N atu Freund e-Tag 2015

Transcription

N atu Freund e-Tag 2015
www.naturfreunde-hessen.de
45. Jahrgang – Ausgabe 2/2015
Herzlich willkommen in Kaufungen
NaturFreunde-Tag Hessen 2015
Programm
Die Ortsgruppe Kaufungen lädt zum
hessischen NaturFreunde-Tag 2015 herzlich für den 12. und 13. September in die
„Alte Reithalle“ nach Kaufungen ein.
Samstag, 12. September 2015
Der NaturFreunde-Tag 2015 bietet unserer Ortsgruppe und den nordhessischen
NaturFreunden die Gelegenheit, sich und
Nordhessen darzustellen. Zum ersten Mal
soll das landesweite Treffen der hessischen NaturFreunde an einem Wochende
stattfinden also Samstag und Sonntag.
Ein Besuch lohnt sich dann auch bei einer
weiteren Anreise.
Für alle reiselustigen NaturFreunde
bieten wir am 12. September schon ein
kleines Samstagsprogram in der neuen
Kulturhauptstadt Kassel, aber auch in
Kaufungen selbst an.
In der Planung ist der
Besuch des UNESCO
Weltkulturerbes
Bergpark Wilhelmshöhe
und ein alternativer
Stadtrundgang zu verlegten „Stolpersteinen“ – Wanderung gegen das
Vergessen.
Am Abend feiern wir ein Sommerfest
mit Livemusik und die Eröffnung der
Ausstellung „NaturFreunde Nordhessen“ in
der „Alten Reithalle“ am Lossetalstadion.
Am Sonntag, dem eigentlichen
NaturFreunde-Tag, finden vormittags verschiedene interessante Exkursionsangebote statt (siehe rechts), u.a. mit einem
Spaziergang auf der Trasse der geplanten
Autobahn A 44 und einer symbolischen
Baumplanzung.
Rolf Müller, NaturFreunde Kaufungen
Menschenrechte im Tourismus
Neues Erklärvideo der Naturfreunde Internationale
Zu den Schwerpunktthemen des internationalen Dachverbandes der
Naturfreunde (NFI) zählt
der nachhaltige Tourismus.
Dazu hat die NFI die Marke
„respect“ entwicklelt. Mit
„respect“ möchte die NFI
einen Tourismus fördern,
der gleichermaßen ökologisch, soziokulturell und wirtschaftlich langfristig
tragbar ist. Nachstehend geht es um das
Thema „Menschenrechte im Tourismus“.
Im Europäischen Jahr für Entwicklung
steht die Entwicklungszusammenarbeit
mit all ihren Facetten im Mittelpunkt. CSR
(Corporate Social Responsibility bedeutet nachhaltige Unternehmensführung)
und Menschenrechte sind immer stärker
Thema im Tourismus.
Fortsetzung auf Seite 2
ab 13.30 Uhr
• Besuch des Bergparks Wilhelmshöhe in
Kassel (UNESCO Weltkulturerbe)
• Wanderung gegen das Vergessen alternativer Stadtgang in Kassel
• Fahrt zum Hohen Meißner mit Besuch
des Meißnerhauses
abends:
Sommerfest in der „Alten Reithalle“
Sonntag, 13. September 2015
10:00 Uhr Eröffnung
10:30 Uhr Start der Exkursionsangebote
• Historischer Rundgang durch
Kaufungen mit einem Besuch des
Regionalmuseums
• Spaziergang durch den Kaufunger Wald
auf der möglichen A44 Trasse
• Aktion der Naturfreundejugend
Nordhessen am Friedenspfad in
Kaufungen
• Verkostung „Ahle Wurscht“
(regionalen Slow Food Produkt)
mit Hintergrundinformationen
(Kostenbeitrag)
ca. 13.00 Uhr: Mittagessen
NatuFreunde-Tag 2015
NFH Lossetalhaus, Foto: NaturFreunde Kaufungen
Eine genaue Terminierung findet nach den
Rückmeldungen mit Anreisezeiten statt
und wird dann auf den Internetseiten
der NaturFreunde Kaufungen (www.
lossetalhaus.de) und des
Landesverbandes veröffentlicht. (www.naturfreunde-hessen.de). Das
Programm sollte aber
um 13.30 Uhr beginnen.
Bei Anreise mit Bus/sen
könnte man zusammen
gleich in Kassel starten.
14:00 Uhr Poltischer Stammtisch zum
Thema Frieden mit Gästen aus Politik und
Verbänden
ca. 15 Uhr: Kaffeepause
Nordhessische Ortsgruppen stellen sich
vor und Zeit für Gespräche
Veranstaltungsort und Ausgangspunkt
der Exkurisonen: „Alte Reithalle“ in
Kaufungen (Nähe Sensensteinstraße,
an der Straßenbahnhaltestelle
„Oberkaufungen - Mitte“
Weite Informationen:
Rolf Müller: r.mueller-kfg@web.de
www.lossentalhaus.de
www.naturfreunde-hessen.de
Erlebnisführer im Internet
NaturFreunde - Aktiv
Angebot der NaturFreunde Bad Emstal
Menschenrechte im Tourismus
Fortsetzung von Seite 1
beleuchten die Hintergründe von aktuellen Themen. Aktuell ist – in Kooperation
mit dem „forum anders reisen“ und
mit Unterstützung der Jungen Meister
– der dritte Kurzfilm der Naturfreunde
Internationale veröffentlicht worden.
Das spiegelte sich auch im Programm
der ITB, der Leitmesse der weltweiten Reisebranche in Berlin, wider, die
im vergangenen März stattfand. Hier
war erstmals auch der Roundtable
Menschenrechte im Tourismus mit einer
eigenen Veranstaltung vertreten, bei dem
der Frage nach den Herausforderungen
für den Tourismus im menschenrechtlich
sensiblen Kontext nachgegangen wurde.
