Krankenhäuser in Oberberg

Transcription

Krankenhäuser in Oberberg
Das Wirtschaftsmagazin
OBERBERGISCHE
impulse
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
III/2013
Krankenhäuser in Oberberg
Unverzichtbar für die Region
Berufsorientierung im Kreis
Koordinierungsstelle hilft
Ballonfahren
Windiger Naturgenuss
1
2
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Titel
Taxi für den Doktor
Foto: BÖ-LA
wenn ein schonender Transport
und Schnelligkeit gefragt sind. Also
bei Unfällen oder Überführungen
wegen dringlicher Operationen.
„In 120 Sekunden sind wir in der
Luft“, ergänzt Dr. Martin Schenkel, der seit über sieben Jahren
in der Luftrettung fliegt. Dabei ist
dies wie bei fast allen anderen
Notärzten nicht sein einziger Job.
Die Region rückt zusammen
Um Wachstum und Wohlstand für die
Region zu sichern, brauchen wir neue
Flächen für die Industrie. Das zeigen die
Ergebnisse einer Analyse der Gewerbeund Industrieflächen Oberberg, die das
angesehene Planungsbüro Dr. Jansen
aus Köln im Auftrag der IHK zu Köln
durchgeführt hat.
„Zwei Rettungsdienste im Monat
sind Pflicht. Ansonsten gehen wir
unserer normalen Tätigkeit im Krankenhaus nach. Ich mache den Rettungsdienst aus Leidenschaft.“
Hubschraubereinsätze zur Rettung
von Verletzten und zum Transport
Im Oberbergischen sind die Notärz-
für Patienten sind in der öffentlichen
te rund um die Uhr an 365 Tagen im
Wahrnehmung spektakulär. „Für uns
Jahr in Bereitschaft: 7500 Einsätze
Ärzte ist es vordergründig „das schnelle
im Jahr bei steigender Tendenz. Das
und flexible Taxi für den Doktor“, erklärt
Spektrum hat sich stark verändert.
Dr. Ralf Mühlenhaus, Amtsleiter und
„Früher waren Unfälle der Haupt-
ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes
grund den Notarzt zu rufen. Heute
beim Oberbergischen Kreis. Der Hub-
sind es internistische Hintergrün-
schrauber wird immer dann gerufen,
de“, so Mühlenhaus.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Gründer- u. TechnologieCentrum Gummersbach GmbH (GTC)
und Oberbergischer Kreis - Der Landrat
Redaktion:
GTC Gummersbach GmbH
Bunsenstraße 5, 51647 Gummersbach
T: 02261 814509, E: gruendung@gtc-gm.de
V.i.S.d.P.: Susanne Roll, GF GTC Gummersbach GmbH
Redaktion: Petra Tournay (pto), Peter Schmidt (psch),
Volker Dick (vd), Bernd Vorländer (bv)
Anzeigenleitung:
GTC Gummersbach GmbH, Bunsenstraße 5, 51647 Gummersbach
T: 02261 814500, F: 02261 814900, E: info@gtc-gm.de
Viele Unternehmen am Standort verfügen langfristig nicht über genügend
Reserveflächen. Wem es zu eng wird
an seinem Stammsitz und daher einen
neuen Standort sucht, tut dies in der
Regel im Umkreis von 20 Kilometern.
Vor allem weil er Fachkräfte halten will.
Für die Kommunen heißt dies zunächst
einmal: unsere Familienunternehmen
sind standorttreu. Es besteht jedoch
Handlungsbedarf, da die meisten verfügbaren Industrieflächen zu kleinteilig
sind, um einen gesamten Betrieb aufzunehmen.
Ein kreisweites Industrie- und Gewerbeflächenkonzept ist von zentraler Bedeutung. Darin sollen im Zeithorizont
bis zum Jahre 2030 sowohl Lösungsansätze für die notwendige Industrieflächenentwicklung als für die Bauflächenrücknahme zum Freiraumausgleich
aufgezeigt werden.
Durch eine engagierte kommunale,
interkommunale und regionale Zusammenarbeit sowie dem kontinuierlichen Austausch zwischen dem Land,
den Kommunen, der Wirtschaft und
der Land- und Forstwirtschaft sollte
es gelingen, geeignete Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen zu
schaffen, ohne mehr Flächen zu verbrauchen.
Layout & Satz:
CE Grafik-Design, Zum Würmel 6, 51643 Gummersbach
T: 02261 29966, I: www.ce-grafik-design.de
Hagen Jobi
Landrat des Oberbergischen Kreises
Druck:
Gronenberg GmbH & Co. KG, 51674 Wiehl
Susanne Roll
GF der GTC Gummersbach GmbH
Druckauflage/Erscheinungsweise:
10.000 Exemplare/4 x pro Jahr
Jochen Hagt
Kreisdirektor
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
3
INHALT
III/2013
05
Titel
Krankenhäuser in Oberberg:
Unverzichtbar für die Region
08
Unternehmen
Risto GbR: Rasanter Aufstieg mit Milch-Technik
10
Blickpunkt
Planungsleichen ausradieren:
Nachhaltige Flächennutzung durch mehr Flexibilität
Film ab für junge Start-ups:
Intelligente Regieführung verbessert Erfolgschancen
Der Südkreis formiert sich: Klimaschutz ohne Grenzen
14
Unternehmen
Adler-Apotheke: Neue Heimat gefunden
SIPATEC: Die Torspezialisten
18
Service
Berufsorientierung im Kreis:
Koordinierungsstelle hilft
19
Porträt
Joachim Finklenburg: Praktiker mit Handicap
20
Freizeit
Ballonfahren: Windiger Naturgenuss
22
Blickpunkt
Sport als Brücke:
Fachkräftesicherung auf ungewöhnlichen Wegen
Freie Meinung für Oberberg:
Bürger machen Zeitung
Information ist kein Zufall – Abo unter
www.oberbergische-impulse.de
4
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Fotos: Klinikum Oberberg/Krankenhaus Wipperfürth
TITEL
Krankenhäuser in Oberberg
Unverzichtbar für die Region
Die Kliniken im Oberbergischen Kreis sind nicht nur für die medizinische Versorgung wichtig, sie geben auch tausenden
Menschen Arbeit und bringen Handwerk und Mittelstand Aufträge.
Von Bernd Vorländer
Regelmäßig wird die hervorragende
Marienheide und die Psychosomatische
denn die großen kommunalen Gesell-
deutsche Gesundheitsversorgung in
Klinik in Bergisch Gladbach umfasst.
schafter, der Oberbergische Kreis, der
Umfragen als eine der wichtigsten Er-
Fast 1.200 Betten werden an diesen
Landschaftsverband Rheinland und
rungenschaften unseres Sozialstaats
Standorten für die Patienten zur Verfü-
die Stadt Gummersbach, wollen damit
bezeichnet. Es ist uns wichtig, dass wir
gung gestellt, womit das Klinikum zu den
die Krankenhausversorgung vor Ort
im Krankheitsfall schnelle Hilfe erhal-
größten in ganz Nordrhein-Westfalen
stärken. In den nächsten Jahren sind
ten, Operationen und kostenintensive
zählt. 23.000 stationäre und 40.000
in Gummersbach und Waldbröl Investi-
Behandlungen allen Versicherten zur
ambulante Behandlungen waren es
tionen von 30 Millionen Euro geplant.
Verfügung stehen und wir unseren Arzt
allein in Gummersbach 2012, in Wald-
„Waldbröl wird bald wie ein neues
frei wählen können.
bröl kümmerte sich
das Personal
Krankenhaus dastehen, mit veränderter
um 12.000 Menschen, die stationär
Struktur und höherer Bettenzahl“, ist
Dass Krankenhäuser auch als Arbeit-
behandelt, und um 20.000, die ambu-
Klinikum-Hauptgeschäftsführer Joach-
geber und Wirtschaftsfaktor für eine
lant versorgt wurden. Insgesamt sind
im Finklenburg sicher. Aushängeschild
Region von enormer Bedeutung sind,
es über 2.500 Menschen, die direkt
ist das „Gefäßzentrum Oberberg“, das
wird oft außer acht gelassen. Tatsäch-
oder in Tochterfirmen des Klinikums
als einzige Abteilung im Umkreis eine
lich finden allein in den Krankenhäusern
beschäftigt sind.
umfassende Diagnostik und Therapie
Oberbergs weit über 3.000 Menschen
für alle Arten von Gefäßerkrankungen
eine Beschäftigung, mittelbar sind es
Hohe Investitionen sollen Standort
noch wesentlich mehr, die dafür arbei-
Waldbröl stärken
ten, dass die Patienten die bestmögliche
Versorgung erhalten.
anbietet.
Bei den Instandhaltungskosten, für
175 Millionen Euro Gesamtumsatz
die 2012 über sechs Millionen Euro
hat das Klinikum im vergangenen
aufgewendet wurden, kommen viele
Größter Anbieter im sogenannten „wei-
Jahr gemacht. Eine enorme Summe,
Aufträge dem regionalen Handwerk zu-
ßen Bereich“ ist sicherlich das Klinikum
die zeigt, dass man längst den Sta-
gute. Mittelbar profitiert die heimische
Oberberg, das die Kreiskrankenhäuser
tus eines starken mittelständischen
Wirtschaft auch von der Lebensmittel-
in Gummersbach und Waldbröl, das
„Players“ erreicht hat. Erlöse werden
versorgung der Krankenhäuser.
