Kosmetikmarkt
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Kosmetikmarkt
Nr. 5 I Oktober 2008 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte Medizintechnik: Markttrends Recht: Minderheitsgesellschafter Photovoltaik: Weiteres Wachstum www.kgcci.com Kosmetikmarkt Kommentar Kosmetikmarkt Kosmetikprodukte sind in Korea allgegenwärtig, ob in der Werbung oder im Alltag. Keine Frage, Koreaner legen viel Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Korea ist dadurch zum zwölftgrößten Kosmetikmarkt der Welt geworden, was angesichts einer Bevölkerung von nur 49 Mio. erstaunt. Schönheit ist nicht nur ein Ideal, sondern vor allem ein Produkt mit entsprechenden Märkten, die von der Hautpflege bis zur Plastischen Chirurgie reichen. Mit dem Aufkommen von westlichen Schönheitsidealen haben sich in Korea zahlreiche europäische und amerikanische Kosmetikfirmen etabliert, die heutzutage viele Trends definieren. Cosmetic products are always present in Korea, both in advertisements and in daily life. Koreans undoubtedly value a neat appearance and thus the country has become the 12th largest market for cosmetics in the world, which is certainly astonishing considering a population of 49 mil. Beauty is more than an ideal, it is above all a product with corresponding markets ranging from skin care to plastic surgery. The emergence of western ideals of beauty in Korea helped numerous European and American cosmetics firms to establish themselves and define local market trends. Koreans are familiar with well known brands such as Nivea and Wella. But meanwhile there are also specialized suppliers for e.g. natural cosmetics pushing into the market. The combination of nature and quality is especially often being associated with German products. The local market for cosmetics distinguishes itself through a number of particularities, which must be taken into consideration by foreign suppliers. The distribution through drugstores like in Germany is virtually unknown. Recently especially mass products distributed by brand-shop chains have been successful. On the other end of the spectrum, expensive functional cosmetics available at exclusive shops in department stores have enjoyed good sales. The rules for the required information of ingredients and the country of origin (“made in”) differ. Bekannte deutsche Marken wie Nivea und Wella sind Koreanern wohlbekannt. Inzwischen drängen aber auch Spezialanbieter, z.B. für Naturkosmetik, verstärkt nach Korea. Die Kombination Natur und Qualität wird gerade mit deutschen Produkten assoziiert. Der lokale Kosmetikmarkt zeichnet sich durch zahlreiche Besonderheiten aus, die ausländische Anbieter beachten müssen. Hierzulande sind in jüngster Zeit vor allem Massenprodukte erfolgreich gewesen, die über hauseigene Ketten vertrieben werden. Auf der anderen Seite des Produktspektrums sind teure Funktionskosmetika erfolgreich, die über exklusive Shops in Kaufhäusern erhältlich sind. Auch die Regeln für die Angabe von Inhaltsstoffen sowie die Angaben zum Herkunftsland („Made in“) sind unterschiedlich. Ich glaube, dass noch mehr deutsche Firmen den Schritt in den koreanischen Markt für Schönheit und Kosmetik wagen sollten. Als Kammer sind wir Partner und Berater bei allen Aktivitäten. Wirkungsbewusste Koreaner werden auch in den kommenden Jahren viel für die Haut- und Körperpflege investieren, was optimistisch für weitere Markteintritte stimmt. Jürgen Wöhler Geschäftsführer Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer jwoehler@kgcci.com I believe, that more German companies should take the step into the Korean market for beauty and cosmetics. As a chamber we are partner and consultant for all necessary activities. In the coming years impression conscience Koreans will continue to invest highly in skin- and bodycare and this makes us optimistic about the outlook for market entries. KORUM 3 Kommentar Kosmetikindustrie 3 Kompakt Schöne Geschäfte 6 Höchste Ansprüche an Kosmetikprodukte 8 Von der Hautcreme zur ganzheitlichen Pflege 9 Polarisierung des Kosmetikmarktes besteht fort 11 Gute Aussichten für Medizintechnik in Korea 12 Hoher Ölpreis sorgt für Aktivitäten 15 Koreas Verpackungsmaschinenmarkt spaltet sich auf 17 Kompetenz Photovoltaik zunehmend gefragt 18 Kontrakte Rechte von Minderheitsgesellschaftern 21 Kollegen ERCO Leuchten GmbH 23 Kontakte News and People 24 New Members 25 Upcoming 25 Contacts 26 Bin ich schön? 29 Konjunktur Korea Life KORUM 5 Kompakt Schöne Geschäfte Koreanischer Kosmetikmarkt weiter auf hohem Niveau Gute Chancen für ausländische Anbieter von Trendprodukten Carsten Lienemann Korea is the twelfth biggest market for cosmetics worldwide. Consumers are ready to follow the latest beauty trends and try new products. Skin care and functional cosmetics are the major product groups. New growth segments are men´s cosmetics and cosmetics with a “green”, healthy image. Single-brand cosmetic chains have a strong and further growing market position. Korea zählt zu den Ländern, bei denen das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit eine sehr wichtige Rolle spielt. Dementsprechend stark investieren koreanische Frauen – und zunehmend auch Männer – in Kosmetikprodukte. Korea ist dadurch weltweit zum zwölftgrößten Kosmetikmarkt geworden. Im Bereich der Hautpflege nimmt das Land international sogar Platz 7 ein. Durch diese Entwicklung sind die koreanischen Verbraucher oftmals Pioniere bei der Markteinführung neuer Produkte. Viele lokale und internationale Unternehmen nutzen den koreanischen Markt als Testmarkt für neue Produkte, um diese bei Erfolg auch in anderen Ländern einzusetzen. Der hohe Anspruch der koreanischen Kunden und häufig wechselnde Moden führen aber auch dazu, dass hierzulande die Produktlebenszyklen für Kosmetika noch kürzer sind als anderswo. Für den Erfolg beim Kunden wird des- halb in die Produktentwicklung wie in die Werbung gleichermaßen investiert. Kosmetikkonzerne reinvestieren bis zu 50% ihrer Gewinne für Marketing und PR. Oft wird die Zusammenarbeit mit lokalen Stars gesucht, die als Imageträger für die Marke dienen sollen. Der hohe Marketingaufwand führt dazu, dass für importierte Kosmetikprodukte, im Vergleich zu anderen ausländischen Waren, teilweise hohe Preisaufschläge kalkuliert werden. Kosmetikmarkt Korea Das Volumen des Kosmetikmarktes wird in Korea auf 5,9 Mrd. USD geschätzt (Euromonitor 2007, neueste Zahlen). Aktuell gibt es 515 lokale Hersteller, die im Jahr 2007 Kosmetika im Wert von 4,07 Bill. Won produzierten, wie die Korea Cosmetic Association (KCA) meldet. Damit konnte der Produktionswert im Vergleich zu 2006 um 2,3% gesteigert werden. Die einheimischen Anbieter konzentrieren sich vor Importe ausgewählter Kosmetikprodukte in: 1.000 USD HS-Code 3303 3304.10 3304.1000 3304.1090 3304.20 3304.2010 3305.0910 3305.10 3307.10 3307.20 3307.30 Quelle: KITA 6 KORUM Warenbezeichnung Parfum, Eau de Toilette Make-up für die Lippen .Lippenstifte .Lippenpflegemittel Make-up für die Augen .Lidschatten Haarspülungsmittel Shampoo Rasiermittel Körperdesodorierungsmittel Badesalze 2005 45.169 27.191 15.492 11.700 21.501 9.740 16.096 33.352 9.308 2.423 17.513 2006 51.58 29.356 16.02 13.336 24.775 10.875 15.523 34.682 9.304 2.039 18.836 2007 davon aus D. (2007) 66.563 6.723 32.598 2.231 16.493 331 16.106 1.900 26.444 1.734 11.123 199 15.539 555 48.613 1.234 11.398 945 2.106 976 22.513 684 allem auf die Bereiche Hautpflege (1,86 Bill. Won Produktionswert), funktionale Kosmetik (z.B. Sonnenschutz, Anti-Falten; 773,4 Mrd. Won), Haarpflege (592,6 Mrd. Won) und Make-up (332,3 Mrd. Won). Die Produktion von Make-up, Hautpflege und funktionalen Kosmetika konnte ausgeweitet werden, wohingegen Kinderkosmetik, Maniküren und Augen-Make-up einen leichten Rückgang verzeichneten. Bei der funktionalen Kosmetik dominieren Produkte für Sonnenschutz, Anti-Falten und Whitening. Dieses Segment nimmt rund 19% der einheimischen Produktion ein und wuchs im letzten Jahr weiter, wenn auch auf etwas abgeschwächtem Niveau. Speziell multifunktionale Kosmetik und Sonnenschutzprodukte erfreuen sich aber weiter einer starken Nachfrage. Die Top-5-Unternehmen der Branche sind Amore Pacific, LG Household & Healthcare, The Face Shop, Somang Cosmetics und Coreana. Koreanische Hersteller sind international bei weitem nicht so stark aufgestellt, wie die größten Kosmetikkonzerne aus den USA, Frankreich oder Japan. Im Jahr 2007 zählten nur vier koreanische Konzerne zu den Top-100 Kosmetikunternehmen weltweit: Amore Pacific, LG Household & Healthcare, Coreana und Able C&C (Missha). Ausländische Firmen haben 2007 Kosmetikprodukte im Wert von 751,8 Mio. USD nach Korea geliefert, was die Exporte der lokalen Unternehmen um mehr als die Hälfte übertrifft. Zu den großen Anbietern zählen u.a. Beiersdorf, Johnson & Johnson, L´Oreal, Shiseido, Unilever und Wella. Auch hier liegt ähnlich wie bei der lokalen Konkurrenz ein Schwerpunkt auf Hautpflegeprodukten (53,7% aller Importe), Make-up (17,4%) und Haarpflege (15,7%). Kompakt Funktionale Kosmetik in Korea in: 100 Mio. Won, % Produktion Anti Falten 1.868 Whitening 1.355 Sonnenschutz 2.335 Mutifunktional 410 Total 5.968 2005 Anteil Produktion Anteil 31,3 2.293 30,5 22,7 1.847 24,5 39,1 2.929 38,9 6,9 459 6,1 100 7.528 100 2006 Wachstumsrate Produktion Anteil 22,8 2.200 28,4 36,3 1.540 19,9 25,4 3.246 42,0 12,0 749 9,7 26,1 7.735 100 2007 Wachstumsrate -4,1 -16,6 10,8 63,1 2,7 Quelle: Korea Cosmetic Association Die Lieferungen aus dem Ausland konnten 2007 in allen wesentlichen Produktbereichen ausgebaut werden. Insbesondere bei Haarpflegemitteln ist ein zunehmender Import zu verzeichnen. Deutsche Anbieter haben einen Importmarktanteil von 4,3% (Rang 7 unter den Importeuren) und liefern vor allem Parfüm sowie Augen und LippenMake-Up. Der Import von Körperdesodorierungsmitteln wird zu gut 46% durch deutsche Firmen bestritten. Auch spezialisierte Anbieter für Naturkosmetika wie Weleda drängen verstärkt nach Korea. Die größten Anteile am Markt für Importkosmetika halten Frankreich (25,5%), die USA (23,3%) und Japan (16,9%). Geschmacksfragen In Deutschland lagen Haarpflegeprodukte in den letzten Jahren meist in der Verbrauchergunst ganz vorne. Anti-Aging und „sanfte Bräunung“ zählen laut AC Nielsen Marktforschung auch weiter zu den stark nachgefragten Trendprodukten. 