Ein aktuelles Beispiel ist Sri Lanka, hier
zeigt etwa die Schweizer Gesellschaft
für Bedrohte Völker Missstände bei
den Menschenrechten auf. Aber auch
die Arbeitsbedingungen der Träger in
Nepal stehen in der Kritik, genauso
wie so manche Angebote unter dem
Titel „Voluntourismus“ – um nur einige
Beispiele zu nennen.
Was Reiseveranstalter und Reisende für
die Achtung der Menschenrechte im
Tourismus beitragen können, zeigt das
brandneue Erklärvideo der Naturfreunde
Internationale – respect.
Komplexe Zusammenhänge einfach
erklärt: Die Erklärvideos der Naturfreunde
„Menschenrechte im Tourismus“ wendet
sich an die Tourismusbranche sowie an
interessierte Reisende und erklärt anhand
von Beispielen, warum und wie der
Tourismus die Menschenrechte tangiert,
wie Reiseveranstalter ihrer menschenrechtlichen Verantwortung nachkommen
und was Reisende beitragen können.
Warum sind Menschenrechte im
Tourismus Thema und in welchen
Situationen könnten Menschenrechte verletzt werden? Was kann
ich als Reiseveranstalter tun, um
Menschenrechte in die Unternehmensstrategie einzubinden und in meiner täglichen Arbeit umzusetzen? Wie erkenne ich
als Reisende/r einen Veranstalter, der sich
für die Einhaltung der Menschenrechte
einsetzt? Antworten darauf gibt das
aktuelle Erklärvideo der Naturfreunde
Internationale – respect, kurz und bündig
in nur wenigen Minuten.
Alle Erklärvideos der Serie „Die
Naturfreunde erklären...“ sind auf
Youtube oder über die Seite der NFI:
www.nfi.at zu erreichen.
Richtfest am neuen NaturFreunde-Haus Wiesbaden
In einem Umkreis von ca. 90 km um
das NaturFreunde-Haus Bad Emstal
kann man Natur, Kultur, Geschichte und
Freizeitsport erleben, die in dieser Form
und Dichte, woanders kaum anzutreffen
sind.
Beim Wandern, Radfahren, Klettern,
Wassersport, Wintersport oder Flugsport
kann man Natur hautnah genießen. In
der Region findet man Schlösser, Burgen,
urzeitliche Fundorte, sehenswerte Städte
und Dörfer, viele von ihnen mit Bezug
zu den Märchen der Brüder Grimm.
Außerdem finden sich viele Landschaften
in alten Sagen und Erzählungen wieder.
Abends kann man dann entspannt am
Lagerfeuer sitzen, dem Sonnenuntergang
von unserer geräumigen Terrasse zusehen
oder sich in unsere Aufenthaltsräume
und die Bibliothek zurückziehen, um das
Erlebte zu reflektieren und so den Ausflug
abzurunden.
Alle in diesem Führer vorgestellten
Tourenvorschläge sind vom Autor ausnahmslos selbst erwandert und ausgearbeitet worden.
Zu jeder Rubrik und jedem Vorschlag
wurde eine Link Adresse hinzugefügt,
die das direkte Aufrufen der jeweiligen
Homepage erlaubt.
Ebenso wurden zu fast allen Aktivitäten
eigene Fotos verlinkt.
Einen Klick auf das Wort „Bilder“ und
man wird zu den jeweiligen Bildern
geführt.
Auch die Überschriften der Rubriken sind
verlinkt, so ist ein ständiges Blättern nicht
nötig.
Das NaturFreunde-Haus befindet sich in
der Mitte des Naturparks Habichtswald,
am Fuß des Emser Berges, oberhalb des
OT Sand (Gemeinde Bad Emstal, etwa 20
km südlich von Kassel).
Alle vorgestellte Unternehmungen
und Vorschläge befinden sich in einem
Umkreis von max. 90 km und sind als
Tagestouren jederzeit machbar.
Vom NaturFreunde-Haus aus sind leicht
erreichbar :
der Kaufunger Wald, der Reinhardswald
das Knüllgebirge, der Kellerwald/Edersee
Nationalpark, das Eder Bergland,
das Werra-Meißner Land, das Diemel
Land, das Sauerland/Rothaargebirge,
die Rhön, das Eichsfeld, der Thüringer
Wald.
Dieser Erlebnisführer ist geschrieben
worden für Familien und Personen, die
neugierig sind und etwas Besonderes
erleben wollen.
Foto: NF Wiesbaden
Wir wünschen viel Freude dabei.
Gerhard Raabe,
NaturFreunde Bad Emstal
Egidio Pantaleo, Autor
http://naturfreunde-bad-emstal.de/
daten/erlebnisfuehrer.pdf
2/2015 – 2 –
Fotografieren auf Reisen
6 Fragen an ...
Wolfram Dietz, Archivleiter der NaturFreunde Hessen
Wer nutzt das Archiv?
Meist Leitungsmitglieder
des Landesverbandes und
seiner Untergruppierungen
sowie hessische
Ortsgruppen, die sich
zum Beispiel historische
Informationen für eine
Jubiläumsbroschüre
erhoffen.
Welche besonderen
Dokumente, Fotos oder
auch Gegenstände enthält
Wolfram Dietz ist Leites des Archivs der NaturFreunde Hessen
das Archiv? Gibt es aus
Foto: privat
Deiner Sicht Highlights?
Das Archiv besitzt sehr
Lieber Wolfram, Du leitest seit vielen
umfangreiche Bestände an NaturFreundeJahren das Archiv des Landesverbandes.
Zeitschriften und Publikationen - auch
internationale und aus anderen deutWas ist die Aufgabe des Archivs?
schen Landesverbänden. Wir haben rund
Wir haben uns in 1985 als Aufgabe
5.000 Fotos, Repros und Negative mit
gestellt, die Publikationen und
historischen NaturFreundefotos. Aber
Vereinsunterlagen des LV Hessen und
auch Tonbänder mit Reden, Wimpel und
seiner Vorgänger, der Gaue Mittelrheinandere Realia.
