Windows Embedded Standard 7 ist da

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Windows Embedded Standard 7 ist da
Juni 2010
www.elektroniknet.de
Fachmedium für die Entwicklung von Embedded-Systemen
Vom Check-in bis zur Fabrik:
Windows Embedded
Standard 7 ist da
Technologie:
Digital Signage
wird interaktiv
>> S. 16
Neue Benutzeroberflächen mit
Multitouch und
Silverlight >> S. 9
Siemens und
Microsoft zeigen
die Fertigung
der Zukunft >> S. 12
Microsoft Windows® Embedded Standard 7
meets Intel® Atom™
Mit Windows® Embedded Standard 7 liefern wir Ihnen jetzt
eine komponentenbasierte Version von Windows 7 für Gerätehersteller – in bewährter Leistung und Zuverlässigkeit
des Betriebssystems Windows 7. Und das Beste: Tausende
bereits bestehender Anwendungen und Treiber für Windows 7
sind auf Ihren Geräten sofort einsatzbereit, so können Sie Ihre
bereits bestehenden Infrastrukturen nutzen und erweitern.
»Windows Touch« ermöglicht zudem kontextbewusste Benutzeroberflächen mit Multi-Gesten-Steuerung und intelligente
Power-Management-APIs vereinfachen die Entwicklung von Green-IT-Lösungen.
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München 18. Juni
(inkl. WM Übertragung in der Allianz Arena)
09:00
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Anmeldung & Frühstück
Keynotes Microsoft & Intel
Windows Embedded Standard 7
Pause
Intel Atom
Mittagsbuffet
inkl. WM Entertainment
13:30 WM Übertragung
Deutschland:Serbien
Stuttgart 24. Juni • Köln 29. Juni • Berlin 30. Juni
09:00 – 09:30
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12:30 – 14:00
14:00 – 15:00
15:00 – 15:30
15:30 – 16:30
Anmeldung
Keynote Microsoft
Keynote Intel
Kaffeepause
Silica Smart µSolutions Alliance/Intel Atom
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Windows Embedded Standard 7 Präsentation
Mittagessen
Hands-on-Lab WES7 Teil 1
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IIII
Editorial
Willkommen,
Windows Embedded 7
S
o ein Ereignis gibt es bei
Microsoft nur selten zu feiern: eine völlig
neue Embedded-Betriebssystem-Version!
Denn nur aus jeder zweiten WindowsVersion wird ein „Windows Embedded“.
Deshalb gab es Windows Vista nicht als
„Embedded“, sondern nur Windows XP
und jetzt wieder Windows 7. Die bewährten Windows XP und Windows XP Embedded sind seit Herbst 2001 auf dem
Markt und damit trotz aller Beliebtheit
schon etwas in die Jahre gekommen.
Dass Microsoft aus jeder zweiten Windows-Version eine modulare, konfigurierbare Embedded-Version macht, mag für
den Heim- und Bürobenutzer wie ein Versäumnis erscheinen – für die EmbeddedGermeinde ist es ein Segen. Denn Embedded-Geräte sind wesentlich langlebiger als
Heim- und Büro-PCs. Außerdem sind u.U.
langwierige Abnahmeprozeduren notwendig, bis ein Gerät in die Produktion geht.
Deshalb verursacht ein zu schneller Generationswechsel bei der Software mehr Kos-
ten als Nutzen. Und durch die zwischenzeitlichen Service-Releases von
Windows XP, die auch in die EmbeddedVersion eingepflegt wurden, blieb das Betriebssystem lange Zeit auf einem aktuellen technischen Stand.
Nach nunmehr neun Jahren hat sich die
Erde aber so weit weitergedreht, dass es
Zeit wird für eine neue Version. Einerseits
führen zu viele Patches und Service Packs
zu einer unüberschaubaren Menge an
Code. Andererseits haben sich auch die
Randbedingungen geändert. Vor fünf Jahren kostete 1 Gbyte RAM etwas mehr als
100 Euro. Heute bekommt man dafür
4 Gbyte. Bei Flash-Speicher ist der Preisverfall im gleichen Zeitraum noch dramatischer: von 250 bis 300 Euro auf 25 Euro
für eine 4-Gbyte-CompactFlash-Karte.
Für das Betriebssystem und die Anwendungs-Software bedeutet das: der Entwickler muss nicht mehr jedes Kilobyte
Platzersparnis herausquetschen. Microsoft
ist dementsprechend zu einer gröberen
Granularität übergegangen und hat die
Zahl der Software-Komponenten deutlich
verringert. Bei Windows Embedded Standard 2009 wählte man noch aus über
11 000 Komponenten aus, die untereinander auch noch mit Abhängigkeiten behaftet waren. Jetzt gruppiert sich der Funktionsumfang in 150 sog. Feature-Packs.
Auch die schicke Aero-Oberfläche mit
ihren 3D- und Transparenzeffekten kann
jetzt auf Embedded-Geräten installiert
werden. Und mit Silverlight und Multitouch-Oberflächen bricht ein neues Zeitalter der Gerätebedienung an. Alle diese
neuen Features fasst dieser Sonderdruck
zusammen. Bei der Entdeckung wünsche
ich Ihnen viel Spaß.
Joachim Kroll
Stellv. Chefredakteur
jkroll@elektronik.de
IIII
Inhalt
Entwicklung + Design
4
6
9
12
Füllhorn neuer Techniken
Was ist neu in Windows Embedded
Standard 7?
Gutes Image
Entwicklungswerkzeuge zur ImageErzeugung von Windows Embedded
Standard 7
Oberflächliches
Silverlight und Multitouch: Windows 7
hat die Technik für eine neue Generation
von Bedienoberflächen an Bord
Anwendungen
Industrie + Fertigung
16
Digital Signage:
Die Fertigung der Zukunft
17
Automaten/Terminals:
18
Intelligent Energie sparen
Projektstudie zeigt, wie eine Fertigungsanlage in wenigen Jahren aussehen
könnte
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Großbildanzeigen werden interaktiv
Check-in mit Version 7
Was ist neu in Windows
Embedded Standard 7?
Mit der neuen Version gibt es auch
neue Entwicklungs- und Installationswerkzeuge. Außerdem sind
die Images nicht mehr so hermetisch „versiegelt“ wie bisher.
>> 4
Elektronik embedded 2010
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Windows Embedded Standard 7
IIII
Füllhorn neuer Techniken
Was ist neu in Windows Embedded Standard 7?
Mit Windows Embedded Standard 7 ist der Nachfolger von Windows XP
Embedded und Windows Embedded Standard 2009 erschienen. Die neue
Version liefert die Eigenschaften und die Umgebung von Windows 7 in
modularisierter, individuell anpassbarer Form. Das bringt eine Menge
Änderungen mit sich. Dieser Artikel gibt einen Überblick.
Von Steffen Schreier
E
ben. Man sucht nach BetriebssystemModulen, fügt diese und deren abhängige Module der Konfiguration hinzu,
ändert Einstellungen und erstellt das
Betriebssystem.
Û Mehr Flexibilität bei den
Images
Eine weitere Neuheit ist der Package
Scanner, der es ermöglicht, relevante
Updates für ein Standard-7-Betriebssystem zu finden, ohne dass man eine
Verbindung zu Windows Update hat.
Während Betriebssystem-Images
unter den bisherigen Windows-Embedded-Standard-Versionen gleichsam
„in Stein gemeißelt“ waren, können
diese Images jetzt auch nachträglich
verändert werden. Das Tool dafür heißt
„Deployment Image Servicing and Management“ (DISM). Es ist ein Befehlszeilen-Tool, das dazu benutzt wird, zu
einem bestehenden Betriebssystem
Module hinzuzufügen, was in Standard 2009 nicht möglich ist.
Den Target Analyzer (TAP), der
die Hardware des Zielsystems analysiert und die nötigen Gerätetreiber
identifiziert, gibt es auch in Standard
7. Er wird allerdings bereits vom Image Builder Wizard im Hintergrund ausgeführt, um die richtigen Gerätetreiber
zu finden. Die Tabelle gibt einen
Überblick über die Unterschiede bei
den Entwicklungswerkzeugen von
Windows Embedded Standard 7 und
seinem Vorgänger.
mit Target Designer von Windows
Standard 2009. Der größte Unterschied
zwischen Image Configuration Editor
und Target Designer liegt darin, dass
ICE eine XML-Datei, das so genannte
Answer File, erstellt und Target Designer ein Betriebssystem-Speicherabbild zusammenstellt. Die von ICE geEmbedded Standard 2009 Embedded Standard 7
nerierte
Antwortdatei
Zielsystem-Analyse Target Analyzer
Target Analyzer, IBW
dient als Eingabe für
Konfiguration
Target Designer
ICE, IBW
den Image Builder
Build-Vorgang
Target Designer, FBA
IBW
Wizard, der das BeAnpassung
Component Designer
ICE
triebssystem auf dem
Image-Erstellung
FBRESEAL, Sysprep,
Sysprep, ImageX
Endgerät installiert.
Drittanbieter-Tools
Ein weiterer UnterVerteilung
Drittanbieter-Tools
ImageX, IBW, WDS,
schied ist, dass StanConfiguration Manager
dard 7 keine SQLKomponentendatenI Entwicklungswerkzeuge von Windows Embedded Standard
bank benutzt, sondern
von einer Musterinstallation – ein eine Ordnerstruktur, die „Distribution
Image (Datenträgerabbild) angefertigt, Share“ genannt wird. Für jede Archidas auf weitere Geräte der gleichen tektur (32 bit und 64 bit) gibt es eine
Serie übertragen wird. Die Anzahl der Distribution Share. Das VorgehensmoGeräte wird bei Windows Embedded dell zwischen Standard 7 und Standard
Standard typischerweise zwischen 2009 ist aber weitgehend gleichgeblieeinigen wenigen bis einigen hundert liegen.
