Fahnen schwingen Neuer Marktauftritt Fussball extrem

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Fahnen schwingen Neuer Marktauftritt Fussball extrem
unterwegs0613
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 29, Juni 2013
www.unterwegs.brueggli.ch
Fahnen schwingen
Neuer Marktauftritt
Fussball extrem
Aus Liebe zur Heimat : Hanspeter Schmid
ist begeisterter Fahnenschwinger.
Mehr Vielfalt, mehr Klarheit : Brüggli tritt
in neuer Frische auf – auch im Web.
Identitätssuche in der Fankurve :
Ein Blick auf die Hooligan-Szene.
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10
18
unterwegs 0613 | 1
Inhalt
Fahnen schwingen
Hanspeter Schmid schwingt die Fahne für die
Heimat, den Frieden und die Kameradschaft.
Seine Freude am Brauchtum hat ihn ins Fernsehen und bis nach Brasilien gebracht.
32
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L E I : Wissen und Wollen im Einklang
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Nachgefragt : Ihr Rezept gegen Prüfungsstress ?
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N Stauffer : Von der schiefen Bahn auf die Überholspur
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Bienensterben : Summend in den Tod
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- : « Ein Traum wird wahr »
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Sicherheit im Strassenverkehr
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Brüggli
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Mit
gutem
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Beziehungen : Die Macht der Hormone
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Idee, Redaktion :
Michael Haller
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Mitarbeit :
Daniel Köppel, Viviane Probst, Natalie Frei
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Bild :
Damaris Ferizovic-Huser, Polygrafin im 3. Lehrjahr
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Titelbild :Arrangiert von Damaris Ferizovic-Huser und
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Regina Furger mit einem Bild von
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Hanspeter Bühler und Shutterstock
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Fotos :
Fotostudio Bühler, Shutterstock und Private
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Druck, Auflage :
Brüggli Medien, 2500 Ex.
18
Herausgeber :
10 Neuer Marktauftritt
2 | unterwegs 0613
Brüggli, 8590 Romanshorn
www.brueggli.ch, www.unterwegs.brueggli.ch
« unterwegs » ist ausgezeichnet mit der « Goldenen Feder » des
Schweizerischen Verbandes für Interne Kommunikation ( SVIK ).
Editorial
Unterwegs für die Fairness
« Dieses Kurzwellen-Geschwätz kann ich nicht günstige Ferienangebote, preiswerte Kleider und
ausstehen », sagt Harry und stellt das Lokalradio praktische elektronische Geräte, die kein Vermögen kosten, zum Beiab. Nein, er sei kein
spiel. « Loslassen von
Morgenmuffel, fügt er
Wir können uns informieren. allem », meint Harry,
an, aber ihm gehe die
permanente ReizüberBesser informiert, sind wir « sich allem entziehen.
Eskapismus pur. » Ich
flutung auf den Zeiger.
die besseren Konsumenten. lache : « Hast ja grad
Er faltet einen der vieselber bewiesen, dass
len Werbeprospekte
auf, die seinen Briefkasten verstopft haben, und das nicht geht », und verweise auf den Werbeliest das Angebot eines Reiseveranstalters : « Fe­ prospekt, der zwischen Harrys Ellbogen und der
Tischplatte klemmt.
rien knallhart kalkuliert. »
« Musst das Zeug ja nicht anschauen », sage ich.
« Ja, wie denn nicht », sagt Harry und hält einen
Vortrag darüber, wie mit Dumping-Preisen Sauftouristen in Alles-Inklusive-Bettenburgen an die
türkische Riviera oder an die Ägäis gelockt werden. « Das Personal dort und die Lieferanten, die
legen alle drauf. »
Des einen Profit …
« Wenn sie den Tourismus nicht hätten, hätten sie
bald gar nichts mehr », entgegne ich und blättere
in der Tageszeitung. Sie berichtet von 1100 Toten
in einer Textilfabrik in Bangladesh. « Wir neigen
dazu, zu vergessen, dass der Profit des einen meist
auch der Verlust eines anderen ist. Das ist die
hässliche Seite des Kapitalismus und der Globalisierung », sage ich. « Ich will das nicht », entgegnet
Harry. « Wer will das schon », antworte ich. So sind
wir beim Kern der Sache : Es lässt keinen vernünftigen Menschen kalt, wenn andere zugunsten
seines Vorteils leiden müssen. Und doch findet es
statt, ist Normalzustand.
Hoffnung dank neuen Medien
« Das ist die schlimmste aller Haltungen : Zu sagen, als Einzelner könne man nichts tun », sagt
Harry. Und für einmal sind wir uns einig. Alles
einfach hinzunehmen und mit stoischer Gelassenheit zu akzeptieren, das ist zwar bequem, vordergründig, bringt uns aber auch nicht weiter. Es
gibt Hoffnung – und die liegt auch im neuen Medienzeitalter : Wir können uns informieren, immer
und überall. Und besser informiert, können wir die
besseren Konsumenten sein : Konsumenten, die
nicht nur dem Schnäppchen nachjagen, sondern
an dauerhaften Werten und an fairen Rahmenbedingungen interessiert sind.
« Also », meint Harry, « informieren wir uns
mal ». Er stellt den Fernseher ein. Es läuft
Werbung. « Schrei vor Glück », preist
ein Online-Kleidershop. Harry stellt
den Fernseher ab und steht auf.
« Ich muss an die frische Luft. »
Michael Haller
Wir ereifern uns, was wir dagegen tun können,
als Einzelne. Schliesslich wächst auch uns die
Kohle nicht am Hintern. Auch wir sind froh um
Leiter Unternehmenskommunikation
unterwegs 0613 | 3
Lernen
Wissen und Wollen im Einklang
Fachwissen ist wesentlich, aber nichts ohne ein gutes Selbstmanagement.
Was gilt es zu beachten ? Wir erzählen es am Beispiel von Sven, der eine
Ausbildung als Maler macht.
Sven ist am Ende des 2. Ausbildungsjahres als seinem Ausbildner zu den Ausführungstechniken Verantwortung hat mit Pflichten zu tun
Maler. Der Ausbildner attestiert ihm ein gutes befragt wird, kann er diese in der Praxis richtig Einerseits möchte Sven gerne eine kleinere Maler­
ausführen. Beim Er- baustelle ( 3-Zimmer-Wohnung ) alleine übernehFachwissen und lobt
klären spricht er nicht men, weiss aber, dass er im Umgang mit Kunden
ihn auch für die guten
Kleine Schritte sind
in ganzen Sätzen und ( Mietern ) noch unsicher ist und sich manchmal
Noten in der Berufsverwendet nicht die auch nicht so richtig traut. Und wenn er ehrlich
fachschule. Er gibt ihm
besser als
gelernten Fachausdrü- ist, hat er manchmal keine Lust, sich um alles zu
seine Erwartungen für
grosse Sprüche.
cke. Sein Ausbildner kümmern. Es ist einfacher, wenn sein Ausbildner
das dritte Lehrjahr bewünscht sich auch, oder Vorarbeiter ihm sagt, was er alles zu tun hat.
kannt : Sven soll selbständiger arbeiten, mehr mitdenken, nicht nur dass er eigene Meinungen vertreten kann oder Andererseits ärgert es ihn, dass sein LehrlingsAuftrag für Auftrag entgegennehmen und gemäss auch einmal einen eigenen Vorschlag für ein neu- Kollege schon viel mehr Verantwortung bekommt
Anweisungen ausführen. Er möchte ihm gerne es Farbkonzept bei einer Hausrenovation macht und mehr alleine arbeiten darf als er.
mehr Verantwortung übertragen, ist sich aber und dies mit eigenen Argumenten vorbringt.
nicht sicher, ob er sich auf Sven wirklich verlassen Wenn er einen Materialauftrag für eine Baustelle Wenn Sven diese Kritik ernst nimmt und sich die
kann, vor allem auch, weil er morgens ab und zu bekommt, arbeitet er
gleichen Argumente
unpünktlich und teilweise unmotiviert zur Arbeit noch oft ohne Hilfsmitin einem halben Jahr
Sei du die Veränderung,
tel wie Checkliste oder
kommt.
nicht noch einmal anNotizblock und verliert
hören will, ist jetzt der
die du dir für die Welt
dabei zu viel Zeit, weil
Eine eigene Meinung ist gefragt
Zeitpunkt gekommen,
Gandhi
wünschst . Gand
Sven ist nicht der grosse Kommunikator, eher zu- er meistens ein- bis
wo er sich einige Frarückhaltend ruhig. Wenn andere Arbeiter auf der zweimal zum Magazin
gen zu seiner selbstänBaustelle Gespräche führen, lässt er sich aber zurückfahren muss, um vergessenes Material zu digen Arbeitsweise beantworten und Verändeleicht ablenken von seiner Arbeit. Wenn er von besorgen.
rungen einleiten muss. Und wenn er dann weiss,
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Lernen
was er verändern muss, braucht er vielleicht zur
Erreichung seiner Ziele Unterstützung von Eltern,
Freunden oder dem Ausbildner selbst. Er wird
früher oder später entdecken, dass er mit seiner
Unselbständigkeit immer wieder von anderen
Menschen abhängig ist und daher auch wenig Eigenständigkeit vorweisen kann.
Lohnt sich der Einsatz überhaupt ?
Was wird ihm ein gutes Selbstmanagement später bringen ? Lohnt sich der Einsatz überhaupt ?
Sein Chef sagte ihm, dass er bei der Anstellung
von Malern nebst den fachlichen Fähigkeiten auch
genauso stark die persönlichen Fähigkeiten wie
Selbständigkeit, Zuverlässigkeit und das Verhalten
eines Bewerbers berücksichtige. Und er munterte
Sven auf, dass es nie zu spät ist, fehlende Fähigkeiten zu erlernen.
Sobald Sven entscheidet, dass er seine Zukunft
mitgestalten und in die eigenen Hände nehmen
will und die Zusammenhänge erkennt, wird es
ihm wichtig sein, die fehlenden Fähigkeiten zu erlernen und sich persönlich weiter zu entwickeln.
Und die ersten Rückmeldungen, zum Beispiel über
Eigenständigkeit und reifes Verhalten, werden ihn
beflügeln und weitere Türen öffnen.
Mögliche Schritte zu
Svens Eigenständigkeit
•Sven könnte sich Strategien aneignen, um sich abzugrenzen und Nein
sagen zu lernen, wenn Ablenkungsgefahr droht. Gegen seine Vergesslichkeit könnte er ein Notizheft einsetzen und mit Checklisten arbeiten. Und
vielleicht könnte Sven auch einmal nach Lerntipps im Internet googeln.
•Zur besseren Kommunikation in der Fachsprache könnte er zum Beispiel einmal seinen Eltern, seinem Bruder oder einem Mitarbeiter eine
Arbeitstechnik oder seine tägliche Arbeit erklären und nachher reflektieren lassen.
•Zum Erreichen von echter Motivation sollte er sich Klarheit verschaffen
über Werte, welche ihm in seinem Leben wichtig sind, zum Beispiel
Familie, Beruf, Gesundheit, Sport, Karriere.
•Dann sollte er seine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele schriftlich
festhalten und eine Planung mit Terminen zur Erreichung der Ziele einsetzen, allenfalls mit einem Mind-Map. Diese Termine sollten seine
wichtigsten in seiner Agenda und farbig markiert sein. Zudem könnte
er die wichtigsten Werte oder Ziele als Text oder mit Bildern dargestellt
an seinem Arbeitsplatz oder in seinem Zimmer anbringen.
•Um mehr Eigenständigkeit zu erreichen, sollte Sven sein « Lebensheft »
selber in die Hände nehmen und Verantwortung für alles übernehmen,
was er tut, aber auch für alles, was er unterlässt – und die Konsequenzen daraus selber tragen.
•Damit Sven mit den Veränderungen auch erfolgreich wird, sollte er nicht
alles auf einmal verändern wollen, sondern geplant in kleinen Schritten
vorgehen und dabei Geduld mit sich selber haben. Ein Freund, ein Betreuer,
ein Coach kann ihm in diesem Prozess eine hilfreiche Unterstützung sein.
» Erich Heule
Bereichsleiter Berufsbildung
» Mind-Map : Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
Ich wünsche Sven und allen anderen auf dem Weg zur Selbstorganisation
gute Erkenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit sich selber und für die
Umsetzung die nötige Energie und Geduld.
» Erich Heule
Bereichsleiter Berufsbildung
unterwegs 0613 | 5
Lernen
Projektarbeit
In der Bildungsarbeit werden Lernende oft zur Mitarbeit an Projekten
beigezogen. Projektarbeit ist eine Arbeitsform, in der das Entdecken eine
besondere Rolle spielt. Projektarbeiten können sowohl im Alleingang als
auch zu zweit oder in Kleingruppen organisiert werden.
Lernen kann man lernen. An dieser Stelle
finden Sie regelmässig Lerntipps, empfohlen
von den Berufsbildenden im Brüggli.
Lernpartner
und Lerngruppen
Lernen mit Lernpartnern oder in einer Gruppe von drei bis fünf Mitschülern
sind Arbeitsformen, die aus der heutigen Jugend- und Erwachsenenbildung nicht mehr wegzudenken sind.
Partnerarbeit ist zum Beispiel nützlich :
• beim Abfragen des in Einzelarbeit Gelernten.
• bei der gegenseitigen Zielvereinbarung und deren Kontrolle.
• beim Erklären und bei der anschliessenden Diskussion eines schwierigen Stoffes ( Wie hast Du es verstanden ? Praxisbezug ? ).
Die Lerngruppe
In einer Gruppe ist der Kreis von Ideen grösser ; es kann aus einer Vielfalt
von Möglichkeiten eine Auswahl getroffen werden.
• Die Diskussion in einer Gruppe bringt Klarheit, Ungereimtheiten werden
aufgedeckt.
• Da Lerngruppen unserem Bedürfnis nach Geselligkeit entgegenkommen, wirken sie sich positiv auf die Motivation aus.
• Die langfristige Arbeit in Lerngruppen erfordert das Setzen von Zwischenzielen und hilft somit bei einer realistischen Zeitplanung.
• Die Gruppe gibt uns eine Rückmeldung sowohl über unser Verhalten als
auch über unseren Wissensstand.
Vorgehen, Verhalten und Zielsetzungen sollen immer wieder kontrolliert
und abgesprochen werden.
Tipps für die erfolgreiche Lerngruppe
Die Schüler sollen
• Gefühle klar ausdrücken können.
• Vertrauen zueinander haben.
• gemeinsame Zielsetzungen entwickeln.
• gegenseitige Offenheit zeigen.
• jeden Konflikt durcharbeiten.
• sich in der Gruppe engagieren.
• sich mit der Gruppe identifizieren.
• die Gestaltung des Gruppenprozesses als Teil des Lernauftrags sehen.
• intensiv zuhören, um die Anderen verstehen zu können.
• einen konsensorientierten Entscheidungsstil entwickeln.
• selbstdiszipliniert einen Zeitplan einhalten können.
Quelle : Swissmem Berufsbildung,
Büchlein « 30 Tipps zum erfolgreichen Lernen », Josef Müller
6 | unterwegs 0613
Projekte dienen der Bewältigung von zeitlich begrenzten, einmaligen Aufgaben.
Was verstehen wir unter projektorientierter Ausbildung ?
Anhand eines konkreten Auftrags arbeitet eine Lern- oder Projektgruppe
an der Realisation der Lösung der gestellten Aufgabe.
Informieren
( Definitionsphase )
Planen
( Planungsphase )
Entscheiden
( Entscheidungsphase )
1
2
3 4
6
5
Ausführen
( Realisierungsphase )
Kontrollieren
( Nutzungsphase )
Bewerten
( Auswertungsphase )
Ein Projektablauf wird in der Regel mit dem 6-Schritt-Modell dargestellt.
Tipps für eine erfolgreiche Projektarbeit
Klare Projektorganisation mit verantwortlicher Projektleitung ( verantwortliche Projektgruppe – wer macht was ? Bis wann ? )
• Teamarbeit, Zusammenarbeit, Feedbacks geben und erhalten
• produktive Konfliktbehandlung, offene Informationspolitik
• methodisches Vorgehen in bestimmten, kontrollierten Schritten
• Projektplanung aufgrund von Tätigkeitslisten, Budgets, Terminen
• kreative Lösungssuche
• Projektsteuerungs- und Kontrollinstrumente einsetzen
• gegenseitige Anerkennung geben
• Projektdokumentation erstellen und den Projektabschluss feiern
In der Lerngruppe
Persönliche Schlüsselqualifikationen
Schlüsselqualifikationen werden als fachübergreifende Fähigkeiten verstanden und haben zum Ziel, den Menschen – sei es schulisch, beruflich
oder privat – zu Flexibilität und Kreativität zu führen, zum ganzheitlichen
Denken und Handeln anzuregen.
Wie beurteilen mich die anderen Mitglieder meiner Gruppe, zum Beispiel
in Bezug auf Teamfähigkeit, Lernverhalten, Grundtugenden und Kreativität ?
Es geht nicht um eine Bewertung des Partners oder der Gruppenmitglieder, sondern darum, auszudrücken, wie diese Personen auf mich wirken,
welche Reaktionen ihr Verhalten bei mir auslöst.
Ziel des Feedbacks ist eine Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Gruppe und der Gruppenatmosphäre.
Feedback-Sitzungen sollten für alle Lerngruppen oder auch beim Lernen zu
zweit zu einer festen Einrichtung werden.
Nachgefragt
Ihr Rezept gegen Prüfungsstress ?
Eine Lehrabschlussprüfung bedeutet Prüfungsstress. Wir haben neun
Ausbildungsabgänger von Brüggli gefragt, wie sie damit umgehen.
Stephan Staub
Restaurationsfachmann PrA
Stress ist übertrieben gesagt – ich versuche es locker anzugehen. Ein wenig nervös bin ich allerdings
schon ; schliesslich muss ich ziemlich viel wissen.
Meine Vorgesetzten helfen mir dabei, einen strukturierten Plan fürs Lernen zu erarbeiten. Als Ausgleich mache ich viel Fitness und höre zur Entspannung Musik.
Sophia Koulialias
Hauswirtschaftspraktikerin
PrA
Ich bin sehr gut auf die LAP vorbereitet und kann
den Prüfungen entspannt entgegensehen. Deshalb
habe ich keinen Stress und bin auch nicht nervös.
Bei Unklarheiten im Lernstoff recherchiere ich bei
Google oder kann mich an eine erfahrenere Berufskollegin wenden, die ich bei einem externen
Praktikum kennengelernt habe. Zur Auflockerung
höre ich beruhigende Musik.
Patrick Eugster
Informatiker EFZ
( Systemtechniker )
Ich habe die Prüfung zum Glück bereits hinter mir
und habe bestanden. Da ich jemand bin, der im Unterricht schnell lernt, war es nicht nötig, mich gross
auf die LAP vorzubereiten. Ich ging es locker an –
fast ein wenig zu locker – und fing erst vier Tage vor
der Prüfung an zu repetieren. Während der Prüfung
regte ich mich manchmal auf, aber davon abgesehen war die LAP für mich kein stressiges Ereignis.
Kay Egger
Drucktechnologe EFZ
Für die LAP habe ich ein gutes Gefühl, aber wir
müssen viel Lernstoff können. Ich sehe mir die
einzelnen Dossiers genau an und mache Karteikärtchen für den Stoff, den ich noch nicht perfekt
beherrsche. Diese gehe ich immer wieder durch,
bis ich sie auswendig kann. Gegen den Stress
verbringe ich viel Zeit mit meiner Freundin und
entspanne zuhause.
Angelo Fusco
Logistikassistent
Ich sitze jeden Abend 20 bis 30 Minuten hin und
beantworte Fragen aus den Lerndossiers, die wir
von der Schule für die LAP-Vorbereitung erhalten
haben. Aber ich fühle mich trotzdem nicht gut vorbereitet und bin schon ziemlich nervös. Wenn ich
mich zu gestresst fühle, gehe ich an der frischen
Luft spazieren oder höre Musik. Ich freue mich extrem darauf, die LAP hinter mir zu haben.
Patrik Freudiger
Kaufmann B-Profil
Ich habe den ganzen Stoff repetiert und an einem
Vorbereitungskurs der Schule teilgenommen.
Beim Lernen ist es wichtig, für Abwechslung
zu sorgen. Bei schönem Wetter gehe ich oft am
See Rollschuhfahren. Ich habe ein gutes Gefühl
und gehe mit dem Motto « Ich nehme es, wie es
kommt » an die LAP. Ein wenig Nervosität schadet
allerdings nicht.
» Notiert : Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
Bilder: Natalie Frei, Fotostudio Bühler
und Damaris Ferizovic-Huser
Michaela Kugler
Hauswirtschaftspraktikerin EBA
Als Vorbereitung gehe ich die Lernziele durch und
stelle mir dazu Fragen, die an der Prüfung kommen könnten. Wenn ich sie korrekt beantworten
kann, gehe ich zum nächsten Lernziel. Ich werde
extrem unruhig vor wichtigen Prüfungen, und langsam fängt die Nervosität schon an. Zur Ablenkung
treffe ich mich mit Freunden und geniesse das
schöne Wetter.
David Tüscher
Logistiker EFZ
Es bringt nichts, sich selbst verrückt zu machen
und in Panik zu geraten. Gegen die Belastung hilft
nur, sich gut vorzubereiten. Ich fing schon im Januar an, alle Bücher nochmals durchzulesen, Karteikärtchen zu machen und Zusammenfassungen
zu schreiben. Als Ausgleich treffe ich mich mit
Kollegen oder gehe joggen.
