beiträge contributions

Transcription

beiträge contributions
BC
BEITRÄGE
CONTRIBUTIONS
Magazin zur Förderung der Biologisch-Dynamischen Landwirtschaft, Demeter.
Magazine pour la promotion de l’agriculture biodynamique, Demeter.
3
M a i 2 01 3
mai 2 01 3
G rundeinkommen im Ges präc h
Revenu de base en d eb at
NATÜRLICH HABEN
KÜHE HÖRNER.
DEMETER - MILCHPRODUKTE.
AUS MILCH, DIE AUFRAHMT.
www.kuhmithorn.ch
4
Inhalt Sommaire
Willkommen
POLITIK. Grundeinkommen
POLITIQUE. Revenu de base
Christian Butscher | Le mouvement bioChristian Butscher | Die biologischdynamische Bewegung in der Schweiz
dynamique en Suisse remporte un suchat einen besonderen Erfolg zu vercès tout particulier.
zeichnen.
La formation biodynamique existe
Seit 1980 gibt es die biodynamische Ausdepuis 1980. Elle fut reconnue en 2004
bildung. 2004 wurde sie vom Bundespar l’Office fédéral suisse de la formaamt für Berufsbildung und Technologie
tion professionnelle et de la technoloals tertiäre Ausbildung mit dem Titel
gie comme formation du degré tertiaire
«Fachfrau/Fachmann für biologischcouronnée du titre «Spécialiste en agridynamische Landwirtschaft» anerkannt.
culture biodynamique». Dès l’automne
Ab Herbst 2013 wird die biodynami2013 la formation biodynamique est
sche Ausbildung als landwirtschaftliproposée comme formation agricole de
che Grundausbildung angeboten. Das
base. L’Office de l'enseignement seconMittelschul- und Berufsbildungsamt
daire du 2e degré et de la formation prodes Kantons Zürich hat dem Verein für
fessionnelle du canton de Zurich a charbiologisch-dynamische Landwirtschaft
gé l’Association pour la biodynamie de
den Auftrag zur Durchführung einer
la conduite de la formation agricole de
landwirtschaftlichen Grundausbildung
base. Celle-ci s’adresse à des apprenants
erteilt. Sie richtet sich an Lernende der
accomplissant une formation compléZweitausbildung und
mentaire et est sancschliesst mit einem
tionnée par un certifieidgenössischen
Fäcat fédéral de capacité.
higkeitszeugnis
ab.
L’Association
transDer Verein wird die
mettra pour sa mise
«Grundbildung» zuen œuvre le mandat
sammen mit dem
de prestations comBildungsangebot aus
posé de la «formation
dem tertiären Bede base» et de l’offre
reich «Fachfrau/Fachéducative du degré
mann für biologischtertiaire «Spécialiste
dynamische Landwirt- Rotbraunes Ochsenauge.
en agriculture biodyschaft» als Leistungs- L’amaryllis (Pyronia tithonus) .
namique» à la Rheinauftrag zur Durchfühau.
(Bild/Photo: Heinz Iseli)
rung an die Rheinau
L’offre couronnée d’un
weitergeben.
certificat fédéral de capacité conjointeDas Angebot mit einem eidgenössischen
ment avec un diplôme d'école supérieure
Fähigkeitszeugnis zusammen mit einem
professionnelle (Spécialiste), le tout
Fachschulabschluss
(Fachfrau/Fachfondé sur l’agriculture biodynamique et
mann), alles auf der Grundlage der biofinancé par une instance privée ‒ l’Assologisch-dynamischen Landwirtschaft,
ciation pour la biodynamie ‒, constitue
verantwortet von einer privaten Träun jalon dans l’environnement éducatif
gerschaft ‒ dem Verein für biologischagricole.
dynamische Landwirtschaft ‒, ist ein
En tant qu’organisme chargé de l’exécuMeilenstein in der landwirtschaftlichen
tion de la formation, l’Assemblée généBildungslandschaft.
rale (AG) de l’Association doit approuDiesem Leistungsauftrag und der Neuver le 7 juillet ce mandat de prestations
ausrichtung muss die Hauptversammet cette réorientation. Veuillez noter
lung des Vereins am 7. Juli als Trägerin
l’annonce relative à l’AG à la page 28.
der Ausbildung zustimmen. Bitte beachVoulez-vous en savoir plus sur la forten Sie das Inserat zur HV auf Seite 28.
mation? Lisez l’article aux pages 12‒14.
Möchten Sie mehr erfahren zur AusIl montre où nous sommes aujourd’hui
bildung? Lesen Sie den Artikel auf den
et retrace le parcours qui nous a mené
Seiten 12‒14. Er zeigt auf, wo wir heute
jusqu’ici.
stehen, und zeichnet nach, wie wir dahin gelangt sind.
12
DEMETER. Fachausbildung
DEMETER.
Formation professionnelle
18
HOFPORTRÄT. Biohof Zaugg
PORTRAIT DE FERME.
La ferme bio Zaugg
22
MENSCHEN. Nachruf
Käthi Blaser
HUMAINS. Obituaire
Käthi Blaser
26
KOSMOS COSMOS
29
KURZPROTOKOLL, AGENDA,
AKTUELL
PROCES-VERBAL RESUME,
ACTUALITES, AGENDA
34
BETRACHTUNG. Johanni
Impressum
BEITRÄGE – Magazin zur Förderung
der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, Demeter.
Erscheint 6-mal jährlich. 61. Jahrgang.
Herausgeber.
Verein für biologisch-dynamische
Landwirtschaft, Burgstrasse 6,
CH-4410 Liestal
Tel. 061 706 96 43, Fax 061 706 96 44,
E-Mail info@demeter.ch
Abonnement.
Schweiz Fr. 58.–, Ausland  57.–
Weitere Informationen und
Adressen auf Seite 35
Impressum
CONTRIBUTIONS –Magazine
pour la promotion de l’agriculture
biodynamique, Demeter.
Parution 6 fois par an. 61ème année.
Editeur.
Association pour la Biodynamie,
Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal
tél. 061 706 96 43, fax 061 706 96 44,
courriel info@demeter.ch
Abonnement.
Suisse Fr. 58.–, étranger  57.–
Pour de plus amples informations
et les adresses voir page 35
Bienvenue
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
3
POLITIK: Ein Gespenst geht um, vor allem in Europa – das Gespenst des bedingungslosen
Grundeinkommens. Das Ende des Abendlandes? Der Anfang des Schlaraffenlandes? Reine
Symptombekämpfung oder Reform mit revolutionärem Potenzial? Eine Befürworterin und
ein Gegner der Idee im Gespräch mit den «Beiträgen».
Gibt es Gründe
für ein Grundeinkommen?
«Beiträge»: Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ‒ können wir uns das
leisten?
Franziska Ruchti: Die Frage müsste lauten: Wollen wir uns das leisten? Wenn
wir es wollen und die Umsetzung richtig
angehen, dann ist es möglich.
Marc Desaules: Ich glaube auch, dass
es vorerst darum geht, ob wir es wollen
oder nicht.
Schön, so weit sind Sie sich ja einig. Das
Grundeinkommen «soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein
und die Teilnahme am öffentlichen Leben
ermöglichen.» Reichen dazu die vorgesehenen 2500 Franken pro Monat?
Franziska Ruchti: Da kommt es darauf an, wen man fragt und welche An-
«Eine zwar nicht utopische,
aber verrückte Idee. Grundeinkommen für jedermann,
das sehe ich nicht ein.
Dadurch würde der Wille
des Menschen zu arbeiten
erlahmen.»
Helmut Schmidt, alt Bundeskanzler, SPD, Deutschland
sprüche diese Person hat. Junge Leute
in Ausbildung werden sagen, das reiche
bei Weitem, wer sich bisher einiges hat
leisten können, wird die Frage eher verneinen. Aber wir müssen vom Sockel
ausgehen, nicht von dem, was man zusätzlich darauf bauen könnte.
Marc Desaules: Hier sehe ich eines der
Probleme der Idee: Man geht von einem
Basisbedarf aus und glaubt, damit die
heutigen Probleme lösen zu können.
4
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Aber der übrige Erwerb, der über das
Grundeinkommen hinausgeht, soll genauso weiterfunktionieren wie heute.
Man ändert also nichts am System, sondern geht nur Symptome an.
Was wäre denn am System zu verändern?
Marc Desaules: Wir haben eigentlich
nicht ein Einkommensproblem, sondern
ein Ausgabenproblem und ein Geldproblem. Wir müssen etwas daran ändern,
wie wir einkaufen, das heisst genügend
bezahlen für das, was wir kaufen, damit
die an der Produktion beteiligten Menschen genügend bekommen, um ausreichend davon leben zu können. Und
wir müssen etwas an unserer Einstellung zum Geld ändern, Geld darf nicht
länger ein Wert an sich sein. Wenn wir
zu wenig ausgeben und immer denken,
je weniger wir bezahlen, desto besser,
dann vermindern wir die Quelle der
Einkommen, bis es irgendwann gar kei-
Die Gesprächspartner
Marc Desaules, gelernter Physiker, Unternehmer. Mitbegründer von L’Aubier
in Montezillon NE
und der Pensionskasse CoOpera, in
beiden Unternehmen bis heute tätig.
Vorstandsmitglied
der Anthroposophischen Gesellschaft Schweiz.
Franziska Ruchti, Agronomin ETH,
Leiterin der Fachstelle Direktzahlungen im Landwirtschaftsamt Schaffhausen. Franziska
Ruchti
verfasste
ihre Masterarbeit
zum Thema: «Die
Landwirtschaft und
das bedingungslose Grundeinkommen»
(2011, unveröffentlicht).
ne Einkommen mehr geben kann. Dann
braucht es solche Symptombekämpfungsmassnahmen wie ein Grundeinkommen.
Sie hingegen glauben, dass das Grundein-
«Faulheit ist eine Folge von
nicht gewollter Tätigkeit
und mangelnder Wertschätzung. Folge von nicht
gegebener Freiheit. (…)
Grundeinkommen ist eine
Initiative gegen Faulheit.»
Daniel Häni, Unternehmer,
Mitbegründer Initiative
Grundeinkommen
kommen eben doch das System verändern
wird?
Franziska Ruchti: Ja. Zunächst wird
es viel auf der persönlichen Ebene verändern. Man wird nicht mehr auf dem
Markt eine Stelle suchen müssen, sondern man wird eine unabhängige Person sein, die ihre Arbeit anbieten kann,
wenn sie will. Es würde ein anderer
Arbeitsmarkt entstehen. Wir können
ja nicht mehr davon ausgehen, dass
Vollbeschäftigung möglich ist. Viel Arbeit wird durch Maschinen ersetzt, das
schafft Möglichkeiten, die wir nutzen
sollten. Es bleibt die Frage, wie wir das
Ganze finanzieren, und da haben wir
zurzeit ein sehr kompliziertes System.
Warum nicht etwas Neues und Einfacheres wagen?
Machen wir einen Versuch: Herr Desaules, Gegner des Grundeinkommens, soll
doch bitte dessen wichtigste Vorteile und
Chancen nennen, Frau Ruchti als Befür-
worterin die wichtigsten Nachteile und
Gefahren.
Marc Desaules: Wenn wir das Grundeinkommen als eine Art Grundversicherung ansehen, die dafür sorgt, dass
niemand mehr durch die Maschen des
Systems fällt, dann könnte ich daran etwas Gutes sehen. Dabei wäre das
Grundeinkommen sehr viel einfacher
als unsere heutigen Sozialhilfesysteme.
Es gibt noch einen anderen Aspekt, der
zwar nicht im Text der Initiative steht,
aber bei den ursprünglichen Gedanken
zur Finanzierung formuliert war. Die
mit der Idee verbundene Steuerreform
ist interessant: Es gäbe nur noch eine
Ausgabensteuer, ähnlich einer Mehr-
«Es gäbe einen Wandel
vom Sollen zum Wollen. Mit
einem Grundeinkommen
kann sich jeder dort in die
Gesellschaft einbringen,
wo er einen Sinn sieht. (…)
Grundeinkommen heisst: Du
bekommst das Vertrauen
der Gesellschaft und kannst
jetzt nach Herzenslust dazuverdienen.»
Götz Werner, Unternehmer, Gründer der Initiative
«Unternimm die Zukunft»,
Deutschland
wertsteuer, keine anderen Steuern mehr.
Frau Ruchti, möchten Sie noch weitere
Vorteile anführen?
Franziska Ruchti: Das Grundeinkommen brächte den Menschen mehr Freiheit. Die Freiheit, nein zu sagen. Die
Freiheit, etwas Sinnvolles zu tun, zum
Beispiel, sich sozial zu engagieren.
Solche Aufgaben werden heute mehrheitlich in Freiwilligenarbeit geleistet,
von Menschen, die andere Geldquellen
brauchen, um diese Arbeit erbringen
zu können. Die Menschen würden unabhängiger vom Arbeitsmarkt, die Bäuerinnen und Bauern unabhängiger von
den Abnehmern. Wir könnten eine Aufgabe übernehmen, ohne zuerst auf den
Lohn schauen zu müssen. Wir könnten
auch einmal eine Auszeit nehmen. Viele
Junge könnten eine Ausbildung wählen,
die ihnen heute aus finanziellen Grün-
Ist Schweigen Gold? Franziska Ruchti und Marc Desaules reden über das bedingungslose Grundeinkommen.
den nicht offensteht. Das würde die
Chancengleichheit erhöhen. Im Ganzen
würden wir auch an Würde gewinnen.
Arbeiten, die heute schlecht bezahlt
werden und nicht attraktiv sind, könnten nach der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens weniger
nachgefragt werden. Damit sie trotzdem
noch jemand tut, müsste der Lohn dafür
erhöht werden. Auch hier ist für mich
das Grundeinkommen der wirksame
Hebel, nicht der Mindestlohn, der am
(Bilder: Markus Bär)
zugrundeliegenden Problem nichts ändern würde.
Und wo liegen die Nachteile?
Franziska Ruchti: Die Initiative klammert die Finanzierungsfrage bisher aus,
da wird nichts berechnet, nichts geregelt. Das ist einer der am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkte, man kann es
einen Schwachpunkt nennen.
Es ist die Rede von einem Nachfinanzierungsbedarf in der Höhe von 30 Mil-
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
5
liarden Franken pro Jahr. Andere gehen
davon aus, dass das System selbstragend
wäre, die öffentliche Hand also nichts
nachfinanzieren müsste.
Würde uns das Grundeinkommen auch
gesellschaftlich und kulturell weiterbringen?
Franziska Ruchti: Davon bin ich überzeugt, denn heute setzen die Leute oft
ihre Ideen nicht um, weil ihnen der Einstieg erschwert ist, weil sie es sich nicht
leisten können, etwas Neues zu versuchen.
Marc Desaules: Nein, im Gegenteil.
Das Grundeinkommen baut weiter auf
die egoistisch verstandene Freiheit des
Einzelnen, und das bringt uns weder
gesellschaftlich noch kulturell weiter. Ist
Arbeit eine Angelegenheit von Freiheit?
Oder arbeite ich, weil ich einer menschlichen Gemeinschaft zugehöre, weil es
Bedürfnisse anderer gibt, die ich decken
kann, was sowohl für mich als auch für
die anderen Sinn ergibt? Das ist für mich
der Ansatz, um den es beim Thema Arbeit geht. Dann ist aber wichtig, dass ich
für das, was ich tue, einen ausreichenden Gegenwert erhalte. Das Grundeinkommen hingegen scheint die Arbeit als
etwas Negatives einzustufen, von dem
man sich befreien muss. Heute spricht
man von einem Arbeitsmarkt, für den
Die Volksinitiative
Die eidgenössische Volksinitiative «Für
ein bedingungsloses Grundeinkommen» im Wortlaut:
Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:
Art. 110a (neu) Bedingungsloses Grundeinkommen
1 Der Bund sorgt für die Einführung
eines bedingungslosen Grundeinkommens.
2 Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am
öffentlichen Leben ermöglichen.
3Das Gesetz regelt insbesondere die
Finanzierung und die Höhe des
Grundeinkommens.
Die Unterschriftensammlung begann
am 11. April 2012, bis Redaktionsschluss
dieser Ausgabe der «Beiträge/Contributions» wurden 103'600 Unterschriften
gesammelt. Das Initiativkomitee will
bis zum 1. August dieses Jahres 100'000
Unterschriften beisammen haben. Nötig
sind 100'000 gültige Unterschriften bis
zum 11. Oktober.
6
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
man vorbereitet wird. Dahinter steckt
meines Erachtens ein falscher Begriff
von Arbeit. Die Ausbildung müsste so
umgestaltet werden, dass Menschen zu
Menschen werden können. Dann wären
sie fähig, die Bedürfnisse der andern zu
sehen. Sie würden nicht sinnlos in der
Maschinerie stecken bleiben, in der sie
dann Chancengleichheit einfordern
müssen.
Die Gesellschaft ist also noch nicht reif für
die Idee des Grundeinkommens?
Marc Desaules: Nein, da liegt nicht das
Problem: Das Grundeinkommen geht in
die falsche Richtung.
Franziska Ruchti: Aber das Grundeinkommen könnte doch genau das ermög-
«Einem Schulabbrecher (…)
ist kaum geholfen, wenn
man ihn mit dem Grundeinkommen weiter sich selbst
überlässt und damit de
facto aus der Gesellschaft
ausschliesst. Das Grundeinkommen trägt dazu bei, gesellschaftliche Ausgrenzung
zu verewigen (…).»
Herbert Schui, Bundestagsabgeordneter, Die Linke,
Deutschland
lichen: Sich der Bedürfnisse anderer annehmen, ohne Teil der Maschinerie sein
zu müssen.
Marc Desaules: Ich verstehe, dass Sie
das so sehen. Aber mein Ansatz wäre
eben, dass alle den richtigen Preis erhalten für das, was sie tun, womit wir das
Problem von ungedeckten Bedürfnissen
auf der einen und zu tiefen Einkommen
auf der andern Seite gar nicht mehr
hätten. So könnten wir allmählich von
der Arbeitswelt als einem Ort des Gebens und Bekommens sprechen. Dafür
muss ich eben genügend ausgeben für
das, was ein anderer für mich tut. Dann
braucht er kein Nebeneinkommen und
kein Grundeinkommen. Das setzt aber
für mich, wenn ich Geld ausgebe, ein
anderes Denken voraus, als wir es heute vorwiegend antreffen. Wenn ich nur
an mich selber denke, nur auf meinen
Vorteil schaue, dann kommen wir kaum
weiter.
Treffpunkt Bahnhof Olten.
Kann das Grundeinkommen das Bauernhofsterben stoppen?
Franziska Ruchti: Das Grundeinkommen würde sicher Mittel zur Verfügung
stellen für Arbeiten und Menschen, die
sonst im System keinen Platz hätten. Ich
denke schon, dass es für einige Betriebe
am Rande der Überlebensfähigkeit, zusammen mit den Direktzahlungen, eine
entscheidende Einnahmequelle sein
könnte. Was die Direktzahlungen ja zu
wenig berücksichtigen, ist die Arbeit der
einzelnen Personen.
Es sind vor allem von Frauen geleistete
Arbeiten, die kaum zur Kenntnis genommen werden.
Franziska Ruchti: Ja. Und in dieser
Hinsicht würde das Grundeinkommen
sicher einiges bringen.
Marc Desaules: Das Bauernhofsterben
ist ja nicht nur in unserer Schweizer
Ecke der Welt ein Problem, das Grundeinkommen aber würde hier eingeführt.
Es wäre für die Landwirtschaft eine Unterstützung, wie schon die Direktzahlungen, aber unter einem andern Namen, und es würde am Grundproblem
nichts ändern. Warum gibt es immer
weniger bäuerliche Betriebe? Weil die
Preise für landwirtschaftliche Produkte
nicht stimmen. Es wäre von entscheidender Bedeutung, auf richtige Preise zu
kommen.
Welche Auswirkung erwarten Sie, Frau
Ruchti, auf die Motivation der arbeiten-
den Bevölkerung, inklusive Bäuerinnen
und Bauern? Dazu das Zitat von Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes: «Ich sehe nicht, dass so die
Motivation da ist, bis 17 Uhr Blacken zu
«Es wäre besser, jeden mit
einer Art Lebensunterhalt
zu versorgen, damit niemand zu der grausigen Not
gezwungen wird, zuerst ein
Dieb und dann eine Leiche
zu werden.»
