Automobilmarkt in Asien
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aktuell ASIA Das Wirtschaftsmagazin aus Asien Aktuell seit 1996 - www.aktuellasia.com 11/2008 Verkehr Thailand - Seite 48 Energie Korea - Seite 44 Öl und Gas Asien - Seite 36 Automobilmarkt in Asien China Cambodia Deutschland Hong Kong India 100 RMB 9.90 US$ 10,00 Euro 100 HK$ 250 Rs Indonesia Japan Korea Malaysia Myanmar 55.000 Rp 650 Yen 6.700 Won 24.00 RM 9.90 US$ Philippines Schweiz Singapore Taiwan Thailand 330 Pesos 12,00 Sfr 10.00 S$ 190 NT$ 200 Baht Büromoebel-Ausstatter der “Deutschen Handelskammer Shanghai” www.matsu.cn MATSU ist der offizielle Repräsentant, Produzent und Verkäufer von qualitativ hochwertigen Büromöbeln der Marken Kusch+co, Planmöbel, Burkhardt Leitner sowie der Exklusiv-Agent für Toucan-T, Holzmedia und Renz in China. 创塑360度立体办公空间 锐意成就工作之美 360° solid office·brighten up your work life matsu shanghai (head office) t:+86 21 5475 6399/f:+86 21 6278 0217 e:info@matsu.cn matsu beijing t:+86 10 5964 8539/f:+86 10 5964 8538 e:beijing@matsu.cn matsu guangzhou t:+86 20 8732 6988/f:+86 20 8732 6326 e:guangzhou@matsu.cn matsu shenzhen t:+86 755 8297 5009/f:+86 755 8297 5009 e:shenzhen@matsu.cn Roland Lamprecht, Senior Private Banker SEB Private Banking, Singapore “You work hard for your money. 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Seite: 14 Vietnam im Höhenflug Asien: Japan Stillstand 57 „Reiskultur“ gewinnt in Japan wieder an Bedeutung 74 54 Südkorea Koreas Automarkt öffnet sich Photovoltaik Markt wächst weiter Sonderfinanzierungen 8 44 57 56 Malaysia Führungswechsel 58 Singapur Arbeitsmarkt 59 Taiwan Stabilität 59 14 24 55 aktuell ASIA November 2008 Inhalt November 2008 Korea: Thailand: Der immer noch ungebremste Energiehunger bei gleichzeitig hoher Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland ist ein Grund dafür, dass Korea eine Bemühungen im Bereich erneuerbare Energien weiter forcieren wird. Bangkok gehört definitiv zu den Städten, die niemals schlafen. Sie gehört aber auch zu den Großstädten mit den schlechtesten Verkehrsinfrastrukturen. So belegt Bangkok in der Weltrangliste der besten und schlechtesten städtischen Verkehrssysteme in allen Kategorien hintere Plätze. Photovoltaik Markt wächst weiter Keine Besserung in Sicht? Seite 44 Seite 48 aktuell ASIA November 2008 Thailand Keine Besserung in Sicht? Teufelskreis 48 60 Vietnam Vietnam im Höhenflug Korrekturen 28 60 Firmenporträt und Firmenprofil DEZAN 64 Allgemeines Impressum Anzeigenindex Editorial Inhalt 78 77 6 4 Seite 5 Aktuell ASIA Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Finanzkrise hat Asien erreicht. Selbst vergleichsweise isolierte Volkswirtschaften wie etwa Indien erfahren derzeit erheblich Schwankungen des einheimischen Geld- und Devisenmarkts. Dabei gehen die Regierungen ganz unterschiedlich mit dieser im Alleingang kaum beherrschbaren Situation um. Die Tatsache, dass gleichzeitg in einigen Staaten Südostasiens bisweilen heftige politische Turbulenzen das Verbrauchervertrauen in den Keller drücken, hilft dabei kaum die nötige Stabilität zu schaffen, um den Anprall der Finanzkrise auszupendeln. Während die Kritik an der Regierung in Malaysia nach dem für 2009 angekündigten Rücktritt von Premierminister Abdullah allmählich an Heftigkeit verliert, hat die angespannte Wirtschaftslage in Vietnam auch ohne die Bankenkrise zu einem Konflikt zwischen Generalsekretär Nong Duc Manh und Premierminister Nguyen Tan Dung geführt, der nun sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die ökonomische Stabilität Vietnams bedroht. Die zweifelsohne heftigsten Auseinandersetzungen sind derzeit in Thailand zu beobachten, wo Regierungsgegner seit Wochen den Regierungssitz besetzt halten und bei einem Einsatz der Polizei Anfang Oktober drei Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden. Zudem lieferten sich thailändische und kambodschanische Truppen in einem Grenzkonflikt Feuergefechte. Die chinesische Wirtschaft hat dagegen in der globalen Finanzkrise bislang kaum Schaden genommen. Vielmehr könnte Chinas Unterstützung sogar für die globale Finanzstabilität entscheidend sein. Eine hohe Bedeutung kommt dabei dem Ankauf von US-Schatzanweisungen durch China zu. Schon jetzt ist in jedem Fall deutlich, dass die Finanzmärkte in Zukunft nicht mehr wie bisher verfahren können, ohne dass die Weltwirtschaft nicht ständig von einer plötzlichen Krise bedroht ist. In der Hoffnung, dass die Krise in diesem Monat an Wucht verliert, wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe der Aktuell ASIA und unserem Automobilschwerpunkt. Herzlichst Ihre Jessica Purkhardt Chefredakteurin jessica.purkhardt@aktuellasia.com UND WENN UNSER VON LIEFERANT JAKARTA JINJU NACH UMGEZOGEN IST? Dann fragen Sie Logwin! Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen für Industrie und Handel: mit 8.600 Mitarbeitern an 400 Standorten in 44 Ländern – und davon 55-mal in Asien. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft- und Seefracht sowie Landtransporte auf Straße und Schiene. 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Koreas Automarkt öffnet sich N ach den Europäern wollen jetzt auch die Japaner in Korea Fuß fassen, allerdings nicht nur im Luxus- sondern auch im Massenmarkt. „Trotz Höchstpreisen werden Importautos heute immer populärer in Korea“, kommentiert Young-Kook Lee, Präsident der Korea Automotive Manufacturers Association (KAMA), „in nur vier Jahren hat sich ihr Anteil am KfzInlandmarkt im ersten Halbjahr 2008 auf über 6 Prozent mehr als verdoppelt.“ Anderswo wäre eine solche Marktentwicklung nichts Besonderes, doch in Korea macht dieser „Ausländerboom“ Schlagzeilen: Schließlich kauft selbst heute noch jedermann vorzugsweise einheimische Erzeugnisse, da der Durchschnittskoreaner sehr nationalistisch und konservativ ist. Erst auf Druck der Globalisierung baute der fünftgrößte Kfz-Hersteller der Welt mit einer letztjährigen Jahresproduktion von knapp 4,1 Millionen Motorfahrzeugen 2002 seine Pkw-Importzölle von 50 Nach der vorgefassten Meinung vieler Koreaner sind Importautos qualitativ besser als lokal gebaute 1 Koreas Automarkt öffnet sich Seite 8 Prozent auf 8 Prozent ab, was nach den Europäern jetzt auch die Japaner zum Aufbau ihrer Präsenz in Korea nutzen. Erstmals 2007 sicherten sich so Lexus, Honda und Infiniti als die einzigen japanischen Player in Korea bereits einen Anteil von 33 Prozent am Importautomarkt, während die Europäer auf 55 Prozent Marktanteil absackten. Bis Ende Dezember wird die Pkw-Einfuhr nach Hochrechnungen der KAMA voraussichtlich erneut um über ein Drittel auf rund 62.000 Autos anschwellen. Zudem werden die Japaner ihren Segmentanteil zu Lasten der Europäer stark weiter ausbauen, da im Oktober Mitsubishi und gegen Ende des Jahres Nissan in den Markt einsteigen werden. 2009 folgen dann Subaru, Mazda und im Oktober wird schließlich der globale Primus Toyota mit seinem Flagschiff Camry kommen, was den bisher eher geschlossenen Markt von Grund auf revolutionieren wird. Allerdings ist das Importautosegment in Relation zu Koreas Kfz-Gesamtmarkt von rund 1,3 Millionen Fahrzeugen weiterhin winzig, doch die Japaner wollen kurz- bis mittelfristig in die Domäne des lokalen Schwergewichts Hyundai eindringen, den lukrativen Massenmarkt der 1,5- bis 1,8-Liter Pkw. „Keine Frage, Konkurrenz strafft die Wettbewerbsfähigkeit“, bemerkt Yoo Young Sang, Präsident des Korea Automotive Technology Institute, „nur so werden Preise und Qualitätsstandards konsumentenfreundlicher.“ Schließlich verkauften bisher Hyundai und seine Tochtergesellschaft Kia ihre Modelle im Inlandmarkt merklich teurer als in Übersee, kontrollieren aber zusammen knapp Dreiviertel des Inlandabsatzes. Beispielsweise kostet die neue 3,3-L Hyundai Genesis Luxuslimousine im Heimatmarkt stolze 58,3 Mio. Won oder 47.700 US-Dollar, die in aktuell ASIA November 2008 Beute machen! Wer auf Kundenfang geht, sollte gut gerüstet sein. 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Aus diesem Grund debütierte Kia Ende August in Seoul beispielsweise sein schnittiges 1,6-L Forte Kompaktauto, den Nachfolger des Cerato/Spectra Modells, da die Japaner nach der Oberliga in den nächsten 24 Monaten den Massenmarkt im Visier haben. „Nach der vorgefassten Meinung vieler Koreaner sind Importautos qualitativ besser als lokal gebaute“, begründet Jae Heung Han, Lagerchef von BMW Korea, „daher setzte BMW letztes Jahr über 7.600 Pkw ab und hat sich bis 2010 das Ziel des Durchbrechens der 10.000 Pkw Schallmauer gesetzt.“ Allerdings sind die Münchner heute nicht mehr die unbestrittenen Platzhirsche, da sich der Konkurrenzkampf seit dem schrittweisen Markteintritt der Japaner in den beiden letzten Jahren merklich verschärfte. So hat Honda dieses Jahr völlig unerwartet BMW nicht nur als Marktführer des Importautosegmentes abgelöst, sondern hat auch den Importmarkt umgekrempelt: Bislang dominierten Luxusautos aus Deutschland und die Nobelmarke Lexus Koreas Importnischenmarkt, was Honda jetzt mit seiner populären 3,5-L Accord Limousine auf den Kopf stellt: Seit Januar werden monatlich über 1.000 Accord abgesetzt und die Nachfrage zieht an! „Traditionell fahren Koreaner kein höherklassiges Auto als der Vorgesetzte“, erläutert Seung Cheol Lee, Produktmanager von Robert Bosch Korea, Hondas Verkaufserfolg, „daher fährt die Führungsspitze heute oft eine japanische und der Seit Januar werden monatlich über 1.000 Accord abgesetzt und die Nachfrage zieht an 2 Koreas Automarkt öffnet sich Seite 10 Chef eine deutsche Limousine.“ Für die Japaner ist diese Entwicklung ein sehr wichtiger Schritt vorwärts, da die historisch bedingte Antipathie der Koreaner gegenüber den Japanern bis zur Jahrtausendwende ihr Kaufverhalten stark prägte. Vor allem die älteren Generationen erinnern sich noch heute an die Ausschreitungen der japanischen Kolonialherrschaft in Korea von 1910 bis 1945. Seit ein paar Jahren kaufen jedoch jüngere Koreaner oft ganz bewusst japanische Produkte, da ihnen das Design gefällt. Daher ist der Zielmarkt der japanischen Autobauer auch die liberaleren, weltoffeneren Doppelverdienerfamilien der Mitdreißiger in den städtischen Ballungszentren mit einem Monatseinkommen um 2,5 Millionen Won (rund 1.850 Euro), denen internationale Qualität wichtiger als sturer Patriotismus ist. Im Gegensatz zum regional rückläufigen Kfz-Absatz zeichnet sich dieses Jahr im koreanischen Inlandmarkt erneut ein Wachstum von rund 7 Prozent ab, da der inländische Privatverbrauch allgemein anzieht und fast schon monatlich neue Automodelle eingeführt werden. Um die inländische Kostenexplosion aufzufangen, verschieben die drei größten koreanischen Autobauer Hyundai, Kia und GM Daewoo seit ein paar Jahren vermehrt ihre Zulieferindustrien ins benachbarte Billigland China. Parallel dazu beginnen Hyundai und Kia Motorfahrzeuge, in Schwellenländer wie Russland oder Thailand für den Inland- und Regionalmarkt zu produzieren. Die verschärfte Gangart des Kfz-Absatzmarktes zwang Ende letzten Jahres die Europäer zur Kürzung der Margen: So blättert man derzeit in Seoul für eine 2,0-L BMW 320i Limousine bloß noch 41,8 Millionen Won auf den Tisch, während der im September lancierte 2.0-L Mitsubishi Lancer Evolution Pkw nicht unter 62 Millionen Won zu haben ist. In Korea hat Mitsubishi eine Sonderposition, da die Japaner buchstäblich Hyundai Pate standen. Mitsubishi lieferte beispielsweise Hyundai die Motoren- und Getriebetechnologie für ihr erstes, 1975 selber aktuell ASIA November 2008 KOREAS KFZ-INLANDSABSATZ Hersteller Kfz-Produktion 2006 2007 Kfz-Inlandsabsatz 2006 2007 Kfz-Export 2006 2007 Hyundai 1,618,268 Kia 1,150,289 GM Daewoo 778,630 Ssangyong 117,123 Renault Samsung13,371 1,706,727 1,116,714 942,805 177,742 17,463 581,092 270,597 128,332 119,098 9,077 625,275 272,330 130,542 117,204 13,368 1,032,052 871,233 640,539 41,320 3,041 1,076,084 840,822 807,729 54,971 3,459 Total 4,086,308 1,164,254 1,219,235 2,648,220 2,847,138 3,840,102 Andere: Daewoo Bus & Tata Daewoo Quelle: Global Insight London Honda Accord Markteinführung in Korea. Bild: Urs Müller Analyse Automarkt Korea entwickeltes Auto, den 1,2-L bis 1.4-L Pony Kompaktwagen. Bis 2003 basierten die meisten Hyundai Modelle auf Mitsubishi Design und Motoren. Erst danach begannen die Koreaner, ihre Modelle von A bis Z selber zu entwickeln. Beim Autokauf wählen die betuchten städtischen Mittelständler heute vermehrt rational nach Neuheit, Technologie und Qualität „Eher früher als später werden die japanischen Marken über 50 Prozent des koreanischen Importmarktes dominieren“ „Beim Autokauf wählen die betuchten städtischen Mittelständler heute vermehrt rational nach Neuheit, Technologie und Qualität“, summiert Ik Sung Heo, Autoindustrieanalyst von Renault Samsung, „während die konservativere Landbevölkerung weiterhin lokal gefertigte Autos bevorzugt.“ Wichtig ist dem Koreaner vor allem das Herstellungsland: Autos müssen in Europa oder Japan gebaut sein, da alle anderen Produktionszentren als geringerwertig gelten. Damit ist die Marschrichtung der Japaner in Korea klar: Nach der Einführung ihrer Spitzenmodelle bauen sie Schritt für Schritt ihre Modellpalette bis in den Massenmarkt aus, was die koreanischen Lokalmatadore nun mit der Entwicklung attraktiverer Modelle und vor allem der Intensivierung ihrer globalen Exporte zu kontern versuchen. „Eher früher als später werden die japanischen Marken über 50 Prozent des koreanischen Importmarktes dominieren“, räsoniert Choi Jong Yeol, CEO von Mitsubishi Sales Korea, „der in zwei bis drei Jahren auf 10 Prozent Anteil am Gesamtinlandmarkt anschwellen wird.“ KOREAS KFZ-IMPORTMARKT Hersteller 3 Koreas Automarkt öffnet sich Seite 12 Import/Absatz 2007 Marktanteil in Prozent BMW Lexus (Toyota) Honda Mercedes-Benz Audi VW Chrysler Infiniti (Nissan) Peugeot Volvo Ford Mini Land Rover Jaguar Porsche GM Cadilac Saab Bentley 7.618 7.520 7.109 5.533 4.780 3.977 3.901 3.004 2.712 2.207 2.022 933 632 464 363 312 185 101 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Japan Hersteller EU USA 17.633 29.522 6.235 33 55 12 Quelle KAMA aktuell ASIA November 2008 Seoul ist ein gutes Beispiel für die gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur Südkoreas. Bild: grafica Analyse Automarkt Indien von Katrin Pasvantis BFAI KÖln HauptWachstumstreiber der Automobilnachfrage sind neben den steigenden Einkommen günstige Kfz-Kredite und das zunehmende Angebot preiswerter Fahrzeugmodelle. Indiens KfzBranche auf der Überholspur D as Interesse der globalen Wirtschaft am Absatzmarkt und Standort Indien wächst. Mit über 1,5 Millionen verkauften Pkw, Geländewagen und Vans pro Jahr und einer Wachstumsrate von 12,2 Prozent (2007/08) zählt Indien zu den größten Kfz-Märkten Asiens und entwickelt sich zu einem der wichtigsten weltweit. Ein Meisterstück ist Tata - dem größten Automobilhersteller des Landes - mit dem Bau des Nano gelungen, ein Kleinwagen für umgerechnet rund 1.700 Euro. Derzeit besitzen nur acht von 1.000 Indern ein eigenes Auto. Mit dem Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens nimmt auch der Wunsch nach Mobilität in Indien zu. Optimistische Quellen beziffern die Mittelschicht des Subkontinents auf 50 Millionen Menschen und rechnen bis 2025 mit einer Verzehnfachung dieses Wertes. Wenngleich die Schätzungen über das tatsächliche Volumen teilweise recht stark voneinander abweichen, sind sich die Analysten jedoch einig, dass die konsumfreudige Mittelschicht in den nächsten Jahren deutlich wachsen wird. Allerdings ist das Durchschnittseinkommen dieser neuen Käufergruppe im internationalen Vergleich immer noch niedrig. Haupt-Wachstumstreiber der Automobilnachfrage sind neben den steigenden verfügbaren Einkommen günstige Kfz-Kredite und das zunehmende Angebot preiswerter Fahrzeugmodelle. Kfz-Verkäufe in Indien (in Stück, Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode in Prozent) 2006/07 2007/08 Veränderung Personenfahrzeuge 1.379.979 1.547.985 12,2 Pkw 1.076.582 1.203.531 11,8 UVs 2) 220.306 243.589 10,6 MPVs 3) 83.091 100.865 21,4 Nfz 467.765 486.817 4,1 Minibusse (bis 7,5 t) 23.742 27.683 16,5 Busse (ab 7,5 t) 28.693 38.655 34,7 Kleintransporter, Pick-ups (bis 7,5 t) 168.467 188.140 11,7 Lkw (ab 7,5 t) 246.863 232.339 -5,9 Insgesamt 1.847.744 2.034.802 10,1 1) Indisches Geschäftsjahr 1.4. bis 31.3.; 2) Utility Vehicles: geländegängige Straßenfahrzeuge; 3) Multi Purpose Vehicles: 1 Indiens Kfz-Branche auf der Überholspur Seite 14 Minivans bis 3,5 t zur Personenbeförderung. Quelle: Society of Indian Automobile Manufacturers - SIAM, Flash Report on Production and Sales for March 2008 Inder kaufen vor allem Kleinwagen (Fahrzeuglänge: 3.401 bis 4.000 mm; 2007/08: 859.137 Pkw; Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode: +14,1 Prozent) und Mittelklassewagen (4.001 bis 4.500 mm; 225.719; +14,6 Prozent). In der Premium- und Luxusklasse sind die Absatzzahlen bislang gering, allerdings sind die Wachstumsraten mit 21,3 beziehungsweise 10,8 Prozent viel versprechend. BMW und Mercedes erwarten in den nächsten Jahren kräftige Zuwächse. aktuell ASIA November 2008 Die Unternehmer-Anwälte Asien im Fokus. www.luther-lawfirm.com Kompetenz in Asien. Mehr als 20 deutsche und lokale Anwälte mit langjähriger Erfahrung im Asiengeschäft. Wir beraten Sie kompetent aus unseren strategischen Stützpunkten in den Wirtschaftsmetropolen Shanghai und Singapur bei Ihrem Engagement in Asien. 