Zur Erzeugung des Image gibt
es in „Standard 7“ einen neuen interaktiven Image Builder Wizard
(IBW), mit dem Entwickler ein
Betriebssystem erstellen, das hinsichtlich Anforderungen und
Funktionsumfang auf das Endgerät abgestimmt ist. Für Entwickler, die mehr Flexibilität und
fortgeschrittene Szenarien benötigen, gibt es den Image Configuration Editor (ICE). Er wird auf
dem Entwicklungsplatzrechner I Bei dem von Windows XP abgeleiteten Windows Embedded Standard 2009 wird das BetriebssystemImage mittels Target Analyzer und Target Designer erstellt.
installiert und ist vergleichbar
mbedded-Betriebssysteme unterscheiden sich in vielerlei
Hinsicht von Ihren PC-Geschwistern. Es beginnt bereits mit der
Installation. Zwar erfolgt die Installation auch von einem Installationsmedium, doch dann wird – ausgehend
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Elektronik embedded 2010
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Windows Embedded Standard 7
Û Betriebssystem-Module
statt Komponenten
In Standard 7 werden BetriebssystemModule „Feature Set“ genannt und
nicht wie in Standard 2009 „Components“. Ein Feature Set ist sprachneutral und enthält einen Teil der Betriebssystem-Dateien, Ressourcen und
Einstellungen, die für eine bestimmte
Menge von Funktionen notwendig
sind. Standard 7 umfasst ca. 150 Feature Sets und 500 Gerätetreiber. Des
Weiteren hat Standard 7 einen bootfähigen Embedded Core (Kernel, Networking, bootkritische Gerätetreiber),
der in jedem Betriebssystem vorhanden ist. Da Feature Sets sprachneutral
sind, ist es möglich, ein Betriebssystem in beliebiger Sprache zu erstellen,
ohne dass der Ressourcenbedarf von
Englisch anfällt. Eine der größten Verbesserungen in Standard 7 ist die Möglichkeit, Feature Sets nachträglich zu
installieren, was die Instandhaltung
wesentlich vereinfacht, da es bei Standard 2009 nur möglich war, das Betriebssystem neu zu installieren.
Bei der Vervielfältigung unterstützt
Windows Embedded Standard 7 die
Technologien, die auch bei Windows 7
und Windows Server für die Massenproduktion eingesetzt werden:
… Sysprep zur Systemvorbereitung als
Nachfolger für das System Cloning
Tool (FBReseal) in Standard 2009,
… Windows Deployment Server
(WDS) ist der Nachfolger für den Remote Boot Server in Standard 2009,
… Unterstützung für ImageX und das
Windows Imaging File Format (WIM).
Û Nachträgliche Anpassungen
Mit Standard 7 ist es möglich, Windows Update zu benutzen und Service
Packs zu installieren. Mit Standard
2009 was es nur möglich, das Betriebssystem neu zu installieren.
Der „Dialog Filter“ ermöglicht es,
Antworten auf Dialogfenster vom Betriebssystem oder von Applikationen
vorzugeben. Man kann damit also vollständig verhindern, dass ein Gerät oder
eine Software durch ein Dialogfenster
unbrauchbar wird. Des Weiteren kann
man die Windows-Logos von den
Bootscreens, vom Anmeldebildschirm
und Desktop-Hintergrund komplett
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I Windows Embedded Standard 7 kennt den Image Builder Wizard, mit dem sich schnell Prototypen erstellen lassen, und den Image Configuration Editor, der den Zugriff auf alle Einstellungen eines Setups gewährt.
entfernen und durch ein eigenes Markenerscheinungsbild ersetzen.
Windows Embedded Standard 7 unterstützt (ausschließlich) x86-Prozessoren in 32- und 64-bit-Architektur
und enthält u.a. die folgenden Features: Internet Explorer 8, Windows
Media Player 12, Remote Desktop Protocol 7.0, .NET Framework 3.5 SP1,
Advanced Power Management, Fast
boot/Shutdown, Unterstützung für
7
7
GPS- und andere Sensoren, Aero Glass
& Aero Background, Windows Touch
(Multi-touch), Systemstart aus VHDDatei (Virtual Hard Drive), zertifizierte IPv6-Unterstützung, DirectAccess,
BranchCache, Bitlocker & Bitlocker
to Go, Applocker, HomeGroup, Windows Media Center, Windows Sideshow, Remote Assistance, Anti-Malware, PhotoViewer und Kinderschutzfunktionen.
jk
Fakten zu Windows
1. Einfache und schnelle Verteilung
4. Kostenersparnis
… Der OEM-Aktivierungsmechanismus vermeidet automatisch die manuelle Aktivierung
durch den Anwender.
… Windows Automated Installation Kit (WAIK)
automatisiert die unbeaufsichtigte Installation von Windows Embedded Standard 7.
… Um alle Details einer Installation einzustellen, gibt es den Image Configuration Editor
(ICE).
… Schnelle und einfache Entwicklung senkt
Entwicklungskosten.
… Windows Embedded Standard 7 kostet weniger als eine Windows-7-Vollversion, da man
in einem Embedded-Gerät nur eine Teilmenge aller Funktionen nutzt.
2. Kompatibilität
… Setup-Programme für Windows 7 sind vollständig kompatibel mit Windows Embedded
Standard 7.
… Keine besondere Modularisierung oder Zerlegung in Komponenten nötig.
3. Neueste Desktop-Technologien
… Internet Explorer 8,
… Windows Media Player 12,
… Remote Desktop Protocol 7,
… Silverlight 3,
… .NET Framework 3.5, Service Pack 1.
5. Neue Optionen für attraktive Benutzeroberflächen durch
… Windows Aero,
… Windows Touch,
… Windows Presentation Foundation.
6. Prozessor-Unterstützung
… für x86,
… für x64,
7. Einfachere und schnellere Entwicklung,
verglichen mit Windows XP
… Assistent („Wizard“) für die Image-Erstellung
hilft beim Aufsetzen von Prototypen.
… Erweiterte Konfiguration mit dem Image
Configuration Wizard.
Elektronik embedded 2010
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Windows Embedded Standard 7
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Gutes Image
Entwicklungswerkzeuge zur Image-Erzeugung
von Windows Embedded Standard 7
Windows Embedded Standard 7 ist eine modularisierte Version
von Windows 7 Ultimate. Es nutzt die aktuellsten Windows-ClientTechnologien und enthält zusätzliche „Feature Sets“ und „Packages“
für Windows-Embedded-Einsatzzwecke. Ein Blick auf die neuen
Entwicklungs-Tools, mit denen kundenspezifische WindowsVersionen sehr flexibel erstellt werden können.
Von Ralf Ebert und Rudi Swiontek
D
ie neue Version von Windows
Embedded Standard ist modulbasierend und nicht komponentenbasierend aufgebaut. Es stehen etwa 200 Module zur Verfügung
und nicht mehr 12 000 Komponenten.
Dadurch ist die feine Granularität wie
bei den auf Windows XP aufbauenden
Vorgängerversionen nicht mehr möglich. Das kleinste zu generierende Image ist etwa 500 Mbyte groß und enthält
einen immer gleichen Windows-Embedded-7-Kern (Embedded-Core). Die
typische Imagegröße ist größer als
1 Gbyte.
Alle Image-Generierungen werden
am Target-System durchgeführt. Entweder bootet man das Zielsystem mit
Distribution Share
Update
Packages
Feature Set Packages
Embedded Enhanced
Core
Write
(bootfähig)
Filter
Internet
Explorer
Sprachpakete
3rd Party
Software
SystemUpdates
Tools
Development
IBW Image build wizard
ICE Image config editor
Sysprep
Deployment
DISM
ImageX
WDS
WinPE
Servicing
Package scanner
I Bild 1. Windows Embedded Standard besteht aus zwei Teilen:
dem „Distribution Share“, das sämtliche Betriebssystembestandteile enthält, sowie den Entwicklungswerkzeugen, die zum Installieren, Konfigurieren und Verteilen der Datenträgerabbilder
dienen.
6
Elektronik embedded 2010
dem IBW (Image Builder Wizard), um
interaktiv ein Image zu erstellen, oder
es wird auf dem Entwicklungsrechner
das Werkzeug ICE (Image Configuration Editor) installiert, um komplexere
Images, ähnlich wie beim Vorgänger
mit dem Target-Designer, zu erstellen.
Die SQL-Datenbank mit den Komponenten und den Repositories wurde
durch „Distribution Shares“ ersetzt,
und anstatt des FBA (First Boot Agent)
erscheint eine „Windows Setup Build
Engine“. Der „Component Designer“
ist nicht mehr notwendig.
Û Nachträgliches Installieren
von Software möglich
Neu ist auch der Offline-Modus, der
jetzt sogar auf einem nicht gebooteten
Datenträger funktioniert. Das bedeutet: Man kann die Compact-Flash-Karte mit dem Windows-Embedded-Image aus einem Embedded-Gerät herausnehmen und in einen Entwicklungsrechner einstecken, der über einen
PCMCIA-Adapter verfügt, um Betriebssystem-Komponenten oder Packages zum Image hinzufügen oder zu
löschen. Das nachträgliche Installieren
von Komponenten war bisher unter
Windows Embedded Standard 2009
gar nicht möglich.
Û Die Entwicklungs-Tools
Der Image Builder Wizard (IBW,
Bild 1) befindet sich auf einer boot-
fähigen DVD und installiert Windows
Embedded Standard 7 interaktiv durch
mitgelieferte Vorlagen auf ein Embedded-Gerät. Diese Vorgehensweise bei
der Image-Erstellung nennt man Online-Entwicklung. Sie ist optimal geeignet, um schnell einen Prototyp zur
Produktbewertung zu erstellen.
Der „Image Configuration Editor“
(ICE) ist ein grafisches Tool zur Erstellung benutzerdefinierter Konfigurationen. Hierbei handelt es sich um
die „Offline-Entwicklung“. In der Integrierten Entwicklungsumgebung werden alle Betriebssystemkonfigurationen, Einstellungen und die HardwareBeschreibungsdatei (NB_device.pmq)
hinzugefügt. Ein Validierungsprozess
zeigt fehlende Komponenten auf.
Durch Hinzufügen der fehlenden
Eigenschaften liefert der Image Configuration Editor eine XML-Datei
(my.xml) als Ergebnis. Mit dem IBW
und der Datei (my.xml) wird dann auf
dem Zielsystem ein Windows Embedded Standard 7 installiert.
Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Begriffe, die Microsoft benutzt: Ein Feature Set ist eine Funktion
des Betriebssystems oder eine „Technologie“; und es kann aus einem oder
mehreren Packages bestehen. Der Internet Explorer besteht z.B. aus drei
Packages.
Die Distribution Shares (DS) enthalten alle Dateien von Windows Embedded Standard 7. Einen Teil davon
bezeichnet man als Configuration Set,
z.B. das Verzeichnis Templates. Derzeit verfügt Windows Embedded Standard 7 über 60 Feature-Sets und 400
Packages.
Ein Image-Build setzt sich immer
aus folgenden Komponenten zusammen, die alle den Distribustion Shares
entnommen sind: Embedded Core,
Feature Packages (z.B. Internet Explorer, Windows Media Player), Language Packages (z.B. de-DE), Driver
Packs (z.B. Printers), Embedded
Enabling Features (z.B. FBWF), Betriebssystem-Updates sowie Software und Treiber von anderen Anbietern.
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Windows Embedded Standard 7
I Bild 2. Nach dem Zusammenstellen des Images erscheint ein Fenster, das Abhängigkeiten
aufzeigt, die aufgelöst werden müssen.
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Schnellstes
ein Fenster, das Abhängigkeiten auflistet, die der Reihe nach aufgelöst
werden müssen (Bild 2).
… Der Image-Build-Prozess ist fertig.
Als Ergebnis wurde die Datei NB_
Device.xml erstellt. Diese Datei wird
auf einen USB-Stick kopiert. Das Zielsystem wird mit dem Image Builder
Wizard gebootet – entweder mit der
bootfähigen DVD oder mit einem bootfähigen USB-Stick, um ein Image unter Verwendung der NB_Device.xml
Datei zu erstellen.
Ist das Betriebssystem-Image fertig
und getestet und soll auf weitere, identische Geräte kopiert werden, dann
kommt „Sysprep“ zum Einsatz. Sysprep ist ein Werkzeug, das die Installation von Windows Embedded Standard 7 für die Duplizierung gemäß den
Kundenwünschen vorbereitet. Sysprep
setzt auf dem Master-PC alle Einstellungen zurück und bereitet die Partition zum Verteilen vor.
Beispiel: sysprep /generalize /shutdown
Auf dem Master-Image ist es auch
möglich, nachträglich während der Installation auf einer neuen Hardware
zusätzliche Gerätetreiber oder Anwendungen zu installieren. Auch die Windows-Startseite kann angepasst werden.
Modul
conga -BM57
■ Höchste Grafikleistung
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Intel® Core™ i7 Prozessor
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DisplayPort und DVI
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Intel and Intel Core are trademarks of Intel Corporation ind the US and other countries.
So wird ein Image Schritt für Schritt
mit dem Image Configuration Editor
erzeugt:
… Start → Programs → Windows Embedded Standard 7 → ICE
… File → Select Distribution Share...
(C:\Program Files\Windows Embedded Standard 7\DS)
… File → New Answer File
… Hinzufügen von Driver Packages:
– Ausführen von: C:\Program Files\
Windows Embedded Standard 7\Tools\
IBW\x86\sources\TAP.exe
– File → Import → Import PMQ...
NB_device.pmq
… Hinzufügen von Feature Packages,
z.B. Internet Explorer und Media Player:
– Distribution Share → Packages/
FeaturePack/Browsers/Internet Explorer 8; Im Settings-Feld kann man die
Hompage eintragen.
– Distribution Share → Packages/
FeaturePack/Graphics and Multimedia/Windows Media Player 12
– Distribution Share → Packages/
FeaturePack/Remote Connections/
Remote Desktop Connection
… Hinzufügen von Sprachpaketen:
– Distribution Share → Packages/LanguagePack/de-DE/German Language
Pack
… Speichern des Answer Files NB_
Device.xml
Dabei wird automatisch der Validierungsprozess gestartet. Es erscheint
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www.congatec.de
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Windows Embedded Standard 7
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WinPE – das Minimal-Windows zum Booten
WinPE ist ein Minimal-System, um beschädigte
oder fabrikneue Systeme erstmals zu booten.
Es eignet sich auch für Wartungsarbeiten wie
z.B. das Einrichten der Festplatte und des
Netzwerks. Um ein bootfähiges WinPE 3.0 auf
einen USB-Stick aufzuspielen, geht man folgendermaßen vor:
… USB-2.0-Stick (8 Gbyte) in den EntwicklungsComputer einstecken (z.B. E:\)
… Aufrufen einer Befehlszeile (cmd.exe)
… cd C:\Program Files\Windows Embedded
Standard 7\Tools\x86
… Starten von diskpart.exe
DISKPART>
DISKPART>
DISKPART>
DISKPART>
DISKPART>
list disk
select disk 1
clean
create part pri
select part 1
DISKPART> active
DISKPART> format fs=FAT32 LABEL=
“WinES7“ quick
DISKPART> assign
DISKPART> exit
… Hinzufügen des Image Builder Wizard zum
USB-Stick. Dazu muss im Image Configuration
Editor der Befehl Tools → Media Creation →
Create IBW Disk gewählt werden. Nach etwa
10 Minuten befindet sich auf dem USB-Stick
der bootfähige Image Builder Wizard.
Auch WinPE 3.0 kann auf den USB-Stick kopiert werden, mit Tools → Media Creation →
Create Windows PE Image.
Auf dem USB-Stick werden alle Dateien im
Verzeichnis ISO abgelegt. Anschließend muss
der komplette Inhalt dieses Verzeichnis ins
Root-Verzeichnis kopiert werden.
Û Die Imageverteilungs-Tools
Zum Verteilen des Images auf weitere
Geräte kommt ImageX (DeploymentTools, Bild 1) zum Einsatz. ImageX ist
ein einfach zu bedienendes Befehlszeilen-Dienstprogramm zur Erzeugung
von Datenträgerabbildern, das über die
Eingabeaufforderung (cmd.exe) oder
über Windows PE ausgeführt wird.
ImageX wird ähnlich wie Xcopy benutzt. Für Programme, die sich über
eine Befehlszeile bedienen lassen, ist
es immer möglich, ein Skript-File zu
schreiben. Weitere Gründe, die für die
Verwendung von Skipts sprechen, sind
die Wiederverwendung und das Verwalten der Skripts in einem Versionsverwaltungssystem.
Mit ImageX kann man ein Datenträger-Abbild (Image) in einer WIMDatei aufzeichnen. Die Syntax des Befehls lautet:
IMAGEX [FLAGS] /APPLY image_
file image_number | image_name image_path
Beispiel: ImageX /apply d:\imaging\
NB_data.wim 1 d:\New_Path
Mit dem Command-Line-Werkzeug
DISM (Deployment Image Servicing
and Management) ist es möglich, sowohl online als auch offline Pakete
und Updates nachträglich zu einem
Image hinzuzufügen.
WDS (Windows Deployment Services) dient der Verteilung von Software Images auf fabrikneue Computer. WDS wurde für alle aktuellen
8
Elektronik embedded 2010
Windows-Versionen entwickelt mit
dem Ziel, in größeren Umgebungen
eine automatische Installation von
Computern zu gewährleisten. WDS ist
nicht mehr auf einer DOS-Startumgebung anwendbar, sondern benötigt
mindestens WinPE 3.0 als Boot-Plattform.
WinPE 3.0 (Preinstallation Environment) ist ein bootfähiges, eingeschränktes, minimales Windows-Betriebssystem. Es eignet sich für systemnahe Wartungs- und Installationsarbeiten wie z.B. das Partitionieren
und Formatieren von Datenträgern mit
Diskpart, Einrichten des Netzwerks
oder Aufspielen eines Datenträger-Abbilds. Der Kasten zeigt, wie man ein
bootfähiges WinPE 3.0 auf einem
USB-Stick erstellt.
Û Die UnterstützungsWerkzeuge
Die Unterstützungs-Werkzeuge heißen
im Windows-7-Jargon Servicing-Tools
(Bild 1). Auch den „Package-Scanner“
kann man sogar im Online- oder im
Offline-Modus anwenden, um eine
Liste der installierten Komponenten
im Image zu erstellen. Dazu muss eine
Befehlszeile mit Administratorrechten
aufgerufen werden. Auf dieser wechselt man ins Verzeichnis C:\Program
Files\Windows Embedded Standard7\
Tools\Image Configuration Editor und
startet pkgscn.exe. Pkgscan kann mit
folgenden Parametern aufgerufen werden:
/?, /h, /help – zeigt die Hilfe-Infos
/Get-Packages – zählt alle Pakete im
Image auf
/Find-Scavenge – findet die neuen
Pakete im Image
/Find-Updates – findet die „hotfix“
oder „update“ im Image. Update ist die
Grundeinstellung.
In diesem Artikel wurde eine Auswahl von Neuerungen beschrieben, die
beim Wechsel von Windows Embedded Standard 2009 zu Embedded Standard 7 von Microsoft eingeführt wurden. Dazu zählen die neuen Entwicklungswerkzeuge und die Erzeugung
des Images mit dem Image Builder
Wizard als auch mit dem Image Configuration Editor. Es wurde auch gezeigt, wie man ein bootfähiges Medium, z.B. einen USB-Stick, erstellt
und wie man die verschiedenen Image-Verteilungs-Werkzeuge anwendungsbezogen einsetzt.
jk
Ralf Ebert
ist Produktspezialist beim Microsoft-Embedded-Distributor Avnet Silica und dort u.a. für
Design-In-Unterstützung und Beratung zuständig. Zuvor arbeitete er fünf Jahre direkt
für Microsoft als Embedded Systems Engineer.
ralf.ebert@silica.de
Dipl.-Inf. Rudi Swiontek
ist im Bereich Schulung und Entwicklung bei
der HILF!GmbH tätig. Als erfahrener Produktspezialist ist er u.a. für die WindowsEmbedded-Betriebssysteme zuständig.
rudi.swiontek@hilf.de
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IIII
Windows Embedded Standard 7
Oberflächliches
W
indows Embedded Standard 7 ist die skalierbare
Betriebssystemversion von
Windows 7, erweitert um die so genannten „Embedded Enabling Features“, zu denen z.B. die Write-Filter
für den einstellbaren Schreibschutz der
Registry oder der CompactFlash-Karte
gehören. Neben den Verbesserungen
in Bezug auf Stabilität, Robustheit und
Sicherheit sowie einem überarbeiteten
Powermanagement stehen vor allem
für den Bereich Bedienoberflächen
neue, spannende Technologien zur
Verfügung: Durch die 64-bit-CPUUnterstützung wird der adressierbare
Speicherbereich für Anwendungen erweitert. Darüber hinaus versprechen
die neuen Multitouch-Funktionen eine
neue Generation von Bedienkonzepten.