Main und Niederhessen-Südhannover
Unser letzter Fund waren über 200 histo(beide wurden 1933 von den Nazis verbo- rische Glasplatten des Arbeiterfotografen
Paul Schminke aus Kassel, die ich in
ten) zu bewahren und aufzuarbeiten.
über einjähriger Arbeit eingescannt
und restauriert habe. Das ist sicher ein
Wie müssen wir uns Deine Archivarbeit
Highlight, da mit diesen Bildern die
vorstellen?
Basis für eine illustrierte, nordhessische
Das Archiv bekommt immer wieder,
NaturFreundegeschichte geschaffen
meist aus Nachlässen, Archivmaterial
wurde.
zum Thema NaturFreunde zur Verfügung
gestellt. Darüber hinaus liefert der
Welche Wünsche hast Du an die
Landesverband aktuelle Publikationen
Gliederungen des Verbandes, aber
regelmäßig an uns ab. Diese Materialien
vielleicht auch an NaturFreundinnen und
gilt es zu sortieren und sofern noch nicht
NaturFreunde persönlich?
im Archiv vorhanden in die Bestände einzureihen. Unter den Archivalien befinden
Im Speziellen als Archivar – mehr
sich häufig auch Fotos bzw. Fotoalben zu
Zulieferungen aus dem Kreis der
den Aktivitäten der NaturFreunde. Die
Mitglieder und Ortsgruppen – ein Archiv
gilt es ebenfalls zu bearbeiten und ggfs.
kann nur so gut sein, wie die Materiallage
zu digitalisieren.
ist und die hängt eben entscheidend
von freiwilligen Zulieferungen ab. Und
Worin liegt für Dich die besonAllgemein an die NaturFreunde gerichtet :
Niemals vergessen, woher wir gekommen
dere Bedeutung des Archivs für die
sind und für was wir stehen!
NaturFreunde (und auch darüber hinaus)?
Lieber Wolfram vielen Dank für den
Die NaturFreunde haben eine lange
Einblick in Dein Arbeitsfeld bei den
Geschichte hinter sich – Verfolgung und
Widerstand und zu gleich viele großarNaturFreunden. Dir weiterhin viel Freude
tige Leistungen aus eigener Kraft – die
und Erfolg in Deinem ehrenamtlichen
Erinnerung daran, gilt es zu bewahren.
Engagement!
-red
NaturFreunde - Aktiv
Anregungen für einen respektvollen
Umgang mit der Kamera
Auf Reisen bewusst und weniger zu
fotografieren ist oft mehr! Achtsames
Fotografieren auf Reisen hilft, dass
Reisende dem Land und den Menschen
offen begegnen – für interessante
Einblicke und Begegnungen mit den
Gastgeber*innen auf Augenhöhe. Wie
Tourist*innen und Fotograf*innen
sich respektvoll mit der Kamera auf
Reisen verhalten, zeigt das aktuelle
Dossier „Fotografieren auf Reisen!“ der
Naturfreunde Internationale auf.
Warum fotografieren wir eigentlich?
Welche Botschaften vermitteln wir mit
unseren Bildern? Was steckt hinter dem
Bilderverbot oder dem Seelenraub?
Was passiert mit den Bildern nach der
Reise? Welche rechtlichen Aspekte
müssen beachtet werden? Antworten
auf diese Fragen gibt das Dossier. Dazu
erhalten fotografierende Reisende 10
konkrete Empfehlungen, wie sie sich
mit der Kamera auf Reisen respekt- und
rücksichtsvoll verhalten – etwa zum
Fotografieren von Kindern oder zur
Frage nach der Bezahlung für Fotos. Die
Erstellung des Dossiers wurde gefördert
durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit.
Das Dossier steht auf der Website der
Naturfreunde Internationale – respect
zum Download bereit.
Download unter:
www.nf-int.org/biblio/dossiers
Fotografieren von Menschen in fremden
Ländern ist auch Thema eines aktuellen
Artikels im tourismLOG von NFI – respect.
Ingeborg Pint, langjährige Leiterin
von NaturFreundereisen im Senegal,
gibt ihre Gedanken und Ratschläge zu
respektvollem Fotografierverhalten auf
NaturFreundereisen nach Senegal weiter.
Archiv der NaturFreunde Hessen
Wolfram Dietz ist Mitglied der NaturFreunde
Bad Vilbel und leitet für den Landesverband
dessen Archiv.
Das Archiv wird rein ehrenamtlich geführt – es ist
ein Präsenzarchiv, man kann also nichts ausleihen! Wenn ihr das Archiv besuchen möchtet,
bitte ca. 1 Woche Vorlauf einplanen. Wolfram
kann nur während der Abendstunden Besuch
empfangen.
Kontakt zu Wolfram Dietz und dem Landesarchiv
für Recherchen und auch zur Abgabe von
NaturFreundeunterlagen, Materialien, u. ä. m.
über die Mailadresse wolfram.dietz@t-online.de
oder über die Landesgeschäftsstelle.
2/2015 – 3 –
NaturFreund Zimmermann
ist 100 Jahre und immer
Fritz Amann und Klaus Vack werden 80
Wir gratulieren
Der Landesvorstand
der NaturFreunde
Hessen gratuliert
sehr herzlich Fritz
Amann und Klaus
Vack zum 80.
Geburtstag!
Fritz und Klaus sind
seit ihrer Jugendzeit
überaus aktive und
prägende Mitglieder der NaturFreunde.
Dabei verbindet die beiden nicht nur
ihre NaturFreunde- und Friedensarbeit
miteinander, sondern eine genauso lange
persönliche Freundschaft.