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BMW India hat im südindischen Chennai mit der Produktion der 5er und 6er-Reihe begonnen und setzte 2007/08 bereits 850 Fahrzeuge ab; von der (importierten) 7er Serie verkaufte BMW 297 Stück (+73,7 Prozent). Mercedes-Benz India setzte 1.026 (+9,5 Prozent) E-Klasse- und 518 (+108,0 Prozent) S-Klasse-Modelle ab. Beide Fahrzeugreihen werden in Indien produziert. Auch Jaguar Land Rover möchte von der zu erwartenden Nachfragesteigerung profitieren und baut sein Vertriebsnetz im Heimatland der neuen Muttergesellschaft Tata Motors aus. Indiens Fahrzeugmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert; zahlreiche Fusionen und Kooperationen bestimmen das heutige Bild der Branche. Schlagzeilen machte in jüngster Zeit Tata Motors, der größte Autobauer Indiens. Der Konzern visiert neue Märkte jenseits der Landesgrenzen an und setzt dabei auf Billig- und Luxussegmente beziehungsweise Low Cost und High Tech zugleich. Bevorzugte Strategie: Zukäufe. Bei den Ford-Töchtern Jaguar und Landrover griff der Autohersteller im März dieses Jahres zu. Die Einkaufstour sichert Tata nicht nur den Zugang zu den Märkten der Industrienationen, sondern verschafft ihm auch einen Technologievorsprung. Ein anderes Meisterstück ist Tata mit dem Bau des Nano gelungen, ein Auto für umgerechnet rund 1.700 Euro. Das Billigauto soll vor allem eine Alternative zum Zweirad sein, Indiens wichtigstem Transportmittel (Absatz 2007/08: 7,3 Millionen Stück). Massen indischer Familien kamen im Januar dieses Jahres zur Auto Expo nach Delhi um den Nano in Augenschein zu nehmen. Das Zeug zum Verkaufsschlager hat der Nano aber längst nicht nur in Indien. Tata peilt die Märkte anderer Schwellenländer in Asien und Afrika an. Der indische Fahrzeugbauer Bajaj nahm zusammen mit Renault-Nissan die Herausforderung an und verkündete, nun seinerseits ein 1.600-Euro-Auto für den indischen Markt zu entwickeln. Tatas Expansionspläne gehen indes weiter und der Konzern Bevorzugte Strategie: Zukäufe. Bei den Ford-Töchtern Jaguar und Landrover griff der Autohersteller Tata im März dieses Jahres zu. 2 Indiens Kfz-Branche auf der Überholspur Seite 16 verkündete eine verbesserte Version des Nano für Russland und die Türkei zu entwickeln. Bereits 2009 soll das Billigauto in der Türkei verkauft werden, zwar deutlich teurer, aber Branchenangaben zufolge immer noch für unter 10.000 US-Dollar. Tata kooperiert zudem mit dem brasilianischen Autohersteller Marco Polo und der italienischen Fiat Group. Im Nutzfahrzeugsegment legt Indien weiter zu, wenngleich die Wachstumsraten deutlich hinter denen im Pkw-Segment zurückbleiben. Im Finanzjahr 2007/08 stieg der Absatz gegenüber der Vorjahresperiode um 4,1 Prozent auf 487.000 Fahrzeuge. Das Marktforschungsunternehmen Business Monitor International rechnet mit einem Anstieg der Verkäufe auf knapp 750.000 Nfz im Geschäftsjahr 2012/13. Angetrieben wird die Nachfrage vor allem von der steigenden industriellen Produktion (2006/07: +12,3 Prozent) und dem zunehmenden Bedarf an Fahrzeugen zum Personentransport. Gefragt sind im Güterverkehr insbesondere leichte Nfz (+11,7 Prozent). Ein Grund ist neben den geringeren Anschaffungskosten, dass viele Waren über ein „Hub and Spoke“-System in entlegenere Landesteile transportiert werden. Der Absatz mittlerer und schwerer Lkw entwickelte sich dagegen mit -5,9 Prozent rückläufig. Langfristig rechnet die Branche jedoch mit einem Nachfrageanstieg, da immer größere Frachtmengen über längere Strecken auf den neuen Highways transportiert werden. Diese Erwartungshaltung spiegelt sich auch in den Investitionen großer ausländischer Anbieter in diesem Segment wieder. Joint Ventures schlossen Iveco und Tata Motors, MAN und Force Motors, Nissan und Ashok Leyland, Volvo und Eicher, Navistar und Mahindra & Mahindra sowie in jüngster Zeit Daimler und die Hero Gruppe. Daimler plant gemeinsam mit dem indischen Zweiradhersteller Hero Group 30 aktuell ASIA November 2008 Bild: Dhoxax Analyse Automarkt Indien Indien ist heute das zwölft gröSSte Pkw-Herstellerland weltweit vor Russland, Italien, Polen und Schweden. Rund 1,8 Millionen Autos, Geländewagen und Vans werden jährlich auf dem Subkontinent gefertigt. 3 Indiens Kfz-Branche auf der Überholspur Seite 18 Milliarden indische Rupien (iR; rund 455 Millionen Euro; 1 Euro = 66,1 iR) in eine Fertigungsanlage für Lkw im südindischen Tamil Nadu zu investieren. Im Juli 2008 unterzeichneten beide Unternehmen ein entsprechendes Memorandum of Understanding. Geplant ist eine Jahreskapazität von 70.000 Fahrzeugen. Gebaut werden sollen leichte, mittlere und schwere Daimler-Modelle, die an den indischen Markt angepasst werden. Medienberichten zufolge soll das Joint Venture langfristig auch Exportmärkte im Visier haben. Daimler ist bereits über DaimlerChrysler India mit einem Werk für Mercedes-Benz Lkw und Busse in Pune vertreten. Zudem nahm Daimler Buses in einem Joint Venture mit der indischen Sutlej Motors im 1. Quartal 2008 die Produktion von Busaufbauten auf. Indien ist heute das zwölft größte Pkw-Herstellerland weltweit vor Russland, Italien, Polen und Schweden. Rund 1,8 Millionen Autos, Geländewagen und Vans werden jährlich auf dem Subkontinent gefertigt. Fast alle Hersteller planen ihre Kapazitäten in den nächsten Jahren auszubauen. Marktbeobachter sind sich einig, dass die Produktion in den nächsten Jahren stark ansteigen wird. Der indische Fachverband der Zulieferindustrie, ACMA, rechnet 2014/15 bereits mit 3,0 Millionen Personenfahrzeugen pro Jahr. Noch positiver fällt die Prognose von Global Insight mit 3,4 Millionen Pkw für 2012 aus. In der Automobilzulieferindustrie stieg die Produktion 2007/08 um 20 Prozent auf 18 Milliarden US-Dollar bei einem Exportvolumen von 3,6 Milliarden USDollar (+25,8 Prozent). Mit der zunehmenden Fertigung von Komponenten für ausländische Märkte nehmen auch die Anforderungen an die Komponentenzulieferer zu und damit steigt die Nachfrage nach komplexeren Maschinen für Im Nutzfahrzeugsegment legt Indien weiter zu, wenngleich die Wachstumsraten deutlich hinter denen im Pkw-Segment zurückbleiben die Teileherstellung. Die Investitionen in der Zulieferindustrie schätzt ACMA 2007/08 auf 7,2 Milliarden US-Dollar, für 2009/10 prognostiziert der Verband ein Volumen von 10,1 Milliarden US-Dollar, und bis zum Jahr 2015 sollen sich die Investitionen sogar nahezu verdreifacht haben. Wachstumsmotoren der Branche sind die florierende Automobilproduktion im Inland, der Trend zum Outsourcing globaler Originalhersteller (Original Equipment Manufacturer, OEM) sowie das wachsende Ersatzteilgeschäft. Unter Druck gerät die Zulieferindustrie indes durch kostengünstigere Importe aus der VR China. Zudem haben mit dem Abschluss des bilateralen Freihandelsabkommens mit Thailand die Einfuhren von Kfz-Teilen aus dem Königreich zugenommen. Indiens Automobilteilehersteller sind breit aufgestellt. Hergestellt werden unter anderem Motorenteile (31 Prozent), Antriebswellen und Lenkungsteile (19 Prozent), Karosserien und Fahrgestelle (12 Prozent), Radaufhängungen und Bremsen (12 Prozent), Ausrüstungen (10 Prozent) und Elektroteile (9 Prozent). Der Wirtschaftsberatung Ernst & Young zufolge entfielen 2006 rund 69 Prozent des indischen Kfz-Teile-Marktes auf OEM, 18 Prozent auf Ersatzteile und 13 Prozent auf den Export. Knapp 40 Prozent der indischen Teileausfuhren werden nach Europa geliefert, rund 37 Prozent nach Nordamerika. Dreiviertel der Exporte sind für den OEM-Markt bestimmt und nur ein Viertel für den Ersatzteilemarkt. Branchenangaben zufolge beziehen 15 der größten Automobilhersteller der Welt Komponenten aus Indien, darunter VW, Mercedes-Benz, BMW, GM, Ford und Toyota. Die Beschaffungskosten für Kfz-Teile sind in Indien vergleichsweise günstig; zugleich wird die Qualität der Zulieferer als hervorragend eingestuft. Allerdings beeinträchtigen vor allem Transportkosten und -zeit die Möglichkeiten der Produktionsverlagerung nach Indien. aktuell ASIA November 2008 Die Neuanschaffung gehört gerade im gewerblichen Bereich in den nächsten Jahren zu den Wachstumsmärkten Bild: zeber Analyse Automarkt Indien Fahrzeugproduktion in Indien (in Stück, Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode in Prozent) Branchenangaben zufolge beziehen 15 der gröSSten Automobilhersteller der Welt Komponenten aus Indien, darunter VW, Mercedes-Benz, BMW, GM, Ford und Toyota. 2006/07 PKW 1.238.021 Kleinst- und Kleinwagen 1) 980.928 Mittelklasse 2) 212.662 Executive 3) 39.693 4) Premium 4.489 Luxury 5) 249 UVs 222.495 MPVs 84.707 Nfz 519.982 Mini- und Midibusse 29.443 Busse 32.820 Kleintransporter, Pick-ups 196.281 Lkw 261.438 Insgesamt 11.087.997 2007/08 Veränderung 1.416.480 14,4 1.121.887 14,4 244.670 15,1 43.955 10,7 5.443 21,3 525 10,8 244.648 10,0 101.001 19,2 545.176 4,9 33.894 15,1 46.542 41,8 220.168 12,2 244.572 -6,5 10.833.946 -2,3 1) bis 4.000 mm, 2) 4.001 bis 4.500 mm; 3) 4.501 bis 4.700 mm, 4) 4.701 bis 5.000 mm, 5) ab 5.001 mm Quelle: SIAM, Flash Report on Production and Sales for March 2008 Pkw-Produktion in Indien nach Herstellern (in Stück) Pkw 2006/07 - Pkw 2007/08 - UVs (MPVs)2006/07 -UVs (MPVs) 2007/08 BMW India 144 1.858 0 0 Fiat India Automobiles 1.564 3.461 k.A. k.A. Force Motors India k.A. k.A. 8.236 8.190 Ford India 39.437 35.340 2.028 2.947 General Motors India 14.515 46.350 22.364 20.773 Hindustan Motors 12.456 10.766 964 1.413 Honda Siel Cars India 59.227 62.227 0 0 Hyundai Motor India 314.604 367.242 50 0 Mahindra & Mahindra k.A. k.A. 91.211 109.195 Mahindra Renault 580 26.653 k.A. k.A. Maruti Suzuki India 578.582 660.136 3.646 (84.707) 3.004 (93.952) Mercedes-Benz India 2.053 2.918 k.A. k.A. SkodaAuto India 12.748 14.255 k.A. k.A. Tata Motors 195.482 179.079 50.330 (0) 51.520 (7.049) Toyota Kirloskar Motor 6.629 6.195 43.666 47.606 Quelle: SIAM, Flash Report on Production and Sales for March 2008 Nfz-Produktion in Indien 2007/08 nach Herstellern (in Stück) Mini-/Midibusse - Busse - Kleintransporter, Pick-ups -Lkw 4 Indiens Kfz-Branche auf der Überholspur Seite 20 Ashok Leyland Eicher Motors Force Motors India Hindustan Motors Mahindra & Mahindra Mercedes Benz India Piaggio Vehicles Swaraj Mazda Tata Motors Tatra Vectra Motors Volvo India 861 2.075 4.719 28 6.011 k.A. k.A. 2.226 17.974 k.A. k.A. 22.609 2.222 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 2.643 18.891 k.A. 177 0 60.536 4.265 21.667 7.053 k.A. 1 k.A. 58.224 k.A. k.A. 123 5.113 k.A. 2.286 4.060 143.226 157.269 k.A. 36 k.A. 881 Quelle: SIAM, Flash Report on Production and Sales for March 2008 aktuell ASIA November 2008 Wirtschaft China Mit steigendem Einkommen und Image sind Neuwagen gefragt aktuell ASIA November 2008 Bild: Phil Date Seite 21 Analyse Automarkt Indien Bislang werden nur 12,3 Prozent der lokalen Fertigung Exportiert - vor allem Kleinst- und Kleinwagen, aber auch Geländewagen. Der bei weitem wichtigste Markt für die Fahrzeughersteller ist das Inland; der Exportanteil ist mit 11,4 Prozent relativ gering. Allerdings dürfte die Bedeutung der ausländischen Absatzmärkte in Zukunft zunehmen, zum einen wegen der vergleichsweise niedrigen Produktionskosten, zum anderen wegen der Freihandelsabkommen, die Indien mit asiatischen Ländern geschlossen hat. Die wichtigsten Produzenten und zugleich Exporteure von Personenfahrzeugen sind Maruti-Suzuki, Tata Motors und Hyundai Motor. Bislang werden nur 12,3 Prozent der lokalen Fertigung ausgeführt - vor allem Kleinst- und Kleinwagen, aber auch Geländewagen. Bei Nutzfahrzeugen wurden 10,8 Prozent der lokalen Fertigung auf ausländischen Märkten verkauft. Wichtige Zielländer sind Pakistan, Bangladesch, Südafrika und Sri Lanka. Indiens Regierung fördert den Kauf kleiner, umweltfreundlicher Fahrzeuge indem sie die Verbrauchssteuer (Central Excise Duty - CED oder CENVAT) auf lokal produzierte Fahrzeuge mit größerem Hubraum erhöht. Mit Wirkung vom 13.6.08 fallen zusätzlich zu den bis dato erhobenen 24 Prozent nun für Fahrzeuge von 1.500 bis 1.999 cbm Hubraum 15.000 iR je Fahrzeug an, bei einem Hubraum von 2.000 cbm oder mehr gilt ein spezifischer Steuersatz von 20.000 iR je Fahrzeug. Entsprechend angepasst wurde auch die CVD (Countervailing Duty) auf Importwagen. Im Zuge der drastisch gestiegenen Rohölpreise hat die Regierung zudem zum 4.6.2008 die Einfuhrzölle für Rohöl und Mineralölerzeugnisse gesenkt (Rohöl von 5 auf 0 Prozent, Benzin und High Speed Diesel: 7,5 auf 2,5 Prozent, andere Mineralölerzeugnisse: 10 auf 5 Prozent). Darüber hinaus wurde die Mineralölsteuer (Central Excise Duty) für Benzin- und Dieselkraftstoffe um 1 iR auf 5,5 iR/l beziehungsweise 1,6 iR/l reduziert. Wichtige Zielländer sind Pakistan, Bangladesch, Südafrika und Sri Lanka. Die Nutzung alternativer Brennstoffe bei Pkw beschränkt sich derzeit auf Gas (CNG und LPG). Im Juni 2008 hat Honda mit dem Civic Hybrid das erste Hybridauto auf den indischen Markt gebracht. Angesichts eines hohen Importzolls und der ohnehin kostenintensiven Technik ist das Fahrzeug mit 2,15 Millionen iR (rund 32.700 Euro) relativ teuer. Honda erhofft sich finanzielle Unterstützung von Seiten der indischen Regierung. Impulse für den Kfz-Markt werden auch vom Freihandelsabkommen mit der ASEAN ausgehen, dass nach langem hin und her in diesem Jahr unterschrieben werden soll. Ein Abkommen zwischen Indien und der EU soll 2009 fixiert werden. Richtigstellung 5 Indiens Kfz-Branche auf der Überholspur Seite 22 Aktuell ASIA bedauert, dass bei dem Abdruck des Artikels “Thailand in der Krise” in Ausgabe 10/2008 Fehler entstanden sind, die zu missverständlichen Aussagen geführt haben. Wir möchten daher auf die Originalveröffentlichung als Kurzbericht der Friedrich-EbertStiftung unter dem gleichen Titel, Autorin: Vesna Rodic, verweisen, die unter www.fes.de/Publikationen zu finden oder als Druckexemplar bei birgit.sutarna@fes.de anzufordern ist. Die Redaktion aktuell ASIA November 2008 Das Zeug zum Verkaufsschlager hat der Nano aber längst nicht nur in Indien. Tata peilt die Märkte anderer Schwellenländer in Asien und Afrika an. Bild: salamanderman Analyse Automarkt Indien Ein Elefant gerät ins Straucheln von Christine Maukel Was Volkswagen oder Siemens für die deutsche Wirtschaft bedeuten, das ist die Tata Group für ihre Landsmänner. O ktober 2008 – ein rot angestrichener Termin im Kalender aller AutoExperten muss gecancelt werden. Gespannte Fans der Kraftfahrzeugbranche sind gezwungen, sich noch länger auf die Markteinführung des billigsten Autos der Welt, den Tata Nano, zu gedulden, denn der TataKonzern hat mit unvorhergesehenen Problemen zu kämpfen. Dabei muss eines der ehrgeizigsten Projekte Indiens nicht wie von Kritikern prophezeit wegen technischer oder gar finanzieller Sorgen aufgeschoben, sondern durch energische Bauernproteste ganz von vorne begonnen werden. Ein nationaler Skandal. Tata – das ist der Inbegriff einer Erfolgsgeschichte. Was Volkswagen oder Siemens für die deutsche Wirtschaft bedeuten, das ist die Tata Group für ihre Landsmänner. Ein Vorzeigekonzern mit Vorständen, die zugleich einen nationalen Identifikationsstatus innehaben. So trägt die Millionenstadt Jamshedpur zu Ehren des Firmengründers Parsen Jamshedji Tata ihren Namen. Der indische Multikonzern, der im Jahre 1870 gegründet wurde, mehr als 200.000 Mitarbeiter beschäftigt und Niederlassungen in 54 Ländern und 96 Unternehmen sein Eigen nennt, ist in nahezu allen Branchen zu Hause. Er ist Stahlmogul, Tee-Imperium, Telekommunikationsmagnat und Führer im IT-Sektor zugleich, was sich alles in einem Mutterunternehmen vereint. Doch das Herzstück des Konzernkonglomerates sei nach Angaben des CEO Ratan Tatas, der von seinen Landsleuten schon fast als Nationalheiliger verehrt wird, vor allem Tata Motors. Mehr als vier Millionen Tata-Autos fahren laut Herstellerangaben auf den Straßen Indiens. Weitere Absatzmärkte sind Afrika, der Mittlere Osten, Südostasien und Südamerika. Von den 22 Millionen US-Dollar Der erschwingliche Preis würde die Massenmotorisierung Indiens nur noch forcieren und unüberschaubare Folgen haben 1 Ein Elefant gerät ins Straucheln Seite 24 Umsatz, die die Tata Group pro Jahr erzielt, geht ein Fünftel auf den Bau und Verkauf von Autos zurück. Ziel sei es, den Umsatz des Unternehmens alle vier Jahre zu verdoppeln, den Gewinn sogar im Drei-Jahres-Rhythmus zu steigern. Tata hat Kultcharakter in Indien und so soll der Bau des Billig-Wagens Nano (griech.: Zwerg), der mit rund 1700 Euro nur halb soviel wie das derzeit günstigste Auto kosten soll, wie einst der VW-Käfer in Deutschland, das Symbol der aufstrebenden Generation Indiens sein. Gegründet wurde die Kfz-Sparte des Konzerns unter dem Namen Tata Engineering and Locomotive Company (Telco) bereits im Jahre 1945. Damals noch mit dem Bau von Lokomotiven beschäftigt, kam es bereits neun Jahre später zu einem Vertrag mit Daimler-Benz, durch den Telco zum Produzenten von Mercedes-Nutzfahrzeugen wurde. Noch heute tragen die Schwaben acht Prozent an dem indischen Konzern. Mit der Unterstützung und dem Fachwissen aus Deutschland schaffte es das Unternehmen im Nutzfahrzeugsektor Monopolstatus zu erlangen und später auch im Privatwagen-Sektor erfolgreich zu werden. Vor wenigen Jahren wurde aus Telco das Unternehmen Tata Motors und die Krönung aktuell ASIA November 2008 Analyse Automarkt Indien Nun musste Tata Motors dem Druck der Bauern nachgeben und seine Zelte in Singur abbrechen. Wie Firmenchef Ratan Tata Anfang Oktober mitteilte, soll das Modell Nano künftig im westindischen Bundesstaat Gujarat produziert werden. Bild: javarman des Erfolges konnte Anfang dieses Jahres durch den Kauf der Automobilmarken Jaguar und Land Rover für 2,3 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben werden. Der indische Unternehmensgigant trumpft auf und durch den Bau des Tata Nano soll nun unter Beweis gestellt werden, dass das asiatische Entwicklungsland seiner westlichen Konkurrenz in der Automobilbranche in nichts nachsteht, sondern Maßstäbe setzt. Tata Motors will eine Führungsrolle in der globalen Kfz-Industrie übernehmen. Im eigenen Land ist der Konzern bereits die unangefochtene Nummer 1. Trotz des großen Wettbewerbs durch mehr als ein Dutzend internationaler Mitstreiter in der Automobilbranche, wie beispielsweise Opel und Skoda, kann Tata inzwischen sowohl beim Geschäft mit Pkws als auch in der Lkw-Sparte aktuell ASIA November 2008 gute Gewinne schreiben und steigende Marktanteile verzeichnen. Der Bedarf ist schließlich riesig und der indische Markt noch weitestgehend unerschlossen. Lediglich zehn von tausend Indern besitzen ein Auto. Die Straßen werden vor allem von Motorrädern, die mit 75 Prozent das wichtigste Verkehrsmittel Indiens darstellen, dominiert. Aus diesem Grund dachte sich die Tata Group, es wäre an der Zeit, ein sichereres und vor allem kostengünstiges Transportmittel zu bauen. Die Idee des Nanos war geboren. Ein weit entfernter Traum vieler Inder gerät damit in greifbare Nähe. Was in Asien und Afrika für helle Aufregung sorgt, stößt in Europa jedoch auf harsche Kritik. Experten verurteilen das Konzept des Nanos als finanziell nicht umsetzbar, umwelttechnische Katastrophe und verheerendes Sicherheitsrisiko. Pro Jahr sterben in Indien mehr als 85.000 Menschen im Straßenverkehr. Aufgrund fehlender Airbags und Sicherheitssysteme der Basisversion des Nanos kann auch das neue Volksauto die Straßen kaum sicherer machen. Selbst die in der Premiumversion des Nano eingebauten Airbags sollen laut Pressemeldungen einen Wert von rund 10 US-Dollar haben, was nicht gerade auf Qualität hinweist. Zum Vergleich: der bisher günstigste Airbag ist in den Zen Estilo eingebaut und kostet rund 150 US-Dollar. Laut firmeninternen Angaben erfüllt der Wagen die Euro-IV-Norm sowie die nicht ganz klar definierten indischen Sicherheitsstandards. Es sollen sogar Crashtests durchgeführt worden sein, Fachleute der Branche gehen jedoch Seite 25 Analyse Automarkt Indien Bosch sorgtfür die Einspritztechnik und Bremszylinder, die Nockenwelle stammt aus dem Hause Mahle und Sekurit liefert die Scheiben. davon aus, dass der Nano den in Europa gültigen Test schon wegen fehlender Airbags nicht bestünde. Auch ob der Nano wie angekündigt eine Höchstgeschwindigkeit von über 100km/h schaffen wird, bleibt abzuwarten. Doch selbst wenn er lediglich an der 50km/h-Marke kratzen würde, wäre dies durchaus ausreichend für die Straßen Indiens. So beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit in Bombay zur Rushhour oftmals weniger als 5km/h. Ebenso lasse die Materialqualität zu Wünschen übrig, kritisieren Fachleute. Der Nano sei demnach aus zu dünnem Stahl gefertigt, als Steuersäule diene ein simples Rohr, Schrauben und Nieten seien im indischen Billigprodukt durch Plastikdübel und Klebstoff ersetzt worden. Tata Motors nennt diese Bauweise innovativ und beantragte im Zusammenhang mit dem Nano bereits 34 Patente. Insbesondere wegen des schlechten Zustandes indischer Straßen sei zu bezweifeln, ob Motor und Federung des Nanos das indische Familienleben lange komfortabler machen könnten. Auch ökologisch hätte der Nano katastrophale Folgen, urteilen Kritiker. Der erschwingliche Preis würde die Massenmotorisierung Indiens nur noch forcieren und unüberschaubare Folgen haben. Bereits heute werden in über 90 indischen Städten die CO2-Grenzwerte regelmäßig überschritten, so dass Indien für die viertstärkste Giftspur in der Atmosphäre verantwortlich ist. Doch Vorwürfe, die Umweltprobleme und das Verkehrschaos in Indien nur noch zu verschlimmern, weist Ratan Tata zurück. Schließlich sei es nicht die Aufgabe des Konzerns die Infrastruktur zu verbessern. Darüber hinaus dürfe man dem Volk nicht das Recht auf individuelle Transportmittel nehmen. Viele der Kritiker stammen jedoch vor allem aus dem Lager der Konkurrenz, die die Einführung des Nano mit Argwohn betrachtet. Zum einen, weil das Konzept Trotz der Verschiebung der NanoProduktion bleibt die Automobilbranche merklich nervös und die Konkurrenz versucht nachzuziehen des Wagens mit dem Know-how abgeworbener Ingenieure erarbeitet worden sein soll und zum anderen, weil hinter dem indischen Billigauto vor allem deutsche Wertarbeit steckt. So sorgt Bosch für die Einspritztechnik und Bremszylinder, die Nockenwelle stammt aus dem Hause Mahle und Sekurit liefert die Scheiben. Ein modern designter, einheimischer Volkswagen, wie der Tata-Konzern seinen Nano auch gerne betitelt, könnte vielen renommierten Marken den Rang ablaufen. 