Oma und Opa - Aschaffenburg
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Oma und Opa - Aschaffenburg
Schlaue Graue Ausgabe Herbst/Winter 2010 Journal für Aschaffenburg Oma und Opa – Retter in der Not Leben in Zeiten des Krieges – Wiedersehen nach neun Jahren Erst Apotheker, jetzt Busfahrer – Werner Henke lebt eine Vision 114210_10425855001_444.QXD 05.11.2010 11:17 Uhr Seite 1 Aschaffenburg · Bodelschwinghstraße · Nähe Hauptbahnhof · Kundenparkplatz Telefon 0 60 21 / 38 26 · www.moebel-schwind.de · info@moebel-schwind.de Mo.– Fr. 9.30 –18.30 Uhr · Sa. 9.30 –17.00 Uhr Foto: Main-Echo-Archiv Inhalt Titel Großeltern: Oma und Opa – Retter in der Not 4 Wenn Familien eine Oma „leihen“ 6 Rezept: Feine Butterplätzchen 8 Stadtgeschehen Tauben in der Stadt: Pro/Contra 9 Lebensgeschichten Warten, hoffen, leben in Zeiten des Krieges 10 Rentner haben Zeit 12 Reisen Liebe Leserinnen und Leser, in der allgemeinen Wahrnehmung wird Alter immer noch zu oft mit Gebrechen, Hilfsbedürftigkeit und steigenden Gesundheitskosten in Verbindung gebracht. Dies geht so weit, dass von einem neuen Generationenkonflikt die Rede ist. Dabei haben die Alten den Jungen so viel zu geben: Ganz abgesehen von den materiellen Gütern, die an die Generation der Jungen fließen, setzen die Älteren ihre Zeit, Geduld und Erfahrung ein bei der Kinderbetreuung oder im freiwilligen Engagement für die Allgemeinheit. Dies stellt eine erhebliche Entlastung der durch Kindererziehung und Broterwerb eingespannten Elterngeneration dar. Außerdem sind die Großeltern bei ihren Enkeln meist sehr beliebt, da sie oft viel gelassener mit ihnen umgehen können. Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen nicht nur glücklicher sind, sondern auch bei guter Gesundheit bleiben, wenn sie ihr Leben sinnvoll gestalten können. Gesellschaftliches Engagement kommt folglich nicht nur dem jeweiligen Verein oder der jeweiligen Kirchengemeinde zu Gute, sondern es bereichert auch das Leben des ehrenamtlich Tätigen. Daher gilt mein Dank an dieser Stelle all denen, die sich bereits auf vielen Gebieten einsetzen und meine Ermunterung denen, die über ein Engagement nachdenken. Ich wünsche Ihnen eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit und verbleibe Ihr Oberbürgermeister Busreisen für Bedürftige: Ein Stück Lebensfreude schenken 14 Stadtgeschehen Erinnerungskisten gegen das Vergessen 16 Kettenschiffe: Fast vergessenes Kapitel der Mainschifffahrt 17 Generationen Kraus goes Ehrenamt 18 Vermischtes Nicht so laut vor Bethlehem 20 Straßennamen: Die Badergasse 21 Gedächtnistraining 22 Kreuzworträtsel 23 Rollende Werbung für das Ehrenamt 24 „Nachgedacht ...“ 26 Impressum 26 3 Titel Oma und Opa – Retter in Aus dem Leben einer engagierten und begeisterten Oma „Weil ihr immer für uns da seid, weil es bei Oma den besten Kuchen gibt, weil Opa immer so schöne Geschichten von früher erzählen kann, weil ihr uns immer das erlaubt, was wir zu Hause nicht dürfen (fernsehen, länger aufbleiben...), wird es höchste Zeit, dass ihr von uns diese Urkunde verliehen bekommt: Ihr seid die besten Großeltern der Welt!“ (Aus: Gerdi Stoll & Ute Mayer, Unsere gesellschaftDie gesellNur für Großeltern, SCM-Verlag 2009) liche Veränderung schaftliche zeigt gleichzeitig imLandschaft mer mehr alleinerziehende Elternverändert sich. Immer mehr Frauen, die Mütter werden, bleiben teile. Berufstätigkeit und Erziehung ist meist ein Balanceakt. Mütter berufstätig und legen keine langsind heutzutage in der Arbeitswelt jährige Kinderpause mehr ein. Kommunalpolitiker, Familienminis- voll oder teilweise integriert und ter, sie alle versuchen deshalb, mehr gleichberechtigt mit dem Vater des Kindes in Verantwortung für flächendeckende BetreuungsstätErziehung und Lebenshaltungsten für Kinder zu ermöglichen. kosten. Großfamilien von einst, In größeren Kommunen gelingt wo mehrere Generationen unter das bisher besser als in kleinen. einem Dach lebten, erledigten die Ganztagsschulen als normale EinErziehung weit müheloser. Heute richtung sind auch hier in unserer bedarf es da oft einer ausgetüftelStadt noch Zukunftsmusik. 4 ten Logistik, um alles unter einen Hut zu bringen. Fakt ist: Meist sind Mutter und Vater berufstätig. Im Regelfall kümmern sich, falls es das in der Nähe gibt, Kindergarten, Kindertagesstätte und Hort um die Erziehung, wenn die Eltern bei der Arbeit sind. Um halb sieben auf der Autobahn Aber wer kennt nicht die Ausnahmesituationen, die dieses vermeintlich gut organisierte Netzwerk ins Wanken bringt? Da ist als erstes die plötzliche Krankheit des Kindes Schulferien überschreiten meistens das Quantum der Urlaubszeit der Eltern, die Differenz überbrückt – na wer? Oma und/oder Opa. Vorlesen ist immer noch Oma-Sache. – was tun? Oft haben die Eltern unumstößliche berufliche Termine. Also muss die Oma her! Wenn bei mir etwa um 6 Uhr früh das Telefon läutet, weiß ich, es ist ein SOS-Ruf und meist ist eines der Kinder krank. Innerhalb einer halben Stunde bin ich dann auf der Autobahn in Richtung Frankfurt. Andere SOS-Rufe sind möglich, etwa wenn es die Eltern nicht schaffen, zu den Abholzeiten der Betreuungsstätten pünktlich zu erscheinen. Also muss auch hier die Oma her! Die Großeltern haben auch Nothelferfunktion in ganz anderen Bereichen, zum Beispiel in Familienbetrieben. Das Geschäft wird von der jungen Generation geführt, auch hier wird meist ein unvorhergesehener Ausfall von Oma oder Opa wettgemacht. Großeltern funktionieren auch als Taxiservice zu Sportterminen, Kindergeburtstagen, Arztbesuchen oder Musikschulen. Auch Eltern brauchen hin und wieder für ein, zwei Tage eine Auszeit von ihren Kindern. Die Omas haben für solche Bedürfnisse Verständnis und freuen sich, ihre Ich zeige hier nur die häufigsten SOS-Rufe an Omas und Opas. Diese Appelle beschränken sich aber nicht nur auf leibliche Großeltern, sie können auch auf Leihomas und -opas ausgeweitet werden. Viele Kommunen haben ein Netzwerk von freiwilligen Helfern – in Aschaffenburg ist es die WABE, die ehrenamtliche Hilfe organisiert und unterstützt (siehe auch Seite 6). Leihomas übernehmen vielseitige Dienste an Müttern und Kindern. Unser Gesellschaftsleben kann nur funktionieren, wenn auch die freiwilligen Hilfen aktiv bleiben. Die vielen staatlichen Einrichtungen sind zwar verbessert und vergrößert worden, aber Ausnahmesituationen fangen sie nicht auf. DOROTHEE LAGRAFF Auf den Schultern von Opa Teddy fühlt Eva sich immer wohl. Foto: Fritz Lagraff Foto: Fritz Lagraff Auch Leihomas können helfen Enkel bei sich zu haben, freuen sich aber auch, sie wieder abliefern zu können. Titel der Not Schulferien, Kindergartenurlaubszeiten, plötzliche Schulschließung, (Heizungsdefekt, Wasserschaden usw.) fordern ebenso spontane Notregelungen. Wieder ist Oma an der Reihe. Auch Mütter und Väter können krank werden, ob nun zu Hause oder im Krankenhaus, die Kinder brauchen Betreuung. Auch hier springen Oma oder Opa ein. 5 Titel Wenn Familien eine Oma „leihen“ Großeltern sind unersetzlich – Oder doch? – Die Idee der Leihgroßeltern „Leihoma und Leihopa“. Was sollen denn diese Begriffe bedeuten, werden sich viele Ältere fragen, wenn sie zum ersten Mal davon hören oder lesen und nur die herkömmlichen familiären Strukturen kennen. Vorurteile und Bedenken machen sich