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unterwegs0613 Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli Ausgabe Nummer 29, Juni 2013 www.unterwegs.brueggli.ch Fahnen schwingen Neuer Marktauftritt Fussball extrem Aus Liebe zur Heimat : Hanspeter Schmid ist begeisterter Fahnenschwinger. Mehr Vielfalt, mehr Klarheit : Brüggli tritt in neuer Frische auf – auch im Web. Identitätssuche in der Fankurve : Ein Blick auf die Hooligan-Szene. 32 10 18 unterwegs 0613 | 1 Inhalt Fahnen schwingen Hanspeter Schmid schwingt die Fahne für die Heimat, den Frieden und die Kameradschaft. Seine Freude am Brauchtum hat ihn ins Fernsehen und bis nach Brasilien gebracht. 32 OA- C N L E I : Wissen und Wollen im Einklang T Z E04 B E GLernen Ü T S N ER Nachgefragt : Ihr Rezept gegen Prüfungsstress ? U N T N B I L D E07 T Z E N N E Ü T E I T D 08 E S N Stauffer : Von der schiefen Bahn auf die Überholspur E G L E N F I N U N T E R I L D EDaniel B N Bienensterben : Summend in den Tod E S12B N CH EN B I L D E N C OA E G L E I T E D E N AU 15S T Ü T ZNachgefragt L N : Was brauchen Sie zum Glücklichsein ? I E IND RSTÜTZ ITEN B EN FIN UNTER NDEN B TZEN F N 16 Integration starke Partner LE F I EN CH TE HE S T Ü Ibraucht - : « Ein Traum wird wahr » OAC T E N U N D E N A N E N C OA E G L E I T AC H E N 22 N T E RNeues C Wohnhaus E L N B U Z I O L AN Ü T Z E B E G L E D E N B I E R S T Ü T B I L D E N T Z E N C L E I T E N24L D E NSichtbarkeit Sicherheit im Strassenverkehr T N Ü N I G S Z E N und T E I N E B T U S F D U B A Ü R L N N T I E E N E N 27E R S Botox & N Co. :BFaltenbügler im Dienst der Monotonie E B E EN UNT T AC H ILDE FIND LEIT IND I L D E H E: N Doping aus der Dose N C O E N B E G C H E N F G L E I T E N N AU S B AC H E N I T E N U N30E N BEnergy-Drinks C Trügerisches Abewegt E E O E D A D N O L D C B L E O N C I G T N I C 36 Brüggli : Mit gutem Beispiel voran B EN ITEN HEN FI STÜTZEN DEN BE CHEN F TÜTZEN BEGLEI Z E T L Ü Beziehungen : Die Macht der Hormone EN N R S T D E N A N N C OAC U N T E R E N B I L E N C OA N T E R S 38I L D EMenschliche I N D: DasÜjüngste F T U B E D L Z N I S Z 40 Cyber Mobbing Gericht im Internet N T N E FI N B RSTÜT GLEITE S T Ü L E I T E N D E N AU C OAC H N T E R S T N N R E E H E T N E 44 Schöne E und Gloria auf Kosten der Armen C D: Glanz N U Modewelt U N T D E N B Fussball C OA I T Eextrem N U N I L D E N A H E N F I N T Ü T Z E N48E I T EKommunikation B I:LWem N N L E soll man noch glauben ? I E L S Z E C B B I N D N C OA- E N E R S T Ü T N B E G L I N D E N E N C OA U N T E R E N B E G51E N FBrügglianer : 10 Fragen T E N Z F H LD N B Ean … Ü T Z:EWerLfindet E N U N U S B I L D AC H E N T E R S T Ü T E G L E I T E AU S B I N C OAC57E R S TRätsel D E NUnterschiede ? S B I OAdie C Hfünf N A EN CO N UN DEN B INDEN TÜTZE N UNT U E A D C E N N ® BIL TÜTZ EITE N TERS EN F ZEN NDE LEIT T E R S E N B E G F I N D E N C OAC H T E N U N E N A N L C H E N F I E R S T Ü T E G L E I T E D N D N EI A NT EN B S B I L C OAC H E R S T Ü T Z E N B E G L D E N B I L Z E N C O I T E N UImpressum D L I B E DE N FIN RSTÜT BEGLE AU S T Z E N E N U N T U S B I LARBEITSASSISTENZ N E E E T N H D E N A N D IT AC Idee, Redaktion : Michael Haller NLE FINDEN ZEN CO EITEN U EN BIL HEN FI L C D T G Mitarbeit : Daniel Köppel, Viviane Probst, Natalie Frei A N N Ü E CHE NTERST DEN B HEN FI ZEN CO Satz, Bild : Damaris Ferizovic-Huser, Polygrafin im 3. Lehrjahr T L C E N U AU S B I E N C OA T E R S T Ü Titelbild :Arrangiert von Damaris Ferizovic-Huser und N TZ EN Regina Furger mit einem Bild von IND TERSTÜ EITEN U L Hanspeter Bühler und Shutterstock N N N U DEN A Fotos : Fotostudio Bühler, Shutterstock und Private L N BI Druck, Auflage : Brüggli Medien, 2500 Ex. 18 Herausgeber : 10 Neuer Marktauftritt 2 | unterwegs 0613 Brüggli, 8590 Romanshorn www.brueggli.ch, www.unterwegs.brueggli.ch « unterwegs » ist ausgezeichnet mit der « Goldenen Feder » des Schweizerischen Verbandes für Interne Kommunikation ( SVIK ). Editorial Unterwegs für die Fairness « Dieses Kurzwellen-Geschwätz kann ich nicht günstige Ferienangebote, preiswerte Kleider und ausstehen », sagt Harry und stellt das Lokalradio praktische elektronische Geräte, die kein Vermögen kosten, zum Beiab. Nein, er sei kein spiel. « Loslassen von Morgenmuffel, fügt er Wir können uns informieren. allem », meint Harry, an, aber ihm gehe die permanente ReizüberBesser informiert, sind wir « sich allem entziehen. Eskapismus pur. » Ich flutung auf den Zeiger. die besseren Konsumenten. lache : « Hast ja grad Er faltet einen der vieselber bewiesen, dass len Werbeprospekte auf, die seinen Briefkasten verstopft haben, und das nicht geht », und verweise auf den Werbeliest das Angebot eines Reiseveranstalters : « Fe prospekt, der zwischen Harrys Ellbogen und der Tischplatte klemmt. rien knallhart kalkuliert. » « Musst das Zeug ja nicht anschauen », sage ich. « Ja, wie denn nicht », sagt Harry und hält einen Vortrag darüber, wie mit Dumping-Preisen Sauftouristen in Alles-Inklusive-Bettenburgen an die türkische Riviera oder an die Ägäis gelockt werden. « Das Personal dort und die Lieferanten, die legen alle drauf. » Des einen Profit … « Wenn sie den Tourismus nicht hätten, hätten sie bald gar nichts mehr », entgegne ich und blättere in der Tageszeitung. Sie berichtet von 1100 Toten in einer Textilfabrik in Bangladesh. « Wir neigen dazu, zu vergessen, dass der Profit des einen meist auch der Verlust eines anderen ist. Das ist die hässliche Seite des Kapitalismus und der Globalisierung », sage ich. « Ich will das nicht », entgegnet Harry. « Wer will das schon », antworte ich. So sind wir beim Kern der Sache : Es lässt keinen vernünftigen Menschen kalt, wenn andere zugunsten seines Vorteils leiden müssen. Und doch findet es statt, ist Normalzustand. Hoffnung dank neuen Medien « Das ist die schlimmste aller Haltungen : Zu sagen, als Einzelner könne man nichts tun », sagt Harry. Und für einmal sind wir uns einig. Alles einfach hinzunehmen und mit stoischer Gelassenheit zu akzeptieren, das ist zwar bequem, vordergründig, bringt uns aber auch nicht weiter. Es gibt Hoffnung – und die liegt auch im neuen Medienzeitalter : Wir können uns informieren, immer und überall. Und besser informiert, können wir die besseren Konsumenten sein : Konsumenten, die nicht nur dem Schnäppchen nachjagen, sondern an dauerhaften Werten und an fairen Rahmenbedingungen interessiert sind. « Also », meint Harry, « informieren wir uns mal ». Er stellt den Fernseher ein. Es läuft Werbung. « Schrei vor Glück », preist ein Online-Kleidershop. Harry stellt den Fernseher ab und steht auf. « Ich muss an die frische Luft. » Michael Haller Wir ereifern uns, was wir dagegen tun können, als Einzelne. Schliesslich wächst auch uns die Kohle nicht am Hintern. Auch wir sind froh um Leiter Unternehmenskommunikation unterwegs 0613 | 3 Lernen Wissen und Wollen im Einklang Fachwissen ist wesentlich, aber nichts ohne ein gutes Selbstmanagement. Was gilt es zu beachten ? Wir erzählen es am Beispiel von Sven, der eine Ausbildung als Maler macht. Sven ist am Ende des 2. Ausbildungsjahres als seinem Ausbildner zu den Ausführungstechniken Verantwortung hat mit Pflichten zu tun Maler. Der Ausbildner attestiert ihm ein gutes befragt wird, kann er diese in der Praxis richtig Einerseits möchte Sven gerne eine kleinere Maler ausführen. Beim Er- baustelle ( 3-Zimmer-Wohnung ) alleine übernehFachwissen und lobt klären spricht er nicht men, weiss aber, dass er im Umgang mit Kunden ihn auch für die guten Kleine Schritte sind in ganzen Sätzen und ( Mietern ) noch unsicher ist und sich manchmal Noten in der Berufsverwendet nicht die auch nicht so richtig traut. Und wenn er ehrlich fachschule. Er gibt ihm besser als gelernten Fachausdrü- ist, hat er manchmal keine Lust, sich um alles zu seine Erwartungen für grosse Sprüche. cke. Sein Ausbildner kümmern. Es ist einfacher, wenn sein Ausbildner das dritte Lehrjahr bewünscht sich auch, oder Vorarbeiter ihm sagt, was er alles zu tun hat. kannt : Sven soll selbständiger arbeiten, mehr mitdenken, nicht nur dass er eigene Meinungen vertreten kann oder Andererseits ärgert es ihn, dass sein LehrlingsAuftrag für Auftrag entgegennehmen und gemäss auch einmal einen eigenen Vorschlag für ein neu- Kollege schon viel mehr Verantwortung bekommt Anweisungen ausführen. Er möchte ihm gerne es Farbkonzept bei einer Hausrenovation macht und mehr alleine arbeiten darf als er. mehr Verantwortung übertragen, ist sich aber und dies mit eigenen Argumenten vorbringt. nicht sicher, ob er sich auf Sven wirklich verlassen Wenn er einen Materialauftrag für eine Baustelle Wenn Sven diese Kritik ernst nimmt und sich die kann, vor allem auch, weil er morgens ab und zu bekommt, arbeitet er gleichen Argumente unpünktlich und teilweise unmotiviert zur Arbeit noch oft ohne Hilfsmitin einem halben Jahr Sei du die Veränderung, tel wie Checkliste oder kommt. nicht noch einmal anNotizblock und verliert hören will, ist jetzt der die du dir für die Welt dabei zu viel Zeit, weil Eine eigene Meinung ist gefragt Zeitpunkt gekommen, Gandhi wünschst . Gand Sven ist nicht der grosse Kommunikator, eher zu- er meistens ein- bis wo er sich einige Frarückhaltend ruhig. Wenn andere Arbeiter auf der zweimal zum Magazin gen zu seiner selbstänBaustelle Gespräche führen, lässt er sich aber zurückfahren muss, um vergessenes Material zu digen Arbeitsweise beantworten und Verändeleicht ablenken von seiner Arbeit. Wenn er von besorgen. rungen einleiten muss. Und wenn er dann weiss, 4 | unterwegs 0613 Lernen was er verändern muss, braucht er vielleicht zur Erreichung seiner Ziele Unterstützung von Eltern, Freunden oder dem Ausbildner selbst. Er wird früher oder später entdecken, dass er mit seiner Unselbständigkeit immer wieder von anderen Menschen abhängig ist und daher auch wenig Eigenständigkeit vorweisen kann. Lohnt sich der Einsatz überhaupt ? Was wird ihm ein gutes Selbstmanagement später bringen ? Lohnt sich der Einsatz überhaupt ? Sein Chef sagte ihm, dass er bei der Anstellung von Malern nebst den fachlichen Fähigkeiten auch genauso stark die persönlichen Fähigkeiten wie Selbständigkeit, Zuverlässigkeit und das Verhalten eines Bewerbers berücksichtige. Und er munterte Sven auf, dass es nie zu spät ist, fehlende Fähigkeiten zu erlernen. Sobald Sven entscheidet, dass er seine Zukunft mitgestalten und in die eigenen Hände nehmen will und die Zusammenhänge erkennt, wird es ihm wichtig sein, die fehlenden Fähigkeiten zu erlernen und sich persönlich weiter zu entwickeln. Und die ersten Rückmeldungen, zum Beispiel über Eigenständigkeit und reifes Verhalten, werden ihn beflügeln und weitere Türen öffnen. Mögliche Schritte zu Svens Eigenständigkeit •Sven könnte sich Strategien aneignen, um sich abzugrenzen und Nein sagen zu lernen, wenn Ablenkungsgefahr droht. Gegen seine Vergesslichkeit könnte er ein Notizheft einsetzen und mit Checklisten arbeiten. Und vielleicht könnte Sven auch einmal nach Lerntipps im Internet googeln. •Zur besseren Kommunikation in der Fachsprache könnte er zum Beispiel einmal seinen Eltern, seinem Bruder oder einem Mitarbeiter eine Arbeitstechnik oder seine tägliche Arbeit erklären und nachher reflektieren lassen. •Zum Erreichen von echter Motivation sollte er sich Klarheit verschaffen über Werte, welche ihm in seinem Leben wichtig sind, zum Beispiel Familie, Beruf, Gesundheit, Sport, Karriere. •Dann sollte er seine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele schriftlich festhalten und eine Planung mit Terminen zur Erreichung der Ziele einsetzen, allenfalls mit einem Mind-Map. Diese Termine sollten seine wichtigsten in seiner Agenda und farbig markiert sein. Zudem könnte er die wichtigsten Werte oder Ziele als Text oder mit Bildern dargestellt an seinem Arbeitsplatz oder in seinem Zimmer anbringen. •Um mehr Eigenständigkeit zu erreichen, sollte Sven sein « Lebensheft » selber in die Hände nehmen und Verantwortung für alles übernehmen, was er tut, aber auch für alles, was er unterlässt – und die Konsequenzen daraus selber tragen. •Damit Sven mit den Veränderungen auch erfolgreich wird, sollte er nicht alles auf einmal verändern wollen, sondern geplant in kleinen Schritten vorgehen und dabei Geduld mit sich selber haben. Ein Freund, ein Betreuer, ein Coach kann ihm in diesem Prozess eine hilfreiche Unterstützung sein. » Erich Heule Bereichsleiter Berufsbildung » Mind-Map : Natalie Frei Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation Ich wünsche Sven und allen anderen auf dem Weg zur Selbstorganisation gute Erkenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit sich selber und für die Umsetzung die nötige Energie und Geduld. » Erich Heule Bereichsleiter Berufsbildung unterwegs 0613 | 5 Lernen Projektarbeit In der Bildungsarbeit werden Lernende oft zur Mitarbeit an Projekten beigezogen. Projektarbeit ist eine Arbeitsform, in der das Entdecken eine besondere Rolle spielt. Projektarbeiten können sowohl im Alleingang als auch zu zweit oder in Kleingruppen organisiert werden. Lernen kann man lernen. An dieser Stelle finden Sie regelmässig Lerntipps, empfohlen von den Berufsbildenden im Brüggli. Lernpartner und Lerngruppen Lernen mit Lernpartnern oder in einer Gruppe von drei bis fünf Mitschülern sind Arbeitsformen, die aus der heutigen Jugend- und Erwachsenenbildung nicht mehr wegzudenken sind. Partnerarbeit ist zum Beispiel nützlich : • beim Abfragen des in Einzelarbeit Gelernten. • bei der gegenseitigen Zielvereinbarung und deren Kontrolle. • beim Erklären und bei der anschliessenden Diskussion eines schwierigen Stoffes ( Wie hast Du es verstanden ? Praxisbezug ? ). Die Lerngruppe In einer Gruppe ist der Kreis von Ideen grösser ; es kann aus einer Vielfalt von Möglichkeiten eine Auswahl getroffen werden. • Die Diskussion in einer Gruppe bringt Klarheit, Ungereimtheiten werden aufgedeckt. • Da Lerngruppen unserem Bedürfnis nach Geselligkeit entgegenkommen, wirken sie sich positiv auf die Motivation aus. • Die langfristige Arbeit in Lerngruppen erfordert das Setzen von Zwischenzielen und hilft somit bei einer realistischen Zeitplanung. • Die Gruppe gibt uns eine Rückmeldung sowohl über unser Verhalten als auch über unseren Wissensstand. Vorgehen, Verhalten und Zielsetzungen sollen immer wieder kontrolliert und abgesprochen werden. Tipps für die erfolgreiche Lerngruppe Die Schüler sollen • Gefühle klar ausdrücken können. • Vertrauen zueinander haben. • gemeinsame Zielsetzungen entwickeln. • gegenseitige Offenheit zeigen. • jeden Konflikt durcharbeiten. • sich in der Gruppe engagieren. • sich mit der Gruppe identifizieren. • die Gestaltung des Gruppenprozesses als Teil des Lernauftrags sehen. • intensiv zuhören, um die Anderen verstehen zu können. • einen konsensorientierten Entscheidungsstil entwickeln. • selbstdiszipliniert einen Zeitplan einhalten können. Quelle : Swissmem Berufsbildung, Büchlein « 30 Tipps zum erfolgreichen Lernen », Josef Müller 6 | unterwegs 0613 Projekte dienen der Bewältigung von zeitlich begrenzten, einmaligen Aufgaben. Was verstehen wir unter projektorientierter Ausbildung ? Anhand eines konkreten Auftrags arbeitet eine Lern- oder Projektgruppe an der Realisation der Lösung der gestellten Aufgabe. Informieren ( Definitionsphase ) Planen ( Planungsphase ) Entscheiden ( Entscheidungsphase ) 1 2 3 4 6 5 Ausführen ( Realisierungsphase ) Kontrollieren ( Nutzungsphase ) Bewerten ( Auswertungsphase ) Ein Projektablauf wird in der Regel mit dem 6-Schritt-Modell dargestellt. Tipps für eine erfolgreiche Projektarbeit Klare Projektorganisation mit verantwortlicher Projektleitung ( verantwortliche Projektgruppe – wer macht was ? Bis wann ? ) • Teamarbeit, Zusammenarbeit, Feedbacks geben und erhalten • produktive Konfliktbehandlung, offene Informationspolitik • methodisches Vorgehen in bestimmten, kontrollierten Schritten • Projektplanung aufgrund von Tätigkeitslisten, Budgets, Terminen • kreative Lösungssuche • Projektsteuerungs- und Kontrollinstrumente einsetzen • gegenseitige Anerkennung geben • Projektdokumentation erstellen und den Projektabschluss feiern In der Lerngruppe Persönliche Schlüsselqualifikationen Schlüsselqualifikationen werden als fachübergreifende Fähigkeiten verstanden und haben zum Ziel, den Menschen – sei es schulisch, beruflich oder privat – zu Flexibilität und Kreativität zu führen, zum ganzheitlichen Denken und Handeln anzuregen. Wie beurteilen mich die anderen Mitglieder meiner Gruppe, zum Beispiel in Bezug auf Teamfähigkeit, Lernverhalten, Grundtugenden und Kreativität ? Es geht nicht um eine Bewertung des Partners oder der Gruppenmitglieder, sondern darum, auszudrücken, wie diese Personen auf mich wirken, welche Reaktionen ihr Verhalten bei mir auslöst. Ziel des Feedbacks ist eine Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Gruppe und der Gruppenatmosphäre. Feedback-Sitzungen sollten für alle Lerngruppen oder auch beim Lernen zu zweit zu einer festen Einrichtung werden. Nachgefragt Ihr Rezept gegen Prüfungsstress ? Eine Lehrabschlussprüfung bedeutet Prüfungsstress. Wir haben neun Ausbildungsabgänger von Brüggli gefragt, wie sie damit umgehen. Stephan Staub Restaurationsfachmann PrA Stress ist übertrieben gesagt – ich versuche es locker anzugehen. Ein wenig nervös bin ich allerdings schon ; schliesslich muss ich ziemlich viel wissen. Meine Vorgesetzten helfen mir dabei, einen strukturierten Plan fürs Lernen zu erarbeiten. Als Ausgleich mache ich viel Fitness und höre zur Entspannung Musik. Sophia Koulialias Hauswirtschaftspraktikerin PrA Ich bin sehr gut auf die LAP vorbereitet und kann den Prüfungen entspannt entgegensehen. Deshalb habe ich keinen Stress und bin auch nicht nervös. Bei Unklarheiten im Lernstoff recherchiere ich bei Google oder kann mich an eine erfahrenere Berufskollegin wenden, die ich bei einem externen Praktikum kennengelernt habe. Zur Auflockerung höre ich beruhigende Musik. Patrick Eugster Informatiker EFZ ( Systemtechniker ) Ich habe die Prüfung zum Glück bereits hinter mir und habe bestanden. Da ich jemand bin, der im Unterricht schnell lernt, war es nicht nötig, mich gross auf die LAP vorzubereiten. Ich ging es locker an – fast ein wenig zu locker – und fing erst vier Tage vor der Prüfung an zu repetieren. Während der Prüfung regte ich mich manchmal auf, aber davon abgesehen war die LAP für mich kein stressiges Ereignis. Kay Egger Drucktechnologe EFZ Für die LAP habe ich ein gutes Gefühl, aber wir müssen viel Lernstoff können. Ich sehe mir die einzelnen Dossiers genau an und mache Karteikärtchen für den Stoff, den ich noch nicht perfekt beherrsche. Diese gehe ich immer wieder durch, bis ich sie auswendig kann. Gegen den Stress verbringe ich viel Zeit mit meiner Freundin und entspanne zuhause. Angelo Fusco Logistikassistent Ich sitze jeden Abend 20 bis 30 Minuten hin und beantworte Fragen aus den Lerndossiers, die wir von der Schule für die LAP-Vorbereitung erhalten haben. Aber ich fühle mich trotzdem nicht gut vorbereitet und bin schon ziemlich nervös. Wenn ich mich zu gestresst fühle, gehe ich an der frischen Luft spazieren oder höre Musik. Ich freue mich extrem darauf, die LAP hinter mir zu haben. Patrik Freudiger Kaufmann B-Profil Ich habe den ganzen Stoff repetiert und an einem Vorbereitungskurs der Schule teilgenommen. Beim Lernen ist es wichtig, für Abwechslung zu sorgen. Bei schönem Wetter gehe ich oft am See Rollschuhfahren. Ich habe ein gutes Gefühl und gehe mit dem Motto « Ich nehme es, wie es kommt » an die LAP. Ein wenig Nervosität schadet allerdings nicht. » Notiert : Natalie Frei Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation Bilder: Natalie Frei, Fotostudio Bühler und Damaris Ferizovic-Huser Michaela Kugler Hauswirtschaftspraktikerin EBA Als Vorbereitung gehe ich die Lernziele durch und stelle mir dazu Fragen, die an der Prüfung kommen könnten. Wenn ich sie korrekt beantworten kann, gehe ich zum nächsten Lernziel. Ich werde extrem unruhig vor wichtigen Prüfungen, und langsam fängt die Nervosität schon an. Zur Ablenkung treffe ich mich mit Freunden und geniesse das schöne Wetter. David Tüscher Logistiker EFZ Es bringt nichts, sich selbst verrückt zu machen und in Panik zu geraten. Gegen die Belastung hilft nur, sich gut vorzubereiten. Ich fing schon im Januar an, alle Bücher nochmals durchzulesen, Karteikärtchen zu machen und Zusammenfassungen zu schreiben. Als Ausgleich treffe ich mich mit Kollegen oder gehe joggen. Hanna Averkamp-Peters Kauffrau B-Profil Ich gehe mit einem guten Gefühl an die LAP, weil ich mich gut darauf vorbereitet habe. Ich habe alte LAP-Serien gelöst, den Repetitionskurs besucht und viel gelesen. Dazu habe ich mir konkrete Lernzeiten eingeplant und gehe als Ausgleich schwimmen oder treffe mich mit Freunden. Einige Fächer haben wir zum Glück bereits abgeschlossen, und ich bin froh, wenn die LAP vorbei ist. unterwegs 0613 | 7 Aussensicht Daniel Stauffer : Von der schiefen Bahn auf die Überholspur Daniel Stauffers Geschichte macht Mut. Er hat sein Leben in die Hand genommen. Nach seiner vierjährigen Lehre bei Brüggli arbeitet er heute erfolgreich als Polygraf in einem internationalen Unternehmen in Zürich. Daniels Arbeitgeber Mediaplanet produziert Spezial-Publikationen zu den verschiedensten Themen. Daniel bei der Arbeit. 