Hanna Averkamp-Peters
Kauffrau B-Profil
Ich gehe mit einem guten Gefühl an die LAP, weil
ich mich gut darauf vorbereitet habe. Ich habe alte
LAP-Serien gelöst, den Repetitionskurs besucht
und viel gelesen. Dazu habe ich mir konkrete Lernzeiten eingeplant und gehe als Ausgleich schwimmen oder treffe mich mit Freunden. Einige Fächer
haben wir zum Glück bereits abgeschlossen, und
ich bin froh, wenn die LAP vorbei ist.
unterwegs 0613 | 7
Aussensicht
Daniel Stauffer : Von der schiefen
Bahn auf die Überholspur
Daniel Stauffers Geschichte macht Mut. Er hat sein Leben in die Hand genommen.
Nach seiner vierjährigen Lehre bei Brüggli arbeitet er heute erfolgreich als Polygraf
in einem internationalen Unternehmen in Zürich.
Daniels Arbeitgeber Mediaplanet
produziert Spezial-Publikationen zu
den verschiedensten Themen.
Daniel bei der Arbeit. 90 Prozent
aller Publikationen werden von ihm
gelayoutet.
Daniel hat die Dämonen
seiner Vergangenheit besiegt.
Als er kaum drei Jahre alt war, starb Da- ernst. Es war absolut deprimierend. » Das ganniels Vater, als Jugendlicher geriet er auf ze nervenzehrende Hin und Her zahlte sich für
die schiefe Bahn. Und mit 22 erlitt er ei- Daniel dann aber doch aus : Er wurde angehört,
nen schweren Unfall, bei dem er sich seine Umschulung und eine eventuelle Berentung
beide Beine
endlich gutgeheissen.
brach. Koma,
Spätere Tests beim
Daniel hatte schlechte
drei Monate
RAV ergaben eine BeSpitalaufentgabung für Tätigkeiten
Zeiten. Jetzt ist Zeit für
halt, diverse
am PC, und Daniel
die Guten.
komplizierte
entschied sich für eine
Operationen,
Lehre als Polygraf. Zur
schmerzhafte Hauttransplantationen und Auswahl standen zwei Ausbildungsstätten – eine
ein für immer versteiftes rechtes Fussge- in Basel und eine bei Brüggli in Romanshorn. Da
lenk waren die Folgen. Seinen Beruf als er seine Umschulung in Basel erst in einem Jahr
Maschinenmechaniker konnte er wegen hätte antreten können, entschied sich Daniel fürs
seines verletzten Beines nicht mehr aus- Brüggli – einen Entschluss, den er keinen Tag beüben, auch nicht andere Tätigkeiten, die reut hat, wie er lächelnd sagt.
er nach seiner abgebrochenen Lehre
ausgeführt hatte. « Ich war ein richtiger Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Allrounder und war mir für nichts zu Während einer Schnupperwoche bekam er Einblick
schade », erzählt Daniel. « Ich habe etli- in den Betrieb von Brüggli und ins betreute Wohche Jobs gemacht : als Lagerist, Eisenle- nen. Diese Option kam für den damals 28-Jähriger, Zügelmann, Maschinenführer und in gen aber nicht in Frage. « Mit 28 habe ich bereits
der Produktion einer Fleischerei. »
längere Zeit alleine gelebt und wollte eine eigene
Wohnung », sagt er. Einfach ging es aber auch jetzt
Kräftezehrendes Hickhack mit IV
nicht weiter : Brüggli-interne Tests attestierten
Nach seinem schweren Unfall war nichts ihm zwar ein gewisses technisch-kreatives Tamehr davon möglich. Weder langes Ste- lent, seine Deutschkenntnisse aber waren damals
hen noch längeres Gehen – nicht mal geradezu katastrophal. « Ich bin mit meiner portumehr leichte
giesisch sprechenden
körperliche
Mutter aufgewachsen,
Er weiss, was er will :
Belastungen.
deshalb waren meine
Eine UmschuDeutschkenntnisse auf
« Ich bin ein Macher,
einem sehr schlechten
lung war unkein Schwätzer. »
Niveau. » Doch anstatt
umgänglich.
den Bettel hinzuwerfen
Doch auch
der Weg dahin war schwer und steinig. und aufzugeben, machte Daniel seinen Betreuern
« Ich habe fast drei Jahre gebraucht, bis einen Vorschlag : Er würde bis zum Umfallen büfdie IV mich auch nur anhörte », erzählt feln und in drei Monaten den Test wiederholen –
der junge Schweizer mit portugiesischen erfolgreich. « Ich wollte diese Lehre unbedingt maWurzeln. « Aber ich habe nicht aufgege- chen und war bereit, alles dafür zu geben. » Seinen
ben, habe unzählige Briefe geschrieben, Worten liess Daniel Taten folgen – etwas, das ihn
OP-Berichte von Ärzten, Spitälern und auch sonst auszeichnet. « Ich bin ein Macher, kein
Fotos geschickt. Niemand nahm mich Schwätzer. » Daniel engagierte einen Privatlehrer
Aussensicht
sowie einen Studenten der Uni Zürich, mit denen
er 13 Stunden Deutsch pro Woche büffelte. Nachdem die drei Monate verstrichen waren, bestand er
den Deutschtest mit Bravour – und bekam grünes
Licht für seine Polygrafenlehre. Daniels Initiative
und sein starker Wille beeindruckten auch seine
Betreuer bei Brüggli so, dass sie sich für seine berufliche Zukunft stark machten. « Wer in drei Monaten fähig ist, sich aus eigener Kraft so zu steigern,
kann auch eine erfolgreiche Lehre schaffen », so
seine Betreuerin bei Brüggli, Tina Schwizer.
Wegweiser Brüggli
Daniel zeigte sich auch während seiner Lehre als
engagierter und vorbildlicher Lernender. Er wurde für zahlreiche Projekte wie den Brüggli-Film
engagiert und realisierte zusammen mit Michael
Haller die Ausgabe von « unterwegs », die ein Jahr
später vom Schweizerischen Verband für interne
Kommunikation SVIK die Goldene Feder verliehen
bekam.
Daniel ist dankbar für seine Zeit bei Brüggli. Hier
erfuhr er Aufmunterung, Unterstützung und Offenheit. « Die Leitenden haben mich so genommen,
wie ich bin und mir viele Chancen geboten, mich
und meine Talente einzubringen. Probleme wurden gemeinsam besprochen und gelöst. Ich fühlte mich aufgehoben. Etwas, das ich vorher nicht
kannte. » Mit gestärktem Selbstbewusstsein und
einer erfolgreich absolvierten Polygrafenlehre im
Sack war der Weg frei für eine vielversprechende
Laufbahn im ersten Arbeitsmarkt.
Daniel ein sympathisches, junges und motiviertes
Team, ein lichtdurchflutetes Grossraumbüro, gute
Atmosphäre und angenehme Arbeitsbedingungen – kein Wunder, arbeitet Daniel gerne hier. Und
er ist im Team beliebt. Auch Corinne Zollinger ist
begeistert : « Ich nehme Daniel als innovativen,
kommunikativen, verantwortungsvollen und
offenen Mitarbeiter wahr. Es ist für alle
sehr angenehm, mit ihm zusammenzuarbeiten. »
Endlich angekommen
Der Wandel hat ihm offensichtlich
gut getan. Daniel, heute 33, wirkt
gesund, entspannt und glücklich.
Die Dämonen seiner Vergangenheit sind besiegt. Daniel ist mit
seinem stabilen Leben rundum
zufrieden. « Brüggli hat mich
dabei unterstützt, den richtigen
Weg einzuschlagen und an mich
zu glauben. » Etwas, das er als
elementar betrachtet und auch
immer wieder betont : an sich, seine
Ziele und Träume zu glauben und sie
niemals aus den Augen zu verlieren.
« Wenn du nicht an dich selbst glaubst,
wer soll es sonst tun ? »
» Viviane Probst
Fachspezialistin Unternehmenskommunikation
Bei seiner ersten Stelle nach Brüggli strauchelte
Daniel zwar, doch beim zweiten Anlauf klappte
es auf Anhieb. Seit
Januar 2012 arbeitet
« Brüggli hat mich dabei
er bei der Mediaplanet
Group am Limmatquai
unterstützt, den richtigen
in Zürich als Polygraf.
Weg einzuschlagen. »
Seine
Vorgesetzte,
Corinne Zollinger, hat
sich für Daniel Stauffer entschieden, weil er mit
seinem technischen Wissen und bei der Probearbeit überzeugte. Seine Vergangenheit bei
Brüggli spielte für sie keine Rolle. Mediaplanet
produziert diverse Spezialzeitungen zu Themen
wie beispielsweise Krebs für den Pink Ribbon
Day oder Depression und Burnout, die dem Blick,
Tagesanzeiger, der Weltwoche oder L 'Hebdo ( für
die welsche Schweiz ) beigelegt werden. « Für
unsere Publikationen haben wir sogar schon
Interviews mit Arnold Schwarzenegger, Céline Dion oder Roger Federer gedruckt », lacht
er. Daniel ist für das Layout, die Bildbearbeitung und die Planung des Lektorats
verantwortlich. Am Limmatquai 122 hat
unterwegs 0613 | 9
Aktuell
Brüggli in neuer Frische
Brüggli erhält einen neuen Marktauftritt, ein neues Erscheinungsbild.
Der Name Brüggli wird gestärkt. Zugleich erhalten die nach aussen gerichteten
Bereiche mehr Individualität durch Farben.
So ein Neuauftritt besteht nicht nur aus einem Konsequenter Schritt
deutlicher als Brüggli-Unternehmen in Erscheineuen Kleid. Damit das Kleid passt, muss man Ausgelöst hatte den Erneuerungsprozess die nung. Gleiches gilt für die technischen Dienste,
sich vor allem den Inhalten widmen : Wer sind Printagentur, die Druckerei von Brüggli. Weil sie die ihre Leistungen auch Externen anbieten. Diese
wir ? Was macht uns aus ? Und wohin soll die Rei- längst mehr ist als eine
Center erhalten durch
eine frische Farbcodiese gehen ? Am Anfang des Erneuerungsprozesses Druckerei und auch
Der Neuauftritt ist
rung mehr Individualistanden also viele Auseinandersetzungen mit dem Leistungen einer klastät. Gleichzeitig haben
Selbst- und Fremdbild von Brüggli. Ein Ziel war, sischen Werbeagentur
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Gleiches gilt für die AssessmentMit Mechanik, Montage, Textil, LogisS C H und Coa®
die für die agogische Kompetenz von
Brüggli stehen, nutzen fortan konsequent
das vertraute Brüggli-Logo. Der Internetauftritt der Arbeitsassistenz ist neu prominenter
und übersichtlicher in den Gesamt-Auftritt
von Brüggli integriert.
10 | unterwegs 0613
®
ching-Leistungen sowie fürs Wohnen. Überhaupt ist die agogische Vielfalt von Brüggli
jetzt viel übersichtlicher dargestellt. Mit einem Mausklick sehen Sie zum Beispiel alle
Berufsfelder und Ausbildungsangebote auf
einen Blick.
®
tik und Qualitätskontrolle ist Brüggli
ein wichtiger Partner für die Industrie. Und
zugleich ein erfolgreicher Selbstversorger,
der sich mit hochwertigen und cleveren Eigenprodukten wie den Fahrradanhängern von
Leggero, den Hundeboxen von 4pets oder
energetisierten Chips für Hunde und Katzen
abgesichert hat. Das Sortiment wächst laufend. Von den vielen spannenden Möglichkeiten erzählt die neue Webseite.
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Natürlich
Summend in den Tod
Die Biene ist bekannt für zuckersüssen Honig und schmerzhafte Stiche.
Weniger bekannt ist ihr elementarer Wert für die Natur – und was passiert,
wenn das Bienensterben nicht aufgehalten wird.
Gerüchten zufolge soll Albert Einstein gesagt
haben : « Wenn die Bienen verschwinden, hat
der Mensch noch vier Jahre zu leben ». Was vor
100 Jahren noch als eine realitätsferne – und deshalb etwas seltsame – These erschien, wird heute
mit dem anhaltenden Bienensterben zur immer realistischer werdenden Zukunftsperspektive. Ohne
Bienen sind wir aufgeschmissen. Die Natur, wie
wir sie kennen, ist abhängig von der Dienstleistung, die sie auf ihren Nektar-Sammelflügen von
Blümchen zu Blümchen erbringen ; der Blütenbestäubung.
Von Blüte zu Blüte
Die Sammlerinnen-Bienen fliegen auf ihrer Suche
nach Nektar und Blütenstaub ( Pollen ) von Blüte
zu Blüte. Während sie den Nektar aufsaugen,
Wie kann ich
helfen ?
• Pflanzen Sie bienenfreundliche Pflanzen in
Ihrem Garten ; opfern Sie z.B. einen Teil des
typisch englischen Rasens für einen Naturgarten.
•
Verzichten Sie im Garten auf sämtliche
chemischen Spritzmittel – wenn Sie einheimische Pflanzen säen, brauchen Sie diese
sowieso nicht.
• Kaufen Sie Lebensmittel, die möglichst ohne
chemische Pflanzenschutzmittel angebaut
wurden, um die pestizidfreie Landwirtschaft
zu unterstützen.
• E rrichten Sie in Ihrem Garten ein Bienenhotel
( Infos und Anleitungen : www.bienenhotel.de )
• Setzen Sie sich mit dem Thema auseinander.
( www.bienenschutz.ch / « More Than Honey » – ein Film von Markus Imhoof )
12 | unterwegs 0613
verfangen sich Pollenkörnchen – die männlichen nordamerikanische Studie geht davon aus, dass
Samen einer Blüte – in ihrem Haarkleid. Bei der ein Drittel aller in Nordamerika konsumierten Lenächsten Landung auf
bensmittel von Bienen
einer anderen Blüte
bestäubt wurde. Es
2011 starben in der
bleibt ein Teil dieerfordert weder einen
Doktortitel, noch einen
ses Blütenstaubs am
Schweiz die Hälfte
Blick in die Kristallkuklebrigen Stempel –
aller Bienen.
gel, um herauszufindem weiblichen Geden, was ohne 80 %
schlechtsorgan – der
unserer Pflanzenarten passieren würde : Anfangs
fremden Blüte hängen ; die Blüte ist befruchtet.
wären wir zu einer extrem mangelhaften Ernährung gezwungen, Tierarten würden aussterben,
Ohne Bestäubung läuft nichts
Werden die Blüten im Frühjahr nicht bestäubt, wir müssten unsere Nutz- und Zuchttierhaltung
tragen die Pflanzen später keine Früchte. 80 % aufgeben – was zum Verlust weiterer Nahrungsaller Nutz- und Wildpflanzen – unter anderem mittels führen würde – Hungersnöte, Seuchen,
alle Obstsorten – in unseren Breitengraden sind Kriege. Am Ende würde Albert Einstein mit seiner
auf Honigbienen als Bestäuber angewiesen. Eine These wohl Recht behalten.
Natürlich
Das grosse Sterben
In den letzten 10 Jahren wurde ein weltweites,
so nie dagewesenes Bienensterben verzeichnet.
2011 starben in der Schweiz die Hälfte aller
Bienen – rund 100 000 Völker. In anderen europäischen Staaten, China und den USA wurde dasselbe Phänomen beobachtet. Der Auslöser davon
ist das menschliche Verhalten im Umgang mit
der Natur. Massentierhaltung mit dem Ziel einer
möglichst effizienten Ausbeutung ist ein Verbrechen gegen die Integrität der Natur und zerstört
natürliche Zyklen von unabsehbarem Ausmass.
Die Honigausbeutung und Haltung der Bienen als
Nutztiere ebnet Krankheiten, Viren und Parasiten – die sich in einem natürlichen Umfeld nicht
so einfach ausbreiten könnten – den Weg. Ein
Beispiel dafür ist die Varroamilbe ; in der Schweiz
sind alle Bienenvölker von dem Parasiten befallen. Unbehandelt stirbt ein befallenes Bienenvolk
in ein bis zwei Jahren, weshalb wildlebende
Bienenvölker in Europa stark vom Aussterben bedroht sind. Befallene Völker werden von Imkern
unter anderem mit Ameisensäure behandelt –
was die Parasiten zwar zu einem Grossteil abtötet, dafür aber die Bienen schwächt, sodass sie
anfälliger für andere Schädlinge und Krankheiten
werden.
Der Staat gegen die Schmarotzer
Um die komplexe Organisation eines Bienenstaats besser verstehen zu können,
betrachten ihn Forscher oft als
eine Art Superorganismus,
dessen Zellen aus einzelnen Bienen bestehen :
den « Bien ». Diese
Sichtweise verdeutlicht dem Betrachter, dass der Überlebensinstinkt einer
Individuen-Biene nicht
ihrer selbst gilt, sondern
ausschliesslich dem Bien. Wie die Zellen eines
Körpers übernimmt sie die Aufgaben, für die sie
entstanden ist, und stirbt, wenn sie nicht mehr
gebraucht wird.
unterwegs 0613 | 13
Natürlich
Unser Umgang mit der
Natur macht die Bienen
anfällig für Krankheiten.
Es lassen sich
In den letzten Jahren wird beobachtet, dass
grob zwei Sorten von
Stadtbienen um einiges gesünder sind als
Bienen unterscheiden ; die mit Honigsammeln beschäftigt,
Landbienen. Das liegt daran, dass die ErnähSommer- und die Winterbienen. während die Königin immer noch Eier
rung der Bienen in grünen Stadtteilen oftmals
Sommerbienen sind grösstenteils Arbeite- für Sommerbienen legt. Diese Larven sind die vielseitiger – und pestizidfreier – ist als jene von
ideale Nahrungsquel- Landbienen in Monokulturen. 2011 mussten im
rinnen, die den Honigvorrat für den Winter
le für Varroamilben. Kanton Thurgau fast 9 Tonnen regionalen Honigs
Ohne Bienen wäre
produzieren und deren
Wenn diese « über- vernichtet werden, weil er Rückstände des AntiLebensdauer nur weflüssigen » Sommer- biotikums Streptomycin enthielt, welches in Obstdie Pflanzenwelt extrem
nige Wochen beträgt.
bienen im Spätherbst plantagen gegen Feuerbrand gespritzt worden war.
eingeschränkt.
Winterbienen hingegen
schliesslich sterben, Auch die zunehmende Schadstoffbelastung der
überleben mehrere Mogibt es eine Vielzahl Luft trägt zum Problem bei : Wegen der erhöhten
nate und machen keine Sammelflüge. Ihre einzi- Varroamilben, die sich alle zwangsläufig auf die Luftverschmutzung wird der Bienen-anlockende
Blütenduft weniger weit verströmt und die Bienen
ge Aufgabe ist, den Winter zu überleben, um im Winterbienen stürzen.
haben Mühe, ihre Nahrungsquelle zu finden.
Frühjahr die neue Brut der Königin aufzuziehen und
so das Überleben des Volkes zu sichern. Das Fort- Immer mehr Stressfaktoren
bestehen eines Bienenstaats hängt also davon ab, Der Parasit kann jedoch nicht für das enorme Nur ein Dominostein
dass die Winterbienen lange genug leben.
Ausmass des Bienensterbens verantwortlich ge- So wie die einzelne Biene nur eine Zelle im « Bien »
macht werden. Die Biene nimmt mit der Blüten- ist, sind die Bienen nur eine Zelle der Natur. Mit
Die Varroamilbe zum Beispiel tötet die befallenen bestäubung als Bindeglied im ökologischen Kreis- dem Aussterben von Pflanzen-, Insekten- und
Tierarten brechen die
Bienen nicht sofort. Wie bei den meisten Parasi- lauf einen essentiellen
Glieder einer Kette,
ten, die sich von ihren Wirten ernähren, ist ihr Ziel Platz ein. Bedingungen
80 % aller Pflanzen sowie
die von unserer Gier
nicht der Tod ihrer Opfer, sondern die möglichst der Umwelt nehmen
effiziente Ausbeute. Die Lebensdauer der befalle- Einfluss auf die Ge- alle Obstsorten sind von den gesprengt wird. Seit
über 30 Millionen Jahnen Bienen verkürzt sich um mehrere Wochen bis sundheit und Resistenz
Bienen abhängig. Monate und ihre Arbeitsleistung nimmt ab. Das der Bienen. Unzählige
ren profitieren Pflanführt dazu, dass viel zu wenige und viel zu schwa- Stressfaktoren machen
zenblüten und Bienen
che Winterbienen bis zum Frühling überleben und die Bienen anfälliger für Krankheiten : Mangeler- gegenseitig voneinander. Während 30 Millionen
« der Bien » stirbt – wie wir, wenn unsere roten nährung in einseitigen Monokulturen, Vergiftung Jahren haben es die Bienen geschafft, sich allen
Blutkörperchen zerfallen, bevor genügend neue ihrer Nahrungsquellen durch Pestizide, verringer- Einflüssen ihrer Umwelt anzupassen. Dass die
produziert werden können.
te Bio-Diversität der Pflanzen und gentechnisch Bienen in ihrem Fortbestand noch nie so bedroht
veränderte Organismen, immer kleiner werdende waren wie heute, ist vielleicht ein Zeichen dafür,
Das Bienensterben als Symptom
Lebensräume, Begünstigung von Parasiten und dass einiges gewaltig schief gelaufen ist.
Die Vermehrung der Varroamilbe wird zusätzlich Krankheiten durch den Klimawandel, gestörter
durch den Klimawandel begünstigt : Die Bienen Orientierungssinn durch elektromagnetische
» Natalie Frei
sind bei milden Temperaturen im Herbst länger Wellen.
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
14 | unterwegs 0613
Nachgefragt
Was macht Sie glücklich ?
Die Definition von « Glück » ist bekanntlich sehr subjektiv.
Hier einige Beispiele.
