www.htwk-leipzig.de 13. Jahrgang 2 | 2007
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PODIUM. 15 Jahre! HT WK Leipzig Mit Spatenstich, Tag der Wissenschaft und sozialem Engagement feierte die Hochschule ihr Jubiläum Alumni-Tag Forum für Mitarbeiter, Studierende und natürlich Absolventen – der erste hochschulweite Alumni-Tag Auslandskontakte Wie die Hochschule mit China und anderen Nationen kooperiert Kluge Köpfe laufen Neuer Halbleitermessplatz Assisi-Basilika Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Oktober 2007 13. Jahrgang 2 | 2007 www.htwk-leipzig.de Titelbild Das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel in Nanjing: Professor Hendrik Richter (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, links) und Professor Stefan Meyer-Miethke (Fachbereich Bauwesen, rechts) auf dem »Phoenix number one«, einem in Shanghai produzierten Edel-Rad. Foto: H. Milke PODIUM. GEBURTSTAGE PODIUM. TERMINE Geburtstage im Zeitraum April bis Oktober 2007: Termine im Studienjahr 2007/2008: 60. Geburtstag Studienjahresablauf Frau Hella Graviat Fachbereich Medien Frau Marlies Klug, Hochschulrechenzentrum ■ ■ Frau Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Lützner Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik IMPRESSUM Herausgeber Rektor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH ) Redaktionskommission Prof. Dr. M. Kubessa (Vorsitzender), Dip.-Germ. M. Banusch, Prof. Dr. K. Bastian, T. Becker, Dipl.-Chem. M. Bethin, Dr. B. Ebert, Prof. Dr. K. Hebestreit, Prof. Dr. M. Krabbes, Prof. Dr. U. Kulisch, Prof. Dr. B. Rieger, Dipl.- Ing. P. Schnick, R. Troks, Prof. Dr. K. Troll und Prof. Dr. R. Vor Anschrift der Redaktionskommission HTWK Leipzig z. Hd. Cindy Heinkel PF 301166 04251 Leipzig Sitz Karl-Liebknecht-Straße 132 04277 Leipzig Telefon (03 41) 30 76 - 62 99 pressestelle@htwk-leipzig.de www.htwk-leipzig.de Erscheinungsweise zweimal jährlich Satz und Layout atelier eilenberger Druck Hausdruckerei der HTWK Leipzig Abbildungen S. 1 C. Heinkel; S. 4/5 K. Gröschel; S. 6 oben: S. Mühl, unten: U. Ziegler; S. 7 oben: HTWK Leipzig, unten: S. Mühl; S. 8/9 M. Salisch; S. 10 I. Escherich; S. 11 Photocase; S. 12 M. Salisch; S. 14 S. Mühl; S. 15 links: B. Ebert; rechts: S. Mühl; S. 16 HTWK Leipzig; S. 17 links: M. Humburg, rechts: HTWK Leipzig; S. 18 links: K. Gröschel, rechts: HTWK Leipzig; S. 19 S. Mühl; S. 20 C. Heinkel; S. 21 Privat; S. 22 B. Ebert; S. 23 K. Gröschel; S. 24/25 Privat; S. 26/27 R. Ulrich; S. 28 Privat; S. 29 B. Ebert; S. 30/31 Privat; S. 32 links: H. Stabler, rechts: HTWK Leipzig; S. 34 GOM GmbH; S. 37 HTWK Leipzig; S. 39 S. Mühl; S. 40 Ingenium Friedrich GmbH; S. 41 Privat; S. 42 Privat; S. 43 links: A. Ritter, rechts: HTWK Leipzig; S. 44 K. Gröschel; S. 45 J. Krobitzsch; S. 48 A. Gründler; S. 50 C. Heinkel; S. 51 M. Bethin; S. 52 S. Mühl; S. 58/59 A. Wolf; S. 60 Privat; S. 61 K. Nägler; S. 62 oben: Photocase; S. 64 K. Eberhardt ISSN 1438-3926 Frau Dipl.-Ing. (FH) Gisela Tümmler Fachbereich Medien Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wenige Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 65. Geburtstag ■ ■ Herr Dipl.-Math. Friedwald Enders Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Dipl.-Phys. Rainer Koblo Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Dr.-Ing. Jochen Staude Rektorat Herr Bernd Weißwange Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften 01. 09. 2007 – 29. 02. 2008 08. 10. 2007 – 02. 02. 2008 04. 02. 2008 – 23. 02. 2008 Sommersemester Vorlesungszeitraum Prüfungsperiode 01. 03. 2008 – 31. 08. 2008 10. 03. 2008 – 28. 06. 2008 30. 06. 2008 – 19. 07. 2008 Wichtige Termine Frau Prof. Dr. rer. nat. habil. Ulrike Ebersbach Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Prof. Dr.-Ing. Günter Heise Fachbereich Bauwesen Wintersemester Vorlesungszeitraum Prüfungsperiode ■ WS 2007/2008 Tag der offenen Hochschultür Anmeldung Eignungsprüfung Architektur SS 2008 Rückmeldung Nachfrist Einschreibung höhere Fachsemester Antrag Gasthörerschaft Informationstag WS 2008/2009 Rückmeldung Studienbeginn 10. 01. 2008 07. 01. – 17. 03. 2008 07. 01. – 01. 02. 2008 02. 02. – 14. 03. 2008 25. 02. – 14. 03. 2008 15. 12. 2007 – 15. 02. 2008 19. 04. 2008 05. 05. – 06. 06. 2008 06. 10. 2008 Editorial B rücken schlagen, Grenzen überwinden: Brücken sind Bauwerke, die über Gewässer, Täler oder Verkehrswege führen. Oft markieren sie Grenzen – Grenzen zwischen Regionen oder Ländern. Brücken helfen, dass Menschen diese Grenzen überschreiten können. Diese Brückenfunktionen können in der heutigen Zeit auch moderne Verkehrs-, Informationsund Kommunikationsmittel übernehmen. Daher stehen Menschen weltweit in Verbindung, lernen sich kennen und verstehen. Dennoch sollte man die Möglichkeit nutzen, die fernen Länder auch tatsächlich zu besuchen. Ein japanisches Sprichwort besagt: »Schicke das Kind, das du liebst, auf die Reise.« Denn um Einsicht in alle Dinge zu gewinnen, gibt es nichts, was dem Reisen gleich käme. Es ist gut, dass immer mehr Studierende der HTWK Leipzig einen Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Teilstudiums, eines Praktikums beziehungsweise der Projektarbeit absolvieren; oder auch einfach eine Reise mit anderen Kommilitonen, zum Beispiel mit dem Fahrrad entlang der Via Regia nach Wrocław (dt. Breslau), unternehmen. So lernen sie fremde Kulturen, Sprachen kennen und gewinnen neue Erkenntnisse, die sie weitertragen. Wir sind auch froh, dass sich immer mehr ausländische Studierende an unserer Hochschule einschreiben. Im vergangenen Semester waren es acht Prozent aller Studierenden, die aus 54 Ländern nach Leipzig kamen. Professoren, Mitarbeiter und Studierende der HTWK Leipzig übernehmen die Rolle von Botschaftern unserer Hochschule, indem sie an Partnerhochschulen lehren oder lernen und in Projekten arbeiten, wie beispielsweise Prof. Dipl.-Ing. Stefan Meyer-Miethke und Prof. Dr.-Ing. Hendrik Richter (siehe Titelbild), die an der Nanjing University of Technology in China als Gastdozenten wirkten. 18 Architekturstudenten der HTWK Leipzig erarbeiteten dort gemeinsam mit ihren chinesischen Kommilitonen unter anderem Projekte der Stadtplanung für Nanjing. Diese wurden dann in Nanjing im Rahmen der deutsch-chinesischen Tage im Oktober 2007 vorgestellt. Aber auch im Internet kann man das vielseitige Engagement der Hochschule verfolgen. Ein Beispiel ist das Kinder- und Jugendliteraturportal des Goethe-Instituts, an dem Studierende verschiedener Studiengänge des Fachbereichs Medien unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Kerstin Keller-Loibl mitwirkten und dabei interdisziplinär zusammenarbeiteten. Brücken werden geschlagen zu Schülern und Studieninteressierten, um sie neugierig zu machen und ihnen den Übergang vom Lernen im schulischen Bereich zu einem Studium zu erleichtern. Sie erhalten zum Beispiel am »Tag der Technik«, dem »Girls’ Day« oder im Rahmen eines Frühstudiums die Möglichkeit, die Hochschule näher kennen zu lernen. Mit Hilfe von Vorkursen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich werden die Erstsemester auf die Anforderungen im Studium vorbereitet. Brücken werden aber auch geschlagen zu unseren Alumni sowie zur Wirtschaft und den Verwaltungen, den künftigen Einsatzbereichen unserer Absolventinnen und Absolventen, um sie optimal auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten. Davon zeugen vielfältige Kooperationen, aber auch die Veranstaltung »Klartext aus dem Elfenbeinturm«, die damit verbundene Jobbörse und der erste hochschulweite Alumni-Tag. Die Brückenfunktion kann auch im Sinne der Künstlergemeinschaft »Brücke« aufgefasst werden, die dem damals neuen Stil des Expressionismus zum Durchbruch verhalf. Die heutige Zeit erfordert eine ganzheitliche komplexe Sicht, um die Fragen und Probleme unserer Zeit zu lösen. Darauf sind die jungen Menschen auch mit Hilfe von Studienangeboten und Lehrformen, welche die Grenzen der traditionellen Fachdisziplinen überwinden, vorzubereiten. Unsere Hochschule, in deren Namen die Buchstaben »T« für Technik, »W« für Wirtschaft und »K« für Kultur stehen, bietet dafür beste Voraussetzungen. Ergreifen wir diese Chance und beherzigen dabei die Worte von Franz von Assisi: »Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche – und plötzlich schaffst du das Unmögliche«. Prof. Dr. oec. habil. Sibylle Seyffert Prorektorin für Bildung Sibylle Seyffert, Prorektorin für Bildung an der HT WK Leipzig INHALT . INHALT Hochschule 4 15 Jahre! Ein Fest mit vielen Facetten 7 15 Jahre! Eng verbunden mit der Welt – Ausländische Partnerhochschulen gratulieren 8 Interview mit dem Leipziger WEGE e. V. 11 Selbsthilfegruppe HOPES kümmert sich um psychische Probleme von Studierenden 12 Familienfreundliche Hochschule: Interview mit dem Rektor der HTWK Leipzig 14 Weichen für das kommende Jahr gestellt: Bilanz des Konzils 15 In Kürze: Absolventenfeier des Fachbereichs Sozialwesen | Neuer HTWK-Preis Mechatronik 18 20 32 Wirtschaft Fachbereich Maschinen- und Energietechnik: Reger Austausch mit Frankreich In Kürze: Tag der Technik | Expertenwissen über Rechtsextremismus | BetonkanuRegatta | Neues Institut LEGUT In Kürze: Hochschulinformationstag | Girls’ Day | Lange Nacht der Computerspiele | Brückenmodellwettbewerb 34 Veranstaltung über außergwöhnliches Marketing im Buchhandel 46 Vom Nutzen amtlicher Statistik: Das Statistische Landesamt Sachsen ist Partner für die Wissenschaft 48 »Klartext aus dem Elfenbeinturm« – Jobbörse an der HTWK Leipzig 49 Kooperationsvertrag mit Vattenfall | HTWKStudenten auf Exkursion in Dublin und London 50 Dritte Wasserstadt-Konferenz an der HTWK Leipzig 36 Reverse Engineering: Kolloquium zu Anwendungsmodellen Reverse Engineering als Hilfestellung für das Kfz-Handwerk 38 E-Learning: Neueste Entwicklungen werden vorgestellt 39 Neuer Halbleitermessplatz: Messungen an lebenden Zellen 40 Erste Absolventen des Postgradualen Fernstudiengangs des Fachbereichs Bauwesen in Salzburg geehrt 41 Citytunnel: HTWK -Absolvent dokumentiert Baufortschritte 42 HTWK-Absolventin und Student zu Besuch in Chile Erster hochschulweiter Alumni-Tag 21 Alumni: HTWK-Absolvent bei DaimlerChrysler 22 Internationales Parkett: Werbung für die HTWK Leipzig 43 Games Master Class | HTWK-Studiengruppe verfolgt Tests am Airbus A 380 23 Erster Bachelorabsolvent am Fachbereich Bauwesen kommt aus China 44 Leipzig Marathon: Fachbereich Bauwesen aktivierte fast 80 Teilnehmer 24 Fernweh: HTWK -Student in Schottland 26 Fernweh: HTWK -Radtour Leipzig-Breslau 28 Fernweh: Praxiserfahrungen in Texas 29 Zu Besuch: Begegnungen mit China 30 Neue Professoren an der HTWK Leipzig 2 45 15 Jahre! Ein Tag im Zeichen der Wissenschaft 10 16 Technik P OD IUM . 51 Gut gefüllter Messekalender: Hochschule mit aktuellen Forschungsprojekten vertreten 52 Ideenwettbewerb zur Nachnutzung der Deponie Seehausen 53 Publikationen 13. Jahrgang 2 | 2007 Kultur 58 Architektur für die Himmelsscheibe – HTWK -Professor als Sachverständiger am Ausstellungsort 60 Nach den HTWK -Studium in die USA – Doreen Vogel arbeitet in NY 61 Studentisches PR -Projekt: »Kleiner Maulwurf ganz groß – DDR -Kinderbücher damals und heute« 62 Virtueller Auftritt für Assisi-Basilika: HTWK -Studierende konzipierten Ausstellung 63 Perspektiven des Studiengangs Bibliotheksund Informationswissenschaft 64 Gautschfest am Fachbereich Medien: Auch der Rektor musste ins Fass 3 . HOCHSCHULE . HOCHSCHULE und des Medienzentrums auf dem Baufeld Karl-Liebknecht-Straße/Ecke Gustav-Freytag-Straße. Auf dem bis dahin als Parkplatz genutzten Gelände sollen bis Mai 2009 rund 2700 Quadratmeter Nutzfläche für die neue Hochschulbibliothek und etwa 1700 Quadratmeter für das Medienzentrum entstehen. Mit dem Neubau gelingt der Hochschule nicht nur die Konzentration weiterer Hochschuleinrichtungen auf dem Campus im Leipziger Süden. Ministerialdirigent Wolf Karl Reidner vom Sächsischen Staatsministerium der Finanzen sprach in seinen Grußworten auch von einer entscheidenden Verbesserung der Forschungs- und Lehrbedingungen, die sich durch diese beiden Neubauten für die HTWK Leipzig ergebe. Das neue Bibliotheksgebäude wird neben einer modernen Zeitschriften-Lounge, Rechercheplätzen und einer Ausleihtheke zukünftig Platz für mehr als 300 000 Bände, etwa 600 Doppelregale und zirka 200 Nutzerleseplätze bieten. Im Medienzentrum, in dem Teilbereiche des Fachbereichs Medien ansässig sein werden, entstehen moderne Kabinette mit drucktechnischen Anlagen der klassischen Printmedien sowie A/V -Aufnahmestudios, Regie- und Schnitträume für die Vermittlung der Gestaltung und Produktion von audiovisuellen und elektronischen Medien. Auch die Hausdruckerei wird im Medienzentrum untergebracht sein. Für das Bauvorhaben, welches vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement geleitet wird, stehen insgesamt 16 Millionen Euro (davon 75 Prozent EU -Mittel und 25 Prozent Landesmittel) zur Verfügung. Diese fließen derzeit in die Umsetzung des Entwurfs der Berliner Architekten und Planer des Büros Léon Wohlhage und Wernik, welcher sich in einem Wettbewerb im Herbst 2005 durchgesetzt hatte. 15 Jahre! Ein Fest mit vielen Facetten Mit Spatenstich, sozialem Engagement und Partnern aus dem In- und Ausland beging die HTWK Leipzig ihr 15-jähriges Jubiläum Der Spatenstich als Auftakt für den Neubau der Bibliothek und des Medienzentrums: (v. l. n. r.) Wolfgang Trommer (Leiter Hochschulbau SIB ), Wolf Karl Reidner (SMF ), Ronald Werner (Abteilungsleiter Hochschulen SMWK ), Hubertus Milke (Rektor HT WK Leipzig). I m Juni 2007 wurde an der HTWK Leipzig gefeiert: das 15-jährige Bestehen von Sachsens größter Fachhochschule mit derzeit knapp 6200 Studierenden. Hervorgegangen war die HTWK Leipzig im Jahr 1992 aus verschiedenen technisch-, ingenieur- und kulturwissenschaftlichen Bildungseinrichtungen, deren älteste Wurzeln bis ins Jahr 1764 zurückreichen. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland waren der Einladung des Rektors gefolgt und begingen im Rahmen der Festveranstaltungen feierlich das Jubiläum. Seit ihrer Gründung hat die Hochschule eine dynamische und in- 4 Festakt im Neuen Rathaus Vom Baugelände im Leipziger Süden ging es für den Großteil der Anwesenden gleich weiter zum Neuen Rathaus im Zentrum der Stadt, in dem die HTWK Leipzig anlässlich des 15-jährigen Jubiläums mit einer Festveranstaltung zu Gast war. Nach dem feierlichen Einzug der Rektoren und einiger Ehrengäste in den RathausFestsaal eröffnete Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung den Festakt und übermittelte der Hochschule seine herzlichen Glückwünsche. Rektor Prof. Dr.-Ing. Huber tus Milke begrüßte die Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und dem Ausland und stellte heraus, dass sich in den 15 Jahren seit der Neugründung an der HTWK Leipzig bereits sehr viel Positives getan habe, teressante Entwicklung durchlaufen, anspruchsvolle Ziele setzen die Maßstäbe für die Zukunft. Am 14. und 15. Juni zeigte die HTWK Leipzig die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Hochschule sowie ihre Verbundenheit zur Region, aber auch zu ihren ausländischen Partnern. Spatenstich für Neubauten Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete am 14. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein der 1. Spatenstich für den Neubau der Hochschulbibliothek P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 . Im Festsaal des Neuen Rathauses zu Gast: (v. l. n. r.) Franz Häuser, Rektor der Universität Leipzig; Walter Christian Steinbach, Regierungspräsident in Leipzig; Beng Zhu vom Deutsch-Chinesischen Zentrum und der Prorektor der Nanjing University of Technology Liu Weiqing sowie der Prorektor für Wissenschaftsentwicklung an der HT WK Leipzig, Michael Kubessa. auch und gerade im Hinblick auf eine gewachsene inhaltliche Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in der Stadt und der Region: »Wenn wir heute nach 15 Jahren unsere Festveranstaltung im Festsaal des Neuen Rathauses begehen dürfen, der Leipziger Oberbürgermeister Mitglied im Kuratorium der HTWK Leipzig ist, der Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Professor der HTWK Leipzig, viele Absolventen der Hochschule heute Führungspositionen in Wirtschaft und Verwaltung der Region Leipzig einnehmen, dann sind das äußere Zeichen für ein gewachsenes Miteinander«, sagte der Rektor. Noch wichtiger seien jedoch die vielfältige inhaltliche Zusammenarbeit und die erfolgreichen Kooperationen bei Projekten und Veranstaltungen. »Regelmäßige Konsultationen und Gespräche auf allen Ebenen gehören zum Selbstverständnis, nicht zuletzt auch im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung der Region«, so Milke weiter. Trotz seines stets gefüllten Terminkalenders, konnte Prof. Dr. KlausEwald Holst, Vorstandsvorsitzender der Verbundnetz Gas AG, für den Festvortrag zum Thema »Die Globalisierung der Märkte – Zukunft der Gasversorgung in Deutschland« gewonnen werden. Als Experte der Energiebranche zeigte er den Gästen die zukünftigen Herausforderungen auf dem Gebiet der Energieversorgung weltweit auf und hob die Bedeutung von starken Partnern wie der HTWK Leipzig für eine nachhaltig gute wirtschaftliche Entwicklung in Leipzig und der Region hervor. Die Hochschulleitung nutzte den feierlichen 5 Erhielten die JakobLeupold-Medaille: David S. Smyth von der Partnerhochschule in Paisley (l.) und Volker Messtorff-Lebius, Referatsleiter im SMWK . Klaus-Ewald Holst, Vorstandsvorsitzender der Verbundnetz Gas AG, hielt den Festvortrag zum Jubiläum. HOCHSCHULE . HOCHSCHULE 15 Jahre! Eng verbunden mit der Welt Ausländische Partnerhochschulen gratulierten und feierten anlässlich des HTWK-Jubiläums Zweck gesammelt. Innerhalb kürzester Zeit hatten Studierende und Mitarbeiter mehrere hundert Pins verkauft. Mit Unterstützung der Verbundnetz Gas AG , der Leipziger Stadtwerke, der HTWK-Alumni und des Fördervereins der HTWK Leipzig kamen insgesamt 4500 Euro zusammen. Der Erlös ging während der Festveranstaltung in Form eines Schecks dem Projekt AURYN , einer Kinder-, Jugend- und Familienberatungsstelle des Leipziger WEGE e. V., zu. Spiel und Spaß beim Sommerfest Über den Scheck freuten sich Monika Schöpe vom Leipziger WEGE e. V. und Leipzigs Bürgermeister für Soziales Thomas Fabian (l.). Rahmen des Festaktes auch zur Verleihung der JakobLeupold-Medaille, welche seit 1995 für besondere Verdienste um die Entwicklung der Hochschule vergeben wird. Die begehrte Auszeichnung ging in diesem Jahr an Dr. Volker Messtorff-Lebius, Referatsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, und David S. Smyth von der Partnerhochschule im schottischen Paisley, welcher als erster ausländischer Preisträger die Medaille erhielt. Das Leipziger Blechbläserquintett »emBRASS ment« sorgte für das passende musikalische Ambiente. Im Anschluss an den Festakt lud der Rektor zu einem Empfang in die Obere Wandelhalle des Neuen Rathauses ein. Verdienstvolle Kollegen aus der Zeit der Gründung der Hochschule erhielten dort in Anerkennung ihrer Leistungen die ersten, druckfrischen Exemplare des Geschenkbandes »Leipziger Technikerporträts« mit kunstkritischen und technikhistorischen Betrachtungen des früheren Hochschuldozenten Dr. Lothar Hiersemann zu den Reproduktionen von Ölgemälden des Künstlers Klaus H. Zürner, welche im Senatssaal der HTWK Leipzig ausgestellt sind. Soziales Engagement für AURYN Etwas ganz Besonderes zum Jubiläum hatten sich die Studierenden und Mitarbeiter der HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Sozialbürgermeister Prof. Dr. phil. Thomas Fabian ausgedacht. Die HTWK Leipzig erwartete keine Geschenke, sondern wollte selbst eines machen. Mit dem Verkauf von »JubiläumsPins« wurde schon im Vorfeld Geld für einen guten 6 Doch auch nach dem Festakt im Neuen Rathaus ging das Feiern weiter. Bereits um 14 Uhr hatte am Campus der HTWK Leipzig das vom Studentenrat organisierte Hochschulsommerfest begonnen. Unter dem Motto »Zu Gast bei Freunden« erwarteten Groß und Klein im 15. Gründungsjahr besonders viele Überraschungen und D er Einladung des HTWK-Rektors Hubertus Milke folgten 22 Vertreter unserer internationalen Partnerhochschulen in der Volksrepublik China, Finnland, Frankreich, Großbritannien, der Ukraine und der Schweiz, um gemeinsam mit der Hochschule das Jubiläum in Leipzig zu feiern. Um würdiger Gastgeber zu sein, hatte sich die HTWK Leipzig einiges einfallen lassen. Nach einer offiziellen Begrüßung im LeonardoHotel durch den Prorektor für Wissenschaftsentwicklung, Prof. Dr. Michael Kubessa, sollten die ausländischen Gäste Leipzig einmal von einer ganz anderen Perspektive, nämlich aus einer Straßenbahn heraus, kennen lernen. Die Leipziger Verkehrsbetriebe sponserten den »Gläsernen Leipziger« – Herzlichen Dank! – für eine Stadttour mit englischsprachiger Begleitung durch die Stadtführerin Sylvia Rebbelmund. Ein besonderer Höhepunkt war natürlich auch für alle internationalen Gäste der Festakt zum 15-jährigen Jubiläum im Neuen Rathaus. David S. Smyth, Academic Director der schottischen University of Paisley, mit der die HTWK Leipzig seit 1992 partnerschaftliche Beziehungen pflegt, erhielt für sein langjähriges Engagement um die Etablierung eines regen Studenten- und Dozentenaustausches zwischen beiden Hochschulen die Jakob-Leupold-Medaille. Als Ansprechpartner der schottischen Universität für die HTWK-Fachbereiche und das Akademische Auslandsamt war er federführend am Abschluss des Kooperationsvertrages zwischen beiden Hochschulen und der späteren Entwicklung von gemeinsamen Masterstudiengängen beteiligt. Einige Grußworte, wie die des Vizepräsidenten der Nanjing University of Technology, Professor Liu Weiqing, und des Rektors der Ukrainischen Akademie des Druckes, Professor Bogdan Durnyak, wurden direkt verlesen, andere gingen auf Bullriding beim Hochschulsommerfest Attraktionen: zum Beispiel das Kinderland mit Hüpfburg und kreativem Kinderschminken, das WM -Kickerturnier mit Teilnehmern aus aller Welt sowie ein Wettbewerb im Bierkastenstapeln. Auch das Wiesensportfest mit Mehrkampf in Disziplinen wie Bankdrücken, Hosenralley und Sommerski erfreute sich großer Resonanz. Auf einer Bühne in der Eichendorffstraße wurde Theater gespielt, es gab eine Lesung mit dem Leipziger Kriminalautor Henner Kotte, die längste Kurzfilmsession Leipzigs und natürlich viel Musik von verschiedenen Bands aus der Region. Dazu waren auch alle Leipziger Bürger herzlich willkommen. ■ Silke Mühl P OD IUM Der Prorektor der Nanjing University of Technology Liu Weiqing überreicht HT WK -Rektor Hubertus Milke Geschenke aus seiner Heimat. . 13. Jahrgang 2 | 2007 Ausländische Gäste der Partnerhochschulen gratulierten zum Jubiläum. dem Postweg bei uns ein. Am Ende des sommerlich heißen 14. Juni ließen sich beim Hochschulsommerfest alle das »deutsche Bierchen« gut schmecken. Die Nacht war kurz, denn am nächsten Tag begann schon um 8 Uhr die Werksführung im BMW -Werk Leipzig. BMW zeigte sich auf dem knapp vier Kilometer langen Weg durch die verschiedenen Technologie- und Produktionsbereiche multilingual, denn es wurden Führungen in deutscher, englischer, russischer und chinesischer Sprache angeboten – ein echtes Highlight für unsere Gäste. Diente das Jubiläumstreffen vorrangig der Pflege persönlicher Kontakte, von denen die internationalen Beziehungen leben, so kam auch der fachliche Austausch nicht zu kurz. Das Akademische Auslandsamt hatte eine Präsentation der auslandsintegrierten Studiengänge der HTWK Leipzig angeregt. Am »Tag der Wissenschaft« stellte Prof. Dr. phil. Torsten Seela (Fachbereich Medien) den Masterstudiengang European Masters of Publishing vor. Prof. Dr.-Ing. habil. Käte Rosenberger (Fachbereich Maschinen- und Energietechnik) und Dekanatsrätin Ulrike Quapp (Fachbereich Bauwesen) präsentierten die mit der schottischen University of Paisley gemeinsam ausgerichteten Masterstudiengänge im Bereich Maschinenbau und Bauingenieurwesen. Die rege Diskussion, welche von Hong Zhao-Zügler simultan ins Chinesische und von Barbara Schoder (Hochschulsprachenzentrum) ins Englische übersetzt wurde, zeigte das Interesse an diesen anzustrebenden Formen der internationalen Kooperation und gab Anregungen, sich an den Studiengängen aktiv zu beteiligen. ■ Dr. Bernd Ebert 7 . HOCHSCHULE . HOCHSCHULE 15 Jahre! Ein Tag im Zeichen der Wissenschaft Zum Jubiläum zeigte die HTWK Leipzig ihre Stärken im Forschungsbereich Neue, innovative Ideen und Projekte der gesamten Hochschule sollten im Vordergrund stehen. D em ereignisreichen ersten Jubiläumstag am 14. Juni folgte am Tag darauf gleich das nächste Jubiläums-Highlight. Der erstmals in dieser Form ausgerichtete Dies academicus stand ganz im Zeichen der Wissenschaft. In einer ganztägigen Veranstaltung wurden aktuelle Forschungsergebnisse aus den einzelnen Fachbereichen präsentiert. Den Teilnehmern, darunter Mitarbeiter und Studierende der HTWK Leipzig sowie Vertreter der regionalen Wirtschaft, bot sich die Gelegenheit, einen breiten Einblick in verschiedenste Forschungsprojekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erhalten. Der Blick war zugleich aber auch in die Zukunft gerichtet, denn künftig wird es immer stärker notwendig sein, den Aspekt der vorwiegend angewandten Forschung in den Hochschulalltag zu integrieren sowie die vielgestaltigen Aspekte von Lehre und Forschung miteinander zu verzahnen. Diesem Themenkreis widmeten sich sowohl zahlreiche Vorträge innerhalb der Plenarveranstaltung als auch die drei Fachsessions, die thematisch an der zum Jahresbeginn begonnenen Forschungs- und Entwicklungsprofilierung ausgerichtet waren. In seinem einleitenden Vortrag ging Prof. Dr.-Ing. Michael Kubessa, Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der HTWK Leipzig, zunächst auf das Hauptanliegen des »Tags der Wissenschaft« ein. »Neben einer Verstärkung der internen und externen Kommunikation im Sinne von 8 Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung geht es vor allem auch darum, bereits bestehende Kontakte zu vertiefen, neue zu knüpfen und diese künftig in Form von Netzwerken zu strukturieren«, so der Prorektor. Ein weiteres zentrales Thema sei die verstärkte Herausbildung von Forschungskompetenzen. Hierbei ist die eingeleitete Profilbildung in den drei Profillinien »EnergieBauen-Umwelt«, »Life Science Engineering« sowie »Software und Medientechnologien« eine wesentliche Maßnahme. Seine Glückwünsche zum 15-jährigen Bestehen der HTWK Leipzig verband der neue Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, Dr. Thomas Hofmann, zunächst mit einem Rückblick auf seine Studienzeit an der Vorgängereinrichtung der HTWK Leipzig, der Technischen Hochschule Leipzig. Sein anschließender Vortrag befasste sich mit der Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, insbesondere im mittelständischen Bereich. Kritisch setze er sich mit der Situation im Raum Leipzig auseinander. So sei hier besonders der Anteil forschender Klein- und Mittelunternehmen vergleichsweise schwach ausgeprägt; demzufolge flössen Technologiefördermittel nur in geringem Maße in die Region. »Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Neben dem sich seit Jahren vollziehenden tiefgreifenden Strukturwandel spielt vor allem das zu geringe Potenzial ingenieurwissenschaftlicher und technischer P OD IUM . Bildung und Forschung im Raum Leipzig eine maßgebliche Rolle«, sagte Hofmann. Der HTWK Leipzig kommt auf diesen Gebieten eine besondere Bedeutung zu. Geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind unter anderem die Bereitstellung eines gut ausgebildeten Fachkräftepotenzials, das zunehmend auch in der Region tätig wird. Weiterhin notwendig sind eine verstärkte Kooperation in regionalen Forschungsverbünden sowie eine deutliche Erhöhung technologieorientierter Unternehmensgründungen. Dr. Joachim Wicke, Leiter des Bereichs Automation & Drives für die Region Ostdeutschland bei der Siemens AG , griff dieses Thema in dem sich anschließenden Vortrag erneut auf. Ausgehend von der wirtschaftlichen Entwicklung im Osten Deutschlands vermittelte er einen umfassenden Einblick, wie sich diese auf die Kooperation zwischen Industrie und Hochschule aus der Sicht des Unternehmens Siemens heute und in Zukunft gestaltet. Das Leistungsangebot der Hochschule müsse sich künftig noch stärker an der Entwicklung im industriellen Bereich orientieren, zumal sich Lehre und Forschung zunehmend als die limitierenden Größen für die weitere Entwicklung im Bereich der Industrie herauskristallisierten. Eine besondere Herausforderung stelle in diesem Zusammenhang der sich abzeichnende demografische Wandel dar. Wichtige Grundlagen, um Studierende und Fachkräfte nicht nur in die Region zu locken, sondern dort als Fachkräfte auch zu halten, seien attraktive Forschungsthemen und Gehälter. »Der Begriff ›Region‹ ist hierbei deutlich weiter als bisher zu fassen und darf auch mit Blick auf die Stadt Leipzig nicht an Landesgrenzen enden«, so Wicke. Es schien, als ob viele Teilnehmer, nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen, auf den Abschlussvortrag gewartet hätten. »FKK im BIC« lautete der Vortragstitel von Ernest Freyers, seit Oktober 2006 als Technologieberater bei der BIC Leipzig GmbH tätig. In seinem Vortrag stellte er die wesentlichen Aspekte heraus, die das Leistungsprofil des Business & Innovation Centre ausmachen. Entgegen landläufiger Auffassung ist die Existenzgründung ein harter, langwieriger und zuweilen auch sehr risikoreicher Prozess. Am Ende war den Vortragsbesuchern klar, dass sich hinter der Abkürzung »FKK« tatsächlich ein seriöses Angebot in Gestalt von »Fläche, Kohle und Kontakten« verbirgt, gleichbedeutend mit Gewerbeflächen für Existenzgründer, finanziellen Mitteln zunehmend in Form von Venturekapital sowie vielfältigen Kontakten innerhalb und außerhalb 13. Jahrgang 2 | 2007 Professoren im Gespräch mit Jörn Haußen (Mitte) von der GISA GmbH Halle . Standpräsentation der enviaM der Region. Rege Beteiligung und Diskussionen gab es im Anschluss an die Plenarveranstaltung in der Begleitausstellung. Auf über 40 Postern und Exponatplätzen wurde ein repräsentativer Querschnitt von Aktivitäten im Bereich der Forschung und Entwicklung an der HTWK Leipzig sowie am Forschungs- und Transferzentrum der Hochschule gezeigt. Daneben waren auch zahlreiche Partner aus der regionalen Wirtschaft mit Informationsständen vertreten. ■ Dirk Lippik, Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e. V. PODIUM.NACHGEFRAGT Podium: Was war der Anlass, diese Veranstaltung an der HTWK Leipzig erstmalig in dieser Form durchzuführen? Prof. Kubessa: Natürlich stand der »Tag der Wissenschaft« in engem Zusammenhang mit 15 Jahre! HT WK Leipzig. Bisher hatte die Hochschule jedoch keine übergreifende wissenschaftliche Konferenz, sondern eine Vielzahl von hochkarätigen, aber eher fachspezifischen Veranstaltungen. Mit der begonnenen Forschungsprofilierung wollen wir die an der Hochschule vorhandene interdisziplinäre wissenschaftliche Kompetenz stärker präsentieren. Podium: Wie kam der thematische Fokus zustande? Prof. Kubessa: Neue, innovative Ideen und Projekte der gesamten Hochschule sollten im Vordergrund stehen, gleichermaßen der wissenschaftliche Gedankenaustausch über Fachbereichsgrenzen hinweg und natürlich mit unseren Partnern in der Wirtschaft. Podium: Wie geht es weiter mit dem »Tag der Wissenschaft«? Prof. Kubessa: Mit dem »Tag der Wissenschaft« haben wir auch beabsichtigt, das Selbstverständnis für wissenschaftliche Kommunikation und Wissenstransfer zu stärken. Das ist uns gelungen. Trotzdem sollte in Zukunft eine thematische Eingrenzung erfolgen, ohne den hochschulübergreifenden Charakter zu verlieren. Vorstellen können wir uns zum Beispiel etwas kleiner angelegte wissenschaftliche Kolloquien mit interdisziplinärem Charakter. 