2008 - J+G
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2008 - J+G
19. Ausgabe Report 2008 Eine gute Nachricht vorweg: Der Entscheidung vorausgegangen Die von Unternehmensgeist getra- J+G setzt auf die Zukunft und war die Evaluation, sprich Bewer- genen Antworten fielen durchweg arbeitet daran. Investitionen sowohl tung der Zukunftssicherheit des positiv aus, was in der aktuellen in Aus- und Weiterbildung der Unternehmens. Dabei hat eine Situation nicht zwangsläufig Mitarbeiter als auch für An- und verantwortungsvolle Geschäfts- oder selbstverständlich der Fall ist, Erweiterungsbauten am Standort leitung die Aufgabe, sich mit den und so werden im realen wie im Schwetzingen belegen dies Fragen zu beschäftigen, was in übertragenen Sinn Räume und eindrucksvoll! 5, 10 oder 20 Jahren mit der Möglichkeiten geschaffen, um Wirtschaft generell und mit dem die Firmenphilosophie der nach- Feuerfestbau im Besonderen sein haltigen Sicherung des Unter- wird. Dazu müssen auch Über- nehmens am Standort Schwetzin- legungen über die Position von gen und damit der Arbeitsplätze J+G im Markt und zu optimalen gerecht zu werden. Standortfaktoren angestellt werden. J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Vorwort L iebe Leserinnen und Leser! 2 „Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“, so lautet das auflagesteigernde Credo des Medienmoguls Elliot Carver. Aus diesem Grund plante er den dritten Weltkrieg, wie man dem 1997 entstandenen Action-Film entnehmen kann. Übrigens: Name und Ausgang des oben erwähnten Thrillers stehen auch noch in diesem Report. 2008 hätte er sich diesen Aufwand sparen können. Schlechte Mitteilungen waren allgegenwärtig. Einige davon werden wir stichwortartig aufgreifen, wobei die Auswahl wie immer rein subjektiv ist, was insbesondere auch auf eventuelle eigene Kommentare zutrifft. Als Gegengewicht wird natürlich auch Positives aufgeführt, vornehmlich in der zweiten Hälfte unseres J+G-Reports. Dieser soll Ihnen wieder einen Überblick über das vergangene Jahr verschaffen, Sie teils unterhalten, teils zum Nachdenken anregen und selbstverständlich über J+G-Interna informieren. Beim Lesen des neuen Reports wünschen wir Ihnen das zu erfahren, was Sie von einer Firmen-Broschüre erwarten können. Trotz der vielen negativen Schlagzeilen in den Medien viel Spaß dabei. Ihre Jünger+Gräter GmbH Das war 2008 Einleitung M anche Leser können sich vielleicht noch an den Schluss der letztjährigen Ausgabe des J+G Reports erinnern. „2008 – Das Jahr der Risiken“ so lautete die Überschrift der Handelsblatt-Erstausgabe. Die Untertitel wurden angeführt von „China“, es folgten „Russland“, „Rohstoffe“, „Klimawandel“ und an fünfter Stelle „Finanzmarktkrise“. Dann kam die Wirklichkeit und würfelte alles durcheinander. Schlimmer noch, sie brachte mit „Realwirtschaft“, „Wirtschaftskrise“ und „Rezession“ neue Themen ins Spiel und spülte sie ganz nach oben. Zu den Natur- und anderen angeblich nicht vermeidbaren Katastrophen gesellte sich – verstärkt in der zweiten Jahreshälfte – ein weltweiter wirtschaftlicher Niedergang, der sich von Monat zu Monat beschleunigte und dessen ganze Tragweite oder Ende noch nicht absehbar ist. Er dominiert zum Jahresende fast alles: Den global verflochtenen Finanzmarkt und die Welt-, Außen- und Innenwirtschaft sowieso, aber auch die internationale und nationale Politik. Bisher hoch gehandelte Themen von Klimakatastrophe oder Rohstoffmangel bis hin zu Pendlerpauschale bzw. überzogenen Tarifforderungen liegen auf Eis. Gefährlich in dieser Situation ist nicht nur die Ursache, sondern alles, was in Anbetracht der „großen“ Gefahr leicht und schnell, d.h. ohne richtig geprüft zu werden, entschieden wird, weil „relativ“ unbedeutend. Den Verantwortlichen sei geraten, sich nicht nur auf die Hauptthemen zu konzentrieren, sondern auch die sonstigen Probleme nicht unterzubewerten. Politik Phönix, auch Phoenix geschrieben, ist in der griechischen Mythologie der Stelleninhaber des altägyptischen, meist als Reiher dargestellten Vogels „Benu“, was in beiden Fällen ins Deutsche übersetzt soviel bedeutet wie der „Leuchtende“. Da es, wie bei Mythen üblich, keine Zeitzeugen gibt, differieren die Geschichten etwas, je nachdem in welchem Jahrhundert sie erzählt wurden. Hier kurz der gemeinsame Nenner: Im Abstand von mehreren (hundert) Jahren baut der alternde Phönix ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt, um aus der Asche wieder verjüngt aufzuerstehen. Diese Vorstellung findet sich heute noch in der Redewendung „Wie ein Phönix aus der Asche“ für jemanden, der schon verloren geglaubt war, aber wieder in neuem Glanz erscheint. Warum diese Anmerkung hier? Nun, lesen Sie weiter und die Frage beantwortet sich von selbst. Viel ist passiert, wobei alles von der sich an das Finanzdebakel + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report anschließenden Wirtschaftskrise dominiert wird. Speziell im politischen Bereich war die Vielzahl von personellen Veränderungen auffällig, die sicherlich nachhaltige Auswirkungen für einzelne Länder aber auch die gesamte Welt haben dürften. Sie stehen jeweils am Anfang der einzelnen Abschnitte. Bei vielen Namen denkt man unweigerlich an nebenstehende Sage, wobei es dem Leser überlassen bleibt, den Grad der Übereinstimmung festzulegen. Welt ■ 100 Jahre nachdem mit Jack Johnson erstmals ein Schwarzer in der Geschichte des US-Boxsports in der höchsten Klasse auftrat, warf mit Barack Obama ein politisches Schwergewicht seinen Hut in den US-Wahlkampf-Ring. Damals wie heute dominierte der jeweilige Herausforderer. Johnson wurde Box-Weltmeister und Obama erster schwarzer Präsident der USA. Zu wünschen bleibt, dass Barack Obama mit der ungleich schwereren Bürde und Würde seines Amtes besser zu Recht kommt als Jack Johnson, den sein Erfolg zum Lebemann und in den Augen der US-Justiz sogar zum Kriminellen werden ließ. Obama ist zwar nicht das Paradebeispiel für Phönix, da die George W. Bush-Asche, aus der er – fast schon einem Messias gleich – aufgestiegen ist, nicht seine eigene war. Tag später zum Regierungschef gewählt und beide zusammen boxten eine Verlängerung der präsidialen Amtszeit von vier auf sechs Jahre durch. So kann sich Putin bei der nächsten Präsidenten-Wahl wieder aufstellen, da ihm ja auf die maximale Amtszeit von zwei Perioden (nach der neuen Rechnung 2 x 6 =12) noch vier Jahre fehlen. Phönix lässt grüßen. lich die Finanzkrise. Nach der Abschlusserklärung sollen „alle Finanzmärkte, Finanzprodukte und Finanzmarktteilnehmer einer Regulierung oder angemessenen Überwachung unterworfen werden“. Über die Art der Umsetzung dieser Forderungen soll in 2009 diskutiert werden. ■ Nicht nur Asche sondern ein Volk in Elend und Armut, medizinisch und hygienisch vollkommen unterversorgt, hinterließ Mugabe, seit 28 Jahren Diktator von Simbabwe. Nach den Wahlen sollte vieles besser werden, versprach der Gegenkandidat. Bei der Stichwahl zog dieser jedoch seine Kandidatur zurück, da er um das Leben seiner Anhänger fürchten musste. Mugabe „siegte“ und alles wurde noch schlechter. Kurzbezeichnung für einen informellen Zusammenschluss der zwanzig wichtigsten Industrieund Schwellenländern, bestehend aus 19 Staaten und der Europäischen Union. 1999 offiziell ins Leben gerufen, sollen sie ein Forum für die Kooperation und Konsultation in Fragen des internationalen Finanzsystems sein. ■ Castro folgt Castro. Nach knapp 50 Jahren, in denen sich auf Kuba, zumindest für die Bevölkerung, kaum etwas verändert hat, löste Raúl seinen Bruder Fidel, den Vater aller Revolutionen, ab. Neben Personalien gibt es natürlich noch von anderen wichtigen Ereignissen zu berichten. ■ Im November trafen sich die politischen Spitzen der G 20 und einige mehr zu einem außerordentlichen Weltfinanzgipfel im National Building Museum in Washington. Auslöser war natür- G 20 Übrigens: 1944, noch während des Zweiten Weltkrieges, fand im US-Staat New Hampshire ebenfalls eine Welt-Finanz-Krisensitzung statt, an der 44 Nationen teilnahmen. Das dort beschlossene und nach dem Tagungsort benannte Bretton-Woods-System für die Weltwirtschaftsordnung funktionierte fast 30 Jahre lang. Das sollte Ansporn für eine Neuauflage mit ähnlichem Erfolg sein. 3 ■ Die weltweiten Unruheherde mit Vertreibung, Brandschatzung, Stammes- oder religiösen Fehden einschließlich Selbstmordattentaten wurden nicht weniger. Im Gegen- ■ In der Russischen Föderation ging die Ära Putins zwangsläufig zu Ende, da die Amtszeit des Präsidenten auf maximal zwei Wahlperioden, mithin auf acht Jahre, gesetzlich begrenzt ist. Ihm folgte mit Dmitri Medwedew ein sehr enger Vertrauter. Putin wurde einen 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 teil: Alte verschärften sich, wie z.B. im Kongo, in Kenia, im Irak oder in Afghanistan, und neue kamen hinzu. In Georgien, an der Grenze zu Europa, und im Nahen Osten kam es gar zum Krieg. Bei Letzterem verlängerte die radikalislamistische Palästinenserbewegung Hamas im Dezember nicht das Friedensabkommen und beschoss Israel vom Gaza-Streifen aus mit Raketen, was dies wiederum veranlasste, erst mit schwerem Geschütz und dann mit dem Einmarsch zu antworten. So lautet zumindest der Kommentar aus Jerusalem. ■ Der Kaukasus-Konflikt eskalierte hingegen unter anderen Vorzeichen, wie folgende Kurzfassung belegt. Eine der alten Rahmenbedingungen bei den Olympischen Spielen lautete: „Während der Wettkämpfe ruhen sämtliche kriegerische Handlungen“. Ob sich in der Antike alle daran gehalten haben, ist fraglich. Sicher ist, dass sich in der Neuzeit niemand daran hält, wie nachstehendes Beispiel besonders belegt: Provinz zur Räson bringen wollte, dann Russland, das seinen freundlich gesinnten Nachbarn zu Hilfe eilte. Da deren 51. Armee eine gewisse Trägheit innewohnt, kam sie erst auf georgischem Terrain, genauer gesagt in Gori, zum Stehen. (Nicht zu verwechseln mit der russischen Stadt Gorny, Standort der von J+G feuerfest ausgekleideten Kampfstoff-Vernichtungs-Anlage.) Vielleicht war es aber auch Absicht. So hatten die jungen russischen Soldaten Gelegenheit, das wie durch ein Wunder von Zerstörung verschonte Geburtshaus von Josef Stalin zu besichtigen. Dieser wurde bei einer Umfrage nach dem beliebtesten Volkshelden Russlands erst kurz vor der Zielgeraden auf den dritten Platz verdrängt. Unabhängig davon kam es am 16. August zu einem Friedensplan, den die kriegerischen Parteien unterzeichneten. Die Armeen zogen sich zurück. Georgien aus Südossetien, das seine Unabhängigkeit proklamierte, und Russland aus Georgien. ■ Zum Schluss noch etwas Positives: Beim G-8-Gipfel in Tokio einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf eine Halbierung des weltweiten Kohledioxidausstoßes bis zum Jahre 2050. Erstmals lassen sich die USA auf langfristige Klimaziele ein. (Foto S. 3) Europa ■ Nicht der Asche aber einer Vorstufe davon, dem Müll, verdankt Silvio Berlusconi u.a. seinen Wiederaufstieg ins Amt des Ministerpräsidenten von Italien. Sein Vorgänger, Romano Prodi, der ab 2006 auch dessen Nachfolger war, schaffte es nicht, die mafiosen Müll-Strukturen, speziell in Neapel, zu knacken. Eine Stadt, stellvertretend für das ganze Land, schien im Unrat zu versinken. Berlusconi sei Dank, haben sich die Verhältnisse gebessert. Demnächst sollen auch die sich schon seit vielen Jahren im Bau befindlichen MVAs in Betrieb genommen werden. ■ Die abtrünnige südserbische Provinz Kosovo erklärt ihre Unabhängigkeit. Damit wird das Kosovo jüngster Staat Europas. ■ Die Schweiz schloss sich mit Wirkung Dezember dem Schengenabkommen an und zum Jahresende steht die Slowakei in den Euro-Startlöchern, nachdem Malta und Zypern bereits im Januar diese Währung eingeführt hatten. ■ Der Euro selbst feiert sein 10-jähriges Bestehen. Entgegen ursprünglichen Befürchtungen beweist er sich als recht stabil. Der Wechselkurs zur „ehemaligen“ Weltwäh- Am 08. August zogen u.a. die „olympischen Delegationen“ von Georgien und Russland ins Stadion von Peking. Annähernd zeitgleich marschierten ein paar tausend Kilometer westlich deren „militärische Abordnungen“ in Südossetien ein. Erst Georgien, das die abtrünnige + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report rung US-Dollar verbesserte sich langfristig. Die Inflationsrate lag laut Statistik im Schnitt knapp über zwei Prozent pro Jahr, auch wenn die „gefühlte“ Verteuerung etwas anders ausfällt. ■ Die Iren stimmen in einem Referendum gegen den Vertrag von Lissabon, der eine Reform der EUInstitutionen vorsieht, und blockieren damit die Weiterentwicklung der Gemeinschaft. Trotzdem soll der Ratifizierungsprozess fortgesetzt werden – in der Hoffnung auf eine neuerliche Abstimmung auf der Grünen Insel mit positivem Ausgang. ■ 27 EU-Staaten und 15 NichtEU-Länder aus Europa, Afrika und der Nahost-Region gründen in Paris eine „Union für das Mittelmeer“. Sie erweitert die Kooperation mit den Mittelmeer-Anrainern. ■ Unruhen in Griechenland. Auslöser für die Krawalle war der Tod eines Jugendlichen in Athen durch eine Polizeikugel. Parallelen zu Frankreich drängen sich auf. Soziale Spannungen, Ohnmacht gegenüber Unterbezahlung, staatliche Unzulänglichkeiten bis hin zu Korruption waren die Ursache. Deutschland ■ Franz Müntefering wurde am 18. Oktober zum Vorsitzenden der SPD gewählt. „Das schönste Amt neben dem Papst“ so sagte er 2005 kurz bevor er den Chefposten schmiss, weil der SPD-Vorstand gegen seinen Willen die Parteilinke Andrea Nahles zur Generalsekretärin wählte. 2007 trat er auch als Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales zurück, um seine Frau Ankepetra zu pflegen. Diese erlag im Juli 2008 ihrem Krebsleiden. Im September meldete sich Franz Müntefering auf der großen politischen Bühne zurück. Erst körperlich in Bayern als Wahlhelfer und dann, mehr geistig, am Schwielowsee. Sein Nachfolger als Vizekanzler, Frank Steinmeier, hat nämlich am 07. September von dort aus angerufen und ihn gebeten, wieder SPD-Vorsitzender zu werden. Der glücklose und angeschlagene Genosse von der anderen Rheinseite, Kurt Beck, tritt aus Ärger über angebliche parteiinterne Intrigen, fern seiner geliebten Heimat, von diesem Amt zurück. Müntefering sagt auch mit Nahles im Gepäck zu und kürt als erste Handlung Steinmeier zum Kanzlerkandidaten. Er wurde damit zu seinem eigenen Nach-Nach-Nachfolger. ■ Horst Seehofer übernimmt im Oktober den CSU-Vorsitz und wird am 27. desselben Monats zum Ministerpräsidenten von Bayern gewählt. Möglich wurde dies, da die bisherige Doppelspitze mit Erwin Huber und Günter Beckstein die CSU zwar auf Augenhöhe aber nicht erfolgreich durch die Landtagswahl führte. Das Ergebnis war für die Partei ein Debakel. Erstmals seit 1966 verliert sie mit 43,4 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit und muss koalieren. Huber und Beckstein übernehmen die Verantwortung und erklären ihren Rücktritt. Deren Vorgänger, Edmund Stoiber, zog derweil im Hintergrund die Fäden und brachte seinen Statthalter in Berlin, Horst Seehofer, ins Spiel. Wäre da nicht dessen Zwangsrücktritt als Fraktionsvize und die gerade bekanntgewordene außereheliche Affäre mit Kindersegen gewesen, hätte ihn Stoiber am liebsten als direkten Nachfolger gesehen, nicht nur weil er das Interims-Duo um Haupteslänge überragt, sondern weil er von Seehofers politischer Wiedergeburt überzeugt war. ■ Roland Koch wird nach der Landtagswahl in Hessen erneut Ministerpräsident. Allerdings nicht nach dem Votum im Januar 2008 sonder erst nach dem Urnengang im Januar 2009. Dazwischen war er kraft Gesetz „nur“ geschäftsführender Ministerpräsident und regierte ohne Mehrheit im Parlament. Nach einem fehlgeleiteten Wahlkampf verlor die CDU nicht nur die absolute Mehrheit, es reichte 2008 noch nicht einmal zusammen mit dem propagierten Partner FDP zur Regierungsbildung. Was eine Koalition betrifft, hatte sich auch schon die SPD festgelegt. Andrea Ypsilanti versprach den Wählern: Mit den Grünen gegen Koch aber unter keinen Umständen mit den Linken. Trotz hoher Stimmengewinne reichte es auch für Rot-Grün nicht. Als gefühlte Wahlsiegerin wollte Ypsilanti nicht aufgeben und buhlte um die Stimmen der Linken, die sich über alle Maßen aufgewertet fühlten und sich großzügig bereit erklärten, eine Minderheitsregierung aus SPD und den Grünen zu dulden, wodurch die absolute Mehrheit um zwei Stimmen überschritten und somit sichergestellt wäre. Im März erklärte daraufhin die SPD-Abgeordnete Dagmar Metzger, dass sie aus Gewissensgründen dem „Wortbruch“ nicht zustimmen könne, worauf die Kampfabstimmung abgesagt wurde, obwohl der Erfolg mit einer Stimme weniger noch nicht gefährdet war. Bei einem Neuanlauf im November verweigern allerdings vier Fraktionsmitglieder Ypsilanti die Gefolgschaft. Kurz danach löst sich das Parlament auf und beschließt Neuwahlen. Auch wenn diese eigentlich erst in den Report 2009 gehören, soviel vorweg: Für die SPD wird die Wahl nach dem Wortbruch zum Desaster. Sie verliert rund 40 % der Stimmen 5 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 aus dem Vorjahr. Gewinner wird eindeutig die FDP. Dadurch wird die Schwarz-Gelbe Koalition regierungsfähig und Koch wieder Ministerpräsident. Das Jahr der sogenannten „Hessischen Verhältnisse“ ist Vergangenheit. ■ In Baden-Württemberg war es der Landesvater Günther Oettinger, der seinen Finanzminister, den ehemaligen Oberbürgermeister von Schwetzingen, Herrn Gerhard Stratthaus, aus seinem „Nest“ warf und in den Ruhestand schickte. Wenige Monate später wurde dieser in den dreiköpfigen Leitungsausschuss des neu gegründeten „Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung“ (SoFFin) berufen, dem zur Rettung des Bankensystems 480 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. ■ Etwas länger dauerte das Projekt Konjunkturpaket I als Unterstützung der Realwirtschaft. Hier ging es immerhin um 12 Milliarden Euro. Dazu kam von Frau Merkel im Dezember nach langem Zögern die Ankündigung von Konjunkturpaket II mit einem Volumen von weiteren 50 Milliarden Euro für die nächsten zwei Jahre. Details müssen noch abgeklärt werden. Zuvor hatte sie zusammen mit Peer Steinbrück den Deutschen garantiert, dass ihre Spareinlagen sicher seien. Immerhin eine Billion und einige Milliarden. An dieser Stelle ein kurzer Blick nach Simbabwe. Da wird gerade eine Banknote mit dem Aufdruck 100 Billionen in Umlauf gebracht. Tageswert bei Erstauslieferung: 43 US-Dollar. Das relativiert die Zusage der Bundeskanzlerin und ihres Finanzministers etwas. ■ Auf das neue Erbschaftsteuerrecht und den Gesundheitsfonds wird an anderer Stelle näher eingegangen. 6 ■ In Schwetzingen verließ der erst im Vorjahr gewählte OB Junker das Rathaus. Sein Nachfolger wurde Dr. René Pöltl, hier mit seiner Frau Stefanie bei der Amtseinführung, vormals 1. Bürgermeister der Stadt. Hier endet das Namenskarussell. Bleibt nur eines zu wünschen: Hoffentlich trifft die mythologische Prophezeiung nicht auf alle zu, die Verbranntes hinterlassen haben. ■ In nur fünf Tagen wird das 480Milliarden-Rettungsschirm-Vorhaben für Banken durch die Institutionen gepeitscht und vom Bundespräsident unterzeichnet. ■ 60 Jahre „Soziale Marktwirtschaft“. Anfangs misstrauten die Deutschen der neuen Politik. Die Erfolge im Zuge der Wirtschafts- und Währungsreform 1948 haben sie jedoch überzeugt. Heute gibt es als Folge der Finanzkrise wieder Zweifel. Es ist kaum zu verstehen, dass der Staat Verluste sozialisieren soll, wenn der Markt nicht funktioniert. Der Vater der „Sozialen Marktwirtschaft“, Ludwig Erhard, überraschte 1948 als Wirtschaftsdirektor der amerikanisch-britischen Bizone die Alliierten mit einer historischen Weichenstellung von der Plan- zur Marktwirtschaft: „Alle meine Berater sind gegen Ihr Vorhaben“, kritisierte der amerikanische Oberbefehlshaber Lucius D. Clay. „Meine Berater auch“, entgegnete Erhard. Der sich eingestellte Erfolg spricht nicht gerade für den Berufsstand der Berater. Wirtschaft N achhilfe in der wissenschaftlichen Disziplin der Makroökonomie: Vielen, möglicherweise den meisten, war bis Mitte des Jahres nicht so ganz bewusst, dass in der Theorie die gesamte Volkswirtschaft in zwei Bereiche aufgeteilt wird. Der erste Teil nennt sich „Realwirtschaft“, der sich mit der Produktion oder dem Handel von realen Gütern und mit Dienstleistungen von volkswirtschaftlichem Nutzen beschäftigt. Der zweite Part ist nicht etwa die irreale oder imaginäre Wirtschaft, sondern die „Finanzwirtschaft“, was aber fast auf dasselbe hinausläuft, wenn man die einschlägigen Berichte liest. Ihre Funktion ist die Bereitstellung von Geldkapital als Dienstleistung für die Realwirtschaft. Finanzkrise – Wort des Jahres Ausgelöst durch die 2007 entstandene und bereits im letzten J+G Report beschriebene „Subprime-Krise“, deren Epizentrum in den USA lag, entwickelten sich mit zunehmender Taktfrequenz globale Nachbeben. Mitte des Jahres durchbrach die Schadenshöhe auf der nach oben offenen Dollar-Skala die magische Grenze von einer Billion mit weiter steigender Tendenz. Nach dem Konkurs von dutzenden kleinerer und mittlerer Geldinstitute bildete dabei der Bankrott einer der größten Investmentbanken der Welt, der Lehman Brothers Inc., deren Zertifikate mit überdurchschnittli- + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report chen Renditeversprechungen auch sehr stark in Deutschland – und nicht nur bei Großanlegern – vertrieben wurden, einen unrühmlichen Höhepunkt. 613 Milliarden Dollar (in den USA sagen sie dazu Billionen und zu unseren Billionen Trillionen, was bei Reportagen oft für Verwirrung sorgt) Schulden führen am 15. September zur größten Pleite in der Geschichte Amerikas. Vermittler und Anleger wurden in einen gigantischen Strudel gezogen, der, wie in Island, bis kurz vor den Staatsruin führte. Viele sprachen danach das „Unwort des Jahres“ aus: „Notleidende Banken“. Gerügt wird dabei, dass durch diesen Begriff die für die Krise Verantwortlichen, nämlich die Banken und ihre geldgierigen Manager, zu Opfern stilisiert werden. Dass es sich dabei entgegen dem Titel um zwei Worte handelt, wollen wir den Juroren verzeihen. Weltweit spannten die Regierungen Schutzschirme in Form von Garantien, Übernahmen und Bargeld auf, um einen Kollaps der Finanzwelt zu verhindern. Sie wollten das Vertrauen in das nicht mehr mit Gold abgesicherte Zahlungsmittel wieder herstellen. Das gelang jedoch nur bedingt, da sich vor allem die Banken untereinander nicht mehr trauten und sich gegenseitig kein Geld mehr anvertrauten. Darüber hinaus verringerte sich deren Eigenkapital durch Verluste, was wiederum die Kreditvergabemöglichkeiten reduzierte. An dieser Stelle bewahrheitet sich die Aussage: „Geld ist das Blut der Wirtschaft, es muss fließen.“ Genau das tat es nicht mehr. Daran änderte auch die radikale Absenkung des Leitzinses in Amerika auf annähernd null und der Europäischen Zentralbank auf zwei Prozent wenig. nen, zum Teil mehr als 50 Prozent betragenden Erhöhung der Maut für Lastwagen über 12 Tonnen. Konjunktur hindert werden. Die Konjunktur brach ein, und das weltweit! Als erstes spürte es die Autoindustrie, die sowohl in den USA auf breiter Front als auch über Tochtergesellschaften in Deutschland um staatliche Hilfe bat. Es folgten die Zulieferer. Stahl- und chemische Industrie drosselten die Produktion. Drastische Auftragseingänge verzeichneten sowohl die IT-Branche als auch die Transportunternehmen. Letzteres lag möglicherweise auch an der erst im Oktober beschlosse- Die abgebildeten Diagramme spiegeln den Verlauf ungeschminkt wider. Der DAX signalisiert bereits von Anfang an die bevorstehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, während Rohstoffpreise – und hier das alle betreffende Erdöl – im ersten Halbjahr noch in schwindelerregende Höhe stiegen, um dann genau so abrupt unter die 10-Jahreswerte zu fallen. Statistisch unbeeindruckt präsentiert sich der Arbeitsmarkt, wie der anschließende Artikel belegt, wobei die Tarifabschlüsse im zweiten Semester bereits im Schatten der dunklen Rezessionswolken zustande kommen. Ob das bereits verabschiedete Konjunkturprogramm I und das sich in der Pipeline befindende Konjunkturprogramm II die seit 60 Jahren schwerste Rezession abfedern oder verhindern können, bleibt abzuwarten. 