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N o . 6 9 J u l i 2 0 1 5 Mirko Hecktor M K O I M P R E S S U M 3 M K O »Pasing by« Ein Kulturprojekt in Pasing Herausgeber Redaktion Hubertus Becker Mirko Hecktor hubertus@superpaper.de FX Karl 6 art Ausstellungen im Juli P Juno Meinecke 1 0 art Phonix Park an einem Sonntag oder 11 5 1 a Chefredaktion Moritz Butschek Hubertus Becker Angelika Schwarz Mirko Hecktor Anna Meinecke Andreas Hünnekes 1 6 fash i o n Powerdressing-Macht der Kleidung Mirko Borsche Natasha Binar Bureau Mirko Borsche Niklas Barth 2 0 J u n o Kröten lecken Tino Rocca i 1 3 M u s i c Soundcheck! Blixa Bargeld Interview Oliver Liebig Grafik s 1 2 l i fe Ein Spaziergang durch die Maxvorstadt Art Direction Stefan Britze » n i n 2 4 P art y Was geht am Dancefloor 2 5 - 2 7 P r o gramm K u l t u rpr o jekt der » shr i nk i ng c i t y « P as i ng B y Lukas Rudig « Moritz Wiegand Bureau Mirko Borsche E i n g CVD Noémie Stegmüller Art Elliot Kruszynski Lektorat elliotkruszynski.co.uk Marvena Siegelmann Fotos Super Paper S. 10 Martin Fengel erscheint monatlich S. 12 SH/SB Pasadena/ in einer Auflage Munich 2013/2015 von 15.000 »Pasing By« ist ja mal wieder ein äußerst lustiger, vielseitig interpretierbarer Titel für das gleichnamige, »von oben« verordnete Kulturprojekt vom 03. - 12. Juli 2015, das an mehreren Orten im Stadtzentrum von München-Pasing statt finden wird. Die Nähe des Projektnamens zum englischen »passing by« ist natürlich kein Zufall und die Phrase hat absurderweise neben der örtlichen Bedeutungsebene auch eine zeitliche. Überzetzt wäre das vorüberziehen. Was nun genau vorüberzieht, sei es die Nordumgehung oder die damit noch verstärkte Krise des Einzelhandels, der Leerstand der traditionellen Geschäfte oder die Zwischennutzung der Künstler als leicht kündbares und gleichzeitig wertsteigerndes Spektakel um womöglich die Immobilienpreise aufzuwerten und einen potentiellen Mieter- und Käuferpool anzuziehen, das bleibt erstmal unklar. Vielleicht geht aber auch die Highstreet-Kommerzialisierung der Pasing Arcaden, ein Bauprojekt, das vor ein paar Jahren den Flurschaden des Zentrums initiiert hat an den Pasingern vorbei. Vorwiegend sieht man dort malltypischen Einzelhandel wie internationale Kommerzketten, Mode-Discounter und Fast-Food Müll. Ganz besonders schön liesst sich der Webseitenbereich »Gastronomie/ Frisch & Gesund«, denn dort können Logos von Subway, Aldi Süd, Nordsee, HIT und Maxi Frisch bestaunt werden. Allerdings hat diese Entwicklung auch ihr Gutes, die Belebung des öffentlichen Raums im Pasinger Zentrum, zumindest auf den 100 Metern zwischen Bahnhof und Shopping Mall. Exemplaren. Kostenlos superpaper.de Anzeige-10-Jahre-RS-A6.pdf 25.06.2015 18:18:48 C M Y CM MY Und da - soweit man einer ortsansässigen Quelle die inkognito bleiben will trauen darf - Teile von Pasing nach aktuellen EU Kriterien als demographisches Notstandsgebiet definiert werden dürfen, und seit der Fertigstellung der Pasinger Arcaden das ehemalige Zentrum, der pittoreske Marktplatz Pasinger Marienplatz zum Spielhöllen-Paradies verkommt, finanziert die Stadt München unter der Leitung von der MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) und QUIVID im öffentlichen Raum jetzt ordentlich Performance-Kunst-Rambazamba. Dafür wurden für insgesamt 17 Performance-Projekte 180,000 € vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung bereit gestellt. Durch die Kritik der Pasinger Stadtteilpolitiker an der staatlichen Kunstkommision, deren Konzept und die Auswahl der Künstler, wurde das Ganze schließlich auch noch zum Politikum, obwohl der kuratorische Prozess von Anfang an offen einsehbar war. So richtig viele Pasinger, auch arrivierte Künstler die ihre Nachbarschaft natürlich am Besten kennen würden, man denkt unweigerlich an Florian Süssmayer, Andreas Neumeister oder Matthias Hirth, wurden nicht mit eingeplant. Zumindest hat aber Kalle Laar mit seinem Pelzbar Projekt, das gleichzeitig das Festivalzentrums beherbergt Wurzeln im traditionsreichen Münchener Westen, dem als 1970er Jahre Sexfilm-Zentrum Deutschlands und ECM Standort deutschlandweite und internationale historische Relevanz zugeschrieben werden muss. Kalle Laar kommt aus dem Würmtal. CY CMY K Trotz der geradezu grotesken Vorgeschichte wurden vom Kuratorenteam jedoch durchaus interessante Münchner und Künstler aus dem deutschsprachigen Raum beauftragt sitespezifische Werke zu erschaffen. So untersucht zum Beispiel das Department für öffentliche Erscheinungen den alten Donna Summer Mythos, demnach Love To Love You Baby in einem Pasinger Tonstudio aufgenommen wurde. Der Komponist Mathis Nitschke hat in Kooperation mit dem Autor Thomas Jonigk die Kurzoper Viola, eine Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlich normierten Verhalten im öffentlichen Raum in Bezug auf das Verdrängen von Andersartigkeit bzw. Krankheit für die Pasinger Bahnhofs Apotheke erschaffen. Die Liste an interessanten Projekte hört aber mit den genannten Beispielen keineswegs auf. Man darf also durchaus auf das Projekt gespannt sein. S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 3 WAS: »Pasing by« WO: 17 Kunstprojekte im Zentrum Pasings WANN: 03. – 12. Juli 2015 Das gesamte Festivalprogramm könnt ihr unter im Netz und auf Facebook einsehen: pasingby.de/cms/ facebook.com/pasingby Anna Meinecke / gallerytalk.net A rt A u s s t e l l u n Villa Stuck Sommerfest g Walter Storms "Prime Paper" e Was haben Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker gemeinsam? Richtig, sie alle gehörten dem Künstlerkollektiv ZERO an. Auf der Suche nach der „Stunde Null“ entwarfen sie, mit dem Gräuel des Zweiten Weltkriegs im Rücken, eine neue Welt in ihren Arbeiten. Licht- und Feuerkunst, Nagelbilder - das sind jetzt so die Schulbuch-Assoziationen, die einem in der Hinsicht unweigerlich kommen. Dabei erklärt sich ein Künstler bekanntermaßen nicht in seinem Vorzeigestück allein. Und hier kommt die Walter Storms Galerie ins Spiel. Papierarbeiten der großen Drei präsentiert die Ausstellung „prime paper“. Dazu kommen Aquarellen, Tuschen und Grafitzeichnungen von Ulrich Erben, Rupprecht Geiger, Raimund Girke, Stanislav Kolibal und Gerhard Merz. WO: Walter Storms Galerie WANN: Noch bis Samstag, den 01. August n i m J u l i Eyes Only Einfach mal den Spieß umdrehen, so hat sich Caro Jost das gedacht. In ihren Non-Profit-Raum „Eyes Only“, der eigentlich nicht mehr als ein Schaufenster ist, lädt die Künstlerin Galerien ein. Man will sich ja nicht immer nur bitten lassen. Nach der New Yorker Lesley Heller Gallery wagt Schwarz Contemporary aus Berlin das Experiment. Im Gepäck: die Arbeit „Eclipse“ von Monika Goetz. Die Künstlerin arbeitet besonders gern mit Licht. München beglückt sie also mit einer schwarzen Metallscheibe, die verspricht, rückseitig angestrahlt auf den 10 Quadratmetern Fläche neue Räumlichkeit zu schaffen. Der Titel der Show ist extra sperrig: „Schwarz Contemporary, Berlin featuring Monika Goetz“. Dafür ist der Besuch denkbar einfach: einfach die Nase an der Scheibe platt drücken - 24/7. WO: Eyes Only, Schellingstr. 