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10.11.2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber November 2005 Übersicht VoIP Einführung Verbindungsaufbau Gesprächsübertragung Übertragung von nicht Sprachdaten über VoIP Faxe Modem (Alarm, und Meldeleitungen) Kopplung VoIP mit klassischer Telefonie VoIP im Internet versus im VPN Sicherheitsrelevante Aspekte von VoIP 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 2 10.11.2005 Verbindungsaufbau -AdressierungFür den Gesprächsaufbau wir eine eindeutige Adressierung des Gesprächsteilnehmer benötig Dynamische IP-Adresse Firewall mit NAT-Funktionen und PAT-Funktionen Es ist nicht bekannt unter welcher IPAdresse und welchem Port der Gesprächsteilnehmer zu erreichen ist. Zeitlich befristetet Anmeldung über Signalisierungsprotokolle (u.a. SIP) an einem Server. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 3 Verbindungsaufbau -SignalisierungDer Auf- und Abbau von Gesprächen erfolgt über spezielle Signalisierungsprotokolle H.323 - Packet-based multimedia communications system, ITU-T SIP - Session Initiation Protocol, IETF RFC 3261 MGCP - Media Gateway Control Protocol H.248 ISDN over IP - ISDN/CAPI basiertes Protokoll Skinny Client Control Protokoll - von Cisco Skype – propritäres Protocol der Fa. Skype 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 4 10.11.2005 Verbindungsaufbau -RufnummernFür die Erreichbarkeit von Teilnehmern wir ein eindeutiger Rufnummernplan benötigt ENUM - RFC2916 Eine auf DNS basierte eindeutige Adressierung. Die vorhandene klassische Telefonnummer wir weltweit eindeutig in ein DNS-Name überführt. Hierzu wurde die Domain e164.arpa geschaffen. +49 421 123456 6.5.4.3.2.1.1.2.4.9.4.e164.arpa Ortsrufnummer Kurzfristige Lösung von Netzbetreibern um VoIP-Kunden für das öffentliche Netz (PSTN) erreichbar zumachen. Teilweise werden auch 0180 Nummern genutzt. Die Nummer ist ans Ortsnetz gebunden. Die Erreichbarkeit aus dem Internet stellt der Netzbetreiber sicher. Internet-Rufnummer - 032 Dieses ist eine persönliche Rufnummer und kann nomadisch genutzt werden, es gibt keine geografische Begrenzung. Erreichbarkeit aus dem Internet stellt der Netzbetreiber sicher. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 5 Gesprächsübertragung -Transport der DatenDas Gespräch wir analog der herkömmlichen Telefonie digitalisiert und dann anstelle einer exklusiven Leitung in kleinen Datenpaketen parallel zu anderen Daten im Netzwerk übertragen. Der Transport der Daten wir durch das Real-Time Transport Protocol (RTP) realisiert, die Steuerung wir durch das Real-Time Transport Control Protocol (RTCP) war genommen. Computernetzwerk EWSD Paketvermittlung 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber Leitungsvermittlung von Volker Deterding QSC AG 6 10.11.2005 Gesprächsübertragung -VoIP ÜbertragungswegPCM = Puls Code Modulation RTP = Real-time Transport Protocol UDP = User Datagram Protocol 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 7 Gesprächsübertragung -ÜbertragungsqualitätDie Übertragungsqualität hängt im wesentlichen von den Parametern Laufzeit (Latenz, Delay) Laufzeitschwankung (Jitter) Paketverlust (packet lost) 150 ms akzeptabel (Mund-zu-Ohr) schlägt sich auf die Laufzeit nieder < 1% akzeptabel (Codec abhängig) ab. Damit die subjektive Wahrnehmung der