9 . HOCHSCHULE INTERVIEW HOCHSCHULE »Wir versuchen, einen Ausgleich zu schaffen« Von der Angst übermannt Im Interview sprach »Podium.« mit Monika Schöpe, Vorstandsvorsitzende des Leipziger WEGE e. V., und Psychologin Ines Lägel, Leiterin des Projekts AURYN über ihre Arbeit Die Selbsthilfegruppe HOPES kümmert sich um psychische Probleme von Studierenden Seit zwölf Jahren unterstützt der Leipziger WEGE e. V. Menschen in seelischer Not. Was verbirgt sich hinter dem Projekt AURYN ? Monika Schöpe: AURYN ist unsere Kontakt- und Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien. Sie gehört zu unserem großen Projekt »Lebensräume zur Bewältigung seelischer Krisen«. Kinder von chronisch psychisch kranken Eltern sind sehr belastet. Oft werden sie zu Betreuern ihrer Eltern, können nicht mehr Kind sein. Wir versuchen hier einen Ausgleich zu schaffen, Kraft und Stärke zu geben. Denn Kinder sind nun mal unsere Zukunft und es lohnt sich, in sie zu investieren. Aber auch die Familien müssen unbedingt unterstützt werden, denn sie sind für Betroffene eine ganz wichtige Kraftquelle. Die HT WK Leipzig hat für das Projekt AURYN Geld gesammelt und dem Verein anlässlich des Hochschuljubiläums als Scheck überreicht. Wie haben Sie reagiert, als Sie davon erfahren haben? Monika Schöpe: Wir waren total happy und ganz überrascht, dass so viele junge Leute mitgemacht haben, das war wunderbar! Ganz besonders möchten wir dem Leipziger Sozialbürgermeister Professor Thomas Fabian danken, dem es ein Anliegen war, uns zu unterstützen. Unser herzlicher Dank geht auch besonders an die HTWK-Studenten und -Mitarbeiter, ohne deren großes Engagement das alles nicht möglich gewesen wäre, aber natürlich auch an alle Beteiligten: die Verbundnetz Gas AG , die Leipziger Stadtwerke, die HTWK-Alumni und den Förderverein der HTWK Leipzig. Von dem gesammelten Geld wollen wir Computer, Zubehör und Diagnostika kaufen. PODIUM.AKTUELL Der WEGE e. V. ist ein Verein für Angehörige und Freunde psychisch Kranker. Seit 1995 bietet er Kontakt, Unterstützung und Hilfe für Menschen in seelischen Notsituationen. Das Betreuungsangebot erstreckt sich von der individuellen Beratung und Hilfe über Selbsthilfegruppen und monatliche Gesprächsrunden bis hin zum ambulant betreuten Wohnen. Ein einzigartiges Angebot ist die Kinder-, Jugend- und Familienberatungsstelle AURYN . Sie bietet insbesondere Kindern und Jugendlichen, deren Eltern seelisch er- krankt sind, Lebensräume zur Bewältigung seelischer Krisen. Studierende, die mehr praktische Erfahrung im Umgang mit psychisch Erkrankten und Angehörigenarbeit sammeln wollen, sind bei WEGE e. V. immer herzlich willkommen. K Monika Schöpe (vorn) und Ines Lägel (rechts) engagieren sich unter anderem für Kinder von psychisch erkrankten Eltern Ines Lägel: Die Computer sind ganz wichtig. Die Kinder hätten sonst keine Chance, den Umgang mit Computern zu lernen, denn zuhause verfügen sie nicht über die entsprechenden Möglichkeiten. Es ist ja heute unabdingbar, mit PC s umgehen zu können. Die Kinder machen das auch sehr gern und freuen sich schon darauf. Auch die Diagnostika sind für unsere Arbeit besonders wichtig. Wir haben viele Kinder, die mit uns über schlimme Probleme sprechen möchten, aber sich nicht so leicht öffnen können. Wenn es intime Details betrifft, fällt es ihnen leichter, wenn man mit Hilfsmitteln arbeitet, etwa mit Therapiepuppen. Da haben wir noch großen Bedarf, uns entsprechende Materialien anzuschaffen. Ihr Verein ist vielseitig engagiert. Welche Aktionen sind für die Zukunft geplant? Monika Schöpe: Wir versuchen mit verschiedenen Mitteln auf uns aufmerksam zu machen. Zum Beispiel bereiten wir jetzt unter dem Motto »Engagement verbindet« eine Benefizveranstaltung vor: den »Lichterball 2008«, am 11. April nächsten Jahres im Renaissancehotel Leipzig. Hierzu haben wir eine besondere Aktion gestartet. Wir möchten »Seelenwärmer« herstellen, das heißt kleine Decken in Patchwork-Optik zu verschiedenen Themen. Diese sollen beim Lichterball versteigert werden, damit wir weiter überleben können. Eine Decke zum Leipziger Zoo gibt es bereits, ebenso eine zum Thema Musik und eine mit Sportelementen. Wir freuen uns über jeden, der eine Decke mitgestaltet und hoffen, dass viele Leipziger zum »Lichterball 2008« kommen werden. www.wege-ev.de Das Gespräch führte Silke Mühl 10 . P OD IUM . laus läuft es kalt den Rücken runter. In seinem Kopf herrscht nur noch Leere. Er hat einen Blackout. Ausgerechnet vor der wichtigen Zwischenprüfung. Er weiß, dass er diese Prüfung nicht bestehen wird. Nicht, weil er sich nicht vorbereitet hat, sondern weil er in solchen Momenten von der Angst übermannt wird. Doch damit steht er nicht alleine – Prüfungsangst und Depressionen sind unter Studenten keine Ausnahmeerscheinung mehr. Viele sind dem Druck einfach nicht gewachsen. Die Selbsthilfegruppe HOPES , die sich aus Studierenden der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig sowie allen anderen Leipziger Hochschulen zusammensetzt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studierende mit psychischen Problemen zu unterstützen und zu beraten. HOPES ist die Abkürzung für Hilfe und Orientierung für psychisch erkrankte Studierende, für ihren Einsatz wurde die Gruppe vom Deutschen Studentenwerk mit dem bundesweiten »Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement 2005/2006« ausgezeichnet. »Das hat uns sehr gefreut, aber trotzdem sind wir kein Therapieersatz«, betonen Johannes und Christiane (Namen wurden von der Redaktion geändert). »Wir können nicht alles für die Betroffenen regeln, dafür aber Hinweise geben, wo man einen kompetenten Ansprechpartner findet. Manchmal hilft es schon, einfach darüber zu reden«, sagt Johannes, der selbst noch an der HTWK Leipzig studiert. Die Selbsthilfegruppe ist 2004 entstanden, seitdem kommen in der Regel vier bis zehn Leute zu den regelmäßigen Treffen. »Wir beginnen immer mit einem Blitzlicht, bei dem jeder in der Runde sagen kann, wie es ihm gerade geht oder was ihm auf der Seele brennt«, erklärt Christiane, die an der Uni Leipzig Physik studiert, den Ablauf eines Treffen. »Danach besprechen wir die Probleme und Anliegen der einzelnen Gruppenmitglieder. Dabei entsteht Sicherheit, man weiß, dass es auch andere gibt, die Probleme haben.« Die Studierenden geben sich gegenseitig Tipps, wie man mit der eigenen Familie umgehen kann oder wo man einen Therapieplatz findet. Trotzdem wird in der Gruppe nicht nur über Probleme geredet. »Wir machen neben den vierzehntägigen Treffen gemeinsame Ausflüge, veranstalten Grillfeste und feiern zum Beispiel gemeinsam Advent – denn gerade in dieser Zeit fühlen sich viele Betroffene einsam. Wir versuchen einfach, wieder in das normale Alltagsleben zurückzukehren«, erzählt der 24-jährige Johannes. 13. Jahrgang 2 | 2007 Allein gelassen mit der Angst wird man an der HT WK Leipzig nicht. Denn was für jeden anderen als ganz einfach und normal empfunden wird, kostet Studierende, die unter Depressionen leiden, Überwindung und Kraft. »Die Betroffenen trauen sich vielleicht nicht immer, mit jemanden darüber zu reden. Wir sind immer ansprechbar. Ich habe damals über einen Aushang an der HTWK Leipzig von HOPES erfahren. Heute findet man uns auch im Internet und kann so erst einmal Kontakt aufnehmen. Gemeinsam fällt vieles einfach leichter«, sagt Johannes. Die Gruppe wird durch den Verein »Irrsinnig menschlich« beraten und unterstützt. Die Termine für Treffen und weitere Infos sind unter www.hopes-leipzig.de zu finden. ■ Katrin Gröschel PODIUM.AKTUELL Dieses Buch hat schon vielen Generationen von Studierenden geholfen, den Mythos Hochschule zu durchschauen. Die Neuausgabe nimmt Rücksicht auf die reformierte Hochschullandschaft und die tief greifend veränderten Studier- und Lehrbedingungen durch die Verbreitung des Internets. Mit Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum Überlebenstraining – unterhaltsame Pflichtlektüre für alle Erstsemester. Wolf Wagner: Uni-Angst und Uni-Bluff heute – Wie studieren und sich nicht verlieren. Rotbuch Verlag, Berlin ISBN 978-3-86789-019-9 11 HOCHSCHULE . . HOCHSCHULE INTERVIEW Welche Schritte will die HT WK Leipzig noch in Sachen Familienfreundlichkeit unternehmen? Da geht es zunächst einmal um das Grundsätzliche. »Familienfreundlichkeit« sollte sich also unbedingt in unserem künftigen Leitbild widerspiegeln. Gleichzeitig wollen wir auch baldmöglichst eine Arbeitsgruppe gründen, die auf der Grundlage der Studie und zusammen mit jungen Müttern und Vätern einen Fahrplan für kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Maßnahmen erarbeitet. Wie kann das die Hochschule finanziell stemmen, welche Kooperationspartner gibt es? Wir wollen uns parallel zur Arbeitsgruppe auch an Projektausschreibungen beteiligen, welche die Umsetzung von familienfreundlichen Initiativen finanziell unterstützen. Seit knapp einem Jahr sind wir auch mit zwei Trägern beziehungsweise möglichen Trägern von künftigen Kinderbetreuungseinrichtungen in Campusnähe im Gespräch. Darin geht es um die Zusammenarbeit, insbesondere mit unserem Fachbereich Sozialwesen. Wo bestehen Gemeinsamkeiten? Wo kann die Hochschule ihr Know-how einbringen, wenn es um den Aufbau geht und darum, mögliche Betreuungsplätze zu eruieren? »Hochschulen altern nicht« Warum das Thema Familienfreundlichkeit einen festen Platz an der HTWK Leipzig einnehmen sollte – »Podium.« sprach dazu mit dem Rektor der Hochschule Mit Feuereifer dabei: Der Kindersport an der H T W K Leipzig erfreut sich wachsender Beliebtheit. Hier lernen die Kids mit den Sportlehrern Peter Pausch und Robert Schiffler (Mitte) die Grundformen der Bewegung: springen, klettern, laufen und werfen. Vor knapp einem Jahr hat Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke das Amt als Rektor der HTWK Leipzig angetreten. Schon damals äußerte er den Wunsch, mehr für Studierende und Mitarbeiter mit Kindern zu tun. Studien- und Familieninteressen sollten seiner Ansicht nach besser miteinander vereinbar sein. Es folgte zunächst eine Befragung am Fachbereich Sozialwesen, die dem Status quo der Familienfreundlichkeit an der Hochschule sowie dem Bedarf an familienfreundlichen Maßnahmen auf den Grund gehen sollte. Weshalb das Thema Familienfreundlichkeit einen festen Platz an der Hochschule verdient hat, lesen Sie hier: Warum ist die Befragung zur Familienfreundlichkeit an der HT WK Leipzig angestoßen worden? Für mich war es wichtig, zunächst einmal die Sicht der »Betroffenen« zu erfahren. Ich wollte wissen, wo ihnen am meisten der Schuh drückt. Wir wollen ja nicht am eigentlichen Bedarf vorbei etwas initiieren, sondern nachhaltige Maßnahmen umsetzen. 12 Mitarbeitern bekommen sie zunächst einen Teil des Alltags mit. Später werden sie vielleicht von Absolventen und Praktikanten unserer Hochschule im Kindergarten betreut. In der Schulzeit bleiben wir durch unsere Kontakte zu Leipziger Schulen mit ihnen in Verbindung. Sie kommen dann als Studenten zu uns und schließlich im Rahmen der Weiterbildung oder innerhalb von Wirtschaftskontakten als Alumni zurück an die HTWK Leipzig. Aber selbst im Seniorenalter bleiben wir im Rahmen von bestimmten öffentlichen Veranstaltungen für jeden präsent. Ich würde mir wünschen, wenn aus dieser Vision einmal gelebte Wirklichkeit wird. Das Gespräch führte Cindy Heinkel PODIUM.HINTERGRUND Wichtigste Ergebnisse der Befragung zur Familienfreundlichkeit an der HT WK Leipzig: Die Kinder der Beschäftigten sowie der Studierenden, die sich an der Befragung beteiligt haben, werden überwiegend in regulären Kinderbetreuungseinrichtungen betreut. Ein Großteil der Eltern nutzt diese Angebote von montags bis freitags und ganztags. Etwa ein Drittel der Antworten der Beschäftigten und mehr als die Hälfte der Studierenden verwiesen darauf, dass die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten Warum sollten sich Hochschulen ein solches Thema überhaupt auf die Fahnen schreiben? Hochschulen altern nicht. Unsere Hochschule wird jedes Jahr wieder über 1000 Jahre jünger. 95 Prozent unserer Hochschulmitglieder sind unter 30 Jahre. Also im besten Alter für eine Familiengründung. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele bei entsprechenden Randbedingungen überlegen könnten, ihre Familienplanung in die Studienzeit zu legen. Das hätte den Vorteil, dass sie sich nach dem Studium auf den »Karrierestart« konzentrieren können. Das würde zwar längere Studienzeiten bedeuten, aber aus meiner Sicht würde es auch viele Vorteile bringen, nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft. Eine solche Konstellation wäre übrigens auch nicht ganz neu. Wenn man als Akademiker erst einmal im Beruf gestartet ist und dann in der Elternzeit ausscheidet, ist es bei dem rasanten Tempo des Wissensfortschritts für viele oftmals schwierig, wieder einzusteigen. Sicher ein Grund, warum wir auch insbesondere so wenig »Akademikerkinder« haben. P OD IUM . Was verstehen Sie selbst unter familienfreundlich? Da ist zunächst einmal ein positives Klima für Kinder. Kinder nicht als Störung zu empfinden, sondern als Bereicherung des Alltags zu verstehen. Ich glaube, das war und ist nicht immer so selbstverständlich, wie es sich anhört. Daraus leiten sich schließlich die zu schaffenden Rahmenbedingungen für die Eltern ab. Einzelne Maßnahmen vom Wickeltisch über die »elterngerechte« Organisation von Studien-, Prüfungs- und Arbeitszeiten bis hin zu entsprechenden Betreuungsangeboten lassen sich dann in so eine Grundstimmung leicht einbetten. Für eine Hochschule muss es ein Grundanliegen sein, schon im Rahmen der frühkindlichen Bildung mit aktiv zu werden. Schließlich sind schon die Kinder unsere Zielgruppe für ein Studium und für den Prozess des lebenslangen Lernens. Im Idealfall könnten wir als Hochschule für die heranwachsende Generation ein lebenslanger Partner werden. für ihren Bedarf unzureichend seien. Besonders am späten Nachmittag und abends zeichnet sich ein deutlicher Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten ab. Auch an den Wochenenden fehlen diese. Die Mehrheit sieht einen Bedarf an alternativen Betreuungsformen und befürwortet eine Initiative der Hochschule in diesem Bereich. Die Familienfreundlichkeit der HT WK Leipzig wird in den Antworten der beschäftigten Mütter bzw. Väter und der Studierenden unterschiedlich eingeschätzt. Die Beschäftigten sind überwiegend zufrieden mit der Abstimmung auf die familiäre Situation bei Arbeitszeit- und Urlaubsregelungen sowie Terminabsprachen. Insgesamt wird die Familienfreundlichkeit des Betriebsklimas an der Hochschule als gut bis sehr gut beurteilt. Die Studierenden hingegen bemängelten insbesondere, dass die Vorlesungszeiten nur schwer mit der Kinderbetreuung zu vereinbaren seien. Als weitere familienfreundliche Maßnahmen an der Hochschule werden Beratungsangebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Familie und Studium, ebenso wie die Vermittlung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie das Vorhandensein von Wickel- und Stillmöglichkeiten gewünscht. Für die Beschäftigten der Hochschule sind außerdem eine flexible Arbeitszeitgestaltung sowie Teilzeitmodelle wichtig. Für die Studierenden haben sowohl höhere Regelstudienzeiten als auch längere Beurlaubungsmöglichkeiten neben E-Learning sowie einer Kombination von Präsenzstudium und internetbasiertem Lernen eine hohe Relevanz. Die Alternative eines Teilzeitstu- Wie könnte eine solche Partnerschaft oder gar Patenschaft aussehen? Wenn Kinder in allen Lebensabschnitten von der Hochschule begleitet werden. Als Kinder von Studenten oder 13. Jahrgang 2 | 2007 diums wird von den Studierenden unter dem Aspekt der Familienfreundlichkeit ebenfalls als wichtig erachtet und gewünscht. Dipl.-Soz.arb./Soz.päd.(FH) Carina Tausch 13 HOCHSCHULE . . HOCHSCHULE IN KÜRZE Weichen für das kommende Jahr gestellt Dritte Absolventenfeier des Fachbereichs Sozialwesen mit Ehrung der Besten Das Konzil zog im Juni Bilanz über bisher Erreichtes und noch zu Schaffendes I Konzilsmitglieder bei der Abstimmung m Mittelpunkt der 14. öffentlichen Sitzung des Konzils der HTWK Leipzig am 27. Juni 2007 standen die Berichte des Rektors, der Prorektoren für Bildung und für Wissenschaftsentwicklung sowie des Kanzlers der Hochschule. Der Rektor Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke informierte über die Beteiligung der Hochschule am Hochschulpakt 2020 und die Auswirkungen der vorgesehenen Änderungen in der Novelle des Sächsischen Hochschulgesetzes. So sollen die zentralen Gremien der Hochschulen künftig aus einem Senat, einem Hochschulrat und dem Rektorat bestehen. Die bisherigen Gremien Konzil und Kuratorium sollen entfallen. Mit der Gesetzesnovellierung ist auch mehr Eigenverantwortung für die Hochschulen in Sachsen vorgesehen. »Strategische Aufgaben, die sich daraus für die HTWK Leipzig ergeben, sind neben dem Umbau der Hochschulstruktur ein noch stärkeres Engagement im Bereich der Qualitätsentwicklung und -sicherung«, so Professor Milke. Die Hochschule müsse sich einem immer härteren Wettbewerb um die besten Studierenden, Finanzmittel und Kooperationspartner stellen. Ein umfassendes Qualitätsmanagement in Lehre und Forschung gehöre deshalb zu den wichtigsten Aufgaben für die nahe Zukunft. Zentrale Aufgaben sind auch: die Erarbeitung eines neuen Leitbildes, die konsequente Umsetzung des Corporate Design und ein neuer Internetauftritt. Brücken bauen, Horizonte erweitern In ihrem Bericht zu Lehre und Studium verdeutlichte die Prorektorin für Bildung, Prof. Dr. oec. habil. Sibylle Seyffert, die wachsende Bedeutung eines attraktiven Bildungsangebots. Sachsen ist ein Land, das aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren weniger Studienanfänger zu erwarten hat. Die Hochschule möchte perspektivisch noch mehr Studienbewerber aus der Region, den alten Bundesländern und dem Ausland für ein Studium an der HTWK Leipzig gewinnen. Vordergründigste Aufgaben seien deshalb, das Studienangebot weiter auszubauen und noch attraktiver zu gestalten; Interessierte über die Studienangebote noch besser zu informieren und während des Studiums mit verbesserter Beratung und gezielten Betreuungsmaßnahmen bedarfsgerechter zu begleiten. So soll der Bildungserfolg insgesamt gesteigert werden, insbesondere im Bereich des Ausländerstudiums. »Brücken bauen« und »Mobilität« waren weitere Schlüsselworte im Bericht der Prorektorin. Internationale Hochschulkooperationen und der damit verbundene Ausbau des Dozen- 14 ten- und Studentenaustauschs haben sich im Berichtszeitraum sehr positiv entwickelt. Forschungsprofilierung zeigt erste Ergebnisse Im Bereich der Drittmitteleinwerbung kann die Hochschule eine deutliche Steigerung vorweisen. Darauf verwies der Prorektor für Wissenschaftsentwicklung, Prof. Dr.-Ing. Michael Kubessa, in seinem Bericht zur Forschung. Förderlich sei die Bildung weiterer In-Institute gewesen. Zu den bestehenden sechs Instituten kamen drei weitere hinzu: das Institut für Life Science Engineering der HTWK Leipzig (ILSE ) am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik sowie das Maschinenbautechnische Institut Leipzig (Mat IL) und das Institut für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik der HTWK Leipzig (LEGUT ) am Fachbereich Maschinen- und Energietechnik. »Für die zukünftige Entwicklung ist die Herausbildung von Forschungs- und Entwicklungsprofilen und Kompetenzfeldern von zentraler Bedeutung«, sagte Kubessa. Ziele seien dabei insbesondere: die Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bei der Drittmitteleinwerbung, die stärkere Verknüpfung von Forschung und Lehre sowie die Erhöhung der Wahrnehmbarkeit des Forschungs- und Entwicklungsangebotes. Weiterhin wichtig sind die interne und externe Vernetzung im regionalen Umfeld, die Fokussierung auf interdisziplinäre, zukunftsträchtige Themengebiete sowie die Herausbildung von Alleinstellungsmerkmalen. An der interdisziplinären Forschungsprofilierung sind bisher mehr als 30 Hochschullehrer aus allen Fachbereichen beteiligt. Eine weitere enge Verzahnung der Profilarbeit der Hochschule mit der des Forschungs- und Transferzentrums der HTWK Leipzig ist vorgesehen. Am 29. Juni 2007 war es wieder soweit: Die Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Sozialwesen wurden im Auditorium maximum feierlich ins Berufsleben verabschiedet. Nach den Grußworten des Dekans des Fachbereichs, Prof. Dr. phil. Lothar Stock, und des Rektors der Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, wurden die frisch gebackenen Diplom-Sozialarbeiter/ innen/Sozialpädagogen/innen für die erbrachten Leistungen geehrt. Im Anschluss daran folgte die Auszeichnung der drei besten Absolventinnen und Absolventen: Sandy Roy, Dorothea Kretschmer und Tobias Graupner. In ihren Diplomarbeiten hatten sie sich so unterschiedlichen Themen wie der »Spiritualität in der Sozialen Arbeit« und der »Geriatrischen Rehabilitation von demenzerkrankten Menschen« gewidmet. Im Festvortrag, für den in diesem Jahr Arnfried Schlosser vom Sächsischen Ministerium für Soziales gewonnen werden konnte, wurde mit der »Frühkindlichen Bildung« ein in den Sozialwissenschaften aktuell viel diskutiertes Thema aufgegriffen. Nach einem Grußwort der Fachschaft nutzte die Alumni-Gruppe des Fachbereichs die Gelegenheit, ihre Arbeit und das Anliegen eines entstehenden Alumni-Netzwerks vorzustellen. Bei einem Sektempfang, zu dem der Dekan die Gäste nach der feierlichen Zeremonie einlud, blieb Zeit für Gespräche und den Austausch von Kontaktadressen. ■ mü Haushalt und Hochschulbau Der Kanzler der Hochschule, Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Ziegler, informierte in seinem Bericht über das Haushaltsjahr 2006/2007 und das aktuelle Baugeschehen an der Hochschule. So wurde im Berichtszeitraum etwa die Sanierung von Dach und Fassade des Zuse-Baus abgeschlossen und die umfassende Sanierung der Sporthalle begonnen. Auch auf dem Baufeld Karl-Liebknecht-Straße/Ecke Gustav-Freytag-Straße zeigt sich reges Baugeschehen. Auf dem ehemaligen Parkplatzgelände entstehen derzeit die Neubauten der Hochschulbibliothek sowie des Medienzentrums. Im Mai 2009 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. ■ Silke Mühl P OD IUM . Frisch gebackene Absolventen bei der Graduierungsfeier des Fachbereichs Sozialwesen 13. Jahrgang 2 | 2007 Neuer HTWK-Preis Mechatronik für hervorragende Abschluss- und Forschungsarbeiten Fördervereinsvorsitzender Klaus-Peter Schulze, Winfried Pinninghoff, Vorsitzender des Kuratoriums der K ARL-KOLLE -Stiftung, und der Rektor der HT WK Leipzig Hubertus Milke (v. l. n. r.) beim Vertragsabschluss Der Ausbau der Förderung von Studierenden der HTWK Leipzig ist das Ziel einer zusätzlichen Vereinbarung zwischen der Hochschule und der KARL-KOLLE Stiftung Dortmund, die im Juli 2007 von Dipl.-Ing. Winfried Pinninghoff, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, dem Rektor der HTWK Leipzig Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke und dem Vorsitzenden des Fördervereins der HTWK Leipzig Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze unterzeichnet wurde. Herausragende und innovative Forschungs- und Graduierungsabschlussarbeiten in den Fachbereichen Maschinen- und Energietechnik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik aus dem Fachgebiet MechatronikAutomotive können künftig mit dem HTWK-Preis Mechatronik der KARL-KOLLE -Stiftung ausgezeichnet werden. »Dieser Anreiz soll auch dazu dienen, dass der Qualitätsanspruch der fachlichen Arbeit in den Fachbereichen zusätzlich gesteigert wird«, so Pinninghoff. Für die jeweils fachlich beste Masterarbeit wird ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro ausgelobt. Bachelor- bzw. Diplomarbeiten werden mit je 1000 Euro prämiert. Die Preisverleihungen finden anlässlich der jährlich stattfindenden Graduierungsfeiern der Fachbereiche statt. Die Koordination und Abwicklung erfolgt über den Förderverein der HTWK Leipzig. ■ mü 15 . . HOCHSCHULE IN KÜRZE Chancen und Perspektiven der Energiebranche: »Tag der Technik« soll begeistern Professor Reinhard Müller vom Fachbereich Maschinen- und Energietechnik erläutert Schülern die Funktionsweise von Brennstoffzellen. Um junge Menschen für die Technikbranche zu begeistern, haben die Stadtwerke Leipzig gemeinsam mit Siemens in Leipzig und der HTWK Leipzig erneut den »Tag der Technik« ausgerichtet. Schüler von Mittelschulen, Gymnasien und Fachoberschulen aus Leipzig und der Region hatten Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ingenieure der Stadtwerke und Siemens erklärten in einem Umspannwerk, wie elektrische Energie vom Kraftwerk zum Verbraucher transportiert wird und was hinter der ganzen Technik steht. Auszubildende der beiden Unternehmen und Studierende der HTWK Leipzig, die parallel zu ihrer Ausbildung zum Elektrotechniker für Automatisierungstechnik/Betriebstechnik (IHK) den Bachelorstudiengang Elektrotechnik absolvieren, standen für Fragen und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung und stellten Exponate zur Automatisierungstechnik und Ausbildungsmöglichkeiten vor. Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Müller präsentierte als Beispiel für eine Zukunftstechnologie die Brennstoffzelle. Die Veranstaltung verdeutlichte die Chancen und Perspektiven der Energiebranche und bot die Gelegenheit, sich mit den Anforderungen an das zukünftige Berufsleben vertraut zu machen. Aber auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt und alle interessierten Leipziger waren ebenfalls zur Führung durch das Umspannwerk eingeladen. Anschließend konnte die Sammlung historischer Elektrotechnik des Historischen Elektrovereins Taucha bewundert werden. Der »Tag der Technik« ist eine bundesweite Aktion verschiedener technischwissenschaftlicher Vereine, Verbände und Institutionen. ■ de 16 HOCHSCHULE IN KÜRZE Expertenwissen über Rechtsextremismus mit neuen Impulsen Mit »Mephisto« über den Maschsee – HTWK-Studenten haben einen Doppelsieg bei der 11. Betonkanu-Regatta in Hannover erkämpft Am Fachbereich Sozialwesen beschäftigt sich bereits seit 2005 eine Projektgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Lothar Stock und Prof. Dr. jur. Rainer Vor gezielt mit der Problematik des Rechtsextremismus. Das Projekt wird durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Neben themenbezogenen Vorlesungen externer Referenten entstand am Fachbereich eine Broschüre mit verschiedenen Initiativen in Sachsen, welche sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten gegen Rechtsextremismus stark machen. Die Broschüre wird nun aktualisiert. Derzeit entsteht auch ein Tagungsband in der von Professoren des Fachbereichs Sozialwesen herausgegebenen Reihe »Leipziger Beiträge zur Sozialen Arbeit«. Parallel dazu wird für das Wintersemester 2007/2008 am Fachbereich Sozialwesen eine Lehrveranstaltung zum Thema »Sozialarbeiterisches Handeln im Kontext mit rechtsorientierten Personengruppen« angeboten. An vier Seminartagen wird neben theoretischen Grundlagen zum Thema Rechtsextremismus insbesondere praxisorientiertes und methodisches Wissen (z. B. durch Rollenspiele) vermittelt. Im Mittelpunkt der Seminar- und Trainingstage stehen folgende Inhalte: Rechtsextremismus als jugendliche Subkultur; Inhaltliches und situatives Argumentationstraining gegen Rechtsextremismus; Demokratisches Lernen sowie Deeskalationsstrategien (Termine siehe Infokasten). ■ Katrin Straßburger, HTWK-Projektgruppe Rechtsextremismus Beton schwimmt – das ist nicht neu für die Studierenden des Fachbereichs Bauwesen an der HTWK Leipzig. Bereits zum zweiten Mal stellten sie die Funktionsfähigkeit von Betonbooten im sportlichen Wettkampf unter Beweis. Bei der 11. Betonkanu-Regatta am 15./16. Juni 2007 in Hannover gelang den Mannschaften des HTWK-Teams »LE UNAK’S « ein spektakulärer Erfolg. In den Betonkanus »Mephisto« und »Dr. Faust« erkämpften sie sich einen Doppelsieg in den Wettkampf-Finales der Damen und der Herren. Die zweite Leipziger Herrenmannschaft holte sich mit »Mephisto« auch noch Platz 2. Im Sonderwettbewerb um die beste bautechnische Konstruktion schaffte es das Kanu »Dr. Faust« auf den dritten Platz. » ›Mephisto‹ hat uns Das HT WK -Herren-Team mit der Besatzung Peter Gräfe und Stefan Vetter im Betonkanu »Mephisto« beim Zieleinlauf www.die-welt-zu-gast-bei-wem.de sprichwörtlich verteufelt. Die Euphorie, in diesem Kanu über den Maschsee zu düsen, war nicht mehr zu bändigen«, so Yvette Klug vom Team der Frauen, das in diesem Jahr erstmals bei der Regatta dabei war. Mit ihrem 65 Kilogramm »leichten« Boot aus gespachteltem Feinbeton mit textilem Bewehrungsgewirke waren die Studentinnen besonders schnell und wendig. Mit ihrem Sieg qualifizierten sie sich, wie auch die Teams der Herren, für das Showprogramm der diesjährigen KanuWeltmeisterschaft vom 8.