XUND I / 2007 - Steiermärkische Gebietskrankenkasse

Transcription

XUND I / 2007 - Steiermärkische Gebietskrankenkasse
Ausgabe 01/März 2007
Das magazin der
steiermÄrkischen
Gebietskrankenkasse
www.stgkk.at
Postentgelt bar bezahlt
Lust und Laster
Raucher und Nichtraucher
über ihren Umgang mit der
Nikotinsucht
Barfuss statt Pflaster
Was Kinderfüße zur gesunden Entwicklung brauchen – und der richtige
Weg zum idealen Kinderschuh
dämpft aus ...
Special: Der Tabak-Report – Alles rund ums Rauchen
Foto: Bilderbox
Ein Land
XUND
Foto: Philipp
Josef Pesserl
und Herbert
Gritzner.
„
Editorial
Mit einer Frühlings-Ausgabe
starten wir das XUND-Jahr 2007.
Und diese steht ganz im Zeichen
des Rauchens – einem der größten Risikofaktoren für unsere
Gesundheit.
F
rühling steht für Erneuerung, für Veränderung. Mit dem
Erwachen der Natur erwachen bei vielen Menschen auch die
Lebensgeister – die Lust auf Bewegung steigt, viele werfen
jetzt auch körperlichen Ballast ab und schlagen neue, gesunde
Wege ein. Die ideale Zeit also auch, um seine Rauchgewohnheiten
zu überdenken und im Sinne seiner eigenen aber auch im Sinne
der Gesundheit der Mitmenschen den Glimmstängel für immer
auszudämpfen.
✁
Gewinnfrage zum Rauchen beantworten
und XUNDe Wellness-Tage gewinnen.
Immerhin gilt Tabakkonsum mittlerweile als eines der größten
Risiken für unsere Gesundheit überhaupt. Der „blaue Dunst“ ist
nachweislich an der Entstehung von rund 40 Krankheiten verantwortlich – von chronischer Bronchitis über Bluthochdruck bis zu
Herzinfarkt und Krebs. Mit unseren Spezialseiten zum Thema
Rauchen wollen wir eine kleine Motivationshilfe geben und Lust
auf ein rauchfreies Leben machen. Dazu kommen Menschen zu
Wort, die es bereits geschafft haben, der Nikotinsucht zu entkommen. Auch das Thema Passivrauchen wird in dieser Ausgabe
beleuchtet. Experten geben Tipps und es werden diverse Angebote
zur Entwöhnung präsentiert. Auch die STGKK arbeitet übrigens
bereits intensiv an einem Programm für Entwöhnungs-Willige.
Und weil im Zusammenhang mit der Raucher-Entwöhnung auch
immer wieder das Problem der Gewichtszunahme auftaucht, gibt’s
auch dazu einen Beitrag – mit Tipps gegen Heißhunger und Co.
Wie immer serviert ein Meisterkoch XUNDE Rezepte – diesmal ganz im Sinne leichter Frühlingskost. Dazu liefern wir viel
interessanten Lesestoff zu Osteoporose, gesunden Kinderfüßen,
Diabetes usw.
In diesem Sinne viel Spaß mit dem Frühlings-XUND und lieber
raus in die frische Luft als blauen Dunst inhalieren!
Josef Pesserl und Herbert Gritzner
STGKK-Gewinnspiel: Mehr im Leben –
im Loipersdorf Spa & Conference Hotel
Tanken Sie neue Kraft, erfahren Sie Gefühle des Glücks und genießen Sie die
reine Freude am Leben! Im Loipersdorf Spa & Conference Hotel steht Ihr Wohlbefinden im
Mittelpunkt. Der hauseigene Spa-Bereich bietet alles, um Ihre innere Balance wieder zu erlangen und
der Hektik zu entfliehen. Nähere Infos unter Tel: 0 33 82/200 00 oder www.loipersdorfhotel.com
Zwei Übernachtungen im komfortablen Doppelzimmer Standard inkl. zwei Mal reichhaltiges
Frühstücksbuffet, zwei Mal Genusshalbpension (wahlweise Buffet oder 5-Gang-Menü), eine Typberatung für dekorative Kosmetik, eine Gesichtsbehandlung abgestimmt auf den Hauttyp, eine Massage
nach Wahl, 25 min., kostenfreie Nutzung des hauseigenen Spa-Bereiches auf 3.000 m2 + Aktiv & Vitalprogramm – ab E 249,- pro Person für 2 Nächte im Doppelzimmer* bzw. ab E 329,- pro Person
für 2 Nächte im Einzelzimmer* inkl. MwSt., exkl. Ortstaxe, buchbar ab sofort, gültig im Jahr 2007.
THAUP :
PREIS r
te fü
2 Nächonen
2 Pers dorf Spa
ers
im Loip
otel
rence H
& Confe
Gewinnfrage: Wie
viele Lebensjahre
kann man durch
Nichtrauchen ab
dem 50. Lebensjahr
gewinnen?
❒ 5 Jahre ❒ 10 Jahre ❒ 20 Jahre
Nähere Informationen dazu finden Sie in dieser Ausgabe des
Magazins XUND (ab Seite 7).
Name:
Straße:
PLZ/Ort:
Tel.:
Unterschrift:
Kupon ausfüllen, ausschneiden, in ein Kuvert stecken und an die Redaktion XUND, Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Josef-Pongratz-Platz 1, Postfach 900, 8011 Graz,
senden. Oder per Fax unter der Nummer 0 316/80 35-16 28. Einsendeschluss ist der 30. 5. 2007. Der Hauptpreis enthält 2 Nächtigungen für 2 Personen im Loipersdorf Spa & Conference Hotel. Der Gewinner wird schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der STGKK sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.
22
XUND
COVER
Schwerpunktthema Rauchen:
acht Seiten rund um Lust und Laster
4
Diese XUND-Ausgabe
steht ganz im Zeichen des
„Nikotins“. Raucher berichten
über ihr Leben mit dem Laster,
der TabakentwöhnungsExperte Peter Lindinger präsentiert bedenkliche Zahlen
und Fakten zum
„blauen Dunst“.
Inhalt
Schlimmes Laster! Von
den Qualen mit dem Qualm.
KAMPF dem Nikotin
Rauchen: Lust, Laster und Leitartikel
4 eines Tabakentwöhnungs-Spezialisten
Nikotin macht krank – welche Krankhei6 ten aufs Rauchen zurückzuführen sind
GESUNDE Ernährung
Schlank ohne Rauchen: Tipps gegen
10 Heißhunger und Co
Großer Genuss! Der Frühling auf dem Teller.
12
Kleine Füße! Tipps zum
richtigen Kinderschuh-Kauf.
TOP-Themen
Osteoporose: so bleiben die Knochen
14 stark, so hilft die Medizin
Füße brauchen große Aufmerk16 Kleine
samkeit: der Weg zum Kinderschuh
Süßes Leben! Das schlägt
sich auf die Gesundheit.
GESUNDE Infos
Gesunde Arbeitswelt für Alt und Jung
24 – die STGKK arbeitet daran.
Informationen zum
28 STGKK–Service:
Versicherungsschutz für Studenten
Impressum
Foto: XUND
Iss dich fit: gesunde Frühlings-Rezepte
vom Haubenkoch
Foto: xpress
Christian Übeleis lebt unter
„drei Hauben“ ...
und das im wahrsten Sinne des Wortes
– zum einen bei Ehefrau Alexandra,
die ihm auch im Lokal kräftig zur
Hand geht, zum anderen belohnt ihn
der Gault Millau seit dem Jahr 2000
ununterbrochen mit zwei Hauben.
Damit ist Übeleis in seinem Gasthof
„Zum Forsthaus“ in Fischbach aber
auch schwer gefordert: „Um das
Niveau zu halten, muss man ständig
an neuen Kreationen arbeiten, stets
auch international am Ball bleiben.“
Gerade diese Kombination von internationaler Klasse mit ursteirischer
Bodenständigkeit, die sich etwa in
vollendeter Erdäpfel- und Blutwurst
ausdrückt, machen den besonderen
Reiz des Forsthauses aus.
EIGENTÜMER und VERLEGER: Steiermärkische Gebietskrankenkasse, 8010 Graz, Josef-Pongratz-Platz 1, Tel. 0 316/80 35-0, Fax 0 316/80 35-16 28, www.stgkk.
at | FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH: Mag. Jochen Ruprechter und Gerald Novak, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0 316/80 35-16 15 und 14 30, Fax 0 316/80
35-16 28, E-Mail: jochen.ruprechter@stgkk.at, gerald.novak@stgkk.at | REDAKTION: Projektleitung: Mag. Johanna Vucak, unter Mitarbeit von Marlene Auer, Mag.
Gisela Remler | ANZEIGENVERKAUF: Helli Bochmetz, Reini Gruber. Für den Inhalt der als „bezahlte Anzeige“ gekennzeichneten Werbeeinschaltungen zeichnet
der Medieninhaber nicht verantwortlich und die beworbenen Produkte müssen keine Leistungen der STGKK darstellen.| PRODUKTION: G&S ZeitungsverlagsGmbH,
Mariahilferstraße 24, 8020 Graz | DRUCK: Leykam Let’s Print, Graz | Auflage: 471.500 | Vertrieb: hurtigflink Ges. m. b. H. Graz | OFFENLEGUNG gemäß §25
Mediengesetz: Medieninhaber: Steiermärkische Gebietskrankenkasse, 8010 Graz, Josef-Pongratz-Platz 1; Grundlegende Richtung: Information für Versicherte und
Dienstgeber über Gesundheitsvorsorge und Belange der sozialen Krankenversicherung | Coverfoto: Friedhuber | Auch wenn im Text aus Gründen der Textökonomie
nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen grundsätzlich gleichermaßen auf Frauen und Männer.
3
XUND
OA Dr. Wolfgang Gaube: Der
53 Jahre alte Anästhesist war 17 Jahre
lang Raucher, in stressfreier UrlaubsAtmosphäre gab er den Glimmstängel ab.
Tabak: ein g
Gesundheits
Tabak gilt als das Riskio für die
Gesundheit. Die STGKK erarbeiFotos: XUND
Rauchfrei!
Nach 17 Raucher-Jahren den
Glimmstängel abgegeben.
I
ch war mit 21 Jahren ja eigentlich ein Spät-Anzünder. Die
Neugier und eine rauchende Freundin waren der Grund
dafür, warum ich letztlich doch zum Glimmstängel gegriffen habe. Die Sucht hatte mich dann bald im Griff – ich
rauchte 20 bis 40 Zigaretten am Tag, in stressigen Phasen
waren es bis zu 60. Klar hatte ich Probleme – wie Husten am
Morgen. Nach einer intensiven Rauch-Nacht ist es mir auch
nie wirklich gut gegangen. Dennoch hat es rund 17 Jahre
gedauert, bis ich mir die Frage stellte: „Was macht diese
Raucherei eigentlich für einen Sinn?“ Ich habe zu dieser
Zeit viel Sport betrieben und gemerkt, dass das viele Nikotin dabei eigentlich nur kontraproduktiv wirkt. Also wurde
der Entschluss gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören. Ich
habe mich dann drei Monate lang geistig auf diesen Tag X
Eine letzte genussvolle Schachtel,
dann war ich für immer clean
vorbereitet – zwischendurch immer wieder einmal versucht,
einen Tag lang nicht zu rauchen. Dieser Tag X war dann auf
einer Asienreise mit Freunden. Urlaub, ohne Stress und lauter Freunde, die Nichtraucher waren – da habe ich mir eine
letzte Schachtel Zigaretten gekauft, sie genüsslich geraucht,
ein Raucherpflaster geklebt und ab dem nächsten Tag begann
meine rauchfreie Ära. Das ist jetzt 15 Jahre her – und ich bin in
dieser ganzen Zeit nie rückfällig geworden. In den ersten fünf
bis sechs Wochen war die Lust, eine zu rauchen, noch groß,
die hat aber bald abgenommen. Dafür ist meine körperliche
Fitness gestiegen, mein Geschmackssinn hat sich verbessert,
das Essen hat intensiver geschmeckt und ich habe besser
geschlafen. Das Schönste: Ich habe die Sucht besiegt!
4
L
iebe Xund-Leserin, lieber Xund-Leser, als neues Gesicht
an dieser Stelle gehört es zum guten Ton, dass ich mich
kurz vorstelle. Ich bin 46 Jahre alt, Diplom-Psychologe und seit Ende meines Studiums ausschließlich im Bereich
Tabakabhängigkeit und Tabakentwöhnung tätig. Das liegt zum
einen daran, dass es in diesem Bereich eine Menge zu tun gibt,
zum anderen – mit einem Augenzwinkern versehen – auch daran, dass mein Expertenwissen sich einfach auf diesen Bereich
beschränkt, ich sozusagen nichts anderes gelernt habe. Ich war
sechs Jahre lang wissenschaftlicher Angestellter beim Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg und habe bereits bei
anderen österreichischen Projekten zur Tabakentwöhnung – wie
dem Rauchertelefon – mitgearbeitet. Für die Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und die Deutsche
Krebshilfe habe ich Selbsthilfebroschüren verfasst, aber
Die Hälfte der lebenslangen Raucher
stirbt an Folgen des Tabakkonsums
auch Weiterbildungsmaterialien zur Schulung von Ärzten und
anderen Gesundheitsberufen.