Jochen Lang
Mitarbeiter Finanz- und
Rechnungswesen
Wenn ich abends ein Stück Schokolade essen
kann. Ich bin davon überzeugt, dass sowohl reiche
und gesunde als auch arme und kranke Menschen
glücklich sein können. Jeder einzelne ist seines
Glückes Schmied – und das ist sehr individuell. Ich
bin glücklich, wenn ich über das Brüggli ( Brücke )
gegangen bin : wenn etwas gut endet und ich wieder festen Boden unter den Füssen habe.
Jessica Chiecci
Fachfrau Betriebsunterhalt EFZ, 2. Lehrjahr
Am glücklichsten macht mich meine kleine Familie. Meine Freundin gibt mir Liebe und Halt im
Leben, was sehr wichtig ist. Auch meine Haustiere
sind immer treu für mich da und bringen mich zum
Strahlen, selbst wenn es mir nicht so gut geht.
Beim Zeichnen und beim Tätowieren kann ich abschalten und meine Kreativität ausleben.
Alvar Guhl
Betriebspraktiker, 1. Lehrjahr
Frauen, die Familie und schönes Wetter. Es geht
mir gut, wenn ich sehe, dass es auch meiner
Familie gut geht. Wenn ich draussen abhängen
kann, bekomme ich gute Laune ; deshalb freue ich
mich natürlich, wenn das Wetter schön ist. Was
mich auch sehr glücklich macht, sind Ferien.
Priska Sigrist
Teamleiterin Integrationsmassnahmen
Momente, die ich geniessen kann – selbst in
schwierigen Zeiten. In der Natur die Schönheit
dieser Welt zu sehen oder Augenblicke der Ruhe
zu erleben. Und es macht mich glücklich, eigene
Ziele zu setzten und Projekte zu verwirklichen ;
zum Beispiel Ferien zu planen. Für mich kommt das
Glück allerdings nicht mit der Erfüllung des Projekts, sondern auf dem Weg dahin.
Karin Bär
Teamleiterin / Chef
de Service
Meine glückliche und stabile Beziehung, in der
ich das gegenseitige Vertrauen sehr schätze. Wir
erwarten ein Kind und werden bald heiraten. Allgemein bin ich sehr glücklich und froh darüber,
dass die ganze Familie gesund ist und dass sie ein
schönes Leben führen können – das ist schliesslich nicht selbstverständlich.
Alexander Eggenberger
Mitarbeiter Logistik
Wenn ich Wochenende habe und Zeit mit meinem
kleinen Bruder verbringen kann. Ich bin nicht gerne
allein und mir sind zwischenmenschliche Bindungen sehr wichtig. Es macht mich auch glücklich,
draussen in der Natur zu sein. Dann fühle ich mich
ausgeglichen und kann richtig gut abschalten.
» Notiert : Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
Bilder: Natalie Frei, Damaris Ferizovic-Huser
Steve Madörin
KV E-Profil, 1. Lehrjahr
Autofahren, in edle Clubs zu gehen oder mich
selbst im Spiegel zu betrachten – aber am glücklichsten macht mich meine Freundin. Ich liebe es,
die Welt zu entdecken, andere Kulturen kennenzulernen und in fremde Welten einzutauchen. Grosse
Zufriedenheit erlange ich auch, wenn ich eigene
Projekte von der Idee bis zur Umsetzung planen
und verwirklichen kann.
Simon Bleisch
Drucktechnologe EFZ
Faszination. Wenn mich etwas begeistert, erlebe
ich mich deutlich und es macht mich glücklich,
wenn ich etwas mit ganzem Herzen tun kann. Beim
Skaten beispielsweise fühle ich mich lebendig und
kann völlig frei mich selbst sein ; dem nachgehen,
was mich ausmacht. Es ist wichtig, mit Überzeugung auf dem Brett und im Leben zu stehen.
Felix Gmünder
Teamleiter Druckvorstufe
Mein Name ( lat. felix = glücklich ). Es macht mich
glücklich, ein schönes Zuhause und eine gut funktionierende Beziehung zu haben. Genüsse wie
Essen, Wein und guter Kaffee – nicht SelectaKaffee – oder entspannte Ferien möglichst fernab
vom Touristenstrom.
unterwegs 0613 | 15
Arbeitsassistenz
Angeregte Diskussionen im Workshop
Einstimmung durch Brüggli-CEO Kurt Fischer
Vielfältige Einblicke – hier in der Montage und Logistik
Die Partnertagung lebt vom Erfahrungsaustausch.
Integration braucht starke Partner
Brügglis angehende Berufsleute profitieren auf dem Integrationsweg von einem
einzigartigen Netzwerk an Partnerbetrieben. An der Partnertagung beleuchteten
sie gemeinsam die Anforderungen an eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Für die Lernenden von Brüggli sind Arbeitseinsätze Ausbildung machen, erfordert dies viel Anpasbei Partnern im Arbeitsmarkt in verschiedener Hin- sungsvermögen, Einsatzbereitschaft und Eigenversicht wichtig – in Form eines Praktikums oder im antwortung. Sie müssen sich rasch an ein neues
Ausbildungsverbund,
Umfeld, an neue Kolder ermöglicht, dass
legen und Vorgesetzte
Die Partnertagung
ein Teil der Ausbildung
und an einen neuen
gleich direkt im PartLeistungsauftrag geist ideal zum
nerbetrieb absolviert
wöhnen. Dass dies gut
Erfahrungsaustausch.
wird. Die Lernenden
funktioniert und Brügkönnen ihr Fachwisgli als erfolgreichen
sen erweitern und zugleich Kontakte knüpfen, Ausbildungs- und Integrationsbetrieb auszeichnet,
die für die Integration in die Arbeitswelt wertvoll davon zeugen die vielen positiven Rückmeldungen
sind. Von den jungen Leuten, die bei Brüggli eine der Partnerbetriebe.
16 | unterwegs 0613
Fleiss und Motivation
75 solcher Partner folgten im Frühling der Einladung zur Partnertagung bei Brüggli. Gemeinsam
setzten sie sich mit den Anforderungen an junge
Berufsleute auseinander. Der Fokus lag besonders
auch darauf, wie unter erschwerten Bedingungen
Bestleistungen möglich werden. Nebst dem Fleiss
und Ehrgeiz der Lernenden sind ein wohlwollendes Umfeld und fähige Vorgesetzte nötig. Eine
gute Berufsbildung ist das eine, war man sich
einig, das andere ist ein Umfeld, das dem Berufsnachwuchs Perspektiven bietet : Vorgesetzte, die
Menschen bewegen, die Anerkennung vermit-
Beim Rundgang durch den Drucksaal
Bilder : Fotostudio Bühler
Junge Berufsleute, Ausbildner und Arbeitgeber diskutieren über ihre Zusammenarbeit.
Brücken bauen
mha. Die Arbeitsassistenz von Brüggli begleitet
Arbeitgeber und Arbeitnehmer im gesamten
Prozess der Berufsausbildung und beruflichen
Integration. Jobcoaches mit branchenspezifischen Kenntnissen stehen ihnen als neutrale
Vermittler und Bezugspersonen zu Diensten.
Brüggli hat rund 350 Partnerbetriebe in verschiedensten Branchen. Das soziale Engagement der solidarischen Arbeitgeber ermöglichte 2012 :
•214 Arbeitseinsätze mit der Dauer von insge-
samt rund 1900 Arbeitswochen
•die Zusammenarbeit mit 160 Arbeitgebern in
der ganzen Ostschweiz
•über 50 berufliche Eingliederungen ( seit
2008 gerechnet sind es mehr als 200 )
Im Podiumsgespräch mit Gastgeber Markus Kümin
teln und eine ressourcenorientierte Sichtweise hohe Einsatzbereitschaft. « Die Brüggli-Leute sind
haben – sie sehen vor allem, was jemand kann, dankbar für die Chance », sagte ein Partner. « Wir
spüren viel guten Wilund nicht, was jemand
len », sagte ein andenicht kann. Gastgeber
Markus Kümin, Leiter Wohlwollen und Einsatz sind rer ; was die Leistung
betreffe, sehe er keine
der Arbeitsassistenz
der Schlüssel zu einer
Unterschiede zwischen
von Brüggli, sprach von
erfolgreichen Integration.
Lernenden von Brüggli
Chefs, die den Mut zu
und Lernenden, die
Neuem und Aussergewöhnlichem haben und bereit sind, Verantwortung ihre Ausbildung in der freien Wirtschaft gemacht
zu übernehmen – und würdigte damit die anwe- hätten. Zeit, Geduld und Ehrlichkeit wurden als
senden Gäste, die alle bereits mit Brüggli zusam- wichtige Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeiten. Dazu passten die Worte von Brüggli- menarbeit angeführt. Es sei ein Geben und NehCEO Kurt Fischer, der Brügglis Ausbildungsauftrag men, sagte ein Arbeitgeber. Und davon könnten
und die regelmässig hohe Erfolgsquote beleuchte- beide – Arbeitgeber wie Lernender – gleichermas­
te : « Bestleistungen sind nur möglich, wenn man sen profitieren.
aufblühen kann. »
» Michael Haller
« Dankbar für die Chance »
Es kamen sowohl junge Berufsleute als auch
Ausbildungs- und Personalverantwortliche von
Partnerbetrieben zu Wort. Mehrere Arbeitgeber
attestierten den Lernenden von Brüggli Fleiss und
Leiter Unternehmenskommunikation
unterwegs 0613 | 17
Auch das noch
Identitätssuche
in der Fankurve
Ein Fussballspiel dauert in der Regel neunzig Minuten
plus Nachspielzeit. Nicht aber für Hardcore-Fussballfans.
Für sie fällt die Entscheidung erst in der 3. Halbzeit.
gert hatte, verbrachten wir
geschlagene zwei Stunden im Stadion, das zu
diesem Zeitpunkt der
sicherste Ort war.
Seit diesem Ereignis hat sich die
Hooliganszene landesweit auf andere Fussballstadien
ausgeweitet. Zwischen 2006 und 2010
nahm die Gewalt in
und um das Stadion ein
Ausmass an, das Vereine an
den Rand der Ohnmacht brachte
und die Polizei bei ihren Einsätzen oft
Das Stadion als Kriegsschauplatz
überforderte. Die Kantone waren gefordert zu
Ich war an diesem denkwürdigen 13. Mai 2006 im handeln, denn nicht nur Familien und anständige
St. Jakobspark. Meine Begleitung war zuvor nie Fans werden in Mitleidenschaft gezogen, sondern
an einem Fussballspiel und wird dies wahrschein- auch die Vereine, deren Budgets durch die Koslich auch nie wieder
ten im Sicherheitsbetun. Es war unglaubreich massiv belastet
Alle sozialen Schichten
lich, was sich vor unwerden. Gleichzeitig
seren Augen abspielte.
ist man aber auch zur
finden sich unter
Ein Polizeitrupp von
Einsicht gekommen,
den Hooligans.
rund fünfhundert Mann
dass mit Restriktionen
konnte die Hooligans
alleine das Problem
auf dem Feld nur mit Gummischrot und Tränengas nicht in den Griff zu bekommen ist. Im Gegenteil :
in Schach halten. Der Stadionsprecher forderte die Es fördert die Aggressionen und die Feindbilder
Zuschauer auf, das Stadion so schnell wie möglich der Beteiligten noch mehr, als dass diese abgezu verlassen. Das war wohl gut gemeint, aber er baut werden.
konnte zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht wissen, welch üble Szenen sich vor dem Stadion ab- Polizei und Justiz eingeschaltet
spielten. Ein Bild des Grauens. Tränengas so weit In Basel oder St. Gallen werden gewaltbereite
das Auge reicht. Häuser und Strassen waren nicht Fangruppen mittlerweile von Sozialarbeitern bemehr auszumachen, und der gesamte Verkehr soll- gleitet, die mit ihnen rund um das Spiel in Kontakt
te für den Rest des Abends lahmgelegt sein. Am und im Gespräch sind. Weiter wird vermehrt die
Eingang reichte uns ein Sanitäter angefeuchtete Zusammenarbeit mit der Polizei gesucht. Und auf
Tücher, damit das Verlassen unter Tränengaswol- der juristischen Ebene werden in St. Gallen geken trotzdem möglich war. Nachdem sich der richtliche Schnellverfahren eingeleitet, wenn es
Kriegsschauplatz endgültig nach draussen verla- zum Eklat kommt.
Die Finalissima zwischen dem FC Basel und dem
FC Zürich geht beim Stand von 1 : 1 in die Nachspielzeit. 35 000 Fans tanzen und feiern, denn
der FC Basel steht mit diesem Resultat kurz vor
dem Meistertitel. Alle freuen sich auf das grosse
Fussballfest. Dann die 93. Minute. Was niemand
zu träumen wagte, wird bittere Realität : Der FCZ
schiesst Sekunden vor Schluss das 2 : 1. Ein längerer Atemstillstand setzt ein, dann begreifen
die Zuschauer allmählich, was gerade passiert
ist. Totenstille. Dann brechen in der Fankurve alle
Dämme. Drei-, vielleicht vierhundert Schwarzvermummte stürmen das Feld mit einer Gewaltbereitschaft, wie man sie nur von Spielfilmen her kennt.
Das bisher traurigste Kapitel im Schweizer Fussball wird geschrieben. Es ist Krieg.
18 | unterwegs 0613
Auch das noch
Die Kategorien der Fussballfans
Kategorie A
Der konsumorientierte Fussballfan
Dazu zählen 90 % des Fussballpublikums. Er ist
nicht, wie das Wort im herkömmlichen Sinn
sagt, ein Fan, also ein Fanatiker, sondern macht
seinen Besuch im Stadion vor allem von der Attraktivität eines Spiels abhängig. Er entscheidet
sich meistens spontan, ob er ein Spiel besucht.
Man kann ihn mit Personen vergleichen, die ein
Konzert oder ein Theater besuchen. Er ist auch
nicht gruppenorientiert, sondern geht alleine
oder mit ein, zwei Kollegen an ein Spiel.
Kategorie B
Der fussballzentrierte Fussballfan
Dieser Fan besucht, wenn möglich, jedes Spiel
seines Lieblingsvereins. Sein Gewaltpotenzial beschränkt sich meistens auf verbale Attacken, die
von Ausdrücken und Sprüchen geprägt sind, die
nicht den gesellschaftlichen Regeln entsprechen.
Wenn es nur bei verbalen Provokationen bleibt,
fällt er bei der Polizei in die Kategorie A.
Kategorie C
Der erlebnisorientierte Fussballfan
In dieser Kategorie sind vor allem die Hooligans.
Sie besuchen, wie die fussballzentrierten Fans,
praktisch jedes Spiel ihres Vereins. Neben dem
eigentlichen Spiel sind für sie auch die Spannungen rund um den Fussball wichtig. Ihre gewalttätigen Aktivitäten sind im Voraus geplant
und finden wegen der hohen Polizeipräsenz, vor
allem ausserhalb der Arenen, an einem geheim
vereinbarten Ort statt. Ihr Gewaltpotenzial ist
sehr hoch, und sie schrecken vor körperlicher
Gewalt nicht zurück.
Quelle : www.fanarbeit.ch
unterwegs 0613 | 19
Auch das noch
same Für oder Gegen etwas, will gepflegt sein.
Wer sind sie ?
Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Weiter spielt die Verherrlichung von Gewalt
ein paar wenige in der Lage sind, mittels Gewalt unter bestimmten Umständen eine Rolle. Um
diesem « Hobby » nachund Terror die Aufmerksamkeit ganzer
zugehen, verabredet
Ihre Heimat
Menschenmassen
man sich unter echten
auf sich zu lenken.
« Hools » meistens an
ist der Verein, ihr Ventil
Sie leben unter uns,
einem geheimen Ort,
das Fussballspiel.
vielleicht sogar im
um den Kampf gegen
engeren Freundeseinander auszutragen.
kreis. Wer sind diese Leute, die sich in Fussball- In der Szene wird immer wieder betont, dass Unstadien prügeln ? Und welche sozialen Strukturen beteiligte davon nicht betroffen sind.
verbergen sich hinter dem « harten » Kern ?
Der Alkoholpegel ist matchentscheidend
Vom Anwalt bis zum arbeitslosen Bauarbeiter Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt
sind sie alle vertreten. Das Miteinander und das es meist an den Orten, wo Alkohol ausgeschenkt
Zusammenhalten unter Männern, das gemein- und konsumiert wird. Für viele Zuschauer sind
Bratwurst und Bier beim Matchbesuch nicht weg­
zudenken ; sie gehören dazu wie der Ball zum
Fussballspiel. Und gerade die Tradition des Biers
– jedem Kanton seine Brauerei – wird beim Fussballpublikum besonders stark gelebt. Es soll ja das
Zusammengehörigkeitsgefühl fördern, besagt der
Volksmund. Dieses Denken wird aufs Feinste zelebriert. Entsprechend machten sich bei den Vereinen in den letzten Jahren neue Sponsoren stark,
sodass der Name der Stadtbrauerei jetzt auch am
Spielfeldrand und auf dem Trikot der Spieler zu
lesen ist. Eine Stadt, ein Verein, ein Bier.
Der Hooligan demonstriert, was ihm in den meisten Fällen im Alltag fehlt : männliche « Stärke » und
Durchsetzungskraft. Beim genaueren Hinsehen
in das Innere der Szene fällt auf, dass unter den
Auch das noch
Mitgliedern oft eigene Regeln und Gesetze gelten geregeltes Leben führen. Wenn man von einem
und Autoritäten grundsätzlich abgelehnt werden. Unterschied sprechen kann, beschränkt sich dieWeiter ist im Gruppenkodex festgelegt, was ein ser auf den Umgang mit Aggressionen und Frustrationen. Eine weitere
« richtiger Mann » ist
Erklärung sehe ich bei
und was er darstellt.
Was fehlt den Hooligans ?
Leuten, die ihre innere
Man sollte meinen,
Heimat im « Aussen »
dass solche Strukturen
Vielleicht ein bisschen
suchen und leben. Ein
vor allem auf jüngere
Zuneigung und Wärme.
Verhalten, das mit
Leute eine Faszination
mangelndem Selbstbeausüben. Doch leider
geht die Altersgrenze ihrer Anhängerschaft weit wusstsein zu tun haben muss. Zusammengefasst
beschränkt sich ihre Heimat auf den Verein, und
über die Dreissig hinaus.
ihr Ventil auf das Fussballspiel.
Die Art und Weise, wie sie sich gegen Autoritäten auflehnen, verrät einiges über ihr Leben im Wertschätzung und Anerkennung bekommen in
Alltag. Meist sind es Leute wie du und ich, die der Regel all jene, die sich durch irgendeine Täeiner Arbeit nachgehen und ein mehr oder weniger tigkeit auszeichnen. Lob und Anerkennung sind
Balsam für die Seele und animieren zu Höchstleistungen. Sie sind in der Arbeitswelt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dringend gefordert. Der
Leistungsdruck ist hoch – und der Hooligan weiss
darauf zu antworten. Das « Schulterklopfen », das
er so sehr braucht, sucht er im Stadion.
Wenn ich mit solchen Leuten im Gespräch bin, offenbaren sich oft sehr liebenswerte Menschen. Ich
denke mir dann, dass es eigentlich wenig braucht,
um sie glücklich zu stimmen. Ein wenig Zuneigung
würde manchmal ausreichen.
» Daniel Köppel
Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
» Bild : Brandon Kühnel, Felicitas Markoff,
Yannick Müller
Das Doppelleben
der Hooligans
Das Männer- und
Frauenbild der Hooligans
dkl. Die meisten Hooligans führen laut soziologie.ch unter der Woche
ein gesellschaftlich integriertes Leben. Sie gelten als anständig, ja sogar
liebenswürdig und bevorzugen ein eher bürgerliches Leben. Sie beziehen
sich auch gerne auf diese Werte, um ihre Aktionen zu rechtfertigen oder
zu verharmlosen. Sie betonen, dass keine Unbeteiligten in ihre abgemachten Schlägerein miteinbezogen werden und bezeichnen den Hooliganismus als ein Spiel mit fairen Regeln.
dkl. Aus der Sicht der Hooligans darf sich ein « richtiger Mann » nicht beleidigen lassen und muss sich wehren. Wer sich nicht auf körperliche Gewalt
einlässt, gilt als « Weichei ».
Eine Hooligangruppe ist rein männlich organisiert. Frauen aus der Hooliganwelt gehören zwar nicht der Gruppe an, sie halten sich aber an
ähnlichen Orten auf. Sie gehen an Anlässe und feiern und trinken mit.
Sie kommen aber als Lebenspartnerinnen nicht in Frage, sondern nur als
Sexualpartnerinnen.
Bei einer längerfristigen Beziehung werden Frauen aus der bürgerlichen
Welt bevorzugt, weil diese zukunftsorientierter ist. Sie werden von allem,
was schmutzig oder gefährlich sein könnte, ferngehalten. Die Zugehörigkeit einer Hooligangruppe wird ihren Partnerinnen oft verschwiegen. Bei
einer Heirat oder Familiengründung steigen die meisten aus der Gruppierung aus.
Quelle : soziologie.ch
unterwegs 0613 | 21
Wohnen
Symbolisches Pflanzen eines Apfelbäumchens
Beim Spatenstich im Januar 2013 Bilder : Hanspeter Bühler, Brandon Kühnel, Roger Nigg
Wohnhaus Campus + : fast wie im Studentenheim
nfr. Von der Betreuung und den vielseitigen Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten abgesehen,
ähnelt das Leben im Campus + am ehesten dem in
einem Studentenheim.