–12. August in Duisburg. Dort präsentierten sie das Betonkanu-Projekt vor mehr als 90 Nationen. Im »Weltmeisterschaftslauf der Betonboote über 200 m« gingen die HTWK-Herrenteams erneut an den Start und erkämpften sich vor begeistertem Publikum Platz 2 und 4 von insgesamt acht Rennkanus. Die Betonkanu-Regatta ist eine Veranstaltung des Deutschen Verbandes der Zementindustrie und findet seit 1986 im zweijährigen Rhythmus statt. ■ mü PODIUM.AKTUELL In diesem Wintersemester läuft das Seminar »Sozialarbeiterisches Handeln im Kontext mit rechtsorientierten Personengruppen« mit den Professoren Lothar Stock und Rainer Vor. Die Veranstaltung findet als Block zu folgenden Terminen statt: 26. 10. 07 Rechtsextremismus als jugendliche Subkultur 09. 11. 07 Inhaltliches und situatives Argumentationstraining gegen Rechtsextremismus 14. 12. 07 Demokratisches Lernen 11. 01. 08 Workshop Deeskalationsstrategien P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 Gemeinsam stark für mehr Forschung und Weiterbildung Das Gründungsteam des neuen In-Instituts am Fachbereich Maschinen- und Energietechnik Kompetenzen bündeln – mit diesem Ziel ist das Institut für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik der HTWK Leipzig (LEGUT ) im April dieses Jahres gegründet worden. Kompetenzbündelung innerhalb der Professoren- und Mitarbeiterschaft des Fachbereichs Maschinenund Energietechnik und Netzwerkbildung zur regionalen und überregionalen Wirtschaft und Wissenschaft stehen im Fokus des Instituts. Besonders um die Felder anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung, Mitarbeit an Verbundforschungsprojekten, Förderung der Lehre und Weiterbildung, Förderung der fachlichen Kommunikation durch Mitarbeit in Fachgremien, Organisation von Fachveranstaltungen und wissenschaftlichen Publikationen soll es gehen. Unmittelbar nach der Gründungsphase organisierten die LEGUT-Mitglieder ein fachspezifisches Kolloquium mit Dr. Jens Horn, Geschäftsführer der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, der über die Situation auf dem deutschen Gasmarkt referierte. Über die Ergebnisse auf dem Gebiet der Aerosol- und Wolkenforschung äußerte sich und Prof. Dr. Jost Heintzenberg, Direktor des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung. Abschließend berichtete Peter Schön, VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft Leipzig, über seine Erfahrungen als Absolvent der HTWK Leipzig in der industriellen Praxis. ■ grö PODIUM.TERMIN Die nächste Veranstaltung, an der sich das Institut LEGUT beteiligt wird die 9. Fachtagung »Erdgas Umwelt Zukunft« sein. Sie findet am Donnerstag, 31. Januar 2008 im Congress Center Leipzig auf dem Messegelände statt. 17 . . HOCHSCHULE IN KÜRZE HOCHSCHULE IN KÜRZE Auf einen Blick: Über Neuigkeiten und Möglichkeiten an der HTWK Leipzig informieren Hoch aufs Dach: Der »Girls’ Day« am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Rein in die Spielewelt: Studium generale organisiert »Lange Nacht der Computerspiele« Unter Spannung: Brückenmodelle beim jährlichen Wettbewerb am Fachbereich Bauwesen getestet Dass die größte Fachhochschule Sachsens im Studienjahr 2007/2008 eine ganze Menge Neuigkeiten zu bieten hat, darüber konnten sich alle Schüler, Abiturienten, Lehrer, Eltern oder Unternehmen am 21. April 2007 zum Hochschulinformationstag ein Bild verschaffen. Eröffnet wurde der Infotag von Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, Rektor der HTWK Leipzig, und Prof. Dr. oec. habil. Sibylle Seyffert, Prorektorin für Bildung. Über Bewerbungsmodalitäten und die neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master wurde ausführlich informiert. Technik fasziniert – nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen. Insbesondere wenn sie lebensnah und anregend vermittelt wird. Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig beteiligte sich deshalb schon zum vierten Mal am »Girls’ Day« – dem MädchenZukunftstag. Mädchen der 5. bis 10. Klassen konnten sich am 26. April 2007 über die Möglichkeiten eines technischen Studiums oder Ausbildungsberufes informieren. Mädchen wählen von 350 möglichen Berufen in der Regel nur zehn aus – und keiner dieser Berufe bezieht sich auf den Bereich Technik und Naturwissenschaften. Ziel dieses Tages war es deshalb, interessierte Mädchen mit diesem Berufsfeld vertraut zu machen. Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik hatte ein buntes Programm zusammengestellt. Die Teilnehmerinnen konnten die Vorlesung »Messen und Wiegen« bei Prof. Dr.-Ing. Andreas Hebestreit besuchen, bei einem Rundgang durch das Haus in der Wächterstraße die Labore und die Solarkollektoren auf dem Dach besichtigen sowie zum Abschluss eine Webseite erstellen. Hier wurde vor allem der Umgang mit HTML und Digitalfotografie vorgestellt. ■ grö Computer-Spiele-Fans kamen Anfang Mai an der HTWK Leipzig voll auf ihre Kosten. Im Rahmen der Ringvorlesung »Computerspiele und E-Welt als (Experimentierfeld für) Gesellschaft« wurde »Die lange Nacht der Computerspiele« von den Prof. Dr. rer. nat. Klaus Bastian und Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Niemitz organisiert. Zur langen Nacht selbst konnten gängige Computerspiele ausprobiert werden. Ein Schwerpunkt dabei waren Onlinespiele wie beispielsweise »World of Warcraft«. Der Abend fand auch parallel in der Virtuellen Welt »Second Life« statt. Wer sich intensiver über den milliardenschweren Markt der Computerspiele informieren wollte, konnte bereits am Nachmittag in der Einführungsshow »Fascination Gaming – State of the Art« des Spieleexperten Dr. Jörg Müller-Lietzkow teilnehmen. Ab 18 Uhr hieß es dann: »Press Start!« für zwei Dutzend Spiele-PC s. An der Retro-Strecke warteten zahlreiche klassische Konsolen aus den vergangenen dreißig Jahren auf alte und junge Videospieler. Das Team um Prof. Dr.-Ing. habil. Dieter Vyhnal präsentierte dreidimensional computergenerierte Bilder für Computerspiele. Zusätzlich gab es kleine Präsentationen zum Thema Computerspiele, Kurzvorträge von Spezialisten des Spieleprogrammierens und Spielanalysierens sowie eine kleine Ausstellung mit alten Spielkonsolen – zum Teil echte Raritäten, die PC-Spiele-Fachmann René Meyer in den letzten Jahren zusammengetragen hat. Die Architektin Dörte Küttler wurde virtuell zugeschaltet: Sie gestaltet in »Second Life« Internetauftritte für Kunden wie Mazda und hat für die lange Nacht auch die HTWK Leipzig in die E-Welt gebracht. Trotz aller Show war der ursprüngliche Sinn der langen Nacht ein wissenschaftlicher. Die Teilnehmer der Ringvorlesung hatten Gelegenheit, Computerspiele während des Spiels zu analysieren. In den im Anschluss an die lange Nacht gehaltenen Seminaren erstellten die Teilnehmer gesellschaftliche Konzepte für Spiele. Mit solchen Spielen scheint es möglich, in einer Art »konstruktiven Archäologie« das Entstehen und die Weiterentwicklung von Gesellschaft zu simulieren – so, dass man sogar Experimente starten könnte, neue ethische Regeln zu setzen. Das Erstaunliche war, dass die scheinbar abstrakte Ethik konkret diskutiert und dann auch verstanden wurde, wenn es galt, sie spielerisch umzusetzen. Lehrreich war auch zu erkennen, wie schwierig es ist, ein Spiel so zu konstruieren, dass es spielbar, aber auch spannend und kurzweilig wird. ■ niem 27. Juni 2007, Versuchshalle: Es knarrt und knackt das Holz der Modellbrücke. Gespannt schauen mehr als zweihundert Studenten des Fachbereichs Bauwesen und viele Gäste zu, wie sich das in einer speziellen Vorrichtung eingespannte Modell unter der großen Last langsam verbiegt. Auf der Projektionsleinwand klettert die Kurve der Messwerte nach oben. Noch ein wenig Last mehr, dann reißt die Stahlseilunterspannung und Holzteile fliegen durch die Luft. 110 Kilonewton, was elf Tonnen entspricht, hat das Siegermodell von Stefan Schönichen ausgehalten. Eine beachtliche Tragfähigkeit für ein Brückenmodell, das gerade einmal zwei Kilogramm wiegt und nur einen Meter lang ist. Schönichen, der seit 2001 Bauingenieurwesen an der HTWK Leipzig studiert und den Wettbewerb bereits im Vorjahr gewonnen hat, ist zufrieden. Mit seinem neuen Modell setzte er sich gegen 23 Konkurrenten durch, die mit den unterschiedlichsten Brückenkonstruktionen aus Holz, Aluminium, Stahl, Bambus, Pappe und sogar Granit an den Start gegangen waren. Der zweite Platz im Wettbewerb ging an Paul-Christian Max, ebenso Student des Bauingenieurwesens. Auf den dritten Platz schaffte es mit Christin Michaels erstmals eine Studentin des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Bau. Zum 12. Mal wetteiferten die Studierenden der Studiengänge Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Architektur um die tragfähigste Modellbrückenkonstruktion. Per Ausschreibung waren sie dazu aufgefordert, möglichst belastbare Modelle von Brückentragwerken herzustellen. Die Spannweite, die Auflagerbedingungen und die Gesamtmasse waren vorgegeben, das Material und die Konstruktionsart hingegen frei wählbar. ■ mü HTWK-Mitarbeiterin Renate Pötzsch beim Beratungsgespräch In den sieben Fachbereichen fanden außerdem Informationsveranstaltungen zu allen Studiengängen statt. Wer sich für einen Auslandsaufenthalt interessiert, konnte wertvolle Tipps vom Informationstag mit nach Hause nehmen: Mit welchen internationalen Partnerhochschulen kooperiert die HTWK Leipzig, welche Fördermöglichkeiten gibt es und wie organisiere ich Praktikum oder Studienaufenthalt im Ausland? Besichtigt werden konnte ebenso das hochmoderne Laborgebäude mit Chemie- und Physikkabinetten, die Modellwerkstatt der Architekten, die von Studenten betriebene Lehrbuchhandlung »BuMerang« oder am Fachbereich Maschinen- und Energietechnik das Labor Regenerative Energien, der Solarcontainer oder die Klima-, Kältetechnik- und Heizungstechniklabore. In Gesprächen mit Professoren, Mitarbeitern und Studenten konnten Interessierte herausfinden, ob ein Studiengang für sie geeignet ist. Die Mitarbeiter des Dezernates Studienangelegenheiten gaben Auskunft zu Bewerbung und Zulassung. Vertreter des Studentenwerks und Berufsberater der Arbeitsagentur informierten über Ausbildungsförderung, Unterkünfte in Wohnheimen sowie über Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Die Mensa konnte getestet werden. Auch war alles über die Angebote des Hochschulsports der HTWK Leipzig zu erfahren. ■ grö 18 Vom Dach des Hochschulgebäudes in der Wächterstraße gab es für die Schülerinnen nicht nur einen tollen Ausblick, sondern auch einen Einblick in die Funktionsweise einer Solaranlage. P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 Nach dem Belastungstest nahmen Studierende die Brückenmodelle des Wettbewerbs kritisch unter die Lupe. 19 . . HOCHSCHULE ALUMNI HOCHSCHULE ALUMNI Die Lust am Wiedersehen geweckt Engagement zahlt sich aus Erster hochschulweiter Alumni-Tag mit guter Erfolgsquote und Glanzpunkt im Panometer Leipzig HTWK Leipzig-Absolvent Thomas Diedrich wird in Berlin zur Führungskraft ausgebildet F ast ein Jahr hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert. Abende lang trafen sich ehemalige Studenten der HTWK Leipzig, um die Organisation und das Programm für den ersten hochschulweiten Alumni-Tag am 5. Mai dieses Jahres auf die Beine zu stellen. Mit Erfolg: 250 Absolventen der Hochschule und ihrer Vorgängereinrichtungen haben Kontakte geknüpft, den alten, neuen Campus besichtigt, einen unvergesslichen Vortrag im Panometer Leipzig gehört und in einem Fragebogen dieses erste Treffen sehr positiv bewertet. Dass die Absolventen der Hochschule in alle Welt verstreut sind, muss nicht immer ein Nachteil sein. Gleich im Eröffnungsvortrag von HTWK-Rektor Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke wurde deutlich, wie kurz Entfernungen im Zeitalter von Webcams und Internet sein können. Anne Lemnitzer, eine Absolventin des Fachbereichs Bauwesen, wurde live aus Kalifornien zugeschaltet und berichtete vom Vorhaben ihrer Promotion in Los Angeles. Anhand des neuen Absolventenfilms der HTWK Leipzig erfuhren die Alumni außerdem davon, in welch erfolgreichen Positionen und renommierten Unternehmen ehemalige Kommilitonen mittlerweile arbeiten. Mehr als 10 000 Absolventen hat die Hochschule seit 1992 hervorgebracht, von denen sich ein Teil in den mittlerweile neun Alumni-Vereinigungen unter dem Dach des Fördervereins zusammengefunden hat. Mit einem blauen Besenstiel erklärte Professor Yadegar Asisi, warum Dreidimensionalität auf einer zweidimensionalen Fläche funktioniert. Über Fachbereichsgrenzen hinweg und vor allem über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, stehe an solch einem Tag im Mittelpunkt, erläuterte Professor Yadegar Asisi. Der Architekt und Schöpfer des Mount-Everestund des Rom 312-Panoramas referierte in einem beeindruckenden Vortrag über das Thema »Lust am Sehen wecken – Wie die Panoramakunst Industriedenkmäler 20 G Ein Forum für Mitarbeiter, Studierende und natürlich Absolventen der Hochschule sollte der erste hochschulweite Alumni-Tag bieten. wach küssen kann«. Mit einem blauen Besenstiel schaffte er es, den Zuhörern nahe zu bringen, warum Dreidimensionalität auf einer zweidimensionalen Fläche möglich ist. Staunen, Raunen, Aha-Effekte und am Ende ein nicht enden wollender Applaus waren der Lohn für eine Stunde Kurzweil. Im Panometer Leipzig, einem umgewandelten historischen Gasometer, fand er den optimalen Raum für seinen Vortrag und natürlich seine Panoramen. Diese locken Besucher aus aller Welt nach Leipzig: »Ich freue mich, das Panometer als Plattform zur Verfügung zu stellen und damit dem Alumni-Gedanken des Miteinanders einen Impuls zu geben«, sagte Asisi. Man müsse es schaffen, wieder Traditionen an die Hochschulen zu bringen. Asisi selbst lehrt an einer Berliner Hochschule. Mit dem Begriff Alumni konnte er zunächst nicht viel anfangen: »Ich kenne den Begriff noch nicht sehr lange und dachte, das wäre ein Gummiball oder irgend so ein Kaugummi. Irgendwann habe ich gelesen, dass Alumni die Erleuchteten sind, die von Wissen Genährten. Studenten, die in die Welt gehen, sind also das Potenzial der Hochschule.« Tatsächlich gewinnt Alumni-Arbeit an Hochschulen mehr und mehr an Bedeutung. Auch der HTWK Leipzig ist der Kontakt zu den Ehemaligen sehr wichtig, denn die Hochschule kann so von ihren Erfahrungen profitieren und die Alumni weiter am Hochschulgeschehen teilhaben lassen. »Zum Auffrischen neuer Beziehungen«, munterte auch Rektor Hubertus Milke die Teilnehmer auf. »Unser Ziel ist es, regelmäßig alle zwei bis drei Jahre einen solchen Alumni-Tag zu veranstalten.« ■ Cindy Heinkel P OD IUM . ute Ideen sollen belohnt werden, heißt es. Und gute Ideen hat Thomas Diedrich jede Menge. Da wäre zum Beispiel eine Kurbelwelle für einen PKW -Ottomotor, die leichter ist als bislang und daher weniger Benzin verbraucht. Sie ist außerdem aerodynamisch gestaltet, weist beim Eintauchen in das Ölbad einen geringen Widerstand auf und hält mindestens 6000 Umdrehungen pro Minute aus. Eine solche Kurbelwelle hat sich Thomas Diedrich für den iks-Konstruktionswettbewerb einfallen lassen und wurde damit als Preisträger auf der Hannover Messe 2006 ausgezeichnet. Und dann wäre da noch seine Diplomarbeit, die der gebürtige Magdeburger am Fachbereich Maschinen- und Energietechnik der HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit der DaimlerChrysler AG erstellt hat. Diese Diplomarbeit mit dem Titel »Packaging und Optimierung eines Brennstoffzellensystems für zukünftige Fahrzeugkonzepte« wurde sowohl mit dem Preis des Fördervereins der HTWK Leipzig als auch mit dem 1. Platz des VDI-Förderpreis 2007 ausgezeichnet. Auch die Plätze zwei und drei gingen an HTWK LeipzigAbsolventen. Trotzdem bleibt der 24-jährige DiplomIngenieur bescheiden. »Ich möchte natürlich etwas in meinem Beruf erreichen«, sagt Diedrich, »und ich bin bereit, hart dafür zu arbeiten.« Den Sportsgeist hat er sich demnach erhalten. Denn bis zum 6. Semester war Thomas Diedrich vor allem sportlich erfolgreich. Er war Mitglied der Kanurennsport Nationalmannschaft und wurde 2001 mit seinem Team Junioren-Weltmeister in Brasilien. Nach seinem Abitur am Sportgymnasium Magdeburg hat er sich aber doch für die technische Richtung entschieden. »Maschinenbau hat mich schon zu Schulzeiten interessiert. Ich Thomas Diedrich war zu Studienzeiten Mitglied in der Kanurennsport Nationalmannschaft. 13. Jahrgang 2 | 2007 Bereit für beruflichen Erfolg hart zu arbeiten – HT WK -Absolvent Thomas Diedrich musste aber feststellen, dass das Maschinenbaustudium im Vergleich zum Sportstudium sehr lernintensiv ist«, erzählt Diedrich. Die Praxis hat ihn dann aber doch überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Es folgte ein Praktikum bei der Robert Bosch GmbH in Bamberg und die Zusammenarbeit mit der Daimler Chrysler AG . Nach vier Jahren hatte Thomas Diedrich sein Studium erfolgreich beendet und sich durch seine Entwicklung bei DaimlerChrysler empfohlen: »Ich habe mich dann für den Master of Business and Engineering (MBE ) an der Steinbeis-Hochschule beworben. Dort ist allerdings nicht nur fachliche Kompetenz gefragt, auch die sogenannten Soft Skills, sehr gute Studienleistungen und Englischkenntnisse sind wichtig.« Die Steinbeis-Hochschule, eine private und staatlich anerkannte Hochschule, bildet Hochschulabsolventen innerhalb eines Jahres zu Führungskräften mit Masterabschluss aus. Theorie wird mit konkreter Projektarbeit bei Firmen kombiniert und sichert so auch einen Wissenstransfer. Im Falle von Thomas Diedrich hat Daimler Chrysler die Kosten dieser Ausbildung für ihn übernommen – immerhin rund 30 000 Euro. Seitdem pendelt der MBA -Anwärter zwischen Ulm, wo er für Daimler Chrysler arbeitet, und Berlin. Dort besucht er die Seminare der Hochschule. In den nächsten Monaten wird er sein Studium abschließen und in Amerika und Japan unterwegs sein. Für Hobbys und Privates bleibt da wenig Zeit: »Ich versuche auf der Durchreise immer mal zu Hause, bei Freunden oder auch bei meinen ehemaligen Professoren an der HTWK Leipzig vorbei zu schauen. Aber im Moment geht eben die Karriere vor«, sagt Thomas Diedrich. Sein Ziel ist es, später bei Daimler Chrysler zu arbeiten und dort seine Entwicklungen zu perfektionieren. Und die Chancen dafür stehen gut. ■ Katrin Gröschel 21 HOCHSCHULE . HOCHSCHULE Auslandskontakte wie Freundschaften pflegen Zhongqi Wang hat es geschafft Rektor Hubertus Milke wirbt verstärkt auf internationalem Parkett für die HTWK Leipzig Der erste Bachelorabsolvent des Fachbereichs Bauwesen kommt aus dem Reich der Mitte W er sich zu deutsch-chinesischen Beziehungen auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes informiert, liest Sätze wie: »Die deutsch-chinesischen Beziehungen entwickeln sich auf allen Ebenen positiv. Breit angelegte Dialogforen zeigen einen deutlichen Zuwachs an der Qualität der Beziehungen in Richtung einer für beide Seiten vorteilhaften strategischen Partnerschaft. Mit der Aufnahme des Strategischen Dialogs zwischen den beiden Außenministerien im November 2006 wurden den Beziehungen zwischen Deutschland und China neue Konturen verliehen.« Ein eigenes Bild davon konnte sich der Rektor der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, bei seiner Chinareise im Mai dieses Jahres machen. Kaum auf dem Bahnhof Shanghai mit dem Transrapid angekommen, begrüßten ihn das Brandenburger Tor und der Potsdamer Platz. Ein Stück Berlin mitten in China, gebannt auf eine Leinwand. Nicht nur die Gastfreundschaft, Baufreudigkeit und Innovativität der Chinesen haben Rektor Milke beeindruckt. Sieben Tage Aufenthalt führten ihn an die Tongji-Universität, die TU Nanjing, die TU Zhejiang und die Universität Suzhou und machten deutlich, wie chinesische Hochschulen funktionieren: »Einen Großteil ihrer Mittel erwirtschaften sie selbst und sie haben auch enormen Einfluss auf die Wirtschaft. Wir können auch viel von ihnen lernen«, erklärt Milke. In China traf er auch seine beiden Kollegen Prof. Dipl.-Ing. Stefan Meyer-Mietke und Prof. Dr.-Ing. Hendrik Richter, die für das Sommersemester 2007 als Dozenten mit 18 Architekturstudenten an die Partnerhochschule Nanjing University of Technology (NUT ) gegangen sind. Im Ergebnis der Gespräche kommt im nächsten Jahr ein chinesischer Gastwissenschaftler an den Fachbereich Bauwesen. Intensive Kontakte zu ausländischen Hochschulen können in zweierlei Hinsicht nur von Vorteil sein. Die Attraktivität der eigenen Hochschule bei Studienbewerbern wächst und mit den Wissenschafts- entwickeln sich auch Wirtschaftskontakte. »Ich kann jedem Studenten nur nahe legen, mindestens ein Semester im Ausland zu verbringen. Das erweitert den Horizont und verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt«, ist Milke überzeugt. Nicht nur in China war er unterwegs. 26 000 Kilometer ist er in diesem Jahr schon geflogen, um auf internationalem Parkett für die HTWK Leipzig zu werben. Besonders am Herzen liegen ihm die bereits von Anfang an intensiv betriebenen Hochschulkontakte. »Wenn man sich kennt und sich vertraut, schließt man ganz andere Partnerschaften. Von solchen Beziehungen 22 Z Nach neuestem Standard eingerichtete Labore am IUT St. Etienne bieten auch Studierenden der HTWK Leipzig beste Studienbedingungen. kann man aber nur partizipieren, wenn man sie pflegt wie Freunde oder Familie.« Genau deshalb führten ihn auch zwei Auslandsreisen an die University of Paisley in Schottland und an die IUT in St. Etienne, einem Teil der französischen Université Jean Monnet. Zu diesen beiden Hochschulen bestehen langjährige Verbindungen. Bereits 150 HTWK-Studierende absolvierten in den letzten 15 Jahren ein Auslandsteilstudium an der University of Paisley. Dort schätzt man vor allem das hohe technische Denkvermögen und das fachliche Niveau der angehenden Ingenieure aus Leipzig. Neueste Fortschritte im Rahmen der Partnerschaft sind die Einrichtung eines zweiten Double-Degree Studiengangs (nunmehr im Maschinenbau und im Bauwesen) sowie der Start für das erste kooperative Promotionsverfahren zusammen mit dem Fachbereich Bauwesen. Seit 1996 kamen 40 Studierende aus St. Etienne und absolvierten hier ein Teilstudium oder ein Praktikum, um vom Know-how und den Kontakten der Hochschule zu profitieren. Neben dem regen Austausch solle es bald auch in Sachen Forschung gemeinsame Schnittmengen geben, erklärt Milke. Stärke der HTWK Leipzig sei ihre Interdisziplinarität, mit der im Ausland gut geworben werden kann. Am Reiseplan für das nächste Jahr wird schon gearbeitet. Neben einigen spanischen Universitäten, die von unseren Studenten gern für einen Aufenthalt gewählt werden, sollen Hochschulen in Polen und der Ukraine besucht werden. Mit mehr als 50 Hochschulen im Ausland bestehen bereits Partnerschaften. Dass in nächster Zeit weitere hinzukommen werden, ist laut Milke nicht ausgeschlossen: »Nicht nur über Fachbereichsgrenzen hinweg ist Vieles möglich, sondern auch über Ländergrenzen hinaus.« ■ Cindy Heinkel P OD IUM . hongqi Wang schließt den Beamer an seinen Laptop an. Seine Hände zittern etwas. Er ordnet seine Unterlagen und wartet dann gespannt. Der 26-Jährige steht kurz vor der Verteidigung seiner Bachelorarbeit – und er ist etwas nervös. Schließlich ist er der erste Student überhaupt, der nun sein Studium am Fachbereich Bauwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig mit dem Bachelorgrad abschließt. Zhongqi Wang kam vor drei Jahren von der chinesischen Partnerhochschule, der Nanjing University of Technology, an die HTWK Leipzig, um hier Bauingenieurwesen zu studieren. Dabei war die Sprache am Anfang das größte Hindernis. »Ich versuche, so viel wie möglich zu verstehen und zu lernen«, sagt Zhongqi Wang. »Fachlich ist es aber nicht immer einfach.« Seine Verteidigung zum Thema »Stählernes Behältergerüst nach DIN EN 1993-1« hält er natürlich auch in deutscher Sprache. Die Aufgabenstellung der Arbeit umfasste den Entwurf und die statistisch-konstruktive Bearbeitung eines stählernen Gerüstes für die Lagerung eines Behälters im Freien. Und was für den Laien schon kompliziert klingt, ist sicher für einen Nicht-Muttersprachler erst recht eine Herausforderung. Prof. Dr.-Ing. Kerstin Hebestreit, die die Arbeit von Zhongqi Wang betreut hat, ist jedoch am Ende des Vortrags zufrieden. »Mir hat die Präsentation sehr gut gefallen«, lobt sie den Studenten. Kritik gab es zwar auch, am Ende konnte sich der 26-Jährige aber über eine gute Zwei freuen. »Die Stärken der Chinesen sind Fleiß, ausgezeichnete Kenntnisse in den Naturwissenschaften und ihre Zielstrebigkeit«, weiß Dr. Bernd Ebert vom Akademischen Auslandsamt der HTWK Leipzig. Er kennt die ausländischen Studierenden alle persönlich und unterstützt sie auch während des Studiums. »Die chinesischen Studenten freunden sich schnell mit ihren Kommilitonen an«, erklärt Ebert, »Integrationsprobleme gibt es dabei kaum.« Denkt schon an das nächste Studium Wang möchte nun gleich noch ein Masterstudium anschließen und erst danach wieder nach China zurückkehren. »Wir haben dort großen Bedarf an Bauingenieuren«, erzählt er. »Und meine Ausbildung, die ich hier bekommen habe, wird mir weiterhelfen.« Um möglichst schnell voran zu kommen, hat Zhongqi Wang deshalb schon während seines Bachelorstudiums Vorlesungen 13. Jahrgang 2 | 2007 für den Masterstudiengang besucht. Viel Freizeit hat er nicht: »Ich muss schon viel lernen, auch noch sprachlich«, sagt er. Dabei unterstützen sich die chinesischen Studenten jedoch gegenseitig. Auch für einige seiner Freunde steht nun bald die Verteidigung der Bacheloroder die Diplomarbeit an. »Es ist ein gutes Gefühl, einen Abschluss zu haben. Aber ich denke schon wieder an mein nächstes Studium«, sagt Wang. Die Hochschulpartnerschaft mit Nanjing, einer Stadt mit über drei Millionen Einwohnern in Ostchina, besteht seit 2002. Seitdem waren 27 Studenten an der HTWK Leipzig zu Gast, die hier zum Teil ihr komplettes Studium oder auch nur ein Austauschsemester absolvieren. Seit Anfang des Jahres sind außerdem zwei Hochschullehrer der HTWK Leipzig in China und unterrichten dort in den Bereichen Architektur und Elektrotechnik. Neben dem Austausch von Dozenten und Studierenden sind vor allem gemeinsame Forschungsprojekte Schwerpunkte dieser Partnerschaft. ■ Katrin Gröschel 23 Fachlich war es für Zhongqi Wang zwar nicht immer einfach – aber nun hält er das Kurzexposé seiner Bachelorarbeit in der Hand. . HOCHSCHULE . . HOCHSCHULE FERNWEH organisatorische Dinge geklärt wurden. Das ganze Studium in Schottland war sehr gut organisiert und perfekt durchgeplant. Es gab einen festen Stundenplan, Anwesenheitspflicht und dies erinnerte mich sehr an meine Schulzeit. Die nächsten zwölf Wochen hatte ich dann Lectures (Vorlesungen), Tutorials (Seminare) und Labs (Praktika). Weihnachten war das Semester im Wesentlichen schon vorbei, im Januar gab es dann noch fünf Prüfungen, die ich als ganz human empfand. Dafür waren die zwölf Wochen zuvor unglaublich anstrengend. Ein Tag an der Uni dauerte in der Regel von 9 bis 17 Uhr. Die Lehreinheiten dauerten immer 60 Minuten und es gab keine Pausen. Es mussten auch ständig Reports zu allen möglichen Sachen geschrieben werden, die natürlich in die Endnote zählten und es gab auch regelmäßig Zwischentests. Fast wie früher in der Schule eben. Whiskey, Haggis and the Old Man of Storr Eindrücke aus Schottland Ein aufregendes Jahr im schottischen Strathclyde – ein Erlebnisbericht des HTWK-Studenten Martin Vaupel »Die Landschaft ist atemberaubend ...«, Martin Vaupel würde jedem einen Auslandsaufenthalt während des Studiums empfehlen. I m Rahmen eines hochschulinternen Projekts des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik (EIT ) nutzte ich im vergangenen September die Möglichkeit, ein Jahr an der Strathclyde University in Glasgow zu studieren und den ersten akademischen Grad Bachelor of Engineering zu erlangen. Unterstützt wurde ich dabei durch den Fachbereich EIT, insbesondere Prof. Dr.