„Ja“ oder „nein, nicht mehr“ lauten die Antworten, wenn ich
gefragt werde, ob ich denn einmal geraucht habe (ja) oder
Raucher bin (nein, nicht mehr). Jeder Student muss im Rahmen
seines Psychologiestudiums eine systematische Verhaltensänderung vornehmen und darüber eine schriftliche Arbeit verfassen.
Passenderweise habe ich das Rauchen ausgewählt.
Auch nach dieser langen Zeit bleibt die Tabakentwöhnung ein
sehr lohnenswertes Tätigkeitsgebiet. Wussten Sie, dass die
Sterblichkeit von Rauchern in den mittleren Jahren bei beiden
Geschlechtern um das Dreifache erhöht ist? Von den lebenslangen
Rauchern sterben 50 Prozent an den Folgen ihres Tabakkonsums.
Zwischen 1950 und 2000 traf es in Österreich auf diese Weise
etwa 506.000 Menschen; 268.000 dieser Todesfälle ereigneten
sich bereits in den mittleren Lebensjahren. Diese Raucher haben
damit gegenüber einem Nichtraucher im Schnitt 23 Jahre ihres
Lebens verloren. Wenn Sie diese Zahlen selbst überprüfen
wollen, können Sie das im Internet auf www.deathsfromsmoking.net nachlesen.
Das ist schwerer Tobak, aber für den einzelnen
Raucher wahrlich kein Grund zur Verzweiflung:
Es gibt nämlich ein äußerst effektives Gegenmittel. Ein Rauchstopp funktioniert außerordentlich
gut und kann auch in den mittleren Jahren einen
XUND
Peter Schmid:
Der 44 Jahre alte Redakteur
raucht seit seinem 14. Lebensjahr –
und denkt nicht ans Aufhören.
ewichtiges
-Thema
tet mit Experten ein Angebot für
alle, die „ausdämpfen“ wollen!
Großteil des höheren Sterblichkeitsrisikos vermeiden, wenn noch
keiner der fatalen Folgeschäden aufgetreten ist. Den Menschen in
der Steiermark den Rauchstopp zu erleichtern, ist das erklärte Ziel
der Gebietskrankenkasse. Und genau dabei will ich die STGKK in
der nächsten Zeit unterstützen, wenn sie ein umfassendes Versorgungsangebot für veränderungswillige Raucherinnen und Raucher
aufbaut. Der eine braucht mehr, der andere weniger Unterstützung;
Menschen sind sehr verschieden, und dieser Verschiedenartigkeit
soll auch in der Unterstützung bei
der Tabakentwöhnung Rechnung getragen werden. Ich
gratuliere der STGKK
zu dieser vorbildlichen Initiative und
wünsche ihr einen nachhaltigen Erfolg!
Rauchfan!
Mit 14 zu Rauchen begonnen
– und es wird immer mehr.
E
s war mit 14 Jahren, als ich meine erste Zigarette
rauchte – weil’s einfach viele meiner Schulkollegen
auch gemacht haben. Zuerst war es nur so eine Pafferei, das hat mächtig auf der Zunge gebrannt und ich habe
bald gemerkt: „Wenn du inhalierst, dann brennt es nicht!“
Und damit hat meine Raucherära begonnen. Mit 20 Jahren
habe ich zwar einmal versucht aufzuhören, aber das hat
gerade einmal drei Wochen gedauert, dann war ich wieder
mittendrin. Ein komisches Rauchererlebnis hatte ich dann
mit 25 – da hat mir nach einer durchzechten Nacht plötzlich
keine Zigarette mehr geschmeckt und ich habe tatsächlich
drei Monate lang nicht geraucht. Dann wurde mir eines
Abends in einer geselligen Runde eine angeboten, ich habe
sie geraucht und mir gleich wieder eine ganze Schachtel ge-
Nach drei Wochen aus dem
Nichtraucherseminar ausgestiegen
Peter Lindinger: Der Diplompsychologe
ist Experte für Tabakentwöhnung und
unterstützt die STGKK bei der Ausarbeitung
eines Angebotes für Aufhörwillige.
kauft. Dann rauchte ich bis etwa zum 41. Lebensjahr immer
mehr – bis zu 60 Stück pro Tag. Vor dreieinhalb Jahren habe
ich an einem Gratis-Nichtraucherseminar der Stadt Graz
teilgenommen, das hat mich Null angesprochen. Nach drei
Wochen bin ich ausgestiegen. Und habe danach sogar noch
intensiver geraucht.
Klar spüre ich die gesundheitlichen Auswirkungen: Mir fehlt
vor allem beim Wandern die Kondition, bei längeren Radtouren geht mir die Luft aus. Besonders erschrocken war ich,
als ich merkte, dass ich auch beim Schwimmen immer mehr
Probleme habe. Das mache ich jetzt aus Angst, dass etwas
passiert, gar nicht mehr. Trotzdem habe ich momentan nicht
vor, mit dem Rauchen aufzuhören.
5
XUND
Rauchen
schädigt
Rauchen ist an der Entstehung
von 40 Krankheiten beteiligt.
R
auchen ist an der Entstehung von ungefähr 40 Krankheiten beteiligt. Durch die Zersetzung von Tabak, Papier
und Zusatzstoffen im Glutkegel der Zigarette nimmt der
Raucher außer dem Nikotin noch bis zu 4.000 weitere Stoffe
auf, die krebsfördernd, erbgutverändernd oder gefäßschädigend
sind. Durch das im Tabakrauch enthaltene radioaktive Element
Pollonium-210 ist Zigarettenrauch außerdem eine bedeutsame
Quelle krebserzeugender radioaktiver Strahlung. Die schädigende Wirkung von Tabak auf den menschlichen Organismus
bei Eigen- und durch Passivkonsum ist mittlerweile unumstritten. Durch Tabakkonsum und dessen direkten und indirekten
Einfluss auf den menschlichen Körper sterben weltweit jährlich
mehr Menschen als durch AIDS, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Und auch in
Österreich sterben jährlich ungefähr 13.000 Menschen an den
Folgen des Tabakkonsums.
Epidemie des Rauchens –
Geschichte einer Kontroverse
Ab dem Jahr 1950 belegen Studien die Schädlichkeit des Tabakrauchs. Die Industrie versuchte in der Folge, den Teergehalt
der Zigaretten zu reduzieren und vermarktete verstärkt die 1930
erfundene Filterzigarette. Seit dem Jahr 1952 weiß die Tabak-
Rauchen: Ursache
Foto: Bilderbox
industrie, dass der Zigarettenrauch Krebs erzeugt. Trotzdem
bestreitet sie bis in die 1990er-Jahre jeden kausalen Zusammenhang. Ab 1964 führen die Regierungen verschiedener Länder
Maßnahmen ein, mit denen der Zigarettenkonsum eingeschränkt
werden soll. 1996 veröffentlicht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen ersten Weltbericht über „Die Epidemie des
Rauchens“. Seitdem wurde die Datenlage immer dichter und
härter, die Evidenzen immer klarer, so dass mittlerweile keinerlei Ausreden mehr gelten.
für rund
40 Krankheiten
Tabakbezogene
Symptome:
Tabakbezogene
Krankheiten:
Angina Pectoris
Chronisch obstruktive Bronchitis, Lungenemphysem
Sauerstoffmangel
Lungenentzündungen, Krebs (Lunge, Kehlkopf, Mundhöhle, Rachen,
Diffuse Leistungsschwäche
Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Gebärmutter, Brust, Leukämie)
Infektanfälligkeit
Asthma, Bluthochdruck, arterielle Verschlusskrankheiten (Raucherbein)
Kurzatmigkeit
Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenerkrankungen
Raucherhusten
Impotenz und Unfruchtbarkeit, Hautalterung
Mythos 90-jähriger Raucher:
Auch wenn es immer wieder Ausnahmen gibt, grundsätzlich ist Nikotin
ein Gesundheitskiller.
Kurzer
Lebenszug
Der 90-jährige Raucher ist ein
Mythos – Nikotin lässt nicht altern.
J
eder Raucher kennt einen Menschen, der „sein Leben
lang geraucht hat und trotzdem 90 Jahre alt geworden
ist“. Aber das heißt leider gar nichts, denn jeder Mensch
ist anders: Die Toleranzschwelle ist je nach Alter, Geschlecht,
dem Alter, in dem man mit dem Rauchen begonnen hat, der
Dauer des Rauchens, der Menge und der Art des Rauchens
unterschiedlich.
Dabei dürfen auch andere Risikofaktoren wie etwa Alkoholkonsum, Bluthochdruck, Stress, Fettleibigkeit, Diabetes,
Kaum 90-jährige Raucher, weil sie
mit 0 an Lungenkrebs sterben
Verhütungspillen, Cholesterin und Bewegungsarmut nicht vergessen werden – lauter Faktoren, welche sich nicht summieren,
sondern multiplizieren! Ganz abgesehen davon unterliegt man
hier schnell einem Trugschluss: Denn wer kennt schon die 90jährigen Raucher, die mit 60 an Lungenkrebs gestorben sind?
Statistisch sterben Raucher deutlich früher als Nichtraucher,
gesellschaftlich sichtbar bleiben aber nur die überlebenden
Raucher – und vermitteln den falschen Eindruck, dass Rauchen
doch gar nicht so schädlich wäre.
Ab dem 50. Lebensjahr liegen zwischen der Überlebensrate
von Rauchern und Nichtrauchern zehn Jahre!
LeBenseRWaRtunG
Abb. von www.Rauchfrei.de erstellt
Überlebende in %
100
Aufgehört im Alter
von 35-44
80
0
40
20
0
Nichtraucher
Aufgehört im Alter
von 45 bis 54
Zigarrettenraucher
40
50
0
70
Alter
80
90 100
7
XUND
Wie höre
ich auf?
Jeder Raucher ist unterschiedlich abhängig und unterschiedlich motiviert.
J
eder Raucher ist unterschiedlich stark tabakabhängig und hat
unterschiedliche persönliche und soziale Erfahrungen und
Unterstützungsmöglichkeiten. Hinzu kommt noch der unterschiedliche Grad der „Aufhörmotivation“. Gründe und Wege, den
Glimmstängel für immer auszudämpfen:
1. Selbstintervention (durch Bücher, Folder, Plakate …): Erfolge
bei schwacher Tabakabhängigkeit und großer Motivation zum
Rauchstopp!
2. Motivation zum Rauchstopp durch medizinisches Personal: hebt
die Chancen um das 1,5-fache!
3. Rauchertelefon: für jeden Menschen mit Telefon zugänglich,
individuelle Entwöhnungsbegleitung auch für starke Raucher - siehe
Kasten!
4. Interaktive Internetangebote: für jeden Menschen mit Internet
zugänglich, individuelle Entwöhnungsbegleitung auch für starke Raucher und Austausch mit Gleichgesinnten und Experten im Forum!
5. Verhaltenstherapeutische Gruppenentwöhnung: starke und sehr
starke Abhängigkeit, individuelle Behandlung auch durch Medikamente möglich, positive Gruppendynamik.
6. Einzelberatung: sehr starke Abhängigkeit, Risikogruppen
(Schwangere, präoperativ, bereits bestehende Lungenerkrankungen
…), individuelle Behandlung auch durch Medikamente möglich.
7. Stationäre Entwöhnung: bei sehr starker Abhängigkeit, gefährlichen Grund- oder Begleiterkrankungen, Risikogruppen, wenn
engmaschige Kontrollen während des Entzugs nötig sind.
AUFHÖRMOTIVATION
Jeder Raucher ist unterschiedlich stark tabakabhängig und
braucht deshalb sein individuelles Aufhör-Programm
Motivation schwach
Abhängigkeit Ausstieg unwahrschwach
scheinlich, aber ohne
professionelle Hilfe
möglich, Stärkung
der Motivation.
Motivation stark
Ausstieg allein oder
mit Minimalunterstützung wahrscheinlich,
Anstoß eines
Ausstiegsversuchs.
Abhängigkeit Ausstieg unwahrstark
scheinlich, Stärkung
der Motivation, um
den Patienten für eine
Behandlung zugängig
zu machen.
Ausstieg ohne Unterstützung unwahrscheinlich, Behandlung ist
wichtig, Unterbreitung
eines Behandlungsangebots.
8
Foto: XUND
8. Nikotinersatzmedikamente: erst notwendig bei stärkerer Tabakabhängigkeit ab zehn bis 20 Zigaretten/Tag und erster Zigarette des
Tages in den ersten 30 Minuten nach dem Aufstehen, dann gute
Wirksamkeit, von willkürlichem Gebrauch wird abgeraten. Beratung
kann die Erfolgsrate bei verhaltenstherapeutischen Entwöhnungen
verdoppeln.
9. Zyban oder Champix: verschreibungspflichtig, gute Abwägung
von Wirkung – Nebenwirkungen nötig, dann gute Wirksamkeit.
Von der WHO nicht anerkannte Entwöhnungsmethoden sind
Akupunktur, Hypnose, Aversionstherapie, esoterisch-religiöse
Rituale, Homöopathie ... Was nicht heißt, dass diese Methoden
nicht Entzugssymptome mildern können oder im Einzelfall zum
Rauchstopp führen.
Wichtig und wünschenswert wäre, gleichzeitig gesellschaftlich einen Lebensraum zu schaffen, in dem Nichtrauchen gewollt und normal ist.