Zentrum für Klinische Gesundheit in
in die Qualitätssteigerung gesteckt,
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
5
TITEL
Überhaupt investiert man trotz des en-
Krankenhaus in Lindlar mit zusammen
tragen die Katholischen Kliniken den
gen Gürtels, über den alle Krankenhäu-
305 Betten in den Hauptabteilungen
zunehmenden Mehrfacherkrankungen
ser klagen, in Menschen und Technik.
Innere Medizin, Allgemein- und Viszeral-
des Alters Rechnung. Der Fortbestand
Im Gesundheits- und Bildungszentrum
chirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie,
des Krankenhauses Lindlar wie der
(GBZ) mit 255 Ausbildungs- und 100
Anästhesie, Geriatrie und Urologie
geriatrischen Tagesklinik ist allerdings
Weiterbildungsplätzen werden die Pfle-
sowie eine Tagesklinik für Geriatrie mit
derzeit unsicher.
gekräfte für den stressigen Arbeitsalltag
10 Plätzen betreiben. In beiden Kliniken
fit gemacht. „Die Menschen in unseren
versorgen rund 550 Angestellte jähr-
Im Kreisnorden befinden sich leistungs-
Häusern sind unser bestes Kapital“,
lich rund 28.000 stationäre und am-
starke Krankenhäuser, so in Wipper-
meint Joachim Finklenburg, der vor
bulante Patienten. Stolz ist man in
fürth und Radevormwald, die beide
allem die Vernetzung des Klinikums als
Engelskirchen auf die Abteilung für Or-
inzwischen zu Klinikverbünden gehören.
großen Gewinn darstellt. So arbeitet
thopädie und Unfallchirurgie. Mit dem
In Radevormwald stellt das Sana-Kran-
man mit Spezialisten in bestimmten
Schwerpunkt von Hüft- und Kniegelenk-
kenhaus die stationäre medizinische
Fachgebieten zusammen, die dann
Ersatz-Operationen hat man sich weit
Grund- und Notfallversorgung sicher.
Operationen in Gummersbach oder
über den Nahbereich hinaus Renommee
Etwa 300 Angestellte sorgen sich in
Waldbröl oder aber in Spezialkliniken
verschafft. In der Urologie wurden mit
dem 130-Bettenhaus um die insgesamt
durchführen.
der Stein- und Tumortherapie Schwer-
4.000 Patienten im Jahr. Neben den
punkte gesetzt.
traditionellen Behandlungsmethoden
Auch in den übrigen Krankenhäusern
vertraut man hier zusätzlich auf die
der Region sind mehrere hundert Mit-
Krankenhaus Wipperfürth ist stolz
Heilkraft der Chinesischen Medizin.
arbeiter und Mitarbeiterinnen für die
auf seine Geburtshilfe
Eine eigene Abteilung kümmert sich
Gesundheit der Menschen tätig. So
um chronische und akute Erkrankungen
etwa bei den Katholischen Kliniken Ober-
Im Herz-Jesu-Krankenhaus Lindlar liegt
und setzt die alternativen Heilmethoden
berg, die das St. Josef-Krankenhaus
das Hauptaugenmerk auf der geriatri-
ergänzend zu der schulmedizinischen
in Engelskirchen und das Herz-Jesu-
schen Versorgung der Patienten. Damit
Leistungspalette gerade bei Schmerz-
Hochmoderne Operationstechniken werden im Krankenhaus Gummersbach angewendet.
6
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
TITEL
zuständen und psychosomatischen
Neben Gummersbach gibt es allein
„Auf unsere Gynäkologie in Wipperfürth
Beschwerdebildern wirkungsvoll ein.
noch in Wipperfürth eine Abteilung für
sind wir stolz“, so Helios-Sprecher To-
Gynäkologie und Geburtshilfe. In drei
bias Pott. Im Krankenhaus werde man
Schließlich rundet das Krankenhaus
Kreißsälen kommen in Wipperfürth
in naher Zukunft Millionenbeträge inve-
Wipperfürth, das zur Helios-Klinikgrup-
jährlich rund 650 Babys zur Welt.
stieren, um etwa den Ambulanzbereich
pe gehört, das Leistungsspektrum
„Josefine“ rundet hier das umfassende
zu modernisieren. Ein erstes Zeichen für
oberbergischer Krankenhäuser ab.
Angebot der Klinik für Gynäkologie und
weiteren Aufbruch hat die Berufung von
Als Akutkrankenhaus verfügt es über
Geburtshilfe ab. Die Elternschule, die in
Unfallchirurgie-Chefarzt Dr. Volkhart Rolf
insgesamt 194 Betten und ist durch
Kooperation mit dem Haus der Familie
gesetzt. „Wir sehen die Leistungsfähig-
seine Spezialgebiete Endoprothetik und
verwirklicht werden konnte, wendet sich
keit des Wipperfürther Krankenhauses
Gelenkchirurgie sowie als Darm- und
an junge Eltern vor, während und nach
und sind von einer guten Zukunft über-
Beckenbodenzentrum über die regiona-
der Geburt und gibt Hilfestellung in allen
zeugt“, so Pott.
len Grenzen bekannt.
Lebenslagen.
650 Babys kommen jedes Jahr in Wipperfürth zur Welt
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Der Medikamenten-Automat im Krankenhaus Gummersbach
7
UNTERNEHMEN
Risto GbR
Rasanter Aufstieg mit
Milch-Technik
Ulan Ude, Uganda, Chile, Burscheid, Waldbröl – und demnächst noch
Neuseeland. Die Marienheider Risto GbR beliefert weltweit die Landwirtschaft mit Technologie rund um das Produkt Milch.
Alles begann mit einem Telefonat aus
reas geleitet. Ihr Geschäft ist
Russland. In der Region Omsk hatte
es, den Milchbauern der Welt
Jakob Risto jahrelang die Milch produ-
hochwertige und preisgüns-
zierenden Betriebe betreut und war für
tige Produkte zu liefern. Aus
seine Zuverlässigkeit bekannt. Doch der
dem Russland-Geschäft wurde
Russlanddeutsche wollte zurück, kam
schnell ein Konzept. Man kauft ge-
nach Oberberg und arbeitete einige Zeit
brauchte Milchtanks europaweit ein,
und Schweden. Ein großes Wachstums-
für die Abus Kransysteme und die Wip-
überprüft die Tanks, reinigt sie gründ-
potenzial sieht der Unternehmer in
perfürther Raiffeisen-Genossenschaft.
lich, installiert Kühlanlagen und was der
Kirgistan, wo sich die Milcherzeuger
Und dann dieser Anruf mit der Bitte, für
Bauer so braucht. Steckerfertig werden
neu aufstellen. Neben den landwirt-
einige Betriebe in Omsk Milchtanks zu
sie ausgeliefert, gebraucht und damit
schaftlichen Familienbetrieben, wie sie
liefern – deutsche, die eben hochwertig
vergleichsweise günstig, aber überholt
in Westdeutschland und Österreich do-
sind. Die Anfrage aus 2001 kam über-
und damit fast wie neu.
minieren, liefern die Marienheider an die
raschend, wurde abgewickelt und war
großen Milchfarmen in Osteuropa oder
Zuerst Russland – dann die Welt
an genossenschaftlich Organisierte.
Der Absatzmarkt Russland zählt heute
In Kasachstan und Kirgistan beispiels-
Heute wird das Unternehmen von Vater
noch zu den wichtigsten. „Denn dort“,
weise ist die Landwirtschaft immer noch
Jakob und den Söhnen Klaus und And-
so berichtet Klaus Risto, „sind die Tanks
so strukturiert, dass viele Höfe gerade
aus Alu. Die reißen leichter, müssen
einmal bis zu zehn Kühe melken und
ständig repariert werden – das passiert
die Milch in Kannen zum Tank bringen.
bei den deutschen Tanks nicht.“ Die
Die weltweite Dynamik im Milchgeschäft
Qualität hat sich herumgesprochen, der
verschafft immer neue Unternehmens-
Internet-Auftritt wurde in den Jahren
perspektiven.
der Beginn einer unternehmerischen
Fotos:Risto GbR
Erfolgsgeschichte.
immer weiter optimiert. Vielsprachigkeit ist das Plus, neben deutsch und
Erfolgsmodell Milchtankstelle
russisch gibt es Übersetzungen für
zahlreiche osteuropäische Sprachen
Die hier entwickelte Milchtankstelle
sowie Englisch und Französisch. Dank
ist ein globales Erfolgsmodell mit ganz
des Internets entwickelte sich der junge
besonderen Qualitätsmerkmalen ge-
Betrieb zum weltweiten Anbieter – „un-
worden. Sie ermöglichen Landwirten
ser am weitesten entferntes Produkt
Zusatzeinkommen, in dem sie ihr Pro-
steht in Ulan Ude an der Grenze zur
dukt direkt ab Hof über den Automaten
Mongolei“, berichtet der Juniorchef.
verkaufen. Die Kundschaft wirft das
Geld ein, hält die Flasche in den Schacht
Auch in Nigeria verläßt man sich auf
deutsche Milchtechnik
8
Kernmärkte sind Russland, Kasachstan
und kann kurze Zeit später die frische
und Usbekistan, aber natürlich ebenso
Rohmilch mit nach Hause tragen.
