brasilien - nca - new classical adventure
Transcription
brasilien - nca - new classical adventure
s• bo -Lo BRASILIEN BRASILIEN a • Gu an d Mi r BRASIL la PORTUGUÉS Vi l aRnie ri • Mig none • Galle 1 ipp eR PORTUGUÉS BRAZIL t• S A nto ro •R 2 BRASIL BRASILIEN BRAZIL KLANG DER WELT Claudio Santoro (1919-1989) Luciano Gallet (1893-1931) Turuna (1926) für Klarinette, Violine, Viola, Schlagzeug 01 Seresteiro 02 Saudoso 03 Mandinga 06:06 03:56 02:42 12 13 14 Mini concerto grosso (1981) für Streichquintett Allegro moderato Andante (lento) Allegro (finale) Ronaldo Miranda (*1948) 02:43 02:42 01:30 15 Variações sérias sobre um tema de Anacleto de Medeiros (1991) Heitor Villa-Lobos (1887-1959) 10:30 4 Zwei Lieder für Gesang und Flöte (1949) 05 I. Acalanto 06 II. Cunhantã Francisco Mignone (1897-1986) 07 08 09 10 11 Fünf Lieder für Gesang und Fagott (1976) I. Assombração II. Canto de negros III. Pinhão quente IV. Canção da mãe paupérrima V. Quando na roça anoitece João Guilherme Ripper (*1959) Matinas (1996) für Oboe und Streichquintett 16 Contemplativo – Com júbilo Camargo Guarnieri (1907-1993) 03:16 02:15 11:28 08:53 Total Time: 67:44 Adriane Queiroz, Sopran 01:58 02:05 02:09 01:52 02:40 Quintettsolisten der Deutschen Oper Berlin Wolfgang Dasbach, Flöte • Sebastian Römisch, Oboe • Dieter Velte, Klarinette Daniel Adam, Horn • Thomas Kollikowski, Fagott kammerensemble modern der Deutschen Oper Berlin Piotr Prysiaznik, Violine • Sebastian Sokol, Viola • Matthias Höfele, Klarinette Rüdiger Ruppert, Schlagzeug • Jochen Hoffmann, Flöte • Helge Bartholomäus, Fagott • Dina Heidinger, Oboe • Kai Franzke, Friedrich-Burkhard Steininger, Violine Manon Gerhardt, Viola • Johannes Mirow, Violoncello • Christoph Niemann, Kontrabass 5 BRASILIEN 04 Quinteto em forma de choros (1928) Eine Koproduktion mit der Brasilianischen Botschaft in Berlin UND Deutschlandradio Kultur P + C 2008 Deutschlandradio / Membran Music Ltd. 6 Foto Villa-Lobos: 87-16-002 - Villa-Lobos em pose de escrever (utilizada em Villa-Lobos, Sua Obra - 3ª ed). Used under kind permission of Museu Villa-Lobos Foto Ronaldo Miranda: Copyright Paulo Jabur 7 BRASILIEN Aufgenommen / Recorded: 28.-29.02./03.-05.03.2008, Produktionsstätte Gärtnerstrasse Produzent / Producer: Stefan Lang Aufnahmeleitung / Recording Producer: Wolfram Nehls Toningenieur / Recording Engineer: Thomas Monnerjahn / Henri Thaon / Hansjörg Seiler DIGITALSCHNITT / DIGITAL EDITING: Martin Litauer DEUTSCH Diese CD will einen Überblick über die brasilianische Konzertmusik im 20. Jahrhundert geben. Obwohl die Ursprünge der klassischen Musik in Brasilien bis in die Kolonialzeit zurückreichen, begann die bewusste Auseinandersetzung mit der landeseigenen musikalischen Identität erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sollte die Suche nach einer stärkeren musikalischen Eigenprägung dann das Schaffen brasilianischer Komponisten nachhaltig bestimmen. In diesem Zeitraum nahm die musikalische Laufbahn Luciano Gallets (1893-1931) ihren Anfang. Von Hause aus Architekt und als Bauzeichner tätig, spielte Gallet gleichzeitig als Pianist in einem Salonorchester in Rio de Janeiro. Seine ersten Kompositionen entstanden zwischen 1917 und 1920. In den zwanziger Jahren 9 BRASILIEN 8 Die fest etablierte Kammermusikreihe des Orchesters der Deutschen Oper Berlin, Klang der Welt, feierte in der Spielzeit 2007/08 ihr zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurde zum ersten Mal der europäische Kontinent verlassen und „Drei Lateinamerikanische Länder“ als thematischer Schwerpunkt gesetzt. Neben Argentinien und Mexiko gehörte Brasilien zu den auserwählten Nationen. In einer Vielzahl von außergewöhnlichen Werken wurden die musikalischen Traditionen des Landes in den unterschiedlichsten Kammermusik-Formationen dargeboten. Größtenteils waren die Kompositionen erstmals in Europa erklungen. Die Konzerte wurden von bekannten Persönlichkeiten des kulturellen Lebens moderiert und gaben dem Publikum Einblick in verschiedene Stilepochen brasilianischer Musik. Ebenso verfestigte Klang der Welt mit weiteren Konzerten in der Brasilianischen Botschaft in Berlin die musikalische Zusammenarbeit zwischen dem Opernhaus und den lateinamerikanischen Ländervertretungen. wandte er sich dann endgültig einer intensiven Tätigkeit als Lehrer, Komponist, Pianist, Dirigent und Forscher zu. Eine der ersten Anthologien brasilianischer Popularmusik überhaupt sowie zahlreiche Studien zur landeseigenen Folklore sind Gallet zu verdanken. Das Quartett Turuna von 1926 zählt aufgrund seiner melodischen Vielfalt und ausgefeilten Rhythmik zu den vollendetsten Beispielen des brasilianischen Nationalismus. (1) Dazu trägt u.a. der ausschweifende und bis dahin einmalige Einsatz von Perkussionsinstrumenten bei. Ebenfalls gegen Ende der 1910er Jahre trat ein Name auf den Plan, der die brasilianische Musik des 20. Jahrhunderts entscheidend prägen sollte: Heitor Villa-Lobos (1887-1959). Er war Autodidakt und vollzog die Assimilierung von brasilianischer Folklore und Popularmusik auf besondere Weise: Er lebte sie. In seiner Jugend spielte Villa-Lobos als versiert-virtuoser