Im Rückblick auf die sich verändernde Interaktion zwischen Mensch
und Computer in den letzten 40 Jahren
zeichnen sich zwei wesentliche Stufen
ab: Als erste Generation stand in den
70er Jahren die einfache Kommandozeile zur Verfügung. Die Bediener
tippten ihre Befehle hauptsächlich über
die Tastatur ein; sie war das wichtigste
Eingabegerät. Die zweite PC-Generation bot seit Ende der 80er Jahre bereits eine deutlich einfachere, grafische Bedienoberfläche an. Per Mausklick ließen sich komplett gestaltete
Seiten bedienen. Informationen wurden in Tabellen und in verschiedenen
Farben übersichtlich dargestellt. So
konnte der Bediener, mit einem Mausklick auf Buttons und Auswahlboxen,
Aktionen am Computer initiieren.
Die einfache Erstellung der grafischen Oberfläche beruhte in der Microsoft-Welt im Wesentlichen auf der ActiveX-Technologie: Mit Visual Basic
konnte auf einfache Weise und sehr
schnell eine dem Zeitgeist entsprechende, moderne grafische Bedienoberfläche erstellt werden. Um auch
aus der Ferne eine Diagnose durchführen oder Bedienoberflächen verfügbar machen zu können, waren spezielle HTML-Kenntnisse und die Remote-Datenanbindung notwendig.
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Silverlight und Multitouch: Windows 7 hat die Technik für
eine neue Generation von Bedienoberflächen an Bord
Animierte und berührbare Bedienoberflächen sind keineswegs nur Spielerei, sie können auch komplexe industrielle Vorgänge leichtverständlich
machen und die Mensch-Maschine-Interaktion vereinfachen. Die zentrale
Technologie, die solche Oberflächen unter Windows Embedded Standard
7 möglich macht, heißt Silverlight.
Von Stefan Hoppe
Û Einflüsse aus dem
Consumer-Bereich
In den letzten Jahren hat vor allem der
Einfluss aus dem Consumer-Bereich
das Verlangen nach neuen Bedienkonzepten genährt: Auf leistungsfähigen
Mobiltelefonen interagieren die Bediener per Gestik mit der Bedienoberfläche, z.B. durch „Wischtechnik“ mit
einem oder mehreren Fingern. Das
Gerät reagiert mit einem nachlaufenden Scrollen durch eine Auswahlliste
oder stellt den Inhalt einer Webseite
dar – per Zoom vergrößert oder verkleinert. Und auch wer kein Mobiltelefon der neueren Generation hat, etwa
weil er „keinen Schnickschnack haben, sondern nur telefonieren will“,
kennt spätestens seit den CNN-Berichten zum US-Präsidentschaftswahlkampf die Multitouch-Bedienmöglichkeiten: Reporter zoomten sich mit zwei
Händen in die Landkarten hinein und
wieder heraus oder schoben einzelne
Umfrage-Darstellungen schwungvoll
zurück an die Seite.
Schon heute stehen also für spezielle Anforderungen Multitouch-Konzepte zur Verfügung. Es stellt sich jedoch
die Frage, mit welchen Technologien
diese Konzepte umgesetzt und implementiert werden können? Heute setzt
sich die Wunschbedienoberfläche aus
verschiedenen Komponenten zusammen: Die Applikation soll intuitive Interaktion mit ansprechendem Design
kombinieren und plattformunabhängig
auf verschiedenen Geräten und mit
verschiedenen Betriebssystemen aus-
führbar sein. Selbstverständlich soll
die Implementierung in nur einer Programmiersprache erfolgen. Eine Bedienoberfläche also, die, einmal erstellt, anschließend auf einem leistungsstarken Mobiltelefon ebenso wie
auf einem Windows-Embedded-CEoder Windows-XP- oder Windows-7Gerät, aber auch im Web, in unterschiedlichen Browsern und unter ganz
anderen Betriebssystemen lauffähig
ist. Microsoft arbeitet mit der Silverlight-Technology an der Umsetzung
dieser Vision.
Auf der Hannover-Messe 2010
zeigte das Microsoft-Embedded-Team
mit einer Konzeptstudie den aktuellen
Stand der Umsetzung. Schon beim Bediener-Login (Bild 1) kam die Multitouch-Funktion zum Einsatz: Der Bediener musste sich durch ein bestimm-
I Bild 1. Anmeldedialog einer Bedienoberfläche mit Multitouchund Gestik-Funktionen. Der Benutzer muss sich zunächst durch
eine Geste, die auf den Bildschirm zeigt, authentifizieren.
(Bild: Beckhoff)
Elektronik embedded 2010
9
Windows Embedded Standard 7
IIII
dienens mit einer gut
gestalteten Bedienoberfläche, so wird der Entwickler von Microsoft
nicht nur aus der Verantwortung für das Design,
sondern auch für das Anfertigen der Präsentationsebene – also das
grafische User-Interface
– herausgenommen.
Der
(Grafik-)Designer ist zuständig für
das „Look&Feel“, die
Anordnung und das VerI Bild 2. Karusell-Bedienkomfort aus dem Consumer-Bereich, in einer Maschinenhalten der Bedienobersteuerung umgesetzt.
(Bild: Beckhoff)
fläche – letztlich also
tes „Wischmuster“, z.B. erst nach links dafür, dass sich der Bediener bei seioben, dann über die Mitte nach rechts ner Interaktion „wohl fühlt“. Als Exoben, von dort nach links unten mit perte in den verschiedenen Grafikformaten kennt der Designer die Mögzwei Fingern, authentifizieren.
Im weiteren Szenario wurde eine lichkeiten von Überblendungen, Schatkomplette Produktionskette mit Dialo- ten, Transparenzeffekten etc. Der Entgen aus den Bereichen SPS, MES, ERP wickler hingegen konzentriert sich auf
und PLM vorgestellt, von der Waren- die Funktionen und die sichere Abaranlieferung über die Bestellung bis zur beitung der im Hintergrund ablaufenAuslieferung. Exemplarisch wurde bei den Programmlogik; dabei sind seine
der Auswahl der Ware die eher aus Spezialkenntnisse der Programmierdem Consumer-Bereich bekannte In- sprachen wie C#, VB.NET oder C++
teraktion mit Karusselltechnik genutzt gefragt (Bild 3).
Im Entwicklungs-Tool „Microsoft
(Bild 2).
Expression Blend“ legt der Designer
die visuellen Komponenten fest und
Û Silverlight trennt Oberfläche
gibt ihnen eindeutige Namen. Bereits
und Programmlogik
bei diesem Schritt kann der Entwickler
Wie erstellt man diese anspruchsvol- die XML-Exportdatei (XAML) überlen Bedienoberflächen, und was genau nehmen und parallel an der Implemenist Silverlight? Betrachtet man zu- tation der Logik arbeiten. Dazu wird
nächst den Aspekt des intuitiven Be- die XAML-Datei in Visual Studio 2008
oder 2010 geöffnet. Die Handles zu grafischen Elementen
wie Buttons oder Bildern sind
schnell per API ermittelbar,
und so ist auch die erste Version der Bedienlogik zügig erstellt: Die Umsetzung des C#Codes z.B. in eine Routine,
um auf einen „Button-Klick“
des Bedieners zu reagieren,
ist identisch zur bisherigen
Applikationsimplementierung,
sodass der Entwickler nicht
umlernen muss.
Parallel kann der Designer
an Details der finalen Oberfläche weiterarbeiten, indem
er beispielsweise den bisher
eckigen in einen runden ButI Bild 3. Silverlight bietet Flexibilität: Der Designer und der Entwickler
ton mit Schatteneffekten verkönnen unabhängig voneinander an der Bedienoberfläche arbeiten.
10
Elektronik embedded 2010
wandelt. Als Ergebnis legt der Designer eine XAML-Datei zur compilierten Logik des Entwicklers auf dem
Zielgerät ab; damit ist die Bedienoberfläche lauffähig. Änderungen sind in
beiden Teilbereichen, unabhängig vom
jeweils anderen Partner, weiterhin
möglich. Der Designer kann die Darstellung einer Auswahloption von einer Drop-down-box durch ein Karussell ersetzen, ohne dass der Entwickler
irgendetwas dafür tun muss. Durch das
Aufspielen einer neuen XAML-Beschreibung wird die Benutzeroberfläche verändert. Diese Flexibilität ist
zum Projektstart sicherlich hilfreich –
zu einem späteren Zeitpunkt aber ggf.
nicht mehr notwendig. So kann die
XAML-Datei mit in die Binärdatei
hinein compiliert werden, um nur eine
Datei auf die Geräte verteilen zu müssen. Der Aspekt „Design“ ist somit in
ausreichender Flexibilität gelöst.
Nun zum zweiten Aspekt, der betriebssystemunabhängigen Implementierung: Mit Silverlight, Versionen 1
und 2, stand nur ein Plug-in für einige
Browser zur Verfügung. Neben dem
Microsoft Internet Explorer wurden
auch Erweiterungen für Firefox, Safari
und Opera implementiert. C#-Silverlight-Applikationen konnten so in diesen Browsern mit dem SilverlightPlug-in abgespielt werden. Ab der Version 3 können Silverlight-Lösungen
aber auch ohne Browser als Stand-alone-Applikation ausgeführt werden.