Thomas Morus, Jurist, Diplomat, Märtyrer und Heiliger. Autor der Sozialutopie
«Utopia» (1516)
stechen und nicht schon um 15 Uhr damit
aufzuhören.»
Franziska Ruchti: Es gibt eine Umfrage aus Deutschland mit dem überraschenden Ergebnis, dass 90 Prozent
der Befragten sagen, sie würden normal weiterarbeiten, dass aber 80 Prozent glauben, die andern würden nichts
mehr tun. Man müsste sich ganz generell fragen: Was will ich, was mache ich?
Für das, was man will, wird man auch
motiviert sein. Die Kritiker sagen: Wer
geht noch die steilen Hänge in den Bergen bearbeiten, wer geht noch Blacken
stechen, wenn das nicht bezahlt ist? Das
ist gleichzeitig eine der grossen Chancen des Grundeinkommens und einer
der grossen Kritikpunkte daran: diese
Freiwilligkeit.
Viele Lebenskünstlerinnen und Lebenskünstler könnten sagen: Diese 2500
Franken reichen mir. Oder ich tu mich
noch mit jemandem zusammen, dann
reicht’s noch besser. Andere würden ihre
Arbeitszeit um die Spanne des Grundeinkommens reduzieren ‒ mehr Freizeit
bei gleichem Einkommen. Verträgt unsere Wirtschaft eine solche Baisse, die sich
aus dem Rückzug oder der Reduktion der
Arbeitsleistung von möglicherweise vielen
Menschen ergeben könnte?
Franziska Ruchti: Das hat viel mit unserem Menschenbild zu tun. Ist es wirklich
bloss das Geld, das uns antreibt, etwas
zu tun? Wenn nicht, dann ist ja die Motivation gegeben.
Es gibt nicht wenige Jugendliche mit Motivations- und Integrationsschwierigkeiten. Gäbe ein Grundeinkommen diesen
jungen Leuten nicht einen ganz falschen
Anreiz? Warum sollten sie sich noch um
einen Ausbildungsplatz bemühen oder
Bewerbungen schreiben?
Franziska Ruchti: Das habe ich mich
auch gefragt. Aber noch einmal die Gegenfrage: Ist es wirklich das Geld, das
uns motiviert? Müssten wir nicht, und
müssten nicht auch die jungen Leute
mit Motivationsschwierigkeiten dahin
gelangen zu sehen, dass wir auch eine
Aufgabe haben? Dass wir schauen sollten, wohin wir wollen, was wir tun, was
wir, zusammen mit anderen, bewirken
möchten. Das Geld als Druckmittel zur
«Motivation» von Jugendlichen ist kaum
sinnvoll oder hilfreich.
Marc Desaules: Warum werden Jugend-
… und was sagt Steiner?
«Nein, in der Wirklichkeit lebt das Gesetz* nur so, wie es leben soll, wenn es
einer Gesamtheit von Menschen gelingt,
solche Einrichtungen zu schaffen, dass
niemals jemand die Früchte seiner eigenen Arbeit für sich selber in Anspruch
nehmen kann, sondern doch diese möglichst ohne Rest der Gesamtheit zugute
kommen. Er selbst muss dafür wiederum
durch die Arbeit seiner Mitmenschen erhalten werden. Worauf es also ankommt,
das ist, dass für die Mitmenschen arbeiten und ein gewisses Einkommen erzielen zwei voneinander ganz getrennte
Dinge seien.»
Rudof Steiner, Geisteswissenschaft und
soziale Frage, 1906
Hat Rudolf Steiner damit die Idee des
bedingungslosen
Grundeinkommens
vorweggenommen, würde er sie unterstützen?
Die Anhängerinnen und Anhänger der
Anthroposophie sind sich bezüglich des
Grundeinkommens gar nicht einig. Es
gibt übrigens auch keine politische Partei, soziale Gruppe oder Altersklasse, die
klar dafür oder klar dagegen wäre. Die
Frage des Grundeinkommens bewegt ‒
und polarisiert.
� Die Diskussion ist eröffnet. Schicken
Sie Ihre Stellungnahme an beitraege@
fibl.org oder an die Geschäftsstelle,
Adresse auf Seite £££ 35
liche tätig? Das kommt aus dem inneren
Drang nach einem Sinn, dem Drang,
sich für etwas zu engagieren. Wenn die
Jugendlichen sehen, dass sie für das, was
für sie Sinn macht, einen ausreichenden
Gegenwert erhalten, damit sie weitermachen können, dann stehen die Chancen gut, dass sie das auch tun.
Noch einmal: Es ist der richtige Preis für
eine Leistung, der etwas verändern kann,
und das meine ich weltweit: Auch der
Kleinbauer in einem Entwicklungsland
oder der Arbeiter, der dort Smartphones
montiert, auch sie sollen für ihre Leistung
genügend zur Deckung ihrer Bedürfnisse
erhalten. Das würde etwas in Bewegung
setzen. In der Idee des Grundeikommens
kann ich nichts Derartiges sehen.
Franziska Ruchti: Mit dem erwähnten
neuen Steuersystem, also mit einer Ausgaben- oder Mehrwertsteuer, müsste
man natürlich auch dafür sorgen, dass
ein Preis entsteht, der die Arbeitsleistung gerecht entlöhnt.
Die Idee des Grundeinkommens scheint
doch eine Ausgeburt unserer satten west-
Weitere Informationen
www.wikipedia.ch → Suchbegriff:
«Grundeinkommen»
www.grundeinkommen.ch
www.unternimm-die-zukunft.de
www.dreigliederung.de/
grundeinkommen
lichen Gesellschaften zu sein ‒ oder liesse sie sich auch in Moldawien, Mali und
Myanmar verwirklichen?
Franziska Ruchti: Immerhin gab es einen Versuch zur Verwirklichung der
Idee ‒ bemerkenswerterweise in Afrika.
2008 startete in der namibischen Gemeinde Otjivero-Omitara ein zweijähriges Pilotprojekt, das erfolgreich bis 2012
weitergeführt wurde. Die Regierung hat
es dann nicht weiter unterstützt.
Interview: Markus Bär
* Gemeint ist das soziale Hauptgesetz.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
7
POLITIQUE: Un spectre hante la terre, notamment en Europe – le spectre du revenu de base
inconditionnel. La fin de l’Occident? Le début du pays de cocagne? Une lutte contre les
symptômes ou une réforme au potentiel révolutionnaire? Une avocate et un opposant à
l’idée dans un entretien avec «Contributions».
Le revenu de base –
une bonne idée?
«Contributions»: Un revenu de base inconditionnel pour tous ‒ avons-nous les
moyens de nous l’offrir?
Franziska Ruchti: La question devrait
être: Voulons-nous nous l’offrir? Si nous
le voulons et abordons bien la mise en
œuvre, c’est possible.
Marc Desaules: Je crois aussi qu’il s’agit
tout d’abord de savoir si oui ou non nous
le voulons.
Chouette, jusque-là vous vous accordez. Le revenu de base «doit permettre
à l’ensemble de la population de mener
une existence digne et de participer à la
vie publique.» Les 2500 francs par mois
prévus à cette fin suffisent-ils?
Franziska Ruchti: Tout dépend de qui
on demande et quelles exigences cette
personne a. Des jeunes en formation
«Certes, une idée qui n’est
pas utopique, mais folle. Un
revenu de base pour tous,
je n’y vois pas de raison.
La volonté de travailler de
l’homme s’essoufflerait.»
Helmut Schmidt, ancien
Chancelier fédéral, SPD,
Allemagne
vous diront que ça suffit de loin et ceux
qui ont pu s’offrir pas mal de choses
jusqu’à présent auront plutôt tendance
à répondre par la négative. Mais nous
devons nous baser sur le socle, et non
pas sur ce qu’on pourrait bâtir en plus.
Marc Desaules: Ici je vois un des problèmes de l’idée: on part de l’idée de
couvrir les besoins vitaux et l’on croit
pouvoir y résoudre les problèmes ac-
8
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
tuels. Mais l’autre revenu qui dépasse le
revenu de base est censé continuer de
fonctionner comme aujourd’hui. On ne
modifie donc pas le système, uniquement les symptômes.
Qu’est-ce qu’il faudrait toucher au système?
Marc Desaules: On n’a pas vraiment un
problème de revenu, mais un problème
de dépenses et d’argent. Nous devons
changer notre mode d’achat, c’est-à-dire
payer suffisamment pour ce que nous
achetons, pour que les gens impliqués
dans la production reçoivent suffisamment pour pouvoir vivre dignement.
Et nous devons changer notre rapport à
l’argent, l’argent ne doit plus être une valeur en soi. Si nous dépensons trop peu
et si nous croyons toujours, moins nous
dépensons mieux c’est, alors nous réduisons la source des revenus, jusqu’à ce
qu’un jour les revenus tarissent complè-
Les participants au débat
Marc Desaules, physicien de formation, entrepreneur.
Membre fondateur
de L’Aubier à Montezillon NE et de la
caisse de pension
CoOpera, encore
actif dans les deux
entreprises. Membre du comité de la
Société anthroposophique suisse.
Franziska Ruchti, agronome EPF, directrice de l’Office des paiements directs
du service cantonal de l’agriculture
de
Schaffhouse.
Franziska Ruchti
rédigea sa thèse de
master au sujet de:
«L’agriculture et le
revenu de base inconditionnel» (2011,
non publiée).
tement. Alors une lutte contre les symptômes du type revenu de base s’impose.
Vous, en revanche, croyez que le revenu
de base modifiera quand même le système?
Franziska Ruchti: Oui. D’abord, il influera beaucoup sur le niveau personnel. On n’a plus à chercher un emploi
sur le marché, on devient une personne
indépendante qui peut offrir sa maind’œuvre si elle le souhaite. Le marché du
travail changerait profondément. Nous
«La paresse est le résultat
d’une activité non voulue et
un manque de valorisation,
le produit d’une liberté
refusée. (…) Le revenu
de base est une initiative
contre la paresse.»
Daniel Häni, entrepreneur,
membre fondateur de
l’initiative pour le revenu
de base
ne pouvons plus partir de l’idée que le
plein emploi est possible. Beaucoup de
travail est remplacé par des machines,
cela crée des opportunités que nous
devrions saisir. La question demeure de
savoir comment financer le tout, et à cet
égard nous avons à présent un système
très compliqué. Pourquoi ne pas oser
quelque chose de nouveau et de plus
simple?
Faisons un essai: Monsieur Desaules, opposant au revenu de base, est prié de citer
ses avantages et chances, Madame Ruchti
en tant qu’avocate de celui-ci ses principales inconvénients et risques.
Rendez-vous à la gare d‘Olten. – Le silence est-il d‘or? Franziska Ruchti et Marc Desaules discutent du revenu de base inconditionnel.
(Photo: Markus Bär)
Marc Desaules: Si nous considérons le
revenu de base comme une sorte d’assurance de base empêchant que plus personne ne passe entre les mailles du système, je pourrais alors y voir un aspect
positif. Le revenu de base serait bien plus
simple que nos systèmes d’assurances
sociales actuels. Il y a encore un autre
aspect, qui n’est pas mentionné dans le
texte de l’initiative, mais qui fut formulé
parmi les pensées initiales liées au financement. La réforme fiscale associée à
l’idée est intéressante: il n’y aurait plus
qu’un impôt sur les dépenses, similaire à
la taxe sur la valeur ajoutée (TVA).
Madame Ruchti, aimeriez-vous rajouter
d’autres avantages?
Franziska Ruchti: Le revenu de base
apporterait plus de liberté aux gens. La
liberté de dire non. La liberté de faire
quelque chose de sensé, par exemple
de s’engager sur le plan social. De telles
tâches sont à présent surtout prises en
charge par le bénévolat, de gens qui ont
besoin d’autres sources d’argent pour
pouvoir faire ce travail. Les gens deviendraient plus indépendants du marché
du travail, les agriculteurs et agricultrices plus indépendants des clients.
Nous pourrions assumer une tâche sans
d’abord devoir regarder le salaire. Nous
pourrions aussi choisir une période sabbatique. Beaucoup de jeunes pourraient
choisir une formation à laquelle ils
doivent à présent renoncer pour des raisons financières. Cela améliorerait l’égalité des chances. Dans l’ensemble nous
gagnerons également plus de dignité.
Des travaux à présent mal rémunérés
et pas attractifs, pourraient après l’introduction du revenu de base voir leur
demande baisser. Pour que quelqu’un les
fasse, le salaire devrait être augmenté. Ici
aussi à mon avis le revenu de base est le
levier efficace, non pas le salaire minimum qui ne changerait rien au problème
sous-jacent.
Quels sont les inconvénients?
Franziska Ruchti: L’initiative ne s’est
jusqu’à présent pas prononcé sur le financement, rien n’est calculé, rien n’est
réglé. C’est l’un des points les plus critiqués, on peut parler de point faible.
On parle de la nécessité d’un financement
complémentaire de l’ordre de 30 milliards
de francs par an. D’autres estiment que le
système couvrirait ses frais, les pouvoirs
publics n’auront pas à assumer des financements ultérieurs.
Contribuerait le revenu de base à un développement en termes social et culturel?
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
9
Franziska Ruchti: J’en suis sûre, car actuellement souvent les gens ne réalisent
pas leurs idées, car la barre à surmonter est placée trop haute, n’ayant pas les
moyens d’essayer quelque chose de nouveau.
Marc Desaules: Non, au contraire. Le
revenu de base continue de s’appuyer
sur une conception égoïste de la liberté
individuelle, et cela nous n’avance ni au
niveau social, ni au niveau culturel. Le
travail est-il une affaire de liberté? Ou
est-ce que je travaille parce-que je fais
partie d’une communauté humaine,
qu’il y a les besoins d’autrui que je peux
satisfaire, ce qui apporte à la fois à moi
et à autrui un sens? Pour moi c’est ça
l’approche adéquate lorsqu’on parle de
travail. Il importe alors que je reçois
une contre-valeur suffisante pour ce que
je fais. En revanche, le revenu de base
semble considérer le travail comme négatif, un fardeau duquel il faut s’affranchir. Aujourd’hui on parle d’un marché
du travail pour lequel il faut se préparer.
Selon moi, il s’y cache une conception
erronée du travail. La formation devrait
être remaniée de telle sorte que les êtres
humains peuvent devenir humains. Ils
seront alors capables de voir les besoins
d’autrui. Ils ne seront pas absurdement
piégés dans l’engrenage dans lequel ils
devraient alors revendiquer l’égalité des
chances.
L’initiative populaire
Texte complet de l’Initiative populaire
fédérale «Pour un revenu de base inconditionnel»:
La Constitution est modifiée comme
suit:
Art. 110a (nouveau) Revenu de base
inconditionnel
1 La Confédération veille à l’instauration d’un revenu de base inconditionnel.
2 Le revenu de base doit permettre à
l’ensemble de la population de mener
une existence digne et de participer à
la vie publique.
3 La loi règle notamment le financement et le montant du revenu de base.
La récolte des signatures débuta le
11 avril 2012, jusqu’à la clôture du délai
rédactionnel de ce numéro de «Beiträge/Contributions» 103'600 signatures
furent récoltées. Le comité d’initiative
veut récolter 100'000 signatures jusqu’au
1er août de cette année. 100'000 signatures valables sont nécessaires jusqu’au
11 octobre.
10
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
La société n’est alors pas encore mûre
pour l’idée du revenu de base?
Marc Desaules: Non, le problème n’est
pas là: Le revenu de base ne va pas dans
le bon sens.
Franziska Ruchti: Mais c’est justement
ce que le revenu de base pourrait permettre: s’occuper des besoins d’autrui,
sans devoir faire partie de l’engrenage.
Marc Desaules: Je comprends que vous
le voyez comme ça. Mais mon approche
«On amorcerait un passage
de ‹devoir› à ‹vouloir›. Le
revenu de base permettrait
à chacun de s’investir dans
la société là où il y voit du
sens. (…) Revenu de base
signifie: La société t’accorde
de la confiance et tu peux
maintenant à cœur joie
gagner davantage.»
Götz Werner, entrepreneur,
auteur de l’initiative «Entreprends le futur», Allemagne
consisterait à garantir une rémunération
juste à tout le monde, ce qui permettrait de résoudre d’un côté le problème
des besoins non couverts et des salaires
trop bas de l’autre côté. Ainsi nous pourrions graduellement parler du monde du
travail comme endroit où l’on donne et
reçoit. A cette fin, je dois dépenser suffisamment pour ce qu’autrui fait pour
moi. Alors il n’a pas besoin d’un revenu
accessoire ou d’un revenu de base. Mais
cela présuppose pour moi que je réfléchis différemment lorsque je dépense
de l’argent, à contre-courant de la tendance générale. Si je pense qu’à moi en
ne poursuivant que mon gain personnel,
nous n’arriverons jamais à rien.
Est-ce que le revenu de base permettraitil d’arrêter la mort des fermes?
Franziska Ruchti: Le revenu de base
mettrait certainement des moyens à
disposition de travaux et de gens qui
n’auraient sinon pas de place dans le système. Je crois bien que combiné avec les
paiements directs ça pourrait être une
source très importante de revenu pour
certaines exploitations d’une viabilité
marginale. Ce dont les paiements directs
ne tiennent pas suffisamment compte
c’est le travail de chaque personne.
C’est surtout le travail effectué par les
femmes qui n’est pour ainsi dire pas perçu.
Franziska Ruchti: Oui. Et à cet égard le
revenu de base aurait nul doute certains
avantages.
Marc Desaules: La disparition des
fermes n’est pas qu’un problème chez
nous seulement en Suisse, en revanche,
c’est ici seulement que le revenu de base
serait introduit. Cela constituerait un
soutien à l’agriculture, comme les paiements directs, mais sous un autre nom,
mais ça ne résoudra rien au problème
de fond. Pourquoi y a-t-il de moins en
moins d’exploitations agricoles? Parce
que les prix des produits agricoles ne
sont pas justes. Il serait crucial d’arriver
aux prix justes.
Quelles répercussions attendez-vous,
Madame Ruchti, sur la motivation
de la population active, y compris les
agriculteurs et agricultrices? Voici une
citation de Christine Bühler, présidente
de l’Union suisse des paysannes et des
femmes rurales: «Je ne vois pas pourquoi
la motivation d’arracher des rumex devrait être là pour qu’on continue jusqu’à
17 heures, alors qu’on pourrait s’arrêter
à 15 heures.»
Franziska Ruchti: Un sondage réalisé
en Allemagne fournit un résultat surprenant: 90 pourcent des sondés déclarent
qu’ils continueraient à travailler comme
auparavant, mais 80 pourcent des sondés
croient que les autres deviendraient oisifs. D’une manière générale, il faudrait
se demander: Je veux quoi, je fais quoi?
On est motivé de faire ce qu’on veut. Les
critiques disent: Sans rémunération, qui
irait encore travailler les pentes raides
en montage et qui irait encore arracher
des rumex? En même temps, cela est une
des grandes chances du revenu de base
et une des principales sources de préoccupation: son caractère volontaire.
Beaucoup de bons vivants vous diront:
Ces 2500 francs me suffisent. Ou je fais
ménage commun avec autrui, alors ça
suffira encore mieux. D’autres réduiraient leur temps de travail de la marge
du revenu de base ‒ plus de temps libre à
revenu égal. L’économie, supporterait-elle
une telle baisse résultant du retrait ou de
la réduction des prestations de travail de,
potentiellement, nombreux gens?
Franziska Ruchti: Cela est étroitement
lié à notre conception de l’homme. Est-il
vraiment que l’argent qui nous pousse à
faire quelque chose? Si non, la motivation est alors assurée.
Il y a pas mal de jeunes qui ont des difficultés de motivation et d’intégration. Le
revenu de base ne fournirait-il pas à ces
jeunes une incitation allant dans le mauvais sens? Pourquoi devraient-ils encore
s’efforcer à trouver un emploi-formation
ou rédiger des demandes d’emploi?
Franziska Ruchti: Je me suis aussi posée
cette question. Mais je rétorque encore
une fois avec l’autre question: Est-il
vraiment l’argent qui nous motive? De-
«On n’arrange pas grande
chose à un jeune quittant
l’école prématurément
(…), si au moyen du revenu
de base on l’abandonne à
soi-même et par là l’exclue
de facto de la société. Le
revenu de base contribue
à pérenniser l’exclusion
sociale (…).»
Herbert Schui, député
au Bundestag, Die Linke,
Allemagne
vrions-nous pas, de même que les jeunes
avec des difficultés de motivation, arriver à la conviction que nous avons aussi
une tâche? Que nous devrions voir vers
où nous voulons aller, quoi faire, ce que
nous aimerions réaliser avec d’autres.