75% der deutschen Verbraucher geben an, auf Hautfreundlichkeit zu achten und 39% kaufen lieber parfümfreie Produkte. Dies führt u.a. dazu, dass 57% der deutschen Anwender von Baby- und Kinderpflegeprodukten Erwachsene sind. Drogerien sind der mit Abstand wichtigste deutsche Vertriebskanal sowohl bei der Haut- als auch bei der Haarpflege. Männerkosmetik ist nach wie vor ein starker Wachstumsmarkt. In Deutschland wird dieses Segment zu rund zwei Drittel durch Parfüms und Körperpflegemittel dominiert. Gesichtspflegeprodukte haben noch einstellige Marktanteile, zeichnen sich aber laut AC Nielsen durch das höchste Wachstumspotenzial aus. In Korea dürfte die Zahl der Anwenderinnen von dekorativer Kosmetik deutlich höher sein als in Deutschland. Die Verwendung von Duschgels ist unüblich. Deodorants und Tönungen zählen nicht zu den Massenprodukten im koreanischen Markt. Babykosmetik hat nur einen Produktionsanteil von 1,3%. Naturkosmetik ist dagegen, wie in Deutschland auch, ein wachsendes Marktsegment, das unter anderem durch die Häufung von Atopien (Überempfindlichkeit der Haut) Impulse erfahren hat. Die wichtigsten Absatzkanäle sind große Retailer, wie Lotte, Shinsegae, Hyundai und Home Plus, sowie die landesweit vertretenen Kosmetikketten. Branchenführer bei den Brand-Shop Ketten ist The Face Shop, das mittlerweile 740 Filialen in 19 Ländern über ein Franchise-Konzept mit Eigenmarken beliefert und einen Marktanteil von rund 45% in Korea einnimmt. Weitere erfolgreiche Ketten sind Missha, Skin Food und Beauty Credit. Damit setzt sich die Polarisierung des Kosmetikmarktes weiter fort: Auf der einen Seite eine steigende Nachfrage nach relativ preiswerten Kosmetika, die vor allem über Ketten vertrieben werden, und andererseits das bedeutende und hochpreisige Marktsegment der funktionalen Kosmetika, die vor allen in den Markenshops der Kaufhäuser zu finden sind. Die koreanischen Hersteller versuchen von der Korea-Welle („Hallyu“) zu profitieren, die insbesondere durch die Popularität koreanischer Fernsehserien und Musiker im benachbarten Ausland ausgelöst worden ist. Von den insgesamt 2007 exportierten Kosmetikprodukten i.H.v. 304,1 Mio. USD gingen mehr als 51% nach China, Hongkong und Taiwan, wie die KCA meldete. Die größten Steigerungsraten wurden genau in den Jahren erzielt, in denen Korea durch „Hallyu“ besonders an Popularität gewonnen hat. So überrascht es nicht, dass der lokale Branchenführer Amore Pacific mit einer „Asian Beauty Creator“ Strategie darauf setzt, vor allem in der Region zu expandieren. Carsten Lienemann ist Bereichsleiter Marketing Research der AHK Korea. KORUM 7 Kompakt „Höchste Ansprüche an Kosmetikprodukte“ Interview mit Klaus Fassbender L’Oreal is the world’s market leader for cosmetics with a wide product portfolio. Koreans are very sophisticated concerning aesthetics and their skincare, which makes Korea a core market for L’Oreal Group. KORUM: Herr Fassbender, wie kommt es, dass ein Deutscher die Geschäfte eines französischen Kosmetikkonzerns in Korea leitet? Fassbender: Die Philosophie von L’Oreal basiert auf einer Leidenschaft für Menschen, Schönheit und das Kosmetikgeschäft. Diese Leidenschaft inspirierte auch mich und so begann ich als Geschäftsführer von L’Oreal Paris in Deutschland. Danach wurde ich der erste nicht-französische General Manager von L’Oreal Paris in Frankreich, und ab 2004 wurde ich dann zum Präsident von L’Oreal Korea ernannt. L’Oreal bietet für viele unterschiedliche Schönheitsbedürfnisse auf der Welt eine Antwort. Korea besitzt als einer der führenden Kosmetikmärkte der Welt eine große Attraktivität für uns. Lancome, Biotherm, Shu Uemura, Kiehl’s, Giorgio Armani, Ralph Lauren und Cacharel. Zu den Consumer Produkten zählen u.a. L’Oreal Paris und Maybelline New York. Produkte für den professionellen Bedarf sind L’Oreal Professionnel Paris, Kerastase und Redken. Außerdem vertreiben wir mit Vichy und La Rosse-Posay auch Apothekenkosmetik. Durch die unterschiedlichen Marken und Absatzkanäle bietet L’Oreal Produkte für jeden Bedarf an. KORUM: Gibt es speziell für den koreanischen Markt konzipierte Produkte? Fassbender: Wir haben ein L’Oreal R&D Center in Korea gegründet, um die Bedürfnisse koreanischer Frauen besser kennenzulernen und auf dieser Basis spezielle Produkte zu entwickeln. Ein Beispiel hierfür ist „Blanc Expert“, eine Produktlinie mit Whitenern, die auch auf den Ergebnissen von Testzentren in China und Japan beruht. „Lancome Hydra Zen“ ist eine spezielle Feuchtigkeitscreme, die auf den koreanischen Hauttyp abgestimmt ist. KORUM: Was sind die Hauptunterschiede zwischen Ihren europäischen und koreanischen Kunden? Klaus Fassbender, Präsident L’Oreal Korea KORUM: Wie hat L’Oreal sein Korea Geschäft begonnen? Fassbender: L’Oreal Korea ist 1993 mit nur 59 Mitarbeitern gegründet worden, heute beschäftigen wir über 1.000 Personen. Das Unternehmen ist in vier Geschäftsbereiche mit 14 unterschiedlichen Marken aufgeteilt. Zu den Luxusprodukten gehören 8 KORUM Fassbender: Koreanische Frauen sind weltweit die fortgeschrittensten, aber auch die anspruchsvollsten, wenn es um ästhetisches Verständnis geht. Aus diesem Grund ist Korea ein Schlüsselmarkt für die L’Oreal Gruppe, ganz unabhängig von seiner Größe. Koreanische Frauen kümmern sich sehr sorgfältig um ihre Haut. Dies führt dazu, dass Korea beim Pro-Kopf-Verbrauch von Hautpflegeprodukten zu den 5 Top-Märkten weltweit zählt. KORUM: In anderen Ländern sind Kosme- tikprodukte für Männer ein wachsendes Segment. Trifft dies auch auf Korea zu? Fassbender: Ja, auch hier beobachten wir diesen Trend. Früher sind Männer nicht allein in Drogeriemärkte gegangen, um Kosmetika zu kaufen. Heutzutage interessieren sich Männer mehr und mehr für Schönheitsprodukte und ihre Haut. Genau wie bei der Kosmetik für Frauen werden auch die Produkte für Männer immer spezifischer und die Auswahl wächst. L’Oreal hat in Korea eine Pionierrolle für Männerkosmetik eingenommen. Mit Biotherm Homme haben wir begonnen, den Kosmetikmarkt für Männer aufzubauen. Danach konnten wir auch die Männerprodukte von Lancome, Kiehl’s, Vichy and L’Oreal Paris erfolgreich in Korea einführen. KORUM: L’Oreal hat ein sehr breites Produktportfolio. Was sind Ihre segmentspezifischen Strategien? Fassbender: L’Oreal hat mit 14 internationalen Marken für jeden Distributionskanal spezielle Produkte. Zusätzlich hat L’Oreal eine starke Präsenz im Einzelhandel genauso wie in Apotheken, Kliniken und Friseursalons. Jede Marke hat ihren eigenen Vorteil, der sie in ihrem Distributionskanal konkurrenzfähig macht. Ich glaube fest daran, dass ein Markenportfolio, das auf die Wünsche der Kunden abgestimmt ist, und das verschiedene Lebensstile und Kulturen reflektiert, das beste Fundament für kontinuierliches Wachstum darstellt. Koreaner zählen zu den anspruchsvollsten Konsumenten der Welt; also sollte sich jede Marke darauf konzentrieren, Innovationen für jeden unterschiedlichen Distributionskanal zu bieten. KORUM: Sind Ihre Marketingkampagnen speziell auf den koreanischen Markt zugeschnitten? Fassbender: Wir versuchen mit unter- Kompakt KORUM: Korea ist eine Internet-Gesellschaft. Wie beeinflusst das die Geschäfte von L’Oreal? Fassbender: Sie haben recht und natürlich wirkt sich dieser Trend auch auf uns aus. Online Shops oder auch Homeshopping haben insbesondere den Massenmarkt stark verändert. Aus diesem Grund konzentrieren wir unsere Consumer Marken wie Maybelline und L’Oreal Paris genauso stark auf Online- wie auch auf klassische Märkte. schiedlichen Ansätzen den Markt für uns zu gewinnen, und eine unserer Initiativen ist die Zusammenarbeit mit lokalen Stars, wie Lee Hyo-ree, BoA und Lee Mo-yeon. Wir haben auch mit Seo In-young ein neues Maybelline Model, und für L’Oreal Paris arbeiten wir mit Han Eun-jung, um eine größere Nähe zu den koreanischen Verbrauchern herzustellen. Dieser Ansatz hat sich bisher als sehr erfolgreich und effektiv erwiesen. KORUM: In Korea gibt es sehr starke lokale Kosmetikketten, wie The Face Shop, Skin Food oder Missha, die auch verstärkt international agieren. L’Oreal hat mit The Body Shop seine eigene Kosmetikkette. Mit welcher Herangehensweise wollen sie dieser Konkurrenz begegnen? Fassbender: L’Oreal Produkte basieren auf wissenschaftlich fundierten Innovationen. Dies ist unser Wachstumsmotor und hat uns zum weltweiten Marktführer im Bereich Kosmetik gemacht. Außerdem verfolgen wir eine lokale Strategie, in dem wir Stars, wie Seo In-young, Han Eun-jung oder Daniel Henney als Repräsentanten einsetzen. Unsere Strategie ist, den Kosmetikmarkt, der stärker als andere Märkte angebotsorientiert funktioniert, aktiv zu lenken. Ein gesunder Markt kann viele unterschiedliche Marken aufnehmen. Unsere Aufgabe besteht darin, durch Innovationen neue Produkte einzubringen. KORUM: Wie wird der koreanische Kosmetikmarkt in zehn Jahren aussehen? Fassbender: 2007 wurde der koreanische Kosmetikmarkt als zwölftgrößter weltweit eingestuft. Nach unseren Untersuchungen nutzen koreanische Frauen durchschnittlich 5,5 Hautpflegeprodukte am Tag und 5,2 Produkte für die Nacht. Dies stimmt mich optimistisch für die Zukunft, und ich glaube, dass sich der koreanische Kosmetikmarkt auch in den nächsten Jahren sehr dynamisch entwickeln wird. Das Interview wurde geführt von Carsten Lienemann, Bereichsleiter Marketing Research der AHK Korea. Von der Hautcreme zur ganzheitlichen Pflege NIVEA in wettbewerbsintensivem Markt sehr gut positioniert Verständnis von lokalen Standards und Kundenbedürfnissen Schlüssel zum Erfolg Paul Bernard Heeringa NIVEA is thriving in one of the most competitive markets for beauty products worldwide. The key to success is meeting local customer needs and implementing a local marketing strategy. A new campaign focuses on a holistic, multi-facetted understanding of beauty. NIVEA Seoul Ltd. ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der deutschen Beiersdorf AG, einem multinationalen Konzern für Haut- & Schönheitspflege mit über 5,5 Mrd. Euro Umsatz und einer Präsenz in mehr als 150 Ländern weltweit. Beiersdorfs größte Marke ist NIVEA, die größte Hautpflegemarke der Welt. Auch andere bekannte Marken, wie z.B. Atrix, Labello, Hansaplast und La Prairie, gehören zum Beiersdorf Konzern. NIVEA Produkte sind seit 1983 in Korea erhältlich, anfangs über eine Partnerschaft mit LG Household & Health Care, einer der größten einheimischen Firmen für Körperpflegeprodukte. 1997 entschied sich Beiersdorf, neue Wege zu beschreiten und gründete eine eigene Firma in Korea. Seitdem zeichnete sich NIVEA Korea KORUM 9 Kompakt durch ein beeindruckendes Wachstum von durchschnittlich 26,1% pro Jahr aus, was einen phänomenalen Erfolg darstellt, auch im weltweiten Vergleich aller Beiersdorf Gesellschaften. NIVEA ist wohl am besten bekannt für sei- Aussehen, vielfältige Bedeutungen einnehmen: ein größerer Freundeskreis, bessere Jobs, ein besserer Ehemann usw. Kurzum, ein besseres Leben. Entgegen dem europäischen Konsumentenverhalten sind Koreaner mehr auf Gruppen heute sind es nur noch 22%. Diese wurden vor allem durch sogenannte Brand-Shops wie Missha, Hue Place und The Face Shop ersetzt, die in den letzten vier Jahren rund 3.000 Läden in den Top-Lagen der wichtigen Einkaufsviertel eröffnet haben. Diese Entwicklungen sind typisch für Korea, denn wenn sich hier etwas ändert, so geschieht dies gewöhnlich sehr schnell. Mit dem Anstieg der Einpersonenhaushalte und einem hektischen Lebensstil steigt auch die Bedeutung des Internets als Absatzkanal für Kosmetik rapide an, über das bereits heute rund 20% der Kosmetikverkäufe stattfinden. NIVEA Korea folgt seinen Kunden und bietet über alle relevanten Absatzkanäle die passenden Produkte an. Pearl & Beauty Produkteinführung ne runden, blau-weißen Verpackungen mit Feuchtigkeitscreme. Dieses Produkt macht jedoch nur etwa 3% der Verkäufe in Korea aus. Das Erfolgsrezept von NIVEA liegt vielmehr in der Fähigkeit, eine lokale Strategie zu entwickeln, in der Produktportfolio und Marketingaktivitäten auf die Bedürfnisse der koreanischen Kunden angepasst werden. Als Resultat hält das Unternehmen nun mehrere Führungspositionen im Markt, so z.B. in den Bereichen Lippenpflege, Deodorants, Sonnenschutz, Hand & Körper- und Mehrzweck-Cremes. Korea ist mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro der siebtgrößte Hautpflegemarkt der Welt und wächst unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage robust weiter. Die Dynamik des koreanischen Kosmetikmarktes ist in vielerlei Hinsicht einzigartig in der Welt. Koreanische Konsumenten haben einen sehr anspruchsvollen Geschmack und ein hohes Interesse an Kosmetik und Mode. Für koreanische Frauen kann Schönheit, neben einem guten 10 KORUM als auf Individuen fixiert; das “Wir” ist sehr viel stärker ausgeprägt als das „Ich“. Die Identifikation mit bekannten Persönlichkeiten spielt beim Kaufverhalten eine wichtige Rolle, und koreanische Konsumenten sind stark vom Verhalten bekannter Stars beeinflusst. Diese werden deshalb extrem häufig für Werbung und Mundpropaganda durch PR und Internet eingesetzt. Aktuell geht der Trend dahin, männliche Stars als Markenträger zu nutzen, um weibliche Käufer anzuziehen. Was den Handel angeht, ändert sich die Dynamik der Verkaufskanäle rasend schnell. Im Food Bereich hielten die traditionellen Tante-Emma-Läden vor 10 Jahren noch 41% des Marktanteils, die modernen Super- und Hypermärkte dagegen nur 25%. Jetzt liegt der Marktanteil der TanteEmma-Läden bei nur noch 14%, während der großflächige Einzelhandel bei fast 60% liegt. Fast das Gleiche lässt sich im Kosmetikbereich beobachten. Kleine CS Shops hielten vor 10 Jahren 54% des Marktanteils, Seit diesem Frühjahr fährt NIVEA Korea eine neue Kampagne, um sich bei den koreanischen Kunden noch stärker als Marke für Hautpflege und Schönheit zu positionieren. Die Kampagne hat das Thema „Beauty is…“ und stellt Schönheit so facettenreich und holistisch wie das Leben selbst dar. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei, dass sich die Rolle der Frau in der koreanischen Gesellschaft rasch verändert. Deshalb betont die Kampagne nicht nur das Thema schön aussehen, sondern auch sich schön fühlen und schön sein. Um starke Synergien zu erzeugen, wurde dieses Konzept crossmedial eingesetzt, z.B. in der Fernsehwerbung, auf Plakaten, in Verkaufsständen und auf den Packungen. Ein Beispiel für die Marketingmaßnahmen von NIVEA ist die Einführung des Deodorants Pearl & Beauty in Korea. Um dieses Produkt zu bewerben, wurde der Popsänger Andy als prominenter Werbeträger gewonnen. Andy verkörpert das Image des Traumfreundes von nebenan und spricht besonders die Hauptzielgruppe (Frauen im Alter von 18-24) an. Das Zielpublikum nahm das Produkt über das Internet wahr und die Botschaft verbreitete sich per Mundpropaganda schnell unter den Fans des Sängers und anderen DeodorantNutzern. Die Aktion war ein großer Erfolg für NIVEA, der Wert der Werbekampagne Kompakt lag um ein Vielfaches über den Kosten für den prominenten Werbebotschafter. Das “Pearl & Beauty” Deodorant kam hervorragend im Markt an und hob den Marktanteil von NIVEA im Deodorant Bereich auf 70%. Bei dieser Kampagne war nicht äußere Schönheit die Kernbotschaft, sondern sich schön fühlen bzw. schön sein. Der koreanische Markt bietet nach wie vor zahlreiche Herausforderungen. NIVEA möchte sich langfristig von der Konkurrenz absetzen, indem es die vielschichtige Bedeutung von Schönheit in Korea nachhaltig etabliert. Trotzdem dominiert bei den koreanischen Frauen immer noch Schönheit im Sinne des „Looks“. NIVEA möchte zukünftig noch stärker den Übergang zur Marke für Schönheit vollziehen, die für alle Arten von Schönheit steht. NIVEA sieht es daher als seine Aufgabe an, koreanische Frauen dazu zu inspirieren, alle Facetten von Schönheit auszuleben; denn wahre Schönheit bestimmt sich auch über Persönlichkeit und Charakter und durch innere Schönheit, die aus dem Gefühl des Wohlbefindens entsteht. Paul Bernard Heeringa ist Präsident von NIVEA Seoul Ltd. „Polarisierung des Kosmetikmarktes besteht fort“ Interview mit An Jeoung-rim The Korea Cosmetic Association (KCA) represents 146 Korean cosmetic companies. It aims at further developing the local industry, inter alia by recommendations to government bodies, management and technical support. KORUM: Herr An, was ist Ihrer Meinung nach der Grund für den starken Kosmetikmarkt in Korea? An: Ich denke, dass koreanische Frauen im Zuge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung immer aktiver in der Öffentlichkeit auftreten und dass sie, auch im Vergleich zu Frauen aus anderen Ländern, ein sehr starkes Verlangen nach Schönheit besitzen. Hinzu kommt, dass viele Chemiker in der koreanischen Kosmetikindustrie arbeiten, die sich darauf spezialisiert haben, die unterschiedlichsten Wünsche der Verbraucher zu erfüllen. Als Ergebnis bieten führende koreanische Kosmetikunternehmen, wie Amore Pacific, LG Household & Health Care und Coreana, erstklassige Kosmetika auf dem Markt an. Auch die harte Konkurrenz zwischen einheimischen und globalen Unternehmen ist aus meiner Sicht ein weiterer Grund für den starken koreanischen Kosmetikmarkt. KORUM: Welche Produktgruppen werden im nächsten Jahr den Trend bestimmen? An: Der gegenwärtige Trend zur Polarisierung des Konsums wird voraussichtlich fortbestehen. Allerdings wird im Niedrig- preissegment nicht mehr nur Wert auf günstige Preise gelegt, sondern der Markt wird sich in Richtung eines hochwertigen Niedrigpreissegments entwickeln, in dem Design und Markenwert bestimmende Faktoren sind. Andererseits wird sich der Markt für teure Güter meiner Meinung nach in führt dann zu umweltfreundlichen und natürlichen Produkten auf dem Kosmetikmarkt. Somit werden natürliche, organische und mineralhaltige Produkte wieder an Aufmerksamkeit gewinnen, aber auch multifunktionale und praktische Produkte eine große Nachfrage auf sich ziehen können. Im Segment der traditionellen koreanischen Kosmetikprodukte erwarten wir eine Markterweiterung durch Differenzierung nach Produktfunktionalität. KORUM: In letzter Zeit sind besonders Brand-Shops (Face Shop, Skin Food usw.) stark gewachsen. Was ist der Grund für die Popularität von Kosmetikketten in Korea? An Jeoung-rim, Vice President Korea Cosmetic Association einen Markt für Luxusgüter und sog. „Mass Premium“ Güter spalten. Bei einem solchen Konsummuster und der Veränderung der Altersstruktur in der Bevölkerung stehen Werte, wie zum Beispiel Umweltschutz und Well-being, neu im Mittelpunkt. Dies An: Beim Verkauf von Kosmetikartikeln ist neben der Qualität der Produkte auch der Service ein sehr wichtiger Aspekt. Zwar gibt es in Korea auch Drogerien, die guten Service anbieten. Diese konzentrieren sich aber meist auf den Verkauf von Medikamenten und können somit keinen ausreichenden Service beim Kosmetikverkauf anbieten. Dies führt dazu, dass sich in Korea spezialisierte Läden wie die von Ihnen angesprochenen Brand-Shops, die herausragenden Service beim Verkauf anbieten können, großer Beliebtheit bei den Verbrauchern erfreuen. KORUM: Die KCA vertritt 146 Mitgliedsunternehmen. Welchen Herausforderungen KORUM 11 Kompakt sehen sich diese Unternehmen ausgesetzt? An: Die Kosmetikindustrie ist eine auf die Zukunft gerichtete Branche mit hohem Mehrwert. Daher besteht die Notwendigkeit, die koreanische Kosmetikindustrie als „kulturelle Industrie“ zu verstehen, die den hohen Mehrwert verwirklicht und das Image des Landes fördert. Um solch eine Kosmetikindustrie heranreifen zu lassen, ist es unerlässlich, den Verbraucherschutz zu stärken sowie die internationale Kooperation und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu verbessern. Dafür müssen die Rahmenbedingungen für Kosmetikprodukte auf rationale Weise verbessert werden. Korum: Abgesehen von den “big players” ist die koreanische Kosmetikindustrie auf den heimischen Markt fokussiert. Was muss getan werden, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern? An: Zwar hat sich unser Kosmetikmarkt zum mittlerweile zwölftgrößten der Welt entwickelt, jedoch fällt bei genauer Betrachtung auf, dass dies auf relativ wenige Top-Unternehmen zurückzuführen ist. Auch konzentriert sich der Export hauptsächlich auf China und südostasiatische Länder. Um international konkurrenzfähig zu werden, benötigen kleine und mittelgroße Unternehmen (Auslands-) Marketingstrategien und Produktinnovationen, die sie von den bereits in Korea existierenden Unternehmen abheben. Hierbei ist die Unterstützung und Fortbildung durch die Regierung dringend nötig, um ein höheres Maß an internationaler Konkurrenzfähigkeit zu erreichen. Korum: "Hallyu" bezeichnet den aktuellen Trend für koreanische Fernsehserien und Musik in anderen asiatischen Ländern. Welche Auswirkungen sehen Sie für die Kosmetikindustrie? An: Laut einer aktuellen Studie der KOTRA führt der Hallyu-Trend in südostasiatischen Ländern, z.B. in Vietnam, zu einer vermehrten Nutzung von koreanischen Kosmetika, die laut Befragung als qualitativ hochwertig eingestuft werden. Betrachtet man Statistiken zum Export von Kosmetika, so fällt auf, dass mit steigender Tendenz mehr als die Hälfte des Exportvolumens auf den chinesischsprachigen Raum, u.a. China, Hong Kong und Taiwan, fällt. Somit ist klar, dass sich Hallyu positiv auf den Export auswirkt. Das Interview wurde geführt von Carsten Lienemann, Bereichsleiter Marketing Research der AHK Korea. Gute Aussichten für Medizintechnik in Korea Patientenansprüche steigen Hightech-Geräte sehr gefragt Detlef Rehn German companies benefit from various opportunities in the Korean market for medical devices. Enhanced living standards lead to a growing demand for best quality medical supply. The Korean market is characterized by a high level of competition among the mostly privately run hospitals that invest in modern medical devices in order to attract more customers. Nach Angaben der Korea Medical Devices Industry Association (KMDIA) hatte der koreanische Markt für Medizintechnik 2006 (jüngste Zahlen) ein Volumen (Produktion + Importe ./. Exporte) von knapp 2,89 Bill. Won (1,82 Mrd. Euro; 1.000 Won = rund 0,63 Euro). Dies waren 13,9% mehr als 2005. Während Korea seinen Bedarf an einfacherer Medizintechnik vielfach aus eigener Produktion decken kann, ist das Land bei fortgeschrittener Medizintechnik stark 12 KORUM auf Importe angewiesen. Der KMDIA zufolge lag die Importabhängigkeit 2006 im statistischen Durchschnitt bei etwa 60%; sie ist aber zum Beispiel bei Computertomografen oder anderen sehr teuren Apparaten sehr wahrscheinlich deutlich höher. Der Zollstatistik zufolge führte Korea im Jahr 2007 medizintechnische Geräte und Ausrüstungen für etwas über 2,1 Mrd. USD ein; dies waren 15,4% mehr als 2006. In den ersten sechs Monaten 2008 erhöhten sich die Importe gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um weitere 11,8% auf 1,13 Mrd. USD. Wichtigste Lieferländer sind die USA, Japan und Deutschland. China rückt vor allem bei einfacheren medizinischen Instrumenten rasch nach vorn. Auch in der Zukunft wird der Bedarf an technologisch anspruchsvollen Ausrüstungen und Geräten hoch sein. Hierzu tragen zum einen die Charakteristika des koreanischen Gesundheitswesens bei. Mehr als 90% der Krankenhäuser sind in privater Hand; dies hat einen scharfen Wettbewerb zur Folge, bei dem der technische Ausstattungsgrad eine wichtige Rolle spielt. Eine Reihe der führenden Krankenhäuser zum Beispiel unterhält bestens ausgestattete medizinische Zentren, die als wichtigste Dienstleistung Vorsorgeuntersuchungen Konjunktur außerhalb der von der Nationalen Krankenversicherung (NHI) bezahlten sehr einfachen Basisuntersuchung anbieten. Diese Vorsorgeuntersuchungen sind sehr gefragt und werden, da teuer, sogar als Geschenk eingesetzt. Diese Besonderheiten, aber auch die Tatsache, dass es nur wenige staatliche Kontrollen in Bezug auf die Anschaffung teurer Apparate und Geräte gibt, haben zur Folge, dass koreanische Krankenhäuser im Schnitt mit modernen diagnostischen Ausrüstungen wie Computertomografen (CT) und Magnetresonanzgeräten (MRI) sehr