2 Ein Elefant gerät ins Straucheln Seite 26 Doch nicht etwa diese negativen Stimmen haben die Produktion des Nano nun ins Wanken gebracht, sondern die stetigen Proteste ansässiger Bauern. Eigentlich müsste die Fertigung längst auf Hochtouren laufen, doch wie Tata Ende September bekannt gab, ruhe die Arbeit im Werk Singur. Bis Dezember war die Auslieferung der ersten 15.000 Nanos geplant, dennoch hat das Unternehmen nach eigenen Aussagen den Bau seines fast fertigen Werks im ostindischen Bundesstaat Westbengalen gestoppt. Die Tata Group hatte in den Bau bereits rund 240 Millionen Euro investiert. Hintergrund sind die seit Monaten protestierenden Bauern und Politiker. Viele Landwirte, die dem Industriegebiet weichen mussten, fühlen sich für ihre Äcker nicht ausreichend entschädigt oder werfen der Regierung vor, gewaltsam enteignet worden zu sein. Es geht dabei um 400 Hektar Land, mindestens 160 Hektar davon fordern die wütenden Bauern zurück. Bereits vor zwei Jahren begannen die ersten Proteste gegen den Industriestandort Singur. Damals wurden elf Demonstranten getötet als sie ihren Unmut gegen die Errichtung einer Sonderwirtschaftszone durch die Regierung kundtaten. Mitte August wuchs die Gruppe der aktuell ASIA November 2008 Analyse wütenden Bauern auf mehrere Tausend an, so dass sich kaum noch Arbeiter in die Fabrik trauten. Indiens Bauern sind enorm auf ihr Land angewiesen. Anfang der 90er Jahre öffnete die aufstrebende Wirtschaftsmacht ihren bis dato streng abgeschirmten Markt. Milliardenschwere Investitionen aus dem Ausland folgten, was den Städten zugute kam. Die Menschen abseits der Metropolen verarmten durch die subventionierten Agrarprodukte aus dem Westen jedoch zunehmend. Durch die Enteignungen im Zuge des Baus des Tata-Werkes fürchten sie, ohne jegliche staatliche Alterssicherung ihrer Lebensgrundlage beraubt zu werden. Nun musste Tata Motors dem Druck der Bauern nachgeben und seine Zelte in Singur abbrechen. Wie Firmenchef Ratan Tata Anfang Oktober mitteilte, soll das Modell Nano künftig im west- indischen Bundesstaat Gujarat produziert werden. Das dafür bereitgestellte 440 Hektar große Areal unweit der Millionenmetropole Ahmedabad befinde sich bereits in staatlichem Besitz. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge könne nun jedoch erst Anfang 2009 beginnen, erklärte Tata. Trotz der Verschiebung der Nano-Produktion bleibt die Automobilbranche merklich nervös und die Konkurrenz versucht nachzuziehen. So will Renault-Nissan gemeinsam mit dem indischen Dreiradproduzenten Bajaj einen Mini bauen, der um die 2000 Euro kosten soll. Er soll im Jahr 2011 auf den Markt kommen, jedoch wirken sich laut Presseberichten des Konzerns die Standortprobleme des Tata-Werkes auch negativ auf die eigene Produktionsrealisierung aus. Für 2009 waren 250.000 Stück des indi- Automarkt Indien schen Volkswagens Nano geplant, diese Zahl wird anlässlich der Standortverlegung nicht umsetzbar sein. Doch die Inder warten gerne auf die Markteinführung ihres „Zwerges“, schließlich soll er auch nur doppelt soviel wie ein Motorrad kosten. So sieht das indische Volk mit seinem unbändigen Fortschrittsglauben den kleinen Nano eher als Elefanten, der langsam aber stetig voranschreitet und so ganz nach dem Vorbild des großen Drachen China die Welt erobern wird. Der Innenraum des Nano. Aufgrund fehlender Airbags und Sicherheitssysteme der Basisversion des Nanos kann auch das neue Volksauto die Straßen Indiens kaum sicherer machen. Bild: salamanderman aktuell ASIA November 2008 Seite 27 Analyse Automarkt Vietnam Vietnam im Höhenflug von Urs Müller Mit Handy und Moped zählt man zum Mittelstand, während das Auto – möglichst eine importierte Limousine muss es sein - das ultimative Symbol der jungen Liga der Neureichen ist. N eben dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) schürt Vietnams Autoboom vor allem das Statusdenken der Neureichen. „Seit dem kontinuierlichen Abbau der Zollschranken nach den WTORichtlinien im Januar 2007 wächst Vietnams Automarkt zehn Mal schneller als das nationale Bruttoinlandprodukt (BIP)“, summiert Daisuke Yamada, VizeGeneraldirektor von Isuzu Vietnam, „schließlich muss heute Wohlstand nicht mehr unter der Matratze versteckt werden.“ Das derzeitige BIP-Wachstum von jährlich über 8 Prozent schafft auch immer mehr Dollar-Millionäre wie die erfolgreiche Immobilienmaklerin Diep Bach Duong in Ho Chi Minh Stadt. Im Januar kaufte die geschäftstüchtige 59-jähige Südvietnamesin das bislang teuerste Auto der Nation: Einen nach ihren Wünschen ausgestatteten Rolls-Royce Phantom für satte 1,5 Millionen US-Dollar. Die schicke Luxuslimousine wurde noch vor Vietnams diesjährigem Neujahrsfest „Tet“ per DHL bei ihr zu Hause angeliefert, da es schnell gehen musste. Dabei ist der klassische Phantom nicht ihre erste Luxuslimousine, sie besitzt bereits drei BMW! Auch verkaufte die Maklerin letztes Jahr ihren nur wenige Monate zuvor importierten ersten RollsRoyce, da ihr das schnittige Drophead Coupe „zu klein“ war. Nicht nur im eher kapitalistischen Süden sondern auch im sozialistischeren Norden des Landes geht heute die Post ab: Von Monat zu Monat bahnen sich in Hanois engen Schlaglöcher-Gassen immer mehr pausenlos hupende MercedesBenz, BMW und andere Luxuskarossen ihren Weg durch das infernalische Chaos der Fußgänger-, Fahrrad- und Mopedheere. Vietnam steht noch ganz am Anfang Vietnams junge Mittelklasse will trotz hoher Preise ihr eigenes Auto lieber heute als morgen haben 1 Vietnam im Höhenflug Seite 28 der Massenmotorisierung, so dass haarsträubende Fahrstile, ohrenbetäubender Verkehrslärm und Tränen treibende Abgasschwaden eher als ein Zeichen des Fortschrittes als das einer alarmierenden Umweltkatastrophe gesehen werden. Zugleich ist dieses apokalyptische Inferno auch ein Wohlstandsbarometer: Mit Handy und Moped zählt man zum Mittelstand, während das Auto – möglichst eine importierte Limousine muss es sein - das ultimative Symbol der jungen Liga der Neureichen ist. „Wie in allen anderen asiatischen Ländern wächst heute ebenfalls in Vietnam das Segment der Wohlhabenden immer schneller“, bestätigt Andreas Klinger, Generaldirektor des nationalen Porsche Importeurs Prestige Sport Cars, „so dass wir seit November schon 15 Porsche Sportwagen abgesetzt haben.“ Beim ausgeprägten Statusdenken der vietnamesischen Neureichen nach dem Motto“ je größer desto besser“ überrascht kaum, dass Klinger überzeugt ist, dass der luxuriöse 3,6-L Porsche Cayenne SUV das Hauptgeschäft sein wird. Selbst der Einsteiger-Porsche Boxster Roadster ist in Vietnam nicht unter 125.000 US- aktuell ASIA November 2008 Analyse Automarkt Vietnam Ganz klar schafft das hohe BIP-Wachstum der letzten Jahre nicht nur Wohlstand sondern beschwört auch die Gefahr der wirtschaftlichen Überhitzung herauf 2 Vietnam im Höhenflug Seite 30 Dollar zu haben. Dies kann die Neureichen jedoch nicht schockieren. Der Besitz eines Cayenne ist für sie eines der begehrtesten Statussymbole, auch wenn er rund doppelt so viel wie in Deutschland kostet und selbst auf der „modernen“ Nord-Süd Autobahn nicht schneller als 50 Stundenkilometer gefahren werden kann. Im aufblühenden Vietnam sind nicht nur schicke Nobellimousinen und exklusive Sportwagen, sondern auch hippe Luxusgüter wie iPhones ein Renner, was aber auch die Kluft zwischen Arm und Reich schürt. Nach dem Preis wird nicht gefragt, wohl aber nach Qualität und Prestige, so dass Luxusmarken wie Valentino oder Louis Vuitton ihren Umsatz derzeit jährlich um 20 Prozent bis 30 Prozent steigern können. Und die Neureichen Vietnams zahlen meist bar, da selbst Millionäre ihr Geld eher zu Hause als auf Bankkonten haben. Schließlich ist die Reform zum Aufbau eines leistungsfähigen Finanzsektors noch immer nicht abgeschlossen. Trotz des hohen Einfuhrzolles wurden letztes Jahr 28.000 neue und gebrauchte Automobile importiert. „Vietnam steht vor der Massenmotorisierung“, erläutert Yamada, „doch kaum ein Drittel des Straßennetzes ist asphaltiert.“ Seit Anfang der 90er Jahre konzentriert sich der Staat auf den Ausbau der Hauptstraßen, die aber nur 10 Prozent des Netzes ausmachen. Vernachlässigt wurden bislang vor allem die Nebenstraßen in gebirgigen Regionen des Landes, was nun zu immer alarmierenden logistischen Engpässen führt. Auch in den beiden Metropolen Hanoi und Ho Chi Minh Stadt stößt die Infrastruktur heute schon an ihre Grenzen. Aus diesen Gründen warnt die bekannte Ratingagentur Standard & Poor kurz- bis mittelfristig vor beträchtlichen makroökonomischen Risiken mit dem Hinweis auf die enorme Abhängigkeit des Landes von ausländischem Kapital. Nicht nur hat sich das Außenhandelsdefizit des Landes von Januar bis April erneut auf 11 Milliarden Dollar ausgeweitet, sondern droht auch die Inflation in den zweistelligen Bereich abzurutschen. Ganz klar schafft das hohe BIP-Wachstum der letzten Jahre nicht nur Wohlstand sondern beschwört auch die Gefahr der wirtschaftlichen Überhitzung herauf, die die Regierung jetzt mit fiskalen Maßnahmen zu beruhigen versucht. Gleichwohl bricht die euphorische Pkw-Kauforgie der jungen Geldelite seit 18 Monaten nicht ein: So durchbrach Vietnams Kfz-Absatz letztes Jahr erstmals die magische 50.000 Auto-Schallmauer und mehr als verdoppelte sich auf knapp 92.000 Motorfahrzeuge. Trotz des hohen Einfuhrzolles von 60 Prozent und der 50 Prozent Luxus- und Mehrwertsteuer wurden letztes Jahr 28.000 neue und gebrauchte Automobile importiert. Ohne mit der Wimper zu zucken blätterte so Ende Dezember in Hanoi ein nordvietnamesischer Geschäftsmann beispielsweise einem Graumarkthändler für den exklusiven Bentley Continental GT Diamond statt der in Westeuropa üblichen 180.000 US-Dollar sage und schreibe 475.200 US-Dollar auf den Tisch. „Angesichts des erstarkenden Kfz-Marktes ist der rasche Aufbau unserer Zulieferindustrie imperativ“, betont Vietnams stellvertretender Ministerpräsident Hoang Trung Hai, „damit unsere Automobilproduktion bis 2010 einen Lokalisierungsgrad von 60 Prozent erreichen wird.“ Bislang haben die 15 Jointventure-Autowerke nur 5 Prozent bis 20 Prozent ihrer Herstellung lokalisiert, was das kommerziell vertretbare Maximum bei ihren kleinen jährlichen Produktionsvolumen von ein paar Tausend Autos pro Modell ist. Dies wird sich auch nicht so schnell ändern, da der Kfz-Absatz nach der Vietnam Manufactur- aktuell ASIA November 2008 @ über 1000 Wirtschaftsreports @ aktuelle Veranstaltungen in und über Asien @ 281.215 Seitenaufrufe im September @ tägliche Wirtschaftsnachrichten aus Asien @ 13.585 Seitenaufrufe pro Tag im Oktober @ aktuelle Länderinfos @ Hintergrundberichte www.aktuellasia.com aktuell ASIA November 2008 Seite 31 Analyse Automarkt Vietnam ers Association dieses Jahr „bloß noch“ um etwa 60 Prozent auf rund 150.000 Autos wachsen soll. Trotz Vietnams Steuererhöhung im April zur Wirtschaftsberuhigung und hoher Weltmarktpreise für Stahl und Plastik haben sich die lokal gebauten Autos seit Die jüngste PricewaterhouseCoopers Studie identifiziert weder China noch Indien, sondern Vietnam als Asiens langfristig attraktivstes Investitionsziel Nach Angaben des Verkehrsministeriums sind derzeit landesweit wohl erst rund 1,1 Millionen Autos in Privatbesitz, was jetzt jedoch sprunghaft ansteigen wird. zwei Jahren nicht verteuert, da der bittere Konkurrenzkampf die Autobauer zu Schnäppchenpreisen im vietnamesischen Kontext zwingt. So ist beispielsweise der populäre 1,8-L Ford Focus Pkw weiterhin ab 29.900 US-Dollar zu haben. Vietnams Umstieg vom populären Moped aufs begehrte Auto wird sich nun auf Grund der galoppierenden Inflation für einige wohl etwas verzögern, doch der Siegeszug des Automobils ist in Vietnam nicht mehr aufzuhalten, auch wenn das durchschnittliche Jahreseinkommen der Nation mit 823 US-Dollar/Kopf ebenso zu den tiefsten wie seine Kfz-Preise zu den höchsten der Welt zählen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums sind derzeit landesweit wohl erst rund 1,1 Millionen Autos in Privatbesitz, was jetzt jedoch sprunghaft ansteigen wird. Daher rechnet das Ministerium in städtischen Ballungszentren mittelfristig mit einem Schrumpfen des Motorradmarktes, der dafür in den noch vielfach rückständigen Provinzen stark anziehen wird. Kfz-Marktenwicklung (CKD und CBU) Jahr Kfz-AbsatzEntwicklung in Prozent 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 16,619 25,377 32,903 46,393 41,739 37,191 35,122 91,900 150,000 k.A. 52.7 29.7 41 -10 -10.9 -2.9 261.7 63.2 3 Vietnam im Höhenflug Seite 32 CKD completely knocked down (Montage in Vietnam) CBU completely build up (Importe) 2004 Einführung der SCT Abgabe für Motorfahrzeuge 2007 Einfuhrzollabbau für neue und gebrauchte Motorfahrzeuge Nachdem der Einfuhrzoll für CBU Motorfahrzeuge im Januar 2007 auf 60 Prozent gesenkt worden war, hob das Finanzministerium den Importzollsatz im vergangenen April auf 70 Prozent an. Neben Einfuhrzoll werden auf CBU Motorfahrzeugen noch 50 Prozent Sonderkonsumabgabe SCT und 10 Prozent Mehrwertsteuer VAT erhoben. Diese indirekten Steuern tragen über 45 Prozent zum Staatshaushalt von Vietnam bei. Quelle: Vietnam Automotive Manufacturer Association aktuell ASIA November 2008 Analyse Automarkt Vietnam Vietnam Eckzahlen 2008 Bevölkerung in Mio. Bevölkerungswachstum in Prozent Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) in Prozent Pro Kopf BIP (Kaufkraftparität) in US-Dollar 86 1.3 8.5 2,575 BIP nach Wirtschaftszweigen in Prozent Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen 23 40 38 Inflation in Prozent 7 Hauptexportgüter Erdöl, Textilien, Schuhe und Fischereiprodukte Exporte in Milliarden US-Dollar (2006) 40 WTO Beitritt Jan-07 Jahreseinkommen pro Kopf in US-Dollar 370 Handelsdefizit in Milliarden US-Dollar 11.1 Quelle: Vietnams Finanzministerium Together we move the world Indonesia Schaeffler (Singapore) Pte Ltd Indonesia Trade Representative Office Atrium Mulia, 2nd Floor, Suite 204 Jl. H.R Rasuna Said Kav. B 10-11 Jakarta – 12910 Indonesia Tel: +62 21 5290 7258 Fax: +62 21 5290 7260 Email: marketing_id@schaeffler.com Schaeffler Group Industrial offers around 40,000 catalog products and more than 160,000 product types in total. 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Reliable in operation, they increase plant availability, reduce weight and offer compact designs. Analyse Automarkt Vietnam „Neben Thailand, Malaysia und Indonesien hat vor allem Vietnam ein immenses Eco Car Potential“, bestätigt Ninnart Chaithirapinyo, Vize-Chairman der Toyota Motor Thailand 4 Vietnam im Höhenflug Seite 34 aktuell ASIA November 2008 Analyse Automarkt Vietnam Diesen äußerst komplexen Transformationsprozess der sozialistischen Republik von der strikten Kommando- zur kontrollierten Marktwirtschaft beschleunigte zweifellos der WTO Beitritt Anfang 2007 merklich. In der Folge identifiziert die jüngste PricewaterhouseCoopers Studie weder China noch Indien, sondern Vietnam als Asiens langfristig attraktivstes Investitionsziel. Folgerichtig setzte sich die vietnamesische Regierung für 2008 das ambitiöse Ziel, ihren letztjährigen Rekord von rund 20 Milliarden US-Dollar Auslandsdirektinvestitionen möglichst zu übertreffen. Ob dies allerdings verwirklicht werden kann, ist fraglich, da die gegenwärtige globale Finanzkrise den Investitionsfluss auch im aufstrebenden Vietnam verlangsamen könnte. Nachdem Ford Motors letztes Jahr ihren Absatz um 165 Prozent auf 5.975 Autos gesteigert hatte, reagierten die Amerikaner Anfang April als erster globaler Autobauer auf den sich abzeichnenden vietnamesischen Kfz-Absatzaufschwung. „Für 10 Millionen US-Dollar haben wir unser Montagewerk in Hai Duong ausgebaut“, summiert Michael Pease, Generaldirektor von Ford Vietnam, „was unseren Jahresausstoß ab Mitte der Jahres um 35 Prozent auf jährlich 9.500 Motorfahrzeuge steigern wird.“ Auch andere Autobauer erwägen derzeit Investitionen in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten, da Vietnams junge Mittelklasse trotz hoher Preise ihr eigenes Auto lieber heute als morgen haben will. „Neben Thailand, Malaysia und Indonesien hat vor allem Vietnam ein immenses Eco Car Potential“, bestätigt Ninnart Chaithirapinyo, Vize-Chairman der Toyota Motor Thailand, „da seine heutige Kfz-Dichte mit 1,5 Autos/1.000 Einwohner die geringste im asiatischen Pazifikraum ist.“ Ford Everest Probefahrt in Vietnams Bergen. Bild: Urs Müller Analyse Automobil Asien Im Würgegriff des Öls von Urs Müller Knapp drei Monate nach der sprunghaften Verteuerung des Grundnahrungsmittels Reis mussten im Sommer viele asiatische Regierungen auch noch ihre Benzinpreissubventionen radikal kürzen 1 Im Würgegriff des Öls Seite 36 T rotz Rekordölpreisen zieht Asiens Pkw-Absatz weiterhin an, nur ist heute dem Konsument sparsamer Kraftstoffverbrauch wichtiger als hochtourige Motoren. „Knapp drei Monate nach der sprunghaften Verteuerung des Grundnahrungsmittels Reis mussten im Sommer viele asiatische Regierungen auch noch ihre Benzinpreissubventionen radikal kürzen“, summiert Azrul Azwar, Ökonom der Bank Islam Malaysia, Asiens diesjährige Rekordteuerungswelle, „so dass jetzt die regionalen Lebenshaltungskosten außer Rand und Band sind.