Gitarrist in diversen Choro-Ensembles in Rio de Janeiro und unternahm später eine mehr als zweijährige Reise ins Landesinnere. Um diese Unternehmung ranken sich unzählige, kontrovers wiedergegebene Geschichten, die auf alle Fälle maßgeblich zum Ruhm des Komponisten beigetragen haben. Das Quinteto em Forma de Choros (1928) ist eng an den Zyklus der 12 Choros angelehnt, gehört ihm aber nicht an, wie sein Titel zunächst vermuten lässt. Die 12 Choros – folklorisch geprägt, jedoch mit eigener Form und bisweilen rhapsodischem Charakter – schrieb Villa-Lobos im Laufe der zwanziger Jahre für unterschiedliche Besetzungen. Das Quintett besteht aus einem einzigen Satz, in dem verschiedene Episoden aneinander anschließen: Amazonische Klänge, die den Erfolg seines späteren orchestralen Werkes ausmachen sollten, werden gefolgt von einem virtuosen Finale mit eindringlichem Kontrapunkt, der eindeutig vom Choro inspiriert ist. DEUTSCH KLANG DER WELT Luciano Gallet 11 BRASILIEN DEUTSCH trägt starke brasilianische Merkmale und ist aus dem Standardrepertoire brasilianischer Orchester und Solisten nicht mehr wegzudenken. Die fünf Lieder für Singstimme und Fagott von 1976 sind Bearbeitungen von Liedern aus den dreißiger Jahren und reihen sich in die Vielzahl von Werken ein, die Mignone für Fagott in verschiedenen Formationen geschrieben hat. Anders als Mignone kam Camargo Guarnieri bereits zu Beginn seiner Karriere mit Mário de Andrade in Kontakt. Dies wirkte sich unmittelbar auf seine Kompositionen und die Herausbildung seines Stils aus. Bis an sein Lebensende galt Guarnieri als Hauptverfechter des musikalischen Nationalismus’ in Brasilien, was nicht zuletzt seinem Manifest geschuldet ist, das er 1950 gegen die Zwölftonmusik in Brasilien richtete. Diese Strömung formierte sich in der Künstlergruppe „Música Viva“, deren geistiger Vater der deutsche Komponist Hans-Joachim Koellreutter war. Man tut Guarnieri jedoch Unrecht, wenn man ihn auf diese Rolle reduziert. Guarnieri hinterließ ein breitgefächertes Lebenswerk, von Stücken für Solo-Klavier bis hin zu Sinfonien und Opern. Seine zwei Lieder für Singstimme und Flöte von 1949 basieren auf Gedichten des modernen Dichters Manuel Bandeira, der unter den brasilianischen Lyrikern am häufigsten vertont wurde. Der „Música-Viva“-Bewegung gehörte Cláudio Santoro (1919-1989) an. Er wurde in Manaus geboren. In den vierziger Jahren sagte er sich von „Música-Viva” los und wandte sich in der Folgezeit verstärkt Musik „nationaler Prägung” zu. In den sechziger Jahren gründete er die musikalische Fakultät der Universität Brasília, wo auch sein brasilianisches Hauptdomizil lag. Später verbrachte Santoro knapp 10 Jahre als Professor für Komposition und Dirigieren an der Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim. In dieser Zeit begann er, sich mit elektroakustischer Musik zu befassen. Das Mini Concerto Grosso von 1981 wurde zwar für Streichorchester, genauer gesagt ein Hoch- DEUTSCH 10 Während Komponisten wie Villa-Lobos und Gallet das brasilianische Element aus ihren persönlichen Erfahrungen und Studien schöpften und in ihre Musik einfließen ließen, folgte die Semana de Arte Moderna 1922 in São Paulo einer strengen Programmatik, die maßgeblich von dem Schriftsteller und Musikwissenschaftler Mário de Andrade bestimmt wurde. Dessen Ensaio sobre a Música Brasileira von 1928 wurde zum Standardwerk für ein besseres Verständnis des damaligen Kompositionsstils. Es diente als Leitfaden für junge Komponisten und avancierte zum Manifest des musikalischen Nationalismus’ in Brasilien. Zwei Komponisten wurden direkt von Mário de Andrade beeinflusst: Francisco Mignone (1897-1986) und Camargo Guarnieri (1907-1993). Beide stammen aus dem Bundesstaat São Paulo und lernten Mário de Andrade in der prägenden Phase ihres musikalischen Schaffens kennen. Mignone hatte bereits in Italien studiert und zwei Opern geschrieben, die von Andrade vehement verurteilt worden waren. In den dreißiger Jahren zog Mignone nach Rio de Janeiro und vollzog in kreativer Hinsicht einen radikalen Kurswechsel: Sein Werk der dreißiger Jahre João Guilherme Ripper studierte zunächst Komposition und Dirigieren in seiner Geburtsstadt, bevor er ein Hochschulstudium in den Vereinigten Staaten anschloss. Er ist noch immer als Dozent und Dirigent aktiv. Einst Direktor der Escola de Música da Universidade Federal do Rio de Janeiro ist er heute Leiter der Sala Cecília Meireles, eines der wichtigsten Konzerthäuser der Stadt Rio. Wichtiger Bestandteil seines Werkes ist die Vokalmusik: Ripper schrieb zahlreiche Lieder und Kantaten. Seine neuesten Opern Domitila und Anjo Negro haben maßgeblichen Einfluss auf die Musikszene des Landes genommen. Das auf dieser CD zu hörende Werk Matinas von 1996 wurde zunächst für Oboe und Streichorchester geschrieben. Später entstand eine kammermusikalische Bearbeitung für Streichquintett, die in der Spielzeit 2007-2008 erstmalig von der Deutschen Oper Berlin zur Aufführung gebracht wurde. (1) AdÜ: Anders als im Deutschen ist der Begriff nicht negativ besetzt: Wenn in der brasilianischen Musik von „Nationalismus“ die Rede ist, sind damit im