Sprachqualität vom Mund zum Ohr, objektiv bewertet werden kann wurde der MOS-Wert eingeführt (MOS - Mean Opinion Score) Die Sprachqualität auch von konkreter Implementierung abhängig ist, sind u. a. diese Funktionen wichtig sind: Comfort noise Nahes Echo generieren und Fern-Echo-Unterdrückung Automatic Gain Control (AGC, automatische Lautstärkeregelung) Voice Activity Detection 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 8 10.11.2005 Gesprächsübertragung -Delaybudget- Router Router VoIP-Device VoIP-Device Dsl-Modem Dsl-Modem LAN VoIP-Device Netzwerk Paketierung Codierung LAN 15 10 10 VoIP-Device WAN LAN Empfangspuffer Decodierung 30 10 20 10 Gesamte Delayzeit 105 ms 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 9 Gesprächsübertragung -BandbreitenmanagementStabiles QoS durch spezielle Protokolle zur Datenpriorisierung IntServ (Integrated Service) Arbeitet mit RSVP (Resource ReserVation Protocol). Vor der Datenübertragung werden die Ressourcen entlang des Übertragungsweges reserviert. Jeder Router muss die Information währen der kompletten Session behalten. DiffServ (Differentiated Service) Jedes einzelne IP-Paket wird durch das Endgerät markiert, die Router im Netz nutzen diese Info zur Priorisierung. IEEE 802.1p/Q Paketpriorisierung auf Layer 2, ähnlich DiffServ aber auf IP-LANs beschränkt. WFQ (Weighted fair Quueing) Der Router nutzt Paket-Header-Informationen wie Protokoll, Adressen Ports, ToS, um den Datenverkehr einzuteilen und diese auf der Ausgangsschnittstelle dyn. gewichtet Bandbreiten zuzuordnen. Windows Size-Manipulation Die Übertragungsgeschwindigkeit von TCP-IP-Sessions kann bei Bedarf durch Manipulation der Windows size beeinflusst werden. Traffic Shaping, Partitionierung, usw. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 10 10.11.2005 Gesprächsübertragung - Die MOS-Skala - ISDN PSTN 4,2 = „Toll Quality“ GSM 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber 11 von Volker Deterding QSC AG Gesprächsübertragung - Codecs Für die Kodierung und Komprimierung der Sprache können verschiedene Codecs eingesetzt: Codec- Codec-Bitrate MOSAlgorithmus Sample-Rate Name (kbit/s) Qualität (kHz) G.711 64 4,3-4,4 (4,7) PCM 8 G.722 64 16 G.722.1 24/32 16 G.723.1 5,3 3,5 ACELP 8 G.723.1 6,4 3,65-4,0 (3,8) MP-MLQ 8 G.726-16 16 3,96 ADPCM 8 G.726-24 24 ADPCM 8 G.726-32 32 4,0-4,2 ADPCM 8 G.726-40 40 ADPCM 8 G.728 16 3,6-4,2 LD-CELP 8 G.729 (A) 8 3,9-4,2 (4,3) CS-ACELP 10 iLBC 13,33 4 LPC 8 GSM 6.10 13 3,5-3,9 8 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber CodecPaketierungsDelay (ms) Delay (ms) 0,125 1 von Volker Deterding QSC AG 37,5 37,5 68 68 1 1 3-5 15 25 12 10.11.2005 Ablauf einer VoIP Session anhand von SIP 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 13 Übertragung von nicht Sprachdaten -Fax, ModemFax-over-IP Entweder über einen ATA (Analoger Terminal Adapter), der den G.711Codec nutzt, da so die Fax-“Töne“ weitestgehend unverfälscht übertragen werden – ist aber problematisch (= störanfällig) bei Delay und Paket Loss (insb. bei Delay-Buffer-Erhöhung -> kurzer „Slip“ = Verzögerung beim Empfang der Sprachdatenpaketen beim Decoder) Oder gemäß ITU T.38 über Fax-Relays arbeiten: Die Fax-Verbindung terminiert lokal auf dem Gateway Stark Szenarien-abhängig, braucht gewisse QoS Modem-over-IP: Es ist keine komprimierte