48 WANN: Noch bis Samstag, den 01. August S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 6 Juli ist, wenn man so tut, als hätte man was vor, und dann doch nur trinkt. Vor-Ferien quasi. Die perfekte Gelegenheit dazu bietet das Sommerfest der Villa Stuck. Angestoßen wird zu Musik von Das Weiße Pferd im Künstlergarten, in den historischen Räumen, aber auch in den Ausstellungen. Hier wird’s dann ernst. Denn idealerweise paart sich die Weißweinschorle an diesem Abend mit überfälligen Kunstmomenten. Freunde geschwungener Linien und floraler Elemente vergnügen sich mit den Arbeiten von Hans Christiansen. Möbel, Schmuck, Plakate, Textilkunst oder Keramik Hauptsache Jugendstil eben. Wer Omas Kachelsammlung noch nie leiden konnte, darf sich mit dem Œuvre von Evelyn Hofer befassen. Die Aufnahmen der Fotografin kennzeichnet eine Schnappschuss-Ästhetik von einnehmender Tiefe. Besonders fesselnd sind ihre Portraits. WO: Villa Stuck WANN: Freitag, den 17. Juli, ab 19 Uhr Sammlung Goetz Sadismus, Sexualität und Missbrauch - das sind Themen mit denen sich Nathalie Djurberg in ihren Arbeiten beschäftigt. Brutale Inhalte visualisiert die Künstlerin mit nahezu kindlich anmutenden Puppen aus Plastilin, Textil und Kunsthaar. Das Ergebnis sind Stop-Motion Filme, für die Djurberg gleich als Regisseurin, Drehbuchautorin und Ausstatterin im Einsatz ist. Hilfe gibt’s nur beim Soundtrack. Den komponiert ihr Partner Hans Berg. Acht Djurberg-Filme gibt es bei einem Umtrunk im Garten der Sammlung Goetz zu sehen. Das Spiel mit Verlockung und Grausamkeit beherrscht die Künstlerin übrigens auch, abseits vom Film, in Installationen. Ihre preisgekrönte Arbeit „The Experiment“ wuchert als surreal anmutender Garten voller künstlicher Pflanzen durch die entsprechende Ausstellung. WO: Sammlung Goetz WANN: Am Freitag, den 17. Juli, ab 19 Uhr do 02 07 obalski Fr 03 07 Mjunik disco nites, Mirko hecktor sa 04 07 galaxy orchestra Martha van straaten, jaMes beyond so 05 07 hochhouse supaMario, Mario kuhlMann do 09 07 doMpteur Mooner Fr 10 07 deaF poets society Michael reinboth sa 11 07 nick williaMs Micha, public possession so 12 07 hochhouse, ppF, peter FleMing do 16 07 Martin peter Fr 17 07 henry gilles sa 18 07 delicious again leroy so 19 07 hochhouse yvy do 23 07 Flo scheuer Fr 24 07 supreMe vision oF looney toones benjaMin Fröhlich sa 25 07 atlas san quentin, bostro pesopeo so 26 07 hochhouse, poenitsch & jakopic do 30 07 veli x viwo Fr 31 07 Fasaan recordings vongross lingemann bild: lars rosenbohm golden ivy & prins eManuel, stockholM Müllerstrasse 42 München di e r eg i s t r atur. d e Tino Rocca art PHOENIX AN EINEM o der stärker durchblutet, Folge: aufgedunsenes Gesicht; die Störung des Gleichgewichtssinns verursacht häufiges Erbrechen - nicht sehr angenehm wenn man einen Raumanzug trägt. Ich spaziere weiter durch das fantastische Museum, jede Minute dort ist Gold wert. Ich komme mir ausserdem strohdumm vor. Eine Raumfahrtmission mit Tino Rocca? Die Erfindung des Zirkels durch Tino Rocca? Drehstromgeneratoren - danke Tino Rocca? Alles unmöglich. Ich spaziere weiter durch die technisches Spielzeug Abteilung, die Buchdruckabteilung und die Computer Abteilung zum Mathematischen Kabinett. Hier ist es wieder ähnlich wie im Kinderreich. Schaut euch unbedingt auch die Pharmazie Ausstellung an, denn auch Du bist Chemie. Und es sieht dort sehr psychedelisch aus. Mir schwirrt der Kopf und ich gehe an einem Liebespaar vorbei, das Starkstromkabel betrachtet. Sie werden später die Erregermaschine aus der Maschinenfabrik Oerlikon sehen. Ich steige wieder in die Trambahn und am Wiener Platz aus. Ich gehe über die Straße und kaufe mir eine Fischsemmel. Sie schmeckt sehr gut. Auch die Currywurst nebenan, sehr, sehr gut. Weiter hinten im Biergarten ist das Bier auch sehr gut, das Essen eine Katastrophe. Ich gehe aber nicht in den Biergarten, sondern zurück zur Tram, um endlich nach Bogenhausen zu kommen. Die Villa Stuck!! Wie gerne bin ich hier! Ausserdem hängt gerade eins meiner absoluten Lieblingsfotos dort, im ersten Stock. Man sieht darauf 4 irische Fußballspieler, die verdreckt vom Spiel stolz und glücklich in die Kamera schauen. Mir erzählt das Foto so viel über Fußball, Glück und Glaube. Wie gerne hätte ich mit den 4 Männern ein Bier getrunken, gesehen, Einer der schönsten Plätze in München ist ein Fensterplatz in der Tram Nr.16 Richtung St. Emmeram. Ich fahre Richtung Villa Stuck und steige am Deutschen Museum aus, weil es erst 9 Uhr morgens ist. Die Villa macht erst um 11 Uhr auf, das macht aber nichts, eben, weil das deutsche Museum schon um 9 Uhr öffnet. Ich gehe in das Kinderreich. Wenn ihr älter als 8 oder jünger als 3 seid, ist das leider ein verbotener Ort. Ausser Sie sind Eltern und besitzen Kinder in dem oben genannten Alter. Die nette Dame erklärte mir, daß es auch möglich ist, mit einem Kind das 8, und einem das 11 ist, zu kommen. Dort, im Kinderreich gibt es eine Gitarre, in die man hineingehen kann. Es gibt ein Riesenxylophon und Bongos. Ausserdem Witzspiegel. Ein Feuerwehrauto. Einen Wasserfall. Oder das Tanagra Theater „Was geht denn da vor sich, wenn große Menschen zu Zwergen schrumpfen und Kinder zu Mäusen?! Des Rätsels Lösung ist: Wissenschaft!“ Ich gehe aus dem Kinderreich in die Luftfahrtabteilung, immer weiter nach oben in die Raumfahrtabteilung. Dort wird in einem Schaukasten Prof. Hermann Oberth geehrt. Unter einem Foto, auf dem er, ähnlich einem sehr müden James Last aussieht, liegen wunderschöne Bücher. „die Rakete zu den Planetenräumen“ oder „Menschen im Weltraum“. Wer wirklich einmal Astronaut werden will, sollte sich das ganz genau ansehen. Vor allem die Auswirkungen der Schwerelosigkeit: im Herzen - die linke Kammer wird um 10% kleiner, die schlechtere Durchblutung verursacht u.A. Müdigkeit; die Wirbelsäule dehnt sich bis zu 7,4 mm, dabei können Nerven eingeklemmt werden; die obere Körperhälfte wird S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 1 0 PARK SONNTAG 11 5 1 wie sie spielen, und schimpfe mich gerne einen Träumer - ja, ich hätte auch gerne die angenehm kühle Luft des Tages auf dem Foto geatmet. Oh, ganz vergessen das Foto, und viele andere sind von Evelyn Hofer, eine Retrospektive ihres Werks ist zu sehen. Und - es gab noch viele Fotos, bei denen es mir auch so ging. Die Frischvermählten, die schwarzen Ladys vor der Petecostal Church, Maria Morda, oder die Basken, viele andere, wie gerne wäre ich dabei gewesen. Aber ich habe nur einen Tag für Evelyn Hofer gearbeitet, damals, als ich in New York Fotoassistent war, Ende 80, Anfang 90. Sie war schon recht alt, was bedeutete, daß ich alles an Ausrüstung alleine tragen musste. Ich glaube mich zu erinnern, daß sie viele Taschen, Stangen, Licht dabei hatte, von dem sie wenig benutzte. Sie war eine sehr nette Dame und sie hat nie wieder bei mir angerufen. Die Ausstellung ist grandios. Ich schaue mir dann auch noch Hans Christiansens Werk an. Auch sehr interessant, viele Bilder mit rauchenden Frauen und ganz am Ende ein Buch mit dem Titel „meine Lösung der Weltprobleme“ - es ist von 1914, leider haben es wohl die falschen Leute gelesen. Ich habe manchmal noch den Geschmack der Fischsemmel vom Wienerplatz im Mund, als ich Villa Stuck verlasse. Nicht, weil ich dort so kurz war, die Semmel entfaltet anscheinend noch Stunden später Geschmack. Halt…war es das jetzt etwa schon zur Villa Stuck? Rauchende Frauen, Buch, Fischsemmel, fertig? Also