7 DAX-Werte 2007 und 2008 Ein Durchschlag der Krise auf die Realwirtschaft konnte so nicht ver- 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Arbeitsmarkt Erstaunlich gut gehalten, ja, im Jahresdurchschnitt sogar positiv entwickelt, haben sich die Zahlen, die es hier zu melden gibt. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresmittel um 1,5 % und überschritt erstmals die 40 Millionen-Grenze um 350.000. Im Durchschnitt waren 3,27 Mio. oder 7,8 % Arbeitnehmer in der BRD arbeitslos gemeldet. Dies waren rund 500.000 Arbeitslose oder 1,2 %-Punkte weniger als im Vorjahr. Im Monat November wurde sogar die magische 3 Mio. Grenze unterschritten. Eine überdurchschnittlich hohe Zunahme im Dezember um 114.000 ließ die Zahl zum Jahresende wieder auf 3,1 Mio. anwachsen. 8 Forschung und Technik Nobelpreis wieder nach Heidelberg Auch in diesem Jahr erhielt mit Harald zur Hausen wieder ein in Heidelberg tätiger Wissenschaftler, diesmal mit dem Medizinnobelpreis, die höchste irdische Weihe. Der Forscher entdeckte bereits Anfang der 80er Jahre, dass Papillomviren Gebärmutterkrebs auslösen können, was völlig neue Perspektiven zur Vorbeugung und Der einheitliche Kommentar hierzu: „Die Krise hat auch den Arbeitsmarkt erfasst.“ Diese Aussage wird durch die Tatsache untermauert, dass sich die Zahl der Neuanträge auf Kurzarbeit (fast 300.000) im Dezember gegenüber November mehr als verdoppelt hat. Diese Möglichkeit der Arbeitsplatzerhaltung soll von gesetzgeberischer Seite vereinfacht und für den Arbeitgeber finanziell erträglicher gestaltet werden. Im ersten Konjunkturförderungspaket wurde zunächst einmal bis Ende 2009, also bis nach der Bundestagswahl, die Bezugsdauer von KUG von 12 auf 18 Monate verlängert. Vielleicht werden es die Betroffenen, aber sicherlich die Arbeitslosenstatistik, dankend registrieren. Behandlung der dritthäufigsten Krebserkrankung bei Frauen eröffnete. Er teilt sich den Preis mit den Franzosen Luc Montagier und Françoise Barré-Sinoussi, den beiden Entdeckern des Aidsvirus. hung unserer Welt verantwortlich gemachte Urknall simuliert werden. Das Risiko, dass dabei auch ein „Schwarzes Loch“ entstehen könnte, in welchem dann die ganze Erde mit allem was darauf und darin ist, verschwindet, wird selbst von einigen Wissenschaftlern nicht ganz ausgeschlossen. Wettlustigen sei an dieser Stelle auf jeden Fall geraten dagegen zu setzen. Nur so können sie einen eventuellen Gewinn auch feiern. Wie üblich an dieser Stelle ein paar technische Details zum Bau. Zunächst: Bei der Bauzeit und den -kosten ist die Herstellung des rund 30 km langen Tunnels mit seinen Nebenröhren und Hallen nicht enthalten. Diese wurden von einem Vorlauf-Projekt übernommen. Nun zum LHC: Im Tunnel verlaufen zwei Vakuumröhren mit je 5 cm Durchmesser, in denen die Elementarteilchen im Gegenverkehr auf jeweils nahezu halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden sollen, was bei einem Zusammenprall energetisch soviel bedeutet, als hätte ein Teilchen beinahe Lichtgeschwindigkeit. Dazu und um die Hadronen in der Kreisspur zu halten sind über 9.300 extra starke Magnete erforderlich, von denen LHC-Anlage der CERN Nach 25-jähriger Vorbereitung und 14 Jahren Bauzeit wurde am 10. September der Welt größte, komplexeste und mit 4 Mrd. EURO teuerste Maschine in Betrieb genommen. In einem zwischen dem Genfer Flughafen und dem französischen Jura ca. 100 m unter der Erde liegenden, 26,7 km langen Rundtunnel soll unter Anderem der von nicht Bibeltreuen für die Entste- + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Das CERN: Abkürzung aus dem früheren französischen Namen “Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire”, allgemein bekannt für: “Europäische Organisation für Kernforschung” LHC: Abkürzung für „Large Hadron Collider”, wörtlich übersetzt: “Großer Hadronen Kollidierer“. Im übertragenen Sinn „Großer Hadronen-Speicherring“ genannt. Hadron: Elementarteilchen, kleiner als ein Atom. Detektor: Gerät zum Aufspüren von Stoffen oder Vorgängen. Die menschliche Version nennt sich Detektiv. wieder über 2.000 supraleitfähig sein müssen. Um dies zu erreichen werden deren über 31.000 Tonnen Material auf minus 268,7 Grad Celsius, also annähernd dem absoluten Temperatur-Nullpunkt, abgekühlt. Dazu werden 700.000 Liter flüssiges Helium und 14 Mio. Liter Flüssigstickstoff benötigt. Vorausgesetzt alles klappt bei der Beschleunigung und es gelingt auch noch, die winzigen Teilchen an den dafür vorgesehenen Stellen bei Lichtgeschwindigkeit zur Kollision zu bringen, soll auch das Ergebnis festgestellt, gemessen und dokumentiert werden, was sich allerdings bei der Entstehung eines Schwarzen Loches erübrigen würde. Dafür stehen auf den Umfang verteilt vier Detektoren, groß wie das Brandenburger Tor und schwer wie der Eiffelturm, in hangargroßen Höhlen zur Verfügung. Dabei ist jeder dieser Detektoren auf eine spezielle Fragestel- lung der Physik optimiert und kann deshalb bestimmte „Bruchstücke“ besonders gut erkennen. Soviel zur Theorie, dem Ziel und zur Vorbereitung des Projektes. In der Praxis musste das Vorhaben bereits am 19. September -ohne eine Kollision- abgebrochen werden. Aus einem der Magnete platzte tonnenweise ultrakaltes Helium heraus und fror ein ganzes Segment des Beschleunigertunnels ein. Es dauert Monate, bis dieser Bereich wieder auf Temperaturen gebracht wird, die es Menschen möglich machen, den Schaden zu analysieren und zu beheben. Grundlegende Erkenntnisse über die Entstehung des Universums oder der Weltuntergang selbst sind zunächst einmal bis „mindestens“ Juni 2009 vertagt. Neue Arme Vor sechs Jahren verlor der heute 54-jährige Landwirt Karl Merk aus dem Allgäu bei einem Unfall mit einem Maishäcksler beide Arme knapp unter der Schulter. Am 25. Juli wagte ein 40-köpfiges Team den jahrelang vorbereiteten Eingriff und transplantierte innerhalb von 15 Stunden zwei Arme und Hände eines Toten an die verbliebenen Stümpfe. Zuerst verschraub- ten sie die Knochen, dann vernähten sie die Adern und verbanden dann die Muskeln und Sehnen. Schließlich vernähten sie die Nerven und fügten die Haut zusammen. Im Oktober konnte Karl Merk ein Kribbeln unter den Narben spüren. Die Arme selbst, die noch monatelang von einem Gerüst gestützt werden müssen, könne er ein wenig bewegen, damit sogar Türen öffnen und Licht anknipsen. Wir wünschen ihm, dass sein Traum in Erfüllung geht und er eines Tages ohne fremde Hilfe essen und wieder eine Runde mit seinem Motorrad drehen kann. Marssonde Phoenix Nach fast 10 Monaten und einer 680 Millionen Kilometer langen Reise landete am 26. Mai die USRaumsonde „Phoenix“ auf dem Mars. Hauptaufgabe war die Suche nach Wasser und Spuren von Leben auf dem Planeten. Mit einer auf einem zwei Meter hohen beweglichen Mast installierten Kamera gelangen bisher einmalige 3DAufnahmen vom Landegebiet. Ein 2,35 Meter langer Roboterarm entnahm Bodenproben bis 50 cm Tiefe, welche anschließend in einem der acht kleinen, nur einmal nutzbaren Schmelzöfen bis 1.000 Grad Celsius erhitzt wurden. Dabei wurden die ablaufenden Zustandsveränderungen gemessen. Damit lassen sich Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Proben ziehen. Am 20. Juni gab der Chefwissenschaftler die Entdeckung von Wassereis bekannt, welches bei Schaufelarbeiten einige Zentimeter tief im Untergrund gefunden wurde. Der erste Teil der Mission war erfüllt. Für den zweiten reichte der Energiehaushalt nicht. Die Sonde funkte am 02. November zum letzten Mal Signale zur Erde. Übrigens soll laut offizieller Mitteilung 9 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 ropameistern, vor Olympiasiegern und Medaillengewinnern. In der Vorrunde spielten Ibisevic, Ba, Compper, Weis und Co. im stets ausverkauften Mannheimer CarlBenz-Stadion furios auf. ■ Übrigens: Noch 1999 spielte Hoffenheim gemeinsam mit dem SV 98 Schwetzingen in der nordbadischen Fußball-Verbandsliga. Und im ersten Spiel im damals neuen Dietmar-Hopp-Stadion gewannen die Schwetzinger. Zehn Jahre später ist die TSG 1899 Hoffenheim an der BundesligaSpitze. des leitenden Ermittlers Samuel Kounaves der Mars-Boden unserem Mutterboden sehr ähnlich sein und sich prima für den Spargelanbau(!!!) eignen. 10 Frage am Rande: Gibt es bei der NASA Hellseher? Man könnte es meinen, wenn man folgende Geschichte glaubt: Bereits am 04. August 2003, als die gesamtwirtschaftliche Welt noch in Ordnung war, entschieden sich die Verantwortlichen für den Namen und das Konzept des Phoenix-Landers. Auf den Tag genau vier Jahre später hob die Trägerrakete ab, am Horizont waren die ersten Rauchzeichen der Subprime-Krise erkennbar. Aber was sehen die kleinen grünen Mars-Broker im Moment der Landung? Erstens die Sonde live und zweitens die Erde, wie sie, bedingt durch die Lichtgeschwindigkeit, rund 10 Minuten vorher existierte und damit die Reste des verbrannten Finanzmarktes. In späteren Epochen wird auf dem Mars der Ausspruch „Wie Phoenix aus der Asche“ wohl eine etwas andere aber doch ähnliche Bedeutung haben wie bei den Hellenen. Sport und Rekorde I n einem Jahr, das von Olympischen Spielen und Fußball-EM geprägt ist, rückt das sonstige Geschehen meist etwas in den Hintergrund. Eine Sache sorgte aber ganz besonders für Aufsehen, das Phänomen Hoffenheim. Dass sich der von Mäzen Dietmar Hopp gezielt geförderte Dorfclub aus dem Kraichgau so schnell in die deutsche Fußball-Spitze katapultierte, das beeindruckte sogar die Sportjournalisten. Denn sie wählten die TSG 1899, zu diesem Zeitpunkt gerade frischgebackener Herbstmeister, auf Platz 2 bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres – weit vor den deutschen Fußball-Vizeeu- ■ Doch zurück zu den Großereignissen: Zuerst zog die FußballEuropameisterschaft in der Schweiz und Österreich die Fans in ihren Bann. Deutschland wurde seinem Ruf als Turniermannschaft erneut gerecht und erreichte trotz wechselhafter Leistungen wieder einmal das Finale, verlor dort aber 0:1 gegen die Spanier, die völlig zurecht Europameister wurden und erstmals nach 40 Jahren wieder einen internationalen Titel holten. Immerhin feierte vier Wochen später die deutsche U19 bei der EM den Sieg. J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report überflügelte der Finne Jens Weißflog, der viermal erfolgreich war. 1999, 2003, 2005, 2006 und nun 2008 – das sind die Jahre des Triumphes für Ahonen, der dann im März seinen Rücktritt vom aktiven Sport verkündete. ■ Mit dem Fackellauf und der Entzündung des Olympischen Feuers warfen die Olympischen Spielen in Peking schon im März ihren Schatten voraus. Auf dem knapp 140.000 Kilometer langen Weg des Feuers in die chinesische Hauptstadt ging es jedoch alles andere als harmonisch zu. Mehrfach störten Tibet-Aktivisten die Veranstaltungen rund um den Fackellauf, um auf die Unterdrückung Tibets durch China aufmerksam zu machen. Der olympische Geist erhielt niemals deutlicher eine politische Dimension. Die Spiele selbst waren perfekt organisiert und brachten unzählige sportliche Höchstleistungen, die aber immer wieder Zweifel aufkommen ließen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Zum Beispiel bei den sagenhaften Auftritten von US-Schwimmstar Michael Phelps, der sein Ziel, acht Goldmedaillen in Peking zu holen, in die Tat umsetzte und dabei noch sieben Weltrekorde aufstellte. Un- glaubliche 14 Goldmedaillen hat der erst 23-jährige Phelps damit bei zwei Olympia-Teilnahmen erschwommen. Zum unbestrittenen König der Leichtathletik avancierte Usain Bolt. Dreimal sprintete er ganz oben aufs Treppchen, dreimal stellte er dabei einen neuen Weltrekord auf. Der deutsche Sprinter Tobias Unger bezeichnete später die BoltShow als „Riesenverarschung“ und bezichtigte ihn des Dopings. Für den emotionalsten Moment der Spiele aus deutscher Sicht sorgte Gewichtheber Matthias Steiner. Der Olympiasieger feierte seinen Triumph mit dem Bild seiner vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall nahe Heidelberg getöteten Frau. ■ Und auch außerhalb von EM und Olympia war es ein ereignisreiches, emotionales Sportjahr: Im Januar gewann Janne Ahonen als erster Skispringer zum fünften Mal die Vierschanzen-Tournee. Damit ■ Bei der Biathlon-WM im Februar räumten die deutschen Athleten mit fünfmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze wie schon im Vorjahr die meisten Medaillen ab. Kurze Zeit später schrieb Magdalena Neuner Biathlon-Geschichte: Mit 21 Jahren ist sie die jüngste Gewinnerin des Gesamtweltcups aller Zeiten. 11 ■ Die Magie vergangener Jahrzehnte verloren hat die Tour de France. Das spektakulärste und härteste Radrennen der Welt war auch diesmal von Dopingfällen überschattet. Vier entlarvte Dopingsünder und ein Team, das sich deswegen vorzeitig zurückzog – so die Bilanz der Unsportlichkeit in diesem Jahr. Ein neues Testverfahren überführte später Stefan Schumacher, der bei der Tour de France zwei Zeitfahrten gewonnen und zwei Tage das Gelbe Trikot getragen hatte, und Bernhard Kohl, den Gesamt-Dritten der Tour, des Dopings. Teamchef Hans-Michael Holczer zog daraufhin die Konsequenzen und löste das Team Gerolsteiner auf. Auch die ARD reagierte: Aus Zweifel am sportlichen Wert der Veranstaltung kündigte sie den Rückzug aus der Live-TourÜbertragung an. + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 lag bei rund 140 Milliarden Euro. Das Jahr 2008 ist deshalb das drittschlimmste NaturkatastrophenJahr seit mehr als 100 Jahren. ■ Tränenreich adieu gesagt wurde zwei Monate später auch beim FC Bayern München: Der FußballRekordmeister verabschiedete mit Torhüter Oliver Kahn und Trainer Ottmar Hitzfeld gleich zwei Legenden. „Titan“ Kahn trat bei seinem Abschiedsspiel im September endgültig von der großen Fußballbühne ab. 12 ■ Schließlich sorgten in der Formel 1 zwei Youngster für Furore: Lewis Hamilton (23) wurde jüngster Weltmeister aller Zeiten und der zwei Jahre jüngere Heppenheimer Sebastian Vettel ist der jüngste Fahrer aller Zeiten, der ein Formel-1-Rennen gewann. Andreas Lin Natur- und andere Katastrophen ■ So haben im Mai zwei beispiellose Naturkatastrophen zwei asiatische Länder ins Elend gestürzt. Am 3. Mai zog der Zyklon Nargis über Birma hinweg. Nur neun Tage später bebte in China die Erde. Das Ausmaß der Katastrophen ist zunächst nicht zu begreifen. Die Berichte der Nachrichtenagenturen zeigen die kalten Zahlen. 138.400 Tote in Birma nach einem Sturm mit Windböen mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde, 88.000 Tote in Sichuan nach einem Erdbeben mit einer Stärke von 7,9 auf der Richterskala, zehn Millionen Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf. Was auf die Katastrophen folgte, war ein wochenlanger Kampf ums Überleben. Die Not war so groß, dass die chinesische Regierung erstmals seit 1949 ausländische Retter ins Land ließ. Nahezu zeitgleich behinderte in Birma die menschenverachtende Militärjunta die Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisationen, wo sie nur konnte. Sie fürchtete um ihre Macht. ■ Not und Elend brachte auch Hurrikan „Ike“ in der Karibik und den USA, wo ganze Orte vernichtet wurden. Zusammengerechnet mussten in Haiti, der Dominikanischen Republik, auf Kuba und in den USA über 170 Menschen ihr Leben lassen. ■ Vergleichsweise glimpflich, aber dennoch erschreckend war die Bilanz des Orkans Emma, der vom 29. Februar bis zum 2. März über Mitteleuropa hinwegzog. Die Hauptschäden richtete der Orkan am 1. März 2008 an. Am Tag darauf erfolgte eine zweite Welle, die in ihren Auswirkungen aber deutlich schwächer war. Emma forderte 14 Menschenleben, der entstandene Sachschaden wurde auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt. In Hamburg hatte das Orkantief fast zu einer Flugzeugkatastrophe geführt. Ein aus München kommender Lufthansa-Airbus war kurz vor dem Aufsetzen auf Wie viele große Katastrophen, schwere Unglücke oder aufsehenerregende Verbrechen ein Jahr geprägt haben, zeigt sich erst in einer Zusammenfassung, einem komprimierten Rückblick, der einen die Traurigkeit dieser Nachrichten in geballter Form vor Augen führt. Allein bei den Naturkatastrophen im Jahr 2008 kamen mehr als 220.000 Menschen weltweit ums Leben. Der angerichtete Schaden + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report dem Flughafen Fuhlsbüttel von einer Böe erfasst worden und ins Schlingern geraten. ■ Nicht zu vergessen sind unzählige Überschwemmungen auf dem ganzen Erdball: Bolivien, Chile, Ecuador, Peru, Kolumbien und Argentinien in Südamerika waren betroffen, zudem Mosambik, Java (Indonesien), Australien, Lissabon, Kanada, USA und Indien. ■ Mehrere Unglücke und Verbrechen hielten Deutschland und die Welt in Atem. So starben bei Flugzeugunglücken in Madrid und Nepal 154 beziehungsweise 18 Menschen. Ein Fährunglück vor der philippinischen Insel Sibuyan, verursacht durch den Taifun Fengshen, fordert rund 800 Menschenleben. Ebenfalls viele Menschen starben bei Anschlägen von radikalen Islamisten auf Luxushotels in Bombay (Indien), Hunderte wurden zudem verletzt. Kinder, konnten den Flammen nicht mehr entfliehen. Beim Besuch der Unglücksstelle sorgte der türkische Ministerpräsident Erdogan dafür, dass die unberechtigte Kritik an den Rettungskräften verstummte. Die Brandursache ist bis heute noch nicht endgültig geklärt, eine Fahrlässigkeit ist wahrscheinlich. Bei einem schweren Busunglück kamen Anfang November bei Hannover 20 Menschen ums Leben. Ein Reisebus ging auf der Autobahn in Flammen auf, viele älte- re Fahrgäste konnten sich nicht mehr rechtzeitig retten. Die Gruppe war auf der Rückfahrt von einer Kaffeefahrt im Münsterland. ■ Unfassbares kam schließlich im österreichischen Amstetten zutage: 24 Jahre lang hatte Josef Fritzl seine eigene Tochter eingekerkert, er vergewaltigte und schwängerte sie sieben Mal. Auch zwei dieser Kinder sperrte er in seinem Kellerverlies ein. Andreas Lin 13 ■ In der Metropolregion RheinNeckar hatte im Februar ein Großbrand in einem Ludwigshafener Mehrfamilienhaus und vor allem die dramatische Rettungsaktion die Schlagzeilen beherrscht. Neun türkische Mitbürger, darunter fünf 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Wettrennen auf die Zugspitze und Untertage-Marathon nen speziellen Kick vermitteln sollen, wie z.B. den diesjährigen „Zugspitz-Extremberglauf“. Gestartet wird in Ehrwald, ca. 800 Meter hoch gelegen bei 15 Grad Celsius. Das Ziel nach 16,1 Kilometern liegt auf 2.944 Metern. Womit jeder Bergwanderer rechnen muss, trat ein. Plötzlicher Schneefall und eisige Böen überraschten die zum Teil nur mit kurzen Hosen und T-Shirts bekleideten Sportler. Es begann ein Wettlauf zwischen Leben und Tod, den zwei Teilnehmer, darunter ein 45jähriger Sportlehrer, nicht überlebten, andere taumelten den Streckenposten völlig unterkühlt und erschöpft geradezu in die Arme. Die Ehrung für den späteren Sieger, Urs Willmann, der die Strecke in 3:23 Stunden schaffte, ist zu diesem Zeitpunkt bereits abgesagt. Laufen soll gesund sein, zumindest solange man seinen Körper nicht überfordert. Auf Unverständnis stoßen immer wieder Meldungen über sogenannte besondere Veranstaltungen mit Herausforderungen, die den Teilnehmern wohl ei- Das andere Extrem fand im thüringischen Sonderhausen 700 Meter unter der Erdoberfläche in einem Kali-Bergwerk statt. 463 Läuferinnen und Läufer gehen an den Start zum weltweit einzigen Untertage-Marathon auf dem 10,5 Kilo- Kurioses Darunter versteht man per Definition etwas Merkwürdiges, auf unverständliche, ungereimte Weise Sonderbares, vom Normalen Abweichendes. So betrachtet könnten viele der bisher gebrachten Artikel unter dieser Überschrift platziert werden. Aber dabei wäre wohl eher der „Wunsch auf Einmaligkeit“ Vater des Gedankens. Nichtsdestotrotz gibt es hier noch von einigen Spitzen diverser Disziplinen zu berichten: 14 J+G Report meter langen Rundkurs. Temperaturen bis 37 Grad und ein Höhenunterschied von 310 Metern sind zu bewältigen, wobei das allgegenwärtige Salz bei nur 30% Luftfeuchtigkeit das Wasser aus den Körpern zieht. Auch hier warnt ein Mediziner vor den Strapazen: „Viele riskieren ihr Leben.“ An diesem 06. Dezember passiert nichts. Uwe Schiwek aus Oranienburg gewinnt in 3:13 Stunden. Nur eine Minute mehr benötigte der 55-jährige Martin Wahl, der auch den Rekord mit 3:09 Stunden hält. Er läuft mit Herzschrittmacher!!! Anmerkung: Die Versorgung und medizinische Betreuung ist bestens organisiert. Zwei Ärzte patrouillieren auf Mountainbikes und alle 2,5 Kilometer gibt es einen Verpflegungsstand. Außerdem werden alle Sportler, die bei der Halbmarathon-Distanz über 2:45 Stunden liegen, aus dem Rennen genommen. Den Veranstaltern ist neben den sonstigen gesundheitlichen Gefahren wohl das Risiko zu hoch, dass am Schluss womöglich nur noch Pökelfleisch die Ziellinie überquert. VW am 28. Oktober für ein paar Stunden weltweit teuerstes Unternehmen, zumindest rechnerisch und das mitten in der Wirtschaftskrise Was war geschehen? Spekulanten rechnen mit sinkenden Aktienkursen. Um selbst daraus Profit zu schlagen, setzen sie das Finanzinstrument „Leerverkauf“ ein. Dabei werden heute Aktien gegen eine bestimmte Gebühr ausgeliehen mit dem Versprechen, diese zu einem späteren, fixen Zeitpunkt wieder zurückzugeben. Gehen wir davon aus, dass der Kurs im Moment der Aktion 100 beträgt und die geliehenen Papiere zeitgleich zum sel- J+G Report 2008 + + + J+G Rep J+G Report 2008 + + + J+G Repor + + + J+G Report 2008 + + + ben Kurs weiterverkauft werden, so erhält der Entleiher 100 EUR pro Aktie, die er wieder gewinnbringend oder zumindest die Gebühren abdeckend bis zum festgelegten Rückgabedatum der Aktien anlegen kann. Spätestens hier muss der Entleiher dafür sorgen, dass er wieder in den Besitz der Aktien kommt, um sie zurückgeben zu können. In aller Regel muss er diese an der Börse kaufen. Hat sich der Kurs bis dahin nicht verändert, war das Ganze ein Null-Summen-Spiel. Ist der Kurs gestiegen, muss der Spekulant mehr zahlen als er beim Verkauf bekommen hat, er legt drauf. Sinkt der Kurs allerdings wie angenommen, z.B. auf 80, macht er einen Gewinn von 20 EUR pro Stück. Eins ist dabei zwingend erforderlich und zwar der Kauf, gleichgültig zu welchem Kurs. Dies stellt bei den in 2008 mehr oder weniger stets sinkenden DAX-Werten eine anscheinend sichere Methode der Geldvermehrung dar. Das haben viele gedacht und bei der sich abzeichnenden Krise im Automobilsektor auch mit VW-Aktien ihr Glück versucht. Dann teilte Porsche mit, dass es direkt oder indirekt über 74 % der VW-Aktien verfügt. Rechnet man die 20 % des Landes Niedersachsen dazu, verblieben für den freien Markt gerade mal 6 %! Um diese schlugen sich nun alle „Leerverkäufer“, um ihren Rückgabeverpflichtungen nachzukommen. Ein Kursfeuerwerk setzte ein, das die Notierung kurzfristig über 1.000 EUR pro Stück – mehr als das dreifache des Normalen – hochkatapultierte. Einer der so bis zu einer Milliarde EUR verloren haben soll, war der Milliardär und Eigner von Ratiopharm, Phoenix und Heidelberger wenn man ihnen sagt: „Hätten Sie Ihr Geld bei Lehman Brothers angelegt, wäre es auch weg.