-Ing. Matthias Sturm, durch Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze vom Förderverein der HTWK Leipzig, und dem akademischen Auslandsamt (AAA), in Person von Dr. Bernd Ebert. Ferner erhielt ich eine Förderung der KARL-KOLLE -Stiftung, mit deren Hilfe ich einen Großteil meiner Kosten decken konnte. Nach knapp 9-monatiger Vorbereitung ging es nun am 20. September 2006 endlich los – von Leipzig nach Glasgow in vier Stunden, mit Zwischenstopp in London. Am Glasgow Airport angekommen wurden wir direkt von einer Delegation der Strathclyde University empfangen, die uns das weitere Vorgehen beschrieb. Überhaupt wurde in Glasgow sehr viel für internationale Studenten geboten. Es gab eine Institution, ähnlich dem AAA an der HTWK Leipzig, die sich speziell für die Belange internationaler Studenten einsetzte. Jeden Mittwoch wurde beispielsweise der »International Pub« veranstaltet. Da wurden jeweils alle internationalen Studenten ein- 24 geladen und es wurde zusammen gefeiert: Jede Woche in einem anderen Pub und oftmals mit Getränken zu Sparpreisen. So konnte man günstig die Pubszene erkunden und leicht neue Freunde finden. Mit dem Taxi ging es vom Flughafen zum Campus. Das war einfacher als mit dem Bus, vor allem mit dem ganzen Gepäck, und gar nicht so viel teurer. Nach der Ankunft haben wir auch gleich unsere Schlüssel und ein paar Informationsunterlagen bekommen. Wir konnten direkt auf unsere Zimmer im Studentenwohnheim: ca. acht Quadratmeter groß, in 6-Mann-Wohnungen, für umgerechnet etwa 90 Euro pro Woche, Internet, Strom usw. inklusive – und nette Mitbewohner. Die kamen von überall her. Ich wohnte letztendlich mit zwei Franzosen, zwei Amerikanern, einem Studenten aus Uruquay, einem Tschechen und Marcus aus Leipzig zusammen. Das war allerdings Zufall, wir kannten uns vorher nicht. Genauso einfach verlief das Einschreiben. Man wurde praktisch an die Hand genommen und durch das gesamte Prozedere geführt. Und falls es doch mal ein Problem gab, war sofort jemand bereit zu helfen, echt nett … Studieren an der Strathclyde University Zwei Tage später ging dann bereits das Studium los mit verschiedenen Einführungsveranstaltungen, in denen P OD IUM . Schottland selbst hat zwei Seiten, die schlechte zuerst: In den ersten vier Monaten hat es fast ständig geregnet. Dummerweise waren wir in der regenreichen Zeit dort, im Herbst und Winter. Ab Ostern wurde es zum Glück etwas besser, sodass wir wenigstens am Ende ab und zu schönes Wetter hatten. Auf der anderen Seite ist Schottland superschön: Die Landschaft ist atemberaubend, die Menschen sind unglaublich nett und hilfsbereit und die Städte richtig cool. Gleich zu Beginn des Studienjahres hab ich mit vier Tschechen, zwei Amerikanern, einer Französin und zwei Belgiern einen Trip durch die Highlands gemacht. Wir haben uns einen Van gemietet und sind einfach losgedüst, zu Loch Ness, der Isle of Skye und natürlich Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens. Wir haben die schönsten Flecken Schottlands gesehen: raue Steilküsten, alte keltische Ruinen und surreale Felsgebilde. Übernachtet haben wir in Jugendherbergen, die es im ganzen Land recht günstig gibt. Im Laufe des Jahres war ich noch mit Leuten aus aller Welt in Belfast, was auch total beeindruckend war. Die Spuren des Bürgerkrieges sind allgegenwärtig. Politische Gemälde an den Häusern, sogenannte Murals bestimmen teilweise das Stadtbild. Außerdem waren wir in Edinburgh, der schottischen Hauptstadt, zu Rugby-Spielen und Hunderennen, und natürlich zum Fußball. Beeindruckt war ich auch von der Pub-Szene. Ungewöhnlich war zunächst, dass überall absolutes Rauchverbot herrscht und die Pubs um 12 Uhr schließen. Dafür gibt’s schon am frühen Abend 13. Jahrgang 2 | 2007 eine super Stimmung. Es ist laut, überhaupt nicht vergleichbar mit deutschen Kneipen und alle feiern ausgelassen bei ein paar Pints Guiness oder Cidre. Schottische Esskultur Unbedingt erwähnen muss ich auf jeden Fall das schottische Essen. Man ernährt sich in Schottland hauptsächlich von Fast Food. Burger in allen Variationen stehen auf der Speisekarte ganz oben. Dazu gibt es Chips, also Pommes. Auf die Pommes werden dann je nach Laune allerlei Sachen drauf gehauen, z. B. Essig (ich kenne keinen Mitteleuropäer, der das nicht ekelhaft fand), Currysauce oder Käse und Knoblauchsauce. Wobei ich sagen muss, dass der verlaufende Käse echt lecker schmeckt. Dann gibt es da natürlich noch Fish & Chips, und Backwaren wie Cookies, Brownies und Muffins, die sind in Schottland echt unschlagbar. Leider alles sehr ungesund. Ungewöhnlich für uns Deutsche ist sicherlich das traditionell schottische Haggis: Innereien im Schafsmagen! Hört sich furchtbar an, sieht scheußlich aus und riecht auch so, aber es schmeckt tatsächlich richtig gut. Die schottischen Getränke haben es Martin Vaupel angetan. Ich bin froh, die Chance eines Auslandsaufenthaltes genutzt zu haben und kann nur jedem empfehlen, diesen Schritt ebenfalls zu wagen. Man sieht so viele tolle Dinge, erlebt aufregende Sachen und trifft interessante Menschen. Mein besonderer Dank für die tatkräftige Unterstützung gilt der KARL-KOLLE -Stiftung, meiner Hochschule und meiner Familie. ■ Martin Vaupel, FbEIT 25 Zu einem echten Schotten gehören selbstverständlich Dudelsack und Schottenrock. . . HOCHSCHULE FERNWEH HOCHSCHULE FERNWEH Unter einem glücklichen Stern Eine HTWK-Radtour von Leipzig nach Breslau: Via Regia – Via Sacra E 500 Kilometer nach Osten ging es bei der Radtour nach Breslau. s war ein glücklicher Stern, unter dem das Unternehmen von Anfang an stand. Diese Tour war erst wenige Tage alt, aber sie war bereits eine Legende. Sie war einmalig! Ich habe in 42 Jahren nichts Vergleichbares erlebt. 500 Kilometer nach Osten, nach Breslau von Leipzig mit dem Rad. Die Stimmung beim Start war von Verhaltenheit, von Erwartung geprägt. Der 21. Juli 2007, ein wolkenverhangener Samstagmorgen, 6.30 Uhr: So früh steht nicht jeder auf! Und spätestens als man an diesem kühlen Julimorgen den 41 Teilnehmern in die Augen blickte, war klar, hier stand nicht die Cappuccino-Fraktion der Hochschule, sondern eine Avantgarde der besonderen Art. Nachdem das Gepäck in das Begleitfahrzeug verstaut worden war, gab es noch zwei Sätze zur Motivation, ein Foto, einen Fahrplan und dann los! Via Regia, die jahrhundertealte Handelsstraße von Westen nach Osten, vom Atlantik über Frankreich, Deutschland, Polen bis nach St. Petersburg. Abenteuerlich, gleich hinter Leipzig! als nach regenreicher Nacht der Boden eines unbefestigten Waldweges merklich tiefer wurde, das Unterholz immer dichter, die meisten absteigen mussten und einer in den Wald rief: »Wo geht’s denn hier nach Breslau?«. Am Ende verwehrte uns der Maschendraht des Gartengrundstücks von Frau Lehmann die ungehinderte Weiterreise. Natürlich hätte sie uns durchlassen können. Schließlich hatte ja auch einer wirklich höflich gefragt, ob sie mal ihre hintere Gartentür für uns öffnet, damit wir unsere 41 Räder sachte über ihr Grundstück schieben konnten, um anderthalb Kilometer Umweg (off-road) zu vermeiden. Na ja, wahrscheinlich waren wir nur zu viele … Als die Sonne heraus kam, waren wir wieder auf Kurs. Und gegen Mittag hatten wir bei herrlichem Wetter schon den ersten Empfang auf Schloss Dahlen. Einiges wurde aufgeboten: Sponsoren reichten Getränke, Wasser, Dresdner Biere und Straußenbratwürste aus der Region, die übrigens sehr gut schmeckten. Von den drei großen Malern, die Leipzig hervorgebracht hat, arbeitete einer zeitweise auf Schloss Dahlen, Adam Friedrich Oeser. Er selbst war mit den zwei wichtigsten Deutschen seines Jahrhunderts befreundet, dem Vorbereiter und dem Vollender der deutschen Klassik, Winckelmann und Goethe. Von Oeser lernte der Jurastudent Goethe in Leipzig das Zeichnen, meist Landschaften, manchmal Porträts, wie das von seinem Weimarer Zögling Fritz von Stein, der von seinem Herzog nach Breslau zur Ausbildung entsandt wurde und schließlich nicht wieder zu- 26 rückkommen wollte, weil er in Preußen eine höher besoldete Stelle angeboten bekam. Der sächsische Herzog vor 200 Jahren jedenfalls geriet darüber derart in Rage, dass er über Goethes unseligen Egoismus und mangelnden Patriotismus wetterte. Aktuelle Probleme Mitteldeutschlands haben lange Traditionen. Darüber und vieles mehr gab es reichlich Gelegenheit sich auszutauschen, nicht zuletzt deshalb, weil wir täglich mindestens einmal eine Gemeinschaftsverpflegung hatten. Am 60-Liter-Kessel über dem offenen Feuer gab es regelrechte Rangeleien, welches Team denn kochen durfte. Es wurde probiert, experimentiert, improvisiert. Unvergessen bleibt der niederschlesische Kesselbrand – gleich nach dem Aufstehen auf noch unruhigen Magen – angebrannte Grießsuppe. Auch durch Unmengen von Zucker, Zimt und Kirschkonserven nicht weiter zu verderben … Vgl. Davidis-Holle, Praktisches Kochbuch, 58. Auflage, Teil A. Anweisungen allgemeiner Art: Wasser vor der Milch! gerade am offenen Feuer – die Summe der Kleinigkeiten macht die große Küche. Unsere Übernachtungsquartiere waren sehr gut, sie waren glänzend ausgewählt. Unterkünfte, wie das auf dem Berg gelegene Pfarranwesen in Gröditz-Weißenberg mit mehr als 40 Leuten nutzen zu dürfen – Schlafen im Streuobstgarten, in der Pfarrscheune oder im Stroh über dem Pferdestall, Kartoffeln aus dem Dorf, sternklarer Himmel über der Lausitz, durch den Friedhof hinauf zur Kirchenführung im Kerzenschein – keine Frage, das bleibt! Natürlich, so viele interessierte junge Gesichter auf einmal in einer Dorfkirche entlang der Via Sacra (Pilgerweg), das fordert auch einen erfahrenen Pfarrer heraus zu weiten Betrachtungen über Protestantismus und Religion. Eine Reihe von Pilgern haben wir gesehen, da der neu eingerichtete ökumenische Pilgerweg durch Mitteldeutschland zum Grab des Heiligen Jakobus nach Santiago de Compostela häufig dem Verlauf der Via Regia entspricht. Ist Pilgern heute tatsächlich ein Tourismus, wie der Pfarrer meinte? Selbstverständlich, zu einem bestimmten Teil schon, vor allem aber ist es Ausdruck einer Sehnsucht, einer unerfüllten Sehnsucht nach Tiefe. Genau diese Sehnsucht hat schon den Schusterphilosophen Jakob Böhme angetrieben, an dessen Wohnhaus wir im wunderschönen Görlitz, wo wir eine vorzügliche Stadtführung hatten, vorbei geradelt sind. Und gerade Böhme sei uns heute näher als Feuerbach, schrieb der renommierte Religionsphilosoph Martin Buber. Nach mehr als 250 Jahren Aufklärung, ein Schuster und seine P OD IUM . Waidhaus und Peterskirche in Görlitz – einige Tourteilnehmer hatten nach dem Radeln noch Muse zum Zeichnen. mittelalterliche Mystik näher an der Wahrheit als der sublime Rationalismus glanzvollster Akademiker – eine Symbolik! Im faszinierenden Görlitz, das an der Kreuzung der Via Regia und der alten Salzstraße regen Handel betrieb (u. a. mit der mittelalterlichen Färberpflanze Waid) passierten wir die Neiße. Schlesien! welcher Charme aus der Morbidität dieser heutigen polnischen Provinz spricht, lässt sich schwerlich ausdrücken. Herrenlose Gehöfte, Gutshäuser, Schlösser, endlose Fluren mit satten Böden, Wälder, Berge, »Sarmatische Ebenen«. Es sind zwei Seelen in der Brust, die man hier bei tagelangen Überlandfahrten mit dem Rad besonders fühlt, die deutsche, die fragt, was man daraus wieder machen könnte, und die andere, die zugeben muss, dass es ein Segen ist, dass es hier noch nicht so aussieht wie in Baden-Württemberg. Es gab eine Zeit, da gehörte zu einem richtigen Studium noch ein Kanon von ordentlichen Studentenliedern. Warum heute Heerscharen von Absolventen, angehende Führungskräfte der Gesellschaft, deutsche Hoch- 13. Jahrgang 2 | 2007 schulen verlassen, ohne noch ein Studentenlied zu kennen, geschweige denn zu können, hat einen einfachen Grund. Ein Studentenlied singt man nicht zu dritt, nicht zu fünft, man singt es in Gruppen von 10, 15 und mehr Leuten außerhalb des Hörsaals. Folglich haben wir es einmal versucht. Nach 23 Uhr, ein paar Liedblätter in die Runde, noch etwas Wein, eine Gitarre, ein Feuer, »vita nostra brevis est«. Es war schwer am Anfang, aber es geht. Breslau schließlich war keine Liebe auf den ersten Blick. Die Einfahrt zwischen Plattenbauten und den unübersehbaren Werbebotschaften deutscher Konzernriesen – Sekunden der Ungewissheit, ist das schon Polen? »Nie dla idiotow« (»Ich bin doch nicht blöd«) – war nicht die Augenweide. Es war also Liebe auf den zweiten Blick. Wrocław ist eine wunderschöne Stadt an der Oder gelegen mit vielen Brücken, Inseln, einem Dom, Hochschulen und vor allem einer charismatischen Innenstadt, die von der Ausdehnung her deutlich Leipzig übersteigt. Unsere 3-stündige Stadtführung mit dem Rad konnte die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten allenfalls antippen, viele bedeutende Namen Breslaus blieben ungenannt, Dietrich Bonhoeffer, Edith Stein, Ferdinand Lassalle, Angelus Silesius. Vielleicht bietet das Buch über die Tour, das unter Federführung von beteiligten Studenten des Fachbereichs Medien gemeinsam erstellt werden soll, noch Gelegenheit, hier einiges einzubinden. Was passiert eigentlich in einer Gruppe von 41 Teilnehmern auf einem 500 Kilometer langen Weg bis zum Ziel? Sie reift oder sie zerbricht an diesem Ziel. Diese Gruppe hat sich auf diesem Weg ganz spürbar zusammengefunden. Was manche in endlosen Workshops zu Teamfähigkeit und sozialer Kompetenz niemals lernen, es hat hier stattgefunden. Durch Wind und üblen Regen hindurch, der zweite Tag war richtig nass, hat sich in sechs Tagen über die Strecke hinweg das entwickelt, worum es im Grunde heute geht, ein gemeinsamer Geist. Herzlichen Dank allen, die dies ermöglicht haben. ■ Rüdiger Ulrich, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Gedankt sei vor allem den drei studentischen Organisatoren Christin Michaels, Mario Schober, Stan Reichelt, der Firma Usum aus Laucha und ihrem Geschäftsführer Wolfram Heinisch, der Firma Hartung, Bad Bibra, dem Studentenrat und den Fachschaften sowie dem Förderverein der HTWK Leipzig für großzügige Unterstützungen. 27 . . HOCHSCHULE ZU BESUCH HOCHSCHULE FERNWEH Hat den Sprung nach Amerika gewagt, um mit einem Praktikum bei Texas Instruments Punkte zu sammeln: Robin Kammel, Student des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik. Bei Texas Instruments in die Lehre gegangen Begegnungen mit China HTWK Leipzig-Student Robin Kammel schildert seine Praktikumserfahrungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Rektor der HTWK Leipzig wird Ehrenprofessor an chinesischer Partnerhochschule A ngesichts der sehr begrenzten Anzahl geeigneter Praktikumstellen in Leipzig, einem Platz in Süddeutschland vor Augen und die Forderungen der deutschen Industrie nach Auslandserfahrungen der Hochschulabsolventen im Hinterkopf, habe ich mich entschlossen, einen größeren Sprung zu wagen. Und wenn schon weg, dann gleich etwas weiter: Für mich kam da nur ein Unternehmen in den USA in Frage. Meine Hoffnung war, dass dort herausfordernde und anspruchsvolle Aufgaben in internationalem Umfeld an mich gestellt werden. Da es jedoch nicht einfach ist, einen Praktikumsplatz in Amerika zu ergattern, habe ich mich an Prof. Dr.-Ing. Matthias Sturm gewandt, um auf seine guten Kontakte zur Hightech-Industrie zurückzugreifen. Aus den Vorlesungen war mir bekannt, dass bereits ein Absolvent der HTWK Leipzig bei Texas Instruments (TI ) tätig ist. TI ist ein amerikanisches Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, Texas und 10 500 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist einer der größten Hersteller für Halbleiterprodukte weltweit. Schon kurze Zeit nach meiner Bewerbung wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch zu Texas Instruments nach Freising eingeladen. Nach fünf weiteren Bewerbungsgesprächen, die zum Teil in englischer Sprache durchgeführt wurden, und einem aufwendigen Prozess bis zum Erhalt des erforderlichen Visums, landete ich im März 2006 auf dem Flughafen Dallas/Fort Worth. Vor mir lagen nun 24 Wochen »American Way of Life«. Dank 28 der sehr guten Organisation seitens TI standen mir eine Unterkunft sowie ein Mietwagen zur Verfügung. Die erste Fahrt mit dem am Flughafen bereitstehenden Wagen war ein Kampf durch die verstopften fünfspurigen Highways während der Rushhour und somit ein echtes Abenteuer. Erst nach einer längeren Irrfahrt und von den Eindrücken überwältigt, erreichte ich erschöpft meine Unterkunft. Am darauf folgenden Tag wurde ich in der Abteilung Advanced Embedded Controls (AEC )/MSP430 Applications willkommen geheißen. Die Mitarbeiter der Abteilung sind für die Anwendungsentwicklung des ultra-low Power Mikrocontrollers MSP430 sowie für den technischen Support verantwortlich. Die praktischen Übungen des Fachs Mikrocontrollertechnik am Institut für Nachrichtentechnik der HTWK Leipzig werden mit dem MSP430 durchgeführt. Die Anwendungsbereiche des MSP430 sind zum Beispiel moderne Rauchmelder, Blutdruckmessgeräte oder auch Fingerabdrucksensoren. Dank der guten Ausbildung an der Hochschule hatte ich keinerlei Schwierigkeiten bei der Einarbeitung sowie der erfolgreichen Erledigung meiner Aufgaben. Neben der selbstständigen Entwicklungsarbeit waren meine Aufgaben unter anderem die Erarbeitung und Durchführung von Präsentationen sowie die aktive Teilnahme an den wöchentlichen Teambesprechungen. Als Fazit kann ich sagen, dass ich die mir zur Verfügung stehende Zeit nicht besser hätte nutzen können. Die Zusammenarbeit mit Kollegen mit multikulturellem Hintergrund hat mich nicht nur auf fachlicher Ebene bereichert. Ich fühle mich nun bestens gewappnet für einen Job in einem international ausgerichteten Unternehmen. Aufgrund meiner positiven Erfahrungen kann ich jedem Studenten empfehlen – schon während des Studiums – einmal seine Fühler in Richtung Ausland auszustrecken. ■ Robin Kammel, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik PODIUM.WISSEN Texas ist ein Bundesstaat im zentralen Süden der Vereinigten Staaten. Texas hat den Beinamen »Lone Star State« – Einsamer-Stern-Staat. Hintergrund des Beinamens: Texas ist der einzige US -Staat, der vor seiner Zugehörigkeit zur USA eine unabhängige Republik war. Texas hat von allen US -Bundesstaaten die zweitgrößte Fläche (nach Alaska) und die zweitgrößte Bevölkerung (nach Kalifornien). Mit seinen 254 Countys hat Texas die meisten Countys der USA . P OD IUM . D er Rektor der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, wurde am 22. Mai 2007 zum Ehrenprofessor der Nanjing University of Technology (NUT ) ernannt. Professor Milke ist nach dem Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, dem 1999 diese Ehre zuteil wurde, der zweite deutsche Ehrenprofessor der Partnerhochschule in Nanjing. Die Leitung der chinesischen Hochschule übergab die Urkunde Professor Milke vor seiner Vorlesung zum Thema »Application of Simulation Model in Water Management«, welche er vor chinesischen Studierenden und Hochschullehrern in Nanjing hielt. Hubertus Milke mit seiner Ernennungsurkunde zum Ehrenprofessor der Nanjing University of Technology Der erste Besuch des Rektors an der chinesischen Partnerhochschule bot auch die Gelegenheit, sich mit zwei Professoren der HTWK Leipzig auszutauschen, welche zu dieser Zeit gerade einen 3-monatigen Lehraufenthalt in Nanjing absolvierten. Prof. Dr.-Ing. Hendrik Richter (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik) lehrte am Lehrstuhl für Automatisierung der NUT. Prof. Dipl.-Ing. Stefan Meyer-Miethke (Fachbereich Bauwesen) nahm eine Gastdozentur am dortigen Lehrstuhl für Architektur wahr. Mit dem Architekturprofessor reisten 18 Architekturstudenten der HTWK Leipzig nach Nanjing, um mit ihren chinesischen Kommilitonen Projekte der Stadtplanung von Nanjing zu erarbeiten. Diese wurden in einer gemeinsamen Präsentation im Rahmen der deutsch-chinesischen Tage im Oktober 2007 in Nanjing vorgestellt. Das Interesse von chinesischen Hochschulen an der HTWK Leipzig ist ungebrochen. So wurde die weite Reise von Professor Milke, Dr. Bernd Ebert, dem Leiter des Akademischen Auslandsamtes, und Dr. BengYin Zhu vom Deutsch-Chinesischen Zentrum Leipzig – 13. Jahrgang 2 | 2007 Peking Nanjing welcher die Reise außerordentlich gut organisiert hat – auch genutzt, um den Einladungen von zwei weiteren chinesischen Hochschulen zu folgen. Zunächst stand ein Besuch der Zhejiang University of Technology www.zjut.edu.cn in Hangzhou auf dem Programm. Die 21 Fachbereiche und 28 000 Studierende zählende Universität war den Leipziger Gästen nicht unbekannt. Eine Delegation dieser Universität, welche zu den führenden Universitäten in der Provinz Zhejiang (180 km von Shanghai entfernt) gehört, hatte sich bereits im vergangenen Jahr in Leipzig vorgestellt. Die Gemeinsamkeiten im Lehr- und Forschungsprofil führten nun zum Abschluss einer Kooperationsvereinbarung. Ein Aufenthalt an der Soochow University brachte ein Wiedersehen mit dem Chairman of University Council, Professor Wang Zhuojun, der zuvor in gleicher Funktion an der NUT tätig war. Wang kam direkt vom Flughafen nach einer USA -Reise zu den Gästen aus Leipzig, um Gedanken über eine Kooperation auszutauschen. Auch diese Gespräche mündeten in einer entsprechenden Vereinbarung. Die Soochow University in der Jiangsu Provinz Chinas ist eine der 100 renommierten Universitäten des sogenannten 211-Projektes, welche eine besondere Förderung durch die chinesische Regierung genießen. Darüber hinaus haben deren Studierende erleichterte Zulassungsbedingungen für ein Studium in Deutschland. Dass die Vereinbarungen mit chinesischen Hochschulen nicht nur »Papier« sind, beweisen die sich entwickelnden Beziehungen zur Partnerhochschule in Nanjing, von denen viele unserer Studierenden, aber auch Professoren profitieren. Es gibt auch Pläne für eine Gastdozentur eines Wissenschaftlers der Soochow University, welcher ab März 2008 für sechs Monate im Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft des Fachbereichs Medien lehren soll. ■ Dr. Bernd Ebert Hochschulvereinbarung mit der Zhejiang University of Technology 29 Shanghai Hong Kong . . HOCHSCHULE PORTRÄT HOCHSCHULE PORTRÄT Neu an der HTWK Leipzig Verstärkung an vier Fachbereichen Prof. Dr. rer. nat. Axel Lehmann Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Die Faszination an der Mathematik, ihrer universellen Anwendbarkeit sowie die Exaktheit ihrer Formelsprache hat Axel Lehmann bewogen, dieses Studienfach zu belegen. An der damals Technischen Universität Magdeburg hat er sein Diplom gemacht und anschließend als wissenschaftlicher Assistent bis 1992 an seiner Heimathochschule gearbeitet. 1992 promovierte er auf dem Gebiet der Stochastik. Zwischen 1992 und 1996 war er als Mitarbeiter bzw. Leiter an zwei Drittmittelprojekten am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle tätig. Hierbei ging es um die statistische Auswertung von Elbwassermessdaten. Nach einer erneuten Zeit als Oberassistent an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und als Softwaretester in einem Magdeburger Softwareunternehmen verschlug es den 44-Jährigen nun an die HTWK Leipzig. »Mich reizte die Möglichkeit, in meinen Fachgebieten an einer aufstrebenden Hochschule praxisorientiert und innovativ lehren zu können.« Neben mechanischen Uhren interessieren ihn Musik, Literatur und besonders seine zweijährige Tochter. Er empfiehlt Studierenden seine letzte Urlaubslektüre: »Geheime Botschaften« von Simon Singh – darin geht es über die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis zur Gegenwart. Prof. Dr. iur. Susanne Alexandra Benner Fachbereich Sozialwesen Bonn, Lausanne/Genf und Potsdam – so lauten die Stationen des Jurastudiums von Susanne Alexandra 30 Benner. Die Vielseitigkeit des Studienfachs hatte sie nach dem Abitur überzeugt, diese Herausforderung anzunehmen. Familienrecht ist das Spezialgebiet der Professorin, was auch den zweitgrößten juristischen Fachverlag dazu bewog, sie für familienrechtliche Buchprojekte zu gewinnen. Seit Mai 2000 arbeitet sie als selbstständige Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Familienrecht. Seit dem Wintersemester 1999/2000 lehrt sie an der Universität Leipzig als freie Dozentin. Die Stadt hat es ihr angetan: »Wenn ich mich heute entscheiden müsste, in welcher Stadt ich studieren will, würde ich Leipzig in jedem Fall zu den Favoriten zählen.« Neben dem Familienrecht ist ihr Spezialgebiet in privater Hinsicht das Musizieren. Fagott/Kontrafagott spielt sie in professionellen Musizierzusammenhängen, darüber hinaus auch Klavier. Daneben baut sie gern Möbel, fährt Ski, Inliner oder Motorrad. Für Studierende findet sie ein etymologisches Lexikon sinnvoll, zum Beispiel von Duden: Das Herkunftswörterbuch, Band 7. Prof. Dr.-Ing. Anke Bucher Fachbereich Maschinen- und Energietechnik Eine ausgeprägte Liebe zur Mathematik und dazu praktische Veranlagung – dies macht im Falle von Anke Bucher ein Maschinenbau-Studium an der Technischen Universität Dresden. Im Anschluss daran zog es die gebürtige Zschopauerin zu einem Aufbaustudium nach Toulouse, wo sich auch ihre weitere berufliche Entwicklung mit einer Stelle als Berechnungsingenieurin bei Matra Marconi Space (gehört heute zu EADS ) abspielte. Dort war sie für die Berechnung von Satelliten und Bauteilen für Ariane-Raketen verantwortlich. Am Institut für Mechanik der Technischen Universität Chemnitz schrieb Anke Bucher ihre Dissertation und war Mitglied im Graduiertenkolleg »Kontinuumsmechanik inelastischer Festkörper«. Nun möchte sie gern an einer Hochschule arbeiten, weil sie Spaß an Lehre und Forschung hat und die Freiheiten, eigene Ideen umzu- P OD IUM . setzen, schätzt. »Die HTWK Leipzig ist insofern ein Glücksfall, da ich Leipzig als Stadt sehr mag: das große Kulturangebot, die Weltoffenheit, die Entwicklung des Leipziger Südens zu einer Seenlandschaft … Es ist auch ein Wunsch von mir, in meiner Heimat Sachsen zu bleiben«, sagt Professorin Bucher, Mutter von zwei Kindern. Prof. Dr. rer. nat. Torsten Klemm Fachbereich Sozialwesen Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele Fachbereich Bauwesen Die Professur für Bodenmechanik, Grundbau, Fels- & Tunnelbau hat Ralf Thiele inne. Der gebürtige Wittenberger kennt die HTWK Leipzig wie seine Westentasche, schließlich studierte er an der Vorgängereinrichtung TH Bauwesen von 1984–1989 und war zehn Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule und später als Referent zu diversen Vorträgen an der HTWK Leipzig. 1996 promovierte er zum Tragverhalten historischer Holzgründungskonstruktionen mit Schwerpunkt des Schweriner Schlosses. »Ich habe mich riesig gefreut, als ich den Ruf bekam – da gab es nichts zu überlegen oder abzuwägen.« In der Praxis beschäftigte er sich im geotechnischen Ingenieurbüro mit Baugrunderkundung, Bewertung, Gründungsempfehlungen und der Überwachung von Erd- und Tiefbau. In seiner Freizeit mag es der 44-Jährige gern aktiv – zu seinen Hobbys gehören Bergwandern, Radfahren und Paddeln. Obwohl Leipzig für das Bergwandern nicht gerade geeignet ist, mag Thiele die Stadt: »Sie steht für Bewegung, Entwicklung, Offenheit, Innovation, große Firmen und Ansiedlungen, spannende (Tiefbau)-Projekte, Kultur, viel Grün und viel Wasser.« 13. Jahrgang 2 | 2007 Spezialist für Gewaltprävention, Familiendynamik sowie Therapie und Diagnostik ist Torsten Klemm. Neugier, Erkenntnisinteresse und der Wunsch, einen sozialen Beruf zu ergreifen, waren die Motive für den gebürtigen Jenaer, ein Diplom-Psychologie-Studium an der TU Dresden aufzunehmen. Nach dem Motto »Nichts ist praktischer als eine gute Theorie« interessiert ihn besonders die Verbindung zwischen empirischer Praxisforschung und der Anwendung theoretischer Konzepte. Da er sich in den letzten zehn Jahren mit den Praxisfeldern Kinderpsychatrie, Justizvollzug und Kinderschutz beschäftigte, freut er sich jetzt mit dem Ruf an die HTWK Leipzig auf die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Mit seiner »Leipziger Eltern-Checkliste« stellte er ein Instrument vor, mit dessen Hilfe Risikofamilien besser erkannt und für eine Beratung motiviert werden können. In seiner Freizeit bewegt sich Torsten Klemm gern, fährt Rad oder Boot als Ausgleich für die Kopfarbeit. Die Stadt mag er auch auf andere Weise: »Leipzig lebt. Obwohl es eine eher kleine Großstadt ist, gibt es eine Vielzahl kultureller Initiativen. Damit meine ich nicht nur die Hochkultur oder kommerziell erfolgreiche Szene, sondern auch Einrichtungen wie die Schaubühne Lindenfels, Westpaket oder die 24-Stundenausstellung.« 31 TECHNIK . TECHNIK . Über Jahre gewachsene Freundschaft Der Fachbereich Maschinen- und Energietechnik und sein Austausch mit Frankreich S eit nunmehr zehn Jahren gibt es die Kontakte der Maschinenbauer aus Markkleeberg mit der Faculté des Sciences Appliquées der Université d’ Artois Béthune in Frankreich. Neben den menschlichen gibt es auch eine Reihe weiterer Gemeinsamkeiten, die aus der von Daniel Leverd, der inzwischen in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist, initiierten ersten Begegnung freundschaftliche Beziehungen werden ließen. Seine Kollegen Catherine Couturier und Martin Geiss, der Nachfolger Leverds als Deutschlehrer, haben den »Staffelstab« übernommen. Ging es erst darum, sich gegenseitig kennen zu lernen und den Studenten Möglichkeiten für ein Auslandssemester zu erschließen, sind die Kontakte zur Universität Artois, IUP Béthune heute fester Bestandteil im Studium des Maschinenbaus. Durch eine intensive Zusammenarbeit und die gegenseitige Anerkennung von Leistungen konnten gemeinsame Lehrveranstaltungen vorbereitet werden. Es gelang in diesen zehn Jahren für beide Seiten eine attraktive Lehrveranstaltung im jeweiligen Partnerland zu installieren, die fester Bestandteil des Curriculums ist. Dabei war eine Vielzahl von Schwierigkeiten zu überwinden, die nicht nur aus den versetzten Vorlesungszeiten und dem Stundenplansystem resultieren. Heute werden diese Beziehungen vor allem durch die intensiven Kontakte zwischen Professorin Couturier und Deutschlehrer Geiss aus Béthune und den Professoren Fritz-Peter Schulze, Winfried Hähle, Sylvio Simon und den Mitarbeiter Hartmut Stabler von der HTWK Leipzig gepflegt. Die Aktivitäten werden sowohl vom Akademischen Auslandsamt der Hochschule als auch durch das Deutsch-Französi- Studenten im Frühjahr in Béthune geworden. Im Umfang von 1 SWS wird eine Einführung in das Konstruktionsprogramm CATIA vermittelt. Unterrichtssprache ist Englisch, womit gleichzeitig das Fachenglisch angewendet und gefestigt wird. Die Anreise erfolgt in Fahrgemeinschaften und sichert die notwendige Mobilität vor Ort. Dozentenaustausch Von Studierenden erstellte CNC -Programme werden an der Fräsmaschine getestet. sche Jugendwerk gefördert. Jedes Jahr im Frühjahr kommt eine Gruppe französischer Studenten für eine Woche zu einem Themenseminar nach Markkleeberg. Im fachlichen Teil geht es dabei um praktische Belange des Computer Aided Manufacturing sprich CNC-Programmierung und Rapid Prototyping. Die zweite genau so wichtige Seite ist das Kennenlernen des Nachbarlandes, der Menschen und der Verhältnisse, unter denen sie leben. Dazu wird ein vielseitiges Rahmenprogramm organisiert mit Exkursionen in Markkleeberg und Leipzig, einer Betriebsbesichtigung und Diskussionsforen, bei denen auch persönliche Kontakte mit unseren Studierenden geknüpft werden. Schönes Markkleeberg Eine große Bereicherung ergibt sich aus der Einbeziehung der Stadt Markkleeberg. Die Vorstellung der Kommune, ihrer Probleme und Perspektiven im Rahmen von Besichtigung und Forum mit dem Bürgermeister stoßen bei den Gästen immer auf großes Interesse. In diesem Jahr stand auch eine Rundfahrt mit Besuch des neuen Kanuparks auf dem Programm. Seit einigen Jahren ist die Vorstellung des örtlichen Gymnasiums ein wichtiger Punkt. Die Schüler stellen unter Anleitung ihres Französischlehrers, der auch als Dolmetscher zum engen Kreis der Mitwirkenden zählt, ihre Schule und das Bildungssystem in Deutschland und Sachsen in der Sprache der Gäste vor. Eine Gruppe von HT WK -Studenten vor dem Hauptgebäude in Béthune. 