Diese Erweiterung ist äußerst nützlich,
da sie den Ablauf einer Bedienoberfläche sowohl lokal an einer Maschine
als auch remote über Browser ermöglicht. Die Kombination aus „GUI-Design mit Expression Blend“ und „Applikationslogik mit Visual Studio“ eignet sich zur Erstellung von Bedienoberflächen für kleine Windows-CESysteme ebenso wie für MicrosoftWindows-7-(XP/Vista...)-Plattformen.
Û Von C++ zum managed Code
Kann nun die einmalig erzeugte Applikationslogik sowohl auf einem Windows-XP-/Windows-Embedded-7-System als auch auf einem Windows-CESystem laufen? Aktuell nicht. Der spezielle Name „Silverlight for Windows
Embedded“ (SWE) für die CE-Plattform deutet auf eine Eigenheit hin: Die
www.elektroniknet.de
IIII
Windows Embedded Standard 7
ged C#-Code erstellt
werden. Mit „Visual
Studio 2010 Express
for Windows PhoLäuft im Webbrowser
x
ne“
und „Expression
Läuft plattformübergreifend
x
Blend
4 for Windows
(Windows/Mac/Linux)
Phone“
stellt MicroVerfügbar für Windows CE6 R3
x
x
soft sogar kostenloEntwickelt für Embedded-Geräte
x
se ProgrammierwerkUnterstützt nativen C++-Code
x
zeuge zur Verfügung.
Unterstützt „managed“ Code,
x
x
Die Geschäftsidee
benötigt .NET
„kostenloses
ProUnterstützt Expression-Blend-Tools
x
x
x
grammierwerkzeug“,
2D-Hardware-Beschleunigung
x
x
gepaart mit einfachen
3D-Hardware-Beschleunigung
x
managed
C#-ProgrammiertechnoloDarstellung von Animationen
x
x
x
gien verspricht somit
Darstellung von
x
x
x
für die Zukunft eine
Transparenzeffekten
Vielzahl von attraktiUnterstützung von
x
x
Video-Steuertasten
ven „Apps“ für Windows Phone 7.
Deep Zoom
x
Microsoft arbeitet
Custom Controls
x
x
x
mit der SilverlightSub-classing Controls
x
x
Technologie an einer
Win32 Control hosting
x
sehr interessanten,
plattformunabhängiI Vergleich der „Windows Presentation Foundation“ (WPF) gegen Applikationslögenüber der Silverlight-Applikation (SL) auf Windows XP/Winsung, die bereits heudows 7 und „Silverlight for Windows Embedded“ (SWE) für die
te auf allen MicrosoftWindows-CE-Plattform. Letzteres enthält eine Untermenge der
Betriebssystemen –
WPF-Funktionen für Embedded-Geräte.
aber auch auf anderen
XAML-Anwendung läuft nicht als Browsern – lauffähig ist und in ZuBrowser-Plug-in, sondern – aus Per- kunft auch auf den Windows-Phone-7formance-Gründen – als Stand-alone- Geräten ablauffähig sein wird. SilverAnwendung. Das in der XAML-Datei light, in Kombination mit den Funktioenthaltene Design wird für die unter- nen von Windows Embedded Standard
schiedlichen Betriebssysteme beibe- 7 wie Multitouch und Gestik ermöghalten. Der Applikations-Code muss licht neuere Bedienkonzepte, bei debei Windows CE aber in C++ imple- nen das Design der Bedienoberfläche
mentiert werden. Im Vergleich dazu eine höhere Gewichtung bekommt. Eiwird die Silverlight-Applikation in ne erste Studie hierzu wurde auf der
XP- und Windows-7-Systemen in sog. Hannover-Messe präsentiert.
jk
„managed“ Sprachen wie C# erstellt.
Die Implementierung erfolgt also für
das kleine Windows CE noch anders
als für die großen Microsoft-Betriebssysteme (Tabelle).
Wird sich in Zukunft nun eher die
C++- oder die managed C#-Sprache als
Standardimplementierung für skalierbare Silverlight-Applikationen durchsetzen? Auch hier zeigt der ConsumerBereich die Richtung an: Für das neue
Stefan Hoppe
Betriebssystem „Windows Phone 7“
ist Produktmanager TwinCAT bei der Firma
(WP7) bietet Microsoft schon heute
Beckhoff Automation in Verl und „Microsoft
Silverlight in Kombination mit manaMost Valuable Professional“ (MVP) für Emged C#-Logik an: Mit „Visual Studio
bedded Windows.
Phone 7“ kann auf einfachste Weise eis.hoppe@beckhoff.com
ne Silverlight-Applikation mit manaEigenschaft
www.elektroniknet.de
Windows
Presentation
Foundation
Silverlight
Silverlight
f. Win
Emb (SWE)
Vinculum VNC2
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all USB host and data transfer functions
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MCU core with 256 Kbyte Flash and
16kbyte RAM.
- External UART, FIFO, SPI Slave, SPI Master,
GPIO and PWM interfaces.
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available for user application development.
-MultiplepackagesizeoptionsincludingVNC1L
backwards compatible package option.
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portable media devices and cell phones to
industrial and automotive applications.
Vinculum-II evaluation modules
- V2DIP1/2 - Miniature VNC2 Development
Module with Single or Dual USB Connectors
- V2-EVAL - Complete Evaluation &
Development Kit for VNC2
- VNC2 Debug Module
USB MADE EASY
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Windows Embedded Standard 7
IIII
Die Fertigung
der Zukunft
Projektstudie zeigt, wie eine Fertigungsanlage
in wenigen Jahren aussehen könnte
Fabrikationsanlagen stehen unter einem dauernden Optimierungsprozess.
Optimiert werden dabei die Produktivität, die Sicherheit für Mensch und
Maschine sowie die Bedienoberflächen. Durch Windows Embedded
Standard 7 gibt es jetzt neue Möglichkeiten, diese Optimierungen einfacher umzusetzen. Siemens hat einen Demonstrator aufgebaut, der zeigt,
wie die Microsoft-Techniken in der Industrie eingesetzt werden können.
Von Julia Huber und Elske Meyer
D
ie Markteinführung von Windows 7 mit seinen vielen neuen Funktionen und Eigenschaften waren für Siemens und Microsoft der Anlass, diese gemeinsame Studie zu entwickeln. Siemens setzt seit
vielen Jahren auf Steuerungskomponenten, Industrie-PCs und PC-gestützte Steuerungssysteme mit WindowsBetriebssystem. Ziel der Studie ist die
Demonstration neuer Lösungen für
fehlersichere Anwendungen mit dem
PC sowie für die Energie-Einsparung
im Betrieb von Anlagen. Als Blick in
die Zukunft können Anwender völlig
Unternehmens-PC
Web-Client
Unternehmens-IT
"SchleusenServer"
Kamera
Produktionsbereich
eintreffendes
Material
Produktionslinie
lokale Bedieneinheit
mit Windows CE
Qualitätskontrolle
I Bild 1. Ein Produktionsunternehmen besteht i.d.R. aus zwei
Netzwerken: einem Unternehmens-Netzwerk für den Bürobereich und einem Fabrik-Netzwerk. Beide müssen sehr unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Der „Schleusen-Server“
sorgt für sicheren Datenaustausch, ohne dass sich die Netzwerke
gegenseitig beeinflussen.
12
Elektronik embedded 2010
neuartige Bedienmöglichkeiten mit
Multitouch-Displays erleben und
selbst ausprobieren. Die Rückmeldung
der Maschinen- und Anlagenbauer sowie der Endanwender soll in die Weiterentwicklung der HMI-Software und
Hardware-Produkte von Siemens einfließen.
Für Microsoft ist diese Studie ein
wichtiger Meilenstein, der aufzeigen
soll, wie industrielle Geräte auf Basis
von Windows 7 in Zukunft zu mehr
Produktivität, Transparenz und Bedienerfreundlichkeit beitragen können. In
der Studie wird auch gezeigt, wie ein
Windows-Embedded-Server die Geräte in der Fabrik und die Unternehmensleitebene auf sichere Weise verbindet.
Û Zukunftsorientierte
Funktionen
Mit der „innovativen Produktionslinie“
soll aufgezeigt werden, welche Technologien, Bedienphilosophien und
Kommunikationsfunktionen die industrielle Fabrikautomatisierung der Zukunft haben wird und welche Methoden Windows 7 bietet, um diese Funktionen umzusetzen. Der Demonstrator
zeigt dabei folgendes:
… Nutzung von Automatisierungs-PCs,
die mehrere Funktionen gleichzeitig
realisieren: Steuern in Echtzeit, Be-
dienoberfläche und Kommunikation
zur Unternehmensebene.
… Einsatz der neuesten Versionen von
Windows-Embedded – alle PCs wurden mit Windows Embedded Standard
7 ausgestattet.
… Multitouch-Funktionen für die Bedienoberfläche – intuitive, natürliche
Bedienung der Anlage mit dem Ziel,
die Attraktivität für die nächste Generation der Maschinenführer zu erhöhen, die Einarbeitungszeit für neues
Personal an der Maschine zu reduzieren und die allgemeine Transparenz
der Anlage auch für dezentrale Bedien- und Beobachtungsstationen zu
verbessern. Zusätzlich werden neue
Ideen wie „Login per Gestik“ und
„Zwei-Hand-Bedienung an nur einem
Bildschirm“ gezeigt.
… Einsatz von ergonomischen Sensoren und Kameras – Windows Embedded Standard 7 ermöglicht den Einsatz von Ergonomie-Sensoren zum
Erkennen von Raumtemperatur,
Lichtverhältnissen oder anderen Umgebungsveränderungen. Die Benutzeroberfläche reagiert auf diese Sensoren, indem sie die grafische Darstellung an die Lichtverhältnisse der
Umgebung anpasst. Eine eingebaute
Kamera erkennt, wenn ein Anwender
vor der Station steht, und steuert ebenfalls die grafische Darstellung entsprechend.
… Kommunikation auf Grundlage offener Standards und Protokolle wie
HTTP, XML und Web-Services – als
durchgängige Kommunikationsmechanismen nicht nur zwischen den industriellen Geräten, sondern auch zur Unternehmensleitebene.
… Moderne und fernwartbare „natürliche“ Bedienerschnittstelle, komplett
erstellt mit Silverlight 4. Diese Benutzerschnittstelle läuft in einem InternetBrowser ab und kann auch auf mobiwww.elektroniknet.de
IIII
len und örtlich getrennten Geräten dargestellt werden.
