im Unterricht
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im Unterricht www.scrabble.de „Spielkarten weg, Schachbrett weg“. So beginnt oftmals eine Stunde in der Sekundarstufe I. Tatsächlich scheint das Bedürfnis nach den klassischen Gesellschaftsspielen auch im Zeitalter von Gameboy und Computerkonsole groß zu sein. Unterbrochene Schach- und Skatpartien werden dann in den Pausen bzw. heimlich unterm Tisch fortgesetzt. Prinzipiell ist diese Art von Freizeitbeschäftigung für Jugendliche natürlich zu begrüßen, denn hier werden die oft angemahnten sozialen, kommunikativen und kognitiven Kompetenzen im Zusammenspiel gefördert. Warum sollte man dieses wertvolle didaktische Potenzial nicht gezielt im Unterricht einsetzen? Als geradezu ideales Medium zur Nutzung und Weckung dieses Spieltriebes bietet sich das Kreuzwortspiel „Scrabble“ an, das sich seit mehr als 50 Jahren ungebrochener Beliebtheit erfreut. Spielvorstellung Der daraus resultierende, hohe Bekanntheitsgrad ist nützlich beim Ersteinsatz im Unterricht: Die Schülerinnen und Schüler knüpfen an eigene positive Spielerfahrungen mit Freunden, der Familie etc. an; die Lehrperson wird entlastet, da die Grundregeln bei vielen Schülern und Schülerinnen durchaus bekannt sind (eigene Erfahrungen aus mehreren Deutschbzw. Englischstunden zeigen, dass mindesten 4/5 der Klasse mit den Regeln vertraut war); durch dieses Vorwissen sind die Schüler und Schülerinnen in der Lage, sich gegenseitig die Regeln zu erklären, Teams zu bilden und durch eine erfolgreiche Strategiebildung dem Spielteam eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Da in den bisher durchgeführten Unterrichtsprojekten die deutsche Scrabble-Version eingesetzt wurde, beziehen sich die folgenden Erläuterungen hauptsächlich auf den Deutschunterricht, jedoch ist mit geringfügiger Änderung der Einsatz von Scrabble in alle modernen Fremdsprachen übertragbar. Didaktischer Nutzen Versuche im Englischunterricht haben gezeigt, dass die deutsche Version auch hier benutzt werden kann. Scrabble ist ein Buchstabenspiel, an dem sich zwei bis vier Spieler beteiligen können. Aufgabe der Spieler ist es, aus Buchstabensteinen mit unterschiedlichem Punktwert Wörter zusammenzusetzen und so auf einem Spielfeld auszulegen, dass sie nach Art des Kreuzworträtsels miteinander in Verbindung stehen. Jeder Spieler muss darum bemüht sein, eine möglichst hohe Punktzahl zu erzielen, indem er aus den zur Verfügung stehenden Buchstaben Wörter bildet, deren Punktwert in Kombination mit den Prämienfeldern des Spielplans eine möglichst hohe Punktzahl ergeben. Der Einsatz von Scrabble im Unterricht führt zu kooperativem Lernen. Der Vorteil dieser Lernform liegt in der gleichzeitigen Förderung von fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen. Hinzu kommen die nicht zu unterschätzenden inspirierenden Aspekte durch den Spielwettbewerb. Der Spielanlass ergibt automatisch intrinsische Motivation und Schüleraktivität, was einen hohen Lernerfolg verspricht. Primär werden auf fachlicher Ebene Rechtschreibungen erlernt, vertieft und angewendet. Durch die Koppelung mit der selbstständigen Wörterbucharbeit erweitert sich die Sachkompetenz um methodische Aspekte, die für den kompletten Sprach- und Literaturunterricht unabdingbar sind. Gleichzeitig erwerben die Schüler und Schülerinnen durch die Arbeit im Team soziale Kompetenzen wie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit und üben sich im argumentativen Diskurs. Mögliche Lern- und Übungsziele Fachliche: Erweiterung des Wortschatzes Wortaufbau vergegenwärtigen (Stamm, Silben, Zu sammensetzungen) Rechtschreibung üben Grammatik üben Methodische: Training des Umgangs mit dem Wörterbuch Erschließen von Sachtexten Affektive: Soziale Auseinandersetzung (Akzeptanz des Partners, Konflikte lösen, Gewinnen und Verlieren, Gesellschaftsspiel als Alternative zur medialen Reizüberflutung) Freude am Umgang mit der deutschen Sprache Steigerung der Konzentrationsfähigkeit Unterrichtsvorschläge Die hier beschriebenen Vorschläge sind geeignet für die Unterrichtspraxis in der Sekundarstufe I (7.