eventuell breit: Fremde Leute sollen die Kinder beaufsichtigen oder sich quasi in den Familienalltag einmischen beziehungsweise Einblick nehmen? Das mag vielen seltsam erscheinen. Vor über zehn Jahren wurde die Idee der Leihoma aus der Not heraus im Vorarlberg geboren und umgesetzt. Nun gibt es ähnliche Organisationen mittlerweile überall in Deutschland. Früher war es meist selbstverständlich, dass die verwitwete Oma oder der allein stehende Opa im Haushalt eines seiner Kinder mit lebte. Nach dem Krieg waren viele Frauen und Familien auf einen Nebenerwerb angewiesen, sei es, dass die Ehemänner aus dem Krieg nicht mehr heimkehrten, sehr spät aus der Gefangenschaft kamen, sich erst Arbeit suchen mussten oder noch sehr wenig verdienten. Auch musste vieles wieder aufgebaut werden, was durch den Krieg zerstört worden war. Dann war es natürlich praktisch und willkommen, eine Bezugsperson im Haus zu haben, die ein warmes Mittagessen bereit hielt, wenn die Kinder aus der Schule kamen, bei den Hausaufgaben half, einfach nach dem Rechten sah und für alle Sorgen und Probleme ein offenes Ohr hatte. Geschichten lauschen Meine Geschwister und ich genossen es, eine Oma zu haben und denken heute noch mit viel Liebe und guten Erinnerungen an sie zurück. Auf der einen Seite war sie zwar streng, hatte uns immer im 6 Auge, denn sie hatte Angst, dass wir etwas anstellten oder dass uns etwas zustoßen könnte – andererseits war sie nachsichtig und gutmütig, steckte uns auch mal für kleine Handreichungen ein paar Groschen zu. Sie verwöhnte uns einfach und war immer für uns da, wenn die Eltern zu beschäftigt waren. Vor allem lauschten wir gerne den Geschichten und Erzählungen aus ihrer Kindheit. Zucker- und Apfelbreibrot Die Küche war der Lebensmittelpunkt – der Treffpunkt für die ganze Familie, in der oft auch ein bequemes Sofa stand. Früher wurden meist nur die Küchen mit dem Herd beheizt, sonstige Zimmer blieben kalt, das Wohnzimmer, die gute Stube, falls vorhanden, wurde nur an Sonntagen bzw. an Festtagen benutzt. Ich sehe noch heute die Eisblumen an den einfach verglasten Fenstern vor mir. Abends kuschelten wir uns in unser warmes Bett, da unsere Oma rechtzeitig eine mit heißem Wasser gefüllte eiserne Bettflasche unter die Bettdecke gelegt hatte. Einige kennen vielleicht auch noch Backsteine, die auf der Herdplatte Hitze speicherten und damit später die Nachtlager erwärmten. Ja, der gute alte Küchenherd, der beim Morgengrauen schon angeschürt wurde, den ganzen Tag heißes Wasser bereit hielt, auf dem gute Süppchen und sonstige deftige Speisen gekocht und warm gehalten wurden. Nachmittags, wenn wir frierend vom Nachmittagsunterricht oder vom Spielen kamen, dann versorgte uns unsere Oma mit heißer Milch oder mit Kakao sowie wahlweise mit Marmeladen-, Zuckeroder Apfelbreibroten. Nicht zu vergessen – Brot mit Banane belegt oder, wenn man es deftig liebte, mit Griebenschmalz bestrichen – schmeckte uns Kindern besonders gut. Süßigkeiten gab es nur selten, nur zu besonderen Gelegenheiten. Meine Geschwister und ich trugen Zeitschriften aus und bekamen dafür eine kleine Belohnung. Und heute: Da ist die Wahloma, der Wahlopa oder die Wahlverwandschaft eine gute Alternative. Denn oft fühlen sich die jungen Eltern oder Alleinerziehende ziemlich allein gelassen mit ihrer Sorge um eine gute Betreuung und Obhut für ihre Kinder. Sie können aus vielerlei Gründen nicht auf die eigenen Eltern zurückgreifen, da sie vielleicht nicht in der Nähe wohnen, selber noch berufstätig sind, andere Interessen haben oder kein Kontakt mehr zu ihnen besteht. Aber für die Kinder ist es so wichtig, eine Oma oder einen Opa, sprich sozialen Kontakt und Umgang mit älteren Personen zu haben. Auch die Erziehenden profitieren von den Lebenserfahrungen der Älteren und erhalten wertvolle Tipps in der Kindererziehung. Die Älteren wiederum können viele Dinge und Gewohnheiten für sich überdenken oder mit anderen Augen sehen. Oft ergeben sich im Laufe der Zeit familienähnliche, freundschaftliche Beziehungen zwischen Jung und Alt. Es ist ein Geben und Nehmen und jeder profitiert auf seine Weise davon. Sollten Sie, liebe Leserin oder Leser, Zeit und Lust haben, eine Oma/ Opa-Ersatzrolle zu übernehmen, dann können sie sich an die WABE, Aschaffenburger Bürger engagieren sich, Goldbacher Straße 13, 63739 Aschaffenburg, Telefon 06021/404 70 11, E-Mail info@ehrenamt-ab.de wenden oder im Internet unter www.ehrenamt-ab.de informieren. SONJA HARTMANN Anzeige Drescher Titel Feine Butterplätzchen Ein Rezept meiner Oma, gut geeignet zum Backen mit den Enkeln… Zutaten: Zubereitung: 500 g Butter 250 g Zucker 4 Eigelb abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone 2-3 EL trockener Weißwein 750 g Mehl 2 Eigelb u. Liebesperlen zum Garnieren Ausstechformen Die Zutaten (außer zwei Eigelb und den Liebesperlen) der Reihe nach zu einem Teig verarbeiten. Den Teig in Klarsichtfolie eingeschlagen an einem kühlen Ort mindestens 6 Stunden (besser noch über Nacht) ruhen lassen, damit er entspannen kann und besser zu verarbeiten ist. Dann kommen die Enkel zum Einsatz: Den Teig ausrollen (möglichst dünn!) und ausstechen. Mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit Liebesperlen bestreuen. Auf einem gefetteten Backblech 180-200 °C auf mittlerer Schiene ca. 10 Minuten hellbraun backen (Achtung: dabei bleiben, wäre doch schade, wenn sie verbrennen). Nach dem Auskühlen in einer luftdichten Dose aufbewahren. Die Mengen sind so reichlich bemessen, dass am Ende (nach dem Teig-Naschen und Sofort-Probieren) auch noch ein Vorrat übrig bleibt. Aus den überzähligen Eiweißen können Sie ein weißes Omelette zubereiten oder beispielsweise Zimtsterne daraus machen, bei denen viele davon benötigt werden. Fotos: pixelio.de Gutes Gelingen! Anz. Matthias-Claudius-Haus 8 Mü Es ist ein Dauerthema in fast jeder Stadt, so auch in Aschaffenburg: Tauben. Wenn sie auch zum Markusplatz in Venedig gehören wie die Enten auf den See im Aschaffenburger Schöntal, dann werden sie von den Bewohnern in Städten doch immer mit zwiespältigen Gefühlen gesehen. Für die einen sind es die „Ratten der Lüfte“, für die anderen zeugen sie von Romantik, Verliebtheit und Frieden. Wir lassen zwei Autoren zu Wort kommen – einmal pro und einmal contra Tauben in der Stadt. Foto: pixelio.de Tauben in der Stadt contra Wir müssen klar zwischen Tierliebe und Tierquälerei unterscheiden, besonders beim Thema Stadttauben. Stadttauben vermehren sich rapide, da sie mehrfach im Jahr brüten. Ihr Nahrungsangebot in der Stadt ist riesig, nicht zuletzt auch bedingt durch unüberlegtes Füttern beziehungsweise unachtsam weggeworfene Essensreste. Das ist gegen die Natur und es verenden viele Jungtauben, weil in der Stadt keine artgerechte Aufzucht gegeben ist. Tauben werden nicht zu Unrecht auch als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet, denn sie sind Überträger von Parasiten wie Zecken, Milben oder Wanzen auf Mensch und Haustier. Ihr Kot an Gebäuden verschandelt und schädigt Hauswände und verursacht oft hohe Reinigungskosten. Zu Recht sollte deshalb Nistplätze an Gebäuden entfernt werden, wie eine Stadtverordnung in Aschaffenburg besagt. Lassen wir uns nicht von falscher Sentimentalität leiten, die Stadttaube ist keine liebe Friedenstaube, sondern