DAB Oktober 2015 - Architektenkammer Thüringen
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DAB Oktober 2015 - Architektenkammer Thüringen
Bahnhofstraße 39 | 99084 Erfurt Tel. (0361) 210 500 | Fax (0361) 210 50 50 info@architekten-thueringen.de | www.architekten-thueringen.de „Architektur — ein idealer Lernstoff“ Im Porträt: die AG Architektur und Schule. Ein Interview mit dem Vorsitzenden Dr. Hannes Hubrich Interview: Björn Radermacher Herr Dr. Hubrich, inwiefern kann Architek tur „bilden“, Wissen bereichern und helfen, die uns umgebende Welt zu begreifen und anzueignen? Hannes Hubrich: Wir definieren Architektur als die gebaute Umwelt, die der Mensch zum Zweck seiner Lebenstätigkeit schafft, egal ob dies Gebäude und Anlagen, gestaltete Freiräume und Landschaften, Innenräume oder ganze Stadtstrukturen sind. Sie liefert uns Informationen über ihr Wesen, ihre Nutzungsmöglichkeiten, ihre Konstruktion, Konfiguration und vieles mehr. Architektur umgibt uns tagtäglich, regt an zu ihrem Gebrauch, steuert unser räumliches Verhalten, prägt unser ästhetisches Empfinden und formt unser Bewusstsein. Sie erzählt uns von ihrer Geschichte, offenbart soziale Verhältnisse und kündet vom Wandel der Kultur und Baukultur. Mit all ihren Facetten und Querbezügen von der Mathematik bis zur Kunst ist Architektur ein idealer Lernstoff. Das ist der Grund, warum wir die Vermittlung von Architektur als Bildungsaufgabe verstehen und dafür eintreten, Kinder bereits früh, vor allem in der Schule, mit den Eigenheiten ihrer gebauten Umwelt vertraut zu machen. Die Thüringer Initiative „Architektur und Schule“ gibt es nun schon seit rund 16 Jah ren. Was sind die Ergebnisse dieser Initia tive bis heute? Wir haben von Beginn an unsere Aktivitäten als Öffentlichkeitsarbeit im Interesse des Be- 42 DABregional | 10/15 rufstands der Architekten gesehen. Das Ansinnen, einer speziellen Öffentlichkeit, nämlich den öffentlichen und privaten Bauherren, Investoren, Bauunternehmern und Handwerkern, politischen Entscheidungsträgern und vielen weiteren Beteiligten, ein besseres Verständnis für Architektur und die Qualität der gebauten Umwelt nahe zu bringen, fand allgemein Zustimmung. Der Weg, in Zukunft auf verständnisvollere, in Architektur „gebildete“ Bauherren und Auftraggeber zu treffen, sollte über die Architekturbildung der heutigen Generation von Kindern und Jugendlichen führen. Dazu waren Kontakte zu Schulen und engagierten Lehrern nötig. Bereits seit 2002 gibt es einen Kooperationsvertrag mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM). Dieser wird demnächst erneuert werden. Um zukünftige Kunsterzieher auch auf die Architekturvermittlung im Schulunterricht vorzubereiten, haben wir interdisziplinäre Seminare für das Lehramt Kunst und weitere Studiengänge an der Bauhaus-Universität Weimar initiiert. Bis heute haben über 900 Studenten das Kursprogramm „Architektur und Schule“ absolviert. Höhepunkte unserer Arbeit waren die Symposien zur Architekturvermittlung, die wir 2004 und 2007 in Kooperation von Architektenkammer, Bauhaus-Universität und ThILLM organisierten. 