Fritz aus der Ortsgruppe Darmstadt
kommend und Klaus aus der
Ortsgruppe Offenbach arbeiteten
schon früh in NaturFreunde-Kinder- und
Jugendgruppen und waren bald auch in
Leitungsfunktionen in ihren Ortsgruppen,
bei der Naturfreundejugend Hessen und
auch auf Bundesebene tätig. Unzählige
Fahrten und Zeltlager wurden organisiert
an die sie sich bis heute mit großer Freude
erinnern.
Ein Schwerpunkt Ende der 1950iger
Jahre und Anfang bis Mitte der 1960iger
Jahre war die Friendesarbeit, insbesondere die Organisation des Hessischen
Ostermarsches.
Dabei denken wir auch an Hanne Vack,
Klaus’ Frau, die
im Mai ihren 75
Geburtsgtag
feierte. Hanne
gratulieren wir
ebenso herzlich.
Fritz und Klaus
engagierten
sich in späteren
Jahren beide in
Funktionen im Fotos: Regina König-Amann
Bundesvorstand.
Fritz kümmerte sich da wesentlich um
das Kanzlerwandhaus. Klaus folgte
Fritz Lamm als Bundeskulturreferent.
Wesentlicher Baustein dieser Tätigkeit
waren die Aufarbeitung der Zeit des
Nationalsozialismus durch Zeitzeugen und
die Idee der NF-Häuser als atomwaffenfreie Zonen.
Viele weitere politische Engagements
der beiden folgten im Rahmen des
Sozialistischen Büros Offenbach und im
Komitee für Grundrechte und Demokratie
(Hanne und Klaus), im Häuserwerk der
NaturFreunde Deutschlands, beim ASB
und bis heute in der Litauenhilfe (Fritz).
Wir wünschen allen dreien weiter viel
Tatkraft, Teilnahme und Freude in
ihrem immerwährenden Einsatz für eine
gerechte und friedliche Welt!
Jürgen Lamprecht und Manfred Geiss,
Landesvorstand NaturFreunde Hessen
Geburtstage
NaturFreunde-Aktiv
gut gelaunt
Der vermutlich älteste NaturFreund aus
Frankfurt Konrad Zimmermann empfing
viele Freunde, Bekannte und auch offizielle Vertreter zu seinem einhundertsten
Geburtstag.
Seine spürbare Lebensfreude und
seine leuchtenden Augen sind die
Markenzeichen des Jubilars, so Monika
Vogel und Lothar Nenninger, vom
Vorstand der NaturFreunde Höchst die
ihrem ältesten Mitglied zum Jubelfest
gratulieren konnten.
Foto: privat
Die NaturFreunde waren immer ein wichtiger Bestandteil der gesamten Familie, so
war der Vater von Konrad Zimmermann
Mitbegründer der NaturFreunde
Höchst, der Onkel einer der Gründer der
NaturFreunde Mainz.
Aktiv bis ins hohe Alter erinnert man sich
mit NaturFreund Konrad Zimmermann,
als er noch mit über 70 Jahren an
Skiwettrennen im Allgäu teilnahm oder
mit dem Fahrrad bis zum NaturFreundeHaus in Königstein (Elbe) unterwegs war.
Auf die Urkunden der Ehrenmitgliedschaft
bei den NaturFreunden blickt er voller Stolz und zeigt sie den gratulierenden Enkeln und Kindern, die zum
Jubiläumstag aus Renzburg und Kiel
angereist waren.
Monika Vogel und Lothar Nenninger,
NaturFreunde Höchst
Weitere Termine zur
Verbandsentwicklung
Verbandsentwicklung:
20.Juni 2015, Darmstadt
Perspektiven der Ortsgruppen:
18. Juli 2015 in Kaufungen
Mehr Informationen:
www.naturfreunde-hessen.de
Treffen zum Thema Ortsgrupenentwicklung in Darmstadt. Weitere Termine siehe Kasten.
(Foto: Elke Lampecht)
2/2015 – 4 –
Entrüstet euch
Eine kurze Buchvorstellung
Großes Kino für Georg Elser
Er hätte die Welt verändert
„Ich bin ein freier Mensch. Wenn der
Mensch nicht frei ist, stirbt alles.“
Das Attentat vom 20. Juli 1944 gegen
Hitler steht weithin für den gescheiterten
Tyrannenmord. Doch wer kennt schon
den Schreiner Georg Elser, der 1939 eine
Bombe im Münchener Bürgerbräukeller
gegen den „Größten Führer aller Zeiten“
versteckte und zündete? Der Sprengsatz
verfehlte den Nazi-Kanzler nur um 13
Minuten, denn dieser war wegen aufsteigenden Nebels nach Berlin zeitiger
als für die Explosion kalkuliert bereits in
das Fahrzeug gestiegen. Erst 70 Jahre
später, nach der Ermordung Elsers, würdigte die Zivilgesellschaft in Berlin seinen
Widerstand mit einem Denkmal. Die
NaturFreunde Deutschlands legten zur
Erinnerung an ihr Mitglied einen Kranz
nieder (s. a. S. 25 Bundeszeitschrift).
Die Erzählung über Elser
Der Filmtitel „Elser – Er hätte die Welt
verändert“ gilt als wichtiger Beitrag,
mutige Zeitgenossen ins öffentliche
Bewusstsein zu rücken und das Lernen
aus der NS-Geschichte für Fragen der
Gegenwart zu fördern. Hätte Elser Erfolg
gehabt, wäre der Lauf der Weltgeschichte
massiv unter Druck geraten. Im zweiten großen Krieg Deutschlands des 20.
Jahrhunderts hätte der Gleichschritt
gestockt. Millionen Menschen hätten
entgegen Leid, Verzweiflung und Tod wie
angesichts des Holocaust hoffen können.