“ Cement, der Schwabe Adolf Merckle. Dieser Verlust, verbunden mit weiteren massiven Finanzierungsproblemen, veranlassten Merckle, sich am 05. Januar 2009 das Leben zu nehmen. Finanzjongleure unter sich, oder was ist der Unterschied zwischen Amateur und Profi Wie Ende Januar festgestellt wurde, verursachte ein Angestellter der französischen Großbank Société Générale mit Scheingeschäften und Spekulationen einen Verlust von 4,9 Milliarden EUR. Ohne betrügerische Absichten, wie er zu Protokoll gab. Weit professioneller und ganz eigennützig betrieb der bis dato allseits bewunderte und geachtete New Yorker Wall-Street-Guru und Ex-Chef der Technologie-Börse Nasdaq, Bernard Madoff, sein Geschäft nach dem „Schneeballprinzip“. Er versprach hohe Renditen, die er durch Einlagen neu gewonnener Kunden über viele Jahre auch auszahlte. Der Rest floss in dunkle Kanäle. Solange neues Geld zur Verfügung stand, fiel dieser Betrug nicht auf. Quasi als Nebenprodukt der Finanzkrise stockte jedoch der Mittelzufluss und Madoffs Betrugssystem flog auf. Der Schaden: 50 Milliarden Dollar plus minus x. Den Geschädigten, wozu neben den Reichen der Welt auch Banken, Universitäten und Stiftungen gehören, ist es sicherlich kein Trost, Zufälle gibt es! Beim Abfassen des vorstehenden Artikels ertönte aus dem CD-Player Ludwig van Beethovens virtuos gespieltes Klavierstück Opus 129, bekannter unter dem Titel: „Die Wut über den verlorenen Groschen“. Die Phantasie reicht wohl bei niemandem aus, um sich nur annähernd vorzustellen, was dem genialen Komponisten zu obigem Thema eingefallen wäre. Schengen-Abkommen: Grenzen auf, Grenzen zu, Zollkontrolle bleibt. Mit dem Beitritt der Schweiz zum Schengenabkommen entfallen ab dem 12.12. die Personenkontrollen an deren Grenzen zu den anderen „Schengenstaaten“. Da die Eidgenossen jedoch nicht der EU angehören, bleiben die Zollkontrollen für Waren bestehen, zumindest bei der Einreise in den Alpenstaat. 15 Das i-Tüpfelchen bildet jedoch die Tatsache, dass Liechtenstein mit der Schweiz ein Abkommen hatte, wodurch der bilaterale, grenzüberschreitende Personenverkehr keiner Kontrolle unterlag, da Vaduz dem Nachbarn und dessen Personen-Grenzkontrollen gegenüber Anrainerstaaten vertraut hat. Diese fallen aber jetzt weg, wodurch ein eigenes Grenz-Kontrollsystem zwischen Liechtenstein und der Schweiz für Nicht-Schweizer installiert werden muss, zumindest so lange bis Liechtenstein selbst Mitglied im Schengen-Club ist, was Ende 2009 der Fall sein soll. Grenzpolizisten wird man allerdings bis dahin nicht sehen. Die Überwachung findet per Videokamera statt. port 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+ J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 2008 im Feuerfestbau Kunden Affinerie – Raffinerie ... klingt gleich, bedeutet Ähnliches, ist aber nicht dasselbe. Hier eine kurze Erklärung der Begriffe: Unter Affinerie versteht man eine Anlage der Metallurgie, in der durch Herauslösen von Verunreinigungen z.B. Gold oder Kupfer in reiner Form gewonnen wird. O bwohl der Feuerfestbau mit zu den ältesten Gewerben zählt, gab es bis dato keine einheitliche Definition für diesen Berufszweig, weder im Brockhaus noch sonst wo im www. Dies sollte sich ändern und so wurde von den Verbänden eine Formulierung verabschiedet, die sich wie folgt liest: „Feuerfestbau ist eine Spezialdisziplin des Baugewerbes. 16 Er befasst sich • ingenieurmäßig mit der Planung, Auslegung, Berechnung sowie Konstruktion und • handwerklich mit der Erstellung, Instandhaltung (Wartung, Reparatur, Umbau) und dem Rückbau von Gewerken, welche bei hoher thermischer Belastung (bis 2.000 Grad Celsius) ihre Form- und Standfestigkeit beibehalten. Darüber hinaus müssen sie widerstandsfähig sein gegenüber verfahrensbedingt auftretenden chemischen und physikalischen Beanspruchungen.“ Dabei handelt es sich exakt um den Wortlaut, wie er von J+G schon vor längerer Zeit für die eigene Homepage konzipiert wurde. Schrittmacherdienst nennt man das. Eine Raffinerie ist dagegen ein Betrieb zur Reinigung und/oder Veredelung von Naturstoffen und technischen Produkten wie z.B. Rohöl oder Zucker. ■ Norddeutsche Affinerie, jetzt AURUBIS. Die Europäische Kommission billigte einen Antrag der Salzgitter AG, sodass der Stahlkonzern die Kontrolle über Europas größte Kupferhütte, die Norddeutsche Affinerie, übernehmen darf, die künftig unter dem Namen Aurubis firmieren will. Diese Firmierung leitet sich aus den lateinischen Wörtern „aurum“ für Gold und „rubi“ für rot ab, steht also für „rotes Gold“. ■ BASF übernimmt Ciba Die BASF AG in Ludwigshafen übernimmt für 3,8 Milliarden Euro das schweizerische Chemieunternehmen Ciba Spezialitäten AG. Ciba entstand Mitte des letzten Jahrzehnts als Ausgründung bei der Bildung des Pharmakonzerns Novartis durch die Farbwerke Höchst, Ciba Geigy und Sandoz. Unabhängig davon muss die BASF zum Jahresende konjunkturbedingt ihre Produktion weltweit drosseln. Betroffen ist auch der Standort Ludwigshafen. Zwanzig Betriebe wurden vorübergehend stillgelegt. ■ Schlechter geht es dem viertgrößten Chemiekonzern der Welt, Lyondell-Basell. Er musste infolge finanzieller Engpässe Insolvenz anmelden. Entstanden ist die Firma, nachdem Lyondell das Kunststoff-Joint-Venture Basell, bestehend aus BASF und Shell, für 12,7 Milliarden Dollar übernommen hatte. ■ Auch Dow Chemical, ein weiterer J+G Kunde aus der Chemiebranche, muss eine Negativ-Nachricht verkraften. Kuweit hat ein erst wenige Monate altes Gemeinschaftsunternehmen mit Dow kurz vor Jahresende aufgelöst. Grund: Durch den fallenden Rohölpreis sanken die monatlichen Einnahmen des Wüstenstaates von 12,9 Milliarden auf 4,6 Milliarden Dollar. Die Finanzierung der 15 Milliarden Dollar teuren Raffinerie ist somit nicht mehr gesichert. ■ GEA schließt Ruhr-Zink Nachdem die Verkaufsverhandlungen gescheitert sind, schließt der Anlagenbauer GEA AG zum Jahresende seine Tochtergesellschaft Ruhr-Zink. 1967 war J+G dabei als der Standort in Datteln ausgebaut wurde. Es galt zwei Wirbelschichtöfen für Zinkblende-Röstung einschließlich Abhitze-Kesseln feuerfest auszukleiden. Das Besondere dabei waren die Kuppelgewölbe, die bei einer Spannweite von 12.700 Millimetern erstmals in dieser Größenordnung schalungsfrei eingebaut wurden. Möglich war das durch die von Stefan Schuhmacher entwickelte Konstruktion mit Nasensteinen. Nach 41 Jahren, in denen J+G die Instandhaltung und Wartung der Zwillingsanlage begleitete, wird ein interessantes Kapitel geschlossen. + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Am 10. August verstarb Heinz Hoffmann, Mitbegründer des Feuerfestherstellers Linco, im 81. Lebensjahr. Wenn es seine Firma auch schon lange nicht mehr gibt – über einige Zwischenstufen ist sie heute Teil der Calderys-Gruppe – und er selbst schon über 20 Jahre nicht mehr beruflich aktiv war, pflegte er bis zu seinem Tod noch freundschaftliche Kontakte zu seinen ehemaligen Kunden. Dies ist in der J+G Geschichte einmalig. Wettbewerber ■ Dr. Jörg Metschke, ehemaliger Leiter der MVA Schwandorf, dessen fortschrittliche und risikobereite Einstellung in technischen Fragen für J+G wertvolle Hilfe bedeutete, starb am 22. November 2008. Zusammen mit seinem Team Dr. Jörg Krüger und Josef Drexler stellte er in seinen Anlagen Versuchsfelder für JuSyS Air zur Verfügung. Er gab J+G somit die Möglichkeit, die Vorrangstellung unseres hinterlüfteten Systems unter Beweis zu stellen. Dafür sind wir sehr dankbar. Lieferanten Besondere Veränderungen in der Unternehmensstruktur bei den Anbietern gab es nicht. Im Vordergrund standen hier die avisierten und geforderten Preiserhöhungen. Ausgehend von der Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt (SiC für MVA, CrO für SMVA, Tonerde für Petrochemie u. a., siehe auch Graphik S. 7) betrugen diese teilweise 20 % und mehr. Das Problem: Für bestehende Aufträge und laufende Angebote konnten wir die angekündigten Zusatzkosten nicht mehr in der Kalkulation und somit in den abgegebenen Preisen berücksichtigen. Es galt also hart zu verhandeln und gleichzeitig nach Alternativen sowohl bei den Werkstoffen als auch bei den Lieferanten zu suchen. Betroffen gemacht hat uns die Nachricht vom plötzlichen Tod von Herrn Jörg Schlüssler. Herr Schlüssler hat mit 27 Jahren die Leitung des damaligen Familienunternehmens, der Siegfried Schlüssler Feuerungsbau GmbH, übernommen und war seither, auch nach Abgabe von Unternehmensanteilen, Geschäftsführender Gesellschafter. Jörg Schlüssler starb am 23. Februar im Alter von 43 Jahren. 17 Ebenfalls verstorben ist Herr Raimund Breßlein, ehemaliger Geschäftsführer der Firma Schröder Feuerungs- und Schornsteinbau GmbH in Elmshorn. Er war langjähriger Vorsitzender unserer Bundesfachgruppe und Gründungsmitglied der dgfs. Beide Institutionen und damit auch ihre Mitgliedsbetriebe verdanken Herrn Breßlein, der 79 Jahre alt wurde, sehr viel. Dabei machte für wärmedämmende Materialien, und hier insbesonders für die Moler-Schiene, ein neuer Produzent aus Russland auf sich aufmerksam. Dessen „Vertriebsbeauftragter“ für Deutschland ist bei J+G kein Unbekannter. Er heißt Dr. A.-Ehler Nowak, der nach seinem altersbedingten Ausscheiden bei Karrena dem Feuerfestbau somit weiterhin verbunden bleibt. Verbände Die Preiss-Daimler Group, kurz PD, hat im 4. Quartal alle ihre deutschen Werke unter P-D refractories GmbH, Puschwitz, zusammengefasst. Es handelt sich um Dr. C. Otto, Bochum, DYKO-GLASS, Düsseldorf, Westerwälder Thonindustrie und Feuerfestbau Wetro. Herr Fritz Gräter beendet zum 31.12.2008 seine annähernd 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Landesfachgruppenleiter und 1. Stellvertreter des Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Feuerungsund Schornsteinbau im Zentralverband des Deutschen Baugewer- 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 bes. Damit verbunden ist auch sein Rückzug aus der fachspezifischen Tarifkommission und dem für ganz Deutschland zuständigen Meisterprüfungsausschuss. An seiner Stelle wurde Herr Markus Horn anlässlich der Herbsttagung in Hof einstimmig als Nachfolger für die Posten des ZDB gewählt. An dieser Stelle „Herzlichen Glückwunsch“ und viel Erfolg zum Wohle unserer Berufsgruppe. Ebenfalls zum Jahresende scheidet Herr Gerhard Winkler als Geschäftsführer der Bundesfachgruppe aus. Er übernimmt eine andere verantwortungsvolle Aufgabe innerhalb des ZDB. Sein Nachfolger ist Rechtsanwalt Jens Dirk Wohlfeil, der schon viele Jahre die Verbandsarbeit, insbesondere in Tariffragen, begleitet. 18 Kurze Anekdote am Rande: Am 05. August 1993 stellte die damalige Chef-Sekretärin Herrn F. Gräter ein Telefonat durch und avisierte Herrn Winkler als Anrufer. F.G. dachte, wie Sie jetzt wahrscheinlich auch, dass es sich um obigen Geschäftsführer handelt und nahm das Gespräch an. Dem war aber nicht so. Am anderen Ende der Leitung war ein Absolvent der Fachhochschule für Technik in Mannheim mit Vornamen Stefan, der sich auf dem direkten Weg um eine Anstellung bewarb. Heute ist dieser Spartenleiter bei J+G. Es ist müßig darüber nachzudenken wie alles gelaufen wäre, wenn diese Namensgleichheit nicht bestehen würde. Mitgliederversammlungen Zweimal im Jahr treffen sich die Mitglieder der dgfs zu ihren Mitgliederversammlungen. Diese sind eingebunden in die sogenannten Frühjahrs- bzw. Herbsttagungen der Betriebe des Feuerfest- und Schornsteinbaus und finden an unterschiedlichsten Orten statt. In 2008 standen im Mai Straßburg und im Oktober Hof auf dem Programm. Wie stets gab es zu den Mitglieder versammlungen auch ein interessantes und gut organisiertes Rahmenprogramm. Die über 90 Teilnehmer an der 45. Mitglieder versammlung in Straßburg konnten so neben der Stadt beispielsweise auch das Münster sowie das idyllische Gerberviertel „La petite France“ kennen lernen. Im Mittelpunkt beider Mitgliederversammlungen standen jedoch natürlich die Berichte über die aktuellen Aktivitäten der verschiedenen Arbeitsgruppen der dgfs. So konnten die Mitglieder beispielsweise darüber informiert werden, dass der von der Arbeitsgruppe J+G Repo + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report „Spritzen von Feuerfestbetonen“ unter Leitung des Vorstandsmitglieds, Herrn Markus Horn, entwickelte dgfs-Düsenführerschein im Jahr 2008 dreimal erfolgreich durchgeführt wurde. Der zweitägige Lehrgang ist jeweils auf 12 Teilnehmer begrenzt und teilt sich – ganz wie beim normalen Führerschein – in einen theoretischen und praktischen Teil. im sozialen und politischen Kontext S Desweiteren wurde berichtet, dass die Fachkundebücher für den Feuerungs- und Schornsteinbauer, Teil 1 „Feuerfestbau“ und Teil 2 „Schornsteinbau“ zum Ende des Kalenderjahres 2008 in der dritten vollständig überarbeiteten Auflage erscheinen werden. Herr Johannes Imle hat neben weiteren Autoren am Teil 1 ganz besonders tatkräftig mitgewirkt. Im Rahmen von Fachvorträgen wurden die Mitglieder aber auch über weitere Themen, wie z.B. die Forschungsarbeit „Hochtemperaturkorrosion von Verankerungssystemen im Feuerfestbau bei unterschiedlichen Atmosphären und Temperaturen“ sowie „Lebensdauererhöhung von feuerfesten Anlagen durch Bemessung der Zustellung“, informiert. ozial und gerecht soll sie sein, die „Soziale Gerechtigkeit“ und jeder will dafür einstehen. Das hören wir allenthalben vor Wahlen, ganz unabhängig von der Parteizugehörigkeit des jeweiligen Redners. Eine allgemein gültige oder gar wissenschaftlich fundierte Definition gibt es jedoch nicht, weder für „sozial“ noch für „gerecht“ und daher schon gar nicht für die zugegeben gut klingende Kombination. Jeder, gleichgültig welcher politischen oder aber auch religiösen Glaubensrichtung er angehören mag, versteht etwas anderes darunter und versucht seine Version als die ultimative Definition zu präsentieren. Hier soll auch nicht der Versuch unternommen werden, zu einer Lösung zu kommen, ob nun „Reichensteuer“, „Zwangsdarlehen der Reichen“, Verteilung von „oben nach unten“ oder „Tabaksteuer zu Krankenkassenfond“, bzw. „Mehrwertsteuer zu Rentenbeiträgen“. Es ist Aufgabe der mündigen Bürger als Souverän einer Demokratie, die wir sein und haben wollen, zu entscheiden, was sie letztlich von den Wahlprogrammen und dem, was danach realistischerweise übrig bleiben kann, halten. Dabei sei lediglich auf Reichskanzler Otto von Bismarck hingewiesen, der schon vor mehr als 100 Jahren den heute noch gültigen Ausspruch von sich gab: „Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ Das erleichtert dem Einzelnen zwar nicht die Entscheidung, lässt ihre Tragweite aber auch nicht ins Unermessliche wachsen. Eines sollten die Politiker, früher auch Volksvertreter genannt, jedoch bedenken: Bei so viel Widersprüchlichem bis eben hin zur Lüge wie z.B. CDU Merkel: MWST höchstens 2 % mehr! Es wurden 3 %! SPD Ypsilanti: Nicht mit den Linken! Danach sollten sie Steigbügelhalter für die Macht sein, natürlich mit entsprechenden Zugeständnissen! Grüne in Hamburg: Wir sind strikt gegen das Kohlekraftwerk Moorburg! Kaum im Amt, genehmigt die Grüne Umweltsenatorin, Anja Hajduk, den Neubau! 19 ist es nicht verwunderlich, dass die Wahlbeteiligung rückläufig ist. Dass dadurch die Extremen letztlich profitieren, nimmt man dabei wohl billigend als Kollateralschaden in Kauf. Sozialversicherungen Allgemein N eben den mehr oder weniger routinemäßigen Anpassungen, d.h. Erhöhungen der Bemessungsgrenzen, die in nachstehender Tabelle neben den alten Beitragssätzen aufgeführt sind, gab es auch Ausnahmeregelungen und Systemänderungen. Letzteres speziell bei den Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung. ort 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Rentenversicherung Arbeitslosenversicherung Krankenversicherung Bei konstantem Beitragssatz wurden die Renten ab 01. Juli um 1,1 % erhöht, obwohl bei Anwendung der seit Jahren geltenden Anpassungsformel lediglich 0,5 % möglich gewesen wären, zumindest rechnerisch. Dass es tatsächlich mehr wurde, liegt an einem Beschluss der Großen Koalition, den erhöhungsmindernden, sogenannten „Riester-Faktor“ für 2008 und das Wahljahr 2009 auszusetzten. Dieser ermittelt sich nach einem komplizierten Verfahren, welches vom ehemaligen SPDBundesminister für Arbeit und Soziales, dem früheren Vize-Chef der IG-Metall, Walter Riester, zeitgleich mit der nach ihm benannten Zusatzrente eingeführt wurde. In Anbetracht der gesunkenen Arbeitslosenzahlen wird der Beitragssatz ab 01.01.2009 vermindert. Dies allerdings nur temporär, d.h. vorübergehend, für einen Zeitraum von 18 Monaten, obwohl bereits zum Zeitpunkt der Beschlussfassung mit einer drastischen Zunahme von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit gerechnet wurde. „Verkauft“ wird das Ganze als Kompensation für den gestiegenen Krankenkassenbeitrag. Nach anderthalb Jahren soll wieder der Satz wie in 2008 gelten, auch wenn die Krankenkassenbeitragssätze bis dahin weiter gestiegen sein sollten. Das letzte Wort ist allerdings für diese Salamitaktik noch nicht gesprochen. Gesetzliche 20 BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZEN (BBG) für Entgelt in Euro/Monat 2008 2009 Renten- und Arbeitslosenversicherung Alte Bundesländer Neue Bundesländer 5.300,00 4.500,00 5.400,00 4.550,00 Kranken- und Pflegeversicherung Alte und Neue Bundesländer 3.600,00 3.675,00 Beitragspflichtgrenze KV Alte und Neue Bundesländer 4.012,50 4.050,00 Diese muss in drei aufeinander folgenden Jahren überschritten werden, will man in eine Private Krankenkasse wechseln. 2008 2009 19,9 3,3 14,0 im Schnitt 1,7/1,95 ab Juli 19,9 2,8 14,6 1,95 0,9 0,25 0,9 0,25 19,8 17,2 19,8 16,6 BEITRAGSSÄTZE in % vom Bruttoentgelt Arbeitgeber und Arbeitnehmer je die Hälfte Rentenversicherung Arbeitslosenversicherung Krankenversicherung Pflegeversicherung Arbeitnehmer zu 100% Zur Krankenversicherung Zur Pflegeversicherung für Kinderlose Arbeitgeber zu 100% Sozialkasse Bau (SOKA) für Gewerbliche AN Alte Bundesländer Neue Bundesländer Bevor auf die im Zuge der Reform beschlossenen und ab 2009 geltenden Änderungen, die eine Zäsur darstellen und somit eine neue Ära im Krankenkassenwesen einläuten, näher eingegangen wird, zunächst ein kurzer Rückblick: Am 31. Mai 1883 beschloss der Reichstag die Einführung der „Krankenversicherung für Arbeiter“. Es war die Geburtsstunde der heutigen „Gesetzlichen Kranken Versicherung“ kurz GKV. Damals hörte die SPD nicht auf die Empfehlung von Experten und stimmte gegen die Einführung des Gesetzes, „da dasselbe keine Verbesserung, sondern eine vielfache Verschlechterung des bisherigen Zustandes darstelle“, so die Aussage des Sozialdemokraten Johann Heinrich Wilhelm Dietz aus Hamburg. Die SPD befand sich jedoch in der Minderheit und konnte so das Vorhaben nicht verhindern. Der Beitragssatz betrug damals 1,8 % vom Bruttolohn, womit auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall finanziert wurde. Heute, also genau 125 Jahre später, schlägt wieder ein Mitglied der SPD die Warnungen ganzer Heerscharen von Experten aus Wissenschaft und Praxis in den Wind. Diesmal an der Regierung, setzte die zuständige Ministerin Ulla Schmidt – allerdings mit Rückendeckung der CDU-Kanzlerin Angela Merkel – die Einführung des „Gesundheitsfonds“ für die GKV durch. Die neue Institution sammelt von den rund 200 gesetzlichen Krankenkassen die Beiträge in Höhe von ca. 160 Milliarden EUR ein, die diese von ihren Mitgliedern aufgrund eines gesetzlich + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 8 + + + festgelegten Satzes erheben, und verteilt sie nach einem bestimmten Schlüssel wieder auf eben diese Kassen. Dabei wird für jedes der insgesamt rund 50 Millionen Mitglieder ein Mindestbetrag (Pauschale) und je nach Krankheitsbild noch ein Zuschlag in Ansatz gebracht. Kommt eine Kasse mit den ihr zugeteilten Beträgen aus, ist es gut. Braucht sie nicht so viel, was eher unwahrscheinlich ist, erhalten deren Mitglieder eine Gutschrift, dann wäre es sehr gut. Nun zur schlechten Variante: Kommt eine Kasse mit den Geldern nicht aus, kann sie von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag erheben, was für die zweite Jahreshälfte 2009 schon angekündigt wurde. Ergänzend ist noch anzumerken, dass der Staat 4 Milliarden EUR aus Steuergeldern für 2009 zuschießt und danach jährlich 1,5 Milliarden EUR mehr bis zur Summe von 14 Milliarden EUR. Der erste gesetzlich einheitliche Beitragssatz wurde – ohne Lohnfortzahlung und nachdem auf Druck des Gesundheitsministeriums kurz vorher noch über den praktizierenden Ärzten aus einem imaginären Füllhorn knapp 3 Milliarden EUR/Jahr ausgeschüttet wurden – mit 15,5 Prozent festgeschrieben. Damit liegt er 0,6 Prozentpunkte über dem Durchschnittssatz von 2008, was für den größten Teil der Pflichtversicherten eine Verteuerung bedeutet. Nun, „reformieren“ heißt eben nur „anders machen“, von „billiger“ kann nicht die Rede sein. An dieser Stelle noch einmal die Grundlage der aktuellen Gesundheitsreform in vollem Wortlaut: „Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz-KGVWSG)“ vom 26. März 2007. Salopp könnte man sagen: „Der Film passt nicht zum Titel!“. Private Neu ab 2009 ist die Versicherungspflicht für alle ohne Krankenschutz, die schon einmal privat versichert waren. Parallel dazu müssen die Privatkassen einen Basistarif mit GKV-Leistungen anbieten, der nicht über 570 EUR pro Monat liegen darf. Ferner besteht die Möglichkeit, bis zum 30. Juni in den Basistarif einer anderen Kasse wechseln zu können. Erstmals können Privatversicherte bei einem Kassenwechsel die für sie gebildeten Rückstellungen fürs Alter – jedenfalls teilweise – mitnehmen. Pflegeversicherung Die im Report 2007 avisierten Änderungen traten ab 01. Juli in Kraft. Ab 2009 kommt noch Folgendes hinzu: Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erhalten einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegeberatung. Für Pflegeheime gibt es erstmals eine Bewertung analog Schulnoten. Die Zensuren „1“ für „sehr gut“ bis „5“ für „mangelhaft“ müssen die Heime per internem Aushang veröffentlichen. Tarif Allgemein D as Tarifgeschehen war – wie das gesamte Wirtschaftsjahr – zweigeteilt. Wurden im ersten Semester Abschlüsse wie z.B. zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn mit 8+3=11 % vereinbart, machte sich während der Verhandlungsphase in der Metall- und Elektroindustrie die Krise in der Automobilindustrie und damit einhergehend die Produktionsdrosselung in der Stahlbranche und den Zulieferbetrieben bemerkbar. Aus der ursprünglichen IG-Metall-Forderung in Höhe von 8 % für 12 Monate wurden 4,2 %, die sich in einem Zeitraum von 18 Monaten auf zwei Stufen verteilen. Für Betriebe, denen es gut geht, kommen sie früher, für die mit wirtschaftlichen Problemen kommen sie später. Neben starren Vereinbarungen gibt es also auch flexible Gestaltungsmöglichkeiten, die eine Anpassung an sich wandelnde Gegebenheiten ermöglichen. 