2009 und 2012 wurden die Klassik Stiftung Weimar, der Verband der Kunsterzieher und die Stiftung Baukultur Thüringen weitere Partner. Programm waren vor allem schu- lische und außerschulische Aktivitäten und Projektarbeiten in Thüringen, Initiativen anderer Bundesländer und Berichte über Bildungsstrategien und Erfahrungen europäischer Länder. Sie sprechen die internationalen Sympo sien zur Architekturvermittlung an. Am 13. und 14. November 2015 findet bereits das fünfte Symposium seiner Art statt. Warum sollten Planer und Lehrer teilnehmen? Was sind die Highlights in diesem Jahr? Die bisherigen Symposien orientierten vor allem auf praktische Erfahrungsberichte, anregende Projektideen, Lehrprogramme und beispielhafte Aktionen oder Workshops mit Kindern in Schulen, Museen und anderswo. Das diesjährige Symposium soll neben der Praxis vor allem die Theorie in das Blickfeld rücken, das heißt, die wissenschaftliche Reflexion der Architekturvermittlung, neue Kulturtechniken und Forschungsthemen. Dazu werden Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops in dichter Folge stattfinden. Ein ständiger Projektparcours im Foyer des Audimax und ein internationales 5. Internationales Symposium zu Architekturbildung und Architektur vermittlung am 13. und 14. November in Weimar www.uni-weimar.de/de/gestaltung/ symposium-architektur-bildet/ Redaktionsschluss: 17.09.2015 Architektenkammer Thüringen Thüringen Podium im Reithaus an der Ilm sollen fördern, was sich bei vergangenen Symposien als besonders wichtig erwies – das persönliche Gespräch zwischen den Teilnehmern. Lehrer erklären unseren Kindern die Zusammenhänge der Welt, in der wir leben. Architekten und andere planen und gestalten diese Welt. Da gibt es viele Berührungspunkte und Gründe für einen interdisziplinären Austausch während unseres Symposiums. Zum Symposium soll eine Broschüre er scheinen, an der die Mitglieder der Arbeits gruppe seit vielen Monaten intensiv und im Austausch mit Lehrern arbeiten. Können Sie kurz die Hintergründe und Ziele darlegen? Anlass waren wiederholte Anfragen von Lehrerseite, aber auch unserer Berufskollegen, die auf der Suche nach geeignetem Basismaterial, Aufgabenstellungen oder Informationsblättern für Aktionen der Architekturvermittlung in Schulen, zu Projekttagen oder anderen Gelegenheiten waren. Die Mitglieder unserer AG: Katja Huhle, Luise Nerlich, Gabriele Böttcher, Ines Jauck, Claudia Jordan, Katja Rembe, Dana Stiborski, Anne Walther und ich selbst haben sich der Aufgabe angenommen, einen Aufgabenkatalog zu entwickeln, thematisch geordnet nach Kategorien der Architektur, in unterschiedlichen Schulformen und Lehrfächern anwendbar und offen für eigene Ideen und Weiterentwicklungen. Letztere Anregung ergab sich während der Abstimmungen mit Pädagogen, die weniger fertige und umfangreiche Aufgabenpakete als vielmehr die Übersicht über mögliche und geeignete Themen suchten und Spielräume eben für die eigene Gestaltung des Lernstoffs wünschten. Die weitere Mitwirkung von Architekten ist davon unbenommen. Das Ergebnis wollen wir zum Symposium vorstellen und diskutieren. Womit befasst sich die AG Architektur und Schule aktuell noch? Die Arbeit am genannten Katalog ist intensiv, zeitaufwändig und erfolgt auf ehrenamtlicher Basis. Das Leistungsvolumen der AG ist folglich begrenzt. Wir konzentrieren uns noch auf das Dr. Hannes Hubrich (rechts) auf dem Stand zur Ausstellung der „Architecture & Children Golden Cubes Awards“ 2011 in Tokio | Foto: Martina Heller Symposium und bereiten die eigenen Beiträge vor. Der Kooperationsvertrag mit dem Lehrerfortbildungsinstitut soll inhaltlich geprüft werden. Zum