Österreich, Deutschland, Dänemark
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
UNTERNEHMEN
Das Geschäft boomt, „wir kommen mit
den Lieferungen kaum nach“, so der
Junior-Chef. Die Automaten gehen nach
Deutschland, Österreich und vielfach
nach Osteuropa. Die außerdeutschen
Märkte sorgten dafür, dass der hiesige
Automat der Konkurrenz technologisch
weit voraus ist. In Weißrussland gibt es
kein Münzgeld, also ist die Tankstelle so
ausgerüstet, dass Scheine als Wechselgeld ausgegeben werden. Das ist für
deutsche Landwirte positiv, wird doch
manch Liter Milch im Automaten mit
einem 50 Euro-Schein bezahlt. Zudem
ist das Geldbehältnis einbruchsicher
eingebaut. Denn die Diebstahlquote
Risto macht vieles möglich: Hier ein Milchtamk auf Kufen
ist in anderen Staaten höher als in
Deutschland. Weiterhin wird im Grieme-
triebe überzeugen. Ebenfalls geplant ist
ringhausener Industriegebiet auf hohe
die Entwicklung eines Pasteurisierungs-
Kontakt
Verarbeitungsqualität geachtet – „das
Gerätes. Schon jetzt hat man sich in
Risto GbR
macht unser Gerät zwar um etwa 500
Marienheide zu einem weltweit agie-
Zum Schlahn 12
Euro teurer, aber mit der Qualität sind
renden Partner für die Landwirtschaft
51709 Marienheide
wir erfolgreich am Markt.“
in Sachen Milch-Technik entwickelt. Ein
T: 02264 2009950
Weg, der konsequent weiter beschritten
I: www.risto-gbr.de
Melkanlagen für den Osten
wird.
Dritter Schwerpunkt ist die Installation
von klassischen Melkanlagen, allerdings
kaum in Deutschland. Hier machen
hohe Auflagen und perfektionistische
Landwirte derzeit das Geschäft schwierig, „in Osteuropa freuen sich die Menschen dagegen über jeden technologischen Fortschritt und sind dankbare
Kundschaft“, so Risto. Doch in zwei,
drei Jahren will das Unternehmen auch
psch
Hallenausbau und Lohnlasern
In der Region im Umkreis von 200 km hat sich Risto zusätzlich als Dienstleister
einen Namen gemacht. Auf der Laser-Schneidanlage können die Werkstoffe
Edelstahl, Aluminium oder Stahl gelasert werden. Fürs nächste Jahr ist eine
Wasserschneid-Anlage geplant – die schafft dann Metalle, Glas und andere
Materialien bis zu einer Dicke von 200 Millimetern. Ein wachsender Geschäftsbereich, darum wird in diesem Jahr noch eine weitere Produktionshalle mit
einer Größe von 1.000 Quadratmetern gebaut. Das wäre dann schon die
dritte Halle. Auch dies Zeichen für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf des
Unternehmens.
hiesige Standards erfüllen und die Be-
Wir begleiten Ihr Unternehmen in
eine gesunde Zukunft:
ƣ Beratung zum Betrieblichen
Gesundheitsmanagement
ƣ Angebote wie Bewegung, Ernährung und Entspannung
ƣ Arbeitsplatzanalysen und Evaluationen zum
Gesundheitsmanagement
ƣ Maßgeschneiderte Programme für Ihren Betrieb
t
managemen
Gesundheits
Betriebliches
FÜR
E I N G EW I N N
EN UN D
M
H
E
N
R
E
T
N
U
R
M ITAR B E IT E
SPRECHEN SIE UNS AN:
Tel.: 0 22 61.17 4000
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum
Am Hüttenberg 1, 51643 Gummersbach
www.rpp-gummersbach.de
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
9
BLICKPUNKT
„Planungsleichen ausradieren!“
Daher haben die Industrie- und Handels-
Nachhaltige Flächennutzung
durch mehr Flexibilität
Kreis, die 13 Kommunen in Oberberg,
kammer zu Köln, der Oberbergische
der Arbeitgeberverband Oberberg
und die IG Metall Gummersbach eine
gemeinsame Charta Gewerbeflächen
Oberberg mit innovativen Lösungs-
Oberberg benötigt auch in Zukunft zusätzliche Gewerbe- und vor allem Indus-
vorschlägen unterschrieben: Um den
trieflächen. Insgesamt 80 Hektar an Industriefläche fehlen bis 2030 vor allem
Flächenverbrauch insgesamt gering zu
im Norden und der Mitte des Kreises, so das Ergebnis einer kreisweiten Studie
halten, schlagen die Unterzeichner ein
im Auftrag der Industrie- und Handelskammer zu Köln.
„Dynamisches Flächenmanagement“
vor. „Wir wollen die Verfahren zur Neu-
Das Planungsbüro Dr. Jansen GmbH
„Zur Sicherung und Entwicklung der Ar-
ausweisung und Nutzung neuer Indu-
hatte eine Analyse der Gewerbe- und
beitsplätze und der Wirtschaftsstruktur
strieflächen beschleunigen und flexibler
Industrieflächen in Oberberg vorge-
im Oberbergischen Kreis, vor allem im
gestalten und dabei Planungsleichen
nommen. Die parzellenscharfe Ist-
produzierenden Sektor, ist ein
kreis-
ausradieren“, so Michael Sallmann,
Aufnahme und die Befragung von 1.000
weites Industrie- und Gewerbeflächen-
Leiter der Zweigstelle Oberberg der IHK
Unternehmen über deren zukünftige
konzept von zentraler Bedeutung. Darin
Köln. In der Charta wird vorgeschlagen,
Flächenbedarfe sprechen eine deutliche
sollen im Zeithorizont bis zum Jahre
im Regionalplan eine Art Flächenpool
Sprache: Das weitere Wachstum der
2030 sowohl Lösungsansätze für die
einzurichten, aus dem der prognosti-
Industrie-Unternehmen in Oberberg
notwendige Industrieflächenentwicklung
zierte Bedarf gedeckt werden kann.
wird begrenzt durch fehlende oder zu
als für die Bauflächenrücknahme zum
Gleichzeitig wird eine Quote vereinbart,
kleine Flächen - die zudem häufig mit
Freiraumausgleich aufgezeigt werden“,
bis zu der der Flächenpool maximal aus-
Nutzungsrestriktionen belegt sind.
so Kreisdirektor Jochen Hagt.
geschöpft werden kann. Gewerbe- und
10
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
BLICKPUNKT
Industrieflächen, die nicht realisiert wer-
Im Ergebnis kann ein Flächenpool und/
„Als Kommunen müssen wir die Chan-
den, können ebenso wie nicht benötigte
oder interkommunale Industriegebiete
ce haben, vorausschauend Flächen zu
Wohnbauflächen gegen neue Flächen
stehen. Die NRW-Staatskanzlei in Düs-
entwickeln, die wir den Unternehmen
für die Industrie getauscht werden.
seldorf zeigte sich jüngst kooperativ
anbieten können, wenn diese ihren
und erkennt die spezielle Situation in
Standort verlagern oder Betriebsteile
„In den Kommunen werden zurzeit neue
Oberberg an. Im industriell geprägten
auslagern müssen“, erklärt Werner
potenzielle Industrieflächen und mögli-
Oberbergischen Kreis ist der Anteil des
Becker-Blonigen, Bürgermeister der
che Tauschflächen gesucht. Das ist ein
verarbeitenden Gewerbes deutlich über
Stadt Wiehl und Sprecher der Bürger-
mühsamer Prozess und in jeder Kom-
dem Bundes- und Landesdurchschnitt.
meister Oberbergs.
mune sehr individuell “, weiß Sallmann.
Hinzu kommt die schwierige Topografie.
Betriebsverlagerung der Firma Klingelnberg in der Stadt Hückeswagen
pt
Kontakt
Abgrenzung Gewerbegebiet
nach ALK
Gebäude
Industrie- und Handelskammer zu
Köln - Zweigstelle Oberberg
Talstraße 11
51643 Gummersbach
Michael Sallmann
E: michael.sallmann@koeln.ihk.de
in bester Nachbarschaft
www.stadtimpuls-gummersbach.de
Der Projekttag auf dem Steinmüllergelände am 15.09.2013 bietet ab 11.00 Uhr
die Gelegenheit, sich über die Baumaßnahmen auf dem Gelände zu informieren.
In diesem Sommer werden im Rahmen
der Entwicklung des Steinmüllergeländes
viele wichtige Projekte realisiert. Wichtige Bausteine, wie die „Halle 32“ und die
„Schwalbe-Arena“ sind weitestgehend
fertig gestellt. Das Einkaufszentrum wird
voraussichtlich im Sommer mit dem Bau
beginnen. Die Infrastruktur des Geländes
mit den wichtigen Straßen, Fußwegen und
Plätzen (Heiner-Brand-Platz und Umfeld
Halle 32) wird zur Inbetriebnahme der Veranstaltungshallen auch fertig gestellt sein.