allgemeinen die Strömungen vor allem in den zwanziger Jahren und später gemeint, die eine bloße Übernahme europäischer Musikformen ablehnten und eine stärkere Eigenprägung der Musik forderten. Entsprechend dem Wunsch nach einer landesspezifischen Musik verwandten die „Nationalisten“ in ihren Kompositionen u.a. Themen und Techniken brasilianischer Volksmusik und Folklore sowohl aus dem städtischen wie aus dem ländlichen Raum. 13 BRASILIEN DEUTSCH Francisco Mignone DEUTSCH 12 schulorchester in Brasília, geschrieben, kommt jedoch häufig nur in einer StreichQuintett-Besetzung zur Aufführung. Trotz technischer Strenge ist das Stück von eindringlicher Dramatik. Ronaldo Miranda (1948) und João Guilherme Ripper (1959), beide gebürtig aus Rio de Janeiro, zählen zu den wichtigsten brasilianischen Komponisten der vergangenen 30 Jahre. Ronaldo Miranda gelang der Durchbruch 1977, als er in der Kategorie Kammermusik den brasilianischen Kompositionswettbewerb im Rahmen der II. Biennale für Zeitgenössische brasilianische Musik gewann. Sein ausgezeichnetes Werk Trajetória vertrat Brasilien 1978 vor der Tribune Internationale des Compositeurs der UNESCO in Paris. Neben seinem kompositorischen Schaffen war Miranda ferner als Musikkritiker für das Jornal do Brasil tätig. Die Variações Sérias sobre um Tema de Anacleto de Medeiros von 1991 gehören zu seinen bekanntesten Werken und basieren auf einem berühmten Thema des aus Rio stammenden Anacleto de Medeiros, einem der großen Meister der Marschkapellen Rios zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Quintettsolisten der Deutschen Oper Berlin Kammerensemble Modern der Deutschen Oper Berlin Aus der spannenden Auseinandersetzung mit der Moderne gründeten die Musiker des Orchesters der Deutschen Oper Berlin zu dem 1992 gegründeten „Kammerensemble Classic der Deutschen Oper Berlin“ im Jahr 2004 das »kammerensemble modern der Deutschen Oper Berlin«. Zum künstlerischen Leiter wählten sie ihren Kollegen und 1. Solo-Trompeter Martín Baeza Rubio, der sich intensiv mit der Interpretation der Moderne beschäftigt und sich bereits vielbeachtet als Dirigent hervorgetan hat. So konnte das Ensemble im Laufe der Jahre in der Kammermusikreihe des Orchesters der Deutschen Oper Berlin eine Vielzahl von Werken zur Uraufführung oder deutschen Erstaufführung bringen. Komponisten aus Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, England, Finnland, Island, Italien, Luxemburg, Spanien, Russland und Deutschland schrieben Werke für sie. Erste Reisen führten das Ensemble zum Festival COMA nach Madrid. In Zusammenarbeit mit den Nordischen Botschaften und in Koproduktion mit dem SFB entstand im Sommer 2001 eine CD mit neuen Werken skandinavischer Komponisten. 15 DEUTSCH bestehen aus Mitgliedern des Orchesters der Deutschen Oper Berlin und der Sächsischen Staatskapelle Dresden, spielen an herausragenden Positionen ihrer Orchester und gehen zusätzlich weiteren unterschiedlichen musikalischen Aktivitäten nach. So spielen sie beispielsweise ebenfalls in anderen Kammermusikformationen, Jazz-Ensembles oder im Festspielorchester Bayreuth. Darüber hinaus sind sie z.T. Inhaber von Lehraufträgen an der Universität der Künste Berlin, geben Kurse auch an anderen Musikhochschulen oder arbeiten als Mentoren der Seminaristen in ihren Orchestern. Ziel des Ensembles ist es, einem breiten Spektrum an Kammermusikliteratur unterschiedlicher Stilepochen gerecht zu werden. Es ist aber auch ihr Anliegen, Kam- mermusikwerke, die aufgrund ihrer unkonventionellen Besetzung (durch Erweiterung mit verschiedenen Instrumenten sowie Gesang) relativ selten zur Aufführung gelangen, einem breiten Publikum bekannt zu machen. Konzertreisen führten die Quintettsolisten der Deutschen Oper Berlin auch ins Ausland: u.a. nach Polen, Südafrika und Korea. Während ihrer Auslandsaufenthalte gaben sie ihr Wissen auch in Kursen weiter. BRASILIEN 14 Die brasilianische Sopranistin Adriane Queiroz begann ihre musikalische Ausbildung am Carlos-Gomes-Konservatorium bei Malina Mineva sowie an der Bundesuniversität von Pará. Parallel dazu absolvierte sie in den USA eine Ausbildung in lyrischem Gesang an der University of Missouri. Anschließend studierte sie am Konservatorium der Stadt Wien Gesang bei Prof. Helga Wagner und später Lied und Oratorium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in der Klasse von Prof. Walter Moore. In Berlin nahm die Sopranistin Unterricht bei der Kammersängerin Brigitte Eisenfeld. Nach zahlreichen Wettbewerbserfolgen gastierte Frau Queiroz u.a. bei den Festwochen in Wien, im Musikverein und Konzerthaus Wien, an verschiedenen Theatern in Brasilien und gab ihr Wiener Operndebüt an der Wiener Volksoper. Unter Fabio Luisi sang sie 2003 bei den Salzburger Festspielen. 