Übertragung von Modemdaten über VoIP möglich Modemverbindungen sollen immer auf dem Gateway terminieren 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 14 10.11.2005 Kopplung von VoIP mit der klassischen Telefonie (PSTN) QSC gehört zu den wenigen Carriern mit eigenem „POI-Vollausbau“: über 475 „Point Of Interconnects“ mit der DT AG werden TDM-Sprachverbindungen in das eigene Sprachnetz überführt. Dieses Sprachnetz wird durch die marktführende VoiceSwitch-Technik der EWSDs von Siemens gesteuert. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 15 Kopplung von VoIP mit der klassischen Telefonie (VoIP-VPN) Zusätzlich hat QSC eine hoch-moderne, IP-basierte Voice Over IP-Infrastruktur aufgebaut. Zentrale Elemente sind die hoch-performanten und redundanten Softswitche X3000 und Universal Media-Gateways UMG8900 von Huawei. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 16 10.11.2005 Kopplung von VoIP mit der klassischen Telefonie (Internet-Kopplung) Die VoIP-Infrastruktur der QSC enthält u. a. drei weitere, wichtige Komponenten: SIP-Server: dem Softswitch ist ein SIP-Express-Router (SER) vorgeschaltet. Hochleistungs Session Border Controller (SBC) liegen im Übertragungsweg aller VoIP-Verbindungen. Die SBCs kümmern sich sehr zuverlässig um alle NAT-Probleme. Im VoIP-SIP-Client ist daher keinerlei Intelligenz erforderlich. Auch sicherheitstechnisch überzeugt das SBC-Konzept: in der Kunden- Firewall ist nur ausgehend der Port zu den IP-Adressen der SBC zu öffnen. Da die SBCs als „Back-to-Back-User Agents“ betrieben werden, leiten sie nur RFC3261-konforme Pakete weiter. Ein marktführendes, Probe-basiertes QoS-Management und -Monitoing Tool ermöglicht es QSC u. a.die MOS-Werte der VoIP-Verbindungen zu überwachen 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 17 Kopplung von VoIP mit der klassischen Telefonie (VPN-Kopplung) Sind die Kunden-Lokationen über ein MPLS-basiertes IP-VPN der QSC angebunden, kann QSC weitere, VoIPrelevante Dienste liefern: Eine auf DSCP-Mapping (der Kunde kann Layer 3 DiffServ-Marking oder Layer 2 802.1p/Q Paket-Priority im LAN verwenden) basierende, Ende-zu-Ende IP-Priorisierung Über eine im QSC-IP-Netz plazierte SIP-Proxy- und Firewall-Komponente werden die VoIP-Daten sicher und schnell vom Kunden-VPN zur QSC-VoIP-Infrastruktur überführt. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 18 10.11.2005 Kopplung von VoIP mit der klassischen Telefonie (LAN über Internet gekoppelt) Sind die Kunden-Lokationen über einen fremden Internet-Uplink angebunden und soll dieser auch für den VoIP-Traffic mit benutzt werden, ist das hier abgebildete Szenario sinnvoll: In der Firewall müssen keine VoIP-relevanten Ports geöffnet werden (wenn keine SIP User Agents im LAN eingesetzt werden). Die QSC-IAD nimmt über eine integrierte IP-QoS-Router-Funktion eine IP-Priorisierung vor, indem sie TCP/IP-Sessions nur so viel Bandbreite gewährt, wie gerade nicht für die VoIP-Kommunikation benötigt wird. 