Neben der städtebaulichen und funktiona-
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Ansprechpartner: Jürgen Hefner
02261 6004-0
len Neuordnung des Steinmüllergeländes
war von Beginn an die enge Verknüpfung
der Innenstadt mit der ehemaligen Brache
zentrales Thema aller Entwicklungsüberlegungen. Dieses Versprechen wird mit
dem Bau der Querungen „Kampstraße“ und
„Alte Vogtei“ in diesem Sommer eingelöst.
Darüber hinaus wird es zu einer deutlichen
Attraktivierung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Kreisstadt kommen, sowohl
was den ÖPNV mit der Neugestaltung
des Bahnsteigs und dem Bau des neuen
Busbahnhofs, als auch durch Neubau und
Erneuerung von Straßen (Ringstraße und
Rospestraße) betrifft.
Der Projekttag am 15. September verspricht wie immer eine bunte Mischung
aus Unterhaltung und Information zur Um-
investieren
Standort mit Mehrwert
Auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach stehen
in direkter Nähe zur FH und zur Innenstadt attraktive
Flächen für Unternehmen bereit.
in gummersbach
T: 02261 8101-951
gestaltung des Steinmüllergeländes. Eine
große Ausstellung zur Projektentwicklung
in der Halle 32 blickt auf das Ereichte zurück und gibt einen Ausblick auf die noch
anstehenden Projekte.
Auf Baustellenführungen können die Besucher hinter die Kulissen der baulichen
Großprojekte auf dem Steinmüllergelände
blicken. Auch die FH Köln Campus Gummersbach wird an diesem Termin ihre
Pforten für Interessierte öffnen und einen
Einblick in die vielfältigen Angebote des
Standortes bieten. Abgerundet wird der
Tag durch ein Sommerfest mit Biergarten,
gastronomischen Angeboten, Musik und
Angeboten für Kinder- und Jugendliche
rund um den Stadtgarten im Herzen des
Steinmüllergeländes.
11
BLICKPUNKT
BLICKPUNKT
Film ab für junge Start-ups!
Intelligente Regieführung
verbessert Erfolgschancen
Gesundes und stabiles Unternehmenswachstum: Wer das als
Existenzgründer schaffen möchte, braucht mehr als eine gute
V.l.: Susanne Roll stellt die Preisträger Michael Braun
Idee. Das Gründer- und TechnologieCentrum Gummersbach (GTC)
von DE-Energie und Dirk Gerlach von DG Engineering vor.
zusammen mit den Gründer- und Technologiezentren in Bergisch
Fotos: Enric Mammen
Gladbach, Hürth und Köln hat im Projekt „Technologieorientierte
Unternehmen Rheinland – High Potentials“ gezeigt wie Gründungen
optimal unterstützt werden können.
„Eine Existenzgründung zum Erfolg zu
ratung noch besser und
führen hat was von einer Filmproduk-
erfolgreicher funktionie-
tion. Eine gute Idee allein reicht nicht.
ren kann. Wir konnten
Drehbuch (Businessplan), Regie (Be-
die klassische betriebs-
ratung) und Darsteller (Team) müssen
wirtschaftliche Beratung
Anregende Gespräche beim HiPo-Event im Sport- und
stimmen“, so Koordinatorin Susanne
durch ein Online-Tool pro-
Olympiamuseum, Köln
Roll vom Gründer- und TechnologieCen-
fessionalisieren und die
trum Gummersbach. „Unsere Erkennt-
Gründer und Gründerinnen durch ein
ratung und Unterstützung vorstellen:
nis: der ganzheitliche Ansatz in der Be-
motivationsgestütztes Coaching in ihren
„Das Coaching hat meine Leistung und
ratung hat positive Effekte. Motive und
Leistungen steigern“, zeigt sich Susanne
Effektivität gestärkt. Außerdem wusste
Antriebsfedern der Gründerperson müs-
Roll zufrieden.
ich genau, welche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu mir passen. So ist ein
sen im Businessplan verankert werden
und beeinflussen die Personalauswahl.
Dirk Gerlach von DG Engineering
Ein intelligentes Coaching führt alles zu-
kann sich keine bes-
sammen zu mehr Unternehmenserfolg.
sere Be-
schlagkräftiges Team entstanden.“
Das mit Mitteln des Landes NRW und
der EU geförderte Projekt ging im Juni
„Drei Jahre Arbeit haben ge-
zu Ende. 180 Gründungen und junge
zeigt, dass Grün-
Unternehmen wurden durchleuchtet.
dungsbe-
Das heißt Businessplan und Persönlichkeit kamen auf den Prüfstand. 15 High
Potentials erhielten eine Förderung, die
ein kostenfreies Coaching und ein Büro
in einem der vier Technologiezentren
beinhaltet.
Doch die vier beteiligten Technologiezentren im Rheinland werden nicht
nur selbst die neuen Beratungstools
anwenden und pflegen. Sie arbeiten nun
daran, Anderen das neue Know-how zur
Verfügung zu stellen.
pt
12
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Foto: Stadt Wiehl
BLICKPUNKT
Der Südkreis formiert sich
Klimaschutz ohne Grenzen
Belastungen für Luft, Wasser und Boden machen vor Ortsgrenzen nicht halt.
Torsten Richling, Stadt Wiehl und Ener-
Daher liegt es nahe, sich zusammen zu tun. Und wenn außerdem das Stadtsäckel
gieberaterin Gisela Renner verweisen
nicht genügend hergibt, wird es Zeit für eine interkommunale Zusammenarbeit.
gerne an den Wegweiser „Bergisches
Energiehaus“ herausgegeben von Zebio,
Zentrum für Bioenergie.
Der Südkreis im Oberbergischen zeigt
Im März 2013 war es dann soweit. Der
tun und wie Bürger und Bürgerinnen
wie es geht. Um dem Klimaschutz und
Bund fördert die Erstellung eines Kli-
zum Klimaschutz beitragen können.
den Zielen der Bundesregierung ein
maschutzteilkonzepts für Erneuerbare
Dass die Kommunen auch in der Ver-
Stück näher zu kommen, ziehen Reichs-
Energien. Das Institut für angewandtes
gangenheit nicht tatenlos waren, zeigen
S
hof, Morsbach, Wiehl und Bergneustadt
Stoffstrommanagement (IfaS) ermittelt
zahlreiche Beispiele. So spart die Stadt
B
an einem Strang und beantragten ge-
nun Potenziale und schlägt Maßnahmen
in der Wiehltalhalle nach der Umrüstung
T
meinsam entsprechende Fördermittel
zur Umsetzung der Klimaschutzziele vor.
auf LED-Technik 63 Prozent Strom ein.
E
vom Bund. „Das interkommunale Pro-
„Ganz wichtig ist die Beteiligung der
E-Bikes vor dem Rathaus in Morsbach
jekt zur Ermittlung des erneuerbaren
Bürger, die wir durch Workshops ein-
laden dazu ein, den Ort bequem und um-
Energiepotentials in unserer Region ist
binden“, erklärt Torsten Richling von der
weltfreundlich zu erkunden. Die Ge-
ein wichtiger und vielversprechender
Stadt Wiehl. Richling hat die Koordinie-
meinde Reichshof nutzt Restholz aus
Startschuss zur Unterstützung der
rung in der Projektphase übernommen.
der Landschaftspflege, um den eige-
Energiewende, die wir gemeinsam mit
Ein erstes Zwischenergebnis wird im
nen Bauhof zu beheizen. Bergneustadt
unseren Bürgerinnen und Bürgern und
September erwartet.
beheizt seine Schulen mit Holz und hat
den Gewerbetreibenden mitgestalten
Dächer in der Stadt mit Photovoltaikan-
möchten. Daher ist es sehr erfreulich,
Themen wie Energieeffizienz für Wohn-
dass die Gemeinderäte und Bürger-
gebäude, Heizen mit Holz und Son-
meister mit ihren Teams
in den vier
ne sowie die Energiegewinnung aus
Stadt Wiehl, Torsten Richling,
Kommunen diesen gemeinsamen Weg
Sonne und Wind sind Bestandteil
Bahnhofstr. 1, 51746 Wiehl
beschreiten“, erklärt Bürgermeister
der Überlegungen. Dabei wird unter-
T: 02262 99238
Rüdiger Gennies.
sucht, was die Kommunen selbst
E: t.richling@wiehl.de
lagen belegt.
pt
+++AUS DER REGION: WER BIETET WAS
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Community Gebäudereinigung
Zertifizierte Reinigung Ihrer Solar-,
Karl Zeider
und Photovoltaikanlagen um einem
Bunsenstrasse 5
20%igen Leistungsabfall entgegen zu
51647 Gummersbach
wirken. Kompetente und preiswerte
T: 02261 814141
Glas-, Fassaden-, Unterhalts-, Industrie-,
F: 02261 978091
Teppich- und Polsterreinigungen für Un-
E: info@community-dienstleistung.de
ternehmen und Privathaushalte!