kurz noch einmal zurück in das Haus, und da gleich hindurch - der Garten ist nämlich ein sehr schöner Ort - es gibt immer wieder Feste, Konzerte, und ganz bestimmt macht es in dieser Jahreszeit mehr Spaß, als im Winter im Garten zu stehen. Man kann dort auch rauchen und Kaffee trinken. Oder nachdenken. Was noch? Die Bilder von Stuck der Ort im Museum, wo sie hängen - einzigartig! Die Treppe nach oben und in das Teppichzimmer, pardon, alte Atelier wo früher alljährliche Einladungen des Malers für Gesandte und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Adel stattfanden, noch nie gesehen? Dann aber schnell!! Noch etwas vergessen? Oben in der Hans Christiansen Ausstellung - die Plakate, die handgemalten Cover für die Zeitschrift „Jugend“, Gläser - sieht alles unbedingt sehenswert aus. Ich bin kein großer Fan vom Jugendstil, aber ich schaue es mir extra nochmal an. Also wieder auf die Straße - ich könnte jetzt die Tills oder Paulina besuchen, aber ich nehme den 100er Bus und fahre zum Odeonsplatz. Hier ist nämlich die Galerie Daniel Blau und die Galerie Sabine Knust, wo es immer interessante Sachen zu sehen gibt - leider habt ihr die lustige Michael Landy Ausstellung bei Knust verpasst, wenn ihr das lest. Das ist der Mann, der einmal seinen ganzen Besitz in einer Galerie geschreddert hat. Egal, die Ausstellung ist vorbei. Bestimmt sind die 5 Fotografen bei Blau einen Besuch wert, was Jonathan Meese bis dahin macht, weiß ich nicht. Wenn ihr rechts von der Galerie Knust nach hinten geht, kommt ihr zur Galerie Tanja Pol. Die Kunsthändlerin kann euch die Seele eines Kunstwerks erklären, das könnte sehr interessant sein. Wenn ihr euch das habt erklären lassen, spaziert am besten zur U-Bahn und fahrt zum Goetheplatz. Dort in der Lindwurmstraße 16 ist das Geschäft „Cindyburg“, wo man sich 1a Verkleidungen kaufen kann. N iklas Barth und Stefan Britze L i fe G en i a l e B l i xa D i l l etanten . B arge l d E i nstürzenden W estf l üge l , D as Leben i m T h o mas E i n S paz i ergang D emand - B i l d . d u rch d i e M axv o rstadt Stadtteilspaziergänge sind ein spezielles Genre. Normalerweise zerrt man irgendeinen verdienten Kulturveteran hervor, der den authentischen Geist des Viertels beschwört und seine eigene Biographie für die Biographie des Viertels erklärt. Als Leser muss man dann dauernd Kiezromantik inhalieren. In den Kneipen von Gestern habe man noch richtig gesoffen, in den Wohnungen noch intensiven Sex gehabt und die Buchläden waren auch noch radikal! Wir waren einen Tag in der neuen Maxvorstadt. Es kam aber niemand. Ein Stadtteilspaziergang als erkenntnistheoretisches Programm. Der Vergesellschaftungsmodus des jungen Maxvorstädters ist entweder der „virile Buddy“ oder das „heterosexuelle Paar“. Als „viriler Buddy“ tritt er nur in Gruppen auf. Er kickt auf einer der Wiesen vor den Pinakotheken, oder er zecht sich mit den anderen Buddys durch die Bars und Kneipen. Buddys sind gut ausgebildete, sympathische Typen. Man ist herzlich, scherzt maßvoll. Man lebt und arbeitet zusammen, trifft sich morgens in der Agentur, oder als Barkeeper in der Nacht. Irgendwann trumpft einer auf und man sieht, dass hier einer der Ober und die anderen eher die Unter sind. Die ganze Maxvorstadt ist eigentlich ein vermachtetes Buddy-Gebilde. Hier teilen drei Familien die neue Barkultur unter sich auf. Mit mafiöser Liebenswürdigkeit grüßen am Zigarettenautomat die Ober die Unter, oder man bespricht in den Hinterzimmern die nächste Neueröffnung. Der „virile Buddy“ aus der Maxvorstadt ist ein Meister des sexuellen Self-Designs. Er ist weder ganz Mann, noch ganz jugendlich. Der „virile Buddy“ weiß ganz genau, dass die Zeiten des Mackertums vorbei sind. Deswegen wirkt aber seine ostentative Burschenhaftigkeit etwas obszön. Von der Physiognomie her steht der Buddy voll im Saft und der Teint ist bereits im Juni gut angebräunt. Modisch kündet die Beastin Cap noch von etwas Postpu- bertärem, das verwegen weit offene Hemd hingegen von männlicher Sinnlichkeit. Das Lächeln, makel-, wie folgenlos. Vom alten Popper unterscheidet den Buddy aber die Abwesenheit jedweder Form von avantgardistischer Geste. Er will gar nirgendwo hin. Dem leicht gebrochenen Habitus des homosexuellen Glockenbachers kann man in flüchtigen Momenten manchmal noch ansehen, was für ein Freiheitsversprechen es einmal war, vom Land in die Stadt zu kommen. Dem ging es mal um was. Aber was will eigentlich der Buddy? Die Buddys konsumieren die Maxvorstadt als Kopie bayerischer Lebensart. In München hat man ja die Berge, aber keine Tiefe – keine Brüche. Die glitzernden Oberflächen von Disco, Camp und Trash standen stets auch für soziale Verwerfungen und individuelle Narben. Der Buddy ist aber zufrieden mit sich und seiner Version gediegener Arriviertheit. Irgendwo um die Türkenstraße herum sitzt das heteronormative Paar. Als Kulisse bevorzugt es krachlederne Modernismus-Folklore. Sogar die süßen kleinen Gummis, mit denen man die Speisekarten auf das obligatorische Brett klemmt, sind schon leicht porös. Fair gehandelter Bio-Kautschuk, sicherlich. Auf der Karte gibt es ausschließlich farm to table. Der Bauer, der die zerhackten Viecher vorbei bringt, ist bestimmt vom Schlachten noch ein klein wenig schmutzig. Aber gerade nur so, wie man es sich ja wünscht. Alles herrlich echt hier. Die junge Maxvorstädterin hat tizianblondes Haar und dieses adriatische Leuchten in den Augen. Eine stolze Münchnerin. Jurastudium, vielleicht Stewardess. Auf jeden Fall bürgerliche Gene. Sie ist weltgewandt und trägt ein Seidenkleid. Für den Fall, dass es etwas abkühlt, hat sie einen kurzen Trenchcoat dabei. Da wird fast mit pornographischer Härte das Wohlleben zweier gelungener Biographien vor sich hergetragen. Aber was will eigentlich das heteronormative Paar aus der Maxvorstadt? Es will einfach nur ihre Version eines guten Lebens im Schengenraum. Früher gab es die alte Bit-Stube bei Moritz in der Theresienstraße. Da bekam man die besten Muscheln der Stadt, Grünkohl mit Pinkel und ein kühles Pils vom Fass. Den Frauen wurde von den älteren Herren immer ein Blumenstrauß mitgebracht. An der Bar wurde manche Existenz versoffen, letzten Endes vielleicht auch die der Bar selbst. Wenn man da aber so saß und allein sein Pils knipste, dachte man auch manchmal daran, wie gerne man mal wieder einer Frau einen Blumenstrauß mitbringen würde. Die Maxvorstadt gibt es eigentlich nicht. Zwischen Museumsquartier, Universitätskomplex und neuer Barkultur, denkt doch jeder, dass er hier in Schwabing ist. Und auch die Geschichten der großen Chronisten, von Fassbinder über Dietl bis Lemke, erzählten eigentlich immer Schwabinger Geschichten. In der Maxvorstadt gibt es aber einen reinen Ort, wo das Viertel rund um die Universität sich selbst findet. Dieser Ort ist der Copy Shop. Die Maxvorstadt ist selbst ein großer Copy Shop. Das Leben hier ist wie ein Bild von Thomas Demand. Es ist das Bild einer Kopie ohne Realdeckung. Bilder, Stile, Moden werden als Versionen des guten Lebens kopiert und in einem großen Sozialexperiment zur authentischen Kulisse. So wie Thomas Demand seine eigenen Pappvorlagen wieder zerstören muss, damit seine Bilder, Bilder von Bildern sein können, so lernt man in der Maxvorstadt, dass wir uns doch nur selbst kopieren. Im Schellingsalon geht das Bier nun immer besser runter. Unser einziges Interesse gilt dem nächsten Bier. Wir gefallen uns hier ziemlich gut in unserer kleinen Fassbinderkulisse. Hier leben wir unser eigenes Klischee. Und ist der „virile Buddy“ am Tisch dort drüben nicht mit uns im Queer Film-Seminar? Hey Buddy! Buddy, komm rüber! Die Maxvorstadt ist eigentlich ein feiner Kerl. Mirko Hecktor S o u ndcheck ! »Im ersten Satz zwölf Fehler« (Wolfgang Müller) Soundcheck: Die Band probt seit circa 1,5 Stunden. 