L’argent comme moyen de pression
permettant de «motiver» les jeunes n’a
guère de sens ou d’utilité.
Marc Desaules: Pourquoi les jeunes
deviennent-ils actifs? Cela provient
d’une impulsion intérieure de recherche
de sens, d’un besoin de s’engager pour
quelque chose. Si les jeunes voient qu’ils
reçoivent pour ce qui a du sens pour eux
une contre-valeur suffisante leur per-
Informations supplémentaires
www.wikipedia.ch → terme recherché:
«revenu de base»
http://bien-ch.ch/fr
http://revenudebase.info
www.dreigliederung.de/
grundeinkommen
mettant de continuer, alors les chances
sont bonnes qu’ils le feront effectivement.
Encore une fois: C’est le prix juste pour
une prestation, qui seul peut changer
quelque chose, et cela je l’entends, veut
dire à l’échelle mondiale: Le petit paysan
dans un pays en voie de développement ou
l’ouvrier qui y assemble des smartphones
doit aussi recevoir une rémunération suffisante pour ses prestations permettant de
couvrir ses besoins. Cela mettrait quelque
chose en mouvement. Dans l’idée du revenu de base je ne peux rien voir de tel.
Franziska Ruchti: Le nouveau système
fiscal mentionné qui comporterait donc
un impôt sur les dépenses ou TVA devrait bien évidemment aussi permettre
de garantir un prix qui rémunère équitablement les prestations de travail.
L’idée d’un revenu de base semble être un
fruit de notre société occidentale repue
‒ ou est-ce qu’elle pourrait également
être réalisée en Moldavie, au Mali et au
Myanmar?
«Vous faites souffrir aux
voleurs des tourments
affreux; ne vaudrait-il pas
mieux assurer l’existence
à tous les membres de la
société, afin que personne
ne se trouvât dans la nécessité de voler d’abord et de
périr après?»
Thomas More, juriste,
diplomate, martyr et saint.
Auteur de l’utopie sociale
«Utopia» (1516)
Franziska Ruchti: Toujours est-il que
des efforts ont été déployés pour réaliser
l’idée ‒ fait remarquable, en Afrique. En
Namibie, la commune d’Otjivero-Omitara démarra en 2008 un projet pilote de
deux ans, poursuivi avec succès jusqu’en
2012. Ensuite, le gouvernement cessa de
le soutenir.
Entrevue: Markus Bär
… et que dit Steiner?
«Le salut d’un ensemble de personnes
travaillant ensemble est d’autant plus
grand, moins l’individu réclame pour
lui le produit de ses services, cela signifie, plus il donne de ce produit à ses
collaborateurs, et donc plus ses besoins
propres ne sont couverts par ses services,
mais sont couverts par les contributions des autres. Toutes les institutions
au sein d’un ensemble de personnes qui
contredisent la présente loi*, doivent à
la longue, quelque part, produire misère
et privation. (...) Ce dont il s’agit donc,
c’est, que travailler pour ses semblables
et obtenir un certain revenu soient deux
choses tout à fait distinctes l’une de
l’autre …»
Rudolf Steiner, Science de l’esprit et
question sociale, 1905/06
Rudolf Steiner a-t-il anticipé l’idée du
revenu de base inconditionnel, soutiendrait-il cette idée?
En ce qui concerne le revenu de base,
les anthroposophes ne sont pas du tout
unanimes. D’ailleurs aucun parti politique, groupe sociale ou tranche d’âge dit
clairement «oui» ou «non». Le sujet du
revenu de base agite ‒ et polarise.
� Le débat est ouvert. Adressez vos observations à beitraege@fibl.org ou au
secrétariat, adresse à la page 35.
* C’est-à-dire la loi sociale principale
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
11
DEMETER. Ein Dritteljahrhundert umfasst sie, die Geschichte der Fachausbildung von der
privaten Lehre ohne staatliche Regelungen bis zum Neubeginn, der im Herbst mit der
Kooperation zwischen Strickhof und Rheinau bevorsteht. Es liegt nicht an der Zeitspanne,
dass die Entwicklung im Ausbildungsbereich für die Demeter-Bewegung als historisch
gelten darf.
Alles Zukünftige
ruht auf Vergangenem
Martin Ott | Vor 33 Jahren gründete
das bekannte Fünfgestirn der damaligen biodynamischen Landwirtschaft,
die Ehepaare Baumgartner, Blaser,
Meier, Oswald und Spänhauer (alphabetische Reihenfolge), die «Lehre» für
biologisch-dynamische Landwirtschaft.
Völlig frei und von keinen staatlichen
Regelungen behindert. Nur gestellt auf
die einfache Tatsache: Hier erfolgreich
arbeitende Höfe, da lernwillige junge
Menschen, die von der Erfahrung der
biodynamischen Praxis lernen wollen.
Leuchtende wegweisende «Erfindungen» prägten die Lehre. Zum Beispiel:
Um «Lehrmeister» zu sein, brauchte
man nicht ein Diplom irgendwelcher
Art, sondern es genügte, dass ein junger
suchender Mensch einen Hof wählte, auf
dem er eine Ausbildung machen wollte.
Damit war der Betrieb als Lehrbetrieb
anerkannt und die Betriebsleitung ins
Lehrmeisterkollegium aufgenommen.
Der Schulunterricht fand in den Bauernstuben der beteiligten Höfe statt. Ein
wesentlicher Teil der Ausbildung war
so auch die Wahrnehmung der realen
biodynamischen Landwirtschaft in ihrer Hof-individuellen Ausprägung. Die
Löhne der Lernenden wurden innerhalb
der Klassen aufgeteilt. Wenn ein Betrieb
den Lehrlingslohn nicht bezahlen konnte, wurde solidarisch ausgeglichen. Es
gab keine Zeugnisse, keine Qualifikationen. Das Zeugnis für die Lernenden
war das Gedeihen des Hofes, auf dem sie
mitarbeiteten.
Viele dieser praktisch umgesetzten Ideale konnten sich nicht halten. Schritt um
Schritt wurde die biodynamische Lehre
strukturierter und geregelter. Feste Löhne, offizielle Verträge, mehr theoretisches Fachwissen. Langsam, aber sicher
12
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
kam auch der Wunsch nach einem «offiziellen Papier».
Mit den zunehmenden Subventionen in
der Landwirtschaft, seit der Agrarwende dann auch Direktzahlungen über die
Betriebe statt über die Preise, Produkte
und Märkte, stiegen die Ansprüche des
Staates an die landwirtschaftliche Bürokratie, auch in den Fragen der Ausbildung. Man begann Qualitätshürden
aufzustellen für Betriebsleiterinnen,
Subventionsempfänger und Ausbildungsberechtigte. Die biodynamische
Ausbildung musste diese Hürden und
Voraussetzungen mehr und mehr übernehmen. So kam die Zeit der Zusammenarbeit mit den offiziellen landwirtschaftlichen Schulen. In Ins, Sissach,
Schüpfheim und zuletzt an der Schwand
in Münsingen fanden die biodynamisch
Lernenden den Anschluss an das offizielle landwirtschaftliche Bildungswesen.
Die Klassen der Demeter-Fachstudierenden, wie sie nun in der wachsenden
Bioausbildungswelt hiessen, waren gesuchte Partner, um innovativen Bioausbildungsprojekten an den kantonalen Landwirtschaftsschulen die Schülerzahlen zu sichern. So entstanden auch
dank diesen Demeter-Klassen neue
Biobildungsangebote an den landwirtschaftlichen Schulen. Die wachsende
Bio Suisse setzte eine Fachkommission Bildung ein, am FiBL entstand die
Fachstelle Bildung für den Biolandbau.
Treibende Kräfte hinter dieser Entwicklung waren ein Demeter-Landwirt im
Vorstand und eine Demeter-Landwirtin
als Fachkommissionspräsidentin Bildung von Bio Suisse. Fast wäre es in
dieser Konstellation möglich geworden,
ein eigenes Berufsbild «Biolandwirt» zu
definieren.
Nun kam aber der massive Gegendruck
der landwirtschaftlichen Branche. Trotz
starker Unterstützung der Bundesstellen gelang es nicht, einen eigenen Titel
zu formulieren. Beweggrund für den
Druck der Branche war nicht unbedingt
eine Aversion gegen Bio oder Demeter,
sondern es stand einerseits der Vorwurf
im Raum, mit neuen Berufen die Landwirtschaft zu spalten, andererseits war
da die Angst, über einen eigenen Berufstitel für die Bioszene könnte diese
mit der Zeit auch eine Definitionsmacht
erlangen und am Ende darüber bestimmen, wer «Biosubventionen» bekomme
und wer nicht. An einer legendären
Sitzung in Brugg zwischen den Spitzen
von Bio Suisse und des Schweizerischen
Bauernverbands brachte dies Hansjörg
Walter auf den Punkt. Damit war der eigene Titel vom Tisch.
Vor drei Jahren stand der Verein für
biologisch-dynamische Landwirtschaft,
der die Verantwortung für die Lehre
trägt, wieder einmal an einem Wendepunkt: entweder wieder die freie Lehre,
losgelöst von den immer stärker drückenden Regelungen, Bildungsvorgaben, Qualifikationsrichtlinien für Betriebe, Lehrpersonen und Inhalte, oder
eine wirkliche Zusammenarbeit mit
einem bestehenden «offiziellen» Bildungszentrum. Es standen dann zwei
Kooperationen als Partner zur Wahl:
Inforama Rüti und Schwand im Kanton
Bern sowie Strickhof und Rheinau im
Kanton Zürich. Die Basiskonferenz der
Demeter-Lehrbetriebe entschied sich
für ein Zusammengehen mit einem offiziellen Bildungszentrum, vor allem um
den Demeter-Fachstudierenden weiterhin den staatlichen Berufsabschluss zu
ermöglichen. Für die Zusammenarbeit
Ausbildungsort an einzigartiger Lage: Rheinau an der Rheinschlaufe, etwa sechs Kilometer unterhalb des Rheinfalls.
(Bild: Stiftung Fintan, Rheinau)
fiel die Wahl auf die Strickhof‒RheinauVariante. Diese Zusammenarbeit liegt
nun konkret ausgestaltet vor und die
Ausbildung zur biologisch-dynamischen Landwirtin, zum biologisch-dynamischen Landwirt kann am 29. September 2013 offiziell beginnen.
Damit wird ein grosser Teil der Verantwortung für die biodynamische Ausbildung in die Hände eines neuen Teams
gelegt. Es sind dies vor allem die zwei
Rheinau-Landwirte Hans Braunwalder
und Martin Ott. Auf dem Landwirtschaftsbetrieb in Rheinau findet zur selben Zeit ein Generationenwechsel statt.
Von den Pionieren, welche vor fünfzehn
Jahren den grössten und vielseitigsten
Demeter-Betrieb in der Schweiz gegründet und aufgebaut haben, hin zu ihren
zum Teil bereitstehenden Nachfolgern.
Die «neue» Berufsschule wird also in
der Zusammenarbeit mit dem Strickhof geführt. Die Ausgestaltung dieser
Zusammenarbeit wurde aber im Laufe der Konkretisierung gegenüber den
ersten Vorstellungen eher gelockert und
zu einer Kooperation ausgestaltet. Die
Demeter-Ausbildung bleibt eine «Pri-
vatschule», ist aber durch den Rechtsmantel der Organisation der Arbeitswelt
(OdA) AgriAliForm eingeordnet in die
Bildungslandschaft der allgemeinen
Landwirtschaft der Schweiz.
Damit besteht die einmalige Gelegenheit, die offiziellen Lerninhalte der staatlich getragenen landwirtschaftlichen
Ausbildung mit den biodynamischen
Inhalten zu verschmelzen. Bis jetzt
mussten die Inhalte zeitlich und organisatorisch getrennt vermittelt werden:
drei Jahre private Demeter-Ausbildung
und ein Jahr (im zweiten Jahr) Besuch
der landwirtschaftlichen Schule.
Die Freiheiten und staatlichen Vorgaben, welche durch die Neukonzeption
entstanden, wurden genutzt, um die Inhalte neu zu ordnen, neue Schwerpunkte zu setzen und die Ausbildung neu zu
organisieren. Dabei zeigte sich, dass es
nur einem kleinen Teil der für die bisherige Demeter-Ausbildung Verantwortlichen möglich ist, in das neue Projekt
einzusteigen. Die Gründe sind weniger
menschliche oder fachliche Differenzen,
sondern liegen einerseits in der etwas
dezentralen Lage und andererseits in
den persönlichen Lebensentwürfen der
bisherigen Kollegiumsmitglieder, welche individuell nach einem Rückzug aus
der Verantwortung verlangten.
Die neue Ausbildung wird also mit
neuen Kräften, an einem neuen Ort,
mit neuen Ideen, neuen Partnern, neuen Konzepten und neuer Organisation starten. Sie wird sich aber in ihrem
ganzen Wesen in den Strom hineinstellen, welcher die biodynamische Landwirtschaftsausbildung seit 33 Jahren
getragen hat. Das ist die Vision, eine
Landwirtschaft zu vermitteln, welche
Verantwortung übernimmt für die Mitarbeit von geistigen Kräften in der konkreten bäuerlichen Arbeit. Nicht mehr
und nicht weniger. Düngen nicht «nur»
mit Mist und Jauche, Düngen auch mit
überphysischen Kräften ätherischer, astralischer und geistiger Art. Dazu muss
ein Demeter-Landwirt in Zukunft fähig
sein wollen.
Diese Haltung ist nicht einfach eine Theorie, sondern eben gerade keine Theorie.
Ja, es wäre eine denkbar schlechte Theorie, weil dies nur individuelle Praxis
sein kann. Individuell auf zweifache Art:
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
13
Erstens, weil ein menschliches Individuum seine Kräfte in einer Theorie nicht
entfalten kann, sondern nur durch das
bewusste Gestalten eines persönlichen
Verhältnisses zu seinem Tun durch das
Nadelöhr von individueller Freiheit,
und zweitens weil jede Hofindividualität
nach eigenen persönlichen Massnahmen
ruft. So wird Landwirtschaft zur königlichen Kunst, weil es auf allgemeine Probleme nur individuelle Antworten gibt.
Selbstverständlich kann man das trotzdem lernen, denn zwischen dem Dozieren von anthroposophischen Rezepten
und der völligen konzeptionellen Unverbindlichkeit gibt es einen Mittelweg.
Es ist der Weg, den jede Bildung gehen
muss, wenn sie ihre Aufgaben ergreifen
möchte. Es ist das Ermöglichen von Erfahrungen. Diese Erfahrungen sollen in
vier Gebieten gemacht, geübt, reflektiert
und dokumentiert werden.
1. Erfahrungen des landwirtschaftlichen Praxiswissens durch das Arbeiten auf dem von der oder dem Lernenden ausgesuchten Demeter-Lehrbetrieb.
Rund 176 Tage pro Jahr wird gearbeitet:
zunehmend selbstständig gemolken, gesät, gedüngt, gepflügt, gepflegt, verkauft
und gefragt ‒ alles, was die tägliche Arbeit eines Demeter-Bauern ausmacht,
soll praktisch als Handwerk gelernt
werden können. Die Lernenden bestimmen mit der geeigneten Wahl eines
Hofs über die betriebliche Ausrichtung
und die menschlichen Voraussetzungen,
unter denen sie die Praxisjahre absolvieren möchten. Sie können jedes Jahr den
Betrieb wechseln, müssen jedoch mindestens einmal wechseln. Bedingung: Es
muss ein Demeter-Betrieb sein mit der
Bewilligung, Lehrverhältnisse einzugehen.
2. Erfahrungen der Grundlagen der
Anthroposophie. In als Vorlesungen
ausgestalteten Morgenstunden werden
in thematischen Epochen die grossen
und umfassenden Inhalte der Geisteswissenschaften erfahrbar gemacht.
Kompetente Dozentinnen und Dozenten sollen ihre Spezialgebiete wie
Astrologie, Weltentstehung, Paläontologie, Tierwesenskunde, Pflanzenzüchtung usw. entwickeln und in lebendigen
Bildern darstellen können.
Die übergeordneten Leitsätze für das
Jahr sind dabei: «Die Wunder der Welt»
im ersten Jahr, «Die Welt entwickelt
sich» im zweiten Jahr, «Ich entwickle
mich» im dritten Jahr und «Ich entwickle die Welt» im vierten Jahr.
14
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Damit ist der Weg vorgezeichnet vom
mit offenen Fragen staunenden jungen
Menschen zum mit geschulten und individuellen Fragen tätigen Landwirt. Die
Fragen werden nicht beantwortet, aber
fokussiert und verwesentlicht und führen zu Willensimpulsen.
3. In einem von der OdA AgriAliForm
vorgegebenen Lehrplan werden die
Fachinhalte für die Ausbildung zum
Landwirt, zur Landwirtin mit Schwerpunkt Biolandbau mit eidgenössischem
Fähigkeitszeugnis vermittelt. Dazu kommen, wie in anderen Berufen, überbetriebliche Kurse. Hier wird die Aufgabe
sein, die Fachinhalte so zu vermitteln,
dass sie nicht aus den grossen Zusammenhängen fallen, sondern bis zur Frage, welche Schmiermittel in den Traktoren zum Einsatz kommen, die weiten
Zusammenhänge konkret abbilden können. Das Unterrichten dieser rund tausend Lektionen in drei Jahren wird vom
Strickhof in einem Leistungsauftrag an
den Verein für biologisch-dynamische
Landwirtschaft und von diesem an die
Schulleitung in Rheinau übertragen. In
Zusammenarbeit mit der Prüfungskommission PK 96 Landwirtschaft/Forstwirtschaft gehören dazu auch die Prüfungen.
4. Als viertes Bein wurde die seit Jahren
gepflegte «Wahrnehmungsschulung»
als eigenes Element in den Lehrplan aufgenommen. Durch qualifizierte Experten soll hier neben künstlerischen und
meditativen persönlichkeitsbildenden
Übungen auch eine konkrete Erfahrung
von ätherischen, astralischen und geistigen Wirksamkeiten anhand eines vierjährigen Lehrplanes ermöglicht werden.
Erst bewusste Handhabung geistiger Fähigkeiten macht schliesslich den Demeter-Landwirt, die Demeter-Landwirtin
aus. Wir können in Zukunft immer weniger aufgrund von Rezepten arbeiten.
Wir müssen unsere eigene Landwirtschaft täglich neu erfinden können, nur
so bleibt sie am Leben.
Die erste Säule der Ausbildung geschieht
auf den Höfen, die andern drei werden
in Rheinau, in thematisch gegliederten
Epochen oder neu Modulen unterrichtet. Dies ergibt dann eine «Schulzeit»
von rund zwölf Wochen pro Jahr, aufgeteilt in vier Überthemen à drei Wochen.
Falls die Schule erfolgreich ist, wird jedes Jahr eine neue Klasse starten.
Um die organisatorischen und inhaltlichen Fragen zu bearbeiten, wird in
Zusammenarbeit mit der Schulleitung
ein Lehrkollegium aufgebaut. Frau Vera
Hoffmann wird sich dieser katalysatorischen Aufgabe annehmen. Ziel ist,
eine lehrende Menschengemeinschaft
zu bilden, die trotz langer Unterrichtspausen gemeinsam ihre individuellen
Fragen weiterentwickelt mit dem Ziel,
eine sich fortlaufend erneuernde Lebendigkeit und Verantwortlichkeit in den
Ausbildungsinhalten zu erlangen. Dazu
gehört auch die Integration der freieren
biodynamischen in die vorgegebenen
und vorgeschriebenen Inhalte des Lehrplanes der Grundausbildung, sodass sie
sich sinnvoll ergänzen und steigern können. So möge die Mitarbeit von Kräften
entstehen, die wir dringend brauchen,
um in der in vieler Hinsicht spannenden
Gegenwartssituation für eine nachhaltige, mit dem und den Wesen der Natur
verbundene Zukunft zu arbeiten.
DEMETER. L’histoire de la formation professionnelle embrasse un tiers de siècle, depuis son
caractère privé sans réglementations d’État jusqu’au nouveau départ prévu en automne
avec la coopération entre le Strickhof et Rheinau. Que l’on peut qualifier d’historique
l’évolution du domaine de formation pour le mouvement Demeter ne tient pas au laps de
temps écoulé.