21 Lohn- und Gehaltstarife im Feuerfestbau Für die Angestellten traten am 01. April und am 01. September die im Vorjahr bereits per Schiedsspruch abgeschlossenen Erhöhungen von 1,5 bzw. 1,8 % in Kraft. Der monatliche Festbetrag wurde am 01.04. von ca. 0,4 auf ca. 0,5 % vom tariflichen Monatseinkommen angehoben. Bei den Polieren entfällt jedoch ab 01.04. die Zahlung eines Festbetrages wieder. Die Löhne der Gewerblichen, die bis 16 % über denen der Hoch- und Tiefbaumaurer liegt, wurden unter J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Verweis auf den Schiedsspruch zum Zusatztarifvertrag nicht angehoben. Der monatliche Festbetrag wurde letztmals für März abgerechnet. Wie es hier weitergeht, steht zum Jahresende noch nicht fest, kam es doch bei den Verhandlungen der Tarifkommissionen noch zu keiner Bewegung auf Seiten der Gewerkschaft. Ob es vor der für 2009 anstehenden großen Auseinandersetzung zwischen den Verbänden und der Gewerkschaft noch zu einem Ergebnis kommt, ist eher unwahrscheinlich. An dieser Stelle eine Korrektur: Im letzten Report wurde versehentlich Herr Kettenhofen als J+G-Mitarbeiter auf Seiten der Gewerkschaft genannt. Dies ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass Herr Kirchhoff diese Aufgabe in der Tarifkommission wahrnimmt. 22 Tarife SOKA-Bau Der Sozialkassenbeitrag wurde in den alten Bundesländern ab Januar um 0,6 % auf 19,8 % des Bruttolohns angehoben. Gleichzeitig wurde das zusätzliche Urlaubsgeld auf 25 % des Urlaubsentgelts festgelegt. In den neuen Bundesländern beträgt der Beitragssatz 17,2 %. Mindestlohn Am Beispiel Post Der Arbeitgeberverband Postdienste, dominiert von Deutschlands größtem Briefdienstleister, der Post AG, einigte sich 2007 mit der Gewerkschaft Verdi auf Mindestlöhne in Höhe von 8,00 bis 9,80 Euro in der Stunde. Wettbewerbsunternehmen wie „Pin Group“ oder „Der grüne Punkt“ vereinbarten mit der Gewerkschaft der Neuen Brief- und Zustelldienste, der GNBZ, andere, Mindestlohn am Bau niedrigere Mindestlöhne. Das Arbeitsministerium und an dessen Spitze Olaf Scholz (SPD) negierten die niederen Sätze und erklärten (in alter Verbundenheit zu dem ehemaligen reinen Staatsbetrieb) die Post-Sätze im Rahmen des Entsendegesetzes für allgemeinverbindlich, wodurch der Wettbewerb ausgeschaltet und die Arbeitsplätze bei der Post AG gesichert wurden. Die Konkurrenz sprach dagegen Massenentlassungen aus. Deren Bundesverband Kurier-ExpressPost-Dienste reichte Klage ein. Das Oberverwaltungsgericht BerlinBrandenburg entschied im Dezember, dass mit einer Rechtsverordnung nach dem bestehenden Arbeitnehmer-Entsendegesetz keine anderen Tarifverträge verdrängt werden dürfen. Darüber hinaus lasse das Gesetz eine Übertragung von Mindestlöhnen nur auf nicht tariflich gebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu. Der Arbeitsminister gibt sich mit dieser Niederlage nicht zufrieden. In der zum Jahresende laufenden Beratung des neu formulierten Entsendegesetzes verarbeitet er das Urteil in der Form, dass die einschränkenden Passagen vollständig abgeschafft und in das Gegenteil verkehrt werden. Nach dem vorgelegten Text soll eine Rechtsverordnung zum Mindestlohn abweichende Tarifverträge verdrängen. Eine solche Regelung ist verfassungsrechtlich höchst zweifelhaft und lässt die nächste Klage schon erahnen. Bis Mitte des Jahres stand die Verlängerung des entsprechenden Tarifvertrages auf der Kippe. Die Arbeitgeber der neuen Bundesländer lehnen die Festschreibung von Mindestlöhnen ab. Sie befürchten aufgrund des grenzüberschreitenden Arbeitertourismus aus dem Osten, der sich leicht den Kontrollen entziehen kann, massive Nachteile für ihre Betriebe. Damit stand auch die Allgemeinverbindlichkeit zur Disposition. Mit dem angenommenen Schlichterspruch vom 20. Juni, der für die neuen Bundesländer keine Erhöhung vorsieht, wurde der Tarifvertrag aber doch noch abgeschlossen. Laufzeit vom 01. September 2008 bis 31. August 2009. Die neuen Sätze in Euro pro Stunde: Lohngr. 1 Alte Bundesländer Neue Bundesländer Berlin Lohngr. 2 10,70 12,85 9,00 9,80 10,70 12,70 Der Pferdefuß: Durch Beibehaltung der Mindestlöhne bei gleichzeitiger Erhöhung der Tarifsätze vergrößert sich die Differenz, was für Tariflohn zahlende Unternehmen ein Manko ist. Möglicherweise erledigt sich das Thema in 2009, wenn das neu konzipierte Entsendegesetz wie vorgelegt verabschiedet wird. Demnach sollen tarifliche Ausschlussfristen, wie sie auch im Bau vereinbart wurden, verboten werden. In diesem Fall des Eingriffs in die Tarifautonomie haben ZDB und HDB bereits angekündigt, dass sie für eine über den 31.08.2009 hinausgehende Regelung keine Basis mehr sehen. Dies kann natürlich auch vom Staat so gewollt sein, um ein Argument mehr für den gesetzlichen Mindestlohn zu haben. + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Tariftreue Fällen für innerdeutsche Angelegenheiten die Bundesgerichte in letzter Instanz ihre Urteile, steht das für grenzüberschreitende Obliegenheiten dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu. Dieser erließ nun ein Urteil zum Thema „Tariftreueklausel“. Unter dieser Überschrift haben acht der „Alten Bundesländer“ in ihren Vergabevorschriften für öffentliche Aufträge nur solche Bieter zugelassen, welche die jeweils geltenden Tariflöhne zahlen, auch wenn sie nicht tarifgebunden sind. Die Verpflichtung gilt unter Strafandrohung auch für deren Subunternehmer, ob aus Deutschland oder nicht. Der EuGH sah darin einen Verstoß gegen die „Dienstleistungsfreiheit“ und das „Entsendegesetz“ und erklärte die Tariftreueklausel für nichtig. Er argumentierte u.a. damit, dass durch das Entsendegesetz bereits Mindestlöhne als allgemeinverbindlich vorgeschrieben werden können. Eine weitere Einschränkung sei nicht gewollt. barkeit, die Bundesgerichte, müssen bei entsprechender Klage auch entscheiden, ob die von der Legislative erlassenen Gesetze dem Grundgesetz, auf dem unsere Verfassung aufgebaut ist, entsprechen oder anderen Gesetzen widersprechen. Bei bedenklich vielen Themen, auf die im Report näher eingegangen wird, wie beispielsweise Erbschaftsteuer, Pendlerpauschale und PostMindestlohn, haben sich die verantwortlichen Ministerien mit ihren Stäben und Beratern in Regimentsstärke blutige Nasen geholt. Wer nun meint, „sollen die Bundesgerichte die Gesetze doch gleich selbst machen“, denkt zu kurz. Deren Aufgabe ist nur festzustellen, ob bei erlassenen Gesetzen handwerkliche-, Verfahrens- oder Gedankenfehler gemacht wurden. Eine Korrektur bzw. Streichung entsprechender Vorhaben oder Rückzahlung von unrechtmäßig eingezogenen Steuern ist Pflicht der amtierenden Regierung. Steuern Recht U m einen möglichen Machtmissbrauch der „Herrschenden“ zu minimieren, gibt es in der Demokratie, und so auch bei uns in Deutschland, die sogenannte „Gewaltenteilung“. Die Regierung erlässt die Gesetze (Legislative), andere Institutionen, wie z.B. Polizei und Staatsanwaltschaft, überwachen die Einhaltung der Gesetze (Exekutive), und die Gerichte als dritter Part fällen Urteile bei Vergehen oder Meinungsunterschieden (Judikative). Die höchste Instanz der nationalen Gerichts- W ie bereits im Vorjahr beschlossen, tritt für 2008 die Unternehmensteuer in und die alte Kapitalbesteuerung Ende Dezember 2008 außer Kraft. Ihr folgt die Abgeltungsteuer. Das Konjunkturpaket I bringt auch diverse Veränderungen, wie z.B. für KFZ-Steuer und steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen. Dazu zählt auch die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung (AfA) für betriebsbedingte Investitionen. Der Warnruf, man solle heute keine Steuern und Abgaben auf Kosten kom- mender Generationen senken, mag für viele „Geschenke“ gelten, nicht für die AfA, handelt es sich dabei doch lediglich um eine Steuerstundung. Denn was in den ersten Jahren nach Anschaffung steuermindernd abgesetzt werden kann, Gewinn vorausgesetzt, muss in den Folgejahren nachversteuert werden. Konsequenz daraus: Höhere Abschreibungen heute erhöhen die Staatseinnahmen späterer Jahre. Das Denken und Handeln in Legislaturperioden, ähnlich dem Quartalsdenken der DAX-Vorstände, unterstützt diese Argumentation allerdings nicht. Erbschaftsteuer Das Bundesverfassungsgericht erklärte mit seinem Urteil Ende 2006 das bestehende Erbschaftsteuerrecht für verfassungswidrig, da es danach unterschiedliche Bewertungsansätze gab, und räumte dem Gesetzgeber die Möglichkeit ein, bis spätestens 31.12.2008 eine Folgeregelung zu erlassen. Nach langen und kontroversen Verhandlungen innerhalb der Großen Koalition wurde an Silvester, dem letztmöglichen Termin, das „Gesetz zur Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts (ErbschaftsteuerreformgesetzErbStRG) vom 24.12.2008“ im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. 23 205 Paragraphen auf 25 Seiten folgen 40 Seiten Anlagen, u.a. mit Tabellen, wie z.B. „Verbund-Vieh in Gießen“ oder die „Baumartengruppe Kiefer der III. Ertragsklasse und schlechter“ künftig bewertet werden. Das wollen wir hier nicht vertiefen. Lediglich die neuen Freibeträge und Steuersätze sollen exemplarisch die Änderungen aufzeigen. 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Pendlerpauschale Tabelle Freibeträge: Verwandtschaftsgrad Freibetrag in d alt Freibetrag in d neu Steuerklasse I Ehepartner Kinder Enkel, Urenkel Eltern, Großeltern bei Erbschaft 307.000 205.000 51.200 51.200 500.000 400.000 200.000 100.000 10.300 20.000 5.200 5.200 500.000 20.000 Steuerklasse II Eltern, Großeltern (bei Schenkung), Geschwister, Neffen, Nichten, Stiefeltern, Schwiegerkinder und –eltern, geschiedene Ehepartner Steuerklasse III Eingetragene Lebenspartner Übrige Verwandte und alle anderen Tabelle Steuersätze: Steuerpflichtiger Betrag in d bis 24 75.000 300.000 6000.000 6.000.000 13.000.000 26.000.000 Über 26.000.000 Ohne Anrechnung auf den Freibetrag bleibt das Wohnhaus, wenn es von dem hinterbliebenen Ehepartner oder, bei einer Wohnfläche bis 200 Quadratmeter, von einem Kind für mindestens 10 Jahre selbst bewohnt wird. Wie das zweite und jedes weitere Kind äquivalent abgefunden werden kann, ist nicht geregelt. Weitere Probleme zeichnen sich ab, wenn der/die Hinterbliebene innerhalb der 10 Jahre ins Pflegeheim muss, oder das bevorzugte Kind z.B. beruflich bedingt umziehen muss. Steuersatz in % nach Steuerklasse I II III 7 11 15 19 23 27 30 30 30 30 30 50 50 50 30 30 30 30 50 50 50 Mittelstandsbetriebe werden neu bewertet. Wie genau steht noch nicht fest. Die Erben werden unabhängig davon unter bestimmten Voraussetzungen von der Steuer für das reine Betriebsvermögen ganz oder teilweise befreit. Dies über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren zu kontrollieren dürfte sehr aufwendig sein. Kompliziert wird es auch, wenn der Betrieb in dem Zeitraum in Konkurs geht. Da ist im Regelfall die Substanz weg, aber Erbschaftsteuer fällt an. Die Folge dürfte auch die persönliche Insolvenz des Erben sein. Ob mit dieser von Kompromissen gespickten Lösung die vom BGH festgestellten Mängel des alten Gesetzes behoben wurden, bleibt abzuwarten. Höhere Freibeträge allein erfüllen jedenfalls nicht die Forderung nach „Gleichbehandlung“. Das nächste Gesetz, das vom Bundesverfassungsgericht gecancelt wurde. Eine Frist zur Nachbesserung bei Beibehaltung der seit 2007 angewandten Regelung wurde nicht eingeräumt. Die Konsequenz: Das einschl. 2006 geltende Recht (Freibetrag 0,30 EUR pro Entfernungskilometer) muss auch für 2007 und die Folgejahre angewendet werden, zumindest so lange, bis eine neue verfassungskonforme Regelung in Kraft tritt. Gescheitert ist das Vorhaben an der willkürlich gezogenen „Härtefallgrenze“ von 20 Kilometern Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsstelle, bei deren Überschreitung weiterhin eine Pauschale von 30 Cent pro Kilometer als Freibetrag gewährt wurde. Dass hier das Gleichheitsprinzip nicht beachtet wurde, ist offenkundig. Mit dem in letzter Instanz gefällten Urteil war schon Anfang des Jahres zu rechnen. Die Verantwortlichen in der Regierung wollten es aber scheinbar darauf ankommen lassen. Jede alternative Regelung (siehe Report 2007) war ihnen zu teuer. Jetzt erhielten sie die „monetäre“ Höchststrafe. Knapp drei Milliarden EUR jährlich und das rückwirkend für 2007 und 2008 müssen den Pendlern gutgeschrieben und überwiesen werden. Und dieselben Politiker sichern nun ihre Positionen, indem sie das Urteil als positives Ereignis interpretieren, gehen doch die Steuerrückzahlungen direkt in den Konsum, was wiederum der momentan schlechten Konjunktur zu Gute kommen soll. J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Repo + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report -Projekte 930 to in 10 Wochen Etagenofen bei Arcelor Mittal Woiwer/Differdingen, Luxemburg Etagenöfen sind in der Industrie gebräuchliche Apparate für das Verbrennen von Klärschlämmen und das Abrösten von Erzen. Sie werden in der chemischen Industrie verwendet, um Produkte schonend umzuwandeln, zu trocknen bzw. weiterzuverarbeiten. In der Vergangenheit hat J+G einige Etagenöfen für verschiedene Anlagenbauer gebaut und betreut heute noch einige Etagenöfen im Service. Derzeit werden wenig Etagenöfen neu gebaut, weil unter anderem von einigen Anlagenbauern und Betreibern für viele Verfahren Drehrohröfen bevorzugt werden, da diese universeller verwendet werden können. Bereits 2002 hat J+G den Auftrag bekommen, einen neuen Etagenofen auszukleiden. Zusammen mit dem Materiallieferanten RHI wurde dieses Projekt realisiert. Der Kunde, Primorec Luxemburg, konnte den Ofen Anfang 2003 in Betrieb nehmen. Im Jahr 2004 wurde die FF-Abkleidung überarbeitet, und J+G hat ca. 300 Öffnungen für Stutzenrohre in die Seitenwände des Etagenofen eingebaut. Seither wurde der Ofen weitgehend störungsfrei, kontinuierlich betrieben. ort 2008 + + + J+G Report 2008 Während des Betriebes wurde festgestellt, dass die Etagen gewachsen sind, d.h. sie haben sich nach oben gewölbt. Dies und viele weitere Erkenntnisse des Kunden während der bisherigen Betriebsphase sowie die Anforderungen der Zukunft haben den Kunden dazu bewogen, die FF-Abkleidung komplett auszutauschen. Ziel ist es, den Ofen nach der Neuauskleidung für sieben Jahre ohne längere Stillstandszeiten durchlaufen zu lassen. J+G erhielt im Oktober 2007 eine Anfrage für das Engineering, die Materiallieferung, Demontage/ Montage und das Trockenheizen der FF-Abkleidung für den Etagenofen bei Arcelor Mittal Woiwer in Differdingen/Luxemburg. Auf Basis der Erkenntnisse der Erstauskleidung von 2002 wurde von J+G ein Angebot für Engineering, Materiallieferung und Demontage/ Montage sowie Trockenheizen ausgearbeitet. Nach intensiven technischen Verhandlungen erhielt J+G den Auftrag für die Demontage/Montage, die Materialanliefe- rung sowie das Trockenheizen der FF-Abkleidung. In den vorausgegangenen Gesprächen wurden verschiedene Details an der FFAbkleidung geändert. Aus Erkenntnissen der 5-jährigen Betriebsphase wurden verschiedene Materialien ausgetauscht. Nachdem für das komplette Projekt vom Abstellen des Ofens bis zum Neustart nur 10 Wochen zur Verfügung standen, mussten alle Arbeitsabläufe sorgfältig geplant werden. Die Arbeiten wurden von J+G in Tag-/Nachtschicht mit je 10-12 Monteuren pro Schicht durchgeführt. Der Etagenofen wurde Ende August 2008 außer Betrieb genommen. Nach der Abkühlphase sowie der Reinigung der Etagen konnte Anfang September 2008 mit der Demontage der FF-Abkleidung begonnen werden. Die Demontage der FF-Abkleidung begann mit dem Einbau einer Unterstützungsschalung unter jede Etage, um ein Absinken während der Demontage zu vermeiden. Danach folgte zuerst der Ausbruch 25 J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 beitstagen ausgeführt werden. Es wurde wertvolle Zeit für die Montage der FF-Abkleidung gespart. der Decke des Etagenofens. Anschließend wurden die Etagen, die Welle sowie die Seitenwände von oben nach unten abgebrochen. Geplant war, den Abbruch der Etagen mit einem kleinen Abbruchroboter auszuführen. Wie sich jedoch herausstellte, war die manuelle ringweise Demontage der Etagen schneller. So konnte auf eine maschinelle Hilfe beim Abbruch verzichtet werden. Durch die gezielte Optimierung des Transports des Abbruchmaterials aus dem Ofen und dem persönlichen Einsatz des Montagepersonals konnte der Abbruch in 10 Ar- Der Ablaufplan für die Montage der FF-Abkleidung sah zuerst den Boden und dann die Etagen vor. Nach der Montage des Bodens konnte die erste von 3 vorbereiteten Unterschalungen eingebaut werden. Die vorhandenen Konsolen für die Widerlagersteine der Etagen konnten weiterhin benutzt werden. Nachdem die erste Etage eingebaut war, wurde auf diese die Unterschalung für die darüber liegende Etage eingebaut. Nach Einbau der dritten Etage und dem Aushärten des Kitts, konnte die unterste, erste Schalung ausgebaut und weiter oben wieder eingebaut werden. Dadurch konnte die Montage von 7 Etagen mit nur 3 Unterschalungen durchgeführt werden. Mit der Montage der FF-Abkleidung der Seitenwände wurde begonnen, nachdem die vierte Etage eingebaut war. Anschließend an das Anschweißen der Anker wurden die Bereiche der Seitenwände zwischen den Etagen mit FF-Beton abgekleidet. Unter Verwendung von Vorderschalungen aus Styropor wurde der FFBeton eingebracht. Parallel zur Montage der Seitenwände wurde die Welle in der Mitte des Etagenofen mit FF-Material abgekleidet. Nach Abschluss der Montagearbeiten und Reinigung des Ofens begann das Trockenheizen der FFAbkleidung unter der Verwendung von externen Gasbrennern. Die FF-Abkleidung wurde mit den Gasbrennern über 5 Tage bis zu einer Temperatur von ca. 500°C durchgeführt. Daran anschließend wurden die Betriebsbrenner gezündet. Zusätzlich zu den Arbeiten an der FF-Abkleidung des Etagenofens wurden Reparatur-/Servicearbeiten im Bereich der Nachbrennkammer, sowie an der Abgasleitung des Etagenofens durchgeführt. In der Nachbrennkammer wurden Steine ausgetauscht und die FFAbkleidung der Abgasleitung mit FF-Spritzbeton repariert. An dem Projekt „Etagenofen Primorec“ waren alle Fach-Abteilungen von J+G beteiligt. Das Projekt konnte durch die hervorragende Organisation auf der Baustelle sowie die gute Zusammenarbeit im Stammhaus, trotz des kurzen Montagezeitraums von 10 Wochen, erfolgreich abgewickelt werden. Ausblick auf 2009/2010: Derzeit bereitet J+G zusammen mit der BAMAG GmbH/Butzbach ein Etagenofen-Projekt für ein deutsches Chemieunternehmen vor. Hierbei sollen die Schrotte edler Metalle aufbereitet, umgewandelt und für den weiteren Recyclingprozess vorbereitet werden. Die vorhandenen Etagenöfen mussten aus umweltschutztechnischen Gründen abgeschaltet werden. Der Kunde beabsichtigt den Neubau eines großen oder zweier kleiner Etagenöfen. J+G ist zuversichtlich, den Auftrag für das Engineering der FF-Abkleidung, die Materiallieferung und die Montage zu erhalten. Zusätzlich zum FFBau wird J+G die Bauüberwachung für den Stahlbau des Etagenofens sowie die Lieferung des Stahlbaus übernehmen. Die Welle des Etagenofens sowie der Bereich Abluftreinigung inkl. des Gesamtengineerings wird im Lieferumfang der BAMAG liegen. Die Inbetriebnahme ist für 2010 vorgesehen. Thomas Philipp + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report JuSyS® Air in Asien Im Oktober 2007 hat J+G von Keppel Seghers, Belgien, den Auftrag bekommen, zwei Kessel für die Müllverbrennungsanlage in Singapur feuerfest auszukleiden. Keppel Seghers ist als Anlagenbauer nach der Fertigstellung der Anlage auch 10 Jahre für den Betrieb zuständig. Aufgrund der langen Standzeiten und der Reparaturfreundlichkeit der JuSyS®Plattensysteme hat Keppel Seghers J+G mit der Feuerfestauskleidung der zwei Kessel beauftragt. Das heißt, dass das erste Mal JuSyS® Air außerhalb Europas eingesetzt wird. Zu unserem Leistungsumfang gehört das Engineering, die Lieferung der Feuerfestmaterialien sowie die Überwachung der Montageleistung, die durch eine einheimische Montagefirma erbracht wird. Nachdem das Engineering durch unseren erfahrenen Konstrukteur, Andreas Martin, wie immer schnell und erfolgreich erstellt wurde, konnte das Material bestellt und gefertigt werden. Die Anker für alle zwei Kessel wurden bereits im Januar 2008 nach Singapur geliefert. Die keramischen Materialien kamen in zwei Lieferungen bis April 2008 auf der Baustelle an. Durch Terminverzögerungen im Bauteil wurde J+G erst Anfang August zur Baustelle gerufen, um das Anschweißen der Anker an den druckführenden Teilen Wenn im Sommer 2009 die beiden Müllkessel den Betrieb aufnehmen, wird dieses von der Fachwelt mit besonderem Interesse verfolgt werden, da das hinterlüftete Plattensystem JuSyS® Air das erste Mal außerhalb Europas zum Einsatz kommt. Hans-Georg Beul zu überwachen. Nachdem 4 Wochen später noch kein Fortschritt erkennbar war, hat der Kunde bei J+G zwei Bolzenschweißmaschinen bestellt, um die Arbeiten zu beschleunigen. Innerhalb von 10 Tagen konnten diese Maschinen nach Singapur geliefert werden. Danach wurden die Anker zügig angeschweißt. Trotzdem fand die Druckprobe am Kessel 1 erst am 14.11.2008 statt. Seit Anfang Dezember wurde die keramische Auskleidung im ersten Kessel eingebracht. Im zweiten Kessel wurden parallel die Anker an druckführenden Teilen angeschweißt. Ende Januar 2009 wurde im Kessel 1 die Feuerfestauskleidung fertiggestellt. Die Arbeiten im Kessel 2 werden bis Mitte März 2009 abgeschlossen. Die Feuerfestarbeiten wurden von bis zu 35 Arbei- tern ausgeführt, die aber teilweise noch nie einen Kessel von innen gesehen hatten. Der Überwachungsaufwand für unseren Bauleiter, Karl-Heinz Eckel, sowie für Michael Flesch und Burghard Bekker wurde dadurch nicht geringer. OMV Wien Im März 2008 konnte J+G in Kooperation mit der Firma Johann Rohrer GmbH einen Mehrjahresvertrag über die Betreuung des gesamten Feuerfest-Managements in der OMV-Raffinerie Wien abschließen. Der Vertrag kam völlig unerwartet und kann nur auf die jahrzehntelange Erfahrung und das qualitativ hochwertige Knowhow von J+G sowie die ausgezeichnete Infrastruktur der RohrerGruppe zurückgeführt werden. Die Raffinerie in Wien ist eine der größten in Mitteleuropa und verfügt über weit mehr als 50 Prozessöfen. Hervorgehoben seien dabei die 10 Steam-Cracker, 3 ClausAnlagen, 2 Bodenfackeln mit einem lichten Durchmesser von 12 Metern sowie eine Fluid Catalytic Cracking Unit. Der Vertrag umfasst dabei nicht nur Engineering, Lieferung und Montage der feuerfesten Ausmauerungen der Öfen; vielmehr wird durch J+G ein Richtmeister über die komplette Vertragsdauer zur Verfügung gestellt. Dadurch ist es uns möglich, der OMV noch effektiver Untersuchungen und technische Vorschläge zur Verbesserung der Haltbarkeit sowie Wirtschaftlichkeit der Feuerfestauskleidungen anzubieten. In 2008 konnte J+G seine Erfahrung sogleich in die Praxis umsetzen und u. a. zwei Cracker termingerecht und zur vollsten Zufrieden- 27 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 heit des Kunden feuerfest zustellen. Durch diese außerordentliche Leistung war es uns möglich, bereits für 2009 drei weitere Anlagen in Auftrag gestellt zu bekommen. Abschließend möchte ich mich für die hervorragende Zusammenarbeit sowohl bei unserer Formenbauabteilung als auch bei der Firma RefraServ GmbH bedanken. Ich freue mich auf die weitere Zukunft im J+G-Team. René Elling PEARL GTL – Incident and Injury Free 28 Unter diesem Motto von SHELL läuft derzeit der Bau der bislang größten GTL-Anlage im Wüstenstaat Qatar. Im GTL-Verfahren (Gas-to-Liquids) wird Erdgas durch die Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas. Mittels der Fischer-TropschSynthese werden anschließend verwertbare Kohlenwasserstoffe gewonnen, die in Dieselkraftstoffe umgewandelt werden. Auf einer der weltweit größten Baustellen mit ca. 40.000 Leuten vor Ort