32 CATIA -Seminar in Béthune Zu einem festen Bestandteil im Studienjahr der Maschinenbaustudenten ist die CAD -Lehrveranstaltung unserer P OD IUM . Die Unterbringung im Hotel wird durch unsere französischen Partner organisiert und finanziert. Neben den eigentlichen Lehrveranstaltungen steht ein umfangreiches Besuchs- und Kennenlernprogramm an, bei dem sich vor allem die Deutsch lernenden französischen Studenten intensiv einbringen. Neben einem Begrüßungsabend stehen Besuche einer Motorenfabrik, eines Glaswerkes oder einer Reifenfabrik auf dem Programm. Eine Stadtbesichtigung von Lille und ein Bowlingabend runden das einwöchige Programm ab. Die zweite Säule dieser Beziehung ist der gegenseitige Austausch von Lehrkräften beider Hochschulen. So gab Professor Pascal Kasperek eine Lehrveranstaltung zur Automatisierungstechnik und Professorin Catherine Couturier eine Vorlesungsreihe zum Thema »Industrial Vision«. Vom Fachbereich Maschinen- und Energietechnik gibt Professor Winfried Hähle eine Vorlesung zur Elektrotechnik und Professor Fritz-Peter Schulze, jetzt unterstützt durch Professor Sylvio Simon eine Vorlesung zur Hydraulik. Diese Vorlesungsunterstützung sichert auf jeden Fall einen guten Erfolg der Lehrveranstaltung, da die Deutschkenntnisse der französischen Studenten doch sehr unterschiedlich sind. Auch das ist eine Erfahrung aus der gegenseitigen langjährigen Zusammenarbeit, dass eine effektive Lehrveranstaltung in einer für die Hörer fremden Sprache nur mit einer Begleitung realisiert werden kann. Neue Herausforderungen birgt die beiderseitige Umstellung des Studiums auf Bachelorund Masterstudiengänge. Hier ist in Béthune ein Joint Degree Bachelorabschluss in englischer Sprache in Vorbereitung. ■ Hartmut Stabler, Fachbereich Maschinen- und Energietechnik Anzeige IT-LÖSUNGEN FÜR PIPELINEBETREIBER Starten Sie bei GEOMAGIC schon als Student Ihre Karriere! Studieren Sie Informatik, Angewandte Mathematik oder vertiefen Sie Ihr Studium in den Bereichen Vermessungswesen oder Geoinformatik? Sind Sie an der Entwicklung innovativer IT-Lösungen für Öl - und Gastransportnetzbetreiber interessiert? Dann lernen Sie die GEOMAGIC als Praktikant oder Werkstudent kennen. Die GEOMAGIC bietet anspruchsvolle Aufgaben in einem internationalen Umfeld und die Aussicht auf einen attraktiven Arbeitsplatz mit Zukunft. Senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an: GEOMAGIC GmbH Friedrich-Ebert-Straße 33 04109 Leipzig 13. Jahrgang 2 | 2007 Telefon +49 341 7111-700 Telefax +49 341 7111-707 jobs @ geomagic.de 33 www.geomagic.de TECHNIK . TECHNIK . Zahnersatz, Gussteil, Schwimmwagen – wie kommt das unter eine Decke? Kolloquium mit Anwendungsmodellen von Reverse Engineering R everse Engineering – Prototypen in der virtuellen Welt: Nach zwei Jahren war es höchste Zeit, Prozessketten zur Produktentwicklung erneut zum Thema einer wissenschaftlichen Veranstaltung zu machen, schließlich sind sie unverzichtbarer Bestandteil einer modernen, praxisnahen Ingenieurausbildung. Die Bemühungen, derartige Prozessketten möglichst durchgängig und auf aktuellem Niveau darzustellen, war ein wesentlicher Grund für die Beantragung eines modernen 3D-Scan-Systems. Damit soll die Basis für die Realisierung des Reverse Engineering geschaffen werden, einer Methode zur Überführung gegenständlicher Modelle wie Designstudien, Werkzeuge oder Schädelknochen in CAD Datensätze. Dies ermöglicht die Archivierung, Modifikation und Neufertigung von Bauteilen. Die Suche nach kompetenten Partnern, die sich in das Konzept einbringen konnten, gestaltete sich auf Grund vorhandener Kontakte nicht schwierig. Man kennt sich aus gemeinsamen Projekten, als Anlagenlieferant, durch die Betreuung studentischer Arbeiten, vom Besuch von Fachveranstaltungen und -messen oder eben einfach, weil man im gleichen Gebäude »wohnt«. So war es kein Problem, die Firmen gom, Materialise und etkon für die Demonstration ihrer Systeme im Vormittagsteil der Veranstaltung zu gewinnen. Moderne Technik kompetent vorgeführt 3D-Scan-Systeme – Kernstück von Reverse Engineering Prozessen (Firma GOM GmbH) Dr. Jan Thesing von der Gesellschaft für Optische Messtechnik gom in Braunschweig zeigte die Vorgehensweise bei der Vermessung nach dem Streifenprojektionsverfahren am Beispiel eines Gussteiles aus dem Sortiment der Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf GmbH. Beeindruckend waren der scheinbar einfache und schnelle Messablauf, die Geschwindigkeit der Datenaufbereitung trotz Betrieb am Laptop und die umfassenden Auswertungsmöglichkeiten der Daten. Scan-Systeme von gom sind für anspruchsvolle Messaufgaben von der Handy-Schale über die PKW -Karosserie bis zum kompletten Flugzeug verbreitet in der Industrie anzutreffen. Das Potenzial moderner Software zur Weiterverarbeitung der als Punktewolken vorliegenden Messdaten z. B. für FEM , CFD oder Rapid Prototyping führte Christian Zerle von der Materialise GmbH Oberpfaffenhofen vor. Mit 3Matic stellt die Firma ein Produkt zur Verfügung, dass alle gängigen CAD -Formate und Punktewolken einlesen kann und deren leichte Manipulation und Kombination realisiert. STL-Daten können mit umfangreichen Werkzeugen weitgehend automatisiert repariert und bearbeitet werden, was besonders bei Dr. Thomas Hierl vom Universitätsklinikum Leipzig hinsichtlich der Konstruktion von Implantaten auf großes Interesse stieß. Unser wenn man so will »Nachbar«, die etkon AG, war mehrfach in die Veranstaltung eingebunden. Volker Voigt, Leiter Produktion, Qualität, Standards schlug bei der Vorführung des von etkon entwickelten Scanners den Bogen von der Daten-Akquisition über die Datenverarbeitung mittels eines CAM -Systems bis hin zum hochpräzisen, einsatzfertigen Zahnersatz. Der Theorie folgte unmittelbar die Besichtigung des Fertigungsbereiches zwei Etagen höher, die bei allen Gästen auf großes Interesse stieß, vielleicht auch deshalb, weil jeder ein Bisschen an seine eigene Zukunft dachte. Bereits im Vorfeld des zweiten Teiles der Veranstaltung drängten sich die Besucher dicht im Demonstrationsraum, um die ausgestellten Systeme in Aktion zu erleben und ihre Fragen an die Fachleute los zu werden. Großes Spektrum von Anwendungen Mit neun Vorträgen war für den Nachmittag ein umfangreiches und vielseitiges Programm zusammengestellt worden, um neben den Grundlagen vor allem die vielfältigen Anwendungsbereiche des Reverse Engineering darzustellen. Die Resonanz sowohl beim Fachpublikum als auch bei unseren Studenten war sehr groß, zeitweise musste man sich auf den Fensterbänken platzieren. Nach dem einführenden Vortag zu Reverse Engineering Prozessketten von Prof. Dr.-Ing. Fritz Peter Schulze machte Jan Thesing Ausführungen zu Technik und Einsatzspektrum optischer 3D-Scanner. Nach einer ausführ- 34 P OD IUM . lichen Vorstellung der Software 3Matic durch Christian Zerle stellte Norbert Boidol von der Firma alphacam die Verbindung zu Rapid Prototyping her. Dabei standen verschiedene Vorrichtungen im Mittelpunkt, die in der PKW -Endmontage bei BMW zum Einsatz kommen. Die Vorteile liegen insbesondere in der Realisierbarkeit ergonomisch geformter Fertigungsmittel. Außerdem können die Konstruktionen belastungsgerecht mit beliebiger Geometrie gestaltet werden. Durch die Variation von Wandstärken oder die Anordnung von Verstärkungsrippen wird eine Anpassung an die Einsatzbedingungen ähnlich dem menschlichen Skelett möglich. Den Einsatz von Scan-Systemen bei der Entwicklung individueller Implantate für die plastische Chirurgie behandelte Thomas Hierl vom Universitätsklinikum Leipzig, zu dem sehr intensive Beziehungen bestehen. Die Potenziale, Besonderheiten und Grenzen der einzelnen Scan-Verfahren wurden den Zuhörern anhand von Beispielen anschaulich nahe gebracht. Die gesamte CAD/ CAM -Prozesskette bei etkon zur Fertigung von Zahnersatz aus verschiedenen Materialien erläuterte Volker Voigt in seinem Vortrag und ging außerdem auf Entwicklungstendenzen auf diesem Gebiet ein. Einen völlig anderen Aspekt des Reverse Engineering behandelte Markus Werner vom Fraunhofer IWU Chemnitz, nämlich die Integration der Ist-Geometrieerfassung durch Scannen in die Prozesskette zur Fertigung und Bearbeitung von Gussteilen. Ziele dabei sind unter anderem die Auslieferung fehlerhafter Teile zu verhindern und die Prozesssicherheit und Effizienz bei der mechanischen Bearbeitung zu erhöhen. Schlagwort Restaurierung In den beiden letzten Vorträgen ging es um Restaurierung. Es gelingt nicht ohne Weiteres, eine Verbindung zwischen dem Dresdner Rathausmann und einem VW Schwimmwagen herzustellen. Thomas Neumann vom gleichnamigen Autohaus in Spremberg ist als Kraftfahrzeugtechniker eher in der Werkstatt zu Hause. Auf erfrischende Art und Weise stellte er sein Unternehmen und dessen interessante Geschichte vor, die auf eine Stellmacherei von 1870 zurückgeht. Ab 1930 vollzog sich der allmähliche Übergang des Familienbetriebes zum Fahrzeugbau. Nach dem 2. Weltkrieg wurden verschiedene Cabriolets und ab 1956 ein innovatives 4-sitziges Coupé auf VW -Basis hergestellt. Ein für den Wankelmotor vorbereitetes Trabant Coupé wurde 1966 entwickelt, das allerdings nicht in Serienproduktion ging. 13. Jahrgang 2 | 2007 Auf der Suche nach handwerklicher Herausforderung stieß man auf den VW Schwimmwagen, der zu den meistgebauten Schwimmwagen weltweit gehört (Seite 37). Noch erhaltene Fahrzeuge weisen in der Regel starke Korrosionsschäden auf, sodass es eine große Nachfrage nach Karosserien gibt. Die Beschaffung von Daten für den Werkzeugbau stellte sich als zentrales Problem heraus. Gemeinsam mit der Universität Cottbus wurde versucht, die Daten auf manuellem Wege oder durch Nutzung von Vermessungstechnik aufzunehmen, was sich als außerordentlich aufwendig herausstellte. Eine praktikable Lösung fand man schließlich mit Hilfe moderner 3D-Scan-Systeme. Mit den gewonnenen Daten konnten Werkzeuge für die Wannenteile des Schwimmwagens neu gebaut werden. Am Ende der langjährigen, zähen Bemühungen stand schließlich ein fertiger VW Typ 166 – eine Augenweide für jeden Oldtimer-Liebhaber. Einen schönen Anblick, allerdings eher für Kunstliebhaber und auch nicht auf der Straße, sondern in luftiger Höhe von über 90 Metern, liefert nach seiner Restaurierung auch der Dresdner Rathausmann. Für die Vermessung der komplexen Geometrie der 4,90 Meter hohen Herkules-Figur wurde ein 3D-Scan-System in Kombination mit einem Photogrammetriesystem zum Einsatz gebracht. Die aus der Punktewolke generierten CAD -Daten wurden zur Bewertung, Archivierung, FEM Analyse und Fertigung genutzt. Anwendungsmöglichkeiten von 3D-Scan-Systemen als Kernstück von Reverse Engineering Prozessketten in verschiedenen Arbeitsfeldern darzustellen, ist mit einem gleichermaßen anspruchsvollen wie interessanten Programm offenbar gelungen. ■ Prof. Fritz Peter Schulze, Fachbereich Maschinen- und Energietechnik PODIUM.WISSEN Kürzeste Zeiten, niedrigste Kosten und ein Höchstmaß an Qualität sind Merkmale erfolgreicher Entwicklungen von Produkten, deren Anforderungen durch den Kunden bestimmt werden. Für die Optimierung der Prozessketten werden eine Reihe von Methoden angewandt, zu denen die schnelle Generierung körperlicher Modelle – Rapid Prototyping – genauso gehört wie die Rückführung gegenständlicher Modelle in mittels Computer verarbeitbare Formate (Punktewolken, Dreiecksnetze, CAD -Modelle) – Reverse Engineering. Zur durchgängigen Darstellung des Entwicklungsprozesses steht am Fachbereich Maschinen- und Energietechnik der HT WK Leipzig bereits (RP Anlage FDM Titan) bzw. bis Jahresende (3D-Scan-System) modernste Technik zur Verfügung, deren weitere Vervollkommnung angestrebt wird. 35 TECHNIK . TECHNIK Originalteile von Oldtimer waren plötzlich kein Problem mehr Reverse Engineering als Hilfestellung für das Kfz-Handwerk D 1 Lewandowski, J.: Opel. Das Unternehmen. Die Automobile. Die Menschen, SüdwestVerlag München, 1995 ie Nutzung neuer Technologien in Handwerksbetrieben ist stark branchen- und investitionsbedarfsabhängig. Während Handwerksbetriebe mit firmengebundener Fahrzeuginstandsetzung oft über moderne Systeme zur Fehlersuche verfügen, erfolgt die eigentliche Reparatur durch rein manuelle Tätigkeiten. Im Bereich der Karosserieinstandsetzung sind die Herstellervorgaben für moderne Fahrzeuge auch aus versicherungstechnischen Gründen oft sehr konkret, sodass die eigentlichen handwerklichen Fähigkeiten oft auf ein Teilewechseln beschränkt werden. Der Kostendruck im Handwerk hat in den letzten Jahren so zugenommen, dass Investitionen in neue Techniken und Technologien nur zögerlich erfolgen. Für das erfolgreiche Weiterbestehen von Firmen ist das Erkennen und Erschließen von Marktlücken oft lebensnotwendig. Gerade im Kraftfahrzeugbereich gab es in den letzten Jahren große Verschiebungen in der Markenbindung, im Fahrzeughandel und bei der Schaffung von Service-»ketten«. Wie alles anfing Das Ford-Autohaus Neumann in Spremberg besitzt eine über 130-jährige Handwerkstradition. Gegründet 1870 als Stellmacherei für die Fabrikation von Holzwaren, Kutschen und Kähnen in Linderode in der Niederlausitz entwickelte es sich in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem Fahrzeugbaubetrieb. Damals war es durchaus üblich, nur Fahrgestelle von Fahrzeugen von einem Automobilhersteller zu kaufen und dann vor Ort eine Karosserie aufzusetzen. Das ist bei Nutzfahrzeugen vielfach auch heute noch so, da man ab Werk nur Pritsche, Kipper oder Fahrgestell ordern kann. Nach 1945 wurde der Betrieb in Spremberg in der Niederlausitz neu gegründet. Neben den Reparaturen wurden auch sehr interessante Fahrzeuge meist auf VW -KübelFahrgestellen gefertigt. Dieser Tradition blieb man auch bis zum Ende der DDR treu und fertigte immer wieder Sonderlösungen, zum Beispiel für den Tagebaueinsatz oder für das Bestattungswesen. Nach der Wende wurde man Ford-Vertragspartner, jedoch zeichneten sich Ende der 90er Jahre bereits die Verschiebungen im Kfz-Bereich ab. Durch erste Restaurationsanfragen – unter anderem ein VW 166 – angeregt, wollte man sich wieder auf die historischen Wurzeln der Firma besinnen. Bei einer umfangreichen Recherche zum VW 166, die eigentlich noch immer andauert, wurden nicht nur alle technischen Daten und Modifikationsbeschreibungen, sondern auch sonst alle verfügbaren Informationen ge- 36 sammelt. Dieses Fahrzeug ist bis heute der weltweit am meisten hergestellte Schwimmwagen. Für die damalige Zeit ist das Fahrzeug eine herausragende technische und auch technologische Lösung. Zum einen ist es die selbsttragende Stahlkarosserie die den 30er Jahren eingeführt wurde. Der Citroen 7 A (1934) und der Opel Olympia (1935) waren die ersten Serienfahrzeuge.1 Zum anderen ist es die Gestaltung der Wanne mit einem einzigen Seitenteil. Dafür waren große Pressen erforderlich. Nach über 60 Jahren gibt es wahrscheinlich kein Fahrzeug mehr mit originaler Karosserie. Die mechanischen Teile weisen jedoch oft noch einen brauchbaren Zustand auf. Vielfach wurden Fahrzeuge nach dem Krieg in Arbeitsmaschinen und landwirtschaftliche Schlepper umgebaut. Diese Fahrzeuge sollten nun in ihren ehemaligen Originalzustand umgebaut werden. Man konnte von einer Vielzahl von Interessierten ausgehen, sodass man sich nicht auf typische Einzellösungen bei der Karosserierekonstruktion beschränken wollte. Die Idee einer Kleinserienfertigung von Karosserieersatzteilen war geboren, jedoch fehlten die dazu notwendigen Zeichnungen und eventuelle Tiefziehpressen. Mit dem Lehrstuhl Konstruktion und Fertigung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU Cottbus), der auch über Pressen verfügt, nahm man im Jahr 2000 Kontakt auf. Dabei wurden nicht nur kostengünstige Werkzeugwerkstoffe diskutiert, sondern auch die Möglichkeiten der Zeichnungserstellung. Parallel dazu erfolgte die Unterstützung durch die Technologietransferstelle der Handwerkskammer Cottbus bei der Recherche über Methoden und Kosten der Geometrieerfassung. Dabei sprengten die Kosten der Geometrieerfassung selbst als zugekaufte Dienstleistung das Budget eines Handwerksbetriebes im Jahre 2001 mehrfach. Mit dem Lehrstuhl Vermessungskunde wurden daher Versuche zur geometrischen Erfassung von Kotflügeln vorgenommen. Dabei erwies sich zur damaligen PODIUM.WISSEN Der Volkswagen Typ 166 ist ein schwimmfähiger Geländewagen mit Allradantrieb. Er wurde auf der Grundlage des KdF-Wagens und des Volkswagens Typ 82 ab 1942 für die deutsche Wehrmacht und Waffen-SS produziert. 1944 wurde die Produktion aufgrund des Rohstoffmangels und der zerstörten Produktionsstätten eingestellt. Umgangssprachlich wird der Typ 166 auch als VW -Schwimmer oder allgemein als Schwimmwagen bezeichnet. P OD IUM . oben: typischer Bodenfund unten links: Seitenwandoriginal unten rechts: neukonstruiertes Seitenteil Kotflügelvermessung Zeit die Bearbeitung der Geometriedaten als das eigentliche Problem, da viele äußere Karosserieteile Ankonstruktionen im nichtsichtbaren Bereich besitzen. Die geometrisch doch recht einfachen Teile im Inneren der Karosserie wurden auf klassische Art vermessen und dokumentiert. Dazu mussten im Autohaus ein CAD -System eingeführt und Mitarbeiter geschult werden. fangreiche Schweißversuche durchgeführt, um ein angepasstes Nahtaussehen zu erreichen. Vom anfänglichen Ziel der Gesamtfahrzeugrekonstruktion im größeren Umfang hat man sich vorerst verabschiedet, da der Bedarf an Karosserieteilen die Kapazitäten der Firma voll- Press- und Schneidewerkzeuge für den Nachbau Mit dem Auftauchen einer originalen, unbeschnittenen Seitenwand einer Karosserie direkt beim damaligen Hersteller der Karosseriewerkzeuge im Jahr 2004 war nun die Möglichkeit des Reverse Engineering gegeben. Da solche Erstmusterteile stets so gelagert werden, dass sie sich durch die Lagerung und eventuelle Temperaturschwankungen nicht verziehen, konnte man dieses Teil als ein Original verwenden. Damit war es möglich, das eigentlich wichtigste, da am meisten Gestalt bestimmende Teil der Karosserie zu vermessen und mit fachlicher Unterstützung daraus Press- und Schneidwerkzeuge für den Nachbau zu konstruieren. Da Umformteile eine Rückfederung nach dem Umformvorgang besitzen, weicht die Werkzeugform von der Werkstückform ab. Die Rückfederung muss in der Werkzeuggestaltung mit berücksichtigt werden. Nach Werkzeugbau mit Rapid Prototyping Werkstoffen und einem Werkzeug-Tryout (einarbeiten des Werkzeugs bis Tiefziehteile der gewünschten Qualität entstehen) konnten 2005 die ersten Wannenteile abgepresst werden und stehen nun für die Fahrzeugrekonstruktion zur Verfügung. Um dem früheren Original möglichst ähnlich zu sein, wurden auch um- 13. Jahrgang 2 | 2007 Das Ergebnis – ein rekonstruierter Schwimmwagen ständig auslastet. Fazit: Ohne die Nutzung der Methoden des Reverse Engineering wäre eine originalgetreue Rekonstruktion der Schwimmwagenkarosse nicht möglich und eine Konstruktion von Werkzeugen zur Herstellung von Karosserieteilen nicht sinnvoll und unwirtschaftlich. Die Nutzung dieser Technologie war nur durch die Einbindung der BTU Cottbus in das Projekt möglich. ■ Prof. Sylvio Simon, Fachbereich Maschinenund Energietechnik Der Autor hat das Projekt am Lehrstuhl Konstruktion und Fertigung der BTU Cottbus von 2000–2005 geleitet. 37 . TECHNIK . TECHNIK Es bewegt sich was beim Thema »E-Learning« Messungen an lebenden Zellen Neuer Halbleitermessplatz der HTWK Leipzig ermöglicht Grundlagenforschung im Bereich der Biomedizin WeL 2007 an der HTWK Leipzig stellt neueste Entwicklungen vor D 1 Die Workshop-Publikation »Flexibel integrierbares E-Learning – Nahe Zukunft oder Utopie?« (Hrsg. K. Hering, V. Dötsch, F. Schaar) ist in der Hochschulbibliothek verfügbar bzw. bei den Autoren erhältlich. er fünfte E-Learning-Workshop am Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften begann mit einer Eröffnungsansprache des Rektors der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, und der Preisverleihung der Webcourse Awards. Vortragsautoren aus sieben Bundesländern und den Niederlanden ermöglichten ein vielseitiges Workshop-Programm 1. Die Hauptvorträge behandelten die Themen »E-Learning an deutschen Fachhochschulen – Rahmenbedingungen, Organisation und Entwicklungsstand« (Dr. Klaus Wannemacher, HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Hannover) und »Erfahrungen mit E-Learning in verschiedenen Ausbildungsgängen eines Großunternehmens« (Dr. Klaus Preisner, Siemens AG , Siemens Professional Education (SPE ), München). Neu in diesem Jahr war das Angebot eines Special Track zu einem ausgewählten Thema, organisiert von HTWK- Professor Johannes Waldmann (HTWK Leipzig/FbIMN ). Eröffnet wurde das diesjährige Thema »Automatic Generation, Assessment and Administration of Execises« durch den eingeladenen Vortrag »Strategy Feedback in an E-Learning Tool for Mathematical Exercises« (Professor Johan Jeuring, Utrecht University and Open University, NL). Der Workshop stand im Kontext interessanter Entwicklungen in der sächsischen E-Learning-Landschaft. Im Juli starteten 14 Projekte einer neuen Ausschreibungsrunde des SMWK , in der klar auf hochschulübergreifende Kooperation, landesweite Wirkung zu entwickelnder Methoden und Strukturen sowie feste Einbindung in strategische Schwerpunktsetzungen der Hochschulen fokussiert wird. Zwei dieser Projekte laufen an der HTWK Leipzig: »Dynamische Projektgruppen« (Volker Dötsch) und »Integra-S« (Florian Schaar). Im März 2007 konstituierte sich in Fortführung der Initiative Bildungsportal Sachsen der Arbeitskreis E-Learning bei der Landeshochschulkonferenz Sachsen. Dieser Arbeitskreis, aus von ihren Hochschulen autorisierten Hochschullehrern bestehend, verfolgt als Kernziele die Bündelung und Weiterentwicklung der Potenziale sächsischer Hochschulen auf dem Gebiet des E-Learning, die Koordination der Netzwerkbildung von E-Learning-Zentren und den effizienten Einsatz von Fördermaßnahmen. Schließlich bietet die Bildungsportal Sachsen GmbH, deren Gesellschafter sächsische Hochschulen sind, die wertvolle Möglichkeit der konzentrierten Entwicklung und Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und des Angebots von Dienstleistungen in deren Umfeld. Man denke dabei insbesondere an das Lernmanagement- 38 System OPAL , das an der HTWK Leipzig von Volker Dötsch und Florian Schaar administrativ betreut wird und in den zurückliegenden Monaten sachsenweit einen bemerkenswerten Anstieg der Nutzerzahlen auf inzwischen über 15 000 aufweist. Wie aus einigen Beiträgen herauszuhören war, bewegt sich nicht nur auf Landesebene etwas, sondern auch in den Hochschulen selbst. Das Modell, die Kräfte zu bündeln, um auf Gebieten, die alle betreffen, effektiver voranzukommen, ist zu allererst innerhalb einer Hochschule anzuwenden. Mit der Einrichtung des Multimediafonds läutete die Technische Universität Dresden (TU Dresden) die Abkehr vom Gießkannenprinzip ein und versucht durch gezielten Mitteleinsatz Projekte zu fördern, die der gesamten Hochschule zu gute kommen und gleichzeitig Mehrfachentwicklungen und Redundanzen vermeiden sollen. Den theoretischen Unterbau für eine derart gezielte Förderung lieferte Helge Fischer von der BPS GmbH mit einer detaillierten Analyse zur Problematik der Schaffung von Anreizen für E-Learning. Während bereits zwischen den Hochschulen die Vernetzung von E-Learning-Aktivitäten vorangetrieben wird, existiert eine solche Vernetzung innerhalb der Hochschule meist noch nicht in ausreichendem Maß. Kooperationsentwicklungen nach innen und außen sind zwei Prozesse, die sich künftig gegenseitig befruchten können. Wie auch in den vergangenen Jahren war Diskussionen, Projektbesprechungen und der Vertiefung wissenschaftlicher Kooperationen breiter Raum gegeben. Die Podiumsdiskussion verkörpert inzwischen einen festen Bestandteil des Workshops. Die Gewähr einer interessanten und vielseitigen Runde bot die Besetzung des Podiums mit Professor Hubertus Milke (Rektor der HTWK Leipzig), Professor Hans-Gert Gräbe (Universität Leipzig), Dr. Klaus Wannemacher (HIS GmbH, Leitung der Diskussion), Christian Meier (TU Dresden) und Frank Richter (BPS GmbH). Das Thema der Podiumsdiskussion war in diesem Jahr »E-Learning im Kontext des hochschulweiten Informationsmanagements«. E-Learning als integralen Bestandteil eines in der Realität sehr unterschiedlich ausgeprägten Informationsmanagements zu behandeln, ist von Bedeutung für die effiziente Umsetzung und Akzeptanz von E-Learning im Hochschulalltag. Der Weg zu einer intelligenten Systemkopplung ist sicher noch lang, unterstützen wir ihn durch eine sich über den Workshop hinaus erstreckende Diskussion! ■ Florian Schaar und Volker Dötsch, Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften P OD IUM . E in gemeinsames Innovationsforschungsfeld der Biohybrid-Technologie von Universität Leipzig und HTWK Leipzig wurde im Sommersemester 2007 gestartet. Mit dabei sind das Bioelektroniklabor von Prof. Dr. Andrea A. Robitzki, Sprecherin des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ ) der Universität Leipzig und Leiterin des Lehrstuhls für Molekularbiologisch-biochemische Prozesstechnik sowie Prof. Dr.-Ing. Matthias Sturm vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der HTWK Leipzig. Die Wissenschaftler wollen einen neuen, hochsensiblen Halbleitermessplatz im Hochtechnologiebereich des BBZ etablieren, mit dem qualitativ hochwertige Grundlagenforschungen im Bereich der Biomedizin möglich sind. Die ersten Arbeiten laufen seit Anfang dieses Jahres. Neue Untersuchungsverfahren »Wir können mit diesem Gerät die elektrischen Eigenschaften lebender Zellen messen«, erklärt Professor Sturm. Es handelt sich dabei um einen Messplatz, mit dem Untersuchungen an lebenden biologischen Strukturen möglich werden, um deren Verhalten zu erforschen. »So können beispielsweise zukünftig Tierversuche durch neue Untersuchungsverfahren ersetzt werden«, sagt Gerold Bausch, Mitarbeiter der HTWK Leipzig, der auch An diesem Messplatz sind präzise Zelluntersuchungen möglich. an der Hochschule studiert hat und inzwischen an seiner Promotion arbeitet. Die Messungen der HTWK-Ingenieure bilden eine ideale Ergänzung zu den Forschungen am Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum der Universität Leipzig. Die Biochemiker und Bioelektroniker können durch die Messergebnisse auf die Eigenschaften von Zellen schließen: Wie verhält sich die Zelle bei bestimmten optischen oder chemischen Reizungen? Welche Reaktionen zeigen Nervenzellen, wenn Substanzen 13. Jahrgang 2 | 2007 Professor Matthias Sturm erläutert das Messverfahren. hinzu gegeben werden? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus bezüglich Diagnostik und Therapie ziehen? Stärkung der biotechnologischen Forschung Die Präsenz der HTWK Leipzig am BiotechnologischBiomedizinischen Zentrum ist ein Signal für die weitere Stärkung und Vernetzung der biotechnologischen Forschung am Standort Leipzig. »Vom Molekül zum Patienten – Neue Schlüsseltechnologien in Diagnostik, Therapie und Therapiekontrolle – so lautet die Strategie, die das BBZ seit fünf Jahren in seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit verfolgt«, sagt Professorin Robitzki. Im Wissen um die an der HTWK Leipzig vorhandenen technologischen Kompetenzen und Expertisen wurde die Hochschule Ende 2006 eingeladen, an der Umsetzung dieser Strategie mitzuwirken. Inzwischen hat sich eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Institutionen entwickelt. Weitere Kooperationen der HTWK Leipzig mit dem Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie bestehen auf dem Gebiet der dreidimensionalen Bilddarstellung nuklearmedizinischer Patientendaten. Auch mit dem Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften wird es eine engere Zusammenarbeit geben. Die HTWK Leipzig ist damit entscheidend daran beteiligt, das vorhandene fachliche Potenzial in der Region gezielt zu fördern und den Biotechnologiestandort Leipzig weiter zu stärken. ■ Silke Mühl, Dr. Bärbel Adams 39 . TECHNIK . TECHNIK Mit Motivation zur Ehrung im Marmorsaal Blitzlicht unter Tage Erste Absolventen des Postgradualen Fernstudiengangs des Fachbereichs Bauwesen in Salzburg geehrt HTWK-Absolvent Frank Eritt dokumentiert die Baufortschritte des Leipziger City-Tunnels A m 31. Mai 2007 fand im Schloss Mirabell in Salzburg die Sponsionsfeier für die Absolventen der berufsbegleitenden Fachhochschulstudiengänge Bauingenieurwesen (HTWK Leipzig) und Wirtschaftsingenieurwesen (Hochschule Mittweida) statt. Dort wurden unter anderen die ersten 14 Absolventen des postgradualen Fernstudiengangs Bauingenieurwesen, die im zurückliegenden Jahr an unserer Hochschule den Abschluss eines Diplom-Ingenieur (FH) erworben hatten, geehrt. Neben Hofrat Dipl.-Ing. Günther Friedrich und weiteren Vertretern der beteiligten Partner nahm als Repräsentant des Landes der Stellvertreter der Landeshauptfrau des Salzburger Landes teil. Seitens der HTWK Leipzig hielt Rektor Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke eine Festansprache, bevor die feierliche Übergabe der Zeugnisse durch den Studiendekan des Fachbereichs Bauwesen Prof. Dr.-Ing. Frank Preser erfolgte. Im Marmorsaal des Schlosses Mirabell in Salzburg empfingen die Absolventen ihre Diplomurkunden. Das Angebot dieses berufsbegleitenden Fernstudiengangs richtet sich vorrangig an Bautechnik-Absolventen der Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) in Österreich mit mindestens einjähriger Berufspraxis. Die Studierenden sind an der HTWK Leipzig immatrikuliert. Bildungsträger ist die Ingenium Education (Ingenium Friedrich GmbH) aus Graz mit dem strategischen Partner Studien- und Technologie Transfer Zentrum (TTZ Studienzentrum) Weiz. Kooperationspartner sind der österreichische Baukonzern Alpine-Mayreder und die österreichischen HTL . Durch die Kombination aus Präsenzlehrveranstaltungen in Österreich, Fernlehre und Selbststudium ist das Studium berufsbegleitend mög- 40 lich. Die beteiligten Professoren fahren für Wochenendkurse nach Österreich, bieten Blockveranstaltungen in ihrem Lehrgebiet an. Das Fernstudium erfolgt mit zur Verfügung gestellten Lehrunterlagen und empfohlener Literatur. Die Prüfungen werden in Leipzig abgelegt. Die Regelstudienzeit beträgt aufgrund der Anrechnung bereits erbrachter Vorleistungen nur vier Semester. Das erste Studienjahr absolvieren alle gemeinsam. Die Lehrinhalte setzen sich aus einem breit gefächerten Spektrum der wesentlichen Teilbereiche des Bauingenieurwesens zusammen, wobei an die in der HTL-Ausbildung erworbenen Kenntnisse der baufachlichen Grundlagen und wesentlicher Fachgebiete des Bauingenieurwesens angeknüpft werden kann. Im dritten und vierten Semester erfolgt ein Vertiefungsstudium in einer gewählten Richtung. Angeboten werden derzeit »Hochbau« sowie »Konstruktiver Ingenieurbau«. In Vorbereitung befindet sich eine dritte Vertiefung »Baubetrieb/Bauwirtschaft«. Die Anfertigung der Diplomarbeit erfolgt im vierten Semester. Der postgraduale Studiengang startete zum Wintersemester 2004/2005 in Salzburg. Danach folgten weitere Matrikel zum SS 2005 in Wiener Neustadt, zum WS 2005/2006 in Linz und zum SS 2006 in Innsbruck. Zum WS 2007/2008 wird nun bereits die 7. Matrikel mit Studienort Linz immatrikuliert. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der immatrikulierten Studierenden auf 220. Unter den bisher 23 Absolventen konnte einmal das Gesamtprädikat »mit Auszeichnung« vergeben werden konnte. Ein hohes Maß an Motivation, Fleiß und Durchhaltevermögen ist der Grund für eine geringe Abbrecherquote. Viele Arbeitgeber unterstützen die Studierenden und stehen dieser Weiterbildung positiv gegenüber. Sie sehen darin einen Beitrag, dem bevorstehenden Mangel an Fach- und technischem Führungspersonal entgegen zu wirken, dieses sogar aus den eigenen Reihen rekrutieren zu können, und das ohne Unterbrechung der beruflichen Entwicklung. Die Ausbildung an der HTWK Leipzig findet in Österreich großes Interesse und eine positives Echo in Politik und Wirtschaft. So schreibt die Österreichische Bauzeitung vom 25. Februar 2005 »Mit der HTWK Leipzig konnte eine der renommiertesten Technischen Hochschulen Europas gewonnen werden.« Künftig wird der Abschluss in der Studienrichtung »Hochbau« bei der österreichischen Baumeisterprüfung anerkannt und die HTWK Leipzig als Ausbildungsstätte für die Baumeisterprüfung im österreichischen Bundesgesetzblatt geführt. ■ Prof. Kerstin Hebestreit, Fachbereich Bauwesen P OD IUM . . F rank Eritt arbeitet unter Tage. Jedoch nicht in einem Kohle- oder Salzbergwerk. Der Diplomingenieur ist vielmehr auf einer der größten Baustellen in Leipzig unterwegs. Und diese befindet sich in bis zu 25 Metern Tiefe: die Großbaustelle des City-Tunnels. »Ich dokumentiere den Baufortschritt«, beschreibt der 25-Jährige kurz seine Aufgabe. Allerdings ist das längst nicht alles. Frank Eritt, der an der HTWK Leipzig am Fachbereich Bauwesen studiert hat, hat schon einige große Bauvorhaben dokumentiert und nun für das CityTunnel-Projekt eine umfangreiche Bilddatenbank angelegt. Auch in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der Optimierung der digitalen Bildverwaltung auf Großbaustellen. »Durch ein Praktikum bei der ARGE City-Tunnel Leipzig konnte ich seit 2005 Fotos von den Arbeiten im Tunnel machen«, erzählt Eritt, »und da kam mir die Idee, diese in eine Datenbank einzuspeisen und aufzuarbeiten, damit jeder Mitarbeiter und auch die beteiligten Unternehmen die Möglichkeit haben, den Stand der Arbeiten zu verfolgen.« Schon mehr als 5000 Fotos Der Nutzen der Datenbank reicht aber noch viel weiter: Die Bilder können zur Auswertung verwendet werden und unterstützen so das Nachtragsmanagement der Firmen. Wurden wirklich zwei Bagger eingesetzt, ist alles Material auch angekommen? All das kann mit der Fotodatenbank von Frank Eritt nachvollzogen werden. Das Projekt City-Tunnel wird damit vollständig dokumentiert. »Außerdem können sich die Bauleute auch nach Monaten noch anschauen, wie dieser oder wie jener Abschnitt ausgesehen hat und was noch gemacht werden muss«, sagt der gebürtige Thüringer. »Der Nachweis gestörter Bauabläufe ist damit kein Problem mehr.« Auch andere Baufirmen und Medien wie das ZDF sind schon auf seine Bilddatenbank aufmerksam geworden, nicht zuletzt, weil seine Homepage http://frank.soic.de inzwischen über 5000 Fotos von Bauvorhaben wie dem DHL Luftdrehkreuz oder der Saale-Elster-Talbrücke zugänglich macht. »Diese Bilddatenbank ist eine Innovation in der Bauinformatik«, sagt Prof. Dipl.-Ing. FritzJürgen Schwarzat vom Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig. Er hat die Diplomarbeit von Frank Eritt betreut und schaut auch heute gerne noch bei seinem ehemaligen Studenten auf den Baustellen vorbei. »Diese Lösung hat noch großes Potenzial.« Frank Eritt könnte sich selbst schon vorstellen, die Datenbank weiterzuentwickeln und das System auch anderen Baufirmen 13. Jahrgang 2 | 2007 HTWK-Absolvent Frank Eritt legte eine umfangreiche Bilddatenbank zum Leipziger City-Tunnel an. und Ingenieurbüros anzubieten. Aus diesem Grund wurde auf einer neuen Webseite www.bmsys.de das System dargestellt. Nun hofft Frank Eritt auf weitere Bauvorhaben, die sein System einsetzten möchten. ■ Katrin Gröschel PODIUM.WISSEN Der Citytunnel ist ein aktuelles Großbauprojekt in Leipzig. Er soll zukünftig den Hauptbahnhof mit dem Bayerischen Bahnhof verbinden. Die Bauarbeiten haben im Juli 2003 begonnen, im Juni 2007 hat die erste Röhre den Wilhelm-Leuschner-Platz erreicht. 2010/11 soll das Projekt beendet und für den Zugverkehr freigegeben werden. Es entstehen zwei Tunnelröhren mit je einem Gleis je Richtung. Der Tunnel soll später von allen Leipziger S-Bahnen befahren werden. Man erhofft sich damit im Nahverkehr eine kürzere Taktfolge und schnellere Verbindungen, wodurch öffentliche Verkehrsmittel attraktiver für noch mehr Bürger werden und der Autoverkehr im Zentrum reduziert werden kann. Darüber hinaus ist geplant, einzelne Züge des Fernverkehrs durch den Tunnel fahren zu lassen. 41 TECHNIK . TECHNIK Pionierarbeit beim Aufbau eines Lehrgebietes Games Master Class: Neues Studienangebot im Bereich Computerspiele Alumna und Student der HTWK Leipzig zu Besuch an der Universität Talca in Chile A uf Einladung von Maria Luisa del Campo Hitschfeld besuchten wir, die ehemalige Masterstudentin für Bauwesen Jeannette Dorow und der Student für Bauwesen Stefan Mortag, im März dieses Jahres den Fachbereich für Bauwesen der Universität Talca in Chile. Maria Luisa del Campo war im Zeitraum Oktober 2004 bis August 2006 an der HTWK Leipzig eingeschriebene Masterstudentin im Fachbereich Bauwesen. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Vergleich der bautechnischen Standards im Ein- und Mehrfamilienhausbau zwischen Deutschland und Chile. Ihr Masterstudium beendete sie mit der Note »sehr gut« und war damit die erste ausländische Masterabsolventin für Bauwesen der HTWK Leipzig. Nach ihrer Rückkehr folgte Maria Luisa del Campo der Berufung an die Universität Talca in Chile. In dieser recht jungen Einrichtung, gegründet im Jahr 1981, vertritt sie in der Fakultät für Bauwesen den Fachbereich für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Ausbau. Beim Aufbau dieses neuinitiierten Fachbereichs leistet sie wahre Pionierarbeit. Mit dem in Chile abgeschlossen Studium zum Diplomingenieur für Architektur und dem in Deutschland erworbenen Master im Bauwesen kann sie beim Aufbau ihres Lehrgebietes auf ein umfassendes Wissen zur praktischen Lösung von bautechnischen Fragen zurückgreifen und so die Vorzüge beider Standards kombinieren. Von der Notwendigkeit einer bestmöglichen Bauingenieurausbildung in Chile konnten wir uns bei unserer Reise im Land über- »Wir bedanken uns bei Maria Luisa del Campo für die schöne Zeit, in der wir ihre Gastfreundschaft genießen durften.« zeugen. Die Diskussion dieser Beobachtungen offenbarte die Dimensionen der anstehenden Aufgaben im Bereich der TGA und des Ausbaus für Maria Luisa del Campo. Bei der stufenweisen Bewältigung dieser Mammutaufgabe steht die Beschaffung von Fachbüchern für den Fachbereich TGA und Ausbau mit an vorderster Stelle. Mit Stolz konnte uns die frühere Masterstudentin den Neubau eines Laborgebäudes für Baustoffe präsentieren. Hier werden del Campo und ihre Kollegen zukünftigen Bauingenieuren die Grundlagen der Betonherstellung und der Verarbeitung nahe bringen. Wir wissen nach dem Besuch an der Universität Talca die Studenten für Bauwesen in sehr kompetenten Händen. ■ Jeannette Dorow und Stefan Mortag, Fachbereich Bauwesen Anzeige Mit Beginn des Wintersemesters 2007/2008 startet am Forschungsinstitut für Informationstechnologien e.V. (FIT ) an der HTWK Leipzig die deutschlandweit erste Games Master Class. Das Studienangebot verbindet die praxisorientierte Ausrichtung der klassischen Meisterklasse, wie sie aus der bildenden und darstellenden Kunst bekannt ist, mit dem Profil einer akademischen Ausbildung. Führende regionale, nationale und internationale Vertreter aus der Spieleindustrie werden eingeladen, Seminare und Workshops zu praxisrelevanten Themen wie Game Design, Prototyping, Spieleentwicklung sowie Marketing und Verkauf zu halten. Ermöglicht wurde das Studienangebot, welches in einsemestrige Studienabschnitte gegliedert ist und zunächst über einen Gesamtzeitraum von zwei Jahren laufen soll, durch Fördergelder der Technologiestiftung Leipzig. Prof. Dr. Klaus P. Jantke (Technische Universität I lmenau), Geschäftsführer des FIT und Direktor der Games Master Class, stellt besonders die Interdisziplinarität des neuen Studienangebots heraus: »Computerspiele werden hier erstmals als Kunst und Wissenschaft zugleich betrachtet.« Mit der Games Master Class soll darüber hinaus eine neue Qualität der Kooperation zwischen Spieleindustrie und -wissenschaft erreicht werden. »Das Ziel ist eine engere Verzahnung von wirtschaftlichen und akademischen Interessen in der Weiterentwicklung und Etablierung der noch jungen Spielewissenschaft«, so Professor Jantke weiter. Bereits sieben mitteldeutsche Unternehmen haben Interesse an einer Kooperation angemeldet. Ein besonderes Highlight im November 2007: Microsoft Research wird einen Workshop zur Spieleentwicklung mit XNA halten. ■ mü Nicht nur mit der Games Master Class will die HT WK Leipzig im Bereich Digitale Spiele punkten, auch auf der Games Convention präsentierte sich die Hochschule mit einem Stand. 42 P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 Riesenvogel: HTWK-Studiengruppe verfolgt Tests am Airbus A 380 Blick in die geöffnete, fußballfeldgroße Testhalle mit Studierenden der HTWK Leipzig im Vordergrund. Der Sondergenehmigung des Flugzeugherstellers Airbus hat eine Studentengruppe der HTWK Leipzig den Besuch in der Testhalle am Dresdner Flughafen zu verdanken. Zwanzig Studierende des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik und die Laboringenieurin Cornelia du Puits verfolgten unlängst Testversuche am Airbus 380, dem größten Passagierflugzeug der Welt. Das Großraumflugzeug wird von der IABG mbH und der IMA GmbH seit 2006 auf einer fußballfeldgroßen Fläche auf seine Betriebsfestigkeit untersucht. HTWKProfessor Andreas Hebestreit erklärt: »182 Hydraulikzylinder erzeugen Kräfte bis zu 400 Kilonewton, was 40 Tonnen entspricht. Messsignale von 7000 Messstellen wie Dehnung, Kraft oder Weg am Flugzeug werden simultan erfasst, es gibt 182 Regelkreise und innerhalb von insgesamt 26 Monaten werden 47 500 Flüge simuliert. Das entspricht einer Einsatzdauer von rund 25 Jahren.« Während des Fluges eines Airbus 380 ist das Flugzeug vielen Belastungen ausgesetzt, die in der Testanlage wirklichkeitsnah aufgebracht werden – starke Windböen beispielsweise oder die Belastungen während Start und Landung. Für die Studierenden war dies Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik live. Insbesondere beeindruckte die zukünftigen Ingenieure der Automatisierungstechnik die große Zahl der parallel arbeitenden Sensoren und Aktoren. Sie empfanden die offene Fachdiskussion mit Versuchsingenieuren der IMA und der IABG als sehr motivierend. Die Tests sind ein wichtiger Baustein für die Zulassung des modernsten Verkehrsflugzeugs weltweit. Die Erkenntnisse können in die Serienproduktion und natürlich Wartung einfließen. ■ hei 43 . TECHNIK . WIRTSCHAFT Auf die Laufstrecke, fertig, los! Guerilla gepaart mit Online und Viral Fast 80 Teilnehmer konnte der Fachbereich Bauwesen für den Leipzig Marathon aktivieren Trotz Informationsflut auffallen – außergewöhnliches Marketing im Buchhandel thematisch aufgegriffen W Anzeige as alles aus einer weinseligen Idee werden kann, hat der Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig am 22. April 2007 zum 31. Leipzig Marathon bewiesen: eine Laufveranstaltung, die mehrere zehntausend Profi- und Hobbyläufer aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Leipzig lockte. Da durfte der Fachbereich Bauwesen nicht fehlen. Erklärtes Ziel war, mit möglichst vielen Läufern teilzunehmen. Es fand sich ein Organisationsteam zusammen, bestehend aus Prof. Dr.-Ing. Frank Preser (Studiendekan), Ulrike Quapp (Dekanatsrätin) und Michael Richter (Fachschaft Bauwesen). Nun galt es, möglichst viele Professoren, Mitarbeiter und Studierende für die Veranstaltung und das gemeinsame Laufen zu begeistern. Die Werbung für die Idee war anfänglich mühsam, aber sie trug letztendlich doch Früchte. Nachdem Pro- Die HTWK Leipzig bewegt ... Kluge Köpfe laufen! 32. LEIPZ IG MARATHON am 20. April 2008 Start in folgenden Distanzen möglich: › 5 km Lauf/Walking › 10 km › Halbmarathon › Halbmarathon Rollstuhlfahrer/Handbikes › Inlineskating › Marathon Anmeldung ab 2. Januar 2008 unter: http://sport.htwk-leipzig.de 44 T Ganz schön in Bewegung setzte sich der Fachbereich Bauwesen zum 31. Leipzig Marathon. fessor Preser und andere Professoren in ihren Lehrveranstaltungen zum Mitmachen aufgerufen hatten, strömten die Studierenden zur Anmeldung in das Dekanat. Die Vorstellung, gemeinsam mit den Professoren und Mitarbeitern auf unterschiedlichen Strecken an den Start zu gehen, war ein großer Anreiz. Letztendlich bestand das Lauf-Team des Fachbereichs aus 77 Professoren, Mitarbeitern und Studierenden. Zunächst mussten Sponsoren gesucht und gefunden werden, denn es sollten für die Studierenden möglichst keine Kosten entstehen. Es konnten die Unternehmen Alpine Mayreder und Bison Palfinger, Professor Preser und der Förderverein der HTWK Leipzig gewonnen werden. Besonderer Dank gilt auch den AWO -Pleißenburgwerkstätten Leipzig. Die großzügige finanzielle Unterstützung ermöglichte es uns, die Meldegebühren komplett zu übernehmen und ein kostenloses Team-T-Shirt zu vergeben. Dann musste nur noch trainiert werden. Am Vorabend des Leipzig Marathons trafen sich alle Teilnehmer zu einer Nudelparty des Veranstalters in der ehemaligen DHfK um sich für die Strecken Marathon, Halbmarathon, 10 Kilometer, 5 Kilometer/Walking und Inlineskating zu stärken. Der Lauf war ein schönes Gemeinschaftserlebnis mit großen und kleinen persönlichen Erfolgen und vor allem viel Spaß. Danach wurde im Volkshaus kräftig angestoßen. So ein Lauf schweißt eben zusammen … Leider waren wir nicht das Team mit den meisten Läufern, sonst hätten wir eine Grillausstattung mit Würstchen und Bier gewonnen. Im nächsten Jahr werden wir hoffentlich mit einem fachbereichsübergreifenden HTWK-Team die 100-Teilnehmer-Marke durchbrechen. Helft uns dabei und meldet euch an! ■ Ulrike Quapp, Fachbereich Bauwesen P OD IUM . rotz sommerlich-heißen Temperaturen folgten am 24. Mai 2007 neben Studenten auch Professoren sowie externe Gäste der Einladung des PR-Projekts vom Studiengang Buchhandel/Verlagswirtschaft. Der Hörsaal füllte sich, was nicht zuletzt an der eigenen Guerilla-Aktion lag, die das Organisationsteam im Vorfeld gestartet hatte. Dabei führte das Projektteam kurze Interviews und ein »Gorilla« verteilte nebenbei mit Post-it’s beklebte Bananen als Hinweis auf die Veranstaltung. Das gewonnene Material wurde zum Film verarbeitet und dieser bildete den Auftakt des Abends. Nachdem Begriffe wie Guerilla-Marketing, AffiliateMarketing und Ambush-Marketing theoretisch erklärt wurden und außerdem die Notwendigkeit verdeutlicht wurde, sich vom branchentypischen Einheitsbrei abzuheben, um in das Bewusstsein des Kunden vorzudringen, wurde es praktischer und die zwei Gastreferenten kamen zu Wort: zunächst Klaus Kluge, Marketingleiter der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Er verdeutlichte dem Publikum die Herausforderung, sich gegen 85 000 Neuerscheinungen in Deutschland pro Jahr durchzusetzen. Der richtige Umgang mit den »Vier P’s – product, price, placement, promotion« bilde dabei das Gerüst. Klassische Marketingformen, z. B. Plakate oder Anzeigen in Zeitungen/Zeitschriften, kommen bei Droemer Knaur ebenso zum Einsatz wie außergewöhnliche. »Den Buchhändler verführen«, so Kluge, ist eine Möglichkeit. Bei Kate Mosses »Das verlorene Labyrinth« wurde dies erfolgreich umgesetzt. Durch ein Gewinnspiel, bei dem mithilfe eines Leselineals ein Codewort geknackt werden sollte, wurden die Buchhändler in den Bann gezogen. Deren Begeisterung steckte an – das Buch wurde ein Bestseller. Verglichen mit den Kosten für Zeitschriftenwerbung war die Ausgabe für den Preisgewinn in Höhe von 10 000 Euro eher gering. Den Endkunden, so erklärt Klaus Kluge, erreiche man am Besten dort, »wo er dir nicht entgehen kann«. So nutzt der Verlag beispielsweise den Abdruck von Leseproben in der Zeitschrift DBmobil. Er bedient sich aber auch der gezielten Ansprache von kleineren Kundengruppen im Internet, indem er ihnen dort die Interaktion und die Bewerbung als Vorabtestleser bietet. ting »die gezielte Stimulation von Empfehlungen in sozialen Netzwerken«. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er, dass Virus-Kommunikation keinesfalls eine bösartige Erscheinung ist, sondern ähnlich der LaolaWelle im Stadion positiver Art. Voraussetzung für eine epidemieartige Ausbreitung sind neben guten Produkten auch Leute, die davon überzeugt sind. Diese Fans – wie Zorbach sie nennt – sind von unschätzbarem Wert, da sie aus eigener Überzeugung im Bekanntenkreis indirekt Empfehlungsmarketing betreiben. Das Ergebnis von Viralem Marketing durch die vmpeople lässt sich beispielsweise an einer zwölfprozentigen Umsatzsteigerung beim Spiel Rummykub messen oder an der Verbreitung des fiktiven Namens Erik Pollard im Internet. Ursprung war ein handschriftlicher Brief an 120 Blogger mit Hinweis auf das Shuffle Shuttle. Nach zweiwöchiger Verfolgungsjagd stellte sich T-Mobile als Auslöser heraus. Da hatte dann aber schon ein großer Teil der deutschsprachigen Blogosphäre über den Fall berichtet und machte die Auflösung samt Firmennamen ebenfalls voll Begeisterung publik. Wer das PR-Projekt und den Studiengang Buchhandel/ Verlagswirtschaft verfolgen möchte, findet unter www.fbm.htwk-leipzig.de Informationen zu weiteren Aktionen und bei Youtube das Video der GuerillaAktion. ■ Silvana Schumann, Fachbereich Medien Interaktion ist auch bei Viralem Marketing gefragt Thomas Zorbach hat sich den Bereich des Viralen Marketings zum Beruf gemacht und 2004 die vm-people GmbH gegründet. Seiner Definition zufolge ist Virales Marke- 13. Jahrgang 2 | 2007 Mit Klebezetteln versehene Bananen wiesen im Vorfeld auf die Veranstaltung des PR-Projekts des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft hin. 45 . WIRTSCHAFT . WIRTSCHAFT Harte Fakten, Trends und Analysen – Vom Nutzen amtlicher Statistik Das Statistische Landesamt Sachsen als wichtiger Partner für die Wissenschaft M it dem Begriff Statistik verbinden sich allerlei Vorstellungen – positiv wie negativ gefärbte. Einerseits mag dies darauf zurückzuführen sein, dass uns mit Statistik etwas Alltägliches, ja fast Vertrautes verbindet – denn zweifellos kommt heute keine Nachrichtensendung ohne statistische Informationen aus. Andererseits haftet Statistik immer auch etwas Geheimnisvolles, schwer Greifbares an – so etwa mit Blick auf die verblüffende Genauigkeit von Konjunkturprognosen oder Wahlhochrechnungen. Ob ihrer Allgegenwärtigkeit verwundert es denn auch wenig, dass die Statistik über einen festen Platz im Reigen häufig gebrauchter Zitate verfügt. Insbesondere solche Daten, die dem eigenen Meinungsbild zuwiderlaufen, werden gelegentlich mit dem irrtümlich Winston Churchill zugeschriebenen Satz »Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast« kommentiert – häufig aus Unwissenheit über zugrunde liegende Methoden oder die realen Ableitungen, die sich aus statistischen Daten ergeben. Tatsächlich aber verweist die starke Präsenz statistischer Informationen im Alltag auf ihren überaus bedeutenden gesellschaftspolitischen Rang: Statistik ist nützlich, so nützlich, dass unser Gemeinwesen ohne sie kaum denkbar wäre. Angesichts der komplexen wirtschaftlichen und sozialen Konstellation unserer Gesellschaft sind aussagefähige und belastbare statistische Informationen eine wesentliche Grundlage angemessener politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. Sie bilden die Voraussetzung für die Bewertung sowohl aktueller Situationen als auch zukünftiger Szenarien. Hohe Standards und thematische Breite Dieser zentrale Aspekt trug letztlich auch wesentlich zur amtlichen Institutionalisierung der Statistik in Form der Statistischen Landesämter und des Statistischen Bundesamtes bei. Eigene Gesetzesgrundlagen auf Länder- und Bundesebene schaffen hier den rechtlichen Rahmen, um eine dem Gemeinwohl verpflichtete Statistik sowie hohe methodische Standards, Vollständigkeit als auch datenschutzrechtliche Kriterien zu gewährleisten. Dies zeigt sich auch mit Blick auf das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen, das sich, gemessen am thematischen Umfang der erfassten Informationen, dem Neutralitätsgebot und den hohen wissenschaftlichen Standards, die an Datenerhebung und Datenanalyse angelegt werden, als ein bestimmender Informationsdienstleister für Politik, Wirtschaft 46 und Wissenschaft darstellt. Die Daten und Prognosen des Statistischen Landesamtes liefern wichtige Indikatoren etwa zur Bewertung der gesamtwirtschaftlichen Lage und der soziodemographischen Entwicklung, zum Status der Sozialsysteme und Bildungseinrichtungen wie auch zur Lage der Kommunen und Regionen. Im Gefüge der landesstaatlichen Einrichtungen besitzt das Statistische Landesamt die Stellung einer oberen Landesbehörde, die sich im Geschäftsbereich des Sächsischen Innenministeriums befindet. Präsidentin des Landesamtes mit seinen derzeit rund 450 Mitarbeitern ist Prof. Dr. Irene Schneider-Böttcher. Sie ist zugleich mit der Funktion der sächsischen Landeswahlleiterin betraut. In das unmittelbare Betätigungsfeld des Statistischen Landesamtes fallen das Erstellen von Statistiken und Analysen aus den allgemeinen Bereichen Bevölkerung und Demographie (u. a. Wanderungsbewegungen, Bevölkerungsstruktur, private Haushalte), Bildung, Soziales und Kultur (u. a. Gesundheitsstatistiken, Hochschulstatistik), Umwelt (u. a. Umweltökonomie, Umweltbelastungen), Wirtschaft (u. a. Konjunktur- und Strukturdaten der Wirtschaftsbranchen), öffentliche Verwaltung und Haushalte (u. a. Einnahmen und Ausgaben der Kommunen und Landkreise), Erwerbstätigkeit (u. a. Einkommen) sowie Preise, Außenhandelsstatistik und volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (Bruttoinlandsprodukt). Insgesamt sind etwa 280 statistische Berichte und Verzeichnisse unterschiedlicher Periodizität veröffentlicht. Zu den verfügbaren Informationen gehören weiterhin Datenbankangebote sowie statistische Informationen, die in regelmäßig aktualisierten Rubriken auf den Internetseiten des Landesamtes publiziert werden. PODIUM.KONTAKT Zentraler Auskunftsdienst/Internet Garnisonsplatz 15, 01917 Kamenz Telefon: (03 57 8) 33 - 19 13 E-Mail: auskunft@statistik.sachsen.de Internet: www.statistik.sachsen.de Forschungsdatenzentrum der Statistischen Landesämter Regionalstandort Sachsen Macherstraße 63, 01917 Kamenz Telefon: (03 57 8) 33 - 22 00 E-Mail: forschungsdatenzentrum@statistik.sachsen.de Internet: www.forschungsdatenzentrum.de P OD IUM . Zielgruppe Wissenschaft und Hochschulen Neben den Zielgruppen Politik, Verwaltung und Wirtschaft verfügen die Informationen des Statistischen Landesamtes auch für den Bereich Wissenschaft und Hochschulen über besondere Vorteile. So sind für die wissenschaftliche Weiterverwertung der statistischen Daten insbesondere die gleich bleibend hohe Datengüte, die periodische Erfassung sowie die thematische Breite und Detailtreue von überaus hoher Bedeutung – etwa für die Erschließung sozialer, wirtschaftlicher aber auch technischer und politischer Phänomene oder Fragestellungen. In diesem Zusammenhang ist auch das an das Landesamt angeschlossene Forschungsdatenzentrum der Länder als ein fachkundiger Ansprechpartner in Sachen Statistik hervorzuheben. Hier werden für die gängigen Statistikprogramme aufbereitete Datensätze insbesondere zur Analyse sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Fragestellungen für interessierte Wissenschaftler bereitgestellt, die sich zudem hervorragend für akademische Lehrzwecke eignen. Und in der Tat schlägt sich diese natürliche Nähe des Statistischen Landesamtes zur Wissenschaft auch in konstruktiven und anhaltenden Partnerschaften mit Forschungsinstituten und Hochschulen nieder. Wichtige Kooperationen So existieren beispielsweise Kooperationen mit der Technischen Universität Dresden oder dem Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Im Rahmen solcher Kooperationen wurden und werden eine Reihe interessanter Projekte verwirklicht. So fließen Daten und Know-how des Statistischen Landesamtes in wissenschaftliche Studien, Diplomarbeiten oder Dissertationen ein. Anlässlich des kürzlich geknüpften Kontaktes zwischen dem Statistischen Landesamt und der HTWK Leipzig sei darauf hingewiesen, dass es sowohl für Wissenschaftler wie auch für Studenten und Diplomanden von erheblichem Nutzen sein kann, sich mit den statistischen Informationen und Produkten des Statistischen Landesamtes vertraut zu machen sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen. In diesem Sinne lädt das Statistische Landesamt ein, einen Blick auf die Internetseiten zu werfen, auf denen statistische Informationen und Produkte aus sehr vielen Bereichen des sächsischen Gemeinwesens kostenfrei verfügbar sind und auch ganz individuell mit der Datenbank »Genesis Online« zusammengestellt werden kön- 13. Jahrgang 2 | 2007 ������� ������������������������������������������������� �� ����������� ��������������������������������������������� ������������ ����������� ������� ������� ����������� �� � � � � � �� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ������������������������������������������������������������������������������������������� ������� � �������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������ ���������������������������� ���� ������������ ��������������� ���� ���������������� ������������������� ����������������� ���� ���� ���������������� ���� ��������� ���� ������������� ���� ���� ���� ���� � �� ���� � �� ���� � ���� ���� � �� ���� � �� ���� � �� ���� � �� ���� � �� ���� � �� ���� � �� Zwei aktuelle Beispiele für die Vielfältigkeit der Statistiken des Landesamtes finden sich mit dem Verlauf des Bruttoinlandsproduktes und der Entwicklung des Durchschnittsalters sächsischer Studenten in den Abbildungen 1 und 2. nen. Weiterführende Informationen erhält man zudem über unseren Auskunftsdienst (siehe Infokasten Podium Kontakt), der dem Datennutzer auch zu sehr speziellen Fragestellungen entsprechende Daten und das nötige Fachwissen vermittelt – beispielsweise um Lehre und Forschung oder um die eigene Diplomarbeit mit statistischen Daten zu belegen. ■ Sören Enge, Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 47 . WIRTSCHAFT . WIRTSCHAFT Einmal mit dem zukünftigen Arbeitgeber sprechen . . . Zusammenarbeit in Forschung und Lehre vertiefen – Kooperationsvertrag mit Vattenfall Inspiration und Ideen auf der Insel finden: Studenten auf Exkursion nach Dublin und London Das Kraftwerk Lippendorf bei Leipzig und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig wollen ihre bestehende Zusammenarbeit in Forschung und Lehre bündeln und vertiefen. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben der Dekan des Fachbereichs Maschinen- und Energietechnik der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Thomas Fischer, und der Personalvorstand von Vattenfall Europe Mining & Generation, Dr. Hermann Borghorst, Mitte Mai in den Räumen der HTWK Leipzig unterzeichnet. »Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und den ehrgeizigen, gesellschaftlichen Klimaschutzzielen Rechnung zu tragen, ist die Zusammenarbeit mit Hochschulen von großer Bedeutung. Neben Innovationen für höhere Wirkungsgrade und bessere Umwelttechnik ist hierbei der Kontakt zu den Studierenden entscheidend. Nur wenn wir uns weiterhin frühzeitig als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, können wir auch in Zukunft die besten Hochschulabsolventen für unser Unternehmen begeistern«, sagte Vattenfall-Personalvorstand Dr. Hermann Borghorst. Neben der Möglichkeit, die Technik des Kraftwerks Lippendorf bei Besuchen näher kennen zu lernen, bietet Vattenfall Europe Mining & Generation den Studierenden in der Kooperationsvereinbarung an, Themenstellung und Betreuung von Diplomarbeiten abzusichern sowie Praktika und Werkstudententätigkeiten bei Vattenfall zu vermitteln. Auch sollen die verfügbaren Prüf- und Laboreinrichtungen der HTWK Leipzig durch Aufträge des Kraftwerks Lippendorf genutzt werden. »Unsere Hochschule sieht in Vattenfall einen verlässlichen Partner, mit dem wir bereits in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet haben. Die Kooperationsvereinbarung wird zu einer Intensivierung dieser Zusammenarbeit führen – zum Vorteil für beide Seiten. Besonders für unsere Studierenden bieten sich zusätzliche Möglichkeiten für Praxiseinsätze in einem modernen Unternehmen der Region«, sagte Professor Fischer. Der Fachbereich Maschinen- und Energietechnik will seinerseits zweimal im Jahr einen Erfahrungsaustausch zwischen Lehrkräften und Kraftwerksmitarbeitern organisieren. Darüber hinaus sollen qualifizierte und engagierte Studierende frühzeitig auf eine Tätigkeit in der Energiewirtschaft vorbereitet werden. Außerdem sollen Fachleute von Vattenfall Europe Mining & Generation an Tagungen oder Symposien teilnehmen können und gegebenenfalls selbst Vorträge vor Studierenden halten. ■ Dr. Bernd Ebert »Does that make sense?