2006 debütierte sie an der Hamburger Staatsoper und an der Berliner Philharmonie mit Mahlers 8. Sinfonie unter Pierre Boulez. Seit der Spielzeit 2002/03 ist Adriane Queiroz festes Ensemblemitglied an der Staatsoper Unter den Linden. DEUTSCH Adriane Queiroz 17 BRASIL 16 PORTUGUÊS A consolidada série de concertos de música de câmara da Orquestra da Deutsche Oper Berlin Klang der Welt teve sua décima edição na temporada 2007/2008. Para comemorar a ocasião, a série saiu pela primeira vez do continente europeu e apresentou como tema “Três Países Latino-Americanos”. O Brasil foi um dos três países escolhidos, ao lado de Argentina e México. As tradições musicais do país foram mostradas na série por meio de um grande número de obras extraordinárias, nas mais variadas formações camerísticas. Na maior parte das vezes, as obras foram executadas pela primeira vez na Europa. Os concertos, apresentados por personalidades de destaque da vida cultural de Berlim, deram ao público uma visão dos diversos períodos e estilos da música brasileira. Outros concertos da série Klang der Welt foram realizados na Embaixada do Brasil em Berlim e reforçaram a cooperação musical entre a casa de ópera e as representações diplomáticas dos países latino-americanos. As obras apresentadas neste CD compõem um breve panorama da produção de música de concerto no Brasil ao longo do século XX. Embora a tradição da música de concerto no Brasil seja bastante antiga, datando do período colonial, o questionamento sobre os traços característicos da identidade musical brasileira só começaria efetivamente no final do século XIX, e viria a tornar-se o centro das preocupações dos compositores brasileiros nas primeiras décadas do século XX. Foi nesse contexto que Luciano Gallet (1893-1931) começou suas atividades como músico. Depois de formado arquiteto, trabalhando como desenhista, Gallet atuava paralelamente como pianista numa orquestra de salão no Rio de Janeiro. Suas primeiras composições datam do fim da década de 1910. Na década seguinte, Gallet teve intensa atividade como professor, compositor, pianista, regente e pesquisador de folclore – devem-se a ele algumas das primeiras antologias de canções populares brasileiras. O quarteto Turuna, de 1926, é um dos mais bem acabados exemplos do nacionalismo musical brasileiro, pelas sua invenção melódica e pela sua rítmica elaborada, para o que contribui uma rica e original parte de percussão. Também o final da década de 1910 foi o momento do surgimento do nome que marcaria a música brasileira do século XX: Heitor Villa-Lobos (1887-1959). Compositor auto-didata, Villa-Lobos buscou a assimilação do folclore e da música popular brasileira de modo muito particular: vivendo-a diretamente. Na sua juventude, Villa-Lobos participava de grupos de choro no Rio de Janeiro, onde manejava o violão como virtuoso, e chegou a empreender uma viagem de mais de dois anos pelo interior do Brasil, cujas controversas histórias em muito contribuíram para a fama do compositor. O Quinteto em Forma de Choros, de 1928, é fortemente aparentado à série dos doze Choros (à qual, porém, apesar do nome, não pertence), um ciclo de obras inspiradas pelo folclore, mas com forma própria e caráter por vezes rapsódico, escritas por Villa-Lobos para as mais diversas formações instrumentais ao longo dos anos 20. É um movimento único, em que se sucedem curtos episódios inspirados por diversas fontes, onde se ouvem por vezes as sonoridades “amazônicas” que fariam a fama de sua obra orquestral e um virtuosístico final de intrincado contraponto, claramente inspirado na sua vivência com os grupos de choro. Ao mesmo tempo em que compositores como Villa-Lobos e Gallet faziam música de caráter brasileiro como resultado espontâneo de suas pesquisas e vivências particulares, realizava-se em São Paulo, em 1922, a Semana de Arte Moderna, que tinha como uma de suas principais figuras o escritor e musicólogo Mário de Andrade. Seu Ensaio sobre a Música Brasileira, de 1928, tornou-se obra fundamental para a compreensão da composição no período, que influenciou gerações de compositores desde então, e que desempenha o papel de um manifesto do nacionalismo musical no Brasil. Dois compositores foram diretamente PORTUGUÊS Som do mundo PORTUGUÊS Ronaldo Miranda 19 BRASIL compositores do grupo “Música Viva”, reunidos em torno do professor e compositor alemão Hans-Joachim Koellreutter. Seria, porém, injusto reduzi-lo a essa figura: Guarnieri deixou um extenso catálogo, em todos os gêneros, que se estende de uma vastíssima obra para piano solo a sinfonias e óperas. As duas canções para canto e flauta, de 1949, foram compostas sobre textos do poeta modernista Manuel Bandeira, um dos mais musicados poetas brasileiros. Entre os compositores que integraram o “Música Viva” estava Cláudio Santoro (1919-1989). Nascido em Manaus, Santoro desligou-se do “Música Viva” no fim dos anos 40, privilegiando, pelos anos seguintes, a música de cunho nacionalista. Nos anos 60, fundou o Departamento de Música da Universidade de Brasília, cidade que passaria a ser sua base no Brasil. Mais tarde, Santoro passaria quase dez anos na Alemanha, como professor de composição e regência na Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim, no mesmo período em que se embrenhou pela música eletroacústica. O Mini Concerto Grosso, de 1981, foi escrito para orquestra de cordas, mas é freqüentemente executado em concerto reduzido a quinteto de cordas. Santoro escreveu a peça para uma orquestra de