Û „Schleusen-Server“ verbindet
Fabrik- und Büro-Netzwerk
Während Materialanlieferung, Zusammenbau und Qualitätskontrolle im Produktionsbereich stattfinden und am
Fabrik-Netzwerk angeschlossen sind,
sind die Enterprise-Station und das
Kundenportal an einem eigenen IToder Office-Netzwerk angeschlossen.
Diese zwei Netzwerke haben nicht nur
sehr unterschiedliche Eigenschaften
und Anforderungen, sondern werden
meist auch von unterschiedlichen Abteilungen verwaltet und unterliegen
daher unterschiedlichen Richtlinien.
Fabrik-Netzwerke müssen immer
verfügbar sein und zuverlässig arbeiten. Ausfälle, Verzögerungen oder unzuverlässiges Übermitteln von Daten
können zu Produktionsausfällen führen
und hohe Kosten erzeugen. Bei BüroNetzwerken liegt der Schwerpunkt auf
Daten- und Gerätesicherheit. Das
Blockieren und Verhindern von Virenbefall, Hackerzugriffen und Datenspionage sind die wichtigsten Ziele der
Enterprise-Netzwerkadministratoren.
www.elektroniknet.de
Flachbildschirm mit Simatic IPC427C mit fehlersicherem
Multi-Touch-Bedienung Software-Controller WinAC RTX F
RFIDTransponder
TOUCH
Die „innovative Produktionslinie“
zeigt als Beispiel für einen kompletten
Produktionsablauf die Herstellung von
Computermäusen, beginnend mit der
Eingabe der Bestellung durch einen
Kunden bis zu Qualitätskontrolle und
Auslieferung. Der Kunde bestellt die
Computermäuse über ein Internet-Portal. Ein Enterprise-Arbeitsplatz stellt
Datencenter sowie Bürobereich oder
Steuerzentrale beim Maushersteller
dar. Der Anwender dieser Station hat
Einblicke in ERP- (Enterprise Ressource Planning), MES- (Manufacturing Execution System) und PLM-Applikationen (Product Lifecycle Management).
Eine weitere Station steht für Material-Anlieferung mit Entpacken, Einlagern und Verwalten der angelieferten
Materialien. Im nächsten Schritt erfolgen der Zusammenbau mit Simulation
der Montage von Unter- und Oberteil
sowie farbiger Lackierung der Computermäuse. Schließlich erfolgt eine Qualitätskontrolle mit Prüfung der Lackierung per Kamera.
Windows Embedded Standard 7
WLAN-Verteiler
Scalance W
TÜV
Safety
PROFINET
Industrial Ethernet
Verteilte IO
Simatic ET200
Not-Aus
Kamera RFIDLesegerät kabellos bedienen:
Simatic Mobile Panel
Sicherheits277F IWLAN
Lichtvorhang
I Bild 2. Standard- und Sicherheitsfunktionen werden mit nur einem Controller und einem Netzwerk realisiert. Das vereinfacht die Automatisierungsstruktur erheblich, wie beispielsweise hier
in der Qualitätskontrolle.
Um dennoch Daten in Echtzeit zwi- einer gewünschten Farbe (Bild 3). Soschen der Automatisierungswelt und bald der Kunde „Order Now“ berührt
den Enterprise-Applikationen auszu- oder klickt, wird die Bestellung in das
tauschen, benutzt die Konzeptstudie ERP-System eingebucht, und der Kuneinen „Schleusen-Server“ (Bild 1). de erhält nach kurzer Zeit seine BeDiese industrielle Serveranwendung stellnummer. Der Sachbearbeiter beim
auf einem kompakten Simatic-Box-PC Mausproduzenten kann an seinem Mobenutzt das Betriebssystem Windows nitor den Auftragseingang verfolgen.
Embedded Server, den Microsoft SQL- Sein ERP-System erkennt die Order
Server „for Embedded“
Anzeige
und eine speziell für den
Schleusenbetrieb erstellte
Elbacom GmbH
Software. Der Server hat
zwei Netzwerkkarten – eine für das Industrie-NetzFirmenprofil
werk auf der Fabrikseite
… Gründungsjahr:
2001
und eine mit Anschluss an
… Mitarbeiter:
48
das Enterprise-Netzwerk.
Otto-Hahn-Str. 13b
Der Server wird vom
Zielmärkte
D 85521 Ottobrunn
IT-Administrator mit An… Embedded Industrie
Tel. 089 – 60 87 55 73
tivirus-, Firewall- und
info@elbacom.de
Patch-Management geFirmenausrichtung
www.elbacom.com/germany
pflegt und erlaubt dadurch
…
Service
und
Support
für
Microsoft
Zugriff von EnterpriseEmbedded Lizenzierung und EmbedApplikationen wie ERP,
ded Applikationen.
MES oder PLM. Die AuProdukte/Linecard
… Dienstleistungen im Embedded-Industomatisierungsgeräte auf
trie-Bereich bis hin zur „Third Party“… Microsoft Embedded Software
der Farbrik-Netzwerkseite
Lösung.
… KUKA Relatime Extension CEWIN
… Training und Unterstützung für Embedbenutzen den Server als
ded Anwendungen und Entwicklungen.
Datenablage. Damit könQualitätsmanagement
nen Daten wie bei einer
Süß-/Salzwasserschleuse
Standorte/Lager
ISO 9001
zwischen den Automati… Standorte in Deutschland, Schweiz,
sierungsgeräten und EnÖsterreich und osteuropäischen LänDienstleistungen
terprise-Applikationen sidern
… europ. Elbacom Logistik:
Distribution Microsoft Embedded OS und
cher ausgetauscht werden.
Elbacom HandelsgmbH
KUKA Relatime Extension CEWIN.
In der DemonstrationsMarktstrasse
1
Beratung, Entwicklungsunterstützung,
anlage bestellt ein GroßA-7152 Pamhagen
Anwendungsorientierte Kundenseminare
kunde in einem Portal eiAustria
für die Embedded Industrie.
ne Anzahl von Mäusen in
Elektronik embedded 2010
13
Windows Embedded Standard 7
und bestellt automatisch die notwendigen Mausgehäuseteile.
Û Energiesparen
in Produktionspausen
Im Wareneingang wird das angelieferte Material mit einem RFID-Schreib-/
Lesegerät geprüft. Das gescannte Material wird mit der Bestellung im ERPSystem verglichen und bei korrekter
IIII
net-Kommunikationsprofil ProfiEnergy in Kombination mit einem neuen
Modul der dezentralen Peripherie Simatic ET200.
Û „Safety first“ für Mensch,
Umwelt und Maschine
®
14
SPIRIG
In der Fertigungsstation „Zusammenbau“ werden die Mausober- und -unterteile montiert und anschließend für
einen lückenlosen
Produktionsbericht
gescannt. Als Beispiel für sicherheitsrelevante Anwendungen ist hier der
Montagebereich
durch eine magnetisch verriegelte Tür
abgesichert, die für
Wartungszwecke
geöffnet werden
muss.
In dieser Station
kommt der modulare
Embedded-Controller Simatic S7-mEC
I Bild 3. Neue Bedienelemente, hier in Form von Auswahl-Karussells, werden durch
mit Windows EmWischen mit dem Finger bedient. Die im Hintergrund angedeutete Fabrik deutet
bedded Standard
einen simulierten Glasbildschirm an. Bei einem solchen wäre durch das Display hinzum Einsatz. Er ist
durch im Hintergrund die Maschine zu sehen.
(Bild: Microsoft)
ein modularer HutLieferung eingelagert. Diese Station schienen-PC, der mit S7-300-Baugrupwird von einem Embedded-Industrie- pen erweitert werden kann. Die SteuePC, dem Simatic IPC427C, gesteuert rungsaufgabe übernimmt der TÜVund visualisiert. Dieser robuste Hut- zertifizierte fehlersichere Softwareschienen-PC arbeitet ohne Lüfter und Controller „Simatic WinAC RTX F“,
wird mit Flash als robustem Daten- der sowohl klassische als auch sicherspeicher geliefert. Gesteuert wird mit heitsrelevante Anwendungen wie Notder echtzeitfähigen, S7-kompatiblen Aus-Funktionen ausführt. Über ProfiSoftware „Simatic WinAC“ auf Basis net ist die dezentrale Peripherie angevon Windows Embedded Standard. schlossen, auch hier sind in einem
Die Programmierung erfolgt in Sima- Gerät Standard- und Safety-Module
tic Step 7. Vorhandene Steuerungspro- vereint. Die Integration von fehlersigramme von S7-300/400 können für cherer und klassischer Steuerung in eiWinAC weiterverwendet werden. Das nem einzigen System vereinfacht die
sichert Investitionen und gibt dem Ma- Automatisierungsstruktur ganz erhebschinenbauer die Flexibilität, je nach lich (Bild 2) und senkt Engineering-,
Maschinentyp und Endanwender- Montage- und Schulungsaufwand.
Für Wartungszwecke müssen die
wunsch zwischen PC und SPS zu
Förderbänder manuell verfahren werwählen.
Um in Produktionspausen nicht den. Hierbei soll sichergestellt werunnötig Energie zu verbrauchen, den, dass der Bediener nicht versewerden
nicht- hentlich mit der Hand in die Maschine
benötigte Aktoren greift. Die neuartige Multitouch-Beund Sensoren au- dieneroberfläche macht das ohne zuschonend und sicher
tomatisch
abge- sätzliche Geräte möglich: Zum manuENTLÖTEN
schaltet. Dafür ellen Verfahren der Bänder im Tippwww.entloeten.com
Gratismuster Lotsauglitzen auf Anfrage
sorgt das Profi- betrieb muss der Bediener das Display
Elektronik embedded 2010
gleichzeitig mit zwei Fingern beider
Hände berühren.
Jede fertige Maus wird anschießend
in der Qualitätskontrolle mit einer Kamera auf korrekte Einfärbung geprüft.