« (Irische Redewendung) Das fragten sich die Studenten des Projektes »infomotion« sicher mindestens einmal im Laufe der aufwendigen Vorbereitungen für ihre Exkursion. Inspiriert von ihren Vorgängern hatte sich auch in der Matrikel 2005 und 2004 des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft eine Gruppe von 14 Studenten gefunden, welche dem Studienalltag für eine Woche entkommen wollten, um einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Doch um eine erfolgreiche Exkursion zu planen, braucht es viel Zeit und Geduld. Der erste Schritt – die Wahl des konkreten Reiseziels – war schnell getan: nach Dublin und London sollte es gehen. Deshalb wurde das Projekt intern auch »Dub.Lo« getauft. Dann galt es, Verlage und andere Unternehmen der Buchindustrie anzuschreiben, Flüge und Unterkunft zu buchen und die Frage der Finanzierung zu klären. Auch in diesem Punkt war die Unterstützung der EnglischDozentin Regina Bruch vom Hochschulsprachenzentrum unabdinglich. Dank verschiedener Sponsoren konnte das Reisebudget der Studierenden auf einen verträglichen Eigenanteil reduziert werden. Schneller als erwartet kam das Abflugsdatum. Zu einer unmenschlichen Zeit fand sich die Gruppe am Flughafen ein, um mit einem Billigflieger auf die Insel zu kommen. Das Programm war vielfältig: von Presse- über Schulbuch- und Reiseführerverlagen bis hin zu Bildagenturen und dem London College of Communication. Zwischendurch schaute man sich Buchhandlungen, Bibliotheken oder Museen an. Eine positive Überraschung war es, dass die Verleger und Redakteure auf den Bildungshintergrund der Verlagsstudenten eingingen und nicht versuchten Grundlagenwissen zu erklären, sondern die Gruppe als fachkundige Besucher ansahen. Beim größten britischen Verlag zum Beispiel präsentierte niemand Geringeres als der Geschäftsführer selbst Zahlen und Fakten zum britischen Buchmarkt. Ein besonderes Highlight und passender Abschluss für die Exkursion war der Besuch des London College of Communication. Dort trafen die Teilnehmer auf Studenten des Masterstudiengangs Publishing. Nachdem die Gäste einer Vorlesung teilnahmen, wurden sie auch selbst auf die Bühne gebeten, um die HTWK Leipzig und ihren Studiengang vorzustellen. Der Abend endete sehr kommunikativ im Pub. Die vielen neuen Ideen und das Wissen, das man in nur einer Woche sammelte, waren den ganzen Stress wert. »Does that make sense?« – Yes, it does. ■ Lydia Schaarschmidt, Fachbereich Medien »Klartext aus dem Elfenbeinturm« geht mit Jobbörse in die dritte Runde wimmelte es in der dritten Etage des Geutebrück-Baus wie in einem Bienenstock. Dicht drängten sich die Studierenden an den Ständen, führten tiefgründige Gespräche mit Personalverantwortlichen und empfahlen sich durch Bewerbungsmappen bei den Unternehmen. Neben dem Dialog mit kompetenten Ansprechpartnern informierten sich viele Studierende auch durch Unternehmensvorträge, die parallel zu den Standpräsentationen stattfanden. Besonders begehrt für Praktika waren namhafte Unternehmen wie Porsche Leipzig, Deloitte & Touche, Deutsche Bank, euro engineering AG , Dell Halle, Veolia Wasser, Schenker Deutschland oder das BMW Werk Leipzig. Allerdings freuten sich die Veranstalter auch über kleine und mittelständische Vertreter wie zum Beispiel die Key X GmbH oder KET Energietechnik GmbH. Denn selbsternanntes Ziel der Jobbörse war ein gegenseitiges Kennenlernen regionaler Unternehmen und Studierender der HTWK Leipzig. Bei der Jobbörse trafen namhafte Unternehmen auf interessierte Studierende. E inmal mit dem zukünftigen Arbeitgeber zu sprechen – diese Chance nutzten am 18. April 2007 Hunderte Studierende der HTWK Leipzig. Im Rahmen der Veranstaltung »Klartext aus dem Elfenbeinturm« präsentierten sich bei der ersten Jobbörse an der Hochschule über 30 mittelständische und große Unternehmen der Region. In diesem Jahr konzentrierte sich die Gemeinschaftsveranstaltung der HTWK und Industrie- und Handelskammer zu Leipzig erstmalig nicht ausschließlich auf die Wirtschaftswissenschaften, sondern versuchte, die Hochschule ganzheitlich zu präsentieren. Neben der obligatorischen Plenarveranstaltung am Abend wurde erstmalig eine Jobbörse integiert. Organisiert und betreut wurde die Veranstaltung vom Consulteam e. V., den studentischen Unternehmensberatern an der Hochschule. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten Studierende des Vereins eng mit der HTWK und IHK zu Leipzig zusammen und erproben sich im Veranstaltungsmanagement. Vortrag über Tipps und Tricks für die Bewerbung Auftakt der Jobbörse bildete um 11 Uhr ein Vortrag der DIS AG über Tipps und Tricks bei der Bewerbung. Nach einleitenden Worten durch Prof. Dr. rer. pol. Johannes Ditges, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Mitgründer der Veranstaltung, erfuhren die Studierenden wertvolle Informationen zum Thema Bewerbung aus erster Hand. Mit Eröffnung der Veranstaltung 48 Projekte zwischen Hochschule und Wirtschaft Im Anschluss an die Jobbörse eröffnete Rektor Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke den zweiten Teil der Veranstaltung. Pünktlich ab 17 Uhr wurden in der Plenarveranstaltung einzelne Aspekte der Wirtschaft beleuchtet. Hierbei lag der Fokus auf den Fragen: Was erwartet die Wirtschaft von der Wissenschaft? Was leistet die Wissenschaft für die Wirtschaft? In informativen Vorträgen aus verschiedenen Fachbereichen der Hochschule wurden den Teilnehmern Projekte zwischen Hochschule und Wirtschaft vorgestellt, die es zukünftig zu vertiefen gilt. Interessante Fragen aus dem Plenum wurden im Podium unter anderem von Hubertus Milke (Rektor HTWK ), Wolfgang Topf (Präsident der IHK zu Leipzig), Sigrid Zimmermann (Handwerkskammer zu Leipzig) und Dr. Gerald Degen (BMW ) debattiert. Es entstand eine angeregte Fachdiskussion, die beim abendlichen Buffet in gemeinsamer Runde ausklang. Die Veranstaltung »Klartext aus dem Elfenbeinturm« 2007 war nicht zuletzt durch die Jobbörse ein Anziehungspunkt für Studierende, Wissenschaftler, Unternehmer und Medienvertreter der Region. Dass dieses Konzept für beide Seiten – Studierende und die Wirtschaft – ein Erfolg war, bezeugen viele Erstkontakte für Praxissemester und Vorpraktika, aber auch schon erste Anmeldungen von Seiten der Unternehmen für eine Fortsetzung der Jobbörse im Rahmen der Veranstaltung im Jahr 2008. ■ Andrea Gründler, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 49 . WIRTSCHAFT . WIRTSCHAFT . Messekalender wieder gut gefüllt Auf den wichtigsten deutschen Fachmessen ist die HTWK Leipzig mit ihren aktuellen Forschungsprojekten vertreten D »Wasser ist eine Riesenchance« Am 27. September 2007 tauschten sich mehr als hundert Teilnehmer bei der Wasserstadt-Konferenz an der HTWK Leipzig aus Im Wasserbau-Labor der HTWK Leipzig wurde zur Konferenz ein Deichbruch simuliert. F ür die dritte Wasserstadt Leipzig-Konferenz an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig haben sich mehr als 120 Teilnehmer interessiert. »Wasser ist nicht nur eine Riesengefahr – Wasser ist auch eine Riesenchance«, sagte Regierungspräsident Walter Christian Steinbach zur Eröffnung der Konferenz, die gemeinsam vom Förderverein Wasser-Stadt Leipzig und dem Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft an der HTWK Leipzig veranstaltet wurde. Mit dem »Leipziger Neuseenland« habe die Region nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern es handele sich schon jetzt um die komplexeste Wasserlandschaftsbaustelle weltweit, so Steinbach. Zu Details und derzeitigen Planungen für die WasserStadt gaben in der folgenden Podiumsdiskussion die beiden Bürgermeister Heiko Rosenthal (Bürgermeister für Umwelt, Ordnung und Sport) sowie Martin zur Nedden (Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau) ausführlich Auskunft. Die Vision der Politiker: ein Stadthafen als Herzstück des Gewässerverbundes. Zur Entwicklung des neuen Leipzig-Bootes äußerte sich Kai Rensmann, Geschäftsführer der Leipziger Servicebetriebe. Aus Sicht der Region zeigte Herbert Ehme, Vorsitzender des Zweckverbandes Planung und Erschließung »Neue Harth«, Finanzierungsmöglichkeiten und die zeitlichen Dimensionen für eine durchgehende Wasserver- 50 bindung bis zum Zwenkauer See auf. Schwung in die Diskussion brachte HTWK-Rektor Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, der die landschaftsarchitektonische Einbindung der Fließgewässer, speziell des Pleißemühlgrabens, bemängelte. »Gewässer in Leipzig sollten mehr sein als nur Betonkanäle«, betonte er. Bei den Planungen zum Durchstich des Karl-Heine-Kanals müsse dies berücksichtigt werden. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion zeigte Milke das Wasserbaulabor der Hochschule und demonstrierte in einer Versuchsanlage einen Deichbruch und dessen strömungstechnische Auswirkungen. Zu »Wasserbau in urbanen Strukturen« leitete er am Nachmittag einen Workshop, in dem die Möglichkeiten naturnaher Gewässergestaltung unter anderem am Beispiel des Karl-Heine-Kanals aufgezeigt wurden. Zum anderen wurde über die Wasserqualität der Fließgewässer als auch der neu entstehenden Seen referiert. Besonders problematisch deutet sich hier die Flutung des Zwenkauer Sees an. In einem zweiten Workshop ging es dann um »Nutzungskonkurrenzen am und auf dem Wasser«, moderiert von der Leiterin des Amtes für Umweltschutz, Angelika Freifrau von Fritzsch. Weiterhin standen Aspekte der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Zusammenhang mit dem Ausbau der Gewässerstruktur im eigentlichen Mittelpunkt der Konferenz. ■ Cindy Heinkel P OD IUM . er Messekalender der HTWK Leipzig war auch im ersten Halbjahr 2007 wieder gut gefüllt. Engagierter Wissens- und Technologietransfer in alle Bereiche der Gesellschaft liegt dabei der Hochschule besonders am Herzen. Dies schaffte zum Beispiel der Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Mitte März auf der CeBIT in Hannover. Vorgestellt wurde das »Universal Plug and Play« gepaart mit Hochfrequenz-Transporttechnologien wie »Powerline oder Wireless«. Dies macht ein Protokoll, eine Sprache möglich, mit der sich Netzwerke untereinander verständigen können. Alle Geräte von der Musikanlage bis zur Waschmaschine können so beispielsweise über PC , Handy oder Fernbedienung »sprechen«. Teure und komplizierte Kommunikationssysteme sind damit hinfällig. Ebenfalls vorgestellt wurden aktuelle Distance-E-Teaching-Arbeitsmittel für die internationale Zusammenarbeit von Hochschulen. Die Fachbereiche Maschinen- und Energietechnik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik waren auf der größten Industrieschau in Mitteldeutschland (intec, rohima und Zuliefermesse) auf der Leipziger Neuen Messe mit zwei Exponaten vertreten. Auf einem Gemeinschaftsstand der Verbundinitiative Maschinenbau in Sachsen (VEMAS ) unter dem Titel »Forschung für die Zukunft« stellten sie Entwurfswerkzeuge für energieeffiziente Antriebssysteme sowie das Modellfahrzeug »eracer« der Öffentlichkeit vor, mit dem Fahrerassistenzsysteme wie ABS , ESP oder Allradlenkung in einem 1 : 5Fahrzeug nachgebildet werden können. Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurde Ende März das neue Informationsportal zum deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuch in einem Kooperationsprojekt des Goethe-Instituts, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und der ekz.bibliotheksservice GmbH präsentiert. Federführend zeigte sich hier der Fachbereich Medien. Mit einem eigenen Stand war er auch Ende August auf der diesjährigen Games Convention, Europas größter Messe für interaktives Entertainment. Dort ging es primär um die Vorstellung des Studiengangs Medientechnik, der seit dem Wintersemester eine Lehrveranstaltungsreihe »Digitale Spiele« anbietet, die sich auf die Spezifika der Branche und des Mediums Computerspiel konzentriert. Auf der Hannover Messe 2007 vom 16. bis 20. April präsentierte sich nochmals der Fachbereich Maschinenund Energietechnik. Gemeinsam mit der UGT 2000 GmbH wird dort seit längerem schon zum Thema »Innen- 13. Jahrgang 2 | 2007 Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt und die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Eva-Maria Stange interessieren sich für das Exponat von Professor Detlef Riemer auf der Hannover Messe. reinigung und Beizen von komplexen wasserführenden Systemen aus Stahl mit organischen Reinigern« geforscht. Ziel ist es, auf umweltverträgliche Art und Weise Rohrleitungen und Bauteile von Zunder, Kalk, Rost und Fouling zu befreien. Auf Europas größter Spezialmesse für Systemintegration in der Mikroelektronik in Nürnberg – der SMT/HYBRID/PACKAGING 2007 – präsentierte sich im April das Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig gemeinsam mit seinen Projektpartnern. Sie stellten dort erste anwendbare Ergebnisse für die Herstellung von Mikroinduktivitäten mit drastisch reduziertem Bauelementevolumen und erheblich erweiterten baugrößenspezifischen Parameterfeldern vor. ■ Cindy Heinkel PODIUM.AKTUELL Wirtschaftlicher Handelsplatz, Plattform für den kulturpolitischen Dialog und Kulturevent: das ist die Frankfurter Buchmesse. Mitte Oktober war sie wieder für fünf Tage Zentrum der internationalen Buchbranche. Der Fachbereich Medien der HT WK Leipzig präsentierte sich mit dem Stand »Studium rund ums Buch«, ein Gemeinschaftsprojekt von sieben Studiengängen sechs verschiedener deutscher Hochschulen. Neben der HT WK Leipzig sind die Hochschule der Medien Stuttgart sowie die Buchwissenschaft- ler aus Erlangen, Leipzig, Mainz und München vertreten. Sie wollen zeigen, dass an den Hochschulen kompetenter Nachwuchs für die Branche ausgebildet wird. 51 WIRTSCHAFT . . WIRTSCHAFT PUBLIKATION Sport- und Naturkonzepte gewinnen im Ideenwettbewerb Preisverleihung zum Ideenwettbewerb Nachnutzung der Deponie Seehausen Gute Realisierungschancen Die Gewinnerinnen des Ideenwettbewerbs Maria Kaminski (l.) und Susann Schmidt mit Dr. Rolf Hartmann (l.) und Dieter Schulte vom Marketing Club Leipzig. E twas nervös und doch glücklich stehen die Architekturstudentinnen Maria Kaminski und Susann Schmidt vor ihren Präsentationsplakaten. Gerade haben die beiden erfahren, dass ihre Entwürfe im Ideenwettbewerb zur Nachnutzung der Deponie Seehausen im Leipziger Norden jeweils den ersten Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, gewonnen haben. Anhand der Plakate wollen sie den zahlreichen Gästen, die zur Preisverleihung am 11. Juli gekommen waren, ihre Entwürfe »Sport, Spiel, Spaß« und »Abenteuer Natur« noch einmal erläutern. »Unsere Entwürfe sind eigentlich als ein Gesamtkonzept zu verstehen. Aus der Standortanalyse ist ein Konzept mit ganz unterschiedlichen Attraktivitäten entstanden. Vor allem ging es uns darum, den Berg der Deponie in den verschiedenen Facetten erlebbar zu machen«, erläutert Maria Kaminski mit Blick auf den Gestaltungsentwurf. So gibt es darin zum Beispiel Sport, Spiel und Spaß in Form einer Sommerrodelbahn, einer Mountainbike-Strecke, Volleyballspielflächen sowie Jogging- und Nordic-Walking-Strecken. Die Naturkomponente sieht Sinnespfade beispielsweise mit Lavendelduft und ein Landschaftstheater vor, welches sich aus der Form der Berge ergibt. Eine Werbekonzeption, nach der Teile des Bergs mit pflanzlichen Werbeflächen versehen werden sollen, rundet den Entwurf ab. 52 Mit ihren facettenreichen Konzeptideen haben die Studentinnen des Fachbereichs Bauwesen eine sechsköpfige Jury überzeugt, die sich aus Vertretern der sächsischen Abfallwirtschaft, des Marketing Clubs Leipzig, den Deponieplanern und Hochschullehrern der HTWK Leipzig zusammensetzte. Ein zweiter Platz wurde nicht vergeben. Der dritte und vierte Preis, welche ebenfalls mit einer Preissumme dotiert waren, gingen an die Entwürfe von Katharina Funke und Susanne Meichsner, beide ebenso Studentinnen der Architektur. Die Preisgelder wurden vom Marketing-Club Leipzig gestiftet. Erste Vorstellungen zur Nachnutzung der Deponie Seehausen wurden ursprünglich vom Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen und der Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH entwickelt. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Ingomar Belz, zuständiger Leiter des Instituts für Stadt- und Projektentwicklung – ISP am Fachbereich Bauwesen der HTWK Leipzig, reifte schnell die Idee, Studierenden der Architektur im Rahmen ihres Studienprogramms die Gelegenheit zu geben, an entsprechenden Vertiefungsentwürfen zu arbeiten: »Die Praxisrelevanz hatte hier einen besonderen Wert, da erfolgreiche Entwürfe weiter verfolgt werden sollen und für die besten Konzepte durchaus Realisierungschancen bestehen«, so Professor Belz, der den Ideenwettbewerb initiierte und an der Hochschule betreute. ■ Silke Mühl Entwurfs- und Berechnungstafeln für Bauingenieure Klaus Holschemacher (Hrsg.) Bauwerk-Verlag, 2007 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 1264 Seiten, gebunden, mit Daumenregister ISBN 978-3-89932-179-1 In den »Entwurfs- und Berechnungstafeln für Bauingenieure« sind die wichtigsten Bereiche des Bauingenieurwesens in kompakter und übersichtlicher Form dargestellt. Der Stand der Normung bis zum Ausgabedatum Juli 2007 wurde berücksichtigt. In den einzelnen Kapiteln werden nicht nur Berechnungsgrundlagen und -hilfsmittel, sondern auch wichtige Hilfen für den Entwurf der Baukonstruktionen zur Verfügung gestellt. Durch viele Zahlenbeispiele wird das Verständnis des dargestellten Stoffes erleichtert. Somit ist das Nachschlagewerk sowohl für den in der Praxis tätigen Ingenieur als auch für den Studierenden eine wertvolle Stütze für die alltägliche Arbeit. Auf der enthaltenen CD befinden sich neben weiteren Zahlenbeispielen und Textergänzungen BAUTEXT-Programm-Vorlagen, mit denen die Berechnungen aller Zahlenbeispiele der Kapitel Holz-, Mauerwerks-, Stahl- und Stahlbetonbau nachvollzogen und mit eigenen Zahlenwerten durchgerechnet werden können. Entwurfs- und Konstruktionstafeln für Architekten Architekturstudentinnen entwickelten Lösungsansätze für eine zukünftige alternative Nutzung des Deponiegeländes im Leipziger Norden. P OD IUM . Klaus Holschemacher (Hrsg.) Bauwerk-Verlag, 2007 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 1160 Seiten, gebunden, mit Daumenregister ISBN 978-3-89932-180-7 13. Jahrgang 2 | 2007 Gegenüber der letzten Auflage von »Entwurfs- und Konstruktionstafeln für Architekten« wurden die Kapitel Baukonstruktion – Ausbau, Baubetrieb, Öffentliches Baurecht, Lastweiterleitung in Tragwerken, Statische Systeme/Tragwerksidealisierung und Freihandzeichnen neu in das Buch aufgenommen, das Kapitel Objektplanung deutlich erweitert. Der Stand der Normung bis zum Ausgabedatum Juli 2007 wurde berücksichtigt. Das Nachschlagewerk wird damit dem Anspruch gerecht, als wichtige Hilfe für den Entwurf von Baukonstruktionen zu dienen. Für den Berufsalltag von Architekten und den Studienalltag von angehenden Architekten ist das Buch eine unerlässliche Hilfe. Lastannahmen nach neuen Normen. Grundlagen, Erläuterungen, Praxisbeispiele Einwirkungen auf Tragwerke aus: Eigenund Nutzlasten, Wind- und Schneelasten, Erdbebenlasten Klaus Holschemacher / Yvette Klug Bauwerk-Verlag, 2007 252 Seiten, kartoniert ISBN 978-3-89932-130-2 Die rechnerische Nachweisführung von Tragkonstruktionen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Für die Neubearbeitung der Norm DIN 1055 »Einwirkungen auf Tragwerke« hatten die neuen Rahmenbedingungen erhebliche Konsequenzen. Als wesentlicher Vorteil der neuen Einwirkungsnormen ergibt sich, dass für die verschiedenen in der Baupraxis vorkommenden Beanspruchungssituationen nunmehr ein gleichmäßigeres und damit wirtschaftlicheres Sicherheitsniveau erreicht wird. 53 . . WIRTSCHAFT PUBLIKATION Zwischen Mitbestimmung und Alibiteilnahme. Politische Partizipation und Bildung im lokalen Raum Stefan Danner / Christiane Rößiger (Hrsg.) HTWK Leipzig, Fachbereich Sozialwesen 2007 125 Seiten, Broschur ISBN 978-3-00-021248-2 Das Buch enthält zwei Texte. Der Schwerpunkt liegt auf dem ersten Text. Er beschreibt Ziele, Methoden und Ergebnisse einer Untersuchung zu einem stadtbezirksorientierten Modellprojekt in der Stadt Leipzig. Im Jahr 2004 hat die Stadt Leipzig festgelegt, dass zwei ausgewählten Stadtbezirksbeiräten für die Dauer von zwei Jahren ein Jugendgremium als beratendes Organ in Kinder- und Jugendfragen zugeordnet wird. Bei der Untersuchung des Modellprojekts waren unter anderem folgende Annahmen leitend: ■ Das Beteiligungsverfahren ist dann als praktikabel einzuschätzen, wenn es die Akteure anerkennen. ■ Mit dem Beteiligungsmodell Jugendgremium ist eine Einflussnahme der Jugendlichen auf Entscheidungen des Stadtbezirksbeirates nur begrenzt möglich. ■ Die Stärken des Beteiligungsmodells liegen in der Bereitstellung einer stetigen Mitsprachegelegenheit für Jugendliche sowie der politischen Bildung. Der zweite Text beschreibt, inwieweit der kompetente Umgang mit Experten ein wichtiges Ziel politischer Bildung sein kann. Eine demokratische Gesellschaft lebt von dem selbstständigen politischen Urteil der Bürger. Unter den Bedingungen der modernen Informationsgesellschaft ist dieses Urteil durch die allgegenwärtige Abhängigkeit von Experten gefährdet. Der Aufsatz erläutert, welche neuen Aufgaben damit der politischen Bildung zuwachsen. Zwei exemplarische Themenfelder zeigen, welche Bildungsinhalte für eine Didaktik der Experten-Expertise nützlich sein könnten. 54 WIRTSCHAFT PUBLIKATION Evolutionäre Algorithmen Karsten Weicker Teubner Verlag, Wiesbaden 2007 2. erweiterte und überarbeitete Auflage ca. 325 Seiten, Broschur ISBN 978-3-8351-0219-4 Evolutionäre Algorithmen sind relativ neue Methoden zur Lösung von Optimierungsproblemen in Industrie, Wirtschaft und Forschung. Inspiriert durch die biologische Evolution imitieren sie das Wechselspiel zwischen Variation von Individuen und Selektion. Das nun in der zweiten Auflage erschienene Lehrbuch führt anhand eines einfachen Beispiels in die Thematik ein und gibt einen Überblick über die Vielzahl der Standardalgorithmen, die sich hinter der Bezeichnung »evolutionärer Algorithmus« verbergen. Das Buch hebt sich von seiner deutschsprachigen Konkurrenz dadurch ab, dass die Grundprinzipien bzw. Arbeitsweisen der Algorithmen sowohl durch zahlreiche Beispiele als auch durch theoretische Resultate ausführlich diskutiert werden. Neu in der zweiten Auflage ist ein stärkerer Fokus auf der Anwendung evolutionärer Algorithmen, der nicht nur in drei Fallstudien, sondern auch in einem allgemeinen Vorgehensmodell deutlich wird. Auch die Abschnitte zu speziellen Anforderungen in Optimierungsproblemen, wie die Betrachtung mehrerer Zielfunktionen, Randbedingungen und nur ungenau bewertbare Probleme wurden auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht. Das Buch ist sowohl als Lehrbuch wie auch als Nachschlagewerk geeignet und soll Studierende und Anwender gleichermaßen ansprechen. Weiterführende Informationen sowie Begleitmaterial können der Webseite www.evolutionary-algorithm.de entnommen werden. P OD IUM . Kleine Formelsammlung Technische Thermodynamik Handbuch der Internen Revision. Grundlagen, Standards, Berufsstand Hans-Joachim Kretzschmar / Ingo Kraft unter Mitarbeit von I. Stöcker Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag München, Leipzig 2007 ca. 210 Seiten Broschur mit 4 entnehmbaren Zustandsdiagrammen ISBN 978-3-446-22882-5 Thomas Amling / Ulrich Bantleon Erich Schmidt Verlag, Berlin 2007 418 Seiten, gebunden ISBN 978-3-503-10344-7 Die »Kleine Formelsammlung Technische Thermodynamik« beinhaltet die wichtigsten Formeln und Berechnungsalgorithmen der Technischen Thermodynamik, einschließlich der Wärmeübertragung für die Studiengänge und Studienrichtungen: ■ Maschinenbau, ■ Energie-, Verfahrens- und Umwelttechnik, ■ Versorgungs- und Gebäudetechnik, ■ Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, ■ Kälte- und Wärmepumpentechnik sowie ■ Wirtschaftsingenieurwesen. Folgende Gebiete werden erfasst: ■ Energielehre und thermodynamische Stoffeigenschaften, ■ einfache Prozesse und Kreisprozesse sowie ■ Wärmeübertragung. Die Formelsammlung kann auch als Grundlage für die Berechnung von Maschinen, Apparaten und Anlagen dienen. Zur schnellen Nutzung sind die Formelzeichen unmittelbar unter der betreffenden Formel erläutert. Eine ausführliche Stoffwert- und Diagrammsammlung ermöglicht sofort die Anwendung der Bilanz- und Berechnungsgleichungen. Ergänzende Software für Taschenrechner, Excel® und Mathcad® stehen auf der Website www.thermodynamik-formelsammlung.de zum Download bereit. 13. Jahrgang 2 | 2007 Die Interne Revision als zentrales Instrument der internen Unternehmensüberwachung tritt nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Skandale und damit einhergehend veränderter Erwartungshaltungen zunehmend in das Interesse von Theorie und Praxis. Als methodischer Rahmen für eine moderne Interne Revision hat sich das Professional Practices Framework des Institute of Internal Auditors mit den sogenannten Standards etabliert. Diese sind seit einigen Jahren für Mitgliedsunternehmen des Instituts für Interne Revision e. V. und Certified Internal Auditors verbindlich. Das Berufsbild des Internen Revisors hat damit im deutschsprachigen Raum erheblich präzisere Konturen erhalten. Insbesondere hat eine mit anderen prüfenden Berufen vergleichbare Professionalisierung eingesetzt. Für Absolventinnen und Absolventen wirtschaftlicher und technischer Studiengänge bieten sich exzellente Perspektiven. In der Fachliteratur fehlt bisher eine geschlossene Abhandlung der Internen Revision, die konsequent das Professional Practices Frameworks mit den Standards als Fundament verwendet. Die vorliegende Monografie schließt diese Lücke. Ausgangspunkt der Darstellung ist die Prüfungstheorie, die aus Sicht eines Internen Revisors aufbereitet und komprimiert dargestellt wird. Die Wissensaufnahme wird durch eine Vielzahl von Visualisierungen unterstützt. Das Buch kann als Grundlagenwerk und über das umfangreiche Stichwortverzeichnis auch als Nachschlagewerk genutzt werden. 55 . . WIRTSCHAFT PUBLIKATION WIRTSCHAFT PUBLIKATION Organisation Personalwirtschaft Investition Klaus Olfert Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen 2006 14. Auflage, 557 Seiten Mit 1200 Kontrollfragen und 80 Aufgaben/Fällen ISBN 978-3-470-51374-4 Klaus Olfert Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen 2006 12. Auflage, 684 Seiten Mit 1200 Kontrollfragen und 80 Aufgaben/Fällen ISBN 978-3-470-54382-6 Klaus Olfert und Christopher Reichel Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen 2006 10. Auflage, 522 Seiten Mit 500 Kontrollfragen und 80 Aufgaben/Fällen ISBN 978-3-470-70470-8 Die 14. Auflage ist überarbeitet, aktualisiert und erweitert. Insbesondere sind die betriebswirtschaftlichen Aspekte gestärkt worden, E-Health als neues Anwendungsfeld, als Organisationskonzept und die IT-Balanced Scorecard aufgenommen worden. Der Übungsteil ist ebenfalls erweitert. Zahlreiche Abbildungen, Beispiele und Kontrollfragen mit Lösungshinweisen unterstützen den Wissenserwerb. Aufgaben und Fälle mit Lösungen bieten zusätzlich wertvolle Lernhilfen. Das Standardwerk führt jetzt seit über 20 Jahren in die Grundlagen der Personalwirtschaft ein. Die aktuelle Auflage wurde in allen Kapiteln überarbeitet und aktualisiert. Sie berücksichtigt alle relevanten arbeitsrechtlichen Veränderungen für das Jahr 2005. Zusätzlich haben einzelne Straffungen und satztechnische Umgestaltungen die Handlichkeit des Buches erhöht. Investitionsentscheidungen sind Bestandteil und Grundlage erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns. Das seit 30 Jahren am Markt erfolgreich eingesetzte Standardwerk führt dem Reihenkonzept entsprechend in einfacher, aber fundierter Form in das Thema ein und ermöglicht auch eine tiefer gehende Beschäftigung mit dem Stoff. Von der Investitionsrechnung bei Sach- und Finanzinvestitionen bis hin zu Nutzwertrechnungen und finanzwirtschaftlichen Analysen erhalten Sie den kompletten Einblick in alle wichtigen Einzelbereiche der praktischen Investitionspolitik. Kompakt-Training Projektmanagement Kompakt-Training Unternehmensführung Klaus Olfert und Helmut Pischulti Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen 2007 4. Auflage, 300 Seiten ISBN 978-3-470-49734-1 Zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit sind die Unternehmen heute mehr denn je gezwungen, sich den auf dem Markt stattfindenden Veränderungen nicht nur anzupassen, sondern den absehbaren Wandel möglichst frühzeitig vorwegzunehmen. Der Unternehmensführung fällt die bedeutsame Aufgabe zu, die notwendigen Strukturen und Prozesse in geeigneter Weise zu gestalten, zu steuern und zu kontrollieren, um den Bestand und die Weiterentwicklung der Unternehmen langfristig sicherzustellen. Der Band zeichnet sich durch eine kompakte und praxisbezogene Darstellung sowie den lernfreundlichen Aufbau aus. 56 Klaus Olfert Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen 2007 5. Auflage, 271 Seiten ISBN 978-3-470-48595-9 Projektmanagement ist in der heutigen Praxis moderner Unternehmen ein fester, notwendiger Bestandteil in der Abwicklung kurz- und langfristiger Sonderaufgaben. Der Leser erhält mit diesem Buch einen Überblick über Formen, Methoden, Ablauf und Organisation von Projekten. P OD IUM . 13. Jahrgang 2 | 2007 Rechnungswesen, Band 1 Überblick und Einführung in die Buchführung mit zahlreichen Rechenbeispielen Dr. Andreas Hollidt und Dr. Andreas H. Piel Wissenschaftlicher Verlag Berlin, 2007 Schriftenreihe Wirtschaftspraxis Band 4 ISBN 978-3-932986-24-6 Dieses Buch – hervorgegangen aus Skripta unserer Vorlesungen und Seminare – liegt nunmehr in der zweiten, völlig überarbeiteten und ergänzten Auflage vor. Es soll dem/der Studierenden der Betriebswirtschaftslehre und ähnlichen bzw. verwandten Disziplinen bzw. anderen interessierten Leserinnen und Lesern einen Einblick in die Systematik des Rechnungswesens vermitteln und den Einstieg ermöglichen. Die Darstellung des gewiss komplexen Gebietes des Rechnungswesens ist in erster Linie auf die zu vermittelnden Aspekte der Technik der Buchführung ausgerichtet, d. h. neben den rechtlichen Aspekten werden vor allem kleine Übungen und Fallbeispiele ausgeleuchtet. Neu in dieser Auflage sind insbesondere die zahlreichen Übungsaufgaben, die zudem mit Lösungsskizzen abgedruckt sind. Dieses Buch kann und soll nur eine Einführung respektive einen Überblick bieten. Eine abschließende Darstellung der Thematik findet sich letztlich kaum, da ein derart breites Spektrum wohl nicht abschließend und erschöpfend in einem Buch behandelt werden kann. Aus diesem Grund ist es unverzichtbar, sich mit weiterer Literatur zu befassen, die einen detaillierteren Zugang zu speziellen Problemstellungen liefert, da sich das Generelle oftmals nicht ohne die Kenntnisse von Details erschließt. 