estudantes em Brasília, e emprega apenas a primeira posição dos instrumentos de cordas. A restrição técnica imposta não impediu Santoro de criar uma obra intensa e de grande força dramática. Ronaldo Miranda (1948) e João Guilherme Ripper (1959), ambos naturais do Rio de Janeiro, estão entre os compositores de maior destaque no Brasil nos últimos 30 anos. Ronaldo Miranda despontou ao vencer, em 1977, na categoria de música de câmara, o concurso nacional de composição da II Bienal de Música Brasileira Contemporânea. A obra vencedora, a cantata Trajetória, representou o Brasil na Tribuna Internacional de Compositores da UNESCO, em Paris, no ano seguinte. Além de compositor, Ronaldo Miranda foi crítico musical do Jornal do Brasil. As Variações Sérias sobre um Tema de Anacleto de Medeiros, de 1991, PORTUGUÊS 18 influenciados pelo convívio com Mário de Andrade: Francisco Mignone (1897-1986) e Camargo Guarnieri (1907-1993). Ambos nascidos no Estado de São Paulo, tiveram contato com o musicólogo na fase decisiva de formação de sua linguagem musical. Mignone, que havia estudado na Itália, já havia composto duas óperas em italiano, fortemente condenadas por Mário de Andrade. Nos anos 30, Mignone se muda para o Rio de Janeiro e sua obra sofre uma guinada: são dessa década suas primeiras grandes obras de inspiração brasileira, que são hoje parte obrigatória do repertório das orquestras e solistas brasileiros. As cinco canções para canto e fagote, de 1976, são transcrições de canções compostas nos anos 30, e inscrevem-se também na prolífica produção de Mignone para fagote em diversas formações. Ao contrário de Mignone, Camargo Guarnieri travou contato com Mário de Andrade ainda na fase inicial de sua formação como compositor, o que foi decisivo para a formação do seu estilo. Camargo Guarnieri seria até o fim da vida identificado como o principal defensor do nacionalismo em música, sobretudo em função do episódio envolvendo sua carta-manifesto de 1950 contra o dodecafonismo no Brasil, representado pelos A soprano brasileira Adriane Queiroz começou seus estudos de música com Malina Mineva no Conservatório Carlos Gomes e na Universidade Federal do Pará. Paralelamente, fez estudos de canto de câmara na University of Missouri, nos EUA. Estudou posteriormente canto no Konservatorium der Stadt Wien, com a Prof. Helga Wagner, e canção de câmara e oratório na classe do Prof. Walter Moore na Universität für Musik und Darstellende Kunst. Em Berlim, teve aulas com a Kammersängerin Brigitte Eisenfeld. Premiada em dicersos concursos, Adriane Queiroz apresentou-se nas Festwochen, no Musikverein e no Konzerthaus Wien, em Viena, e em diversos teatros no Brasil. Estreou na ópera em Viena na Wiener Volksoper. Em 2003, cantou nos Salzburger Festspiele sob a regência de Fabio Luisi. Em 2006 fez sua estréia na Hamburger Staatsoper e na Philharmonie de Berlim, na Oitava Sinfonia de Mahler sob a regência de Pierre Boulez. Adriane Queiroz integra o elenco da Staatsoper Unter den Linden em Berlim desde a temporada 2002/03. Os Quintettsolisten der Deutschen Oper Berlin são membros da Orquestra da Deutsche Oper Berlin e da Sächsische Staatskapelle Dresden. Todos eles detêm posições importantes nas suas orquestras, dedicando-se também a outras atividades musicais, como em outras formações de música de câmara, em grupos de jazz e na Orquestra do Festival de Bayreuth. Alguns lecionam na Universität der Künste em Berlim, em outras universidades e conservatórios, e orientam jovens talentos musicais universitários contratados pelas suas orquestras. O objetivo do conjunto é fazer justiça a um vasto repertório de música de câmara de diferentes épocas e estilos. Os Quintettsolisten procuram também apresentar peças raramente tocadas, com instrumentação pouco usual (recorrendo a outros instrumentos e voz), e divulgá-las junto a um público mais amplo. Os Quintettsolisten realizaram concertos na Polônia, África do Sul e Coréia, onde também realizaram cursos para jovens músicos. 21 PORTUGUÊS João Guilherme Ripper Adriane Queiroz BRASIL 20 PORTUGUÊS uma de suas obras mais difundidas, tomam como base um célebre tema do músico carioca, famoso mestre de banda do Rio de Janeiro do início do século XX. João Guilherme Ripper formou-se em composição e regência na sua cidade natal, e fez seus estudos superiores nos Estados Unidos. Desempenha ainda atividade intensa como professor e regente. Foi diretor da Escola de Música da Universidade Federal do Rio de Janeiro e atualmente dirige a Sala Cecília Meireles, uma das principais salas de concerto da cidade. Parte essencial da sua obra é a música vocal: Ripper é autor de um grande número de canções e cantatas, e suas recentes óperas Domitila e Anjo Negro tiveram repercussão significativa no meio musical brasileiro. A obra aqui registrada, Matinas, de 1996, foi escrita originalmente para oboé e orquestra de cordas, e ganhou posteriormente uma versão camerística, com acompanhamento de quinteto de cordas, que foi estreada na temporada 2007-2008 da Deutsche Oper Berlin. Klang der Welt (Sound Of The World), the established chamber music series presented by the