90 Prozent aller Publikationen werden von ihm gelayoutet. Daniel hat die Dämonen seiner Vergangenheit besiegt. Als er kaum drei Jahre alt war, starb Da- ernst. Es war absolut deprimierend. » Das ganniels Vater, als Jugendlicher geriet er auf ze nervenzehrende Hin und Her zahlte sich für die schiefe Bahn. Und mit 22 erlitt er ei- Daniel dann aber doch aus : Er wurde angehört, nen schweren Unfall, bei dem er sich seine Umschulung und eine eventuelle Berentung beide Beine endlich gutgeheissen. brach. Koma, Spätere Tests beim Daniel hatte schlechte drei Monate RAV ergaben eine BeSpitalaufentgabung für Tätigkeiten Zeiten. Jetzt ist Zeit für halt, diverse am PC, und Daniel die Guten. komplizierte entschied sich für eine Operationen, Lehre als Polygraf. Zur schmerzhafte Hauttransplantationen und Auswahl standen zwei Ausbildungsstätten – eine ein für immer versteiftes rechtes Fussge- in Basel und eine bei Brüggli in Romanshorn. Da lenk waren die Folgen. Seinen Beruf als er seine Umschulung in Basel erst in einem Jahr Maschinenmechaniker konnte er wegen hätte antreten können, entschied sich Daniel fürs seines verletzten Beines nicht mehr aus- Brüggli – einen Entschluss, den er keinen Tag beüben, auch nicht andere Tätigkeiten, die reut hat, wie er lächelnd sagt. er nach seiner abgebrochenen Lehre ausgeführt hatte. « Ich war ein richtiger Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Allrounder und war mir für nichts zu Während einer Schnupperwoche bekam er Einblick schade », erzählt Daniel. « Ich habe etli- in den Betrieb von Brüggli und ins betreute Wohche Jobs gemacht : als Lagerist, Eisenle- nen. Diese Option kam für den damals 28-Jähriger, Zügelmann, Maschinenführer und in gen aber nicht in Frage. « Mit 28 habe ich bereits der Produktion einer Fleischerei. » längere Zeit alleine gelebt und wollte eine eigene Wohnung », sagt er. Einfach ging es aber auch jetzt Kräftezehrendes Hickhack mit IV nicht weiter : Brüggli-interne Tests attestierten Nach seinem schweren Unfall war nichts ihm zwar ein gewisses technisch-kreatives Tamehr davon möglich. Weder langes Ste- lent, seine Deutschkenntnisse aber waren damals hen noch längeres Gehen – nicht mal geradezu katastrophal. « Ich bin mit meiner portumehr leichte giesisch sprechenden körperliche Mutter aufgewachsen, Er weiss, was er will : Belastungen. deshalb waren meine Eine UmschuDeutschkenntnisse auf « Ich bin ein Macher, einem sehr schlechten lung war unkein Schwätzer. » Niveau. » Doch anstatt umgänglich. den Bettel hinzuwerfen Doch auch der Weg dahin war schwer und steinig. und aufzugeben, machte Daniel seinen Betreuern « Ich habe fast drei Jahre gebraucht, bis einen Vorschlag : Er würde bis zum Umfallen büfdie IV mich auch nur anhörte », erzählt feln und in drei Monaten den Test wiederholen – der junge Schweizer mit portugiesischen erfolgreich. « Ich wollte diese Lehre unbedingt maWurzeln. « Aber ich habe nicht aufgege- chen und war bereit, alles dafür zu geben. » Seinen ben, habe unzählige Briefe geschrieben, Worten liess Daniel Taten folgen – etwas, das ihn OP-Berichte von Ärzten, Spitälern und auch sonst auszeichnet. « Ich bin ein Macher, kein Fotos geschickt. Niemand nahm mich Schwätzer. » Daniel engagierte einen Privatlehrer Aussensicht sowie einen Studenten der Uni Zürich, mit denen er 13 Stunden Deutsch pro Woche büffelte. Nachdem die drei Monate verstrichen waren, bestand er den Deutschtest mit Bravour – und bekam grünes Licht für seine Polygrafenlehre. Daniels Initiative und sein starker Wille beeindruckten auch seine Betreuer bei Brüggli so, dass sie sich für seine berufliche Zukunft stark machten. « Wer in drei Monaten fähig ist, sich aus eigener Kraft so zu steigern, kann auch eine erfolgreiche Lehre schaffen », so seine Betreuerin bei Brüggli, Tina Schwizer. Wegweiser Brüggli Daniel zeigte sich auch während seiner Lehre als engagierter und vorbildlicher Lernender. Er wurde für zahlreiche Projekte wie den Brüggli-Film engagiert und realisierte zusammen mit Michael Haller die Ausgabe von « unterwegs », die ein Jahr später vom Schweizerischen Verband für interne Kommunikation SVIK die Goldene Feder verliehen bekam. Daniel ist dankbar für seine Zeit bei Brüggli. Hier erfuhr er Aufmunterung, Unterstützung und Offenheit. « Die Leitenden haben mich so genommen, wie ich bin und mir viele Chancen geboten, mich und meine Talente einzubringen. Probleme wurden gemeinsam besprochen und gelöst. Ich fühlte mich aufgehoben. Etwas, das ich vorher nicht kannte. » Mit gestärktem Selbstbewusstsein und einer erfolgreich absolvierten Polygrafenlehre im Sack war der Weg frei für eine vielversprechende Laufbahn im ersten Arbeitsmarkt. Daniel ein sympathisches, junges und motiviertes Team, ein lichtdurchflutetes Grossraumbüro, gute Atmosphäre und angenehme Arbeitsbedingungen – kein Wunder, arbeitet Daniel gerne hier. Und er ist im Team beliebt. Auch Corinne Zollinger ist begeistert : « Ich nehme Daniel als innovativen, kommunikativen, verantwortungsvollen und offenen Mitarbeiter wahr. Es ist für alle sehr angenehm, mit ihm zusammenzuarbeiten. » Endlich angekommen Der Wandel hat ihm offensichtlich gut getan. Daniel, heute 33, wirkt gesund, entspannt und glücklich. Die Dämonen seiner Vergangenheit sind besiegt. Daniel ist mit seinem stabilen Leben rundum zufrieden. « Brüggli hat mich dabei unterstützt, den richtigen Weg einzuschlagen und an mich zu glauben. » Etwas, das er als elementar betrachtet und auch immer wieder betont : an sich, seine Ziele und Träume zu glauben und sie niemals aus den Augen zu verlieren. « Wenn du nicht an dich selbst glaubst, wer soll es sonst tun ? » » Viviane Probst Fachspezialistin Unternehmenskommunikation Bei seiner ersten Stelle nach Brüggli strauchelte Daniel zwar, doch beim zweiten Anlauf klappte es auf Anhieb. Seit Januar 2012 arbeitet « Brüggli hat mich dabei er bei der Mediaplanet Group am Limmatquai unterstützt, den richtigen in Zürich als Polygraf. Weg einzuschlagen. » Seine Vorgesetzte, Corinne Zollinger, hat sich für Daniel Stauffer entschieden, weil er mit seinem technischen Wissen und bei der Probearbeit überzeugte. Seine Vergangenheit bei Brüggli spielte für sie keine Rolle. Mediaplanet produziert diverse Spezialzeitungen zu Themen wie beispielsweise Krebs für den Pink Ribbon Day oder Depression und Burnout, die dem Blick, Tagesanzeiger, der Weltwoche oder L 'Hebdo ( für die welsche Schweiz ) beigelegt werden. « Für unsere Publikationen haben wir sogar schon Interviews mit Arnold Schwarzenegger, Céline Dion oder Roger Federer gedruckt », lacht er. Daniel ist für das Layout, die Bildbearbeitung und die Planung des Lektorats verantwortlich. Am Limmatquai 122 hat unterwegs 0613 | 9 Aktuell Brüggli in neuer Frische Brüggli erhält einen neuen Marktauftritt, ein neues Erscheinungsbild. Der Name Brüggli wird gestärkt. Zugleich erhalten die nach aussen gerichteten Bereiche mehr Individualität durch Farben. So ein Neuauftritt besteht nicht nur aus einem Konsequenter Schritt deutlicher als Brüggli-Unternehmen in Erscheineuen Kleid. Damit das Kleid passt, muss man Ausgelöst hatte den Erneuerungsprozess die nung. Gleiches gilt für die technischen Dienste, sich vor allem den Inhalten widmen : Wer sind Printagentur, die Druckerei von Brüggli. Weil sie die ihre Leistungen auch Externen anbieten. Diese wir ? Was macht uns aus ? Und wohin soll die Rei- längst mehr ist als eine Center erhalten durch eine frische Farbcodiese gehen ? Am Anfang des Erneuerungsprozesses Druckerei und auch Der Neuauftritt ist rung mehr Individualistanden also viele Auseinandersetzungen mit dem Leistungen einer klastät. Gleichzeitig haben Selbst- und Fremdbild von Brüggli. Ein Ziel war, sischen Werbeagentur MEN - ein Bekenntnis SA M R E U wir eine Konzentration die teilweise sehr unterschiedlichen Auftritte der anbieten kann, suchte E N C OA I Z Z REN EN BOH LE im Agogischen Brüggli-Center zu vereinfachen, ohne dass einzel- sie nach einemRneuen S T Ü T E N B E Gzur Marke Brüggli. B O H ermögTI R N E E T Nheisst Bdie N T I EesE N M O N A LD TZEN E R Wann U I I O So licht. immer ne Identitäten aufgegeben werden müssen. Leit- Namen. T M N N P O CK E NBrüggli I T E I N Dneu TÜ VER N PAhanR SMedien. CKEN N N M agogische Andere Center sich direkt um Brügglis Leistungen gedanke : Wir alle sind Brüggli, eine Familie. Also R E G L EPrintagentur E A E N E F T E P E K D V B F N R C L E I I U : Das V Eums Wohnen, H E N dem R PABeispiel Jobcoabekennen wir uns deutlich zum Namen HLE SCHLEIF D E N der Nrund I F E N ums E NBeispiel E N heisst Ndelt, U S BIndustriecenter Ezum ACfolgten C T LBrüggli, E E Z V A I I O S F L T I E C B H Ü N L C EN EN N I L L tritt E GBrüggli H L EAssessment, I F E chingS Coder R S T N BUsblick über die Ostschweiz hinaus N D E Die D E N ist.Ü T Z E N N Bneu E N S werden T EGastronomie Ä H Edem N Ä H N Ä Hdiese unter F IIndustrie. I Nvertraut H EN ÄH UN ST EN LN EN LN ITE NN CK NF NDE SC ZE C H E N U N T E R N A N L E C OAC H L E I T E N H E N F IN ÄTHEERNS T Ü LT NI -N Ä H C K E L N N T W I C K E W I C K E L T W I C K E E N T W I A O EN EN EN NT NC C K EL E T W I BEG ZEN ITE OAC L N U N PAC LDE Ü T Z E B E G L E D E N B I E R S T Ü T B I L D E N T Z E N CT WLIECIKTEE N ELNDTEWNI AKNE NNE N PAC K E N AC K E N E PAC K E N V E R PAC K E N V E R E N T S R R E T N N Ü N N G E S E B I R PTAÜCT Z VEE-R HL MM VE EN ERP U N T S B I L D E H E N F I I T E N U N D E N AU N T E R S T D E NE B ER PNADC EKN VT EER S Ä H LEENN B H L E N V Ä H L E N B Z Ä H L E N A B Z Ä E N Z U SA H R E C E U U N I L E N A V I A F E L I N A Z D N O B O L Z Z AB BZÄ EN ENSET ORTIER REN B TIE EN D E N T Z E N C E N B E G C H E N F G L E I T E N AU S AC H E NA B ZIÄT EHN UE NEANBB I LN A E EC OACRHT IIETREENN E N S E T Z A M M SS L E N S EFT ZI N D S E TN Z TIE ON G E B I L D Z E N C OA I T E N B E N F I N D T Z E N C O NARBEITSASSISTENZ R S T Ü E NARBEITSASSISTENZ M B M EH E N U S INDUSTRIE N AU E N M O N C K E N M K E N NT Z E U SBSEOG L EU SA M Z E E E E Ü E T R D M L Ü N T H D C Ü H FIN TERST AN E N R EFNI NZD E NB O-H R E E N B O R PAC K V E R PA E R PAC E BIL OAC C OA SAEMR S T RIELNDA TERS V V N N L D E N Ü T Z E N C T E N U N F I N D E N Ü T Z E N E N ZUUNNT B OUHS B N T NTIER VE O HN U I B B N E EE N A E R EONAC H EN TNITEERRES T ÜM O T FEN CHLEIFE HLEIFEN HLEIFEN ZU ST IT EI EN I N S R R E L E E D R E L L G N H E N T C I D O N E I T C N LDE SCH O N TE N N MN U C K EIN EN S N SC REN N SC E N F T E N U N I L D E N B E N C OA I T E N U I L D E N A H E N F I N M T Ü TRZPAECGKLEE I T EV ENRDPEAN BN ÄAH- E N L N N Ä H N Ä H E N N Ä H E E N B O H E R E N I S Z E C B B E T L R A L E Ü G N E EN CO TI EG INDEN TERST EL N T DVEEN B E I FEENN F I C K EELNN C O I C K ER EL BE FIND TZEN BE- TWICK NTWICK MONTI EN MON ONTIER L H T W IÜ T Z E N TEW F L N EN U DEN N N T OAC E N M K N D E H E N I T E N U AU S B I L AC H E N T E R S T Ü E G L E I T AU S B I NS CC H E S C E N N B KEN EN A N E N T E R C K ESNB I L K E N R PA AC K CO LE CHE KEN ZE B E G F I N D E N Ü T Z E N E I T E N U B I L D E N N F I N D E E R S T Ü T I T ECNK U NV EDREPNA AVUE REPNACCOAV E R PAC N V E R P I F E N V E V E R PAC E N S E T Z E N N N L E NÜ T Z L E NI T E N H L E T E T E L N N LE M M SA M M C H E U N T E R S E N B E G F I N D E N C OAC H T E N U N E N A N L H ELNE FZI Ä HE R S T N MEAG L E A B Z Ä S C H C H L E I F E N Z U SA US ZU N C I T D E N B D B N E A N E S L N N E RE OHREN HREN Z P ÄH HEN GL EN BI C O T E NA U N S ELTDZE N S E T Z E I T E AU S B I L OAC H E S T Ü T Z H N E O N B N E B C BO NÄ EL TZ EN N EI NB ND ER M ES B I E N N VER N D E T Ü T Z E N E N U N T U S B I L D C H E N F I N T E R S T Ü E N B E G L D E N AUU SA M M N T W I C K I C K E L N O N T I E R E N T I E R E N T I E R E N Ä H L E N A L S E A O Z T N D MO EN ABZ NM NM EN M ENTW N T E R N A N L E I F I N D E N Z E N C OA E I T E N U E N B I L H E N F I PAC K AC K E N R PAC K E R PAC K E PAC K E N S E T Z E N E N S E T Z N S E T Z L C D T E G A N N Ü D E I E O T E R E E P IL CH NTERS DEN B HEN F ZEN C V E R H L E N V E I F E N V I F E N V E SA M M E N Z U SA M M U SA M M C OA T L C Ä Z U E L Z N Z L Z E N E I T E N U AU S B I E N C OA T E R S T Ü H E N B A CH SC EN RE HR L N Z HEN ÄHEN S N BOHR REN BO EN BOH BEG FINDE ERSTÜT ITEN UN Ä N N E E R N N TI ER TIE NLE www.brueggli-arbeitsassistenz.ch UNT C H Ewww.brueggli.ch C K E L M O N T I E N M O N www.brueggli-industrie.ch MON TEN ILDEN A I N E E N K L G C K E V E R PAC E R PAC K EN B FIND FEN EIFEN V L Alle Center und Bereiche von Brüggli, Gleiches gilt für die AssessmentMit Mechanik, Montage, Textil, LogisS C H und Coa® die für die agogische Kompetenz von Brüggli stehen, nutzen fortan konsequent das vertraute Brüggli-Logo. Der Internetauftritt der Arbeitsassistenz ist neu prominenter und übersichtlicher in den Gesamt-Auftritt von Brüggli integriert. 10 | unterwegs 0613 ® ching-Leistungen sowie fürs Wohnen. Überhaupt ist die agogische Vielfalt von Brüggli jetzt viel übersichtlicher dargestellt. Mit einem Mausklick sehen Sie zum Beispiel alle Berufsfelder und Ausbildungsangebote auf einen Blick. ® tik und Qualitätskontrolle ist Brüggli ein wichtiger Partner für die Industrie. Und zugleich ein erfolgreicher Selbstversorger, der sich mit hochwertigen und cleveren Eigenprodukten wie den Fahrradanhängern von Leggero, den Hundeboxen von 4pets oder energetisierten Chips für Hunde und Katzen abgesichert hat. Das Sortiment wächst laufend. Von den vielen spannenden Möglichkeiten erzählt die neue Webseite. Editorial Aktuell A ERST V D AND Z UN HER D VERST RST T I DM UN D VE S TA N T H E R Z E R Z U N S TA N R E I VER ND V DM IT H ER R Z U E R S TA N TA N D M R Z U N D M I T H E H E D V S T I H N R ND D E M T TA Letzter Schliff am neuen Auftritt : Kommunikationsdesignerin Regina Furger, CEO Kurt Fischer und Kommunikationsleiter Michael R SBühler N DHaller. R S TA E Z U N U N D V A N D M IBild : Hanspeter E A E R V T V E S ER IT H T HERZ VERST RZ UND Z UND D MIT H N D V A N DEM M N ER D U N MI HE Z K T R SBAC S TANN D H E R Z U N D M I T D M I T H V E R S TA R S TA N D H E R D VEEN T I E RFilme M U NOrientierung durch News, und bewährten Brüggli-Logo, in den vertrauten Farben rung, mehr Identifikation N D Nbringt. N I mehr HE M I T trittEhat, RT ND Z der D Dynamik D V E R S TA N D S TA N und ZBU KVOAC Nfür D- eine I T Der E Rwurde U Brüggli R Z U Rdurch RBrüggli E Wdie H RNeuauftritt U V E E N S TA –Nhier E Z H E Z H Bilder hat Grundlagen Blau und Rot, angeführt. komplett R D T R N R R E E T N I I TE R E T H ER E I E V E RESN O N D M H ND V RZ UND Uunsere I TBeispiel N D V kontinuierliche D M Er ED DNM R Z U realisiert. IN S ID R K A Z M I E D U N E N Weiterentwicklung geschafft. Medien ist ein für T N N M R I H N A H S E A Z E T R T E RZ U N T E AND MI S EIRC H T M IITÄ AH M IKomHER E R S R GRAS TABNkommt EIIT- HundNText, E KON D NVR AC KH Eder SMTum V E R GVEErund D N M D D R Neuauftritt auf sämtlichen Benutzerfreundliches Internet Kompetenz Konzeption N N T ST H Z N N D E N M I T U NIDE RVE NDOVDaneben A C U A R T D A E SN DO R GI T HNE T E D MOI CBeschriftungen H E R ZR E N und DI ERD AND MI Aund ST N A R N T V N I R T Z I R E S N E E U S R Drucksachen, Textilien zum Am offensichtlichsten sind die Neuerungen im munikationsdesign Druck. R O D E H K W N U R V N E R N E T N N I E H ED E K E R ZN B E R S TAL E N M I TK R E I D V EI E R E N DWMI R T DE LMNI T S V D U V A D R T IN Ä E V EC HEinsatz. E N SH E NNOD SECR NG Ü Internet. Hier stand besonders B E NS TZAfrisch HZN EU IRT EHPEAR- Z U N D V E D V E R S M KOVREdamit K EENRrunde I E RBenutzerRRSETNA Brüggli DN S R S TBAANCDEine ESache, ZN UDN Ä LÄEHHNEENR ZR U EIN O C H AMNIITdie N H R E K H N N U Z M T E E R D C E E E H D U R R V E N Z N E I S T T EN ÄH N modern wahrgenommen wird freundlichkeitE RimE Vordergrund » Michael E N D RVT Eund NN I S PA M Ä D SI TC HHEE N MIAufIT CH N einen JN R Z Haller TA N NRDI Eund O R G: bessere H E RI S IMenüfühI R ZR GUAN A Unternehmenskommunikation NNEDNBMAICRGKSETENANNMD ÜVGEERLSNTA N M SETIA RN NRDE NM IKTOH EO TTE H E D V E R S H E R Z ATIEG WLeiter S I ERERSI N I R K R E R I E R E N O R GAHNE RNZ BUE W IS TA D T Ä E M J N N E E V N E N E D N B A T H E T ND ER I R NRDE IKVO C HZ EUNN E V EKRR E I N D M N K O R EL NU N J ÄDO R GA EI ERS ST EBRÜSGTEALN RHEENR Z U A N D M I U N D N ENDL NBVE W BAC E N D E K R I C H T E N I S I E RU NKDE N U G R I EG N V C R A Z N L G N O E T S E E Z U E R N E N Ü R D S K A E H R R E E Z G 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Ob für nikationsfragen Garten – Ireparieren, und R H bügeln, R S:TABrüggli R U T E E T I E V I V Z M T E R Z U Nwaschen V M T R I D vonT Fachleuten E D N D TA N D Erfahrung M Seminare, Tagungen, Bankette oder HochzeiTypomähen Gras, Hjäten Unkraut, N D Mmalen, I H E R Z U Naus TDruck, Z UN D M R Z UrenovieAND MIT HER R S T H E Rgrafie, M I T Fahrzeuge R S TA Ioder E H Ezügeln S E H V N R T V ten : Hier haben Ideen Platz. Grafik, Fotografie, Journalismus, PR ren, reinigen ganze U N D A N D M I V E R S TA N D M I T U N D V E R S TA N D V E R S TA U N D TA N D M Gerne Z R und klassischer Werbung unter einem Dach. 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Gerüchten zufolge soll Albert Einstein gesagt haben : « Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben ». Was vor 100 Jahren noch als eine realitätsferne – und deshalb etwas seltsame – These erschien, wird heute mit dem anhaltenden Bienensterben zur immer realistischer werdenden Zukunftsperspektive. Ohne Bienen sind wir aufgeschmissen. Die Natur, wie wir sie kennen, ist abhängig von der Dienstleistung, die sie auf ihren Nektar-Sammelflügen von Blümchen zu Blümchen erbringen ; der Blütenbestäubung. Von Blüte zu Blüte Die Sammlerinnen-Bienen fliegen auf ihrer Suche nach Nektar und Blütenstaub ( Pollen ) von Blüte zu Blüte. Während sie den Nektar aufsaugen, Wie kann ich helfen ? • Pflanzen Sie bienenfreundliche Pflanzen in Ihrem Garten ; opfern Sie z.B. einen Teil des typisch englischen Rasens für einen Naturgarten. • Verzichten Sie im Garten auf sämtliche chemischen Spritzmittel – wenn Sie einheimische Pflanzen säen, brauchen Sie diese sowieso nicht. • Kaufen Sie Lebensmittel, die möglichst ohne chemische Pflanzenschutzmittel angebaut wurden, um die pestizidfreie Landwirtschaft zu unterstützen. • E rrichten Sie in Ihrem Garten ein Bienenhotel ( Infos und Anleitungen : www.bienenhotel.de ) • Setzen Sie sich mit dem Thema auseinander. ( www.bienenschutz.ch / « More Than Honey » – ein Film von Markus Imhoof ) 12 | unterwegs 0613 verfangen sich Pollenkörnchen – die männlichen nordamerikanische Studie geht davon aus, dass Samen einer Blüte – in ihrem Haarkleid. Bei der ein Drittel aller in Nordamerika konsumierten Lenächsten Landung auf bensmittel von Bienen einer anderen Blüte bestäubt wurde. Es 2011 starben in der bleibt ein Teil dieerfordert weder einen Doktortitel, noch einen ses Blütenstaubs am Schweiz die Hälfte Blick in die Kristallkuklebrigen Stempel – aller Bienen. gel, um herauszufindem weiblichen Geden, was ohne 80 % schlechtsorgan – der unserer Pflanzenarten passieren würde : Anfangs fremden Blüte hängen ; die Blüte ist befruchtet. wären wir zu einer extrem mangelhaften Ernährung gezwungen, Tierarten würden aussterben, Ohne Bestäubung läuft nichts Werden die Blüten im Frühjahr nicht bestäubt, wir müssten unsere Nutz- und Zuchttierhaltung tragen die Pflanzen später keine Früchte. 