gut ausgerüstet sind. Dabei schneidet Korea auch im internationalen Vergleich günstig ab: Der OECD zufolge kamen im Jahr 2006 auf 1 Mio. Einwohner 33,7 (1990: 12,2) CTScanner und 13,6 (1,4) MRI. In Deutschland lagen die entsprechenden Werte bei 16,7 CT-Scannern und 7,7 MRI. Ein anderer Grund für den wachsenden Bedarf an modernen Ausrüstungen und Apparaten ist, dass mit dem steigenden Wohlstand in Korea auch die Ansprüche der Bevölkerung an eine immer bessere medizinische Versorgung wachsen. Dem wird durch den Bau zahlreicher neuer Krankenhäuser und medizinischer Zentren vor allem im Großraum Seoul Rechnung getragen. So will zum Beispiel die KyungHee-Universität in Yongin (Prov. Gyeonggi) voraussichtlich im März 2009 mit dem Bau eines 1.200-Betten-Krankenhauses beginnen. Die Investitionen werden auf fast 210 Mrd. Won veranschlagt. Für viele Schlagzeilen sorgt schon seit längerem der Bau des ersten Krankenhauses in ausländischer Regie in Songdo in der Freien Wirtschaftszone Incheon (IFEZ). Das NewYork-Presbyterian Hospital (NYP) kooperiert hierbei mit dem Severance Hospital der Yonsei Universität. Das Krankenhaus soll über 600 Betten verfügen. Die Investitionen belaufen sich auf 620 Mio. USD. Die Eröffnung des Krankenhauses ist für 2011 vorgesehen. Bis dahin sind noch zahlreiche juristische Hürden, so unter anderem in Bezug auf die Zulassung von ausländischen medizinischem Personal, zu überwinden. in Mio. USD; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % Die NYP-Einrichtung wird das erste Hospital in Korea sein, das auf die Erzielung von Gewinnen ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung ist nicht unumstritten, denn sie bedeutet in der Konsequenz, dass Patienten, die der Nationalen Krankenversicherung (NHI) angehören, die Dienstleistungen des NYP nicht werden in Anspruch nehmen können. Dessen Zielgruppe sind daher neben Ortsansässigen vor allem wohlhabende Chinesen und andere, die im Rahmen von Medizintourismus-Reisen zur Behandlung nach Korea kommen sollen. Importe von Medizintechnik SITC-Pos. Warenbenennung 774 Elektromedizin .Deutschland .USA .Japan 774.1 Elektrodiagnoseapparate 774.2 Röntgenapparate etc. 872 Medizinische Instrumente .Deutschland .USA .Japan 872.1 Zahnmedizinische Instrumente 872.2 Spritzen, Nadeln, Katheder, Kanülen etc. 872.3 Therapiegeräte 872.4 Medizinmöbel 899.6 Orthopädische Apparate .Deutschland .USA .Japan Insgesamt Deutschland USA Japan Quelle: Korea Trade Statistics, Kotis 2006 644,8 99,5 220,9 124,1 242,4 402,4 838,9 140,8 305,4 137,0 86,8 662,7 77.0 k.A. 376,6 29,0 135,7 9,0 1.860,3 269,3 662,0 270,1 2007 743,5 134,6 272,2 137,4 266,4 477,1 965,3 164,3 345,6 144,9 75,7 794,9 80,4 k.A. 437,3 37,2 158,4 10,0 2.146,1 336,1 776,2 292,3 Änd. +15,3 +35,2 +23,3 +10,8 +9,9 +18,6 +15,1 +16,7 +13,2 +5,8 -12,8 +20,0 +4,4 +16,1 +28,3 +16,7 +11,1 +15,4 +24,8 +17,3 +8,2 Ferner plant die Regierung auf einem Gelände von 1 Mio. qm einen Komplex für medizinische Spitzentechnologien, in den von 2008 bis 2017 rund 1,3 Bill. Won investiert werden sollen. Ziel ist, Arzneimittel und medizinische Geräte auf dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln. Um den Zuschlag für den Bau des Komplexes haben sich mehrere Städte beworben, die ihre jeweiligen regionalen Vorzüge ins Spiel bringen. Zu ihnen gehören Incheon KORUM 13 Konjunktur (Schwerpunkt: Biomedizin) und Wonju (Prov. Gangwon, medizinische Geräte). Die Regierung will bis Ende 2008 über den Standort des Komplexes entscheiden. Die NHI, in die fast 97% der Koreaner einzahlen, ist in den vergangenen Jahren dem Wunsch nach besseren medizinischen Leistungen durch eine Ausweitung des Erstattungsanteils entgegengekommen. So wurden zum Beispiel 2005 MRI-Untersuchungen in den Leistungskatalog aufgenommen. Die NHI plant, die Erstattungsquote, die 2004 bei rund 61% lag, bis Ende 2008 auf 71% anzuheben. Dass es dazu kommt, ist allerdings nach Auskunft von Branchenexperten von Mitte 2008 fraglich. Zwar gibt es im Prinzip von den Gesundheitsausgaben her gesehen in Korea noch viel Spielraum. 2006 betrug ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt 6,4%. Unter den OECD-Mitgliedern rangierte Korea damit an drittletzter Stelle. Deutschland zum Beispiel gab gleichzeitig 10,6% für die Gesundheit aus. Andererseits wirken sich die in jüngerer Zeit vergleichsweise schwache Wirtschaftskonjunktur sowie stagnierende oder nur noch begrenzt steigende Löhne und Gehälter auf die Zuflüsse zur NHI negativ aus und setzen die Krankenversicherung unter starken Ausgaben- und Finanzierungsdruck. Von daher, so die Experten, ginge die Tendenz derzeit eher dahin, den Erstattungsanteil wieder mehr zu beschneiden oder nicht auszuweiten. Branchenstruktur Nach Angaben der Korea Medical Devices Industrial Coop. Association (KMDICA) gab es Ende 2006 (jüngste Angaben) knapp 1.900 inländische Hersteller von medizinischen Geräten und Ausrüstungen. Tatsächlich aktiv waren rund 1.620 Unternehmen. Ihr kombinierter Produktionswert erreichte 1,95 Bill. Won (1,23 Mrd. Euro; 1.000 Won = 0,63 Euro). Gegenüber dem Jahr zuvor war dies ein Zuwachs von 14,4%. Unter Einbeziehung des Außenhandels belief sich das inländische Marktvolu- 14 KORUM men (Produktion + Importe ./. Exporte ) auf 2,89 Bill. Won (+13,9% gegenüber 2005). oberste Kategorie mit +57,0% gegenüber dem Vorjahr am stärksten. Sehr kleine Unternehmen bestimmen das Bild der Branche. Fast 81% der Hersteller hatten 2006 weniger als 20 Beschäftigte, nur drei mehr als 300 Mitarbeiter. Ferner kamen etwa 46% nur auf einen Produktionswert von höchstens 100 Mio. Won. Am oberen Ende rangierten 29 größere Unternehmen, die zusammen 817,6 Mrd. Won und damit fast 42% zum gesamten Branchenproduktionswert beisteuerten. Marktführer war Medison. Die Firma stellte Ausrüstungen im Wert von 173,5 Mrd. Won her. Nach einzelnen Produktgruppen waren 2006 bildgebende Systeme mit Ultraschall (234,1 Mrd. Won, +7,5%), Edelmetall-Legierungen für Dentalanwendungen (189,2 Mrd. Won, +28,7%), Brillengläser 158,3 Mrd. Won (-3,5%) sowie Dentalimplantate mit 104,2 Mrd. Won (+125,2%) am bedeutendsten. Die 30 wichtigsten Erzeugnisgruppen vereinigten 72,7% des gesamten Produktionswerts auf sich. Medizinische Geräte sind in Korea in vier Klassen eingeteilt, die sich nach dem Risikograd des Produkts richten. In Klasse eins werden Geräte mit dem geringsten, in Klasse vier solche mit dem höchsten Risiko eingestuft. Dieser generellen Einteilung folgend entfielen 2006 nach Angaben des Korea Health Industry Development Institute (KHIDI) knapp 67% (= 1,28 Bill. Won) des gesamten Branchenproduktionswerts auf Erzeugnisse der Klasse eins und zwei. Mit anderen Worten: Korea stellt vor allem einfachere medizinische Geräte her. Andererseits kamen die technologisch anspruchsvollsten Geräte und Apparate der Klasse vier auf einen Produktionswert von 77,4 Mrd. Won oder 4% der Gesamterzeugung. Innerhalb der vier Klassen wuchs die Nach Angaben des jüngsten Weißbuchs für den Gesundheitssektor vom Frühjahr 2008 lag das technologische Niveau der koreanischen medizintechnischen Industrie um 2004/2005 bei etwa 63% des besten internationalen Stands. Vor allem bei sehr anspruchsvollen Geräten (z.B. CT, künstliche Herzen) ist der Abstand groß. Aber auch bei einfacheren Apparaten hängt Korea von ausländischen Kerntechnologien ab. Um das Niveau anzuheben, arbeiten das Ministry for Health, Welfare and Family Affairs sowie das Ministry of Knowledge Economy an einem Plan zur mittel- und langfristigen Technologieentwicklung. Geschäftspraxis Der Einstieg in den koreanischen Markt gelingt in aller Regel am besten über einheimische Importeure. Denn gute persön- Konjunktur liche Beziehungen zu den Entscheidungsträgern, in erster Linie den Ärzten, sind eine Grundvoraussetzung für den geschäftlichen Erfolg. Andere wichtige Kriterien sind eine hohe Produktqualität, ein guter After-Sales-Service und wettbewerbsfähige Preise. Grundlage für die Zulassung von medizinischen Instrumenten und Geräten ist der "Medical Device Act". Er wurde 2003 vom koreanischen Parlament verabschiedet. Zuständige Zulassungsbehörde ist die Korea Food and Drug Administration (KFDA), die dem Ministry for Health, Welfare and Family Affairs unterstellt ist. Aufgrund von Klagen aus der Wirtschaft über intransparente und langsame Genehmigungsverfahren hat die KFDA im Frühjahr 2007 eine Überprüfung des "Medical Device Act" in Angriff genommen. Geplant ist, noch im August 2008 einen revidierten Gesetzentwurf vorzustellen, den das Parlament im Dezember 2008 beraten und genehmigen soll. Die Zulassung von Instrumenten und Geräten ist bislang ein recht aufwändiges Verfahren (vgl. hierzu: "Medical Device Registration in Korea: An Overview", www. mpo-mag.com/articles/2007/05/). Um für Produkte der Risikoklasse zwei und höher eine Lizenz zu erhalten, muss eine umfangreiche technische Dokumentation bis hin zu Ergebnissen klinischer Versuche eingereicht werden. Dazu ist ein Produkttest erforderlich. Ferner verlangt die KFDA einen GMP-Konformitätsnachweis (GMP = goods manufacturing practice). Bis zur Produktzulassung sind mindestens drei Monate zu veranschlagen. Importe von medizintechnischen Ausrüstungen nach Korea werden in den meisten Fällen mit einem Zollsatz von 8% vom cifWert belegt. Auf den cif-Wert, erhöht um den Zollbetrag, wird eine Mehrwertsteuer von 10% aufgeschlagen. Wichtigste heimische Messe für Medizin- technik ist die Korea International Medical & Hospital Equipment Show (KIMES). Sie wird einmal jährlich abgehalten und fand zuletzt vom 13.03. bis 16.03.2008 im Convention & Exhibition Center (COEX) in Seoul statt. An der Messe nahmen mehr als 1.100 Aussteller aus Korea und 35 weiteren Ländern teil. Die USA (164 Aussteller), Deutschland (86) und Japan (79) stellten die größten ausländischen Kontingente. Die nächste Auflage der "KIMES" ist für den 12.03. bis 15.03.2009 angesetzt. Veranstaltungsort ist wieder das COEXGelände. Dr. Detlef Rehn ist Korrespondent der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) in Korea. Hoher Ölpreis sorgt für Aktivitäten Neuer Regierungsplan zur Energieeinsparung Prozesstechnologien gefragt Detlef Rehn Energy saving is getting more important in Korea due to the recent oil price trends. The government announced a plan for reduced energy consumption in energy-intensive industries. New energy saving technologies will be subsidized by tax benefits. Some petrochemical companies cooperate in the construction of new plants in order to reduce costs. Angesichts der stetig steigenden internationalen Ölpreise soll die koreanische Wirtschaft in den kommenden Jahren stärker als bisher auf energiesparende Technolo- gien setzen. Ziel ist, auf diese Weise die hohe Ölrechnung des Landes bis 2012 um 8,4 Bill. Won (5,27 Mrd. Euro; 1.000 Won = 0,63 Euro) zu reduzieren. Dies geht aus einem neuen Aktionsplan des Ministry of Knowledge Economy (MKE), dem früheren Ministerium für Handel, Industrie und Energie (MOCIE), hervor, der am 08.07.2008 vorgestellt wurde. Korea ist weltweit einer der größten Importeure von Rohöl. Acht Zweige mit hohem Energieverbrauch beteiligen sich an dem Plan: Die petrochemische und chemische Industrie, die Eisen- KORUM 15 Konjunktur und Stahlindustrie, die Zementindustrie, die Papierindustrie, die Elektro- und Elektronikindustrie, die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Autoindustrie und der Schiffbau. Sie sollen zwischen 2008 und 2012 insgesamt 1,9 Mio. t Öleinheiten (toe) einsparen. Dies entspricht einem Anteil von 7,5% des Ölverbrauchs im Jahr 2007. Das größte Sparpotenzial wird in der Textilund Bekleidungsbranche gesehen, die mit 510.000 toe weniger auskommen soll. Um das Ziel zu erreichen, wollen die acht Industriezweige von 2008 bis 2012 insgesamt rund 2,79 Bill. Won in energiesparende Technologien investieren. Die meisten Mittel planen petrochemische und Chemieunternehmen auszugeben; aber auch die Eisen- und Stahlindustrie sowie die Autoindustrie wollen erhebliche Beträge aufwenden. Hierfür erhalten sie steuerliche Vergünstigungen. Außerdem hat die Regierung im Haushalt 2008 knapp 544 Mrd. Won für energiesparende Technolo- Investitionen 2008 - 2012 in energiesparende Technologien nach Branchen in Mrd. Won Branche Investitionen Petrochemie, Chemie 850,0 Eisen und Stahl 695,1 Zement 100,0 Papier 121,5 Elektro, Elektronik 309,5 Textil 80,0 Auto 635,6 Schiffbau 22,0 Gesamt 2.792,5 Hauptinhalte Automatisierungstechnologie, neue Katalysatoren u.a. Anlagen zur Wiedergewinnung v. Energie, Kommerzialisierung der FINEX-Technologie Stromgewinnung aus Abwärme (vier Anlagen geplant) Neue Trocknungsmaschinen, Anlagen f. Abfallrecycling Neue Technologien z. Effektivierung energieintensiver Prozesse (z.B. Herstellung hochreinen Wassers) KWK-Anlagen (Nutzung v. Färbeschlämmen u.