Tout l’avenir repose
sur le passé
Martin Ott | Il y a 33 ans le célèbre
groupe des cinq de l’agriculture biodynamique de l’époque, les couples
Baumgartner, Blaser, Meier, Oswald et
Spänhauer (ordre alphabétique), fonda
l’«apprentissage» de l’agriculture biodynamique. Totalement libre et sans
aucune entrave par des réglementations
d’État, ne reposant uniquement sur un
fait simple: Voici des fermes remportant
du succès et voici des jeunes désireux
d’apprendre souhaitant profiter de l’expérience découlant de la pratique biodynamique.
Des «inventions» lumineuses et novatrices distinguèrent l’apprentissage. A
titre d’exemple: Pour devenir «maître
d’apprentissage», on n’eut pas besoin
d’un quelconque diplôme, il suffit
qu’un jeune en quête choisit une ferme
sur laquelle il voulut faire une formation. L’exploitation fut par là reconnue
comme ferme formatrice et le ou la chef
d’exploitation admis au collège des formateurs. L’enseignement eut lieu dans
les salles de ferme des exploitations
formatrices. Une part essentielle de la
formation concerna la perception de
l’agriculture biodynamique réelle dans
son expression fermière individuelle. Le
salaire des apprenants fut réparti au sein
des classes. Si une ferme ne pouvait pas
verser le salaire de l’apprenti, il fut compensé solidairement. Il n’exista ni certificats, ni qualifications. L’épanouissement
de la ferme formatrice valut de certificat
pour les apprenants.
Beaucoup de ces idéaux mis en pratique
ne s’y maintinrent pas. L’apprentissage
biodynamique devint pas à pas plus
structuré et réglementé. Salaire fixe,
contrat officiel, plus de connaissances
théoriques. Graduellement le désir se fit
ressentir d’avoir un «brevet officiel».
L’augmentation des subventions à l’agriculture, depuis le tournant agricole aussi
les paiements directs basés sur les exploitations plutôt que sur les prix, produits
et marchés, mena à ce que l’Etat élève
les exigences liées à la bureaucratie agricole, y compris les questions relatives à
la formation. Les cheffes d’exploitation,
les bénéficiaires de subventions et les apprenants durent dorénavant remplir des
exigences de qualité. La formation biodynamique dut de plus en plus reprendre
ces obstacles et exigences requises. C’est
ainsi que débuta la collaboration avec les
écoles d’agriculture officielles. C’est ainsi
que les apprenants biodynamiques rejoignirent la formation agricole officielle à
Anet, Sissach, Schüpfheim et dernièrement sur la Schwand à Münsingen. Les
classes d’étudiants professionnels Demeter, désignées ainsi dans le monde de
formation bio en expansion, furent des
partenaires recherchés pour garantir le
nombre d’élèves participant à des projets
de formation bio innovateurs lancés par
les écoles cantonales d’agriculture. C’est
aussi grâce à ces classes Demeter que
naquirent de nouvelles filières de formation bio au sein des écoles d’agriculture.
Bio Suisse en pleine croissance créa une
Commission de la formation et le FiBL
un service spécialisé pour la formation
en agriculture bio. Les moteurs de cette
évolution furent un agriculteur Demeter
au comité directeur et une agricultrice
Demeter présidant la Commission de la
formation de Bio Suisse. Cette constellation aurait presque permit de définir un
propre profil professionnel «agriculteur
bio».
Le secteur agricole réagit ensuite avec
une contre-pression massive. Malgré
le soutien important des services fédéraux, la tentative de formuler un propre
titre échoua. Le motif pour cette pression ne résida pas nécessairement dans
une aversion contre le bio ou Demeter,
mais d’une part dans le reproche, que de
nouveaux métiers divisent l’agriculture,
d’autre part dans la crainte qu’un propre
titre professionnel à la scène bio procure
à celle-ci un pouvoir de définition et que
celle-ci pourrait à la fin déterminer qui
reçoit des «subventions bio». Lors d’une
séance légendaire à Brugg réunissant les
cadres de Bio Suisse et de l’Union suisse
de paysans, Hansjörg Walter résuma cela
de façon percutante. Ainsi l’idée d’un
propre titre fut écartée.
Il y a trois ans, l’Association pour la biodynamie responsable pour la formation,
se trouva de nouveau à un tournant: soit
à nouveau l’apprentissage libre, émancipé des réglementations toujours plus
contraignantes, des normes de formation, des compétences professionnelles
exigées des formateurs, enseignants et
contenus, soit une coopération réelle
avec un centre de formation «officiel»
existant. Il fallut alors choisir entre deux
partenaires de coopération: Inforama
Rüti et Schwand dans le canton de Berne
ainsi que Strickhof et Rheinau dans le
canton de Zurich. La conférence de base
des exploitations formatrices Demeter
décida de collaborer avec un centre de
formation officiel, surtout pour permettre aux étudiants professionnels
Demeter d’obtenir un diplôme professionnel. Le choix se porta sur la variante
Strickhof-Rheinau. Cette collaboration
est à présent concrètement conceptualisée et la formation en agriculture biody-
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
15
namique peut débuter officiellement le
29 septembre 2013.
Ainsi, une bonne partie de la responsabilité pour la formation biodynamique
est placée entre les mains d’une nouvelle
équipe. Il s’agit avant tout des deux agriculteurs de Rheinau Hans Braunwalder et Martin Ott. En même temps, un
renouvellement générationnel a lieu sur
l’exploitation agricole de Rheinau. Les
pionniers, qui fondèrent il y a quinze ans
l’exploitation Demeter la plus grande et
variée, passeront leur œuvre à leurs successeurs en partie déjà constitués.
La «nouvelle» école professionnelle sera
gérée en collaboration avec le Strickhof.
Durant la concrétisation les modalités
de cette collaboration furent plutôt relâchées et remaniées en coopération peu
étroite par rapport aux premières idées.
La formation Demeter reste une «école
privée», mais sous le vêtement juridique
de l’organisation du monde du travail
(ortra) AgriAliForm elle intègre le paysage suisse de la formation de l’agriculture générale.
C’est une occasion unique permettant de
fusionner les contenus d’apprentissage
officiels de la formation agricole soutenue par l’État et les contenus biodynamiques. Jusqu’à présent les contenus
durent être transmis séparément sur le
plan du temps et le plan organisationnel:
trois ans de formation Demeter privée et
une année (en deuxième année) de fréquentation de l’école d’agriculture.
Les libertés et les prescriptions de l’État
qui naquirent dans le sillon de la nouvelle
conception furent utilisées pour réorganiser les contenus, redéfinir les priorités
et remanier la formation. Il s’avéra que
seul une petite partie des responsables
actuels de la formation Demeter pouvait se joindre à ce projet. Les raisons ne
sont pas liées à un point de vue humain
ou technique divergent, mais tiennent
d’une part à la situation géographique
périphérique et d’autre part aux projets
personnels des membres du collège précédent qui désirent individuellement se
retirer de leurs responsabilités.
La nouvelle formation démarrera donc
avec de nouvelles forces, en un nouveau lieu, avec des nouvelles idées, de
nouveaux partenaires, de nouveaux
concepts et avec une nouvelle organisation. Elle mettra toute son essence au
service du fleuve qui porte la formation
en agriculture biodynamique depuis 33
ans. La vision consiste à transmettre une
agriculture qui se responsabilise face
16
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
à la collaboration de forces de l’esprit
dans le travail agricole concret. Ni plus
ni moins. Ne pas fertiliser «seulement»
avec du fumier et du purin, fertiliser
aussi avec des forces supraphysiques de
type éthériques, astrales et spirituelles.
Un agriculteur Demeter doit vouloir à
l’avenir en être capable.
Cette attitude n’est pas simplement une
théorie, mais justement ne l’est pas. Oui,
ce serait une très mauvaise théorie, car
ça ne peut être que pratique individuelle.
Individuel à deux niveaux: d’abord parce
qu’un individu humain ne peut épanouir ses forces dans une théorie, mais
uniquement en organisant en toute
conscience la relation personnelle à l’action par le chas de l’aiguille de la liberté
individuelle, et ensuite parce que chaque
individualité agricole appelle ses propres
mesures personnelles. Ainsi l’agriculture
devient art royal, car il ne peut avoir que
des réponses personnelles à des problèmes d’ordre général.
Bien sûr, on peut quand-même apprendre cela, car il existe une voie
médiane entre l’inculcation de recettes
anthroposophiques et le caractère
conceptuel tout à fait non contraignant.
C’est la voie que toute formation doit
parcourir si elle veut saisir ses tâches. Il
s’agit de rendre possible des expériences.
Celles-ci doivent être faites, pratiquées,
réfléchies et documentées dans quatre
domaines.
1. Expériences des connaissances pratiques agricoles en travaillant sur l’exploitation Demeter formatrice choisie
par l’apprenant. Environ 176 jours par
an l’on travaille: pas à pas indépendamment traire, semer, fertiliser, labourer,
soigner ‒ tout ce que comporte le travail
quotidien d’un agriculteur Demeter doit
être appris de façon pratique comme
un métier. En choisissant une ferme
adéquate, les apprenants déterminent
l’orientation de l’exploitation et les
conditions humaines sous lesquelles ils
souhaitent effectuer les années de pratique. Ils peuvent chaque année changer
l’exploitation et doivent au moins une
fois changer d’exploitation. Condition:
Il doit s’agir d’une exploitation Demeter
autorisée de conclure des contrats d’apprentissage.
2. Faire l’expérience des bases de l’anthroposophie. Les heures de la matinée organisées en cours servent à transmettre en
époques thématiques les grands contenus complets des sciences de l’esprit. Des
enseignantes et enseignants compétents
doivent être en mesure de développer
leur domaines de spécialisation tels que
astrologie, genèse du monde, paléontologie, théorie de l’essence animale, sélection végétale, etc. et les représenter à travers d’images vivantes.
Les principes directeurs pour l’année
sont: «Les miracles du monde» en première année, «Le monde se développe»
en deuxième année, «J’évolue» en troisième année et «Je développe le monde»
en quatrième année.
Ainsi le chemin est tracé menant du
jeune posant avec émerveillement des
questions ouvertes à l’agriculteur formé
et s’occupant de questions individuelles.
Il n’est pas répondu aux questions, mais
on les ramène à l’essentiel en les dotant
du pouvoir à donner naissance à des
impulsions de volonté.
3. Le plan d’études élaboré par l’ortra
AgriAliForm définit les contenus techniques liés à la formation d’agriculteur,
agriculteurtrice avec spécialisation en
agriculture biologique avec certificat
fédéral de capacité. S’ajoutent à cela des
cours inter-exploitations comme dans
d’autres professions. La tâche consiste
ici à transmettre les contenus techniques
de telle manière qu’ils ne sortent pas du
contexte général, mais qu’ils puissent
représenter concrètement les grands
liens jusqu’à la question de savoir quels
lubrifiants s’emploient dans les tracteurs.
L’enseignement de ces environ mille leçons réparties sur trois ans est transmis
sous forme de mandat de prestations du
Strickhof à l’Association pour la biodynamie, qui à son tour confie ce mandat
à la direction de l’école à Rheinau. En
collaboration avec la commission d’examen CE 96 agriculture/sylviculture les
examens en font aussi partie.
4. Sous forme d’une quatrième partie
l’«éducation de la perception», maintenue depuis des années, fut intégrée
en tant qu’élément à part dans le plan
d’études. Grâce à un plan d’études étalé
sur quatre ans et au travers d’exercices de
formation de la personnalité artistiques
et méditatifs, des expériences pratiques
d’effets éthériques, astraux et spirituels
devraient être rendu possibles par des
experts qualifiés. Seul un maniement
conscient des capacités de l’esprit distingue un agriculteur, une agricultrice
Demeter. A l’avenir, nous pourrons de
moins en moins travailler avec des recettes. Nous devons pouvoir chaque jour
réinventer notre propre agriculture, c’est
l’unique façon de la maintenir en vie.
Emplacement unique du lieu de formation: Rheinau jouxtant la boucle du Rhin, environ six kilomètres en aval des chutes du Rhin.
(Photo: Fondation Fintan, Rheinau)
Le premier pilier de la formation se
déroule sur les fermes, les trois autres se
passent à Rheinau sous forme d’enseignement organisé autour d’époques réparties par thème ou autour de modules
selon la terminologie plus récente. Cela
revient à une «durée de scolarité» d’environ douze semaines par année, répartie en quatre thèmes d’ensemble à trois
semaines. Si l’école remporte du succès,
chaque année une nouvelle classe démarrera.
Pour traiter de questions d’organisation et de contenu, un collège d’enseignants est constitué en coopération
avec la direction de l’école. Madame
Vera Hoffmann assumera cette tâche
«catalysatrice». Le but consiste à former
une communauté à vocation éducative
qui, malgré de longues intervalles sans
formation, continue ensemble à développer ses questions individuelles avec
comme objectif d’assurer une vitalité et
une responsabilité des contenus éduca-
La Fondation Perceval recherche
pour compléter son équipe des ateliers
«Terre»
Un(-e) maître socio-professionnel(-le)
diplômé(-e) jardinier/-ère (80 – 100 %)
Profil souhaité :
• Expérience dans le domaine maraîcher, agricole et fermier
• Intérêt pour la culture biodynamique
Entrée en fonction: 1er août 2013 ou à convenir
Prière d’adresser votre dossier complet (CV, diplômes, etc.) à:
Fondation Perceval, Service des Ressources Humaines
Référence: MF, Rte de Lussy 45, 1162 St-Prex, www.perceval.ch
tifs sans cesse renouvelées. En fait également partie l’intégration des contenus
biodynamiques plus libres aux contenus
définis et prescrits du plan d’études de la
formation de base, pour qu’ils puissent
se compléter et se magnifier mutuellement. Puisse ainsi naître la collaboration
de forces, dont nous avons urgemment
besoin, qui nous permettent de travailler
dans la situation présente, à nombreux
égards captivante, avec un avenir en lien
avec l’essence et les êtres de la nature.
Bioapfel, Bioboom, Biocontrol, Biodynamik, Bioei, Biofisch,
Biogas, Biohandel, Bioimport, Biokaviar, …, Biozertifizierung.
Die Biowelt von A bis Z auf
www.bioaktuell.ch
die PLATTFORM DER SCHWEIZER BIOBÄUERINNEN UND BIOBAUERN
30 ostfriesische Demeter Milchschafe
ab Hof zu verkaufen, je nach Wunsch mit
oder ohne ihre Lämmer.
Landgut Prazet, 7527 Brail, Engadin.
Tel 081 854 07 94 oder jmkeller@gmx.ch
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
17
HOFPORTRÄT. Auf dem Biohof Zaugg wird alles angebaut und selber verarbeitet, was es für
einen gluschtigen und abwechslungsreichen Marktstand braucht. Dazu tragen nebst der
vierköpfigen Bewirtschafterfamilie zwei Dutzend Mitarbeitende bei, die sich in neun Vollzeitstellen teilen. Und das mit einer Anbaufläche von nur achteinhalb Hektaren.
Klein, aber vielseitig
– der Biohof Zaugg
Vincent Delley | Annette und Kurt
Zaugg übernahmen den elterlichen Hof
in Iff wil 1983, also vor dreissig Jahren, in
Pacht und stellten gleich auf biologischdynamische Landwirtschaft um. Bereits
in jener Zeit waren sie aktive Kritiker
von Atomstrom – ein besonderer Dorn
im Auge war und ist ihnen das AKW
Mühleberg, das in unmittelbarer Nähe
steht. Das Werk wurde schon damals als
Gefahr wahrgenommen. «Bedenklich
Betriebsspiegel
Biohof Zaugg
Iff wil BE
Bewirtschafterfamilie: 4 Personen
Angestellte: 9 Vollzeitstellen
(25 Personen: 15 auf dem Hof,
8‒10 Markthilfen)
Milchkühe: 9
Mastkälber: 9
Pferd: 1
Legehennen: 100
Landwirtschaftliche Nutzfläche:
8,5 Hektaren
Getreide (Dinkel, Weizen, Roggen):
ca. 1 ha
Kartoffeln: 0,3 ha
Gemüse: 2,7 ha
Folientunnel: 0,11 ha
Wiesen und Naturschutzgebiet: 4,4 ha
Wald: 3,5 ha
finden wir, dass Mühleberg noch immer
in Betrieb ist, während in Deutschland
alle AKWs mit vergleichbaren Standards
vom Netz genommen wurden.»
Um eine sinnvolle Alternative aufzuzeigen, montierten sie als Erste weit und
breit 1992 eine Solarstromanlage. Die
entpuppte sich allerdings für Zauggs
auch als Gefahrenquelle: Kurz nach Inbetriebnahme brannte der Hof wegen
eines Fehlers in der Anlage bis auf die
Grundmauern nieder. Zum Glück kamen dabei weder Menschen noch Tiere
zu Schaden. Mit viel Eigenleistung und
dem Geld der Versicherung bauten die
Zauggs den Hof wieder auf. Und sie
montierten wieder eine Solaranlage aufs
Dach. Denn Rückschläge muss man
wegstecken können, wenn man verwirklichen will, woran man glaubt.
Die beiden Mitarbeiter, die für den
Wiederaufbau des Hofes angestellt worden waren, konnten gleich bleiben: Der
Gemüseanbau wurde intensiviert und
zunehmend setzte der Betrieb darauf,
die Produkte selber zu verarbeiten und
direkt zu vermarkten. Das ist laut Kurt
Zaugg unumgänglich, wenn ein so kleiner Betrieb in der heutigen Zeit überleben will. Der Prozess der Intensivierung,
Professionalisierung, Eigenverarbeitung
und Direktvermarktung wurde schritt(Bild/Photo: Walentin Janowsky
18
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
weise über Jahre vorangetrieben. Heute
werden sehr viele Produkte auf dem Hof
selber hergestellt und veredelt. Für den
Marktstand übernehmen Zauggs zusätzliche Produkte von fünfzehn Bio Suisse
und Demeter-Höfen aus der Region.
Nebst allen möglichen frischen Feinund Lagergemüsen hat der Betrieb
Zaugg beispielsweise süss-saure Kürbisse und süss-saure Gurken im Angebot.
Oder mit Frischkäse gefüllte Peperoncini. Dann gibt es Brot, Zopf, Vollkorndinkelmehl, halbweisses Weizenmehl,
Wurst und Frischfleisch. Die Fleischprodukte werden wenn möglich und sinnvoll im eigens dafür eingerichteten Verarbeitungsraum zubereitet. Einiges aber,
zum Beispiel das Wursten, überlassen
Zauggs gerne dem nur zwei Kilometer
entfernten Metzgereibetrieb.
Hingegen verfügt der Betrieb Zaugg
über eine eigene Käserei, welche die
gesamte Hofmilch, soweit sie nicht als
frische Rohmilch verkauft wird, zu
Quark, Joghurt, Sauermilch, Sauerrahm,
Rahm und Frischkäse verarbeitet, der
in schmackhaften Variationen angeboten wird, etwa eingelegt in Olivenöl mit
Gewürzen und Kräutern, als Pfefferkäse
oder in Form von Kleeröllchen. Alleine
mit der Palette der Milchprodukte liesse
sich ein Marktstand vielseitig ausstatten.
Viele Früchte werden zu Konfitüre verarbeitet oder für die Fruchtjoghurts
verwendet. Selbst vor der Hecke macht
die Verarbeitung nicht halt, hier werden
beispielsweise Hagebutten und Schlehdornfrüchte (Schwarzdornfrüchte) geerntet. An allen Enden und Ecken auf
dem Biohof Zaugg wird gedörrt, eingemacht, gebacken und eingelegt; wie die
Zahnräder eines Uhrwerks greifen die
vernetzten Produktionsbereiche ineinander. So entstand trotz anfänglichen
Zögerns eine sehr erfolgreiche Joghurtproduktion, der man zu Beginn nur
wenig Chancen gab, stehen doch bereits
Joghurts im Übermass und in dutzendfachen Variationen sehr günstig in allen
Regalen. Dank einer eigenen Rezeptur, gemäss Demeter-Richtlinien ohne
Milchpulver, mit besonderen hofeigenen
Früchten und nur wenig Zucker, schufen
die unermüdlichen Verarbeiter Joghurts
mit eigenem Charakter. Die ZauggJoghurtlinie hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt.
Die intensive Verarbeitung der eigenen
Produkte und die Direktvermarktung
bieten 25 Angestellten (neun Vollzeitstellen) ein Einkommen, die sich aus der
halben Welt in Iff wil zusammengefunden haben ‒ auch eine Form lebendiger
Vielfalt. Die meisten Mitarbeitenden
sind schon viele Jahre bei Zauggs und
prägen mit ihren Interessen und Fähigkeiten die Entwicklung mit.