-10.Klasse) Die Spieleinführung: Bewährt hat sich als vorbereitende Hausaufgabe die Lektüre der Spielregeln aufzugeben. Da somit auch den wenigen Schülern, die das Spiel vorher noch nicht kannten, Spielverlauf und Spielziel bekannt sind, geht wertvolle Unterrichtszeit nicht durch das Erklären von Regelwerk verloren. Trotzdem ist es unerlässlich, zum Stundenbeginn im Unterrichtsgespräch noch einmal Unklarheiten und Schwerpunkte zu klären, möglichst mit Tafelbild. Eine erweiterte Möglichkeit mit den Scrabble-Spielregeln im Vorfeld zu arbeiten, ist das Regelwerk als Sachtext erschließen zu lassen. Neben methodischem Vorgehen wie Textmarkierung, dem Notieren von Schlüsselwörtern und der Zusammenfassung von Absätzen, wird hier ein zentrales Anliegen des Deutschunterrichts gefördert: Inhalt und Kernaussagen eines Textes werden erfasst, zusammengefasst und wiedergegeben. Dies kann durch mündliches Referieren geschehen, indem die Lernenden sich das Spiel und die Regeln noch einmal gegenseitig erklären oder als kurze schriftliche Zusammenfassung. Hier sind Nutzen und Ziel der Texterschließung für die Schüler so offensichtlich, dass sie motiviert und zielorientiert arbeiten. Zusätzlich lassen sich von den Lernenden die optionalen Regeln bewerten, Varianten erarbeiten und selbständig kreative Abänderungen zur Diskussion stellen. Diese richten sich nach den von der Lehrperson vorgegebenen inhaltlichen und thematischen Schwerpunkten der Unterrichtseinheit. Im Folgenden werden hier einige in der Unterrichtspraxis erprobte Themenschwerpunkte vorgestellt: Fremdwörter „Das Team mit den meisten Fremdwörtern gewinnt!“ Dieses Spielziel hat sich sowohl für die Durchführung als auch für den gewünschten Lernzuwachs als äußerst erfolgreich erwiesen. Die Klasse lernt spielerisch Rechtschreibung, Herkunft und Definition von Fremdwörtern und vertieft ihr Wissen und ihre Kenntnisse durch anschließende Folgestunden zum Thema. Gefordert wird neben dem normalen Scrabbeln, dass die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe auf die Bildung von Fremdwörtern gelegt wird. Die Gruppe, der es gelingt, in ihrem fertigen Scrabblefeld die meisten Fremdwörter zu legen, gewinnt. Diese müssen im Wörterbuch als solche identifiziert und erklärt werden. Zusammengetragen lassen sich daraus von den Schülern Fremdwortlisten oder Wortkarteien erstellen. Durch Anwendung im Spiel, anschließendem Klären und Notieren lernen die Schüler Rechtschreibung, Wortbedeutung und Etymologie. Neuerungen der Rechtschreibereform zeigen sich bei einer Vielzahl von Fremdwörtern. Hier bietet es sich an, Spielvarianten erarbeiten zu lassen oder die Veränderung alt/neu an den erstellten Wortlisten diskutieren und Regeln formulieren zu lassen. Flexionen Besonders für Schüler mit Deutsch als Zweitsprache ergibt sich ein besonderer Übungs- und Lernanreiz, wenn man als Klassenspielziel angibt, möglichst viele flektierte Wörter zu legen. Hier sind Plural- oder Genitivbildungen oftmals die leichter zu legenden Wörter, aber schnell werden von den Schülern auch Verbformen im Spiel verwendet. Sonderpunkte