ANGEBOTE
DER
STGKK
Auch bei der STGKK heißt es ab Sommer/Herbst 2007
„endlich-aufatmen“! Das Team der Gesundheitsförderung
der STGKK ist unter internationaler Expertise dabei, ein
umfassendes Programm für Sie zu entwickeln. Wir starten
noch heuer mit Entwöhnungsangeboten für alle Abhängigkeitsstufen. Die Palette der Entwöhnmaßnahmen wird
von Rauchertelefon, Internetangebot bis hin zu Gruppentherapien und einer Rauchersprechstunde reichen. Mehr
dazu in der Juni-Ausgabe. Wer nicht mehr warten will,
dem sei die Telefonnummer des Rauchertelefons ans Herz
gelegt: 0810/810013, dort erhalten Sie von kompetenten
Experten die besten Informationen zum Rauchstopp plus
Entwöhnungsbegleitung!
XUND
Rauchen: schadet nicht nur dem
Raucher – auch die Nichtraucher
riskieren schwere Erkrankungen, vor
allem Kinder leiden unter Tabakrauch.
Einer raucht,
viele leiden
Täglich vier Tote durch Passivrauch:
Wer aufhört, schützt auch Nichtraucher
D
ass Raucher sich durch ihren Tabakkonsum massivem gesundheitlichem Risiko aussetzen, ist hinlänglich bekannt
und unbestritten. Weniger bekannt sind jedoch nach wie
vor die dramatischen Zahlen rund um das Passivrauchen. „Tatsache ist jedoch, dass es bereits in den siebziger Jahren erste Studien gegeben hat, die belegten, dass Passivrauchen zu schweren
Erkrankungen führen kann“, verweist Dr. Kathryn Hoffmann,
Ärztin für Allgemeinmedizin und psychosoziale Medizin der
STGKK, auf die vielen Menschen, die unfreiwillig Nikotinbelastungen ausgesetzt sind. Jeden Tag sterben in Österreich vier
Personen an den Folgen des Passivrauchens! Viele, die tagtäglich
am Arbeitsplatz oder in Lokalen Rauchern ausgesetzt sind, riskieren Schäden wie Asthma, Bronchitis, Herzerkrankungen usw.
(siehe Kasten rechts!).
Hoffmann: „Der Passivrauch setzt sich aus dem Haupt- und dem
Nebenstromrauch zusammen. Der Hauptstromrauch ist jener
Rauch, der vom Raucher wieder ausgeatmet wird, der Nebenstromrauch ist jener, der von der glimmenden Zigarettenspitze
ausströmt. Rund 85 Prozent des Rauches macht dieser Nebenstromrauch aus, der in der Zusammensetzung gleich konzentriert
ist wie jener, den der Raucher inhaliert – der Nichtraucher atmet
ihn jedoch ungefiltert ein.“ Wie massiv Passivrauch schädigt,
hängt wesentlich von der Dauer der „Konsumation“, der Konzentration und der körperlichen Beschaffenheit des Nichtrauchers ab.
Besonders belastet werden natürlich Kinder. „Augenentzündungen, chronische Bronchitis, Asthmaanfälligkeit, aber auch Zusammenhänge mit dem plötzlichen Kindstod und dem sogenannten
,Zappelphilipp-Syndrom‘“, nennt Hoffmann schlimme Belastungen, mit denen vollgequalmte Kinder zu kämpfen haben.
Nach wie vor ein Problem: rauchende Schwangere! Sie riskieren
bei ihrem Baby Schädigungen von Lunge und Gehirn, Frühgeburten und eine körperliche Unterentwicklung.
PASSIVRAUCH: DIE SCHÄDEN
Atemwege
• Asthma (40–60 Prozent erhöhtes Risiko)
• Lungenentzündung
• Bronchitis
• Mittelohrentzündung bei Kindern
• verringerte Lungenfunktionswerte
• Reizung der Nase und der Augen
• Reizung der Atemwege mit Husten und Auswurf
Krebserkrankungen
• Lungenkrebs (20–30 Prozent erhöhtes Risiko)
Herz- und Kreislauferkrankungen
• koronare Herzerkrankungen
• Herzinfarkt (32 Prozent erhöhtes Risiko)
• Schlaganfall (82 Prozent erhöhtes Risiko)
• Gefäßverschlusserkrankungen
• Arteriosklerose
Quelle: Österreichische Krebshilfe
Foto: Bilderbox
9
XUND
Gut beraten:
Bei der Diätologin Birgit Grieß
bekommt man Rat in Sachen
gesunder Ernährung.
Zigaretten sind kein
Weg zur Schlankheit
Viele Raucher fürchten, nach dem Raucher-Stopp zuzunehmen.
Diätologin Birgit Grieß gibt Tipps gegen Heißhunger-Attacken.
Rauchen ist sicherlich kein Mittel
zur Gewichtsregulierung
chen ist kein Mittel zur Gewichtsregulation“, stellt die Diätologin
der STGKK, Birgit Grieß, klar. Wenn man mit dem Rauchen aufhört, dann verbraucht der Körper während einer Übergangszeit zunächst etwas weniger Energie. Gleichzeitig kann Nahrung wieder
besser verwertet werden,
da sich der bei den meisten Rauchern chronisch
gereizte Verdauungstrakt
regenerieren kann. Ein Teil
der neuen Nicht-Raucher
nimmt in dieser Anfangszeit zu.
Häufiger betroffen sind dabei Menschen, die bereits
Gewichtsprobleme haben. Studien weisen aber
darauf hin, dass
sich die maximale Gewichtszunahme durchschnittlich nach
etwa sechs Monaten zeigt und
das Gewicht nach etwa einem
Jahr wieder auf das ursprüngliche
Niveau absinken kann. „Auch das
Geschmacks- und Geruchserlebnis
ändert sich“, so Grieß.
Warum ist der Nikotin-Stopp für Raucher aber nun so schwierig? Das Nikotin erreicht binnen Sekunden über die
Blutbahnen das Gehirn. Endorphine
werden ausgeschüttet und damit gibt
es eine „belohnende Wirkung“ des
Rauchens. „Dieses Gefühl muss das
10
Gehirn mit etwas anderem verbinden lernen. Es sollte ein Stoff
sein, der das Gehirn genau so gut ‚belohnt‘ – zucker- und fetthaltige Lebensmittel sind zwar ein guter Ersatz für die Wirkung
des Nikotins, für die gesunde Ernährung sind sie aber nicht
förderlich“, gibt die Diätologin Tipps. „Man sollte besser auf
kohlenhydratreiche Kost achten, die viele Vollkorn-Produkte,
Gemüse und Obst beinhaltet.“ Hilfreich für den Nikotin-Entzug
sei außerdem, dass man Situationen, die das Rauchen fördern,
anfangs umgeht. „Der Körper verbindet die Zigarette mit einem
Umstand, wie zum Beispiel Kaffee trinken. Hat man dabei immer
geraucht, versteht der Körper nicht, dass man das nun nicht mehr
macht“, so Grieß und ergänzt: „Die Zigarette ist außerdem eine
Beschäftigung für die Finger – da sollte man nach Alternativen
suchen, beispielsweise das Drehen von Stiften.“
Bei Heißhunger-Attacken darf
man sich anfangs Snacks gönnen
Und was tun, wenn sich der allseits bekannte Heißhunger, der
nach dem Aufhören mit dem Rauchen häufig eintritt, zu Wort
meldet? „Man kann diese Attacken einschränken, indem man
neben den empfohlenen drei Hauptmahlzeiten immer wieder
einen kleinen Snack, empfohlen in Form von Obst oder fettarmen
Milchprodukten, nimmt. Auch Kaugummi-Kauen kann helfen,
den Heißhunger einzudämmen“, so Grieß.
Hört man mit dem Rauchen aber nicht auf, sollte
man besonders auf eine gesunde
Ernährung Wert legen. Der
Leitsatz ‚Nimm fünf Portionen Gemüse und Obst
am Tag‘ ist hier sehr
hilfreich. Die darin
enthaltenen sekundären Pflanzen-Inhaltsstoffe können die ‚freien
Radikale‘ bekämpfen.
Foto: Bilderbox
A
n bösartigem Lungenkrebs sterben jährlich etwa 3.500
Österreicher. Bei nur einem Zigaretten-Zug bombardieren
100 Billionen „freie Radikale“ die Zellen, die lebenswichtige Prozesse stören können, indem sie sich mit anderen
Molekülen verbinden und diese zerstören. Dies ist grundsätzlich
wohl Anlass genug, um dem Glimmstängel Lebewohl zu sagen.
Zahlreiche Raucher befürchten aber, dass der Nikotin-Stopp
zwangsläufig mit einer Gewichtszunahme verbunden ist. „Rau-
Foto: XUND
FAKTEN
UND
TIPPS
➭ Rauchen ist kein Schlankmacher
Manche Menschen nehmen nach dem Nikotin-Stopp zu.
Diese Gewichtszunahme kann aber innerhalb eines Jahres
auf das ursprüngliche Niveau zurücksinken.
➭ Besseres Schmecken und Riechen
Nachdem man mit dem Rauchen aufgehört hat, ändern
sich der Geschmacks- und Geruchssinn. Man erlebt Düfte
und Geschmackssorten wieder viel intensiver.
➭ Endorphine müssen animiert werden
Die Endorphine müssen statt mit Nikotin beispielsweise
durch gesunde Ernährung (z. B. Vollkornprodukte, Obst
und Gemüse) und Bewegung animiert werden.
➭ Rauch-Situationen entgehen
Der Körper verbindet die Zigarette mit einer Situation (zum
Beispiel mit Kaffee trinken). Diese sollte man anfangs ganz
bewusst vermeiden.
➭ Fingern eine Beschäftigung geben
Die Zigarette ist eine Beschäftigung für die Finger. Ersatzweise kann man beispielsweise Stifte oder kleine Bälle mit
den Fingern drehen und wenden.
➭ Bei Heißhunger darf man Snacks essen
Heißhunger kann anfangs mit Mini-Snacks, in Form von
Obst oder fettarmen Milchprodukten, gestillt werden. Auch
Kaugummi-Kauen kann helfen.
➭ Raucher sollen auf bunte Ernährung achten
Der Leitsatz „Nimm fünf Portionen Gemüse und Obst am
Tag“ ist gut für Raucher. Je bunter der Teller ausfällt – das
gilt auch für Nichtraucher – desto gesünder ist er.
11
XUND
Blutwurst und Minzeis
auf Hauben-Niveau
Gasthof „Zum Forsthaus“ in Fischbach: Christian Übeleis kocht
sich mit regionalen Produkten zur internationalen Klasse hoch!
E
s gibt sicherlich viele Gründe, einen Ausflug nach Fischbach zu machen – die Gemeinde ist schließlich Höhenluftkurort und wurde bereits als schönstes Gebirgsdorf
des Landes ausgezeichnet. Ein ganz besonderer Grund nach
Fischbach zu kommen ist allerdings der Gasthof „Zum Forsthaus“
– ein Herrschaftshaus aus dem Jahre 1630, in dem bereits seit 45
Jahren aufgekocht wird.
Jetzt schwingt dort Christian Übeleis den Kochlöffel – und das
in solcher Vollendung, dass er seit dem Jahr 2000 von Gault
Millau mit zwei Hauben ausgezeichnet wird. „Das bedeutet aber
auch stets eine enorme Herausforderung. Aber wenn man mit
In einem Glaserl Bier oder Wein
steckt kulinarische Inspiration
Liebe und Kreativität bei der Sache ist, dann ist natürlich auch
das Ergebnis dementsprechend“, lässt Übeleis Einblick in seine
Küchengeheimnisse nehmen. Und die sind gar nicht so geheim:
„Topfrische Grundprodukte, mehrheitlich von Bauern aus der Region, immer saisonal.“ Da findet sich in der Umgebung ja einiges:
etwa Almo-Rind, Weizer Berglamm, Bachforellen, Pilze, Honig
oder Gemüse. Gepaart mit Kochkenntnissen, die sich Übeleis
in den Lehrjahren im Grazer Parkhotel angeeignet hat und die
unter Starkoch Jörg Wörther in Bad Gastein verfeinert wurden,
ergibt das eben eine regionale Küche von internationalem Format.
Übeleis hat übrigens ein spezielles kulinarisches Steckenpferd
– er mag auch die steirisch-deftige Küche und bietet daher immer
wieder selbstgemachte Blut-, Brat- und Erdäpfelwurst an. Auch
Spanferkel und Kalbskopf finden bei den Gästen, die dafür sogar
12
12
ZUTATEN
➭ Mengen für
vier Personen:
400 g Bachsaiblingfilets, 50 g
frischer Dill, vier kleine Paradeiser (Haut abgezogen),
Salz, weißer Cayennepfeffer,
Koriander gemahlen, Zitronensaft, Olivenöl, zwei Stück
Paradeiser gemixt und durch
ein Sieb passiert.
eigens aus Wien angereist kommen, großen Anklang – ebenso wie
das Minzcreme-Eis, das mittlerweile schon Kultstatus erreicht hat.
Wie sich der Küchenchef am besten inspiriert? „Bei einem Glaserl
Bier oder Wein!“ Auf der Weinkarte finden sich übrigens 140
Positionen, neben Steirern und Burgenländern vor allem Tröpferl
aus Italien und Frankreich. Für den krönenden Abschluss eines
Haubenmenüs stehen dem Gast 40 Destillate zur Auswahl.