1980s-PopOffbeat-Schlagzeug-Step. Auf der Bühne: “Ich spiele ein H”. “Das höre ich nicht”. “So kann ich nicht arbeiten”. “Das bringts nicht”. “Irgendjemand nicht fertig heute?”. Der Gitarrist spielt eine Art karribische Loopmelodie an. Der John Cage Fan Blixa “Ich habe keine Lust auf die Legenden- und Mythenstrickerei “Westberlin”, die ja im Moment in voller Fahrt ist - mit Wolfgang Müllers Regenbogenpresse Roman (…)” Bargeld kommt im schwarzen, »lodesquen« Dreiteiler auf die Bühne und setzt sich in die Mitte auf das Podest auf dem das Schlagwerk steht. Neben dem Schlagzeug sieht man Congas, Bongos, etwas davor die obligatorischen Rohre aus Plastik und Metall die mittlerweile, in die Jahre gekommen, auch den Sound von esoterischem Klangschalensound reproduzieren. Im Interview beschreibt Blixa die Klangfindung als Forschung und das Tonstudio als das Labor. Interview: »Klangforschung in dem Sinne, dass man irgendwelche anonymen »Stäbchen« hat. Was macht man mit denen, wie kann man mit denen etwas anfangen, in welchen Zusammenhang kann man damit etwas machen? Jeder neue Gegenstand muss erstmal erkundet werden. Als wir mit »Silence Is Sexy« auf Interviewtour gegangen sind, hieß es immer »nach jahrzehnten Krach, kommt jetzt plötzlich Silence, haha«. Das sind die Leute die nur die ersten Zeilen gehört haben. Es endet mit »Your silence is not sexy at all«. Es geht um Abwesenheit. Um Stille im Sinne von Anwesenheit. Es gibt in der zeitgenössischen Musik natürlich viel Beschaftigung mit Stille. Aber meine Annäherung an das Thema war die Spannung von Nicht-Ton zu transportieren. Das war auch Forschungsarbeit. Zuerst haben wir die komplette Band angeschlossen, mikrofoniert, aufgedreht und aufgenommen ohne einen Ton zu spielen. Was ist dann auf dem Band? Hört man das? Hört man wenn jeder angespannt, konzentriert da ist und nicht spielt? Dann fingen wir an ganz leise Dinge zu mirkofonieren. Dabei kam es so weit das Andrew nackt im Studio nur noch die Bewegung von Händen auf der Haut vorgeführt hat. Und dann fiel mir irgendwann ein eine Zigarette zu rauchen. Und dieses ganz leise so laut amplifizierte Geräusch transportierte dann sofort etwas. Eben das was passiert zwischen dem Ein- und Austamen. Dieser Hiatus der plötzlich hörbar wird - man hört dieses Füllen von Leere, was ja dieses Zigarettenrauchen tatsächlich ist. Und damit konnten wir arbeiten. Das ganze Stück ist nur um Zigarrettenzüge aufgebaut.“ Soundcheck: Nach einer Weile steht Blixa auf und läuft, die Arme leicht schwingend, mit einer Geste der Langeweile ein paar mal von links nach rechts und bleibt vor dem Mirkofon stehen. Die Einstürzenden Neubauten stimmen einen Track an und Blixa singt: S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 1 3 u nd d i e N e u ba u ten H a u s der i m K u nst “Hier ist alles unverändert. Es sieht aus wie überall (…)“. Der Text entbehrt an einem Ort wie dem Haus der Kunst nicht den gewollten, kontextuellen Sarkasmus. Eine Art Kritik an der neoliberalen Verwertungslogik, deren totalitären Auswüchse ist interpretierbar. Interview: “Dadaismus war für mich wichtig als ich 15 war.” Soundcheck: Blixa führt die Hand an die Schläfe. Neben Blixa steht das Innere einer Flugzeugturbine. Die Band bricht ab. Blixa: ”Ich würde gerne von »wegen«… verstehste warum ich das nochmal probieren möchte!? Also von wegen, wegen, wegen…”. Die Neubauten setzen mit funktioneller Turbinenperfektion ein. Blixa stampft soft mit dem rechten Fuss im Takt, singt “Wegen wegen wegen…”. Blixa formt die linke Hand zur Faust, zieht diese abermals zum Mikrofon hoch um kurz darauf einen einladenden, gönnerische Armschwenk über die linke Bühnenseite in Richtung Keyboarder zu performen. Bei einem “La La La…” entsteht bierseelige Stimmung. Blixa hebt beide Hände mit leicht gespreitzten Fingern und müden didaktisch ausgestreckten Zeigefingern, halb Publikum, halb Gott mahnend. Man denkt unweigerlich ans Bildungsbürgertum, und Alexander Kluge schleicht für sein Einstürzende Neubauten Projekt schon seit Stunden durch die Gänge des HDK. Das Catering im Backstage ist für Frutarier, Veganer und Vegetarier. Blixa: “Jochen du kannst ruhig lauter starten. Volle bratze durch.” Zum Drummer: ”Vorher haste ausgesetzt und ganz lange Pausen gemacht und jetzt spielste in einem durch. Erzaehl doch ne Geschichte mit der Drum. Jetzt atmeste erstmal richtig durch. Eins, zwei”. Die Geigensound kommen aus dem Mac-Laptop der auch auf der Bühne steht? Blixa deutet in der nächsten Songpause neben sich: ”Das ist eine Flugzeugturbine. Die hat der Rudi mal auf m Feld gefunden. Von einem Starfighter. Nee! Von einer Privatmaschine. Von Schalck-Golodkowskis Privatmaschine”. Interview: “Ich finde Sound ist komplett überbewertet. Sound interessiert mich nicht. Natürlich bringen alle Bandmitglieder ihre Ideen mit ein, ich möchte bloß nicht den Eindruck erwecken das Sounds unter ästhetischen Gesichtspunkten bewertet werden. Das ist eine komplette Sackgasse. Der Kontext macht den Sound richtig oder falsch. Ich kenne diese vergeblichen Nachmittage wo Leute vor bescheuerten Bassdrum-Samplemaschinen sitzen und alle Bassdrum Sounds durchprobieren und dann sagen, ja das ist ein guter Bassdrumsound. Bullshit. Es gibt nur die richtige Idee im richtigen Zusammenhang. Ein Bassdrumsound alleine bedeutet gar nichts. That’s it! Wenn ich aber einen Gegenstand habe der eine bestimmte Geschichte hat, dann muss ich eine Strategie finden wie ich den Gegenstand überlisten kann, dass er eben das »von sich gibt«. Dann sage ich aber nicht mehr das ist aber ein guter Sound oder n schlechter Sound. Sondern, dass ist dann das was mir der Gegenstand erzählt und aus dieser Erzählung muss ich in einem Zusammenhang etwas machen. Das ist die ideale Welt in der idealen Situation. Natürlich gibt es alle Abstufungen von Grau dazwischen und ich bin mir sicher wir treffen auch Entscheidungen in denen wir sagen, dass klingt scheiße ohne es begründen zu können.” Hecktor: Erinnert an Walter Benjamin, »Die Sprache der Dinge und die Sprache überhaupt«. Soundcheck: Der Gitarrist sucht und findet ein neues grünes Kabel. Blixa, kokett: ”Grün ist die Farbe des Propheten. Siehste mit so nem ordentlichen Islamistenkabel klingt das gleich ganz anders!” Schlagzeug. Blixa singt: ”Ausgezährt und (...) oder einfach nur noch Material (…) lass uns nach Hause gehen”. Blixas Arme gehen nach oben. “Lass uns nach Hause gehen”. Augenaufschlag nach oben. “Okay klingt gut”. Blixa trinkt etwas Wasser und Aperol Spritz. Konzert: An der Golodkowski Stelle, dass gesamte Publikum lacht, erwähnt ein Freund von mir das Griechenland zahlungsunfähig ist: “Wen genau interessiert noch die Franz Josef Strauß-CSU-DDR Nummer?” Ich sage: „Kunstarchivierung / Zeitkapsel / Werktreue / Werkpflege“. Soundcheck: Blixa nickt zustimmend; der Sound bricht ab: “Ist schön wieder mal so nen Sound zu haben. Ist ja wie in Italien. Habt ihr schon gewusst das in diesem Raum ein H ganz extrem vibriert. Das ist garantiert vom Architekten so geplant worden. Ist sicherlich n Franzose gewesen.” Irgendwo hinten im Raum am Mischpult schreit einer aus dem Neubauten-Team: »Hess, Hess«. Geniale Dilletanten Ausstellung 26.06. – 11.10.15 Haus der Kunst Prinzregentenstraße 1 Natasha Binar F ash i o n “I stand before you tonight in my Red Star chiffon evening gown, my face softly made up and my fair hair gently waved, the Iron Lady of the Western world.” Margaret Thatcher Erfolgreiche Frauen haben sich früher immer an die Spielregeln der Männer gehalten, auch in der Kleidung – um akzeptiert zu werden. Der japanische Avantgarde-Designer Yohji Yamamoto sagte in einem Interview, er verspüre immer mehr Aufregung und Angst, wenn er seine neue Männermode präsentiert, denn die Schnitte sind präziser und die Möglichkeiten, eine Kollektion „aufzusexen“ sehr begrenzt. Und dann fügte er hinzu: „ Wenn eines Tages der US-Präsident im Oval Office einen Rock trägt, haben wir womöglich keine Kriege mehr“. Heute würde der Witz vom Fußballer David Beckham, der im Zenit seiner Karriere als erster „metrosexueller“ Mann gefeiert wurde, also als derjeni- ge, der sich sehr um sein Äußeres kümmert, ganz anders verstanden werden als vor 10 Jahren. Auf die Frage eines TV-Moderators in einer Talkshow: „Are you wearing Sarong?“ (ein Männerrock in Südasien), antwortete damals Beckham typisch Britisch und ironisch: “ Yes, I know, it is so wrong“. Der Rock, Symbol der Weiblichkeit in der westlichen Welt, hat wenig in der Politik zu suchen. Frauen mussten lange Elemente der männlichen Garderobe übernehmen, wenn sie sich in der Welt behaupten wollten: Jeanne d'Arc trug im Kampf gegen die Engländer kurze Haare und eine Ritterrüstung, Marie Antoinette bestieg ihr Pferd wie ein Mann in Hose und Reitjacke. Die power suits der 1980er-Jahre bildeten mit breiten Schultern und schmaler Taille die männliche Silhouette nach. Als Margareth Thatcher zur Prime-Minister Englands gewählt wurde, bestand sie darauf, trotz Gegenwindes in den eigenen, großteils von Männer besetzten Banken im House of Commons, ihr Rock-Kostüm zu tragen sowie eine Perlenkette. Ein Stylist wurde ihr zur Seite gestellt. Das Ergebnis ist Geschichte: Zweiteiler aus Tweed, Broschen und Perlenketten sowie die karierten Sakkos, Krawatten und Beton-Frisuren avancierten im modischen Anmarsch zum „It Look“ der 80er und Maggie Thatcher zur Stilikone, dessen Leben verfilmt wurde. Mit Meril Streep, einem Oscar und eine Coverstory mit dem Model Georgina Jagger in der britischen Vogue. Unsere Maggie, Angela Merkel, weicht mit ihrer pragmatischen Jackett-plus-Hose-Uniform weniger von der Sicherheit eines männlichen Anzugs ab. Dennoch schafft sie einen Wiedererkennungswert, denn die Jacken werden bunter, Knöpfe größer und Ketten und Colliers weiblicher. Wir erinnern uns P o werdress i ng – M acht an das aktuelle G7-Gruppenfoto im bayerischen Elmau: Im Meer von Schwarz ein bunter, roter Fleck. Da ist sie, die „Angie“. Langsam kommt eine neue Haltung in der Politik. Power-Frauen beschäftigen sich mit Mode und verleihen so ihrer Individualität Ausdruck. Erfolgreiche Frauen müssen heute nicht Männer imitieren. Umgekehrt? Möglich. Je mehr Frauen klassische „Männer“-Bereiche eroberten – wie etwa die Politik - und viele bis dahin von Männern ausgeübte Berufe übernahmen, zogen sie auch deren Uniformen an. Auch heute werden Angela Merkel und Hillary Clinton viel öfter aufgrund ihrer Äußerlichkeiten statt ihrer Taten beurteilt. Es wäre erfrischend, wenn wir uns nicht die Frage stellen, was die Machtfrauen tragen sondern wie sie ihre Kleidung einsetzen um zu kommunizieren. S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 1 6 der K l e i d u ng Die Bundeskanzlerin signalisiert mit ihren Hosenanzügen die Freiheit, mit Farben zu spielen. Merkel bedient die gesamte Pantone-Skala, von pistaziengrün bis kirschrot, und kombiniert somit männliche Codes mit als weiblich konnotierter modischer Freiheit. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyens "Top Gun"-Look - die Jeansjacke, in der sie sich im August letzten Jahres beim Irak-Einsatz der Bundeswehr zeigte - drückt dagegen geschlechtsneutrale Modernität aus. Ein ungezwungener Stil, der zu den Herausforderungen der Rolle passt. Weiblichkeit und Autorität zu vereinen ist heute für die Machtfrauen keine einfache Aufgabe. Die Vorstellung, dass ein Interesse an Mode entweder ein Zeichen der Versklavung der Frau oder Ausdruck ihrer Frivolität sei, ist tief verankert – hierzulande noch tiefer als andernorts. "Die französischen, weiblichen Führungseliten tragen im Berufsleben nicht mehr Hosenanzug oder Kostüm, sondern offensiv ein Kleid", schreibt die Modetheoretikerin Barbara Vinken in ihrem 2013 erschienenen Buch "Angezogen – Das Geheimnis der Mode". Politisches Schwergewicht und öffentliche Modebegeisterung müssen sich nicht ausschließen. Wir wünschen uns, Frau Merkel eines Tages in der Frontrow auf der Berliner Fashion Week zu sehen – was für ein großartiges Signal für die kreative Industrie und für die Tatsache, daß Frau Merkel immer noch eine Frau ist, und nicht die etwas besser imitierte Version eines Mannes im Amt! Ihre politische Autorität wäre damit niemals infrage gestellt. Und wir wären endlich eine Mode-Nation, mit einer Powerfrau an der Spitze. Anzeige Cerebro Frito Meinecke J u n o K r ö Sie holt Toni im Getränkemarkt ab, er steht vor seinem Gabelstapler mit der gelben Sirene auf dem Fahrerhäuschendach. Oben an der Betondecke flackert eine kaputte Neonröhre und wirft im Sekundentakt die monströse Schatten-Skyline der drittklassigen Limonademarkenkistentürme an die Wand. „Der See ist sauer, so eine Schnapsidee.“, sagt er zur Begrüßung und schließt mechanisch seinen rechten Arm um sie, um sie dann schnell wieder loszulassen. Er ähnelt immer mehr seinem Gabelstapler. In seinem schepprigen alten Mercedes, von dem ein Dorfteenager in einem pseudorevolutionären Akt den Stern abgebrochen hat rasen sie schmale Waldstraßen entlang. Der Tag ist schon Nacht – vorgestern war Zeitumstellung. Toni macht das Radio an, Helene Fischer singt Atemlos durch die Nacht, sie drückt die Nase an die beschlagene Scheibe, an den Seiten der Landstraße stehen nun diese Warnschilder wegen Froschwanderung. „Hast du das schon mal gemacht?“, fragt sie und versucht ihn durch das Dunkel zu erkennen. Er guckt konzentriert auf die Straße und zieht an seiner Zigarette: „Klar. Traust du dich nicht?“ Er gibt Gas. Ihre Haare wehen ihr in den Mund. Parallel zur Landstraße kann man jetzt die A3 sehen, diese vierspurige Autobahn, auf der zu dieser Uhrzeit nur noch Lastwagen unterwegs sind. Ihre vorbeiwischende Lärmspur und ihre großen Augen, die aufblitzen und die Wiesen abtasten. Toni biegt in eine Straße mit Schlaglöchern ein. Sie werden durchgeschüttelt, und das Radio schaltet sich mit Goodbye aus und mit Hello wieder ein. Zu ihrer Linken ein noch trockenes Restloch, ein Krater in der Landschaft, die abgestorbene Wunde eines Braunkohlewerks. Am Rand einer dieser kolossalen Bagger. „Ich mein, es ist krass eklig, aber wenn das anfängt zu wirken, ist es ganz nett.