und einer Fläche von 240 ha werden nach Fertigstellung der Anlage pro Tag rund 140.000 Barrel Kraftstoff und 120.000 Barrel Flüssiggas sowie weitere anfallende Nebenprodukte produziert. Für J+G ist die Feuerfestmontage der insgesamt 18 SGP-Reaktoren (Shell Gasification Process), in de- nen das Synthesegas erzeugt wird, der bisher größte Einzelauftrag der Firmengeschichte. Nach Angebotsabgabe 2006 und entsprechend langwieriger und aufwendiger Vorbereitung wird im Frühjahr 2009 mit den Arbeiten begonnen. Zusammen mit der RHI Dinaris GmbH, Wiesbaden, als Materiallieferant, 30 Monteuren unseres lokalen Partners vor Ort und 10 Supervisoren und Monteuren von J+G liegt bei diesem Projekt ein besonderes Augenmerk auf einer akkuraten Ausführung des vorgegebenen Engineerings. Aufgrund der internationalen Erfahrungen in chemischen und petrochemischen Anlagen ist J+G generell hohe Sicherheitsanforderungen gewohnt. Doch auch in diesem Bereich setzt das Projekt PEARL GTL neue Maßstäbe. Nicht nur die unzähligen Verfahrensanweisungen, Vorschriften und Richtlinien, sondern auch die Tatsache, dass die 2 bis 3-wöchigen Sicherheitseinweisungen in 18 verschiedenen Sprachen auf der Baustelle angeboten werden, sprechen hier für sich. Da das Projekt gerade erst richtig beginnt, wird an dieser Stelle im nächsten Jahr ein ausführlicher Bericht folgen. Dominik Weitz Bei jeder Produktionsanlage in der chemisch-pharmazeutischen Industrie werden Abgase erzeugt. Die Abgase enthalten in der Regel luftverunreinigende, gesundheitsschädliche und auch hochexplosive Schadstoffe und werden aus Gründen des Umweltschutzes mit unterschiedlichen Verfahren entsorgt. Für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche gibt es folgende bekannte Entsorgungsverfahren: • Katalytische Abgasreinigung • Thermische Nachverbrennung • TAREX®-Verfahren Am Standort Changshu in China erstellt Novartis eine thermische Verbrennungsanlage nach dem TAREX®-Verfahren (Bayer-Entwicklung). Die Firma DUMAG GmbH aus Wien hat als Generalunternehmer den Auftrag erhalten, die Brennkammer der TAREX®-Anlage zu liefern. J+G wurde als erfahrener und leistungsstarker Partner von DUMAG mit der Konzeption, Lieferung, Montage und dem Trockenheizen der Feuerfestauskleidung für diese Brennkammer beauftragt. Passgenaue Feuerfestlösung für die Abgasentsorgung China rückt als Produktionsstandort in den Fokus des Pharma-Konzerns Novartis. Novartis wird künftig verstärkt pharmazeutische Produkte in China produzieren und erstellt daher dort neue Produktionsanlagen. + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report reich der 90° Leitungsanschlüsse ein hohes handwerkliches Können voraussetzt. Die Brennermuffel und Öffnungen für Schau-/Mess-Stutzen wurden mit einem Spezial-Feuerbeton hinter der Schalung betoniert. Für den Seetransport nach China wurde bei allen Apparateteilen eine Innen-Transportsicherung eingebaut und die Öffnungen mit speziell gefertigten Blechabdekkungen und Folien gegen Witterungseinflüsse geschützt. Nach Klärung der Aufgabenstellung und der projektspezifischen Randbedingungen wurde folgende Bearbeitungsphase durchlaufen: • Sammeln und bewerten der relevanten Daten • Analyse der Ergebnisse und Ausarbeitung des FeuerfestKonzeptes • Auslegung der Feuerfestmaterialien und Wärmedurchgänge mit Hilfe eigenentwickelter Berechnungsprogramme. • Erstellung des Feuerfest-Engineerings und Dokumentation • Lieferantenauswahl • Erstellung des Montagekonzeptes • Erstellung des Trockenheiz-Konzeptes • Erstellung eines Transport-Konzeptes Die Brennkammer ist das Herzstück der TAREX®-Anlage und daher war eine kurzfristige, termingerechte und hochwertige Ausführung der Feuerfestmontage erforderlich. Diese Kriterien konnten am Standort in China nicht 100%ig gewährleistet werden. 8 + + + J+G Report 2008 + + + Daher wurde die Feuerfestauskleidung der einzelnen Apparateteile bei unserer Schwester im Werk in Klötze montiert, bis 500°C getrocknet und für den Schiffstransport nach China verpackt. Die zylindrischen Apparateteile wurden mit hochwertigen dichten und leichten Feuerfestmaterialien ringweise gemauert, was bei der Herstellung der Schmiegen im Be- In der Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Firmen (DUMAG GmbH, Bayer Technology Services) haben Jünger+Gräter und RefraServ gezeigt, dass wir als unabhängiger, fachkompetenter Partner für die jeweiligen Aufgabenstellungen maßgeschneiderte Feuerfestlösungen unter Beachtung von Kosten und Qualität entwickeln können. Rolf Bruder 29 J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Papierwerke Koehler – Revison 2008 Die durch EVT Stuttgart gebaute kohlebefeuerte zirkulierende Wirbelschichtanlage, mit 89 MW Feuerungswärmeleistung, bei Papierwerke August Koehler AG (Koehler) in Oberkirch, befindet sich seit 1986 im Dauerbetrieb. Seit 6 Jahren wird zusätzlich Ersatzbrennstoff (EBS), der 20% der Feuerungswärmeleistung beträgt, verbrannt. Die ZWS-Anlage bei Köhler war das erste Projekt dieser Feuerungsart im großtechnischen Maßstab. Die damalige EVT, heute Alstom, beauftragte J+G mit der feuerfesten Auskleidung aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung mit der speziellen Problematik von Wirbelschichtöfen. 30 Der EBS besteht aus PapierfaserReststoffen, kommunalen Klärschlämmen und hochkalorischen Ersatzregelbrennstoffen. Als teilweise Folge hiervon kann, vom erheblichen Alter der Anlage einmal abgesehen, der durch EBS verursachte stärkere Verschleiß an der Ausmauerung gesehen werden. Neben einigen Reparaturarbeiten am Blechbau des Ofengehäuses, der Turbine, Kompensatoren und anderem, war 2008 ebenfalls eine größere Erneuerung der Ausmauerung erforderlich: Jeweils 2 Zyklone, 2 Fallleitungen, 2 Tauchtöpfe und 2 Ascheleitungen/Bekohlungen mussten komplett neu ausgemauert werden. Der zur Verfügung stehende Zeitraum belief sich auf lediglich 4 Wochen. In dieser Zeit mussten der Abbruch der Ausmauerung und der Blechbau erneuert, die neuen Abtragkonsolen und Verankerungen eingeschweißt und die neue Ausmauerung wieder eingebaut werden. Für die Revision der Ausmauerung wurde eigens ein ReEngineering der Ausmauerung nach dem aktuellen Stand der J+G-Technologie, unter Anwendung des J+G-Materialsystems für ZWS-Anlagen, erstellt, wie sie z.B. in Witzenhausen und Wittenberg zum Einsatz kommen. Die Durchführung dieser Arbeiten wurde unserem erfahrenen langjährigen Bauleiter, Peter Komusin, übertragen. Er kennt die Situation vor Ort und die verantwortlichen Personen von Koehler Energie GmbH bestens, da er seit Jahren die Revisionen an der Ausmauerung zuverlässig durchführt und somit ein besonderes Vertrauen genießt. Aufgrund dieser wichtigen Voraussetzungen war es unserem Bauleiter möglich, diese schwierige Aufgabe termingerecht auf hohem Qualitätsniveau und vor allem unfallfrei durchzuführen. Ganz nebenbei hat er auch noch die Ertüchtigungsmaßnahmen am Blechbau, das Sandstrahlen und die Schweißarbeiten zusammen mit unseren Ausmauerungsarbeiten für unseren Kunden koordiniert. Das Bild oben zeigt unseren Bauleiter, Herrn Peter Komusin (links), mit dem Geschäftsführer der Koehler Energie GmbH (einer Tochtergesellschaft von Koehler), Herrn Harald Kraft, beim Shaking-Hands nach der Abnahme unseres Gewerkes. Die Zufriedenheit über die geleistete Arbeit ist offensichtlich. Wir bedanken uns hiermit für die überaus vorbildliche und kollegiale Zusammenarbeit auf beiden Seiten! Stefan Winkler + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report ZWS-Technologie: Wir sind nicht nur „Die Guten“ Im Marktsegment Wirbelschichtfeuerungen Biomassekessel (stationäre Wirbelschicht) konnten die Projekte für AE&E TEMBEC in Tartas, Frankreich, BMC Moerdijk in den Niederlanden, PALM in Wörth, Deutschland, fertiggestellt werden. Im Marktsegment der zirkulierenden Wirbelschichtfeuerungen (ZWS) zur Verbrennung von Biomasse, Ersatzbrennstoffen (EBS) und fossilen Brennstoffen wurden die Projekte für AE&E BMHKW Wittenberg und HKW Witzenhausen in Deutschland fertiggestellt. Ein neuer Auftrag AE&E für FSK LEIPA in Schwedt konnte ebenfalls für die Ausführung in 2009 dazu gewonnen werden. Sicherlich sind wir getreu unserem neuen Werbeslogan „Wir sind die Guten“ nicht ausschließlich darauf beschränkt. Im Bereich der ZWSTechnologie kann J+G sicherlich von sich behaupten „Wir sind die Besten“. Alle oben genannten Projekte wurden im geforderten Rahmen hinsichtlich Qualität, Arbeitssicherheit und Termintreue zur Zufriedenheit des Kunden abgewickelt. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass bei dem Projekt Witzenhausen das Gewerk der Ausmauerung (1.550t Ausmauerung) das einzige Gewerk war, das nach der Abnahme ohne Mängelpunkt für AE&E in der Mängelliste von deren Auftraggeber geführt wurde. Dieses Detail verdient besondere Beachtung, da von beiden Seiten Gutachter bzw. ganze Gutachterfirmen für jedes Gewerk aufgefahren wurden, um die Kontrolle der geforderten Qualität sicherzustellen. In unserem Falle war TEC für AE&E tätig, um die Qualität der Ausmauerung zu überwachen. TEC wird vertreten durch Herrn Matthias Trost, der uns bestens bekannt ist: Zunächst während seiner 22-jährigen Tätigkeit als Leiter der Kesselanlagen bei der Stadtwerke Flensburg GmbH und nun als selbstständiger Berater, als der er sein umfangreiches Know-How für den Anlagenbau bei AE&E zur Verfügung stellt. Ein weiteres Highlight bei den Projekten Witzenhausen und Wittenberg ist im Bereich der Mitarbeiterweiterbildung zu nennen. Unser Bauleiter für das Projekt Witzenhausen, Herr Dirk Mäurer, hatte sich bereiterklärt, das Mentoring für einen unserer Nachwuchsbauleiter, Herrn Olaf Merl, zu übernehmen. In Witzenhausen konnte er Herrn Mäurer als zweiter Mann auf der Baustelle über die Schulter schauen, um die Arbeit eines Bauleiters im Feuerfestbau durch „Training on the Job“ zu erlernen. Da sich aus terminlichen Gründen das Ende der Baustelle Witzenhausen und der Anfang des Projektes Wittenberg stark überlappt haben, wagte die Abteilung TE unter Rücksprache mit der Montageabteilung sozusagen den „Sprung ins kalte Wasser“ und übertrug Herrn Olaf Merl die Bauleitung für das Projekt Wittenberg unter der Voraussetzung, dass Dirk Mäurer das Mentorship übernimmt, die Abteilung TE geschlossen hinter Herrn Olaf Merl steht und ihm volle Unterstützung garantiert. Da es sich bei beiden Projekten um Projekte der Klasse 1 handelte, war dies ein nicht zu unterschätzender großer Schritt für alle Beteiligten und ein Novum in der Firmenhistorie. 31 „Ende gut – alles gut!“ könnte man sagen. Olaf Merl hat die Anforderung Wittenberg prima gemeistert und einen persönlichen Quantensprung geleistet, der ihn ein ganzes Stück vorangebracht hat. Dirk Mäurer hat seine ausgezeichneten Fähigkeiten als Mentor erstmalig unter Beweis gestellt und so eine neue Art der Mitarbeiterausbildung ermöglicht. Die Abteilung TE hat gelernt was möglich ist, wenn alle Beteiligten die erforderliche Unterstützung leisten und allen Bedenken zum Trotz ihren Weg gehen. Stefan Winkler 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Team TU mit erfreulichem Auftragseingang 32 Das Team Technik Umwelt (TU) ist stolz, für 2008 einen Auftragseingang von über 32 Mio. Euro erzielt zu haben. Für das Jahr 2009 sieht es trotz Wirtschaftskrise ebenfalls sehr erfreulich aus. Das Team um Dipl.- Ing. KarlHeinz Mossal bekommt mit den Herren Dipl.-Ing. Stephan Mulch und Martin Callies sehr erfahrene Unterstützung, um die ausstehenden Aufträge zu bewältigen. Das Bild zeigt das TU-Team (von links nach rechts): Office-Leiter Christian Hopp, Neuzugang Martin Callies, Harry Morsch, HansGeorg Beul, Oliver Seibel, Neuzugang Stephan Mulch, Key Account Manager Thomas Romaschow und Karl-Heinz Mossal. Bei den zahlreichen Aufträgen sind in 2008 folgende herauszuheben: ■ Von der Firma Lonza in Visp (Schweiz) erhielten wir einen 5Jahres Auftrag für alle Feuerfestarbeiten und Feuerfestmateriallieferungen für die zahl- ■ ■ ■ ■ ■ reichen Verbrennungsanlagen. Von der Firma Remondis erhielten wir ebenfalls einen 5-Jahres Auftrag für die Drehrohranlage SMVA Brunsbüttel. Sehr erfreulich sind auch die Aufträge von Keppel Seghers in Belgien für eine Müllverbrennungsanlage in Singapur, sowie 3 Müllkessel in Katar. Verantwortlicher Projektleiter ist hier Herr Hans-Georg Beul. Die Aufträge für Cleveland (England) und die 2 Linien der MVA Mallorca (Spanien) erhielten wir von dem Anlagenbauer vonRoll Inova, Zürich. Der zuständige Projektleiter ist Herr Oliver Seibel. Seit 2008 ist Herr Thomas Romaschow Key Account Manager für die gesamten E.on Energy from Waste Anlagen. Zurzeit betreibt die E.on Energy from Waste ca. 19 MVA’s. Herausstechend sind hier die Umbauten der EEW Hannover, sowie die EEW Anlagen in Helmstedt. Von AE&E erhielten wir Aufträge für AVN Dürnrohr, die Müllverbrennungsanlagen in Hameln, Mannheim und Delftzjil/Nieder- ■ ■ lande. Alle diese Anlagen werden von Thomas Romaschow betreut. Die 2 Müllverbrennungsanlagen bei RZR Herten und ebenfalls 2 Anlagen der MVA Heringen, wo wir den Auftrag von Fisia Babcock Environmental erhielten, wurden von Herrn Harry Morsch in Zusammenarbeit mit Herrn Georg Beul abgewickelt. Weiter hervorzuheben sind die Umbauten bei Trédi in Straßburg, wo eine Nachbrennkammer komplett umgebaut wurde, sowie die anstehenden Umbauten bei Kommunekemi in Dänemark und Ekokem in Finnland. Ich möchte mich auf diesem Weg bei den Projektleitern, allen Bauleitern, Vorarbeitern, Maurern und Helfern sowie dem kompletten Team in Schwetzingen für die ausgezeichnete Leistung und Zusammenarbeit in 2008 herzlich bedanken und freue mich mit den neuen Mitarbeitern, Herrn Mulch und Herrn Callies, auf die Herausforderungen in 2009. Team TU Karl-Heinz Mossal + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 8 + + + Konferenzen und Workshops Auch in 2008 konnten wir uns auf verschiedenen Tagungen und Seminaren unseren Kunden präsentieren. Vom 30. bis 31. Januar 2008 war J+G mit den Herren H.-G. Beul, T. Romaschow, O. Seibel und M. Horn auf der „Berliner Abfallwirtschafts- und Energiekonferenz“ zum Thema „Optimierung der Abfallverbrennung“ vertreten. J+G stellte somit wieder die größte Fraktion der „Feuerfesten“ bei dem vom Veranstalter Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky und Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann so genannten „Klassentreffen der Müllverbrenner“. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2003 mehr als verdreifacht. Die Konferenz gilt inzwischen als das wichtigste Treffen der Abfallverbrenner in Deutschland. Besonders erfreulich war die Teilnahme von fast zehn Prozent ausländischen Besuchern, hauptsächlich aus Österreich und der Schweiz, aber auch aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Frankreich, Italien und Polen. J+G konnte bei dieser Veranstaltung seine Kundenbeziehungen vertiefen und auch neue Kunden dazu gewinnen, obwohl wir diesmal keinen Beitrag zur Vortragreihe geleistet haben. Ebenfalls vertreten waren wir am 17. und 18. Juni 2008 bei der alle vier Jahre stattfindenden VGB Konferenz „Thermische Abfallverwertung 2008“ in Fellbach bei Stuttgart, die sich aus sehr interessanten Vorträgen, insbesondere von der Seite der Anlagenbetreiber, zusammensetzte. J+G war hier mit einem kompetenten Team, bestehend aus den Herren H.-G. Beul, K.-H. Mossal, T. Romaschow und M. Horn, vertreten. Ebenfalls im Rahmen der Berliner Abfallwirtschaft- und Energiekonferenz am 25. und 26. September wurden erstmalig die Themen Ersatzbrennstoffe, Biomasse und Biogas behandelt. Schwerpunkte waren hierbei die thermische Nutzung von Biomasse und Ersatzbrennstoffen. In diesem Bereich hat J+G mit den Wirbelschichtanlagen in Witzenhausen und Wittenberg Leuchttürme in Bezug auf die Feuerfestzustellung gesetzt. Nun galt es, diese Referenzen direkt im Rahmen einer solchen Konferenz verstärkt zur Kundenakquise zu nutzen. J+G wurde im Rahmen der Veranstaltung durch die Herren S. Winkler und M. Horn vertreten. Initiiert durch diese Konferenz konnten gute Kontakte geknüpft werden, sodass wir eine Einladung der IEAFBC (Internat. Energieagentur Wirbelschichttechnik) zu ihrem ersten Wirbelschicht-Workshop erhalten haben, die wir auch gerne annahmen. Dieser fand vom 20. bis 21.10.2008 in Puchberg am Schneeberg in Niederösterreich statt und bot die Möglichkeit zur Bildung eines Netzwerks von „Wirbelschichtlern“. Ziel dieses Treffens war es, sich auszutauschen, das Netzwerk kennenzulernen, die aktuellen Herausforderungen der Wirbelschichttechnologie mit zu definieren und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Es war ein ausgesprochen interessantes, wiederum international besetztes Meeting mit Teilnehmern aus Österreich, Ungarn, Deutschland und der Tschechischen Republik, mit Vertretern aus dem Anlagenbau, dem Recht und von Betreibern von Wirbelschichtanlagen. J+G war als einziges geladenes Feuerfestunternehmen mit einem Vortrag der Herren S. Winkler und F. Schell zum Thema „Zeitgemäße Feuerfestauskleidungen von Wirbelschichtanlagen“ vertreten. J+G konnte damit wiederholt seine hohe Kompetenz im Bereich Wirbelschichtanlagen unter Beweis stellen. Markus Horn 33 J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 intern Gesellschaftsrechtliches 34 Im Berichtsjahr 2008 haben sich folgende, im Handelsregister anzumeldende Änderungen ergeben: ■ Die Firma der Besitzgesellschaft wurde geändert in „Jünger+Gräter VerwaltungsGmbH & Co KG“ ■ Deren Komplementärin firmiert nun unter „Jünger+Gräter Beteiligungs-GmbH“ ■ Der neue Name der Betriebsgesellschaft lautet: „Jünger+Gräter GmbH“ Ferner wurde die Prokura von KarlUlrich Martin, der das Unternehmen J+G zum 01. April verließ, gelöscht. Zusätzlich wurde erstmals der Jahresabschluss nach den Bedingungen einer „Großen GmbH“ im Bundesanzeiger hinterlegt. Beschlossen wurde auch die Erweiterung des Josef-Jünger-Hauses, die zum Jahresende 2009, wie auf der Umschlagseite dargestellt, ihrer Bestimmung übergeben werden soll. Den Anbau finanziert die J+G Verwaltungs GmbH & Co KG, die auch in die oberste Etage einziehen wird. Die vier weiteren Stockwerke werden an die Jünger+Gräter GmbH vermietet. Das Wichtigste in einem Satz: Der Geschäftsführer-Vertrag mit Herrn Horn wurde um weitere fünf Jahre bis Ende 2014 verlängert, was Dank und Anerkennung seiner Leistung gleichermaßen dokumentiert. beitern Üben angesagt, damit auch erfolgreich improvisiert werden kann und keine schrägen Töne gespielt werden. J+G „Changes“ Als wichtigste weitere Errungenschaft in der J+G-EDV-System-Landschaft für das Jahr 2008 ist die Anbindung von RefraServ und J+G SARL an J+G Schwetzingen mit bitfarm-ARCHIV und Bau-SU zu nennen. Alle Bauleiter von J+G und RefraServ verfügen mittlerweile über ein Notebook und sind so datentechnisch erreichbar. Damit es niemanden unterwegs mehr langweilig wird, wurden alle Vorbereitungen getroffen, um eine BlackBerry Serverinfrastruktur zu implementieren, die ab 2009 in den Produktivbetrieb gehen wird. Durch diese Maßnahme wurde, neben der telefonischen Erreichbarkeit, die Erreichbarkeit durch E-Mail verbessert. Ich möchte an dieser Stelle direkt an den Artikel aus dem J+G-Report von 2007 anknüpfen und ausgehend von den genommenen „Giant Steps“ direkt im übertragenen Sinne musikalisch in die „Changes“ bei J+G übergehen. Aber was versteckt sich den überhaupt hinter diesem Begriff? Ganz einfach: Mit „Changes“ ist eine Akkordfolge (chord changes) eines Jazz-Standards gemeint, über die ein Musiker im Allgemeinen seine Solo-Improvisation aufbaut. Er folgt hierbei festen Regeln mit einem beschränkten Tonumfang, der über die zugrunde liegenden Akkordfolgen anzuwenden ist. Es besteht die Freiheit, die vorgegebene Tonart zu wechseln, um eine höhere Spannung aufzubauen, und dann wieder zur gewünschten Tonart zurückzukehren und aufzulösen. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, die Improvisation interessant und spannend zu gestalten. Die Voraussetzung hierfür ist, dass der Musiker die nötige innere Sicherheit erlangt hat, um die erforderlichen passenden Tonfolgen zum richtigen Zeitpunkt abrufen zu können. Diese Sicherheit erlangt der Musiker in der Regel durch jahrelange Übung. So vermeidet er beim geneigten Zuhörer den Eindruck eines schrägen Klanges. Was hat das jetzt mit J+G zu tun? Ziemlich viel, da die großen Schritte in der Umstrukturierung der EDVSystem-Landschaft vollzogen wurden und alle Voraussetzungen vorhanden sind, um erfolgreich damit zu arbeiten. Aufgrund der Komplexität der Anwendung ist jetzt allerdings bei allen betroffenen Mitar- Für unsere Mitarbeiter und Kunden besteht somit die Möglichkeit, noch schneller in Kontakt treten und reagieren zu können, wodurch die Kommunikation erheblich beschleunigt wird. Diese schöne neue Technik bringt natürlich allerhand an Servicearbeit mit sich, damit alles funktioniert und die Benutzer auch wirklich arbeiten können. Unsere Mitarbeiter Stefan Weiss und Matthias Schmidt erledigen mittlerweile den Telefonie- und EDV-Service in allen Belangen für über 100 User an allen J+G Standorten. Ihnen sei hier ausdrücklich für ihren Einsatz und ihr Engagement gedankt! Stefan Winkler + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Bericht der Geschäftsleitung J+G in neuem Outfit Das Jahr 2008 begann, wie es 2007 aufgehört hatte: Mit viel Arbeit, hohem Auftragsbestand und viel Optimismus, was die bevorstehenden, noch zu vergebenden Projekte und Aufträge betraf. Dass sich auf einem „Auftragspolster“ von über 20,0 Mio. EUR auch 2008 recht gut ruhen lassen könne, war jedoch falsch gedacht; denn wer den Fehler beging, „das Ruhen“ mit „ruhig“ gleichzusetzen, wurde gleich zu Beginn des Jahres 2008 enttäuscht und eines Besseren belehrt. Denn mit den ersten Januarwochen wurde im kaufmännischen Bereich unser neues ERPProgramm BAU-SU eingeführt. Dies geschah in einer für mich, im Gegensatz zu Erfahrungen aus meiner „Vor-J+G Zeit“, bis dato nicht gekannten Art und Weise. So habe ich mit weitaus größeren Umstellungsschwierigkeiten gerechnet als dies effektiv der Fall war. Sicherlich gab es gerade in der Planungsphase Reibungspunkte, Ängste, Missverständnisse und Abstimmungsprobleme. Dass dies als gewisse Normalität bei solch einer für J+G einschneidenden Umstellung der Fall ist, wird meistens nicht erkannt bzw. akzeptiert. Dank der Professionalität des Teams um die Herren Weiss und Oertl (BAU-SU), sowie dem nahezu sagenumwobenen J+G Durchsetzungswillen, gepaart mit der nötigen Improvisationskunst und dem nötigen Gleichmut ist es gelungen, BAU-SU als Lebensader der Geschäftsprozesse bei J+G zu installieren. Dabei wurde J+G zum Glück von dem von mir befürchteten SAP-Effekt – auf einen Euro Softwarekosten kommen 10 Euro Kennzahlen 2008 U M S AT Z in Mio. EURO 55 49,0 50 45 41,5 40 34,1 35 30 25 27,8 39,5 33,3 28,4 27,4 2003 2004 24,1 20 2000 2001 LEISTUNG 2002 2005 2006 2007 2008 in Mio. EURO 55 49,6 50 45 42,3 41,6 2006 2007 35 40 35,1 35 32,4 30 27,8 29,2 29,3 2003 2004 25,8 25 20 2000 2001 2002 AUFTRAGSEINGANG 2005 in Mio. EURO 2008 55,3 55 48,8 50 44,1 45 40 34,4 35 31,0 30,5 32,4 30 26,6 25,8 25 20 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 Beratungskosten – verschont. Auch konnten wir die Rechnungsstellung als unsere (Über-)Lebensader schnell wieder in Betrieb nehmen und zusätzlich effizienter gestalten. Dank dem System besitzen wir eine bisher nicht vorhandene hohe Transparenz im Bereich Lagerwirtschaft sowie im Bereich der Projektkosten, was