Auftritt auf der Thüringer Bildungskonferenz 2016 werden wir ebenfalls einen Beitrag vorbereiten. Die Architektenkammer ist jetzt auch im Kulturrat Thüringen vertreten. Das passt gut zusammen. „Ihr Anliegen“ treiben Sie auch auf anderer Ebene voran. Im Architektenweltverband UIA waren Sie Co-Direktor des Arbeitspro grammes „Architecture and Children“ und maßgeblich an Auslobung und Vergabe der neu geschaffenen „UIA Architecture & Child ren Golden Cubes Awards“ beteiligt. Was sind international aktuelle Themen? Gibt es neue Trends? Durch die Entscheidung der Bundesarchitektenkammer den Weltverband der Architekten zu verlassen, ist unsere Arbeit schwieriger geworden. Die Statuten der UIA lassen eine weitere verantwortliche Mitwirkung in diesen Gremien und Arbeitsgruppen nicht mehr zu. Internationale Kontakte auf nun inoffizieller Basis zu pflegen, ist weitaus komplizierter, weil die institutionelle Unterstützung entfällt. Eigeninitiative ist aufwändiger und stößt sehr oft an Grenzen der Durchführbarkeit. Aber wir bemühen uns. Zum Symposium 2015 in Weimar sind immerhin neun der 13 internationalen Akteure ehemalige oder noch aktive Mitglieder des erfolgreichen Arbeitsprogramms „Architecture and Children“ der UIA. Sie werden über ihre Sicht auf diese Bildungsaufgabe sprechen und aktuelle Themen ihrer Länder vorstellen. Zu den Trends: Mit der Ausrichtung des Symposiums auf Praxis und Theorie liegen wir richtig. Die wissenschaftliche Fundierung der Architekturbildung von Kindern und Jugendlichen wird aktuell vielerorts in der Welt nachgefragt und ist auch in der Arbeitsgruppe der UIA ein Thema. Herr Dr. Hubrich, wir danken für das Ge spräch und wünschen Ihren Mitstreiterinnen der AG und dem Symposium viel Erfolg. Wie und woran die Kammer arbeitet und welche Bedeutung die einzelnen Gremien haben, ist vielen nicht bekannt. Die Ausschüsse und Arbeitsgruppen, ihre Aufgaben, Arbeitsprogramme sowie Vorsitzenden bzw. Ansprechpartner stellen wir Ihnen nach und nach im DAB und auf unserer Website vor. Demnächst: der Ausschuss Satzung und Recht. DABregional | 10/15 43 Thüringen Bauherrenberatung Bauherrenseminare „Haus. Bau. Ambiente.“ vom 6. bis zum 8. November in Erfurt. Architekten und Innenarchitekten beraten interessierte Messebesucher Auch 2016 wieder vier Staffeln. Mit Architekten „vom Traum zum Haus“ Der Messestand der Bauhaus-Universität Weimar auf der Leipziger Buchmesse 2015 wird auch Messestand der Architektenkammer Thüringen auf der „Haus. Bau. Ambiente.“ sein. Die Pavillons wurden von Studierenden am Lehrstuhl Massivbau II unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ruth und Dipl.-Ing. Torsten Müller entwickelt. | Foto: Torsten Müller Auf der größten Baufachmesse des Freistaats, die in diesem Jahr Anfang November und unter neuem Namen ihr Tore öffnet, bietet die Architektenkammer Thüringen für bauwillige Bürger Erstberatungen zu den Themen Hausbau, Sanierung und Umbau sowie zum ökologischen und energieeffizienten Bauen. Beratungs zeiten sind am Freitag, 6. November, zwischen 14 und 17 Uhr sowie am Samstag und Sonn- tag, 7. und 8. November, von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Architektenkammer wird der Landesverband Thüringen des Bundes Deutscher Innenarchitekten (BDIA) das Thema Innenarchitektur in all seinen Facetten präsentieren. WEITERE INFORMATIONEN: WEITERE INFORMATIONEN: www.architekten-thueringen.de/bauherren/ bauherrenberatung/ www.haus-bau-ambiente.de Kurz notiert Haushaltsplan 2016 liegt aus Der von der Vertreterversammlung zu bestätigende Haushaltsplan für 2016 liegt vom 1. bis zum 16. Oktober 2015 in der Geschäftsstelle der Architektenkammer Thüringen, Bahnhofstraße 39 in Erfurt, zur Einsichtnahme aus. Thüringer Holzbaupreis 2015 Der Thüringer Holzbaupreis wird seit 1999 alle zwei Jahre für die innovative Verwendung von Holz im Hochbau ausgelobt. Auslober des Preises ist das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat Holz Thüringen, der Architektenkammer Thüringen, der Ingenieurkammer Thüringen, der Bauhaus-Universität Weimar und der Fachhochschule Erfurt. Die Bewerbungsfrist des mit insgesamt 10 000 Euro dotierten Preises endet am 15. Oktober 2015. Auslobung, Bewerbungsbogen: www.architekten-thueringen.de/aktuell/ 44 DABregional | 10/15 Im November und Dezember dieses Jahres findet die letzte der vier Staffeln in diesem Jahr in Ilmenau statt, nachdem die Seminarreihe für Bauherren bereits in Altenburg, Nordhausen und Mühlhausen erfolgreich Station gemacht hatte. Nach dem Vorbild der Architektenkammer Niedersachsen umfasst jede Staffel fünf oder sechs Themenabende, die von speziell geschulten Kammermitgliedern geleitet werden und den privaten Bauherren zu den Bereichen „Grundlagen des Bauens“, „Kostenoptimiertes Bauen“ „Energieoptimiertes Bauen“, „Anbauen, Umbauen, Sanieren“, „Barrierefrei Bauen“ sowie „Gartenplanung“ Rede und Antwort stehen. Für das Jahr 2016 sind ebenfalls vier Seminarreihen in Planung – darunter Staffeln in Erfurt, Hildburghausen und Gera. Viele weitere Seminare finden parallel in Hessen statt. Hier ist die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Kooperationspartner der Landesbausparkasse Hessen-Thüringen. BDA-Architekturforum Thüringen Dienstag, 20.10.2015, 19:15 Uhr FH Erfurt, Schlüterstraße 1, Aula 2. OG Positionen 3 ×15. Form versus Konstruk tion. Eine Standortbestimmung Prof. Günter Barzick, Berlin/Erfurt, Olaf Kobiella, Berlin, Silvia Schellenberg–Thaut, Leipzig Veranstalter: BDA-Landesverband Thüringen und Fak. Architektur und Stadtplanung, FH Erfurt, unterstützt durch die Architekten kammer Thüringen und die Wüstenrot Stiftung, Organisation: Prof. Michael Mann Thüringen „Als wäre sie schon immer da gewesen“ Rückblick auf den fünften IBA-Salon A nregende Beispiele für architektonische und künstlerische Interventionen in der Landschaft präsentierte der norwegische Künstler Knut Wold anlässlich des IBA-Salons „Landschaft erleben“ am 9. September in der Orangerie Belvedere. Das von ihm vorgestellte nationale Touristikprojekt „Norwegische Landschaftsrouten“ macht seit 1994 Landschaft durch Architektur, Ingenieurbauwerke und Kunst entlang von Routen erfahrbar. Mehr als 50 renommierte Architekten und Ingenieure, Landschaftsarchitekten, Designer und Künstler haben seither dazu beigetragen, die spektakulären Landschaften des Königreichs eindrucksvoll in Szene zu setzen. überführt werden könnten. Vorhandene Merkmale müssten entdeckt, herausgearbeitet und betont werden. Dafür brauche es Zeit. Wer aber ist für die Themensetzung prädestiniert? Und haben wir in Thüringen ausreichend Gelegenheit für die Spurensuche? Die Geschäftsführerin der IBA Thüringen Dr. Marta Doehler-Behzadi appellierte in ihrem Statement an die