“ Sie guckt rüber, aber er sieht nicht her. „Die schütten da gerade jede Menge Chemikalien rein, um den ph-Wert zu verbessern, aber es bleibt ne scheiß Pfütze. Egal. Karl meinte, da gibt es ein paar Kröten. Der macht das öfter.“ Mit einer Angeberbremsung bringt er das Auto im Ufermatsch zum Halt. Die Innenbeleuchtung geht an. „Man sieht doch gar nichts draußen“, sagt sie. Toni verschwindet mit dem Oberkörper im Hinterraum des Autos, sie hört das Scheppern leerer Büchsen, die übereinander rollen. Er präsentiert ihr eine große altmodische Taschenlampe. Die kleinen Lichter an der Decke gehen an, und es ist schon wirklich fast dunkel draußen. „Ich seh nichts“, sagt sie. Toni verschwindet mit dem Oberkörper im Hinterraum des Autos, sie hört das Geräusch leerer Büchsen, die aufeinander rollen. Nach einer Weile taucht er auf und präsentiert ihr knapp eine große altmodische Taschenlampe, wie man sie von den Eltern zum Zelten mitbekommen hat. „Cool“, sagt sie. „Na dann.“ Sagt er und kurz sehen sie sich in die Augen, aber dann wendet er sich ab und steigt aus. Sie hört das Schmatzen des Schlamms und sieht seine schemenhafte Kontur sich zügig entfernen. Sie kriegt augenblicklich Schiss. Vor dem Fenster taucht Chucky die Mörderpuppe auf, und die fürchterliche Dreiradpuppe aus ES, die die Filmemacher auf Ebay ersteigert haben. Sie steigt aus, ihr Blick nun Blairwitchproject POV, t e n l e c k e n S U P E R P A P E R N O 6 69 P A G E 2 0 sie versucht sich zurückzuhalten, aber dann ruft sie doch etwas schrill: Toni? Irgendwo weiter rechts sieht sie den unruhigen Spot seiner Taschenlampe über die taubesetzten Gräser wandern. Er hat sie sicher gehört, antwortet aber nicht. Also stiefelt sie los dem Licht nach. Der Schein wandert nun über das Wasser. Es ist rostrot. Jetzt kann sie seinen dunklen Schatten erkennen. „Warum ist das denn so rot?“ - „Kein Plan.“ - „Wie kein Plan?“ - „Keine Ahnung. Ich weiß es nicht.“ „ Ok.“ sagt sie bemüht „Und hängt ihr noch öfter rum? Du und die Anderen?“ - „Manchmal.“ Toni stapft weiter durch den Schlick, der Lichtkegel streift seine weißen Turnschuhe, sie folgt ihm und wirft misstrauische Blicke gen Wasser. An einem Zaun bleibt er stehen. Der Lichtpunkt springt über die kleinen quadratischen Fenster eines Häuschens, die wie Augen daraus hervorlugen, dann rast er an der rauen Fassade hinab, verschwindet, landet auf einer roten Plastikrutsche und macht sich im Sandkasten breit. Sie stellt sich neben Toni und schielt aus dem Augenwinkel zu ihm hinüber. So stehen sie da für einige Augenblicke. Es fühlt sich sehr vertraut an, ihm so nah zu sein. Sie bewegt ihre Hand um Millimeter in der Hoffnung, sie könnte seine Finger streifen. Toni geht zum Ufer. Er rupft nun hektisch Gräser und Schilf aus. Dann dreht er sich um, von seiner Hand baumelt ein toter Klumpen, den er mit spitzen Fingern festhält. Auch wenn sie nichts sehen kann, weiß sie doch genau, was das ist. „FUCK!“ „Wie ich gesagt habe: Der See ist tot.“ Er macht die Taschenlampe aus. Klick. „Lass mal zurückfahren.“ Sie sucht am Himmel. Vor den dürren Mond schiebt sich eine Wolke und sie bleibt einige Sekunden mit dem Blick daran haften, dann reißt sie sich los und drüben beginnen die Augen des Autos schon raubkatzenmäßig gepimpt zu starren und sie hört den Motor und laute Scheißmusik, irgendwas mit minderwertigkeitskomplexgebeuteltem Männergesang, der mit einer anständigen Portion Verzweiflung das Testeron aus den Stimmbändern quetscht, sie hatten nie den selben Geschmack, und sie geht los, damit er nicht ohne sie fährt. Donnerstage Juli obalski 02 07 Dompteur mooner 09 07 martin peter 16 07 flo scheuer 23 07 veli x viwo 30 07 Müllerstrasse 42 München die r eg i stratur. d e Angelika Schwarz / twoinarow.com P art y j u l i 2 0 1 5 VaN sTraaTeN, jaMes BeyOND residenztheater: MarsTall: MarsTallplaN 1 premieren: 19h: Der auFTraG VON HeiNer MÜller, 20.30h: Frei WilliG arBeiTeN eiN prOjeKT VON saTelliT prODuKTiON, 22h: jeNNy jaNNOWiTZ VON MiCHel DeCar rote sonne: iWW: FraNCesCO TrisTaNO liVe! (infiné, luxembourg), MaXÂGe, seBasTiaN GalVaNi, FaBiaN KraNZ 1 mittwoch 17.07. W Schräg gegenüber vom Café Kosmos hat das Zwischennutzungsprojekt MIAO sein Zuhause am Hauptbahnhof gefunden. Betreiber sind Mathias Modica und Filip Bakija, die das Booking für die Partys am Freitag und Samstag untereinander aufteilen, sowie Martin Fengler, der für Kunstausstellungen und die Gestaltung der Räume verantwortlich ist. Für den 17.07. haben sich die drei ihren alten Bekannten Ben Mono dazu geholt, ursprünglich auch aus München, nun aber in Berlin ansässig. Trotzdem zieht es ihn immer wieder in seine Heimat zurück, wo er auf Münchner Labels wie Permanent Vacation, Gomma und Compost Records vertreten war und UK Bass und Garage House zu seinen Spezialgebieten machte. a s g e 18.07. Puch Open Air – Jetzendorf 26 Jahre ist es nun schon her, dass das erste Puch Open Air mit fünf Bands auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe von München stattfand. Anfangs wollten die vier Organisatoren einfach nur eine lokale Auftrittsmöglichkeit im Freien haben und sich dazu ein paar gute Bands zur Verstärkung holen. Viel verändert hat sich an dieser Leitlinie seitdem nicht, nur die Bühne wurde auf einen Hügel zwischen Obstbäumen und Waldrand verlegt. Vor allem deutschsprachigen Independent-Bands soll auf dem 1-Tages-Festival in der bayrischen Provinz eine Bühne geboten werden. Bekannte Namen wie Tocotronic, The Notwist, Blumfeld, Die Goldenen Zitronen, Mediengruppe Telekommander oder DJ Hell spielten hier bereits zu Beginn ihrer Karriere. Trotzdem ist es keineswegs das Ziel, jedes Jahr höhere Besucherzahlen zu erreichen. Das Line-Up soll klein, aber fein bleiben und so auch das Publikum. Dieses Jahr gibt es Konzerte von Schlachthofbronx, Aloa Input, Pollyester, Trümmer, den Goldenen Zitronen und Monostars vs. Animal Crackers zu hören. h t a m D 23.07. – 02.08. a 10 Jahre Rote Sonne – Rote Sonne Wir gehen mal optimistisch davon aus, dass fast alle der Leser schon einmal einen Abend in der Roten Sonne oder in dem Vorgänger „Ultraschall“ verbracht haben, weswegen es keine beschreibenden Worte zu dieser Münchner Club-Institution zu verlieren gibt. Wichtiger ist eher, dass die Rote Sonne dieses Jahr ihren 10ten Geburtstag feiert, also schon seit einer Dekade jedes Wochenende ihre Türen am Maximiliansplatz 5 öffnet. Der Geburtstag wird mit ebenso langem Durchhaltevermögen 10 Tage am Stück gefeiert: vom 23.07. bis zum 02.08. ist jeden Tag ein exquisites Programm aus Musik, Theater oder Kunst geplant. Darunter beispielsweise Musik von Nicolas Jaar, Mouse on Mars, 808 State, Schlachthofbronx, Redshape, F.S.K., Acid Pauli, Detroit Swindle, The Analog Roland Orchestra, ein Schamoni Film & Musik Label Showcase und das Candy Club Sommerfest. Zudem sind natürlich alle Münchner Locals der Roten Sonne dabei. n c e f l o 25.07. o 2 donnerstag goldene Bar: THursDay HiDeOuT harry Klein: eiN HerZ FÜr... MÜCHNer KiNDl: VerO FuCHsreiTer, pHilipp rieDl B2B FraNZ, FeliX aDaM maxvorstadt: 16. GeMeiNsaMe aBeNDöFFNuNG Der GalerieN iN Der MaXVOrsTaDT PimPernel: Der Hesse & VOr uND NaCHNaMe registratur: sOuNDTraCK: OBalsKi rote sonne: sCHWarZTON "CulTureCluBBiNG GOes FilMFesT": eleC BrOWN & Cassius KliNe (rote sonne), pHilipp ruHMHarDT (second state, Köln), aseM sHaMa spOrTCluB (Music, Ostgut, Berlin), MarKus iMpulse (polyphone, Fact, Köln) 3 freitag BoBBeaman: speCTaCle crux: NiCe! liKe ruM & reD Bull: saN GaBriel, TOMMy MONTaNa harry Klein: eleCTrONiC MONsTer pres. NO DraMa alBuM TOur: THe GliTZ (3000° Booking, Voltage Musique rec.), KOOl & KaBul (electronic Monster, unity Group) Kong: MCDj: elON (resolute, New york), ZeNKer BrOTHers (ilian Tape, Munich) Pasing: 3.