ä.) Neue Klima- u. Heizanlagen, neue Pressen u. Kräne Hocheffiziente Beleuchtungen, Transformatoren, Inverter 558,5 Mrd. Won im Jahresdurchschnitt (2007: 409,9 Mrd. Won) Quelle: MKE gien und Ausrüstungen eingeplant. Besonderes Augenmerk wird Prozesstechnologien geschenkt. SK Energy zum Beispiel hat eine neue Technologie entwickelt, durch die Olefine im Naphtacracker statt bei 880 Grad schon bei 600 Grad hergestellt werden können. Die Firma will bis 2010 am Standort Ulsan eine Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von jährlich 60.000 t errichten und ab 2011 in Betrieb nehmen. Die Investitionen belaufen sich auf 50 Mrd. Won. Wenn die neue Prozesstechnik Erfolg hat, würde sie die Energiekosten der Olefinherstellung von SK um 20% senken. In Geldeinheiten beträgt das Sparpotenzial 100 Mrd. Won. Ein anderer Schwerpunkt des Plans ist die engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen einer Branche. Im Daesan-Petrochemiekomplex zum Beispiel investieren die Lotte Daesan Petrochemical Corp., Samsung Total und LG Chem zusammen 61 Mrd. Won in den Aufbau einer Olefine Conversion Unit (OCU). Aufgrund des gemeinschaftlichen Engagements können Kosten von 21 Mrd. Won eingespart werden. Die Anlage soll im August 2008 in Betrieb genommen werden. Außerdem haben die drei Unternehmen vereinbart, sich gegenseitig petrochemische Produkte abzukaufen. Als eine weitere Maßnahme sieht der Aktionsplan vor, den Anteil der LED-Leuchten an der Gesamtbeleuchtung bis 2012 auf 30% statt wie bisher vorgesehen auf 20% anzuheben. Außerdem soll die Energieeffizienz von sechs Elektrogerätegruppen (Fernseher, Kühlschränke, Klimaanlagen, Waschmaschinen, PC und Staubsauger) durch den Einsatz neuer Technologien (z.B. LED-Leuchten in Kühlschränken) verbessert werden. 16 KORUM Konjunktur Koreas Verpackungsmaschinenmarkt spaltet sich auf Viele Schwierigkeiten für heimische Hersteller Günstige Aussichten für ausländische Anbieter Detlef Rehn Korean manufacturers of packaging machines are exposed to high input prices and Chinese competitors. On the other hand, there is a growing demand for imported packaging machines, especially for highly specialized applications. German companies offer high quality machines for certain niches and thus have a very strong presence in this market. Die Lage auf dem koreanischen Verpackungsmaschinenmarkt ist Mitte 2008 von sehr unterschiedlichen Bewertungen geprägt. Einerseits beklagen die heimischen Hersteller die schlechte Branchenkonjunktur; andererseits läuft das Geschäft vieler Unternehmen aus Deutschland oder auch Japan gut, wie hohe Importzuwächse zeigen. ändern. Deutsche Unternehmen hingegen konzentrieren sich im Regelfall auf spezielle Nischen und auf vollautomatisierte Hightech-Ausrüstungen hoher Qualität. Auf diese Weise können sie Bedürfnisse ihrer Kunden nach qualitativ hochwer- tigen, aber möglichst kostengünstigen Verpackungen in vielen Fällen exakt erfüllen. Nach Angaben des National Statistical Office gab es 2006 in Korea etwas über 200 Hersteller von Verpackungsmaschinen aller Art und von Ausrüstungen zum Reinigen von Behältnissen. Sie beschäftigten zusammen rund 2.800 Mitarbeiter; doch nur 35 Unternehmen hatten mehr als 20 Mitarbeiter. Der Branchenumsatz belief sich auf knapp 430 Mrd. Won (270,0 Mio. Der Grund für die Diskrepanz ist darin zu suchen, dass die zumeist nur sehr kleinen heimischen Unternehmen sich im Hinblick auf die Preise einem harten Wettbewerb durch chinesische Anbieter ausgesetzt sehen. Zudem machen hohe Kosten für Rohstoffe und Komponenten zu schaffen. Schließlich können sie auch technologisch nur bedingt mithalten. Koreanischen Branchenexperten zufolge liegt zum Beispiel das heimische technologische Niveau bei Anlagen, die über einen hohen Automationsgrad verfügen und mit großer Geschwindigkeit arbeiten, bei bestenfalls 85% des fortgeschrittenen internationalen Stands. Dies wird sich auch in der näheren Zukunft voraussichtlich nicht grundsätzlich Einfuhr von Verpackungsmaschinen in 1.000 USD Warengruppe (HS-Pos.) 2006 davon aus 2007 davon aus Deutschland Deutschland Maschinen z. Reinigen o. Trocknen v. 8.345 5.172 15.736 10.840 Flaschen u. and. Behältnissen (8422.20) Maschinen z. Abfüllen, Verschließen, 38.128 15.156 71.975 25.462 Versiegeln v. Flüssigkeiten (8422.30) And. Verpackungsmaschinen (8422.40) 92.284 22.288 86.455 17.871 Teile f. Verpackungsmaschinen (8422.90) 38.507 15.555 37.760 13.123 Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis Euro; 1.000 Won = rund 0,63 Euro). Zu den wichtigsten, auch international tätigen, Herstellern gehört die Hoong-A Corporation, die unter anderem Ausrüstungen für Blister- und Kartonverpackungen produziert. Importe spielen eine wichtige Rolle im Markt. 2007 wurden Abfüll- und Versiegelungsausrüstungen, Verpackungsmaschinen aller Art sowie dazu gehörige Teile im KORUM 17 Konjunktur Gesamtwert von rund 196,2 Mio. USD eingeführt. In den ersten sechs Monaten 2008 stiegen die Verpackungsmaschinenimporte gegenüber dem 1. Hj. 2007 um 43,0% auf 51,0 Mio. USD. Japan (15,3 Mio. USD), Deutschland (10,1 Mio. USD) und Italien (5,6 Mio. USD) waren die wichtigsten Lieferländer. Die Einfuhren von Ausrüstungen zum Abfüllen, Verschließen und Versiegeln hingegen gingen um 47,6% auf 19,3 Mio. USD zurück. Auch hier waren Deutschland (6,3 Mio. USD), Italien (5,2 Mio. USD) und Japan (2,8 Mio. USD) Hauptbezugsquellen. Deutsche Maschinen haben in Korea eine ausgezeichnete Reputation. Vor allem werden sie in qualitativer Hinsicht sehr geschätzt. In koreanischer Darstellung gab es jedoch immer wieder einmal Probleme im Service; aufgrund der großen geografischen Entfernung konnten die erwünschten Dienstleistungen manch- mal nicht in der gewünschten Promptheit bereitgestellt werden. Durch die Einrichtung von Videoüberwachungssystemen seien diese Probleme aber gelöst worden. Bier, sondern auch bei kohlesäurehaltigen Getränken und bei Milch mehr und mehr die bisher weithin verwendeten Flaschen, Dosen und Papiertüten. Auch in Zukunft können ausländische Unternehmen mit guten Geschäften auf dem koreanischen Markt rechnen. Nach Auskunft von Branchenexperten geht der Trend im Bereich der Arzneimittelverpackungen unter anderem in Richtung auf große Maschinen mit hoher Geschwindigkeit sowie auf Ausrüstungen für "sichere" Verpackungen (zum Beispiel "push and turn cap"-Behältnisse). Bei Nahrungsmittelverpackungen wächst der Bedarf unter anderem an Ausrüstungen für mikrowellengeeignete Behälter und für die Herstellung von Beutelverpackungen. In der Getränkeindustrie sind Anlagen für die Produktion von Kunststoffflaschen im Trend. Diese Flaschen verdrängen nicht mehr nur bei Wichtigste Fachmesse ist die "Korea Pack". Sie findet jährlich zusammen mit der Cosmetic & Pharmaceutical Industry Exhibition (Cophex) und der Laboratory & Analytical Equipment Exhibition (Korea Lab) statt und wird unter anderem von der Korea Packaging Machinery Association und der Kyungyon Exhibition Corp. organisiert. In ihrer jüngsten Auflage wurde die Messe vom 27.05. bis 30.05.2008 im Korea International Exhibition Center (KINTEX) in Goyang nahe Seoul abgehalten. Es nahmen 650 Unternehmen aus 30 Ländern teil. Die nächste "Korea Pack" ist für den 02.06. bis 05.06.2009 angesetzt. Veranstaltungsort ist wieder das KINTEX-Gelände. Photovoltaik zunehmend gefragt Massive Produktionsausweitung einheimischer Anbieter Deutsche Unternehmen im Großanlagengeschäft gut vertreten Carsten Lienemann Korea´s photovoltaic market is expected to grow robustly within the next years. PV applications are subsidized through the feed-in-tariff and other programs. Korean Chaebols invest heavily in order to expand the module production. In October a revised feed-in-tariff will be implemented that could negatively affect the demand side. „Fürchte nicht mehr Sonnenglut“, heißt es bei Shakespeare. Dies gilt in modernen Zeiten erst recht im Bereich Photovoltaik (PV), in dem durch neue Technologien eine immer effizientere Ausbeutung von Sonnenenergie möglich ist. Südkorea ist rohstoffarm und daher sehr stark auf Energieimporte angewiesen. Die Abhängigkeit von Energieressourcen aus dem Ausland liegt Mitte 2008 bei über 96%. Der immer noch ungebremste Energiehunger bei gleichzeitig hoher Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland ist 18 KORUM ein Grund dafür, dass Korea seine Bemühungen im Bereich erneuerbare Energien weiter forcieren wird. Jüngst hat Präsident Lee Myung-bak einen „Green Growth“ Plan verkündet. Die operative Umsetzung muss Kompetenz Verbrauch erneuerbarer Energien in Korea in: 1.000 TOE Total Solar Thermie PV Biomasse Müllverwertung Hydro Wind 1997 1.421,3 45,5 3,1 67,6 1.282,5 22,5 0,2 1998 1.715,7 44,0 3,7 63,2 1.577,2 27,2 0,4 1999 1.900,6 42,1 4,5 64,9 1.760,5 27,1 1,5 2000 2.131,6 41,7 5,1 82,0 1.977,7 20,5 4,7 2002 2.922,3 34,8 6,7 116,8 2.732,5 27,6 3,8* 2003 3.257,7 32,9 1,9 131,3 3.039,3 46,9 5,6* 2004 3.998,0 36,1 2,5 135,0 3.769,7 41,5 13,2* 2005 3.960,7 34,7 3,6 136,5 3.705,5 44,8 35,6* 2006 4.358,1 33,0 7,8 228,2 3.975,3 46,3 67,6* 2007 4.846,2 36,7 8,6 253,7 4.420,5 51,5 75,2* Quelle: MKE 2008 *inkl. Geothermie allerdings noch abgewartet werden, da u.a. offen ist, wie stark sich die Privatwirtschaft beteiligen wird. Konzerntöchter, wie LG Chemicals und LG Electronics sollen weitere Bereiche der Wertschöpfungskette abdecken. Integrated Photovoltaic System) rechnen Branchenkenner mit einem attraktiven Marktpotenzial. Zu den erneuerbaren Energien zählt nach koreanischer Definition auch die Müllverbrennung, was nicht in allen Ländern die Norm ist. Insofern überrascht es nicht, dass durch Müllverbrennung ein Großteil der regenerativen Energie erzeugt wird. Dahinter folgen Biomasse, Wind- und Meeresenergie. Photovoltaik ist mit 8.600 TOE (tons of oil equivalent) in 2007 ein relativ kleiner, aber trotzdem speziell für deutsche Anbieter sehr attraktiver Bereich, da staatliche Subventionen Investitionsanreize bieten und deutsche Anbieter bei vielen Komponenten zu den Marktführern zählen. Auch die Nachfrageseite entwickelt sich attraktiv. Ende 2007 waren insgesamt PV-Anlagen mit einer Kapazität von 77,6 MW in Betrieb, ein