“ Im Juni kürzte so unter anderem China seine Spritsubventionen um 16 Prozent, Indonesien um 28,7 Prozent, Indien um 11 Prozent und Malaysia sogar um satte 41 Prozent , da ihre Haushaltsdefizite auszuufern drohen. Seither verteuerten sich die Lebenshaltungskosten der Region durchschnittlich um über 15 Prozent , was ärmere Bevölkerungsschichten besonders hart trifft. „Von den öffentlichen Verkehrsmitteln über Nahrungsmittel bis zur Elektrizität verteuert sich alles“, fährt Azwar fort, „was Malaysias Inflation dieses Jahr auf mindestens 5 Prozent schrauben wird.“ Der drastische Teuerungsschub zwingt nun Asiens Regierungen, ernsthaft den Abbau ihrer Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen voranzutreiben, um nicht in eine Rezession oder Stagnation abzurutschen. Bittere Massenproteste gegen den höchst unpopulären Spritsubventionsabbau erschütterten vor allem die politischen Etablissements in Malaysia und Pakistan, während Indonesiens und Indiens Regierungen noch mit einem blauen Auge davonkamen. „Die Thematik Inflationsbekämpfung wird den Ausgang aller asiatischen Parlamentswahlen der nächsten zwei Jahre prägen“, analysiert Robert Broadfoot, Ökonom der Political and Economical Risk Consultancy in Hongkong, „wer die Teuerung nicht im Zaum halten kann, wird abgewählt werden.“ Leicht ist es für keine asiatische Regierung, vor allem in den wachstumsstarken Ländern China und Indien, den immensen Energiebedarf ihrer Industrie zu stillen, ohne dabei die Inflationsspirale anzukurbeln. Aus diesem Teufelskreis gibt es kaum ein Entrinnen. Rigoroses Energiesparen und Eindämmung der Inflation, das sind derzeit Asiens Schlüsselreizworte von Beijing bis Islamabad. Neben dem Strom- geht es vor allem um den Erdölverbrauch, weshalb viele asiatische Regierungen vermehrt Ethanol-Benzin-Gemische, Bio-Diesel, LPG (Flüssiggas) und CNG (Erdgas) subventionieren. Nicht nur in China, Indien, Pakistan und Südkorea, sondern jetzt auch in Thailand und Indonesien treibt der Staat die Umstellung auf alternative Kraftstoffe energisch voran. „Asien wird von Jahr zu Jahr energiesüchtiger“, warnt Malaysias EnergieAnalyst Pola Singh, „doch außer Japan hat bislang kaum eine Regierung der Region die Erforschung und Entwicklung von erneuerbaren Energien im Industrie- und Verkehrssektor tatkräftig unterstützt.“ Nach Singh wird das jährliche Wachstum von Malaysias Energiebedarfs von gegenwärtig aktuell ASIA November 2008 Von den öffentlichen Verkehrsmitteln über Nahrungsmittel bis zur Elektrizität verteuert sich alles Asiens Energieverbrauch 2005 Anteil am Gesamtenergieverbrauch in Prozent Erdöl Kohle Hydroelektrisch Bangladesch China Indien Indonesien Japan Malaysia Pakistan Philippinen Südkorea Thailand Vietnam 15 60 56 47 59 30 24 72 62 44 59 1 21 12 2 2 1 1 3 3 2 4 2 4 2 1 1 1 3 2 1 1 5 0 1 1 0 3 0 1 0 4 0 0 85 13 28 49 34 68 71 20 29 50 32 0 1 1 1 1 0 0 3 1 1 0 Asien 55 8 2 1 33 1 KernenergieErdgas Alternative Energien Öl schmiert nicht nur Motoren sondern Quelle: Energy Information Administration of the U.S. government auch die Wirtschaft. Welt 42 3 1 1 51 1 Bild: jivan child aktuell ASIA November 2008 Seite 37 Analyse Automobil Asien 5,6 Prozent auf schätzungsweise 6,8 Prozent im Jahr 2010 anziehen, was unweigerlich eine weitere Steigerung der Energieeinfuhr nach sich ziehen wird. Parallel zur staatlich geförderten Transformation des regionalen Energiesektors poliert ebenfalls Asiens Automobilindustrie angeführt von Toyota und Honda ihr Öko-Image mit immer kraftstoffsparsameren und umweltfreundlicheren Autos auf, so dass alternative Antriebe wie Hybride nun auch in Asien als reelle wirtschaftliche Option gelten. Als erster Autokonzern in Südostasien wagt der weltgrößte Autobauer Toyota den Technologiesprung mit der Serienproduktion der Camry Hybrid Luxuslimousine in seinem thailändischen Werk ab März nächsten Jahres. Ein Jahr später soll der Camry Hybrid auch in Thailands Nachbarländer exportiert werden. Noch vor zwei Jahren hielt es kein Ökonom für möglich, dass Thailand so rasch ein potentieller Hybridautomarkt sein würde. Rigoroses Energiesparen und Eindämmung der Inflation, das sind derzeit Asiens Schlüsselreizworte von Beijing bis Islamabad 2 Im Würgegriff des Öls Seite 38 aktuell ASIA November 2008 Analyse Trotz der nach regionalen Maßstäben horrenden Spritkosten kann und will in Asien keiner auf das Auto verzichten. Dabei geht es um Mobilität als Statussymbol, da ein Mittelklasswagen im Hubraumbereich bis 1.800 cm3 heute zum selbstverständlichen Lifestyle eines Mittelständlers gehört. Allerdings geht der teure Sprit kräftig an den Geldbeutel, weshalb die Thailänder ihre Benziner Pkw nun vermehrt in Werkstätten für 5.000 bis 10.000 Baht auf LPG oder für 20.000 bis 60.000 Baht auf CNG umstellen lassen. Wer jedoch das nötige Kleingeld hat, der kauft sich gleich einen CNG Neuwagen. So vermeidet man möglichen Ärger mit der Kompatibilität eines älteren Motors mit CNG oder LPG. „Seit wir die CNG Version des 1,6-Liter Chevrolet Optra im vergangenen April in Thailand debütierten“, strahlt Stephen Carlisle, Präsident von General Motors Thailand, „sind Automobil Asien 90 Prozent unserer Optra Verkäufe CNG Modelle.“ Auf ihren Optra CNG müssen die Käufer seit Juni allerdings schon über vier Wochen warten, doch keiner murrt. Momentan ist General Motors noch Thailands Pkw-Erdgasautoplatzhirsch, doch die Mitbewerber im heisß umkämpften Massenmarkt sind den Amerikanern dicht auf den Fersen: Ende des Jahres werden neun verschiedene Erdgasautos vom CNG Shanghais Energieverbauch steht dem anderer Weltmetropolen in Nichts nach. Bild: Artifan aktuell ASIA November 2008 Seite 39 Analyse Automobil Asien Der Erdölfrust beutelt wohl das Reich der Mitte, nicht aber Südostasien und den indischen Subkontinent, wo Kleinautos heutzutage noch schicker und feiner sind. Pionier Mercedes-Benz E-Klasse bis zum Tata Xenon Pickup um Marktanteile im Königreich kämpfen, wozu nächstes Jahr noch weitere sieben Modelle stoßen werden. „Derzeit sind landesweit rund 430.000 Motorfahrzeuge mit LPG oder CNG Antrieb zugelassen“, erklärt Thailands Vizeverkehrsminister Songsak Thongsri, „was sich aber bis Ende Oktober auf mindestens eine Million Autos mehr als verdoppeln wird.“ Thailands jüngstes Erdgasangebot führte so Anfang Oktober Malaysias Nationalautobauer Proton erfolgreich mit der Benziner- und der CNG-Version ihres neuen 1,6-L Persona PKW ein. Trotz globaler Finanzkrise und einem Kfz-Markteinbruch von rund 30 Prozent im September hat sich Protons thailändischer Händler Phranakorn Auto Sales ein monatliches Absatzziel bis zum Jahresende von 400 bis 500 Persona CNG Autos gesetzt wie sein Betriebschef Apichart Wangsatorntanakhun bestätigt: „Preiswerte Erdgasautos sind weiterhin der Renner des Königreichs.“ Bislang setzte Südostasien vor allem auf Ethanol-Benzin-Gemische und Biodiesel, während städtische Verkehrsbetriebe und Taxis überwiegend Erdgas und LPG verwenden. Schließlich steckt der Ausbau des regionalen Erdgastankstellennetzes außerhalb der städtischen Ballungsräume noch 3 Im Würgegriff des Öls Seite 40 aktuell ASIA November 2008 Analyse Automobil Asien Asiens Kraftstoffpreise Juni 2008 Land Benzin DieselErdgasErdgaspreis umgerechnet auf 1 L Super 1 L Normal 1 L m3 1 L Benzin 1 L Diesel Euro CentEuro CentEuro CentEuro CentEuro CentEuro Cent Armenien Bangladesch China Ägypten Indien Indonesien Iran Japan Südkorea Kirgistan Malaysia Pakistan Philippinen Russland Singapur Tadschikistan Thailand Türkei Usbekistan 76 52 48 19 91 56 11 102 108 46 40 56 62 55 82 0 71 170 49 73 49 43 13 94 50 8 96 0 40 39 0 57 46 81 55 63 160 34 71 34 40 8 67 62 1.3 83 96 32 33 46 53 48 59 45 61 126 34 27 10 26 6 39 19 1.6 46 46 23 17 31 24 19 36 21 18 78 11 24 9 23 5 35 17 1.5 35 41 21 15 28 22 17 32 19 16 68 10 28 10 27 6 40 19 1.5 39 47 24 17 31 25 19 37 22 18 76 11 Quelle: NGV Communications Group Das Atomkraftwerk von Lianyungang in China steht mitten in der Stadt. Bild: Craig Hanson aktuell ASIA November 2008 Seite 41 Analyse Automobil Asien Pioniere des LPG-Antriebs waren Mitte der 60er Jahre Holland und Italien, doch inzwischen ist LPG in Asien bedeutend populärer als in Europa. vielfach in den Kinderschuhen, was sich nach der Kürzung der Spritsubventionen auf Druck der Konsumenten gewiss rasch verbessern wird. Nach der Energy Information Administration der USA zieht der CNG Verbrauch im indischen Subkontinent und Südostasien in den letzten Jahren sprunghaft an, während Erdgas in China trotz der größten regionalen Vorkommen als Pkw-Kraftstoff nur eine Nebenrolle spielt. So ist Asiens Primus Pakistan mit rund 1,6 Millionen Pkw heute nach Argentinien und Brasilien der drittgrößte Erdgasautomarkt der Welt. Auch wenn Asiens Regierungen und Autokonzerne heute grüne Töne anschlagen, registrieren die Zulassungsbehörden der Region dieses Jahr erneut ein Erstarken des PKW-Absatzes, vor allem im Kleinwagensegment, während der Pickup Markt weiter einbricht. „Seit dem Benzinpreisaufschlag am 5. Juni ist unser 659 cm3 Viva Mini Car ganz klar Malaysias Renner“, erklärt Syed Hafiz Syed Abu Bakar, Geschäftsführer von Perodua, „da sein Spritverbrauch der heute sparsamste im nationalen A-Segment ist.“ In Indien, Japan und Malaysia sind Kleinautos schon lange ein Bestseller, denen der Höhenflug des Erdölpreises nun zum Siegeszug in den Nachbarländern wie Thailand und Pakistan verhilft. Dagegen droht Chinas Automarkt dieses Jahr die Luft auszugehen, da der jähe Spritaufschlag Ende Juni die Autofahrer zum Enger-Schnallen ihres Gürtels zwingt. „Neben dem Autokaufpreis verunsichert den chinesischen Konsument heute vor allem die saftige Erhöhung der Benzin- und Dieselpreise“, erläutert Chen Qiaoming, Ökonom der ABN Amro Großbank in Shanghai, „so dass aus Furcht vor einer weiteren Preisexplosion jeder vierte potentielle Kunde seinen Autokauf auf nächstes Jahr verschiebt.“ Fazit: Der Erdölfrust beutelt wohl das Reich der Mitte, nicht aber Südostasien und den indischen Subkontinent, wo Kleinautos heutzutage noch schicker und feiner sind. LPG oder Erdgas? Vielfach wird heute auf LPG umgestellt, da sein globales Vertriebsnetz weitaus größer als das von CNG ist. So treibt Flüssiggas derzeit nach der Statistik weltweit schon Millionen Neuautos an, während nur hunderttausende mit CNG laufen. In über 30 Ländern verbrennen so jährlich mehr als 4.5 Millionen Autos 10 Millionen Tonnen LPG. 4 Im Würgegriff des Öls Seite 42 aktuell ASIA November 2008 Pioniere des LPG-Antriebs waren Mitte der 60er Jahre Holland und Italien, doch inzwischen ist LPG in Asien bedeutend populärer als in Europa. Schließlich wird in Asien vielfach mit LPG gekocht. Erst in den letzten zehn Jahren wird LPG in Asien vermehrt auch zum Antrieb von Motorfahrzeugen eingesetzt. Mit 1,8 Millionen Tonnen ist daher Japan der global größte LPG Nutzer, während Südkorea mit knapp 10 Millionen Tonnen den weltgrößten LPG Markt hat. Zudem laufen in Asiens Montagewerke bereits LPG und CNG Autos serienmäßig vom Band, während in Europa überwiegend die alternativen Kraftstoffantriebe nachgerüstet werden müssen. Diskussionslos sind für Entwicklungs- und Schwellenländer substantielle Einsparungen der Spritkosten heutzutage imperativ, um ihr weiteres Wirtschaftswachstum nicht in Frage zu stellen. So sparen die Thailänder heute beispielsweise an der Zapfsäule mit CNG rund 80 Prozent und mit LPG 70 Prozent ihrer Kfz-Betriebskosten. classic • system • automotive The well-tried concept of the “Big Bolts” and the “Long Thins”. A stock programme of screws with hexagon socket and hexagon insert according to DIN/ISO for special niches and ranges. Service offers and solutions for the c-parts management, in short everything that exceeds a standard delivery. A stock and procurement programme of automobile spare parts according to drawing, sharepart-number and DIN/ISOstandard. Ganz gleich ob Erdgas oder LPG: Druckverflüssigte Kraftstoffe sind auf dem Vormarsch. We produce in Far East under german management according to the european quality assurance standard. In any grades according to DIN/ISO, drawings and customer related wishes. Bild: Voyagerix Achill Asia-Pacific Co., LTD aktuell ASIA November 2008 Chengjiang Rd. 351, 201108 Shanghai, P.R. China Fon: +86/21/64345961 · Fax: +86/21/64345965 info@achill-fasteners.com.cn · www.achill-fasteners.com Energie Korea von Carsten Lienemann Korea liegt bei der Solarzellenproduktion weit hinter Japan, China und Taiwan. Dies könnte sich aber in den kommenden Jahren ändern, denn groSSe Chaebols (groSSe Unternehmensgruppen) investieren massiv in neue Kapazitäten. Photovoltaik Markt wächst weiter F ürchte nicht mehr Sonnenglut“, heißt es bei Shakespeare. Dies gilt in modernen Zeiten erst recht im Bereich Photovoltaik (PV), in dem durch neue Technologien eine immer effizientere Ausbeutung von Sonnenenergie möglich ist. Südkorea ist rohstoffarm und daher sehr stark auf Energieimporte angewiesen. Die Abhängigkeit von Energieressourcen aus dem Ausland lag Mitte 2008 bei über 96 Prozent. Der immer noch ungebremste Energiehunger bei gleichzeitig hoher Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland ist ein Grund dafür, dass Korea seine Bemühungen im Bereich erneuerbare Energien weiter forcieren wird. Jüngst hat Präsident Lee Myung-bak einen „Green Growth“ Plan verkündet. Die operative Umsetzung muss allerdings noch abgewartet werden, da u.a. offen ist, wie stark sich die Privatwirtschaft beteiligen wird. Zu den erneuerbaren Energien zählt nach koreanischer Definition auch die Müllverbrennung, was nicht in allen Ländern zur Norm gehört. Insofern überrascht es nicht, dass durch Müllverbrennung ein Großteil der regenerativen Energie erzeugt wird. Dahinter folgen Biomasse, Wind- und Meeresenergie. Photovoltaik ist mit 8.600 TOE (tons of oil equivalent) in 2007 ein relativ kleiner, aber trotzdem speziell für deutsche Anbieter sehr attraktiver Bereich, da staatliche Subventionen Investitionsanreize bieten und deutsche Anbieter bei vielen Komponenten zu den Marktführern zählen. Korea liegt bei der Solarzellenproduktion weit hinter Japan, China und Taiwan. Dies könnte sich aber in den kommenden Jahren ändern, denn große Chaebols (große Unternehmensgruppen) investieren massiv in neue Kapazitäten. Beispielsweise hat Hyundai stark investiert, um die Kapazität von heute 60 MW auf 330 MW im Jahr 2009 zu steigern. Für die Rohmaterialzulieferung steht durch die Investitionen von DC Chemicals und Woongjin (s. KORUM 4/2008) bald mehr Polysilizium zur Verfügung. Hyundai Heavy Industries ist mit KCC ein Joint Venture zur Herstellung von Polysilizium Verbrauch erneuerbarer Energien in Korea in: 1.000 TOE 1 Photovoltaik Markt wächst weiter Seite 44 1997 Total 1.421,3 1.715,7 1.900,6 2.131,6 2.922,3 3.257,7 3.998,0 Solar Thermie 45,5 44,0 42,1 41,7 34,8 32,9 36,1 PV 3,1 3,7 4,5 5,1 6,7 1,9 2,5 Biomasse 67,6 63,2 64,9 82,0 116,8 131,3 135,0 Müllverwertung 1.282,5 1.577,2 1.760,5 1.977,7 2.732,5 3.039,3 3.769,7 Hydro 22,5 27,2 27,1 20,5 27,6 46,9 41,5 Wind 0,2 0,4 1,5 4,7 3,8* 5,6* 13,2* 1998 1999 2000 2002 2003 Quelle: MKE 2008 *inkl. Geothermie aktuell ASIA November 2008 2004 Wirtschaft eingegangen und kann damit bald alle Komponenten für die Herstellung von Solaranlagen aus dem eigenen Konzern anbieten. Ein ähnliches Ziel verfolgt die LG Group, die 2007 eigens für das Solargeschäft die Firma LG Solar Energy gegründet hat. Andere Konzerntöchter, wie LG Chemicals und LG Electronics sollen weitere Bereiche der Wertschöpfungskette abdecken. Auch die Nachfrageseite entwickelt sich attraktiv. Ende 2007 waren PV-Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 77,6 MW in Betrieb, ein Großteil davon Solarkraftwerke. Für die kommenden Jahre ist die Eröffnung weiterer Solarparks bereits angekündigt. Speziell deutsche Firmen sind als Zulieferer und bei der Projektierung gut im Geschäft. Auch bei neuen Technologien, wie beispielsweise Solaranlagen, die in die Glasfassaden von Gebäuden integriert sind (Building Integrated Photovoltaic System) rechnen Branchenkenner mit einem attraktiven Marktpotenzial. In Korea werden PV-Anlagen im Wesentlichen über eine Unterstützung bei den Errichtungskosten (100.000Dächer-Programm) sowie die Einspeisevergütung subventioniert. Kleine Hausanlagen mit einer Leistung von weniger als 3 kW kommen nur für die Leistungen innerhalb des 100.000-Dächer-Programms in Frage. Im Rahmen dieses Programms sind die bis Mitte 2008 installierten Kleinanlagen mit durchschnittlich 4,35 Millionen Won/kW subventioniert worden, wie das Korea New and Renewable Center meldete. Insgesamt wurden bis Ende 2007 rund 14.500 Anlagen installiert. Daher ist es eher unwahrscheinlich, dass das Ziel von 30.000 Anlagen bis 2010 realisiert werden kann. Ein Großteil des PV-Marktes wird durch Großinstallationen bestimmt. Ab Oktober 2008 tritt eine geringere Einspeisevergütung in Kraft, die zu einer vermehrten Anmeldung von PV-Anlagen bis Ende September geführt hat. Einerseits stößt der neue Tarif auf Kritik, da die Vergütung sinkt und die Materialpreise (speziell Module und Stahl) angestiegen sind. Andere Firmen argumentieren, dass der neue Tarif wegen der langen 2005 2006 2007 3.960,7 4.358,1 4.846,2 34,7 33,0 36,7 3,6 7,8 8,6 136,5 228,2 253,7 The Executive Centre is Asia’s leading premium serviced office provider. Choose from our four fabulous locations. 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Außerdem sehen europäische Anbieter in den aktuellen Wechselkursentwicklungen ein größeres Problem, als in der Verringerung bei der PV-Einspeisevergütung. Marktteilnehmer DEr Autor Carsten Lienemann, Jahrgang 1971, ist Dipl.