gerade in Anbetracht unserer kontinuierlich steigenden Lagerbestände ein Schlüssel ist, diese mittelfristig zu 36 optimieren. Des Weiteren können wir hierdurch unsere Liquidität für unseren steten Wachstumskurs aufrecht erhalten. Sukzessive wurden im Laufe des Jahres immer mehr Bereiche in der Bau-SU abgebildet, wobei das Ziel einer kompletten Prozesskettenabbildung wohl erst in 2009 Wirklichkeit wird. Die hierfür fehlenden Module befinden sich zum Teil noch in der Entwicklungs- und Einführungsphase und werden bald verfügbar sein. Aus Sicht des J+GManagements ist die Einführung einer Unternehmenssoftware im Stile wie wir sie heute haben, trotz der für J+G hohen Investition und gefühlten Einschränkung von Flexibilität, einfach notwendig geworden. Insbesondere, weil wir uns zur Aufrechterhaltung unserer Effi- zienz keine parallel laufenden Maßnahmen erlauben können, allein schon zur Schonung unserer Personalressourcen. Dies benötigt immer noch in vielen Bereichen einen Umdenkprozess und ein Loslassen lieb gewonnener alter Gewohnheiten sowie ein Überdenken und Überprüfen der Notwendigkeit einzelner Tätigkeiten, damit wir uns weiter verbessern können. Demnach passt hierzu das Zitat von G.C. Lichtenberg „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“ Neben dem ERP-Projekt wurde J+G auch ein neues Erscheinungsbild oder „Outfit“ verpasst. Innerhalb von nur 4 Monaten konnte, dank der konsequenten Leitung und dem enormen Einsatz von Herrn Hopp, zusammen mit der Werbeagentur Himmelreich, ein komplett neues Corporate Design für Geschäftsausstattung, Firmenlogo und Website erarbeitet werden. Das Ergebnis ist ein von vielen Kunden und anderen J+G Partnern positiv bewertetes Erscheinungsbild, welches unsere Vorteile und unsere verstärkte internationale Ausrichtung stärker akzentuiert. + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Das erklärte Ziel des Projektteams war es, sich stärker von unseren Wettbewerbern abzuheben, indem wir stärker die Menschen, die schließlich J+G ausmachen, in den Vordergrund stellen, statt wie sonst allgemein üblich die Produkte rund ums Feuerfest. Bestätigt durch die positive Resonanz ist uns der Spagat zwischen klarem Committment zu unseren Wurzeln, der Region und den Menschen bei J+G hin zu einem weltoffenen, innovativen Unternehmen mit dem Anspruch, in seinen Kernkompetenzen Spitzenleistungen für unsere Kunden zu liefern, gut gelungen. Mit der Werbekampagne „Wir sind die Guten“ haben wir uns auch ganz bewusst stärker für den Mensch bei J+G entschieden, anstatt wie in der Vergangenheit für die Technik und das Produkt. Dies einfach aus der Überzeugung heraus, dass die Produkte und der Service, den wir bieten, nur so gut sein können wie die Menschen, welche diese erfinden, produzieren, verkaufen, planen, prüfen, verarbeiten und einbauen und letztendlich trocknen. Im Zuge des neuen „Outfits“ haben wir uns auch keinen wirklich neuen aber zumindest anderen handelsrechtlichen Firmennamen gegeben. J+G firmiert nun unter „Jünger+ Gräter GmbH“. Die Motivation lag letztendlich darin begründet, dass wir uns dem international schwer auszusprechenden Namen „Feuerfestbau“ entledigt haben, haben wir doch weit mehr zu bieten als „nur“ Feuerfestbau. So haben wir uns gemäß unserer Vision mehr und mehr zu dem „Feuerfest-Management-Unternehmen“ entwikkelt, welches neben dem Einbau von Feuerfest eine ganze Menge an Dienstleistungen und Service bietet. Überlegungen, auch auf die Namen der Gründerväter zu ver- zichten und z.B. als J+G International zu firmieren, wurden schnell verworfen, da wir hierdurch viel zu austauschbar wären. Nicht nur zu Ehren der Gründerväter, sondern einfach allein schon aus der guten Marktbekanntheit wäre es ein Frevel gewesen, uns von dem Namen zu trennen. Durch die Beibehaltung von Jünger+Gräter bleiben wir so individuell, wie uns unsere Kunden kennen – und vor allem unverwechselbar. Deshalb werden in Zukunft konsequenterweise alle unsere Filialen und Auslandstöchter, welche gegründet wurden oder noch werden, als Jünger+Gräter am Markt agieren. Um dem Fachkräftemangel, welcher insbesondere in 2008 deutlich spürbar war, entgegenzuwirken, wurde auch mit Beginn 2008 die Arbeitsgruppe Montage 2020 aus der Taufe gehoben. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, eine langfristige, übergreifende Strategie im Bereich Montage zu entwickeln, damit einerseits mittelfristig eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Montagetätigkeit möglich ist, und andererseits durch die entsprechenden Maßnahmen eine Erhöhung unserer Montagekapazität von 20% bei einer Kostenreduktion von 20% durch Effizienzsteigerung möglich sein wird. Dabei geht es nicht darum, die Kosten rein über das Lohnniveau zu beeinflussen, sondern maßgeblich die überall vorhandenen Profitsenken zu eliminieren, indem jeder Einzelne, bestmöglich ausgebildet, Ineffizienzen erkennt, nach „Oben“ signalisiert und Lösungsansätze bietet. Eines der Kernthemen der Projektgruppe ist die Aus- und Weiterbildung unserer gewerblichen Mitarbeiter, welche sich in Form einer Ausbildungspyramide darstellt. Diese Pyramide läuft unter dem Namen „J+G Akademie“ und beinhaltet eine gezielte Ausbildung unserer Monteure vom Fachwerker bis hin zum Bauleiter, je nach den individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten und dem Willen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Gruppe ist derzeit intensiv mit der Ausarbeitung der Schulungsprogramme beschäftigt. Es ist damit zu rechnen, dass erste Schulungen in 2009 stattfinden werden. Aufgrund der nicht zu vernachlässigenden Zusatzbelastungen der Projektgruppenteilnehmer, wird die Arbeitsgruppe sicher auch über das Jahr 2008 aktiv sein, wobei wir nicht, wie der Projekttitel evtl. vermuten lässt, 2020 noch tagen möchten. Da ich der festen Überzeugung bin, dass nur eine professionelle Mitarbeiterweiterbildung den Unternehmenserfolg langfristig sichern kann, wurde neben der ins Leben gerufenen Projektgruppe Montage 2020 auch ein Führungskräftecoaching gestartet. Dieses Coaching ist ein integraler Baustein für die erfolgreiche Bewältigung des beschleunigten Veränderungsprozesses, welcher nun wahrscheinlich für alle Bereiche innerhalb der J+G-Gruppe spürbar und auch im Unternehmenswachstum direkt ablesbar ist. Ziel ist es, mittels des Coachings Instrumente der Personalführung und -entwicklung, die bereits heute in vielen großen Unternehmen in Deutschland zum Standard gehören, mit den bewährten individuellen, persönlichen J+G-Komponenten zu kombinieren. Dass wir hier noch ganz am Anfang stehen, hat uns auch die TOP-JOB Befragung gezeigt, welche für mich und den FTKreis wichtige Informationen gelie- 37 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 38 fert hat, besonders über den Zustand unserer Personalentwicklung. Schön war in diesem Zusammenhang auch das Feedback über die hohe Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit J+G, welche auch tagtäglich über den Einsatz und den Willen zum Erfolg von J+G spürbar ist. Gerade im Bereich Loyalität, Identifikation und Zugehörigkeit haben wir ein wirkliches Kapital, auf dem wir alle gut aufbauen können. Dies sollte uns auch dazu motivieren, den Veränderungsprozess weiter voranzutreiben. Dabei gilt es auch, uns immer wieder in Form solcher Befragungen wie TOP-JOB auf den Prüfstand zu stellen und zu schauen: Sind wir richtig „unterwegs“? Wo müssen wir uns verbessern? Dazu durchlaufen unsere Führungskräfte auch das CoachingProgramm, das nach meiner persönlichen Erfahrung kein Zuckerschlecken, sondern wirklich harte Arbeit ist, manchmal bis spät in die Nacht und grundsätzlich weit über die Seminartage hinaus. Um jedoch dauerhaft eine klare Kommunikationsbasis, sowohl im Falle von Kritik als auch Lob zu entwikkeln, ist es unerlässlich, dort ein gutes Verständnis über die Mittel und Wege einer erfolgreichen Mitarbeiterführung zu erlernen. Dabei geht es sicher nicht darum, im Anschluss an das Coaching nur „nette Chefs“ zu haben, sondern Vorgesetzte, die sich neben der großen fachlichen Verantwortung auch klar dem Thema Führungsverantwortung für ihre Mitarbeiter mit allem „Wohl und Weh“ widmen. Da ich dankenswerter Weise die Möglichkeit habe, den Prozess intensiv begleiten zu dürfen, merke ich, wie engagiert und mit welchem Elan jeder die verschiedenen Themen annimmt und konsequent an sich arbeitet, sodass ich schon heute gespannt bin, wie das Coaching die Zusammenarbeit bei J+G positiv beeinflussen wird. Wie schon die Jahre zuvor, musste auch in 2008 die Organisation angepasst werden. Durch den Weggang von Karl-Ulrich Martin, der sich zu anderen Herausforderungen hingezogen fühlte, wurden zeitnah und pro aktiv die Sparten TUI und TUII zusammengelegt. Mit der Führung der für J+G extrem wichtigen und auch umsatzmäßig dominanten Sparte TU wurde KarlHeinz Mossal betraut. Betrachtet man im Nachhinein die Entscheidung, kann man in Bezug auf diese Änderung nichts Negatives feststellen. Durch die Zusammenlegung der Sparten der sich ohnehin stark überschneidenden Industriebereiche Kommunalund Sondermüll, konnten deutliche Synergieeffekte gehoben werden, welche sich gerade im Hinblick auf die vielen Neubauprojekte, die in der neuen Sparte abgewickelt wurden, als Segen herausstellten. Innerhalb der neuen Sparte wurden in 2008 mehr als 20 Neubaulinien in Auftrag genommen und zum Großteil auch bereits abgewickelt! Dass dies – zumindest vorläufig – J+G Rekord ist, steht außer Frage. Mit einem Umsatz von 29,5 Mio. Euro war TU somit die stärkste Sparte. Aber auch unsere beiden anderen Sparten TE (Energie) und TC (Chemie) waren ausgesprochen erfolgreich in ihren Industriesegmenten unterwegs. Beide Sparten konnten jeweils einen Umsatz von über 9,0 Mio. Euro generieren, was für die beiden Industriesegmente ebenfalls Rekord bedeutet. Die Sparte TE unter der Leitung von Stefan Winkler konnte mehr als ein Ausrufezeichen beim Bau von drei neuen Wirbelschichtanlagen für die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen (EBS) setzen. Hierbei handelt es sich um die Königsklasse im Kraftwerksbau (s. hierzu J+G Report 2007). Dank unserer innovativen Materialentwicklungen, konnten wir in diesem Bereich eine herausragende Marktstellung erlangen. Es ist uns bei einem attraktiven Preisniveau gelungen, ein speziell für die Wirbelschicht angepasstes Materialkonzept, basierend auf „nur“ zwei Steinqualitäten in der Verschleißlage, auf die Beine zu stellen. Zwei Anlagen sind bereits fertiggestellt, eine davon befindet sich bereits mehrere 1000 h in Betrieb. Der Gesamteindruck bei einer ersten Begehung der Anlage war sehr gut. Dies ist gerade deshalb bemerkenswert, weil der Anfahr- und Probebetrieb einer Anlage in der Regel die schwierigste Phase im Leben einer Anlage darstellt. In der Sparte TC wurde neben vielen Revisionsbaustellen auch der Etagenofen der Firma Primorec in Luxemburg komplett umgebaut. Dabei wurde der gesamte Ofen in nur zehn Wochen komplett demontiert und wieder zugestellt sowie anschließend ausgetrocknet. Des Weiteren wurden auch die vorbereitenden Maßnahmen für den Baustellenbeginn der Megabaustelle für die 18 Vergaser in Katar für Shell Qatar Ltd. eingeleitet. Hierzu wurden erstmalig von Schwetzingen 4x40“ft Container, darunter auch 2 Kühlcontainer, mit Baustellenequipment und Gerüsten nach Katar verschifft; darunter auch eine Milchkühlanlage und isolierte Milchtransportgefäße. Dieses Gerät wurde angeschafft, um bei den extremen Temperaturbedingungen im Sommer eine ausreichende Kühlung des Anmach- + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report wassers für Beton und Mörtel zu gewährleisten. Da es sich zum Teil um gebrauchtes Gerät handelt – bei J+G behält man schließlich die Kosten im Auge – bleibt nur zu hoffen, dass sich der Kunde nicht all zu sehr an einer leicht käseartig riechenden Ausmauerung stört. Dank des extrem guten Geschäftsverlaufs in 2008 hatten wir im Bereich Montage ständig Vollauslastung und damit, wenn unerwartete Ausfälle dazu kamen, manchmal „Land unter“. Dies ging teilweise so weit, dass wir in den Spitzenmonaten Mai, August, September bis zu 200 Monteure im Einsatz für J+G hatten. Dass wir trotz dieser Auslastung durch viel Einsatz und der viel beschworenen J+GFlexibilität, gepaart mit ein wenig Improvisationskunst, alle Baustellen im Großen und Ganzen zur Zufriedenheit unserer Kunden und ohne erwähnenswerte Reklamationen und Unfälle abwickeln konnten, liegt sicherlich nicht nur am Glück, sondern auch an ganz viel Einsatz und Arbeit aller Beteiligten. Dass so viele Monteure konsequenterweise auch mit Gerät und Material ausgestattet werden mussten, liegt auf der Hand. Dass dies neben der Einführung von Bau-SU und den organisatorischen Umstellungen in 2007 im Bereich KM, d.h. der Logistik, dem Bauhof und dem Lager, gelungen ist, lag eben schlicht auch am überdurchschnittlichen Einsatz Vieler. Wo gehobelt wird, fallen Späne, besonders in der Extremsituation, in der sich dieser Bereich manchmal befunden hat. So kamen falsche oder verspätete Materiallieferungen leider öfters vor, als uns dies lieb ist. Jedoch ist nicht alles von J+G beeinflussbar. So stand neben J+G natürlich auch eine ganze Industrie, die der Feuerfestproduzenten, voll im Saft. Lieferzeiten über 20 Wochen für bestimmte Produkte waren keine Seltenheit. Dass dies bei uns in der Logistik Schwierigkeiten verursacht ist klar, zumal diese langen Lieferzeiten nicht wirklich angekündigt wurden. Nichtsdestotrotz müssen wir uns bei der Abstimmung und Kommunikation in der Prozesslinie Kunde – Projektmanagement – Logistik – Montage weiter verbessern und die vorhandenen Werkzeuge effektiver nutzen, damit wir gerade in solchen „Hochzeiten“ weiter effizient und kostenoptimiert unterwegs sind. Neben den genannten Bereichen haben natürlich alle anderen Unternehmensbereiche auch das erhöhte Arbeitsvolumen abarbeiten müssen und dies bei fast gleich gebliebenem Personalstand. Das nötigt mir als Geschäftsleitung gegenüber der gesamten Belegschaft wirklich großen Respekt ab, den ich jedoch gerne zolle. Wir haben uns aber auch in Teilbereichen gezielt mit jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstärkt, um so die bei J+G vorhandene Lücke bei den unter 35-Jährigen etwas zu schließen. Auch deshalb haben wir, wie schon in den letzten Jahren, zwei weitere Auszubildende eingestellt, damit wir auch in Zukunft noch über loyale, motivierte und sich mit J+G identifizierende Mitarbeiter verfügen. Auch unsere Schwester- und Tochtergesellschaften, die RefraServ und die Jünger+Gräter S.A.R.L., haben im letzten Jahr mächtig an Fahrt gewonnen. Nachdem bei der RefraServ unser ehemaliger Bauleiter, Thorsten Welzel, eingestiegen ist und mit Anfang Mai die Verantwortung als Betriebsleiter übernommen hat, hat sich die Re- fraServ im Bereich Qualität und Zuverlässigkeit kontinuierlich verbessert. Es wurde massiv in neues Baustellengerät sowie neue Trocknungsbrenner investiert. Insbesondere die Investition in die neuen Brenner hat sich gelohnt. So wurden anstatt der geplanten 200.000,00 Euro sage und schreibe ca. 0,5 Mio. Euro an Trocknungsumsatz durchgeführt. Dies hat dazu geführt, dass die RefraServ mit einem Rekordumsatz von annähernd 5,0 Mio. Euro zum Gesamtergebnis beigetragen hat. Dies ist ein ganz besonderer Erfolg um das Team von Thorsten Welzel, weil die RefraServ durch den krankheitsbedingten Ausfall von Karl-Heinz Elling in 2007 eine wirklich schwierige Zeit überbrücken musste. Auf Basis dieses schönen Geschäftsjahres gilt es nun aufzubauen, um die RefraServ als schlagkräftige Einheit im Osten zu etablieren, damit in Zukunft die vielen neuen Müllverbrennungsanlagen im Osten Deutschlands direkt und in Eigenregie unter der Flagge von J+G in der Revision betreut werden. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da hierdurch Ressourcen für J+G freigelegt werden, und wir uns so auf die kommenden Märkte in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Skandinavien konzentrieren können. 39 Fast unbemerkt ist innerhalb des Jahres die Jünger+Gräter S.A.R.L auf drei Mitarbeiter gewachsen. Neben Christophe Bouderéaux wurde mit Lionel Robat ein Projektleiter eingestellt. Für die Baustellenbetreuung konnte mit Emmanuel Pilia ein junger aber bereits erfahrener Richtmeister von einem französischen Wettbewerber gewonnen werden. Mit dieser Unterstützung ist es gelungen, weitere Aufträge für Neubauanlagen so- 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 wie einige Revisionskunden zu akquirieren. Des Weiteren wurde die S.A.R.L in Bau-SU „scharf geschaltet“, sodass Projektabwicklung und Rechnungsstellung nun direkt über S.A.R.L laufen. Unterstützt wird die S.A.R.L im Bereich Engineering sowie, je nach Bedarf, durch die Bereiche Logistik und Montage. Betrachtet man die Entwicklung über das Jahr, liegt die S.A.R.L mit ihrem Team gut auf Kurs und wird bei der Vielzahl der Anfragen und Angebote sicher in 2009 einen weiteren „Schub“ nach vorn erfahren. 40 Insgesamt betrachtet haben unsere Aktivitäten in 2008 nach ersten Hochrechnungen in allen Bereichen bisherige Rekorde von J+G gebrochen. Sowohl im Umsatz mit 49,0 Mio. EUR, als auch in der Leistung mit 49,6 Mio. EUR, wurde die magische 50,0 Mio. EUR Grenze zwar nicht ganz geknackt, jedoch nur um ein Geringes unterschritten. Im Auftragseingang konnte sie jedoch mit unglaublichen 55,3 Mio EUR recht deutlich überschritten werden. Ich kann mich noch gut an das erste Strategietreffen im Führungsteamkreis während der WM 2006 im Grenzhof nahe Heidelberg erinnern. Damals hatten wir uns intensiv mit der J+G Vision und den strategischen Zielen in der Zukunft auseinandergesetzt sowie teilweise sehr kontrovers diskutiert. Als Resultat hatten wir damals die J+G Vision, die Strategie sowie die Ziele für unsere mittelfristige Zukunft definiert. Diese Vision wurde damals in allen Unternehmensbereichen vorgestellt und im Intranet veröffentlicht. Neben der Internationalisierung, der Einführung eines ERP-Systems, verstärkter Personalentwicklungsmaßnahmen war auch ein wichtiger Inhaltspunkt der Ausbau der J+G-Gruppe auf einen Umsatz von 50,0 Mio. Euro, damit sich das Unternehmen nachhaltig entwickeln kann. Gerade dieses Umsatzwachstum auf 50,0 Mio. Euro von damals rund 35,0 Mio. Euro wurde intensiv erörtert. Gewisse Zweifel wichen auch dann nicht, nachdem alle FT’ler ihre Unterschrift unter die Vision gesetzt hatten. Aber nach dem Motto, man muss sich hohe Ziele stecken, um noch höhere zu erreichen, haben wir uns alle an die Arbeit gemacht. Dass wir nach nur zweieinhalb Jahren diese Vision mit Leben erfüllt und nahezu umgesetzt haben, erlaubt uns allen, mit Recht stolz zu sein. Sicherlich dürfen wir dabei nicht vernachlässigen, dass uns eine extrem gute Wirtschaftslage Rückenwind gegeben hat. Dennoch bin ich von einem fest überzeugt: Hätten wir uns damals nicht dieses ambitionierte Ziel gesteckt, wären wir alle nicht so fokussiert unserem Ziel entgegen gestrebt. Stellt sich nun die Frage: Was tun, wenn wir angekommen sind? Ausruhen? Sicherlich nicht. Bedingt durch die Ende 2008 begonnene Wirtschaftskrise, welche für uns in ihrem vollen Ausmaß noch nicht so direkt spürbar ist, wird sich eine weltweite Konsolidierung nicht vermeiden lassen. Auch J+G wird sich dem nicht entziehen können. Wir können uns aber dagegen stemmen, indem wir verstärkt neue Märkte ansteuern und unsere wirklich guten Produkte dort bekannt machen. Hierzu konnten wir uns mit zwei erfahrenen Kräften aus dem Kreise unserer Mitbewerber und Lieferanten verstärken, die uns in 2009 für unsere Ziele tatkräftig unterstützen werden. Es handelt sich dabei zum einen um Herrn Martin Callies, einen alten Bekannten bei J+G, der künftig seine gu- ten Beziehungen im schweizer und niederländischen Markt für J+G einsetzen wird, und zum anderen um Herrn Stephan Mulch, der sich maßgeblich um die nördlichen europäischen Märkte kümmert. Somit zeigt sich, dass J+G im Gegensatz zu vielen Unternehmen nicht nur von Chancen in der Krise redet, sondern diese auch wirklich hat und nutzt. Wenn es uns gelingt, unsere guten Produkte, wie JuSyS Air, in Märkten wie der Schweiz, Großbritannien oder Skandinavien einzuführen, müssen wir uns um das Thema Krise nicht allzu viele Sorgen machen. Sicherlich muss irgendwann die Wirtschaft wieder großflächig anspringen, je früher, je lieber, damit wir sozusagen anstatt „unten durch“ besser „oben drüber“ tauchen bzw. schwimmen. Die Krise gibt uns aber auch die Möglichkeit, etwas durchzuschnaufen und unsere Hausaufgaben zu machen, wie z.B. den Anbau am Hauptgebäude, den Ausbau der Halle auf dem Bauhof, die Erweiterung unseres Labors etc. Sicherlich wird uns auch in 2009 nicht langweilig werden, sondern weiterhin spannend bleiben und hoffentlich ebenso erfolgreich wie in 2008. Abschließend bleibt mir, mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Geleistete, auf das wir alle wirklich stolz sein können, zu bedanken und der Zuversicht Ausdruck zu verleihen, dass wir gut gerüstet sind, um auch ein bevorstehendes Krisenjahr meistern zu können. Markus Horn + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Personelles TOP JOB Mitarbeiterbefragung I m Juni und Juli 2008 nahm J+G an der bundesweiten und branchenübergreifenden TOP JOB Mitarbeiterbefragung teil, die von der compamedia GmbH mit Unterstützung der Universität St. Gallen durchgeführt wurde. Vier Wochen hatten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei dieser OnlineBefragung Gelegenheit, sich zu zahlreichen Fragen zum Thema Personal-Management bei J+G zu äußern. Dabei konnten sie anonym Wertungen in Bezug auf das Verhältnis der Mitarbeiter zum Unternehmen, das Leistungsangebot des Unternehmens an Mitarbeiter sowie Wünsche und Kritik abgeben. Von den rund 150 Mitarbeitern haben 60 diese Möglichkeit wahrgenommen. Eine Beteiligungsrate von 40 % ist dabei keineswegs gering, auch wenn natürlich das Ergebnis hierdurch wieder etwas relativiert werden muss. Dieses wurde in einem 75 Seiten starken Bericht zusammengefasst, in dem die Stärken, Chancen, Herausforderungen und Risiken unseres Unternehmens in zahlreichen Statistiken, Graphiken und Erläuterungen detailliert aufgezeigt werden. Dabei wurde J+G einerseits mit den 100 Unternehmen verglichen, die bei der TOP JOB Befragung am besten abgeschnitten haben, andererseits mit dem Gesamtdurchschnitt sämtlicher teilnehmender Unternehmen. Über diese Anzahl liegen allerdings keine genaueren Angaben vor. Aus diesen Vergleichen ergeben sich sogenannte Benchmarks. „Benchmark“ oder „Benchmarking“ bezeichnet dabei eine vergleichende Analyse von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen mit festgelegten Referenzwerten, die bei einer negativen Abweichung (nach unten oder oben - je nach Fragestellung!!!) Verbesserungs- und Entwicklungspotenziale sowie notwendigen Veränderungsbedarf sichtbar werden lässt. Im Rahmen dieser Benchmarks war es J+G nicht vergönnt, unter die besten 100 TOP JOB Unternehmen zu gelangen. Ein solches Ergebnis war aufgrund der ambitionierten Qualifikationshürden auch nicht unbedingt überraschend für die Geschäftsführung. Die Befragung wurde zudem nicht dahingehend durchgeführt, am Ende als Sieger dazustehen. Es sollte dadurch vielmehr diese gute Möglichkeit genutzt werden, sich als Unternehmen einmal den Spiegel vorzuhalten, um den derzeitigen IST-Zustand im Bereich Personal-Management feststellen und überprüfen zu können. J+G ist dabei als ein