Privat lässt sich der Vater von zwei Söhnen, Fabian und Gregor,
gerne von seiner Frau Alexandra bekochen. Die Hauptschullehrerin legt aber auch im Restaurant kräftig Hand an – Service,
Dekos und Buchhaltung sind ihr Revier. Hand anlegen heißt es
in den nächsten Wochen auch beim Umbau – ein neues Flair, ein
erweitertes Zimmerangebot und zudem auch noch ein Wintergarten stehen den Gästen dann zur Verfügung.
XUND
Küche mit Ausblick
So macht kochen Spaß –
eine große, geräumige
Küche mit herrlichem Ausblick.
Fotos: xpress
ZUTATEN
VORPEISE
➭ Mengen für vier Personen:
➭ Zweierlei Bachsaibling mit Gurkenespuma und
Paradeiser: Von 200 g Saibling Haut abziehen, würfeln. Mit
Gurkenespuma für die Vorspeise: 250
g Salatgurken mit Schale, 1/8 l Jogurt,
60 g Sauerrahm, drei Blatt Gelatine,
Salz, Cayennepfeffer, Kümmel. Zubereitung: Gelatine in Wasser einweichen,
ausdrücken, in Obers erwärmen, auflösen. Alles mixen, passieren und in einen
ISI füllen. Eine Kapsel aufschrauben und
schütteln. Zwei Stunden kühl stellen.
HAUPTSPEISE
➭ Lammkarree im Frühlingskräutersaft mit
Bohnen, Paprika und gerührter Polenta: Karree
in Olivenöl und Butter auf jeder Seite sechs Minuten braten,
Knoblauch und Thymian mitbraten. Im Rohr bei 90 Grad ziehen
lassen. Bratensatz mit Gemüsefond aufgießen. Auf ein Drittel
einkochen, Kräuter dazu und mit 50 g Butter montieren. Mit
Salz, Pfeffer, Zitronensaft abschmecken, Lamm mit Kräuterfond
übergießen. Paprika schälen, in Streifen schneiden, in Olivenöl
schmoren. Bohnen kochen, in Butter schwenken. Polenta in Olivenöl und Butter anrösten, mit Milch aufgießen, weich kochen.
Salz, Pfeffer, Koriander, einem EL Olivenöl und Dill abschmecken,
Zitronensaft dazugeben, Laibchen formen und auf jeder Seite 20
Sekunden anbraten. Die restlichen Filets der Länge nach in Streifen
schneiden und schlangenförmig auf Holzspieße aufspießen. Mit
Salz, Cayennepfeffer und Koriander würzen, in grob geriebenem
Weißbrot drehen und rasch anbraten. Von den Paradeisern Deckel
abschneiden, Fruchtfleisch auskratzen, passierte Paradeiser mit
Salz, Basilikum, Olivenöl abschmecken und einfüllen.
ZUTATEN
➭ Mengen für
vier Personen:
600 g Karree ausgelöst, je
50 g Petersilie, Basilikum,
Kerbel, Estragon, Bärlauch
und Schnittlauch, zwei rote
Paprika, 100 g Maisgrieß,
1/2 l Milch, Olivenöl, Salz,
Pfeffer weiß, Butter, 1/2 l Gemüsefond, 150 g Fisolen.
ZUTATEN
NACHSPEISE
➭ für vier Personen:
➭ Buttermilchcreme mit Birnenrösti und roten
Rüben: Birne schälen, entkernen, raffeln. Saft auspressen, übri-
Birnenrösti: zwei Birnen, 30 g
Honig, ein Eigelb, 30 g Grieß.
Creme: 1/4 l Buttermilch, 50 g
Waldhonig, 5 cl Orangensaft,
drei Blatt Gelatine, 200 ml
Obers. 200 g gekochte Rote
Rüben, 60 g Zucker, 10 g Maizena, Saft einer Orange, 1/8 l
Johannisbeersaft, Ingwer.
ge Zutaten hinzugeben und durchmischen. Laibchen formen und
in Butterschmalz goldbraun braten. Buttermilchcreme: Buttermilch
mit Honig süßen, Gelatine kalt einweichen, ausdrücken und im
erwärmten Orangensaft auflösen. Buttermilch und Orangensaft
verrühren, überkühlen, geschlagenes Obers unterziehen. Kühl
stellen. Rote Rüben: Zucker in einer Pfanne karamellisieren, mit
Orangensaft ablöschen. Rüben und zwei Scheiben Ingwer zugeben, aufkochen, mit in Wasser aufgelöstem Maizena binden.
13
XUND
Professionelle Behandlung:
Dr. Johannes Hanfstingl behandelt
mit seinem Team und viel Know-how
zahlreiche Osteoporose-Patienten.
Stopp dem Zerfall
der Knochen
Bei rascher Diagnose und Behandlung kann Osteoporose geheilt
werden – auch viele Männer leiden unter der Knochenkrankheit!
O
steoporose ist eine heimtückische Krankheit, die meist
lange Zeit nicht bemerkt wird. Bei dieser Erkrankung
vermindert sich der Kalziumgehalt der Knochen, insbesondere der Wirbelsäule und des Oberschenkelhalses. Die
Entmineralisierung, deren Stärke von Person zu Person unterschiedlich ist, beginnt bereits ab dem 35. Lebensjahr und kann so
weit fortschreiten, dass es zu spontanen Knochenbrüchen kommt.
Die Ursache von Osteoporose ist entweder eine eigenständige
Erkrankung oder auf Stoffwechsel-, Schilddrüsen-, Leber- und
Nieren-, chronische Darmerkrankungen sowie Folgen von
Krebserkrankungen zurückzuführen. Auch Laktose-Intoleranz,
Hormonstörungen, frühzeitiges Fehlen von weiblichen Hormonen durch einen verfrühten Eintritt des Wechsels, die Entfernung
von Eierstöcken, länger andauernde Cortison-Behandlungen und
falsche Ernährung sowie mangelhafte Kalzium-Zufuhr, fehlende
Nur 25 Prozent der Betroffenen
wissen von ihrer Erkrankung
Osteoporose-Fakten
➭ Entmineralisierung ab dem 35. Lebensjahr
Der Kalzium-Gehalt der Knochen verringert sich, von Person zu Person unterschiedlich stark, ab dem 35. Lebensjahr. Ein gesunder Lebensstil kann dies oft ausgleichen.
➭ Traurige Bilanz
In Österreich ereignen sich jährlich 520.000 Wirbelkörper- und 11.000 Schenkelhalsfrakturen. Nur einer von
fünf Patienten wird rechtzeitig behandelt.
➭ Auch zahlreiche Männer erkranken
Studien belegen, dass wesentlich mehr Männer unter
Osteoporose leiden als bisher angenommen. Eine rechtzeitige Diagnose kann die Krankheit weitgehend heilen.
➭ Ursachen der Erkrankung
… sind etwa Stoffwechsel-, Schilddrüsen-, Leber- und
Nieren-, chronische Darmerkrankungen sowie Folgen von
Krebserkrankungen oder schlechter Ernährung.
14
körperliche Aktivität, ausgeprägtes Untergewicht, Kaffee- und
Nikotinmissbrauch können die Krankheit auslösen.
In der Altersgruppe der 50- bis 54-jährigen Frauen leiden bereits
fünf Prozent an mindestens einer Wirbelkörperfraktur. Aber nur
25 Prozent der Betroffenen wissen von ihrem Leiden.
In der Altersgruppe der 70- bis 74-jährigen Frauen ist bereits ein
Viertel von mindestens einer Wirbelkörperfraktur betroffen.
„Studien belegen auch, dass wesentlich mehr Männer unter
Osteoporose leiden als bisher angenommen“, weiß Dr. Johannes Hanfstingl, Leiter des Ambulatoriums für Gynäkologie der
Steiermärkischen Gebietskrankenkasse und er fügt hinzu: „Daraus
ergibt sich, dass sich in Österreich jährlich etwa 520.000 Wirbelkörper- und etwa 11.000 Schenkelhalsfrakturen ereignen.“
Traurige Bilanz: Nur einer von fünf Patienten wird rechtzeitig
behandelt. An den Folgen einer Schenkelhalsfraktur sterben rund
ein Drittel der Betroffenen, das zweite Drittel bleibt zeitlebens
behindert und nur ein Drittel wird weitgehend geheilt.
Um rechtzeitig eine Diagnose stellen und eine Behandlung ermöglichen zu können, wird im Frauen-Ambulatorium der GKK
eine dem internationalen Standard entsprechende Abklärung
durchgeführt. Es können sich Versicherte aller Krankenkassen und
selbstverständlich auch Männer dazu anmelden. Eine medikamentöse Behandlung oder Änderung der Lebensführung kann auch im
Alter zu einem Knochendichte-Zuwachs führen und das Risiko
auf eine Verschlechterung der Lebensqualität verhindern.
Fotos: XUND
sO
WIrD BeHanDeLt
➭ Erhebung des Osteoporose-Risikos
Der behandelnde Arzt erhebt das Krankheits-Risiko.
Hierauf erfolgt dann die Zuweisung zur Untersuchung.
Im Normalfall wird alle zwei Jahre untersucht.
Über einen enormen Qualitätssprung im medizinischen
Angebot freut man sich am LKH Stolzalpe. Dort gibt
es seit Jahresbeginn ein neues Magnetresonanz-Tomografie-Institut mit topmoderner Ausstattung. Das
innovative MR-System ermöglicht schnelle und nicht
strahlenbelastende Untersuchungen. Die offene Anlage
bietet vor allem bei klaustrophobischen, narkotisierten,
überwachten und übergewichtigen Patienten sowie bei
Kindern enorme Vorteile. Zu untersuchende Säuglinge
finden sogar zusammen mit der Mutter im MR Platz. Das
Hightech-Gerät garantiert größtmögliche Sicherheit bei
geringster Belastung, Untersuchungsergebnisse liegen
in kürzester Zeit und
in bester (Bild-)Qualität
vor. Einzigartig sind auch
die Möglichkeiten rund
um spezielle orthopädische Untersuchungen
wie Wirbelsäulen- und
Schulterfunktionsaufnahmen.
Die Konstruktion des
neuen MRT-Instituts ist
zudem ein österreichweites Musterbeispiel für
eine sinnvolle Koopera- Dr. Peter Schmidt betreibt
tion zwischen öffentli- das neue MR-Institut.
chem Spital und niedergelassener Ärzteschaft. Das Institut wird von Dr. Peter
Schmidt als niedergelassenem Facharzt für Radiologie
betrieben, das MR-Gerät dient aber gleichzeitig auch
als Spitalsgerät für die Patienten des LKH Stolzalpe.
Dadurch ergeben sich sinnvolle Synergie-Effekte wie
eine optimale Nutzung und Auslastung, optimale
Versorgung für die ländliche Bevölkerung, optimale
Personalkostenstruktur usw. Ein Modell, das durchaus
im europäischen Gesundheitswesen Schule machen
könnte. Tel. 0 35 52/24 24-28 50 (Anmeldung), E-Mail:
mrinstitut-schmidt@lkh-stolzalpe.at.
➭ Messung der Knochendichte
Es erfolgt eine strahlungsarme Röngtenuntersuchung
der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelhalses als
häufigst betroffene Regionen des Körpers.
➭ Errechnung des Kalkgehalts der Knochen
Zur Absicherung wird häufig auch noch die Wirbelsäule
geröntgt und eine Blutabnahme zur Bestimmung des
Knochenstoffwechsels durchgeführt.
➭ Weitere Behandlung
Der behandelnde Arzt erhält den Befund und kann medikamentös behandeln beziehungsweise den Patienten zur
Änderung des Lebensstils animieren.
Fotos: MRT-Institut/Werbung
Dank modernster Technik ermöglicht das neue MRGerät treffsichere Diagnosen in kürzester Zeit.
15
XUND
Stolzalpe: Modernes
MRT-Institut für
treffsichere Diagnosen
XUND
Oberarzt Dr. Frank Schneider
von der Kinderorthopädie am LKH
Graz gibt Tipps für den richtigen
Kinderschuh-Kauf.
Kinder darf niemals
der Schuh drücken
Die Mehrheit der Kinder hat zu kleine Schuhe, dies kann fatale
Folgen für die Weiterentwicklung nach sich ziehen.
G
lücklicherweise kommen die meisten Kinder mit gesunden Füßen zur Welt. Durch die eingezwängte Haltung im
Mutterleib können sie anfangs jedoch verkrümmt oder
verbogen erscheinen“, sagt OA Dr. Frank Schneider von der
Kinderorthopädie am LKH Graz. Das normalisiert sich in der
Regel ohne spezielle Behandlung in den ersten Lebenswochen.
Nur wenn eine der seltenen angeborenen Fußfehlstellungen
vorliegt, ist eine Therapie mit Gipsen oder manchmal sogar
Operationen notwendig.
Schuhe brauchen Kinder für ihre ersten Schritte nur wo sie nicht
barfuß oder in Socken sein können. Ob Kleinkinder Hausschuhe
oder Laufsocken tragen, ist Geschmackssache, aber auch von der
Bodenbeschaffenheit (z.B. im Kindergarten) abhängig.
Kinder, die noch nicht gehen,
brauchen keine Schuhe
Ein Kind, das noch nicht geht, braucht nur einen Wärmeschutz,
also keine richtigen Schuhe. Die Füße des Kleinkindes sind außerordentlich gut beweglich, daher ist es nicht verwunderlich,
dass sie beim Stehen einknicken oder auf der Innenseite absinken.