Die biologisch-dynamische Fachausbildung ist der Frage nachgegangen, wie
sich mit einer Fläche von nur achteinhalb Hektaren so viele Leute beschäftigen und so viele Kunden ernähren
lassen. Diese kleine Studie ist noch in
Bearbeitung. Kurt Zaugg aber hat schon
eine Antwort parat: Er nennt als Schlüssel zum Gelingen die Freude. Die Freude
an der Vielfalt, am Anbau, an der Verarbeitung und an der Vermarktung. Er
gibt zu, dass diese grosse Vielfalt manchmal sehr herausfordernd sein kann und
dass die Koordination und Organisation
enorm viel Energie kostet. Doch er sieht
in der Vielfalt den Beleg für einen gesunden Hofkreislauf: So könne man in
der einen oder anderen Kultur auch einmal eine Missernte verkraften.
Es lohne sich, den Mut aufzubringen,
gemeinsam mit den Kunden etwas auf
die Beine zu stellen, um sich vom Diktat der Grossabnehmer zu befreien. Der
Betrieb Zaugg beliefert Horai, den Biogrossisten der Region Bern, sowie den
Hallerladen und das Restaurant Veranda in Bern. Nicht weniger als sechzig
Prozent der Produkte aber gelangen
über den Marktstand direkt zu den Endverbrauchern. Alle profitieren von der
direkten Vermarktung und Kurt Zaugg
schätzt den persönlichen Kontakt zu seinen Stamm- und Gelegenheitskunden
sehr. Eine weitere Vermarktungsform,
der er grosse Zukunftschancen gibt, ist
die Vertragslandwirtschaft. Der Biohof
Zaugg nimmt zusammen mit fünf weiteren Betrieben an «soliTerre» teil.*
Anfang Jahr haben die beiden Söhne,
Philipp und Niklaus, den Betrieb übernommen. Da der Apfel nicht weit vom
Stamm fällt, haben sie bereits ein neues
Projekt angepackt: Im Saal des umgebauten Schopfs ist ein Gastrobetrieb im
Entstehen, der rund sechzig Personen
Platz bieten wird. An den Banketten
wird man selbstverständlich hofeigene
Delikatessen auftragen. Der Koch aus
Togo arbeitet schon seit Langem auf
dem Betrieb, und die Bewilligung für
den neuen Betriebszweig ist schon eingeholt.
Auch um dieses Projekt zu realisieren,
braucht es laut dem ehemaligen Betriebsleiter motivierte Leute, die dahinterstehen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Er selber versucht
* Regionale Vertragslandwirtschaft.
Verein soliTerre, 3000 Bern, www.soliterre.ch,
sich zurückzunehmen, ist von den Söhnen angestellt und kümmert sich um
die Brüsselerproduktion, die Fleischverarbeitung und den Markt. Seine Frau
Annette, nun ebenfalls Angestellte, ist
weiterhin für den Stall und fürs Backen
verantwortlich. Entscheidungen werden von der Jungmannschaft getroffen,
auch wenn diese ab und zu gerne auf
die langjährige Erfahrung der Eltern
zurückgreift und sich beraten lässt. Als
gelernter Landmaschinenmechaniker
und Biobauer beziehungsweise Zimmermann und Gemüsebauer werden die
Söhne den Betrieb möglicherweise noch
professioneller führen, als es die Eltern
getan haben, die sich das Handwerk
grösstenteils selber erarbeiteten.
Nach fast dreijähriger Planung wurde
der gesamte Betrieb samt Fahrzeugen
und Solarstromanlage übergeben. Nun
brauchen die Eltern die Einwilligung
der Söhne, wenn sie das Auto benützen
wollen. Annette und Kurt Zaugg sind
froh, dass sich ihre Söhne aus freien
Stücken entschlossen haben, den Betrieb weiterzuführen. Und es erfüllt die
Eltern mit Freude und Stolz, dass sie ihr
Lebenswerk zukunftsträchtig übergeben
können.
Fahrplan Marktstand
� Der Biohof Zaugg bietet seine Produkte am Marktstand an:
– Am Dienstag in Münchenbuchsee,
vor der Drogerie, 9.00‒12.00
– Am Mittwoch in Fraubrunnen,
vor der Drogerie, 9.00‒12.00
– Am Mittwochabend in Bümpliz,
Burgunderstrasse 91, 17.00‒19.00
– Am Freitag in Bern, beim Burgernzielkreisel, 9.00‒12.30
– Am Samstag in Jegenstorf, vor der
Papeterie, 9.30‒13.30
� Weitere Informationen finden Sie
demnächst unter
www.biohofzaugg.ch
E-Mail info@soliterre.ch, Tel. 031 829 35 77
(Bilder: Markus Bär)
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
19
PORTRAIT DE FERME. La ferme bio Zaugg cultive et transforme tout ce qu’il faut à un étal
de marché alléchant et varié. Y contribuent, à part la famille exploitante de quatre personnes, deux douzaines de collaborateurs partageant neuf postes à plein temps. Et cela
avec une surface cultivée ne comptant que huit hectares et demie.
Petite, mais variée:
la ferme bio Zaugg
Vincent Delley | Annette et Kurt Zaugg
reprirent en fermage l’exploitation de
leurs parents à Iffwil en 1983, il y a
donc trente ans, et convertirent immédiatement leur ferme en biodynamie.
A l’époque, ils furent déjà des détracteurs
actifs de l’électricité nucléaire – tout particulièrement la centrale de Mühleberg
à proximité immédiate fut et est une
épine dans leur pied. Déjà à l’époque la
centrale fut perçue comme un danger.
«Nous pensons qu’il est inquiétant que
Descriptif de l’exploitation
Ferme bio Zaugg
Iffwil BE
Famille exploitante: 4 personnes
Collaborateurs: 9 postes à plein temps
(25 personnes: 15 à la ferme,
8‒10 assistants au marché)
Vaches laitières: 9
Veaux d’engraissement: 9
Cheval: 1
Poules pondeuses: 100
Surface agricole utile: 8,5 hectares
Céréales (épeautre, blé, seigle): env. 1 ha
Pommes de terre: 0,3 ha
Légumes: 2,7 ha
Serres tunnels: 0,11 ha
Prés et réserve naturelle: 4,4 ha
Forêt: 3,5 ha
20
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
la centrale de Mühleberg soit encore
toujours en service, alors qu’en Allemagne des centrales aux normes comparables ont été mises hors service.»
Afin de montrer une alternative utile,
ils furent loin à la ronde les premiers
à mettre en place en 1992 une installation photovoltaïque. Mais celle-ci se
révéla être une source de danger pour
les Zaugg: En raison d’un défaut dans
l’installation, peu après la mise en service la ferme brûla jusqu’aux fondations.
Heureusement ni homme ni bête eurent
subi de dommages. Effectuant euxmêmes une bonne partie des travaux
et avec l’argent de l’assurance les Zaugg
reconstruisirent la ferme. Et ils posèrent
à nouveau une installation solaire sur le
toit. Car il faut être capable d’encaisser
des revers, si l’on veut réaliser ce en quoi
en croit.
Les deux collaborateurs employés pour
la reconstruction de la ferme pouvaient
rester: La culture maraîchère fut intensifiée et la ferme commença graduellement à transformer elle-même ses produits et à les commercialiser par vente
directe. Selon Kurt Zaugg, cela est indispensable, si une ferme aussi petite veut
survivre à l’heure actuelle. Au cours de
plusieurs années, les Zaugg firent avancer par étapes le processus d’intensifica-
tion, de professionnalisation, de vente
directe et de transformation à la ferme.
A présent, nombreux produits sont produits et transformés à la ferme. Pour
étoffer leur étal de marché, les Zaugg reprennent des produits supplémentaires
de quinze fermes Bio Suisse et Demeter
de la région.
Outre toutes sortes de légumes fins et de
garde frais, l’offre des Zaugg comporte
par exemple des concombres et courges
aigre-doux. Ou des piments farcis au
fromage frais. Puis il y a du pain, des
tresses, de la farine complète d’épeautre,
de la farine mi-blanche, des saucissons
et des viandes fraîches. Les produits carnés sont préparés si possible et de façon
raisonnable dans le lieu de conditionnement aménagé à cet effet. Les Zaugg
délèguent volontiers certaines choses
à la boucherie ne se trouvant qu’à deux
kilomètres, par exemple la fabrication
des saucisses.
Par contre, la ferme Zaugg dispose de sa
propre fromagerie qui transforme tout le
lait de la ferme, qui n’est pas vendu sous
forme de lait cru frais, en séré, yoghourt,
lait caillé, crème caillé, crème et fromage
frais qui est, apprêté en variantes savoureuses, mariné aux épices et aux herbes
dans l’huile d’olive, offert sous forme de
fromage au poivre ou sous forme de rou-
(Photos: Markus Bär)
leaux au trèfle. Rien que la gamme des
produits laitiers permettrait de garnir un
étal de marché varié.
Nombreux fruits sont transformés en
confitures ou ajoutés aux yaourts aux
fruits. La transformation ne s’arrête
même pas devant la haie, où par exemple
des cynorhodons ou des prunelles (fruits
du prunellier, épine noire) sont récoltés. Le séchage, la mise en conserves, la
cuisson et la mise dans de l’huile se pratiquent aux quatre coins de la ferme des
Zaugg; les domaines de production sont
interconnectés comme les pièces d’un
mouvement d’une montre de précision.
Malgré une hésitation de départ, une
production de yaourts a pu être établie
avec succès, bien qu’on lui donna peu de
chances à réussir, vu que des yaourts très
bon marché occupent tous les rayons en
surabondance et dans toutes les variations. Grâce à une propre recette, selon
les directives Demeter sans l’ajout de
poudre de lait, des fruits spéciaux issus
de la ferme et une faible teneur en sucre,
les transformateurs infatigables créèrent
des yaourts avec leur propre caractère.
La ligne de yaourts Zaugg a progressivement su remporter un franc succès.
La transformation intensive et la vente
directe offrent un revenu à 25 collaborateurs (neuf postes à plein temps) venus
du monde entier s’établir à Iffwil ‒ aussi
une forme de diversité vivante. La plupart des collaborateurs travaillent depuis de nombreuses années à la ferme et
de par leurs intérêts et capacités contribuent à façonner son évolution.
La formation professionnelle en agriculture biodynamique s’est penchée sur
la question de savoir comment avec une
superficie de seulement huit hectares
et demie on pouvait donner du travail
à autant de gens et nourrir autant de
clients. Cette petite étude est encore en
cours de réalisation. Mais Kurt Zaugg a
déjà préparé une réponse: il estime que
la joie constitue la clé de réussite. La joie
de la diversité, de la culture, de la transformation et de la commercialisation. Il
admet que cette grande diversité est parfois un grand défi et que la coordination
et l’organisation coûtent énormément
d’énergie. Mais il voit dans la diversité la
preuve d’un sain cycle de la ferme fermé:
ça permet de surmonter une mauvaise
récolte d’une culture ou d’une autre.
Il vaut la peine d’avoir le courage de
mettre sur pied ensemble un projet afin
de s’affranchir du diktat des gros clients.
La ferme livre à Horai, grossiste bio de
la région de Berne, ainsi qu’au magasin
Hallerladen et au restaurant Veranda à
Berne. Pas moins que 60 pourcent des
produits sont vendus aux consommateurs finaux par le biais de l’étal de marché. Tous profitent de la vente directe et
Kurt Zaugg apprécie beaucoup le contact
personnel avec ses clients réguliers et
occasionnels. Il voit aussi un avenir
prometteur pour le mode de commercialisation de l’agriculture contractuelle.
La ferme bio Zaugg participe avec cinq
autres exploitations à «soliTerre».*
Au début de l’année les deux fils, Philipp
et Niklaus, reprirent l’exploitation. La
pomme ne tombant jamais loin du tronc,
ils ont déjà entamé un nouveau projet:
Dans la salle de la remise transformée
un établissement gastronomique est en
train de voir le jour offrant une place à
environ soixante personnes. Les délices
servis durant les banquets proviendront
bien évidemment de la ferme. Le cuisinier du Togo travaille déjà depuis longtemps à la ferme, et l’autorisation pour
la nouvelle branche de production a déjà
été obtenue.
Selon l’ancien chef d’exploitation, ce
projet a besoin de gens motivés qui le
soutiennent et qui sont prêts de prendre
* Agriculture contractuelle de proximité.
Association soliTerre, 3000 Berne,
www.soliterre.ch, courriel info@soliterre.ch,
tél. 031 829 35 77
leurs responsabilités. Il essaie de se
mettre en retrait, il est employé par ses
fils et s’occupe de la production d’endives, de la transformation de viande
et du marché. Sa femme Annette, également employée, continue à être responsable de l’étable et de la cuisson. Les
décisions sont prises par la relève, même
si celle-ci aime de temps à autre recourir à la longue expérience et aux conseils
des parents. Mécanicien en machines
agricoles et agriculteur bio de formation, respectivement charpentier et
maraîcher, les fils géreront l’exploitation
peut-être encore plus professionnellement que leurs parents qui se sont pour
la plupart formés en autodidactes.
Au terme de presque trois ans de planification toute l’exploitation, y compris les
véhicules et l’installation solaire, fut remise. Dorénavant les parents ont besoin
de l’accord de leurs fils, lorsqu’ils veulent
utiliser la voiture. Annette et Kurt Zaugg
se réjouissent que leurs fils aient décidé
librement de continuer leur œuvre. Et
les parents sont heureux et fiers de pouvoir remettre leur exploitation de façon
orientée vers l’avenir.
Horaire de l’étal de marché
� La ferme bio Zaugg offre ses produits
sur l’étal de marché:
– Le mardi à Münchenbuchsee,
devant la droguerie, 9h00‒12h00
– Le mercredi à Fraubrunnen,
devant la droguerie, 9h00‒12h00
– Le mercredi soir à Bümpliz, Burgunderstrasse 91, 17h00‒19h00
– Le vendredi à Berne, au giratoire
du Burgernziel, 9h00‒12h30
– Le samedi à Jegenstorf, devant la
papeterie, 9h30‒13h30
� Vous trouverez d’autres informations
prochainement sous
www.biohofzaugg.ch
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
21
MENSCHEN. Mit Käthi Blaser vom Hof Niederried im bernischen Schwanden verliert die biodynamische Bewegung in der Schweiz eine ihrer grossen Persönlichkeiten. Käthis enorme
Schaffenskraft und ihre Herzensgüte machten es möglich, dass der Hof zu einem Zentrum
der Bewegung und Ausbildung wurde. Und neben all der Arbeit auf dem Hof fand sie noch
die Kraft, wichtige Impulse zu geben, die noch lange wirken werden.
Nachruf
Marianne Haeni | Käthi Blaser, die Bäuerin vom Niederried, prägte mit ihrer
Art und ihrem Wirken Impulse, die in
die ganze Welt getragen wurden. Viele Menschen aus der biodynamischen
Bewegung habe ich getroffen, welche
strahlend erzählten, einige Tage oder
Wochen auf dem Niederried als Praktikant oder Praktikantin verbracht zu
haben. Sie waren allesamt tief berührt
von der Art und Weise, wie Käthi
und Peter die Hofarbeit und die Kontakte zu all den verschiedenen Menschen
gestalteten.
In Einigem erscheint mir Käthi als Vorreiterin der biodynamisch Arbeitenden:
Ein riesiges soziales Engagement für die
Mitmenschen prägte sie. Zusammen mit
Maria Thun rief sie 1973 die internationale Bäuerinnentagung ins Leben
und führte sie einige Jahre auf dem Niederried durch. Mehr als dreissig Jahre
lang veranstalteten Käthi und Peter den
Einführungskurs auf ihrem Hof ‒ mit
riesigen Gruppen von über hundert Personen.
Sie war sehr gefordert durch all die vielen Menschen, die im Hause ein und aus
gingen. Es braucht viel Freude an der
Begegnung, Geduld und Fingerspitzengefühl, jeweils die richtigen Worte in der
entsprechenden Situation zu finden bei
so vielen verschiedenen Menschen und
auch die eigenen Kinder auf ihrem Weg
zu begleiten. Daneben liefen auch noch
die Hofverarbeitung der Milch und die
Direktvermarktung. Nicht zu vergessen
sind Haushaltsarbeit, Kochen für Gäste
in riesigen Töpfen und der Garten. Auch
beim Aufbau der biodynamischen Fachausbildung, die 1980 starten konnte, hat
Käthi mit ganzem Herzen mitgestaltet.
Sie leistete ein enormes Arbeitspensum.
Ich lernte Käthi beim Einführungskurs
1992 kennen. Der entfachte Funke glüht
bis heute in mir nach und vertieft sich
immer mehr. Bei meiner letzten Begeg-
22
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
nung mit Käthi im November im Spital
strahlte sie eine grosse innere Ruhe aus.
Ihre Gedanken schweiften zu Ereignissen ihres Lebens, zu gewichtigeren und
kleineren Begebenheiten, von welchen
sie mir ruhig erzählte. Ein langes Leben
mit vielen Perlen, Kristallen, Kieselsteinen lag vor mir ausgebreitet. Ich spürte
eine grosse Dankbarkeit, dass sie mir
von so vielen Begebenheiten in ihrem
Leben erzählte, dass sie mir so viele
persönliche Worte auf den Weg mitgab,
obwohl wir nur gelegentlich Kontakt mit
Käthi und Peter unterhalten konnten.
Der Blick schweifte zwischendurch in
die Ferne. Es schien mir, als blicke sie in
andere Weiten hinein. Ein grosser Dank
und Ruhe klingen nach in mir.
Sie blieb aufmerksam für die Spuren des
Schönen, Hellen, Zarten, die auch in einer bedrohten und zerstörerischen Welt
aufscheinen, und für die Menschen und
Dinge, die sie umgaben.
In mir entstand im Vielschichtigsten
und Beiläufigen eine auf Erinnerungstiefe und Dauer gegründete Zuneigung.
In einem unserer vielen Gespräche sagte sie mir einmal: «Wenn du unterwegs
etwas näher ansehen willst, geh nicht zu
neugierig drauflos. Sonst entzieht es sich
dir. Lass ihm Zeit, auch dich anzusehen.
Es gibt ein Aug in Aug mit den sogenannten Dingen.»
Von der Beschaffenheit solcher Tage lebt
vieles in meiner künstlerischen Tätigkeit
im Forum Altenberg weiter.
Ein Hommage
an Käthi Blaser
Liebe Käthi
Esther Hirschi | Sie geht einem wie ein
Kundschafter auf dem Weg voraus, auf
dem man ist.
«Nichts trennt sich wirklich». Skulptur von
Esther Hirschi.
(Bild: Markus Beyeler)
Ricco Streiff | Niederried 1980. Deine
Praktikantinnen wollten raus aus dem
Haushalt, wollten bschütten, fuhrwerken, Feld- und Stallarbeit machen. Die
Herausforderung für uns männliche
Praktikanten: Wir durften rein in Küche,
Haushalt und Garten.
Selbstständig Spaghetti kochen zu können traute ich mir zu und war im Begriff, diese ins kochende Wasser zu
werfen. «Jede Spaghetti einzeln», sagtest
du beiläufig. Deinen Humor glaubte ich
zu kennen und warf die Spaghetti auf
meine Art in die Pfanne. «Traliwatsch»
nanntest du mich, und wir machten eine
zweite Pfanne, wobei du mir zeigtest,
wie durch eine gediegene Handbewegung wirklich jede Spaghetti einzeln ins
Wasser glitt.
Ähnliche Situationen im Garten. Um
mich nicht zu blamieren, jätete ich die
Gartenwege, während du Aussaaten
machtest und Setzlinge pflanztest. So
konnte ich nebenbei zuschauen, ohne in
deine Arbeit zu pfuschen. Meine Fragen
kamen nach und nach, und deine Antworten waren so, wie sie sich aus der Arbeit ergaben. Du belehrtest mich nicht;
du liessest mich teilnehmen.
Dein Arbeitsgebiet war umfassend. Du
versorgtest zwölf oder mehr Menschen
täglich mit Mahlzeiten und Wäsche, du
kümmertest dich um viele Hofbesucher
und um die Kundschaft, du hattest vier
Kinder vom zwölften Altersjahr an aufwärts, du besorgtest den Garten und das
Kleinvieh ‒ um nur das aufzuzählen,
was für mich jeden Tag sichtbar wurde.