ein Umweltverschmutzer. DOROTHEE LAGRAFF Tauben in der Stadt pro Tauben sind immer Teil einer Stadt. Sie suchen die Nähe des Menschen, weil er ihnen eine gute Futterquelle liefert. Schon die alten Chinesen hatten reichlich verzierte Taubenhäuser in ihren Gärten, um sich an deren Gesang in der Morgen- und Abenddämmerung und an ihrer zerbrechlichen Schönheit zu erfreuen. Manche Städte wie zum Beispiel Dillingen kehren zu der Tradition des eigens errichteten Taubenschlags in der Stadtmitte zurück, um auf diese Weise einer zu starken Vermehrung und zu viel Kot an Hausfassaden Herr zu werden. Die Eier werden vor dem Brüten gegen Gipseier ausgetauscht, und um die Tiere gesund zu erhalten, werden sie artgerecht gefüttert. Außerdem wird der Schlag regelmäßig gereinigt, da der meiste Kot an der Brutstelle anfällt. Wer die Vögel also ohne schlechte Emotionen betrachtet und sie auch nicht extra und falsch füttert, kann sich an einem Tier erfreuen, das die Menschheit immer begleitet und inspiriert hat. Eine Taube mit einem Ölzweig im Schnabel kündigte Noah das Ende der Sintflut an. Der Heilige Geist kommt in Form einer Taube über die Christen – Pablo Picasso hat für seine 1949 gezeichnete Taube mit Ölzweig den Weltfriedenspreis erhalten und sie so zum Symbol der internationalen Friedensbewegung erhoben. Und jeder kennt das Bild von den Turteltäubchen als Ausdruck von innigster Verliebtheit. Schade, wenn wir das nicht auch vor Augen haben, wenn wir Tauben in der Stadt sehen. Vermischtes Tauben in der Stadt: pro/contra SABINE SCHÖMIG 9 Lebensgeschichte Warten, hoffen, leben in Zeiten Aus Briefen gelesen – Ein persönlicher Rückblick der Tochter Neulich beim Stöbern entdeckte ich alte Briefe meiner Eltern. Mit der Erlaubnis meines Vaters durfte ich sie lesen und so konnte ich mich ein wenig in die damalige Zeit versetzen und einfühlen. Mein Vater war insgesamt neun Jahre von zu Hause weg, davon sechs Jahre in Gefangenschaft. Beim Aufenthalt in den Gefangenenlagern gab es meist, wenn überhaupt, nur verschimmeltes Brot, so erzählte er. Das Wasser, das die Gefangenen bekamen, konnte nur abgekocht zu sich genommen werden. Mein Vater hatte es in der Gefangenschaft in Tunis und später in der Provinz Garonne in Südfrankreich bei seinen „Herrschaften“ relativ gut getroffen, und es gelang ihm, obwohl er noch sehr jung war, durch seine Vielseitigkeit und seine Anpassungsfähigkeit die Zeit einigermaßen gut zu überbrücken. In Tunis konnte er in einem kleinen Backofen, den ein Mitgefangener gebaut hatte, zweimal in der Woche Weißbrot für die ganze Mannschaft backen. Einmal pro Woche bekamen sie eine Ration Nudeln, Ziegen- oder Hammelfleisch und Rotwein. Ja, da konnte er es als junger Mann aushalten, der mit zehn Geschwistern aufgewachsen war. Der Vater 10 war schon früh gestorben, für den auch deshalb Armut und Entbehrung kein Fremdwort war. Wenn nur nicht das Heimweh nach den Lieben gewesen wäre… Gärtner blieb er gern Das letzte Jahr in Kriegsgefangenschaft verlebte mein Vater in Garonne. Dort meldete er sich für den Arbeitseinsatz als Gärtner, obwohl er keinerlei Erfahrung in der Pflege von Zitronen- und Orangenbäumen hatte. Doch auch hier konnte er durch seine rasche Auffassungsgabe und sein umgängliches Wesen gut arbeiten und wurde gut behandelt. Das Gärtnern wurde später zu Hause Vaters Leidenschaft und Lieblingsbeschäftigung. Auch heute bearbeitet er mit fast 90 Jahren noch sein Erdbeerfeld, erntet Brombeeren und Himbeeren und verarbeitet sie zu Säften oder Gelees. Vom „Kopfgeld“ einen Hund Auch zu Hause ging es nicht gerade zu wie im Paradies: Besonders die Jahre 1946/47 waren von Not und Hunger geprägt, da die Lebensmittel streng rationiert wurden und nur durch Bezugsscheine erhältlich waren. Der Schwarzmarkt florierte und das beliebteste Tauschmittel hierbei waren Zigaretten – sofern man welche hatte. Mein Vater konnte aus der Gefangenschaft etwas Tabak von den Feldern seines Herrn an meine Mutter und ihre Familie schicken. Die Reichsmark war weitgehend wertlos geworden und bei der Währungsreform im Juni 1948 wurde sie endgültig von der Deutschen Mark abgelöst. Meine Mutter schrieb ärgerlich, „hätte ich mir doch für die verlorenen 800 Reichsmark noch was gegönnt, nun sind sie weg“. Jeder erhielt ein „Kopfgeld“ von 40 und später noch einmal 20 DM. Meine Mutter kaufte sich davon einen kleinen Hund, der ihr die lange Wartezeit auf meinen Vater ein bisschen erträglicher machte. Neun Jahre Sehnsucht Wie durch Geisterhand waren die Auslagen und Geschäfte nach der Währungsreform wieder mit Waren gefüllt – doch um sich all das leisten zu können, fehlte den meisten Bürgern das nötige Kleingeld. Man verdiente sich ein paar Mark durch Heidelbeerpflücken und bekam für das Pfund gerade mal 60 Pfennig. Wollte man sich beispielsweise den Luxus von Lebensgeschichte des Krieges Damenstrümpfen leisten, musste man dafür lange pflücken, denn diese kosteten 8 Mark. Meine Mutter arbeitete als Bürofachkraft in einem Steinmetzbetrieb. Allerdings musste sie, wenn ihre Chefs ausfielen, auch viele andere Aufgaben übernehmen. In den Sommermonaten gab es auch auf den Feldern und Wiesen viel zu tun, denn meine Großeltern betrieben nebenher – wie früher üblich – Landwirtschaft. Oft mussten Mittagspause und Feierabend herhalten, um die Felder zu bearbeiten hre Neun Ja daheim weg von Lehrmann – on war Ant lgte die Krieg fo n e d f u a chaft – angens f e erg s g ie Kr de wied . ie r lf E e in te bis er se heiraten konn d n u sehen t va ri Fotos: P oder die Ernte einzubringen. Es wurde jedes Familienmitglied eingespannt. Neun lange Jahre des Wartens, der Sehnsucht und Hoffnung auf baldige Heimkehr meines Vaters zehrten natürlich zusätzlich an den Nerven meiner Mutter. So mancher junge Mann versuchte vergeblich, sie für sich zu gewinnen, doch sie blieb eisern. Doch noch Hochzeitsglocken Trotz der vielen Entbehrungen verstanden es die Menschen auch, zu genießen und sich an den schönen Dingen des Lebens zu erfreuen. So waren beispielsweise die Kerb oder die Faschingsbälle etwas ganz Besonderes: Man traf sich bei Livemusik in den Gasthäusern und wer kein Geld für ein Essen hatte, aß eben vorher zu Hause. Man sang im Chor, war, wie meine Mutter, in einer Theatergruppe aktiv oder besuchte ein Fußballspiel am Sonntagnachmittag. Der Sonntag war der einzige freie Tag, den auch viele dazu nutzten, einfach zu schlafen und neue Kräfte zu sammeln, denn sechs Tage in der Woche gefordert sein ist hart für jeden gewesen. Im Oktober 1948 war dann die lange Wartezeit endlich vorbei und mein Vater wurde nach Hause entlassen. Silvester 1948 wurde Verlobung gefeiert und im Mai 1949 läuteten die Hochzeitsglocken. Ein Jahr später erblickte dann das erste von insgesamt fünf Kindern das Licht der Welt. SONJA HARTMANN 11 Lebensgeschichten Rentner haben Zeit... räumen. Der nachfolgende Kunde hatte seine Artikel schon aufgelegt und das Band damit bis zum Ende hin gefüllt. Fotos: mev Wer kennt sie nicht, die Situation: Ich stehe um 18 Uhr müde nach einem arbeitsreichen Tag in der Schlange im Supermarkt. Die Gedanken sind zu Hause bei meiner Familie, für die ich noch ein leckeres Mal bereiten will. Den Einkauf für das schnelle Gericht habe ich im Arm. Krampfhaft versuche ich zu verhindern, dass die einzelnen Artikel auf den Boden fallen. Wenn es vorne weitergehen würde, könnte ich sie auf das Band legen und die Gefahr wäre gebannt. Leider ist das nicht möglich, da ganz vorne ein älterer Herr und eine ältere Dame schleppend ihre Waren, nachdem sie über den Scanner gezogen wurden, in ihren Wagen „Wie war noch gleich der Betrag, 27,83 Euro?