-12.7. “pasiNG By” eiN KuNsTprOjeKT iM ZeNTruM pasiNG PimPernel: aDriaNO presTel (Gesang), FlOriaN saGNer (Trompete & percussion), FlO FØrG (loops&Beatz) suppOrT: Der l registratur: MjuNiK DisCO NiTes: HeCKTOr all NiTe lONG residenztheater: preMiere: eiNe FaMilie VON TraCy leTTs, 19H rote sonne: sisypHOs resiDeNTs NaCHT: aTlaNTiK liVe! , eMprO, juli N. MOre villa stucK: FriDay laTe 4 samstag BoBBeaman: BaMBa plays Hip HOp crux: sTraiGHT up iNDepeNDeNCe Day speCial: Dj rapTure (Clubcrusher), Dj HOTsauCe harry Klein: Harry KleiN reCOrDs pres. NeBula ep: GiOrGia aNGiuli liVe (KMs, Florenz), BeNNa, MiCHael H. Kong: CluB auTONOMiCa: Kasper BjØrKe (Correspondant, Kopenhagen), iNNelea (Musica autonomica, München) PimPernel: HaNNes BruNiiC registratur: GalaXy OrCHesTra: MarTHa Back to the Woods – Garching i m 31.07. J l i N O 6 9 P A G E 2 4 goldene Bar: suNDay suNDOWNer PimPernel: KaWON residenztheater: MarsTall: MarsTallplaN2 premieren: 19h: Das NesT VON FraNZ XaVer KrOeTZ, 20.30h: aM Beispiel Der BuTTer VON FerDiNaND sCHMalZ registratur: HOCHHOuse: supaMariO, MariO KuHlMaNN 8 mittwoch crux: MiXWOCH Kong: TypisCHe parTy harry Klein: Garry KleiN MeeTs DOK.FesT: FilMVOrFÜHruNG „THe uNiVerse OF KeiTH HariNG“, ab 23h Garry Klein: ppF, les sauVaGes, BOB aBaCHTZeHNuHr PimPernel: GrOOVearBaNO 9 donnerstag goldene Bar: THursDay HiDeOuT harry Klein: MOlTeN MOODs laBelNiGHT, Harry KleiN pres. sluTWalK: DaViD GOlDBerG, eiNer WeNiGer liVe, jOaNs jaMer PimPernel: TaraN FrisCH registratur: sOuNDTraCK: DOMpTeur MOONer rote sonne: GreNZFreQueNZ: aarON aHreNs (&music, Berlin), CurTis NeWTON 10 freitag BoBBeaman: iN, OuT & DOWN: BOB BeaMaN sOMMerFesT-sasCHa siBler all NiGHT lONG crux: NiCe! liKe WOrK HarD play HarD: preTTy BOy, NOTFX harry Klein: all NiGHT lONG: KarOTTe Kong: BaBa sTilTZ ( studio Barnhus, stockholm), rHODe & BrOWN (Toy Tonics, München) PimPernel: NiKias HOFMaNN & THOrleiF registratur: DeaF pOeTs sOCieTy: MiCHael reiNBOTH rote sonne: TOBias. liVe! (Ostgut Ton, Non standard productions, Berlin), MaCCHiNa Nera 11 samstag BoBBeaman: ViCiOus CirCle: leO KÜCHler Tuesday Slump mit Skudge – MMA Das Duo MRAD konnte sich 2014 ihren lang gehegten Traum verwirklichen und das Plattenlabel Tuesday Slump zusammen mit Petra Weigart ins Leben rufen. Es soll vielmehr als eine Art Netzwerk fungieren, das den gegenwärtigen Münchner Techno repräsentiert. Derzeit sind beispielsweise Essika, Mirco Schilk, Arta Narini, Stephan Kaussner oder Deep Down Dave mit dabei. Die regelmäßig stattfindenden Labelnächte, feiert Tuesday Slump im MMA, wo sie für ihren nächsten Termin am 31.07. mit dem schwedischen Duo Skudge eines ihrer bisher größten Techno-Bookings an den Start gebracht haben. u 5 sonntag Das diesjährige Schall im Schilf –Open Air am Garchinger See war binnen kürzester Zeit ausverkauft und legte den Veranstaltern von Kellerkind die Frage nahe, wie man einer Veranstaltung mit so großem Andrang im Vorfeld, immer noch ihren ursprünglich sehr familiären Charakter bewahren könnte. Sie entschieden sich also für ihr zweites großes Open Air Ende Juli nicht auf eine größere Location auszuweichen und die Kartenzahl limitiert zu halten. Auch bei Back to the Woods sind sie wieder in Garching, allerdings eher in Isarnähe, direkt am Columbwall am Forschungszentrum. Auf der großen Bühne am Waldrand spielen Midland, Nick Höppner, Borrowed Identity, Lake People und Ata. Im kleineren Wigwam sind Locals wie Veli x Viwo, Flo Scheuer oder Maxâge & Michal Zietara geplant. r S U P E R P A P E R Ben Mono – Miao crux: MiXWOCH Kong: TypisCHe parTy harry Klein: Garry KleiN: alKaliNO, M!Ca, BOB aBaCHTZeHNuHr PimPernel: aNDrÈ DaNCeKOWsKi Suita Sofa Developed by Vitra in Switzerland, Design: Antonio Citterio S U P E R P A P E R N O 6 9 P A G E 2 5 KOTON Barer Straße 38 80333 München 089 954 40 404 Di - Fr 11.00 h - 19.00 h Sa 11.00 h - 15.00 h www.koton.de P R O G R A M M juli Anzeige-Puche-A6.pdf 25.06.2015 18:33:42 all night long Crux: DOIN’IT w/ DJ DESUE & THE KUT Harry Klein: TRAUM A: JONAS WAHRLICH (Eminor, Der Hut, Hamburg), LIZA Kammerspiele: Werkraum: Premiere 20h: Der Bus von Lukas Bärfuss Kong: Ritournelle: Konstantin (Giegling, Weimar), Brane & Staab Kunsthalle: Harry Klein pres.: BUBBLE DUCK CSD PARTY: ALKALINO, MELLOWFLEX, BOB ABACHTZEHNUHR Pimpernel: CEES Rathaus Clubbing: HARRY KLEIN FLOOR: NOÉ & CASIMIR Registratur: NICK WILLIAMS, MICHA (Public Possession) Rote Sonne: ROTE SONNE CSD SPECIAL: MAXIM VON TERENTIEFF, ANETTE PARTY, FINDLING, DAVID GOLDBERG, ALEX DAROUICHE C M Y CM MY CY CMY K 12 sonntag Goldene Bar: Sunday Sundowner Pimpernel: MAGNUS JOHANSON Registratur: HOCHHOUSE: PPF 15 Mittwoch JULI 2015 MI 01.07. GARRY KLEIN . ALKALINO . SHOWACT M!CA . VJ HEILIGENBLUT DO 02.07. EIN HERZ FÜR... MÜCHNER KINDL VERO FUCHSREITER . PHILIPP RIEDL B2B FRANZ FELIX ADAM . VJ 2SPIN 16 donnerstag FR 03.07. ELECTRONIC MONSTER PRES. NO DRAMA ALBUM TOUR THE GLITZ . KOOL & KABUL . SEPARÉE BUDENBEATZ . PARANOPTICS VJ SA 04.07. HARRY KLEIN RECORDS PRES. NEBULA EP GIORGIA ANGIULI BENNA . MICHAEL H. . LICHT + SPIEL SEPARÉE LIVE VJ MI 08.07. GARRY KLEIN MEETS DOK.FEST MI 08.07. AB 20:30 UHR GARRY KLEIN MEETS DOK.FEST FILMVORFÜHRUNG „THE UNIVERSE OF KEITH HARING“ ppF . SHOWACT LES SAUVAGES . VJ RMO MOLTEN MOODS LABELNIGHT HARRY KLEIN PRES. SLUTWALK . DAVID GOLDBERG EINER WENIGER LIVE . JONAS YAMER . VJ FIN VISUALS DO 09.07. FR 10.07. ALL NIGHT LONG SA 11.07. TRAUM A KAROTTE . VJ & ANSCHLIESSENDEM FILMGESPRÄCH MIT ROGER DIEDEREN (DIREKTOR KUNSTHALLE MÜNCHEN) UND MICHAEL TAPPE (MÜNCHNER AIDS-HILFE) INDIVISUAL SA 11.07. AB 12 UHR KAROTTE SPIELT JONAS WAHRLICH AUF DEM MÜNCHNER AIDS-HILFE-WAGEN LIZA . VJ OPTOPUSSIES ZUM CSD SA 11.07. AB 22 UHR @ KUNSTHALLE MÜNCHEN BUBBLE DUCK CSD PARTY MI 15.07. GARRY KLEIN FLORIAN REITH . VJ OCUPHORIE DO 16.07. EIN HERZ FÜR... BEIJING MICKEY ZHANG . BENNA . VJ 2SPIN FR 17.07. NO GUTS, NO GLORY ALKALINO . MELLOWFLEX BOB ABACHTZEHNUHR DIEGO KRAUSE JOOLZ . VITAL ELECTRONICA SA 11.07. AB 22 UHR @ RATHAUS CLUBBING VJ SA 18.07. WHEN DARK BECOMES LIGHT KARMON . CASIMIR . VJ GARRY KLEIN FLOOR: NOÉ . CASIMIR KEITH HARING VISUALS BY AUTOPILOT LICHT+SPIEL MI 22.07. GARRY KLEIN POENITSCH & JAKOPIC . SHOWACT VIVIENNE VILLAIN . VJ PROXIMAL DO 23.07. CAPSOLÉ – BRETT À PORTER JOOLZ . FREDDY KLEIN . STEFAN WIMMER SEBASTIAN DIETLMEIER . VJ WØRKFLØW FR 24.07. LABOR UNDERGROUND RENAISSANCE SO(U)L | G..ERROR YANIV TAL . DAS STADTKIND . ANALOG RHYTHM . VJ 4 YOUR EYE SA 25.07. ://ABOUT BLANK RESIDENT NIGHT BARBARA HOFFMANN JESSAMINE . PAUL TIEDJE . MO VJ MI 29.07. GARRY KLEIN NOÉ . DEAN DEVILLE . VJ TPS NOSTROMO DO 30.07. WHY NOT Zora MARVIN ALOYS . SCHEGG . HDSN VJ OCUPHORIE FR 31.07. MIESE MASCHINE FIEDEL Crux: MIXWOCH Harry Klein: Garry Klein: FLORIAN REITH & BOB ABACHTZEHNUHR Kong: Typische Party Pimpernel: MALIBEE BERGHAIN RESIDENT Goldene Bar: Thursday hideout Harry Klein: Ein Herz Für... BEIJING: MICKEY ZHANG (o2culture, Peking), BENNA Pimpernel: CARL ALIVE Registratur: SOUNDTRACK: MARTIN PETER Rote Sonne: OIS CHICAGO: FUNKER, PAUL JUNK, MARTIN PETER, CACIDY, THE ANARCHY SKYWALKERS 17 Freitag Bobbeaman: Soul Clap Crux: NICE! like PALM TREES: ISNICETOMITJA & MONACO BASS Harvest: Bloc Party: Food, Drinks, Music, Balloons Harry Klein: DIEGO KRAUSE (Beste Modus, Unison Wax, Apollonia, Berlin), JOOLZ Kong: Local Motors: Michal Zietara (OSBA, Berlin), Philipp von Bergmann (Ilian Tape), Flo Scheuer (downstairs), Jonas Hammerer & Funker (Beschtes Leben) Maximiliansforum: Gegenwart x 11 Videoscreening 19 bis 22h Miao: Ben Mono Pimpernel: ELIAZAR NOBA (Default Machine,) Sammlung Goetz: Natalie Djurberg Open-Air Filmfest Sprout Studio: Opening Party, Zieblandstr. 