Großteil davon Solarkraftwerke. Für die kommenden Jahre ist Anreizsystem die Eröffnung weiterer Solarparks bereits angekündigt. Speziell deutsche Firmen sind als Zulieferer und bei der Projektierung gut im Geschäft. Auch bei neuen Technologien, z.B. Solaranlagen, die in die Glasfassaden von Gebäuden integriert sind (Building gramm) sowie die Einspeisevergütung subventioniert. Kleine Hausanlagen mit einer Leistung von weniger als 3kW kommen nur für die Leistungen innerhalb des 100.000-Dächer-Programms in Frage. Im Rahmen dieses Programms sind die bis In Korea werden PV-Anlagen im Wesentlichen über eine Unterstützung bei den Errichtungskosten (100.000-Dächer-Pro- Korea liegt bei der Solarzellenproduktion weit hinter Japan, China und Taiwan. Dies könnte sich aber in den kommenden Jahren ändern, denn große Chaebols investieren massiv in neue Kapazitäten. Beispielsweise hat Hyundai stark investiert, um die Kapazität von heute 60 MW auf 330 MW im Jahr 2009 zu steigern. Für die Rohmaterialzulieferung steht durch die Investitionen von DC Chemicals und Woongjin (s. KORUM 4/2008) bald mehr Polysilizium zur Verfügung. Hyundai Heavy Industries ist mit KCC ein Joint Venture zur Herstellung von Polysilizium eingegangen und kann damit bald alle Komponenten für die Herstellung von Solaranlagen aus dem eigenen Konzern anbieten. Ein ähnliches Ziel verfolgt die LG Group, die 2007 eigens für das Solargeschäft die Firma LG Solar Energy gegründet hat. Andere KORUM 19 Kompetenz Mitte 2008 installierten Kleinanlagen mit durchschnittlich 4,35 Mio. Won/kW subventioniert worden, wie das Korea New and Renewable Center meldete. Insgesamt wurden bis Ende 2007 rund 14.500 Anlagen installiert. Daher ist es eher unwahrscheinlich, dass das Ziel von 30.000 Anlagen bis 2010 realisiert werden kann. Ein Großteil des PV-Marktes wird durch Großinstallationen bestimmt. Ab Okto- Samsung erwägen nach Pressemeldungen ein stärkeres Engagement bei der Modulproduktion. Unter den ausländischen Anbietern sind speziell Conergy und SolarWorld (beide Deutschland) sowie Suntech (China) gut im Modulgeschäft für Großanlagen vertreten. Auf dem Markt für Inverter haben Hyundai, LS Industrial Systems und Dasstech eine starke Stellung. Unter den ausländischen Einspeisevergütung Photovoltaik in Won/kWh ~30.09.08 Zeitraum (Jahre) 15 3-30 kW 711,25 30 kW~ 30kW~200kW 200kW~1MW 677.38 1MW~3MW 3MW~ 01.10.08~31.12.09* 15 20 646,96 589,64 620,41 562,84 590,87 536,04 561,33 509,24 472,70 428,83 01.01.10~ 20 wird jedes Jahr bekannt gegeben Quelle: New & Renewable Energy Center 2008 *Unternehmen können zwischen einem Anwendungszeitraum von 15 oder 20 Jahren wählen, in dem keine Degression stattfindet. ber 2008 tritt eine geringere Einspeisevergütung in Kraft, die zu einer vermehrten Anmeldung von PV-Anlagen bis Ende September geführt hat. Einerseits stößt der neue Tarif auf Kritik, da die Vergütung sinkt und die Materialpreise (speziell Module und Stahl) angestiegen sind. Andere Firmen argumentieren, dass der neue Tarif wegen der langen Laufzeitmöglichkeit von 20 Jahren auch Vorteile bringe. Die Modulpreise würden Ende 2008 durch die schon erwähnte Erweiterung von Produktionskapazitäten wieder fallen, hieß es weiter. Außerdem sehen europäische Anbieter in den aktuellen Wechselkursentwicklungen ein größeres Problem, als in der Verringerung bei der PV-Einspeisevergütung. Marktteilnehmer PV-Anlagen bestehen aus Solarmodulen, Invertern (für die Wandlung von Gleich- in Wechselstrom) sowie starren oder flexiblen Befestigungssystemen. Unter den koreanischen Herstellern sind Hyundai Heavy Industries (BU Electro Electric Systems), Symphony Energy und S-Energy führend bei der Modulproduktion. Auch Hanwha Petrochemical, LG und 20 KORUM Anbietern finden sich SMA, Conergy und Siemens aus Deutschland sowie Meidensha aus Japan. Bei den Befestigungssystemen tummeln sich viele kleine lokale Anbieter im Markt. Aber auch deutsche Firmen, wie Conergy und SolarPark, sind in diesem Segment vertreten. Die PV-Marktentwicklung lässt sich auch an der Importstatistik ablesen. Seit 2005 hat sich der Import von Solarzellen und –modulen in jedem Jahr verdoppelt. Dieser Trend dürfte sich 2008 fortsetzen, denn schon in der ersten Jahreshälfte wurde der PV-Gesamtimport des Vorjahres deutlich übertroffen. Der deutsche Importmarktan- teil stieg von 4,2% (4,1 Mio. USD, 2005) auf 29,7% (140,3 Mio. USD, 1-6/2008). Sonnige Aussichten? Für den koreanischen PV-Markt bleiben die Aussichten insgesamt vielversprechend, speziell für ausländische Anbieter, die einen technischen Vorsprung bei Produkten oder Verfahren besitzen. Abzuwarten ist, wie die Einspeisevergütung ab Oktober von der Nachfragerseite angenommen wird. Falls die Zahl der beantragten Anlagen wesentlich zurückginge, müssten die heimischen Anbieter ihre zunehmende Modulfertigungskapazität verstärkt für die Bedienung von ausländischen Märkten nutzen. Bis 2011 soll die Produktionskapazität bei 1 GW liegen. Das erweiterte Angebot von Modulen macht Preiskämpfe wahrscheinlicher. In Korea besteht ein weiteres Problem in der großen Bedeutung, die Solarkraftwerke im PV-Markt einnehmen. Jede Variation der Regierungs- bzw. Förderpolitik beeinflusst die Entscheidung für neue Großanlagen unmittelbar. Neue Publikation Die AHK Korea wird in Kürze eine Neuauflage des Buches „Wachstumsmarkt Erneuerbare Energien“ herausbringen, die Markttrends für alle wesentlichen regenerativen Energieträger zusammenfasst. Carsten Lienemann ist Bereichsleiter Marketing Research der AHK Korea. Kontrakte Rechte von Minderheitsgesellschaftern einer AG Dr. Matthias Schleicher Although Korean law allows a foreign investor to be the sole shareholder of a Korean corporation, there may be good reasons to become a co-shareholder in a Korean company. While resolutions of the shareholders’ meeting are in principle resolved with the majority of voting rights among the present shareholders, controlling a Korean stock company with regard to substantial structural changes requires a majority of two thirds or more of the share capital. On the other hand, even the remaining minority shareholders have significant rights under the Korean Commercial Code increasing depending on their amount of holdings. In this respect, all shareholders even with only one share or more have basic rights. Auch wenn das koreanische Recht den Alleinbesitz an den Anteilen einer koreanischen Aktiengesellschaft zulässt, kann es für einen ausländischen Investor gute Gründe geben, sich am Unternehmen eines koreanischen Geschäftspartners zu beteiligen. So möchte er sich beispielsweise durch den Erwerb von Anteilen am Unternehmen des lokalen Vertragshändlers Kontrollmöglichkeiten sichern oder bei der Erschließung des koreanischen Marktes mit einem ansässigen Partner zusammenarbeiten, der die notwendigen Kundenkontakte mitbringt. Umgekehrt kann das ausländische Stammhaus ein Interesse daran haben, seinen lokalen Geschäftsführer oder wesentliche Mitarbeiter über eine Beteiligung stärker an die koreanische Repräsentanz zu binden. Von den Beteiligten wird oft der dokumentarische Aufwand unterschätzt, den die Umsetzung entsprechender Vereinbarungen mit sich bringt. In einem Gesellschaftervertrag (Shareholder Agreement) sind Bestimmungen über diverse Regelungsgegenstände, wie die Beschränkung von Anteilsveräußerungen an Dritte (Vinkulierung), die Vererbung von Anteilen oder die Geschäftsführung zu treffen. Neue Aktien müssen ausgegeben oder bestehende Anteile übertragen werden. Die Satzung der Gesellschaft ist entsprechend anzupassen, die Organpositionen sind neu zu besetzen, Eintragungen und Anmeldungen unterschiedlichster Art müssen vorgenommen werden. Unterschätzt wird zudem häufig das Streitpotenzial, das sich aus der Beteiligung mehrerer an einem gemeinsamen Unternehmen ergibt. Nicht selten entzündet sich der Streit an Meinungsverschiedenheiten der Beteiligten über ihre Rechte als Mehrheits- oder Minderheitsgesellschafter. Nicht allein deshalb ist die genaue Kenntnis der gesetzlich garantierten Rechte von Minderheitsgesellschaftern unentbehrlich, von denen nachfolgend die Wesentlichsten dargestellt werden. Ausgeklammert bleiben sondergesetzliche Regelungen für Finanzgesellschaften und börsennotierte Gesellschaften. schaft hat. Gleiches gilt für die Abberufung von Vorstandsmitgliedern, die Auflösung der Gesellschaft, Kapitalherabsetzungsbeschlüsse, die Ausgabe von Stock Options sowie für Verschmelzungen und Spaltungen. Quotenrechte Die Ausübung bestimmter Aktionärsrechte ist an vorgegebene Prozentsätze gebunden, mit denen der betreffende Aktionär am Gesellschaftskapital beteiligt sein muss. So kann ein Aktionär, der mindestens zehn Prozent der Anteile der Gesellschaft auf sich vereinigt, im Falle der Insolvenz der Gesellschaft einen Sanierungsantrag beim Konkursgericht stellen oder beim Landge- Mehrheitsquorum in der Hauptversammlung Während Beschlüsse der Hauptversammlung grundsätzlich mit der Mehrheit der Stimmrechte der anwesenden Aktionäre und mindestens einem Viertel der ausgegebenen Aktien gefasst werden, sind für Beschlussgegenstände, die die Substanz der Gesellschaft betreffen, besondere Mehrheitserfordernisse vorgesehen. Einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmrechte der anwesenden Aktionäre und mindestens eines Drittels der ausgegebenen Aktien bedürfen unter anderem Satzungsänderungen, die Veräußerung wesentlicher Vermögensgegenstände der Gesellschaft, der Erwerb des gesamten Geschäftsbetriebs einer anderen Gesellschaft oder eines wesentlichen Teils davon, wenn dies wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfte der übernehmenden Gesell- richt die Auflösung der Gesellschaft beantragen, wenn die Geschäfte der Gesellschaft ernsthaft stagnieren oder ihr Fortbestand durch Misswirtschaft ernsthaft gefährdet ist. Drei Prozent der Anteile sind beispielsweise erforderlich, um vom Vorstand die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung zu verlangen und bei dessen KORUM 21 Kontrakte Untätigkeit die Einberufung mit gerichtlicher Genehmigung selbst vornehmen zu können. Gleiches gilt für das Recht, vom Vorstand die Aufnahme von Tagesordnungspunkten in die Beschlussagenda der nächsten Hauptversammlung zu verlangen, das Recht, in die Rechnungsunterlagen und sonstige Unterlagen der Gesellschaft Einsicht zu nehmen und das Recht, beim Landgericht die Bestellung eines Prüfers zur Überprüfung der Geschäfts- und Vermögensverhältnisse der Gesellschaft zu beantragen, wenn der begründete Verdacht für unredliches Verhalten oder für Gesetzesverstöße durch das Management besteht. Hierher gehört schließlich auch das Recht, bei Gericht die Abberufung von Vorstandsmitgliedern zu verlangen, bei denen ein entsprechender Verdacht besteht. Lediglich ein Prozent der Anteile an der Gesellschaft sind erforderlich, um im Namen der Gesellschaft gegenüber einem Vorstandsmitglied die Einstellung einer Handlung zu verlangen, die gegen ein Gesetz, eine Verordnung oder gegen die Satzung verstößt und die Entstehung eines unheilbaren Schadens für die Gesellschaft befürchten lässt. Nimmt das betreffende Vorstandsmitglied die Handlung dennoch vor, so hat das Einstellungsverlangen auf die Rechtswirksamkeit der Handlung 22 KORUM allerdings keinen Einfluss. Wirkungsvoller ist das Rechtsmittel der repräsentativen Klage, mit der Aktionäre, die mindestens ein Prozent der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien in ihrem Besitz haben, von der Gesellschaft