für korrekte Konjunktivformen etc. könnten die Schüler selbst miteinander aushandeln. Zu beachten ist, dass nur dann die flektierte Form zusätzlich gepunktet wird, wenn sie in einer Liste notiert und korrekt bestimmt wird, z.B. „GEHEND“: Partizip Präsens Aktiv von gehen. Abstrakta, Konkreta Die Unterteilung des Substantivs in Abstrakta und Konkreta ist nicht nur ein wesentlicher Grundbaustein zum Verstehen der deutschen Sprache, der nicht zufälligerweise in vielen Lehrplänen an den Beginn eines jeden Grammatikunterrichts gesetzt ist, er ist auch unerlässlich für einen sinnvollen Einsatz des Wörterbuchs und vor allem für ein zentrales Anliegen des Deutschunterrichts, nämlich Texte kreativ zu erstellen und zu interpretieren. Eine klare Bewusstmachung, was Abstrakta wie „Liebe“ oder „Krieg“ alles implizieren können, ist ein wichtiges grundlegendes Sprachwerkzeug für die eigene Textproduktion sowie für die Analyse literarischer Texte. Z.B. sollten bei einer Gedichtinterpretation die grammatikalischen Begrifflichkeiten Abstraktum/Konkretum bekannt sein, um Begriffe wie Metapher, Personifizierung oder Verdinglichung zu klären. Die meisten Lehrwerke zur Grammatikeinführung geben eine Liste von Worten vor, die dann nach Abstrakta und Konkreta tabellarisch geordnet werden. Die Schüler und Schülerinnen ordnen also vorgegebene Beispiele einer vorgegebenen Definition zu. Bei dem Einsatz des Scrabble-Spiels jedoch sind die Schüler und Schülerinnen gefragt, selber Abstrakta und Konkreta zu produzieren. Die Klasse wird in zwei Gruppen, eine AbstraktaScrabble-Gruppe und eine Konkreta-Scrabble-Gruppe, eingeteilt (bzw. die einzelnen Spielgruppen werden per Zufallsprinzip im Losverfahren zu Expertengruppe gekürt). Aufgabe ist es, in den jeweiligen Gruppen nur Abstrakta bzw. Konkreta zu erscrabbeln. Der Einsatz des Dudens (mit der Definition der Worte) ist an dieser Stelle natürlich nicht erlaubt. Jede Gruppe soll genau beschreiben bzw. diskutieren, warum der gefundene Begriff ein Abstraktum bzw. Konkretum ist, und dieses schriftlich kurz erläutern. Nach der Hälfte der Schulstunde spielen die jeweiligen Gruppen zwar ihr Spiel weiter, wechseln aber die zu erscrabbelnden Substantive, so entsteht in jeder Gruppe eine Wortliste, in der sowohl Abstrakta wie auch Konkreta aufgeführt und selbstständig erklärt sind. Als Sicherung soll jede Gruppe 1-2 Beispiele für beide Substantivformen an der Tafel erläutern. Wie beim Fremdwörterscrabble wird hier wieder innerhalb der Gruppe gegeneinander gespielt, gleichzeitig kämpft jede Gruppe aber auch gemeinsam um die höchste Anzahl von abstrakten und konkreten Substantiven und somit um den Klassensieg. Diese Übung kann als Einführung der grammatikalischen Begriffe verwendet werden, aber auch als wiederholende Festigung derselben. Ferner bietet sie auch einen gelungen Einstieg für eine Einheit zur Gedichtinterpretation, wo es ja auch auf jedes Wort und seine Funktion im Gedicht ankommt – eine Diskussion der grammatikalischen Bedeutung der Worte könnte dann geschickt um einen möglichen literarischen Deutungswert erweitert werden. Scrabble im Literaturunterricht Beim Thema Scrabble kommen uns vor allem das Wörterbuch, Flexionsendungen, Prä- und Suffixe, grammatikalische Übun- gen oder einfach nur die Übung im logischen, strukturierten Denken in den Sinn. Jedoch lässt sich das Scrabblespiel durchaus auch im kreativen Literaturunterricht nutzen. Besonders in den ersten Klassen der Sekundarstufe I können die Schüler und Schülerinnen sich ein Vokabular erscrabbeln, welches sich in eigenen Kurzgeschichten, Gedichten etc. einsetzen