-Volkswirt und war in Deutschland sieben Jahre als Forscher und Leiter Marketing/PR am Fraunhofer ISST tätig. Seit 2005 leitet er die Abteilung Marketing Research an der AHK Korea und ist u.a. verantwortlich für Marktstudien und Wirtschaftsanalysen. Neue Publikation Die AHK Korea wird in Kürze eine Neuauflage des Buches „Wachstumsmarkt Erneuerbare Energien“ herausbringen, die Markttrends für alle wesentlichen regenerativen Energieträger zusammenfasst. PV-Anlagen bestehen aus Solarmodulen, Invertern (für die Wandlung von Gleichin Wechselstrom) sowie starren oder flexiblen Befestigungssystemen. Unter den koreanischen Herstellern sind Hyundai Heavy Industries (BU Electro Electric Systems), Symphony Energy und S-Energy führend bei der Modulproduktion. Auch Hanwha Petrochemical, LG und Samsung erwägen nach Pressemeldungen ein stärkeres Engagement bei der Modulproduktion. Unter den ausländischen Anbietern sind speziell Conergy und Solarworld (beide aus Deutschland) sowie Suntech (China) gut im Modulgeschäft für Großanlagen vertreten. Auf dem Markt für Inverter haben Hyundai, LS Industrial Systems und Dasstech eine starke Stellung. Unter den ausländischen Anbietern finden sich SMA, Conergy und Siemens aus Deutschland sowie Meidensha aus Japan. Bei den Befestigungssystemen tummeln sich viele kleine lokale Anbieter auf dem Markt. Aber auch deutsche Firmen, wie Conergy und SolarPark, sind in diesem Segment vertreten. Die PV-Marktentwicklung lässt sich auch an der Importstatistik ablesen. Seit 2005 hat sich der Import von Solarzellen und –modulen in jedem Jahr verdoppelt. Dieser Trend dürfte sich 2008 fortsetzen, denn schon in der ersten Jahreshälfte wurde der PV-Gesamtimport des Vorjahres deutlich übertroffen. Der deutsche Importmarktanteil stieg von 4,2 Prozent (4,1 Millionen US-Dollar, 2005) auf 29,7 Prozent (140,3 Millonen US-Dollar, 1-6/2008). Sonnige Aussichten? Für den koreanischen PV-Markt bleiben die Aussichten insgesamt vielversprechend, speziell für ausländische Anbieter, die einen technischen Vorsprung bei Produkten oder Verfahren besitzen. Abzuwarten ist, wie die Einspeisevergütung ab Oktober von der Nachfragerseite angenommen wird. Falls die Zahl der beantragten Anlagen wesentlich zurückginge, müssten die heimischen Anbieter ihre zunehmende Modulfertigungskapazität verstärkt für die Bedienung von ausländischen Märkten nutzen. Bis 2011 soll die Produktionskapazität bei 1 GW liegen. Das erweiterte Angebot von Modulen macht Preiskämpfe wahrscheinlicher. In Korea besteht ein weiteres Problem in der großen Bedeutung, die Solarkraftwerke im PV-Markt einnehmen. Jede Variation der Regierungs- bzw. Förderpolitik beeinflusst die Entscheidung für neue Großanlagen unmittelbar. Einspeisevergütung Photovoltaik in Won/kWh 2 Photovoltaik Markt wächst weiter Seite 46 ~30.09.’08/01.10.’08~31.12.’09*/01.01.’10~ Zeitraum (Jahre) 15 3-30 kW 711,25 646,96 589,64 wird jedes Jahr bekannt gegeben 30kW~200kW 677.38 620,41 562,84 wird jedes Jahr bekannt gegeben 200kW~1MW 677.38 590,87 536,04 wird jedes Jahr bekannt gegeben 1MW~3MW 677.38 561,33 509,24 wird jedes Jahr bekannt gegeben 3MW~ 677.38 472,70 428,83 wird jedes Jahr bekannt gegeben 15 20 20 Quelle: New & Renewable Energy Center 2008 *Unternehmen können zwischen einem Anwendungszeitraum von 15 oder 20 Jahren wählen, in denen keine Degression stattfindet. aktuell ASIA November 2008 Korea liegt bei der Solarzellenproduktion weit hinter Japan, China und Taiwan. Bild: David Gallaher Thailand Verkehr von Cécile Zachlod Im privaten Personennahverkehr (PPNV) liegt Bangkok zusammen mit Sao Paulo auf dem vorletzten Platz, in der Unterkategorie der Durchschnittsgeschwindigkeit im PPNV sogar auf dem Letzten. Keine Besserung in Sicht? T oday, many traffic! Many traffic jam, today!” - „Yes, I know, like every day!”, entgegne ich und schaue genervt aus dem Fenster. Kennt denn kein Taxifahrer in Bangkok ein anderes Thema, frage ich mich, während wir uns als Teil einer riesigen Blechlawine vielleicht 5 cm weiter vorwärtsschieben. Aber was bedeutet das im alltäglichen Leben? Nun, pünktlich zu einer Verabredung kommen oder einen Geschäftstermin einhalten, ganz allgemein seinen Tag planen, grenzt hier in Bangkok an ein logistisch schwieriges und komplexes Unterfangen. Dabei möchte man doch einfach nur von A nach B kommen. Aber man kann nur sehr schwer vorhersagen wie lange man für eine Strecke braucht, es kann schnell gehen und man ist in 25 Minuten am Ziel, der selbe Weg kann aber auch gut und gerne mal bis zu zwei Stunden dauern. Dies gilt tagsüber, wenn sich Geschäftsleute „Today, many traffic! Many traffic jam, today!” - „Yes, I know, like every day!” 1 Keine Besserung in Sicht? Seite 48 und Arbeiter in den Straßen drängen, aber auch für die Abendstunden, wenn alle nach dem Feierabend nach Hause oder noch etwas Essen gehen wollen. Bangkok gehört definitiv zu den Städten, die niemals schlafen. Sie gehört aber auch zu den Großstädten mit den schlechtesten Verkehrsinfrastrukturen. So belegt Bangkok in der Weltrangliste der besten und schlechtesten städtischen Verkehrssysteme, für die der australischen Verkehrswissenschaftlers Professor Dr. Jeff Kenworthy von der Curtin University in Perth drei Jahre Daten über die Verkehrssysteme aus 84 Metropolen gesammelt hat, in allen Kategorien hintere Plätze. Im privaten Personennahverkehr (PPNV) liegt Bangkok zusammen mit Sao Paulo auf dem vorletzten Platz, in der Unterkategorie der Durchschnittsgeschwindigkeit im PPNV sogar auf dem Letzten. Mit 19,2 Verkehrstoten (pro 1000.000 Einwohner), trotz des langsamen Verkehrs, platziert sich Bangkok auch dort auf einen der hinteren, gefährlichen Ränge. Eine weitere unangenehme Folge der überfüllten Straßen ist, dass Bangkok mit einer der höchsten Luftverschmutzung weltweit zu kämpfen hat. Ist es nicht bezeichnend, wenn eine Stadt über einen Radiosender verfügt in dem 24 Stunden am Tag nur Staumeldungen zu hören sind? Die Gründe für diese katastrophalen Umstände sind sicher vielschichtig und für eine schnell gewachsene Metropole wie Bangkok nicht ungewöhnlich. So ist dieser Bericht sicherlich eine Momentaufnahme einer Stadt, aber auch die Skizzierung der Verkehrsprobleme von expandierenden Großstädten in so genannten Schwellenländern. Dabei war die thailändische Hauptstadt eine der ersten Metropolen überhaupt, die ab 1894 eine Straßenbahn besaß. Doch der Trend ging zum Automobil und so wurde die Trasse kaum gepflegt, das Geld stattdessen in breitere Straßen investiert. Die Aufgabe der Trambahn stellt einen aus heutiger Sicht stadtplanerischen Fehler dar. Zudem ging man dazu über das weit verzweigte System von Wasserkanälen, die so genannten Khlongs, das Hauptverkehrsnetz der Stadt, zuzuschütten und in Straßen umzufunktionieren. Der Bau der Eisenbahn (1892 bis 1916) stellte sicherlich aktuell ASIA November 2008 We understand We understand Your long-term health is our continuing commitment. Thailand’s only comprehensively intergrated Women’s Health Centre offers you specialist attetion to maintain optimum health at every phase of your life. From maternity to gynaecology, menopause to senior health care, and even just a friendly chat, you receive the best of care. Choose Health. Choose BNH. Choose Health Women’s healthcare continues throughout your lifecycle Women’s Health Centre Thailand Verkehr Busse stellen immer noch das günstigste und somit auch meist genutzte Transportmittel in Bangkok dar, um die Millionenbevölkerung zu transportieren. zur damaligen Zeit eine Stärkung der Infrastruktur dar und war für die damaligen Verhältnisse ausreichend. Bis Ende der 40er Jahre blieb Bangkok eine überwiegend planmäßig gestaltete Stadt mit passender Infrastruktur. Ab den 50er Jahren jedoch konnte die Entwicklung der Infrastruktur mit dem explosiven Bevölkerungszustrom aus den ländlichen Gebieten, der am wirtschaftlichen Aufschwung der sich entwickelnden Großstadt teilhaben wollte, nicht mehr mithalten. Ausgerechnet der Vietnamkrieg ermöglichte Bangkok den Sprung vom nationalen zum internationalen Handels- und Geschäftszentrum, was eine massive Expansion der Stadt zur Folge hatte. Die seit Mitte der 80er Jahre boomende Industrialisierung, die dem Land jährlich zweistellige Wachstumsraten bescherte, zog einen tiefgreifenden Strukturwandel nach sich. Im städtischen Ballungsgebiet von Bangkok entstanden modernste Hochhäuser um die große Nachfrage nach Büro-, Geschäfts- und Wohnraum zu decken. Und die alte Wirtschaftsweisheit kommt auch hier wieder zum Tragen: Die Nachfrage bestimmt den Preis. So verdrängen Geschäfte, Büros und Geschäftsleute mit höherem Einkommen immer mehr die bisherige Bevölkerung der mittleren und niedrigeren Einkommensschichten an die Peripherie der Stadt, was für diese einen erhöhten Fahrtaufwand zu ihrer Arbeit in die Stadt nach sich zieht. Daher liegen großflächige Wohnsiedlungen in der Regel an den Ausfallstraßen dicht neben Industrie-, Agrar- und Aquakulturflächen. Durch das explosionsartige und unkontrollierte Wachstum der Stadt entstanden enorme ökologische und finanzielle Probleme, die bis jetzt noch nicht umfassend gelöst werden konnten. Diese sind sicherlich nicht leicht zu lösen, weil mit dem Städtewachstum die Kosten rapide steigen. Wenn die Fläche der Stadt sich verdoppelt, steigen die Kosten für die notwendige Infrastruktur nicht proportional, sondern eher Bangkok belegt in der Weltrangliste des städtischen Verkehrs in allen Kategorien hintere Plätze 2 Keine Besserung in Sicht? Seite 50 um das Fünf- bis Sechsfache. Lösungsansätze sind umso schwieriger zu finden, da Thailand kaum über die finanziellen Mittel verfügt, um beispielsweise Gesamtkonzeptionen für ein Massennahverkehrssystem in Bangkok umzusetzen. Doch gerade das Verkehrswesen stellt eine der wichtigsten infrastrukturellen Herausforderung in einer Metropole dar, schließlich prägt dies die Wettbewerbsfähigkeit der Städte am stärksten. Verstopfte Verkehrswege bedeuten für Metropolen eine enorme wirtschaftliche und ökologische Belastung. Bedenkt man, dass in Bangkok über 2 Millionen Privatwagen zugelassen sind und monatlich rund 30.000 Zulassungen hinzukommen, davon mehr als die Hälfte Privatwagen, wird die Dringlichkeit einer Lösungsfindung evident. Das Straßennetz der Stadt reicht für diesen Fahrzeugansturm bei weitem nicht aus. Infolge mangelnder Planung und Abstimmung ist das Netzwerk der Zubringerstraßen zu den großen Hauptverkehrsadern nur spärlich ausgebaut, viele Projekte sind unvollendet geblieben. In der Stadt selbst leben rund 7 Millionen Menschen, im Einzugsgebiet kommen mindestens 3 Millionen hinzu. Man kann also davon ausgehen, dass rund 11 Millionen Menschen jeden Tag in der Stadt unterwegs sind. Zu dieser Menschenmasse bewegen sich täglich rund drei Millionen Kraftfahrzeuge in Bangkoks Straßen, die vielen Motorräder und TukTuks wohlgemerkt noch nicht dazugerechnet. Doch wie soll man dieser Unmenge an Menschen und Fahrzeugen Herr werden? Umdenken und umstrukturieren sind die angebrachten Schlagwörter. Internationale Studien zeigen, dass gerade der öffentliche Personannahverkehr (ÖPNV) eine gewichtige Rolle für einen funktionierenden Verkehr einnimmt. So verfügen Städte wie Tokio und Osaka, um in Asien zu bleiben, nicht über das weltbeste Straßennetz, sorgen aber für viel Entlastung durch ein gut ausgebautes ÖPNV-System, das durch hohe Nutzungsraten glänzen kann. Als wirklich vorbildlich gilt ebenfalls die Stadt Hongkong mit sehr aktuell ASIA November 2008 Heute nur leichtes Verkehrsaufkommen in Bangkok Bild: Chris G. Parkhurst Thailand Verkehr In der Stadt selbst leben rund 7 Millionen Menschen, im Einzugsgebiet kommen mindestens 3 Millionen hinzu. die Mühlen von Verwaltung und Politik mahlen langsam, gerade in einer Stadt wie Bangkok, in der allein für den Ausbau des Verkehrssystems sieben Ministerien und innerhalb dieser Ministerien 49 Abteilungen zuständig sind. 3 Keine Besserung in Sicht? Seite 52 ausgeglichenen guten Werten in PPNV und ÖPNV. Es ist wenig tröstlich, dass Bangkok es geschafft hat, wenigstens im ÖPNV in der Weltrangliste nicht unter den zehn schlechtesten Ländern aufzutauchen. Denn der öffentliche Personennahverkehr ist weit davon entfernt, dass man ihn als ausgebaut bezeichnen könnte. Zudem beinhaltet dieses Thema auch weit reichende soziale Aspekte. Wie sensibel dieser Bereich ist, zeigt der Versuch der Stadtplaner, die so genannten „Tuk-Tuks“, Motorradtaxis, von den Straßen der Innenstadt zu verbannen. Dies würde sicherlich die Umwelt schonen und die Verkehrssituation etwas auflockern, doch stieß das Vorhaben auf massiven Protest der Bevölkerung, die zum einen die große Zahl der arbeitslosen Fahrer fürchtete und zum anderen nicht auf dieses günstige Transportmittel verzichten wollte. Busse stellen immer noch das günstigste und somit auch meist genutzte Transportmittel in Bangkok dar, um die Millionenbevölkerung zu transportieren. Leider sind diese aber auch sehr anfällig durch den Individualverkehr und dazu am wenigsten koordiniert. Es gibt weder feste Abfahrtzeiten noch hat man je den Versuch unternommen die Busse mit den anderen öffentlichen Verkehrsmittel abzustimmen. So stellen sie keine so große Entlastung für den Verkehr dar, wie sie es eigentlich sein könnten. Auch der Gedanke, der seit einiger Zeit in den politischen Gefilden Bangkoks umhergeistert, eine Busbeschleunigung einzuführen, verspricht keine Gesamtlösung des Problems und birgt einige konzeptuelle Baustellen. Es sollen so genannte „Rabbit-Buses“ eingeführt werden, für die die rechte Fahrspur freigehalten werden soll. Sowohl Studien als auch Erfahrungen aus Städten mit einer Busbeschleunigung besagen eindeutig, dass dies nicht die einzige Zielsetzung sein darf, sondern eine Einbindung in umfassende gesamtverkehrsplanerische Konzepte bedarf. So muss im Fall gesonderter Busfahrstreifen zum Beispiel die Ampelbereiche als Kreuzungs- und Konfliktbereiche von Individual- und Busverkehr berücksichtigt werden und gegebenenfalls darauf abgestimmt werden. Sollte demzufolge nur der gesonderte Busfahrstreifen eingeführt werden ohne flankierende Maßnahmen baulicher, verkehrslenkender und verkehrsrechtlicher Art, bleibt zu bezweifeln, dass das Wegfallen einer Fahrspur durch Busbenutzung eine Entspannung im Individualverkehr nach sich zieht. Ein weiteres sehr populäres Thema, gerade bei der kürzlichen Oberbürgermeisterwahl, ist der Ausbau des1999 in Betrieb genommenen Skytrain und der U-Bahnlinie, die seit 2004 in Benutzung ist. Dies wäre auch dringend notwendig, denn bei einer innerstädtischen Fläche von 1.565,2 km² werden gerade mal 44,1 km von diesen beiden Schienensystemen erschlossen. Ein Ausbau um 2,2 km, wie es der gerade wiedergewählte Gouverneur Apirak Kosayodhin versprochen hat, ist gegenüber der Stadtfläche viel zu gering. Die Pläne für umfassende Netzerschließungen liegen bei den ausführenden Firmen schon seit Jahren in der Schublade, umgesetzt werden konnte bislang nur die Anbindung an den neuen Flughafen durch den so genannten „Suvarnabhumi Airport Link“, der sich immer noch im Bau befindet. Zudem gibt es auch bei den beiden hochgelobten bestehenden Systemen einige Kritikpunkte anzumerken. So gibt es zwar mehrere Umsteigepunkte, doch sind die Intervalle nicht gut aufeinander abgestimmt. Da die beiden Systeme von zwei unterschiedlichen privaten Betreibern stammen, sind leider auch die Ticketsysteme unterschiedlich, so dass ein nahtloser Wechsel nicht möglich ist. Am schwerwiegendsten ist wohl das Problem, dass beide Systeme für den Großteil der Bevölkerung zu teuer sind. So sorgen sie zwar täglich immerhin für den Transport von rund einer halben Millionen Menschen, doch könnten es bei weitem mehr sein. Denn die Intervalle der bestehenden Systeme zu verkürzen stellt logistisch kein Problem dar, da das Netz noch nicht vollständig ausgelastet ist. Die Finanzierung zur subventionierten Nutzung dieser Systeme ist aktuell ASIA November 2008 hingegen ein schwer zu überwindendes Hindernis, obwohl die Subventionierung des ÖPNV der Verwaltung nicht fremd ist, da einige Gratis-Buslinien existieren. Doch die Mühlen von Verwaltung und Politik mahlen langsam, gerade in einer Stadt wie Bangkok, in der allein für den Ausbau des Verkehrssystems sieben Ministerien und innerhalb dieser Ministerien 49 Abteilungen zuständig sind. Dass aber die Entwicklung einer Gesamtkonzeption für ein Massennahverkehrssystem dringend notwendig ist, zeigen nicht nur allein die Erfahrungen die man täglich auf den Straßen Bangkoks machen kann, sondern werden auch durch Hochrechnungen beziffert. Die volkswirtschaftlichen Verluste, die durch Wartezeiten, Verspätungen und Terminausfälle entstehen, werden auf täglich fast eine halbe Millionen Euro geschätzt. Privater und öffentlicher Nahverkehr müssen zwei komplementäre Bestandteile eines allumfassenden Mobilitätssystems bilden. Eine wirksame Verkehrsentlastung wäre beispielsweise durch den weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eines verbesserten Verkehrsmanagements, wie automatische Ampelschaltung, aufeinander abgestimmte Straßenhierarchien etc., zu erreichen. Langfristig ist die Förderung einer polyzentrischen Struktur der Stadtentwicklung und der Schaffung einer allein verantwortlichen Planungsbehörde mit entsprechendem Budget und Kompetenzen ein weiteres probates Mittel. Doch auch kuriose Folgen bringt das Verkehrschaos Bangkok mit sich. So wurde 1993 durch den thailändische König Bhumipol eine Spezialeinheit der Verkehrspolizei ins Leben gerufen um den im Stau festsitzenden kranken Menschen in Bangkok zu helfen. Im stockenden Verkehr als Geburtshelfer zu fungieren wurde mit der Zeit ihr Spezialfach. Damit die 145 Polizisten bei der Geburtshilfe immer auf dem neuesten Stand sind, nehmen sie alle drei Monate an einer mehrtägigen Schulung in Kran- kenhäusern teil. Einer Statistik zufolge kamen in den vergangenen zehn Jahren durch die Hilfe der Polizisten 81 Kinder im Auto zur Welt; hunderte in den Wehen liegende Frauen wurden durch die verstopften Straßen in ein Krankenhaus eskortiert. Es ist doch erstaunlich, oft sind die Bedingungen in den Metropolen wie Bangkok äußerst schlecht. Unzureichende Verkehrsinfrastruktur, hohe Kosten für Wohnen und Transport oder auch teilweise katastrophalen Umweltbedingungen sind nur einige der Schattenseiten und doch übt Bangkok eine unglaubliche Anziehungskraft aus. Hier pulsiert das Leben, hier spielt sich das gesellschaftliche Treiben ab, hier befindet sich das wirtschaftliche Herz des Landes. Und so werden die Einwohnerzahlen weiter steigen und die Stadt weiter wachsen. Ob die Infrastruktur diese Entwicklung noch einholen kann, bleibt abzuwarten. Tuk Tuks, die dreirädrigen Taxis in Bangkok haben ihren Namen vom früher eingesetzten Zweitaktmotor. Bild: Bild: Alistair OlinchukThomas Michael Analyse Wirtschaft der Region Wirtschaftsdaten China Wirtschaftsdaten Indien Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent 12 10 Wirtschaftsdaten Hongkong Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent 11,1 10,1 11,5 10 9,9 9,9 12 8,6 7,5 8 6,0 8 6 5,7 9,4 9,2 10 6,8 8,3 8,2 8 6,6 6,3 6 4 4,8 0 2,2 3,9 2004 2005 2006 0 2007 3,8 2004 2005 2006 2007 2008* 4 7,0 2007 2008* 3,8 Stand 10/2008 Starke Hand hina bewältigt die Herausforderungen, die die globale Finanzkrise stellt, dank einer schnell handelnden Regierung relativ gut. Präsident Hu Jintao und Premier Wen Jiabao gelingt es, die Regierung der Volksrepublik mit starker Hand zu führen und sie können seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2003 einige Erfolge verbuchen. Die Staatsschulden liegen bei moderaten 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Fremdwährungsreserven wuchsen auf gewaltige 1,8 Billionen US-Dollar an. Vor zwei Monaten wechselte die Volksrepublik ihren politischen Kurs von übermäßigen Investitionen im Immobilien- und Industriesektor hin zu einer stärkeren Unterstützung des Wachstums der Binnennachfrage. China muss die nationale Nachfrage stärker fördern, da spätestens in 2009 die Konsequenzen und das Ausmaß der Verlangsamung der globalen Wirtschaft deutlich werden. Im Oktober kürzten chinesische Banken sogar die Mindestreserveanforderungen sowie die Darlehenszinssätze. Insbesondere die Baubranche des Reichs der Mitte kann spezifische Hilfe gebrauchen, da sie in diesem Jahr einen überraschend schnellen Abschwung verzeichnen musste. Maß- 2 0 2008* CHINA Seite 54 2,0 5,8 4,6 -0,1 1,5 * Prognose C 1,2 2 1,8 2 6 4 8,5 * Prognose Stand 10/2008 nahmen könnten finanzielle Hilfen für geringverdienende Immobilienkunden oder eine Reihe von Steueranreizen sein. Während die globale Finanzkrise der chinesischen Wirtschaft bislang kaum schaden konnte, wird Chinas Unterstützung für die globale Finanzstabilität entscheidend sein. Hohe Bedeutung kommt dabei dem Ankauf von US-Schatzanweisungen durch China zu. Der amerikanische Präsident George W. Bush rechnet fest mit der Unterstützung Chinas bei der Sanierung des Finanzsystems. Chinas Wachstum wird im Export und ebenso in der Baubranche weiterhin schrumpfen. Der Internationale Währungsfond geht davon aus, dass sich das Wachstum von 9,7 Prozent in diesem Jahr auf 9,3 Prozent im nächsten Jahr verringern wird. Spätestens in 2010 wird jedoch wieder mit einer Wachstumsrate von 9,8 Prozent gerechnet. Die große Herausforderung der Herstellerbranche für das Jahr 2009 wird es sein, einen akuten Anstieg des Produktionsüberschusses, der zu einem enormen Preissturz führen könnte, zu vermeiden. Chinas Fertigungsindustrie sieht sich somit gezwungen, zu rationalisieren. Die chinesischen Verbraucher bewiesen in diesem Jahr trotz Schneestürmen, Erdbeben und der Olympischen Spiele große Flexibilität. Der Konsumpreisindex gab leicht nach und lag im September bei 93,4 Punkten. Die 2004 2004 2006 * Prognose Stand 10/2008 Anstrengungen der Regierung werden darauf abzielen, den Verbraucherindex auch im nächsten um 6 bis 7 Prozent wachsen zu lassen. Hongkong Rezession D ie politische Antwort Hongkongs auf die globale Finanzkrise kristallisiert sich seit der Jahresansprache des Verwaltungschef Donald Tsang Anfang Oktober immer klarer heraus. So sollen die enormen Finanzreserven der Regierung, die derzeit 26 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen, die Wirtschaftsstabilität sichern. Regierungssprecher lehnten derweil die Möglichkeit neuer Finanzinitiativen ab, obwohl dieses Geld dringend notwendig wäre. Die globale Finanzkrise wird den Kassenzufluss der Regierung stark beeinträchtigen, weil die Steuereinnahmen stark von den nationalen Geldgeschäften abhängen. Die Vorhersagen für das Budget 2008/2009 gehen von einem Finanzdefizit von rund 18,5 Milliarden Hongkong-Dollar (1,7 Milliarden Euro) aus. Die Regierung hat unter der Führung von Tsang bereits eine Vielzahl von Entlastungspaketen entwickelt, diese kamen jedoch größtenteils dem Abwenden einer sozialen Ungleichheit entgegen. aktuell ASIA November 2008 Die globale Finanzkrise hat derweil auch zu Veränderungen in der Geldpolitik geführt. So kürzte die Zentralbank Hongkongs ihre Leitzinsen von 150 auf 50 Basispunkte, um so dem Wert der US Fed zu entsprechen. Hongkong befindet sich vielleicht sogar schon in einer Rezession, meinen Experten. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes wird laut Vorhersagen des Internationalen Währungsfonds in diesem Jahr bei 4,1 Prozent und bei 3,5 Prozent für das Jahr 2009 liegen. Auch für den Einzelhandel werden sinkende Wachstumszahlen vorausgesagt, wofür insbesondere die fallenden Besucherzahlen verantwortlich sind. Kamen im letzten Jahr noch 28 Millionen, und damit 11,6 Prozent mehr Touristen als im Vorjahr nach Hongkong, wird für das nächste Jahr eine Stagnation der Besucherzahlen erwartet. Auch im Bausektor wird nach wie vor mit großen Einbußen gerechnet. Im Vergleich zum Jahr 2000 handelt es sich bereits um Verluste von 33 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise um bis zu 30 Prozent in den nächsten Jahren fallen werden. Die Inflationsrate wird voraussichtlich wieder sinken, nachdem sie im Juli ein Hoch von 6,3 Prozent erreicht hatte. Jüngst feierte die Bindung des Hongkong-Dollars an den US-Dollar ihren 25. Jahrestag und auch die Zukunft dieser Verbindlichkeit scheint rosig. Indien Wachstumsbremse D er von Premierminister Singh geführten UPA Koalitionsregierung steht für die kommenden Wahlen, die wahrscheinlich Anfang des kommenden Jahres angesetzt werden, ein harter Kampf bevor. Eine Inflationsrate von mehr als 12 Prozent und die nicht abreißende Serie von Bombenanschlägen lässt die Unterstützung schwinden. Die Oppositionsparteien, angeführt von der BJP, haben sich in ihren Wahlkampagnen auf diese beiden Probleme eingeschossen und konzentrieren sich auf die sechs Vorwahlen, vor allem in den entscheidenden Staaten Delhi, Madhya Pradesh und Rajasthan, die in den kommenden Monaten stattfinden werden. Die politischen Tendenzen zeigen deutlich, dass der Wahlsieger für eine langfristige politische Stabilität eine breite Koalition bilden muss. Der bevorstehende Wahlkampf könnte zudem das Augenmerk der Regierung von der wichtigen Bankenreform ablenken, mit der das Stimmrecht der Aktienbeteiligung angepasst werden soll. Die Regierung selbst hat nur noch zwei Parlamentssitzungen, eine im Oktober, die zweite im Februar nächsten Jahres, um die Reformen auf den Weg zu bringen. Die größte politische Leistung von Premierminister Singh in seiner fünfjährigen Amtszeit war sicherlich das Nuklearabkommen zwischen den USA und Indien, das den Weg zu Investitionen in Höhe von 27 Milliarden US-Dollar in Kraftwerke in den nächsten 15 Jahren eröffnete. Analyse Wirtschaft der Region Wirtschaftsdaten Indonesien Wirtschaftsdaten Japan Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent 12 10,5 11,0 13,1 10 8 6,4 6,1 6 5,0 5,7 5,5 6,1 10 12 8 10 6 8 2,7 4 6,3 1,9 4 2,2 6 1,8 2 2 0 Wirtschaftsdaten Südkorea Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent 0 2004 * Prognose 2005 2006 2007 2004 -0,3 2005 0,3 2006 4 0,6 0,0 2007 2008* Stand 10/2008 * Prognose Stand 10/2008 Indonesien Überraschung T rotz fünf Jahrzehnten der Diktatur und politischen Unruhen, befindet sich Indonesien auf einem guten Weg in Richtung Demokratie. Dadurch reduzieren sich die politischen Risiken für die Wahlen im April und Mai nächsten Jahres. Nichtsdestotrotz könnte der politische Stillstand drohen, wenn ein populistischer, doch handlungsunfähiger Präsident gewählt werden würde. Diese Angst beunruhigt den nationalen Markt - ein Zustand, der sich erst nach den Wahlen wieder normalisieren wird. Präsident Yudhoyono erklärte, er würde sich einer Wiederwahl im nächsten Jahr stellen. Golkar und PDIP, die beiden größten Parteien Indonesiens, plädieren derweil dafür, dass nur Parteien mit einer hohen Parlamentszustimmung Kandidaten aufstellen dürfen. Dies macht eine Koalition zwischen Yudhoyonos kleiner Demokratischen Partei, die sieben Prozent der Sitze im Parlament hält, und Golkar sehr wahrscheinlich, obwohl auch Gerüchte, die PDIP könnte sich mit anderen Parteien zusammentun, nicht verstummen wollen. Indonesien kämpft derzeit gegen einen Kollaps des nationalen Aktienmarktes. Im Vergleich zum Vorjahr wuch- 4,7 3,6 5,0 4,9 4,2 2,2 2,5 4,0 4,0 2,8 2 0 2008* Trotz der relativen Isolierung der indischen Wirtschaft vom globalen Handel, die im Laufe der letzten Jahrzehnte versucht wurde abzubauen, blieb auch Indien nicht unberührt von der weltweiten Finanzkrise, die die Schwankung des einheimischen Geld- und Devisenmarkts verstärkte und die Liquidität stark verringerte. Dies hatte eine Leitzinssenkung von der indischen Zentralbank im Oktober zur Folge, wodurch rund 200 Milliarden indische Rupien in das indische Finanzsystem fließen werden. Die indischen Banken reagierten auf die anhaltende Krise mit der Erhöhung ihrer Liquidität in den letzten zwölf Monaten und schränkten ihre Kreditvergabe weiter ein. Der indische Export litt unter dem zeitweise starken Rupie und der geschwächten US-Konjunktur, denn die Ausfuhren in die USA machen rund 15 Prozent der Gesamtexporte aus und beliefen sich 2006/2007 auf knapp 20 Milliarden US-Dollar. Die Herausforderung 2008/2009 wird für die Unternehmen der Kostendruck sein, trotz steigender Kosten für Arbeitskräfte, Infrastruktur und Material die Rentabilität aufrecht zu erhalten. Die nationale Statistikbehörde erwartet ersten Berechnungen nach für das Bruttoinlandsprodukt 2008/2009 nur noch ein Plus von 7 Prozent, nachdem es im Vorjahr noch bei 9,6 Prozent lag. Seite 56 -0,0 1,2 2004 * Prognose 2005 2006 2007 2008* Stand 10/2008 sen die Bankdarlehen um 34 Prozent an, die Inflationsrate lag bei 12,1 Prozent gegenüber 2007. Für das nächste Jahr wird eine geringere Inflationsrate erwartet, bereits Ende Oktober kann mit einer Abschwächung gerechnet werden. Experten gehen darüber hinaus von einer Aufwertung der indonesischen Rupie auf Grundlage einer erstarkenden Wirtschaft im Jahr 2010 aus. So kann Indonesien Skeptiker, die immer wieder den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes prophezeien, wohlmöglich überraschen. Der Internationale Währungsfond erwartet für das nächste Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,5 Prozent, das sich bis Ende des Jahres 2010 sogar noch auf 6,3 Prozent steigern wird. Fünf Faktoren begünstigen dabei die positiven Aussichten Indonesiens: die gute Steuer- und Geldpolitik mit relativ geringen Auslandsschulden, das stabile Banksystem, die große Binnennachfrage, der große Aufschwung im Kohle- und Palmölexport sowie die fallenden Ölpreise. Indonesien ist hierbei das einzige OPEC-Mitglied, das von einem niedrigen anstatt von einem hohen Ölpreis profitiert. Die Fahrzeugverkäufe stiegen seit Jahresbeginn um 49 Prozent und die Verkaufszahlen für Motorräder um 45 Prozent an. Dies ist ein gutes Vorzeichen für die Konsumausgaben der Bürger Indone- aktuell ASIA November 2008 Analyse siens. So werden die Verbraucherausgaben voraussichtlich von 4,5 Prozent in diesem auf 5 Prozent im nächsten Jahr und 5,5 Prozent in 2009 steigen Japan Stillstand D er politische Stillstand Japans sorgt dafür, dass auf dem Inselstaat kaum etwas gegen die globale Finanzkrise getan wird; der nationalen Wirtschaft wird tatenlos beim Abschwung zugesehen. Seit Juli letzten Jahres hatte die Opposition das Oberhaus angeführt, was die japanische Politikgestaltung behinderte, wenn nicht sogar stoppte. Der politische Stillstand führte sogar zum Rücktritt zweier Minister in den letzten 13 Monaten. Taro Aso, der neue Premierminister, hatte auf eine Schnellwahl direkt nach seinem Amtsantritt am 24. September gehofft, aber die Gunst der Wähler hielt nur wenige Tage. Im Oktober fiel die Unterstützung für die Regierungspartei LDP von 36 auf 33 Prozent, während die Zustimmung für die Oppositionspartei DPJ von 32 auf 34 Prozent stieg. Aso verkündete daraufhin, dass eine Schnellwahl nun vermieden werden müsste, da das Parlament sich auf das wirtschaftliche Wachstum konzentrieren wolle. So versucht die Regierung inzwischen, in kleinen Schritten, der japanischen Wirtschaft zur Hilfe zu kommen. Ein relativ geringes Zusatzbudget von 17 Billionen US-Dollar soll die in Mitleidenschaft gezogenen Branchen unterstützen. Der Großteil des Geldes wird vermutlich jedoch dafür verwendet werden, die hohen Öl- und Nahrungsmittelpreise auszugleichen. Die Regierung berät derzeit, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden könnten. Insbesondere Steuerkürzungen und Hilfen für den Aktienmarkt sind dabei im Gespräch. Die harte Wahrheit ist jedoch, dass Japan nur wenig Geld hat, die eigene Wirtschaft zu unterstützen, solange der Streit um eventuelle Steuerreformen noch nicht beendet ist. Nur eine Neugestaltung des Steuersystems könnte den Yen stärken und zu einem größeren Wachstum führen. Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen einen Abschwung des Bruttoinlandsprodukts für das nächste Jahr. Erst 2010 soll sich die Wirtschaft demnach wieder erholen. Auch eine Deflation scheint in weite Ferne gerückt. Für 2009 wird mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 0,9 Prozent gerechnet, für 2010 geht der IWF sogar von 1,2 Prozent aus. Darüber hinaus wird ein Abschwung des Exportwachstums von 6 Prozent in diesem auf 2 Prozent im nächsten Jahr erwartet. Glücklicherweise zeigen sich die japanischen Banken jedoch nach wie vor in guter Form und übernehmen angeschlagene Finanzhäuser aus den USA und Europa. Wirtschaft der Region SüdKorea Sonderfinanzierungen E igentlich sollte es für Präsident Lee Myungbak mit der parlamentarischen Mehrheit seiner Grand National Party (GNP) ein Leichtes sein, Maßnahmen gegen den Einfluss der globalen Finanzkrise in seinem Land durchzusetzen. Doch zeichnen die sinkenden Beliebtheitswerte und die kritischen Stimmen aus der eigenen Partei ein ganz anderes Bild auf. Infolgedessen hatte die Partei massive Schwierigkeiten, Beschlüsse und Reformen auf der Parlamentssitzung durchzubringen. So ist die Umsetzung von Lees Plänen von einer starken wirtschaftlichen Privatisierung fraglich. Ein Teilbereich dieses Vorhabens, die Investition von lokalen Banken durch Konglomerate (Chaebols) von 4 auf bis zu 10 Prozent zu heben, ist derzeit beim Parlament eingereicht. Das Ergebnis wird richtungweisend für den weiteren Verlauf der Reformvorhaben der Regierung sein. Der derzeitige Haushaltsentwurf sieht eine Erhöhung der Ausgaben der Öffentlichen Hand von 6,5 Prozent vor. Zusätzlich sollen auch die Regierungsinvestitionen im Infrastruktursektor um 7,9 Prozent angehoben werden. Durch eine Sonderfinanzierung sollen weitere 200.000 Arbeitsplätze im nächsten Jahr geschaffen werden. Dies PERFECTION IN SOFTWARE PROTECTION Schützen Sie Ihr geistiges Eigentum. Solide geschützt - heute, morgen, immer. MEDIA ACCESS PERFECTION IN SOFTWARE PROTECTION DOCUMENT Produktpiraterie verhindern: p Schutz von Dokumenten, z.B. Serviceunterlagen, Pläne, Produktionsdaten, Schulungsunterlagen. p Schutz von Maschinen durch Softwareschutz für Embedded- und PC-Software. WIBU-SYSTEMS (Shanghai) Co., Ltd. 200433 Shanghai, P.R. China 2 +86-21-55661791 www.wibu.com.cn info@wibu.com.cn WIBU-SYSTEMS AG D-76137 Karlsruhe, Deutschland 2 +49-721-93172-0 www.wibu.de info@wibu.de Analyse Wirtschaft der Region Wirtschaftsdaten Malaysia Wirtschaftsdaten Singapur Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent 12 10 10 8 7,9 4 3,0 5,3 5,9 5,5 3,6 5,5 4 2 0 2005 2006 2007 5,5 4,7 4 0,5 2004 3,5 1,8 1,7 2005 2 1,0 2006 2007 2008* 0 3,9 2,3 1,8 1,6 2004 3,8 0,6 2005 2006 2007 2008* 2008* Stand 10/2008 zieht die Halbierung des Budgets vom Bruttoinlandsprodukt-Wachstum von 4,8 bis 5,2 Prozent nach sich. Es ist ein Haushaltsdefizit von 32 Prozent des BIPs zu erwarten. Während ausländische Investoren im letzten Jahr noch 30 Milliarden USDollar in die koreanische Wirtschaft investiert haben, haben sie, nach Einschätzungen der Hyundai-Forschung, in diesem Jahr rund 14,3 Milliarden US-Dollar weniger eingesetzt. Derzeit liegt beim Parlament der erneute Antrag der Regierung auf Bestätigung des US-Freihandelsabkommen vor, nachdem das letzte Parlament diesen abgelehnt hatte. Nach den schlechten Erfahrungen aus dem Jahre 2001 sind sowohl die Regierung als auch die Banken bemüht, keine ähnlichen Folgen mit der derzeitigen Finanzkrise zu erleben. Die Vorhersage des internationalen Währungsfonds im Oktober sieht ein Wachstum von 3,5 Prozent mit der Tendenz bis 2010 auf 5,2 Prozent anzusteigen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stand Koreas Exportwachstum mit einer Steigerung von 23 Prozent seit Jahresbeginn und 29 Prozent im Vorjahresvergleich hervorragend dar. Korea baut zurzeit das, was die Welt kaufen will: Schiffe, Raffinerien, Automobile, Computerchips und Flachbildfernseher. Und doch muss mit einer Abschwächung des Wachstums auf 4 Prozent für das nächste Jahr gerechnet Seite 58 6,2 6 4,1 2,0 2004 8 6,3 1,4 * Prognose 7,5 6,6 6 7,2 5,2 0 10 8,8 8 6 2 Wirtschaftsdaten Taiwan Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent * Prognose Stand 10/2008 werden, wohingegen bis 2010 eine Stabilisierung mit einer 9 Prozent Wachstumsrate prognostiziert wird. Malaysia Führungswechsel D er Partei United Malays National Organisation (UMNO), die Malaysia seit der Unabhängigkeit regiert, steht ein Führungswechsel bevor. Parteipräsident und Premierminister Abdullah hat nach zunehmender Kritik verkündet, dass er auf der jährlichen Parteikonferenz, die von Dezember dieses Jahres auf März 2009 verschoben wurde, zurücktreten wird. Als Nachfolger gilt Vizepräsident und gleichzeitig Sohn des derzeitigen Premiers Najib Razak, obwohl er allgemein noch unpopulärer ist als sein Vater. Sein Image wurde durch eine Bestechungsaffäre im Zusammenhang mit dem Kauf von Unterseebooten für die malaysische Marine und einer angeblichen Mordbeteiligung an einem mongolischen Modell stark beschädigt. Die Krise in der UMNO ist durch die Oppositionskoalition ausgelöst worden, die bei den Wahlen im März 2008 47 Prozent der gültigen Stimmen gewann und nun droht, die UMNO-geführte Regierung zur Auflösung zu zwingen. Im Haushaltsjahr 2009 wurde mit dem Budget nicht gegeizt, sicherlich um die * Prognose Stand 10/2008 populäre Unterstützung für die UMNO zurück zu gewinnen. Die öffentlichen Ausgaben steigen um 11 Prozent und erhöhen das Haushaltsdefizit um mindesten 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gegenüber den 3,2 Prozent im Vorjahr. Wenn Einnahmen von Öl und Benzin stärker als erwartet fallen, kann dies enormen Druck auf den malaysischen Ringgit auslösen. Malaysia steht einer milderen Wiederholung des Abschwungs von 2001 bevor. Der Bankverkehrssektor ist gesund, die Inlandsnachfrage robust, und der Exportsektor läuft trotz der globalen Finanzkrise verhältnismäßig gut. So fallen die Prognosen durchaus positiv aus. Für das nächste Jahr wird ein Wachstum von mindesten 3,5 Prozent erwartet, bis 2010 kann sogar eine Steigerung bis zu 5 Prozent gerechnet werden. Wenn 2001 Exporte noch mit 6,8 Prozent in echten Fristen schlossen, wird für 2009 mit einer Abschwächung von 2 Prozent gerechnet. Eine Abschwächung des Exportwachstums um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lässt sich nach den letzten Handelsdaten beobachten. Das Wachstum der Industrieproduktion fiel gegenüber 2007 um 3,8 Prozent, so dass man von einer Senkung der Industrieproduktion von ungefähr 2 Prozent ausgeht. Die Verbrauchernachfrage wird wohl dank des erhöhten Haushaltsbudgets der Regierung 2009 um 6 Prozent steigen. aktuell ASIA November 2008 Analyse Die Fahrzeugverkäufe stagnierten zwar ab der Jahreshälfte, trotzdem kann von einer Steigerung von ungefähr 5 bis 10 Prozent für 2009 und 2010 ausgegangen werden. Die Inflation fällt von einem 27-Jahreshoch auf 8,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Es wird ein leicht schwacher malaysischer Ringgit erwartet. . Singapur Arbeitsmarkt D ie nächsten zwei Jahre werden zeigen wie gut Singapur seine Projekte vor allem im Bereich des Arbeitsmarktes umsetzten kann. Die Zahl der Zugezogenen stieg im Laufe der Jahre 2006 und 2007 um ungefähr 321.000, während das Bevölkerungswachstum nur um 117.000 stieg. Die Arbeitslosenrate fiel zyklisch von 3,1 Prozent im zweiten Quartal 2008 auf 2,4 Prozent im dritten Quartal. Das reale Wachstum stieg im letzten Jahr um 20 Prozent, da die Stadt für den Tourismus und die globalen Finanzunternehmen neue Möglichkeiten schuf. Nun wird aber in beiden Sektoren mit einem Rückgang gerechnet. So entwickelten sich die Besucherzahlen rückläufig und sanken im August