Georg Elser war parteilos, ein
Einzelgänger, der im Wanderverein
und von 1926 bis zum Verbot 1933 bei
den NaturFreunden in Konstanz unter
politisch Gleichgesinnten zu Hause
war. Die Mehrheit der NaturFreunde
stand der faschistischen Kriegstreiberei
ablehnend gegenüber. Auch Elser
verweigerte den sog. Hitlergruß,
er trat dem Rotfront-Kämpferbund
bei. Der Schreinergeselle von der
Schwäbischen Alb wollte, wie in den
Vernehmungsprotokollen der NS-Gestapo
Elser - Er hätte die Welt verändert. 114
Min, 2015, Regie: Oliver Hirschbiegel,
Drehbuch: Prof. Dr. Fred Breinersdorfer.
FSK: ab 12 Jahren.
zu lesen ist, die auch als Grundlage für
den Film dienten, „den Krieg verhindern“. Drehbuchautor Fred Breinersdorfer
zieht im Interview der Zeitschrift „ver.
di publik 02-2015“ eine direkte Linie zu
den Offizieren um Stauffenberg und zu
den Flugblattaktionen der Studierenden
der Weißen Rose an der Münchner
Universität. Er zeigt Georg Elser als radikalen, klugen Mann, der die Welt hätte
verändern können.
An der Schweizer Grenze wird Elser von
Zollbeamten festgehalten und an die NSGestapo ausgeliefert. Der Film zeigt wie
Elser menschenverachtenden Verhören
und Folterungen ausgesetzt wird und
endlich als Geständiger aber dennoch fest
in seiner widerständigen Haltung aufrecht
und gradlinig bleibt, eben als ein standhaftes Vorbild.
Film- und Buchbesprechung
Entrüstet euch, so der zweideutige Titel,
ein Gemeinschaftswerk von Konstantin
Wecker und Margot Käßmann.
Elserkino begrüßt und bekämpft
Seit dem Kinostart im April wird der
Film mit großem Interesse verfolgt. Der
spannend inszenierte Spielfilm ist auch
für Jugendliche ein wertvoller Beitrag in
den zum 70. Jahrestag nach der Befreiung
geführten öffentlichen Debatten.
Die DVD (ab Anfang 2016) könnte
auch als ein wichtiger Streifen über
einen vorbildlichen NaturFreund bei
Veranstaltungen, in Geschichtsgruppen
wie auch bei der Naturfreundejugend
Hessen eingesetzt werden.
Dr. Manfred Wittmeier,
Goethe Universität Frankfurt am Main
Mitglied der NaturFreunde Frankfurt
Gerade weil der Pazifismus immer mehr
„aus der Mode kommt“ und nun vor kurzem auch unser Bundespräsident Joachim
Gauck mehr Engagement Deutschlands
in der Welt - notfalls auch mit militärischen Mitteln fordert, kommt dieses
Buch der zwei prominenten Vertretern
der eindeutigen Absage an jegliche Art
von kriegerischer Auseinandersetzungen
gerade rechtzeitig.
Der erste Teil des Buches - ein Interview
der beiden zum Thema - geführt von
Matthias Morgenroth in Bayern 2 ist
hochspannend. Teile davon wurden auch
vor kurzem in der Frankfurter Rundschau
abgedruckt.
„Wir Pazifisten werden immer weniger.
Die Stimme des Pazifismus versiegt und
ich weiß ja nicht mal, ob ich immer und
in jedem Fall mit meiner pazifistischen
Einstellung wirklich recht habe. Ich weiß
auch nicht, ob ich eine pazifistische
Haltung jedes Mal durchhalten könnte,
wenn es mir persönlich an den Kragen
ginge. Aber eines weiß ich als Künstler:
Die Stimme des Pazifismus darf nicht
verlorengehen. Wenn es keine Stimme
mehr gibt, dann wird die Idee nicht mehr
da sein.“ Konstantin Wecker
„Ich wurde ja sehr belacht, weil ich auf
die Frage des SPIEGEL, ‚Wenn Sie so
gegen das Militärische sind, können Sie
doch gleich gegen die Bundeswehr sein‘,
gesagt habe: Ja, das ist eine Utopie.
Das wurde dann belacht. Aber ich finde,
wir brauchen solche Utopien, dass der
Mensch auch in einem Land ohne Armee
leben könnte. Das wünsche ich mir.“
Margot Käßmann
Weiterhin finden sich im Buch klassische Texte zum Frieden von Konfuzius
bis Martin Luther King. Außer einigen
Liedern von Konstantin Wecker wird
das ganze hervorragend mit modernen
Texten ergänzt die von Margot Käßmann
selbst aber auch von Antje Vollmer, Arno
Grün und Eugen Drewermann stammen.
Wolfgang Hoffmeister,
NaturFreunde Rüsselsheim
Informationen
www.naturfreunde-hessen.de
NaturFreunde Hessen
Herxheimerstraße 6
60326 Frankfurt am Main
Der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlads, Michael
Müller, bei der Gedenkfeier am Denkmal für Georg Elser in der
Berliner Wilhelmstraße, dem einstigen Machtzentrum der Nazis
(Foto: NaturFreunde Deutschlands).
Telefon 069. 6 66 26 77
info@naturfreunde-hessen.de
2/2015 – 5 –
Buchbesprechung
1000 Peitschenhiebe. Weil
ich sage, was ich denke
Landeskonferenz
Am 14. März 2015 fand im Naturfreundehaus Herxheimerstraße in Frankfurt die
Landeskonferenz der Naturfreundejugend
Hessen statt. Die Konferenz war gut
besucht; neben der Landesleitung und den
Delegierten aus 6 Ortgruppen waren ein
Vertreter des Erwachsenenvorstandes und
weitere Gäste anwesend.
Nach den obligatorischen Tagesordnungspunkten und Berichten der Landesleitung zu Kasse, Geschäftsstelle, Veranstaltungen und Vorstandsarbeit folgte das
Schwerpunktthema „Kooperationen“.
Die Landesleitung zeigte auf, welche Kooperationen es bei der Naturfreundejugend Hessen bereits gibt und in
welchen Bereichen sie entstehen oder verstärkt werden sollen. Beispielhaft wurden
die Zusammenarbeit mit Arbeit und Leben
Hessen und der Globalisierungskritische
Stadtrundgang, der ein Kooperationsprojekt
mit der BUNDjugend Hessen ist, genannt.