80 % aufgeben – was zum Verlust weiterer Nahrungsaller Nutz- und Wildpflanzen – unter anderem mittels führen würde – Hungersnöte, Seuchen, alle Obstsorten – in unseren Breitengraden sind Kriege. Am Ende würde Albert Einstein mit seiner auf Honigbienen als Bestäuber angewiesen. Eine These wohl Recht behalten. Natürlich Das grosse Sterben In den letzten 10 Jahren wurde ein weltweites, so nie dagewesenes Bienensterben verzeichnet. 2011 starben in der Schweiz die Hälfte aller Bienen – rund 100 000 Völker. In anderen europäischen Staaten, China und den USA wurde dasselbe Phänomen beobachtet. Der Auslöser davon ist das menschliche Verhalten im Umgang mit der Natur. Massentierhaltung mit dem Ziel einer möglichst effizienten Ausbeutung ist ein Verbrechen gegen die Integrität der Natur und zerstört natürliche Zyklen von unabsehbarem Ausmass. Die Honigausbeutung und Haltung der Bienen als Nutztiere ebnet Krankheiten, Viren und Parasiten – die sich in einem natürlichen Umfeld nicht so einfach ausbreiten könnten – den Weg. Ein Beispiel dafür ist die Varroamilbe ; in der Schweiz sind alle Bienenvölker von dem Parasiten befallen. Unbehandelt stirbt ein befallenes Bienenvolk in ein bis zwei Jahren, weshalb wildlebende Bienenvölker in Europa stark vom Aussterben bedroht sind. Befallene Völker werden von Imkern unter anderem mit Ameisensäure behandelt – was die Parasiten zwar zu einem Grossteil abtötet, dafür aber die Bienen schwächt, sodass sie anfälliger für andere Schädlinge und Krankheiten werden. Der Staat gegen die Schmarotzer Um die komplexe Organisation eines Bienenstaats besser verstehen zu können, betrachten ihn Forscher oft als eine Art Superorganismus, dessen Zellen aus einzelnen Bienen bestehen : den « Bien ». Diese Sichtweise verdeutlicht dem Betrachter, dass der Überlebensinstinkt einer Individuen-Biene nicht ihrer selbst gilt, sondern ausschliesslich dem Bien. Wie die Zellen eines Körpers übernimmt sie die Aufgaben, für die sie entstanden ist, und stirbt, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. unterwegs 0613 | 13 Natürlich Unser Umgang mit der Natur macht die Bienen anfällig für Krankheiten. Es lassen sich In den letzten Jahren wird beobachtet, dass grob zwei Sorten von Stadtbienen um einiges gesünder sind als Bienen unterscheiden ; die mit Honigsammeln beschäftigt, Landbienen. Das liegt daran, dass die ErnähSommer- und die Winterbienen. während die Königin immer noch Eier rung der Bienen in grünen Stadtteilen oftmals Sommerbienen sind grösstenteils Arbeite- für Sommerbienen legt. Diese Larven sind die vielseitiger – und pestizidfreier – ist als jene von ideale Nahrungsquel- Landbienen in Monokulturen. 2011 mussten im rinnen, die den Honigvorrat für den Winter le für Varroamilben. Kanton Thurgau fast 9 Tonnen regionalen Honigs Ohne Bienen wäre produzieren und deren Wenn diese « über- vernichtet werden, weil er Rückstände des AntiLebensdauer nur weflüssigen » Sommer- biotikums Streptomycin enthielt, welches in Obstdie Pflanzenwelt extrem nige Wochen beträgt. bienen im Spätherbst plantagen gegen Feuerbrand gespritzt worden war. eingeschränkt. Winterbienen hingegen schliesslich sterben, Auch die zunehmende Schadstoffbelastung der überleben mehrere Mogibt es eine Vielzahl Luft trägt zum Problem bei : Wegen der erhöhten nate und machen keine Sammelflüge. Ihre einzi- Varroamilben, die sich alle zwangsläufig auf die Luftverschmutzung wird der Bienen-anlockende Blütenduft weniger weit verströmt und die Bienen ge Aufgabe ist, den Winter zu überleben, um im Winterbienen stürzen. haben Mühe, ihre Nahrungsquelle zu finden. Frühjahr die neue Brut der Königin aufzuziehen und so das Überleben des Volkes zu sichern. Das Fort- Immer mehr Stressfaktoren bestehen eines Bienenstaats hängt also davon ab, Der Parasit kann jedoch nicht für das enorme Nur ein Dominostein dass die Winterbienen lange genug leben. Ausmass des Bienensterbens verantwortlich ge- So wie die einzelne Biene nur eine Zelle im « Bien » macht werden. Die Biene nimmt mit der Blüten- ist, sind die Bienen nur eine Zelle der Natur. Mit Die Varroamilbe zum Beispiel tötet die befallenen bestäubung als Bindeglied im ökologischen Kreis- dem Aussterben von Pflanzen-, Insekten- und Tierarten brechen die Bienen nicht sofort. Wie bei den meisten Parasi- lauf einen essentiellen Glieder einer Kette, ten, die sich von ihren Wirten ernähren, ist ihr Ziel Platz ein. Bedingungen 80 % aller Pflanzen sowie die von unserer Gier nicht der Tod ihrer Opfer, sondern die möglichst der Umwelt nehmen effiziente Ausbeute. Die Lebensdauer der befalle- Einfluss auf die Ge- alle Obstsorten sind von den gesprengt wird. Seit über 30 Millionen Jahnen Bienen verkürzt sich um mehrere Wochen bis sundheit und Resistenz Bienen abhängig. Monate und ihre Arbeitsleistung nimmt ab. Das der Bienen. Unzählige ren profitieren Pflanführt dazu, dass viel zu wenige und viel zu schwa- Stressfaktoren machen zenblüten und Bienen che Winterbienen bis zum Frühling überleben und die Bienen anfälliger für Krankheiten : Mangeler- gegenseitig voneinander. Während 30 Millionen « der Bien » stirbt – wie wir, wenn unsere roten nährung in einseitigen Monokulturen, Vergiftung Jahren haben es die Bienen geschafft, sich allen Blutkörperchen zerfallen, bevor genügend neue ihrer Nahrungsquellen durch Pestizide, verringer- Einflüssen ihrer Umwelt anzupassen. Dass die produziert werden können. te Bio-Diversität der Pflanzen und gentechnisch Bienen in ihrem Fortbestand noch nie so bedroht veränderte Organismen, immer kleiner werdende waren wie heute, ist vielleicht ein Zeichen dafür, Das Bienensterben als Symptom Lebensräume, Begünstigung von Parasiten und dass einiges gewaltig schief gelaufen ist. Die Vermehrung der Varroamilbe wird zusätzlich Krankheiten durch den Klimawandel, gestörter durch den Klimawandel begünstigt : Die Bienen Orientierungssinn durch elektromagnetische » Natalie Frei sind bei milden Temperaturen im Herbst länger Wellen. Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation 14 | unterwegs 0613 Nachgefragt Was macht Sie glücklich ? Die Definition von « Glück » ist bekanntlich sehr subjektiv. Hier einige Beispiele. Jochen Lang Mitarbeiter Finanz- und Rechnungswesen Wenn ich abends ein Stück Schokolade essen kann. Ich bin davon überzeugt, dass sowohl reiche und gesunde als auch arme und kranke Menschen glücklich sein können. Jeder einzelne ist seines Glückes Schmied – und das ist sehr individuell. Ich bin glücklich, wenn ich über das Brüggli ( Brücke ) gegangen bin : wenn etwas gut endet und ich wieder festen Boden unter den Füssen habe. Jessica Chiecci Fachfrau Betriebsunterhalt EFZ, 2. Lehrjahr Am glücklichsten macht mich meine kleine Familie. Meine Freundin gibt mir Liebe und Halt im Leben, was sehr wichtig ist. Auch meine Haustiere sind immer treu für mich da und bringen mich zum Strahlen, selbst wenn es mir nicht so gut geht. Beim Zeichnen und beim Tätowieren kann ich abschalten und meine Kreativität ausleben. Alvar Guhl Betriebspraktiker, 1. Lehrjahr Frauen, die Familie und schönes Wetter. Es geht mir gut, wenn ich sehe, dass es auch meiner Familie gut geht. Wenn ich draussen abhängen kann, bekomme ich gute Laune ; deshalb freue ich mich natürlich, wenn das Wetter schön ist. Was mich auch sehr glücklich macht, sind Ferien. Priska Sigrist Teamleiterin Integrationsmassnahmen Momente, die ich geniessen kann – selbst in schwierigen Zeiten. In der Natur die Schönheit dieser Welt zu sehen oder Augenblicke der Ruhe zu erleben. Und es macht mich glücklich, eigene Ziele zu setzten und Projekte zu verwirklichen ; zum Beispiel Ferien zu planen. Für mich kommt das Glück allerdings nicht mit der Erfüllung des Projekts, sondern auf dem Weg dahin. Karin Bär Teamleiterin / Chef de Service Meine glückliche und stabile Beziehung, in der ich das gegenseitige Vertrauen sehr schätze. Wir erwarten ein Kind und werden bald heiraten. Allgemein bin ich sehr glücklich und froh darüber, dass die ganze Familie gesund ist und dass sie ein schönes Leben führen können – das ist schliesslich nicht selbstverständlich. Alexander Eggenberger Mitarbeiter Logistik Wenn ich Wochenende habe und Zeit mit meinem kleinen Bruder verbringen kann. Ich bin nicht gerne allein und mir sind zwischenmenschliche Bindungen sehr wichtig. Es macht mich auch glücklich, draussen in der Natur zu sein. Dann fühle ich mich ausgeglichen und kann richtig gut abschalten. » Notiert : Natalie Frei Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation Bilder: Natalie Frei, Damaris Ferizovic-Huser Steve Madörin KV E-Profil, 1. Lehrjahr Autofahren, in edle Clubs zu gehen oder mich selbst im Spiegel zu betrachten – aber am glücklichsten macht mich meine Freundin. Ich liebe es, die Welt zu entdecken, andere Kulturen kennenzulernen und in fremde Welten einzutauchen. Grosse Zufriedenheit erlange ich auch, wenn ich eigene Projekte von der Idee bis zur Umsetzung planen und verwirklichen kann. Simon Bleisch Drucktechnologe EFZ Faszination. Wenn mich etwas begeistert, erlebe ich mich deutlich und es macht mich glücklich, wenn ich etwas mit ganzem Herzen tun kann. Beim Skaten beispielsweise fühle ich mich lebendig und kann völlig frei mich selbst sein ; dem nachgehen, was mich ausmacht. Es ist wichtig, mit Überzeugung auf dem Brett und im Leben zu stehen. Felix Gmünder Teamleiter Druckvorstufe Mein Name ( lat. felix = glücklich ). Es macht mich glücklich, ein schönes Zuhause und eine gut funktionierende Beziehung zu haben. Genüsse wie Essen, Wein und guter Kaffee – nicht SelectaKaffee – oder entspannte Ferien möglichst fernab vom Touristenstrom. unterwegs 0613 | 15 Arbeitsassistenz Angeregte Diskussionen im Workshop Einstimmung durch Brüggli-CEO Kurt Fischer Vielfältige Einblicke – hier in der Montage und Logistik Die Partnertagung lebt vom Erfahrungsaustausch. Integration braucht starke Partner Brügglis angehende Berufsleute profitieren auf dem Integrationsweg von einem einzigartigen Netzwerk an Partnerbetrieben. An der Partnertagung beleuchteten sie gemeinsam die Anforderungen an eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Für die Lernenden von Brüggli sind Arbeitseinsätze Ausbildung machen, erfordert dies viel Anpasbei Partnern im Arbeitsmarkt in verschiedener Hin- sungsvermögen, Einsatzbereitschaft und Eigenversicht wichtig – in Form eines Praktikums oder im antwortung. Sie müssen sich rasch an ein neues Ausbildungsverbund, Umfeld, an neue Kolder ermöglicht, dass legen und Vorgesetzte Die Partnertagung ein Teil der Ausbildung und an einen neuen gleich direkt im PartLeistungsauftrag geist ideal zum nerbetrieb absolviert wöhnen. Dass dies gut Erfahrungsaustausch. wird. Die Lernenden funktioniert und Brügkönnen ihr Fachwisgli als erfolgreichen sen erweitern und zugleich Kontakte knüpfen, Ausbildungs- und Integrationsbetrieb auszeichnet, die für die Integration in die Arbeitswelt wertvoll davon zeugen die vielen positiven Rückmeldungen sind. Von den jungen Leuten, die bei Brüggli eine der Partnerbetriebe. 16 | unterwegs 0613 Fleiss und Motivation 75 solcher Partner folgten im Frühling der Einladung zur Partnertagung bei Brüggli. Gemeinsam setzten sie sich mit den Anforderungen an junge Berufsleute auseinander. Der Fokus lag besonders auch darauf, wie unter erschwerten Bedingungen Bestleistungen möglich werden. Nebst dem Fleiss und Ehrgeiz der Lernenden sind ein wohlwollendes Umfeld und fähige Vorgesetzte nötig. Eine gute Berufsbildung ist das eine, war man sich einig, das andere ist ein Umfeld, das dem Berufsnachwuchs Perspektiven bietet : Vorgesetzte, die Menschen bewegen, die Anerkennung vermit- Beim Rundgang durch den Drucksaal Bilder : Fotostudio Bühler Junge Berufsleute, Ausbildner und Arbeitgeber diskutieren über ihre Zusammenarbeit. Brücken bauen mha. Die Arbeitsassistenz von Brüggli begleitet Arbeitgeber und Arbeitnehmer im gesamten Prozess der Berufsausbildung und beruflichen Integration. Jobcoaches mit branchenspezifischen Kenntnissen stehen ihnen als neutrale Vermittler und Bezugspersonen zu Diensten. Brüggli hat rund 350 Partnerbetriebe in verschiedensten Branchen. Das soziale Engagement der solidarischen Arbeitgeber ermöglichte 2012 : •214 Arbeitseinsätze mit der Dauer von insge- samt rund 1900 Arbeitswochen •die Zusammenarbeit mit 160 Arbeitgebern in der ganzen Ostschweiz •über 50 berufliche Eingliederungen ( seit 2008 gerechnet sind es mehr als 200 ) Im Podiumsgespräch mit Gastgeber Markus Kümin teln und eine ressourcenorientierte Sichtweise hohe Einsatzbereitschaft. « Die Brüggli-Leute sind haben – sie sehen vor allem, was jemand kann, dankbar für die Chance », sagte ein Partner. « Wir spüren viel guten Wilund nicht, was jemand len », sagte ein andenicht kann. Gastgeber Markus Kümin, Leiter Wohlwollen und Einsatz sind rer ; was die Leistung betreffe, sehe er keine der Arbeitsassistenz der Schlüssel zu einer Unterschiede zwischen von Brüggli, sprach von erfolgreichen Integration. Lernenden von Brüggli Chefs, die den Mut zu und Lernenden, die Neuem und Aussergewöhnlichem haben und bereit sind, Verantwortung ihre Ausbildung in der freien Wirtschaft gemacht zu übernehmen – und würdigte damit die anwe- hätten. Zeit, Geduld und Ehrlichkeit wurden als senden Gäste, die alle bereits mit Brüggli zusam- wichtige Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeiten. Dazu passten die Worte von Brüggli- menarbeit angeführt. Es sei ein Geben und NehCEO Kurt Fischer, der Brügglis Ausbildungsauftrag men, sagte ein Arbeitgeber. Und davon könnten und die regelmässig hohe Erfolgsquote beleuchte- beide – Arbeitgeber wie Lernender – gleichermas te : « Bestleistungen sind nur möglich, wenn man sen profitieren. aufblühen kann. » » Michael Haller « Dankbar für die Chance » Es kamen sowohl junge Berufsleute als auch Ausbildungs- und Personalverantwortliche von Partnerbetrieben zu Wort. Mehrere Arbeitgeber attestierten den Lernenden von Brüggli Fleiss und Leiter Unternehmenskommunikation unterwegs 0613 | 17 Auch das noch Identitätssuche in der Fankurve Ein Fussballspiel dauert in der Regel neunzig Minuten plus Nachspielzeit. Nicht aber für Hardcore-Fussballfans. Für sie fällt die Entscheidung erst in der 3. Halbzeit. gert hatte, verbrachten wir geschlagene zwei Stunden im Stadion, das zu diesem Zeitpunkt der sicherste Ort war. Seit diesem Ereignis hat sich die Hooliganszene landesweit auf andere Fussballstadien ausgeweitet. Zwischen 2006 und 2010 nahm die Gewalt in und um das Stadion ein Ausmass an, das Vereine an den Rand der Ohnmacht brachte und die Polizei bei ihren Einsätzen oft Das Stadion als Kriegsschauplatz überforderte. Die Kantone waren gefordert zu Ich war an diesem denkwürdigen 13. Mai 2006 im handeln, denn nicht nur Familien und anständige St. Jakobspark. Meine Begleitung war zuvor nie Fans werden in Mitleidenschaft gezogen, sondern an einem Fussballspiel und wird dies wahrschein- auch die Vereine, deren Budgets durch die Koslich auch nie wieder ten im Sicherheitsbetun. Es war unglaubreich massiv belastet Alle sozialen Schichten lich, was sich vor unwerden. Gleichzeitig seren Augen abspielte. ist man aber auch zur finden sich unter Ein Polizeitrupp von Einsicht gekommen, den Hooligans. rund fünfhundert Mann dass mit Restriktionen konnte die Hooligans alleine das Problem auf dem Feld nur mit Gummischrot und Tränengas nicht in den Griff zu bekommen ist. Im Gegenteil : in Schach halten. Der Stadionsprecher forderte die Es fördert die Aggressionen und die Feindbilder Zuschauer auf, das Stadion so schnell wie möglich der Beteiligten noch mehr, als dass diese abgezu verlassen. Das war wohl gut gemeint, aber er baut werden. konnte zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht wissen, welch üble Szenen sich vor dem Stadion ab- Polizei und Justiz eingeschaltet spielten. Ein Bild des Grauens. Tränengas so weit In Basel oder St. Gallen werden gewaltbereite das Auge reicht. Häuser und Strassen waren nicht Fangruppen mittlerweile von Sozialarbeitern bemehr auszumachen, und der gesamte Verkehr soll- gleitet, die mit ihnen rund um das Spiel in Kontakt te für den Rest des Abends lahmgelegt sein. Am und im Gespräch sind. Weiter wird vermehrt die Eingang reichte uns ein Sanitäter angefeuchtete Zusammenarbeit mit der Polizei gesucht. Und auf Tücher, damit das Verlassen unter Tränengaswol- der juristischen Ebene werden in St. Gallen geken trotzdem möglich war. Nachdem sich der richtliche Schnellverfahren eingeleitet, wenn es Kriegsschauplatz endgültig nach draussen verla- zum Eklat kommt. Die Finalissima zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich geht beim Stand von 1 : 1 in die Nachspielzeit. 35 000 Fans tanzen und feiern, denn der FC Basel steht mit diesem Resultat kurz vor dem Meistertitel. Alle freuen sich auf das grosse Fussballfest. Dann die 93. Minute. Was niemand zu träumen wagte, wird bittere Realität : Der FCZ schiesst Sekunden vor Schluss das 2 : 1. Ein längerer Atemstillstand setzt ein, dann begreifen die Zuschauer allmählich, was gerade passiert ist. Totenstille. Dann brechen in der Fankurve alle Dämme. Drei-, vielleicht vierhundert Schwarzvermummte stürmen das Feld mit einer Gewaltbereitschaft, wie man sie nur von Spielfilmen her kennt. Das bisher traurigste Kapitel im Schweizer Fussball wird geschrieben. Es ist Krieg. 18 | unterwegs 0613 Auch das noch Die Kategorien der Fussballfans Kategorie A Der konsumorientierte Fussballfan Dazu zählen 90 % des Fussballpublikums. Er ist nicht, wie das Wort im herkömmlichen Sinn sagt, ein Fan, also ein Fanatiker, sondern macht seinen Besuch im Stadion vor allem von der Attraktivität eines Spiels abhängig. Er entscheidet sich meistens spontan, ob er ein Spiel besucht. Man kann ihn mit Personen vergleichen, die ein Konzert oder ein Theater besuchen. Er ist auch nicht gruppenorientiert, sondern geht alleine oder mit ein, zwei Kollegen an ein Spiel. Kategorie B Der fussballzentrierte Fussballfan Dieser Fan besucht, wenn möglich, jedes Spiel seines Lieblingsvereins. Sein Gewaltpotenzial beschränkt sich meistens auf verbale Attacken, die von Ausdrücken und Sprüchen geprägt sind, die nicht den gesellschaftlichen Regeln entsprechen. Wenn es nur bei verbalen Provokationen bleibt, fällt er bei der Polizei in die Kategorie A. Kategorie C Der erlebnisorientierte Fussballfan In dieser Kategorie sind vor allem die Hooligans. Sie besuchen, wie die fussballzentrierten Fans, praktisch jedes Spiel ihres Vereins. Neben dem eigentlichen Spiel sind für sie auch die Spannungen rund um den Fussball wichtig. Ihre gewalttätigen Aktivitäten sind im Voraus geplant und finden wegen der hohen Polizeipräsenz, vor allem ausserhalb der Arenen, an einem geheim vereinbarten Ort statt. Ihr Gewaltpotenzial ist sehr hoch, und sie schrecken vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Quelle : www.fanarbeit.ch unterwegs 0613 | 19 Auch das noch same Für oder Gegen etwas, will gepflegt sein. Wer sind sie ? Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Weiter spielt die Verherrlichung von Gewalt ein paar wenige in der Lage sind, mittels Gewalt unter bestimmten Umständen eine Rolle. Um diesem « Hobby » nachund Terror die Aufmerksamkeit ganzer zugehen, verabredet Ihre Heimat Menschenmassen man sich unter echten auf sich zu lenken. « Hools » meistens an ist der Verein, ihr Ventil Sie leben unter uns, einem geheimen Ort, das Fussballspiel. vielleicht sogar im um den Kampf gegen engeren Freundeseinander auszutragen. kreis. Wer sind diese Leute, die sich in Fussball- In der Szene wird immer wieder betont, dass Unstadien prügeln ? Und welche sozialen Strukturen beteiligte davon nicht betroffen sind. verbergen sich hinter dem « harten » Kern ? Der Alkoholpegel ist matchentscheidend Vom Anwalt bis zum arbeitslosen Bauarbeiter Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt sind sie alle vertreten. Das Miteinander und das es meist an den Orten, wo Alkohol ausgeschenkt Zusammenhalten unter Männern, das gemein- und konsumiert wird. Für viele Zuschauer sind Bratwurst und Bier beim Matchbesuch nicht weg zudenken ; sie gehören dazu wie der Ball zum Fussballspiel. Und gerade die Tradition des Biers – jedem Kanton seine Brauerei – wird beim Fussballpublikum besonders stark gelebt. Es soll ja das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern, besagt der Volksmund. Dieses Denken wird aufs Feinste zelebriert. Entsprechend machten sich bei den Vereinen in den letzten Jahren neue Sponsoren stark, sodass der Name der Stadtbrauerei jetzt auch am Spielfeldrand und auf dem Trikot der Spieler zu lesen ist. Eine Stadt, ein Verein, ein Bier. Der Hooligan demonstriert, was ihm in den meisten Fällen im Alltag fehlt : männliche « Stärke » und Durchsetzungskraft. Beim genaueren Hinsehen in das Innere der Szene fällt auf, dass unter den Auch das noch Mitgliedern oft eigene Regeln und Gesetze gelten geregeltes Leben führen. Wenn man von einem und Autoritäten grundsätzlich abgelehnt werden. Unterschied sprechen kann, beschränkt sich dieWeiter ist im Gruppenkodex festgelegt, was ein ser auf den Umgang mit Aggressionen und Frustrationen. Eine weitere « richtiger Mann » ist Erklärung sehe ich bei und was er darstellt. Was fehlt den Hooligans ? Leuten, die ihre innere Man sollte meinen, Heimat im « Aussen » dass solche Strukturen Vielleicht ein bisschen suchen und leben. Ein vor allem auf jüngere Zuneigung und Wärme. Verhalten, das mit Leute eine Faszination mangelndem Selbstbeausüben. Doch leider geht die Altersgrenze ihrer Anhängerschaft weit wusstsein zu tun haben muss. Zusammengefasst beschränkt sich ihre Heimat auf den Verein, und über die Dreissig hinaus. ihr Ventil auf das Fussballspiel. Die Art und Weise, wie sie sich gegen Autoritäten auflehnen, verrät einiges über ihr Leben im Wertschätzung und Anerkennung bekommen in Alltag. Meist sind es Leute wie du und ich, die der Regel all jene, die sich durch irgendeine Täeiner Arbeit nachgehen und ein mehr oder weniger tigkeit auszeichnen. Lob und Anerkennung sind Balsam für die Seele und animieren zu Höchstleistungen. Sie sind in der Arbeitswelt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dringend gefordert. Der Leistungsdruck ist hoch – und der Hooligan weiss darauf zu antworten. Das « Schulterklopfen », das er so sehr braucht, sucht er im Stadion. Wenn ich mit solchen Leuten im Gespräch bin, offenbaren sich oft sehr liebenswerte Menschen. Ich denke mir dann, dass es eigentlich wenig braucht, um sie glücklich zu stimmen. Ein wenig Zuneigung würde manchmal ausreichen. » Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation » Bild : Brandon Kühnel, Felicitas Markoff, Yannick Müller Das Doppelleben der Hooligans Das Männer- und Frauenbild der Hooligans dkl. Die meisten Hooligans führen laut soziologie.ch unter der Woche ein gesellschaftlich integriertes Leben. Sie gelten als anständig, ja sogar liebenswürdig und bevorzugen ein eher bürgerliches Leben. Sie beziehen sich auch gerne auf diese Werte, um ihre Aktionen zu rechtfertigen oder zu verharmlosen. Sie betonen, dass keine Unbeteiligten in ihre abgemachten Schlägerein miteinbezogen werden und bezeichnen den Hooliganismus als ein Spiel mit fairen Regeln. dkl. Aus der Sicht der Hooligans darf sich ein « richtiger Mann » nicht beleidigen lassen und muss sich wehren. Wer sich nicht auf körperliche Gewalt einlässt, gilt als « Weichei ». Eine Hooligangruppe ist rein männlich organisiert. Frauen aus der Hooliganwelt gehören zwar nicht der Gruppe an, sie halten sich aber an ähnlichen Orten auf. Sie gehen an Anlässe und feiern und trinken mit. Sie kommen aber als Lebenspartnerinnen nicht in Frage, sondern nur als Sexualpartnerinnen. Bei einer längerfristigen Beziehung werden Frauen aus der bürgerlichen Welt bevorzugt, weil diese zukunftsorientierter ist. Sie werden von allem, was schmutzig oder gefährlich sein könnte, ferngehalten. Die Zugehörigkeit einer Hooligangruppe wird ihren Partnerinnen oft verschwiegen. Bei einer Heirat oder Familiengründung steigen die meisten aus der Gruppierung aus. Quelle : soziologie.ch unterwegs 0613 | 21 Wohnen Symbolisches Pflanzen eines Apfelbäumchens Beim Spatenstich im Januar 2013 Bilder : Hanspeter Bühler, Brandon Kühnel, Roger Nigg Wohnhaus Campus + : fast wie im Studentenheim nfr. Von der Betreuung und den vielseitigen Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten abgesehen, ähnelt das Leben im Campus + am ehesten dem in einem Studentenheim. Campus + bietet 48 voll möblierte, 16 bis 20 m2 grosse Einzelzimmer für Personen, die im Brüggli eine Ausbildung oder eine berufliche Massnahme absolvieren. Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Nasszelle mit Toilette und Dusche. Das Haus ist in 8 Wohngruppen aufgeteilt, in denen sich je 6 Bewohner eine Küche, ein Wohnzimmer und einen Balkon teilen. Die Organisation inner- 22 | unterwegs 0613 halb dieser Wohngruppen liegt in den Händen der Bewohner ; sie kümmern sich selbständig um den kompletten Haushalt. Bei Schwierigkeiten werden sie von ihren Bezugspersonen mit Strategien zur Selbstorganisation und Bewältigung ihrer Alltagspflichten unterstützt. Ausserhalb der Wohngruppen teilen sich die Campus +Bewohner einen Mehrzweckraum, der Platz für Tischfussball und -tennis bietet ; einen Musikraum, in dem die Bewohner einerseits ihre eigenen Instrumente spielen oder die vorhandenen Djembe-Trommeln und das Keyboard nützen können ; einen Werkraum, in dem mit Holz gearbeitet, gebastelt und gemalt werden kann ; einen Sitzplatz mit Grillstelle und eventuell sogar eine Fussballwiese. Im Campus+ selbst herrscht Rauchverbot. Im Erdgeschoss befinden sich die Büroräume des Betreuungspersonals und auf jeder Etage ein Besprechungszimmer für Gespräche zwischen Bewohnern und Betreuungspersonen. Im Pikettzimmer im zweiten Stock übernachtet jeweils eine Betreuungsperson, die in Notfällen konsultiert werden kann. Der Bau von Campus + begann im letzten Februar und wird im Sommer 2014 abgeschlossen sein. Die ersten Bewohner werden voraussichtlich nach den Sommerferien im August 2014 einziehen können. Wohnen Zvonko Pezelj auf der Baustelle, wo das neue Wohnhaus Tag um Tag mehr Gestalt annimmt « Ein Traum wird wahr » Direkt gegenüber von Brüggli wird Campus + gebaut, ein Wohnhaus für Lernende. Zvonko Pezelj hat als Leiter von Brüggli Wohnen an allen Entwicklungsschritten von Campus + teilgehabt. Brüggli lässt sich die Umsetzung dieses Pro- die Klienten auf das selbständige Wohnen vorzu- man sich die Strukturen und Regeln in dieser jekts gut 12 Millionen Franken kosten. Wes- bereiten. Anhand eines Stufenmodells schätzen Wohnform vorstellen ? wir mit unseren Klienten zusammen die Situation, Für mich ist es sehr wichtig, dass Campus + nicht halb ist der Bau von Campus + so wichtig ? Mit dem Bau von Campus + gelingt Brüggli ein in der sie sich befinden, immer wieder neu ein und mit einem Wohnheim verwechselt wird ; es sind passen die Intensität 8 Wohngruppen, in denen je 6 Personen wohnen. grosser Schritt in die der Betreuung entspre- Es wird zwar auch in der Nacht ein Pikett-Dienst Zukunft. Die Nach« Die Nachfrage nach chend an. Das Exter- im Haus sein, aber es gibt keine typische « Überfrage nach betreuten nat kann ein nächster wachung », und die Regeln beschränken sich auf Wohnplätzen ist stark betreuten Wohnplätzen ist Schritt nach dem Woh- das Minimum. Wir richten uns nach dem Leitsatz angestiegen. In den stark angestiegen. » « Hilfe zur Selbsthilfe » ; die Bewohner sollen das nen im Campus + sein. letzten sechs Jahren Leben in den Wohngruppen möglichst selbstänhaben wir unser Angebot mehr als verdoppelt ; unterdessen sind es Welche Vorteile erhoffen Sie sich in der Be- dig gestalten und organisieren, um sich auf die 85 Plätze. Bisher musste Brüggli diese Wohnun- treuungsarbeit ? Sehen Sie auch mögliche Verantwortung in einer eigenen Wohnung vorzubereiten. Die Stabilität, die in einem Wohnheim gen in Romanshorn und Salmsach mieten ; teil- Nachteile ? weise sehr weit voneinander entfernt. Durch die Von Campus + können eigentlich alle Beteiligten aufgebaut wird, ist bei uns die Voraussetzung für langen Anfahrtswege des Betreuungspersonals nur profitieren. Den Bewohnern des Wohnhauses eine erfolgreiche Zusammenarbeit. büssten wir Effizienz und Ressourcen ein, die in wird ein engerer Kontakt zu ihren BezugspersoZukunft direkt in die sozialpädagogische Arbeit nen ermöglicht, sodass diese intensiver auf die Herr Pezelj, Sie feiern 2014 Ihr 15-Jahr-Juindividuellen Bedürfnisse ihrer Klienten eingehen biläum bei Brüggli. Was bedeutet Ihnen der mit unseren Klienten investiert werden. können. Im Wohnhaus wird rund um die Uhr eine Bau des neuen Wohnhauses Campus + ? Ansprechperson vor Ort sein, so verkürzt sich Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Schon vor Welche direkten Vorteile hat das ? Wir werden weniger Wohnungen mieten müssen auch die Reaktionszeit bei Notfällen oder Krisen. sechs Jahren, als ich die Leitung von Brüggli Wohnen übernahm, hatte und der hohe Benzinverbrauch und Zeitaufwand Weil viele Bewohner ich die Vision eines gehen wegen kürzeren Anfahrtswegen zurück. die Wochenenden bei « Wir richten uns nach Wohnzentrums, in dem Aber in erster Linie ist es eine Investition in un- ihren Familien verwir gezielter auf unseser Hauptziel : die Ausbildung und Integration von bringen, ist es wichdem Leitsatz ‹Hilfe rere Lernenden eingetig, dass sie trotzdem Menschen in schwierigen Lebenslagen. zur Selbsthilfe› ». hen können. Ich war bei auch unter der Woche der Entwicklung dieses Campus + allein kann den Bedarf an Wohn- über ein gutes soziales plätzen von Brüggli nicht abdecken. Wie Netzwerk verfügen. Im Wohnhaus haben sie Kon- Projekts von Anfang an dabei. Ich bin glücklich und takt zu anderen Lernenden und wohnen ausser- stolz zu sehen, wie es jetzt Gestalt annimmt und werden Sie dieses Problem lösen ? Das ist richtig, das Wohnhaus allein reicht na- dem in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz – wie freue mich enorm auf die Einweihung. türlich nicht. Nach wie vor werden viele Klienten in einem Campus eben. im Externat wohnen – eigenen Wohnungen oder » Natalie Frei WGs, die weniger intensiv betreut werden. Das Im Campus + leben 48 Jugendliche und junge Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation ist auch wünschenswert so, denn unser Ziel ist es, Erwachsene unter einem Dach. Wie muss unterwegs 0613 | 23 Aber sicher « SMS-le, musiglose, pressiere» Die Verkehrsregeln kennt doch jedes Kind. Wer sie kapiert hat, kann sie an die eigenen anpassen – schliesslich ist man alt genug und braucht keine « Chindsgi-Sprüchli » mehr, um aufzupassen. Ein fataler Irrtum. Freitagabend, endlich Wochenende. Wenn ich Meinung nach viel zu langsam unterwegs sind und mich beeile, schaffe ich es sogar noch auf den deshalb absolut kein Recht auf die vorwurfsvollen nächsten Bus. Einzig die viel zu frühe Dunkelheit Blicke haben, die sie mir zuwerfen ; schliesslich sind Velofahrer, die im an diesem lang ersehnMatsch unsicher quer ten Feierabend und das Die gefährlichste Zeit ist übers Trottoir wanken, hundsmiserable Weteindeutig das grössere ter vermögen meiner am Feierabend zwischen Ärgernis. Ich verkable Laune einen leichten 17 und 18 Uhr. mich routiniert mit meiDämpfer zu versetzen ; nem iPod, suche die dieser Schneeregen wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ich ziehe mei- Playlist gegen schlechtes Wetter und passe die ne Kapuze tief über die Stirn und fluche innerlich Lautstärke der Tatsache an, dass endlich Wochenüber den Kabelsalat, der sich in meiner Tasche ende ist. Als nächstes zücke ich das Handy, um per gebildet hat. Im Kampf mit meinen Kopfhörern SMS noch schnell die letzten Details des Abends remple ich beinahe zwei Passanten an, die meiner zu planen. Machen Sie’s wie der Leggero Vento Der Fahrradanhänger Leggero Vento ist ein gutes Beispiel dafür, wie mit hellen Flächen und mit Lichtreflektoren nachweislich für mehr Sichtbarkeit gesorgt werden kann. •Kleben Sie einen oder mehrere Lichtreflektor- Kleber an den Velohelm. •Montieren Sie Speichenreflektoren, damit Sie auch von der Seite gut sichtbar sind. •Tragen Sie helle Kleidung. •Tragen Sie Lichtreflektor-Bänder an den Armen und Beinen. 24 | unterwegs 0613 Was nach einer alltäglichen Situation klingt, ist es leider auch : Denn haargenau auf diese Weise kommt es zu jenen schrecklichen Verkehrsunfällen, von denen man tagtäglich in der Zeitung liest – und die einem selbst niemals passieren würden. Der ganz normale Unfall Dunkelheit erhöht das Unfallrisiko für Fussgänger um das Dreifache ; Nebel, Regen, Schnee und Gegenlicht sogar um das Zehnfache. Laut BFU ( Beratungsstelle für Unfallverhütung ) kommt es im Winter in der Schweiz jede Woche zu durchschnittlich 1 Toten, 9 Schwer- und 18 Leichtverletzten, die auf dem Fussgängerstreifen verunfallen. Aber sicher Wer glaubt, der typische Fussgängerunfall spiele sich hinter den Kurven unübersichtlicher Landstrassen ab – bei überhöhter Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer – der irrt : Der häufigste Unfalltyp ereignet sich innerorts mit geradeausfahrenden Personenwagen auf geraden Strecken zwischen 17 und 18 Uhr (Quelle: VCS – Verkehrsclub Schweiz). Die typischen Opfer von Verkehrsunfällen sind Senioren im Alter zwischen 70 und 89 Jahren und auf Platz zwei Kinder im Grundschulalter. Die Zahl der männlichen Unfallopfer übersteigt die der weiblichen übrigens bei weitem. Die Velo-Ecke Zum Repetieren Die gesetzlich vorgeschriebenen Velo-Beleuchtungsregeln der Schweiz : •Licht vorn, weiss ruhend •Licht hinten, rot ruhend •Reflektor vorn, weiss •Reflektor hinten, rot •Reflektor Pedalen, gelb Quelle : www.admin.ch unterwegs 0613 | 25 Inhaltsicher Aber Regeln sind keine Garantie Für die eigene Sicherheit ist man am Ende immer selbst verantwortlich. Klar hat der Fussgänger als schwächstes Verkehrsmitglied den Vortritt – doch blindes Vertrauen ist auf der Strasse grobfahrlässig. 35 % der schweren oder tödlichen Fussgängerunfälle geschehen wegen Missachtung des Vortritts. Selbst wenn die anderen « schon aufpassen », hat ein Fahrzeug mit 50 km / h bei schlechten Wetterverhältnissen bis zu 40 Meter Bremsweg, bis es zum Stillstand kommt. Deshalb ist für Fussgänger und Velofahrer das Wichtigste, Bei allen Unfällen – egal, mit welchem Verkehrs- dass sie frühzeitig von den Fahrzeuglenkern wahrmittel – sind Unaufmerksamkeit und Selbstüber- genommen werden und allen Verkehrsbeteiligten bewusst ist, wer als schätzung die Hauptnächstes wohin möchverursacher. Wer es Die meisten Fussgänger te. Fussgänger und als Velofahrer eilig hat Velofahrer können mit und glaubt, er könne sterben auf einfachen Mitteln und bei Vortritts- oder Abdem Zebrastreifen. Regeln einen gros sen biegeregeln eine AusTeil zur eigenen Sichernahme machen, weil doch weit und breit kein Auto in Sicht ist – oder heit beitragen – es liegt im eigenen Interesse, Abkürzungen nehmen, wo eigentlich keine sind – diese anzuwenden. hat im Spital definitiv den längeren Zwischenhalt als an der Ampel. » Natalie Frei Gehen ist nicht wie Radfahren Der ungeschlagene Rekordhalter bei allen Unfällen mit Sachschadens-, Verletzungs- oder Todesfolge ist das Auto. Davon abgesehen starben 2011 im Strassenverkehr am meisten Fussgänger. Während Unfälle mit Todesfolge bei Velofahrern eher selten sind, haben sie nach den Autofahrern die höchste Unfallquote mit leichten oder schweren Verletzungen. Die mit Abstand sicherste Methode, von A nach B zu gelangen, ist der öffentliche Verkehr. Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation Dummheit ist out Bei jedem Fussgängerstreifen extra anhalten und eine Ewigkeit nach bösen, gefährlichen Autos Ausschau halten ? Oder auf dem Velo bei jeder Kreuzung musterschülerhaft den Arm rausstrecken ? Das sind Dinge für Anfänger und Angsthasen ; wer cool ist, ist bereit, Risiken einzugehen und hat auch keine Angst. Aber wer ist der Verlierer, wenn einem die eigene Coolness unters Auto bringt ? Das eigene und das Leben anderer zu riskieren, ist nicht cool, sondern respektlos und dumm. Verantwortung zu tragen für das eigene Verhalten und für die Sicherheit im Strassenverkehr hingegen zeugt von Kompetenz und Reife. Bilder : Roger Nigg, Fotostudio Bühler Checkliste für Fussgänger Sichtbarkeit •Tragen Sie helle Kleidung. •Nähen Sie Lichtreflektoren auf Ihre Kleidung oder tragen Sie Reflektor-Bänder an den Armen und Beinen. Kontrolle •Unbedingt vor jeder Überquerung anhalten. •Wer Musik hört, muss doppelt nachsehen. •Die Strasse auf dem kürzesten Weg überqueren ( d. h. keine « Abkürzungen », sondern im 90°-Winkel zur Strasse ). •Nicht darauf verlassen, dass Verkehrsregeln von allen eingehalten werden : auch bei Ampeln immer beide Fahrrichtungen überprüfen. • Blickkontakt mit den Fahrzeuglenkern suchen ; wenn diese offensichtlich abgelenkt sind ( z. B. das Handy am Ohr haben ), warten Sie, bis Sie sich derer Aufmerksamkeit gewiss sind. • Bei jeder Querung nach der Hälfte einen zweiten Kontrollblick in die Gegenrichtung der zweiten Fahrbahn werfen. •Im Zweifelsfall warten, bis die Räder stillstehen. Aufmerksamkeit • Nicht am Handy rumfummeln, rumtippen, draufstarren oder in sonstiger Weise davon ablenken lassen. • Reduzieren Sie die Lautstärke der Musik aufs Minimum, während Sie sich im Stras senverkehr befinden. Quellen : STVA Thurgau, BFU ( Beratungsstelle für Unfallverhütung ), www.tagdeslichts.ch 26 | unterwegs 0613 Was gut tut Botox & Co. : Faltenbügler im Dienst der Monotonie « In Zukunft wird es sich niemand mehr leisten können, kein Botox zu spritzen. » Dieser Satz aus einer TV-Reportage über das Nervengift Botox gibt Ausschlag für diesen Artikel. Und Anlass zur Sorge. Ist unsere Gesellschaft schon so weit, dass natürliches Altern inakzeptabel wird ? « Frauen, die Falten oder graue Haare haben, sind Doch die Angst bleibt. Bin ich schön genug ? Bin selber schuld, wenn ihnen der Mann wegläuft. » ich jung genug ? Wann werde ich gegen jemand Solche und ähnliche Aussagen von Frauen hört anderen ausgetauscht, und was muss ich tun, man tatsächlich ab und zu. Und sie sind nicht mal damit das nicht passiert ? als Spass gemeint. Immer mehr Frauen glauben tatsächlich, dass ihr Liebes- und Lebensglück Ende der hässlichen Enten ausschliesslich davon abhängt, wie jung und Das Streben nach Jugend und Perfektion setzt straff sie aussehen Frauen – und auch und wie hoch ihr Busen immer mehr Männer – Sehen wir dank der steht. Charakter, Huunter enormen Druck, dem man sich nur mit mor und Individualität Schönheitschirurgie bald viel gutem Willen und sind plötzlich Nebenalle ähnlich aus ? einer gehörigen Por sache. Ecken, Kanten tion Selbstbewusstund unverwechselbare Mimikfalten werden im Schönheits- sein entziehen kann. Von überallher wird uns salon und beim plastischen Chirurgen eingetrichtert, dass Jugend, Schönheit, glatte so lange abgeschliffen, bis aus Gesichter und wohlgeformte Körper erstrebenseinst spannenden und interes- wert sind. Falten und Fältchen, Krähenfüsse, hänsanten Frauen ( und auch Män- gende Augenlider, Dellen am Bauch und Cellulite nern ) nur noch schöne, straffe sind nicht nur unästhetisch, sondern müssen entund flache, aber äusserlich fernt werden. TV-Formate wie « The Swan » und austauschbare Men- das deutsche Pendant « Extrem schön » zeigen schen übrig bleiben. uns traurige, einsame, ungeliebte und teilwei- Ob Runzeln oder Falten, Botox glättet jede Art von Unregelmässigkeit. unterwegs 0613 | 27 Was gut tut se verzweifelte Frauen, die nicht dem gängigen Beliebter Faltenkiller Schönheitsideal entsprechen und aufgrund ihres Abseits solch schwerer operativer Eingriffe mit Aussehens ausgegrenzt werden. Ihr oberstes