ließe. Dabei können die Schüler und Schülerinnen dieses Vokabular frei erscrabbeln und im Anschluss - entweder als Einzelarbeit oder in der Gruppe - eine Geschichte nach eigenem Gefallen und eigener Fantasie erstellen (in Gruppenarbeit würde sich hierbei besonders auch die Form einer dramatisierten Geschichte eignen, die vor dem Klassenplenum aufgeführt und bewertet wird). Hierbei besteht die Gefahr, dass am Ende völlige Nonsens-Geschichten rauskommen, bei denen es nur darum geht, das vorgegebene Wortmaterial unterzubringen. Dem kann man vorbeugen, indem konkrete Anweisungen gegeben werden: 1.Der Lehrer gibt Themengebiete vor: hierzu sollen in den Gruppen geeignete Worte erscrabbelt werden (z.B. darf man, wenn es um Indianergeschichten geht, nicht unbedingt das Wort „Astronaut“ erscrabbeln). Die Gruppe selbst entscheidet, welche Wörter zugelassen bzw. dem Themengebiet oder der Weiterentwicklung der eigenen Geschichte bzw. des eigenen Mini-Dramas gerecht werden. Hierbei wird neben der kreativen Kompetenz zum Geschichtenschreiben auch die für den Deutschunterricht ungemein wichtige Fähigkeit zur Selektion gefördert - schon in der Vorbereitung der Aufgabe wird nur zweckdienliches Material gesammelt, die Schüler lernen also im Spielerischen, wie eine Aufgabe genau nach Anweisung zu bearbeiten ist - eine bis ins Abitur ungemein hilfreiche Kompetenz. Scrabble im Englischunterricht Scrabble kommt aus dem Englischsprachigen, es als „international game“ im Englischunterricht vorzustellen und spielen zu lassen, erfüllt die Forderung der kulturellen Kompetenz und die Anforderung, Alltagssituationen in der Zielsprache zu bewältigen. Eigene Erfahrungen der Autoren haben gezeigt, dass es geradezu peinlich ist, in Großbritannien oder Amerika ohne englischsprachige Scrabble-Erfahrungen zu sein und sich von den Muttersprachlern im Spiel quasi über den Tisch ziehen zu lassen. Das deutsche Scrabble ist natürlich in seiner Buchstabenmengenauswahl und mit seinen Buchstabenwerten auf die deutsche Sprache ausgerichtet, jedoch helfen schon geringfügige Veränderungen, das Spiel für den Englischunterricht fit zu machen – man einigt sich einfach auf die Option, dass Ä,Ö und Ü entweder A, O, U oder Y bedeuten können. Über die unterschiedlichen Punktwerte im Vergleich zur englischen Scrabble-Ausgabe wurde hinweg gesehen. Ausprobiert wurde diese Art des Scrabble in der 7. und 8. Klasse. Die Schüler und Schülerinnen waren sehr motiviert, da sie stolz beweisen konnten, wie viele Worte sie im Englischen schon legen können. Hierbei kann geschickterweise auch schon das einsprachige „dictionary“ zu einem relativ frühen Zeitpunkt eingeführt werden. Um Worte nachzuschlagen, Flexionen, englische Vorund Nachsilben etc. zu erfassen, braucht man die deutsche Übersetzung nicht. Natürlich muss das „dictionary“ auch für diesen Zweck erklärt und an Beispielen erläutert werden – allerdings ist die Aufmerksamkeit für diese Erläuterungen, wenn es darum geht, Hilfe zum Gewinn der Scrabble-Partie zu erhalten, ungleich größer als es normalerweise an dieser Stelle im Anfangsunterricht wäre. Die gefunden Worte und das „dictionary“ können zu einer weiteren „writing-activity“ herangezogen werden. Ähnlich wie im Deutschen, können aus den Worten Fantasie-Geschichten oder auch „mini-dialogues“ unter den Gruppenmitgliedern entstehen. Da eine deutsche Schulklasse erfahrungsgemäß sehr viele englische Basis-Worte wie „and, it“ etc. erscrabbelt, ist diese Übung sehr offen für eine fantasievolle Erweiterung des Wortmaterials. Diese Scrabble-Spiel-Variante mit anschließender kreativen Anwendung