“ fragt der ältere Herr, mit der Hand am Ohr, wahrscheinlich hört er schlecht. „Nein es sind 28,73 Euro“ entgegnet die Kassiererin. Der ältere Herr schiebt seine Kappe etwas mehr in den Nacken, damit das Licht in seine Börse fallen kann. Dann zählt er umständlich die Münzen für den krummen Betrag der Kassiererin in die Hand. „Ist das ein 2-Cent oder ein 5-Cent-Stück? Ich habe meine Brille nicht dabei“, fragt er und hält dem Mädchen an der Kasse die Münze hin. „Das ist ein 2-Cent-Stück“, antwortet sie. Ungelenk geht die Suche nach einem 1-Cent-Stück, weiter. „Rentner“ höre ich abfällig von einem Mann mittleren Alters hinter mir. „Können die nicht zu einer Zeit einkaufen, in der rechtschaffene Menschen in der Arbeit sind? Die haben doch genug Zeit“, fügt er noch hinzu. Ich überlege, durch die vielen unterschiedlichen Arbeitszeiten sind immer irgendwelche Menschen in der Arbeit und die anderen haben frei. Mir geht es auch so, ich muss nicht um 18 Uhr einkaufen, ich könnte dafür meine freien Tage nutzen, alles eine Frage der Planung. Auch der Mann, der diese für mich unüberlegte Bemerkung von sich gab, wird nicht sechs Tage pro Woche arbeiten und kann sich einen anderen Zeitpunkt für seinen Einkauf einplanen. Die Rentner sind ein stabiles Glied in unserer Gesellschaft. Neulich hörte ich im Radio, zwei von drei Rentnern unterstützen ihre Kinder oder Enkel, sonst wäre deren Lebensstandard gefährdet. Wir sind eine Generation der Erben, das ist ein Verdienst unserer Rentner. Viele Mütter müssten ihren Beruf aufgeben, gäbe es nicht die erfahrene Oma oder den geduldigen Opa, die an den freien Tagen der Kinderkrippe selbstlos für die Kinderbetreuung einspringen. Auch der Eindruck, dass Rentner niemals Zeit haben, ist nur eine Frage des Standpunkts. Natürlich hat ein Rentner weniger Zeit, seine Lebenszeit ist schon zu zwei Dritteln verstrichen und er muß die ihm verbliebenen Jahre mit den Freuden ausfüllen, die er für seinen Ruhestand vorgesehen hat. Das Paar, das hier scheinbar den Betrieb aufhält, hat sein Pensum an Arbeit mit Sicherheit schon geleistet. Die Bemerkung des Herrn hinter mir (ich schäme mich dafür) haben sie wohl nicht mitbekommen oder sie sind einfach tolerant, denn sie verlassen mit einem freundlichen Lächeln den Supermarkt. MEDUSA „Kino, Kaffee & Klatsch“ Lieblingssessel und Kaffeestückchen Casino – Ihr Kino in Aschaffenburg 12 In unserer Filmreihe laden wir alle Senioren samt deren Familien ein, mit uns einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Nachmittag zu verbringen. Dank unserer Rollstuhlplätze im Großen Haus und einer Induktionsschleife für Träger von Hörgeräten haben wir beste Voraussetzungen geschaffen, allen Gästen uneingeschränktes Kinovergnügen zu bieten. Im Anschluss an die Kinovorführung laden wir Sie ein, sich in unserem gemütlichen Café bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Casino-Kuchen über den Film auszutauschen. „Kino, Kaffee & Klatsch“: Jeden dritten Mittwoch- und den darauffolgenden Samstagmittag im Monat .trahlend St WOHNEN IM ALTER Senioren-Wohnstift St. Elisabeth Hohenzollernring 32 · Telefon 0 60 21 / 355-0 eMail info@senioren-wohnstift.de Ein schöner Lebensabend. „Man spürt, dass die Menschen hier mit dem Herzen bei der Arbeit sind.“ .elisabeth St Senioren-Wohnstift Aschaffenburg Das Fachgeschäft für Individualisten Trachtenmode und noch mehr Besuchen Sie uns von Mittwoch bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 11.00 bis 15.00 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Modestübchen . Goldbacher Str. 7 . 63739 Aschaffenburg . Tel. 06021/5839179 Reise Ein Stück Lebensfreude Werner Henke hat mit 53 Jahren das gemacht, wovon nicht wenige Menschen träumen, was aber kaum jemand wagt: Der Schweinheimer ist komplett ausgestiegen aus seinem Beruf als Geschäftsführer und Apotheker und widmet sich seither der Verwirklichung einer Vision. Er hat einen Busführerschein gemacht, die gemeinnützige Gesellschaft „Reisen ohne Grenzen“ gegründet, sich von dem Geld aus dem Verkauf seines pharmazeutischen Produktionsbetriebs einen MercedesReisebus im Wert von 370.000 Euro gekauft und bietet seither Ausflüge für bedürftige Menschen aus Aschaffenburg an. Sieben Euro kostet eine Fahrt im Schnitt, er selbst nimmt kein Geld dafür, er will in erster Linie das Leuchten in den Augen der Menschen sehen, die oft nach langer Zeit wieder einmal aus der Stadt heraus kommen. Schlaue Graue-Redakteurin Sabine Schömig hat mit ihm über sein neues Leben als Busfahrer in sozialer Mission gesprochen. Wie sind Sie ausgerechnet auf einen Reisebus gekommen? Ich war schon immer technikverliebt. Auf die Idee zu diesem gewaltigen Spurwechsel hat mich ein Schweizer Herzchirurg gebracht, über den das Mercedes Kundenmagazin berichtet hat. Mit Ende 50 hat der alles hingeschmissen, den Lkw-Führerschein gemacht, sich einen feuerroten Truck gekauft und transportiert seither Lebensmittel durch Europa. Zuerst war ich rich- 14 Modernst und innen ganz wie der Bus der Fußball-Nationalmannschaft ausgestattet: der Reisebus von Werner Henke. tig zornig auf ihn, der von einem Extrem ins andere gefallen ist, aber die Idee hat mich nicht losgelassen – und ich kam darauf, älteren Menschen mit manchmal nur 100 Euro Sozialhilfe im Monat zu helfen, mal aus Aschaffenburg heraus zu kommen. Die können sich keine normale Busreise leisten. Wie haben Sie die Idee verwirklicht? Aus dem ersten Gedanken, einen Minibus zu kaufen, ist nach Gesprächen mit Sozialamt, Lebenshilfe und anderen ein dreiachsiger Reisebus geworden mit 40 Sitzplätzen, der im Innenraum eine exakte Kopie des Mannschaftsbusses der deutschen Fußballnationalmannschaft ist. Anfang 2010 hab ich 58 Fahrstunden abgeleistet und 35 Stunden Theorie hinter mich gebracht, um einen Busführerschein zu erwerden, der im übrigen 7000 Euro kostet. Ich habe schnell gemerkt, dass ich das alleine nicht stemmen kann. Da ich seit 25 Jahren bei den Maltesern ehrenamtlich tätig bin – dort auch Rettungsdienstwagen gefahren habe – habe ich dort meine Freunde gefragt, ob sie mich unterstützen könnten. So habe ich ehrenamtliche Helfer gewonnen, die mich beim Service an Bord unterstützen. Außerdem fahren sechs Busfahrer der Stadtwerke in ihrer Freizeit ehrenamtlich für mich. Wie funktioniert die Verpflegung an Bord? In der Regel gibt es Selbstverpflegung. Wir haben alle nötigen Einrichtungen im Bus, sodass unterwegs nicht viel Geld für Restaurants oder Cafés ausgegeben werden muss. Aber jeder kann es so handhaben, wie er möchte und kann. Reisen ohne Grenzen richtet sich nicht nur an Ältere? Was ist die Zielgruppe? Ein weiteres Ziel ist, einen besonders komfortablen luftgefederten Transporter für die reinen Rollstuhlfahrer kaufen, denn wir fahren viel mit dem Verein Lebenshilfe. Über eine Rampe könnten wir etwa acht Rollstühle in den Wagen bringen. Das ist mein Traum. Wie finanzieren Sie Ihr Projekt? Am Anfang aus der