Dieser Eindruck wird durch einen Fettkörper an der Innenseite
verstärkt, der Fuß erscheint sehr flach. Der so genannte Flachfuß
des Kleinkindes ist normal.
Kinderfüße wachsen schnell,
regelmäßig kontrollieren!
Als Faustregel gilt eine Größenzunahme pro Jahr von zwei bis
drei Schuhnummern im Vorschulalter und zwei Schuhnummern
im Schulalter. Es gibt aber individuell große Unterschiede. Bei
Kleinkindern sollte man daher alle drei Monate, im Schulalter
jedes halbe Jahr die Schuh- bzw. Fußgröße kontrollieren.
Hausschuhe werden offensichtlich von den Eltern gerne vergessen. Sie werden seltener ersetzt als die Straßenschuhe, obwohl
sie fast den ganzen Tag getragen werden.
75 % der Kinder tragen zu kurze
Straßen- oder Hausschuhe
Foto: XUND
16
Zu kleine Schuhe können zu Fehlstellungen der Zehen und des
Fußes führen. Nur mehr 40 Prozent der Erwachsenen haben
gesunde Füße – die Ursache liegt häufig darin, dass in Kindertagen im wahrsten Sinne des Wortes der „Schuh gedrückt“ hat
(Auswirkungen zu kurzer bzw. zu langer Schuhe können Knie-,
XUND
Kleine Füße brauchen große
Aufmerksamkeit: über die Bedeutung
ideal passender Kinderschuhe – und der
Guide zum richtigen Kinderschuh.
Foto: Bilderbox
Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden sein). Je jünger Kinder
sind, desto weniger merken sie, dass die Schuhe zu klein (oder
die Füße zu groß) werden. Dies ist ja auch nicht plötzlich der
Fall, sondern geschieht durch das allmähliche Wachstum. Kinder
neigen dazu, die Zehen einzuziehen, wenn der Schuh drückt.
Deutliche Zeichen für zu große Füße in zu kleinen Schuhen sind
natürlich Druckstellen bzw. Schmerzen.
Kinderfüße brauchen
Bewegungsfreiheit
Jeder Fuß sieht anders aus, bei gleicher Länge treten Unterschiede in der Breite und Höhe auf. Dies sollte bei der Auswahl
der Schuhe nach Möglichkeit wie folgt berücksichtigt werden:
Genau wie die Erwachsenen sollten auch Kinder die Schuhe in
den passenden Größen anprobieren.
KRITERIEN
Grundsätzlich brauchen die Füße so viel Bewegungsfreiheit wie
möglich, um in ihrer Entwicklungsfähigkeit – dies gilt für alle
Altersstufen – nicht eingeschränkt zu sein. Die richtig gemessene
(Schuh)Größe rechnet einen Längsspielraum von 10 bis 15 mm
an der Fußspitze mit ein, den die Zehen beim Abrollen brauchen.
Wenn man die Innensohle herausnimmt und das Kind mit den
Strümpfen auf die Sohle stellt, kann man das gut erkennen. Die
so genannte Daumenprobe ist nicht immer zuverlässig, weil die
meisten Kinder die Zehen einziehen, wenn man auf die Schuhspitze drückt.
Ist es warm genug, ist außerdem das Barfuss gehen auf weichem
Untergrund ideal: Beim Stehen, Gehen, Hüpfen, Springen und
Laufen wird die Muskulatur abwechslungsreich geschult und
gekräftigt. Geschicklichkeitsübungen, wie balancieren auf einem
Besenstiel oder kleine Gegenstände mit den Zehen aufheben,
unterstützen zusätzlich die Kräftigung der Fußmuskulatur.
FÜR DEN IDEALEN
Beweglichkeit!
Die kleinen Schuhe müssen weich und beweglich sein. Biegen und verwinden Sie die Schuhe mit leichtem Druck.
Richtiges Schuhmaß!
Länge: Der Schuhinnenraum muss mindestens 10 mm
länger sein als der Fuß. Machen Sie aus Karton eine
Schablone von den Füßen und fügen Sie an der längsten
Zehe 10–15 mm zu, ausschneiden, in den Schuh stecken
und prüfen, ob die Länge passt.
Breite: An der breitesten Stelle des Schuhs muss sich das
KINDERSCHUH
Obermaterial vom Fuß abheben lassen – dann hat der
Fuß genügend Bewegungsspielraum.
Innenhöhe: Wenn Ihr Daumen bequem in den Zehenraum des Kinderschuhs passt, dann fühlt sich auch der
kleine Fuß darin wohl.
Passform-Überprüfung!
Kinderfüße wachsen in den ersten Jahren sehr schnell.
Überprüfen Sie daher mindestens alle drei Monate,
ob die Schuhe noch passen.
Kinderschuhkauf!
Ausprobieren und kontrollieren –
Tipps dazu unter www.kinderfuesse.com.
Grafiken: Peto et al
17
XUND
Das Ambulatorium für
Chirurgie hat mit Christoph Zölß
einen neuen Leiter. Der Facharzt für
Chirurgie ist auch Gefäßchirurg.
Quer durch
den Krautgarten
Das Ambulatorium für Chirurgie hat mit Christoph Zölß einen neuen
Leiter. Der Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie setzt neue Akzente.
D
ie Medizin der Zukunft bedeutet eine immer bessere
Vernetzung aller Disziplinen und Einrichtungen, um den
Patienten eine wirklich kompetente Behandlung bieten
zu können. Das ist zumindest die Vorstellung von Dr. Christoph
Zölß, dem neuen Leiter des Chirurgischen Ambulatoriums
der STGKK. Er definiert seine Rolle dementsprechend. „Der
Gefäßchirurg ist heute eigentlich der Koordinator einzelner Be-
Vernetzen und Koordinieren
als eigentliche Hauptaufgabe
Fotos: xpress
Chirurgisches
Ambulatorium der STGKK:
Öffnungszeiten: Di, Do: 7 - 14, Mi: 7 - 17, Fr. 7 bis 13 Uhr.
Terminvereinbarung ist notwendig. Akute Zustände werden
jedoch so schnell wie möglich behandelt. Termine: Persönlich
im 8. Stock oder unter % 0 316/80 35 55 74, von 11-14 Uhr.
18
handlungsschritte“, erklärt Christoph Zölß. „Wir arbeiten mit der
Hauskrankenpflege zusammen, mit den niedergelassenen Ärzten
und anderen Disziplinen, vor allem mit der Dermatologie. Das
muss gut funktionieren, denn Aufgaben wie Wundbehandlung
können wir nicht allein im Ambulatorium übernehmen.“
Mit der Bestellung des neuen Leiters erweitert sich das Angebotspektrum der medizinischen Leistungen der Chirurgie im
8. Stock des STGKK-Fachärztezentrums in Graz. Als Gefäßchirurg übernimmt Zölß, der seit 2002 am Aufbau der Gefäßchirurgie
im LKH West beteiligt war, alle operativen Behandlungen der
Blutgefäße, die ambulant durchgeführt werden können. Als
zertifizierter Wundmanager praktiziert er eine stadienzentrierte
Verbandlehre, die rasch zum Ziel führt. Mit dieser Art der Behandlung können Probleme bei der Wundheilung vermieden und
vor allem chronische Wundpatienten besser versorgt werden. Mit
neuen Verbandstoffen wird die Wundheilung gezielt unterstützt.
Routineeingriffe. Die Arbeit des gebürtigen Steirers Zölß geht
grundsätzlich „quer durch den chirurgischen Krautgarten“, wie
er es blumig und bildhaft formuliert, entsprechend den vielen
unterschiedlichen Erkrankungen, die im Ambulatorium behandelt
werden. Das beginnt z. B. schon bei der Diagnosestellung von
Magen- und Darmerkrankungen. Zur täglichen Routine gehört
die operative Behandlung von eingewachsenen Zehennägeln und
ähnlichem sowie die Diagnostik aller arteriellen und venösen
Gefäßerkrankungen.
Zeit für Tabus. Ein neues Angebot ist die Einrichtung einer
zweiten Schiene. Nämlich die Proktologie. Diese Fachrichtung
beschäftigt sich mit allen Beschwerden und Erkrankungen des
Enddarms. Für betroffene Patienten ist nun der Mittwoch Nachmittag reserviert. Probleme wie Hämorrhoiden, Analfisteln oder
ähnliches sind besonders stark tabuisiert. „Bei uns haben Patienten
eine ungestörte Atmosphäre, die es ihnen erleichtert, offen über
ihre Probleme zu sprechen,“ erklärt Christoph Zölß.
XUND
Ein Team, das überzeugt.
Die Zusammenarbeit zählt.
Christoph Zölß mit seinen fachlich
und menschlich perfekten „Ladys“.
Ambulante Standards. Standardeingriffe wie Krampfadernoperationen können nun ambulant erledigt werden. Zölß: „Das
wird man jedoch nur Patienten anbieten, die nach einem Aufklärungsgespräch keine Bedenken haben und diesen Eingriff schnell
erledigt haben wollen.“ Nach dem Eingriff ist es notwendig, noch
vier bis fünf Stunden nachzuliegen, am nächsten Tag wird nachkontrolliert. Man merkt, wie wichtig es ihm ist, die Einstellung des
Patienten stärker zu berücksichtigen. „Wenn der Patient Angst hat,
ist keinem geholfen, ihm nicht und erst recht nicht dem Arzt.“
Veränderte Rolle. „Zur Zeit erleben wir den Wandel des Arztberufs in einen Dienstleistungsberuf“, ist sich Zölß sicher. „Nur der
zufriedene Patient wird morgen wiederkommen.“ Deshalb muss
immer genug Zeit sein, um auf die Menschen einzugehen.
Der Arzt wird immer mehr
zum Dienstleister am Patienten
Christoph Zölß fühlt sich trotz der unterschiedlichen Probleme,
mit denen er im Ambulatorium Tag für Tag zu tun hat, immer noch
als „leidenschaftlicher Gefäßchirurg“ und ist besonders stolz auf
sein Team, das ihm geholfen hat, sich schnell und gut im neuen
Umfeld einzuleben.
Zum Schluss ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Herrn Doktor: Privat spielt Leo, mittlerweile drei Jahre alt, eine große Rolle
für den begeisterten Vater. Seine Hobbys sind Fliegenfischen und
Kochen. Am Wochenende, das er am liebsten mit seiner Familie
verbringt, wird es diesmal eine Kalbsstelze geben oder Lamm.
19
XUND
Zeckenschutz-Impfaktion: Wegen
des milden Winters befürchten Experten
ein besonderes Zeckenjahr – impfen
schützt vor der FSME-Infektion.
Experten warnen: 2007
wird das Zeckenjahr!
Weil der Winter ausgefallen ist, beißen Zecken so früh wie nie.
Experten warnen zudem vor der Zeckengefahr im Ausland.
D
ie STGKK führt, wie schon in den vergangenen Jahren,
auch heuer wieder eine Zeckenschutz-Impfaktion durch
– diese läuft bereits seit 12. März und dauert noch bis
31. Mai. Impfwillige können sich in diesem Zeitraum im Ambulatorium in der Friedrichgasse oder bei einer der Außenstellen
(siehe Kasten unten) immunisieren lassen. Den Impfstoff stellt
ausschließlich die STGKK zur Verfügung. Die Kosten bleiben
unverändert, STGKK-Versicherte und deren Angehörige zahlen
pro Impfung acht Euro, für alle übrigen Personen belaufen sich
Übersicht
der
die Kosten auf 15,30 Euro. Kinder werden ab dem vollendeten
sechsten Lebensjahr geimpft. Bis zum 14. Lebensjahr ist eine
Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten notwendig. Zur Impfung mitzubringen sind die e-card, der Impfpass
und der ausgefüllte Fragebogen, der in den Außenstellen,
über die STGKK-Homepage sowie beim Informationsdienst
der STGKK zu erhalten ist. Infos, Termine und Formulare auf
www.stgkk.at oder unter % 0 316/80 35-0.