Campus + bietet 48 voll möblierte, 16 bis 20 m2
gros­se Einzelzimmer für Personen, die im Brüggli
eine Ausbildung oder eine berufliche Massnahme absolvieren. Jedes Zimmer verfügt über eine
eigene Nasszelle mit Toilette und Dusche. Das
Haus ist in 8 Wohngruppen aufgeteilt, in denen
sich je 6 Bewohner eine Küche, ein Wohnzimmer
und einen Balkon teilen. Die Organisation inner-
22 | unterwegs 0613
halb dieser Wohngruppen liegt in den Händen
der Bewohner ; sie kümmern sich selbständig um
den kompletten Haushalt. Bei Schwierigkeiten
werden sie von ihren Bezugspersonen mit Strategien zur Selbstorganisation und Bewältigung
ihrer Alltagspflichten unterstützt. Ausserhalb der
Wohngruppen teilen sich die Campus +Bewohner
einen Mehrzweckraum, der Platz für Tischfussball
und -tennis bietet ; einen Musikraum, in dem die
Bewohner einerseits ihre eigenen Instrumente
spielen oder die vorhandenen Djembe-Trommeln
und das Keyboard nützen können ; einen Werkraum, in dem mit Holz gearbeitet, gebastelt und
gemalt werden kann ; einen Sitzplatz mit Grillstelle
und eventuell sogar eine Fussballwiese. Im Campus+ selbst herrscht Rauchverbot. Im Erdgeschoss
befinden sich die Büroräume des Betreuungspersonals und auf jeder Etage ein Besprechungszimmer für Gespräche zwischen Bewohnern und
Betreuungspersonen. Im Pikettzimmer im zweiten
Stock übernachtet jeweils eine Betreuungsperson,
die in Notfällen konsultiert werden kann. Der Bau
von Campus + begann im letzten Februar und wird
im Sommer 2014 abgeschlossen sein. Die ersten
Bewohner werden voraussichtlich nach den Sommerferien im August 2014 einziehen können.
Wohnen
Zvonko Pezelj auf der Baustelle, wo das neue Wohnhaus Tag um Tag mehr Gestalt annimmt
« Ein Traum wird wahr »
Direkt gegenüber von Brüggli wird Campus + gebaut, ein Wohnhaus für Lernende.
Zvonko Pezelj hat als Leiter von Brüggli Wohnen an allen Entwicklungsschritten
von Campus + teilgehabt.
Brüggli lässt sich die Umsetzung dieses Pro- die Klienten auf das selbständige Wohnen vorzu- man sich die Strukturen und Regeln in dieser
jekts gut 12 Millionen Franken kosten. Wes- bereiten. Anhand eines Stufenmodells schätzen Wohnform vorstellen ?
wir mit unseren Klienten zusammen die Situation, Für mich ist es sehr wichtig, dass Campus + nicht
halb ist der Bau von Campus + so wichtig ?
Mit dem Bau von Campus + gelingt Brüggli ein in der sie sich befinden, immer wieder neu ein und mit einem Wohnheim verwechselt wird ; es sind
passen die Intensität 8 Wohngruppen, in denen je 6 Personen wohnen.
grosser Schritt in die
der Betreuung entspre- Es wird zwar auch in der Nacht ein Pikett-Dienst
Zukunft. Die Nach« Die Nachfrage nach
chend an. Das Exter- im Haus sein, aber es gibt keine typische « Überfrage nach betreuten
nat
kann ein nächster wachung », und die Regeln beschränken sich auf
Wohnplätzen ist stark
betreuten Wohnplätzen ist
Schritt nach dem Woh- das Minimum. Wir richten uns nach dem Leitsatz
angestiegen. In den
stark angestiegen. »
« Hilfe zur Selbsthilfe » ; die Bewohner sollen das
nen im Campus + sein.
letzten sechs Jahren
Leben in den Wohngruppen möglichst selbstänhaben wir unser Angebot mehr als verdoppelt ; unterdessen sind es Welche Vorteile erhoffen Sie sich in der Be- dig gestalten und organisieren, um sich auf die
85 Plätze. Bisher musste Brüggli diese Wohnun- treuungsarbeit ? Sehen Sie auch mögliche Verantwortung in einer eigenen Wohnung vorzubereiten. Die Stabilität, die in einem Wohnheim
gen in Romanshorn und Salmsach mieten ; teil- Nachteile ?
weise sehr weit voneinander entfernt. Durch die Von Campus + können eigentlich alle Beteiligten aufgebaut wird, ist bei uns die Voraussetzung für
langen Anfahrtswege des Betreuungspersonals nur profitieren. Den Bewohnern des Wohnhauses eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
büssten wir Effizienz und Ressourcen ein, die in wird ein engerer Kontakt zu ihren BezugspersoZukunft direkt in die sozialpädagogische Arbeit nen ermöglicht, sodass diese intensiver auf die Herr Pezelj, Sie feiern 2014 Ihr 15-Jahr-Juindividuellen Bedürfnisse ihrer Klienten eingehen biläum bei Brüggli. Was bedeutet Ihnen der
mit unseren Klienten investiert werden.
können. Im Wohnhaus wird rund um die Uhr eine Bau des neuen Wohnhauses Campus + ?
Ansprechperson vor Ort sein, so verkürzt sich Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Schon vor
Welche direkten Vorteile hat das ?
Wir werden weniger Wohnungen mieten müssen auch die Reaktionszeit bei Notfällen oder Krisen. sechs Jahren, als ich die Leitung von Brüggli Wohnen übernahm, hatte
und der hohe Benzinverbrauch und Zeitaufwand Weil viele Bewohner
ich die Vision eines
gehen wegen kürzeren Anfahrtswegen zurück. die Wochenenden bei
« Wir richten uns nach
Wohnzentrums, in dem
Aber in erster Linie ist es eine Investition in un- ihren Familien verwir gezielter auf unseser Hauptziel : die Ausbildung und Integration von bringen, ist es wichdem Leitsatz ‹Hilfe
rere Lernenden eingetig, dass sie trotzdem
Menschen in schwierigen Lebenslagen.
zur Selbsthilfe› ».
hen können. Ich war bei
auch unter der Woche
der Entwicklung dieses
Campus + allein kann den Bedarf an Wohn- über ein gutes soziales
plätzen von Brüggli nicht abdecken. Wie Netzwerk verfügen. Im Wohnhaus haben sie Kon- Projekts von Anfang an dabei. Ich bin glücklich und
takt zu anderen Lernenden und wohnen ausser- stolz zu sehen, wie es jetzt Gestalt annimmt und
werden Sie dieses Problem lösen ?
Das ist richtig, das Wohnhaus allein reicht na- dem in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz – wie freue mich enorm auf die Einweihung.
türlich nicht. Nach wie vor werden viele Klienten in einem Campus eben.
im Externat wohnen – eigenen Wohnungen oder
» Natalie Frei
WGs, die weniger intensiv betreut werden. Das Im Campus + leben 48 Jugendliche und junge
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
ist auch wünschenswert so, denn unser Ziel ist es, Erwachsene unter einem Dach. Wie muss
unterwegs 0613 | 23
Aber sicher
« SMS-le, musiglose, pressiere»
Die Verkehrsregeln kennt doch jedes Kind. Wer sie kapiert hat, kann sie an die eigenen
anpassen – schliesslich ist man alt genug und braucht keine « Chindsgi-Sprüchli » mehr,
um aufzupassen. Ein fataler Irrtum.
Freitagabend, endlich Wochenende. Wenn ich Meinung nach viel zu langsam unterwegs sind und
mich beeile, schaffe ich es sogar noch auf den deshalb absolut kein Recht auf die vorwurfsvollen
nächsten Bus. Einzig die viel zu frühe Dunkelheit Blicke haben, die sie mir zuwerfen ; schliesslich
sind Velofahrer, die im
an diesem lang ersehnMatsch unsicher quer
ten Feierabend und das
Die gefährlichste Zeit ist
übers Trottoir wanken,
hundsmiserable Weteindeutig das grössere
ter vermögen meiner
am Feierabend zwischen
Ärgernis. Ich verkable
Laune einen leichten
17 und 18 Uhr.
mich routiniert mit meiDämpfer zu versetzen ;
nem iPod, suche die
dieser Schneeregen
wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ich ziehe mei- Playlist gegen schlechtes Wetter und passe die
ne Kapuze tief über die Stirn und fluche innerlich Lautstärke der Tatsache an, dass endlich Wochenüber den Kabelsalat, der sich in meiner Tasche ende ist. Als nächstes zücke ich das Handy, um per
gebildet hat. Im Kampf mit meinen Kopfhörern SMS noch schnell die letzten Details des Abends
remple ich beinahe zwei Passanten an, die meiner zu planen.
Machen Sie’s wie
der Leggero Vento
Der Fahrradanhänger Leggero Vento ist ein gutes
Beispiel dafür, wie mit hellen Flächen und mit
Lichtreflektoren nachweislich für mehr Sichtbarkeit gesorgt werden kann.
•Kleben Sie einen oder mehrere Lichtreflektor-
Kleber an den Velohelm.
•Montieren Sie Speichenreflektoren, damit Sie
auch von der Seite gut sichtbar sind.
•Tragen Sie helle Kleidung.
•Tragen Sie Lichtreflektor-Bänder an den Armen
und Beinen.
24 | unterwegs 0613
Was nach einer alltäglichen Situation klingt, ist
es leider auch : Denn haargenau auf diese Weise kommt es zu jenen schrecklichen Verkehrsunfällen, von denen man tagtäglich in der Zeitung
liest – und die einem selbst niemals passieren
würden.
Der ganz normale Unfall
Dunkelheit erhöht das Unfallrisiko für Fussgänger
um das Dreifache ; Nebel, Regen, Schnee und Gegenlicht sogar um das Zehnfache. Laut BFU ( Beratungsstelle für Unfallverhütung ) kommt es im Winter in der Schweiz jede Woche zu durchschnittlich
1 Toten, 9 Schwer- und 18 Leichtverletzten, die auf
dem Fussgängerstreifen verunfallen.
Aber sicher
Wer glaubt, der typische Fussgängerunfall spiele
sich hinter den Kurven unübersichtlicher Landstrassen ab – bei überhöhter Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer – der irrt : Der häufigste Unfalltyp
ereignet sich innerorts mit geradeausfahrenden
Personenwagen auf geraden Strecken zwischen 17
und 18 Uhr (Quelle: VCS – Verkehrsclub Schweiz). Die typischen Opfer von Verkehrsunfällen sind Senioren im Alter zwischen 70 und 89 Jahren und auf
Platz zwei Kinder im Grundschulalter. Die Zahl der
männlichen Unfallopfer übersteigt die der weiblichen übrigens bei weitem.
Die Velo-Ecke
Zum Repetieren
Die gesetzlich vorgeschriebenen Velo-Beleuchtungsregeln der Schweiz :
•Licht vorn, weiss ruhend
•Licht hinten, rot ruhend
•Reflektor vorn, weiss
•Reflektor hinten, rot
•Reflektor Pedalen, gelb
Quelle : www.admin.ch
unterwegs 0613 | 25
Inhaltsicher
Aber
Regeln sind keine Garantie
Für die eigene Sicherheit ist man am Ende immer
selbst verantwortlich. Klar hat der Fussgänger als
schwächstes Verkehrsmitglied den Vortritt – doch
blindes Vertrauen ist auf der Strasse grobfahrlässig. 35 % der schweren oder tödlichen Fussgängerunfälle geschehen wegen Missachtung
des Vortritts. Selbst wenn die anderen « schon
aufpassen », hat ein Fahrzeug mit 50 km / h bei
schlechten Wetterverhältnissen bis zu 40 Meter
Bremsweg, bis es zum Stillstand kommt. Deshalb
ist für Fussgänger und Velofahrer das Wichtigste,
Bei allen Unfällen – egal, mit welchem Verkehrs- dass sie frühzeitig von den Fahrzeuglenkern wahrmittel – sind Unaufmerksamkeit und Selbstüber- genommen werden und allen Verkehrsbeteiligten
bewusst ist, wer als
schätzung die Hauptnächstes wohin möchverursacher. Wer es
Die meisten Fussgänger
te. Fussgänger und
als Velofahrer eilig hat
Velofahrer können mit
und glaubt, er könne
sterben auf
einfachen Mitteln und
bei Vortritts- oder Abdem Zebrastreifen.
Regeln einen gros­
sen
biegeregeln eine AusTeil zur eigenen Sichernahme machen, weil
doch weit und breit kein Auto in Sicht ist – oder heit beitragen – es liegt im eigenen Interesse,
Abkürzungen nehmen, wo eigentlich keine sind – diese anzuwenden.
hat im Spital definitiv den längeren Zwischenhalt
als an der Ampel.
» Natalie Frei
Gehen ist nicht wie Radfahren
Der ungeschlagene Rekordhalter bei allen Unfällen mit Sachschadens-, Verletzungs- oder Todesfolge ist das Auto. Davon abgesehen starben 2011
im Strassenverkehr am meisten Fussgänger. Während Unfälle mit Todesfolge bei Velofahrern eher
selten sind, haben sie nach den Autofahrern die
höchste Unfallquote mit leichten oder schweren
Verletzungen. Die mit Abstand sicherste Methode, von A nach B zu gelangen, ist der öffentliche
Verkehr.
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
Dummheit ist out
Bei jedem Fussgängerstreifen extra anhalten und
eine Ewigkeit nach bösen, gefährlichen Autos Ausschau halten ? Oder auf dem Velo bei jeder Kreuzung musterschülerhaft den Arm rausstrecken ?
Das sind Dinge für Anfänger und Angsthasen ;
wer cool ist, ist bereit, Risiken einzugehen und hat
auch keine Angst. Aber wer ist der Verlierer, wenn
einem die eigene Coolness unters Auto bringt ?
Das eigene und das Leben anderer zu riskieren, ist
nicht cool, sondern respektlos und dumm. Verantwortung zu tragen für das eigene Verhalten und für
die Sicherheit im Strassenverkehr hingegen zeugt
von Kompetenz und Reife.
Bilder : Roger Nigg, Fotostudio Bühler
Checkliste für
Fussgänger
Sichtbarkeit
•Tragen Sie helle Kleidung.
•Nähen Sie Lichtreflektoren auf Ihre Kleidung
oder tragen Sie Reflektor-Bänder an den Armen und Beinen.
Kontrolle
•Unbedingt vor jeder Überquerung anhalten.
•Wer Musik hört, muss doppelt nachsehen.
•Die Strasse auf dem kürzesten Weg überqueren ( d. h. keine « Abkürzungen », sondern
im 90°-Winkel zur Strasse ).
•Nicht darauf verlassen, dass Verkehrsregeln
von allen eingehalten werden : auch bei Ampeln immer beide Fahrrichtungen überprüfen.
•
Blickkontakt mit den Fahrzeuglenkern suchen ; wenn diese offensichtlich abgelenkt
sind ( z. B. das Handy am Ohr haben ), warten
Sie, bis Sie sich derer Aufmerksamkeit gewiss sind.
•
Bei jeder Querung nach der Hälfte einen
zweiten Kontrollblick in die Gegenrichtung
der zweiten Fahrbahn werfen.
•Im Zweifelsfall warten, bis die Räder stillstehen.
Aufmerksamkeit
•
Nicht am Handy rumfummeln, rumtippen,
draufstarren oder in sonstiger Weise davon
ablenken lassen.
•
Reduzieren Sie die Lautstärke der Musik
aufs Minimum, während Sie sich im Stras­
senverkehr befinden.
Quellen : STVA Thurgau,
BFU ( Beratungsstelle für Unfallverhütung ),
www.tagdeslichts.ch
26 | unterwegs 0613
Was gut tut
Botox & Co. : Faltenbügler
im Dienst der Monotonie
« In Zukunft wird es sich niemand mehr leisten können, kein Botox zu spritzen. » Dieser Satz aus
einer TV-Reportage über das Nervengift Botox gibt Ausschlag für diesen Artikel. Und Anlass zur
Sorge. Ist unsere Gesellschaft schon so weit, dass natürliches Altern inakzeptabel wird ?
« Frauen, die Falten oder graue Haare haben, sind Doch die Angst bleibt. Bin ich schön genug ? Bin
selber schuld, wenn ihnen der Mann wegläuft. » ich jung genug ? Wann werde ich gegen jemand
Solche und ähnliche Aussagen von Frauen hört anderen ausgetauscht, und was muss ich tun,
man tatsächlich ab und zu. Und sie sind nicht mal damit das nicht passiert ?
als Spass gemeint. Immer mehr Frauen glauben
tatsächlich, dass ihr Liebes- und Lebensglück Ende der hässlichen Enten
ausschliesslich davon abhängt, wie jung und Das Streben nach Jugend und Perfektion setzt
straff sie aussehen
Frauen – und auch
und wie hoch ihr Busen
immer mehr Männer –
Sehen wir dank der
steht. Charakter, Huunter enormen Druck,
dem man sich nur mit
mor und Individualität
Schönheitschirurgie bald
viel gutem Willen und
sind plötzlich Nebenalle ähnlich aus ?
einer gehörigen Por­
sache. Ecken, Kanten
tion Selbstbewusstund unverwechselbare Mimikfalten werden im Schönheits- sein entziehen kann. Von überallher wird uns
salon und beim plastischen Chirurgen eingetrichtert, dass Jugend, Schönheit, glatte
so lange abgeschliffen, bis aus Gesichter und wohlgeformte Körper erstrebenseinst spannenden und interes- wert sind. Falten und Fältchen, Krähenfüsse, hänsanten Frauen ( und auch Män- gende Augenlider, Dellen am Bauch und Cellulite
nern ) nur noch schöne, straffe sind nicht nur unästhetisch, sondern müssen entund flache, aber äusserlich fernt werden. TV-Formate wie « The Swan » und
austauschbare
Men- das deutsche Pendant « Extrem schön » zeigen
schen übrig bleiben. uns traurige, einsame, ungeliebte und teilwei-
Ob Runzeln oder Falten,
Botox glättet jede Art von Unregelmässigkeit.
unterwegs 0613 | 27
Was gut tut
se verzweifelte Frauen, die nicht dem gängigen Beliebter Faltenkiller
Schönheitsideal entsprechen und aufgrund ihres Abseits solch schwerer operativer Eingriffe mit
Aussehens ausgegrenzt werden. Ihr oberstes dem Skalpell ist Botulinumtoxin A – auch bekannt
als Botox – das mit
Ziel : Glücklich werden
Abstand am meisten
dank der Beseitigung
Hängt unser Glück
eingesetzte Mittel in
sämtlicher Makel. Alle
der ästhetischen Chi­
körperlichen Unschöndavon ab, wie jung
rurgie. Es ist eines der
heiten werden rigoros
wir aussehen ?
stärksten bekannten
korrigiert, wegoperiert,
Neurotoxine und eine
abgesaugt, aufgepolstert, zurechtgemeisselt, gestrafft, unterspritzt Million Mal stärker als Arsen. Botox blockiert die
und weggeschnitten. Dafür gehen diese Frauen Erregungsübertragung von den Nervenzellen zum
monatelang durch die Hölle der Schönheitschirur- Muskel und hemmt dessen Kontraktion. Der Musgie. Wenn sie nach den Begriffen anderer schön kel wird gelähmt bzw. entspannt. Als effizienter
sind, dann endlich beginnt ihr neues Leben, eine und effektiver Faltenkiller hat es in den letzten
neue Ära, dann wird alles gut. Sie werden mit Jahren Kosmetikstudios und Schönheitspraxen
einem neuen, attraktiven Äusseren belohnt. Und erobert, sein Feldzug um den Globus ist nicht mehr
Botox-Partys »
wenn sie als strahlend schöner Schwan durch die aufzuhalten. Überall schiessen « Türen der eigens für ihren Auftritt reservierten und « Botox-to-go »-Läden aus dem Boden, die über
Herrschaftshauses vom Dunkel ins Licht schrei- Monate hinweg ausgebucht sind. Schnell über
ten, entgleisen nicht nur den Angehörigen die Mittag oder nach dem Feierabend ein paar unwillGesichtszüge. Man reibt sich erstaunt die Augen kommene Falten wegspritzen ? Kein Problem.
anhand der Resultate und bekommt auch manchmal Gänsehaut. Und doch bleibt nach dem Stau- Schweiz mit höchstem Botox-Konsum
nen der schale Beigeschmack, dass diese « neuge- Mit Botox werden in Schönheitspraxen und Kosborenen » Frauen in ihren hohen Schuhen, bunten metikstudios auf der ganzen Welt Milliarden umAbendroben, mit ihren Extensions, den Apfelwan- gesetzt. Doch weder die USA noch Brasilien sind
gen, neuen Nasen, den strahlend weis­sen Zäh- Vorreiter im Pro-Kopf-Konsum von Botox. Ausgenen, langen Fingernägeln und dem glamourösen rechnet die kleine Schweiz gilt als das Land mit
Make-up attraktiv, aber alle irgendwie starr und dem weltweit höchsten Botox-Verbrauch. Und es
sind bei weitem nicht nur Promis und Stars, die zur
gleich aussehen.
Spritze greifen, auch Herr und Frau Schweizer scheinen keine Berührungsängste mit
dem Nervengift zu haben – auch wenn
es keiner zugibt. Für Jugendlichkeit und
Schönheit legt man / frau sich offensichtlich
gerne unter die Nadel. Die Krux daran : Die
Wirkung von Botox lässt nach etwa drei bis
sechs Monaten nach, dann muss nachgespritzt werden. Das schlägt aufs Portemonnaie. Eine Behandlung kostet je nach Aufwand
zwischen 300 und 900 Franken, gerechnet wird
mit etwa vier Unterspritzungen pro Jahr.
Einmal faltenfrei, immer faltenfrei ?
Wer einmal mit Botox oder Unterspritzung
mit Hyaluronsäure angefangen hat, kann
damit kaum mehr aufhören. Denn wer es
sich leisten kann, mit oder ohne Falten zu
altern, kennt nur eine Option : ohne Falten.