orchestra of the ‚Deutsche Oper Berlin‘, celebrated its tenth anniversary during the 2007/08 season. The concert series left the European continent for the first time in order to do justice to the occasion and ‚Three Latin American Countries‘ became the theme of the concerts; Brazil was one of the chosen nations, alongside Argentina and Mexico. The country’s musical traditions were presented by a variety of chamber music formations in a number of remarkable works – the majority of the compositions had never been heard in Europe before. The concerts were moderated by well-known celebrities from the cultural scene and gave audiences an insight into the different style epochs inherent to Brazilian music. Additional Klang der Welt concerts held at the Brazilian embassy in Berlin have helped strengthen the musical co-operation between the opera house and the Latin American representations even further. 23 This CD aims to provide an overview of 20th century Brazilian concert music. Although the origins of classical Brazilian music stretch back to the colonial period, a conscious analysis of the country’s musical identity first began towards the end of the 19th century - and the search for a stronger musical identity during the first decades of the 20th century was to have a lasting effect on works written by Brazilian composers. The music career of Luciano Gallet (1893-1931) began during this period. Although he was actually an architect and worked as an architectural draftsman, Gallet also played piano in a salon orchestra in Rio de Janeiro. He wrote his first compositions between 1917 and 1920, before devoting himself to teaching, ENGLISH Camargo Guarnieri SOUND OF THE WORLD BRAZIL 22 O excitante trabalho com a música moderna levou os músicos da Orquestra da Deutsche Oper Berlin a fundar em 2004, a partir do „Kammerensemble Classic der Deutschen Oper Berlin“, fundado em 1992, o „kammerensemble modern der Deutschen Oper Berlin“. Como diretor artístico os músicos escolheram o colega e primeiro trompete solista Martín Baeza Rubio, que se dedica intensamente à interpretação da música moderna e que já se destacou como regente. Desde então, o conjunto fez a estréia mundial e a primeira audição alemã de um grande número de obras no âmbito da série de música de câmara da Orquestra da Deutsche Oper Berlin. Compositores da Austrália, Bélgica, Brasil, Dinamarca, Espanha, Finlândia, Inglaterra, Islândia, Itália, Luxemburgo, Rússia e Alemanha escreveram obras para o conjunto. As primeiras incursões no exterior levaram o conjunto ao Festival de Música Contemporânea de Madrid (COMA). Em colaboração com as Embaixadas dos países nórdicos em Berlim e em co-produção com a emissora de rádio SFB (Sender Freies Berlin) foi lançado, no verão de 2001, um CD com obras novas de compositores escandinavos. PORTUGUÊS Kammerensemble Modern der Deutschen Oper Berlin While composers like Villa-Lobos and Gallet drew these Brazilian elements from their own experiences and studies and let them flow into their music, in 1922 in São Paulo the Semana de Arte Moderna followed a strict programme that was essentially defined by writer / musicologist Mário de Andrade. His Ensaio sobre a Música Brasileira (1928) became a reference work for a better understanding of the composing style of the day. The work served as a guide for young composers and went on to become a declaration of Brazil’s musical nationalism. Two composers were directly influenced by Mário de Andrade: Francisco Mignone (1897-1986) and Camargo Guarnieri (1907-1993). Both Mignone and Guarnieri came from the federal state of São Paulo and met Mário de Andrade during formative stages of their music careers. Mignone had already studied in Italy and had written two operas, which were vehemently adjudged by de Andrade. Mignone moved to Rio de Janeiro in the 1930s and, in creative terms, completed a radical change of course: his works from the 1930s are all marked by strong Brazilian characteristics and have become an integral part of the standard repertoire performed by Brazilian orchestras and soloists. Five Songs for singing voice and bassoon (1976) are arrangements of songs from the 1930s and belong to the large number of works written by Mignone for bassoon in different formations. ENGLISH As opposed to Mignone, Camargo Guarnieri met up with Mário de Andrade at the beginning of his career – and this had a direct effect on his compositions and the development of his style. Up until the end of his days, Guarnieri was considered the main advocate of Brazil’s musical nationalism – last but not least due to the manifest he directed against twelve-tone music in Brazil in 1950. This movement formed within the group of artists known as „Música Viva“, whose intellectual father was 25 BRAZIL 24 Another name arrived on the scene towards the end of the 1910s: Heitor Villa-Lobos (1887-1959) was also to have a formative influence on the Brazilian music of the 20th century. He was self-taught and perfected the assimilation of Brazilian folklore and popular music in his own special way: he lived it. While still a youth, Villa-Lobos