Das Kamerabild wird mit den anderen
Produktionsdaten im Schleusen-Server
abgelegt und steht dort für andere Anwendungen aus der Produktions- und
Enterprise-Ebene zur Verfügung. Auch
diese Station wird mit einem SimaticIndustrie-PC und dem fehlersicheren
Software-Controller WinAC RTX F
gesteuert.
Û Neue Interaktionsmöglichkeiten mit der Maschine
Für die Vor-Ort-Bedienung an großen
Produktionsanlagen, komplexen Maschinen oder langen Fertigungsstre-
Julia Huber
ist Marketing-Manager für Mittel- und Osteuropa der Microsoft Embedded Business
Group.
Elske Meyer
absolvierte die Ausbildung zum Associate
Engineer, Fachrichtung Energietechnik, an der
Siemens-Technik-Akademie in Erlangen. Sie
sammelte Erfahrungen im Anlagenbau für die
Grundstoffindustrie und wechselte 1987 in das
Marketing für Automatisierungssysteme. Seit
2005 ist sie verantwortlich für Marketing &
Promotion für Industrie-PCs und seit 2009
auch für PC-basierte Automatisierung.
elske.meyer@siemens.com
www.elektroniknet.de
IIII
cken werden Simatic Mobile Panels
auf Basis von Windows Embedded CE
eingesetzt. In der Konzeptstudie wird
das „Mobile Panel 277 IWLAN“ verwendet, um alle drei Produktionsstationen kabellos zu bedienen und zu beobachten. Mit der Engineering-Software „Simatic WinCC flexible“ lassen
sich die Wirkbereiche für das Mobile
Panel definieren. Das Panel wird über
Transponder identifiziert und zeigt
dann automatisch das passende Bedienbild für die Station an, vor der der
Bediener gerade steht. In der fehlersicheren Variante bietet das Wireless
Panel volle Sicherheitsfunktionen, so
dass z.B. die gesamte Produktionslinie
per Not-Aus mit dem Panel sicher abgeschaltet werden kann.
Während das drahtlose Bedienterminal schon heute einsatzfähig ist,
zeigt das „Natural User Interface“ weiter in die Zukunft. Siemens hat für die
Visualisierung der Produktionsstationen Flachbildschirme mit Zehn-Finger-Multitouch-Funktion als Prototy-
pen angeschlossen. Bevor ein Anwender eine Station bedienen kann, muss
er sich mit einer Geste anmelden. Dadurch wird nachvollziehbar, wer wann
welche Maschine bedient hat. Das ist
besonders in streng reglementierten
Industrien wichtig, wie Nahrungsmittel und Pharmazie.
Die HMI-Stationen der Zukunft
könnten – wie man es aus Science-Fiction-Filmen kennt – aus transparenten
Glas-Displays bestehen. Auf dem Demonstrator von Siemens werden die
Glasbildschirme im momentanen Prototypen-Stadium simuliert (Bild 3).
Später, mit echtem Glasbildschirm,
sieht das Bedienpersonal bei einem
Blick auf die Bedienstation im Vordergrund die Bedienelemente und im
Hintergrund, durch den Bildschirm
hindurch, die Maschine. Bedienelemente werden dort eingeblendet, wo
sie an der Maschine wirken. Der Bildschirm ist wie ein „Overlay“ über die
reale Maschine gelegt. Diese Art von
Bedienkonzept veranschaulicht dem
Windows Embedded Standard 7
Anwender, wie sich seine Bedienaktionen auswirken werden. Gleichzeitig
kann er durch den Glasbildschirm hindurch die Reaktion der Maschine beobachten.
Multi-Touch-Bedienung für Navigation, Bedienung und Eingabe macht
Tastaturen und Mäuse überflüssig – bei
höherem Bedienkomfort im Vergleich
zu heutigen Touchdisplays. Zudem lassen sich mit Multi-Touch-Bedieneroberflächen auch Zwei-Hand-Operationen, z.B. für Wartungsbetrieb, direkt
am Monitor ausführen, ohne zusätzliche Bediengeräte. Sie erlauben außerdem intuitive Bedienungen wie Objekt-Skalierung und Verschieben von
Objekten ohne vorheriges Training.
Windows-Embedded-Betriebssysteme und PC-gestützte Automatisierungssysteme von Siemens eröffnen
eine Vielzahl neuer Lösungsansätze
für die industrielle Automatisierung.
Sie erhöhen Produktivität und Effizienz einer Anlage und sparen Kosten
und Energie.
jk
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Windows Embedded Standard 7
IIII
Û Digital Signage:
Großbildanzeigen werden interaktiv
Die neuesten Generationen von Prozessoren und Software
eröffnen neue Möglichkeiten bei der Konzeption digitaler
Großbildschirme. Intel und Microsoft haben sich bei der Entwicklung eines Prototyps zusammengetan. Die Zutaten:
ein Intel-Core-Prozessor und Windows Embedded 7. Der Demonstrator zeigt, was damit möglich ist.
Digitale Großbildanzeigen haben sich
auf Bahnhöfen und Flughäfen etabliert,
um die Reisenden mit Informationen
zu versorgen. Mit dem Preisverfall der
Displays tauchen die Flachbildschirme
auch immer häufiger als Werbetafeln
in Geschäften und Schaufenstern auf.
Statt eines statischen Plakats kann das
digitale Display verschiedene Motive,
eine Abfolge von Bildern oder Videos
darstellen. Der Digital-Signage-Prototyp von Intel und Microsoft geht noch
einen Schritt weiter und bringt nun
Interaktivität mit dem Nutzer mit ins
Spiel.
Die Interaktivität entsteht auf zwei Arten: durch eine Videokamera, die das
Geschlecht des Betrachters erkennen
und die Inhalte darauf abstimmen kann,
sowie durch Berührung des bzw. der
Bildschirme. In beiden Fällen möchte
der Betreiber keinen klassischen Computer-Desktop mit seinen üblichen Bedien- und Infoelementen anzeigen lassen. Windows Embedded Standard 7
bietet hier die Möglichkeit, eine kundenspezifische Oberfläche anzuzei-
16
Elektronik embedded 2010
Zielgruppe: Frau oder Mann?
Die Prototyp-Installation, die Intel und
Microsoft schon auf verschiedenen
Messen zeigten, bestehen aus zwei
I Das interaktive Großbild-Display, das Intel und Microsoft gemeinsam entwickelt haben, erkennt Geschlechter und zeigt passende Werbung an – oder das, was der Shopbetreiber für passend hält.
(Bild: Intel)
gen, die nur wenige, auf die Anwendung abgestimmte Interaktionselemente enthält. Dadurch wird auch verhindert, dass die Nutzer gewollt oder un-
Werbung im Shop – angemessen oder übertrieben?
Ist es wirklich nötig, den Kunden auch noch
während des Shoppings mit digitaler Werbung zu berieseln? Sollte er/sie nicht lieber
seine/ihre Aufmerksamkeit auf das Produktangebot lenken? – Die Marketingexperten betrachten jedoch die Werbung in der Verkaufsstelle als eine ideale Möglichkeit, die richtigen
Adressaten zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen. Zwar kommt in Zeiten digitaler Medien
auch dem Homeshopping eine gewisse Bedeutung zu, doch häufig wird die private und
sichere Umgebung zuhause genutzt, um Produktinformationen abzurufen, um das Kaufrisiko bei größeren Anschaffungen zu minimieren. Das reale Betrachten, Anfassen und
Ausprobieren eines Produkts kann das Homeshopping nicht ersetzen.
gewollt Systemeinstellungen verändern oder etwa Dateien löschen.
Aus diesem Grund tätigen Konsumenten nahezu alle Ausgaben außerhalb der eigenen
vier Wände, beeinflusst durch Markenwahrnehmung, Produkteigenschaften, Nutzwert,
Angebot, Preis und Verfügbarkeit. Jeder Kaufvorgang vollzieht sich im Wettbewerb mit
Alternativen entlang des Wegs in den Laden
bis zur Kasse.
„Digital Signage fördert den Verkauf, weil es
sich am Ort des Geschehens befindet“, sagt
Dr. Bill Radcliffe, ein amerikanischer Marketing-Veteran und ehemals Vice President einer bekannten Werbeagentur. „Mit den Anzeigen erreichen wir aktive Käufer oft genau
dann, wenn sie ihre Kaufentscheidung treffen“, fügt Jack Sullivan von der Agentur Starcom hinzu.
jk
beinahe menschengroßen 70-Zoll-Displays. Beide sind berührungsempflindlich und mit einer Videokamera im
oberen Rahmen ausgestattet, die das
Geschlecht der betrachtenden Person
erkennen soll. Dazu ist allerdings die
Rechenleistung neuester Core-i7-Prozessoren von Intel erforderlich. Die
Entwickler des Prototyps betonen, dass
die Erkennung anonymisiert erfolgt
und nur zum Zweck des Anzeigens
passender Werbung dient. Später, im
Laufe des Jahres, soll die Software um
eine Alterserkennung erweitert werden. Das intelligente Display soll dann
das Alter der erfassten Person in einen
von sechs Altersbereichen einordnen
können.
Einer der beiden Bildschirme zeigt
klassische Plakatwerbung, ggf. angereichert durch Videos. Auf der Anzeigefläche befinden sich etwa in Lichtschalter-Höhe kleine Auswahlfelder,
über die der Betrachter die angezeigte
Werbung steuern bzw. auswählen kann.
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Das andere Display nutzt Holografie,
d.h., das Bild wird auf einer leicht
getönten, transparenten Glasscheibe
angezeigt. In der Demonstration wird
diese Anzeige dazu verwendet, die
hinter dem Glas sichtbaren Verkaufsflächen zu „beschriften“. In Zusammenhang mit der Gesichtserkennung
könnte diese Technik z.B. dazu genutzt werden, anzuzeigen, wo im Laden sich Damen- oder Herrenkonfektion befindet, und auf mögliche Son-
derangebote aufmerksam zu machen.
Dank drahtloser Übertragung könnten
auch gleich Bilder, Warennummern
oder Etiketten von Artikeln, die der
Kunde als interessant markiert, auf ein
Mobiltelefon übertragen werden. Der
Kunde zeigt die Bilder oder Daten
dann in der entsprechenden Abteilung
vor und erhält vom Verkäufer sofort
die gewünschte Ware.