Ziel der Landesleitung ist es, Kooperationen
zu initiieren und vermehrt einzugehen,
um gemeinsame Kompetenzen zu nutzen
und Ressourcen zu sparen. Als Beispiele
für andere Formen der Kooperationen
wurden die drei Fachbeiräte „Umwelt
und Nachhaltigkeit“, „Reisen und Sport“,
„Demokratie und Mitbestimmung“ der
Naturfreundejugend Deutschlands genannt.
Alle, die Interesse haben, können sich an
der Arbeit und den Treffen der Fachbeiräte
beteiligen. Einige NaturfreundejugendMitglieder aus Hessen engagieren sich
bereits dort. Sie beschäftigen sich mit der
Weiterentwicklung der drei genannten
Bereiche vor dem Hintergrund des Leitbilds
der Naturfreundejugend auf Bundesebene.
Weitere Informationen zu den Fachbeiräten
gibt es in der Bundesgeschäftsstelle der
NFJD in Berlin.
Dann stellte sich der Deutsche FreidenkerVerband vor. Als nicht religiöse Organisation
veranstaltet er die Jugendfeier für junge
Menschen im Alter von ca. 14 Jahren – als
Alternative zu Kommunion, Konfirmation,
Bar Mizwa o.ä. Im Vorfeld dieser Jugendfeier
setzen sich die Jugendlichen an mehreren Wochenenden im Jahr mit verschiedenen Gesellschafts- und jugendpolitischen
Themen auseinander. Und bezüglich dieser
Themen, die in Form von Seminaren stattfinden, vorbereitet und betreut werden
müssen, ist eine Kooperation zwischen der
NFJ Hessen und dem Freidenker-Verband
vorstellbar.
Um konkrete Möglichkeiten für Kooperationsformen zu erarbeiten, gab es schließlich zwei Arbeitsgruppen, die sich damit
auseinandersetzten und ihre Ergebnisse im
Anschluss daran präsentierten. So wurde
z.B. vereinbart, dass eine Zusammenarbeit
mit
dem
Freidenker-Verband
auf
Hessenebene angestrebt werden soll.
Nicht zu vergessen: Auf der Konferenz
wurde auch die Landesleitung für die nächsten zwei Jahre gewählt. Sehr erfreulich
ist, dass die Landesleitung größer geworden ist und die bisherigen LL-Mitglieder
Verstärkung bekommen haben. In die
Landesleitung gewählt wurden (siehe
Foto v.l.nr.) Mara Rebaudo als Kassiererin
(OG Offenbach), Gesine Damm (ohne
OG), Sascha Böhm als Vorsitzender (OG
Frankfurt), Sven Jacob (OG Lauterbach),
Fenja Wegner (OG Frankfurt), Milan
Maushart (ohne OG), Simon Umbach (OG
Frankfurt), Svenja Neumann (OG GroßGerau) und Julia Böhm (OG Frankfurt).
Kohle & Kultur
der Naturfreundejugend Hessen
„Meinungsfreiheit ist die Luft, die jeder
Denker zum Atmen braucht, der Zündstoff
für das Feuer seiner Ideen.“ Eindringliche
Aussagen wie diese finden sich im Buch
1000 Peitschenhiebe. Weil ich sage, was
ich denke mit Texten von Raif Badawi.
Der 31-jährige Blogger aus Saudi-Arabien
gestaltete im Jahr 2008 die Website Saudiarabische Liberale, auf der er zur kritischen
Auseinandersetzung mit Politik und
Gesellschaft anregte. Für sein Engagement
wurde er im Juni 2012 verhaftet und zwei
Jahre später schließlich zu einer hohen
Geldstrafe, zehn Jahren Gefängnis und
nicht zuletzt 1000 Peitschenhieben verurteilt.
Badawis Frau Ensaf Haidar lebt mittlerweile mit ihren drei Kindern in Kanada.
Zusammen mit Redakteur Constantin
Schreiber, der fließend Deutsch und
Arabisch spricht, suchte sie vierzehn Texte
aus, die Badawi zuvor im Internet publiziert hatte.
Auf einige mitreißende und bewegende
einleitende Worte durch Schreiber folgt
ein Vorwort, in dem Badawi über sich
selbst, seine Gedanken und sein Leben in
Gefangenschaft erzählt. Gegenstand der
sich anschließenden scharfsinnigen und
zuweilen gar pointierten Texte sind etwa
das Recht auf freie Meinungsäußerung,
Religionsfreiheit
und
geschlechtliche
Gleichberechtigung, der Arabische Frühling
und der Anschlag am 11. September 2001
finden ebenso Erwähnung wie religiös
fundierte Vorschriften im Alltag.
Mittlerweile
setzen
sich
weltweit
Menschen für die Begnadigung von Raif
Badawi ein. Er ist zu einem Sinnbild gegen
die Unterdrückung der Pressefreiheit und
der freien Meinungsäußerung geworden
und wurde darum für den diesjährigen
Friedensnobelpreis nominiert. Sein unerschrockenes Engagement sollte jede*n von
uns dazu ermutigen, uns immer und überall für Pressefreiheit und die Rechte eines
jeden Menschen einzusetzen.
Marie-Claire
Raif Badawi: 1000 Peitschenhiebe. Weil
ich sage, was ich denke., herausgegeben
von Constantin Schreiber, erschienen im
Ullstein-Verlag: ISBN: 3550081200
2/2015 – 6 –
Fit durchs Leben
Nebensaison
Herausragende Persönlichkeit
Vor drei Jahren ist Milan zum ersten Mal
als Teilnehmer bei einer NFJ-HessenSommerfreizeit in die Niederlande mitgefahren. Seitdem ist er jedes Jahr dabei
und macht inzwischen viele andere
Sachen bei der Naturfreundejugend
Hessen: Er hat die Gruppenleiter*innenAusbildung mit viel Spaß und Engagement
absolviert und teamt inzwischen selbst
Veranstaltungen wie das Pfingstzeltlager
oder das Kinderklettern. In diesem Jahr
hat er noch eine weitere verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und ist als
Beisitzer in der Landesleitung aktiv, wo er
seine Ideen einbringen möchte. Wir können also gespannt darauf sein, was noch
alles kommt.