13
Fotos: Tournay
UNTERNEHMEN
Adler-Apotheke
Neue Heimat gefunden
Not macht erfinderisch: Dass „seine“ Adler-Apotheke
schließen sollte, wollte ein Kunde so nicht hinnehmen und
gab Apotheker Ingo Loitz den Hinweis auf einen Standort
in der Wilhelmstraße. Hier fand Gummersbachs älteste
Von Petra Tournay
Apotheke dann tatsächlich eine neue Heimat.
Apotheker Ingo Loitz mit seinem Team in der Adler-Apotheke
Natürlich war es kein Zufall, dass der
Mit viel Herzblut
WDR aktuell über die älteste Apotheke in Gummersbach. Erika Beckmann
Kunde aufmerksam war. Schon seit
einem halben Jahr war das Team der
„Ich habe mich verpflichtet gefühlt und
konnte schließlich Ingo Loitz, der in der
Apotheke alarmiert und in die Offen-
dachte, nein, das kann nicht sein“, er-
Apotheke Notdienste und Vertretung
sive gegangen. Denn der Mietvertrag
läutert Erika Beckmann. Kein Wunder,
machte, überzeugen.
am alten Standort lief aus und die
gehört sie doch nach über 40 Jahren
Inhaberin der Apotheke wollte aus ge-
quasi zum Inventar der Apotheke und
„So kam der Stein ins Rollen, vier Monate
sundheitlichen Gründen aufhören. Ein
die Kunden vertrauen ihr oft mehr an
nach der Schließung in der Kaiserstra-
Nachfolger war noch nicht gefunden
als nur ihre Rezepte. 500 Kunden tru-
ße konnten wir wieder eröffnen“, freut
und die Mitarbeiterinnen standen vor
gen sich in eine Protestliste gegen die
sich der Apotheker über seinen unge-
der Arbeitslosigkeit.
Schließung ein. Außerdem berichtete
wöhnlichen Start in die Selbständigkeit.
BioEnergieDialog
Oberberg RheinErft
Westerwald-Sieg
Mit Kompetenzen von drei Partner-Regionen für den Ausbau der Bioenergie vor Ort!
Unternehmerinitiative zur Qualitätsentwicklung bei Holzhackschnitzeln
Bildung / Wissen:
Neubau von dezentralen Biomassehöfen
zur Versorgung mit passenden Qualitäten
Biomasse-Konzept für den Rhein-Erft-Kreis ein Masterplan für Akteure-“ und der Dialogund Kommunikations-Ratgeber „Biomassenutzung im Energiekreis Rhein-Erft-Kreis“
Modellprojekt „Energieholzmobilisierung im
oberbergischen Kleinprivatwald“ mit Handlungsempfehlungen
Projektpartner zu Forschungsschwerpunkten der Bioenergie an der Fachhochschule
(FH) Köln
Regelmäßige Durchführung von Fachveranstaltungen, Arbeitskreisen, Schülerworkshops, Ringvorlesungen an der FH Köln
und Vorträge für alle Zielgruppen sowie
Messen zu erneuerbaren Energien
Beratung:
Eine Chance
für unsere Regionen
Leuchtturmprojekte zu vielfältigen Themen
der Bioenergie und Energieeffizienz entlang
der regionalen Wertschöpfungskette
Biogasanlagen (zwischen 250 KW und
2 MW) ohne bzw. mit Wärmekonzept von
Betreibern aus Landwirtschaft, Energiewirtschaft und Abfallwirtschaft
Energieeffizienz-Beratungen; Regionale
Förderprogramme zu Effizienzberatung,
Effizienzcheck für Holzverarbeitende Betriebe; Energieeffizienzbroschüre für
Wohngebäude als regionaler Wegweiser
Tourismus:
Umweltzentrum Friesheimer Busch mit
Energielehrpfad
„Energieweg Gummersbach“ als Erlebniswanderweg
Fachtourismus zu Vorzeigeprojekten
Energieautarkes Dorf Lieberhausen
zahlreiche Holzheizanlagen mittlerer Größe
in Kommunen mit variierenden Betreibermodellen sowie moderne Nahwärme/Nahkältenetze mit Holzhackschnitzeln
14
Energieholzmobilisierung mit regionalen
Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Ansprechpersonen
Vor Ort in Ihren regionalen Netzwerkbüros
unter www.bioenergiedialog-rheinland.de
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
UNTERNEHMEN
der Familie Schlichter, bevor Brigitte
„Wenn man in Gummersbach früher
Ehrenstein das Ruder übernahm. Dann
von Apotheke sprach, dann war klar,
Damit führt Ingo Loitz zusammen mit
kam vor über einem Jahr die Hiobsbot-
dass die Adler-Apotheke gemeint war.
Peter Füssel eine 150-jährige Tradition
schaft: Das Gebäude wurde verkauft,
Schon meine Großeltern kamen hierher,
fort. 1860 nämlich wurde in der Markt-
der Pachtvertrag nicht verlängert. „Das
besorgten Medikamente und holten
straße eine Adler-Apotheke geführt, die
war für Kunden wie für uns Mitarbeite-
sich Tipps und Beratung“, erklärt eine
dann um die Jahrhundertwende in die
rinnen ein tüchtiger Schock“, erinnert
Stammkundin offen. Sie kommt auch
Kaiserstraße umzog. Über drei Genera-
sich Erika Beckmann.
in die Apotheke an der Wilhelmstraße
150 Jahre Tradition
tionen blieb die Apotheke in den Händen
auch wenn der Weg etwas weiter ist.
Am neuen Standort erinnern der Schriftzug und ein alter Apothekerschrank an
vergangene Zeiten in der ansonsten modernen Einrichtung. Und ganz wichtig:
eines ist geblieben: die Beratung durch
ein erfahrenes Team.
pt
Adler Apotheke
Wilhelmstraße 13
51643 Gummersbach
T: 02261 9795601
I: www.adlerapotheke-gummersbach.de
;H[LUZ[H[[>VY[L!
+LY(NNLY,ULYNPL
)LZ[7YVK\R[
*OLJR
>PYZVYNLUTP[\UZLYLT)LZ[7YVK\R[*OLJRKHM YKHZZ:PLPTTLY
KLUVW[PTHSLU;HYPMLYOHS[LU5\[aLU:PL\UZLYLURVZ[LUSVZLU:LY]PJL
[LSLMVUPZJO\U[LY]VY6Y[PUKLU2\UKLUPUMVZVKLYPT
0U[LYUL[TP[\UZLYLT;HYPMYLJOULYH\M^^^HNNLYLULYNPLKL
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
15
Fotos:SIPATEC
UNTERNEHMEN
SIPATEC
Die Torspezialisten
Schiebetore mit 40 Meter Durchfahrtsbreite, kombinierte Flügel-Schiebetore
kam die Idee auf, eine Kombination
oder ganz neu die Sensorik zum Schutz vor LKW-Diebstählen – das sind Pro-
aus Schiebe- und Schwenktor einzuset-
blemlösungen höchster Güte, entwickelt von der Radevormwalder SIPATEC
zen. Rademacher: „Das hatte noch kei-
GmbH & Co KG.
ner versucht – wir haben es realisiert.“
Bergische Problemlösungen überzeugen
seit 1994. Damals gründete Radema-
Auf den ersten Blick erscheinen die
Unmögliches spornt an
cher das Unternehmen gemeinsam
mit seiner Frau Edda. Er hatte zuvor
Produkte des Radevormwalder Mittelständlers nicht sehr spektakulär. Zäune,
Dirk Rademacher und Sohn Dennis,
jahrelang für ein Schwelmer Unterneh-
Schiebetore, Schranken, Drehkreuze
der schon während seines Studiums
men den Verkauf der Zaunbausparte
– so lässt sich in wenigen Worten
als Bauingenieur Schritt für Schritt in
geleitet. So startete das Ehepaar mit
beschreiben, was Firmenchef Dirk
das Unternehmen einstieg, nehmen
dem Zaunbau, allerdings gleich an
Rademacher mit seinem kleinen Team
solche Herausforderungen sportlich.
zwei Standorten. Denn 1994 war
produziert.
Scheinbar Unmögliches spornt die bei-
es nur logisch, in den damals noch
den an, dem Seniorchef sieht man die
neuen Ländern eine Niederlassung
Doch wenige Worte reichen eben nicht
Begeisterung an der Problemlösung an.
zu gründen. Im Brandenburgischen
immer aus. Das kreative Unternehmen
Wie bei der Münchener Knorr-Bremse
Herzfelde nicht weit von Berlin, wurde
wird meistens dann beauftragt, wenn
AG. Dort war ein Tor gesucht, das zwar
ein Vertriebsstandort eröffnet. Das
Standardlösungen nicht ausreichen.
einen großen Durchlass bieten sollte. Es
hat sich ausgezahlt, die Kontakte zur
Dann sind der Erfindungsgeist und die
war jedoch für ein klassisches Schiebe-
ostdeutschen Kundschaft sind gut, das
Erfahrung der Radevormwalder gefragt
tor kein Raum. Bei der Besprechung
Brandenburger Wirtschaftsministerium
– wie zum Beispiel bei einer Torlösung
für einen Anbieter von Leihjets in Nürnberg. Das Unternehmen vermietet
Flugzeuge an die Vereinten Nationen
und arbeitet für das Internationale Rote
Kreuz. Das Geschäft floriert, eine neue
Halle wurde gebaut. Dafür musste ein
Rolltor her, eines mit Ausmaßen, wie
sie sonst kaum gebaut werden. „Das
wird unser bislang größtes einteiliges
Tor“, strahlt Dirk Rademacher. Keine
einfache Konstruktion, denn Tore dieser
Größe sind schwer, windempfindlich und
können bei klassischer Bauart leicht
kippen. SIPATEC löste die Aufgabe.