dem Skalpell ist Botulinumtoxin A – auch bekannt als Botox – das mit Ziel : Glücklich werden Abstand am meisten dank der Beseitigung Hängt unser Glück eingesetzte Mittel in sämtlicher Makel. Alle der ästhetischen Chi körperlichen Unschöndavon ab, wie jung rurgie. Es ist eines der heiten werden rigoros wir aussehen ? stärksten bekannten korrigiert, wegoperiert, Neurotoxine und eine abgesaugt, aufgepolstert, zurechtgemeisselt, gestrafft, unterspritzt Million Mal stärker als Arsen. Botox blockiert die und weggeschnitten. Dafür gehen diese Frauen Erregungsübertragung von den Nervenzellen zum monatelang durch die Hölle der Schönheitschirur- Muskel und hemmt dessen Kontraktion. Der Musgie. Wenn sie nach den Begriffen anderer schön kel wird gelähmt bzw. entspannt. Als effizienter sind, dann endlich beginnt ihr neues Leben, eine und effektiver Faltenkiller hat es in den letzten neue Ära, dann wird alles gut. Sie werden mit Jahren Kosmetikstudios und Schönheitspraxen einem neuen, attraktiven Äusseren belohnt. Und erobert, sein Feldzug um den Globus ist nicht mehr Botox-Partys » wenn sie als strahlend schöner Schwan durch die aufzuhalten. Überall schiessen « Türen der eigens für ihren Auftritt reservierten und « Botox-to-go »-Läden aus dem Boden, die über Herrschaftshauses vom Dunkel ins Licht schrei- Monate hinweg ausgebucht sind. Schnell über ten, entgleisen nicht nur den Angehörigen die Mittag oder nach dem Feierabend ein paar unwillGesichtszüge. Man reibt sich erstaunt die Augen kommene Falten wegspritzen ? Kein Problem. anhand der Resultate und bekommt auch manchmal Gänsehaut. Und doch bleibt nach dem Stau- Schweiz mit höchstem Botox-Konsum nen der schale Beigeschmack, dass diese « neuge- Mit Botox werden in Schönheitspraxen und Kosborenen » Frauen in ihren hohen Schuhen, bunten metikstudios auf der ganzen Welt Milliarden umAbendroben, mit ihren Extensions, den Apfelwan- gesetzt. Doch weder die USA noch Brasilien sind gen, neuen Nasen, den strahlend weissen Zäh- Vorreiter im Pro-Kopf-Konsum von Botox. Ausgenen, langen Fingernägeln und dem glamourösen rechnet die kleine Schweiz gilt als das Land mit Make-up attraktiv, aber alle irgendwie starr und dem weltweit höchsten Botox-Verbrauch. Und es sind bei weitem nicht nur Promis und Stars, die zur gleich aussehen. Spritze greifen, auch Herr und Frau Schweizer scheinen keine Berührungsängste mit dem Nervengift zu haben – auch wenn es keiner zugibt. Für Jugendlichkeit und Schönheit legt man / frau sich offensichtlich gerne unter die Nadel. Die Krux daran : Die Wirkung von Botox lässt nach etwa drei bis sechs Monaten nach, dann muss nachgespritzt werden. Das schlägt aufs Portemonnaie. Eine Behandlung kostet je nach Aufwand zwischen 300 und 900 Franken, gerechnet wird mit etwa vier Unterspritzungen pro Jahr. Einmal faltenfrei, immer faltenfrei ? Wer einmal mit Botox oder Unterspritzung mit Hyaluronsäure angefangen hat, kann damit kaum mehr aufhören. Denn wer es sich leisten kann, mit oder ohne Falten zu altern, kennt nur eine Option : ohne Falten. Welchen Vorteil soll man davon haben, mit einem alten, müden oder zerknitterten Gesicht herumzulaufen, das so gar nicht zur jugendlichen Lebenshaltung passen will ? Zugegeben, die plastische Chirurgie ist für viele Menschen die letzte Hoffnung und Rettung : Die Chirurgen können zerstörte Gebisse, deformierte Nasen, Gaumenspalten, abstehende Ohren oder durch Krankheit oder Geburten verformte Körper wiederherstellen und verzweifelten Menschen eine unbezahlbare Hilfe sein, ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen und sich endlich wieder Spannendes Botox Einsatzgebiet Wussten Sie, dass ... … Botox, auch bekannt als Botulinumtoxin, kein Schlangengift ist, sondern ein neurotoxisches Protein, das vom Bakterium Clostridium botulinum gebildet wird ? … der Name für das Bakterium und das Toxin vom lateinischen Wort botulus ( Wurst ) abgeleitet wird ? Daher stammt auch die deutsche und englische Bezeichnung « Wurstgift » und « Sausage Poison ». … Botulinumtoxin eine Million Mal stärker ist als Arsen ? … Botulinumtoxin aufgrund seiner hohen Toxizität zu den gefährlichsten Biowaffen zählt und Pharmafirmen wegen des hohen Missbrauchspotentials stets das Kriegswaffenkontrollgesetz berücksichtigen müssen ? … bereits 1 g Toxin ausreicht, um 100 000 Menschen zu töten ? … Botulinumtoxin durch Sonnenlicht innerhalb von ein bis drei Stunden inaktiviert wird ? vpr. Botulinumtoxin wird in verschiedenen medizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt ; mittlerweile sind weltweit über 20 Indikationen zur Behandlung mit Botox zugelassen. Neurologen und Urologen, Hautärzte und Fachleute für Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen injizieren das Gift in überaktive Muskeln, bei Spastiken, Blasenproblemen oder auch übermässigem Schwitzen. Eine aktuelle Studie aus den USA belegt zudem, dass das Nervengift auch bei einer bestimmten Form von Migräne hilft. Das populärste Einsatzgebiet bleibt aber die ästhetische Chirurgie. Mit Botox wird eine ganze Reihe von Gesichtsfalten behandelt : 28 | unterwegs 0613 Auch durch Kontakt mit Luft wird es innerhalb von zwölf Stunden entgiftet und somit harmlos. Altbekanntes Gift für neue Gesichter Die Wirkung des Bakteriums Botulinumtoxin auf das menschliche Nervensystem wurde erstmals im 18. Jahrhundert beschrieben. Damals fiel den Menschen auf, dass der Verzehr von Wurstwaren oder verseuchten Konservendosen ( Merkmal : die Bombage, bei der sich die Konservendeckel durch den entstandenen Innendruck nach aussen wölben ) zu Lähmungserscheinungen führten. Bald darauf überlegten sich diverse Mediziner, wie man diese Wirkung therapeutisch nutzen könnte. Der schwäbische Arzt und Dichter Justinus Kerner erkannte den Wirkungsmechanismus des Toxins als Hemmung der Nervenleitung und schlug das Gift in extrem niedrigen Dosen als Arznei für verschiedene nervöse Störungen vor. •Krähenfüsse •Zornes-, Kinn- und Stirnfalten •Falten am seitlichen Rand der Nasenwurzel •Unterlidfalten •Halsfalten und Falten im Dekolleté •Radiäre ( strahlenförmige ) Mundfalten Botox wird vor allem im Kampf gegen Falten eingesetzt. unter Menschen zu trauen. Auch für Menschen, die unter ständig hängenden Augenlidern leiden, die sie beim Sehen behindern oder bei denen tiefe Zornesfalten den Eindruck entstehen lassen, man habe es mit einem ständig wütenden Menschen zu tun, sind Botox & Co. ein Segen. neben jungen Gesichtern noch älter zu wirken, versuchen wir krampfhaft mitzuhalten und « mitzuspritzen ». Das ist nicht nur stressig, sondern auch unnötig. Oft finden Männer und Frauen gerade Gesichter müssen « leben » Nur werden diese Stoffe allzu oft dafür verwen- ein unperfektes, aber lebendiges und strahlendes Gesicht wunderschön, det, erste zarte Mimikweil sie den Menschen fältchen, spannende Wo bleibt der lieben oder sich geraLebenslinien und chade an der Unvollkomraktervolle Furchen Sinn für das menheit und darum und Runzeln zu glätten Unvollkommene ? grossen Faszination und zu lähmen. Dabei dieser Gesichter nicht vergisst man gern, dass es gerade diese sind, die einem Gesicht sattsehen können. Charakter und Einzigartigkeit verleihen, die sich eingegraben haben, es prägen, die Geschichten Individualität ist am schönsten erzählen und von Erlebnissen zeugen – positiven Brüggli ist das beste Beispiel für die Faszination wie auch negativen. Aus lauter Furcht, dem gän- der Einzigartigkeit : Die rund 650 Gesichter bei gigen Schönheitsideal nicht zu entsprechen und Brüggli verleihen uns einen unverwechselbaren Charakter. Jeder Mensch und jedes Gesicht ist individuell, keines wie das andere. Ob lachend oder kummervoll, ob strahlend oder in sich gekehrt, ob mit tiefen, aber gelebten Falten oder noch jugendlich straff : Brüggli liefert täglich den lebenden Beweis, dass weder Makellosigkeit noch Perfektionismus faszinierend und erstrebenswert sind, sondern im Gegenteil der tägliche Zauber im Unvollkommenen liegt. » Viviane Probst Fachspezialistin Unternehmenskommunikation unterwegs 0613 | 29 Was gut tut Doping aus der Dose Der Energy-Drink als Allerwelts-Heilmittel gegen Müdigkeit und Tiefs ist in aller Munde. Hält er wirklich, was er verspricht ? Seine Nebenwirkungen sind vielen nicht bekannt. Ein Morgen ohne Energy-Drink ? Für viele Jugendliche unvorstellbar. Im Gegensatz zum bitteren Kaffee-Geschmack – der den meisten Kindern und vielen Jugendlichen nicht zusagt – sind EnergyDrinks sehr süss, kohlensäurehaltig und erfrischend kühl ; ein echter Wachmacher. Die aufputschende und leicht euphorisierende Wirkung des Koffeins soll durch Inhaltsstoffe wie Taurin oder Inosit verstärkt werden. Zusätzlich enthalten viele Energy-Drinks einen bunt gemixten Cocktail allerlei dubioser Wirkstoffe, die alle denselben Effekt versprechen : den ultimativen Energieschub. Die Kombination mit einer Unmenge an Zucker sorgt dafür, dass die Wirkstoffe schneller ins Blut gelangen und ihre Wirkung entfalten. 30 | unterwegs 0613 Jugendliche, die bereits zum Frühstück den ersten Blut im Koffeinkreislauf Energy-Drink trinken, um wach zu werden, errei- Eine Dose ( 250 ml ) Energy-Drink enthält durchchen damit längerfristig meist das genaue Gegen- schnittlich ca. 80 mg Koffein ; eine Tasse Kaffee ( 150 ml ) zwischen 50 teil : Schlafstörungen, und 100 mg. Koffein ist Müdigkeit, schlechte Trügerisch : Nach dem eine suchterregende Konzentrationsfähigpsychoaktive Substanz keit, Unruhe und das Energie-Schub kommt aus der Gruppe der Verlangen nach mehr schnell die Erschöpfung. Stimulantien, die unter Energy-Drinks. Ein Teuanderem in Kaffee und felskreis. Das Zusammenspiel von bereits vorhandenen Konzentrations- gewissen Teesorten natürlich vorkommt. In seiner störungen und dem Konsum der Energy-Drinks ist reinen Form wäre Koffein ab etwa 10 g für einen zwar noch nicht ausreichend erforscht, Fachleute erwachsenen Menschen tödlich ; doch auch gerinwarnen jedoch vor einer möglichen Verstärkung gere Überdosierungen können – vor allem bei anvon ADHS ( Aufmerksamkeits-Defizit- / Hyperak- haltend ungemässigtem Konsumverhalten – getivitäts-Störung ) und anderen Aufmerksamkeits- sundheitsschädigend wirken. Von einer Überdosis Koffein spricht man in der Regel ab 0, 5 bis 1 g Störungen. ( etwa 6 Energy-Drinks ) – die Menge hängt aber sehr stark ab vom Gewicht, der Gewöhnung an Er verleiht keine Flügel Dass der übermässige Konsum von Energy- Koffein, dem allgemeinen Gesundheitszustand Drinks vor allem bei Jugendlichen ernst- der Person und der Zeitspanne, in der das Kofhafte gesundheitliche Risiken birgt, be- fein konsumiert wurde, ab. Eine Überdosis weisen zahllose Fälle, in denen junge bewirkt Kopfschmerzen, starke Unruhe, Patienten mit Krampfanfällen, Herzrhyth- Ängstlichkeit, Herzrasen bis zu Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden oder Kreis- musstörungen, Übelkeit, Durchfall, Zittern, laufkollapsen in Krankenhäuser eingelie- Seh- und Hörstörungen, Schwitzen und fert werden mussten. In den USA starb verstärkten Harndrang, der bis zur Dehydrie2012 ein 14-jähriges Mädchen nach dem rung führen kann. Konsum von nur zwei Energy-Drinks an den Folgen einer Koffeinvergiftung. Sie litt an Wie bei den meisten Drogen gewöhnt sich der einer Herzschwäche. In Norwegen dürfen Körper bei regelmässigem Konsum an das KofEnergy-Drinks nur noch in Apotheken ver- fein und baut eine Toleranz auf. Das bedeutet, kauft werden, in den USA muss jede Dose mit dass immer mehr Energy-Drinks ( oder Kaffee ) einem Warnhinweis vor möglichen Gesund- getrunken werden müssen, um eine anregende Wirkung zu erzielen. Koffeinabhängigkeit äussert heitsrisiken versehen sein. sich dadurch, dass man ohne das Koffeingetränk Genauso beliebt wie gefährlich ist die Kombi- seiner Wahl ungewöhnlich müde, antriebslos, nation von Energy-Drinks mit Alkohol. Der Zu- unmotiviert oder sogar leicht decker im Drink überdeckt den Alkoholgeschmack pressiv wird. Der Koffein-Entund führt den Alkohol schneller ins Blut. Das zug kann auch zu KopfschmerKoffein wiederum sorgt dafür, dass der Grad der zen und Reizbarkeit führen Betrunkenheit falsch eingeschätzt wird, weil man und dauert in der Regel von sich ja noch « fit » fühlt. Diese Selbstüberschät- ein paar Tagen bis zu einer zung kann schnell zu einer Alkoholvergiftung oder Woche. einem Verkehrsunfall führen. Was gut tut Pushen und Stressen Koffein regt die Nebenniere zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung an. Das Stresshormon Adrenalin versetzt den Körper in eine Art Notzustand, in dem er plötzlich zu Ungeahntem fähig wird. So schafft es zum Beispiel ein verletztes Kind, seine normalerweise viel zu schwere Mutter aus einem brennenden Haus zu ziehen. Da der Körper unter Adrenalin alle Energiereserven freisetzt, die in Extremsituationen benötigt werden, tritt nach Abebben des Adrenalinschubs Erschöpfung ein. Es ist deshalb unsinnig, mittels Energy-Drinks eine erhöhte Adrenalinausschüttung zu provozieren, wenn man am PC arbeitet, im Unterricht sitzt oder chattet. Durch die erhöhte Alarmbereitschaft steigen zwar kurzfristig die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, aber über längere Zeit hilft Koffein nicht, eine höhere Gehirnleistung zu erzielen. Energy-Drinks sind ätzend Zu viel Zucker verursacht Übergewicht und Karies – das ist nichts Neues. Deshalb gibt es unterdessen viele zuckerfreie Light-Versionen von Energy-Drinks. Dass zuckerfreie Energiegetränke nicht schädlich für die Zähne sind, ist aber ein Irrglaube : Das Schlimmste an Energy-Drinks ist nicht der Zucker, sondern die Säure – diese ätzt den Zahnschmelz förmlich von den Zähnen. Verlorener Zahnschmelz wächst nicht mehr nach ; die Folgen sind extrem schmerzempfindliche Zähne und erhöhtes Kariesrisiko. Laut Prof. Dr. Adrian Lussi der Uni Bern sind Energy-Drinks noch um einiges schlimmer als das für Zahnschäden berühmte Coca-Cola. Das Problem sei, dass Energy-Drinks selten in einem Zug getrun- dass Schwangere, Kinder und Leute, die auf Koffeken würden und die Zähne deshalb oftmals einem in sensibel reagieren, darauf verzichten sollten. stundenlangen SäureÜbermässiges KonBad ausgesetzt seien. sumverhalten führt bei Energy-Drinks sind Vom Zähneputzen difast allen Genussmitrekt nach einem Enerschlecht für die Zähne. Das teln dazu, dass sie zu gy-Drink wird übrigens Gift für die eigene Geliegt an der Säure. dringend abgeraten, da sundheit werden. Sich dies den von der Säure hin und wieder einen erweichten Zahnschmelz wegkratzt. Deshalb sei Energy-Drink zu gönnen, ist ganz sicher keine Sünes wichtig, die Zähne nach dem Trinken gründlich de, und ohne Vorerkrankungen schadet man sich mit Wasser zu spülen. damit auch nicht – solange man nicht übertreibt. Die Dosis macht das Gift Energy-Drinks an und für sich sind nicht gefährlich. Wie bei allen Genussmitteln gilt, dass es auf das Mass ankommt : In den USA wird auf die Dosen der « Monster »-Energy-Drinks gedruckt, dass man täglich allerhöchstens drei davon trinken soll und » Natalie Frei Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation » Bild : Ivan Wietlisbach, Calvin Mattes unterwegs 0613 | 31 Portrait Fahnenschwingen für den Frieden Hanspeter Schmid schwingt die Fahne für die Heimat, den Frieden und die Kameradschaft. Seine Freude am Brauchtum hat ihn ins Fernsehen und bis nach Brasilien gebracht. Er schwinge drei Fahnen, sagt Hanspeter Schmid : die Schweizer Fahne, die Thurgauer Fahne und die Fahne der Liebe. Letztere ist der Stoff, der ihn antreibt und motiviert. Das sagt kein blinder Patriot oder hoffnungsloser Träumer, sondern ein Mann mit Zufriedenheit und Demut, die aus jedem seiner Sätze spricht. « Ich schwinge die Fahne aus Dankbarkeit für die Ruhe und den Frieden, den wir im Lande haben. » Wichtig ist Hanspeter Schmid auch die Kameradschaft. Ob Richter, Bauer, Chauffeur oder Versicherungsvertreter : Beim Fahnenschwingen seien alle gleich. 32 | unterwegs 0613 « Die Freude kommt zurück » unterwegs war und seit rund zwei Jahren bei den Hanspeter Schmid hat das Fahnenschwingen als Technischen Diensten von Brüggli arbeitet, mag das Miteinander : Re25-Jähriger kennengelernt. Das war 1984. gelmässig tritt er in « Man kommt herum, man Seither ist er Mitglied Begleitung von Jodlern der Thurgauer Fahnenund Alphornbläsern macht Freude, und die auf. Und er sucht den schwinger Vereinigung. Freude kommt zurück. » Wettbewerb : Mit der « Man kommt unter die Thurgauer FahnenLeute », sagt er, « man kommt herum, man macht Freude, und die Freude schwinger Vereinigung und dem Ostschweizer Jodkommt zurück. » Er, der einst Maschinenmechaniker lerverband hat er zum Beispiel den sechsten Rang gelernt hat, lange Zeit als Lieferwagen-Chauffeur im Nordostschweizerischen Wanderpreis geholt. Portrait Hanspeter Schmid, Mitarbeiter von Brüggli, schwingt die Fahne mit Stolz und Freude – hier auf der Alp Sellamatt. Bilder: Privatarchiv Im Eidgenössischen Wettbewerb schaffte er es einmal auf den zwölften und einmal auf den dreizehnten Rang. Sein grösster Erfolg war 2005 in einem TG-verbandsinternen Wettbewerb : Er wurde Zweiter, nur einen Punkt hinter dem Erstplatzierten. Sein Ziel : nächstes Jahr ans eidgenössische Jodlerfest in Davos. Damit das klappt, muss er noch dieses Jahr wichtige Qualifikationspunkte holen. Liebeserklärung an die Heimat Besonders gefällt es ihm auf der Alp Sellamatt im Toggenburg. Am jährlich stattfindenden Älpler- fest – dieses Jahr am 21. Juli – sind er und seine Kollegen wieder mit dabei, begleitet von Alphornbläsern und dem Trio Mühlrüti. « Das erfüllt mich », sagt er an einem schönen Nachmittag auf der Dachterrasse von Brüggli. Sein Blick schweift Richtung Säntis und Churfirsten, die in der Sonne leuchten. Die Berge, schwärmt er, gäben ihm Ruhe und Gelegenheit, in sich zu gehen. « Da fühle ich mich dem Himmel näher. » Das Fahnenschwingen ist eine Liebeserklärung an die Heimat. Mit den sieben bis acht Meter unterwegs 0613 | 33 Fahnenschwingen mha. Fahnenschwingen ist in der Schweiz ein fester Bestandteil von klassischen Volksfesten. Wo gejodelt wird, wo Alphörner und Ländlermusik erklingen, wo Schützenfeste steigen oder Schwinger einander ins Sägemehl legen, da sind die Fahnenschwinger mit dabei. Fahnenschwingen war einst in vielen Ländern verbreitet, hatten doch die Fahnen besonders im kriegerischen Mittelalter eine grosse Bedeutung. Mit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts hatte das Fahnenschwingen an Stellenwert verloren, ehe es im 19. und 20. Jahrhundert ( nicht zuletzt im Zuge von Mittelalter-Märkten, Schützenfesten und volkstümlichen Anlässen ) wieder stark an Beliebtheit gewann. Die Schweiz ist gewiss die Hochburg der Fahnenschwinger. Aber auch in anderen Ländern gibt es eine Tradition des Fahnenschwingens, zum Beispiel in Italien und San Marino. Aus serdem ist das Fahnenschwingen ein Schulfach an grösseren High Schools in den USA. 34 | unterwegs 0613 Portrait hohen Hochschwüngen, die Namen wie « Rigihöch » oder « Pilatusstich » haben, und mit den Mittelhochschwüngen, die zum Beispiel « Ländler » oder « Hoher Schlänker » heissen, ehrt der Fahnenschwinger die Berge und Gipfel seiner Heimat. Die Tellerschwünge, die um den Oberkörper und über dem Kopf ausgeführt werden, sind den sanfteren Alpen- und Hügelketten gewidmet, während die tiefen Unterschwünge das Flachland und die Täler symbolisieren. Eine Wissenschaft für sich Im eidgenössischen Regulativ sind 93 unterschiedliche Schwünge aufgeführt. Es ist eine Wissenschaft für sich. Da geht es um die exakte Ausführung. Wer mit der Fahne den Körper streift, wer die Höhe nicht exakt erreicht oder wessen Fahne sich auf ungewünschte Weise verwickelt, Hanspeter Schmid – am liebsten auf der ganzen der muss Punkte einbüssen. Also alles eine Fra- Welt. Er erzählt von seinen Auftritten in der Sloge der Technik ? Ja, wakei, in Schweizer sie sei wichtig, sagt Fernsehsendungen wie Hanspeter Schmid. Es « Ich schwinge die Fahne aus « Viva Volksmusik » oder komme nicht nur auf Dankbarkeit für den Frieden « SF bi de Lüt » wie auch den richtigen Griff und von Auftritten in Kanaim Land. » das Gespür für die