Zur Erinnerung: Die Intervalle für die Auffrischung wurden für
FSME-Impftermine 2007
Außenstelle
1. Termin
Graz
12. 3. bis 31. 5. ’07
Mo-Fr von 13 bis 15 Uhr, im Ambulatorium, 2. Stock
Schladming
Mi, 21.3. ’07
900-1130 Uhr
Mi, 18. 4. ’07
1430-1630 Uhr
-------------
------------
Bad Aussee
Mi, 21. 3. ’07 14 -16 Uhr
Mi 18.04.’07
9 -11 Uhr
-------------
------------
Bruck/Mur
Do, 22. 3. ’07 12 -17 Uhr
Do, 19. 4. ’07
8 -13 Uhr
Do, 10. 5. ’07
830-1330 Uhr
D’landsberg
Fr, 23. 3. ’07
Fr, 20. 4. ’07
830-1330 Uhr
Fr, 11. 5. ’07
830-1330 Uhr
Knittelfeld
Mo, 26. 3. ’07 1230-1630 Uhr
Mo, 16. 4. ’07
900-1300 Uhr
Mo, 7. 5. ’07
900-1300 Uhr
Hartberg Di, 27. 3. ’07 1400-1800 Uhr
Di, 17. 4. ’07
1400-1800 Uhr
Di, 15. 5. ’07
1400-1800 Uhr
Voitsberg Mi, 28. 3. ’07 1330-1800 Uhr
Mi ,25. 4. 07
1330-1800 Uhr
Mi, 16. 5. ’07
1330-1800 Uhr
Liezen Do, 29. 3. ’07 1100-1600 Uhr
Do, 26. 4. ’07
830-1330 Uhr
Do, 24. 5. ’07
830-1330 Uhr
Feldbach Fr, 30. 3. ’07
Fr, 27. 4. ’07
830-1330 Uhr
Fr, 18. 5. ’07
830-1330 Uhr
Leibnitz Mo, 2. 4. ’07 1100-1600 Uhr
Mo, 23. 4. ’07 1100-1600 Uhr
Mo, 14. 5. ’07 1100-1600 Uhr
Mureck Di, 3. 4. ’07 1230-1630 Uhr
Di, 24. 4. ’07
900-1300 Uhr
-------------
Fürstenfeld
Mi, 4. 4. ’07
13 -17 Uhr
Mi, 2. 5. ’07
9 -13 Uhr
Mi, 23. 5. ’07
Eisenerz Do, 5. 4. ’07
1300-1600 Uhr
Di, 22. 5. ’07
900-1200 Uhr
-------------
Mürzzuschlag
Fr, 6. 4. ’07 1230-1630 Uhr
Fr, 4. 5. ’07 900-1300 Uhr
Fr, 25. 5. ’07
900-1300 Uhr
Judenburg
Di, 10. 4. ’07 1230-1630 Uhr
Di, 8. 5. ’07 900-1300 Uhr
Di, 29. 5. ’07
900-1300 Uhr
Frohnleiten
Mi, 11. 4. ’07 1300-1700 Uhr
Mi, 9. 5.’07 900-1300 Uhr
Mi, 30. 5. ’07
900-1300 Uhr
Leoben Do, 12. 4. ’07 1200-1700 Uhr
Do, 3. 5.’07 830-1330 Uhr
Do, 31. 5. ’07
830-1330 Uhr
Weiz Fr, 13. 4. ’07
Mo, 30. 4. ’07 1430-1800 Uhr
Mo, 21. 5. ’07 1430-1800 Uhr
Murau Di, 27. 3. ’07 1230-1430 Uhr
Di, 8. 5. ’07 -------------
20
Zeit 30
00
30
00
1200-1700 Uhr
1200-1700 Uhr
00
00
1430-1800 Uhr
2. Termin
Zeit 00
30
00
30
30
00
1230-1430 Uhr
3. Termin
Zeit
-----------900-1300 Uhr
------------
------------
XUND
Foto: waldhaeusl.com
unter 60-Jährige auf fünf Jahre angehoben. Für ältere Menschen
werden Intervalle von maximal drei Jahren empfohlen. Sie
sind nämlich ganz besonders gefährdet, mehr als die Hälfte
der FSME-Opfer im Vorjahr war älter als 50 Jahre. Bei älteren Menschen fällt die Erkrankung außerdem meist deutlich
schwerer aus als bei jungen. Im Vorjahr ist in der Steiermark
aber auch ein drei Wochen alter Bub erkrankt.
Da die Steiermark nach wie vor als die Zeckenhochburg Österreichs gilt, sind FSME-Immunisierungen hier ganz besonders
wichtig. Und das nehmen sich die Steirer erfreulicherweise
Die Zeckengefahr auch im
Ausland nicht unterschätzen
auch wirklich zu Herzen. Allein an den STGKK-Impfaktionen beteiligten sich im Vorjahr 32.000 Steirer – im Jahr davor
waren es „nur“ 19.000. Dennoch landeten auch im Vorjahr 25
Steirer mit einer FSME-Infektion im Krankenhaus, österreichweit waren es 83 Betroffene. Für heuer befürchten Experten
übrigens ein regelrechtes Zeckenjahr. Weil der Winter einfach
generell zu warm war, weil es kaum Temperaturschwankungen
und kaum tiefe Temperaturen gegeben hat. Durch die globale
Erwärmung gelangen die Zecken auch zunehmend in höhere
Lagen, wie in die Täler der Obersteiermark. Dort liegt die
Durchimpfungsrate der Bevölkerung derzeit aber nur bei 60
Prozent, in der südlichen Steiermark hingegen sind bereits 85
Prozent der Bevölkerung FSME geimpft.
Häufig unterschätzt wird die Zeckengefahr nach wie vor im
Ausland. Aber Teile Bayerns, Tschechiens, der Slowakei
und vor allem Sloweniens haben sich mittlerweile auch zu
brisanten Zeckengebieten entwickelt. Entsprechend durch
eine Impfung geschützt, können Aufenthalte in der Natur
und Urlaube im Ausland in Sachen Zecken jedoch sorgenfrei
genossen werden.
Hotel-Restaurant Fischer*** Erholsame Thermentage. Genie-
ßen Sie 4 Nächte im 3-Sterne-Hotel – inkl. Halbpension – inkl. 2 Eintritte in
die Heiltherme Bad Waltersdorf mit täglichem Gesundheitsprogramm. Preis
pro Person im DZ nur E 186,-, Tel.: 0 33 33/22 73, E-Mail: hotel-fischer@
waltersdorf.at, www.hotel-fischer.at.
Gasthof-Restaurant Teuschler-Mogg***
Wohlfühltage in
Bad Waltersdorf. Entspannen Sie bei 4 Nächten mit HP – je 3 Thermeneintritte inkl. Sauna in die Heiltherme – je 1 Wohlfühl-Massage im Haus - inkl.
1 Flasche steir. Wein. Preis für 2 Pers. nur E 477,- inkl. Abgaben. Tel. 0 33
33/22 90, E-Mail: teuschler-mogg@waltersdorf.at, www.teuschler-mogg.at
Bad Waltersdorfer Geschenk-Gutschein
Die Geschenkidee für Ostern, Mutter- und Vatertag. Rasch
bestellen unter Tel.: 0 33 33/31 50. Weitere Frühjahrspakete
finden Sie auf www.badwaltersdorf.com.
Infobüro Bad Waltersdorf
❍ Ja, senden Sie mir
8271 Bad Waltersdorf, Hauptplatz 90
E-Mail: info@badwaltersdorf.com
GRATIS Ihren aktuellen Katalog zu.
www.badwaltersdorf.com
Anschrift: Infobüro Bad Waltersdorf, Hauptplatz 90, 8271 Bad Waltersdorf
Tel. 0 33 33/31 50
Vor-/Nachname...........................................................
Fax DW 15
Straße......................................................................
✁
XUND Mrz07
PLZ/Ort.................................... Tel. ..................................
21
XUND
Diabetes: Startschuss für
ein neues Behandlungsprogramm. Der richtige
Umgang mit dem „Zucker“.
Das süße Leben
kann gefährlich sein
Die STGKK entwickelte mit „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ ein völlig
neuartiges Langzeitbetreuungsprogramm für Typ-2-DiabetikerInnen.
Ü
ber 350.000 Österreicher sind zuckerkrank, darunter
etwa 45.000 Steirer, auch die Dunkelziffer ist beachtlich.
Weitere rund 150.000 Menschen wissen nichts von ihrem
gefährlichen Diabetes. Die Kombination aus wenig Bewegung
und Übergewicht lässt in Zukunft mit einer starken Zunahme der
Neuerkrankungen rechnen. Die Steigerungen liegen bei drei bis
fünf Prozent jährlich. Der Großteil der Betroffenen leidet an so ge-
Nur rechtzeitiges Erkennen hilft
Spätfolgen zu vermeiden
Fotos: XUND (2), Bilderbox
22
nanntem Typ-2-Diabetes, dem Erwachsenen- bzw. Alters-Diabetes.
Diabetes mellitus, wörtlich „honigsüßer Durchfluss“, zeichnet sich
vor allem durch einen dauerhaft überhöhten Blutzuckerspiegel aus.
Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, bei der die Regulation
des körpereigenen Insulins nicht richtig funktioniert. Unbehandelt
bringt sie gefährliche Folgeschäden mit sich: Herzinfarkte, Schlaganfälle, Erblindungen, Beinamputationen bis hin zur Dialyse.
Diese treten jedoch nicht zwangsläufig auf. Durch gute Therapieeinstellung und kontinuierliche Betreuung lassen sich Spätfolgen
deutlich verzögern oder sogar verhindern.
Genau dieses Ziel hat „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“, ein
neues Programm, entwickelt von der STGKK im Auftrag
des Hauptverbandes, das nun mit einer Pressekonferenz offiziell gestartet wurde. Die
Steiermark übernimmt eine Vorreiterrolle, das neue Programm wird von den
anderen Bundesländern übernommen.
Besonders gefährlich an Diabetes ist,
dass die Krankheit oft zu spät
erkannt wird, weil die Anzeichen so unspezifisch sind.
Anfangs deuten lediglich
Müdigkeit, verstärktes
Durstgefühl und verstärkter Harndrang auf
sie hin. Primarius Dr.
Gert Klima,, leitender
Arzt der STGKK: „Die
Früherkennung ist jedoch
entscheidend, um Spätfolgen
zu verhindern.“ Danach ist eine dauerhafte und
konsequente Betreuung notwendig. „Wir wollen von der anlassbezogenen Behandlung wegkommen“.
XUND
„Therapie Aktiv“ baut auf einer Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten auf. Nach erfolgter Basisschulung können sowohl
Allgemeinmediziner als auch Fachärzte für Innere Medizin als
DMP-Ärzte tätig sein, dies gilt sowohl für Vertrags- als auch für
Wahlärzte. Der Patient soll seinen Vertrauensarzt finden, der ihm
bei sämtlichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite steht. So soll Inhomogenität in der Behandlung vermieden werden.
Nur eine konsequente Lebensstilveränderung stellt eine sinnvolle
Behandlung der Zuckerkrankheit dar. Deshalb ist für Klima die
Schulung und Stärkung der Selbstverantwortung des Patienten
das Wichtigste. Bei „Therapie Aktiv“ treffen Patient und Arzt nach
einem ausführlichen Erstgespräch konkrete Zielvereinbarungen.
Der Verlauf von Diabetes wird von sechs Faktoren bestimmt:
Ernährung, Bewegung, Rauchen, Gewicht, Blutdruck und dem
Nur selbst fixierte Ziele spornen
den Patienten auf Dauer an
HbA1c-Wert. Es kommt nun nicht darauf an, gleichzeitig überall
hohe Ziele festzulegen, sondern sich zunächst vielleicht zwei oder
drei Bereiche auszusuchen, um individuell an dem anzuknüpfen,
was dort bisher passiert ist. Die Ziele werden in der
Zielvereinbarung eingetragen und von Arzt und
Patient unterschrieben. Auch die Zeitspanne, in
der sie erreicht werden sollen, wird fixiert. Aus
dem: „Gehen Sie doch mehr spazieren“, kann
ein: „Ich gehe immer über die Stiege“ werden.
Beim nächsten Besuch wird dies überprüft
und die Ziele gegebenenfalls
angepasst oder verändert. Statt
lediglich Informationen, gute
Ratschläge und Medikamente zu
bekommen, werden die Patienten
wirklich in die Pflicht genommen, einzelne Dinge selbst zu
erreichen und sei es eben nur
konsequent die Stiege statt den
Lift zu benützen.
Allen, die sich fragen, ob sie nicht selbst
schon zu den Gefährdeten gehören, gibt
Gert Klima folgende Tipps. Erstens die Risikofaktoren vermeiden. Zweitens die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Am besten einmal jährlich bei der Vorsorgeuntersuchung
den Blutzucker kontrollieren lassen.
THERAPIE AKTIV
➭ Ziele
Verbesserung der Lebensqualität der Teilnehmer. Vermeidung
oder zumindest Hinauszögerung von Folgekomplikationen
des Diabetes.
➭ Vorteile für Betroffene
Intensive Betreuung durch den Hausarzt, mehr Wissen
über die eigene Erkrankung und aktive Beteiligung an der
gemeinsam festgelegten Therapie.
➭ Ablauf
Die Teilnahme an „Therapie Aktiv“ erfolgt für Arzt und
Patient freiwillig. Interessierte Personen werden ab jetzt
von eigens geschulten Ärzten behandelt, wenn sie eine
Teilnahmeerklärung unterschreiben.
➭ Voraussetzungen
Die Diagnose Diabetes mellitus-Typ-2 muss gestellt sein,
ebenso muss die Bereitschaft und Fähigkeit des Patienten
zur aktiven Teilnahme vorhanden sein.
➭ Kernelemente
Erstbetreuung, Stärkung der Selbstverantwortung des Patienten durch Schulung, Patientenhandbuch und Zielvereinbarung, Fortbildung der Ärzte und Diabetesberater.
➭ Das bedeutet konkret:
Regelmäßige Arztbesuche und die dazugehörende Dokumentation, um die Behandlungsstrategien anzupassen. Patientenschulung, um alle Fragen beantworten zu können.
➭ Hilfe auf Dauer
Notwendige regelmäßige Untersuchungen werden zeitgerecht geplant und durchgeführt. Unnötige und belastende
Doppeluntersuchungen können vermieden werden.
➭ Diabetes verhindern
Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht vermeiden,
mehr Bewegung machen und einmal im Jahr den Blutzucker messen lassen.
Internet: www.therapie-aktiv.at
E-Mail: steiermark@therapie-aktiv.at
☎ 0 31 6/80 35 13 90
23
XUND
Gesunde Betriebe brauchen
gesunde Mitarbeiter. Die STGKK
widmet sich diesem Thema – und bat
Experten zu Wort.