Planerzunft, eine „aktive Gestaltungsposition“ einzunehmen. Gefunden werden müssten darüber hinaus auch die Menschen vor Ort, die ihre Landschaft aufmerksamer wahrnehmen und behutsam gestalten möchten. Copyright: IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller Mit Blick auf eine mögliche Wertschöpfung durch neue Landschaftsrouten in Thüringen betonte Knut Wold, dass sich die Interventionen in Norwegen sehr positiv auf den Tourismus auswirken würden. Touristen kämen nicht nur im Sommer, sondern nun auch im Winter – und das in Scharen. Auf den ersten Blick profan erscheinende Dinge, wie zusätzliche Parkplätze, seien daher von Beginn an immer miteinzuplanen. Die vielfältigen Anregungen nahm die IBA mit in einen Expertenworkshop am nächsten Tag. Dort wurde näher erörtert, wie sich die Ideen in Thüringen umsetzen lassen und welche Akteure sich aktiv des Themas annehmen können. Stellte anregende Beispiele vor: der norwegische Künstler Knut Wold Sehr angetan von den Beispielen zeigten sich auch die rund 120 Besucher der Veranstaltung. Schnell stand die Frage im Raum, ob sich dieses Konzept ebenso auf eine eher harmonische, ja liebliche Landschaft, wie sie in Thüringen vorzufinden ist, übertragen lässt. Knut Wold entgegnete dem mit einem klaren „ja“. Wichtig sei, das Prinzip hinter den Norwegischen Landschaftsrouten zu verstehen. Das Credo: Kreative müssten sich in der Landschaft auf Spurensuche begeben, um die besonderen Orte zu entdecken und die architektonische Intervention so gestalten, „als wäre sie schon immer da gewesen“. Exemplarisch führte er das Mahnmal zu den Hexenprozessen in Vardø, im äußersten Nordosten Norwegens, auf. Entstanden im Jahre 2011 nach Plänen des Architekten Peter Zumthor und der Künstlerin Louise Bourgeois, erinnert das aus zwei Gebäuden bestehende Mahnmal eher an ein archaisches Kunstobjekt, das sich wie selbstverständlich in die Naturkulisse einfügt. Wold führte weiter aus, dass sich anfangs immer die Frage stelle, wie bestehende Orte und ihre Besonderheiten in ein neues Bewusstsein IBA-Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi und Kammerpräsident Dr. Hans-Gerd Schmidt Wer den IBA-Salon verpasst hat, dem sei ein Besuch der offiziellen Website der Norwegischen Lanschaftsrouten unter www.nasjonaleturistveger. no empfohlen. Der „Stadtland-Sommer“ der IBA endet derweil: Letzte Veranstaltung ist am 2. Oktober die internationale Konferenz „IBA FORUM STADTLAND“ im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar.n br DABregional | 10/15 45 Thüringen Mitgliedernachrichten Angebote der Bauhaus-Akademie Neueintragungen zum 16.09.2015 Architekten | angestellt Dipl.-Ing. Manuela Bormann, Weimar Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hülle, Alkersleben Stadtplaner | freischaffend Dipl.-Ing. Wiebke Schorstein, Erfurt Freiwillige Mitglieder M. A. Julia Pflug, Erfurt Gesellschaften Winkelmann + Partner, Architekten und Ingenieure, Sitz in Arnstadt Zusatzqualifikationen SiGeKo: Spezielle Koordinatorenkenntnisse nach Anhang B RAB 30 17.11.2015–20.11.2015 | Anmeldung bis: 28.10.2015 32 Fortbildungsstunden | Entgelt: 500 €* Löschungen zum 13.08.2015 Landschaftsarchitekten Dipl.-Ing. (FH) Anke Hitzing, Erfurt Freiwillige Mitglieder Dipl.-Ing. Annelie Siegmund, Großschwabhausen Gesellschaften Architekturbüro Regel + Schellenberg GbR, Gera Löschungen zum 31.10.2015 Architekten Dipl.