Welchen Vorteil soll man davon haben,
mit einem alten, müden oder zerknitterten
Gesicht herumzulaufen, das so gar nicht zur
jugendlichen Lebenshaltung passen will ? Zugegeben, die plastische Chirurgie ist für viele
Menschen die letzte Hoffnung und Rettung : Die
Chirurgen können zerstörte Gebisse, deformierte
Nasen, Gaumenspalten, abstehende Ohren oder
durch Krankheit oder Geburten verformte Körper
wiederherstellen und verzweifelten Menschen
eine unbezahlbare Hilfe sein, ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen und sich endlich wieder
Spannendes Botox
Einsatzgebiet
Wussten Sie, dass ...
… Botox, auch bekannt als Botulinumtoxin, kein
Schlangengift ist, sondern ein neurotoxisches
Protein, das vom Bakterium Clostridium botulinum gebildet wird ?
… der Name für das Bakterium und das Toxin
vom lateinischen Wort botulus ( Wurst ) abgeleitet wird ? Daher stammt auch die deutsche
und englische Bezeichnung « Wurstgift » und
« Sausage Poison ».
… Botulinumtoxin eine Million Mal stärker ist
als Arsen ?
… Botulinumtoxin aufgrund seiner hohen Toxizität zu den gefährlichsten Biowaffen zählt
und Pharmafirmen wegen des hohen Missbrauchspotentials stets das Kriegswaffenkontrollgesetz berücksichtigen müssen ?
… bereits 1 g Toxin ausreicht, um 100 000 Menschen zu töten ?
… Botulinumtoxin durch Sonnenlicht innerhalb
von ein bis drei Stunden inaktiviert wird ?
vpr. Botulinumtoxin wird in verschiedenen medizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt ;
mittlerweile sind weltweit über 20 Indikationen
zur Behandlung mit Botox zugelassen. Neurologen und Urologen, Hautärzte und Fachleute
für Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen
injizieren das Gift in überaktive Muskeln, bei
Spastiken, Blasenproblemen oder auch übermässigem Schwitzen. Eine aktuelle Studie aus
den USA belegt zudem, dass das Nervengift
auch bei einer bestimmten Form von Migräne
hilft. Das populärste Einsatzgebiet bleibt aber
die ästhetische Chirurgie. Mit Botox wird eine
ganze Reihe von Gesichtsfalten behandelt :
28 | unterwegs 0613
Auch durch Kontakt mit Luft wird es innerhalb von zwölf Stunden entgiftet und somit
harmlos.
Altbekanntes Gift für neue Gesichter
Die Wirkung des Bakteriums Botulinumtoxin
auf das menschliche Nervensystem wurde
erstmals im 18. Jahrhundert beschrieben. Damals fiel den Menschen auf, dass der Verzehr
von Wurstwaren oder verseuchten Konservendosen ( Merkmal : die Bombage, bei der sich
die Konservendeckel durch den entstandenen
Innendruck nach aussen wölben ) zu Lähmungserscheinungen führten. Bald darauf überlegten
sich diverse Mediziner, wie man diese Wirkung
therapeutisch nutzen könnte. Der schwäbische
Arzt und Dichter Justinus Kerner erkannte den
Wirkungsmechanismus des Toxins als Hemmung
der Nervenleitung und schlug das Gift in extrem
niedrigen Dosen als Arznei für verschiedene nervöse Störungen vor.
•Krähenfüsse
•Zornes-, Kinn- und Stirnfalten
•Falten am seitlichen Rand der Nasenwurzel •Unterlidfalten
•Halsfalten und Falten im Dekolleté
•Radiäre ( strahlenförmige ) Mundfalten
Botox wird vor allem
im Kampf gegen Falten
eingesetzt.
unter Menschen zu trauen. Auch für Menschen,
die unter ständig hängenden Augenlidern leiden,
die sie beim Sehen behindern oder bei denen tiefe
Zornesfalten den Eindruck entstehen lassen, man
habe es mit einem ständig wütenden Menschen
zu tun, sind Botox & Co. ein Segen.
neben jungen Gesichtern noch älter zu wirken,
versuchen wir krampfhaft mitzuhalten und « mitzuspritzen ». Das ist nicht nur stressig, sondern auch
unnötig. Oft finden Männer und Frauen gerade
Gesichter müssen « leben »
Nur werden diese Stoffe allzu oft dafür verwen- ein unperfektes, aber lebendiges und strahlendes
Gesicht wunderschön,
det, erste zarte Mimikweil sie den Menschen
fältchen, spannende
Wo bleibt der
lieben oder sich geraLebenslinien und chade an der Unvollkomraktervolle
Furchen
Sinn für das
menheit und darum
und Runzeln zu glätten
Unvollkommene ?
grossen Faszination
und zu lähmen. Dabei
dieser Gesichter nicht
vergisst man gern,
dass es gerade diese sind, die einem Gesicht sattsehen können.
Charakter und Einzigartigkeit verleihen, die sich
eingegraben haben, es prägen, die Geschichten Individualität ist am schönsten
erzählen und von Erlebnissen zeugen – positiven Brüggli ist das beste Beispiel für die Faszination
wie auch negativen. Aus lauter Furcht, dem gän- der Einzigartigkeit : Die rund 650 Gesichter bei
gigen Schönheitsideal nicht zu entsprechen und Brüggli verleihen uns einen unverwechselbaren
Charakter. Jeder Mensch und jedes Gesicht ist individuell, keines wie das andere. Ob lachend oder
kummervoll, ob strahlend oder in sich gekehrt, ob
mit tiefen, aber gelebten Falten oder noch jugendlich straff : Brüggli liefert täglich den lebenden
Beweis, dass weder Makellosigkeit noch Perfektionismus faszinierend und erstrebenswert sind,
sondern im Gegenteil der tägliche Zauber im Unvollkommenen liegt.
» Viviane Probst
Fachspezialistin Unternehmenskommunikation
unterwegs 0613 | 29
Was gut tut
Doping aus der Dose
Der Energy-Drink als Allerwelts-Heilmittel gegen Müdigkeit
und Tiefs ist in aller Munde. Hält er wirklich, was er verspricht ?
Seine Nebenwirkungen sind vielen nicht bekannt.
Ein Morgen ohne Energy-Drink ? Für viele Jugendliche unvorstellbar. Im Gegensatz zum bitteren
Kaffee-Geschmack – der den meisten Kindern und
vielen Jugendlichen nicht zusagt – sind EnergyDrinks sehr süss, kohlensäurehaltig und erfrischend kühl ; ein echter Wachmacher. Die aufputschende und leicht euphorisierende Wirkung des
Koffeins soll durch Inhaltsstoffe wie Taurin oder
Inosit verstärkt werden. Zusätzlich enthalten viele
Energy-Drinks einen bunt gemixten Cocktail allerlei dubioser Wirkstoffe, die alle denselben Effekt
versprechen : den ultimativen Energieschub. Die
Kombination mit einer Unmenge an Zucker sorgt
dafür, dass die Wirkstoffe schneller ins Blut gelangen und ihre Wirkung entfalten.
30 | unterwegs 0613
Jugendliche, die bereits zum Frühstück den ersten Blut im Koffeinkreislauf
Energy-Drink trinken, um wach zu werden, errei- Eine Dose ( 250 ml ) Energy-Drink enthält durchchen damit längerfristig meist das genaue Gegen- schnittlich ca. 80 mg Koffein ; eine Tasse Kaffee
( 150 ml ) zwischen 50
teil : Schlafstörungen,
und 100 mg. Koffein ist
Müdigkeit, schlechte
Trügerisch : Nach dem
eine suchterregende
Konzentrationsfähigpsychoaktive Substanz
keit, Unruhe und das
Energie-Schub kommt
aus der Gruppe der
Verlangen nach mehr
schnell die Erschöpfung.
Stimulantien, die unter
Energy-Drinks. Ein Teuanderem in Kaffee und
felskreis. Das Zusammenspiel von bereits vorhandenen Konzentrations- gewissen Teesorten natürlich vorkommt. In seiner
störungen und dem Konsum der Energy-Drinks ist reinen Form wäre Koffein ab etwa 10 g für einen
zwar noch nicht ausreichend erforscht, Fachleute erwachsenen Menschen tödlich ; doch auch gerinwarnen jedoch vor einer möglichen Verstärkung gere Überdosierungen können – vor allem bei anvon ADHS ( Aufmerksamkeits-Defizit- / Hyperak- haltend ungemässigtem Konsumverhalten – getivitäts-Störung ) und anderen Aufmerksamkeits- sundheitsschädigend wirken. Von einer Überdosis
Koffein spricht man in der Regel ab 0, 5 bis 1 g
Störungen.
( etwa 6 Energy-Drinks ) – die Menge hängt aber
sehr stark ab vom Gewicht, der Gewöhnung an
Er verleiht keine Flügel
Dass der übermässige Konsum von Energy- Koffein, dem allgemeinen Gesundheitszustand
Drinks vor allem bei Jugendlichen ernst- der Person und der Zeitspanne, in der das Kofhafte gesundheitliche Risiken birgt, be- fein konsumiert wurde, ab. Eine Überdosis
weisen zahllose Fälle, in denen junge bewirkt Kopfschmerzen, starke Unruhe,
Patienten mit Krampfanfällen, Herzrhyth- Ängstlichkeit, Herzrasen bis zu Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden oder Kreis- musstörungen, Übelkeit, Durchfall, Zittern,
laufkollapsen in Krankenhäuser eingelie- Seh- und Hörstörungen, Schwitzen und
fert werden mussten. In den USA starb verstärkten Harndrang, der bis zur Dehydrie2012 ein 14-jähriges Mädchen nach dem rung führen kann.
Konsum von nur zwei Energy-Drinks an den
Folgen einer Koffeinvergiftung. Sie litt an Wie bei den meisten Drogen gewöhnt sich der
einer Herzschwäche. In Norwegen dürfen Körper bei regelmässigem Konsum an das KofEnergy-Drinks nur noch in Apotheken ver- fein und baut eine Toleranz auf. Das bedeutet,
kauft werden, in den USA muss jede Dose mit dass immer mehr Energy-Drinks ( oder Kaffee )
einem Warnhinweis vor möglichen Gesund- getrunken werden müssen, um eine anregende
Wirkung zu erzielen. Koffeinabhängigkeit äussert
heitsrisiken versehen sein.
sich dadurch, dass man ohne das Koffeingetränk
Genauso beliebt wie gefährlich ist die Kombi- seiner Wahl ungewöhnlich müde, antriebslos,
nation von Energy-Drinks mit Alkohol. Der Zu- unmotiviert oder sogar leicht decker im Drink überdeckt den Alkoholgeschmack pressiv wird. Der Koffein-Entund führt den Alkohol schneller ins Blut. Das zug kann auch zu KopfschmerKoffein wiederum sorgt dafür, dass der Grad der zen und Reizbarkeit führen
Betrunkenheit falsch eingeschätzt wird, weil man und dauert in der Regel von
sich ja noch « fit » fühlt. Diese Selbstüberschät- ein paar Tagen bis zu einer
zung kann schnell zu einer Alkoholvergiftung oder Woche.
einem Verkehrsunfall führen.
Was gut tut
Pushen und Stressen
Koffein regt die Nebenniere zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung an. Das Stresshormon Adrenalin versetzt den Körper in eine Art Notzustand,
in dem er plötzlich zu Ungeahntem fähig wird. So
schafft es zum Beispiel ein verletztes Kind, seine
normalerweise viel zu schwere Mutter aus einem
brennenden Haus zu ziehen. Da der Körper unter
Adrenalin alle Energiereserven freisetzt, die in
Extremsituationen benötigt werden, tritt nach
Abebben des Adrenalinschubs Erschöpfung ein.
Es ist deshalb unsinnig, mittels Energy-Drinks
eine erhöhte Adrenalinausschüttung zu provozieren, wenn man am PC arbeitet, im Unterricht sitzt
oder chattet. Durch die erhöhte Alarmbereitschaft
steigen zwar kurzfristig die Aufmerksamkeit und
Konzentrationsfähigkeit, aber über längere Zeit
hilft Koffein nicht, eine höhere Gehirnleistung zu
erzielen.
Energy-Drinks sind ätzend
Zu viel Zucker verursacht Übergewicht und Karies – das ist nichts Neues. Deshalb gibt es unterdessen viele zuckerfreie Light-Versionen von
Energy-Drinks. Dass zuckerfreie Energiegetränke
nicht schädlich für die Zähne sind, ist aber ein Irrglaube : Das Schlimmste an Energy-Drinks ist nicht
der Zucker, sondern die Säure – diese ätzt den
Zahnschmelz förmlich von den Zähnen. Verlorener
Zahnschmelz wächst nicht mehr nach ; die Folgen sind extrem schmerzempfindliche Zähne und
erhöhtes Kariesrisiko. Laut Prof. Dr. Adrian Lussi
der Uni Bern sind Energy-Drinks noch um einiges
schlimmer als das für Zahnschäden
berühmte Coca-Cola. Das
Problem sei,
dass Energy-Drinks selten in einem Zug getrun- dass Schwangere, Kinder und Leute, die auf Koffeken würden und die Zähne deshalb oftmals einem in sensibel reagieren, darauf verzichten sollten.
stundenlangen SäureÜbermässiges
KonBad ausgesetzt seien.
sumverhalten führt bei
Energy-Drinks sind
Vom Zähneputzen difast allen Genussmitrekt nach einem Enerschlecht für die Zähne. Das teln dazu, dass sie zu
gy-Drink wird übrigens
Gift für die eigene Geliegt an der Säure.
dringend abgeraten, da
sundheit werden. Sich
dies den von der Säure
hin und wieder einen
erweichten Zahnschmelz wegkratzt. Deshalb sei Energy-Drink zu gönnen, ist ganz sicher keine Sünes wichtig, die Zähne nach dem Trinken gründlich de, und ohne Vorerkrankungen schadet man sich
mit Wasser zu spülen.
damit auch nicht – solange man nicht übertreibt.
Die Dosis macht das Gift
Energy-Drinks an und für sich sind
nicht gefährlich. Wie bei allen Genussmitteln gilt,
dass es auf das Mass
ankommt : In den USA
wird auf die Dosen
der « Monster »-Energy-Drinks gedruckt,
dass man täglich allerhöchstens drei davon trinken soll und
» Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
» Bild : Ivan Wietlisbach, Calvin Mattes
unterwegs 0613 | 31
Portrait
Fahnenschwingen für den Frieden
Hanspeter Schmid schwingt die Fahne für die Heimat, den Frieden
und die Kameradschaft. Seine Freude am Brauchtum hat ihn ins Fernsehen
und bis nach Brasilien gebracht.
Er schwinge drei Fahnen, sagt Hanspeter Schmid :
die Schweizer Fahne, die Thurgauer Fahne und die
Fahne der Liebe. Letztere ist der Stoff, der ihn antreibt und motiviert. Das sagt kein blinder Patriot
oder hoffnungsloser Träumer, sondern ein Mann
mit Zufriedenheit und Demut, die aus jedem seiner
Sätze spricht. « Ich schwinge die Fahne aus Dankbarkeit für die Ruhe und den Frieden, den wir im
Lande haben. » Wichtig ist Hanspeter Schmid auch
die Kameradschaft. Ob Richter, Bauer, Chauffeur
oder Versicherungsvertreter : Beim Fahnenschwingen seien alle gleich.
32 | unterwegs 0613
« Die Freude kommt zurück »
unterwegs war und seit rund zwei Jahren bei den
Hanspeter Schmid hat das Fahnenschwingen als Technischen Diensten von Brüggli arbeitet, mag
das Miteinander : Re25-Jähriger kennengelernt. Das war 1984.
gelmässig tritt er in
« Man kommt herum, man
Seither ist er Mitglied
Begleitung von Jodlern
der Thurgauer Fahnenund
Alphornbläsern
macht Freude, und die
auf. Und er sucht den
schwinger Vereinigung.
Freude kommt zurück. »
Wettbewerb : Mit der
« Man kommt unter die
Thurgauer
FahnenLeute », sagt er, « man
kommt herum, man macht Freude, und die Freude schwinger Vereinigung und dem Ostschweizer Jodkommt zurück. » Er, der einst Maschinenmechaniker lerverband hat er zum Beispiel den sechsten Rang
gelernt hat, lange Zeit als Lieferwagen-Chauffeur im Nordostschweizerischen Wanderpreis geholt.
Portrait
Hanspeter Schmid, Mitarbeiter von Brüggli, schwingt die Fahne mit Stolz und Freude – hier auf der Alp Sellamatt. Bilder: Privatarchiv
Im Eidgenössischen Wettbewerb schaffte er es
einmal auf den zwölften und einmal auf den dreizehnten Rang. Sein grösster Erfolg war 2005 in einem TG-verbandsinternen Wettbewerb : Er wurde
Zweiter, nur einen Punkt hinter dem Erstplatzierten.
Sein Ziel : nächstes Jahr ans eidgenössische Jodlerfest in Davos. Damit das klappt, muss er noch
dieses Jahr wichtige Qualifikationspunkte holen.
Liebeserklärung an die Heimat
Besonders gefällt es ihm auf der Alp Sellamatt
im Toggenburg. Am jährlich stattfindenden Älpler-
fest – dieses Jahr am 21. Juli – sind er
und seine Kollegen wieder mit dabei, begleitet von Alphornbläsern und dem Trio Mühlrüti. « Das erfüllt mich », sagt er an einem schönen
Nachmittag auf der Dachterrasse von Brüggli. Sein
Blick schweift Richtung Säntis und Churfirsten, die
in der Sonne leuchten. Die Berge, schwärmt er, gäben ihm Ruhe und Gelegenheit, in sich zu gehen.
« Da fühle ich mich dem Himmel näher. »
Das Fahnenschwingen ist eine Liebeserklärung
an die Heimat. Mit den sieben bis acht Meter
unterwegs 0613 | 33
Fahnenschwingen
mha. Fahnenschwingen ist in der Schweiz ein
fester Bestandteil von klassischen Volksfesten.
Wo gejodelt wird, wo Alphörner und Ländlermusik erklingen, wo Schützenfeste steigen
oder Schwinger einander ins Sägemehl legen,
da sind die Fahnenschwinger mit dabei.
Fahnenschwingen war einst in vielen Ländern
verbreitet, hatten doch die Fahnen besonders
im kriegerischen Mittelalter eine grosse Bedeutung. Mit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts
hatte das Fahnenschwingen an Stellenwert
verloren, ehe es im 19. und 20. Jahrhundert
( nicht zuletzt im Zuge von Mittelalter-Märkten,
Schützenfesten und volkstümlichen Anlässen )
wieder stark an Beliebtheit gewann.
Die Schweiz ist gewiss die Hochburg der Fahnenschwinger. Aber auch in anderen Ländern
gibt es eine Tradition des Fahnenschwingens,
zum Beispiel in Italien und San Marino. Aus­
serdem ist das Fahnenschwingen ein Schulfach an grösseren High Schools in den USA.
34 | unterwegs 0613
Portrait
hohen Hochschwüngen, die Namen wie « Rigihöch » oder « Pilatusstich » haben, und mit den
Mittelhochschwüngen, die zum Beispiel « Ländler »
oder « Hoher Schlänker » heissen, ehrt der Fahnenschwinger die Berge und Gipfel seiner Heimat. Die
Tellerschwünge, die um den Oberkörper und über
dem Kopf ausgeführt werden, sind den sanfteren
Alpen- und Hügelketten gewidmet, während die
tiefen Unterschwünge das Flachland und die Täler
symbolisieren.
Eine Wissenschaft für sich
Im eidgenössischen Regulativ sind 93 unterschiedliche Schwünge aufgeführt. Es ist eine
Wissenschaft für sich. Da geht es um die exakte
Ausführung. Wer mit der Fahne den Körper streift,
wer die Höhe nicht exakt erreicht oder wessen
Fahne sich auf ungewünschte Weise verwickelt, Hans­peter Schmid – am liebsten auf der ganzen
der muss Punkte einbüssen. Also alles eine Fra- Welt. Er erzählt von seinen Auftritten in der Sloge der Technik ? Ja,
wakei, in Schweizer
sie sei wichtig, sagt
Fernsehsendungen wie
Hanspeter Schmid. Es « Ich schwinge die Fahne aus « Viva Volksmusik » oder
komme nicht nur auf
Dankbarkeit für den Frieden « SF bi de Lüt » wie auch
den richtigen Griff und
von Auftritten in Kanaim Land. »
das Gespür für die Beda, Estland und Brasiwegungen an, sondern
lien, wo ihn staunende
auch auf die Atemtechnik, damit der Körper im Kinder um ein Autogramm gebeten hätten.
entscheidenden Moment bereit sei. Noch wichtiger als das sei aber die Freude. « Die Liebe muss Heimat ist dort wo das Herz ruht – und wo die
mit der Fahne zirkulieren. »
Fahnen der Liebe sich über die Niederungen des
Alltags erheben.
Ein Botschafter
Und die Liebe will geteilt werden. Es gehe dar» Michael Haller
Leiter Unternehmenskommunikation
um, den Menschen ein Lächeln zu entlocken, sagt
unterwegs 0613 | 35
Brüggli bewegt
Mit gutem Beispiel voran
Körperlich und geistig aktive Mitarbeitende sind motivierter,
konzentrierter, engagierter. Darum gibt es « Brüggli bewegt », ein Programm
zur Förderung der Vitalität und Laune am Arbeitsplatz.