played in various choro ensembles in Rio de Janeiro as an accomplished virtuoso guitarist and set out later on a two-year journey through the heart of the country. Countless controversial stories surround this undertaking and made a substantial contribution to the composer‘s fame. Quinteto em Forma de Choros (1928) is closely related to the twelve Choros cycle without actually belonging to it – although the work’s title would suggest as much. The Choros (boasting folklore elements but an individual form and rhapsodic character at times) were written by Villa-Lobos for different line-ups during the 1920s. The quintet has just one movement in which the different episodes link up with each other: Amazonian sounds, which were to contribute to the success of his later orchestral works, are followed by a virtuoso finale full of urgent counterpoint – and are obviously inspired by choro. ENGLISH composing, playing piano, conducting and research as of the 1920s; one of the very first anthologies of Brazilian popular music was compiled by Gallet and he also put together numerous studies on the country’s folklore. On account of its melodic variety and sophisticated rhythm – and thanks to the unprecedented extravagant use of percussion instruments – the quartet Turuna (1926) is still considered one of the most perfect examples of Brazilian nationalism (a movement during the 1920s and later decades that championed stronger national identification with traditional Brazilian music and folklore). Adriane Queiroz Brazilian soprano Adriane Queiroz started her musical training at the Carlos Gomes Conservatory with Malina Mineva and at the Pará district university. ENGLISH Claudio Santoro 27 BRAZIL 26 Cláudio Santoro (1919-1989) was born in Manaus and also belonged to the „MúsicaViva“ movement. He broke with the movement in the 1940s and during the following years turned more and more towards music „of a national character”. He founded the music faculty at Brasília University in the 1960s – he also had his main residence in Brasília. Later on in his career, Santoro spent some ten years as professor of composition and conducting at the Heidelberg-Mannheim music conservatory and it was during this period that he became interested in electro-acoustic music. Although Santoro‘s Mini Concerto Grosso (1981) was actually written for string orchestra – a conservatory orchestra in Brasília to be exact – the work is often performed using a string quintet line-up; despite its technical stringency, the piece is full of powerful, dramatic art. Ronaldo Miranda (1948) and João Guilherme Ripper (1959) were both born in Rio de Janeiro and belong to the most important Brazilian composers of the last thirty years. Miranda enjoyed his breakthrough in 1977 when he won the Brazilian composition contest at the second Biennale for contemporary Brazilian music, in the category of chamber music. His award-winning work Trajetória represented Brazil in 1978 at UNESCO‘s Tribune Internationale des Compositeurs in Paris. Alongside his work as a composer, Miranda also wrote for the Jornal do Brasil as a music critic. Variações Sérias sobre um Tema de Anacleto de Medeiros (1991), which belong to his best known works, are based on a famous theme by Anacleto de Medeiros; Medeiros also came from Rio and was one of the great leaders of Rio‘s marching orchestras at the beginning of the 20th century. João Guilherme Ripper first studied composition and conducting in his native town before continuing his studies at a conservatory in the United States – he still works as lecturer and conductor. A former principal of Escola de Música da Universidade Federal do Rio de Janeiro, Ripper is now director of Sala Cecília Meireles, one of Rio’s most important concert halls. Vocal music makes up an important part of his work as a composer, including songs and cantatas. His latest operas, Domitila and Anjo Negro, have both had a substantial influence on the country’s music scene. Matinas (1996), the work to be heard on this CD, was originally written for oboe and string orchestra before a chamber music arrangement was completed for string quintet; this work enjoyed its first performance during the 2007/08 season, performed by the ‚Deutsche Oper Berlin‘. ENGLISH the German composer Hans-Joachim Koellreutter. However, it is an injustice to Guarnieri to reduce him to this role. His musical legacy encompasses a wide variety of works, from solo piano pieces to symphonies and operas. Two Songs for singing voice and flute (1949) are based on poems written by the modern age poet Manuel Bandeira, whose works have been set to music more frequently than any other Brazilian lyricist. Following the exciting analysis of the modern age, the orchestra musicians of the ‚Deutsche Oper Berlin‘ formed the ‚kammerensemble modern of the Deutsche Oper Berlin‘ in 2004 – in addition to the „Kammerensemble Classic of the Deutsche Oper Berlin“ formed in 1992; colleague and principal solo trumpeter Martín Baeza Rubio was chosen as the ensemble‘s artistic director. Rubio, who devotes a great deal of attention to the interpretation