57 KULTUR . KULTUR PODIUM.WISSEN Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine Metallplatte aus der Bronzezeit mit Goldapplikationen, die offenbar astronomische Phänomene und Symbole religiöser Themenkreise darstellt. Sie gilt als die weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung und als einer der wichtigsten archäologischen Funde aus dieser Epoche. Gefunden wurde sie am 4. Juli 1999 von Raubgräbern in einer Steinkammer auf dem Mittelberg nahe der Stadt Nebra (Unstrut) in Sachsen-Anhalt. Seit 2002 gehört sie zum Bestand des Landesmuseums für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle. Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes bei Nebra das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra eröffnet. Architektur für die Himmelsscheibe HTWK-Professor fungiert als Sachverständiger und Fachpreisrichter am Ausstellungsort des Sensationsfundes Süd-Ost-Fassade des Besucherzentrums A m 20. Juni 2007 wurde das Dokumentationszentrum nahe dem Fundort der Himmelsscheibe von Nebra eingeweiht. Eine neue, überaus eindrückliche Landmarke, welche die traditionelle sachsenanhaltische Kulturlandschaft um ein zeitgenössisches Monument ergänzt. Obwohl der zukünftige Ausstellungsort der Himmelsscheibe im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle schnell feststand und eine Präsentation des Originals in Nebra ausgeschlossen wurde, sollte die Authentizität des Fundortes thematisiert und touristisch genutzt werden. Folglich kam das Budget in Höhe von zehn Millionen Euro für ein lokales Dokumentationszentrum aus dem Investitionsfonds des sachsen-anhaltischen Wirtschaftsministeriums und nicht etwa aus dem Kulturhaushalt. An der Vorbereitung zweier internationaler Wettbewerbe zur Hochbau- und Landschaftsarchitektur war Architektur-Professor Andreas Wolf vom Fachbereich Bauwesen als Sachverständiger beteiligt und als Fachpreisrichter Mitglied der Jury. Für die architektonische Entwicklung der Gesamtanlage stellten sich gleich mehrere konzeptionelle Her- 58 ausforderungen: Da die Abwesenheit des Sensationsfundes von vornherein feststand und der zukünftigen Architektur somit die Aufgabe eines »Platzhalters« zukam, wurde zunächst die Bezugnahme auf die Fundstelle als Standort des Neubaus als selbstverständlich vorausgesetzt. Doch verhinderte hochrangiger Naturschutz eine intensive bauliche Entwicklung der Kuppe des Mittelberges und führte zu einer Doppelanlage: Ein Turm markiert den Fundort und bietet zugleich Aussicht zu Brocken und Kyffhäuser und dem nun ortsnahen, in Halblage zu errichtenden Besucherzentrum. Für die zweieinhalb Kilometer Wegestrecke wurde ein ShuttleService vorgesehen. Ein weitere Herausforderung für die Wettbewerbsteilnehmer war die schwierige typologische Zuordnung des zu entwerfenden Bauwerks, da es sich weder um ein Museum im klassischen Sinn noch um eine modische Event-Inszenierung à la Disney handeln sollte. Vielmehr sollte eine publikumsnahe, kurzweilige, aber wissenschaftlich anspruchsvolle Darstellung der Herkunfts-, Herstellungs- und Fundgeschichte gelingen und eine Kuppelprojektion der auf der Scheibe repräsentierten P OD IUM . Himmelskonstellationen erfolgen. Dem medialen Charakter der Innenfunktionen entsprachen dann auch die Ansprüche an die äußere Formgebung, deren kommunikative und werbewirksame Qualität für diesen solitären Anziehungspunkt im zwar landschaftlich schönen, aber dünn besiedelten und verkehrstechnisch schlecht erschlossenen Unstrut-Gebiet im Vordergrund stand. Das von den jungen Architekten Holzer & Kobler aus der Schweiz entworfene Projekt führt die vorgenannten Einzelaspekte zu einem ganzheitlichen Gestaltungsansatz und schließlich zu einer mächtigen formalen Lösung zusammen, welche bereits ihre umgangssprachliche Benennung als »Arche von Nebra« gefunden hat. Die Dreiteilung in Sockel (Nebenräume, Büros), gläsernes Foyer (Kasse, Shop, Café) und goldenen Kragkörper (Ausstellungsebene) ist dabei streng funktional angelegt und erscheint fast selbstverständlich. Die Ausrichtung des Gebäudes und seiner stirnseitigen Panoramafenster zum Fundort auf dem Mittelberg macht die Bezugnahme zum Aussichtsturm zwingend und verweist nebenbei auf die besondere Räumlichkeit und feine Topografie des landschaftlichen Kontexts. Den Fundort prägt eine in seiner Eleganz und Mehrfachkodierung als Sicht- und Sternenweiser, Sonnenwendnadel und -uhr überzeugender, leicht geneigter Stahlbetonturm. Eine ruhige Platzgestaltung mit Rasenoberfläche wird von einem rekonstruierten Ringwall umschlossen und ist von eingelassenen, schmalen Stahlbetonstreifen mit Angaben zu Sonnenständen und Himmelsrichtungen gegliedert. Während die baulichen und gartenarchitektonischen Setzungen am Besucherzentrum und auf dem Mittelberg gedanklich wie materiell gelingen und insbesondere 13. Jahrgang 2 | 2007 das Café samt seinem spektakulären Terrassenraum die weite Anfahrt lohnen lassen, kann die eigentliche Ausstellungsinszenierung mit Ausnahme der Kuppelprojektion (noch) kaum überzeugen. Dabei ist der unfertige Zustand des jetzigen Provisoriums weniger beunruhigend als das falsch verstandene Arrangement der bereits installierten Ausstellungsmöbel, die innerhalb des bereits äußerst expressiven Gebäudes weitere Sensationen in Form spiralförmiger Vitrinen und Hologramm ähnlicher Projektionen zu etablieren versuchen. Hier wäre den Ausstellungsmachern dringend mehr Gelassenheit und formale Zurückhaltung im Innenleben der »Arche« anzuraten! ■ Prof. Andreas Wolf, Fachbereich Bauwesen Blick in den Ausstellungsbereich des Besucherzentrums 59 Links: Aussichtsturm auf dem Mittelberg Rechts: Blick in das Innere des Aussichtsturms . KULTUR . KULTUR »Ein Job in NY ist wie ein Sechser im Lotto« Kleiner Maulwurf ganz groß Doreen Vogel hat es mit ihrem HTWK-Studium bis nach Amerika geschafft – und gleich noch die Liebe des Lebens gefunden DDR-Kinderbücher beschäftigten das PR-Projekt des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft W D olkenkratzer säumen die Straßen von Manhattan. Geschäftig eilen die Menschen über die Straße, winken nach einem Taxi. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, in New York zu leben und zu arbeiten? Doreen Vogel hat es geschafft – obwohl die Studentin des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft der HTWK Leipzig nicht immer davon geträumt hat. Sie hat zwar ihr Studium noch nicht ganz beendet, arbeitet aber seit Mai schon bei einem der weltgrößten Verlagssoftwarehersteller in New York. »Ich wollte eigentlich nicht unbedingt nach Amerika und es war nicht geplant. Auch wenn das lange Zeit sehr ›in‹ war und zum Teil ja auch noch ist«, erklärt die 25-Jährige. Als sie im Herbst »Ich wollte eigentlich nicht unbedingt nach Amerika« So wie es in Leipzig die Leipziger Leos gibt, sind es in Manhattan Variationen von »Big Apples«. 2003 ihr Studium am Fachbereich Medien bei Prof. Dipl.Kfm. Dipl.-Oec. Friedrich Figge begann, ahnte sie noch nicht, dass sich für sie bald einiges ändern würde. »Ich lernte dann hier in Leipzig meinen jetzigen Mann kennen. Er kommt aus Bogota in Kolumbien und hat hier an der Uni ein Aufbaustudium absolviert«, erzählt Doreen. Als er dann einen Job in New York gefunden hat, flog die Studentin so oft es ging in die USA . »Ich war richtig froh, dass das durch die Semesterferien und das Praxissemester möglich war – und natürlich ist New York auch eine Verlagsstadt. Das passte sehr gut zu meinen Berufsplänen.« Doreen hat vor ihrem Studium schon eine Ausbildung zur Mediengestalterin mit dem Schwerpunkt Beratung gemacht. Mit dieser Ausbildung und dem Studium an der HTWK Leipzig fiel es ihr nicht schwer, einen Praktikumsplatz in New York zu finden. In einem Kinderbuchverlag war sie dort sechs Monate lang für das Lektorat zuständig. Trotzdem fiel es ihr nicht leicht, diese Entscheidung – für immer oder zumindest für längere Zeit – nach Amerika zu gehen, zu treffen. »Es ist einfach ganz anders als in Deutschland. Es ist laut, schnelllebig, die Miet- und Lebenshaltungskosten sind viel höher. Und es ist weit weg von zu Hause«, sagt Doreen. »Aber es gibt auch schöne Flecken und ich wohne jetzt in Brooklyn, dort ist es nicht ganz so hektisch. Zumindest kann man in New York immer wieder etwas Neues erleben – jeden Tag. Und das ist ein tolles Gefühl.« Da Doreen inzwischen schon ihren Vollzeitjob als Junior Consultant angetreten hat, musste sie ihre 60 Auf der Rockefeller Center Viewing Platform mit 360-Grad-Aussicht über Manhattan Diplomarbeit – die letzte Hürde vor dem Abschluss – erst einmal verschieben: »Aber das Prüfungsamt war sehr entgegenkommend und ich möchte natürlich den Abschluss haben. Ich werde das nebenbei erledigen müssen. Aber als Ausländer in Amerika einen Job zu bekommen, den man auch haben will, ist wie ein Sechser im Lotto. Da konnte ich nicht Nein sagen.« In Amerika bekommen Ausländer nämlich nur einen festen Job, wenn kein Amerikaner diese Arbeit mit einer ähnlichen Qualifikation erledigen kann. »Man kann in New York immer wieder etwas Neues erleben – jeden Tag« Nun stehen für Doreen erst einmal ein paar Geschäftsreisen innerhalb Amerikas, aber auch nach Amsterdam, an. Als Junior Consultant unterstützt sie dann Verlage, die eine neue Software in ihr System integrieren müssen und hält Schulungen ab. »Das wollte ich schon immer machen und ich fliege auch gerne, es macht mir also nichts aus, auf Achse zu sein«, sagt die Leipzigerin. Schließlich ist sie das ja schon gewohnt. ■ Katrin Gröschel P OD IUM . er Kleine Maulwurf und Alfons Zitterbacke waren die Stars der vom studentischen PR-Projekt des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft organisierten Veranstaltung Anfang Mai. In den Räumen der Lehmanns Buchhandlung in Leipzig konnten sich Interessierte unter dem Titel »Kleiner Maulwurf ganz groß – DDR Kinderbücher damals und heute« vom Charme der einstigen Klassiker einfangen lassen. Ein wie gewohnt fröhlich drein blickender, etwa einen Meter großer Plüsch-Maulwurf lächelte den gut 120 Besuchern entgegen, um sie damit in die Welt der DDRKinderbuchhelden zu entführen. Was ist aus den Bilderbuchfiguren der Kindheit geworden? Woher stammt das wiederkehrende Interesse an den Klassikern? Wie sah Verlagsarbeit in der DDR aus und mit welchen Herausforderungen hatten Verlage zu kämpfen? All diese Fragen motivierten das PR-Projekt zu dem Themenabend rund um die einstigen Kinderbuchhelden. Steffen Lehmann, Verleger beim Leipziger Kinderbuchverlag Leiv, beleuchtete als Branchenkenner Hintergründe für das Wiederaufleben der ehemaligen DDR-Kinderbücher und deren heutigen Erfolg, ebenso wie die Bedingungen des Verlegens in der ehemaligen DDR . Problematisch bei der Verlagsarbeit sei zu DDR-Zeiten die Materialknappheit gewesen, zum Beispiel »war nur ein gewisses Papierkontingent vorhanden, welches von staatlicher Seite auf die Verlage verteilt wurde«, erklärt Lehmann. Allerdings habe man sich auch viel akribischer mit den Texten beschäftigen können. Es herrschte kein Profitzwang, da der Markt im Sinne einer freien oder sozialen Marktwirtschaft bekanntermaßen nicht vorhanden war. »Mit dem Maulwurf fing es an«, erklärt der Verleger die Bedeutung seiner wohl berühmtesten Kinderbuchfigur für den Leiv-Verlag. Auch wenn er das Wort »Kult« nicht mag, betont er doch, es habe sich »immer gelohnt Geschichten zu bewahren, die gute Kinderliteratur sind«. Leiv befasste sich nach der deutschen Wiedervereinigung, als besonders im Osten das Interesse eher anderen Dingen als russischer Literatur galt, genau damit. Es wurde verlegt, wofür noch Lizenzen zu haben waren, und auf diese Weise erfolgreich eine Nische besetzt: Bewahren von Klassikern der DDR-Kinderbuchliteratur und damit ein Stück deutscher Identität. Das Konzept scheint aufzugehen, denn die Geschichten, mit denen schon die Eltern und Großeltern aufgewachsen sind, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Jung und Alt. 13. Jahrgang 2 | 2007 Bis heute ist der Kleine Maulwurf der Star des 1991 gegründeten Leiv-Verlages. Der Trickfilmzeichner und Schöpfer des sympathischen Waldbewohners Zdenek Miler stolperte vor mittlerweile gut 50 Jahren bei einem Waldspaziergang über einen Maulwurfshügel und fiel auf die Nase. Die Idee für die Kultfigur war geboren. Eine hübsche Anekdote und nur das i-Tüpfelchen auf dem Gesamtbild der Kult-Trickfilmfigur. Noch heute befinden sich im Prager Atelier des Zeichners erste Entwürfe des Kleinen Maulwurfs. Auch wenn diese nur einigen wenigen Auserwählten zugänglich sind, sie lassen den weiten Weg erkennen, den die liebenswerte Kinderbuchfigur beschritten hat. Der mittlerweile 86-jährige Miler zeichnet bis heute, inzwischen von seiner Tochter unterstützt. Das lässt hoffen, dass die Abenteuer des Kleinen Maulwurfs mit der blauen Hose, der spitzen Schaufel und dem fröhlichen Lächeln auch noch kommende Generationen begleiten werden. Das Theatrium Großstadtkinder e. V. rundete den Abend mit einer szenischen Lesung aus Alfons Zitterbacke ab. Nicht zuletzt der eigenen Kindheitserinnerungen wegen sprühte das Publikum vor Begeisterung. Die Schauspieler zogen die Zuschauer auf witzige und ironische Weise in ihren Bann. Mit Staubwedel, Keyboard und Comic-Sprechblasen-Animation gaben sie verschiedene Episoden des bekannten Klassikers zum Besten, was den Künstlern viel Applaus und lautstarkes Gelächter einbrachte. ■ Christiane Surma, Fachbereich Medien Steffen Lehmann, Verleger beim Leipziger Kinderbuchverlag 61 . KULTUR . KULTUR Virtueller Auftritt für Assisi-Basilika Neu aufgestellt in die Zukunft blicken Zwei Studierende konzipierten Ausstellung mit dem Kunsthistorischen Institut Florenz Perspektiven der Leipziger Bibliotheks- und Informationswissenschaft nach dem Zusammenschluss zum Fachbereich Medien S ie gehört zu den berühmtesten Kirchen der Welt und stand jetzt im Mittelpunkt einer Projektarbeit zweier HTWK-Studenten – die Basilika des Heiligen Franz von Assisi in Italien. Gemeinsam mit dem Kunsthistorischen Institut (KHI ) in Florenz haben die angehenden Museologen Carolin Voigt und Oliver Rymek ein Konzept für eine Online-Ausstellung erarbeitet. Die Ausstellung ist seit dem 26. September 2007 im Internet zu sehen – dem Tag, an dem das umbrische Assisi vor zehn Jahren von einem schweren Erdbebeben erschüttert wurde. Damals wurden rund 200 Quadratmeter Fresken von unschätzbarem kunsthistorischem Wert zerstört. Fast ein Jahr Arbeit hat es gekostet, von ersten Recherchearbeiten, Kontaktanbahnungen und einem mehrseitigen Konzept bis zum bevorstehenden Starttag der Ausstellung zu kommen. Gemeinsam mit der Photothek des Kunsthistorischen Institutes Florenz wälzten die beiden Studierenden nebst Projektleiterin Prof. M. A. Regine Scheffel vom Fachbereich Medien bestehendes Fotomaterial. Schon drei Praktikanten konnte die HTWK Leipzig an das Kunsthistorische Institut in Florenz entsenden. Es ist neben der Biblioteca Hertziana in Rom eines von zwei Max-Planck-Instituten, das sich besonders der Erforschung italienischer Kunst widmet. Dokumentarische Fotografien werden von dessen Photothek seit mehr als 100 Jahren systematisch gesammelt und wissenschaftlich erfasst. »Ohne Bildmaterial wie dieses – so umfassend und reich an Details – hätte eine Auf der Startseite www.khi.fi.it findet der Internetnutzer das Assisi-Projekt. 62 D Die Assisi-Basilika ist Mittelpunkt der Online-Ausstellung, welche in Zusammenarbeit von zwei Studierenden der HT WK Leipzig und dem Kunsthistorischen Institut Florenz entstanden ist. aufwendige Restaurierung wie sie jetzt in der Kirche gemacht wird, nie stattfinden können. Wir wollten das Bewusstsein für die Wichtigkeit minutiöser fotografischer Dokumentation von Kunstgütern schärfen«, sagt die 22-jährige Studentin Carolin Voigt. Bilder vom Beben sowie von den andauernden Restaurierungsarbeiten konnten direkt in Assisi aufgetrieben werden. Der Hilfe des Paters Gerhard Ruf haben die Ausstellungsmacher Farbfotografien aus dem umfänglichen digitalen Archiv von www.assisi.de zu verdanken. In Pater Ruf, seit fast einem halben Jahrhundert im Franziskanerkloster, fanden die Leipziger Studenten einen Zeitzeugen, der sowohl das Beben miterlebte als auch ein kompetenter Gesprächspartner für die Recherche war. Mit ihm gemeinsam zeichneten die beiden noch ein Video auf, was die Online-Ausstellung ergänzte und die begleitenden Texte mit O-Tönen aufwertete. Von einem einzigen zerstörten Gewölbefeld seien schon 40 000 bis 60 000 Fragmente entstanden, erzählt im Video der aus Franken stammende Pater. Hunderttausende Puzzleteile gilt es seit dem Beben zusammenzusetzen. Deshalb gestalte sich die Restaurierung auch zehn Jahre nach dem Unglück noch schwierig. Das KHI bereitete die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit für den Webauftritt vor. In drei Sprachen ist die Ausstellung weltweit abrufbar – Italienisch, Englisch und Deutsch. »Es war ein tolles Miteinander. Wir konnten jederzeit frei entscheiden, hatten aber immer den wissenschaftlichen Hintergrund«, sagt Carolin Voigt. Viel gelernt haben die beiden Studierenden auch in Sachen Ausdauer, Kontinuität und Teamarbeit über Grenzen hinweg. »Und«, bemerkt Oliver Rymek, »wir haben gelernt, dass es gar nicht so schwer ist, ein Video zu drehen, aber eine Menge Aufwand in der Bearbeitung der Daten steckt.« ■ Cindy Heinkel P OD IUM . er Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits seit 93 Jahren werden in Leipzig Bibliothekare ausgebildet, davon seit 15 Jahren an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Im vergangenen Herbst nahm der Fachbereich Medien seinen Betrieb auf und löste damit die Fachbereiche Buch und Museum und Polygraphische Technik ab. Zum Fachbereich Medien gehören die Studiengänge Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Buchhandel/ Verlagswirtschaft, Druck- und Verpackungstechnik, Medientechnik, Museologie und Verlagsherstellung. Die Studiengänge der beiden Fachbereiche und die Dozenten und Mitarbeiter sind in den neuen Fachbereich eingegangen. Durch diese Zusammenlegung sollte eine Bündelung der Medienkompetenz an der HTWK Leipzig erreicht werden. Nun gibt es für alle Medienstudiengänge des Fachbereichs eine einheitliche Organisationsstruktur. Außerdem soll eine Stärkung der Profillinie Medien bei den aktuellen Studienreformen gefördert werden. Das sehr umfangreiche Wissensgebiet in den künftigen Bachelor- und Masterstudiengängen soll intensiv, kompetent, umfassend und vor allem effektiv gegenüber den Studierenden vertreten werden. Die Schnittmengen zwischen den einzelnen Studiengängen sollen genutzt werden. Der einzelne Lehrende soll seine Kernkompetenzen konzentriert einsetzen und moderne, effiziente Lehrmethoden und Lehrwerkzeuge nutzen können. Zukünftige Bachelor- und Masterabsolventen des Fachbereichs sollen auf hohem wissenschaftlichem Niveau und zugleich praxisnah für ihren späteren Berufseinsatz in Informationseinrichtungen und Unternehmen der Medienbranche vorbereitet werden. Geplant ist eine Zusammenführung der Studiengänge des Fachbereichs Medien bis 2008 an einem gemeinsamen Standort am Campus im Leipziger Süden. Hierfür wird momentan die Feinplanung vorgenommen. Für das neue Medienzentrum sind Studio-, Schnitt- und Compositing-Arbeitsplätze, ein Drucksaal und weitere Laborräume geplant. Für den Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft hat sich in seiner langen Tradition ein besonderes Profil herausgebildet. Die Praxisnähe der Studieninhalte und auch das Absolvieren von Pflichtpraktika sind besondere Bestandteile der Studieninhalte. Ein Großteil der Leipziger Studierenden ist wenigstens einmal während des Studiums als Praktikant weltweit unterwegs, was 13. Jahrgang 2 | 2007 vor allem in Zeiten der globalen Vernetzung und Informationsversorgung Vorteile bietet. Schon im Jahr 2000, als erster Schritt auf dem Weg nach Bologna1, wurden die Studieninhalte modularisiert und für die Module ECTS -Punkte verteilt. Die Studieninhalte setzen sich nun aus Pflichtmodulen für alle Studierenden, sowie aus Wahlpflicht- und Wahlmodulen zusammen. Dieses System bietet den Studierenden individuelle Profilierung mit einer umfassenden Kernkompetenz. Im Wintersemester 2008/2009 werden erstmals Bachelorstudenten immatrikuliert. Der bisherige Studiengang wird gestuft in einen Bachelor- und einen Masterstudiengang. Ein Bachelor-Studiengang soll in sieben Semestern die Kenntnisse und Kompetenzen äquivalent zum Diplomstudiengang vermitteln. Im ersten bis dritten Semester sollen die Pflichtmodule breite Basiskompetenzen in den Bereichen Informationserschließung und -vermittlung, Bibliotheksinformatik und Datenbanken, Benutzung und Marketing, Buch- und Bibliotheksgeschichte, Bestandsentwicklung und Literatur vermitteln. Das vierte bis siebente Semester soll den Studierenden die Möglichkeit zur individuellen Profilierung durch ein breites Angebot von Wahlpflichtmodulen, in Projektarbeit und Praktika bieten. Die Studierenden wählen einen von drei Studienschwerpunkten aus und strukturieren mit der individuellen Wahl von Modulen ihren weiteren Studienverlauf selbstständig. Geplante Schwerpunkte sind Informationserschließung und -vermittlung, Literatur- und Medienvermittlung sowie Kinder- und Jugendbibliotheksarbeit. Daneben werden noch die freie Wahl von Modulen und Themen für Projekt- und Bachelorarbeiten angeboten. Für die Absolventen wird ein dreisemestriger konsekutiver Masterstudiengang angeboten, dieser soll besonders für Leitungspositionen in Bibliotheken und anderen informationsvermittelnden Einrichtungen qualifizieren. Ein Projektpraktikum ist integriert. Mit den Modulen soll eine Stärkung von Leitungs- und Managementkompetenzen erreicht werden. Darüber hinaus soll auch eine fachliche Schwerpunktbildung durch freie Modulwahl aus dem Wahlpflichtangebot erfolgen, unterstützt durch ein Projektpraktikum und Masterarbeit. Die geplanten Profillinien sind zurzeit Musikbibliotheken, Historische Bestände sowie Bibliothekspädagogik/ Teaching Library. Die Wahl einer dieser Profillinien bedingt die Belegung von je zwei Modulen sowie die thematische Zuordnung von Praktikum und MA -Arbeit zur Profillinie. ■ Fachbereich Medien 63 . 1 Weiteres zum Bologna-Prozess und den aktuellen Stand der Dinge erhalten sie unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung: www.bmbf.de/de/3336. php#Der_Beginn KULTUR . Auch der Rektor musste ins Fass Am 6. Juni 2007 wurde es wieder feucht-fröhlich – der Fachbereich Medien veranstaltete sein alljährlich beliebtes Gautschfest Der Rektor Hubertus Milke in der Gautsch-/ Waschstraße am Gutenbergplatz. A m Fachbereich Medien ist das Gautschen schon seit einigen Jahren üblich. Das Komitee, bestehend aus Mitarbeitern des Fachbereichs, ruft die »Kornuten« (Anwärter) der Reihe nach auf. Per Handschlag werden sie vom Gautschmeister in den Kreis der Jünger Gutenbergs aufgenommen und anschließend den Packern überlassen. Diese vollziehen die äußere Reinigung, indem sie die »Kornuten« in den dafür vorgesehenen Bottich tauchen. Anschließend warten zwei charmante Schwammhalterinnen auf sie, um ihnen einen Trank, dessen Rezept streng geheim ist, einzuflößen. Nachdem das Ritual überstanden ist, erhält man eine Urkunde mit dem Wappen Gutenbergs und ist somit offizieller Anwärter der »Schwarzen Kunst«, wie sich das Druckgewerbe selbst bezeichnet. Auch in diesem Jahr nahmen wieder viele »Kornuten« am Ritual teil. Jedoch ließ sich niemand kampflos in den Bottich befördern, da der Fachschaftsrat Medien jeweils einen Preis für den tiefgründigsten, schnellsten und den kreativsten Läufer zu vergeben hatte. Und so mussten die Packer beispielsweise unter die Bühne kriechen oder diverse Kandidaten vom – wahrscheinlich lieb gewonnenen – Baum losreißen. Gegautscht wurden Studenten der Verlagsherstellung, Medientechnik, Druck- und Verpackungstechnik aber auch Mitarbeiter, PODIUM.WISSEN Das Gautschen stammt – als alter Brauch des Buchdrucks – aus dem 17. Jahrhundert. Die Lehrlinge veranstalteten damals diverse Feste, an denen sie bestimmte Rituale über sich ergehen lassen mussten. Diese waren brutal und führten zum Teil zu nicht unerheblichen Verletzungen, sodass sie von den Meistern – aus Angst um ihre Arbeitskräfte – verboten wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch in harmloser Form wieder belebt, in dem es darum geht, den Lehrling von außen und innen zu reinigen. 64 die nicht nachweisen konnten, dass sie das Ritual bereits absolviert haben. Voraussetzung, um am Fachbereich Medien gegautscht zu werden, ist die Teilnahme an einem Bleisatzpraktikum, welches jedes Jahr für die Erstsemestler angeboten wird. Diesmal traf es zwei spezielle »Kornuten«, die ohne entsprechende Voraussetzungen an dem Ritual teilnehmen durften. So wurde der Rektor der HTWK Professor Hubertus Milke samt Prorektorin für Bildung Professorin Sibylle Seyffert schonungslos dem Gautschkomitee ausgesetzt. Das klingt einfach – war es aber nicht. Denn ein Rektor lässt ein derartiges Ritual nicht kampflos über sich ergehen. Und so floh er direkt auf die Bühne um von dort aus zu entkommen. Doch die Packer kannten keine Gnade und schließlich landete auch er standesgemäß im Bottich. Eine kleine Besonderheit sei noch zu erwähnen. Um den Bottich herum befindet sich ein Bannkreis. Wer diesen betritt, wird kommentarlos hineinbefördert. In diesem Jahr traf es – neben einer überemsigen Fotografin – auch einen langjährigen Mitarbeiter des Fachbereichs, der einen Moment nicht achtsam war. Als der zeremonielle Teil beendet war, gab es zahlreiche Möglichkeiten, die überstandenen »Qualen« zu feiern. Die Gastronomie des Schauspielhauses Leipzig bot diverse Getränke und Grillgut an und am Stand des Fachschaftsrat Medien konnte man Mixgetränke, Kuchen, Buchstabensuppe und Salate erwerben. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war eine Verlosung von MLP, die auch mit einem Informationsstand vertreten waren. Die Gewinner konnten sich über eine Happy Dinner Card oder über einen iPod freuen. Durch die musikalische Untermalung der Bands King Fish und Walther sowie DJ Splendlor & Frequento gestaltete sich das Fest auch zum Beginn der lauen Sommernacht zu einem gelungenem Spektakel und ließ die brutalen Qualen der ersten beiden Stunden schnell vergessen. ■ Kati Eberhardt, Fachbereich Medien P OD IUM . Titelbild Das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel in Nanjing: Professor Hendrik Richter (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, links) und Professor Stefan Meyer-Miethke (Fachbereich Bauwesen, rechts) auf dem »Phoenix number one«, einem in Shanghai produzierten Edel-Rad. Foto: H. Milke PODIUM. GEBURTSTAGE PODIUM. TERMINE Geburtstage im Zeitraum April bis Oktober 2007: Termine im Studienjahr 2007/2008: 60. Geburtstag Studienjahresablauf Frau Hella Graviat Fachbereich Medien Frau Marlies Klug, Hochschulrechenzentrum ■ ■ Frau Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Lützner Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik IMPRESSUM Herausgeber Rektor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH ) Redaktionskommission Prof. Dr. M. Kubessa (Vorsitzender), Dip.-Germ. M. Banusch, Prof. Dr. K. Bastian, T. Becker, Dipl.-Chem. M. Bethin, Dr. B. Ebert, Prof. Dr. K. Hebestreit, Prof. Dr. M. Krabbes, Prof. Dr. U. Kulisch, Prof. Dr. B. Rieger, Dipl.- Ing. P. Schnick, R. Troks, Prof. Dr. K. Troll und Prof. Dr. R. Vor Anschrift der Redaktionskommission HTWK Leipzig z. Hd. Cindy Heinkel PF 301166 04251 Leipzig Sitz Karl-Liebknecht-Straße 132 04277 Leipzig Telefon (03 41) 30 76 - 62 99 pressestelle@htwk-leipzig.de www.htwk-leipzig.de Erscheinungsweise zweimal jährlich Satz und Layout atelier eilenberger Druck Hausdruckerei der HTWK Leipzig Abbildungen S. 1 C. Heinkel; S. 4/5 K. Gröschel; S. 6 oben: S. Mühl, unten: U. Ziegler; S. 7 oben: HTWK Leipzig, unten: S. Mühl; S. 8/9 M. Salisch; S. 10 I. Escherich; S. 11 Photocase; S. 12 M. Salisch; S. 14 S. Mühl; S. 15 links: B. Ebert; rechts: S. Mühl; S. 16 HTWK Leipzig; S. 17 links: M. Humburg, rechts: HTWK Leipzig; S. 18 links: K. Gröschel, rechts: HTWK Leipzig; S. 19 S. Mühl; S. 20 C. Heinkel; S. 21 Privat; S. 22 B. Ebert; S. 23 K. Gröschel; S. 24/25 Privat; S. 26/27 R. Ulrich; S. 28 Privat; S. 29 B. Ebert; S. 30/31 Privat; S. 32 links: H. Stabler, rechts: HTWK Leipzig; S. 34 GOM GmbH; S. 37 HTWK Leipzig; S. 39 S. Mühl; S. 40 Ingenium Friedrich GmbH; S. 41 Privat; S. 42 Privat; S. 43 links: A. Ritter, rechts: HTWK Leipzig; S. 44 K. Gröschel; S. 45 J. Krobitzsch; S. 48 A. Gründler; S. 50 C. Heinkel; S. 51 M. Bethin; S. 52 S. Mühl; S. 58/59 A. Wolf; S. 60 Privat; S. 61 K. Nägler; S. 62 oben: Photocase; S. 64 K. Eberhardt ISSN 1438-3926 Frau Dipl.-Ing. (FH) Gisela Tümmler Fachbereich Medien Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wenige Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 65. Geburtstag ■ ■ Herr Dipl.-Math. Friedwald Enders Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Dipl.-Phys. Rainer Koblo Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Dr.-Ing. Jochen Staude Rektorat Herr Bernd Weißwange Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften 01. 09. 2007 – 29. 02. 2008 08. 10. 2007 – 02. 02. 2008 04. 02. 2008 – 23. 02. 2008 Sommersemester Vorlesungszeitraum Prüfungsperiode 01. 03. 2008 – 31. 08. 2008 10. 03. 2008 – 28. 06. 2008 30. 06. 2008 – 19. 07. 2008 Wichtige Termine Frau Prof. Dr. rer. nat. habil. Ulrike Ebersbach Fachbereich Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Herr Prof. Dr.-Ing. Günter Heise Fachbereich Bauwesen Wintersemester Vorlesungszeitraum Prüfungsperiode ■ WS 2007/2008 Tag der offenen Hochschultür Anmeldung Eignungsprüfung Architektur SS 2008 Rückmeldung Nachfrist Einschreibung höhere Fachsemester Antrag Gasthörerschaft Informationstag WS 2008/2009 Rückmeldung Studienbeginn 10. 01. 2008 07. 01. – 17. 03. 2008 07. 01. – 01. 02. 2008 02. 02. – 14. 03. 2008 25. 02. – 14. 03. 2008 15. 12. 2007 – 15. 02. 2008 19. 04. 2008 05. 05. – 06. 06. 2008 06. 10. 2008 PODIUM. 15 Jahre! HT WK Leipzig Mit Spatenstich, Tag der Wissenschaft und sozialem Engagement feierte die Hochschule ihr Jubiläum Alumni-Tag Forum für Mitarbeiter, Studierende und natürlich Absolventen – der erste hochschulweite Alumni-Tag Auslandskontakte Wie die Hochschule mit China und anderen Nationen kooperiert Kluge Köpfe laufen Neuer Halbleitermessplatz Assisi-Basilika Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Oktober 2007 13. Jahrgang 2 | 2007 www.htwk-leipzig.de