16
LKW mit Alarm-Sensoriksystem von SIPATEC
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Foto: xxxxxxxx
2-teiliges freitragendes Schiebetor mit 40 Meter Durchfahrtsbreite
UNTERNEHMEN
stolz auf das Unternehmen. So ist der
Tore jedweder Art und Drehkreuze als
Noch nicht zertifiziert ist das neueste
Firmenchef mit dabei, wenn Wirtschafts-
reinen Personen-Durchlass. Dies alles
Produkt. Erfunden und patentiert ha-
delegationen in die USA, nach Frank-
ist regelbar, damit nur hereinkommt,
ben Vater und Sohn Rademacher ein
reich, die Türkei oder Israel fahren.
wer hereingelassen werden soll. Eine
Sensorik-System, das Speditionen mehr
speicherprogrammierbare Steuerung
Ladungssicherheit verspricht. Sensoren
(SPS) ist die Basis, die individuellen
erkennen, ob eine LKW-Plane beispiels-
Der sichere Zaun
Zugangsvoraussetzungen werden nach
weise aufgeschnitten wird. Die Alarm-
Die Zäune waren in Ost und West ein
den Anforderungen der Anwender er-
meldung kann individuell gesteuert wer-
guter Einstieg in den Markt, sind sie
stellt. Da gibt´s dann Zugangskontrol-
den – in die Fahrerkabine, in die Spediti-
doch nach hohen Sicherheitsstandards
len mit Videoüberwachung, aber auch
onszentrale, in ein Sicherheitszentrum.
konstruiert. Abschrauben lassen sich
welche, die mit Touch-Screen bedient
Die Bedienung ist simpel: Zur Pause
die Zaunelemente nicht, da passt
werden können oder durch das vielleicht
wird die Sensorik eingeschaltet, bei der
selbst der Unternehmer. Einmal mon-
noch vorhandene Pförtnerteam.
Abfahrt wieder ausgeschaltet. Und wer
tiert, muss schon grobes Werkzeug
seine Heckklappe gegen spektakuläre
ran: „Da brauchen auch wir eine Flex“,
Die Lösungen überzeugen. Der Flugha-
Autobahn-Räuber absichern will: Dies
schmunzelt Rademacher. Wer sich aber
fen in Berlin – noch nicht eröffnet – setzt
geht ebenso mit diesem System.
nächtens mit dem Schleifgerät am Zaun
auf SIPATEC-Lösungen wie auch Airports
zu schaffen macht, wird von der Zaun-
in Tschechien, Italien oder Äquatori-
überwachung entdeckt. Denn Sensoren
alguinea. Große Photovoltaikanlagen
Kontakt
und Kameras sichern – wenn notwendig
schützen die Zäune und Tore aus Ra-
SIPATEC GmbH & Co. KG
– die Zaunanlage zusätzlich ab.
devormwald ebenso wie die Hamburger
Max-Planck-Straße 3
Weil jeder Zaun Durchgänge und -fahr-
Häfen. Darauf ist Dirk Rademacher ein
42477 Radevormwald
ten hat, bietet SIPATEC gleich das
wenig stolz. Denn seine Anlagen erhal-
E: info@sipatec.de
komplette Paket. Zäune aus Stahl, aber
ten die wichtigsten Sicherheitszertifikate
I: www.sipatec.de
ebenso aus Glas; Schranken-Systeme,
für Häfen, Flughäfen und Zollanlagen.
psch
Hückeswagen - Wo sich Wirtschaft
und Tourismus die Hand geben
Wer an Hückeswagen denkt, der dachte jahrzehntelang an eine historische
Altstadt, ein Grafenschloss und Badevergnügen an der Bevertalsperre. Aber in den letzten Jahren
hat sich diese Wahrnehmung schrittweise verändert. Eine über 925-jährige Geschichte ist ein Pfund,
auf dem Hückeswagen sich nicht ausruht.
Hückeswagen hat beschlossen, einen konsequenten Weg der Modernisierung und der Ausrichtung
auf die mittelständische Wirtschaft zu gehen und ist seit dem Jahr 2007 die erste Stadt in Deutschland, die sich mit dem Gütesiegel „mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ schmücken
kann. Bei Kundenbefragungen hat die Schloss-Stadt Hückeswagen regelmäßig Bestnoten erhalten,
zuletzt in diesem Frühjahr eine Schulnote von unter 1,7. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
Hückeswagen gilt als Synonym für eine mittelstandsfreundliche Stadt. Im Gewerbegebiet konnten
so innerhalb kürzester Zeit neue Betriebe angesiedelt werden. Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken war so hoch, dass mittlerweile nur noch Standorte für Dienstleistungen, Handel und Handwerk verfügbar sind. Diese positive Entwicklung der Wirtschaft in Hückeswagen sollte aber auf
keinen Fall zu Lasten des Charmes des bergischen Städtchens mit seiner malerischen Altstadt gehen.
Deswegen wurde einhergehend mit der wirtschaftlichen Neuausrichtung auch der Tourismus
neu aufgestellt. Die Stadt präsentiert sich jetzt mit einer einheitlichen Corporate Identity, neuen
Broschüren auch auf Niederländisch sowie QR-Codes für Nutzer von Smartphones. Vor Ort wurden Projekte wie der neue Radweg, das neu gestaltete Heimatmuseum und die innenstadtnahen
Parkplätze für Wohnmobilfahrer vollendet.
Als neueste Attraktion ist jetzt noch ein Kanuwanderweg dazugekommen.
Auf einer Strecke von über zehn Kilometern kann man mit Kanus und Kajaks
die Wuppertalsperre erkunden.
Wirtschaftsförderung der Schloss-Stadt Hückeswagen, Katja Leidenberger,
Telefon: 02192 88-181, E-Mail: katja.leidenberger@hueckeswagen.de
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
17
SERVICE
Berufsorientierung im Kreis
Koordinierungsstelle hilft
Foto: OBK
Schülern eine hilfreiche Orientierung
in Sachen Berufs- oder Studienwahl
ermöglichen: dafür arbeitet die Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf/Studium beim
Oberbergischen Kreis.
Team der Kommunalen Koordinierungsstelle mit Leiterin Claudia Fuchs (2. v.r.)
„Berufsorientierung muss früh begin-
ein vom Ausbildungskonsens Nordrhein-
Berufsorientierung eine Rolle spielen“,
nen“, sagt Claudia Fuchs, die Leiterin
Westfalen Ende 2011 beschlossenes
erläutert Fuchs. Ob Elternarbeit, Poten-
der Koordinierungsstelle, „das ist ein
Verfahren. Es soll sicherstellen, dass
zialanalyse oder Langzeitpraktika – alles
Prozess: Je eher die Schüler genauere
in allen Kommunen des Landes die
erfolgt integriert durch die steuernde
Vorstellungen von Beruf oder Studium
gleichen Qualitätsstandards in der Be-
Hand der Koordinierungsstelle.
bekommen, desto weniger Ausbildungs-
rufsorientierung beachtet werden. Die
abbrüche folgen später.“ Das Ziel des
Koordinierungsstelle beim Kreis nimmt
Koko-Teams: junge Menschen gut vor-
dabei seit August 2012 die zentrale
bereitet aus der Schule ins Leben zu
Stellung ein, benennt die relevanten
Zu den Erfolgen der Einrichtung gehört
entlassen. Die Kommunale Koordinie-
Partner aus den Feldern Schule und
die Mitwirkung bei der Umsetzung des
rungsstelle sorgt dafür, dass jeweils die
Wirtschaft, schafft Strukturen für
Berufswahl-Siegels im Oberbergischen,
richtigen Partner zusammenkommen,
Austausch und Abstimmung, bindet vor-
das landesweit an Schulen mit vorbildli-
beispielsweise Schulen und Betriebe,
handene Initiativen wie etwa regionale
cher Berufsorientierung vergeben wird.
wenn „Berufsfelderkundungen“ anste-
Bildungsnetzwerke ein.
„Derzeit sind bereits 16 Schulen im
Kreis zertifiziert“, freut sich die Leiterin
hen. Dabei handelt es sich um drei
eintägige Schnupperpraktika als erste
Dazu zählt im Oberbergischen vor allem
Impulse für Schüler, sich über ihre spä-
die Ausbildungsinitiative Oberberg, die
tere Laufbahn Gedanken zu machen.
bereits seit 2005 die Kräfte in Sachen
„Auf Basis dieser Erfahrungen kann
Berufsorientierung bündelt. Zahlreiche
dann die Entscheidung für ein längeres
Partner sind mit von der Partie, vom
Praktikum zielgerichteter erfolgen“, so
Schulamt für den Oberbergischen Kreis
die Leiterin.