Bei den zahlreichen menschlichen Kontakten beeindruckte mich dein heiterer
Ernst und wie du die Perspektive deines
Gegenübers annahmst und trotzdem
deine eigene verständlich machen konntest. «Langsam kann man dich brauchen», sagtest du nach der ersten Woche
meines Innendienstes.
Etwas zu können ist gut; es aber aus der
jeweiligen Situation heraus richtig und
vielleicht anders zu machen ist besser,
ist Geistesgegenwart. Das habe ich von
dir mitbekommen und dafür bin ich dir
dankbar.
In Erinnerung und
Dank an Käthi Blaser
Fritz Baumgartner | Katharina ist am
26. Februar 1925 auf einem Bauernhof
in Ittigen bei Bern als erstes Kind geboren worden und mit neun Geschwistern
aufgewachsen. Verantwortungsvoll und
hilfsbereit hat sie die Jugendjahre verbracht, war immer da zur Betreuung der
jüngeren Geschwister und der Mutter
eine grosse Hilfe.
Als junges Paar führten Käthi und Peter
von 1956 bis 1961 einen Pachthof in
Ittigen. In dieser Zeit lernte ich Käthi
Katharina Blaser-Stämpfli, 26. Februar 1925 bis 20. Februar 2013.
(Bild: Hanspeter Bühlmann)
kennen. Peter war für mich seit seiner
Rückkehr aus den USA wie ein Bruder
und ich freute mich, nun endlich Käthi
kennenzulernen.
1961 konnten sie den Hof Niederried in
Schwanden erwerben. Nach dem Brand
1965 richteten sie im neuen Gebäude
einen grossen Saal ein für kulturelle
Anliegen. Mehr als dreissig Jahre lang
kamen im Februar jeweils über hundert Menschen aus der ganzen Welt ins
Niederried zum Einführungskurs. Peter
unterrichtete und Käthi sorgte für das
leibliche Wohl der Teilnehmenden.
Neben den Kursen fanden viele junge,
suchende Menschen ein offenes Haus,
ein Leben in Gemeinschaft und Arbeit.
Alle, die kamen, wurden ohne Unterschied und Wertung als Menschen aufgenommen.
Eine eigene Milchverarbeitung und Direktvermarktung wurden aufgebaut und
Käthi betreute die Kunden – Lebensberatung inbegriffen.
Ein fester Bestandteil im Jahreslauf war
die Aufführung des Oberuferer Christgeburtsspiels.
Käthis enorme Schaffens- und Gestaltungskraft wie auch ihr persönlicher
Umgang mit den Menschen haben mich
immer sehr beeindruckt und haben sie
auch ausgezeichnet. Ich bin dankbar,
dass ich Käthi über so manche Jahre
nahe begleiten konnte.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
23
HUMAINS. Le mouvement biodynamique suisse est désormais orphelin de l’une de ses
grandes personnalités, Käthi Blaser de la ferme Niederried à Schwanden (BE). Grâce à
la formidable puissance de travail et la bonté de cœur de Käthi la ferme est devenue un
centre du mouvement et de formation. En plus de son travail à la ferme elle trouva encore
la force de donner des impulsions majeures qui rayonneront encore longtemps.
Obituaire
Marianne Haeni | Käthi Blaser, l’agricultrice de la ferme Niederried, donna avec
sa façon et son action des impulsions
qui furent portées à travers le monde. Je
rencontrai beaucoup de gens du mouvement biodynamique qui, tout rayonnants, racontèrent d’avoir passé en tant
que stagiaires quelque jours ou semaines
à la ferme Niederried. Ils furent tous
profondément touchés par la manière
dont Käthi et Peter aménageaient le travail à la ferme et les contacts avec toutes
les diverses personnes.
A plusieurs égards, Käthi me paraît être
une précurseuse parmi les biodynamistes: Elle se distingua par un énorme
engagement social pour les humains
autour d’elle. Ensemble avec Maria Thun
elle créa en 1973 le Colloque international de la paysanne et le tint quelques
années durant à la ferme. Durant plus de
trente ans Käthi et Peter organisèrent le
cours d’introduction à la ferme ‒ avec
de groupes géants de plus de cent personnes.
Elle fut très sollicitée par le grand
nombre de personnes transitant dans la
maison. Il faut beaucoup de joie dans la
rencontre, de patience et de doigté, de
l’habileté à trouver les mots adéquats
pour chaque situation envers autant de
gens et à accompagner aussi ses propres
enfants. En plus de la transformation
fermière du lait et de la vente directe. Il
ne faut pas oublier non plus les travaux
de ménage, la cuisine pour les hôtes avec
d’immenses casseroles et le jardin. Käthi
œuvra de tout cœur pour la formation
professionnelle d’agriculture biodynamique qui démarra en 1980. Elle accomplit un travail considérable.
J’eus connu Käthi lors du cours d’introduction 1992. L’étincelle ainsi attisée
a perduré à ce jour et s’approfondie de
plus en plus. Lors de ma dernière rencontre avec Käthi en novembre à l’hôpital, elle rayonna un grand calme inté-
24
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
rieur. Ses pensées vagabondèrent vers
des événements de sa vie, vers des incidents majeurs et mineurs qu’elle raconta
avec sérénité. Une longue vie pleine de
perles, cristaux et des galets fut exposée
devant moi. Je ressentis une profonde
reconnaissance qu’elle me raconte autant
d’épisodes de sa vie, qu’elle me transmit
autant de mots personnels, malgré que
nous ne pouvions nous entretenir avec
Käthi et Peter qu’occasionnellement.
Par moments son regard erra au loin. Il
me sembla qu’elle regarda dans d’autres
mondes. Un grand merci et grand calme
résonnent en moi.
Un hommage
à Käthi Blaser
Esther Hirschi | Elle explore d’avance
la voie sur laquelle on se trouve comme
une éclaireuse.
Rien ne se sépare vraiment». Sculpture
d'Esther Hirschi.
(Photo: Markus Beyeler)
Elle resta attentive aux traces de l’esthétique, de la clarté, de la tendresse qui
apparaissent même dans un monde
menacé et destructif, et aux humains et
choses qui l’entourèrent.
S’agissant d’un champ large ou en passant, en dedans de moi naquit une affection durable fondée sur un souvenir
profond.
Elle me dit une fois lors de l’une de nos
nombreuses discussions: «Si en route
tu veux regarder quelque chose de plus
près, curieuse, ne te précipite pas. Sinon
elle se dérobe à toi. Laisse-lui le temps
de te regarder aussi. Il existe un face-enface avec les soi-disant choses.»
Une grande part de mon activité artistique au sein du forum Altenberg s’inspire encore de la nature de tels jours.
Chère Käthi
Ricco Streiff | Niederried 1980. Tes stagiaires femelles désirèrent quitter le ménage pour se vouer à l’épandage de lisier,
à la conduite de charrettes, au travail
dans les champs et à l’étable. Le défi à
relever pour nous stagiaires mâles: nous
fûmes invités dans la cuisine, au ménage
et au jardin.
J’eus confiance de pouvoir indépendamment faire cuire les spaghettis et je fus
sur le point de les jeter dans l’eau bouillante. Tu me dis en passant: «Chaque
spaghetti séparément». Je crus connaître
ton humour et je jetai les spaghettis à ma
façon dans la poêle. Tu m’appelas «âne»
et nous préparâmes une deuxième poêle.
Puis tu me montras avec un geste exquis
comment faire glisser chaque spaghetti
séparément dans l’eau.
Situations similaires au jardin. Pour ne
pas me rendre ridicule je désherbai les
chemins du jardin, alors que tu fis les
semis et mis les plants en terre. Au pas-
sage, je pus observer ton travail, sans le
gâcher. Peu à peu je posai des questions,
et tes réponses découlèrent du travail. Tu
ne donnas jamais de leçons; tu me laissas
participer.
Ton domaine de travail fut étendu. Tu
fournis des repas et de nouveaux linges
à douze personnes ou plus, tu t’occupas
des nombreux visiteurs de la ferme et de
la clientèle, tu eus quatre enfants âgés
de douze ans et plus, tu te consacras au
jardin et au petit bétail ‒ pour n’énumérer que ce qui devint visible pour moi
chaque jour. Je fus impressionné que tes
nombreuses relations interpersonnelles
soient imprégnées de sérieux jovial et tu
assumes l’optique de ton vis-à-vis tout
en rendant compréhensif ton propre
point de vue. Après la première semaine
passée au service domestique tu me dis:
«Lentement tu commences à être utile.»
Etre capable de faire quelque chose est
bien; mais il est mieux de faire quelque
chose correctement et peut-être différemment selon chaque situation particulière, ça, c’est de la présence d’esprit.
Voilà ce que je retins de toi et je t’en suis
reconnaissant.
En mémoire et
en reconnaissance de
Käthi Blaser
Fritz Baumgartner | Katharina naquit le
26 février 1925 sur une ferme à Ittigen
près de Berne comme premier enfant
et grandit avec ses neuf frères et sœurs.
Elle passa ses années de jeunesse de
façon responsable et serviable, s’occupa
toujours des plus petits de sa fratrie et
fut un grand appui à sa mère.
Jeune couple, Käthi et Peter gérèrent de
1956 à 1961 une ferme à bail à Ittigen.
A cette époque je fis connaissance de
Katharina Blaser-Stämpfli, 26 février 1925 au 20 février 2013.
(Photo: Hanspeter Bühlmann)
Käthi. De retour des Etats-Unis, Peter
fut pour moi comme un frère et je me
réjouis d’enfin faire connaissance avec
Käthi.
En 1961 ils purent acquérir la ferme
Niederried à Schwanden. A la suite de
l’incendie de 1965 ils aménagèrent dans
le nouveau bâtiment une salle destinée
aux activités culturelles. Durant plus de
trente ans chaque février plus que cent
personnes du monde entier se réunirent
pour le cours d’introduction. Peter enseigna et Käthi veilla au bien-être des
participants en offrant des collations et
boissons. A part les cours, nombreux
jeunes en quête trouvèrent une maison
ouverte, une vie en communauté et du
travail. Tous les arrivants furent reçus
sans distinction et jugement en tant
qu’êtres humains.
Une propre transformation du lait et
une vente directe furent mises en place
et Käthi s’occupa des clients – y compris
conseils de vie.
La représentation du Jeu de la Nativité
d’Oberufer fit partie intégrante de
l’année.
Je fus toujours très impressionné par
l’énorme force créatrice et par l’imagination créative ainsi que des relations personnelles de Käthi qui la distinguèrent.
Je suis reconnaissant d’avoir durant bien
quelques années pu accompagner Käthi
de près.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
25
KOSMOS. Die Venus hat nun eine Sichtbarkeitsperiode, deren Anfang Merkur begleitet. In
der letzten Maiwoche treffen sich Venus, Merkur und Jupiter zu einer grossartigen Konstellation. Dann verschwindet Jupiter in der Unsichtbarkeit, um im Juli in den Zwillingen und
damit auf dem höchsten Stand in seinem zwölfjährigen Lauf wieder aufzutauchen. Und am
23. Juli kommt es zu einer eindrücklichen Konstellation von Mars und Jupiter am Morgenhimmel.
Ein Himmel
voller Begegnungen
Wolfgang Held | Vom 20. April bis zum
7. Januar des nächsten Jahres erscheint
Venus in einer neuen Sichtbarkeitsperiode. Kurz nach Sonnenuntergang findet man den hellen Planeten im Westen
über der Landschaft. Jeden Tag entdeckt
man Venus etwas höher über dem Horizont, doch schon Anfang Juni beendet
sie ihren Aufstieg. Warum? Venus entfernt sich zwar aus irdischer Perspektive
von der Sonne, sodass man sie höher am
abendlichen Himmel erwarten könnte,
aber zugleich wandert sie im Sommer in
absteigende Tierkreisregionen und legt
damit kaum mehr an Höhe zu. Stattdessen zieht der helle Planet von Juni bis
November beinahe parallel dem Horizont entlang. So wird das enge Verhältnis zur Landschaft, zur Erde sichtbar,
das Venus im Bild zeigen kann.
26
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Erst zum Ende ihrer Sichtbarkeitsperiode im November und Dezember
steigt Venus noch einmal höher, weil
sie nun wieder höhere Tierkreisbilder
durchzieht. Unter solchen Verhältnissen
beschreibt Venus nicht einen Bogen im
Lauf ihrer Sichtbarkeitsperiode, sondern die Form einer Schale.
Den Anfang der Venussichtbarkeit begleitet Merkur. Der sonnennächste Planet ist ab Ende Mai bis Mitte Juni zu
sehen. Dabei kommt es in der letzten
Maiwoche zu einer grossartigen Konstellation mit Jupiter. Die drei Planeten
bilden beinahe ein gleichseitiges Dreieck
über der westlichen Abendlandschaft.
Jeden Tag verschiebt sich das Dreieck
ein wenig. Dabei fällt auf, dass Merkur
und Venus ihre Stellung zueinander aufrechterhalten. Über Wochen halten sie
einen geringen Abstand voneinander,
bis schliesslich Merkur wieder zurück
zur Sonne zieht.
Anders Jupiter. Der ferne Planet ist ab
Ende Mai kaum mehr auszumachen.
Ab der zweiten Juliwoche ist der grösste
der Planeten dann wieder am Morgenhimmel zu finden. In der Zeit seiner
Unsichtbarkeit ist er ein beträchtliches
Stück im Tierkreis weitergewandert. Er
hat die Hörner des Stiers verlassen und
strahlt nun aus den Zwillingen. In seinem zwölfjährigen Lauf zeichnet Jupiter jedes Jahr ein Tierkreisbild aus, nun
sind es die Zwillinge, das am höchsten
stehende Tierkreisbild. Während der
Stier dem Jupiter einen dynamischen
Ausdruck verlieh, wird die kastenförmige Gestalt der Zwillinge dem hellen
Planeten einen Halt, eine Behausung geben. Mit den Zwillingen hat Jupiter den
höchsten Stand in seinem zwölfjährigen
Lauf erreicht. So wird er nun für ein Jahr
fast aus dem Zenit herableuchten.
Im Lauf des Juli und August lässt sich
verfolgen, wie Mars an Jupiter vorbeizieht. Am 23. Juli stehen Mars und Jupiter dicht beisammen am Morgenhimmel
– vermutlich eine der eindrucksvollsten
Begegnungen des Jahres. Die Konjunktion der beiden Planeten erlaubt es, in
der Verschiedenheit der beiden Wandler
deren besondere Eigenart zu erfassen.
So werden die rötliche Färbung und Dynamik des Mars in Gegenwart von Jupiter und dessen ruhigem majestätischem
Glanz umso deutlicher hervortreten.
COSMOS. Vénus est actuellement en période de visibilité, dont le début est partagé par
Mercure. Vénus, Mercure et Jupiter se rencontrent la dernière semaine de mai dans une
superbe constellation. Ensuite Jupiter disparaît dans l’invisibilité pour ré-émerger en juillet
dans les Gémeaux et à l’apogée de son orbite de douze ans. Et le 23 juillet se produit une
constellation impressionnante entre Mars et Jupiter au ciel à l’aube.
Un ciel plein de rencontres
Wolfgang Held | Du 20 avril au 7 janvier de l’année prochaine Vénus apparaît
dans une nouvelle période de visibilité.
Peu après le coucher du soleil on aperçoit la planète brillante au-dessus du
paysage. Chaque jour, on découvre Vénus un peu plus élevée à l’horizon, mais
elle termine son ascension déjà début
juin. Pourquoi? Certes, dans l’optique
terrestre Vénus s’éloigne du soleil, de
sorte qu’on pourrait s’attendre à ce qu’elle
apparaisse plus haut dans le ciel du soir,
mais en même temps elle parcourt en été
des régions descendantes du zodiaque et
ne gagne plus guère en hauteur. Au lieu
de ça, la planète brillante longe presque
parallèlement le long de l’horizon de
juin à novembre. Ainsi devient visible le
rapport intime au paysage et à la terre
que Vénus montre dans ce signe.
Ce n’est qu’à la fin de sa période de visibilité en novembre et en décembre que
Vénus se redresse encore une fois, car
elle sillonne à nouveau des signes du
zodiaque plus élevés. Dans de telles circonstances Vénus ne décrit pas un arc
durant sa période de visibilité, mais une
forme de cuvette.
Mercure se joint au début à la période
de visibilité de Vénus. La planète la plus
proche du soleil est visible dès fin mai
jusqu’à mi-juin. Pendant la dernière
semaine de mai se produit alors une
magnifique constellation avec Jupiter.
Les trois planètes forment presque un
triangle équilatéral en-dessus du paysage vespéral à l’ouest. Chaque jour le
triangle se déplace un petit peu. Il est
frappant de constater que Mercure et
Vénus gardent leur position relative.
Durant des semaines ils maintiennent
une faible distance entre eux, jusqu’à ce
que Mercure retourne au soleil.
Il en va tout autrement pour Jupiter. Dès
fin mai la planète éloignée n’est presque
plus visible. Dès la première semaine de
juillet la plus grande planète est à nouveau visible au ciel à l’aube. Durant la
période d’invisibilité il traversa un bon
bout du signe. Il quitta les cornes du
Taureau et luit maintenant à partir des
Gémeaux. En son orbite de douze ans
Jupiter distingue chaque an un signe du
zodiaque, actuellement il s’agit des Gémeaux, le signe du zodiaque le plus haut.
Alors que le Taureau conféra à Jupiter
une expression dynamique, la silhouette
des Gémeaux en forme de caisson fournira un appui, un abri-refuge à la planète
brillante. En atteignant les Gémeaux,
Jupiter touche à l’apogée de son orbite
de douze ans. Maintenant il brillera du
zénith pendant presque une année.
Au cours de juillet et d’août on peut voir
comment Mars passe près de Jupiter. Le
23 juillet Mars et Jupiter se côtoient au
ciel à l’aube – probablement une des plus
impressionnantes rencontres de cette
année. La conjonction des deux planètes contrastées permet de saisir leur
spécificité. Ainsi la couleur rougeâtre et
le dynamisme de Mars mettront encore
plus en évidence Jupiter et sa discrète
splendeur majestueuse.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
27
Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft
Association pour la Biodynamie
Einladung zur Hauptversammlung
Invitation à l’Assemblée générale
am Sonntag, 7. Juli 2013, 10.30 Uhr
dimanche, le 7 juillet 2013, 10.30 h
bei / chez
Judith und Köbi Kaufmann
Biohof Oberfeld
Sinserstrasse / Ottenhusen
6275 Ballwil
von 09.45 – 10.30: Kaffee und Zopf
de 09.45 – 10.30: Café et tresse au beurre
Traktanden / Ordre du jour
Statutarisches / Points statutaires
Generationenwechsel auf biologisch-dynamischen Höfen
Génération alternante dans les exploitations biodynamiques
Leistungsauftrag: biodynamische Ausbildung Schweiz / Rheinau
Mandat de prestation: formation biodynamique en Suisse / Rheinau
Wahlen Gesamtvorstand / Elections au Comité
Nachmittag / Après-midi
Flurgang über den Biohof Oberfeld mit Beeren- und Spezialkulturen
Visite dans les champs Biohof Oberfeld, cultures des baies et spécialités
Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, 4410 Liestal
Detaillierte Einladung folgt / Invitation détaillée suivra
Kurzprotokoll
Kurzprotokoll zur Klausur vom 20. März
und der Vorstandssitzung vom 23. April
2013
Das Kurzprotokoll soll einen gerafften
Einblick in die Vorstandstätigkeit geben
und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
1.Generationenwechsel
Der Vorstand hat sich an der Klausur
mit der Frage des Generationenwechsels
auf den biodynamischen Höfen beschäftigt. Die Resultate aus den Gesprächen
mit der Freien Gemeinschaftsbank der
letzten zwei Jahre und die Ergebnisse
aus den Workshops wurden mit Unterstützung eines externen Moderators aufgearbeitet.
Die Hauptthemen sind: die Hofübergabe
und Hofübernahme, die Finanzierung
der Hofübernahme, die Altersvorsorge
und der «Landfreikauf». Dazu hat sich
der Vorstand folgende Ziele gesetzt:
– Erarbeiten eines Strategiepapiers. Darin wird als Einführung die Situation
des anstehenden Generationenwechsels auf den biodynamischen Höfen
beschrieben. Die oben genannten
Hauptthemen werden dargestellt und
mögliche Lösungsansätze und Ziele
aufgezeigt. Das Strategiepapier dient
dazu, den Mitgliedern einen fundierten Überblick über die Zielrichtung
des Vorstands zu geben, sodass die
Strategie des Vereins für den Generationenwechsel an der SommerHauptversammlung 2013 festgelegt
werden kann.