Was Milan sonst so macht und wofür er
sich interessiert, erfahrt ihr im Interview…
Wer bist du, beschreibe dich in drei Sätzen.
Ich heiße Milan, bin 17 Jahre alt und
wohne in Zornheim in der Nähe von
Mainz, also im Ausland wie andere sagen.
Ich gehe in Mainz auch zur Schule, spiele
mit Schulkameraden Theater, treffe mich
mit Freunden und ansonsten stehe ich
ganz viel an der Tischtennisplatte oder
auch des Öfteren in Naturfreundehäusern,
da ich seit Neuestem in der Landesleitung
bin.
Welche Person aus einem Buch oder
Comic bewunderst du am meisten?
Neville Longbottom.
Er hat in allen sieben Harry-Potter-Bänden
immer weiter gemacht, egal was schief
gelaufen ist, und wurde auch immer wieder belohnt (man erinnere sich an das
Ende des ersten und vor allem des letzten
Teils). Durch viel Arbeit und einen guten
Willen ist er ein Held geworden....
Was wärest du gerne für eine Farbe?
Bunt.
Was findest du wichtiger – Zahncreme
oder Deo?
Ich würde ungern auf eines der beiden
verzichten, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die Zahncreme
wählen. Der frische Geschmack im Mund
ist einfach unersetzlich.
In welchem Geschäft würdest du deine
Kreditkarte überziehen?
Also erst einmal brauche ich eine
Kreditkarte... ;)
Aber hätte ich eine, dann würde ich sie in
einem Feinschmeckerladen überziehen,
denn nichts geht über Essen...
In welche Zeit würdest du gerne versetzt
werden und warum?
Um Kraftklub zu zitieren: „ [...]Wie soll
man rebellieren? Egal wo wir hinkommen,
unsere Eltern waren schon eher hier. Wir
sind geboren im falschen Jahrzehnt und
wir sitzen am Feuer, hören zu was die
Alten erzählen.“
Was ist im Moment das Schönste in deinem Leben?
Das Schönste in meinem Leben sind mein
Umfeld und meine Freunde. Ich bin froh
solche Freunde zu haben. Sie helfen mir
auf meinem Weg und sind immer bei mir.
Wie siehst du dich in zehn Jahren?
Hoffentlich am Studieren (oder schon
fertig;)) und immer noch bei Freunden,
an
der
Tischtennisplatte
und
in
Naturfreundehäusern.
An welchem Ort würdest du gerne mal
geküsst werden?
Mir ist es viel wichtiger, WER mich
küsst...:D
Aber einen Kuss vor den Niagarafällen
fände ich sehr schön...
Deine momentane Lebensweisheit?
Don‘t worry, be happy.
Kaffeesatz
Milan Maushart
Da in meiner Firma etwa 100 Personen im
letzten Jahr ihre Ziele erreicht haben, sind
wir zwei Tage in der Türkei, in der Nähe
von Antalya. Ein Tag wandern, ein Tag frei.
Weil Strand vom Wetter her nicht ganz
angesagt ist, gehe ich mit drei Kolleginnen
ins „Dorf“, ca. 15 min zu Fuß von der
Anlage entfernt.
In etlichen Läden finden Renovierungsarbeiten statt. Der Gehsteig wird neu
gemacht. Hier gibt es nur ein kleines klimatisches Zeitfenster, nach dem Winter und
vor den Touristen, um die Infrastruktur
zu bearbeiten. Gerne würde ich das
wenige Türkisch, das ich in den ersten 5
Kursstunden aufgeschnappt habe, zur
Anwendung bringen. Aber selbst Hallo
und auf Wiedersehen sagen die Leute hier
auf Deutsch, Englisch und Russisch. Wir
sind die einzigen Touristen auf der Straße
und bekommen umfangreiche Proben der
hiesigen Fremdsprachenkenntnisse von
den Händlern, die rechts und links auf uns
warten.
Schließlich lassen wir uns auf dem zentralen Platz nieder. Zwei Jungs düsen auf
Rad und Skateboard im Kreis. Einer setzt
sich gemütlich in die Zierbepflanzung,
um dem anderen zuzuschauen. Als ihre
Freunde kommen, ändert sich das Bild.
Der Platz wirkt unnatürlich leer und das
Wechselbüro, an dem wir sitzen, hat noch
geschlossen. Sie trauen sich erst nicht zu
unserer Bank. Der älteste, vielleicht 11
Jahre alt, herrscht mit deutlichen Gesten
seine Freunde an, sich zusammenzunehmen. Schließlich wagen sie, uns Cola anzubieten. Wir wollen nicht. Dann füllen sie
die Cola in Becher und bringen sie einzeln
zu uns. Oben drauf schwimmt ein fettiger
Film. Da sitzen wir nun, unter den neugierigen Blicken der kleinen Truppe. Der
nächste Schritt sind Blumen. Bald sitzen
wir mit einer Auswahl aus den Rabatten
da, die bei den anderen Einwohnern
Fragen aufwerfen könnte. Wie viele
Blumen kann man bitte noch pflanzen,
bevor die richtigen Touristen kommen –
die, die shoppen gehen und alles perfekt
vorfinden wollen?
Für die Jungs sind wir perfektes
Übungsmaterial für die Hauptsaison. Wie
weit gehen wir mit? Auf welche Art kann
man unsere Aufmerksamkeit gewinnen?
Schließlich kommt eine sehr elegante Frau
und schlägt das Grüppchen in die Flucht.