um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Urlauberzahl im Jahr 2007 auf rund 10,3 Millionen gestiegen war, wird sie dieses Jahr bei 9,5 Millionen liegen, für das nächste Jahr wird mit einem Rückgang auf 8 bis 8,5 Millionen gerechnet. Der seit drei Jahren anhaltende Kaufboom vom Eigenheim scheint sich abzuschwächen. So fielen die Verkaufzahlen im August um 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, da gerade mal 194 Objekte anstatt 1.885 wie im Vorjahr verkauft wurden. Das Industrieproduktionswachstum kulminierte im August 2006 auf 15 Prozent zum Vorjahr und fiel über 9,5 Prozent im August 2007 auf 1,9 Prozent im August 2008. Harte Zeiten erlebt gerade Singapurs Export. So fielen die Exportzahlen für Nichtölprodukte in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf 4,4 Prozent zum Vorjahresvergleich. Der Export bildet in Singapur einen Großteil in der Berechnung des Bruttoinlandsprodukt-Wachstums (BIP). So besteht die Gefahr, dass wenn sich der Motor für den Export abkühlt, sich dieser Verlust massiv im BIP-Wachstum bemerkbar macht. So fiel das BIP-Wachstum von 6,9 Prozent im Vorjahresvergleich im ersten Quartal 2008 auf 2,1 Prozent im zweiten Quartal. Ein ähnliches Ergebnis wird für das dritte Quartal 2008 erwartet, so dass Experten die Erwartungen von bis zu 4,5 Prozent Wachstum auf 3,5 Prozente zurückschrauben müssen. Für das Jahr 2009 geht der Internationale Währungsfond ebenfalls von 3,5 Prozent BIP-Wachstum aus. Taiwan Stabilität T aiwans politisches System präsentiert sich in guter Verfassung und scheint, die globale Finanzkrise mit wenig Schaden überstehen zu können. Seit der Wahl des Präsidenten Ma Ying-jeou im März sind die politischen Risiken minimiert und die Beziehungen zu Festland-China intensiviert worden. So bewies die relativ milde Reaktion Chinas auf die US-Waffenverkäufe nach Taiwan, dass die bilaterale Bindung beider Länder gestärkt ist. Mit einer Staatsschuld von 30 Prozent am Bruttoinlandsprodukt(BIP) hat Taiwan gute Chancen, dem internationalen Abschwung mit Subventionen im eigenen Land entgegenzuwirken. Der aktuelle Budgetplan der taiwanesischen Regierung für 2009 geht von einem Anstieg der Ausgaben in Höhe von 6,9 Prozent aus, beruht jedoch auf einer unrealistischen Wachstumsrate für das Bruttoinlandsprodukt von 5 Prozent. Der Internationale Währungsfond schätzt den Zuwachs in diesem Jahr auf 2,2 Prozent, für 2009 wird ein Anstieg auf 2,5 Prozent pro- Wirtschaft der Region Analyse Wirtschaft der Region Wirtschaftsdaten Thailand Wirtschaftsdaten Vietnam Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent Inflation in Prozent Inflation in Prozent 12 12 10 10 8,4 8 6,3 7,0 4,5 6 5,1 4 4,7 2,8 2 0 4,7 4,5 2004 * Prognose 2005 2006 8,2 7,8 8 8,5 8,3 7,7 6 6,0 6,6 4 2 2,3 2007 2008* Stand 10/2008 gnostiziert. Taiwans Aktienmarkt schwächelte Anfang Oktober und es wurden Forderungen nach einer Reformierung und shortselling laut. Der taiwanesische Bankensektor zeigte sich stabil. Premier Liu Shao-shiuan versprach, dass alle Einzahlungen sicher seien. Taiwans neues Rentensystem ist am 1.Oktober in Kraft getreten und sichert mehr als 3,5 Millionen taiwanesische Geringverdiener ab, die nicht von der bestehenden Altersversorgung gedeckt werden. Die Regierung übernimmt innerhalb dieses Systems 40 Prozent der Beitragszahlungen. Für das Jahr 2009 wird Taiwans exportdominierte Wirtschaft gegen einen enormen Abschwung im globalen Handel kämpfen müssen. Jedoch soll die Binnennachfrage im nächsten Jahr stärker als je zuvor sein. Insbesondere die Baubranche schürt dabei Hoffnungen. Zwar lässt auch der Erfolg des Bau-Sektors nach, jedoch kann hier immer noch eine positive Wachstumsbilanz von 1,6 Prozent verzeichnet werden und ist mit dem Kollaps zwischen 1998 und dem Jahr 2002 nicht zu vergleichen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Verbraucherausgaben stark abschwächen werden. Erst Mitte des nächsten Jahres kann wieder mit einer Erholung des Marktes gerechnet werden. Nach einem prognostizierten Produktionswachstum von 8 Prozent Seite 60 23,0 0 2004 2005 2006 * Prognose 2007 2008* Stand 10/2008 in diesem Jahr, wird für 2009 eine Abschwächung auf 2 Prozent erwartet. Thailand Teufelskreis E s gibt derzeit kaum Anzeichen, dass sich das politische Patt in Thailand in absehbarer Zukunft lösen lassen wird. Allerdings tritt der Konflikt jetzt in eine neue Phase, weil die Staatsanwälte das Verfassungsgericht angerufen haben, um über die mutmaßlichen Stimmenkäufe der regierenden People Power Party (PPP) bei den Wahlen im vergangenen Jahr zu entscheiden. Ein Schuldspruch bedeutete das Ende der Partei, ihre Spitze würde vom politischen Leben ausgeschlossen, der Premierminister müsste das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen. Das Hauptproblem in diesem Szenario ist aber, dass weder die thailändischen Eliten, als auch die Thaksingegner der People`s Alliance for Democracy (PAD) an einem erneuten Wahlgang interessiert sein dürften, denn die Reste der aufgelösten PPP würden weitgehend geschlossen in die neugegründete Püa Thai Partei eintreten, mit der sie dann auch die Neuwahlen wieder gewinnen könnten. Damit wiederholte sich dann ledig- lich der politische Teufelskreis von vor zwei Jahren. Eine andere Alternative ist ein erneuter Militärputsch, der die Aufhebung der Verfassung und die Einsetzung einer Militärregierung zur Folge haben wird. Noch erteilt Armeechef Anupong einem Militäreinsatz eine klare Absage, aber die PAD könnte versuchen die Straßenproteste in Bangkok so weit zu eskalieren, dass die Truppen zu einem Eingreifen gezwungen werden. Die Grenzgefechte zwischen Thailand und Kambodscha um ein 4,6 Quadratkilometer großes Areal um den 900 Jahre alten Pra Viharn Tempel hat beiden Staaten gleichermaßen geschadet. Viele Thais haben Kambodscha verlassen. Das Wirtschaftswachstum Thailands wird im kommenden Jahr einen scharfen Knick nach unten erfahren, wobei eine Rezession derzeit noch nicht abzusehen ist. Noch kann sich die Wirtschaft mi einem Handelsüberschuss von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, niedrigen Auslandsschulden und einen staken Bankensekor brüsten. Trotzdem rechnen die Analysten mit einem Rückgang des Wachstums auf etwa 3 Prozent im Jahr 2009, während sich die Verbraucherausgaben um einen Zuwachs von kaum mehr als 2 Prozent bewegen dürften. Sowohl die Kapitaleinlagen als auch die Exportvolumina werden im kommenden Jahr merklich zusammenschmelzen. Dabei bleibt aber die Option auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft bei einer Lösung der politischen Krise weiterhin bestehen, wobei dies derzeit kaum ein Analyste ernsthaft erwartet. Vietnam Korrekturen V ietnams überhitzte Wirtschaft reagiert allmählich auf die straffere Geldpolitik und die abrupten Korrekturen der Regierung in den vergangenen fünf Monaten. Die Inflationsrate ging im September auf 27,9 Prozent zurück; im August hatte sie noch bei 28,3 Prozent gelegen. Das Wachstum aktuell ASIA November 2008 Analyse Wirtschaft der Region des Außenhandelsdefizites, dass im ersten Quartal dieses Jahres noch um 300 Prozent zugelegt hatte, ist nach denImportbeschränkungen und dem Zusammenbruch der Verbrauchernachfrage nahezu zum Stillstand gekommen. Die Überhitzung war vor allem das Ergebnis der enormen Direktinvestitionen aus dem Ausland. Der hohe Ölpreis und die Verteuerung der Nahrungsmittel taten ein Übriges. Zweifelsohne sind große Mengen des einströmenden Kapitals auch in spekulative und unproduktive Projekte geflossen, die die ohenhin begrenzten Resourcen des Landes zusätzlich überdehnten und Vietnam in eine Situation führten, wie sie in den Nachbarländern vor der Asienkrise 1997 geherscht hatte. Die angespannte Wirtschaftslage hat zudem einen Konflikt zwischen dem konservativen Generalsekretär Nong Duc Manh und Premierminister Nguyen Tan Dung entzündet, der nun sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die ökonomische Stabilität Vietnams bedroht. Trotz der Krise sieht es derzeit aber ganz danach aus, als würde für 2008 ein reales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 6 Prozent erreicht – eines der stärksten Ergebnisse innerhalb der zehn ASEAN-Mitglieder. Der Anteil der Exportwirtschaft am BIP ist von 46 Prozent im Jahr 2000 auf 68 Prozent in 2007 angeschwollen. Die Auslandsdirektinvestitionen kletterten im gleichen Zeitraum von 1,2 Milliarden auf 18 Milliarden US-Dollar. Im Unterschied zu seinen Nachbarstaaten war Vietnam weder vom IT-Kollaps 2001 noch von der Asienkrise 1997 betroffen. Doch Seite 62 jetzt tritt das Land immer weiter aus der wirtschaftlichen Isolation heraus, die es lange Jahre von den Unbilden der Weltwirtschaft abgeschirmt hatte. Die nach wie vor starken Kapitalzuflüsse und die wettbewerbsfähigen Exportindustrien deuten auch für 2009 auf ein anhaltend starkes Wachstum des BIPs hin. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für das kommende Jahr 5,5 Prozent und 6,2 Prozent für 2010, weil dann viele der Fabriken, die sich derzeit im Bau befinden, den Betrieb aufnehmen werden. Noch sind die Verbraucherausgaben schwach, woran sich auch im Jahr 2009 nichts ändern wird. Das Wachstum des Einzelhandels verlangsamte sich inflationsbereinigt im September auf 9,3 Prozent – von einer Spitze von 23,4 Prozent im Februar. Die Verkaufzahlen der Autohändler knickten von August bis September um 33 Prozent ein. aktuell ASIA November 2008 ASIA Conferences & Seminars Education for Professionals: Made in Germany Seminar & location † Schiedsgerichtsverfahren in China date & download † Protection of Process Technology in China December 15th www.forum-institut.de/pdf/0812870aa.pdf † Technology Transfer Europe & China Hong Kong, Park Lane Hotel December 16th www.forum-institut.de/pdf/0812871aa.pdf Bonn, Dorint Hotel Venusberg January 21st www.forum-institut.de/pdf/0901870.pdf Stuttgart, Steigenberger Graf Zeppelin February 20th www.forum-institut.de/pdf/0902871.pdf Shanghai March 20th www.forum-institut.de/pdf/0903870.pdf Hamburg, Hotel Hafen Hong Kong, Park Lane Hotel † China: Das neue Kartellgesetz † Markteintritt Indien † Product Liability in China December 5th www.forum-institut.de/pdf/0812873aa.pdf FORUM • Institut für Management GmbH – Postfach 10 50 60 – 69040 Heidelberg Moritz Colmant, M. A. – Conference Manager International – m.colmant@forum-institute.asia – +49 (0)6221 500-562 Standortplanung weltweit. Zum Beispiel China – ein Fall für Profis. Wie funktioniert das Reich der Mitte? Wir kennen die Erfolgsfaktoren: Übertragung der Produktions-Standards, Zuliefererumfeld, Baurealisierung, Genehmigungsverfahren, Projektmanagement und Faktor Mensch. Ingenics besitzt Know-how durch Erfahrung – nicht nur beim Reisessen mit Fabrik- und Produktionsplanung � Logistikplanung � Effizienzsteigerung Produktion � Effizienzsteigerung Office Die Welt ist klein geworden. Trotzdem ist es nach wie vor Stäbchen. ein langer Weg zum Verständnis fremder Mentalitäten und Arbeitsweisen. Nutzen Sie Standortvorteile rund um den Globus. Ingenics öffnet Ihnen dazu die Türen bei Planung und Realisierung. inGenics AG · Ulm · Stuttgart · München · Hamburg · Shanghai · Atlanta · Telefon +49 731 93680-0 · kontakt@ingenics.de · www.ingenics.de inGenics Consulting (Shanghai) Co., Ltd. · PUFA Tower 17H, 588 Pudong Rd. (S), Pudong · Shanghai 200120 · contact@ingenics.com · Phone +86 21 58889060 · Fax 58888971 Firmenporträt China Firmen Porträt Veröffentlichung der Regionalführer Hilfe im Chinageschäft von Danny Stötzer Olaf Griese Regional Manager Dezan Shira & Associates, Shanghai & Yangtze River Delta Suite 1803-1805, Tian An Centre 338 Nanjing Xi Lu Shanghai 200003, PRC Tel: +86 (21) 6358 8686 ext 200 Fax: +86 (21) 6358 9899 Mobile: +86 134 7280 4101 E-Mail: olaf.griese@dezshira.com Website: www.dezshira.com Seite 64 C hina Briefings Regionalführer für das Shanghai- und Yangtze-Delta, das Perlfluss-Delta, Beijing sowie für Nordost-China, Zentral-China und West-China werden in diesem Monat veröffentlicht. Die Führer präsentieren den zuverlässigsten Überblick über Geschäfte in China. Sie bieten einen umfangreichen sowie praktischen Überblick über gesetzliche und steuerliche Themen, mit denen sich ausländische Investoren auseinandersetzen müssen bezüglich der Schwierigkeiten der Unternehmensgründung, Risiko und Einhaltung der Vorgaben in den unterschiedlichen Regionen. Die Veröffentlichungen von China Briefing sind in der asiatischen Geschäftswelt bekannt, wie zahlreiche Geschäftsmänner in China bestätigen: „Egal ob Du ein Newcomer in China bist oder hier Geschäfte schon gemacht hast, Du solltest nicht ohne Bücher von China Briefing sein. Sie sind die besten in ihrem Bereich und ein essentieller Teil des China-Verständnisses von jedem multinationalem Geschäftsmann “, sagt Jack Perkowski, Präsident und Gründer von ASIMCO Technlogies und Autor des Buches „Managing The Dragon“ (Deutsch: Bändige den Drachen) Die Zeitschrift China Briefing wird von Asia Briefing Ltd herausgegeben und wird seit 1999 veröffentlicht. Es werden Business Informationen aus China vorgestellt und die Zeitschrift wird in mehreren Sprachen so auch in Deutsch kostenlos aufgelegt. Zusätzlich zu dem China Briefing Magazin gibt es die China Briefing News, ein täglicher online Dienst für Wirtschaftsnachrichten. Das Unternehmen bietet zudem ein großes und expandierendes Portfolio an gesetzlichen und steuerlichen Führern über China an und veröffentlicht Bücher über das Geschäftsleben in Indien und Vietnam. Die Regionalführer wurden recherchiert und geschrieben von Juristen, Wirtschaftsprüfern und Buchhaltern von Dezan Shira & Associates mit den Bedürfnissen der ausländischen Investoren im Hinterkopf. Somit gibt es viele nützliche Hinweise und Tipps für die geschäftlichen Anforderungen in China. Dezan Shira & Associates ist ein Spezialist für Direktinvestitionen, der gesetzliche, steuerliche und buchhalterische Dienste für multinationale Investitionen in China, Hongkong, Indien und Vietnam bereitstellt. 1992 gegründet ist es ein führendes regionales Unternehmen in Asien mit sechzehn Büros und über 200 Juristen, Buchhaltern und Wirtschaftsprüfern. Das Unternehmen ist in China mit Büros in Beijing, Dalian, Shanghai, Ningbo, Hangzhou, Guangzhou, Shenzhen, Zhongshan und Hongkong vertreten. Die Führer beinhalten grundlegende Informationen für alle, die in China geschäftlich unterwegs sind. Es gibt ausführliche regionale Analysen, Geschäftsinformationen und Statistiken, Standortanalysen und -bewertungen, Fokus auf bestimmte Industrien, Schlüsselpunkte für eine Geschäftsgründung, Überblick über alle wichtigen regionalen Städte inklusive neueste Daten für die Regionen, nützliche Kontakte zu Wirtschaftsorganisationen, Entwicklungszonen und Hotels. Als Überblick über die Publikationen mögen hier die beiden Bücher über die wirtschaftlich dominanten Zonen dienen: die Region Shanghai und Yangtze-Delta und natürlich Kanton, das heißt Südchina. Im Regionalführer für das Perlfluss-Delta liegt der Fokus auf die sich entwickelnde Fertigungsindustrie von Guangdong und Hongkongs Versuch, sich selbst als modernes Logistik-, Handels- und Finanzzentrum zu aktuell ASIA November 2008 Firmenporträt zeigen. Auf der anderen Seite ist Macao entschlossen, seine Tourismus-, Amüsier- und Glücksspielindustrie zu entwickeln. Diese drei dynamischen Gebiete in der Region sollten sich gegenseitig komplimentieren, um an einer effizienteren Gesamt-PerlflussDelta-Wirtschaftzone zu arbeiten. Südchina wird seinen Status als wirtschaftliches Herz des Landes behalten. Weiterhin wird es erheblich zu der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas beitragen, obwohl es einen aufkommenden Trend für die Entwicklung außerhalb des Zentrums von Guangdong gibt. Das Buch über Shanghai und Yangtze-Delta bietet einen Überblick über die Region, die vermutlich bis zum Jahre 2010 immer mehr in den Blickpunkt des Weltinteresses treten wird. Shanghai, immer noch die „Perle des Ostens” ist nicht nur der Schauplatz der Expo 2010, sondern auch noch immer das dominante Wirtschaftszentrum. Allerdings könnten die so genannten zweitrangigen Städte in den Provinzen Anhui, Jiangsu und Zhejiang schon bald der Küstenmetropole den Rang ablaufen. Das Buch bietet einen Überblick über die folgenden zweitrangigen Städte: Changshu, Changzhou, Hangzhou, Hefie, Huzhou, Jiangyin, Jiaxing, Kunshan, Nanjing. Nantong, Ningbo, Shanghai, Shaoxing, Suzhou, Taicang, Taizhou, Wenzhou, Wuxi, Yangzhou, Yiwu, Zhangjiagang, Zhenjiang und Zhoushan. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die logistische Infrastruktur gelegt, die stark vom chinesischen Stadt gefördert wird. Die China Briefing Regionalführer kosten 25 US-Dollar exkl. Versand. Für eine Bestellung schicken Sie bitte eine E-Mail an sales@china-briefing.com Für weitere Anfragen bezüglich Dezan Shira & Associates wenden Sie sich bitte an www.dezshira.com oder per E-Mail an info@dezshira.com. China Firmen Porträt Richard Hoffmann Senior Associate Dezan Shira & Associates Ltd. Suite 701, East Tower, Twin Towers B -12, Jianguomenwai Avenue, Chaoyang District Beijing, 100022 PRC Tel: +86 (10) 5979 6677 ext 308 Fax: +86 (10) 5879 4243 Mobile: +86 135 2091 4432 E-Mail: richard.hoffmann@dezshira.com aktuell ASIA November 2008 Seite 65 China Recht Immobilien in China – Dos and Don‘ts von Philipp Senff und Dr. Hailong Ji Der gegenwärtige Fünf-Jahresplan sieht vor, dass seit 2006 alle neuen chinesischen Bürogebäude Energieeinsparungen in Höhe von 50 Prozent realisieren sollen D er chinesische Immobilienmarkt gewinnt für internationale Immobilieninvestoren zunehmend an Bedeutung. Das Interesse institutioneller Investoren am chinesischen Markt spiegelt sich in der auf Diversifizierung ausgerichteten Anlagestrategie wider. 