Mit « Brüggli bewegt » verstärkt Brüggli den Ge- Themen und Aktivitäten ist unerschöpflich : von der
danken der betrieblichen Gesundheitsförderung. gesunden Ernährung über kulturelle Darbietungen
bis hin zum SportproDas Programm knüpft
an « TopFit » an, mit dem
gramm. Yoga am MorWer zu « Brüggli bewegt »
Brüggli während Jahgen, vegetarische Meren sportliche Aktivitäbeitragen will, hat jederzeit nüs im betriebseigenen
Restaurant, Ergonomie
ten zugunsten der MitGelegenheit dazu.
am Arbeitsplatz, öfarbeitenden gepflegt
hat. Der Fokus liegt neu
fentliche Fachvorträge
nicht mehr nur auf der körperlichen Ertüchtigung, zur Suchtprävention, eine Theatergruppe : Die gesondern auch auf der geistigen. Die Vielfalt an sammelten Ideen sind vielfältig. Was umgesetzt
36 | unterwegs 0613
werden soll, das liegt in den Händen der Leitenden
wie auch in den Händen der Mitarbeitenden ; sie
alle waren in einer Umfrage dazu eingeladen, sich
zu « Brüggli bewegt » Gedanken zu machen. Brüggli
will sich nicht einfach ein Programm verordnen,
sondern dieses langsam reifen lassen ; wer sich
einbringen will, hat jederzeit Gelegenheit dazu.
» Michael Haller
Leiter Unternehmenskommunikation
Brüggli bewegt
bewegt
Zweck :
•Krankheiten vorbeugen
•Gesundheitspotenziale stärken
•Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern
•Loyalität steigern
•Teams festigen
Leitgedanke :
Wir bewegen uns ( oder lassen uns bewegen ) :
•emotional
•körperlich
•vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt
•als Individuen, als Teams, als Unternehmen
Bogenschiessen, Tennis, Klettern, River Rafting : Es gibt so viele Möglichkeiten – genau hier setzt « Brüggli bewegt » an. Bilder : Samuel Herrmann, Regina Furger, Valeri Vonwiller, Karsten Flemig
unterwegs 0613 | 37
Natürlich
Menschliche Beziehungen :
Die Macht der Hormone
Zwischen 150 Millisekunden und 90 Sekunden – so lange braucht unser Gehirn, um zu entscheiden, ob uns
jemand sympathisch ist oder nicht. Ist der entsprechende Mensch nah genug, erfasst darüber hinaus das
Gefühlszentrum des Gehirns auch noch die individuelle Ausdünstung sowie seine genetischen Signale.
Stellen Sie sich die folgende Situation vor : Sie sind
an einer Party, an einem Fest oder mit Freunden an
einer Bar und unterhalten sich. Und plötzlich stösst
eine fremde Person dazu. Sie begrüssen sie und
wissen intuitiv im selben Moment « ich mag dich »
oder « ich mag dich nicht ». Erklären können Sie sich
diesen entscheidenden ersten Eindruck meist nicht,
und er ist – einmal gefällt – auch kaum wieder zu
korrigieren. Und Sie fragen sich : Warum ist das so ?
Chemische Botenstoffe
haben bei der Partnerwahl
eine grosse Bedeutung.
38 | unterwegs 0613
Wir haben den richtigen Riecher
Einer der Faktoren für eine Sympathie oder Antipathie ist der ureigene Körpergeruch. Der Satz « Ich
kann dich gut riechen » kommt also nicht von ungefähr – im Gegenteil. Die Düfte des Gegenübers
treffen mitten ins Zentrum unserer Instinkte und
verraten, ob wir ihn so richtig gut riechen können
oder auf ein weiteres Zusammentreffen liebend
gern verzichten. Denn jeder Mensch besitzt einen
unverwechselbaren Duft, der so individuell ist
wie sein Fingerabdruck. Dieser Duft enthält eine
Vielzahl chemischer Substanzen, die bestimmte
genetische Informationen über uns transportieren. So können wir beispielsweise Signale
im Körpergeruch wahrnehmen, die es uns
erlauben, allfällig vorhandene Krankheiten
zu erkennen, einen passenden Partner
zu finden und Verwandte von Nichtverwandten zu unterscheiden. Die Wahrnehmung dieser Signale geschieht
unbewusst und unterschwellig. Und :
Kaschieren ist sinnlos. Parfüms,
After Shaves und Duftwässerchen,
mit denen wir unsere Attraktivität
erhöhen wollen, erschweren es der
menschlichen Nase zwar den Eigengeruch wahrzunehmen, doch meist
erschnuppert sie den echten Geruch
unter dem Duftteppich reflexartig.
Jeder riecht anders
Der menschliche Eigengeruch
entsteht durch die Produktion von
Abfallprodukten unseres Körpers.
Natürlich
Dieser produziert ständig neue Zellen und stösst
alte ab, die dann im Körper zerfallen und über die
Haut nach aussen abgestossen werden. Und weil
jeder Mensch über eine unterschiedliche DNA in
seinen Zellen verfügt, riechen deren Abfallstoffe
auch immer ganz individuell.
Partnerwahl : ein chemischer Hormoncocktail
Eines der spannendsten Themen in Sachen zwischenmenschliche Beziehungen ist das Thema
Partnerwahl. Warum verlieben wir uns in jemanden, und warum funkt’s manchmal einfach nicht ?
Die Gehirnforschung misst den chemischen Botenstoffen, neuroaktiven Substanzen und auch
der Hormonkonzentration eines Menschen bei
der Partnerwahl eine immense Bedeutung bei.
Verschiedene Botenstoffe im Gehirn steuern sowohl unsere Stimmung, die Erlebnisbereitschaft
als auch unsere Wertorientierung. Dopamin und
Noradrenalin, die sogenannten Neurotransmitter, bestimmen durch ihre Konzentration das
lustvolle Erleben. Das Überraschende daran ist, dass wir diese Vorgänge – auch
wenn wir das vielleicht glauben –
nicht bewusst wahrnehmen. Doch
was passiert genau, wenn Mann
und Frau sich begegnen und sich
zum Anbeissen finden ?
Düfte, auf die wir fliegen
Pheromone sind kaum wahrnehmbare Lockstoffe, die der
biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen
und die zwischenmenschliche Anziehung
bewirken. Androstenon und Androstenol ( andros = griechisch für Mann ) sind die männlichen
Pheromone, welche die emotionale Einstellung
der Frau verändern und sie physisch und psychisch
in den Bann des Mannes ziehen. Bei den Frauen
sind die sogenannten Kopuline das Pendant.
Diese Substanz hebt den Testosteronspiegel der
Männer markant und veranlasst sie, sich um ein
weibliches Wesen zu bemühen. Das Verhalten
der Männer wird also
ebenfalls auf chemiDer Satz « Ich kann dich
schem Weg gelenkt.
So unromantisch es
gut riechen » kommt nicht
auch klingt : Sich vervon ungefähr.
lieben und die Partnerwahl ist mehr von biochemischen Prozessen unseres Körpers abhängig
als von Äusserlichkeiten, Wertvorstellungen und
Statussymbolen. Irgendwie beruhigend.
» Viviane Probst
Fachspezialistin Unternehmenskommunikation
Bestimmte
Hormone können irritieren
vpr. Menschen haben von Natur aus eine
gute Nase für den idealen Partner. Es
gibt aber Hormone, die diesen Vorgang
stören können : Verhütet eine Frau mit
der Antibabypille, besteht die Möglichkeit, dass sie einen für sie ungeeigneten
Partner auswählt, da die Pille im Körper
eine Schwangerschaft vortäuscht. Dies
verändert die Zusammensetzung der Hormone und somit auch die Wahrnehmung
der Pheromone. Das kann so weit gehen,
dass der erhoffte Nachwuchs ausbleibt.
Ein Paar bekommt in der Regel nur dann
Kinder, wenn beide Partner völlig unterschiedliche Immunsysteme haben. Und
genau hier liegt die wichtigste biologische
Funktion der Pheromone : Sie zeigen der
Frau an, wie das Immunsystem des Mannes beschaffen ist. Doch die Pille kann einer Frau nicht nur bei der Suche nach « Mr.
Right » ein Schnippchen schlagen : Verhütet sie erst im Verlauf der Partnerschaft
mit der Pille, besteht die Gefahr, dass sie
den Pheromon-Cocktail ihres Partners auf
einmal nicht mehr riechen kann.
» Bild : Fotostudio Bühler
unterwegs 0613 | 39
Virtuelle Welt
Das Jüngste Gericht im Internet
Mobbing ist nichts Neues ; doch leider wird es von vielen als etwas Alltägliches angesehen,
trivialisiert oder komplett ignoriert. Neu sind aber die Ausmasse an Rücksichtslosigkeit und
Brutalität, mit denen vor allem junge Leute im Internet über andere herfallen.
Der Begriff Cyber-Mobbing steht für das gezielte
Fertigmachen einer Person im Internet oder per
Handy. Es ist eine noch brutalere Form von « gewöhnlichem » Mobbing, weil die Opfer keine Möglichkeit haben, ihren Peinigern zu entgehen, und
weil das Mobbing online vor grossem Publikum
stattfindet.
Ein weiterer Unterschied zu Mobbing in der « realen » Welt ist, dass die Täter beim Cyber-Mobbing
oft anonym oder unter falscher Identität agieren.
In den meisten Fällen ist dem Opfer die Identität
des Haupttäters zwar bekannt, doch in der Anonymität des Internets finden sich viele potentielle
Anhänger : Beobachter, die sich dazu hinreissen
lassen, bei den Mobbing-Attacken mitzumachen.
Im Fall des « Ice-Tea-Videos », der sich Anfang Dezember 2012 in der Schweiz ereignete, stellte ein
junger Mann auf Facebook ein Video online, das
seine Ex-Freundin beim
Sexspiel mit einer EisteeFlasche zeigt. Innert kürzester Zeit wurde das
Video mit hunderten von
Kommentaren versehen,
die Beleidigungen, Spott
und angebliche Namen
der Beteiligten enthielten. Darin wurde das
Opfer mehrmals von
wildfremden FacebookUsern als naiv abge-
» Bild : Calvin Mattes, Nicole Stieger, Ivan Wietlisbach
40 | unterwegs 0613
stempelt und behauptet, dass es selbst an diesem
Vorfall schuld sei und nichts anderes verdient
hätte. Oft ist solchen Mitläufern nicht bewusst,
welche Konsequenzen ihr
Handeln hat – im Internet ist
nicht sichtbar, welches Ausmass und welche Auswirkungen die Verletzungen auf das
Leben der Opfer haben.
Das Internet vergisst nie
Sind die bösartigen Kommentare, Beleidigungen und
demütigenden Inhalte erst
einmal veröffentlicht, lassen
Virtuelle Welt
Cyber-Mobbing bei Jugendlichen
in der Schweiz
33 % geben an, dass Bilder / Videos ohne ihre Zustimmung online gestellt wurden¹
23 % geben an, übers Internet fertig gemacht worden zu sein¹
11 % geben an, dass Beleidigendes über sie im Internet verbreitet wurde¹
52 % wurden schon online belästigt ²
72 % sind bereit, selbst private Bilder und Informationen online zu stellen ²
Quellen : ¹ JAMES-Studie 2010, ZHAW ( 12 – 19-Jährige )
² Online-Umfrage 2009, Microsoft Schweiz ( 14 – 18-Jährige )
unterwegs 0613 | 41
Virtuelle Welt
Tipps gegen
Cyber-Mobbing
Selbstkontrolle Stellen Sie nichts online, das Sie nicht auch problemlos Ihrem Arbeitgeber, Ihren Eltern oder Ihren
Kindern zeigen würden.
SperrenAm besten nehmen Sie Freundschaftsanfragen von
Fremden gar nicht erst an. Wenn Ihnen ein Kontakt
unangenehm wird oder Sie belästigt, blockieren
Sie ihn.
Nummer wechselnBei anhaltend belästigenden SMS oder Anrufen
wechseln Sie Ihre Handynummer.
Nicht antwortenReagieren Sie nicht auf Pöbeleien oder Belästigungen, sondern löschen Sie wenn möglich die Kontakte. Generell gilt : auf Provokationen zu antworten,
verstärkt das Mobbing.
Darüber sprechenWenn die Mobbing-Angriffe nicht aufhören, sprechen Sie mit einer Vertrauensperson darüber –
auch wenn es Ihnen unangenehm ist.
Probleme meldenInformieren Sie die Betreiber der Website über Inhalte, die Ihnen peinlich sind und ohne Ihre Erlaubnis online gestellt wurden. Melden Sie gravierende
oder illegale Vorfälle der Polizei.
Beweise sichern
Sichern Sie die Daten ( kopieren, speichern,
Screenshots ). Bei einer Anzeige helfen die Beweise der Polizei, die Täter ausfindig zu machen und
die Inhalte entfernen zu lassen.
Rechte kennenNiemand hat das Recht, Bilder oder Videos ohne
Zustimmung der abgebildeten Personen zu veröffentlichen. Ausserdem ist öffentliche Beleidigung,
Rufmord und Drohung illegal und strafbar.
Hilfe annehmenWenn Sie mit den oben genannten Massnahmen
keinen Erfolg haben – oder Unterstützung dabei
benötigen – holen Sie sich Hilfe.
Pro Juventute Beratungsangebot :
Telefon : 147 ( 24h-Hotline )
SMS : 147
Chat : www.147.ch
Weitere Informationen zu Cyber-Mobbing :
www.cyber-mobbing.ch
www.projuventute.ch / medien / stoppcybermobbing
42 | unterwegs 0613
Virtuelle Welt
sie sich nur schwer
endgültig entfernen. Selbst bei
Eingreifen des Rechtssystems – wie
im Falle des Ice-Tea-Sexvideos – gibt
es keine Garantie dafür, dass die Inhalte nicht plötzlich wieder auftauchen
und alles von vorne beginnt. Obwohl
der Haupttäter von der Kantonspolizei Zürich gefasst und das Video von Facebook
entfernt wurde, ist es bereits mehrere Male auf
YouTube und anderen öffentlichen Seiten wieder
aufgetaucht. Das Problem ist, dass die User sozialer Netzwerke ohne Aufwand alles kopieren, speichern und wieder veröffentlichen können. Deshalb
erstrecken sich Cyber-Mobbing-Attacken oft über
Jahre – was es den Opfern umso schwieriger
macht, ihre Erfahrungen zu verarbeiten.
Der K( l )ick, jemanden leiden zu lassen
Die Menschen der Antike erfreuten sich in der
Arena am Leid anderer – heute wird das Internet zum Kolosseum der Moderne : Die Zuschauer
applaudieren per Mausklick, wenn das Opfer von
den Kommentaren hungriger Löwen zerfetzt wird.
Neid, Frustration, Eifersucht, Rachegelüste oder
das pure narzisstische Bedürfnis, jemanden fertigzumachen, um sich selbst besser zu fühlen, spielen eine grosse Rolle, wenn eine Kettenreaktion
mit vielen Mitläufern entsteht. Vielfach handeln
Mitläufer aus Angst davor, selbst zu Mobbing-Opfern zu werden ; nur indem sie sich der stärkeren
Gruppe – den Tätern – anschliessen, fühlen sie
sich unverletzlich, stark und sicher.
Die Community als Richter und Vollstrecker
Die Profile der Betroffenen in sozialen Netzwerken wie Facebook werden mit sogenannten Shitstorms überschwemmt : Fluten von Beleidigungen
und Kommentaren, in denen das Opfer
blossgestellt
und gedemütigt wird. Diese
Art von Cyber-Mobbing bezeichnet man
als Flaming. Im Mai
2010 nahm sich in
Österreich ein 13-Jähriger das Leben,
nachdem sein Profil zuerst von Mitschülern und
später von völlig unbekannten Facebook-Usern
mit Kommentaren und Nachrichten darüber, « wie
schwul er sei », überschwemmt worden war.
Wer kein Profil hat, werfe den ersten Stein
Die Auswirkungen von Cyber-Mobbing auf die
Betroffenen sind grundsätzlich dieselben, wie
bei « normalem » Mobbing. Sie führen meist vom
sozialen Rückzug bis hin zur totalen Isolation, zu
Angststörungen und Panikattacken, Depressionen,
Schlafstörungen, selbstverletzendem Verhalten,
anhaltender Nervosität und Anspannung, durch
die hohe psychische Belastung ausgelösten psychosomatischen Beschwerden, Suizidgedanken
und so weiter – die Liste könnte endlos fortgeführt
werden.
Da die Opfer von Cyber-Mobbing den Angriffen oft
jahrelang rund um die Uhr hilflos ausgeliefert sind,
sind die psychische Belastung und die daraus folgenden Symptome meist schwerwiegender als bei
« gewöhnlichem » Mobbing.
Unter Cyberstalking versteht man die fortwährende ( sexuelle ) Belästigung und Verfolgung einer
Person im Internet und über das Handy. Ähnlich
wie bei normalem Stalking erhofft sich der Cy- Der Fall von Amanda Todd, einer 15-jährigen kanadischen Schülerin,
ber-Stalker eine Kondie im Oktober 2012
taktaufnahme – oder
Besonders perfid : Das
nach monatelangem,
zumindest eine Reaktion irgendwelcher
Internet-Mobbing findet vor gnadenlosem CyberMobbing Selbstmord
Art – mit der Person,
grossem Publikum statt.
beging, ist kein Eindie er fanatisch mit Ezelfall. Als 13-Jährige
Mails, SMS, Anrufen
oder Kommentaren und Freundschaftsanfragen in machte sie beim Chatten Bekanntschaft mit einem fremden Mann, der ihr viele Komplimente
sozialen Netzwerken bombardiert.
machte und sie schliesslich dazu drängte, ihm ein
Cyberthreats sind offene Androhungen von Ge- Oben-ohne-Foto zu senden. In ihrer jugendlichen
walt, in denen direkt oder indirekt dazu aufgeru- Naivität schickte Amanda es ihm per Mail. Der
fen oder angekündigt wird, dass jemand verletzt Unbekannte verschickte dieses Bild an all ihre
oder gar getötet werden soll. Im September 2012 Mitschüler und stellte es auf Facebook. Amanda musste daraufhin
erstach in den Niedermehrmals die Schule
landen ein 14-Jähriger
Per Mausklick, schön
wechseln, doch egal
eine 15-jährige Schüwohin sie ging, das
lerin, die auf Facebook
anonym, werden andere
Foto war schon dort.
Gerüchte über ihre besöffentlich blossgestellt.
Als sie die Quälereien
te Freundin verbreitet
ihrer Mitschüler und
hatte. Diese schwor
online, dass sie Rache nehmen werde und beauf- völlig Fremder schliesslich nicht länger aushielt,
tragte daraufhin den 14-jährigen Jungen – der ihre richtete sie ihre letzten Worte in Form von beDrohung gelesen hatte – ihre Freundin für 50 Euro schrifteten Karteikärtchen, die sie in einem Video
auf YouTube vor die Kamera hielt, an alle, die
umzubringen.
selbst mobben oder gemobbt werden. Darauf erEine weitere, besonders grausame Form von Cy- zählt sie, wie sie sich wegen den Mobbing-Angrifber-Mobbing ist das sogenannte Happy slapping, fen fühlt, wie sie alles dafür geben würde, dieses
bei dem Gewaltszenen von den Tätern gefilmt und Foto zurücknehmen zu können und wie sehr sie
später im Internet veröffentlicht oder per Handy ihre Dummheit, einem Fremden ein solches Foto
geschickt zu haben, bereut.
verschickt werden.
Das Abschieds-Video von Amanda Todd ist besonders erschütternd, weil es eines der seltenen
Zeugnisse über die Qualen eines Opfers aus erster
Hand ist. Aus Angst, und weil sie sich schämen,
versuchen die meisten Cyber-Mobbing-Opfer, ihr
Leiden im Internet zu verbergen oder es herunterzuspielen.
» Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
unterwegs 0613 | 43
Report
Schöne Modewelt : Glanz und
Gloria auf Kosten der Armen
Diese oder jene Hose ? Ach, ich nehm doch gleich beide ; sie sind ja
so günstig. Das geht nur, weil andere drauflegen : die Arbeiterinnen und
Arbeiter in den Textilfabriken.
Hinter dem Glanz und Gloria der Modewelt steckt telpreise drastisch angestiegen sind. So haben
eine unbequeme Wahrheit. Sie ist ausgelagert, sich zum Beispiel die Preise für Reis, Weizen und
weit weg, damit sie nicht stört, wenn « Shopping Getreide in den Jahren 2000 bis 2008 verdreifacht.
Betroffen sind also
Queens » und « Fashion
speziell die ärmeren
Victims » durch die EinDer Kauf von teuren Marken Familien, die keine Alkaufs-Tempel stelzen,
um ihre Plastiktüten garantiert nicht, dass es den ternative zur Arbeit in
der Textilfabrik haben.
mit den neusten KlaNäherinnen besser geht.
Gesetzliche Mindestmotten zu füllen. Vieles
löhne, ein Mindestwird in China, Bangladesh, Kambodscha, Indien, Pakistan und anderen mass an Sozialleistungen, gewerkschaftliBilliglohnländern produziert, wo bittere Armut der che Strukturen ? Nie gehört. Schätzungen
Lohn für harte Arbeit ist. Die Arbeiterinnen und zufolge sind weniger als 10 Prozent der
Arbeiter in den Textilfabriken sind die Opfer eines Arbeiterinnen in den Nähfabriken gePreiskampfes, den die globale Textil- und Beklei- werkschaftlich organisiert. Und wenn
dungsindustrie auf die Spitze treibt, angeführt von doch, dann in Form scheinheiliger
Markenfirmen mit glänzenden Werbekampagnen Zugeständnisse oder Abkommen,
und Supermarktgiganten, die mit Billig-Verspre- die nur in Ausnahmefällen fair sind
chen die Konsumenten ködern. Ein knallhartes und in erster Linie dazu dienen, die
Geschäft : 30 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter Konsumenten in der westlichen
der Textilindustrie schuften 13 Stunden pro Tag, Welt zu beruhigen.
80 Stunden pro Woche für einen Lohn, der mehr
Alle mischen mit
schlecht als recht für die Nahrung reicht.