of modern age works, had already enjoyed acclaim as conductor. As such, over the years, the ensemble has given premiere performances or German first performances of a large number of works in the orchestra’s chamber music series and composers from Australia, Belgium, Brazil, Denmark, England, Finland, Iceland, Italy, Luxembourg, Spain, Russia and Germany have all written works for the ensemble. First tours took the ensemble to the COMA Festival in Madrid. A CD featuring new works by Scandinavian composers was co-produced with SFB in summer 2001, in co-operation with the Nordic embassies. Heitor Villa-Lobos Kammerensemble Modern Of The Deutsche Oper Berlin is made up of members of the Orchestra of the Deutsche Oper Berlin and Sächsische Staatskapelle Dresden. All of the members play in leading positions in their orchestras 29 ENGLISH The Quintettsolisten der Deutschen Oper Berlin BRAZIL In their spare time they follow various musical activities such as playing in other chamber music ensembles, jazz, or in the Bayreuth Festival Orchestra. Some members teach at the Universität der Künste Berlin or at other universities and conservatories, also working as mentors with young, highly qualified musicians, who are engaged as student musicians at their orchestras. The ensemble’s aim is to do justice to a wide spectrum of chamber music literature from different stylistic periods. The Quintettsolisten also aim to present chamber music works which, due to their unusual instrumentation (such as the addition of other instruments or voice), are relatively rarely performed. They have given concerts in Poland, South Africa and Korea, where they have also taught and worked with young musicians. ENGLISH 28 Parallel to these studies, she absolved training in lyric singing at the University of Missouri before studying voice with Prof. Helga Wagner at Vienna Conservatory. She then went on to study lied and oratorio with Prof. Walter Moore at the university of music and performing arts. Soprano Queiroz was given additional training by chamber singer Brigitte Eisenfeld in Berlin. After enjoying numerous successes at competitions, Adriane Queiroz made guest appearances in Vienna at the ‚Festwochen‘, ‚Musikverein‘ and ‚Konzerthaus‘, at different theatres in Brazil and made her operatic debut in Vienna at the ‚Volksoper‘. She sang at Salzburg Festival under Fabio Luisi in 2003 and made her debut in 2006 at the ‚Staatsoper‘ in Hamburg and at the Berlin Philharmonie with Mahler‘s Eighth Symphony under Pierre Boulez. Adriane Queiroz has been a member of the ‚Staatsoper Unter den Linden‘ ensemble since the 2002/03 season. CAMARGO GUARNIERI – ZWEI LIEDER CUNHANTÃ (Manuel Bandeira) Vinha do Pará. Chamava Siquê. Quatro anos. Escurinha. O riso gutural da raça. Piá branca nenhuma corria mais do que ela. Tinha uma cicatriz no meio da testa: - Que foi isto, Siquê? Com voz de detrás da garganta, a boquinha tuíra: - Minha mãe (a madrasta) estava costurando Disse vai ver se tem fogo Eu soprei eu soprei eu soprei não vi fogo Negro flor da escravidão Tua alma é pena vivida Já sei, foi o cativeiro Mas tua sina é ser cativo Até o teu amor fugiu A tua alma ainda é escrava Daquele amor que te iludiu! FRANCISCO MIGNONE – FÜNF LIEDER ASSOMBRAÇÃO (Sybika) Na noite preta assombração anda vagando A trovoada pelo céu vai estourando O saci anda pedindo a cachaça pra beber O vento anda zunindo pelo mato a remexer Parece até que entre as folhas vai passando O diabo rindo do pavor que a gente tem E a gente ouve lá no escuro a gargalhada Vai ver quem é, não é nada nem ninguém E o vento continua o seu lamento sem parar Ai de quem pelo mato tem de ir CANTO DE NEGROS (Sybika) Negro quando canta fica triste mas não chora E vai lembrando a tristeza que mora na canção Negro fez feitiço pra sua pena acabar Rezou uma reza muito boa pra aquela tristeza melhorar Quem nasce na escravidão há de penar toda a vida PINHÃO QUENTE (F. Mignone) Pinhão quente, oi gente! Está quente, mulata! Pinhão quente que queima a gente! Está quente, mulata! Está quente que queima a gente, mulata! CANÇÃO DA MÃE PAUPÉRRIMA (F. Mignone) Drume, durme mia fiinha Calunguinha de sinhá Drume faz favô Drume pra sonhá com seu amô Quem nasceu pra padecê Inda pode remediá Fecha os óio pra esquecê Sonha inté a dô passá Drume, durme mia fiinha Calunguinha de sinhá Drume faz favô Drume pra sonhá com seu amô 31 QUANDO NA ROÇA ANOITECE (R. Guimarães) Quando na roça anoitece E o sol ao longe desce Dando o céu para o luar A lua surge de prata Do fundo negro da mata E o pinho põe-se a chorar No meu peito que só pena Depois que meu grande amor Foi-se embora pro sertão Meu coração desolado Meu coração altaneiro Não soube vergar – quebrou. BRAZIL 30 ACALANTO (Manuel Bandeira) Dorme, meu filhinho, Dorme, sossegado. Dorme, que a teu lado Cantarei baixinho. O dia não tarda... Vai amanhecer: Como é frio o ar! O anjinho da guarda Que o senhor te deu, Pode adormecer Pode descansar, Que te guardo eu. Aí ela se levantou e esfregou com minha cabeça na brasa Riu, riu, riu Uêrêquitáua. O ventilador era a coisa que roda. Quando se machucava, dizia: Ai Zizus!