Ziemlich energisch. Jetzt ist hier überhaupt
nichts mehr los. Wir lassen die Cola-Becher
verschwinden und die Blumen auch. Dann
gehen wir zurück in die Anlage.
Len
Welcher ist dein Überlebens-Tipp bei
Zeltlagern?
Sei auf der Hut vor Wasserschlachten und
spiele das Popcornspiel, wenn du mal
müde bist!
Eva Kejíková.
2/2015 – 7 –
Was, wann, wo, wer?
Termine
Bei folgenden Veranstaltungen gibt es
noch freie Plätze. Wenn du Interesse an
einer Veranstaltung hast, dann melde
dich schnell an. Das Anmeldeformular
findest du unter www.naturfreundejugend-hessen.de/downloads oder im
Jahresprogramm, das wir dir gern per Post
zusenden. Wenn du Fragen dazu hast,
kannst du dich gern an die Geschäftsstelle
wenden: 069 – 75008235.
Naturfreund*in unterwegs
19.06. – 21.06.2015
Jugendklettern in Poppenhausen (Rhön),
12 – 15 Jahre
Meine Reise beginne ich mit dem Zug. Eine
Reise in ein neues Abenteuer, eine Reise
bei der ich viel lernen, bei der ich viele
Erfahrungen sammeln werde – ich mache
mich auf den Weg nach Italien, um dort
zu studieren. Als der Zug im Frankfurter
Hauptbahnhof einfährt, heißt es Abschied
nehmen, um aufzubrechen in ein neues
Leben – zumindest für das nächste halbe
Jahr. Einmal Umsteigen in München,
mitten im Treiben des Oktoberfests.
Bahngleise voll von Menschen in Trachten,
und Touristen, die sich mit ihnen fotografieren wollen. Meinen unglaublich viel zu
schweren Koffer hieve ich zum hintersten
Gleis, bei dem ich auf meinen Nachtzug
nach Florenz warte. Im viel zu kleinen
Abteil sind wir schließlich zu sechst. Ein
Italiener, der sein Auslandssemester in
München gerade abgeschlossen hat,
mit seiner Freundin, die ihn zurück nach
Bologna begleitet. Ein bayerisches Ehepaar
auf dem Weg in den Wanderurlaub und
ein Vietnamese aus Rom, der in München
studiert. Und ich, eine Studentin aus
Frankfurt auf dem Weg in ihre neue
Heimat.
In Florenz am Bahnhof angekommen,
begrüßt mich Italien mit einem großen
Streik. Kein Problem, denn die Anzeigen
sagen, dass mein Zug nach Siena trotzdem
fährt. Am Fahrkartenautomaten lerne
ich Ella kennen; eine deutsche Studentin,
die ebenfalls auf dem Weg nach Siena
ist. Sie kommt von der Ostsee und studiert Kunstgeschichte. Nach anderthalb
Stunden Wartezeit verschwindet unser
Zug schließlich von der Anzeige und wir
machen uns müde auf den Weg zum
Busbahnhof. Dort wieder eine Stunde
Wartezeit, um sich dann mit hunderten
von Reisenden um einen Platz im Bus zu
streiten.
Ein klischeehaft italienisch fahrender Fahrer
fährt uns holprige anderthalb Stunden
durch die schöne Landschaft der Toskana.
Endlich erreichen wir Siena und ich mache
mich auf den Weg zu meinem Wohnheim.
Zumindest versuche ich es. Nach mehrmaligem Um- und Falscheinsteigen in verschiedenste Busse lässt mich ein Busfahrer
schließlich irgendwo im Nichts aussteigen,
da das Ziel sonntags nicht angefahren
würde. Zu Fuß mache ich mich also auf
den Weg, einen steilen Berg hinauf, die
30°C heiße Sonne im Rücken und den
unglaublich viel zu schweren Koffer hinter mir herziehend. Oben angekommen
frage ich einen alten, italienischen Mann
nach dem Weg, nur um festzustellen, dass
ich die falsche Straße hoch gelaufen war.
Dann also wieder den ganzen Weg hinab
und eine andere Straße und einen mindestens genauso steilen Berg hinauf. Endlich
sehe ich das Wohnheim. Noch schnell
duschen und dann erstmal ins Bett.
Der erste Tag in Siena…
Fortsetzung folgt!
Mara
Community
Auf nach Siena – der Beginn eines neuen Abenteuers
26.06. – 28.06.2015
Theater-Wochenende für Kinder (8 – 12
Jahre) und Jugendliche (13 – 16 Jahre) in
Rodenbach
02.08. – 16.08.2015
Sommerfreizeit Dänemark in Marbaek/
Esbjerg, 13 – 17 Jahre
17.06. – 22.08.2015
Kanu-Tage in Sömmerda, für Familien und
Kinder ab 10 Jahren
22.08. – 29.08.2015
Reiterfreizeit in Arhöna, 8 – 12 Jahre
11.09. – 13.09.2015
Kinderklettern in Schmitten (Taunus),
8 – 11 Jahre
?
Fragen, Anregungen
Informationen
NaturFreundejugend Hessen
Herxheimer Straße 6
60326 Frankfurt
Telefon 069. 75 00 82 35
Telefax 069. 75 00 82 07
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Impressum
NaturFreunde – Hessen Info · 2/2015
Herausgeber
NaturFreunde Hessen e.V.
Herxheimerstraße 6, 60326 Frankfurt am Main
Redaktion
Roland Borst (verantw.) und Jürgen Lamprecht
sowie die „HessenInfo-AG“ der NFJ-Hessen:
Eva-Lena Battenhausen, Svenja Neumann,
Marie-Claire Richardson und Janett Häusler
V.i.S.d.P.
Jürgen Lamprecht
Druck
ReHa-Werkstatt Rödelheim
Satz
Jan Lamprecht und Sebastian Suk
Redaktionsschluss
für die Ausgabe 3/2015: 15.06.2015
2/2015 – 8 –