kann in verschiedenen Schwierigkeitsstufen (un- ter Berücksichtigung des sich immer mehr erweiterten Wortschatzes) bis in die 10. Klasse genutzt und erweitert werden. Arbeit mit dem Wörterbuch Beim Scrabbeln schlagen Schüler selbständig und gerne im Wörterbuch nach - ganz entgegen ihrem sonstigen Verhalten beim Verfassen von Texten. Um diesen selbstverständlichen Umgang zu fördern, hat es sich als funktional erwiesen, die offizielle Klausel zur Wörterbuchnutzung in den Scrabbleregeln zu streichen und schon vor dem Legen der Steine ein Nachschlagen zu erlauben. Im Unterricht kann der Aufbau eines Wörterbuchs thematisiert werden, die Angaben und Abkürzungen nach einem Eintrag und somit das methodische Vorgehen weiter systematisiert werden. Für Schüler wird sich für die weitere Arbeit ein Lernerfolg als nützlich und hilfreich erweisen, wenn sie dadurch schneller und systematischer Nachschlagen lernen, um an die benötigten Informationen zu gelangen. Die Rolle des Lehrers beschränkt sich in den Spielstunden bestenfalls auf die des „Schiedsrichters“. Bei Fehlern oder in Streitfällen kann er schlichtend auf den Gruppenprozess einwirken, ansonsten sollte er nur schwächeren Schülern beratend zur Seite stehen. In sehr heterogenen Klassen bietet es sich auch an, binnendifferenziert vorzugehen: Den einzelnen Gruppen können unterschiedliche Spielziele vorgegeben werden, z. B. konjugierte Verben, Pluralformen, Fremdwörter etc.. Zur Vertiefung und Übung der „erscrabbelten“ Wörter oder Rechtschreiberegeln haben sich kreative Anschlussübungen äußerst bewährt: Schüler schreiben hoch motiviert Kurzgeschichten, in denen alle Wörter vorkommen müssen, die sie vom Spielfeld in ihre Wortliste übertragen haben. Auch hier kann wiederum ein Anreiz geschaffen werden, indem die originellste Geschichte prämiert wird. Eine Erweiterung wäre auch für die Oberstufe denkbar, wenn das Spiel mit Sprachreflexion im Sinne von Etymologie und Sprachgeschichte verknüpft wird. Das Thema Fremdwort sollte hier unbedingt differenziert werden (Lehnwörter, Anglizismen etc.). Entgegen der offiziellen Regel sollte es in der Schule selbstverständlich sein, dass niemals ein falsch geschriebenes Wort liegen bleiben darf. Auch wenn das Spiel etliche Züge weit voran geschritten ist, sollten bemerkte Fehler jederzeit und sofort korrigiert werden können und evtl. durch einen Punktabzug sanktioniert werden. Idealerweise hat jeder Spieler ein eigenes Wörterbuch, da somit die Verantwortung auf alle Schüler gleich verteilt ist und keine Zeit durch Blättern und Weitergeben des Dudens verloren geht. Es hat sich gezeigt, dass eine Unterrichtsstunde von 45 Minuten für ein Spiel völlig ausreichend ist, wenn vorher die Spielund Regeleinführung erfolgte. Auch wenn vor Stundenende noch nicht alle Steine gelegt sind, kann man abbrechen und den Punktestand vergleichen. Die Diskussion und Vertiefung z.B. grammatikalischer Phänomene wird dann Thema der Folgestunden. In englischsprachigen Ländern ist Scrabble ein beliebter Wettbewerbsgegenstand bei „school-competitions“. In Deutschland gibt es vom Erdkunde- bis zum Vorlesewettkampf eine Reihe von Veranstaltungen, bei denen Schulen gegeneinander antreten. Scrabble dagegen fordert nicht nur grammatikalisches, sondern auch strategisches Denken und ist eben wegen der an verschiedene Fächer anknüpfende Funktionen für einen Schulwettbewerb bestens geeignet! Im Herbst 2005 geht es los: dann finden die ersten deutschen Scrabble-Schülermeisterschaften statt. Weitere Infos gibt es unter: www.scrabble.de Viel Spaß und Erfolg! Katja Gerstenmaier und Felix Wissmann