über die Zweigstelle Oberberg der Industrie- und Handelskammer Köln bis
Neues Übergangssystem
zum Arbeitgeberverband Oberberg.
„Wir fördern die Verflechtung der Ak-
Über allem steht das NÜS – das Neue
teure und sorgen für die Abstimmung
Übergangssystem Schule-Beruf NRW,
der vielen Bausteine, die im Prozess der
18
Zertifizierte Schulen
der Koordinierungsstelle.
vd
Kontakt
Kommunale Koordinierungsstelle
Übergang Schule-Beruf/Studium
Moltkestr.42
51643 Gummersbach
T: 02261 88-6821
F: 02261 88-972-6821
E: claudia.fuchs@obk.de
I: www.obk.de
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
PORTRÄT
Joachim Finklenburg
Krankenhäuser sind sein Metier. Hier kämpft der 61-jährige leidenschaftlich für
neue Ideen. Wenn noch Zeit bleibt, kann der Hauptgeschäftsführer des Klinikums
Oberberg beim Golfen herrlich entspannen.
Von Bernd Vorländer
Foto: Bernd Vorländer
Praktiker mit Handicap
Er gilt vielen als „harter Hund“, als
chen nächtlichen Runden gestählt, weiß
jemand, der für seine Überzeugungen
der 61-jährige genau was er will und
kämpft und Auseinandersetzungen
macht auch schon einmal Druck, wenn
Nach einer kaufmännischen Lehre
nicht aus dem Weg geht. Diploma-
er spürt, dass Entscheidungsprozesse
arbeitet Finklenburg als Angestellter,
tie sei nicht seine Stärke, heißt es.
nicht zielorientiert verlaufen.
ehe er zum Landschaftsverband
Doch dem tritt Joachim Finklenburg
energisch entgegen: „Natürlich muss
Zur Person
Rheinland wechselte. 1975 geht er
Mit Kooperationen Kosten sparen
man kompromissfähig sein, gerade bei
als stellvertrender Verwaltungsleiter
zur Rheinischen Landesklinik Köln.
Tarifverhandlungen, aber auch sonst,
Dabei ist Finklenburg immer Praktiker
Von 1982 bis 1989 ist Finklenburg
wenn man etwas im Team umsetzen
geblieben, der die Sorgen von Perso-
Geschäftsführer des Herz-Jesu-
will.“ Als Verhandlungsführer der kom-
nal und Patienten ernst nimmt. Sich
Krankenhauses in Lindlar, 19 Jahre
munalen Krankenhäuser hat er sich
regelmäßig auf den Fluren der Kran-
lang dann in derselben Funktion am
reichlich Respekt verschafft. In man-
kenhäuser umzuhören, gehört für ihn
Krankenhaus Gummersbach tätig
zum Pflichtprogramm. Seinen Ärger
und wird 2008 Hauptgeschäftsfüh-
darüber, dass das Pflegepersonal durch
rer des Klinikums Oberberg. Heute
Papierkram wertvolle Zeit verliert,
ist der 61-jährige in zahlreichen
die eigentlich sinnvoller für Patienten
Gremien der kommunalen Kranken-
aufgewendet würde, nimmt man ihm
häuser vertreten und deren „Chef“
leicht ab. Der ständige Kostendruck,
bei Tarifverhandlungen.
Wir sind Ihre Weiterbildungseinrichtung in Ihrer Nähe:
dem auch ein Krankenhaus-Manager
Vom Hauptschulabschluss
bis zum Abitur finden Sie bei
uns den Zweiten Bildungsweg
unterworfen ist, fordert von Finklen-
Hemmnisse. Obwohl Ärzte dringend
burg flexible Lösungen, um weiterhin
gebraucht würden, biete man bei jähr-
Deutsch als Fremdsprache
ebnet Ihren Mitarbeitern den Weg
in eine erfolgreiche Zukunft. Wir
bieten überregional anerkannte
Kurse mit Zertifikaten.
medizinische Versorgung auf höchstem
lich 40.000 Bewerbungen nur 10.000
Niveau sicherzustellen. Mit Kooperatio-
Studienplätze an. Auch im Pflegebereich
nen werden so Kosten gespart. Durch
gelte es zu handeln. „Wir müssen da
Schaffung von fünf medizinischen Ver-
attraktiver werden und neue Wege
sorgungszentren stellt das Klinikum in
gehen, um junge Menschen für diesen
der Region die Fachversorgung sicher.
Beruf zu begeistern.“
Dass das Oberbergische hinsichtlich der
Ideen hat Joachim Finklenburg noch
medizinischen Versorgung vor enormen
eine ganze Menge. Die sollten reichen
Herausforderungen steht, weiß Fink-
bis zum 65. Geburtstag, wenn er nach
lenburg. Für ihn ist klar, dass vor allem
dann fast 45 Jahren in der Verwaltung
kleinere Krankenhäuser gefährdet sind.
medizinischer Einrichtungen in den Ru-
Und der Arzt an der nächsten Ecke wird
hestand geht. Bis dahin setzt er alles
in hiesigen Gefilden bald der Vergangen-
daran, sein Handicap zu verbessern.
heit angehören. Für den Manager im
Golf – so lautet seine Passion. „Da lernt
Übrigen ein hausgemachtes deutsches
man, was Demut heißt“, dabei blinzeln
Problem, denn es gebe unerklärliche
seine Augen angriffslustig.
Eine Vielzahl von Fremdsprachen
können Sie bei uns buchen. Wir
schulen MitarbeiterInnen Ihres
Betriebes zum Beispiel in aktuellen
Computerkursen oder Führungstrainings und vieles mehr!
Die vielen Möglichkeiten entnehmen
Sie bitte unserem Programmheft. Als
leistungsfähige VHS suchen wir immer
wieder geeignete Kooperationspartner.
Sie haben Ideen - Sie haben Wünsche wir setzen sie um!
Das Team der KVHS
Telefon: (0 2261) 8190-0
Telefax: (02261) 8190-27
e-Mail: info@vhs.oberberg.de
Internet: www.vhs-oberberg.de
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
19
Fotos: Aeronautic-Team
FREIZEIT
Ballonfahren
Windiger Naturgenuss
Der Weltmeister muss es wissen. Markus Pieper, Ballonfahr-Weltmeister von
all die, die einfach mal Oberberg von
2004, stammt aus Oberberg und ist begeistert: „Das Oberbergische ist eine
oben sehen wollen, interessante Mög-
der interessantesten und reizvollsten Regionen für Ballonfahrer.“
lichkeiten. Hier mögen so 20 bis 30
der traditionellen Luftschiffe startklar
gemacht werden können. Oft ist dann
Dazu trägt auf jeden Fall diese sattgrü-
Wer hier das Ballonfahren lernt, der
noch ein Platz im Korb frei – ein Platz,
ne, hügelige Landschaft bei. Aus der
ist geschickt, kann auf internationalen
der ganz neue Eindrücke von der alten
Vogelperspektive ein optischer Genuss.
Wettkämpfen bestehen. Unsere Ballon-
oder neuen Heimat verschaffen kann.
Für die Ballonfahrer eine echte Heraus-
fahrer fahren seit Jahren schon in der
Talsperren, Wälder, Weiden, Dörfer
forderung. Denn in jedem Tal, hinter je-
Weltspitze mit, der Weltmeistertitel
und Städte, all dies mal ohne Geräusche
dem Hügel ändern sich die Winde. „Wir
von Pieper ist sicherlich ein besonderer
außer dem regelmäßigen Zischen des
lernen hier, mit den Windströmungen
sportlicher Erfolg.
Brenners zu schauen, mit den Wolken
quasi auf Tuchfühlung zu gehen, das ist
zu spielen.“ Wer da nur im Flachland
Oberberg: Ballonfahrer-Hochburg
ein unvergessliches Erlebnis.
deaus mit dem Winde kann man im
So gilt das Oberbergische wie auch
Dieses bieten einerseits die Hobby- oder
Bergischen den Ballon sogar steuern
das Bergische Städtedreieck als eine
Sportflieger in den Vereinen. Aber eben-
– man muss nur die nicht immer lauen
bedeutende Hochburg für die Sportler
so zwei professionelle Anbieter – die
Lüfte geschickt ausnutzen.
in den Körben. Damit ergeben sich für
Lindlarer Bergische Ballonfahrten-Ver-
unterwegs ist, empfindet dies schnell
als Herausforderung. Statt nur gera-
mittlung Baldsiefen und das Waldbröler
Oberbergische Ballonsport-Vereine:
Aeronautic-Team. Bei nahezu allen An-
Ballonsportfreunde Oberberg: bsfo.freiballon.info
bietern kostet eine Ballonfahrt zwischen
Ballonsportclub Nümbrecht: www.bscnuembrecht.de
175 und 200 Euro. Ist es zu günstig, rät
Bergische Ballonfahrer Wiehl: www.bbwiehl.net
Markus Pieper der Kundschaft, genau
Skysailer Network Markus Pieper: www.skysailor-network.de
hinzuschauen. Denn gerade auswärtige
Anbieter hoffen in der kurzen Saison
Ballonfahrt-Unternehmen:
auf das schnelle Geld, oberbergische
Aeronautic-Team: www.aeronautic.de
Anbieter nimmt Pieper von der Kritik
Bergische Ballonfahrten-Vermittlung Baldsiefen: www.bbb-lindlar.de
aus. „Wichtig ist, wie mit den Gästen
umgegangen wird, dass nicht nur
20
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
FREIZEIT
kurze Fahrten unternommen werden.“
gung – vom kuscheligen kleinen Korb für
ist mittlerweile Ausbilder und überprüft
Außerdem gehört die „Erhebung in den
drei Mitfahrer bis hin zum Großkorb für
zusätzlich im Auftrag des Luftfahrtbun-
Adelsstand“ nach der Ballonfahrt dazu,
bis zu zwölf Gäste. Gestartet wird nicht
desamtes andere gewerbliche Piloten.