Die besten Köpfe hält
man nicht mit Geld
„Gesundes Älterwerden in der STGKK!“ Was müssen Unternehmen
tun, damit Mitarbeiter lange, gerne und gesund dabei bleiben?
K
ann es sich ein Betrieb heutzutage überhaupt noch
leisten, nicht auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter
zu achten? Nein, in Zeiten der globalen Konkurrenz
jedenfalls nicht, wenn ihm sein Überleben lieb ist. Viele
Unternehmen haben noch kein strukturell verankertes Bewusstsein von Gesundheit – umso größer die Bedeutung
jedes einzelnen Mitarbeiters, der sich Gedanken darüber
macht und die Entscheider zu überzeugen versucht: „Werden
gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame Überzeugungen und
Regeln zur Mangelware, häufen sich Missverständnisse und
Fehler, Wohlbefinden und Arbeitsfähigkeit sinken“, bestätigt
Prof. Bernhard Badura.
Wie kann ein Mehr an Gesundheit im Unternehmen erreicht werden
und wann machen Organisationen krank? Die STGKK und der
Uni-Lehrgang Public Health widmeten sich diesem Thema im Februar.
Prof. Bernhard Badura, Universität Bielefeld, und Dr. Irene Kloimüller,
IBG, Institut für humanökologische Unternehmensführung, referierten.
Mehr Aufgaben, mehr Verantwortung, Mangel an Fachkräften und alternde Belegschaften fordern den Arbeitsmarkt. Die besseren Leute wandern
zum besseren Unternehmen. Nicht das Geld hält einen klugen Kopf im
Unternehmen: „Ein Mitarbeiter bleibt, wenn er sinnvolle Betätigung, Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln und kollegiale Unterstützung hat“, sagt
Prof. Badura.
Worauf kommt es nun an, damit Mitarbeiter weniger gemobbt werden und
keine Angst haben, den Arbeitsplatz zu verlieren? Was verhindert im
Büro den „Krieg der Welten“? Irene
Kloimüller bringt es auf den
Punkt: „Ich kann, ich will, ich darf sind
die Voraussetzungen für jeden
Mitarbeiter, um sich gesund entwickeln
zu können.“ Denn persönliches wie betriebliches Wachstum gibt
es nur, wenn
man die Arbeit bewältigen kann (Kompetenz, Ergonomie, Gesundheit), wenn man
Interesse an dieser Arbeit hat und persönliche Entwicklung oder Karrierechancen
sieht und wenn Zusammenarbeit, Team und
Führung im Unternehmen stimmen.
In der Praxis ist es nicht immer so einfach, zeigte
die anschließende Diskussion: „Mit 40 Jahren war
ich abgeschrieben und durfte nicht mal mehr an
Fortbildungen teilnehmen“, sagte eine Teilnehmerin.
In vielen Betrieben müsse das Thema Gesundheit und die
Bedeutung des sozialen Kapitals erst verankert werden. Nichtsdestotrotz: Gesunde
Organisationen sind möglich, man muss sich nur auf den Weg machen! Genau das
versucht die Steiermärkische Gebietskrankenkasse mit ihrem Projekt „Gesundes Älterwerden
in der STGKK“ (siehe S.25).
24
XUND
Gesunde
Arbeitswelt
Gesunde Arbeitswelt für Alt und
Jung – GKK arbeitet daran.
A
rbeit kann Gesundheit fördern, wenn sie fordert, ohne
zu überfordern, betont Dr. Irene Kloimüller, Beraterin
der STGKK im Projekt „Gesundes Älterwerden in der
STGKK“. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter in jedem Alter
– Mitarbeiter, die in einem angenehmen Arbeitsklima gefordert
und gefördert werden, das ist das Ziel. Die STGKK verbindet
BGF mit Generationenmanagement und setzt damit einen innovativen Schritt, der sowohl der Gesundheit der Mitarbeiter aller
Altersgruppen als auch dem Unternehmen zugute kommt.
Mitarbeiter und Führungskräfte
müssen an einem Strang ziehen
Die STGKK führt dieses Projekt nicht für, sondern mit ihren
Mitarbeitern durch, greift auf ihre Erfahrungen zurück und
will das Thema der Gesundheit dauerhaft verankern. Aus
diesem Grund werden Gesundheitsteams in allen Abteilungen
eingerichtet.
Ein hoher Anspruch, das weiß auch das Projektteam der
STGKK. Aus Erfahrungen weiß man aber auch, dass es funktionieren kann – zumindest wenn folgende Voraussetzungen
erfüllt sind:
☞ Alle Beschäftigten müssen laufend über das Projekt informiert sein.
☞ Mitarbeiter werden als Experten ihres Arbeitsumfeldes
in die Planung von Maßnahmen miteinbezogen (sogenannte
Gesundheitszirkel).
☞ Die Führungskräfte aller Ebenen unterstützen das Projekt.
Gesundheit wird durch fix installierte Teams in der Organisation verankert.
Unter dem Motto „Gemeinsam wachsen“ will die STGKK
in den kommenden Jahren nicht nur in steirischen Betrieben,
sondern auch im eigenen Haus einiges bewegen!
:
STGKK-Hotline
0
5
3
0
8
/
6
1
3
0
Fotos: Bilderbox
25
XUND
Gesundheitsbewusstein
wird in der frühesten Kindheit
geprägt – die STGKK begleitet
Schulen bei Gesundheitsprojekten.
GKK bringt XUNDheit
in steirische Schulen
Seit mehr als eineinhalb Jahren widmet sich ein Team der STGKK speziell
Gesundheitsprojekten in Schulen. Hier Statements von Schülern, Lehrern, Eltern.
B
ewegungsmangel, Übergewicht, Ess-Störungen, Gewalttätigkeit, Suchtverhalten, Schulangst – durchwegs Probleme, mit denen steirische Schüler vermehrt zu kämpfen
haben. Die STGKK hat deshalb zu Beginn des Schuljahres 2005
beschlossen, mit speziellen Projekten mehr Gesundheit in die
steirischen Schulen zu bringen. Klar war dabei für das Team
der Gesundheitsförderung vom ersten Moment an, dass sich der
Handlungsbedarf nicht nur auf die Verhaltensebene – Bewegung,
Ernährung, Sucht – beschränken darf, sondern auch die Ebene
der Gesundheitsverhältnisse berücksichtigen muss. Das heißt: die
26
Belastung durch die Schule, die Gestaltung der Räumlichkeiten,
die Klassengemeinschaft, die psychosoziale Gesundheit. Viele
steirische Schulen haben das Angebot der GKK angenommen und
sich bei der Durchführung von verhaltens- und verhältnisorientierter Gesundheitsförderung begleiten lassen. Nach der Erstellung
maßgeschneiderter Gesundheitslösungen und Projektinitiativen
mit Themenschwerpunkten für die jeweilige Schule hielten
Bewegungs- und Ernährungsprogramme, Spiele, Diskussionen
usw. Einzug in den Unterrichtsalltag. Hier einige Statements von
Lehrern, Eltern und vor allem begeisterten Schülern!
Wilhelm Mitsche, Dir.
HLW Feldbach: Durch
intensive Auseinandersetzung mit Gesundheit und
die Zusammenarbeit mit
externen Partnern sind die
Schüler sensibilisiert, eine
phantastische Erweiterung
unseres Schulprogramms.
Josef Felfer, Lehrer
HS St. Lambrecht:
Bewegung ist ein wichtiges
Element zur Gesunderhaltung. Wirklich bewegen
kann sie aber nur dann
etwas, wenn Bewegung
ihren täglichen Platz in
Schule und Freizeit hat.
Anna Korak, MusikHS, Eibiswald: Ich finde
es toll, dass wir neue Pausenspiele gelernt haben.
Wir haben gemerkt, dass
Bewegung Spaß macht.
Sogar die Buben haben
mitgemacht und die Lehrer
wurden unterrichtet.
Barbara Prattl,
Schulleiterin Fachschule St. Johann: Die
Durchführung gesundheitsfördernder Maßnahmen
beansprucht Zeit. Die
positiven Rückmeldungen
von Schülern und Lehrern
bauen jedoch auf.
Christine SchoberHaberl, HS Straden:
Neben eingespartem
Sportunterricht fehlt die
verpflichtende Gesundheitsförderungsstunde.
Durch das STGKK-Projekt
sind aber neue Ideen
entstanden.
Vanessa und Eden,
HS und Realschule
Arnfels: Das Gesundheitsprojekt hat uns
gezeigt, was wir alles
schaffen können und dass
es uns besser geht, wenn
wir uns gesund ernähren
und viel Sport betreiben.
Patrick Supper, Manuel Ertl, Polytechniche Schule Pischelsdorf: Den allermeisten
Spaß bei diesem Projekt
macht uns ganz einfach
die Bewegung – weil es
einfach gut tut, stark zu
sein.
Simon Gruber, HS
Lebring/St. Margarethen: Unsere Klasse turnt
nach den Pausen nicht so
gerne. Mir wäre lieber,
wenn wir das zwischen
den anstrengenden Stunden machen könnten. Da
würde es sicher helfen.
Verena Krammer,
Anprechpartnerin für
Schulen bei der GKK:
Erstaunlich, was sich in
den Schulen zum Thema
Gesundheit tut. Wichtig ist,
dass Schule und Umfeld
über tolle Aktivitäten
informiert werden.
Otmar Stipsits, HS Dr.
Renner, Graz: Schön
bei diesem Projekt mit der
GKK ist, dass nicht nur auf
die körperliche Gesundheit eingegangen wird,
sondern auch Ernährung,
Entspannung und Wohlbefinden ihren Platz haben.
Walli, BG Seebacher:
Mir hat es Spaß gemacht,
dass wir uns auch mit anderen Themen als Mathe
und Physik beschäftigt haben. Das Beste war, dass
unsere Klasse beim Frida
& Fred-Fernsehwettbewerb
gewonnen hat.
XUND
Lydia, Mutter einer
Schülerin der Hauptschule Ilz: Es freut mich,
dass wir Eltern bei der
Gesundheitserziehung
unserer Kinder durch die
Schule – und durch dieses
GKK-Projekt – unterstützt
werden.
Fotos: XUND
Jenni und Magdalena, VS Engelsdorf:
Es ist schön, dass das
Gemüse so knackig ist und
alles aus dem Garten des
Bauern kommt. Es macht
Spaß, in der Jausenpause
mit Kindern aus anderen
Klassen zu plaudern.
Anna Koller, Magdalena Fritz, HS Riegersburg: Wir finden
es ganz cool, dass unsere
Schule so etwas macht.
Am allerbesten haben uns
dabei die Geschmacksschulung und der Musikcocktail gefallen.
Larissa Patterer, HS
St. Kathrein/Laming:
Das Tollste an unserem
GKK-Projekt? Uns gefällt
es ganz besonders gut,
dass wir auch während
der Unterrichtsstunden
jederzeit Wasser trinken
können.
27
XUND
Selbstversicherung:
Für Studenten zu einem
günstigen Monatsbeitrag.
Alle Informationen hier:
Selbst für
Studenten
Auch angehende Akademiker
brauchen eine Krankenversicherung
S
tudenten ohne Krankenversicherung (Pflicht- oder Mitversicherung) können sich in Österreich günstig selbstversichern. Beitreten können alle, die an einer österreichischen
Universität/Fachhochschule studieren oder einen Hauptstudiengang an einem Konservatorium absolvieren und deren Aufenthalt
gewöhnlich im Inland ist. Den Antrag stellt man bei der GKK des
Bundeslandes, wo man gewöhnlich seinen Aufenthalt hat.
Wer bekommt‘s und wer nicht?
Die wichigsten Ausschlussgründe
Ausschlussgründe sind: Ein Einkommen von mehr als 5.814 Euro
im Studienjahr. Wenn vor dem laufenden Studium das Studium
gewechselt wurde (höchstens 2 Wechsel sind erlaubt!), wenn die
durchschnittliche Studiendauer ohne wichtige Gründe um mehr
als vier Semester überschritten wurde oder wenn vor dem laufenden Studium schon ein Hochschulstudium absolviert wurde, dies
gilt nicht für Doktoratsstudien in der gleichen Studienrichtung.
Wissenswert
➭ Unterlagen für die Antragstellung
Inskriptionsbestätigung des laufenden Semesters, Kopie
des Studienbuchblattes (falls mehrere vorhanden sind,
müssen alle vorgelegt werden!), Reisepass oder Personalausweis, aktueller Meldezettel, Nachweise über Krankenversicherungszeiten bei anderen Versicherungsträgern in
den letzten zwölf Monaten vor der Antragstellung, gegebenenfalls den Zulassungsbescheid. Wichtig: Wer seine
Unterlagen bei der Antragstellung vollständig vorlegt, hat
schneller einen Leistungsanspruch!
➭ Kostengünstig
Im Jahr 2007 liegt der Monatsbeitrag bei 44,58 Euro!
Die Hälfte dieses Beitrages wird vom Bund getragen
– ausgenommen davon sind ausländische Studenten,
die einen Anspruch auf Leistungen der Krankenversicherung aufgrund zwischenstaatlicher Abkommen haben.
Die Selbstversicherten bezahlen daher nur 22,29 Euro
monatlich.
➭ Leistungen
Sofortiger Anspruch auf alle Sachleistungen der GKK wie
ärztliche Behandlungen, Medikamente, Spitalsaufenthalte,
Heil- und Sehbehelfe, Heilmittel.