verlangen können, zur Durchsetzung der Haftung von Vorstandsmitgliedern gegen diese Klage zu erheben. Bei Untätigkeit der Gesellschaft für die Dauer von 30 Tagen kann der betreffende Aktionär im Namen der Gesellschaft selbst die Haftung auf dem Klagewege durchsetzen (sog. „representative suit“). Gewinn- und Überschussverfügungsrechnung oder Verlustdeckungsrechnung sowie Geschäftsbericht des Vorstands) zu nehmen. Gleiches gilt für die Einsichtnahme in die Satzung, die Protokolle der Hauptversammlung, das Aktienbuch und das Schuldverschreibungshauptbuch. Aktionärsgrundrechte Fazit und abschließende Hinweise Jeder Aktionär, der mindestens eine Aktie der Gesellschaft besitzt, ist befugt, beim zuständigen Landgericht diverse Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen zu erheben. Hierzu gehören unter anderem Anträge auf Anfechtung oder Nichtigkeit eines Hauptversammlungsbeschlusses, der Ausgabe neuer Aktien, der Kapitalherabsetzung, der Verschmelzung mit einer anderen Gesellschaft sowie der Aufspaltung der Gesellschaft. Alle Aktionäre sind (insoweit gleich Gesellschaftsgläubigern) weiterhin befugt, während der Geschäftszeiten Einblick in die finanziellen Unterlagen der Gesellschaft (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Schließlich ist es jedem Aktionär möglich, durch sein Veto die Entlastung der Vorstandsmitglieder und anderer Gesellschaftsorgane in der Hauptversammlung zu blockieren. Generell ist festzuhalten, dass die unabdingbaren Rechte koreanischer Minderheitsaktionäre weiter gehen und deren Ausübung an niedrigere Mindestschwellen gebunden ist, als nach deutschem Aktienrecht. Allerdings ist auch anzumerken, dass die koreanische Rechtsprechung bei einzelnen Minderheitsrechten, etwa dem Klagerecht auf Abberufung von Vorstandsmitgliedern, bislang sehr strenge Maßstäbe angelegt hat und Gesellschafterstreitigkeiten in Korea tendenziell weniger unter Berufung auf verbriefte Rechtspositionen ausgetragen werden als in Deutschland. Bei Verhandlungen mit koreanischen Partnern sollte der ausländische Investor beachten, dass eine Kontrolle über die Gesellschaft in Bezug auf wesentliche Strukturänderungsmaßnahmen, welche die Gesellschaft in ihrem Bestand betreffen, nur mit einer Zweidrittelmehrheit der stimmberechtigten Aktien ausgeübt werden kann. Für weitergehende Informationen zum Recht der koreanischen Aktiengesellschaft in deutscher Sprache sei auf die Abhandlung des Verfassers mit dem Titel „Vorstand, Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften koreanischen Rechts“, verwiesen, die 2007 im Schulthess Verlag (Zürich) erschienen ist. Dr. Matthias Schleicher ist deutscher Rechtsanwalt und Foreign Legal Consultant bei Kim & Chang in Seoul. Kollegen ERCO Leuchten GmbH Die Zukunft des Lichts gestalten Hendrik Schwartz ERCO specialises in producing engineering hardware and software for architectural lighting. Founded in 1934, the company develops luminaries and lighting systems for exteriors and interiors as well as lighting control systems and software for scenographic applications. This is accomplished using innovative technologies such as digital lighting control using the DALI standard or LED sources in order to provide sophisticated lighting concepts for efficient visual comfort. Since March 2008, a newly established office in Seoul handles all operations in Korea. Die ERCO Leuchten GmbH mit Sitz in Lüdenscheid, Deutschland, ist ein führendes Unternehmen der Leuchtenindustrie. Das 1934 gegründete Familienunternehmen operiert mit über 60 Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Vertretungen rund um den Globus. In Zusammenarbeit mit international renommierten Designern, Lichtplanern und Architekten entwickelt ERCO Hard- und Software für alle Bereiche der Architekturbeleuchtung: Leuchten und Lichtsysteme für den Innenund Außenraum, aber auch Lichtsteuersysteme und Software für szenografische Lichtanwendungen. Zu den prominentesten das Korea National Museum, den Incheon International Airport und Kunkook Star City mit hochwertiger Beleuchtung für effizienten Sehkomfort ausgestattet. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Produkten für die Architekturbeleuchtung in Korea eröffnete ERCO im März 2008 eine eigene Dependance in Seoul. Hier koordinieren kompetente Mitarbeiter zukünftig alle koreanischen Beleuchtungsprojekte. Licht statt Leuchten Über die Rolle des Leuchtenlieferanten hinaus versteht sich ERCO gemäß dem Glaspyramide des Louvre mit einem Lichtkonzept von Claude Engle und ERCO, das vor fast 20 Jahren entwickelt und jetzt mit Halogen-Metalldampflampen technisch aktualisiert worden ist. Bauwerken, die ERCO beleuchtet, zählen der Grand Louvre in Paris, der Prado in Madrid, das Reichstagsgebäude in Berlin, das Guggenheim Museum in Bilbao und die Flughäfen in Dubai, London-Stansted und Buenos Aires. Im Jahr 2007 erwirtschaftete ERCO mit seinen weltweit über 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 163 Millionen Euro. Auch in Korea ist ERCO bereits seit vielen Jahren tätig und hat beispielsweise Motto „Licht statt Leuchten“ als „Lichtfabrik“. Zentral ist die Auffassung von Licht als vierter Dimension der Architektur: Licht macht Interieurs, Gebäude und urbane Räume lebendig, wahrnehmbar und erlebbar. Die Innenraum-Leuchten, Außenraum-Leuchten und Lichtsteuersysteme von ERCO bilden ein umfassendes Programm von Lichtwerkzeugen für ganzheitliche Lichtlösungen in der Architektur. Das Ziel ist stets eine Lösung, die sowohl der spezifischen Nutzung und den architek- tonischen Besonderheiten jedes einzelnen Projekts als auch den Anforderungen an effizienten Sehkomfort gerecht wird. Mit digitaler Steuertechnik nach DALI-Standard führte ERCO durch Einbeziehung der Zeitdimension „Szenografisches Licht“ in die Architekturbeleuchtung ein: Anstatt eine spezifische Lichtsituation zu entwickeln und mit der Installation im Raum zu fixieren, werden die Leuchten, so genannte Light Clients, zu Netzwerken für virtuelle Lichtarchitekturen verknüpft. Mit dem Denkansatz „Tune the Light“ setzt ERCO die Vision der praktisch unbegrenzten, individuellen Anpassbarkeit von Licht in anwendungsfertige, praxisgerechte Produktsysteme um und lässt die neuen Technologien in alle Programmbereiche einfließen. Der Fokus der neuesten Entwicklungen von ERCO liegt auf Lichtwerkzeugen, die durch mehr Effizienz sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Lichtqualität der Leuchten und damit den Sehkomfort optimieren. Verlustarme elektronische Betriebsgeräte, intelligente Lichtsteuerung und präzise optische Systeme senken den Energieverbrauch, mindern die Betriebskosten und steigern gleichzeitig den Sehkomfort für die Nutzer. Im Bereich der Informationslogistik setzt ERCO die Benchmark im Leuchtensektor: Alle Planungswerkzeuge stehen in einzigartiger Informationstiefe zur Verfügung. Der Internetauftritt www.erco.com mit dem Titel „Light Scout“ dient als Werkzeugkasten für die Informationslogistik. ERCO stellt sich mit diesem Angebot auch in Korea erfolgreich der Herausforderung, zukünftig den Großteil aller Presales-, Informations- und Planungsprozesse über Onlinemedien abzuwickeln. Hendrik Schwartz ist Managing Director Asia Pacific der ERCO Lighting Pte. Ltd. in Singapur. KORUM 23 Kontakte News and people █ Mr. Jürgen König (53) assumed his position as President of Merck in Korea on August 1st, 2008. He joined Merck in 2001 as the president of Merck in Pakistan. He has a masters degree in business administration (MBA) in Finance and Marketing and has acquired more than 25 years of experience in different companies and continents before joining Merck. He was 4 times the Chairman and twice the CoChairman of the Pharma Bureau, a Committee of the Overseas Investors Chamber of Commerce and Industry (OICC&I) in Pakistan. Merck in Korea’s previous president, Dr. Andreas Kruse, has been appointed head of the Chemicals Operations at the headquarters of Merck KGaA in Darmstadt, Germany, effective August 1st, 2008. █ Mr. Christian Schindler, former General Manager Morocco of Lufthansa German Airlines, has been designated as new General Manager Lufthansa Korea effective August 15 th , 2008, succeeding Mr. Harald Hahn who is appointed as new General Manager Lufthansa Ukraine. From 2008 June, Lufthansa Korea has expanded its horizon by launching the ShenyangIncheon-Munich thrice weekly route, thus offering in total 13 weekly flights to Europe. █ Mr. Raimund Wördemann (44), new Director of the GoetheInstitut Korea in Seoul, started his career as journalist and editor, publishing reader and advisor in a management consultancy before he entered the Goethe-Institut in 1993. For 7 years he worked in the Goethe-Institut’s headquarters in Munich, responsible for marketing and sales of the Institutes in Germany, who are not funded by the public. In 2000 Wördemann asked for a time off, to render new experiences in the free economy (urban development and city management Dresden, CEO of human resources development with Edeka). From July 2005 until November 2008 Wördemann worked as Consul for Cultural and Educational Cooperation at the German Consulate in Shanghai. █ Ms. Monika Schmidt assumed the position of Principal at the German School Seoul International (DSSI) on August 1st, 2008. During the nineties Ms. Schmidt taught at a special Gymnasium for languages in Bulgaria. The past 6 years she was principal of a school in Germany, a post she left to assume the position of Principal at DSSI, succeeding Mr. Stefan Machleb. The DSSI Kindergarten accepts children aged 2 upwards and begins their education in small learning groups, taught and nurtured by experienced, certified Kindergarten teachers. The last year of Kindergarten functions as the first year of “school prep”, in which a close cooperation with the Elementary School teachers assures a smooth transition into the 1st Grade. After four years of Elementary education students at the DSSI continue their education at the Middle School in preparation for their exit exams at the end of the 10th Grade or for acceptance into the Gymnasium Upper Grades. In the coming academic year 2009-10 the DSSI will open its first 11th Grade class. These students can take the International German Abitur Exam (DIAP) at the end of their 12th Grade in June 2011. █ On Tuesday 23rd September DMG Korea opened its new Technology Center in Sihwa Industrial complex, Siheung-si, Gyeonggido. DMG is now able to conduct customer test cuts, machine demonstrations and in house exhibitions in this new 400 sqm technology center. Sufficient facilities for customer trainings are available as well. Together with this opening Mr. Andreas Miehe took over responsibility as new Managing Director of DMG Korea. Mr. Miehe was formerly based in Shanghai where he worked as Sales Director Asia for Gildemeister Turning Machines for the last two years. He has more than 15 years of experience in machine tool sales in Asia. Before joining Gildemeister/DMG he worked for several German machine tool builders, e.g. Waldrich Siegen. Please send news for this column to korum@kgcci.com 24 KORUM Kontakte New Members Mr. Kuem-Sung Hwang E-Mail: hks72@hotmail.com Incheon Free Economic Zone Authority Ms. Hee-Kyung Jo Min, General Director Mr. John Kim, Director E-Mail: hkmin1@kornet.net john3061@naver.com Branche: Automotive and Supply; Banking, Financial Services; Biotechnics; Building, Construction, Engineering; Education; IT, Telecommunication, Software; Medical, Health