Wer glaubt, dies gelte nur für BilFrauen sind besonders betroffen
liglabels, irrt. Supermarktketten,
Die « Erklärung von Bern, EvB » legt dar, dass in den die eine grosse Rolle im Textilmarkt
Textilfabriken mehr als 80 Prozent Frauen arbeiten. spielen, gehören genauso zu den
Wie sollen sie und ihre Familien über die Runden Tätern wie italienische Luxuslabels.
kommen angesichts solcher Zusammenhänge ?: Der Kauf von teuren Kleidern garanNur 0, 5 bis 3 Prozent des Verkaufspreises eines tiert also nicht automatisch dafür, dass
Kleidungsstückes, so die EvB, kommen im Schnitt es den Näherinnen und Nähern besser
bei der Näherin an ; ein paar wenige Rappen pro geht. Wer recherchiert, findet rasch zahlKleidungsstück. Das ist besonders tragisch, weil lose Berichte über Arbeiterinnen, die mit
gerade in den Billiglohnländern die Nahrungsmit- Schlägen oder gar dem Tod bedroht werden.
44 | unterwegs 0613
Report
Man liest von elfjährigen Mädchen, die schuften, zu Abend- und Nachtschicht gezwungen werden.
damit die kleinen Geschwister eine Schüssel Und man liest von Herstellern, die sich mit fadenReis bekommen. Man
scheinigen Argumenliest von hunderten
ten aus der VerantDie Mode ist ein knallhartes wortung stehlen oder
Menschen, die bei Famit präziser Unschärfe
brikbränden ums Leben
Geschäft auf dem
darzulegen versuchen,
kommen ( weil es keine
Buckel der Ärmsten.
dass sie von all dem
Feuertreppen gibt und
nichts gewusst haben.
die Fenster vergittert
sind ). Man liest von psychischer Gewalt, sexuel- Besonders perfid : Es ist üblich, dass Kleiderlabel
ler Ausbeutung und von Hochschwangeren, die ihre Produktion durch Lizenzverträge an Subunternehmen vergeben. Diese Subunternehmen
wiederum schreiben die Arbeiten anonym
aus – und geben sie dem billigsten
Anbieter weiter. Es gibt ganze
Es gibt
Hoffnung
Auf Druck der Konsumenten nehmen immer
mehr Hersteller eine faire Textilproduktion
ernst. Die neu gegründete Plattform « Get
Changed » mit Hauptsitz in Zürich informiert
über Neuigkeiten und fördert sozial und ökologisch produzierte Mode.
» www.getchanged.net
» Collage : Luca Ammann,
Grafiker in Abklärung
unterwegs 0613 | 45
Report
Der Detailhandel und die Marke profitieren
60 – 65 % Detailhandel
14 – 18 % Marke
4 – 6 % Verladung, Verzollung, Transport
5 – 7 % indirekte Kosten und Gewinn der Fabrik
9 – 13 % Material
0, 5 – 3 % Arbeitskosten Produktion
= Lohn der Näherinnen und Näher
Gestützt auf Informationen der « Erklärung von Bern, EvB »
Was kann
ich dagegen
tun ?
•Fragen Sie nach Firmen und Marken, die sich
verpflichten, an alle Arbeiterinnen und Arbeiter in der Herstellungs- und Zulieferkette
Existenzlöhne zu zahlen und grundlegende
soziale Standards zu gewährleisten.
•Bevorzugen Sie Kleider aus biologisch hergestellter und fair gehandelter Baumwolle
( diverse Biolabels von Migros, Manor, Max
Havelaar Fairtrade Cotton, Öko-Tex 100,
Coop Naturaline und andere mehr ).
•Meiden Sie billige, qualitativ bedenkliche
Massenware mit offensichtlich kurzer Lebensdauer, die oft nur für den Ausverkauf
hergestellt wird. Hilfreicher Richtwert : Ein
Leibchen, das weniger als 10 Franken kostet,
kann kaum fair hergestellt sein.
•Investieren Sie bevorzugt in qualitativ gute
Kleider, die länger halten und verschieden
kombiniert werden können.
•Informieren Sie sich. Informierte Konsumenten können Verhaltensveränderungen bei
den Firmen bewirken. Internettipps :
–www.evb.ch >> Clean Clothes Campaign
–www.saubere-kleidung.de
–Suchbegriffe auf Google : sozialverträgliche Kleidung, faire Textilien, Mindestlöhne in Billiglohnländern, Modelüge
46 | unterwegs 0613
Dörfer, sogenannte Sweatshops, die für die ver- Trend eingeläutet wurde, wird entsorgt, was nicht
schiedensten Labels tätig sind. Die Marken sind mehr getragen werden will. Es hat ja nicht viel geso fein raus ; wenn krikostet – zumindest
nicht uns. Diese Spirale
tische Fragen kommen,
Vom Verkaufspreis kommen dreht sich immer
verweisen sie auf ihre
schneller. Günstig-MoSubunternehmen ; das
nur 0, 5 bis 3 Prozent
gilt für Jeans, Hemdeketten, zum Beispiel,
bei den Näherinnen an.
orientieren sich im Deden, Shirts und Jacken,
kurzum für sämtliche
sign stark an den
Textilien, genauso wie für Schuhe. Die Marken gros­sen Modelabels. Wenn diese ihre Kollektidahinter geraten erst ins Rampenlicht, wenn onen an den Modeschauen präsentiert haben,
Menschenrechtsorganisationen mit versteckter dürfen nur wenige Wochen vergehen, bis die
Kamera filmen, wie Kinder-Arbeiter Glitzerpail- neusten Billig-Kollektionen auf dem Markt
letten an Blusen nähen ( dazu sind kleine, feine sind. Die Näherinnen und Näher müssen
Finger von Vorteil ), auf deren Etikette der Name es möglich machen : Der Druck auf die
des Kleiderlabels prangt. Spätestens dann kann Ärmsten wird noch grösser, damit die
niemand mehr abstreiten, dass hier etwas völlig Konsumgesellschaft den jüngsten
Trends hinterher rennen kann.
falsch läuft.
Wegwerfartikel im Schnellverfahren
Mode ist ein Konsumgut, vergänglich wie Obst.
Wenn’s nicht mehr chic ist, weil bereits ein neuer
» Michael Haller
Redaktor « unterwegs »
Auch das noch
« Papa, was hast Du
heute gemacht ? »
Feierabend, endlich zuhause. Junior begrüsst Ich hatte zwischen den einzelnen Mails zwar noch
mich stürmisch. Während ich die Jacke an den versucht, mich den geplanten Arbeiten zu widHaken hänge, die Schuhe ins Regal stelle und men, aber mit jedem Bling, das die Ankunft eines
mein Mobilgerät aus der Laptoptasche ziehe, weiteren Mails ankündigte, war ich wieder mitfragt er : « Papa, was hast Du heute gemacht ? » Ich ten in der Debatte. Konditioniert auf jederzeitige
blicke drei Sekunden
Verfügbarkeit habe ich
lang ins Leere, rufe
mich von unseren elekAllzeit bereit :
meine Erinnerung an
tronischen Helfern dodiesen Arbeitstag ab,
minieren lassen. Aber
Ich hatte mal wieder
versuche die EreignisMorgen wird alles anviel E-Mail-Verkehr.
ders, denke ich mir.
se und Eindrücke chroMorgen werde ich das
nologisch zu ordnen,
um dann zu kapitulieren : Ja, was eigentlich ; was Mail beiseite lassen. Vielleicht schaue ich mal
habe ich heute gemacht ? Die Reportage über un- kurz rein, beim Arbeitsbeginn. Nur kurz, ganz
sere Ausbildungserfolge ? Das Kommunikations- schnell.
Konzept zur Intranet-Erneuerung ? Die Inhalte
auf www.brueggli-medien.ch aktualisiert ? Leider Junior wartet auf eine Antwort. Ich streiche
nein. Ich hatte mal wieder viel E-Mail-Verkehr. ihm über den Kopf und sage : « Ich habe viel
Und daran war ich nicht mal ganz unschuldig. Ich heisse Luft von links nach rechts verschohatte nämlich eine gute Idee. Die fand ich so gut, ben. » Wir lachen und es scheint, als stehe die
dass ich sie gleich einem Zuständigen mitteilen Zeit für einen kostbaren Moment still. Dann
wollte. Also mailte ich ihm. Er fand die Idee ge- setze ich mich mit der Familie an den Abendnau so gut wie ich. Und so drückte er sie gleich tisch.
zwei weiteren Zuständigen per Mausklick aufs
Auge. Einer der beiden Zuständigen hatte aber Eine halbe Stunde später befinde ich
nachvollziehbare Einwände, die er dem ersten mich in meinem Zuhause-Büro. Ich
Zuständigen und mir zurück mailte. Weil’s grad muss arbeiten.
im selben ging, machte er ein CC an die gesamte
Gruppe von Zuständigen. Und seinen Stellvertre» Michael Haller
Redaktor « unterwegs »
ter berücksichtigte er gleich auch noch, auf dass
der sich mit einer Antwort an uns und weitere
Beteiligte legitimieren musste, die ihrerseits
dasselbe taten. So hatten wir einen virtuellen Flächenbrand, der sich schneller ausbreitete als ein
Fusspilz in den Duschräumen eines ungepflegten
Campingplatzes.
unterwegs 0613 | 47
Kommunikation
Wem soll man noch glauben ?
Wenn es um die Wahrheitsfindung geht, sind manche Menschen
leicht beeinflussbar. Wie viel « Wahrheit » erträgt der Mensch und
wo bleibt die eigene Kritikfähigkeit ?
Heute ist ein guter Tag, um etwas geistige Nah- Er zieht sich den Lesestoff rein, wie ein Literarung aufzunehmen, denkt Harald, als er sich für turjunkie Goethes Faust. Und er muss ganz schön
viel verarbeiten. Es
ein paar ruhige Minuverwundert nicht, dass
ten in ein Restaurant
So viele Meinungen und
Haralds Rückenschmerauf einen Entspannungs-Tee absetzt. Er
Tipps – wo bleibt da unsere zen eine Lesestunde
später zusätzlich von
nimmt sich bewusst
eigene Wahrheit ?
Kopfschmerzen begleivor, auf das Smarttet werden. Trotzdem,
phone zu verzichten,
damit seine gesuchte innere Ruhe durch nichts Harald ist ein Kämpfer und er lässt nicht ab von
unterbrochen wird. Auch nicht durch seine Rü- der Lektüre. Das einzige, was für ihn zählt, ist die
Antwort auf sein Problem.
ckenschmerzen.
Soviel « Wahres » auf einmal
Es dauert nicht lange, bis ihm die vielen Zeitungen
und Zeitschriften an der Theke ins Auge fallen.
Eine davon berichtet sogar über sein Leiden. Eine
Fachzeitschrift nimmt Bezug auf schlechte Sitzgewohnheiten. Und eine Gratiszeitung berichtet
über einen Heilpraktiker, der die wahren Ursachen
von Rückenschmerzen zu kennen scheint. Haralds
guter Vorsatz ist so gut wie gescheitert. So viel
Wissenswertes über sein Leiden – das will, nein :
muss er lesen.
Sein Gesichtsausdruck verrät, dass ihn die Lektüren näher an den Kern seines Problems bringen.
48 | unterwegs 0613
wohltuend, dass die Sorgen für kurze Momente auf Wolken getragen werden.
Wenn es um die Umsetzung in der Praxis
geht, schleichen sich gerne Zweifel ein, und
die Theorie ist schnell wieder in Frage gestellt.
Ich gehe mal davon aus, dass es eine innere Ampel sein muss, die auf rot schaltet, um die Theorie
auch mal zu hinterfragen. Schliesslich müssen die
Erkenntnisse des Autors nicht dem individuellen
Empfinden des Lesers entsprechen. Auch wenn er
ein Stück Wahrheit von sich offenbart : Es ist seine
subjektive Wahrnehmung und widerspiegelt seine
persönliche Erfahrung.
Was heisst hier Wahrheit ?
Wenn es darum geht, etwas für das eigene Seelenheil zu tun, lassen sich viele Menschen gerne Die eigenen Erfahrungen zählen
von Buchautoren und deren Erkenntnissen inspi- Woran liegt es, dass viele Menschen zuerst der
rieren und beeindrucken. Zugegeben, es spricht öffentlichen Meinung Beachtung schenken,
einiges für die geistige
bevor sie sich ihre
Nahrung in Buchform.
eigene Meinung
Es gibt keine absolute
Sie kann Denkanstösse
bilden ? Hat algeben, den Horizont um
les, was öffentWahrheit – sicher nicht
ein paar Meilen erweilich ist, mehr
in den Medien.
tern oder im Glücksfall
Gewicht ?
sogar Kanäle für eine
Ve r m u t l i c h
neue Denkrichtung öffnen. Und die Bilder, die man erscheint alles, was in den Medien pusich bei einem guten Buch ausmalt, sind oft derart bliziert wird, als glaubwürdiger, weil es
Kommunikation
die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums hat. Und was
die Mehrheit denkt, wird in der
Regel als normal empfunden.
Da braucht es schon fast etwas
Mut, um eine eigene Meinung
zu haben.
Kluger Rat im Überfluss
Lebensbücher versprechen
oft ein glücklicheres und zufriedeneres Leben. Dagegen
spricht eigentlich nichts,
ausser dass diese oft vorbehaltlos und kritiklos
gelesen werden und nicht
selten als Wegweiser und
Fundament für ein besseres
Leben genommen werden. Da es
mittlerweile ein Überangebot solcher
Bücher gibt, dürfte es für manch einen Leser
schwierig sein, das Wesentliche für sich selber
heraus zu filtern. Um dem entgegen zu wirken,
scheint mir wichtig, sich vor Augen zu halten,
dass es letztlich um die eigene Wahrheitsfindung
und um das Durchleben eigener Erfahrungen geht.
Kein Buch der Welt kann diese Tatsache ersetzen.
Die Suche beginnt mit dem Beobachten
In einem wissenschaftlich geprägten Weltbild
gibt es für alles eine Erklärung. Es wundert mich
deshalb nicht, wenn viele Menschen ihr eigenes
Empfinden und ihre eigene Intuition zu wenig
ernst nehmen. Medienforscher Dr. Frank Marcinowski appelliert in Medienheft.ch an die Medien : « Sie sollen nicht die Wahrheit suchen, sondern die Beobachtung der Gesellschaft öffentlich
machen. »
Zurück zu Harald. Er scheint mittlerweile betrübt
zu sein. Nachdem er alle Beiträge gelesen hat,
weiss er nicht mehr, welche Informationen er für
sich nutzen soll. Seine verbissene Suche nach der
Wahrheit ist jetzt beladen mit Meinungen und
Erkenntnissen, die nicht die seinigen sind. Harald
hätte wohl mehr für sich getan, wenn er an seinem
ursprünglichen Vorhaben festgehalten hätte : beim
Entspannen bei einer Tasse Tee und dem Besinnen
auf sich selbst. Dort würde er die Wahrheit wohl
am ehesten finden.
» Daniel Köppel
Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
unterwegs 0613 | 49
Technische Dienste
Hand anlegen für eine klare Sicht. Bild: Roger Nigg
Carwash by Brüggli
Bei der ersten Autoreinigungs-Aktion der Technischen Dienste
wurden zu fairen Preisen Privatfahrzeuge der Brüggli-Belegschaft
auf Hochglanz gebracht.
Im Winter mussten in den Autos so manche Bo- Ein Angebot mit Zukunftspotenzial
denteppiche als Schuhabtreter unter dem Matsch Allein am ersten Tag der Aktion wurden in der Tiefder Strassen leiden – viele tragen noch heute garage von Brüggli acht Autos gereinigt – von vier
sichtbare Rückstände des Strassensalzes. Derweil Lernenden und zwei Teamleitern. Für Maria Mikosind auch die Mücken wieder da, und irgendwann lasek, die dieses Angebot lancierte, ist die erste
muss man den Tatsachen sowieso ins Auge bli- Aktion eine Art Testlauf : Bei einem positiven Echo
cken : Das Auto braucht eine Totalreinigung. Doch könnte sie sich durchaus regelmäs­sige, ähnliche
diese Arbeit fällt manch einem fast so schwer Anlässe vorstellen – nur grösser und öffentlich.
wie das Ausfüllen der Steuererklärung oder der Bei einer Fahrt durch die Waschstrasse erzählt sie
Frühlingsputz der Wohmir von den Plänen, die
nung. Deshalb klingt
sie für einen solchen
Eine praktische Idee:
das Angebot der TechReinigungsservice hätnischen Dienste fast
te.
Das sei zwar alles
die Autoreinigung während
ein wenig zu gut, um
noch reine Zukunftsder Arbeitszeit.
wahr zu sein: Am Mormusik, aber sie hätte
gen mit dem schmutzibeispielsweise die Idee
gen Auto zur Arbeit fahren, Schlüssel übergeben, eines grossen Zeltes, in das man mit dem Auto
und am Abend mit einem vor Sauberkeit strahlen- hineinfahren und es direkt in die Hände der Lerden Auto nach Hause fahren. Für zwanzig Franken nenden übergeben könnte. Dort hätte man dann
werden Armaturen, Fussmatten und Fenster ( von auch die Möglichkeit, ihnen bei der Arbeit über die
innen und aussen) gereinigt; für dreissig Franken Schulter zu blicken – vielen Leuten bedeute das
werden zusätzlich die Polster spühextrahiert ( das Auto schliesslich sehr viel, und sie überliessen es
funktioniert ähnlich wie Teppich-Shamponieren ), nur ungern wildfremden Menschen. Durch Mundund für einen Aufpreis von zwölf Franken erhält zu-Mund-Propaganda würde sich ein derartiges
das Auto noch einen Waschgang in der nahe gele- Angebot schnell herumsprechen und es würde die
genen Waschstrasse.
Brüggli-Lernenden den Kunden sehr nahe bringen.
50 | unterwegs 0613
Nicht nur die Kunden profitieren
Auch die Lernenden würden solche Anlässe begrüssen; für sie ist der Autoreinigungsservice eine
willkommene Abwechslung zu den alltäglichen
Arbeiten. Ausserdem sei es eine spannende Tätigkeit, weil alle Autos ganz verschieden seien und
deshalb auch unterschiedlich gereinigt werden
müssen.
Als Gundula Mahler vom Brüggli Wohnen am Feierabend in die Tiefgarage kommt, ist es schwer zu
sagen, wer mehr strahlt: sie oder ihr frisch geputztes Auto ? Für den Service der Lernenden hat sie
grosses Lob: Sie sei äusserst zufrieden und könne
sich nicht erinnern, wann sie ihr Auto das letzte
Mal so sauber angetroffen hätte. Sie könne dieses
Angebot nur weiterempfehlen und hoffe, dass es
weitere solche Aktionen geben werde.
» Natalie Frei
Mitarbeiterin Unternnehmenskommunikation
An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas
näher kennen. Diesmal Rosmarie Anderes, Leiterin Fachstelle
Berufliche Massnahmen, und Urs Mauchle, Teamleiter Montage.
Brügglianer
Editorial
10 Fragen an : Urs Mauchle und
Rosmarie Anderes
Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst :
Urs : Der Blütenduft unserer Zitronenbäume lässt gleich Feriengefühle aufkommen.
Rosmarie : Im Positiven ist es der
Pflanzenduft. Diesen nehme ich
sehr bewusst auf und liebe ihn
über alles. Schweissgeruch kann
ich nicht ausstehen. Das macht
mich sogar etwas aggressiv.
Eine Sportart, bei der Du
gerne zusiehst :
Urs : Tennis, Fussball.
Rosmarie :
Skirennfahren
und Motorsport am Fernseher. Live schaue ich gern
den Golfern zu.
Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von
Deinem Schlafzimmerfenster
aus sehen würdest :
Urs : Sydney Opera House.
Rosmarie : Von Landschlacht aus :
das Schloss Meersburg auf der anderen Seite des Bodensees.
Wann warst Du zum letzten
Mal richtig glücklich ?
Urs : Gleich wenn ich diese Fragen
beantwortet habe.
Rosmarie : Von Natur aus bin ich
ein glücklicher Mensch. Ich erfreue mich an kleinen Dingen.
Überglücklich war ich bei meiner
zweiten Hochzeit im August 2011.
Der Sänger, die Sängerin oder
die Band, die Du momentan
am häufigsten hörst :
Urs : Pink, Nate Ruess, Mumford & Sons.
Rosmarie : Milva, Herbert Grönemeyer und als Gruppe Die Prinzen.
Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt
erfüllen ?
Urs : Nach 1988 / 89 nochmals mit einem Camper
Neuseeland bereisen.
Rosmarie : Eine Opernaufführung in Verona erleben zu dürfen.
Wenn Du einen Tag die Welt regieren
könntest, was würdes Du dann ändern ?
Urs : Geld abschaffen und Tauschhandel einführen.
Rosmarie : Kinder und Jugendliche auf der ganzen
Welt vor sexuellem Missbrauch schützen.
Wenn Du einen eigenen Fernsehsender
hättest, was würde darauf laufen ?
Urs : Sport und Happy News.
Rosmarie : Spannende Krimis.
Was ist das beste Gerücht, das
Du über Dich gehört hast ?
Urs : Das ich mit 46 nochmals Vater
geworden sei ( Enkel im Kinderwagen
ausgefahren ).
Rosmarie : Mit 10 Jahren hatte ich einen schweren Unfall auf der Schulreise
und war 17 Wochen in Spitalbehandlung. Das Gerücht ging um, ich hätte es
nicht überlebt.
Beschreibe Dich in drei Worten :
Urs : ausgeglichen, freundlich, geduldig.
Rosmarie : menschenliebend, freundlich,
flexibel.
» Notiert : mha
unterwegs 0613 | 51
Persönlich
Keine Ahnung?