Beda, Estland und Brasiwegungen an, sondern lien, wo ihn staunende auch auf die Atemtechnik, damit der Körper im Kinder um ein Autogramm gebeten hätten. entscheidenden Moment bereit sei. Noch wichtiger als das sei aber die Freude. « Die Liebe muss Heimat ist dort wo das Herz ruht – und wo die mit der Fahne zirkulieren. » Fahnen der Liebe sich über die Niederungen des Alltags erheben. Ein Botschafter Und die Liebe will geteilt werden. Es gehe dar» Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation um, den Menschen ein Lächeln zu entlocken, sagt unterwegs 0613 | 35 Brüggli bewegt Mit gutem Beispiel voran Körperlich und geistig aktive Mitarbeitende sind motivierter, konzentrierter, engagierter. Darum gibt es « Brüggli bewegt », ein Programm zur Förderung der Vitalität und Laune am Arbeitsplatz. Mit « Brüggli bewegt » verstärkt Brüggli den Ge- Themen und Aktivitäten ist unerschöpflich : von der danken der betrieblichen Gesundheitsförderung. gesunden Ernährung über kulturelle Darbietungen bis hin zum SportproDas Programm knüpft an « TopFit » an, mit dem gramm. Yoga am MorWer zu « Brüggli bewegt » Brüggli während Jahgen, vegetarische Meren sportliche Aktivitäbeitragen will, hat jederzeit nüs im betriebseigenen Restaurant, Ergonomie ten zugunsten der MitGelegenheit dazu. am Arbeitsplatz, öfarbeitenden gepflegt hat. Der Fokus liegt neu fentliche Fachvorträge nicht mehr nur auf der körperlichen Ertüchtigung, zur Suchtprävention, eine Theatergruppe : Die gesondern auch auf der geistigen. Die Vielfalt an sammelten Ideen sind vielfältig. Was umgesetzt 36 | unterwegs 0613 werden soll, das liegt in den Händen der Leitenden wie auch in den Händen der Mitarbeitenden ; sie alle waren in einer Umfrage dazu eingeladen, sich zu « Brüggli bewegt » Gedanken zu machen. Brüggli will sich nicht einfach ein Programm verordnen, sondern dieses langsam reifen lassen ; wer sich einbringen will, hat jederzeit Gelegenheit dazu. » Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation Brüggli bewegt bewegt Zweck : •Krankheiten vorbeugen •Gesundheitspotenziale stärken •Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern •Loyalität steigern •Teams festigen Leitgedanke : Wir bewegen uns ( oder lassen uns bewegen ) : •emotional •körperlich •vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt •als Individuen, als Teams, als Unternehmen Bogenschiessen, Tennis, Klettern, River Rafting : Es gibt so viele Möglichkeiten – genau hier setzt « Brüggli bewegt » an. Bilder : Samuel Herrmann, Regina Furger, Valeri Vonwiller, Karsten Flemig unterwegs 0613 | 37 Natürlich Menschliche Beziehungen : Die Macht der Hormone Zwischen 150 Millisekunden und 90 Sekunden – so lange braucht unser Gehirn, um zu entscheiden, ob uns jemand sympathisch ist oder nicht. Ist der entsprechende Mensch nah genug, erfasst darüber hinaus das Gefühlszentrum des Gehirns auch noch die individuelle Ausdünstung sowie seine genetischen Signale. Stellen Sie sich die folgende Situation vor : Sie sind an einer Party, an einem Fest oder mit Freunden an einer Bar und unterhalten sich. Und plötzlich stösst eine fremde Person dazu. Sie begrüssen sie und wissen intuitiv im selben Moment « ich mag dich » oder « ich mag dich nicht ». Erklären können Sie sich diesen entscheidenden ersten Eindruck meist nicht, und er ist – einmal gefällt – auch kaum wieder zu korrigieren. Und Sie fragen sich : Warum ist das so ? Chemische Botenstoffe haben bei der Partnerwahl eine grosse Bedeutung. 38 | unterwegs 0613 Wir haben den richtigen Riecher Einer der Faktoren für eine Sympathie oder Antipathie ist der ureigene Körpergeruch. Der Satz « Ich kann dich gut riechen » kommt also nicht von ungefähr – im Gegenteil. Die Düfte des Gegenübers treffen mitten ins Zentrum unserer Instinkte und verraten, ob wir ihn so richtig gut riechen können oder auf ein weiteres Zusammentreffen liebend gern verzichten. Denn jeder Mensch besitzt einen unverwechselbaren Duft, der so individuell ist wie sein Fingerabdruck. Dieser Duft enthält eine Vielzahl chemischer Substanzen, die bestimmte genetische Informationen über uns transportieren. So können wir beispielsweise Signale im Körpergeruch wahrnehmen, die es uns erlauben, allfällig vorhandene Krankheiten zu erkennen, einen passenden Partner zu finden und Verwandte von Nichtverwandten zu unterscheiden. Die Wahrnehmung dieser Signale geschieht unbewusst und unterschwellig. Und : Kaschieren ist sinnlos. Parfüms, After Shaves und Duftwässerchen, mit denen wir unsere Attraktivität erhöhen wollen, erschweren es der menschlichen Nase zwar den Eigengeruch wahrzunehmen, doch meist erschnuppert sie den echten Geruch unter dem Duftteppich reflexartig. Jeder riecht anders Der menschliche Eigengeruch entsteht durch die Produktion von Abfallprodukten unseres Körpers. Natürlich Dieser produziert ständig neue Zellen und stösst alte ab, die dann im Körper zerfallen und über die Haut nach aussen abgestossen werden. Und weil jeder Mensch über eine unterschiedliche DNA in seinen Zellen verfügt, riechen deren Abfallstoffe auch immer ganz individuell. Partnerwahl : ein chemischer Hormoncocktail Eines der spannendsten Themen in Sachen zwischenmenschliche Beziehungen ist das Thema Partnerwahl. Warum verlieben wir uns in jemanden, und warum funkt’s manchmal einfach nicht ? Die Gehirnforschung misst den chemischen Botenstoffen, neuroaktiven Substanzen und auch der Hormonkonzentration eines Menschen bei der Partnerwahl eine immense Bedeutung bei. Verschiedene Botenstoffe im Gehirn steuern sowohl unsere Stimmung, die Erlebnisbereitschaft als auch unsere Wertorientierung. Dopamin und Noradrenalin, die sogenannten Neurotransmitter, bestimmen durch ihre Konzentration das lustvolle Erleben. Das Überraschende daran ist, dass wir diese Vorgänge – auch wenn wir das vielleicht glauben – nicht bewusst wahrnehmen. Doch was passiert genau, wenn Mann und Frau sich begegnen und sich zum Anbeissen finden ? Düfte, auf die wir fliegen Pheromone sind kaum wahrnehmbare Lockstoffe, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen und die zwischenmenschliche Anziehung bewirken. Androstenon und Androstenol ( andros = griechisch für Mann ) sind die männlichen Pheromone, welche die emotionale Einstellung der Frau verändern und sie physisch und psychisch in den Bann des Mannes ziehen. Bei den Frauen sind die sogenannten Kopuline das Pendant. Diese Substanz hebt den Testosteronspiegel der Männer markant und veranlasst sie, sich um ein weibliches Wesen zu bemühen. Das Verhalten der Männer wird also ebenfalls auf chemiDer Satz « Ich kann dich schem Weg gelenkt. So unromantisch es gut riechen » kommt nicht auch klingt : Sich vervon ungefähr. lieben und die Partnerwahl ist mehr von biochemischen Prozessen unseres Körpers abhängig als von Äusserlichkeiten, Wertvorstellungen und Statussymbolen. Irgendwie beruhigend. » Viviane Probst Fachspezialistin Unternehmenskommunikation Bestimmte Hormone können irritieren vpr. Menschen haben von Natur aus eine gute Nase für den idealen Partner. Es gibt aber Hormone, die diesen Vorgang stören können : Verhütet eine Frau mit der Antibabypille, besteht die Möglichkeit, dass sie einen für sie ungeeigneten Partner auswählt, da die Pille im Körper eine Schwangerschaft vortäuscht. Dies verändert die Zusammensetzung der Hormone und somit auch die Wahrnehmung der Pheromone. Das kann so weit gehen, dass der erhoffte Nachwuchs ausbleibt. Ein Paar bekommt in der Regel nur dann Kinder, wenn beide Partner völlig unterschiedliche Immunsysteme haben. Und genau hier liegt die wichtigste biologische Funktion der Pheromone : Sie zeigen der Frau an, wie das Immunsystem des Mannes beschaffen ist. Doch die Pille kann einer Frau nicht nur bei der Suche nach « Mr. Right » ein Schnippchen schlagen : Verhütet sie erst im Verlauf der Partnerschaft mit der Pille, besteht die Gefahr, dass sie den Pheromon-Cocktail ihres Partners auf einmal nicht mehr riechen kann. » Bild : Fotostudio Bühler unterwegs 0613 | 39 Virtuelle Welt Das Jüngste Gericht im Internet Mobbing ist nichts Neues ; doch leider wird es von vielen als etwas Alltägliches angesehen, trivialisiert oder komplett ignoriert. Neu sind aber die Ausmasse an Rücksichtslosigkeit und Brutalität, mit denen vor allem junge Leute im Internet über andere herfallen. Der Begriff Cyber-Mobbing steht für das gezielte Fertigmachen einer Person im Internet oder per Handy. Es ist eine noch brutalere Form von « gewöhnlichem » Mobbing, weil die Opfer keine Möglichkeit haben, ihren Peinigern zu entgehen, und weil das Mobbing online vor grossem Publikum stattfindet. Ein weiterer Unterschied zu Mobbing in der « realen » Welt ist, dass die Täter beim Cyber-Mobbing oft anonym oder unter falscher Identität agieren. In den meisten Fällen ist dem Opfer die Identität des Haupttäters zwar bekannt, doch in der Anonymität des Internets finden sich viele potentielle Anhänger : Beobachter, die sich dazu hinreissen lassen, bei den Mobbing-Attacken mitzumachen. Im Fall des « Ice-Tea-Videos », der sich Anfang Dezember 2012 in der Schweiz ereignete, stellte ein junger Mann auf Facebook ein Video online, das seine Ex-Freundin beim Sexspiel mit einer EisteeFlasche zeigt. Innert kürzester Zeit wurde das Video mit hunderten von Kommentaren versehen, die Beleidigungen, Spott und angebliche Namen der Beteiligten enthielten. Darin wurde das Opfer mehrmals von wildfremden FacebookUsern als naiv abge- » Bild : Calvin Mattes, Nicole Stieger, Ivan Wietlisbach 40 | unterwegs 0613 stempelt und behauptet, dass es selbst an diesem Vorfall schuld sei und nichts anderes verdient hätte. Oft ist solchen Mitläufern nicht bewusst, welche Konsequenzen ihr Handeln hat – im Internet ist nicht sichtbar, welches Ausmass und welche Auswirkungen die Verletzungen auf das Leben der Opfer haben. Das Internet vergisst nie Sind die bösartigen Kommentare, Beleidigungen und demütigenden Inhalte erst einmal veröffentlicht, lassen Virtuelle Welt Cyber-Mobbing bei Jugendlichen in der Schweiz 33 % geben an, dass Bilder / Videos ohne ihre Zustimmung online gestellt wurden¹ 23 % geben an, übers Internet fertig gemacht worden zu sein¹ 11 % geben an, dass Beleidigendes über sie im Internet verbreitet wurde¹ 52 % wurden schon online belästigt ² 72 % sind bereit, selbst private Bilder und Informationen online zu stellen ² Quellen : ¹ JAMES-Studie 2010, ZHAW ( 12 – 19-Jährige ) ² Online-Umfrage 2009, Microsoft Schweiz ( 14 – 18-Jährige ) unterwegs 0613 | 41 Virtuelle Welt Tipps gegen Cyber-Mobbing Selbstkontrolle Stellen Sie nichts online, das Sie nicht auch problemlos Ihrem Arbeitgeber, Ihren Eltern oder Ihren Kindern zeigen würden. SperrenAm besten nehmen Sie Freundschaftsanfragen von Fremden gar nicht erst an. Wenn Ihnen ein Kontakt unangenehm wird oder Sie belästigt, blockieren Sie ihn. Nummer wechselnBei anhaltend belästigenden SMS oder Anrufen wechseln Sie Ihre Handynummer. Nicht antwortenReagieren Sie nicht auf Pöbeleien oder Belästigungen, sondern löschen Sie wenn möglich die Kontakte. Generell gilt : auf Provokationen zu antworten, verstärkt das Mobbing. Darüber sprechenWenn die Mobbing-Angriffe nicht aufhören, sprechen Sie mit einer Vertrauensperson darüber – auch wenn es Ihnen unangenehm ist. Probleme meldenInformieren Sie die Betreiber der Website über Inhalte, die Ihnen peinlich sind und ohne Ihre Erlaubnis online gestellt wurden. Melden Sie gravierende oder illegale Vorfälle der Polizei. Beweise sichern Sichern Sie die Daten ( kopieren, speichern, Screenshots ). Bei einer Anzeige helfen die Beweise der Polizei, die Täter ausfindig zu machen und die Inhalte entfernen zu lassen. Rechte kennenNiemand hat das Recht, Bilder oder Videos ohne Zustimmung der abgebildeten Personen zu veröffentlichen. Ausserdem ist öffentliche Beleidigung, Rufmord und Drohung illegal und strafbar. Hilfe annehmenWenn Sie mit den oben genannten Massnahmen keinen Erfolg haben – oder Unterstützung dabei benötigen – holen Sie sich Hilfe. Pro Juventute Beratungsangebot : Telefon : 147 ( 24h-Hotline ) SMS : 147 Chat : www.147.ch Weitere Informationen zu Cyber-Mobbing : www.cyber-mobbing.ch www.projuventute.ch / medien / stoppcybermobbing 42 | unterwegs 0613 Virtuelle Welt sie sich nur schwer endgültig entfernen. Selbst bei Eingreifen des Rechtssystems – wie im Falle des Ice-Tea-Sexvideos – gibt es keine Garantie dafür, dass die Inhalte nicht plötzlich wieder auftauchen und alles von vorne beginnt. Obwohl der Haupttäter von der Kantonspolizei Zürich gefasst und das Video von Facebook entfernt wurde, ist es bereits mehrere Male auf YouTube und anderen öffentlichen Seiten wieder aufgetaucht. Das Problem ist, dass die User sozialer Netzwerke ohne Aufwand alles kopieren, speichern und wieder veröffentlichen können. Deshalb erstrecken sich Cyber-Mobbing-Attacken oft über Jahre – was es den Opfern umso schwieriger macht, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Der K( l )ick, jemanden leiden zu lassen Die Menschen der Antike erfreuten sich in der Arena am Leid anderer – heute wird das Internet zum Kolosseum der Moderne : Die Zuschauer applaudieren per Mausklick, wenn das Opfer von den Kommentaren hungriger Löwen zerfetzt wird. Neid, Frustration, Eifersucht, Rachegelüste oder das pure narzisstische Bedürfnis, jemanden fertigzumachen, um sich selbst besser zu fühlen, spielen eine grosse Rolle, wenn eine Kettenreaktion mit vielen Mitläufern entsteht. Vielfach handeln Mitläufer aus Angst davor, selbst zu Mobbing-Opfern zu werden ; nur indem sie sich der stärkeren Gruppe – den Tätern – anschliessen, fühlen sie sich unverletzlich, stark und sicher. Die Community als Richter und Vollstrecker Die Profile der Betroffenen in sozialen Netzwerken wie Facebook werden mit sogenannten Shitstorms überschwemmt : Fluten von Beleidigungen und Kommentaren, in denen das Opfer blossgestellt und gedemütigt wird. Diese Art von Cyber-Mobbing bezeichnet man als Flaming. Im Mai 2010 nahm sich in Österreich ein 13-Jähriger das Leben, nachdem sein Profil zuerst von Mitschülern und später von völlig unbekannten Facebook-Usern mit Kommentaren und Nachrichten darüber, « wie schwul er sei », überschwemmt worden war. Wer kein Profil hat, werfe den ersten Stein Die Auswirkungen von Cyber-Mobbing auf die Betroffenen sind grundsätzlich dieselben, wie bei « normalem » Mobbing. Sie führen meist vom sozialen Rückzug bis hin zur totalen Isolation, zu Angststörungen und Panikattacken, Depressionen, Schlafstörungen, selbstverletzendem Verhalten, anhaltender Nervosität und Anspannung, durch die hohe psychische Belastung ausgelösten psychosomatischen Beschwerden, Suizidgedanken und so weiter – die Liste könnte endlos fortgeführt werden. Da die Opfer von Cyber-Mobbing den Angriffen oft jahrelang rund um die Uhr hilflos ausgeliefert sind, sind die psychische Belastung und die daraus folgenden Symptome meist schwerwiegender als bei « gewöhnlichem » Mobbing. Unter Cyberstalking versteht man die fortwährende ( sexuelle ) Belästigung und Verfolgung einer Person im Internet und über das Handy. Ähnlich wie bei normalem Stalking erhofft sich der Cy- Der Fall von Amanda Todd, einer 15-jährigen kanadischen Schülerin, ber-Stalker eine Kondie im Oktober 2012 taktaufnahme – oder Besonders perfid : Das nach monatelangem, zumindest eine Reaktion irgendwelcher Internet-Mobbing findet vor gnadenlosem CyberMobbing Selbstmord Art – mit der Person, grossem Publikum statt. beging, ist kein Eindie er fanatisch mit Ezelfall. Als 13-Jährige Mails, SMS, Anrufen oder Kommentaren und Freundschaftsanfragen in machte sie beim Chatten Bekanntschaft mit einem fremden Mann, der ihr viele Komplimente sozialen Netzwerken bombardiert. machte und sie schliesslich dazu drängte, ihm ein Cyberthreats sind offene Androhungen von Ge- Oben-ohne-Foto zu senden. In ihrer jugendlichen walt, in denen direkt oder indirekt dazu aufgeru- Naivität schickte Amanda es ihm per Mail. Der fen oder angekündigt wird, dass jemand verletzt Unbekannte verschickte dieses Bild an all ihre oder gar getötet werden soll. Im September 2012 Mitschüler und stellte es auf Facebook. Amanda musste daraufhin erstach in den Niedermehrmals die Schule landen ein 14-Jähriger Per Mausklick, schön wechseln, doch egal eine 15-jährige Schüwohin sie ging, das lerin, die auf Facebook anonym, werden andere Foto war schon dort. Gerüchte über ihre besöffentlich blossgestellt. Als sie die Quälereien te Freundin verbreitet ihrer Mitschüler und hatte. Diese schwor online, dass sie Rache nehmen werde und beauf- völlig Fremder schliesslich nicht länger aushielt, tragte daraufhin den 14-jährigen Jungen – der ihre richtete sie ihre letzten Worte in Form von beDrohung gelesen hatte – ihre Freundin für 50 Euro schrifteten Karteikärtchen, die sie in einem Video auf YouTube vor die Kamera hielt, an alle, die umzubringen. selbst mobben oder gemobbt werden. Darauf erEine weitere, besonders grausame Form von Cy- zählt sie, wie sie sich wegen den Mobbing-Angrifber-Mobbing ist das sogenannte Happy slapping, fen fühlt, wie sie alles dafür geben würde, dieses bei dem Gewaltszenen von den Tätern gefilmt und Foto zurücknehmen zu können und wie sehr sie später im Internet veröffentlicht oder per Handy ihre Dummheit, einem Fremden ein solches Foto geschickt zu haben, bereut. verschickt werden. Das Abschieds-Video von Amanda Todd ist besonders erschütternd, weil es eines der seltenen Zeugnisse über die Qualen eines Opfers aus erster Hand ist. Aus Angst, und weil sie sich schämen, versuchen die meisten Cyber-Mobbing-Opfer, ihr Leiden im Internet zu verbergen oder es herunterzuspielen. » Natalie Frei Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation unterwegs 0613 | 43 Report Schöne Modewelt : Glanz und Gloria auf Kosten der Armen Diese oder jene Hose ? Ach, ich nehm doch gleich beide ; sie sind ja so günstig. Das geht nur, weil andere drauflegen : die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Textilfabriken. Hinter dem Glanz und Gloria der Modewelt steckt telpreise drastisch angestiegen sind. So haben eine unbequeme Wahrheit. Sie ist ausgelagert, sich zum Beispiel die Preise für Reis, Weizen und weit weg, damit sie nicht stört, wenn « Shopping Getreide in den Jahren 2000 bis 2008 verdreifacht. Betroffen sind also Queens » und « Fashion speziell die ärmeren Victims » durch die EinDer Kauf von teuren Marken Familien, die keine Alkaufs-Tempel stelzen, um ihre Plastiktüten garantiert nicht, dass es den ternative zur Arbeit in der Textilfabrik haben. mit den neusten KlaNäherinnen besser geht. Gesetzliche Mindestmotten zu füllen. Vieles löhne, ein Mindestwird in China, Bangladesh, Kambodscha, Indien, Pakistan und anderen mass an Sozialleistungen, gewerkschaftliBilliglohnländern produziert, wo bittere Armut der che Strukturen ? Nie gehört. Schätzungen Lohn für harte Arbeit ist. Die Arbeiterinnen und zufolge sind weniger als 10 Prozent der Arbeiter in den Textilfabriken sind die Opfer eines Arbeiterinnen in den Nähfabriken gePreiskampfes, den die globale Textil- und Beklei- werkschaftlich organisiert. Und wenn dungsindustrie auf die Spitze treibt, angeführt von doch, dann in Form scheinheiliger Markenfirmen mit glänzenden Werbekampagnen Zugeständnisse oder Abkommen, und Supermarktgiganten, die mit Billig-Verspre- die nur in Ausnahmefällen fair sind chen die Konsumenten ködern. Ein knallhartes und in erster Linie dazu dienen, die Geschäft : 30 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter Konsumenten in der westlichen der Textilindustrie schuften 13 Stunden pro Tag, Welt zu beruhigen. 80 Stunden pro Woche für einen Lohn, der mehr Alle mischen mit schlecht als recht für die Nahrung reicht. Wer glaubt, dies gelte nur für BilFrauen sind besonders betroffen liglabels, irrt. Supermarktketten, Die « Erklärung von Bern, EvB » legt dar, dass in den die eine grosse Rolle im Textilmarkt Textilfabriken mehr als 80 Prozent Frauen arbeiten. spielen, gehören genauso zu den Wie sollen sie und ihre Familien über die Runden Tätern wie italienische Luxuslabels. kommen angesichts solcher Zusammenhänge ?: Der Kauf von teuren Kleidern garanNur 0, 5 bis 3 Prozent des Verkaufspreises eines tiert also nicht automatisch dafür, dass Kleidungsstückes, so die EvB, kommen im Schnitt es den Näherinnen und Nähern besser bei der Näherin an ; ein paar wenige Rappen pro geht. Wer recherchiert, findet rasch zahlKleidungsstück. Das ist besonders tragisch, weil lose Berichte über Arbeiterinnen, die mit gerade in den Billiglohnländern die Nahrungsmit- Schlägen oder gar dem Tod bedroht werden. 