–Mögliche Eigentumsformen als Alternativen zum Privatbesitz der Höfe
aufzeigen.
–Mit der Freien Gemeinschaftsbank
die weiteren Schritte besprechen (Gespräch findet am 3. Mai statt). Es soll
ein gemeinsamer Anlass organisiert
werden, zu welchem Banken, Stiftungen und Privatpersonen, welche die
biodynamischen Höfe bereits finanziell unterstützen, eingeladen werden.
–Bilden einer Kerngruppe aus Bäuerinnen und Bauern, die mit der Hofübergabe schon Erfahrungen gesammelt haben.
Das Strategiepapier wird zusammen
mit der Einladung zur Hauptversammlung vom 7. Juli 2013 an alle Mitglieder
versandt. Der Vorstand wird an der HV
über diese Punkte ausführlich informie-
ren, sodass an dieser Sommer-HV die
Stossrichtung der Arbeit zum Generationenwechsel festgelegt werden kann.
2. Biodynamische Ausbildung
Schweiz / Rheinau
Die «Neuausrichtung» der biodynamischen Ausbildung kommt voran und
nimmt immer konkretere Formen an.
Der Kanton Zürich hat den Auftrag für
eine landwirtschaftliche Grundausbildung an eine private Trägerschaft gutgeheissen. Somit kann der Verein für
biologisch-dynamische Landwirtschaft
einen Leistungsauftrag für die Grundausbildung an die Rheinau als Schulort
weitergeben. Als Grundlage für den
Leistungsauftrag liegt ein vom Kanton
Zürich genehmigter Rahmenvertrag
zwischen Verein, Strickhof und Rheinau
vor. Daraus werden die weiteren Verträge und Pflichtenhefte mit den Beteiligten abgeleitet und ausgearbeitet.
Diese Neuausrichtung der Ausbildung
wird an der Hauptversammlung am 7.
Juli im Detail vorgestellt. Der Leistungsauftrag an die Schulleitung in Rheinau
und die Neuausrichtung der biodynamischen Ausbildung muss von der Hauptversammlung verabschiedet werden.
3. Hauptversammlung vom 7. Juli
2013
Die Hauptversammlung findet bei Judith
und Köbi Kaufmann in Ballwil LU statt.
Die Traktanden «Generationenwechsel» und «biodynamische Ausbildung»
sowie die Spezialkulturen auf dem Hof
der Gastgeber machen die HV zu einem
attraktiven Anlass.
4. Fachgruppe Saat- und Pflanzgut
Amadeus Zschunke hat den Vorstand
zur aktuellen Situation der nationalen
und internationalen biologischen Saatgutzüchtung informiert. Aufgrund der
Entwicklung der konventionellen züchterischen Massnahmen für Saatgut ist es
notwendig, dass Demeter International
eigene Richtlinien für Saat- und Pflanzgut entwickelt.
Der Vorstand des Vereins für biologischdynamische Landwirtschaft, 27. April
2013
Procès-verbal résumé
Procès-verbal résumé de la retraite du
20 mars et de la séance du Comité du 23
avril 2013
Ce procès-verbal résumé a pour but de
donner un aperçu condensé de l’activité
du Comité et n’a aucune prétention d’exhaustivité.
1. Changement de génération
Lors de sa retraite, le Comité s’est penché
sur la question du changement de génération dans les fermes biodynamiques.
Les résultats des discussions des deux
dernières années avec la Freie Gemeinschaftsbank et les résultats des ateliers
ont été traités avec l’aide d’un modérateur externe.
Les thèmes principaux sont: la remise de
la ferme, la reprise de la ferme, le financement de la reprise de la ferme, la prévoyance vieillesse et la «vente facultative
des terres». Le Comité s’est fixé à ce sujet
les buts suivants:
–Élaboration d’un document stratégique qui sera introduit par une
description de la situation du changement de génération qui s’annonce
pour les fermes biodynamiques.
Les thèmes principaux mentionnés
ci-dessus seront présentés avec des
buts et des solutions possibles. Ce
document stratégique fournira aux
membres une vue d’ensemble approfondie sur l’orientation du Comité de
manière à pouvoir déterminer lors
de l’Assemblée générale de l’été 2013
la stratégie de l’Association pour le
changement de génération.
– Montrer quelles formes de propriété
peuvent se poser en alternatives à la
propriété privée des fermes.
–Discuter des étapes suivantes avec
la Freie Gemeinschaftsbank (la discussion a eu lieu le 3 mai). Le but est
d’organiser un événement commun
auquel seront invités les banques, les
fondations et les personnes privées
qui soutiennent déjà maintenant des
fermes biodynamiques.
– Former un noyau de paysannes et de
paysans qui ont déjà amassé des expériences dans la remise des fermes.
Le document stratégique sera envoyé
à tous les membres avec l’invitation à
l’Assemblée générale du 7 juillet 2013.
Le Comité fournira lors de l’AG des informations détaillées sur ces points pour
que l’orientation générale du travail sur
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
29
le changement de génération puisse être
définie lors de cette AG.
2. Formation biodynamique Suisse /
Rheinau
La «réorientation» de la formation biodynamique avance et revêt des formes
de plus en plus concrètes. Le canton de
Zurich a entériné le mandat pour une
formation agricole de base donné à une
organisation privée. Cela permet à l’Association pour la Biodynamie de transmettre à la Rheinau en tant que lieu d’enseignement un mandat de prestations
pour la formation de base. Ce mandat
de prestations se base sur un contratcadre entre l’Association, le Strickhof
et la Rheinau qui a été approuvé par le
canton de Zurich. Les autres contrats et
cahiers des charges pour les différents
intervenants seront élaborés à partir de
cette base.
Cette réorientation de la formation sera
présentée en détail à l’Assemblée générale du 7 juillet. Le mandat de prestations qui sera donné à la Direction de
l’École à la Rheinau et la réorientation
de la formation biodynamique doivent
être approuvés par l’Assemblée générale.
3. Assemblée générale du 7 juillet
2013
L’Assemblée générale se déroulera chez
Judith et Köbi Kaufmann à Ballwil LU.
Le point de l’ordre du jour «Changement
de génération» et «Formation biodynamique» ainsi que les cultures spéciales
pratiquées par la ferme de nos hôtes feront de cette AG un événement attractif.
4. Commission technique Semences et
Plants
Amadeus Zschunke a présenté au Comité la situation actuelle de la production
nationale et internationale de semences
biologiques. L’évolution des techniques
conventionnelles de sélection semencière impose la nécessité que Demeter
International élabore des directives
propres pour les semences et les plants.
Le Comité de l’Association pour la biodynamie, le 27 avril 2013
Traduction: Manuel Perret
30
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Aktuell
Demeter-Getreidetag: Qualität,
Logistik und Ökologie im Zentrum
Christian Butscher | Am 4. April 2013
fand in Olten auf gemeinsame Einladung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft und der Steiner
Mühle AG der zweite Demeter-Getreidetag statt.
Am ersten Demeter-Getreidetag im
2012 war auch die Übergabe der Steiner Mühle durch Thomas Steiner an
die «Groupe Minoteries» ein Thema. Es
wurde bekräftigt, dass die Mühle weiterhin das Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von Demeter- und Biogetreide
bleiben wird. Die Geschäftsführung der
Steiner Mühle hat im März 2012 Roland
Dürring übernommen. Anschliessend
an den Demeter-Getreidetag 2012 informierte die Steiner Mühle alle DemeterGetreideproduzenten umfassend zur
bevorstehenden Ernte hinsichtlich Qualität, Preise und Logistik.
Nicht nur die qualitativen Aspekte bei
der Sammlung sind der Steiner Mühle
wichtig, sondern auch der Anbau und
die Sortenfrage. Für eine optimale Qualitätsentwicklung des Demeter-Getreides ist Roland Dürring bereit, künftig
weitere Getreidetage gemeinsam mit
dem Verein durchzuführen. Der nächste Demeter-Getreidetag findet Anfang
März 2014 in der Steiner Mühle in Zollbrück mit anschliessender Betriebsbesichtigung statt.
Qualität, Logistik, Ökologie und die
Preisgestaltung sind auch jetzt, nach
dem zweiten Demeter-Getreidetag, die
aktuellen Themen. Die Qualität des
Demeter-Getreides steht für die Steiner
Mühle im Mittelpunkt. Sie sucht nach
neuen Methoden der Qualitätsbestimmung. Das Hektolitergewicht soll nicht
mehr als einziges Qualitätsmerkmal bei
der Annahme des Getreides dienen, vermehrt sollen auch Feuchtkleber und Eiweisse bestimmt werden.
Im Weiteren sind die Logistik und ökologische Aspekte zu beachten. Durch
ein Angebot an Sammelstellen über die
gesamte Schweiz können überall, wo
Demeter-Getreide gesammelt wird, sofort die nötigen Proben für Feuchtigkeit,
Fallzahl, Hektolitergewicht und allenfalls für weitere Kriterien genommen
werden. Auch ist an den Sammelstellen
die Trocknung des Getreides gewährleistet. Ein ökologischer Aspekt und
auch für die Produzenten nicht unwich-
tiger Kostenfaktor ist, dass das Getreide
nicht mehr in kleinen Mengen auf den
Höfen abgeholt wird, sondern die Lastwagen optimal mit 25 Tonnen Getreide
beladen von der Sammelstelle zur Verarbeitung in die Steiner Mühle unterwegs
sind – das erspart Leerfahrten und Wartezeiten der Chauffeure auf den Höfen.
Die Nachfrage nach Demeter-Getreide
ist nach wie vor gut. Die aktuellen angelieferten Mengen liegen für DemeterWeizen bei 211 Tonnen und für Demeter-Dinkel bei 71 Tonnen. Diese Mengen
können alle mit dem Bioverita-Logo
ausgezeichnet werden, das heisst, das
Saatgut stammt aus biologischer Züchtung. Für Demeter-Dinkel gäbe es aber
eine Nachfrage von etwa 130 Tonnen.
Die Steiner Mühle hat am Getreidetag
eine Preiserhöhung von Fr. 3.‒/100 kg
für Demeter-Dinkel (Bioverita-Sorten)
zugesagt und erwartet dadurch eine höhere Erntemenge im Jahr 2014.
Die Produzentinnen und Produzenten
von Demeter-Getreide werden Ende
Mai mit einem Rundbrief von der Steiner Mühle und dem Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft über
die nächsten Schritte und das weitere
Vorgehen für die Getreideernte 2013 informiert.
Actualités
Journée céréales Demeter: au
centre la qualité, la logistique et
l’écologie
Christian Butscher | La deuxième journée céréales Demeter eut lieu à Olten le
4 avril 2013 sur invitation conjointe de
l’Association pour la biodynamie et Steiner Mühle AG.
Lors de la première journée céréales
Demeter en 2012 la cession de la Steiner
Mühle par Thomas Steiner au «Groupe
Minoteries» fut également un sujet. Il
fut réaffirmé que la minoterie continuera à rester le centre de compétences pour
la transformation de céréales Demeter et
bio. Roland Dürring reprit en mars 2012
la direction de la Steiner Mühle. Puis
pendant la Journée céréales Demeter
2012 la Steiner Mühle informa tous les
producteurs Demeter dans le détail sur
la récolte imminente concernant la qualité, les prix et la logistique.
Ce ne sont pas que les aspects qualitatifs
de la collecte qui sont importants pour
Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von Demeter-Getreide.
Centre de compétences pour la transformation de céréales Demeter.
(Bild/Photo: Steiner Mühle)
la Steiner Mühle, mais aussi la culture et
le choix des variétés. Afin d’assurer un
développement optimal de la qualité des
céréales Demeter, Roland Dürring est
prêt à organiser à l’avenir d’autres journées céréales conjointement avec l’Association. La prochaine journée céréales
Demeter aura lieu début mars 2014 dans
la Steiner Mühle à Zollbrück, suivie
d’une visite de l’entreprise.
La qualité, la logistique, l’écologie et la
fixation des prix restent des sujets d’actualité, même après la deuxième journée
céréales Demeter. La qualité des céréales
Demeter est au cœur des priorités de la
Steiner Mühle qui cherche de nouvelles
méthodes de détermination de la qualité. Le poids à l’hectolitre ne doit dorénavant plus servir d’unique critère de
qualité lors de la réception des céréales,
le gluten humide et les protéines devront
davantage être déterminés.
Il y a lieu également de tenir compte de
la logistique et des aspects écologiques.
En offrant des centres collecteurs à travers la Suisse, partout où les céréales
Demeter sont collectées, les échantillons nécessaires à déterminer le taux
d’humidité, le temps de chute, le poids à
l'hectolitre et, le cas échant, d’autres critères, peuvent être prélevées. Les centres
collecteurs assurent aussi le séchage des
céréales. Un aspect écologique et un facteur de coût non négligeable aussi pour
les producteurs sont que les céréales
ne sont dorénavant plus collectées sur
les fermes en de petites quantités, mais
qu’elles sont acheminées des centres
collecteurs au lieu de transformation de
la Steiner Mühle par camions chargés
idéalement de 25 tonnes – cela évite les
voyages à vide et réduit le temps d’attente des chauffeurs sur les fermes.
La demande en céréales Demeter demeure bonne. Les quantités livrées
actuelles pour le blé Demeter s’élèvent
à 211 tonnes et pour l’épeautre à 71
tonnes. Ces quantités peuvent être entièrement écoulées avec le logo Bioverita
qui garantit que la semence est issue de
sélection biologique. Mais la demande
effective d’épeautre Demeter se situe aux
alentours de 130 tonnes. Lors de la journée céréales, la Steiner Mühle approuva
une hausse de prix de fr. 3.‒/100 kg pour
l’épeautre Demeter (variétés Bioverita)
et s’attend à une plus grande récolte
en 2014.
Les productrices et les producteurs
de céréales Demeter recevront fin mai
une circulaire de la Steiner Mühle et de
l’Association pour la biodynamie renseignant sur les prochains pas et la démarche à suivre pour la récolte de 2013.
Neues Jahresthema
Die Sektion für Landwirtschaft am
Goetheanum schlägt als Jahresthema
2013/14 vor:
Die Bienen, Schöpferinnen
von Beziehungen
Dieses Thema ist brandaktuell und auch
noch mit dem Thema der Allianzbildung
(Landwirtschaftliche Tagung 2013) verbunden. Das Bienensterben ist für sehr
viele Menschen ein Schock. Wir schrecken auf, weil eines der tiefsten Symbole
unserer Landwirtschaft, die Biene, unser
einziges domestiziertes Insekt, tödlich
betroffen ist. In den letzten Jahren sind
die Bienen für sehr viele Menschen ein
Motiv geworden sich in neue Initiativgemeinschaften einzubringen, begleitet
von einer ganzen Welle von Artikeln,
Büchern und Filmen zum Thema Bienen.
Einst Priesterinnen – Melissa war eine
Priesterin in Ephesus – sind die Bienen
zu Maschinen zwecks Honigproduktion
und Bestäubung reduziert worden. Von
der Allgegenwärtigkeit auf jedem Hof ist
die Biene mit der Industrialisierung der
Landwirtschaft und der Imkerei aus vielen Landschaften verschwunden.
1923 sprach Rudolf Steiner von der Gefahr des Bienensterbens im Zuge der
Technisierung der Imkerei, zum Beispiel
der künstlichen Königinnenzucht. Entsprechend hat er viele Hinweise gegeben
für eine wesensgemässe Bienenhaltung.
Im Landwirtschaftlichen Kurs spricht er
von der Wichtigkeit des Insektenlebens
auf dem Hof als notwendigem Ausgleichspol zum vegetativen Leben der
Pflanzen, indem die Insekten die notwendige Astralität für das Blühen und
Fruchtbilden zu den Pflanzen bringen.
Folgende Fragen können Leitlinien für
die vorbereitende Beschäftigung mit
dem Thema sein:
� Wie kann man die Natur der Biene
und ihre Rolle im landwirtschaftlichen Organismus verstehen?
� Was sind die Elemente einer wesensgemässen Bienenhaltung?
� Kann man die Landschaft eines Hofes
so gestalten, dass die Bienen und andere bestäubende Insekten das ganze
Jahr Nahrung finden?
� Wie können Allianzen zwischen den
Höfen, den Imkern und den Konsumenten gebildet werden, damit jeder
Hof seine Bienen hat?
� Die Bienen faszinieren uns als soziale
Tiere mit den Gesten des Gebens, des
Opferns und ihrem Altruismus, mit
denen sie uns Motive einer Zukunftsgesellschaft zeigen. Wie können wir
diese Motive verstehen und uns davon für unser soziales Leben inspirieren lassen? Welche Rolle können die
Bienen in der Pädagogik, der Therapie und der Kunst spielen?
� Dann gilt es auch auf den grossen Reichtum der wertvollen Substanzen zu
schauen, die die Bienen uns zur Verfügung stellen: der Honig, das Wachs,
die Propolis, das Bienengift usw. Wie
können diese Substanzen und ihre
Verwendung in der Ernährung und
der Medizin verstanden werden?
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
31
Diese Anregungen, die sicher nicht vollständig sind, wollen eine Orientierung
für das Jahresthema sein, das im weitesten Sinne die Bienen und die Insekten umfasst und alle Möglichkeiten von
Beziehungen mit der Landwirtschaft,
der Landschaft, der Geschichte und dem
Menschen, die von ihnen ausgehen.
Der Leitsatzbrief, der das Jahresthema
begleiten soll, lautet in diesem Jahr: «Die
Freiheit des Menschen und das MichaelZeitalter» (Rudolf Steiner, Anthroposophische Leitsätze, GA 26).
� Bücher zum Thema:
Rudolf Steiner (1923). Die Welt der Bienen.
Martin Dettli (Hrsg.), 2010, Rudolf Steiner
Verlag
Michael Weiler. Der Mensch und die Bienen.
2000, Verlag Lebendige Erde
Matthias K. Thun. Die Biene – Haltung und
Pflege. 2000, 5. Auflage, Thun Verlag
Matthias Lehnherr. Das Imkerbuch. 2004,
Aristaios Verlag
Erhard Maria Klein. Die Bienenkiste. 2012
Im Rundbrief der Sektion, der zweimal
pro Jahr erscheint (erhältlich auf Anfrage bei der Sektion für Landwirtschaft*)
wird dieses Jahresthema in verschiedenen Beiträgen vertieft werden.
Biodynamisches Kochbuch
«Simon Tress kocht – Kreative Rezepte
aus der biodynamischen Küche» heisst
das kleine, aber feine Kochbuch, das im
Rahmen des Projekts «Demeter zeigt
Gesicht» entstanden ist. Auf 44 Seiten
bietet es neben allerlei kreativen Rezepten von Biospitzenkoch Simon Tress
eine Vielzahl wissenswerter Informationen rund um biodynamische Landwirtschaft und die Verarbeitung von Demeter-Produkten.
Mousse von der Karotte mit Blattsalat
und Ingwerdressing, Ziegenkäse mit
Mango-Chili-Chutney, Bandnudeln in
Kürbissauce mit Roulade von der
32
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Bachforelle, Pannacotta mit Thymianzwetschgen und Vanillequark – neun
neue und kreative Rezepte hat Simon
Tress (Biorestaurant Rose in HayingenEhestetten, Schwäbische Alb) für das
Rezeptbuch entwickelt. Schöne Fotos
und verständliche Texte machen das
Nachkochen zum Vergnügen.
Neben den Rezepten bietet das Buch
spannende Texte zum Demeter-Anbau,
den Besonderheiten im biodynamischen
Weinbau sowie der Verarbeitung nach
Demeter-Richtlinien.
«Simon Tress kocht» ist ein Projekt von
Demeter Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Netzwerk «Demeter
zeigt Gesicht». Das Rezeptbüchlein wird
in Süddeutschland in Bioläden, Biosupermärkten und Hofläden gratis aufgelegt. Erhältlich für 1.50 Euro plus Versandkosten auch bei:
Agentur Blumberg, Manuel Uez,
Hölderlinstrasse 12,
D-73666 Baltmannsweiler,
Fax 0049 7153 558 093,
demeter@blumberg-agentur.de
Auf www.demeter-zeigt-gesicht.de →
unten links: «Rezeptheft» ist die Publikation online zugänglich.