Als ich vor vier Monaten ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation
von Brüggli begann, war « keine Ahnung » noch einer der häufigsten Sätze,
die man von mir hörte. Heute weiss ich, dass ich sehr wohl eine Ahnung habe.
Vor etwas mehr als einem Jahr kam ich ins Brüg- dass ich sie mit der Zeit sogar immer interessanter
gli, um ein Aufbautraining zu machen – ohne die fand, war ich mehr als überrascht – ich war schockiert. Mit dieser Festgeringste Ahnung, wie
stellung keimte bei mir
es danach bei mir be« Ein Schock:
die Hoffnung, dass es
ruflich
weitergehen
irgendwo da draussen
sollte. Ich war 21 JahEs gibt Arbeit, die
eben doch einen Beruf
re alt und hatte noch
zu mir passt. »
geben könnte, der zu
keine Erstausbildung.
mir passte; und nun
Weil mich das ziemlich belastete, hatte ich ein Jahr zuvor mit einem würde ich mich auf die Suche danach begeben.
Psychologiestudium begonnen, das ich allerdings nach einem Semester wieder abbrach – Ich soll was?!
es hatte einfach nicht zu mir gepasst. Ich hatte Im Brüggli wurde ich ermutigt, ein Praktikum in
aber beim besten Willen keine Ahnung, was zu der Unternehmenskommunikation zu machen. Am
mir passen könnte. Deshalb war ich felsenfest Anfang fühlte ich mich ziemlich fehl am Platz. Zum
davon überzeugt, dass es kein Fach gab, das ich Beispiel hatte ich noch nie eine Medienmitteilung
nicht bloss anfangen, sondern auch abschlies­ geschrieben – wie auch ? – und war schockiert,
dass man mir zutraute, eine Medienmitteilung
sen würde.
zur Eröffnung des Pier 58 in Bern zu schreiben und
Jaja, schon klar – wer sucht, der findet die passenden Journalisten zu suchen, die diese
Bevor ich im Brüggli anfing, hatte ich erhalten sollten. Dasselbe galt für die Artikel, die
ehrlich gesagt ziemliche Vorurteile ich fürs « unterwegs » schreiben sollte ; anfangs
gegenüber Sozialunternehmen; ich glaubte ich wirklich, dass ich es nicht hinkriegen
schwor mir sogar am Abend vor würde oder dass mir einfach nicht einfallen würmeinem ersten Arbeitstag, dass ich de, was ich schreiben könnte. Oder ein Interview
allerspätestens nach fünf Monaten mit Herrn Pezelj über den Bau des Campus + zu
wieder weg sein würde. An meine führen – ich war überzeugt davon, dass ich total
Zeit im Brüggli hatte ich keine versagen würde und danach zugeben müsste, dass
allzu hohen Erwartungen ; der ein- ich leider nichts schreiben konnte, weil ich alles
zige Profit, den ich mir erhoffte, vergessen hatte.
war die Wiedergewöhnung an
einen strukturierten Tagesablauf All diese Ängste stellten sich aber als unbegründet
und vielleicht ein wenig mehr heraus und ich mochte diese Arbeit mit der Zeit so
gerne, dass ich mich sogar dazu überwinden konnSelbstdisziplin.
te, zur Eignungsabklärung für das Studium « JourVielleicht liegt es an meinem nalismus / Organisationskommunikation » an der
ADHS, jedenfalls verwandelt ZHAW ( Zürcher Hochschule für Angewandte Wissich bei mir Motivation norma- senschaften ) zu gehen. Die Nachricht, dass ich die
lerweise schnell in Frust und Aufnahmeprüfung bestanden hatte, kam genau
Abneigung, sobald die erste am Tag meines Ein-Jahr-Jubiläums bei Brüggli –
Begeisterung nachlässt – und unglaublich, was sich innerhalb eines Jahres alles
früher oder später lässt diese verändern kann. Vor ein paar Monaten hatte ich
garantiert nach – bei allem. noch « keine Ahnung », und im September werde
Als ich also bemerkte, dass ich in Winterthur das Studium beginnen.
mir die Arbeit an dem Projekt,
das mir zugeteilt wurde ( ein
» Natalie Frei
Übungsmodul für Word 2010 zu
Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
erstellen ) nicht nur gefiel, sondern
Bild: Michael Haller
52 | unterwegs 0613
Dies & Das
4pets international
ausgerichtet
mha. Die Produkte von 4pets, Brügglis Marke für
Hunde und Katzen, haben Freunde weit über die
Schweiz hinaus. Mit dem neuen Transportsystem
Penthouse sowie mit der Einstiegshilfe Easy Steps
geht die Reise weiter. 2012 ist der Startschuss für
die internationale Vermarktung mit Schwerpunkt
Nordamerika und Japan gefallen. 4pets macht mit
einem modernen Messeaufritt auf sich aufmerksam – und mit Produkten, die Hunde- und Katzenhalter entzücken. Mehr dazu auf www.4petsproducts.com
.com
www.leggero
heisst:
mit Leggero
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/Leistungsbarem Preismit unschlag
verhältnis.
Dies & Das
Neu bei Brüggli :
Ausbildung MediamatikerIn EFZ
ehe. MediamatikerInnen EFZ sind Fachleute im
Media-Umfeld, die über Basiswissen in Multimedia, Design, Marketing / Kommunikation, Informatik und Administration verfügen. Sie gestalten und
pflegen Websites und Intranets, fertigen Präsentationen und Dokumentationen an und begleiten
Projekte. Als Partner im Kommunikationswesen
bilden sie die Drehscheibe zwischen technischen
Fachleuten und den Anwendern von Multimedia.
MediamatikerInnen sind überall dort tätig, wo
der professionelle Umgang mit Informationen und
Medien gefragt ist. Die Ausbildung als MediamatikerIn bietet eine gute Basis für verschiedene
Berufsfelder.
•Schulische Bildung : Berufsfachschule Uzwil an
durchschnittlich zwei Tagen pro Woche
•Abschluss : Eidg. Fähigkeitszeugnis Mediamati-
kerIn EFZ
Voraussetzungen
•Gute Leistungen in Kreativität und in Mathema-
tik sowie in Deutsch, Französisch und Englisch
•Gute Auffassungsgabe
•Abstrakt-logisches sowie vernetztes Denkver-
mögen
•Kommunikations- / Teamfähigkeit
•Organisationstalent
Weitere Infos erhalten Sie bei Rosmarie Anderes : rosmarie.anderes@brueggli.ch
Mit seinen vielen kommunikativen Fachbereichen
eignet sich der Beruf speziell auch für Frauen.
Ausbildung
•Dauer : 4 Jahre
•Bildung in beruflicher Praxis : Werbe- und Kommunikationsagentur ( Brüggli Medien ), Informatik und Bürobereich von Brüggli
Gehörlos glücklich
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u
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deru
n
i
h
be
mha. Brüggli ist reich an Geschichten. Eine davon
bringen wir jeweils gross raus. Sie erscheint in der
sogenannten Klientengeschichte, ein Büchlein,
das dem Jahresbericht beiliegt und ausserdem
separat erhältlich ist. Die jüngste Klientengeschichte erzählt von Adriano Greco und dessen
Gehörlosigkeit – eine Geschichte, die Lebens-
freude vermittelt und zugleich ein Beispiel ist für
Brügglis Kompetenzen in Konzeption, Gestaltung
und Druck. Das Büchlein ist – wie viele weitere
auch – auf www.brueggli-medien.ch als Download zu finden.
GEHÖRLOSIGKEIT
DIE WELT DER STILLE?
«Auch wenn ich nicht
sprechen kann – ich finde
immer Wege, mir
Gehör zu verschaffen.»
Die meisten von uns kennen das: Man
will nichts mehr von einer Sache wissen,
in Ruhe gelassen werden, buchstäblich
«nichts mehr davon hören». Als Kind haben wir uns in solchen Fällen mit beiden
Händen die Ohren zugehalten, die Augen
zugepresst und laut irgendwelche Melodien gesungen oder «la la laaaaa» gerufen.
Jeder von uns hat schon mal ausprobiert,
wie das ist, nichts mehr zu hören, indem
wir uns die Ohren zugehalten haben. Doch
man konnte machen, was man wollte und
die Hände noch so fest gegen den Kopf
pressen: Irgendein Geräusch drang immer noch durch. Und sei es nur, die eigene
Stimme im Kopf zu hören.
Wie ist es aber, dauerhaft und ohne Hände
auf den Ohren fast oder gar nichts mehr
zu hören? In einer Welt der totalen Stille
zu leben? Für immer «in Ruhe» gelassen zu
werden?
Kein Mitleid, bitte
Häufig haben Hörende Mitleid mit den
Gehörlosen, weil sie beispielsweise keine
Musik und kein Vogelgezwitscher hören
können. Doch wer etwas nicht kennt, kann
es auch nicht vermissen. Heisst, dass Gehörlose, die von Geburt oder frühen Kindesjahren an nicht hören können, häufig auch keine
Musik oder kein Gezwitscher vermissen, weil
sie diese Geräusche noch nie gehört haben.
Musik und andere Geräusche fehlen ihnen
nicht in ihrer Welt.
Gehörlose entwickeln andere Strategien,
um zu «hören»: Die einen lieben es, ihre
Hand aufs Klavier zu legen, Discos zu besuchen oder ihre Stereoanlage zu Hause
voll aufzudrehen. Sie nehmen die Schwingungen der Musik mit den Fingern, den
Füssen und dem Bauch wahr. Dabei können
sie sich viel besser auf Feinheiten konzentrieren als Hörende, deren Gehirn voll mit
den Signalen der Ohren ausgelastet ist. Wie
unser Protagonist Adriano Greco: Er tanzt
leidenschaftlich gerne Salsa und sagt, dass
er die Musik durch seinen Körper spürt. Für
die Musikliebhaber unter den Gehörlosen
können solche Erlebnisse also ähnlich bereichernde Erfahrungen sein wie das «richtige»
Hören. Mitleid ist also nicht angebracht.
5
54 | unterwegs 0613
Dies & Das
Bike to work
mha. « Bike to work » ist eine schweizweite Aktion für Unternehmen und deren Angestellte, die
sich etwas Gutes tun wollen. Die Aktion ist frei
von Zwängen und verbissenem Leistungsstreben. Alle können mitmachen.
Ziel der Aktion ist, dass alle Teilnehmenden im
Juni an mindestens der Hälfte
ihrer Arbeitstage
den Arbeitsweg mit dem Velo oder kombiniert
mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen. Die
Teilnehmenden organisieren sich idealerweise
in Vierer-Teams ( Ausnahmen möglich ) und ernennen einen Teamchef. Die Team-Mitglieder
können sich aus Leuten mit den unterschiedlichsten Arbeitswegen zusammensetzen.
Pro Team darf eine Person mitmachen, die den
Arbeitsweg zwar ohne Velo, aber dennoch mit
eigener Muskelkraft zurücklegt – mit den Inline Skates, Turnschuhen oder Walking-Stöcken, zum Beispiel.
Brüggli nimmt zum vierten Mal an dieser
Aktion teil. Im letzten Jahr haben rund
50 Teilnehmende im Namen von Brüggli
zusammen mehr als 8000 Kilometer mit
dem Fahrrad zurückgelegt.
Ihre Saubermänner
für Haus und Garten
EhemaligenTreff im Usblick
pju. Die Technischen Dienste von Brüggli tragen
zum guten Zustand der Brüggli-Infrastruktur bei.
Gerne helfen sie auch Ihnen in Haus und Garten :
mha. Wer nach der Pensionierung mit Brüggli in Verbindung bleiben will, hat dazu gute
Gelegenheit. Brüggli veranstaltet einen regelmässigen Pensioniertentreff : Jeden Freitag ab
14 Uhr erhalten die Pensionärinnen und Pensionäre gratis Kaffee und Kuchen im Usblick.
Brüggli lässt zu diesem Zweck den Ehemaligen
einen Pensionierten-Ausweis zukommen.
• Komplette Wohnungsreinigungen ( Umzugsrei-
nigung ) inklusive Abgabegarantie
• Mithilfe bei Reinigungsarbeiten aller Art
• Gebäudereinigungen
• Rasen mähen, Unkraut jäten, Sträucher
und Hecken schneiden
• Malarbeiten für Innenräume, Aussenmal­
arbeiten, Mithilfe beim Abbrechen
• Auto-Innenreinigung
Die Technischen Dienste von Brüggli sind ein professioneller Dienstleister und Ausbildner zugleich :
•Hauswart / in EFA
•Fachfrau / Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Fach-
richtung Hausdienst
•Hauswartpraktiker / in AL
•Praktiker / in PrA Betriebsunterhalt
•Gebäudereiniger / in EFZ
•Gebäudereiniger / in EBA
•Praktiker / in PrA Gebäudereinigung
Ausserdem sind sie zum Chlausabend oder zur
Weihnachtsfeier eingeladen, ebenso zum Tag
der offenen Tür, und Brüggli denkt an sie mit
einer persönlichen Geburtstags- und Weihnachtskarte.
Kontakt : Telefon 071 466 95 00
Damit die Pensionierten auch regelmässig
darüber informiert sind, was Brüggli bewegt,
erhalten sie jeweils druckfrisch das Magazin
« unterwegs ».
unterwegs 0613 | 55
Brückenschlag
Unser Partner : CURAVIVA Thurgau
Dominique Nobel, Leiter des Alters- und Pflegezentrums Amriswil und
Verbandspräsident von CURAVIVA Thurgau, im Gespräch über das Alter, das Image
der Pflegeheime und die Zusammenarbeit mit Brüggli Medien.
Wer ist CURAVIVA Thurgau ?
CURAVIVA Thurgau ist der Branchenverband der
53 Alters- und Pflegeheime im Kanton Thurgau.
Entstanden ist er aus der kantonalen Sektion des
Dachverbandes CURAVIVA Schweiz. Er gehört
dem Dachverband als Mitglied an, ist jedoch ein
eigenständiger Verband, der regional die Qualität
in den Heimen, aber auch in der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte fördert und sich für eine
nachhaltige Alterspolitik einsetzt.
Zusammen mit Brüggli Medien lancieren
Sie 2013 eine Imagekampagne zum Thema
« Alters- und Pflegeheim als Arbeits- und Lebensort ». Mit welchem Ziel ?
In erster Linie möchten wir das Image der Altersund Pflegeheime in der Öffentlichkeit verbessern,
da noch viele Vorurteile gegenüber den Heimen
als Arbeits- und Lebensort bestehen. Was wir dabei besonders betonen, ist der Fachkräftemangel :
Geht das so weiter, haben wir aufgrund der demografischen Entwicklung ein Gesellschaftsproblem,
das uns alle betrifft. Im Moment leben in unseren
53 Alters- und Pflegeheimen rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner. Auch als Arbeitgeber sind
die Heime wirtschaftlich betrachtet wichtig für die
Region : Sie sichern rund 4000 Arbeitsplätze.
Warum arbeiten Sie gerade mit Brüggli
Medien zusammen und nicht mit einer herkömmlichen Werbeagentur ?
Weil Brüggli Medien ein innovativer Partner für
uns ist und uns zugleich versteht : einerseits, weil
er auch im Sozialwesen tätig ist, andererseits,
weil er stets auf unsere Wünsche und Bedürfnisse
eingeht. Zudem haben wir einen Ansprechpartner
für alles : Bei Brüggli Medien erhalten wir alle
Kommunikationsdienstleistungen aus einer Hand.
Das Thema « Alter » ist gesellschaftlich immer noch ein Tabu. Worauf führen Sie das
zurück ?
gen, sondern auch Werte und nehmen dabei die
eine oder andere Lebensweisheit mit.
Wie kann dieses Tabu entkräftet werden ?
Indem möglichst viele Leute einen Einblick ins
« Innenleben » eines Pflegeheims erhalten. Meist
sind die Leute überrascht, wie modern, offen und
kundenorientiert die Heime sind. Viele Heime
führen Informationsanlässe durch. Die Erfahrung
zeigt, dass das Tabu fällt, sobald man die Heime
mit eigenen Augen gesehen hat.
Vor kurzem haben Sie das Alters- und Pflegezentrum in Amriswil renoviert und den Neubau eingeweiht. Beim Eintritt ins Foyer erinnert es einen an ein modernes Hotel mit einer
durchdachten Infrastruktur zum Wohlfühlen.
Dominique Nobel freut sich auf die Imagekampagne
mit Brüggli Medien. Bild: Predrag Jurisic
Worin unterscheiden sich die heutigen Heime von denen vor zwanzig, dreissig Jahren ?
Das hat direkt mit unserer Gesellschaft und ihrem Heute stehen die Bedürfnisse der Bewohnerinnen
Jugendwahn zu tun. Denn nur « jung » bedeutet und Bewohner im Vordergrund. Es sind Kunden,
auch « schön ». Aber auch die Medien verstärken und sie entscheiden, was sie haben möchten und
diesen Effekt, wenn sie permanent über Verjün- was für sie das Beste ist – angefangen beim Esgungsmethoden berichten – egal, ob diese aus sen über die Wäsche bis hin zum Wohnen und der
der Chirurgie, Medizin oder Kosmetik stammen. individuellen Pflege. Daneben sind die Betriebe
Alt sein ist einfach nicht modern, und wir versu- moderner eingerichtet und professioneller : Das
chen das Alter möglichst lange hinauszuzögern Personal ist heute im Pflege- oder im Administund damit aus unserem
rationsbereich
sehr
Leben zu verbannen,
gut ausgebildet – das
was eigentlich schade
reicht von höheren
« Alt sein ist einfach
ist : Ältere Menschen
Fachschulabschlüssen
nicht modern. »
haben einen riesigen
bis hin zum Master in
Erfahrungsschatz, den
Pflege. Dies ist aber
sie an die nachfolgenauch nötig, weil sich
de Generation weitergeben können. Wissen kann die Altersheime vermehrt zu Pflegeheimen geman sich heute genügend an Universitäten und wandelt haben, in denen die medizinische BeFachhochschulen aneignen, Erfahrungen jedoch treuung und Anforderungen ans Personal gestiewerden im Leben gemacht und reifen erst mit gen sind.
dem Alter. Ich fände es schön, wenn wir den älteren Menschen wieder einen höheren Stellenwert Was möchten Sie unseren Leserinnen und
einräumen würden – so, wie es die Naturvölker Lesern noch mit auf den Weg geben ?
machen. Damit sichern wir uns nicht nur Erfahrun- Schauen Sie mal in einem Heim an Ihrem Wohnort
vorbei. Viele Heime organisieren Infotage, sind offen für auswärtige Anfragen oder freuen sich über
Freiwillige, die mithelfen möchten.
» Notiert : Predrag Jurisic
Fachspezialist Unternehmenskommunikation
56 | unterwegs 0613
Rätsel
Wer findet die fünf Unterschiede ?
Verlosung unter allen richtigen
Einsendungen :
3 × 1 CoopGutschein
à CHF 30.–
Einsendeschluss : 30. September 2013
Die GewinnerInnen werden im Oktober 2013
persönlich benachrichtigt.
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Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle ? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon
vollständig ausgefüllt per interner Post an :
•Michael Haller, « unterwegs », Kommunikation.
Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie
Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an :
• Brüggli, Rätsel « unterwegs », Hofstrasse 3 + 5,
8590 Romanshorn.
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Vorname
Name
Gewinner der Verlosung
im letzten « unterwegs » :
Strasse / Nr.
PLZ / Ort
Giuseppe Cerone, Qualität & Service
Ramona Stofer, privat
Jürg Simmen, Informatik
Telefon
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Brüggli-Mitarbeiter / in
 ja
 nein
Herzlichen Glückwunsch.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Keine Barauszahlung des Gewinnes.
unterwegs 0613 | 57
Jubiläen
Inhalt
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Charle
Jubilarinnen und Jubilare
Januar bis Juni 2013
25 Jahre
Urs Buschor
Bereichsleiter Agogik Mechanik
01.02.2013
Mitarbeiterin Arbeitsassistenz
01.03.2013
Mitarbeiter Informatik
Mitarbeiter Logistik
Mitarbeiter Logistik
Teamleiterin FRW
06.01.2013
13.01.2013
07.04.2013
01.03.2013
20 Jahre
Damaris Kummer
10 Jahre
Jürg Simmen
Daniel Knup
Charles Müller
Nadia Andreoli
Urs Buschor
Jürg
58 | unterwegs 0613
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Editorial
Jubiläen
Guido
Lenz
Pensionierungen
Heinrich Hotz
Erwin Isler
Guido Lenz
Mitarbeiter Mechanik
Mitarbeiter Montage
Mitarbeiter Logistik
Heinrich Hotz
31.01.2013
31.01.2013
31.03.2013
Erwin Isler will seine Pensionierung in Stille gewürdigt wissen. Darum zeigen
wir hier kein Bild von ihm.
Herzlichen Glückwunsch
Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Genannten für ihre Treue und
ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft.
Bilder : Roger Nigg, Brandon Kühnel, Pascale Kunz
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unterwegs 0613 | 59
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ich nicht
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die eigene
Stimme im Kopf
Strategien,
um zu «höre
zu hören.
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Hand aufs Klavie
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suchen oder
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ihre Stereoanlag
ohne Hände
auf den Ohren
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voll aufzudrehen
fast oder gar
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nichts mehr
zu hören? In
die Schwingungen der
einer Welt der
Musik mit den
totalen Stille
zu leben? Für
Fingern, den
Füssen und dem
immer «in Ruhe»
Bauch wahr. Dabei
gelas sen zu
werden?
sie sich viel
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den Signalen
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ähnlich bereichernde Erfahr
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das «richtige»
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angebracht.
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Für Sie: die Broschüre «Gehörlos glücklich»
Ein Beispiel für unsere Kompetenz in Konzept, Text, Gestaltung,
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