ohne „Taufe“ ist eine Ballonfahrt eigent-
nur in Waldbröl und Lindlar, sondern
lich nicht komplett.
ebenfalls in der angrenzenden Rhein-
Übrigens: Die Faszination des Ballonfah-
schiene. Denn dort, so Mitinhaberin
rens lässt sich auch beim „Ballonglühen“
Angelika Kloss, „ist die Nachfrage be-
erleben. Eine jährliche Attraktion, wie sie
Mit Profis zur Taufe
sonders stark.“ Wer in einen Waldbröler
zum Beispiel zum Nümbrechter Lichter-
Mittler weile vier Ballone hat das
Ballon steigt, kann sich übrigens beson-
fest im Juli organisiert wird.
Walbröler Aeronautic-Team zur Verfü-
ders sicher fühlen, denn Michael Kloss
psch
Vorsicht vor dem Gutschein
Es gibt bundesweit aktive Ballonfahrten-Vermittlungen, die mehr Tickets verkaufen als nachher genutzt
werden. Es werden Fahrten wetterbedingt abgesagt
oder Startplätze weit ab vom Wohnort angeboten.
Juristisch ist dies völlig legal, doch viele Kundinnen
und Kunden verzichten nach mehreren Absagen
auf den Luftfahrtgenuss – und haben keine Chance,
das einmal gekaufte Ticket finanziell entschädigt zu
bekommen.
Containerservice mit Erfahrung
sicher ‡ sauber ‡ schnell
Die RELOGA GmbH bietet maßgeschneiderte Lösungen rund um das
Thema Abfallentsorgung.
Ob Bauschutt, Erdaushub und Grünschnitt oder Wertstoffe wie Verpackungen, Glas, Papier oder Holz:
Die RELOGA hat auf jeden Fall den
passenden Container.
.relo
www
ga.d
e
RELOGA GmbH
Braunswerth 1-3
51766 Engelskirchen
0800 600 2003 (kostenfrei aus dt. Festnetz)
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
21
Fotos:OBK
BLICKPUNKT
Sport als Brücke
Fachkräftesicherung auf
ungewöhnlichen Wegen
Der 17-jährige Eishockeyspieler Phillip Schumacher aus Wiehl
hat seine Bundesligakarriere beim Kölner EC beendet. Durch
„Sport als Brücke“ hat er einen Ausbildungsplatz bei der Firma
Stamm in Gummersbach erhalten.
Von Iris Trespe
Kreisdirektor Jochen Hagt (links) hat mit Phillip Schumacher
und KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg das Unternehmen
Stamm in Gummersbach besucht.
Drei Stunden hartes Bundesligatraining
als Werkzeugme-
hat Phillip Schumacher täglich in der
chaniker bei uns zu
Nachwuchsmannschaft der Kölner Haie
absolvieren.“
absolviert. Der Traum, Eishockeyprofi zu
werden, blieb für den 17-jährigen Schü-
Der 17-jährige Phil-
ler allerdings unerreichbar - trotz seines
lip und seine Fami-
Ausnahmetalents. Die Schule hatte er
lie sind froh: „Ich
schleifen lassen ein Ausbildungsvertrag
arbeite gern, bin
schien unerreichbar.
motiviert und kreativ. Durch meine Fit-
„Mit „Sport als Brücke“ ist der Über-
ness denke ich, bin
gang von Schule in den Beruf bei
ich der körperlichen
V.l.n.r: Inhaber Udo Stamm; Benjamin Stamm; Kreisdirektor
Philipp Schumacher gelungen“, freut
Arbeit gewachsen“,
Jochen Hagt, KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg; Phillip
sich Kreisdirektor Jochen Hagt, der
so der Jugendliche.
Schumacher und Stefan Berz, Koordinator „Sport als Brücke“
das Projekt initiiert hat. „Mit der Firma
Stamm Konstruktions- und Werkzeug-
„Im Grunde genommen haben wir aus
bau in Gummersbach haben wir ein
der Not heraus eine Tugend gemacht,
Kontakt
Unternehmen gewonnen, das den Kreis
denn ursprünglich war die Idee, unse-
Oberbergischer Kreis
darin unterstützt, junge Menschen am
re erste Mannschaft mit erfahrenen
Jugendamt/Sportamt
Standort zu binden. Sportler bringen
Spielern zu verstärken“, erklärte Ste-
Stefan Berz
viele wichtige Eigenschaft mit, die auch
fan Berz, Vorsitzende des TuS Wiehl
Moltekestr. 20
in Unternehmen gefragt sind, beispiels-
Eissport.
51643 Gummersbach
T: 02261 885180
weise Teamfähigkeit, Belastbarkeit und
Flexibilität.“
Das Projekt vernetzt Vereine, Fach-
E: stefan.berz@obk.de
hochschule und potentielle ArbeitgeUnternehmer Udo Stamm ist selbst
ber. Außerdem unterstützt es Sport-
sportlich aktiv. Auch er schätzt die Ei-
ler aus dem In- und Ausland
genschaften eines Sportlers und bewer-
zum Beispiel beim Wech-
tet diese höher, als manche Schulnote:
sel zum oberbergischen
„In einem Unternehmen muss man sich
Sportverein, ausländer-
immer wieder auf neue Situationen ein-
rechtlichen Fragen,
stellen und Engagement zeigen. Dabei
Wohnungssuche oder
ist es wichtig, gemeinsam Lösungen zu
Behördengängen. Die
entwickeln. Bei Phillip habe ich ein star-
Unterstützung ist im-
kes Interesse festgestellt und Verständ-
mer ganz individuell zu-
nis für das, was wir produzieren. Das
geschnitten.
ist eine gute Basis, um eine Ausbildung
2
22
OBERBERGISCHE
OB
O
BER
BER
E BE
ERG
RGIS
ISCH
SCH
HE
impulse
im
mpu
puls
lse
ls
e III/2013
IIIII/
I/20
2 13
20
1
Foto: ARKM
BLICKPUNKT
Freie Meinung für Oberberg
Bürger machen Zeitung
Unter www.oberberg-nachrichten.de finden Sie eine Bürgerzeitung der ARKM Online Verlag UG: Lesen Sie von Bürgern
für Bürger, was wirklich interessiert.
Von Johanna Behrendt
Das Kernteam von Oberberg-Nachrichten (v.l.): Markus Klein,
Simone Hawellek, Johanna Behrendt, Ann-Christin Haselbach
Die Internetplattform lebt dabei von den
Damit werden garantiert alle Leser
Ideen der Bürgerreporter. Das Kern-
erreicht – und nicht nur Vereinsmitglie-
Team von Oberberg-Nachrichten schafft
der, Kollegen oder Nachbarn. Ober-
einen eigenen professionellen Rahmen,
berg-Nachrichten.de bietet dafür eine
Oberberg-Nachrichten.de
welchen die Bürgerreporter mit ihren
ansprechende Internetplattform mit
Bunsenstraße 5
Berichten füllen. Jeder kann hier Texte
modernster Suchmaschinenoptimierung
51647 Gummersbach
und Fotos veröffentlichen: Sei es eine
und kümmert sich um die Verbreitung
Reportage über den eigenen Verein,
aller Neuigkeiten bei Facebook, Twitter
T: 02261 9989-885
die Meldung von Sportergebnissen oder
und Co. Außerdem wurde das Medium
F: 02261 9989-889
die Bekanntgabe von Veranstaltungs-
erfolgreich in Google News aufgenom-
M: redaktion@oberberg-nachrichten.de
terminen.
men.
OBERBERGISCHE
impulse III/2013
Redaktionsanschrift
23
www.ksk-koeln.de
www.sparkasse-gm.de
www.sparkasse-wiehl.de
www.sk-rade.de
Gut.
1.000.000.000 Euro
Kredite für den Mittelstand
in Oberberg.
S-Die Sparkassen
in Oberberg
Eine Erfolgsbilanz für die Region Oberberg. Rund 1 Milliarde Euro Kreditvolumen stellen wir dem Mittelstand in Oberberg zur Verfügung. Somit sind die oberbergischen Sparkassen wichtigster Finanzpartner der
heimischen Wirtschaft.
Wenn’s um Geld geht – Kreissparkasse Köln, Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, Sparkasse
der Homburgischen Gemeinden, Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen – Fair. Menschlich. Nah.
24
OBERBERGISCHE
impulse III/2013