44 | unterwegs 0613 Report Man liest von elfjährigen Mädchen, die schuften, zu Abend- und Nachtschicht gezwungen werden. damit die kleinen Geschwister eine Schüssel Und man liest von Herstellern, die sich mit fadenReis bekommen. Man scheinigen Argumenliest von hunderten ten aus der VerantDie Mode ist ein knallhartes wortung stehlen oder Menschen, die bei Famit präziser Unschärfe brikbränden ums Leben Geschäft auf dem darzulegen versuchen, kommen ( weil es keine Buckel der Ärmsten. dass sie von all dem Feuertreppen gibt und nichts gewusst haben. die Fenster vergittert sind ). Man liest von psychischer Gewalt, sexuel- Besonders perfid : Es ist üblich, dass Kleiderlabel ler Ausbeutung und von Hochschwangeren, die ihre Produktion durch Lizenzverträge an Subunternehmen vergeben. Diese Subunternehmen wiederum schreiben die Arbeiten anonym aus – und geben sie dem billigsten Anbieter weiter. Es gibt ganze Es gibt Hoffnung Auf Druck der Konsumenten nehmen immer mehr Hersteller eine faire Textilproduktion ernst. Die neu gegründete Plattform « Get Changed » mit Hauptsitz in Zürich informiert über Neuigkeiten und fördert sozial und ökologisch produzierte Mode. » www.getchanged.net » Collage : Luca Ammann, Grafiker in Abklärung unterwegs 0613 | 45 Report Der Detailhandel und die Marke profitieren 60 – 65 % Detailhandel 14 – 18 % Marke 4 – 6 % Verladung, Verzollung, Transport 5 – 7 % indirekte Kosten und Gewinn der Fabrik 9 – 13 % Material 0, 5 – 3 % Arbeitskosten Produktion = Lohn der Näherinnen und Näher Gestützt auf Informationen der « Erklärung von Bern, EvB » Was kann ich dagegen tun ? •Fragen Sie nach Firmen und Marken, die sich verpflichten, an alle Arbeiterinnen und Arbeiter in der Herstellungs- und Zulieferkette Existenzlöhne zu zahlen und grundlegende soziale Standards zu gewährleisten. •Bevorzugen Sie Kleider aus biologisch hergestellter und fair gehandelter Baumwolle ( diverse Biolabels von Migros, Manor, Max Havelaar Fairtrade Cotton, Öko-Tex 100, Coop Naturaline und andere mehr ). •Meiden Sie billige, qualitativ bedenkliche Massenware mit offensichtlich kurzer Lebensdauer, die oft nur für den Ausverkauf hergestellt wird. Hilfreicher Richtwert : Ein Leibchen, das weniger als 10 Franken kostet, kann kaum fair hergestellt sein. •Investieren Sie bevorzugt in qualitativ gute Kleider, die länger halten und verschieden kombiniert werden können. •Informieren Sie sich. Informierte Konsumenten können Verhaltensveränderungen bei den Firmen bewirken. Internettipps : –www.evb.ch >> Clean Clothes Campaign –www.saubere-kleidung.de –Suchbegriffe auf Google : sozialverträgliche Kleidung, faire Textilien, Mindestlöhne in Billiglohnländern, Modelüge 46 | unterwegs 0613 Dörfer, sogenannte Sweatshops, die für die ver- Trend eingeläutet wurde, wird entsorgt, was nicht schiedensten Labels tätig sind. Die Marken sind mehr getragen werden will. Es hat ja nicht viel geso fein raus ; wenn krikostet – zumindest nicht uns. Diese Spirale tische Fragen kommen, Vom Verkaufspreis kommen dreht sich immer verweisen sie auf ihre schneller. Günstig-MoSubunternehmen ; das nur 0, 5 bis 3 Prozent gilt für Jeans, Hemdeketten, zum Beispiel, bei den Näherinnen an. orientieren sich im Deden, Shirts und Jacken, kurzum für sämtliche sign stark an den Textilien, genauso wie für Schuhe. Die Marken grossen Modelabels. Wenn diese ihre Kollektidahinter geraten erst ins Rampenlicht, wenn onen an den Modeschauen präsentiert haben, Menschenrechtsorganisationen mit versteckter dürfen nur wenige Wochen vergehen, bis die Kamera filmen, wie Kinder-Arbeiter Glitzerpail- neusten Billig-Kollektionen auf dem Markt letten an Blusen nähen ( dazu sind kleine, feine sind. Die Näherinnen und Näher müssen Finger von Vorteil ), auf deren Etikette der Name es möglich machen : Der Druck auf die des Kleiderlabels prangt. Spätestens dann kann Ärmsten wird noch grösser, damit die niemand mehr abstreiten, dass hier etwas völlig Konsumgesellschaft den jüngsten Trends hinterher rennen kann. falsch läuft. Wegwerfartikel im Schnellverfahren Mode ist ein Konsumgut, vergänglich wie Obst. Wenn’s nicht mehr chic ist, weil bereits ein neuer » Michael Haller Redaktor « unterwegs » Auch das noch « Papa, was hast Du heute gemacht ? » Feierabend, endlich zuhause. Junior begrüsst Ich hatte zwischen den einzelnen Mails zwar noch mich stürmisch. Während ich die Jacke an den versucht, mich den geplanten Arbeiten zu widHaken hänge, die Schuhe ins Regal stelle und men, aber mit jedem Bling, das die Ankunft eines mein Mobilgerät aus der Laptoptasche ziehe, weiteren Mails ankündigte, war ich wieder mitfragt er : « Papa, was hast Du heute gemacht ? » Ich ten in der Debatte. Konditioniert auf jederzeitige blicke drei Sekunden Verfügbarkeit habe ich lang ins Leere, rufe mich von unseren elekAllzeit bereit : meine Erinnerung an tronischen Helfern dodiesen Arbeitstag ab, minieren lassen. Aber Ich hatte mal wieder versuche die EreignisMorgen wird alles anviel E-Mail-Verkehr. ders, denke ich mir. se und Eindrücke chroMorgen werde ich das nologisch zu ordnen, um dann zu kapitulieren : Ja, was eigentlich ; was Mail beiseite lassen. Vielleicht schaue ich mal habe ich heute gemacht ? Die Reportage über un- kurz rein, beim Arbeitsbeginn. Nur kurz, ganz sere Ausbildungserfolge ? Das Kommunikations- schnell. Konzept zur Intranet-Erneuerung ? Die Inhalte auf www.brueggli-medien.ch aktualisiert ? Leider Junior wartet auf eine Antwort. Ich streiche nein. Ich hatte mal wieder viel E-Mail-Verkehr. ihm über den Kopf und sage : « Ich habe viel Und daran war ich nicht mal ganz unschuldig. Ich heisse Luft von links nach rechts verschohatte nämlich eine gute Idee. Die fand ich so gut, ben. » Wir lachen und es scheint, als stehe die dass ich sie gleich einem Zuständigen mitteilen Zeit für einen kostbaren Moment still. Dann wollte. Also mailte ich ihm. Er fand die Idee ge- setze ich mich mit der Familie an den Abendnau so gut wie ich. Und so drückte er sie gleich tisch. zwei weiteren Zuständigen per Mausklick aufs Auge. Einer der beiden Zuständigen hatte aber Eine halbe Stunde später befinde ich nachvollziehbare Einwände, die er dem ersten mich in meinem Zuhause-Büro. Ich Zuständigen und mir zurück mailte. Weil’s grad muss arbeiten. im selben ging, machte er ein CC an die gesamte Gruppe von Zuständigen. Und seinen Stellvertre» Michael Haller Redaktor « unterwegs » ter berücksichtigte er gleich auch noch, auf dass der sich mit einer Antwort an uns und weitere Beteiligte legitimieren musste, die ihrerseits dasselbe taten. So hatten wir einen virtuellen Flächenbrand, der sich schneller ausbreitete als ein Fusspilz in den Duschräumen eines ungepflegten Campingplatzes. unterwegs 0613 | 47 Kommunikation Wem soll man noch glauben ? Wenn es um die Wahrheitsfindung geht, sind manche Menschen leicht beeinflussbar. Wie viel « Wahrheit » erträgt der Mensch und wo bleibt die eigene Kritikfähigkeit ? Heute ist ein guter Tag, um etwas geistige Nah- Er zieht sich den Lesestoff rein, wie ein Literarung aufzunehmen, denkt Harald, als er sich für turjunkie Goethes Faust. Und er muss ganz schön viel verarbeiten. Es ein paar ruhige Minuverwundert nicht, dass ten in ein Restaurant So viele Meinungen und Haralds Rückenschmerauf einen Entspannungs-Tee absetzt. Er Tipps – wo bleibt da unsere zen eine Lesestunde später zusätzlich von nimmt sich bewusst eigene Wahrheit ? Kopfschmerzen begleivor, auf das Smarttet werden. Trotzdem, phone zu verzichten, damit seine gesuchte innere Ruhe durch nichts Harald ist ein Kämpfer und er lässt nicht ab von unterbrochen wird. Auch nicht durch seine Rü- der Lektüre. Das einzige, was für ihn zählt, ist die Antwort auf sein Problem. ckenschmerzen. Soviel « Wahres » auf einmal Es dauert nicht lange, bis ihm die vielen Zeitungen und Zeitschriften an der Theke ins Auge fallen. Eine davon berichtet sogar über sein Leiden. Eine Fachzeitschrift nimmt Bezug auf schlechte Sitzgewohnheiten. Und eine Gratiszeitung berichtet über einen Heilpraktiker, der die wahren Ursachen von Rückenschmerzen zu kennen scheint. Haralds guter Vorsatz ist so gut wie gescheitert. So viel Wissenswertes über sein Leiden – das will, nein : muss er lesen. Sein Gesichtsausdruck verrät, dass ihn die Lektüren näher an den Kern seines Problems bringen. 48 | unterwegs 0613 wohltuend, dass die Sorgen für kurze Momente auf Wolken getragen werden. Wenn es um die Umsetzung in der Praxis geht, schleichen sich gerne Zweifel ein, und die Theorie ist schnell wieder in Frage gestellt. Ich gehe mal davon aus, dass es eine innere Ampel sein muss, die auf rot schaltet, um die Theorie auch mal zu hinterfragen. Schliesslich müssen die Erkenntnisse des Autors nicht dem individuellen Empfinden des Lesers entsprechen. Auch wenn er ein Stück Wahrheit von sich offenbart : Es ist seine subjektive Wahrnehmung und widerspiegelt seine persönliche Erfahrung. Was heisst hier Wahrheit ? Wenn es darum geht, etwas für das eigene Seelenheil zu tun, lassen sich viele Menschen gerne Die eigenen Erfahrungen zählen von Buchautoren und deren Erkenntnissen inspi- Woran liegt es, dass viele Menschen zuerst der rieren und beeindrucken. Zugegeben, es spricht öffentlichen Meinung Beachtung schenken, einiges für die geistige bevor sie sich ihre Nahrung in Buchform. eigene Meinung Es gibt keine absolute Sie kann Denkanstösse bilden ? Hat algeben, den Horizont um les, was öffentWahrheit – sicher nicht ein paar Meilen erweilich ist, mehr in den Medien. tern oder im Glücksfall Gewicht ? sogar Kanäle für eine Ve r m u t l i c h neue Denkrichtung öffnen. Und die Bilder, die man erscheint alles, was in den Medien pusich bei einem guten Buch ausmalt, sind oft derart bliziert wird, als glaubwürdiger, weil es Kommunikation die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums hat. Und was die Mehrheit denkt, wird in der Regel als normal empfunden. Da braucht es schon fast etwas Mut, um eine eigene Meinung zu haben. Kluger Rat im Überfluss Lebensbücher versprechen oft ein glücklicheres und zufriedeneres Leben. Dagegen spricht eigentlich nichts, ausser dass diese oft vorbehaltlos und kritiklos gelesen werden und nicht selten als Wegweiser und Fundament für ein besseres Leben genommen werden. Da es mittlerweile ein Überangebot solcher Bücher gibt, dürfte es für manch einen Leser schwierig sein, das Wesentliche für sich selber heraus zu filtern. Um dem entgegen zu wirken, scheint mir wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es letztlich um die eigene Wahrheitsfindung und um das Durchleben eigener Erfahrungen geht. Kein Buch der Welt kann diese Tatsache ersetzen. Die Suche beginnt mit dem Beobachten In einem wissenschaftlich geprägten Weltbild gibt es für alles eine Erklärung. Es wundert mich deshalb nicht, wenn viele Menschen ihr eigenes Empfinden und ihre eigene Intuition zu wenig ernst nehmen. Medienforscher Dr. Frank Marcinowski appelliert in Medienheft.ch an die Medien : « Sie sollen nicht die Wahrheit suchen, sondern die Beobachtung der Gesellschaft öffentlich machen. » Zurück zu Harald. Er scheint mittlerweile betrübt zu sein. Nachdem er alle Beiträge gelesen hat, weiss er nicht mehr, welche Informationen er für sich nutzen soll. Seine verbissene Suche nach der Wahrheit ist jetzt beladen mit Meinungen und Erkenntnissen, die nicht die seinigen sind. Harald hätte wohl mehr für sich getan, wenn er an seinem ursprünglichen Vorhaben festgehalten hätte : beim Entspannen bei einer Tasse Tee und dem Besinnen auf sich selbst. Dort würde er die Wahrheit wohl am ehesten finden. » Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation unterwegs 0613 | 49 Technische Dienste Hand anlegen für eine klare Sicht. Bild: Roger Nigg Carwash by Brüggli Bei der ersten Autoreinigungs-Aktion der Technischen Dienste wurden zu fairen Preisen Privatfahrzeuge der Brüggli-Belegschaft auf Hochglanz gebracht. Im Winter mussten in den Autos so manche Bo- Ein Angebot mit Zukunftspotenzial denteppiche als Schuhabtreter unter dem Matsch Allein am ersten Tag der Aktion wurden in der Tiefder Strassen leiden – viele tragen noch heute garage von Brüggli acht Autos gereinigt – von vier sichtbare Rückstände des Strassensalzes. Derweil Lernenden und zwei Teamleitern. Für Maria Mikosind auch die Mücken wieder da, und irgendwann lasek, die dieses Angebot lancierte, ist die erste muss man den Tatsachen sowieso ins Auge bli- Aktion eine Art Testlauf : Bei einem positiven Echo cken : Das Auto braucht eine Totalreinigung. Doch könnte sie sich durchaus regelmässige, ähnliche diese Arbeit fällt manch einem fast so schwer Anlässe vorstellen – nur grösser und öffentlich. wie das Ausfüllen der Steuererklärung oder der Bei einer Fahrt durch die Waschstrasse erzählt sie Frühlingsputz der Wohmir von den Plänen, die nung. Deshalb klingt sie für einen solchen Eine praktische Idee: das Angebot der TechReinigungsservice hätnischen Dienste fast te. Das sei zwar alles die Autoreinigung während ein wenig zu gut, um noch reine Zukunftsder Arbeitszeit. wahr zu sein: Am Mormusik, aber sie hätte gen mit dem schmutzibeispielsweise die Idee gen Auto zur Arbeit fahren, Schlüssel übergeben, eines grossen Zeltes, in das man mit dem Auto und am Abend mit einem vor Sauberkeit strahlen- hineinfahren und es direkt in die Hände der Lerden Auto nach Hause fahren. Für zwanzig Franken nenden übergeben könnte. Dort hätte man dann werden Armaturen, Fussmatten und Fenster ( von auch die Möglichkeit, ihnen bei der Arbeit über die innen und aussen) gereinigt; für dreissig Franken Schulter zu blicken – vielen Leuten bedeute das werden zusätzlich die Polster spühextrahiert ( das Auto schliesslich sehr viel, und sie überliessen es funktioniert ähnlich wie Teppich-Shamponieren ), nur ungern wildfremden Menschen. Durch Mundund für einen Aufpreis von zwölf Franken erhält zu-Mund-Propaganda würde sich ein derartiges das Auto noch einen Waschgang in der nahe gele- Angebot schnell herumsprechen und es würde die genen Waschstrasse. Brüggli-Lernenden den Kunden sehr nahe bringen. 50 | unterwegs 0613 Nicht nur die Kunden profitieren Auch die Lernenden würden solche Anlässe begrüssen; für sie ist der Autoreinigungsservice eine willkommene Abwechslung zu den alltäglichen Arbeiten. Ausserdem sei es eine spannende Tätigkeit, weil alle Autos ganz verschieden seien und deshalb auch unterschiedlich gereinigt werden müssen. Als Gundula Mahler vom Brüggli Wohnen am Feierabend in die Tiefgarage kommt, ist es schwer zu sagen, wer mehr strahlt: sie oder ihr frisch geputztes Auto ? Für den Service der Lernenden hat sie grosses Lob: Sie sei äusserst zufrieden und könne sich nicht erinnern, wann sie ihr Auto das letzte Mal so sauber angetroffen hätte. Sie könne dieses Angebot nur weiterempfehlen und hoffe, dass es weitere solche Aktionen geben werde. » Natalie Frei Mitarbeiterin Unternnehmenskommunikation An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Rosmarie Anderes, Leiterin Fachstelle Berufliche Massnahmen, und Urs Mauchle, Teamleiter Montage. Brügglianer Editorial 10 Fragen an : Urs Mauchle und Rosmarie Anderes Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst : Urs : Der Blütenduft unserer Zitronenbäume lässt gleich Feriengefühle aufkommen. Rosmarie : Im Positiven ist es der Pflanzenduft. Diesen nehme ich sehr bewusst auf und liebe ihn über alles. Schweissgeruch kann ich nicht ausstehen. Das macht mich sogar etwas aggressiv. Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst : Urs : Tennis, Fussball. Rosmarie : Skirennfahren und Motorsport am Fernseher. Live schaue ich gern den Golfern zu. Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest : Urs : Sydney Opera House. Rosmarie : Von Landschlacht aus : das Schloss Meersburg auf der anderen Seite des Bodensees. Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich ? Urs : Gleich wenn ich diese Fragen beantwortet habe. Rosmarie : Von Natur aus bin ich ein glücklicher Mensch. Ich erfreue mich an kleinen Dingen. Überglücklich war ich bei meiner zweiten Hochzeit im August 2011. Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst : Urs : Pink, Nate Ruess, Mumford & Sons. Rosmarie : Milva, Herbert Grönemeyer und als Gruppe Die Prinzen. Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen ? Urs : Nach 1988 / 89 nochmals mit einem Camper Neuseeland bereisen. Rosmarie : Eine Opernaufführung in Verona erleben zu dürfen. Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdes Du dann ändern ? Urs : Geld abschaffen und Tauschhandel einführen. Rosmarie : Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt vor sexuellem Missbrauch schützen. Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen ? Urs : Sport und Happy News. Rosmarie : Spannende Krimis. Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast ? Urs : Das ich mit 46 nochmals Vater geworden sei ( Enkel im Kinderwagen ausgefahren ). Rosmarie : Mit 10 Jahren hatte ich einen schweren Unfall auf der Schulreise und war 17 Wochen in Spitalbehandlung. Das Gerücht ging um, ich hätte es nicht überlebt. Beschreibe Dich in drei Worten : Urs : ausgeglichen, freundlich, geduldig. Rosmarie : menschenliebend, freundlich, flexibel. » Notiert : mha unterwegs 0613 | 51 Persönlich Keine Ahnung? Als ich vor vier Monaten ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation von Brüggli begann, war « keine Ahnung » noch einer der häufigsten Sätze, die man von mir hörte. Heute weiss ich, dass ich sehr wohl eine Ahnung habe. Vor etwas mehr als einem Jahr kam ich ins Brüg- dass ich sie mit der Zeit sogar immer interessanter gli, um ein Aufbautraining zu machen – ohne die fand, war ich mehr als überrascht – ich war schockiert. Mit dieser Festgeringste Ahnung, wie stellung keimte bei mir es danach bei mir be« Ein Schock: die Hoffnung, dass es ruflich weitergehen irgendwo da draussen sollte. Ich war 21 JahEs gibt Arbeit, die eben doch einen Beruf re alt und hatte noch zu mir passt. » geben könnte, der zu keine Erstausbildung. mir passte; und nun Weil mich das ziemlich belastete, hatte ich ein Jahr zuvor mit einem würde ich mich auf die Suche danach begeben. Psychologiestudium begonnen, das ich allerdings nach einem Semester wieder abbrach – Ich soll was?! es hatte einfach nicht zu mir gepasst. Ich hatte Im Brüggli wurde ich ermutigt, ein Praktikum in aber beim besten Willen keine Ahnung, was zu der Unternehmenskommunikation zu machen. Am mir passen könnte. Deshalb war ich felsenfest Anfang fühlte ich mich ziemlich fehl am Platz. Zum davon überzeugt, dass es kein Fach gab, das ich Beispiel hatte ich noch nie eine Medienmitteilung nicht bloss anfangen, sondern auch abschlies geschrieben – wie auch ? – und war schockiert, dass man mir zutraute, eine Medienmitteilung sen würde. zur Eröffnung des Pier 58 in Bern zu schreiben und Jaja, schon klar – wer sucht, der findet die passenden Journalisten zu suchen, die diese Bevor ich im Brüggli anfing, hatte ich erhalten sollten. Dasselbe galt für die Artikel, die ehrlich gesagt ziemliche Vorurteile ich fürs « unterwegs » schreiben sollte ; anfangs gegenüber Sozialunternehmen; ich glaubte ich wirklich, dass ich es nicht hinkriegen schwor mir sogar am Abend vor würde oder dass mir einfach nicht einfallen würmeinem ersten Arbeitstag, dass ich de, was ich schreiben könnte. Oder ein Interview allerspätestens nach fünf Monaten mit Herrn Pezelj über den Bau des Campus + zu wieder weg sein würde. An meine führen – ich war überzeugt davon, dass ich total Zeit im Brüggli hatte ich keine versagen würde und danach zugeben müsste, dass allzu hohen Erwartungen ; der ein- ich leider nichts schreiben konnte, weil ich alles zige Profit, den ich mir erhoffte, vergessen hatte. war die Wiedergewöhnung an einen strukturierten Tagesablauf All diese Ängste stellten sich aber als unbegründet und vielleicht ein wenig mehr heraus und ich mochte diese Arbeit mit der Zeit so gerne, dass ich mich sogar dazu überwinden konnSelbstdisziplin. te, zur Eignungsabklärung für das Studium « JourVielleicht liegt es an meinem nalismus / Organisationskommunikation » an der ADHS, jedenfalls verwandelt ZHAW ( Zürcher Hochschule für Angewandte Wissich bei mir Motivation norma- senschaften ) zu gehen. Die Nachricht, dass ich die lerweise schnell in Frust und Aufnahmeprüfung bestanden hatte, kam genau Abneigung, sobald die erste am Tag meines Ein-Jahr-Jubiläums bei Brüggli – Begeisterung nachlässt – und unglaublich, was sich innerhalb eines Jahres alles früher oder später lässt diese verändern kann. Vor ein paar Monaten hatte ich garantiert nach – bei allem. noch « keine Ahnung », und im September werde Als ich also bemerkte, dass ich in Winterthur das Studium beginnen. mir die Arbeit an dem Projekt, das mir zugeteilt wurde ( ein » Natalie Frei Übungsmodul für Word 2010 zu Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation erstellen ) nicht nur gefiel, sondern Bild: Michael Haller 52 | unterwegs 0613 Dies & Das 4pets international ausgerichtet mha. Die Produkte von 4pets, Brügglis Marke für Hunde und Katzen, haben Freunde weit über die Schweiz hinaus. Mit dem neuen Transportsystem Penthouse sowie mit der Einstiegshilfe Easy Steps geht die Reise weiter. 