2nd und 3rd Tier Cities – Rendite vs. Rechtssicherheit? Der Fokus der Investoren richtet sich nicht nur auf die bekannten Standorte wie Shanghai und Beijing, sondern auch auf die so genannten 2nd und 3rd Tier Cities wie bei- 1 Immobilien in China – Dos and Don‘ts Seite 66 aktuell ASIA November 2008 spielsweise Xi’an oder Dalian. Einige internationale Investoren haben bereits in 2nd und 3rd Tier Cities investiert, oft bei Entwicklungen im Joint Venture mit einem chinesischen Partner, der mit dem lokalen Markt vertraut ist. Die Renditen können in 2nd and 3rd Tier Cities im Vergleich zu den 1st Tier Cities Shanghai und Beijing höher liegen. Die rechtlichen Risiken können aber auch größer sein. Denn die chinesischen Provinzen setzen die rechtlichen Vorgaben aus Beijing nicht immer einheitlich um. Zudem gestaltet sich die Kontaktaufnahme mit den Landverwaltungsbehörden in den chinesischen Provinzen oft als komplizierter und zeitintensiver als in Shanghai oder Beijing. Die tatsächlichen und rechtlichen Besonderheiten in 2nd und 3rd Tier Cities sollten bei der Vorbereitung und Durchführung der Due Diligence beachtet werden. Neuer Trend – Green Buildings in China Als neuer Trend wird im chinesischen Immobilienmarkt gegenwärtig das Thema „Green Buildings“ wahrgenommen. Denn überwiegend liegen den Bauprojekten in China keine nachhaltigen Konzepte zur Energieeffizienz zu Grunde. Der gegenwärtige Fünf-Jahresplan sieht vor, dass seit 2006 alle neuen chinesischen Bürogebäude Energieeinsparungen in Höhe von 50 Prozent realisieren sollen. Zudem sollen die Energiekosten zukünftig über die tatsächlich verbrauchten Einheiten und nicht mehr über die Größe der Grundfläche der Wohnung abgerechnet werden. Gegenwärtig ist die Einhaltung der Energiestandards in China noch gering. Mehr als 80 Prozent der bestehenden Gebäude verfehlen die Vorgaben zur Energieeffizienz und sehr viele Gebäude haben einen Energiebedarf, welcher zwei bis drei Mal so hoch ist wie in entwickelten Ländern. Aufgrund ungenügender Wärmedämmungsmaßnahmen und veralteter Bauelemente verbrauchen chinesische Bauten gegenwärtig ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs des Landes. Der Bedarf Chinas an energieeffizienten Bauten stellt für deutsche Projektentwickler ein neues Marktsegment dar. Auch aus der Perspektive der Investmentgesellschaften gewinnt das Thema „Green Buildings“ an Bedeutung. Denn energieeffizient errichtete Immobilien bewirken geringere Nebenkosten (beispielsweise Strom- und Renovierungskosten) und ermöglichen eine längere Bestandsdauer. Marktberechnungen zufolge können bei Stromkosten bis zu Hongkong. Einer der teuertsten Immobilienstandorte der Welt Bild: Sai Yeung Chan aktuell ASIA November 2008 Seite 67 China Recht 20 Prozent eingespart werden. Vor diesem Hintergrund gewinnen solche Immobilien im Hinblick auf Marktwert und Renditeerwartung an zusätzlicher Attraktivität. Erwerbsstruktur Die autoren Internationale Immobilieninvestoren müssen neben den Vorschriften des Landes, in dem der Fonds aufgesetzt wurde, die nach der chinesischen Rechtsordnung vorgeschriebene Erwerbsstruktur für Immobilieninvestments beachten. Danach können ausländische Investoren Immobilien in China grundsätzlich nur über eine in China bestehende Property Company, kurz PropCo, erwerben. Inhaber der chinesischen Immobilie ist daher nicht unmittelbar der ausländische Investor (mit Sitz im Ausland), sondern die PropCo in China. Diese Erwerbsstruktur wird als so genannte Onshore-Erwerbsstruktur bezeichnet. Die PropCo ist in der Regel eine Limited Liability Company mit Sitz in China. Die chinesische Limited Liability Company ist mit der deutschen GmbH weitestgehend vergleichbar. Je nach Ausgestaltung der Anteilsverhältnisse des ausländischen Investors an der chinesischen PropCo ist diese Gesellschaft ein Joint Venture oder eine 100-prozentige Tochterauslandsgesellschaft (Wholly Foreign-Owned Enterprise, kurz WFOE). Die Gründung der chinesischen PropCo setzt insbesondere die Genehmigung durch das chinesische Handelsministerium beziehungsweise einer dieser nachgeordneten Behörden, die Registrierung durch die chinesische Registrierungsbehörde (Administration of Industry and Commerce, kurz AIC) sowie die Registrierung durch die chinesische Devisenaufsichtsbehörde (State Administration of Foreign Exchange, kurz SAFE) voraus. Philipp Senff, Rechtsanwalt Philipp Senff, Rechtsanwalt, und Dr. Hailong Ji, Consultant, sind auf Immobilieninvestments in China spezialisiert. Sie beraten institutionelle Immobilieninvestoren, Finanzierungsinstitute und Industrieunternehmen bei der Strukturierung, beim An- und Verkauf, bei der Finanzierung und im gewerblichen Mietrecht in China. Kontakt: Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Shanghai Office Tel.: +86 (21) 6141 7809 Philipp.Senff@bblaw.com 2 Immobilien in China – Dos and Don‘ts Seite 68 aktuell ASIA November 2008 Kein Privateigentum an Grund und Boden Zwar besteht in China kein Privateigentum an Grund und Boden, gleichwohl kennt die chinesische Rechtsordnung Immobilienrechte, die erworben, veräußert und im Hinblick auf die Finanzierung auch belastet werden können. Von zentraler Bedeutung im chinesischen Immobilienrecht ist das Bodennutzungsrecht. Bodennutzungsrechte Die chinesische Rechtsordnung unterscheidet zwischen zwei Arten von Bodennutzungsrechten, die hier als allocated land-use rights und granted landuse rights bezeichnet werden. Allocated land-use rights können im Rahmen einer Zuteilung erworben werden. Der Erwerb von allocated land-use rights unterliegt jedoch erheblichen Genehmigungshürden und kann nur für bestimmte Verwendungszwecke beantragt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Nutzung von Land für staatliche Organschaften, Militäreinheiten und die städtische Infrastruktur. Zu bedenken ist, dass das allocated land-use right nicht verkehrsfähig ist. Das allocated land-use right kann weder übertragen noch hypothekarisch belastet werden. Indes kann das allocated land-use right im Rahmen eines gesetzlich normierten Verfahrens in ein granted land-use right umgewandelt werden. Sollte das Land für den Investor von Interesse sein, jedoch nur ein allocated land-use right bestehen, sollte geprüft werden, inwieweit das allocated land-use right in ein granted land-use right umgewandelt werden kann. Der Bauboom ist ungebrochen. Bild: yui aktuell ASIA November 2008 Seite 69 China Recht Die autoren Dr. Hailong Ji, Consultant Philipp Senff, Rechtsanwalt, und Dr. Hailong Ji, Consultant, sind auf Immobilieninvestments in China spezialisiert. Sie beraten institutionelle Immobilieninvestoren, Finanzierungsinstitute und Industrieunternehmen bei der Strukturierung, beim An- und Verkauf, bei der Finanzierung und im gewerblichen Mietrecht in China. Kontakt: Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Shanghai Office Tel.: +86 (21) 6141 7809 Hailong.Ji@bblaw.com 3 Immobilien in China – Dos and Don‘ts Seite 70 Im Gegensatz zum allocated land-use right ist das granted land-use right grundsätzlich verkehrsfähig. Das granted land-use right kann übertragen und im Rahmen der Finanzierung mit einer Hypothek belastet werden. Ähnlich wie in der deutschen Rechtsordnung ist die Hypothek nach chinesischem Recht zur Forderung akzessorisch. Das ganted land-use right stellt ein zeitlich befristetes Nutzungsrecht dar, welches Parallelen zum deutschen Erbbaurecht aufwirft. Die Inhaberschaft des granted land-use rights wird durch Registrierung im lokalen Land Register Book und Erstellung des land-use right Certificate nachgewiesen. Zu bedenken ist, dass bei Abweichungen zwischen dem Eintrag im Land Register Book und des land-use right Certificates grundsätzlich das Land Register Book Vorrang hat. Die Nutzungsfrist des granted land-use right ist abhängig vom Nutzungszweck. Grundsätzlich gelten vorbehaltlich regionaler Besonderheiten folgende Nutzungsfristen: 70 Jahre für Wohnzwecke; 50 Jahre für industrielle Zwecke; 50 Jahre für Immobilien, die zum Zwecke der Bildung, Wissenschaft und Technologie, Kultur, Gesundheit und Sport; 40 Jahre für Handel, Tourismus und Unterhaltung. Bei den Bodennutzungsrechten für Büroraum- oder Hotelzwecke gelten ebenso 40 Jahre. Bedeutsam ist die Frage, inwieweit die Nutzungsfristen verlängert werden können. Es bestehen noch keine praktischen Erfahrungswerte im Hinblick auf die Wirkung und Umsetzung der Regelungen zur Verlängerung der Nutzungsdauer von granted land-use rights. Bei Bodennutzungsrechten, die Wohnzwecken dienen, soll sich nach Ablauf der 70-Jahresfrist die Nutzungsfrist automatisch verlängern. Regelungen, die dieses Verfahren konkretisieren, bestehen bisher nicht. Bei granted land-use rights, Bedeutsam ist die Frage, inwieweit die Nutzungsfristen verlängert werden können die keinen Wohnzwecken dienen, ist ein Antrag auf Verlängerung der Nutzungsdauer erforderlich. Diesem Verlängerungsantrag soll entsprochen werden, es sei denn, es liegt ein Verstoß gegen das Gemeinwohl oder das öffentliche Interesse vor. Gebäudeeigentum Die chinesische Rechtsordnung kennt ein vom Grund und Boden separates Eigentum am Gebäude. Hingegen ist der deutschen Rechtsordnung ein vom Grundstückseigentum getrenntes Gebäudeeigentum fremd, da nach dem deutschen Recht das Eigentum am Grundstück sich auch auf das Gebäude bezieht. Jedoch ist der Erwerb von Gebäudeeigentum in China mit der Inhaberschaft des zu dem entsprechenden Grund und Boden gehörenden granted land-use right verbunden. Dieser Umstand ist bedeutsam im Hinblick auf die rechtliche Bewertung der Nutzungsfristen beim Gebäudeeigentum. Die Inhaberschaft des chinesischen Gebäudeeigentums wird durch Registrierung im lokalen Building Register Book und Erstellung des building ownership Certificate nachgewiesen. Es bestehen daher grundsätzlich zwei Registrierungssysteme, zum einen für den Erwerb des granted land-use rights und zum anderen für den Erwerb des chinesischen Gebäudeeigentums. In Shanghai hingegen bestehen nur ein Register und nur ein Certificate, welches sich auf das Bodennutzungsrecht und das Gebäudeeigentum erstreckt. Finanzierung Für die PropCo als Darlehensnehmer kommt in China grundsätzlich eine Onshoreoder Offshore-Finanzierungsstruktur in Betracht. aktuell ASIA November 2008 Shanghai. Megacity und Zentrum für deutsche Investitionen. Bild: Devation | Edwin Verbruggen aktuell ASIA November 2008 Seite 71 China Recht Unter Onshore-Finanzierung wird die Finanzierung durch ein Finanzierungsinstitut mit Sitz in China bezeichnet. Üblicherweise wird onshore in RMB finanziert. Im Fall eines ausländischen Finanzierungsinstituts muss sichergestellt sein, dass dieses über eine RMB-Lizenz verfügt. Die Finanzierung von Immobilieninvestments in China durch einen Darlehensgeber mit Sitz im Ausland wird als Offshore-Finanzierung bezeichnet. Die chinesische Rechtsordnung kennt ein vom Grund und Boden separates Eigentum am Gebäude. Hingegen ist der deutschen Rechtsordnung ein vom Grundstückseigentum getrenntes Gebäudeeigentum fremd. 4 Immobilien in China – Dos and Don‘ts Seite 72 aktuell ASIA November 2008 Neue Büro-China und WohnWirtschaft häuser in den Vortsädten von Beijing. Die Finanzierungsmöglichkeiten richten sich grundsätzlich danach, ob die PropCo vor oder nach dem 1. Juni 2007 errichtet wurde. PropCos, die nach dem 1. Juni 2007 gegründet wurden, können grundsätzlich nur noch onshore finanziert werden. Dies gilt auch für die PropCos, die ihr Stammkapital nach dem 1. Juni 2007 erhöht haben. In dieser Konstellation wird die PropCo üblicherweise onshore durch ein RMB-Darlehen finanziert. Offshore-Finanzierungen der PropCo – etwa durch Aufnahme von Fremdwährungsdarlehen oder von Gesellschafterdarlehen – sind dann grundsätzlich ausgeschlossen. Für PropCos, die vor dem 1. Juni 2007 gegründet wurden und deren Stamm- dddfdffdfdfdf aktuell ASIA November 2008 kapital nach diesem Stichtag nicht erhöht wurde, gelten die vorgenannten Restriktionen grundsätzlich nicht. In dieser Konstellation kommt neben der Onshore-Finanzierung auch die Offshore-Finanzierung in Betracht. Im Markt übliche Offshore-Finanzierungen sind insbesondere Fremdwährungs- und Gesellschafterdarlehen. Die Sicherheiten für die Finanzierung sind bedingt durch die jeweilige Finanzierungsstruktur. Bei einem RMB-Darlehen an die PropCo, sichert sich die Bank insbesondere durch die Hypothek bezogen auf das granted land-use right und Gebäude sowie die Abtretung von Mietzinsansprüchen ab. Lisa Zeng/Marcus Gladers | info@psyma-china.com | www.psyma-china.com | (+86-21) 51.87.11.98 Bild: sunxuejun Seite 73 Japan Wirtschaft von Jürgen Maurer „Reiskultur“ gewinnt in Japan wieder an Bedeutung japan hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2016 die Quote der Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln (auf Basis von Kalorien) von gegenwärtig 40 Prozent auf 45 Prozent auszuweiten. 1 „Reiskultur“ gewinnt an Bedeutung Seite 74 aktuell ASIA November 2008 J apan will angesichts der globalen Entwicklung in den Energie- und Nahrungsmittelsektoren seine agrarische Basis wieder stärken. Dabei soll unter anderem die „Reiskultur“ neu belebt werden, um die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten zu verringern sowie Biokraftstoffe zu erzeugen. Dies kann vor allem den agrarisch geprägten Regionen zu Gute kommen, die vom wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre wenig verspürten. Für Maschinen und Ausrüstungen werden daher in den nächsten Jahren Geschäfte auf lokaler Ebene wichtiger. Japan hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2016 die Quote der Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln (auf Basis von Kalorien) von gegenwärtig 40 Prozent auf 45 Prozent auszuweiten. Nicht nur will die Regierung die Sicherheit der Versorgung erhöhen, sondern strebt damit auch an, zum Klimaschutz beizutragen. Damit besinnt sich Japan auf die Wurzeln der „Reiskultur“, was zudem der eigenen Landwirtschaft hilft. Reis als Hauptnahrungsmittel hat allerdings an Bedeutung stetig verloren. So wurden in den 1960er Jahren noch 120 kg pro Kopf der Bevölkerung konsumiert; mittlerweile ist der Konsum auf weniger als 60 kg geschrumpft. Im Jahr 2005 lag beim Verbrauch von Hauptnahrungsmitteln der Reisanteil bei 40 Prozent und der Anteil von Teigwaren aus Weizen bei 53 Prozent. Gegenwärtig importiert das ostasiatische Land etwa 5 Millionen t an Weizen und Weizenprodukten pro Jahr. Gleichzeitig produzieren japanische Bauern selbst etwa 9 Millionen t Reis und könnten die Erzeugung potenziell auf 12 Millionen bis 13 Millionen t ausweiten. Da der Konsum von Reis als Grundnahrungsmittel kaum steigt, bietet sich an, die Nutzung von Reismehl als Alternative zu Weizenmehl zu expandieren. Vor dem Hintergrund, dass die Weizenpreise stark gestiegen sind und der Transport über weite Entfernungen klimaschädigend ist, unterstützt das Ministry of Agriculture, Forestry and Fishery (MAFF) die Hersteller von Reismehl dabei, ihre Produktion auszuweiten. Die Förderung von Reismehl hat sich auch eine Organisation mit Namen „Mai World 21“(Cooperative Association to Promote Rice Flour Consumption) auf ihre Fahnen geschrieben, die in Niigata sitzt. Ziel ist, den Einsatz von Reismehl nicht nur in Japan, sondern auch international zu intensivieren. Reis. Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. aktuell ASIA November 2008 Bild: Seite 75 OLIVES JEAN-MICHEL Japan Wirtschaft Nach offizieller Politik sollen bis 2030 in Japan 20 Millionen Tonnen Biokraftstoffe erzeugt werden und Reis als ein agrarisches Hauptprodukt dabei eine besondere Rolle spielen. Mit zwei neuen patentierten Mahlverfahren lässt sich sehr viel feineres Reismehl als bislang möglich erzeugen. Dieses könnte anstelle von Weizenmehl zu Teig- und Backwaren verarbeitet werden. In Niigata, das sich selbst als „Stadt des Reises“ bezeichnet, steht die erste Feinreismehl-Anlage mit einer Verarbeitungskapazität von 5.000 t pro Jahr. Von groberem Reismehl, das man normalerweise zur Herstellung von Reis-Crackern benutzt, werden gegenwärtig in Japan etwa 110.000 t pro Jahr produziert. Auch die erste Anlage zur Erzeugung von Bioethanol aus Reis wird in Niigata gebaut. Eine speziell gezüchtete, sehr ertragreiche Reissorte, die nicht zum Verzehr zugelassen ist, wird auf brachliegenden Feldern angepflanzt und dient als Grundstoff für die Kraftstofferzeugung. Das Bioethanol-Werk, ein vom MAFF unterstütztes Demonstrationsprojekt, befindet sich im Bau und soll im März 2009 seinen Betrieb aufnehmen. Aus einer erwarteten Ernte von 2.250 t der speziellen Reissorte sollen 1.000 kl Bioethanol erzeugt werden. Das Destillationsprodukt wird in einer benachbarten Petroleumanlage in der vom Gesetzgeber erlaubten Beimischung zum Normalkraftstoff im Umfang von drei Prozent zugefügt und dann an Tankstellen der Japan Agricultural Cooperative Association verkauft. Zwar klingen die Größenordnungen bescheiden. Jedoch sind sie als Teil einer umfassenderen Strategie anzusehen. Nach offizieller Politik sollen bis 2030 in Japan 20 Millionen t Biokraftstoffe erzeugt werden und Reis als ein agrarisches Hauptprodukt dabei eine besondere Rolle spielen. Gegenwärtig werden auch Verfahren entwickelt, mit denen Reisstroh zur Ethanolgewinnung genutzt werden kann. Nicht zuletzt zählen auch Lebensmittelabfälle in die Kategorie verwertbarer Rohstoffe, da sie dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden können, sei es in Form von Gegenwärtig werden auch Verfahren entwickelt, mit denen Reisstroh zur Ethanolgewinnung genutzt werden kann 2 Dünger, als Energieträger über Biogasanlagen oder als Biodiesel aus gebrauchtem Frittieröl. Gemäß dem überarbeiteten Food Waste Recycling Law werden Lebensmittelproduzenten und Einzelhandelsketten dazu verpflichtet, ihre Systeme zur Wiederverwertung auszubauen. Bis zum Fiskaljahr 2012 soll der Anteil der wieder verwerteten Nahrungsmittel für Produzenten bei 85 Prozent und für Distributoren, wie Supermärkte, Convenience-Geschäfte und Restaurants, mindestens 45 Prozent erreichen. Nach Zahlen des Branchenministeriums betrug die Recycling-Rate bei den Produzenten 2006 etwa 72 Prozent, der Einzelhandel erreichte 28 Prozent und Restaurants erst 15 Prozent. Mit diesen Maßnahmen will Japan dazu beitragen, Treibhausemissionen zu senken. Darüber hinaus helfen sie, die ländlich geprägten Regionen durch intensivere Zusammenarbeit zwischen Agrarwirtschaft und Industrie zu stärken. Dazu gehört auch, die Nahrungsmittelproduktion besser zu überwachen, die durch einige Skandale importierter wie auch inländisch erzeugter Lebensmittel mit einem hohem Vertrauensverlust zu kämpfen hat. „Reiskultur“ gewinnt an Bedeutung Seite 76 aktuell ASIA November 2008 Aktuell ASIA Anzeigenindex Anzeigenindex Seite Firma URL 43 Rösler www.rosler.com 63 Asian Tigers Ltd. Shanghai www.asiantigers-china.com 49 Schaeffler (Singapore) www.schaeffler.sg 33 Audi China www.audi.cn 55 Schenker (Thai) www.schenker.com 77 BNH Hospital www.bnhhospital.com 49 Skandinaviska (SEB) www.sebgroup.com/privatebanking3 Bumrungrad Hospital www.bumrungrad.com 6 Trina www.trina-thai.com 77 Firma URL Achill www.achill-fasteners.com Seite Dataconsult 79 TÜV Süd www.tuv-sud.com 80 DKV www.dkv.cn 23 Vejthani Hospital www.vejthani.com 61 Fablog www.fablog.net.cn 49 WIBU www.wibu.de 57 Hofbräuhaus Shanghai www.hofbraeu.com.cn 61 Ingenics consulting www.ingenics.de 63 GTZ www.gtz.de/thailand 29 Institut for Managment www.forum-institute.asia 63 Logwin www.logwin-logistics.com 7 Luther www.luther-lawfirm.com Matsu www.matsu.cn 2 Monfort Shanghai www.montfortshanghai.com 9 RIS Swiss School www.dssb.org 15 61 SCHENKERrelocations. Moving your world - thinking ahead. SCHENKER (Thai) Ltd. Contact : Marcel Grotz 3388/54-61, 66-67 Sirinrat Building, 16th-17th, 19th Floor Tel : 02-269-6596 Rama IV Rd., Klongton, Klongtoey, Bangkok, Thailand 10110 Email : marcel.grotz@schenker.com Tel: 02-269-6500 Fax: 02-367-5351 www.schenker.co.th www.schenker.com Aktuell ASIA Abonnement / Impressum IMPRESSUM Aktuell ASIA ISSN 1556-3634 Herausgegeben von: The Aktuell Publishing Company Wilmington DE 19808 USA Verlag The Aktuell Publishing Company E-Mail: redaktion@aktuellasia.com Web: www.aktuellasia.com Jahresbezugspreis Ansprechpartner Deutschland Ralph Kugler Tel. 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