eigenen Tasche, aber ich erfahre auch Unterstützung vom Malteser Hilfsdienst, Lions-Club und vom Sozialamt. Weiteren Organisationen habe ich die Idee vorgestellt – und sie waren sehr interessiert. Ich möchte auch Firmen für Spenden mobilisieren. Ich stelle meinen mit allen Hightech-Möglichkeiten ausgestatteten Bus für Unternehmen zur Verfügung, die darin während der Fahrt Konferenzen abhalten können. Auf dem Bus steht das Motto „Lebensfreude schenken“. Was heißt Lebensfreude für Sie? Lebensfreude kann man erreichen ohne viel Geld. Es ist eine Frage der sozialen Kontakte, aufeinander zu- gehen und Spaß haben. Das zählt. Es ist nicht das Luxushotel. Nächstes Jahr wollen wir mehrtägige Kurzurlaube anbieten, zum Beispiel ins Allgäu, und in günstigen Privatpensionen übernachten. Ich selbst sehe das Leben inzwischen sehr differenziert. Die Reichen müssen abgeben, aber die Armen müssen auch etwas für die Gesellschaft tun. Meine Freunde haben mich gefragt: Warum kaufst du dir kein Haus auf Ibiza? Was soll ich damit? Das wäre mir nicht sinnvoll genug. Kontakt: Reisen ohne Grenzen – Aschaffenburg Bodelschwinghstraße 10a 63739 Aschaffenburg (im Hof der Firma Möbel Schwind) Postfach 10 04 15 63703 Aschaffenburg Telefon: 06021/3988-225 Fax: 06021/3988-635 E-Mail: info@reisen-ohne-grenzen.de oder info@aschaffenburger-bus.de Internet: www.aschaffenburgerbus.de Öffnungszeiten des Sekretariats: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 9.30 – 12.30 Uhr Fotos: Sabine Schömig Primär sind es schon Senioren. Jüngere haben in der Regel mehr soziale Kontakte und kommen deshalb auch mehr weg. Aber wir nehmen auch Jüngere mit zu Ausflügen – zum Beispiel aus dem Kinderhospizverein – oder Selbsthilfegruppen. In unserer Satzung steht, das Angebot richtet sich an materiell oder persönlich Hilfsbedürftige. Aber wir grenzen niemanden aus. Normalerweise kostet eine solche Tagesfahrt, wie wir sie anbieten, etwa 30 bis 40 Euro. Wer sich also mehr leisten könnte, darf eine Spende an Bord lassen. Könnten Sie sich vorstellen, noch mehr Busse auf die Räder zu stellen? Reise schenken Vom Apotheker zum Busfahrer – Werner Henke verwirklicht eine Vision 15 Stadtgeschehen Erinnerungskisten gegen das Vergessen Vhs-Programm für Demenzkranke und Angehörige „Schlaue Graue“ haben in der Regel kein Problem, ein passendes Kursangebot im reichhaltigen Programm der Aschaffenburger Volkshochschule (vhs) für sich zu finden. Was aber machen Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung? Birgit Happel hilft demenzkranken Menschen, Erinnerungskisten zu „packen“. Foto: Stadt Aschaffenburg Auch für sie entwickelt die Volkshochschule ständig neue Angebote. Auf Anregung der Demenzstelle und der Behindertenbeauftragten der Stadt Aschaffenburg hat die vhs jetzt zum Beispiel ein Kursprogramm für Menschen mit Demenz und deren Angehörige entworfen. In vier verschiedenen Kursen können die Teilnehmer gemeinsam Gymnastik machen, kochen, Seide bemalen oder eine „Erinnerungskiste“ packen. Birgit Happel leitet den zweistündigen „Packkurs“. Sie hat sich in die Biografiearbeit, wie sie derzeit im Bereich der Altenpflege gerne angewendet wird, gut eingearbeitet. Eine Erinnerungkiste erhält bedeutungsvolle Dinge aus dem Leben der demenzkranken Person. Über diese Gegenstände kann man sich Geschichten erzählen, man kann sie immer wieder in die Hand nehmen und sich daran erfreuen. Wer die Lebensgeschichte der zu pflegenden kranken Menschen genau kennt, kann sich auch besser auf die Pflege zuhause einstellen und eventuell das Gedächtnis des Patienten aktivieren helfen. Das Eintauchen in alte Erinnerungswelten kann demenzkranke Menschen darin unterstützen, die eigene Identität aufrecht zu erhalten und sich zufriedener zu fühlen. Erinnerungen, die auf das Langzeitgedächtnis zurückgreifen, geben ihnen Halt und schaffen somit Vertrautheit. Sich zu erinnern, ist für ältere Menschen eine Möglichkeit, auf ihr Leben zurückzublicken und Freude zu erleben. Die Kurse finden im Frühjahr wieder statt. Anmeldung bei der vhs. Informationen zu den Kursen bei der Beratungsstelle Demenz Untermain unter Telefon 06021/4511117. BIRGIT HAPPEL/ULRIKE KRAUTHEIM-BROUCEK Elisa Seniorenstift – Ihr gutes Zuhause Wünschen auch Sie sich ein Zuhause, das die Behaglichkeit der eigenen Wohnung mit dem Komfort eines guten Hotels verbindet? Mit Restaurant im Haus, einer Bibliothek, Andachtsraum und Gemeinschaftsräumen? rne. Sie ge n e Dann schauen Sie sich jetzt das Elisa-Seniorenstift in Aschaffenburg an. t a ir ber e.de Lernen Sie dort das überzeugende Konzept von Elisa kennen. an – wniorenstift s n u e e Si a-s Rufen www.elis ELISA steht für: Ein Leben in Sicherheit und Aktivität! Das vielfältige Kultur- und Freizeitprogramm wird Sie genauso begeistern wie gemeinsame Feste und Ausflüge. Sie gestalten Ihren Tag nach Lust und Laune und haben die Gewissheit, dass – egal was passiert – immer jemand für Sie da ist. Im Notfall ist Hilfe und medizinische Betreuung bei Tag und Nacht gesichert. Das Elisa Seniorenstift verfügt über 58 Wohnappartements zwischen 26 und 78 Quadratmetern und über 115 Pflegeplätze für Menschen, die der ständigen Hilfe und Betreuung bedürfen. 16 Goldbacher Straße 13 63739 Aschaffenburg • Tel. 0 60 21 / 3 84-0 Erst 1938 wurde letzte „Määkuh“ stillgelegt Vor einigen Monaten war in Aschaffenburg die Zukunft eines im Floßhafen liegenden Kettenschiffes, im Volksmund nur die „Määkuh“ genannt, großes Stadtgespräch. Bis Ende September war auch ein Exemplar eines Werftmodells des MainKettendampfers Nummer 1 als Leihgabe des Deutsche Bahn-Museums in Nürnberg im Aschaffenburger Schlossmuseum zu sehen. Anlass für Schlaue-Graue-Mitarbeiter Peter Nitzschke, die Geschichte der Kettenschiffe in Deutschland und auf dem Main unter die Lupe zu nehmen. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich nach der Erfindung der Dampfmaschine der Maschinenbau und die gesamte Wirtschaft in Deutschland. Damit stieg auch die Menge der Transportgüter. Mit der Dampfmaschine ergab sich die Möglichkeit, maschinelle Schiffsantriebe zu nutzen. Die ersten Dampf-Schlepper kamen auf, doch diese Transportart war teuer und es gab wegen wechselnder Wasserstände und noch nicht ausgebaggerten Fahrrinnen Schwierigkeiten. Stadtgeschehen Kettenschiffe – fast vergessenes Kapitel der Mainschifffahrt Idylle am Main: So sah sie aus, die Määkuh Foto: Main-Echo-Archiv Tarife für Konzessionsabgaben beschäftigten die Regierungen und verteuerten die Frachten. portgünstigen Alternative wurde. Denn viele Bahnstrecken waren kürzer als die Flussstrecken. An der Kette stromaufwärts Und was tat sich am Main? Hier mussten sich mehrere Länder einigen: Hessen, Nassau, Preußen, Bayern, Württemberg. Am 7. August 1886 wurde die Strecke Mainz–Frankfurt– Aschaffenburg mit drei KettenSchleppdampfern eingeweiht. Bis 1899 folgte der Abschnitt Aschaffenburg–Miltenberg, verlängert wurde erst bis Lohr, dann bis Würzburg und schließlich bis Ochsenfurt. Bis 1912 konnten sich die acht Schlepper an der Kette bis Bamberg „hangeln“. Die Betriebsführung der Kettenschifffahrt unterstand der KöniglichBayerischen Ketten-Schleppschifffahrt, die in Aschaffenburg eine Werft für die Instandhaltung einrichtete. Die Schleppdampf-Schiffer erhoben die Forderung einer Fahrrinnen-Verbreiterung auf den Flüssen. Zu der Zeit kam die Idee auf, ein Schiff an einem Seil oder einer Kette stromaufwärts zu ziehen. Bereits nach 1822 fuhren in Frankreich solche Schlepper, damals noch mit einem Seil, an dem die Schiffe mittels Dampfmaschinenkraft stromaufwärts gezogen wurden. Um 1850 wurden Überlegungen angestellt, diese Schlepp-Variante an der Elbe bei Magdeburg zu realisieren. Aufgrund der vielen Anlieger-Staaten ergaben sich erneut KonzessionsStreitigkeiten, da eine solche Kette am Grund mehrerer Länder liegen würde. Bei der technischen Realisierung stieß man auf weitere Probleme, beispielsweise die Passage der zahlreichen Elbfähren, die oft an Seilen von Ufer zu Ufer gezogen wurden. Zur gleichen Zeit entwickelte sich die Eisenbahn, die zu einer trans- Nach der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Ketten-Schleppschiffe nicht mehr wirtschaftlich, sie wurden nach und nach außer Dienst gestellt. 