2012 ist der Startschuss für die internationale Vermarktung mit Schwerpunkt Nordamerika und Japan gefallen. 4pets macht mit einem modernen Messeaufritt auf sich aufmerksam – und mit Produkten, die Hunde- und Katzenhalter entzücken. Mehr dazu auf www.4petsproducts.com .com www.leggero heisst: mit Leggero s eg w er nt U mha. hrspass. Die Stil und Fa it m il ob Sie auf m ukte können Leggero-Prod m näher kennen o.co www.legger nline-Shop quem im O be d un en lern änger Legn Fahrradanh de n: le el st be agen Gogo, den Bollerw gero Vento, s LauflernVentolino, da die Laufhilfe Zubehör. s praktische el vi ie w so rad rs Familiukte sind fü Leggero Prod , kinderer iert: sich ip nz ko n enlebe onal und bust, funkti ro h, lic nd freu /Leistungsbarem Preismit unschlag verhältnis. Dies & Das Neu bei Brüggli : Ausbildung MediamatikerIn EFZ ehe. MediamatikerInnen EFZ sind Fachleute im Media-Umfeld, die über Basiswissen in Multimedia, Design, Marketing / Kommunikation, Informatik und Administration verfügen. Sie gestalten und pflegen Websites und Intranets, fertigen Präsentationen und Dokumentationen an und begleiten Projekte. Als Partner im Kommunikationswesen bilden sie die Drehscheibe zwischen technischen Fachleuten und den Anwendern von Multimedia. MediamatikerInnen sind überall dort tätig, wo der professionelle Umgang mit Informationen und Medien gefragt ist. Die Ausbildung als MediamatikerIn bietet eine gute Basis für verschiedene Berufsfelder. •Schulische Bildung : Berufsfachschule Uzwil an durchschnittlich zwei Tagen pro Woche •Abschluss : Eidg. Fähigkeitszeugnis Mediamati- kerIn EFZ Voraussetzungen •Gute Leistungen in Kreativität und in Mathema- tik sowie in Deutsch, Französisch und Englisch •Gute Auffassungsgabe •Abstrakt-logisches sowie vernetztes Denkver- mögen •Kommunikations- / Teamfähigkeit •Organisationstalent Weitere Infos erhalten Sie bei Rosmarie Anderes : rosmarie.anderes@brueggli.ch Mit seinen vielen kommunikativen Fachbereichen eignet sich der Beruf speziell auch für Frauen. Ausbildung •Dauer : 4 Jahre •Bildung in beruflicher Praxis : Werbe- und Kommunikationsagentur ( Brüggli Medien ), Informatik und Bürobereich von Brüggli Gehörlos glücklich Geh ö iGk r lo s eit bare t h nsic ng u e i d deru n i h be mha. Brüggli ist reich an Geschichten. Eine davon bringen wir jeweils gross raus. Sie erscheint in der sogenannten Klientengeschichte, ein Büchlein, das dem Jahresbericht beiliegt und ausserdem separat erhältlich ist. Die jüngste Klientengeschichte erzählt von Adriano Greco und dessen Gehörlosigkeit – eine Geschichte, die Lebens- freude vermittelt und zugleich ein Beispiel ist für Brügglis Kompetenzen in Konzeption, Gestaltung und Druck. Das Büchlein ist – wie viele weitere auch – auf www.brueggli-medien.ch als Download zu finden. GEHÖRLOSIGKEIT DIE WELT DER STILLE? «Auch wenn ich nicht sprechen kann – ich finde immer Wege, mir Gehör zu verschaffen.» Die meisten von uns kennen das: Man will nichts mehr von einer Sache wissen, in Ruhe gelassen werden, buchstäblich «nichts mehr davon hören». Als Kind haben wir uns in solchen Fällen mit beiden Händen die Ohren zugehalten, die Augen zugepresst und laut irgendwelche Melodien gesungen oder «la la laaaaa» gerufen. Jeder von uns hat schon mal ausprobiert, wie das ist, nichts mehr zu hören, indem wir uns die Ohren zugehalten haben. Doch man konnte machen, was man wollte und die Hände noch so fest gegen den Kopf pressen: Irgendein Geräusch drang immer noch durch. Und sei es nur, die eigene Stimme im Kopf zu hören. Wie ist es aber, dauerhaft und ohne Hände auf den Ohren fast oder gar nichts mehr zu hören? In einer Welt der totalen Stille zu leben? Für immer «in Ruhe» gelassen zu werden? Kein Mitleid, bitte Häufig haben Hörende Mitleid mit den Gehörlosen, weil sie beispielsweise keine Musik und kein Vogelgezwitscher hören können. Doch wer etwas nicht kennt, kann es auch nicht vermissen. Heisst, dass Gehörlose, die von Geburt oder frühen Kindesjahren an nicht hören können, häufig auch keine Musik oder kein Gezwitscher vermissen, weil sie diese Geräusche noch nie gehört haben. Musik und andere Geräusche fehlen ihnen nicht in ihrer Welt. Gehörlose entwickeln andere Strategien, um zu «hören»: Die einen lieben es, ihre Hand aufs Klavier zu legen, Discos zu besuchen oder ihre Stereoanlage zu Hause voll aufzudrehen. Sie nehmen die Schwingungen der Musik mit den Fingern, den Füssen und dem Bauch wahr. Dabei können sie sich viel besser auf Feinheiten konzentrieren als Hörende, deren Gehirn voll mit den Signalen der Ohren ausgelastet ist. Wie unser Protagonist Adriano Greco: Er tanzt leidenschaftlich gerne Salsa und sagt, dass er die Musik durch seinen Körper spürt. Für die Musikliebhaber unter den Gehörlosen können solche Erlebnisse also ähnlich bereichernde Erfahrungen sein wie das «richtige» Hören. Mitleid ist also nicht angebracht. 5 54 | unterwegs 0613 Dies & Das Bike to work mha. « Bike to work » ist eine schweizweite Aktion für Unternehmen und deren Angestellte, die sich etwas Gutes tun wollen. Die Aktion ist frei von Zwängen und verbissenem Leistungsstreben. Alle können mitmachen. Ziel der Aktion ist, dass alle Teilnehmenden im Juni an mindestens der Hälfte ihrer Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Velo oder kombiniert mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen. Die Teilnehmenden organisieren sich idealerweise in Vierer-Teams ( Ausnahmen möglich ) und ernennen einen Teamchef. Die Team-Mitglieder können sich aus Leuten mit den unterschiedlichsten Arbeitswegen zusammensetzen. Pro Team darf eine Person mitmachen, die den Arbeitsweg zwar ohne Velo, aber dennoch mit eigener Muskelkraft zurücklegt – mit den Inline Skates, Turnschuhen oder Walking-Stöcken, zum Beispiel. Brüggli nimmt zum vierten Mal an dieser Aktion teil. Im letzten Jahr haben rund 50 Teilnehmende im Namen von Brüggli zusammen mehr als 8000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Ihre Saubermänner für Haus und Garten EhemaligenTreff im Usblick pju. Die Technischen Dienste von Brüggli tragen zum guten Zustand der Brüggli-Infrastruktur bei. Gerne helfen sie auch Ihnen in Haus und Garten : mha. Wer nach der Pensionierung mit Brüggli in Verbindung bleiben will, hat dazu gute Gelegenheit. Brüggli veranstaltet einen regelmässigen Pensioniertentreff : Jeden Freitag ab 14 Uhr erhalten die Pensionärinnen und Pensionäre gratis Kaffee und Kuchen im Usblick. Brüggli lässt zu diesem Zweck den Ehemaligen einen Pensionierten-Ausweis zukommen. • Komplette Wohnungsreinigungen ( Umzugsrei- nigung ) inklusive Abgabegarantie • Mithilfe bei Reinigungsarbeiten aller Art • Gebäudereinigungen • Rasen mähen, Unkraut jäten, Sträucher und Hecken schneiden • Malarbeiten für Innenräume, Aussenmal arbeiten, Mithilfe beim Abbrechen • Auto-Innenreinigung Die Technischen Dienste von Brüggli sind ein professioneller Dienstleister und Ausbildner zugleich : •Hauswart / in EFA •Fachfrau / Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Fach- richtung Hausdienst •Hauswartpraktiker / in AL •Praktiker / in PrA Betriebsunterhalt •Gebäudereiniger / in EFZ •Gebäudereiniger / in EBA •Praktiker / in PrA Gebäudereinigung Ausserdem sind sie zum Chlausabend oder zur Weihnachtsfeier eingeladen, ebenso zum Tag der offenen Tür, und Brüggli denkt an sie mit einer persönlichen Geburtstags- und Weihnachtskarte. Kontakt : Telefon 071 466 95 00 Damit die Pensionierten auch regelmässig darüber informiert sind, was Brüggli bewegt, erhalten sie jeweils druckfrisch das Magazin « unterwegs ». unterwegs 0613 | 55 Brückenschlag Unser Partner : CURAVIVA Thurgau Dominique Nobel, Leiter des Alters- und Pflegezentrums Amriswil und Verbandspräsident von CURAVIVA Thurgau, im Gespräch über das Alter, das Image der Pflegeheime und die Zusammenarbeit mit Brüggli Medien. Wer ist CURAVIVA Thurgau ? CURAVIVA Thurgau ist der Branchenverband der 53 Alters- und Pflegeheime im Kanton Thurgau. Entstanden ist er aus der kantonalen Sektion des Dachverbandes CURAVIVA Schweiz. Er gehört dem Dachverband als Mitglied an, ist jedoch ein eigenständiger Verband, der regional die Qualität in den Heimen, aber auch in der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte fördert und sich für eine nachhaltige Alterspolitik einsetzt. Zusammen mit Brüggli Medien lancieren Sie 2013 eine Imagekampagne zum Thema « Alters- und Pflegeheim als Arbeits- und Lebensort ». Mit welchem Ziel ? In erster Linie möchten wir das Image der Altersund Pflegeheime in der Öffentlichkeit verbessern, da noch viele Vorurteile gegenüber den Heimen als Arbeits- und Lebensort bestehen. Was wir dabei besonders betonen, ist der Fachkräftemangel : Geht das so weiter, haben wir aufgrund der demografischen Entwicklung ein Gesellschaftsproblem, das uns alle betrifft. Im Moment leben in unseren 53 Alters- und Pflegeheimen rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner. Auch als Arbeitgeber sind die Heime wirtschaftlich betrachtet wichtig für die Region : Sie sichern rund 4000 Arbeitsplätze. Warum arbeiten Sie gerade mit Brüggli Medien zusammen und nicht mit einer herkömmlichen Werbeagentur ? Weil Brüggli Medien ein innovativer Partner für uns ist und uns zugleich versteht : einerseits, weil er auch im Sozialwesen tätig ist, andererseits, weil er stets auf unsere Wünsche und Bedürfnisse eingeht. Zudem haben wir einen Ansprechpartner für alles : Bei Brüggli Medien erhalten wir alle Kommunikationsdienstleistungen aus einer Hand. Das Thema « Alter » ist gesellschaftlich immer noch ein Tabu. Worauf führen Sie das zurück ? gen, sondern auch Werte und nehmen dabei die eine oder andere Lebensweisheit mit. Wie kann dieses Tabu entkräftet werden ? Indem möglichst viele Leute einen Einblick ins « Innenleben » eines Pflegeheims erhalten. Meist sind die Leute überrascht, wie modern, offen und kundenorientiert die Heime sind. Viele Heime führen Informationsanlässe durch. Die Erfahrung zeigt, dass das Tabu fällt, sobald man die Heime mit eigenen Augen gesehen hat. Vor kurzem haben Sie das Alters- und Pflegezentrum in Amriswil renoviert und den Neubau eingeweiht. Beim Eintritt ins Foyer erinnert es einen an ein modernes Hotel mit einer durchdachten Infrastruktur zum Wohlfühlen. Dominique Nobel freut sich auf die Imagekampagne mit Brüggli Medien. Bild: Predrag Jurisic Worin unterscheiden sich die heutigen Heime von denen vor zwanzig, dreissig Jahren ? Das hat direkt mit unserer Gesellschaft und ihrem Heute stehen die Bedürfnisse der Bewohnerinnen Jugendwahn zu tun. Denn nur « jung » bedeutet und Bewohner im Vordergrund. Es sind Kunden, auch « schön ». Aber auch die Medien verstärken und sie entscheiden, was sie haben möchten und diesen Effekt, wenn sie permanent über Verjün- was für sie das Beste ist – angefangen beim Esgungsmethoden berichten – egal, ob diese aus sen über die Wäsche bis hin zum Wohnen und der der Chirurgie, Medizin oder Kosmetik stammen. individuellen Pflege. Daneben sind die Betriebe Alt sein ist einfach nicht modern, und wir versu- moderner eingerichtet und professioneller : Das chen das Alter möglichst lange hinauszuzögern Personal ist heute im Pflege- oder im Administund damit aus unserem rationsbereich sehr Leben zu verbannen, gut ausgebildet – das was eigentlich schade reicht von höheren « Alt sein ist einfach ist : Ältere Menschen Fachschulabschlüssen nicht modern. » haben einen riesigen bis hin zum Master in Erfahrungsschatz, den Pflege. Dies ist aber sie an die nachfolgenauch nötig, weil sich de Generation weitergeben können. Wissen kann die Altersheime vermehrt zu Pflegeheimen geman sich heute genügend an Universitäten und wandelt haben, in denen die medizinische BeFachhochschulen aneignen, Erfahrungen jedoch treuung und Anforderungen ans Personal gestiewerden im Leben gemacht und reifen erst mit gen sind. dem Alter. Ich fände es schön, wenn wir den älteren Menschen wieder einen höheren Stellenwert Was möchten Sie unseren Leserinnen und einräumen würden – so, wie es die Naturvölker Lesern noch mit auf den Weg geben ? machen. Damit sichern wir uns nicht nur Erfahrun- Schauen Sie mal in einem Heim an Ihrem Wohnort vorbei. Viele Heime organisieren Infotage, sind offen für auswärtige Anfragen oder freuen sich über Freiwillige, die mithelfen möchten. » Notiert : Predrag Jurisic Fachspezialist Unternehmenskommunikation 56 | unterwegs 0613 Rätsel Wer findet die fünf Unterschiede ? Verlosung unter allen richtigen Einsendungen : 3 × 1 CoopGutschein à CHF 30.– Einsendeschluss : 30. September 2013 Die GewinnerInnen werden im Oktober 2013 persönlich benachrichtigt. AL Or i g in Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle ? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an : •Michael Haller, « unterwegs », Kommunikation. Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an : • Brüggli, Rätsel « unterwegs », Hofstrasse 3 + 5, 8590 Romanshorn. .. ng u h c S L FA Vorname Name Gewinner der Verlosung im letzten « unterwegs » : Strasse / Nr. PLZ / Ort Giuseppe Cerone, Qualität & Service Ramona Stofer, privat Jürg Simmen, Informatik Telefon Brüggli-Mitarbeiter / in ja nein Herzlichen Glückwunsch. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes. unterwegs 0613 | 57 Jubiläen Inhalt Dama ris Ku mme r er s Müll Charle Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2013 25 Jahre Urs Buschor Bereichsleiter Agogik Mechanik 01.02.2013 Mitarbeiterin Arbeitsassistenz 01.03.2013 Mitarbeiter Informatik Mitarbeiter Logistik Mitarbeiter Logistik Teamleiterin FRW 06.01.2013 13.01.2013 07.04.2013 01.03.2013 20 Jahre Damaris Kummer 10 Jahre Jürg Simmen Daniel Knup Charles Müller Nadia Andreoli Urs Buschor Jürg 58 | unterwegs 0613 en Simm Editorial Jubiläen Guido Lenz Pensionierungen Heinrich Hotz Erwin Isler Guido Lenz Mitarbeiter Mechanik Mitarbeiter Montage Mitarbeiter Logistik Heinrich Hotz 31.01.2013 31.01.2013 31.03.2013 Erwin Isler will seine Pensionierung in Stille gewürdigt wissen. Darum zeigen wir hier kein Bild von ihm. Herzlichen Glückwunsch Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Genannten für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft. Bilder : Roger Nigg, Brandon Kühnel, Pascale Kunz Danie l Knup Nadia Andreo li unterwegs 0613 | 59 E D RST A T T V M I E R S N D TA N D E N D I T D S www.brueggli-medien.ch D U V U M R D N D Z E V ND ND A N MEDIEN R V T D E S U H D D U N TA S TA R Z N N E S R A V ER MIT U R T Z E E S Z ER V H D V R R Z E D E T H D D R I V N TA N T H I T N M N HE D U A I S M N SEINS TKANNI T M D WEIL WERBUNG AUCH SOZIAL Z R U N E D N D E R TA R M Z E N TA T H R S R V ND E E A Als Integrationsund Ausbildungsunternehmen V D T S H I E Azuhören. S E R M können N auch V D T T wir nicht nur reden, sondern U D I S N V N D NWir D R VorausN U MschonRmal Z E fi nden, das ist eine gute U D D H Edie nicht Vnur demZSelbstzweck Z N S TA Z U setzung fürNWerbung, R D ER HE A R T R N T T E I I E dient. Und wir sind umgeben von Geschichten, S H U D T M V T H N dieE Runs in derMArbeitZfür unsere I T I Kunden inspirieren: D ER M D M ND ND N M I R S TA N D VGeschichten von Hoffnung undNzweitenTChancen, A TA H A D T T E N S S A Riskieren, S M I vomTAScheitern GeschichH V Z U E RGeschichten Tund R R S E E T D ER S undEFördern. R Unsere vom Fordern macht V Mission I V V ten D R M E D N V D D H uns zum Partner für alle, die auch in der Werbung Z V A N N D N D T R T U U N U Dsozialen I Z S einen E suchen. Ein Mehrwert A NMehrwert R N Z Z H U T R E RSeiten: Bei unsRist R VE Z U S mit handfesten praktischen viel I T Z E E R aus HWerbung,HJournalismus VundE Gestal-M H N D E R Erfahrung E T T sind auch eineD Druckerei.D Alles I T TA H I I H U tung vereint, und wir T N M M M S I T N Z Z A I R D T ND VE D alsoE–Rmit Herz Uund Verstand. Hand S M D M DausD einerA N Z R TA D H D R E N T D T E N TA N R S V S UN I H R A D M S D E D E T T R N N I V V Z S V E V E R N D G k eAi t N D M Z U N D H E R U N D D U i T R U T N os S U N l E r Z D ö A A h R e I T e H r Z R ST N M I G V Esich t baS T T E R E M I H H ER ng un D uR D D M d i e n d e rE D T N N V V i I N h T N U be D ND T ZU I S TA M N D I M Z U N TA D E R N D U M ER R S A N V TA R Z N D H E Z R R VE ST A IT S D E E T R N H S H D ER U VE T M R E I N D V RZ D V AN U M D N E D ST Z N H D U N N U IT RZ U R A Z E T ER D M HE ERS ERZ D V ® «Auch wenn ich nicht sprechen kann – ich finde immer Wege, mir Gehör zu versc haffen.» GE HÖ RL OS IG KE IT DI E W ELT DE R ST ILL E? Die meisten von uns kenne n das: Man will nichts mehr Kein Mitleid, von einer Sache bitte in Ruhe gelas wissen, Häufi sen werden, g haben Hören buchs täblic h «nicht s mehr de Mitleid Gehörlosen, davon hören mit den weil sie beisp ». Als Kind ben wir uns ha- Musik ielsweise keine in solchen Fällen und kein Vogel mit beiden Händen die gezwitscher Ohren zugeh können. Doch hören alten, die Auge wer etwas nicht zugepresst und n es auch nicht kennt, kann laut irgendwelch vermissen. Heisst en gesungen e , dass Gehöroder «la la laaaaa Melodi- lose, die von Gebu rt oder frühen Jeder von uns » gerufen. ren an nicht hören Kindesjahhat schon mal ausprobier t, können, häufi wie das ist, g auch keine nichts mehr Musik oder kein zu hören, indem Gezwitscher wir uns die Ohren vermissen, weil sie diese Geräu zugehalten haben sche noch nie man konnte . Doch Musik gehör t haben machen, was und andere . man wollte und Geräusche fehlen die Hände noch nicht in ihrer ihnen so fest gegen Welt. press en: Irgend den Kopf ein Geräusch drang immer noch durch Gehörlose entwic . Und sei es nur, keln andere die eigene Stimme im Kopf Strategien, um zu «höre zu hören. n»: Die einen lieben es, ihre Hand aufs Klavie r zu legen, Disco Wie ist es aber, suchen oder s zu bedauer haft und ihre Stereoanlag ohne Hände auf den Ohren e zu Hause voll aufzudrehen fast oder gar . Sie nehmen nichts mehr zu hören? In die Schwingungen der einer Welt der Musik mit den totalen Stille zu leben? Für Fingern, den Füssen und dem immer «in Ruhe» Bauch wahr. Dabei gelas sen zu werden? sie sich viel können besser auf Feinh eiten konzentrieren als Hören de, deren Gehir den Signalen n voll mit der Ohren ausge lastet ist. Wie unser Protag onist Adrian o Greco: Er leidenschaftlich tanzt gerne Salsa und er die Musik sagt, dass durch seinen Körper spürt. die Musikliebha Für ber unter den Gehörlosen können solche Erlebnisse also ähnlich bereichernde Erfahr ungen sein wie das «richtige» Hören. Mitlei d ist also nicht angebracht. 5 Für Sie: die Broschüre «Gehörlos glücklich» Ein Beispiel für unsere Kompetenz in Konzept, Text, Gestaltung, Fotografie und Druck. Jetzt bestellen über medien@brueggli.ch