-Ing. Bernhard Dittforth, Erfurt Seminare und Werkstätten Termin Titel 05.11.15 Aus der Sachverständigenpraxis. Fußbodenkonstruktionen im Industrieund Gewerbebau 165 € bis 15.10.15 10.11.15 Schwierigen Projektbeteiligten konstruktiv begegnen. Menschenkenntnisse für stürmische Phasen 190 € bis 20.10.15 11.11.15 Grundlagen des öffentlichen Vergaberechts 130 € bis 26.10.15 12.11.15 Heizungssysteme für Neubau und Sanierung 145 € bis 22.10.15 13.11.15 Praxisworkshop Energieausweis. Erstellung für Wohngebäude 145 € bis 26.10.15 18.11.15 Typische Bauschäden erkennen, bewerten, vermeiden 165 € bis 28.10.15 19.11.15 Praxisworkshop Energieausweis. Erstellung für Nicht-Wohngebäude 165 € bis 30.10.15 20.11.15 Termin- und Kapazitätsplanung 145 € bis 30.10.15 24.11.15 Gefahr- und Schadstoffe beim Rückbau von Bauwerken 145 € bis 09.11.15 25.11.15 Bauverzögerung und Bauablaufstörungen 165 € bis 04.11.15 26.11.15 Sprache ohne Worte. Körpersprache 190 € bis 05.11.15 27.11.15 Schäden an WDVS. Ursachenermittlung, Schadensvermeidung, Prävention 165 € bis 06.11.15 * = ermäßigtes Entgelt für Mitglieder der AKT, des LVS Thüringen und Mitglieder anderer AK und IK der BRD Teilnahmebedingungen inkl. weiterer Infos zu Entgeltermäßigungen: www.bauhausakademie.de ANSPRECHPARTNERIN: WEITERE INFOS UND FORMULARE: www.architekten-thueringen.de/mitglieder/ Entgelt* Anmeldung Edith Ehmer, Telefon: (03643) 742 84 15, E-Mail: ehmer@bauhausakademie.de WEITERE INFOS, ALLE ANGEBOTE, ONLINE-ANMELDUNG: www.bauhausakademie.de Prof. Oskar Büttner erhält Verdienstmedaille der TU Krakau Erhielt die Verdienstmedaille: Prof. Oskar Büttner (Mitte) 46 DABregional | 10/15 Anlässlich des 70. Jahrestages der erneuten Gründung der Technischen Universität Krakau (Politechnika Krakowska (PK)) nach dem Zweiten Weltkrieg ehrte ihr Rektor, Prof. Dr. hab. Inz. Kazimierz Furtak, im Namen des Senats den ehemaligen Kollegen Oskar Büttner, Em. Prof. Dr.-Ing. habil., Prof. e. h. der PK, mit der Verdienstmedaille. Die Auszeichnung erfolgte für seine Arbeit in der Architektur- und Ingenieurausbildung an der PK seit 1960. Er betreute Diplomarbeiten und Doktoranden sowie eine Habilitation. Gemeinsam mit polnischen Kollegen veröffentlich- te Büttner mehrere Fachartikel. Er war Initiator und Mitautor eines deutsch-polnischen Fachwörterbuches für das Bauwesen. Von 2002 bis 2008 war er im Rahmen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der PK als Gast- und als Honorarprofessor tätig. Prof. Büttner war bis zu seiner Emeritierung 1995 Lehrstuhlinhaber für Tragwerkskonstruktion an der Fakultät Architektur der BauhausUniversität Weimar und ist Mitglied der Architektenkammer Thüringen. Im September feierte er seinen 85. Geburtstag. Thüringen „Restlos überreguliert“ Nachlese zur Fenstertagung am 16. September Das Angebot an Fenstern wird immer vielfältiger, die Konstruktionen komplexer und die Regularien restriktiver. Dabei wird unter dem Schlagwort der Energieeinsparung der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Fensterkonstruktion zum wichtigsten Kriterium bei der Bewerbung von Bauherren. Dreifachverglasung scheint unumgänglich beim Einbau neuer Fenster oder bei der Erneuerung. Ist das so? Dieser Frage gingen die Referenten der Fenstertagung 2015 in Weimar-Legefeld nach. „Die (bewusste) Verunsicherung der Gebäudeplaner und Bauherren“ war der