1938 wurde die Kettenschifffahrt am Main und 1945 nach Luftangriffen auch in Magdeburg eingestellt. PETER NITZSCHKE Lange Zeit im Schlossmuseum zu sehen: das Modell des ersten Main-Kettendampfers, eine Leihgabe des Nürnberger Deutsche Bahn-Museums. Foto: Museen der Stadt Aschaffenburg/Ines Otschik 17 Generationen „Krauß goes Ehrenamt“ Handelsschüler engagieren sich generationen-übergreifend „Krauß goes Ehrenamt“, das ist ein ungewöhnlicher Name für ein Projekt, das jungen Menschen die Scheu vor sozialem Engagement und der älteren Generation nehmen soll. Es handelt sich um eine Aktion der privaten Wirtschaftsschule Krauß in Aschaffenburg, bei der sich Schülerinnen und Schüler dem Ehrenamt nähern. Bereits zum dritten Mal ersetzte dieses Alternativprogramm den althergebrachten Wandertag. Ende Juli schwärmten die Schüler aus, um bei den verschiedensten sozialen Organisationen, unter anderem auch im Bernhard-Junker-Haus, im Elisa Seniorenstift und im MatthiasClaudius-Haus für einen Tag auszuhelfen. Organisiert hatte diese Aktion wie jedes Jahr die Freiwilligenagentur WABE – Aschaffenburger Bürger engagieren sich. Sinn des Projekts ist es auf der einen Seite, den Schülern den Wert von persönlichem, unentgeltlichem Einsatz nahe zu bringen. Die Auswertung von Fragebögen ergab, dass die Jugendlichen fast einhellig von positiven Erfahrungen und Spaß berichteten, den sie beim Einsatz für andere Menschen gehabt hätten. Auf der anderen Seite haben sie sich in andere Lebenswelten begeben und erfahren, wie beispielsweise Senioren im Heim leben oder wie der Betrieb in einer Behindertenwerkstatt funktioniert. Diese Erfahrung sei bereits ein Wert an sich, so die Teilnehmer. Diese Ausgabe der „Schlauen Grauen“ legt einen Schwerpunkt auf den Beitrag, den Großeltern durch ihr Engagement im privaten und im öffentlichen Bereich leisten; dazu zählen nicht nur leibliche Großeltern, sondern auch soge- nannte „Leihomas und -opas“. Künftig wird es darauf ankommen, dass alle Möglichkeiten wahrgenommen werden, um in einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft die Aufgaben zu stemmen, die übernommen werden müssen, um ein menschliches und damit lebenswertes Umfeld für alle zu erhalten. Beim Austausch unter den Generationen handelt es sich um ein Geben und Nehmen. So ist es besonders wichtig, auch die Jüngeren an das Engagement heranzuführen, ihnen den Wert und den persönlichen Gewinn, der aus sozialem Engagement gezogen werden kann, zu verdeutlichen. Es ist in Zukunft nicht nur notwendig, sich stärker als bisher für die Gemeinschaft einzubringen, es kann auch Spaß machen, es zu tun. Aktionen wie diese zeigen das in vorbildlicher Weise. Mü Auch im Aschaffenburger Sozialkaufhaus Grenzenlos waren die Schüler der Handelsschule Krauß zu Gast. Fotos: Bernhard Mühlthaler Ihre Hilfe im Trauerfall PIETÄT GLASER Aschaffenburg | Schweinheimer Straße 93 | Telefon 0 60 21 / 9 11 18 Wir bieten Ihnen eine persönliche und korrekte Betreuung. Wir sind für Sie in der Stadt Aschaffenburg und im Landkreis tätig. Übernahme von Bestattungsaufträgen aller Art; Erd-, Feuer-, Baum-, Seebestattungen; Erledigung aller Formalitäten; Sterbevorsorge und Beratung 18 ie uchen S Wir bes nsch auf Wu us rha im Traue • Hilfen bei Inkontinenz • Qualität des ambulanten Pflegedienstes 2,3 Sozialstation St. Elisabeth e. V. Kittelstraße 7, 63739 Aschaffenburg Fax 0 60 21 / 3 86 84 19 st-elisabeth@caritas-pflege-zuhause.de www.caritas-pflege-zuhause.de Fotos: pixelino.de Vermischtes rodes überlässt den Eltern seinen Königspalast, damit das Kind in Gold und Seide liegen kann. ElisenLebkuchen für die Kleinen... “ Laut lacht der Lord auf, doch in seinem Lachen schwang nicht nur Heiterkeit, sondern auch so etwas wie Melancholie oder sogar Traurigkeit mit. „Dass die Menschen drunten auf der Erde mich nicht verstehen, weiß ich, seit sie die Propheten, meine Diener, verfolgen oder sogar töten. Aber dass Ihr, meine treuesten Untertanen, meine Pläne derartig durchkreuzt! Ihr wusstet doch längst, dass es schon immer meine Absicht war, dass die Zeit ohne Lärm und ohne königlichen Prunk in Erfüllung geht.“ Jetzt vergaß Raphael seine Zurückhaltung und protestierte laut: Nicht so laut vor Bethlehem In jenen Tagen, „als die Zeit erfüllet ward“, herrschte droben in den himmlischen Gefilden große Aufregung. Insbesondere Raphael, der himmlische Nachrichtenengel, freute sich: Er würde die Geburt des Gottessohnes ankündigen dürfen. Halleluja! Nun galt es, die angemessenen Begleitumstände mit dem „Lord“, wie Gott Vater im vertrauten Kreise der Erzengel hieß, auszuhandeln. Also machte er sich auf zum Thronsaal des Lords, wobei ihm Cherubim und Seraphim bereitwillig die goldenen Türflügel öffneten. Dann trat er demutsvoll vor den Herrn der Heerscharen und hub wie folgt an: „O Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist. Aber, mit Verlaub, habt Ihr schon daran gedacht, wie Ihr den Geburtstag Eures Sohnes drunten auf der Erde angemessen in Szene setzen wollt?“ Darauf der Herr: „Was meinst du damit?“ Raphael, übersprudelnd vor Eifer: „Nun, das dürfte ja wohl der wichtigste Tag seit Erschaffung der Welt werden. Ich würde vorschlagen: Fanfaren, Trommelwirbel, der Himmel offen, tausendfaches Halleluja ertönt aus der Höre, He- „Aber, mein höchster Gebieter, wäre es nicht ein bisschen, sagen wir ‚gewöhnlich’, wenn Ihr Sohn wie ein normales Kind zur Welt kommt?“ Des Lords Antwort war entschieden und duldete keinen Widerspruch: „Schluss! Es wird kein Tamtam, weder Blitz noch Donner geben. Einen Stern und einen kleinen Engels-Chor, ohne Instrumente versteht sich. Das ist alles, was ich Euch zugestehe.“ So kam es, dass Weihnachten in aller Stille gefeiert wurde – früher. ERNST VON KIETZELL Sprechen Sie Uber Ihre Wunsche! Ihr Wort zahlt. bis zuletzt. F A C H G E P R Ü F T E B E S TAT T E R Büro: Aschaffenburg Bardroffstraße 12 06021/23424 www.pietaet-wegmann.de Bestattungsvorsorge - Eine Sorge Weniger... 