➭ Beginn
Die Selbstversicherung beginnt grundsätzlich mit dem Tag
nach der Antragstellung. In jenen Fällen, in denen bereits
eine Krankenversicherung (Pflicht- oder Mitversicherung)
vorlag und der Antrag innerhalb von sechs Wochen nach
deren Ende gestellt wird, schließt die Selbstversicherung
lückenlos an die vorige Versicherung an.
➭ Ende
Die Selbstversicherung endet: Mit dem Tag vor Beginn einer
Pflichtversicherung. Frühestens mit dem Ende des Kalendermonates, wenn z.B. eine Mitversicherung möglich ist
(Abmeldung erforderlich!). Bei Nichtbezahlung von zwei
Monatsbeiträgen (Mindest-Mitgliedsdauer sechs Monate!).
Drei Monate nach dem Ende des Studien(Schul)jahres, in
dem der Student letztmalig inskribiert war.
➭ Praxistipp
Die Fortsetzungs(Inskriptions)bestätigung ist unbedingt
jedes Semester vorzulegen! Informieren Sie uns sofort bei
einer Änderung in Ihrem Studium (z. B. Auslandssemester,
Hochschulwechsel, Änderung der Studienrichtung usw.).
Änderungen der persönlichen Verhältnisse (Adresse,
Familienstand, Aufnahme eines Dienstverhältnisses bzw.
Bezug von Arbeitslosen- oder Kinderbetreuungsgeld)
sind innerhalb von sieben Tagen schriftlich bekannt zu
geben.
➭ Informationen
Fragen werden im Infocenter (1. Stock Hauptgebäude)
von 7 bis 14.30 Uhr (freitags 14 Uhr!) beantwortet.
Danach steht das Infocenter im Parterre (Hauptgebäude)
bis 17 Uhr zur Verfügung. Die umfassenden Informationen zur Studentenselbstversicherung im Detail auf
www.stgkk.at.
Foto: Bilderbox
28
28
Familiäre
Berufung
Dr. Christoph Niederecker ist neuer
Vertragspartner der STGKK.
D
ie Berufung zum Arzt wurde ihm praktisch in die Wiege
gelegt: In der Familie von Dr. Christoph Niederecker,
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, werkten
bereits zahlreiche Verwandte wie Vater und Großvater als Doktoren. „Ich habe mich schon in der Schule sehr für Biologie und
Naturwissenschaften interessiert und hatte darin auch sehr gute
Noten“, so Niederecker. Der gebürtige Bayer absolvierte daraufhin
sein Studium in München und bestritt danach die Ausbildung zum
Facharzt im Wiener AKH bei Professor Klaus Wolff.
Danach war der erfolgreiche Mediziner im Ambulatorium der
STGKK tätig. Ab 2. April steht er in seiner eigenen Ordination
in Kapfenberg für Patienten zur Verfügung.
Viele Patienten wünschen neben
der Heilung eine Verschönerung
Niederecker legt bei seiner Arbeit Wert auf eine professionelle,
einfühlsame Behandlung. „Ich nehme mir ausreichend Zeit und
gehe auf die Leiden der Patienten genauestens ein“, so der Arzt.
Neben operativer Dermatologie, Akne-, Venen-, und Pilzerkrankungs-Behandlungen bietet Niederecker auch Allergie-Testungen
an. Durch den „Pricktest“ kann er Erkrankungen wie Heuschnupfen, Neurodermitis und Lebensmittelallergie diagnostizieren und
durch den „Epicutan-Test“ klärt er beispielsweise Ekzeme ab. Der
Dermatologe bietet zudem die wirkungsvolle Allergie-Behandlungsmethode der Hyposensibilisierung an. Auch bei Psoriasis,
Sonnenallergie und Neurodermitis hat er die passende Lösung
parat: In einer speziellen Licht-Therapie können seine Patienten
geheilt werden.
Als weiteres „Schmankerl“ steht Kosmetik bei Niederecker immer
mehr im Vordergrund, welche allerdings nicht zur Kassenleistung
der STGKK zählt. In seiner Praxis gibt es zum Beispiel Peelings,
Falten-Unterspritzung und Botox. „Viele Patienten wollen nicht
nur geheilt, sondern in Sachen Haut auch ein wenig verschönert
werden. Die Medizin hat bereits zahlreiche Möglichkeiten dafür.
Einige davon biete ich an“, so der Mediziner über sein vielfältiges,
breit gefächertes Angebot.
Seine Ordination befindet sich in der Grazerstraße 2 in Kapfenberg, Ordinationszeiten sind Montag von 16 bis 19 Uhr, Dienstag,
Donnerstag und Freitag von 7.30 bis 11 Uhr, sowie Mittwoch von
7.30 bis 11 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Um Terminvereinbarung wird
unter % 0 38 62/ 22 24 2 gebeten, akute Fälle werden aber auch
ohne Termin zwischengeschoben. „Noch ein spezieller Service
für meine Patienten“, lächelt Niederecker.
Foto: XUND
Neue Vertragspartner
➭ Dr. Elke Amtmann
Ärztin für Allgemeinmedizin
Kärntnerstraße 417, 8054 Graz
➭ Dr. Christian Stangl
Facharzt für Augenheilkunde
Koloman-Wallisch-Platz 3a, 8600 Bruck/Mur
➭ Dr. Gerhard Emil Müller
Facharzt für Innere Medizin
Ruckerlberggasse 10, 8010 Graz
➭ Dr. Helmut Meglitsch
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Kaiserfeldgasse 10, 8700 Leoben
➭ Dr. Martin Gosemärker
Arzt für Allgemeinmedizin
Triesterstraße 375, 8055 Graz
➭ Dr. Karl Liebenberger
Facharzt für Innere Medizin
Hauptplatz 11, 8190 Birkfeld
29
XUND
Facettenreiches Angebot:
Dr. Christoph Niederecker ist ab
April 2007 in seiner eigenen
Ordination in Kapfenberg tätig.
XUND
OSS-Eröffnung in Hartberg –
mit STGKK-Obmann Josef
Pesserl, Dir. Dr. Gerhard Plentner
und Vize-Bgm. KR Siegfried Breiner.
One-Stop in
Hartberg
STGKK nahm bereits das 12.
One-Stop-Servicecenter in Betrieb
Foto: XUND
M
it dem „One-Stop-Service“ (OSS) setzte die Steiermärkische Gebietskrankenkasse nun auch in Hartberg
ihre innovative Betreuungsphilosophie um. Alle Informationen des Sozial- und Gesundheitsbereiches werden damit
einfach, unbürokratisch und vernetzt zur Verfügung gestellt.
OSS-Service: Nicht der Kunde
läuft, sondern der Akt
Hartberg ist nun bereits die 12. Außenstelle, in der dieser neue
Kundenservice eingerichtet wird – und der geht weit über die
klassischen Leistungen der Krankenversicherung hinaus. Er
reicht von der reibungslosen Abwicklung der Geldleistungen
bis hin zu spartenübergreifenden Informationen wie etwa zum
Pflegegeld oder zur Pension. STGKK-Obmann Josef Pesserl:
„Der One-Stop-Service bringt eine wesentliche Erleichterung
für die Versicherten der Region. Er ermöglicht unseren Kunden,
alle Belange in Sozial- und Gesundheitsfragen einfach und unbürokratisch an einem Ort zu erledigen – ganz nach dem Motto:
Nicht der Kunde läuft, sondern der Akt.“
Bitte melden
STGKK auf dem Laufenden:
Adressänderungen rasch melden
W
Gewinnspiel
Flut an Einsendungen – und
neue Chance auf einen Gewinn
E
ine noch nie dagewesene Flut an Einsendungen
gab es bei unserem letzten Gewinnspiel. Über die
zwei Viergang-Menüs (für je zwei Personen) freuen
dürfen sich: Peter Haslebner am Haldenweg 6 in 8740
Zeltweg sowie Augustine Papesch, Mariengasse 37, 8020
Graz. Wir wünschen guten Appetit! Und einen Urlaub auf
der Riesneralm darf Andrea Klement, Zehndorf 30, 8521
Wettmannstätten genießen.
Auch diesmal haben wir wieder einen g’schmackigen Preis
zu verlosen. Christian Übeleis hat uns in seinem Forsthaus
in Fischbach ein köstliches Frühlings-Menü gezaubert. Die
Rezepte zum Nachkochen gibt’s auf Seite 12/13. Und er
lädt zwei Personen zu einem tollen Überraschungsabend in
sein 2-Hauben-Lokal. Gewinnfrage: Wer war der berühmte
Lehrmeister von Christian Übeleis? Postkarte an: „der neue
Grazer“, Mariahilferstraße 24, 8020 Graz. Einsendeschluss:
20. April 2007.
30
er die Änderung seiner Adresse rasch der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse bekannt gibt, hilft, falsche
oder verzögerte Zustellungen zu vermeiden. Wofür die
Kasse die Adressen der Versicherten benötigt?
Die STGKK versendet über das Jahr verteilt immer wieder
Schriftstücke an die Versicherten – zum Beispiel:
+ Versand der e-card (Versicherte und Angehörige)
+ Jährliche Information über die im vergangenen Jahr in Anspruch genommenen Sachleistungen und deren Kosten (Versicherte)
+ Versand der Jahreskontoauszüge durch die MV-Kassen
+ Versand der Beitragsvorschreibung für die beitragspflichtige
Mitversicherung
Kommen Sie in unser Infocenter, schicken Sie uns eine Kopie
Ihres Meldezettels, nützen Sie den Adress-Service auf unserer
Homepage oder geben Sie Ihre Adressänderung Ihrem Dienstgeber bekannt.
Die STGKK ist von 7 bis 17 Uhr erreichbar
– vor Ort oder telefonisch unter: 0 316/80 35-3000
Homepage: www.stgkk.at
Anfragen per E-Mail: service@stgkk.at
STGKK-Hotline:
0316/80 35-0
XUND
Junior!
STGKK Junior: XUNDE
Seite für die Jugend
„Jugend-Corner“ – Rätselspaß und
Infos für junge STGKK-Versicherte.
U
nsere Zeitschrift XUND soll Informationen für alle unsere Versicherten bieten. Deshalb wird sie auch an alle
Haushalte in der Steiermark versendet. Natürlich gehören
auch die „mitversicherten“ Kinder und Jugendlichen zu unseren
Versicherten.
Sozialversicherung – einfach und
unterhaltsam erklärt
Sudoku: Training fürs Gehirn kann
nicht früh genug
beginnen.
Rätselspaß: Hier verstecken sich fünf Begriffe, die
mit der Sozialversicherung
zu tun haben! Solidaritätsprinzip, Krankenversicherung, Vorsorge, Pension
und Gesundheit
Wir haben uns daher überlegt, nicht nur einen „Jugend-Corner“ im Internet anzubieten,
sondern auch das XUND als Medium zu verwenden, um euch komplizierte und abstrakte
Begriffe der Sozialversicherung einfach zu
erklären, Interessantes für eure Altersgruppe
zusammenzufassen usw.
Früher oder später seid ihr nicht nur passiver Teil
der Sozialversicherung – also nur Leistungsempfänger – sondern werdet zu aktiven Mitgliedern
– Beitragszahler plus Leistungsempfänger. Und
wenn man schon Teil einer Gemeinschaft ist, wo
man Geld hineinzahlen wird/muss, soll man bestmöglich darüber Bescheid wissen!
Wir wünschen euch viel Spaß mit dieser neuen Seite
und würden uns über Feedback von euch freuen!
Denn nur so können wir die Seite lebendig und nach
euren Wünschen gestalten!
HAST
DU SCHON GEWUSST
...?
Was versteckt sich hinter dem Begriff „Solidaritätsprinzip“?
Die österreichische Sozialversicherung beruht auf dem Prinzip
der Solidarität. Wenn man im Duden unter Solidarität nachschlägt, findet man: Zusammengehörigkeitsgefühl, Gemeinsinn. Umgelegt auf die Sozialversicherung bedeutet das, dass
sich die Beiträge nach der finanziellen Leistungsfähigkeit (=
was jemand wirklich verdient) des Versicherten richten. Im
Gegensatz dazu erhält man die Sachleistungen aber nach der
Bedürftigkeit (= notwendige Leistung oder Behandlung aufgrund der Krankheit) – und nicht nach den Beiträgen, die man
einbezahlt hat. Solidaritätsprinzip heißt also kurz gesagt: einer
für alle und alle für einen!
Beispiel:
Anna verdient im Monat 700 Euro. Für ihre Krankenversicherung muss sie jeden Monat 3 % ihres Gehaltes bezahlen (=
21 Euro). Damit kann sie zum Arzt gehen oder sich im Krankenhaus einer Operation unterziehen. Gleichzeitig sind durch
diesen Beitrag auch ihr Mann und ihre Kinder (ohne weitere
Beiträge!) versichert.
Paul verdient im Monat 3.000 Euro. Er bezahlt wie Anna 3 %
von seinem Gehalt für seine Krankenversicherung (= 90 Euro).
Er kann damit die gleichen Leistungen wie Anna erhalten,
obwohl er mehr einbezahlt hat. Nachdem er Single ist, gilt der
Beitrag auch nur für ihn.
Durch das Solidaritätsprinzip soll ein sozialer Ausgleich zwischen Besser- und Schlechterverdienenden geschaffen werden
– die Gesunden helfen den Kranken!
31