Care Krinner Korea Co., Ltd. Ms. Moon-Sook Kim, CEO Ms. Hyon-Suk Jin, Director E-Mail: krinnerkorea@yahoo.co.kr hnskjin@yahoo.co.kr Branche: Building, Construction, Engineering; Import, Export Law Firm CL Ms. Juhwa Shin German Attorney at Law Foreign Legal Consultant E-Mail: juhshin@hotmail.com Branche: Consultants (Business); Legal Services LFR Korea Ltd. Mr. Holger Fischer, Vice President E-Mail: fischer@lfrkorea.com Branche: Banking, Financial Services; Insurance Maschinenfabrik Reinhausen GmbH Mr. Anton Seiler Key Account Manager Asia Pacific Mr. Konrad Roider Head of Region E-Mail: a.seiler@reinhausen.com k.roider@reinhausen.com Branche: Electrical and Electronics Industry McKinsey, Incorporated Mr. Roland Villinger, Managing Director Mr. Tomas Koch, Director E-Mail: roland_villinger@mckinsey.com tomas_koch@mckinsey.com Branche: Consultants (Business) Upcoming Dr. Patrick Popp E-Mail: patrick.popp@gm.com Port of Hamburg Korea Representative Mr. Ho-Young Lee, Representative E-Mail: hafenhbg@hanmail.net Branche: Advertising, Public Relations Ra In Ho Co., Ltd. Mr. Rainer Sinnreich CEO Ms. Kyong-Hee Park Sales/Finance Managing Director E-Mail: titan@rainho.co.kr Branche: Machinery and Equipment; Ship Building and Supply Roth & Rau AG Mr. Peter Birkner, Regional Manager E-Mail: Peter.Birkner@roth-rau.de Branche: Machinery and Equipment; Renewable Energy Ruecker Korea Ltd. Mr. Chong-Keun Ahn Representative of the Board Projektleiter E-Mail: ckahn@ruecker.co.kr Branche: Automotive and Supply; Consultants (Technical) Events* German Stammtisch & “Business and Buddha” presentation by Prof. Pil-hwa Yoo (German language) WhenMonday, October 20, 2008, 5.30 pm (Presentation), 6.30 pm (Stammtisch) Where Millennium Seoul Hilton Hotel KGCCI Transfer Pricing Seminar in cooperation with Ernst&Young (Korean and German language) When Wednesday, October 29, 2008, 4.30 pm Where Grand Interconti Hotel, Seoul KGCCI Goose Dinner When Thursday, December 4, 2008, 6.30 pm Where Millennium Seoul Hilton Hotel * Participation by invitation only www.kgcci.com → Members → Members section Contact:Ms. Sylvia Selbert E-Mail: sselbert@kgcci.com Schüco International KG Mr. Domenico Basta Head of Sales International - Solar Division E-Mail: dbasta@schueco.com Branche: Building Materials and Supply; Renewable Energy Star Korea AG Ms. Soyeon Kim, CEO Ms. Heidrun Kang, Managing Director E-Mail: soyeon.kim@star-group.net heidikang@kornet.net Branche: IT; Telecommunication, Software; Media, Publishing, Design T & A Tax and Accounting Firm Ms. Mee-Hee Lim Certified Tax Accountant, USCPA E-Mail: sagelim@gmail.com Branche: Consultants (Business); Legal Services Mr. Peter Talanda E-Mail: talanda@iol.cz WIKUS-Sägenfabrik GmbH & Co. KG Mr. Christer Larsson, Representative Mr. Michael Möller, Ltg. Controlling E-Mail: christer.larsson@wikus.de michael.moeller@wikus.de Branche: Iron, Steel, Metal Products and Processing KORUM 25 Kontakte Contacts Visit of Dr. Lammert, President of German Parliament From August 27th-31st, Dr. Norbert Lammert and Hartmut Koschyk MdB visited Korea for political talks. During their visit they participated in a breakfast meeting with members of the KGCCI’s board of directors. Dr. Norbert Lammert, President of German Parliament (center) and Hartmut Koschyk, Member of German Parliament and President of Korean-German Society (far right). Breakfast Meeting with Prof. Norbert Walter From left to right: Dr. Heinz Grewe, President of KGCCI, Mr. Michael Hellbeck, Deputy Chief Country Officer at Deutsche Bank Seoul, Prof. Dr. Norbert Walter, Chief Economist of Deutsche Bank, Ms. Claudia Schmitz, Deputy Head of Mission at German Embassy Seoul, and Mr. Jürgen Wöhler, Secretary General KGCCI. On August 25th, KGCCI hosted a breakfast meeting with Prof. Norbert Walter, Chief Economist of Deutsche Bank Group, that was attended by 50 members. Prof. Walter delivered a speech on the current financial crisis and the expected effects on the global financial markets. Breakfast Meeting with Prof. Hans-Jörg Bullinger KGCCI organized a breakfast meeting on September 3rd with Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, President of Fraunhofer-Gesellschaft. In his speech Prof. Bullinger focused on the role of applied research and its importance for an innovation-driven German economy. 26 KORUM Kontakte German Wine Institute booth During the Korea Alcohol and Liquor Exhibition, August 21st–24th at COEX in Seoul, KGCCI represented the German Wine Institute with a booth. Visitors could taste a variety of wines from selected vineyards throughout Germany. Visit of Korean Delegation to Husum Wind Energy Fair KGCCI organized a delegation trip to Husum Wind Energy Fair from 9th –13th of September that was joined by 40 Korean companies. The delegation visited the trade fair, an offshore wind-park and various companies from the wind-energy sector. Visit of Thuringia Delegation Mr. Jürgen Reinholz, Minister for Economy, Technology and Labor of the Free State of Thuringia From 28th-30th of September KGCCI hosted a delegation from the German Free State of Thuringia, headed by Minister President Dieter Althaus and Jürgen Reinholz. The delegation was joined by 40 representatives of Thuringian companies who participated in a program which included symposia, company visits and matchmaking. KORUM 27 Korea Life Bin ich schön? Betrachtung koreanischer Schönheitsideale Constanze Kerrutt Cosmetics have a long tradition in Korea and the market for beauty is growing rapidly. Although the Western style is admired here one will find different ideals of beauty compared to Western view. Jeden Tag fragen sich Millionen Menschen beim Blick in den Spiegel: „Bin ich schön?” Die Antwort lautet: „Es kommt ganz darauf an, wo man sich befindet, denn Schönheitsideale sind von Kultur zu Kultur verschieden.“ Es gelten Merkmale als schön, die auf Reichtum und Ansehen schließen lassen, und die einem bestimmten Trend folgen. Was empfinden Koreaner als schön und welche Maßnahmen ergreifen sie, um diesen Idealen zu entsprechen? Während der Joseon Dynastie (1392 – 1910) setzten sich die konfuzianischen Werte der Genügsamkeit und Bescheidenheit und somit dezente und natürliche Farbtöne durch. Nach dem Handelsabkommen mit Japan 1876 kam Korea in Kontakt mit neuer Kosmetik aus anderen Ländern, hauptsächlich China, Frankreich und Japan. Was aber tun, wenn auch die besten Kosmetikprodukte nicht zum gewünschten Aussehen führen? Für viele Frauen und zunehmend auch Männer heißt die Antwort Schönheitsoperation. Die konfuzianische Tradition, die jeglichen Eingriff in den Körper als „Schädigung am Geschenk der Eltern“ ablehnt, ist längst in Vergessenheit geraten. Einer Studie zufolge haben bereits mehr als 60% der Frauen über 29 Jahre eine Schönheitsoperation hinter sich. Davon ist der Großteil ein Eingriff an den Augen, gefolgt von der Nasen-OP. Fast 80% der über-18-Jährigen waren überzeugt, dass sie eine Operation bräuchten, um von der Gesellschaft voll akzeptiert zu werden. Aber nicht nur die jüngere Generation legt sich freiwillig unters Messer. Die Älteren lassen sich Falten glätten oder das Gesicht liften. Als schön gilt in Korea beispielsweise, wenn man über eine Lidfalte verfügt. Was im Westen als „Mandelaugen“ bewundert wird, gilt hier als Manko. Während Europäer und Amerikaner einen braunen Teint besonders attraktiv finden, streben Koreaner nach heller Haut. Noch immer gilt, dass helle Haut auf eine gehobene soziale Stellung verweist. Früher waren grundsätzlich nur Menschen von reicher Herkunft oder Gelehrte hellhäutig, die anderen verrichteten körperliche Arbeit meist im Freien. Deshalb verwenden viele Koreaner aufhellende Hautcremes oder verlassen das Haus nicht ohne Sonnenschirm oder Schirmkappe. Hautpflege und Kosmetika besitzen hierzulande einen sehr hohen Stellenwert. Das besondere Empfinden für Ästhetik basiert auf langer Tradition. Bereits in der DreiKönigreich-Ära vor 1.300 Jahren war es für die gehobene Klasse unvorstellbar, mit ungewaschenem Gesicht, ungemachten Haaren oder ohne Puder das Haus zu verlassen. Ein gepflegtes Äußeres war sowohl für Frauen, als auch für Männer sehr wichtig, zumal es inneren Einklang mit sich selbst symbolisierte. eines Babys) oder „saengeol“ (es wird der Anschein erweckt, dass kein Make-up getragen wird). Sagt man heutzutage zu jemandem er habe ein „Babygesicht“, ist das ein großes Kompliment. Es geht so weit, dass zahlreiche Schönheitswettbewerbe stattfanden, die nach den Menschen mit dem schönsten „dongan“ suchten. Gewinner waren hauptsächlich Frauen um die 50 Jahre, die aufgrund ihrer Haut aussahen wie 30. Importe von Kosmetikprodukten stiegen kontinuierlich, trotzdem konnte sich nur die gehobene Schicht diesen Luxus leisten. Das Aussehen westlicher Frauen wurde zum Schönheitsideal. Mit Einführung des Farbfernsehers 1981 wurde auch das Make-up wesentlich farbiger und noch westlicher. In den neunziger Jahren entwickelte sich der Trend zurück zu natürlichem Aussehen. Egal ob durch Kosmetik oder OPs, wir können unser Aussehen ändern. Schauen wir morgens in den Spiegel, so sagen wir dann vielleicht „ich bin schön“. Aber haben wir genau das gleiche Spiegelbild einige Zeit später vor uns, kann es sein, dass wir unsere Meinung revidieren. Denn Schönheitsideale und Trends verändern sich. In einem schnelllebigen Land wie Korea ganz besonders. Der aktuelle Trend heißt „dongan“ (die Haut sieht sehr jung aus, fast wie die Constanze Kerrutt absolviert ein Praktikum bei der AHK Korea. KORUM 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax and legal issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. KORUM target group consists of members of the KGCCI in Korea, Germany and abroad, decision makers of German companies doing business with Korea, representatives of German business associations and organisations. Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,000 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Rates per issue, all pages full colour Cover page 2 + page 3 (double spread) Page 30 + cover page 3 (double spread) 2/1 page (DIN A4 double spread) Cover page 2 Cover page 3 1/1 page (DIN A4) 1/2 page Basic rate 2.2 Mil. Won / 1.900 € 2.1 Mil. Won / 1.800 € 2.0 Mil. Won / 1.650 € 1.7 Mil. Won / 1.400 € 1.6 Mil. Won / 1.350 € 1.4 Mil. Won / 1.200 € 0.8 Mil. Won / 700 € Trim size Non bleed size (WxH mm) (WxH mm) 426 x 303 420 x 297 426 x 303 420 x 297 426 x 303 420 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 155 210 x 149 210 x 99 1/3 page Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr. Nachdruck nur mit Quellenangabe. © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten Herausgeber: AD RATES Page Nr. 5 l Oktober 2008 0.7 Mil. Won / 600 € 216 x 105 (horizontal) 70 x 297 Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Jürgen Wöhler Geschäftsführer Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong Yongsan-gu I Seoul 140-884 I Korea www.kgcci.com Redaktion: Carsten Lienemann clienemann@kgcci.com 76 x 303 (vertical) Anzeigen: Jennifer Budiman jbudiman@kgcci.com NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 6, 2008: November 21st, 2008 Main topic: Marine Industry Layout und Druck: DeSIGN SIDAE I Seoul l Korea DISCOUNT RATES CONTACT Member discount 10% per ad Frequency discount 3 issues: 5% 6 issues:10% Ms. Jennifer Budiman Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 jbudiman@kgcci.com 30 KORUM