So viel „Intelligenz“ verlangt natürlich
nach einem leistungsfähigen Prozessor.
Windows Embedded Standard 7
Im Digital-Signage-Prototyp sind beide
Displays mit einem eigenen Core-i7Prozessor ausgestattet. Während dieser
noch erschwinglich ist, dürfte ein 70Zoll-Display, noch dazu mit holografischem Glas, eher als Demonstrator denn
als kommerziell sinnvolle Installation
einzustufen sein. Doch der Preisverfall
bei Displays ist enorm – insofern ist es
sicher sinnvoll, schon heute darüber
nachzudenken, wie sich solche Großdisplays verwenden lassen.
jk
Û Automaten/Terminals:
Fast jeder dürfte sie schon bedient haben: die Automaten
von Höft&Wessel. Ob Check-in bei der Lufthansa, Fahrkartenkauf bei der Deutschen Bahn oder in vielen Verkehrsverbünden Deutschlands – Höft&Wessel-Automaten arbeiten mit
Windows Embedded Standard. Version 7 erleichtert zunächst
dem Gerätebetreiber das Leben.
Typisch Embedded: Die Benutzer der
Ticket- und Check-in-Automaten von
Höft&Wessel werden kaum mitbekommen, wenn die Maschine bald mit
Windows 7 arbeitet. Denn die Automaten werden kundenspezifisch auf
die Bedürfnisse des Gerätebetreibers
angepasst. Im Luftfahrtbereich gehören z.B. ein Dokumentenscanner für
Pässe und Online-Tickets sowie ein
IATA-Ticketdrucker für die Bordkarten dazu. Bei Fahrkartenautomaten ist
dagegen die Bezahlfunktion mit Akzeptanz von Bargeld und möglichst
vielen Kredit- und Bankkarten wichtig. Im Bahnbereich muss der Automat
außerdem eine erhebliche Rechenleistung aufweisen, denn die Suche nach
einer Verbindung und die Berechnung
des Fahrpreises unter Berücksichtigung von Verkehsverbünden sind anspruchsvolle Aufgaben.
Die Betreiber solcher Geräte wollen
ihren Kunden die Bedienung so einfach wie möglich machen. Deshalb
wird bei der Bedienoberfläche auf Vertrautes gesetzt. Zurzeit sind das Tasteneingaben für die Auswahl von Optionen sowie berührungsempfindliche
Bildschirme, auf denen Schaltflächen
mit verschienen Funktionen dargestellt
sind. „Multitouch“ und Gestenbedienung wie Ziehen und Wischen zählen
noch nicht dazu. Obwohl das mit Winwww.elektroniknet.de
dows 7 möglich wäre, rechnet Höft&
Wessel, dass solche Bedienkonzepte
sich erst in drei bis fünf Jahren etablieren werden, wenn ein Großteil der
Bevölkerung durch ihre Heimcomputer und Mobiltelefone mit solchen
Konzepten vertraut ist.
Umbau unter der Oberfläche
Um so größer sind die Änderungen, die
sich mit dem Umstieg auf Windows 7
unter der Oberfläche abspielen. Zum
Beispiel kann die bestehende Oberfläche – ohne dass es der Benutzer
merkt – auf Silverlight umgestellt werden. Damit wird die Oberfläche vom
darunterliegenden Betriebssystem entkoppelt und auch über einen Browser
aus der Ferne bedienbar. Außerdem
sind künftige Änderungen hin zu Multitouch dann viel leichter einzupflegen.
Dem Servicetechniker will Höft&Wessel mit Windows 7 mehr Komfort bieten, indem statt spröder Text-Fehlermeldungen gleich eine grafische Anzeige erscheint, die zeigt, wo und wie
der Techniker eingreifen muss – eine
Live-Dokumentation im Gerät, mit
Abbildungen bis hin zu Animationen
oder Videos.
Oft schlagen sich Innovationen nicht
in revolutionären neuen Gerätekon-
▼
Check-in mit Version 7
Lizenzfragen
Die Embedded-Betriebssysteme von Microsoft
werden – anders als die für den Office- und
Heimbereich bestimmten – ausschließlich
über zertifizierte Distributoren angeboten.
Voraussetzung dafür sind ein OEM-Vertrag –
das „Customer License Agreement“ (CLA) – sowie ein Projekt über ein Embedded-Gerät. Als
dedizierte Embedded-Betriebssysteme bietet
Microsoft die Familien Windows Embedded
Compact und Embedded Standard an. „Compact“ sind alle Versionen von Windows CE,
„Standard“ sind komponentenbasierte Versionen von Windows XP und Windows 7.
Daneben bietet Microsoft aber auch seine
Standard-Betriebssysteme in einer EmbeddedVersion an. Das bedeutet: Die Software dieser
Betriebssysteme ist identisch mit Systembuilder- und Einzelhandelsversionen, die Lizenz-
bedingungen sind jedoch günstiger. So dürfen
z.B. mehrere Sprachen bei Auslieferung vorinstalliert werden, die Gesamtlösung kann durch
Klonen oder auf Datenträgern an die Kunden
verteilt werden, und der Aktivierungsprozess
wird dem Kunden durch „OEM Activiation“ abgenommen.
Für Rechner, auf die z.B. tausende von CADund CNC-Maschinen zugreifen, um dort Fertigungsdaten abzurufen, bietet sich ein Server
an. Allerdings wäre es unfair, wenn man hierfür die Lizenzgebühren für einen kompletten
Domainserver zahlen müsste. Deshalb bietet
Microsoft zu diesem Zweck Embedded-Serverlizenzen an, bei denen die Client-Access-Lizenzen entfallen. Distributoren wie z.B. Elbacom
(www.elbacom.com) beraten bei der Auswahl
jk
der günstigsten Lizenz.
Elektronik embedded 2010
17
Windows Embedded Standard 7
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bei den Terminals
und Automaten von
Höft&Wessel. Mit
den neuen Mechanismen zum Erstellen des Datenträgerabbilds, der Verteilung und Verwaltung der Geräte sowie der Handhabung von Updates
hat Microsoft alle
diese Arbeitsschritte wesentlich erleichtert und trägt
damit zur Kosteneinsparung
bei.
Während das Betriebssystem-Image
I Für die Automaten von Höft&Wessel bedeutet Windows 7 viele Änderungen unter der
bisher „versiegelt“
Oberfläche, die beim Gerätebetreiber Kosten sparen. An neue Bedienkonzepte wollen
wurde, ist es nun
sich die Betreiber erst heranwagen, wenn Fahrgäste, Passagiere oder Kunden damit
wesentlich einfaauf ihren eigenen Geräten Erfahrung gesammelt haben.
Bild: Höft&Wessel
cher
geworden,
zepten nieder, sondern als Kostenein- nachträglich Sicherheits-Patches, Softsparung an bewährten Geräten. So auch ware- oder Treiber-Updates einzu-
spielen. Windows-Embedded-7-Geräte lassen sich dabei genauso verwalten
wie Arbeitsplatz-PCs in einem großen
Firmennetz. Diese Verwaltung kann
entweder die Firma übernehmen, die
das Gerät betreibt, oder der Automatenhersteller, der damit ein zusätzliches Wartungsgeschäft generieren
kann.
Eine weitere, scheinbar unspektakuläre Neuerung ist die Option, Windows
Embedded Standard 7 auch als 64-bitVersion einzusetzen. 64 bit bedeuten
mehr direkt adressierbaren Arbeitsspeicher sowie eine schnellere Abarbeitung. Bei Automaten, die Tausende
von Bahnhöfen, Zügen und komplizierte Tarifregeln beachten und bearbeiten müssen, sind 64 bit ein Punkt,
der zu stabileren und performanteren
Anwendungen führt. Dass die Tarife in
Zukunft einfacher werden, ist leider
nicht zu erwarten – dafür aber die
Handhabung von Windows Embedded
Standard.
jk
Intelligent Energie sparen
RWE hat für Herbst 2010 „RWE Smart
Home“ angekündigt, ein Heimvernetzungs- und Automatisierungspaket,
das in Zusammenarbeit mit dem Elektronikanbieter ELV vermarktet werden
soll. Auf Basis von Microsoft-Techno-
logien sowie Sensoren und Schaltern,
die drahtlos vernetzt sind, kann Energie gespart werden ohne Einbußen
beim Komfort.
Im Mittelpunkt von „Smart Home“ stehen die Heizkörper, da sie die größten
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Starterpaket
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Zentrale Steuereinheit
Steuerung per Computer o. Handy 8
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Heizkörperthermostat
Elektronik embedded 2010
Zuberhörgeräte
Zwischenstecker für weitere Verbraucher
Bewegungsmelder für Lampen etc.
Outdoor-Bewegungsmelder
Tür- und Fenstersensor
Überwachungskamera
Raumthermostat
Energieverbraucher sind. Herzstück
des Systems ist ein Steuerelement, das
Heizung, Licht und Hausgeräte bedarfsgerecht an- und abstellt. Zum Beispiel schaltet es die Heizkörper im
Raum automatisch ab, wenn ein Fenster geöffnet wird. Dazu sind Heizkörperventile und Fenstersensoren über
ein zentrales Steuergerät vernetzt.
Neue Leitungen müssen deshalb aber
nicht in die Wand geschlagen werden
– die Kommunikation läuft drahtlos.
In weiteren Ausbaustufen können
auch Beleuchtungskörper und zusätzliche Geräte an „Smart Home“ angeschlossen werden. Fernschaltbare
Steckdosen verhindern z.B., dass elektrische Verbraucher nachts Stand-byStrom schlucken. HiFi-Anlage und Beleuchtung können durch Bewegungssensoren ein- und ausgeschaltet werden. Auch Videokameras für eine Alarmanlage lassen sich einbinden. Sämtliche Vorgänge sind über eine Bedieneinheit im Haus, über einen PC oder
ein Mobiltelefon steuerbar – auch über
das Internet. In „RWE Smart Home“
kommen verschienenste WindowsTechniken zum Einsatz, darunter der
Windows Server 2008, Silverlight und
Windows Embedded CE.
jk
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