Unternehmen hervorgegangen, das sowohl seine großen Stärken im Bereich der Mitarbeiteridentifikation besitzt, als auch seine besonderen Defizite und Schwächen hat. Vorrangig in den sehr komplexen und umfassenden Bereichen Personalmanagement und -entwicklung bietet sich nach Auswertung der Ergebnisse für J+G noch viel Potenzial, das es in Zukunft zu heben und zu nutzen gilt. Das auf den ersten Blick zum Teil ernüchternde, auf jeden Fall aber herausfordernde Ergebnis wurde somit nicht demotivierend seitens der Geschäftsführung interpretiert, sondern vielmehr als Bestätigung dafür, künftig noch intensiver und motivierter die Personalentwicklung als ein Grundelement des Unternehmenserfolgs über alle Unternehmensbereiche bei J+G voranzutreiben. Trotz aller Offenlegung unserer Schwächen gibt es somit keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Nun wissen wir jedenfalls genau, wo wir ansetzen können und müssen, um diese zu beheben und bestenfalls sogar in Stärken umzuwandeln. Der TOP JOB Bericht endet daher auch mit folgendem Statement: „Die Jünger+Gräter GmbH zählt dieses Jahr leider nicht zu den besten Arbeitgebern Deutschlands. Ihr Unternehmen ist aber nicht weit davon entfernt. Deshalb: Lassen Sie sich nicht entmutigen. Die Teilnahme an TOP JOB 2008 war die richtige Entscheidung. […] Nutzen Sie die Ergebnisse des Benchmarkings! Machen Sie sich Ihre Schwächen, aber auch Ihre Stärken bewusst. […]“ 41 Sowohl diese Empfehlung als auch die damit verbundenen Herausforderungen werden vonseiten der Geschäftsführung und des gesamten Führungsteams von J+G bereits intensiv und engagiert an- und wahrgenommen. Erste Schritte wurden schon vor der TOP JOB Befragung mit dem Führungskräfte-Coaching und dem Aufbau einer eigenen J+G Akademie eingeleitet, weitere sind in Planung und sollen innerhalb der nächsten Jahre Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt werden, damit unser „J+G Wandel“ – analog dem vielzitierten „Change“ durch den neuen US-Präsidenten Obama – noch größere Dynamik erhält. Andreas Gräter 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 J+G FührungskräfteCoaching 42 Nur wer sät, kann auch ernten, er muss nur wissen, was er später einmal ernten will. Das Saatgut ist das seit April 2008 abgehaltene, groß angelegte Führungskräfte-Coaching, an dem insgesamt 12 Personen teilnehmen: Der achtköpfige FTKreis erweitert um vier Personen, die bei J+G bzw. bei Unternehmen der J+G Gruppe, wie der RefraServ GmbH oder der französischen Jünger+Gräter S.A.R.L., Führungsverantwortung übernommen haben. Das Konzept wurde zusammen mit der schon häufiger für J+G tätig gewesenen Personalberatung USPD ausgearbeitet. Die Leitung und Moderation der ein- bis dreitägigen Veranstaltungen, die aus insgesamt vier Coaching-Modulen und drei Workshops bestehen, wurde Herrn Kurt M. Predl übertragen. Im April fand ein halbtägiges Kickoff-Meeting in Schwetzingen statt, bei dem einerseits die Termine der einzelnen Veranstaltungen festgelegt, andererseits die gemeinsame Ausgangsbasis und die Spielregeln besprochen und definiert wurden. Am 20. Mai bildete dann ein intensives Assessmentcenter, bei dem es um das jeweilige Rollenverständnis als Führungskraft ging, den Auftakt. Hier wurden sowohl Einzel- als auch Gruppenübungen abgehalten, bei denen die Teilnehmer mit unterschiedlichen Situationen und Fragestellungen konfrontiert wurden und sich ohne lange Vorbereitung mit verschiedenen Sachverhalten und Rollen auseinandersetzen mussten. Mehrere Beobachter waren dabei anwesend und gaben zunächst direkt mündlich, dann aber auch zusammenfassend schriftlich ihr Feedback. Darüberhinaus wurden die Übungen auch per Videokamera aufgezeichnet. Neben diesem Fremdfeedback war es dabei auch die Aufgabe jedes Teilnehmers, sich und sein Verhalten in der erlebten Situation selbst zu reflektieren. Ein ausführlicher Reflexionsfragenkatalog hielt zudem jeden dazu an, sein derzeitiges Verhalten und Vorgehen, seine Voraussetzungen und die Bereitschaft der Übernahme von Führungsverantwortung zu bewerten. Alle Ergebnisse flossen dann in die abschließenden Individualberichte durch USPD ein, sodass sich ein Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzung ergab, wodurch der jeweilige individuelle Bedarf an Unterstützung im Coaching konkretisiert werden konnte. Die sich daran anschließenden, ebenfalls sehr anspruchsvollen, intensiven und fordernden ersten Gruppencoachings zu den Themen Führung und Kommunikation fanden dann im Oktober und Dezember 2008 an unterschiedlichen Orten statt. Je nach Themengebiet und der Situation entsprechend, nahm auch unser Geschäftsführer, Markus Horn, im Rahmen eines abends stattfindenden „Kamingesprächs“ am Coaching teil, um dadurch einerseits das klare Committment für diese Maßnahme zu do- kumentieren, andererseits auch, um einen anregenden Erfahrungsaustausch stattfinden zu lassen. Weitere Module zu den Themen Strategie-, Change- und Konfliktmanagement sind für Februar und April 2009 festgelegt. Der Abschlussworkshop ist für Juni geplant, sodass sich das gesamte CoachingProgramm über mehr als ein Jahr erstreckt. Zwischen den Terminen obliegt die Vor- und Nachbereitung der Module den beim ersten Coaching-Termin gebildeten „Peers“, worunter man zweiköpfige Teams gleichstehender, gleichrangiger und ebenbürtiger Partner versteht. Dieses Coaching-Projekt ist für alle Teilnehmer eine wichtige Erfahrung und intensive Veranstaltung, die im vertrauten und streng vertraulichen Kreis die Entdeckung sowie den weiteren Ausbau von Potenzialen im Bereich Führung unterstützt und fördern hilft. Wir hoffen auf eine zum Gesamtnutzen von J+G und zum langfristigen Unternehmenserfolg beitragende Zeit der Reife, einhergehend mit einer reichen Ernte danach. Andreas Gräter + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report &4 • ! # $ • •) * , - " • /0 " •1 • ) /3 /0 + /" * 5 ! (( " • ) • 2 &&' • " 78 • 1-! 3 * 1 # /" J+G Akademie Des Weiteren wurde die konkrete Planung der in dem ganzseitigen Zeitungsartikel des Mannheimer Morgens unter der Überschrift „Hidden Champions“ bereits angekündigten J+G-Akademie in Angriff genommen. Durch diese Maßnahme versprechen sich die Geschäftsleitung und das Führungsteam, zusätzlich zu den dgfs-Führungskräfteseminaren und den Vorarbeiter- bzw. Werkpolierlehrgängen, eine interne Verbesserung des Know-how-Transfers, insbesondere an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Baustellen dieser Welt, in der Hoffnung, unseren Kunden dadurch eine künftig noch kompetentere und damit noch schlagkräftigere Mannschaft zur Verfügung stellen zu können. Das Thema Personalentwicklung soll durch diese neue Institution insbesondere im gewerblichen Bereich effektiv und nachhaltig unterstützt werden. Andreas Gräter J+G Englisch-Training – continued Auch das seit Anfang 2007 angebotene Englisch-Training „ Preparing Ourselves for the Future“ unter Leitung von Herrn Boris Lehmann wurde in 2008 fortgesetzt. Die Wichtigkeit dieser Schulungs- bzw. • /0 + /0 + •/ 39/ 0 • " " %&&' " + . . + %' 2 / + ) 9/" 6/ / 3' ( ! $ /" * 50 " 91 2 $ ' Trainingsmaßnahme im Hinblick auf die angestrebte und spürbar zunehmende Internationalisierung des Unternehmens wurde nochmals deutlich herausgestellt. Das obere und mittlere Management von J+G ist jedenfalls nach wie vor an einer Fortsetzung des Trainings interessiert. Diese gilt es auch weiterhin aktiv zu unterstützen, damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der einzelnen Bereiche dieses Angebot nach Möglichkeit regelmäßig wahrnehmen können. In Planung sind zusätzlich themenbezogene Blockveranstaltungen. Dabei sollen sich die Themen nach den konkreten beruflichen Bedürfnissen und Erfordernissen der J+G-Mitarbeiter richten. Andreas Gräter Aus- und Weiterbildung Auszubildende bei J+G In der zweiten Jahreshälfte 2008 hatten wir bezüglich Ausbildung einen bisher in der Unternehmensgeschichte einmaligen Zustand: Zeitgleich waren sechs Auszubildende bei J+G eingestellt: Zwei Technische Zeichner, eine Industriekauffrau und drei Feuerungsmaurer. Diese erfreuliche Entwicklung wird uns hoffentlich auch dabei unterstüt- zen, zukünftigen Personalbedarf durch eigens ausgebildete Fachkräfte, die ihr Handwerk „von der Pike auf“ bei J+G erlernt haben, auszugleichen und so auch künftig anstehende Generationswechsel in einzelnen Abteilungen frühzeitig vorzu- bereiten. Dadurch kann auch der für unser Metier so wichtige Knowhow-Transfer am besten gewährleistet werden. Mit dieser Strategie ist J+G ja in zahlreichen Fällen auch bereits in der Vergangenheit sehr gut gefahren. Herrn Denis Mergenthaler gratulieren wir an dieser Stelle herzlich zur erfolgreich bestandenen Prüfung. Er war seit September 2005 Auszubildender bei J+G in der Abteilung Konstruktion und hat seine knapp dreieinhalbjährige Ausbildung zum Technischen Zeichner mit Fachrichtung Maschinen- und Anlagentechnik Ende Januar 2009 mit der Abschlussprüfung durch die IHK Rhein-Neckar erfolgreich abgeschlossen. Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und darüber, dass wir ihn unmittelbar im Anschluss an seine Ausbildung zum 01. Februar 2009 in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernehmen konnten. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und Spaß in diesem anspruchsvollen und interessanten Beruf! Andreas Gräter 43 Werksbesichtigung Firma Blaschek Feuerfestbau GmbH & Co. KG Am 29. April 2008 sind wir um 8.00 Uhr mit einem Kleinbus nach Klingenberg am Main zur Firma Blaschek Feuerfestbau GmbH & Co. KG gefahren. Anwesend waren Hr. Imle, Hr. A. Gräter sowie die Auszubildenden Denis Mergenthaler, Christine Walter, Ingo Helferich und Yeliz Turan. Als wir ankamen, wurden wir von Herrn Joachim Blaschek und 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 es war sehr interessant zu sehen, wie man maschinell oder manuell Formsteine herstellen kann. Yeliz Turan Erstes J+G Kamingespräch für Azubis und Folgeprojekt Herrn Dr. Otto Blaschek herzlich begrüßt. Im Besprechungszimmer wurde jedem von uns ein Informationsheft ausgehändigt und erläutert. Dadurch wurde uns klarer, wie diese Firma feuerfeste Materialien herstellt. 44 Herr Dr. Blaschek hat uns seine Firma vorgestellt und alles genauestens erklärt und beschrieben. Das war sehr hilfreich, denn mit diesem Informationsheft der Firma Blaschek konnten wir leichter alles mit verfolgen und verstehen. Das Themengebiet ,,Herstellung feuerfester Steine“ wurde darin in folgende Punkte aufgeteilt: 1. Einführung (Erklärung der verschiedenen Steine), 2. Rohmaterialien, 3. Fertigungsprozess, 4. Prüfungen, 5. Laborprüfungen, 6. Wertgegenüberstellung verschiedener Steinsorten. Diese Punkte wurden Schritt für Schritt erklärt, sodass wir den Ablauf der Firma gut nachvollziehen konnten. Nach der Besprechung wurden wir durch die Firma geführt. Wir gingen zuerst in das große Lager, wo viele Sandhaufen lagen, die durch Wände getrennt wurden. Es waren verschieden gemahlene, feuerfeste Rohmaterialien, die später zu einem Stein gepresst werden. Es gibt viele Formgebungsarten. Die Firma Blaschek stellt Steine mit Handstampfen, Einzelhubpressen und automatischen Pressen her. Es war interessant zu sehen, wie zwei Mitarbeiter mit Hilfe eines Handstampfers Steine formten. Uns wurde klar, dass die manuelle Formgebung der Steine zeitaufwändiger und schwieriger ist. Dahingegen waren die automatischen Pressen schneller und es war nicht schwer, sie zu bedienen, man kann sie aber nur bei einem bestimmten Volumen anwenden. Das Handstampfen kann man bei schwierigeren Formen anwenden. Nachdem die Formgebung fertig ist, geht es zum Trocknen und Brennen. Wir gingen zum Tunnelofen, wo es so heiß war, dass man kaum atmen konnte. Der Tunnelofen war ca. 10 m lang und 2 m breit. Die Steine werden auf einem Tunnelofenwagen gestapelt und langsam in den Ofen geschoben, natürlich mit einer automatischen Steuerung. Wir durften unter dem Ofen durchlaufen, aber nach kurzer Zeit mussten wir wieder rausgehen, weil es zu heiß wurde. Nach gut eineinhalb Stunden ging die Werksbesichtigung zu Ende. Danach wurden wir zum Mittagessen in ein Gasthaus eingeladen, das nicht weit von der Firma entfernt war. Dort konnten wir uns auch untereinander noch etwas besser kennen lernen. Gegen 15.30 Uhr fuhren wir dann wieder zurück nach Schwetzingen. Alle Teilnehmer waren von der Firma begeistert, denn Am 12.02.2008 fand das erste J+G „Kamingespräch“ zwischen Auszubildenden und Ausbildern im Landgasthof Grenzhof statt. Dies war der Auslöser für den gemeinsamen Beschluss, den Azubis der Firma J+G einmal zu zeigen, was es bedeutet, Teil eines Projektes zu sein und darin mitzuwirken. Die Azubis der einzelnen Bereiche sollten den Arbeitsplatz der anderen kennenlernen, um einen Eindruck zu bekommen, wie sie arbeiten und was ihre Aufgaben sind. Denis Mergenthaler und Christine Walter, zwei Auszubildende der Konstruktionsabteilung, und Yeliz Turan, Auszubildende im Einkauf, waren an diesem Projekt beteiligt. Thomas Romaschow, der diese Idee ins Rollen brachte, übertrug Denis Mergenthaler das Projekt und erklärte ihn somit zum Leiter des Projekts. Die Aufgabe bestand darin, drei Brennermuffeln und zwei Deckenkästen auszukleiden und zu betonieren. Insgesamt arbeiteten die Azubis zweieinhalb Wochen an diesem Projekt. Sie wurden tatkräftig von den Mitarbeitern auf dem Bauhof der Firma unterstützt und in die verschiedenen Arbeitsbereiche eingewiesen. Jedoch stellten die Azubis bald fest, dass es eine gar keine so leichte Aufgabe war, den ganzen Tag draußen in der Kälte zu stehen und volle Leistung zu bringen. eport 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Die Deckenkästen mussten mit Schleifmaschinen, Stahlbürsten und Schmirgelpapier entrostet werden. Nach dem Entrosten war es nun wichtig für einen geeigneten Rostschutz zu sorgen. Also wurde auf beiden Deckenkästen Tectyl aufgetragen, das ein weiteres Rosten verhindert und zusätzlich frostschützend wirkt. Nach einem Tag Trocknen wurden die Gusshalteteile und die Ankersteine auf die Deckenkästen gesetzt. Beim Einsetzen der Ankersteine in die Gusshalteteile gab es allerdings manchmal Schwierigkeiten, denn nicht jeder Ankerstein passte in die Gusshalteteile. Also mussten dann mehrere Steine ausprobiert werden, die in das Halteteil reinpassten, oder das Gusshalteteil musste komplett ausgetauscht werden. Bei dieser Arbeit war vor allem viel Kraft gefordert. Denn die Ankersteine mussten mit einem Gummihammer in die Halteteile geklopft werden und das erfordert eine Menge Kraft. Nach dem Einsetzen der Gusshalteteile und Ankersteine wurden die Ankersteine zur Isolierung nun mit 13 und 25 mm dicker Faserwolle eingewickelt. Um die Isolierung etwas zu verstärken, wurden die Kästen mit Isolierbeton gefüllt. Dieser musste ebenfalls einen Tag lang trocknen, bis er fest wurde. Nun wurden die zwei Lagen Normal-Steine gemauert. Um sich das Mauern zu vereinfachen, wurde die überstehende Wolle abgeschnitten und die Normal-Steine um die Ankersteine herum gemauert. Freistehende Löcher wurden dann mit der restlichen Wolle wieder zugestopft, um den Ankersteinen wieder die nötige Dehnungsmöglichkeit zu geben. Im letzten Arbeitsschritt wurden die Deckenkästen betoniert und trocken geheizt. Weiterhin waren drei Brennermuffeln zu bearbeiten. Auf den Boden des Stahlmantels wurden vorab von den Schlossern acht Anker in einem Winkel von 45° und einem Abstand von 196 mm geschweißt. Danach wurden Stahlmantel und Boden mit zwei Lagen Faserplatte ausgelegt. Auf die Faserplatte am Stahlmantel wurde anschließend 6 mm dicke Faserwolle geklebt. Zum Abschluss wurden alle drei Brennermuffeln, genauso wie die Deckenkästen, betoniert. Die Schwierigkeit dabei war, die Brennermuffeln in die Waagerechte zu bringen, denn der Deckel ist bei allen Muffeln schräg und nicht waagerecht. Daher mussten die Auszubildenden mit Holzkeilen die Muffeln so richten, dass der Beton später gerade hinein gegossen werden konnte. Die Azubis konnten durch dieses Projekt mit Sicherheit sehr viel lernen. Sie hatten sichtlich viel Spaß daran, auch wenn die Arbeit manchmal körperlich sehr schwer war. Es wurden viele neue Erfahrungen gesammelt und auch neue Bekanntschaften gemacht. Ziel von J+G war es, durch den Einblick in andere Aufgabengebiete die Ausbildung interessant zu gestalten. Dies ist mit diesem Projekt mit Sicherheit gelungen und wird in Zukunft hoffentlich auch so weiter gehen. Christine Walter Internes Grundlagenseminar in Klötze Auch in diesem Jahr fand wieder eine Grundlagenschulung zum Thema „Feuerfeste Werkstoffe und Montagen“ für Mitarbeiter von J+G und dem Schwesterunternehmen RefraServ statt. Diesmal war die Schulung jedoch nicht am Standort Schwetzingen sondern in Klötze. In der Zeit vom 18. bis zum 21. Februar wurden die Teilnehmer durch die Referenten, Herrn Johannes Imle, Herrn Hardy Hampel und Herrn Klaus Wagner, in folgenden Fachgebieten unterrichtet: ■ Arbeitssicherheits- und Gesundheitsstandards ■ SGU auf Baustellen ■ Montagestandards und Montageabwicklung ■ Qualitätssicherung und QS-Standards ■ Feuerfeste Werkstoffe und Konstruktionen 45 Die Teilnehmerschaft war bunt gemischt. Maurer und Bauleiter waren genauso vertreten wie Konstrukteure und Projektleiter. Von unserem Partner RefraServ waren die Herren Burkhard Elling, Fritsch, Muck, Schmedemann, Stark und Wernecke dabei. Frau Walter und die Herren Flesch, Herz, Merl, Scholz und Willweber vertraten J+G im stets aufmerksamen Publikum. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde allen Teilnehmern mit der Einladung auch schon der Zeitplan für die Schulung mitgegeben. Dieser war recht straff organisiert, um die Fülle an interessanten Themen in den vier Tagen entsprechend vermitteln zu können. Dennoch war für Pausen gesorgt, in denen der Gastgeber RefraServ stets gutes Essen und Getränke bereitstellte. J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + J+G Report 2008 + + + J+G Rep 46 Am Tag der Anreise wurden die Teilnehmer durch Herrn Klaus Wagner begrüßt. Nach einer Vorstellungsrunde, die noch relativ zögerlich vonstatten ging, stieg der Dozent dann sogleich in die Thematik „SicherheitGesundheit-Umwelt (SGU) – Standards auf Baustellen“ ein. Es wurden darin jedoch nicht nur Gesetze, Vorschriften und Regeln zitiert, sondern vielmehr anhand von Beispielen die drastischen Auswirkungen der Vernachlässigung von Sicherheitsstandards aufgezeigt. Darauf wurde erörtert, wie einfach präventive Maßnahmen im Sinne von SGU auf der Baustelle umzusetzen sind. Nach der Mittagspause behandelte der Kurs im Vorlesungsblock „Montagestandards“ die Abwicklung von Feuerfest-Baustellen. Von der Arbeitsvorbereitung über die Einweisung der Mitarbeiter, die Vorteile einer sicheren und sauberen Baustelle bis hin zu einer Methodik zur Terminüberwachung und der Auswertung des Baustellenergebnisses wurde hier ein eindrucksvoller Einblick in das Aufgabenfeld der Bauleitung aufgezeigt. Es veranschaulichte die große Verantwortung unserer Bauleiter und die Anknüpfungspunkte jedes einzelnen Mitarbeiters daran. Ein wichtiger Schritt, um das Verständnis und den Respekt für die Arbeit seiner Kollegen und Vorgesetzten zu bekommen. Im letzten Themenblock des Tages führte Herr Hardy Hampel die Teilnehmer in die Welt der Qualitätssicherung ein. Welchen Stellenwert hat QS? Worauf begründet sie sich und wie hat sie sich entwickelt? Diese Fragen wurden auch teils mit heiteren Karikaturen beantwortet, so dass am Ende dieser Einführung ein erstes Verständnis für die Qualitätssicherung im Allgemeinen gegeben war. Der zweite Tag erweiterte das Wissen über die Qualitätssicherung. Die Zertifizierung von J+G, das angewandte Qualitätsmanagement-System und das J+G Handbuch wurden durch Herrn Hampel vorgestellt. Wie ein Qualitätsplan für ein Projekt aussehen kann, zeigte er sehr schön an einem Exemplar für das Projekt Witzenhausen. Abschließend gab es noch eine aufschlussreiche Vorstellung der J+G Materialdatei „JUMAD“ und die Erklärung des verwendeten Materialschlüssels. Nachdem nun die Themenfelder SGU, Montage und Qualitätssicherung behandelt waren, referierte Herr Johannes Imle über die Grundelemente unserer Tätigkeit schlechthin: Die feuerfesten Werkstoffe. Auch er händigte den Teilnehmern ein umfassendes Manuskript aus, welches man auch für Notizen nutzen konnte. Aufgrund der regen Beteiligung der Hörerschaft gab es immer wieder Exkursionen außerhalb des Skriptums, die immer eine Notiz wert waren. Den Anfang der Werkstoffvorlesung machten die mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften und deren prüftechnische Beur- teilung. Hatte man bis dato noch nichts von Druckfließen gehört, so wusste man hinterher sogar noch, wie das zugehörige Prüfverfahren funktioniert. Am dritten Tag wurden die feuerfesten Materialien noch genauer unter die Lupe genommen. Die chemische Zusammensetzung der einzelnen Werkstoffe wurde insbesondere anhand des Zwei-Phasen-Diagramms von SiO2 und Al2O3 veranschaulicht. Zu jedem Werkstoff wurde weiter ein Beispielprodukt aus der JUMAD betrachtet, so dass die Verbindung zur Praxis im Feuerfestbau stets gegeben war. Der letzte Tag widmete sich wieder intensiver der Anwendungspraxis. Hier bildete die Herstellung feuerfester Materialien, von der Gewinnung bis zur Nachbearbeitung, den ersten großen Themenblock. Dem folgten abschließend einige Anwendungsbeispiele. Anhand von Schemata zu Hausmüllverbrennungen, Sondermüllverbrennungen, Wirbelschichtanlagen, Chemie- und Petrochemieanlagen und weiteren Anwendungsbereichen von Feuerfest- Know-how, wurden die jeweilige Funktionsweise der Anlage und die Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher Feuerfestmaterialien durch Herrn Imle erklärt. Die Abende im Hotel wurden von Referenten und Mitarbeitern von RefraServ und J+G zum weiteren Erfahrungsaustausch intensiv genutzt. Es wurden Kontakte geknüpft und auch wenn die Runde dort leider nie vollzählig war, so war diese Form der Nachbereitung für alle Teilhabenden ein Gewinn. Im Namen aller Teilnehmer möchte ich der Geschäftsführung und den Referenten für diese wichtige und interessante Veranstaltung danken. Victor Herz J+G Report 2008 + + + J+G Rep port 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + Auslandseinsätze (Übersee + RUS) 2008 ■ ■ ■ ■ Jurisinac, Zvonimir Lurgi f. Petronas Methanol Lubuan Malaysia/Steam Jurisinac, Zvonimir Keppel Seghers Tuas-Waste-To Energy Plant, Singapur 2 x Müllverbrennungsanlagen Reichert, Hans-Dieter RHI f. HITAS/ORYX, Qatar Reichert, Hans-Dieter RHI f. ORYX GTL, Ras Laffan/Qatar 10-jähriges Betriebsjubiläum ■ ■ ■ ■ Reichert, Hans-Dieter RHI f. Shell Pearl, Ras Laffan/Qatar 18 Stk. Gasifications Reaktoren ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Runde Geburtstage aktive Mitarbeiter 50 Jahre ■ Rühl, Astrid 60 Jahre ■ ■ ■ Arnold, Wolfram Butz, Renate Hötl, Christine Montag, Marco Eintritte 2008 ■ ■ Blaha, Manfred Stier, Hannelore Böhme, Reinhard Tankic, Ferid ■ ■ ■ ■ ■ ■ Austritte 2008 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Montag, Marco RHI f. HITAS/ORYX, Qatar Runde Geburtstage Pensionäre ■ Gehrmann, Markus Envirotec f. Esfahan Petrochemie, Iran Brennkammer 50 Jahre ■ Kranz, Gerhard Saacke f. Lafarge Zement, Kenia-Mombasa Heißgasgenerator Eckel, Karl-Heinz Keppel Seghers f. Tuas-Waste-To Energy Plant, Singapur 2 x Müllverbrennungsanlagen Flesch, Michael Keppel Seghers f. Tuas-Waste-To Energy Plant, Singapur 2 x Müllverbrennungsanlagen ■ Deutsch, Gerhard 65 Jahre ■ ■ ■ ■ ■ Camin, Helmut Gies, Josef Tobaschus, Klaus Waltenberger, Hugo Zimmermann, Udo ■ ■ ■ ■ ■ Roth, Fritz-Peter ■ 75 Jahre ■ Fabian, Eugen Böhme, Reinhard Boskovic, Denis Geiger, Christian Gorelyshev, Roman Köster, Ulrike Martin, Karl-Ulrich Platz, Karl-Heinz Weber, Markus 47 Todesfälle 70 Jahre ■ Beier, Matthias (Montage) Berg, Andre (Azubi, Montage) Dickel, Jens (Konstruktion) Dobler, Alexander (Schlosserei) Ertmer, Oliver (Montage) Greger, Uwe (Montage) Keven, Abdullah (Montage) Kirchner, Aaron (Azubi, Montage) Lausberg, Daniela (Sparte Chemie) Lenhard-Hein, Eric (Montage) Masic, Kristian (Montage) Naumann, Jens (Montage) Weitz, Dominik (Sparte Chemie) Boch, Siegfried Gest. 31.08.08, 69 Jahre, 10 Jahre bei J+G Serafiniak, Siegfried Gest. 03.04.08, 79 Jahre, 24 Jahre bei J+G 80 Jahre ■ ■ ■ Kandziora, Theodor Liebig, Fritz Rudolf, Wilhelm port 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+ J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + Gute Wünsche und Dank für die Weihnachtsgratifikation 2008 48 Becker Willy u. Erika, Blaha Manfred u. Fam., Bleich Irmgard, Bley Helga, Bopp Trudel, Brucker Rolf, Callies Günther, Camin Helmut u. Lucie, De Maria Pasquale u. Agnes, Dehnert Winfried u. Elvira, Deutsch Gerhard, Diederich Manfred u. Fam., Dietrich Peter, Erb Alois u. Anni, Erb Willi u. Helga, Ernst Else, Fabian Eugen u. Eugenie, Fam. Tobaschus, Franz Roswitha, Franz Werner u. Adelaida, Frau Domsch, Frau Platzer, Frau Schmerreim, Frau Träger Inge, Gies Josef u. Margot, Gräter Fritz, Hein Ruth, Hoffmann Ute, Kandziora Josef, Karl Dieter u. Ursula, Kettenhofen Kurt u. Hannelore, Kirchhoff Reinhold, Köhl Werner u. Jutta, Larrazabal Ivan u. Fam., Liebig Fritz u. Lotte, Mähringer Manfred u. Frau, Mertsch Hannelore, Naumann Achim, Neumann Horst u. Annegret, Platz Karl-Heinz, Rahn Erika, Rapp Bernhard u. Brunhilde, Reinhard Horst u. Sigrid, Roß Heidi, Roth Peter u. Else, Schamari Alfred u. Frau, Schmid Ursula, Scholz M. u. Fam., Schramm Harry u. Fam., Schubert Jürgen u. Maria, Schuhmacher Günther u. Helga, Schuhmacher Rudi u. Edeltrud, Schumacher Klara, Schuhmacher Stefan u. Fam., Schumm Elisabeth, Seither Helmut u. Margot, Serafiniak Klaus-Jürgen, Sobeschuk Horst u. Fam., Steiner Herbert u. Lieselotte, Trauthwein Edgar u. Fam., Uelzhöffer Lieselotte, Velhagen Hannelore, Waltenberger Hugo u. Fam., Wilhelm Rudolf u. Fam., Willkop Lothar u. Gaby, Willms Harald u. Margret, Wunderlich Gerhard u. Christa, Zimmermann Elfriede Seniorentreffen 2008 N och am Tag davor hätte niemand ernsthaft damit gerechnet, dass der 23. April ein so frühlingshafter, sonniger Tag werden würde. Bei fast strahlend blauem Himmel konnten wir unser 17. J+G Seniorentreffen im Schlossrestaurant, Schwetzingen, feiern. 