20 Wenn der Mensch den Menschen braucht... Straßennamen im Spiegel der Geschichte jedoch getrennt, das Baden in öffentlichen Badestuben ging generell zurück; auch aus hygienischen Gründen sollte eine neue Badekultur entstehen. Zum Baden in die Badestube Badestuben hatte es Jahrhunderte lang gegeben. Schließlich war die Dusche noch lange nicht erfunden und bei weitem nicht jeder Haushalt hatte eine Art Badewanne zu Hause. Die erste Badestube ist für das Jahr 1471 belegt, gelegen am Welzbach, eine spätere („neue Badestube“) ist für 1580 nachweisbar. Ferner sollen auch Gerber und Seifensieder hier ihrem Gewerbe nachgegangen sein. Eine Färberei lässt sich für 1437 nachweisen, die sich neben der Badestube befunden hat und dem Stift St. Peter und Alexander gehört haben könnte. Außer den genannten Professionen, die hier ansässig waren, gab es noch Scheunen, Fotos: Sabine Schömig Die Badergasse beginnt in der Herstallstraße und endet im Rossmarkt. Sie gehört zur katholischen Pfarrei St. Agatha und zur evangelischen Pfarrei Christuskirche I. Der Name Badergasse ist im Verhältnis zu etlichen anderen Aschaffenburger Straßennamen relativ einfach zu deuten, scheint er sich doch bereits aus einer hier ansässigen Berufsgruppe zu erklären, der Bader. Dazu heißt es in einem wissenschaftlichen Aufsatz von Johann Schober, „Die Aschaffenburger Straßennamen. Als Beitrag zur Stadtgeschichte erklärt“ aus dem Jahr 1906: „Ihr Name hängt damit zusammen, daß sich daselbst in den Zeiten der Zünfte die Barbiere ansiedelten, die auch Badestuben unterhielten. Hier fanden die Bürger, Männer und Frauen, Ergötzung und Unterhaltung.“ Nach einem als „Sittenverfall“ bezeichneten Zivilisationsprozess im 19. Jahrhundert wurden die Geschlechter „Ergötzung und Unterhaltung“ bot die Badergasse vor einigen hundert Jahren, als hier Barbiere öffentliche Badestuben unterhielten. Werkstätten, aber auch unbebaute Grundstücke, die als Gärten genutzt werden konnten. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrieben auf der Südseite der Gasse zwei Seifensiedereien ihr Handwerk, eine Gerberei ist dagegen nicht mehr nachzuweisen. Vermischtes Die Badergasse Zwei topographische Begriffe erinnern noch heute an die Bader von einst: der Badberg und die schon erwähnte Badergasse. Der Badberg ist die höchste Erhebung des Altstadthügels, an dessen Abfall zur Löherstraße (Löhergraben) sich vom 14. bis 16. Jahrhundert die städtischen und stiftischen Badestuben befanden. Stadtgeschichtliche Quellen belegen, dass das Areal auf dem Badberg zum ältesten Altstadtbereich gehört, der sehr früh befestigt und deshalb auch Standort der meisten Stiftshöfe war. In seiner unmittelbaren Nähe soll sich die älteste Burg innerhalb der karolingischen Großburg Aschaffenburg befunden haben. In das 14. Jahrhundert fällt auch die Erwähnung einer Treppe am Badberg, die von einem Badtürlein zum Bad unten am Berg führte. Seit 1999 betreibt die Familie Gemeinhardt (Hotel „Wilder Mann“, „Zum Karpfen“, Landhotel Klingerhof“) an den Hängen des Badberges nebenbei ein offizielles kleines Weinbergsunternehmen. CARSTEN POLLNICK 21 Unsere Erfahrung für Ihre Sicherheit im Alter Gedächtnistraining Die Buchstaben sind etwas durcheinander gekommen. Bitte sortieren und die Worte richtig einsetzen! Arbeiterwohlfahrt oSnen eiTef fleBlai loviferldgtbie tMu etislen mkbuPlui sulMkne slaDpotpelo hmRu uRmh selsontechsn. Bernhard-Junker-Haus • Dauerpflege • Probewohnen • Kurzzeit- und Verhinderungspflege • Tagespflege TAGESPFLEGE: ENTLASTUNG FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE Das Sprungbrett Eugen Roth Ein Mensch, den es nach gelüstet, besteigt, mit großem gerüstet, ein Sprungbrett – und man denkt, er liefe nun vor und spränge in die mit , und dergleichen der Menge zu erreichen. Doch läßt er, angestaunt von vielen, zuerst mal seine spielen, um dann erhaben vorzutreten, als gälts, anzubeten. Ergriffen schweigt das – doch er dreht sich gelassen um und steigt, fast möchte man sagen, heiter und von der Leiter. Denn, wenn auch scheinbar nur hat er doch sehr viel Kontakt Bernhard-Junker-Haus Neuhofstraße 11 63743 Aschaffenburg Tel.: (0 60 21) 9 08 - 0 Fax: (0 60 21) 9 08 - 1 66 E-Mail: bernhard-junker-haus @awo-unterfranken.de Internet: www.awo-unterfranken.de , genossen, genau genommen schon den meisten – was soll er da erst noch was ? GISELA KIRCHEN Die Lösungen finden Sie auf Seiten 24 Bibelteil Stab zum Frau von Ziehen von Jakob Strichen bayer. Nebenfluss der Donau sächliches Fürwort maritime jüdischer NavigaGelehrter tionshilfe Gangregler im Staat in Uhrwerk Afrika Halbton über C Vorleseraum an der Universität Haremswächter Zutat für ein spezielles Brot Stadt in Brasilien poetisch: Nadelwald Fluss durch Celle gefältelter Kragen Förderung von Mineralien amerikanische Viehfarm Vorderasiat Vermischtes Ureinwohner Frankreichs alter Schlager Vogelkunde griechische Insel Gebirgseinschnitt Aufsehen erregende Affäre Anstrengung französisch: in italienisch: Abend Gottesdienst Scheitelpunkt Zusammenstoß (englisch) niedersächsischer Höhenzug Truppenverband asiatische Großmacht gegen englischer Adelstitel italienisch: Liebe zu diesem Zweck im Stil von Südfrucht kindisches Herumtollen Isoldes Geliebter Amerikaner (kurz) französisch: Gold schräg Prophet, Weissager Mineralwasser tiefe Bewusstlosigkeit stützende Anfänger Sohle im Schuh am Tag vor heute nicht hinter große Eule USPräsident von 19131921 Pflanze mit Brennhaaren Erlass lästige Angewohnheit Weltmacht Beule steifer, abgerundeter Hut Ritterfigur von Walter Scott Ausruf nicht militärisch Halunke USBundesstaat alte Währung Italiens Baumschale besitzanzeigendes Fürwort Arbeitsplatz Vorsilbe wie ein Esel schreien eilig Reitstock RM055477 200801 23 Seit kurzem fährt ein Stadtbus der Aschaffenburger Verkehrsbetriebe Reklame zur Unterstützung des Ehrenamts in Aschaffenburg. Das Freiwilligenzentrum „WABE – Aschaffenburger Bürger engagieren sich“ hat die Aufgabe, das freiwillige und ehrenamtliche Engagement von Menschen in Aschaffenburg zu unterstützen. Die Mitarbeiter von WABE vermitteln, beraten, organisieren und unterstützen Interessierte dabei im Auftrag der Stadt Aschaffenburg, die WABE auch finanziell unterstützt. Ausfüh- M E D I K T 24 L L I E I N A N N E R A E A L N M C H U E H C H O R E A E S S A H A R L O N A V A N OM A R I S S E E R S A M E K B A B B A R L I T L E S S E R K E A RM I N A D W D A M I D E L G E L L B E R S E S T E H O E D R I T A N render Träger ist der Verein GlobalSozial e.V.. Die Mitarbeiter des Zentrums bemühen sich durch individuelle Beratung, Menschen, die sich engagieren möchten, eine Einsatzmöglichkeit zu vermitteln, die ihren Vorstellungen entspricht. Das Büro der Agentur ist täglich durchgängig besetzt und befindet sich in Aschaffenburg, Goldbacher Str. 13, im zweiten Innenhof, Tel. 06021/4047011. Mü Fährt Reklame für das Ehrenamt: Ein Stadtbus der AVG. Und sie stehen hinter dem Projekt WABE: (v.l.n.r.) Dr. Guido Knörzer (freier Mitarbeiter), Iris Roßkothen, Yasemin Alan (WABEMitarbeiterinnen), Peter Bickel (AVG Geschäftsführer), Jörg Weidemann (Global Sozial e.V.), Oberbürgermeister Klaus Herzog, Dieter Gerlach (AVG-Geschäftsführer), Bürgermeister Werner Elsässer. Eugen Roth Auflösungen G A L T E I S T E S I T A A M E N U T Foto: Bernhard Mühlthaler Vermischtes Rollende Werbung für das Ehrenamt Das Sprungbrett B U N U C H N R I O R A U S E U R N H O D O S L I R A N A D Z I V I L E E T N U H U I L S O N T A L A O R N E I G T E I I U N S E R L L E I I A H E N N G E N D G E R T E Ein Mensch, den es nach Ruhm gelüstet, besteigt, mit großem Mut gerüstet, ein Sprungbrett – und man denkt, er liefe nun vor und spränge in die Tiefe, mit Doppelsalto und dergleichen der Menge Beifall zu erreichen. Doch läßt er, angestaunt von vielen, zuerst einmal die Muskeln spielen, um dann erhaben vorzutreten, als gälts, die Sonne anzubeten. Ergriffen schweigt das Publikum – Doch er dreht sich gelassen um und steigt, fast möchte man sagen, heiter und vollbefriedigt von der Leiter. Denn, wenn auch scheinbar nur entschlossen, hat er doch sehr viel Ruhm genossen, genau genommen schon den meisten – was soll er da erst noch was leisten? 