2 Registratur: HENRY GILLES Rote Sonne: ARIL BRIKHA live! (Art of Vengeance, SE), FRIKO (City Club, M8/Augsburg), MATZE CRAMER Villa Stuck: Sommerfest 18 samstag Bobbeaman: Ed Moses Sommerfest Crux: 100BLACKDOLPHINS Harry Klein: KARMON (Diynamics), CASIMIR Jetzendorf: Puch Open Air: Tocotronic, The Notwist, Blumenfeld, Die Goldenen Zitronen, u.a. Kong: Farbe am Morgen: Burnin Tears ( Luv Shack Records, Wien), Damnitsdisco (Ritournelle) Pimpernel: GILBERT MARTINI (Sunset Rec.) Registratur: DELICIOUS AGAIN: LEROY Rote Sonne: CANDY CLUB: MARY MAUDE (Candy Club, Muc), SHEILA CHIPPERFIELD (Elastica, London, Berlin) 19 sonntag Galopprennbahn riem: Greenfields 2015: SvenVäth, Carl Cox, Dj Koze, Davide Squillace, u.a. Goldene Bar: Sunday Sundowner Pimpernel: H-TORK Registratur: HOCHHOUSE: YVY 22 mittwoch Crux: MIXWOCH Harry Klein: GARRY KLEIN: POENITSCH & JAKOPIC (Disco Art Rec., blauephase rec., München), VIVIENNE VILLAIN Kong: Typische Party Pimpernel: ANDI MALANDERS (UKNOWYmusic) 23 donnerstag Goldene Bar: Thursday Hideout Harry Klein: Capsolé: JOOLZ, FREDDY KLEIN, STEFAN WIMMER, SEBASTIAN DIETLMEIER Pimpernel: ADRIAN BAHIL (Blue Dye Records) Registratur: SOUNDTRACK: FLO SCHEUER Rote Sonne: 10 Jahre Rote Sonne 23.7.-1.8. / SALTA MONTES: NICOLAS JAAR (Clown & Sunset, NYC), ACID PAULI (Clown & Sunset, Crosstown Rebels) Schauburg: Gastspiel: Zirkus der Kuscheltiere von "Die Pyromantiker" 23.7.-26.7. 24 freitag Bobbeaman: Keep it simple: Muallem all night long Crux: NICE! like TOO BUSY TO HATE: DAN GEROUS, TOMMY MONTANA Harry Klein: LABOR UNDERGROUND RE- 2 0 1 5 NAISSANCE, SO(U)L, G..ERROR, YANIV TA, DAS STADTKIND, ANALOG RHYTHM Kong: On The Drop: Man Makes Music Label Night: Erosion Flow (Man Makes Music, Kopenhagen), Asa 808 (Man Makes Music, Berlin), Veli x Viwo (On The Drop), Lili Tralala (On The Drop) Pimpernel: TONIO BARRIENTOS (D-Edge, Monique Musique) Registratur: SUPREME VISIONS OF LOONEY TOONES: BENJAMIN FRÖHLICH Rote Sonne: DETROIT SWINDLE (Dirt Crew, Heist Recordings, Amsterdam), THE ANALOG ROLAND ORCHESTRA live!, PHILIPP VON BERGMANN, KAREEM EL MORR, LIZA, SIMON D 25 samstag Bobbeaman: Sweetest Pain: Roland Appel all nigth long Crux: CRUX SUMMER JAM WARM UP PARTY Garching: Back to the Woods: Mitland, Ata, Lake People, u.a. Harry Klein: ://ABOUT BLANK, Berlin: BARBARA HOFFMANN & JESSAMINE Pimpernel: PHILIPP WEINAST & MICHAEL REUBEL Registratur: ATLAS: SAN QUENTIN, BOSTRO PESOPEO Rote Sonne: MOUSE ON MARS live! (Monkeytown, Berlin), 808 STATE DJ-Set (Manchester), UPSTART, MAXIM VON TERENTIEFF, DEEP DOWN DAVE, LESTER JONES 26 sonntag Goldene Bar: Sunday Sundowner Klangheilzentrum München: Die Trommelkinder in Concert, Das groSSe Konzert-Erlebnis für die ganze Familie, 15h Pimpernel: DANIEL LEVEZ Registratur: HOCHHOUSE: POENITSCH & JAKOPIC Rote Sonne: CANDY CLUB SOMMERFEST mit BBQ, Outdoor Dancefloor und THOMAS LECHNER & FREUND* Juli STEPHAN KAUSSNER . VJ OPTOPUSSIES IMMA e.V. wird gefördert durch die LH München, Sozialreferat I MM A CAF E 1507-AZ-HarryKlein-A6.indd 1 18.06.15 15:25 Junge Lesben* JuLeZ* immer donnerstags ab 18 Uhr im IMMA-Café Informationen holen Coming Out Jahnstraße 38 80469 München Fon: 089 / 23 88 91-40/-43 zora-gruppen@imma.de www.julez-muenchen.de chillen Ausflüge kickern Pimpernel: AREL & SCHAEFER (Freiraum Kollektiv) Rote Sonne: WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET präsentiert BIOSTOFF. Nicht alles Schlucken. Theater im Club 28 dienstag Lenbachhaus: Facts & Fiction - Talk und Screening von Gabriel S Moses, 19h Pimpernel: LEO KANE (Love Harder Rec.) Rote Sonne: WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET präsentiert BIOSTOFF. Nicht alles Schlucken. Theater im Club 29 mittwoch Crux: MIXWOCH Harry Klein: Garry Klein: NOÉ, DEAN DEVILLE, BOB ABACHTZEHNUHR Kong: Typische Party Pimpernel: RAÚL DUQUE & MICHA WOJU Rote Sonne: F.S.K. (FREIWILLIGE SELBSTKONTROLE) live! (Buback, Disko B, Sub-Up-Records, Muc), SCHAMONI MUSIK SERVICE: PROTEIN live!, PICO, LEROY & TOM live! (Das Weiße Pferd, Das Hobos), BELP Ledererstr. 3 | München | crux.me 30 donnerstag Goldene Bar: Thursday Hideout Harry Klein: MARVIN ALOYS (Bedroom House Records UK, Pratersauna, Muc), SCHEGG (Tach & Nacht, Toy Tonics, Fundbureau, Muc), HDSN (Norobot Music US) Registratur: SOUNDTRACK: VELI X VIWO Pimpernel: ALEX MALLIOS & SURPRISE ACT Rote Sonne: DAVID JACH (Hive Audio, Get Physical), CURTIS NEWTON, RAINER WAHNSINN, CHRIS ZEITLMEIER 31 freitag Bobbeaman: Dinky TypIsche Party Mi 01.07.15 MCDJ Elon Resolute • New York Zenker Brothers Ilian Tape • München Fr 03.07.15 lachen kochen & essen DJ KOZE Davide Squillace RENE VAITL Sponsored by: Crux: NICE! like SHORTY WANNA BE A THUG: PRETTY BOY, SHOGUN Harry Klein: FIEDEL (Berghain Resident, Ostgut Ton, Berlin), STEPHAN KAUSSNER Kong: Me Hungry!: Paul and The Hungry Wolf all night long MMA: Tuesday Slump mit Skudge Pimpernel: PHILIPP KROTH (Doppelherz) Registratur: FASAAN RECORDINGS, GOLDEN IVY & PRINS EMANUEL (Stockholm) Rote Sonne: HYPIE HYPIE SCHLACHTHOFBRONX live!, ELIJAH & SKILLIAM (Butterz, Rinse, London), TAMING THE WHITE RHINO, DEMINT , RAS, SEAHORSE, TOP SHOTTA & SHARLATAN Local Motors Michal Zietara OSBA • Berlin Philipp von Bergmann Ilian Tape • München Flo Scheuer Downstairs • München Jonas Hammerer & Funker Beschtes Leben • München Fr 17.07.15 Club Autonomica Kasper Bjørke Correspondant • Kopenhagen Innelea Musica Autonomica • München Sa 04.07.15 Farbe am Morgen Burnin Tears Luv Shack Records • Wien Damnitdisco Ritournelle • München Sa 18.07.15 TypIsche Party Mi 08.07.15 TypIsche Party Mi 22.07.15 Baba Stiltz Studio Barnhus • Stockholm Rhode & Brown Toy Tonics • München Fr 10.07.15 On The Drop ManMakeMusic Label Night Erosion Flow ManMakeMusic • Kopenhagen Asa 808 ManMakeMusic • Berlin Veli x Viwo On The Drop • München Lili Tralala On The Drop • München Fr 24.07.15 TypIsche Party Mi 15.07.15 SVEN VATH /CARL COX VVK: WOR LDLEAGUE.DE Zora Gruppen und Schulprojekte für Mädchen und junge Frauen 27 Montag Ritournelle Konstantin Giegling • Weimar Brane & Staab Ritournelle • München Sa 11.07.15 Hier treffen sich Unterstützung bekommen Sa.11.07.2015 | 23 h TypIsche Party Mi 29.07.15 Me Hungry! Paul and The Hungry Wolf all night long Kong • München Fr 31.07.15 INFO: FACEBOOK.COM/GR EENFIELDSOA Presented by: Bild Peter Kaaden Design Bureau Mirko Borsche