38 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter von J+G waren dazu nach Schwetzingen gekommen. Insgesamt waren wir im Vergleich zum Vorjahr wieder eine erfreulich große Gruppe von 77 Personen. Das Rahmenprogramm stieß, wie schon bei den Seniorentreffen zuvor, auf äußerst positive Resonanz. Nach einem Sektempfang im Freien begrüßte A. Gräter zunächst die neu hinzugekommenen Senioren, Herrn Wolfgang Wagner und Herrn Pasquale De Maria. Wie immer wurden auch diejenigen unter den Anwesenden namentlich benannt, die seit dem letzten Seniorentreffen einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern konnten. Es galt aber auch wieder, die Namen der im zurückliegenden Jahr verstorbenen Mitarbeiter ins Gedächtnis zu rufen, denen wir uns als Unternehmen J+G für ihren tatkräftigen persönlichen Einsatz und ihre oft sehr lange Betriebszugehörigkeit, während derer sie zum Erfolg der Firma mitgewirkt haben, zu besonderem Dank und ehrendem Andenken verpflichtet wissen. J+G Repo + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Im Anschluss daran erläuterte Herr Markus Horn anhand einer Powerpoint-Präsentation ein Großprojekt in Katar, das im Laufe der Jahre 2009 und 2010 durch J+G zur Ausführung gebracht wird, und nahm die interessierten und gespannt lauschenden Anwesenden mit auf „eine Zeitreise in die feuerfeste Zukunft“. Herr Oestergaard war als „Hoffotograf“ auch wieder zugegen und hielt zahlreiche Eindrücke als Erinnerung fest. Diesmal gab es auch Gruppenbilder. Sämtliche Fotos der Seniorentreffen 2007 und 2008 wurden zusammen mit der Präsentation von Herrn Horn auf eine MultimediaCD gebrannt, die den Seniorinnen und Senioren am Jahresende mit der Weihnachtsgratifikation übersandt wurde. Auch für dieses Jahr steht bereits der Termin fest: Am 22. April 2009 – natürlich wieder in der Spargelzeit – laden wir unsere Ehemaligen mit Begleitung zum 18. J+G Seniorentreffen ein. Die Einladungsschreiben werden im Laufe des März versendet werden, aber den Termin bitten wir schon einmal fest im Kalender einzutragen. Wir würden uns über zahlreiche Anmeldungen sehr freuen. Andreas Gräter J+G S.A.R.L. A m 1. Januar 2008 hat die Firma Jünger+Gräter S.A.R.L. ihr erstes Firmenjubiläum gefeiert, das von der progressiven Errichtung, ihrer Struktur und ihrer Etablierung auf dem französischen Markt geprägt war. Zum 1. Juli 2008 trat Lionel Robat dem Unternehmen als Bevollmächtigter bei und zum 1. August 2008 Emmanuel Pilia als Bauleiter. Sie verstärken das Team von Jünger+Gräter S.A.R.L, dessen Basis sich aus L. Madiou (Bevollmächtigter) und C. Boudéreaux (Betriebsleitung) zusammensetzt. Mit ihrer Einstellung haben sie aktiv am Firmengeschehen mitgewirkt und mit ihrem Know-how und ihrer Motivation entscheidend zum Firmenaufbau und der Realisierung ihrer Ziele beigetragen. Plattensystem JuSyS Basic für die neuen Kessel der Verbrennungsanlage Noyelles/Lens erhalten. Das System JuSyS Basic wurde speziell für Müllverbrennungsanlagen auf dem französischen Markt eingeführt. Es zeichnet sich in der J+G-Reihe durch seine Qualität und seinen innovativen Charakter aus und entspricht dank seiner Anpassung an die Betriebsbedingungen von französischen Müllverbrennungsanlagen gezielt den Bedürfnissen der Betreiber an eine einfache Wartung und günstige Kosten. Aufgrund seiner Struktur wird sich Jünger+Gräter S.A.R.L. besonders im Bereich Service schnell bei den Kunden weiterentwickeln. Dabei verfügt das Unternehmen über ein Lager in Mions, wo es Baustellenausrüstung und Materialien lagern kann. 49 Christophe Boudéreaux Jünger+Gräter S.A.R.L. will sich auf dem französischen Markt als Referenzfirma für Feuerfestauskleidungen für Energie und Umwelttechnik behaupten. Sie konnte im Laufe des Jahres 2008 mit Unterstützung der Jünger+Gräter GmbH in Schwetzingen neue Kunden in diesem Bereich gewinnen. Dabei bemüht sich Jünger+Gräter S.A.R.L. als Partner des Vertrauens kundennah nach folgenden Leitmotiven zu agieren: Innovation, Flexibilität, Service und Materialqualität. Diesbezüglich hat Jünger+Gräter S.A.R.L. beispielsweise zwei Aufträge der Firma Véolia Water für die Feuerfestauskleidung der Schlammverbrennung Lodz und Krakau in Polen sowie den Auftrag von Inova für 2 x 180 m² ort 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + Was sonst noch interessiert J+G Kalender 2009 Mit großem Erfolg konnte am 08. Oktober 2008 der zweite J+G Schlossgartenkalender der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie schon im vergangenen Jahr wurde dieses Projekt in der bereits bewährten, sehr guten Zusammenarbeit mit dem Fotografen Jessen Oestergaard, dem Grafikdesigner Angel Ponz und dem Staatsanzeiger-Verlag, Stuttgart, verwirklicht. 50 Der Erfolg, der sich für den Kalender 2008 so erfreulich – allerdings nicht überraschend – eingestellt hat, dass die Auflage von 1.000 Stück im Nu vergriffen war, hat uns Mut und Lust gemacht, das auch für das Jahr 2009 wieder in Angriff zu nehmen. Wie nahezu unerschöpflich der Reichtum an Motiven im Schlossgarten ist, stellt auch diesmal Herr Oestergaard wieder eindrücklich unter Beweis. Denn es ist durchaus so, dass wir aus den diesjährigen „Abfallprodukten“ locker mindestens noch zwei weitere wunderbare Kalender hätten machen können. So gesehen, sind wir schon fast dabei, auch für das Jahr 2010 wieder zu planen. Der fertige Kalender stellt nun wiederum ein großartiges Ensemble von Impressionen und eine in sich stimmige Komposition dar. Bei der Auswahl der Fotografien tat sich das Projektteam zunächst etwas schwer, da die Vorschläge schon so durchdacht gewählt waren, dass es nicht leicht fiel, hier etwas auszutauschen. Das eine oder andere Bild wurde dann aber doch behutsam entweder in einen anderen Monat verlegt oder ganz ausgetauscht. Einzig das Titelblatt stellt kein Motiv aus dem Schlossgarten dar, sondern das Schloss selbst. Auf Wunsch der Stadt Schwetzingen im Hinblick auf die Bewerbung um die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes, haben wir uns hier für eine Frontalperspektive des Schlosses aus Richtung Schlossplatz entschieden. Diesem Wunsch der Stadt zu entsprechen, fiel uns nicht schwer, denn wenn wir als international tätiges aber lokal fest verwurzeltes Unternehmen auch unseren Teil dazu beitragen können, dass Schwetzingen Weltkulturerbe wird, dann tun wir das mit besonderer Freude. Andreas Gräter J+G on snow bereits zum neunten Mal Vom 10.01.–13.01.2009 fand das mittlerweile traditionelle J+G on snow bei traumhaften Wetterverhältnissen in Neustift Stubaital/ Österreich statt. Die Teilnehmer waren vom „Kaiserwetter“ und den herrlichen Pisten begeistert. Dank Herrn Thomas Philipp (unserem Cheftrainer) machen wir auf dem Hang eine ausgezeichnete Figur. Das Jubiläum 10 Jahre J+G on snow begehen wir vom 16.01.– 19.01.2010. Karl Heinz Mossal 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Am 10. Dezember 2008 jährte sich die durch die Vereinten Nationen (UN) in New York verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zum sechzigsten + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report Mal. Dieses Ereignis nahm der Heidelberger Komponist Dietrich Lohff zum Anlass, ein Werk für Solo, Chor und Orchester nach Texten verschiedener Dichter zu komponieren. Darunter befinden sich u.a. Gedichte von Cornelius Becker, Arnim Juhre und Dorothee Sölle, die sich intensiv mit der Thematik Menschenwürde und deren fast zu jeder Zeit allgegenwärtiger Verletzung auseinandersetzen. Die Kantate „Von der Würde aller Menschen“ wurde am 22. November in Neckargemünd als „Joint Venture“ des dort ansässigen Bruckner Chores und des niederländischen Chores „Stem des Volks“ aus Maastricht im Beisein des Komponisten uraufgeführt. Die Verwirklichung dieses wichtigen und nicht nur regional völlig einzigartigen Projektes wurde von J+G mit einer Spende unterstützt. Andreas Gräter J+G Sommerfest Am 11. Juli fand das J+G Sommerfest bereits zum vierten Mal statt. Zu diesem Zweck wurde wieder die Lagerhalle in Schwetzingen von unseren tatkräftigen Mitarbeitern in den Werkstätten, dem Lager und dem Bauhof festlich hergerichtet. Zwei Besonderheiten gibt es diesmal zu verzeichnen: Die erste ist, dass bereits zu diesem Zeitpunkt der Auftragseingang die traditionell gefeierte magische 25 Millionen Euro Grenze überschritten hatte, sodass dieses Ereignis gleich gebührend mitgefeiert werden konnte; die andere ist, dass es zum ersten Mal auch eine künstlerische Einlage gab, denn mit Herrn Steffen Nägele war ein äußerst talentierter und unterhaltsamer Zauberkünstler engagiert worden, der seine Zaubertricks vor den staunenden Augen der J+G Mitarbeiter aus Nah und Fern sowie der schon traditionell auch mit anwesenden Freunden der RefraServ GmbH vollführte. Leider konnte der engagierte Zauberer trotz Aufforderung durch unseren Geschäftsführer weder unserem Montageleiter, Klaus Wagner, zusätzliches, qualifiziertes Monta51 Was uns besonders gefällt 8 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report +G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + gepersonal aus dem Hut zaubern, noch unserem Kaufmännischen Leiter, Wolfram Arnold, eine bessere Zahlungsmoral des einen oder anderen Kunden bescheren. Auch wenn das Wetter nicht ganz das gehalten hat, was der Name des Festes erwarten ließ, so war es doch auch dieses Jahr wieder ein gelungenes und schönes Ereignis, das die Gemeinschaft und Verbundenheit innerhalb von J+G sowie zwischen J+G und RefraServ in ungezwungener Atmosphäre gestärkt oder auch neu gebildet hat. Andreas Gräter J+G Weihnachtsfeier 52 Die Weihnachtsfeier, die im Gegensatz zum Sommerfest nur für die Belegschaft am Standort Schwetzingen ausgerichtet wird, fand – mittlerweile auch schon fast Tradition – zum dritten Mal im Gasthaus Birkeneck statt. Die Geschäftsleitung bedankte sich im Rahmen des obligatorischen Jahresrückblicks vor dem reichhaltigen Mittagessen bei allen Anwesenden für das trotz extremer Arbeitsbelastung sehr gut bewäl- QM bei Überwachungsaudit „Abweichungen von den Forderungen der Norm wurden nicht festgestellt. Auflagen wurden keine erteilt. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Voraussetzungen zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung gegeben sind.“ So fasste der Auditor in seinem Auditbericht das Ergebnis des Überwachungsaudits zusammen. Dieses erfreuliche Ergebnis lässt uns entspannt unseren Kurs in 2009 fortsetzen. Auditiert wurden an 4 Tagen im Juli/August der Standort Schwetzingen und die Baustellen ■ MHKW Coburg ■ John Deere Werke Mannheim ■ SEVA Frankfurt An dieser Stelle sei nochmals das gute Abschneiden der Baustellenleiter erwähnt. tigte Geschäftsjahr und beschenkte jeden mit einer Weihnachtswundertüte, welche auch an alle unsere Monteure verschickt wurde. Diese beinhaltete neben kulinarischen „Leckerbissen“ in fester und flüssiger Form, wie schon im letzten Jahr, einen Tankgutschein. Andreas Gräter 2008 war geprägt durch ein sehr hohes Arbeitsvolumen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In solchen Zeiten profitieren wir von einem funktionierenden QM-System; andererseits gab es Situationen, in denen in der Hitze des Gefechts auf die Einhaltung einzelner Regularien verzichtet wurde. Im Interesse unserer Kunden mit ihren wachsenden Anforderungen an J+G sollten wir hier zukünftig verstärkt auf eine gesunde Balance achten. Hardy Hampel SGU bei Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz Die Leistungen der J+G Montage wurden im Jahr 2008 nicht nur innerhalb von Deutschland sehr stark nachgefragt, sondern auch weltweit, wie an anderen Stellen im Report nachzulesen ist. Allerdings war es auch unser Ziel, das Thema SGU trotz der vielen Montageaufträge, die sich phasenweise dicht aneinander reihten, als Grundlage all unserer Aktivitäten weiter zu stärken. Als Ergebnis verzeichnete J+G zum Jahresende die bisher niedrigste Anzahl von meldepflichtigen Arbeitsunfällen seit der Einführung des Managementsystems SCC** im Jahre 2000. Dadurch sind auch unsere Unfallkennzahlen auf ein historisches Tief abgesunken. Die TMQ (Arbeitsunfälle pro Tausend Beschäftigte) lag nur noch bei knapp unter 30 und damit um über die Hälfte niedriger als im Baugewerbe üblich. Der UH-Index (Unfälle im Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden) sank sogar auf 15. Die durchschnittliche Ausfallzeit pro Unfallereignis lag bei 10 Arbeitstagen. Manches Unfallereignis war durchaus etwas außergewöhnlich. So zog sich ein Mitarbeiter kurz nach der Arbeitspause beim Säubern des Messers seines Essbestecks eine tiefe Schnittwunde an der Hand zu. J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report unserer Sparten TU, TE und TC zusammen mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit, an anderer Stelle für unsere Mitarbeiter am Bauhof und den Werkstätten zusammen mit dem Technischen Aufsichtsdienst der Bau-Berufsgenossenschaft. Ein Unfall im einzigen Bereich, in welchem üblicher Weise keine PSA getragen wird. Die zahlenmäßige Reduzierung von Unfallereignissen ist unter anderem auch von der Kompetenz unserer Mitarbeiter abhängig. Eine wichtige Säule bei J+G ist daher die Unfallprävention durch fortlaufende Unterweisungen und Schulungen, quer durch alle Abteilungen, die mit der Montageleistung befasst sind. So fand vom 18. bis zum 21. Februar eine interne Schulung in Klötze statt, an welcher sowohl Bauleiter von RefraServ als auch von J+G gemeinsam teilgenommen haben. Die Themen waren ■ Arbeitssicherheits- und Gesundheitsstandards ■ SGU auf Baustellen ■ Montagestandards und Montageabwicklung ■ Qualitätssicherung und QS-Standards ■ Feuerfeste Werkstoffe und Konstruktionen massen in Zusammenarbeit mit der dgfs. Gleich mehrere unserer Spezialisten nahmen an diesen Lehrgängen mit Erfolg teil. Im April fanden bei J+G eine Reihe von diversen SGU Veranstaltungen statt, einmal für die Projektleiter Die J+G Grundsätze für alle Veranstaltungen lassen sich vereinfacht so darstellen: ■ Sicherheit am Arbeitsplatz und Schutz der Mitarbeiter vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren haben höchste Priorität. ■ Sicherheit behindert nicht den Arbeitserfolg sondern ist ein Kennzeichen für fachgerechtes Arbeiten. Deshalb gibt es keinen Gegensatz zwischen Arbeitsleistung und Arbeitssicherheit. ■ Sicherheit muss wesentlicher Bestandteil aller Planungen sein! Nur so sind ein störungsfreier Arbeitsablauf und das angestrebte Arbeitsergebnis zuverlässig zu erreichen. 53 Neben der Sicherheit am Arbeitsplatz steht bei J+G aber auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter an vorrangiger Stelle. Alle gewerblichen Mitarbeiter werden regelmäßig vom Arbeitsmedizinischen Dienst untersucht. Durch unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit wurden auf Basis der Gefährdungs- Andere Schulungen fanden wiederum in externen Stätten der BGBau oder dem TÜV statt. Erstmalig im Schulungsprogramm aufgenommen wurde die externe theoretische und praktische Ausbildung mit anschließendem Befähigungsnachweis für Fachkräfte zum Verspritzen von feuerfesten Spritz- + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2 J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + analysen inzwischen bis zu 12 Untersuchungsgrundsätze festgelegt, angefangen bei Mineralischer Staubbelastung über Atemschutzgeräte, Lärm und Hitzearbeiten, bis hin zu den in Frage kommenden Gefahrstoffen, wie Keramische Fasern. Desweiteren suchen wir in unseren Fachausschüssen ständig nach Möglichkeiten, die gesundheitliche Belastungen unserer Mitarbeiter soweit wie möglich zu reduzieren oder durch optimale PSA den höchstmöglichen Schutz zu gewähren. 54 Das alljährlich stattfindende SCC** Überwachungsaudit im Zeitraum 16.07. bis 06.08. erbrachte dann auch wieder eine erfreulich positive Bewertung unserer SGU-Leistungen durch die Zertifizierungsstelle, welche uns Ansporn ist, weiterhin dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kunden sich auch in Zukunft darauf verlassen können, neben herausragenden feuerfesten Produkten und kompetentem technischen Knowhow auch gut ausgebildete und motivierte Facharbeiter unter Leitung erfahrener Bauleiter zur Durchführung ihrer Aufträge durch J+G gestellt zu bekommen. Klaus Wagner Der Betriebsrat informiert Personelle Veränderungen im Betriebsrat das feuerungstechnische Gewerbe, diverse Betriebsvereinbarungen u.v.a. Auf den Weg bringen konnte man: ■ Die Betriebsvereinbarung Nr. 90 über die Flexibilisierung im Bereich Montage, Werkstätten und Bauhof (April 2008 bis März 2009) ■ Die Betriebsvereinbarung Nr. 81/08 über die Auszahlung des anteiligen 13. Monatseinkommen für das Jahr 2008 Das Personalkarussell drehte sich auch im vergangenen Jahr innerhalb des Betriebsrates. Frau Brigitte Zipf stellte ab April 2008 ihr Amt als Betriebsrätin aus persönlichen Gründen zur Verfügung. Als Ergebnis der Wahl 2006 rückte nun Frau Petra Eispert in den Betriebsrat nach. Auch in der neuen Formation wird der J+GBetriebsrat weiterhin als gewählte Interessenvertretung der gesamten J+G-Belegschaft versuchen, alle aufkommenden Themen anzupacken, einvernehmliche Lösungen zu finden und neue Ideen zu verwirklichen. In insgesamt sechs planmäßigen Sitzungen hat sich der Betriebsrat mit vielen Themengebieten beschäftigt und auseinandergesetzt. Themengebiete waren z.B. der gekündigte Zusatztarifvertrag für Impressum: Jünger+Gräter GmbH Robert-Bosch-Straße 1, D-68723 Schwetzingen Tel. +49(0)6202–944–0, Fax +49(0)6202–944194 www.jg-refractories.com Verantwortlich für den Inhalt: Fritz Gräter Gestaltung u. Produktion: Nassner & Geiss, Agentur für Werbung und PR, Schwetzingen Fotos: J+G Redaktionsteam: Veronika Gräter, Andreas Gräter Feierte im Jahr 2008 seinen 60. Geburtstag: Unser Betriebsratsvorsitzender Manfred Blaha. Von hier aus nochmals alles Gute und weiterhin ein gutes Geschick in seinem Amt. Im Frühjahr 2010 wird turnusgemäß ein neuer Betriebsrat gewählt. Wir rufen schon jetzt alle Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Kandidatur zur aktiven Mitarbeit in diesem Gremium auf. Christian Hopp-Klingbeil Für die Richtigkeit der im Report 2008 genannten Zahlen und/oder abgebildeten Diagramme aus Fremdquellen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. ort 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report 2008 + + + J+G Report G Ausblick 2009 und Schluss An dieser Stelle soll ein Bogen zu dem im Vorwort aufgeführten Film gespannt werden. Für alle, die ihn nicht gleich erkannt haben: Der Titel des Thrillers: „Tomorrow Never Dies“. Die deutsche Bezeichnung „Der Morgen stirbt nie“ könnte in unserem Fall zuversichtlicher mit „Die Zukunft stirbt nie“ übersetzt werden. Die Hauptfigur, die gegen das Böse ankämpft: James Bond. V erheerende Wirtschaftsprognosen mit schrumpfendem Bruttosozialprodukt und den sich daraus ergebenden negativen Begleiterscheinungen, ein Super-Wahl-Jahr, in dem Sachlichkeit und Wagemut im Regelfall populistischer Agitation weichen, all das steht uns bevor. J+G kann realistischerweise dazu nichts beitragen. Uns hilft kein Soffin oder sonstiger Schutzschirm. Wir müssen für uns selbst in der Weise sorgen, dass wir alle täglich daran arbeiten, besser zu werden, um auch morgen noch „die Guten“ zu sein. Zu guter Letzt Wie jedes Jahr können wir zum Abschluss des Reports eine positive Botschaft melden. Das vorläufige Betriebsergebnis ermöglichte es uns, wieder über ein Dutzend Institutionen Spenden zukommen zu lassen. Über die herzlichen Dankschreiben der Empfänger haben wir uns sehr gefreut. Dazu die Aussage der Bundeskanzlerin: „2009 wird ein Jahr der schlechten Nachrichten“. Diese fördert, nachdem was wir in 2008 schon alles erleben mussten, nicht gerade Tatkraft und Optimismus. Auch lässt sich daraus kein Selbstbewusstsein in die eigenen Maßnahmen ableiten, um das „Jahr der großen Bewährung“, wie es das Handelsblatt getauft hat, relativ unbeschadet zu überstehen. Ganz anders die knappe Aussage des 44. Präsidenten der USA, der am 20.01.2009 vereidigt wurde. „Yes we can!“ lautet seine Botschaft. Und nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern die ganze Welt baut auf ihn und hofft, dass er eine Änderung hin zum Besseren erreicht. angewiesen. Genauso wenig wird es Barack Obama im Alleingang schaffen, die Krisen zu bewältigen. Er braucht internationale Hilfe, dann kann es auch bei uns in Deutschland klappen. Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern für die Zukunft alles Gute und verbleiben mit einem herzlichen „Glück auf!“ Ihre Jünger+Gräter GmbH Und wie es im Kino nicht anders sein kann, rettet er die Welt. Aber nicht allein. Er ist auf globale Unterstützung in Gestalt einer chinesischen Berufskollegin 55