eingehende Vortrag von Dr. Lutz Krause überschrieben. Humorvoll führte der Weimarer Architekt in das Thema ein, veranschaulichte in einem kurzen Ritt durch die Geschichte die dynamische Entwicklung des Fensters, die vielen Vorschriften, die sich nach und nach ergeben haben, und – natürlich auch – die damit verbundenen Probleme. Die Vielzahl der gefallenen Begriffe rückte anschließend Carsten Taig, Geschäftsführer der Firma Wertbau, ins rechte Licht: Konkret erläuterte er neben dem U-Wert weitere wichtige Eigenschaften wie den Energiedurchlassgrad (g-Wert), die Lichtdurchlässigkeit (TL-Wert) oder den Farbwiedergabeindex (Ra-Wert), die allesamt bei der Planung und Auswahl der Fenster zu berücksichtigen seien. Er zeigte auf, wie sich diese Fenstereigenschaften verändern bzw. verschlechtern, je nachdem, wie viele Verglasungen in das Fenster eingebaut sind. Und auch wenn die Industrie hier mit besseren Beschichtungen bereits entgegensteuert: Klar wurde, dass die Dreifachverglasung trotz der hohen Dämmwerte durchaus auch beträchtliche Nachteile haben kann. Den funktionalen Auswirkungen der technischen Parameter auf Heizkosten, Temperaturverhalten, Luftqualität, Schallschutz und natürlicher Belichtung widmete sich Uwe Gronau, Bauphysiker aus Weimar. Er sensibilisierte dafür, dass jede Verglasung über andere optische und schalltechnische Eigenschaften verfüge; einige davon auch subjektiv wahr- Erneut zählte die Fenstertagung rund einhundert Teilnehmer nehmbar seien. Mit Blick auf die Heizkosten konstatierte er, dass die Auswirkungen geringer Unterschiede von U- und g-Werten überschätzt und in gesetzlichen Regularien wie der EnEV überbewertet würden. Die vielen Vorschriften würden der Einzelfallprüfung nicht gerecht. Gronau folgerte: „Wir sind restlos überreguliert.“ Inwieweit wir von Normen abweichen können und wollen, diese Frage stellte Thomas Wittenberg, Vizepräsident der Architektenkammer Thüringen, gleich zu Beginn der Veranstaltung. Aus aktuellem Anlass, dem derzeitigen Dauerthema der Flüchtlingsunterbringung, spannte er den Bogen weiter: Durch den Druck, zügig Unterbringungsmöglichkeiten schaffen zu müssen, stünden auch die Einhaltung bestimmter Regelwerke zur Diskussion. Dies biete die Chance für ein generelles Umdenken. Insbesondere im Wohnungsbau bestünde seit Langem der zunehmende Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Im kommenden Jahr geht die Fenstertagung in ihre zehnte Auflage. Mit welchem Schwerpunkt ist noch offen. Vorschläge werden wieder gerne entgegengenommen. n br Werksbesichtigung „neuformtür“ Ein Angebot der Donnerstag, 29.10.2015, 13:30 Uhr bis ca. 18:00 Uhr | neuformtür, Werk III – Türenwelt, Am Waldstadion 6–8, 07937 Zeulenroda-Triebes von Schall- und Brandschutzanforderungen / sonor venti – Vereinbarkeit von Schallschutz und Lüftung in einem Türblatt / Ausstellung Türenwelt – individuelle Lösungen für unterschiedliche Objektbereiche Es wird hinreichend Gelegenheit für Fragen und zur Diskussion geben. Mitglieder anderer Kammergruppen und ganz besonders InnenarchitektInnen sind herzlich willkommen. ANMELDUNG BIS MONTAG, 19.10.2015: Themen: Firmenrundgang – Einblicke in die Produktion / Einbruchschutz – Vortrag mit praxisnahen Videos / Schiebetüren – Realisierung Uta Jahn, Telefon: (036628) 62442, Fax: (036628) 99301, E-Mail: architektin.utajahn@freenet.de DABregional | 10/15 47