«Allianzen für unsere Erde»: Bericht
Landwirtschaftliche Tagung 2013
Aus der Entstehungszeit der biodynamischen Bewegung stammt das Leitbild,
dass Höfe «Kulturinseln» werden sollen,
um inmitten einer im Verfall befindlichen Zivilisation Orte zu bilden, wo
noch wahre menschliche Werte gepflegt
werden können.
Die Menschen in der biodynamischen
Bewegung stellen sich heute aber auch
dem Anspruch, die grossen Zeitfragen
nicht zu verschlafen. Ausserdem beeinträchtigen äussere Faktoren wie Schadstoffe, GVO, gesetzliche Regelungen und
Märkte das Leben dieses Ideals. Da hilft
nur eines, nämlich sich mit anderen zusammenzutun, die von ähnlichen Problemen existenziell betroffen sind, und
sich aktiv in die Gesellschaftsgestaltung
einzubringen. Diese Arbeit in Allianzen
wurde an der diesjährigen Landwirtschaftlichen Tagung in Dornach in Vorträgen und Arbeitsgruppen thematisiert
und stellt ein neues Leitbild des biodynamischen Landbaus dar.
Die Beiträge an der Landwirtschaftlichen Tagung wurden auch dieses Jahr
wieder in einem Sonderheft der Wochenschrift «Das Goetheanum» dokumentiert. Die Tagungsdokumentation
ist auf Anfrage kostenlos erhältlich bei
der Sektion für Landwirtschaft.*
Aktuelle Meldungen, Veranstaltungshinweise und Kleininserate (Bauernbörse) finden Sie jederzeit auf
www.demeter.ch
Korrigendum
Hecken pflanzt man mit Vorteil im
Herbst, gegen die Heilige Katharina
(25. November) hin, bei absteigendem
Mond. So ist’s richtig.
In meiner Übersetzung des Artikels
«Die Hecke, Mittler der Landschaft» von
Jean-Michel Florin, «Beiträge» 2/13, ist
mir ein gravierender Fehler unterlaufen:
Ich gab en lune descendante wieder mit
bei abnehmendem Mond.
Eine Leserin, die lieber mit Motorsäge
und Holzfräse hantiert und ansonsten
nur Einkaufszettel schreibt, hat mit einer Fax-Mitteilung auf den Fehler aufmerksam gemacht. Vielen Dank! So
kann ich dazulernen und werde künftig
hoffentlich nicht mehr, wie die Leserin
befürchtet, Neulinge verwirren.
Ich bitte alle Leserinnen und Leser, ob
Neulinge oder nicht, sowie den Autor
Jean-Michel Florin um Entschuldigung.
Markus Bär
* Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum
Hügelweg 59
4143 Dornach
Tel. 061 706 42 12
Fax 061 706 42 15
sektion.landwirtschaft@goetheanum.ch
www.sektion-landwirtschaft.org
Agenda
Bio Marché Zofingen
Freitag 21. bis Sonntag 23. Juni
Die historische Altstadt von Zofingen ist
erneut Kulisse des Bio Marché, wo die
ganze Vielfalt traditioneller und neuer
Bioprodukte gezeigt und verkauft wird.
Auch dieses Jahr wird es wieder eine
spezielle Demeter-Gasse geben.
Weitere Informationen.
www.biomarche.ch
Hauptversammlung
des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft
Sonntag 7. Juli
Siehe Anzeige Seite 28.
Tag der offenen Tür am FiBL
Sonntag 25. August
Gelegenheit, das FiBL zu besuchen, mit
seinen Forscherinnen und Beratern zu
diskutieren, Einblick in die FiBL-Projekte zu erhalten und Gutes aus der Bioküche zu geniessen.
Vorankündigung
Demeter-Frauen-Wochenende
Das Demeter-Frauen-Wochenende 2013
wird am 21./22. September in 1694 Orsonnens FR in der Nähe von Romont
stattfinden. Themen: Glasfenster und
«Das einheitliche Volleinkommen».
Broschüren dazu, für eventuelle Teilnehmerinnen gratis, zu bestellen bei beatricehurni@hotmail.com,
026 652 45 84. Vorbereitung erwünscht!
Auskunft: Christine Glauser,
026 658 17 80,
oder Beatrice Hurni, 026 652 45 84
Stellenbörse
Nicolaas, 16 J., Sursee, 10. Kl. Rudolf
Steiner Schule Langenthal, sucht Lehrstelle in bio-dyn. Gartenbau/Gemüsebau/
Obstbau. Tel. 041 920 32 52,
bamonique@gmail.com
Actualités
Le nouveau thème de l’année
La Section d’Agriculture propose comme
thème de l’année 2013/14:
Les abeilles, créatrices de liens
Un thème qui nous touche tous par
son actualité brûlante tout en étant lié
au thème de la formation d’alliances
(congrès agricole de 2013).
Les disparitions massives d’abeilles ont
été un choc pour de très nombreuses
personnes. Le fait qu’un des symboles les
plus profonds de notre agriculture, notre
seul insecte domestiqué, soit concerné,
a provoqué un éveil. Ces dernières années les abeilles sont devenu un motif
de regroupement pour de nombreuses
personnes accompagné de la parution
de nombreux livres, articles et films sur
les abeilles.
De prêtresses – Melissa était une prêtresse à Ephèse – ces insectes ont été
réduits à de simples machines à produire du miel ou à polliniser. Jadis présente sur chaque ferme, l’abeille soumise
à l’apiculture industrielle a disparu de
nombreux paysages agricoles.
En 1923 Rudolf Steiner avait annoncé
le risque de disparition des abeilles lié
aux techniques modernes d’apiculture
telles que l’élevage artificiel des reines.
En conséquence il avait donné de nombreuses indications pour une apiculture respectueuse des abeilles. Dans
son Cours aux agriculteurs, il évoque
l’importance des insectes sur la ferme
comme pole complémentaire indispensable à la vie végétative des plantes, les
insectes apportant l’astralité nécessaire
à la floraison et à la fructification des
plantes.
Ces questions peuvent servir de pistes de
réflexion pour préparer ce thème:
� Comment comprendre la nature de
l’abeille et son rôle dans l’organisme
agricole?
� Comment développer une apiculture
respectueuse de l’abeille?
�Peut-on aménager le paysage des
fermes de manière à pouvoir nourrir
abeilles et insectes pollinisateurs tout
au long de l’année?
� Comment créer des alliances entre les
fermes, les apiculteurs et les consommateurs pour que chaque ferme ait
ses abeilles?
� En tant qu’animal social, les abeilles
fascinent par leur comportement et leurs facultés de «don» et
d’«altruisme» qui nous montrent des
motifs d’une société dvavenir. Comment comprendre et s’inspirer de ces
motifs pour notre vie sociale? Quel
rôle les abeilles peuvent-elles jouer en
pédagogie, en thérapie et dans l’art?
� Enfin, les abeilles offrent une grande
richesse de substances précieuses
telles que le miel, la cire, la propolis,
le venin, etc. Comment comprendre
ces substances et les utiliser dans l’alimentation et la médecine?
Ces quelques pistes non exhaustives
visent à donner l’orientation du thème
de l’année qui touchera de manière large
les abeilles, les insectes et tous les liens
qu’ils permettent de créer avec l’agriculture, le paysage, l’histoire et les êtres
humains.
La lettre de Michael qui accompagne
le travail du thème de l’année est: «La
liberté de l’homme et l’ère de Michael»
(Rudolf Steiner, Les lignes directrices de
l’anthroposophie. Ed. Novalis, GA 26).
�Bibliographie:
Rudolf Steiner. Abeilles, fourmis et guêpes.
2005, Ed. Triades
Rencontre avec les abeilles. Recueil d’articles, Cahiers de Biodynamis n° 13, 2010
Matthias K. Thun. L’Abeille, conduite et soins.
Ed. MCBD
Dans la «Rundbrief» paraissant deux
fois par an (disponible en anglais et
allemand sur simple demande auprès
de la Section d’Agriculture, tél. 061 706
42 12, fax 061 706 42 15, sektion.landwirtschaft@goetheanum.ch, www.sektion-landwirtschaft.org), ce thème de
travail de l’année sera approfondi par
diverses contributions.
«Biodynamis» a vingt ans
La revue «Biodynamis», éditée en France
par Le Mouvement de l’Agriculture BioDynamique (MABD), fête ses 20 ans. Un
numéro spécial gratuit est en ligne:
www.bio-dynamie.org → Publications
→ La revue Biodynamis
Vous trouvez à tout instant des communications d’actualité, des annonces d’événements et des petites annonces (bourse
agricole) sous
www.demeter.ch
Agenda
Bio Marché de Zofingue
Du vendredi 21 jusqu’au dimanche
23 juin
La ravissante vieille ville de Zofingue
sert à nouveau de décor au Bio Marché où sera exposée et vendue toute la
diversité de produits bio traditionnels et
nouveaux. Il y aura également à nouveau
une ruelle Demeter spéciale cette année.
Pour en savoir plus. www.biomarche.ch
Assemblée génerale
de l’Association pour la Biodynamie
des Vereins für biologisch-dynamische
Landwirtschaft
Dimanche 7 juillet
Voir annonce à la page 28.
Journée portes ouvertes au FiBL
Dimanche 25 août
Institut de recherche de l’agriculture
biologique (FiBL), 5070 Frick, entre Bâle
et Zurich
Occasion pour visiter le FiBL. Cela vous
permettra de discuter avec les collaboratrices et collaborateurs engagés dans
la recherche ou la vulgarisation. Vous
pourrez découvrir une foule de projets
bio et vous restaurer avec des aliments
bio préparés avec soin.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
33
BETRACHTUNG. Im Februar widmete sich die Landwirtschaftliche Tagung dem Thema
«Allianzen für unsere Erde». Nun, zu Johanni, fragt David Schwarz nach der Möglichkeit der
Konkordanz mit dem Universum.
Allianzen für die Erde – Konkordanz mit dem Universum
David Schwarz | In einer Tageszeitung
las ich einmal folgende Geschichte: Ein
Pfarrer mitten in einer Stadt musste auf
seinem Weg zur Kirche immer an einem
unbebauten Grundstück vorbeigehen,
das von Dornengestrüpp und Brennnesseln überwuchert und voller Unrat war.
Eines Tages bemerkte er, dass da jemand
anfing, Ordnung zu schaffen. Mit der
Zeit entstand ein wunderschöner Garten, über den man sich nur freuen konnte. Endlich einmal ergab es sich, dass er
dort den Arbeiter sah, der mit viel Fleiss
dies alles zuwege gebracht hatte. Der
Pfarrer blieb stehen und begrüsste den
Arbeiter mit den Worten: «Da habt Ihr
aber mit dem Schöpfer zusammen etwas
Schönes geschaffen», worauf der Arbeiter antwortete: «Ja, ja, das kann man
schon so sagen. Ihr hättet sehen sollen,
wie das aussah, als ER es noch alleine
machen musste!»
Wenn wir in der Johanni-Zeit an einer
Flurbegehung teilnehmen, einen Wandertag einlegen oder vielleicht sogar
eine Sommerferienwoche machen dürfen, kann uns das Lied begleiten:
An einem Sommermorgen,
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitre Bläue
Lacht dir ins Herz hinein
Und schliesst wie Gottes Treue
Mit seinem Dach dich ein.
Und wenn wir in einer der kürzesten Nächte in froher Runde an einem
Johanni-Feuer zusammen dem Tanz der
zu den Sternen emporwirbelnden Funken zuschauen, können wir im Chor in
das Lied einstimmen:
Wie die hohen Sterne kreisen,
ewig voller Harmonie,
sollen uns des Lebens Weisen
unverwirret sein wie sie.
In dem Grossen, in dem Kleinen
will der Welten Gott erscheinen.
Rings Blüten nur und Triebe
Und Halm, vom Segen schwer.
Dir ist’s als zög die Liebe
Des Weges nebenher.
Alle Schöpfung schwingt im Reigen,
Freude heisst ihr hohes Lied.
Nur der Mensch will sich nicht neigen,
jagt nach anderm Glück sich müd.
Freunde sucht den Sinn der Dinge,
dass auch Freude euch durchdringe!
Theodor Fontane
Werner Gneist
Schauen wir in stiller Einkehr auf alles
hin, was unsere Höfe, unsere Betriebe
zu dem macht, was sie sind, was hinter
allen Allianzen, die wir für unsere Erde
erstreben, zusätzlich getan wird ‒ in der
Kompostpflege, im Umgang mit den
Präparaten, bei der Bestellung der Felder, in der Tierhaltung: Ist das nicht das
Ideal, der Ur-Impuls, dies alles zu tun,
soweit es uns möglich ist, in der Konkordanz mit dem Universum? Tun wir
es, damit unsere Agri-Kultur in Übereinstimmung mit der Schöpfung sich
entfaltet. In Übereinstimmung mit den
höheren Hierarchien, dem Tierkreis,
den Planeten und den Elementarwesen.
Vincent van Gogh, De sterrennacht, Sternennacht, 1889. Museum of Modern Art, New York.
(Bild: Wikimedia Foundation)
34
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
Service und Adressen Prestations diverses et adresses
Geschäftsstelle Secrétariat
Verein für biologisch-dynamische
Landwirtschaft, Burgstrasse 6,
CH-4410 Liestal, Tel. 061 706 96 43,
Fax 061 706 96 44,
E-Mail info@demeter.ch,
www.demeter.ch,
Konto/Compte: PC 90-6699-0/
IBAN CH02 0900 0000 9000 6699 0
7.30–12.00 und 13.15–17.00 Uhr
° allgemeine Auskünfte zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft
° Stellenvermittlung
° Vermittlung von Beratung
° Demeter-Markenschutzkommission
Bezug von Hirschblasen
Livraison de vessies de cerf
Gärtnerei am Goetheanum, Hügelweg 74, Postfach, 4143 Dornach 1,
Tel. 061 706 43 61, Fax 061 706 43 62,
E-Mail gaertnerei@goetheanum.ch
Bezug von Basaltmehl,
Basaltsand und Quarzmehl
Livraison de poudre et de sable de
basalte et de poudre de quartz
Jakob Kaufmann, Oberfeld, 6275
Ballwil, Tel. und Fax 041 910 50 04
Bezug von Spritz- und
Kompostpräparaten
Livraison de préparations pulvérisées
et de préparations de compost
° Gärtnerei am Goetheanum,
Postfach, 4143 Dornach 1,
Tel. 061 706 43 61,
Fax 061 706 43 62
Peter
Blaser, Hof Niederried,
°
3433 Schwanden, Tel. 034 461 05 48
° Gartenbauschule Hünibach,
Chartreusestrasse,
3626 Hünibach, Tel. 033 244 10 20
Walter
Stappung, Längimoosstrasse 6,
°
3075 Rüfenacht, Tel. 031 832 62 68
Redaktionskreis. Cercle de rédaction.
Markus Bär (Abschlussredaktion/Lektorat), Christian Butscher, Vincent Delley, Armin Goll, Marianne Haeni,
Anet Spengler Neff; Heinz Iseli (Titelbilder); Daniel Gilliéron (Traductions, sauf indication contraire)
Redaktionsadresse. Adresse de rédaction.
Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, E-Mail beitraege@fibl.org,
Tel. +41 61 706 96 43, Fax +41 61 706 96 44.
Inserate. Annonces.
Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, E-Mail info@demeter.ch,
Tel. +41 61 706 96 43, Fax +41 61 706 96 44, bitte Infoblatt mit Mediadaten und Inseratetarifen verlangen.
Abonnemente. Abonnements.
Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal
Layout. Mise en page. Daniel Gorba, FiBL, Frick
Design. Design. Schneider, Berthoud Werbeagentur AG, Basel
Druck. Impression. Brogle Druck AG, CH-5073 Gipf-Oberfrick
Bestelltalon Bulletin de commande
Ich möchte die «Beiträge» abonnieren (6 Ausgaben Fr. 58.–, Ausland Euro 57.– im Jahr).
J’aimerais m’abonner à «Contributions» (6 éditions par année au prix de Fr. 58.–, resp. 57 euros
pour des envois à l’étranger).
Probeabonnement (2 Ausgaben Fr. 20.–). Abonnement à l’essai (2 éditions au prix de Fr. 20.–).
Senden Sie mir die Adresse des Konsumenten-Vereins zur Förderung biologisch-dynamischer Landwirtschaft
meiner Region.
Veuillez s.v.p. m’envoyer l’adresse de l’association de promotion de l'agriculture biodynamique de ma région.
Name Nom
Adresse Adresse
Ich will dem Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Liestal, beitreten. Jahresbeitrag: Fr. 85.–.
Je désire devenir membre de l’Association suisse pour la biodynamie à Liestal.
Cotisation annuelle: Fr. 85.–.
Name Nom
Adresse Adresse
Einsenden an: Envoyer à: Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal,
Fax 061 706 96 44.
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013
35
Vier Linden – vier Läden
Ferme
Agriculture
Bio-Dynamique
Fromagerie
Conseil
Nous cherchons pour le début août 2013 un
Agriculteur
G E S C H E N K- R E F O R M B O U T I Q U E P RO D U K T E
TRAITEUR
HOLZOFENB ÄC K E R E I
Sinnvolle Kinderspiele
Hochwertige
Lebensmittel und
Naturprodukte
Apéro
und Partyservice
IMBISS-KAFFEE
Täglich frisches
Gemüse und Obst
in Demeter- und
Bio-Qualität.
Hausgemachte vegetarische Fertiggerichte,
Sandwiches, Suppen,
Antipasti, Saucen,
Desserts, Glacé
Wir produzieren alles
von Grund auf frisch
ohne chemische
Hilfsstoffe in Demeterund Bio-Qualität.
Hauslieferdienst
Mo bis Fr vegetarisches
Mittagsmenü zum
mitnehmen.
Mo bis Fr vegetarisches
Mittagsmenü
im Imbiss-Kaffee.
Für alle Arbeiten auf dem Hof, mit einer soliden Erfahrung
in der Milchviehhaltung und Sicherheit im Umgang mit
Maschinen.
Tel. 044 268 88 10
Unser Hof: Gemischtbetrieb auf 35 ha mit 25 Milchkühen,
Aufzucht und Mast, kleine Schweinehaltung, 2 Pferde.
Getreide, Kartoffeln und Lagergemüse. Hof-Käserei.
Demeter und Bio-Suisse zertifiziert.
Kunsthandwerk
Kristalle
Musikinstrumente
Tel. 044 268 88 16
Tel. 044 268 88 20
Tel. 044 268 88 14
Eingang Wilfriedstrasse 19
Vier Linden, ein Unternehmen der Zürcher Eingliederung,
Freiestrasse 50, Tel. 044 268 88 22, 8032 Zürich
www.vierlinden.ch
Verkaufsfiliale
am Goldbrunnenplatz
Tel. 044 463 83 33
Wir suchen auf Anfang August 2013 einen
Landwirt
2037 montezillon
Tel 032 732 22 14
ueli.hurter @ aubier.ch
www.aubier.ch
Vier Linden
Die Bio Insel am Hottingerplatz
Unterwegs mit Menschen.
Unsere Grundlage sind Achtung, Wertschätzung und das Vertrauen gegenüber der sich entwickelnden Individualität. Wir fördern Tätigkeiten, die sich
den Entwicklungsaufgaben der Menschen, der Tiere, der Pflanzen und der
Erde widmen.
Senden Sie mir bitte Unterlagen über …
■
■
■
■
■
… die Tätigkeiten Ihrer Bank
… die Kontoeröffnung
… die Anlagemöglichkeiten
… die Kreditmöglichkeiten
… die Stiftung Freie Gemeinschaftsbank
Name / Vorname
Telefon
Adresse
PLZ / Ort
Unterschrift
Freie Gemeinschaftsbank Genossenschaft
Gerbergasse 30 · Postfach · 4001 Basel · T +41 61 269 81 00 · F +41 61 269 81 49
info@gemeinschaftsbank.ch · www.gemeinschaftsbank.ch
01.1111.20
Kinder- und
Jugend-Bücher
mit
Take-Away-Produkten
Notre ferme: Exploitation mixte sur 35 ha avec 25 vaches,
élevage et engraissement, petite porcherie, 2 chevaux.
Céréales, pommes de terre et légumes de garde. Fromagerie
à la ferme. Certifié Demeter et Bio-Suisse.
Grosse Auswahl
an Spielsachen und
Handgewobenem
aus therapeutischen
Werkstätten.
expérience dans la production laitière et dans la conduite des
machines.