24. November, 15 Uhr Gemeindezentrum St. Paulus, Damm: von Sonja Hartmann Runder Tisch Senioren Das Quartiersmanagement der „Sozialen Stadt Damm Mitte“ lädt alle Interessierten ein zu einem Meinungsaustausch zum Thema Senioren. 28. November, 16 Uhr Stadthalle am Schloss: Adventsgala „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ Die „Berlin Comedian Harmonists“ singen Weihnachtslieder im Stil der legendären Vorgänger. 27. Februar, 14 Uhr Stadthalle am Schloss: Seniorenfasching „Wenn die Magnolien wieder blühen“ Internetforum für Demenzbetroffene und deren Angehörige Auf der Internetseite www. demenzalzheimer.de finden Angehörige von Demenzkranken, aber auch Betroffene im Frühstadium Gelegenheit, sich mit anderen über Erfahrungen mit der Krankheit, Nöte und Sorgen, wichtige Termine und aktuelle Informationen auszutauschen. Foto: pixelio.de 17. April, 16 und 20 Uhr Stadthalle am Schloss: Nebelschwaden versperren die Sicht Kein Durchblick Verworrene Pfade orientierungslos ziellos Düsteres Schweigen – lähmende Stille Angst lässt Körper und Seele erstarren Kein Vogellaut – Niemand weit und breit einsam alleingelassen Entblätterte Bäume nackt schutzlos ausgeliefert Betretener Boden Unter den Füßen krümmt sich das Laub Erdrückende Stimmung Ohne Hoffnung Und plötzlich Helligkeit bahnt sich einen Weg durch die Wolken Lässt Dunstschleier schmelzen Wärme Zuversicht durchfluten meinen Körper Die Sonne – sie zaubert – Lichtblicke in mein Herz! Vermischtes Herbstspaziergang Termine Informationsbroschüren Die Stadt Aschaffenburg gibt unter dem Titel „Angebote für Senioren in Aschaffenburg“ eine Reihe von Broschüren heraus zu den Themen Frühstück, Mittagessen, Kaffee Spielen, Reden, Lernen, Vorträge Nachbarschaftshilfen, mobile Hilfsdienste Ausflüge, Unternehmungen Sport und Bewegung Sie erscheinen dreimal pro Jahr und sind bei der Stadt Aschaffenburg oder bei Kirchengemeinden erhältlich. Die jeweils aktuellen Versionen finden Sie auch im Internet unter www.aschaffenburg.de Bürgerservice Senioren Seniorenratgeber als pdf-Dateien zum Herunterladen. Mü 25 Vermischtes „Nachgedacht ...“ Und die Schwiegertochter kommt aus Ghana Das Leben im Alter kann noch viele gute Überraschungen bereit halten. Der Herbst des Lebens ist heute oft bunt und abwechslungsreich. Wenn ich an meine Kindheit in einer Großstadt denke, da trugen die älteren Frauen spätestens ab 50 nur noch Dunkelblau, Braun, Grau oder als Witwe Schwarz, mit einem weißen Krägelchen. Und wenn wir heute durch unsere Stadt gehen, da können wir an der Kleidung schon längst nicht mehr erkennen, wie alt jemand ist. Die „jungen Alten“, die „fitten Alten“ werd en beworben und umworben. Mit Ende der Berufstätigkeit gehört man nicht zum „alten Eisen“ und lässt sich auch nicht dorthin abschieben. Das wird auch die Familie nicht zulassen. Schön ist es, wenn die Kinder in der Nähe leben und einen Partner gefunden haben, der zu ihnen passt. Spannend wird es, wenn die Partner aus dem Ausland kommen. Immerhin wohnen in Aschaffenburg Menschen aus 130 Nationen. Wie gehe ich mit einer Schwiegertochter, einem Schwiegersohn, um, wenn sie aus einem ganz anderen Kulturkreis stammen? e u a r G e u Schla Journal ffenburg für Ascha Schauen Sie sich doch einmal in Ihrem Bekanntenkreis um. Welche bi-nationalen Ehen gibt es da dort? Deutsch-türkische, deutsch-chinesische, deutsch-amerikanische, deutsch-russische oder Deutsche mit Partnern aus anderen EU-Ländern. Und dies sind nur einige Möglichkeiten. Missverständnisse sind im Zusammenleben nicht auszuschließen, weil eine Sprache viele Nuancen hat, Sitten und Gebräuche unterschiedlich sind. Jeder ist durch seine Herkunftsfamilie geprägt. Wie werden Feste gefeiert? Geburtstage, Ostern, Weihnachten, Ramadan oder das Kathina, das Fest der Buddhisten? Selbst innerhalb Deutschlands stoßen Familientraditionen aufein- Impressum: 0 inter 201 rbst/W sgabe He Die Arbeitswelt ist international geworden, Studium und Ausbildung lassen uns über die Grenzen wandern. Und so kommt durchaus die „weite Welt“ in die eigene Familie. Da sind Verständnis, Offenheit, Neugier, aber auch Takt angesagt. Natürlich stellt sich die Frage: Was ist er oder sie für ein Mensch? Woher kommt er oder sie? Wie können wir uns verständigen und uns verstehen? Gibt es eine gemeinsame Sprache? Au Opa – Oma und r Not de Retter in – s Krieges Zeiten de un Jahren Leben in nach ne en eh rs de Wie – Busfahrer Herausgeber: Stadt Aschaffenburg Amt für soziale Leistungen Dalbergstraße 15 63739 Aschaffenburg Redaktion: schömig media.service Weichertstraße 20 63741 Aschaffenburg Telefon 0 60 21/45 65 55 ander, die im Gespräch und gegenseitiger Offenheit gelöst werden müssen. Auch über die Generationen hinweg. Die einen essen zu Weihnachten einen Gänsebraten, die anderen freuen sich auf Kartoffelsalat mit Würstchen. Wenn Enkelkinder da sind, entsteht wieder etwas Neues. Wir sitzen in einer Aschaffenburger Gaststätte. Leute neben uns kommen wegen eines Säuglings mit einander ins Gespräch. „Ach wie der Kleine strahlt. Wie meine Enkelkinder. Die sind so prächtig. Unsere Schwiegertochter kommt aus Ghana.“ Großeltern haben nicht vorrangig die Aufgabe zu erziehen, sondern sie können ihre Enkelkinder genießen, Zeit für sie haben, zum Spielen, zum Vorlesen, zum gemeinsamen Singen. Kleine Kinder in der ganzen Welt sind neugierig, wissensdurstig, sie wollen die Welt entdecken. Dabei können ihnen Großeltern eine Hilfe sein. Das Leben im Alter kann noch viele Überraschungen bereit halten. Inge und Hartmut Gehlert (Die Autorin ist Bundesvorsitzende des Deutschen Evangelischen Frauenbunds, der Autor Dekan im Ruhestand) Layout: Norbert Kempf Titelcollage: Fritz Lagraff/Main-Echo-Archiv Druck und Vertrieb: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG Weichertstraße 20 63741 Aschaffenburg Telefon 0 60 21/3 96-2 41 druckhaus@main-echo.de www.druckhaus-main-echo.de Nächste Ausgabe: Mai 2011 Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Aschaffenburg Sicherheit und Pflege aus einer Hand Wir bieten Ihnen: + Hausnotruf + Sozialstation + Fahrdienste + Mahlzeitendienst Menüsortimente, alle Kostformen à la carte, alle Kostformen Tiefkühl- oder Heißauslieferung in ausgewählten Bereichen Wir informieren Sie gern! Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Aschaffenburg 63741 Aschaffenburg Efeuweg 2 Telefon 0 60 21 / 84 84 0 Telefax 0 60 21 / 84 84 84 info@kvaschaffenburg.brk.de age l n a n h o w n e Senior K R A P O N A BRENT Ihr Spezialist für Seniorenwohnen ganz gleich ob Sie kaufen oder mieten möchten!! S Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ImmobilienCenter (0 60 21) 3 97- 3 97 in Vertretung der ren o i n e S r ü f n hne Service - Wo E F Ö H L A T SCHÖN