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber 19 von Volker Deterding QSC AG VoIP im Internet versus im VPN –MPLS-Netz Das physikalische Netz basiert auf MPLS (Multi Protocol Label Switching) Auf diesem Netz sind verschieden „VPNs“ abgebildet, die mit unterschiedlicher QoSParametern eingerichtet sind. Kunden VPNs haben verhandelte und vertraglich zugesicherte QoS-Parameter Kunden- VPN1 Kunden-VPN2 Kunden-VPNn VoIP-VPN PSTN Internet Internet anderer Provider 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber MPLS-Netz von Volker Deterding QSC AG 20 10.11.2005 VoIP im Internet versus im VPN -Internet-Internet-Internet-PSTN Bei IP wird die Bandbreite von allen Session gleichberechtigt genutzt. Im Internet und auf der Accessltg. wird keine Priorisierung vorgenommen. Einem Download (ftp) wird die max. angebotenen Bandbreite nutzen. PSTN VoIP VPN INTERNET 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber 21 von Volker Deterding QSC AG VoIP im Internet versus im VPN –VPN-Internet Download im Internet VoIP-Gespräch Niederlassung – Internet (25+10+30+10+30+10+30=145 ms) VoIP-Gespräch Außendienst (IPsec-Tunnel) - Internet (25+30+10+30+10+30=135 ms) 10 ms 10 ms 10 ms 10 ms 30 ms INTERNET 30 30ms ms 30 ms 30 ms Kunden VPN 30 ms 25 ms 10 ms 3.November 2005 25 ms VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 22 10.11.2005 VoIP im Internet versus im VPN -VPN-PSTN Download im Internet VoIP-Gespräch Niederlassung – Internet FW am Kundenstandort (25+10+30+10+30+30+12+30=177 ms) VoIP-Gespräch Niederlassung – Internet ProviderLösung (25+10+30+30+12+30=137 ms) INTERNET 30 ms 10ms Kunden 30ms VPN VoIP VPN 30 ms 30ms 12 ms 12ms PSTN 30 30 ms ms 30 ms 25ms 25 ms 10 ms 10ms 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 23 Sicherheitsrelevante Aspekte von VoIP Angriff durch Voice Spam (Spit = Spam over Internet Telephony): massenhafte Beschickung von IP-basierten Telefonanschlüssen mit Werbebotschaften, sinnlosen Nachrichten und unerwünschten Inhalten. (Ein SIP-Paket (Ringall)kann alle Telefone eines Unternehmens über Broadcast-ähnliche Klingelrundrufe außer Funktion setzen) Registrations- und Highjacking bei SIP-Telefonen öffentlicher VoIPProvider alle über das VoIP-Netz eingehenden Anrufe erreichen den Nutzer nicht Caller ID Spoofing: Vortäuschung einer falschen Anrufer-Identität H.323 nutzt 7 bis 11 Ports je Anruf, nur 2 davon sind statisch fixiert Problem, wenn Firewall VoIP- bzw. SIP/H.323-Pakete tiefer inspizieren soll: Hohe Last für Firewall -> höheres Delay Lösungsansatz: Voice-Proxies einsetzen, die der Firewall signalisieren, welche Ports zu öffnen sind und wie z. B. NAT zu handhaben ist IETF erarbeitet Vorschlag (Arbeitsgruppe MIDCOM) zur Integration der Proxies in Firewalls 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 24 10.11.2005 Sicherheitsrelevante Aspekte von VoIP -NATZu VoIP-Endgeräten hinter einer FW mit NAT kann normalerweise kein Gespräch aufgebaut werden. Welche Adresse und welchen Port teilen VoIP-Endgeräte dem Registrierungsserver mit? 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber von Volker Deterding QSC AG 25 Sicherheitsrelevante Aspekte von VoIP –SBC (B2BUA)NAT INTERNET Signalisierung SBC (B2BUA) Gesprächsdaten VoIP VPN SIPServer PSTN 3.November 2005 VoIP bei einem Netzwerkbetreiber Session durch die Anmeldung wird logisch vom SBC offen gehalten. Ein externer VoIP-Client nimmt Verbindung zum SIP-Server auf, die aber direkt vom SBC übernommen wird. Der RTP Datenstrom der Cleints wird jeweils auf dem SBC terminiert Weitere Vorteile: SPIT kann nicht direkt den Client erreichen Manipulierte Datenpaket werden vom SBC erkannt von Volker Deterding QSC AG 26