chrischona-panorama 2

Transcription

chrischona-panorama 2
CHRISCHONA 2/12
berufen
GEMEINDE – MISSION – THEOLOGIE
Hallo Gott, du
hast gerufen?
Wie wir unsere Berufung finden
ausserdem
Der Lauf in die Zukunft
René Winkler als Direktor eingesetzt.
Fast 100 Läufer beim Sponsorenlauf
am Start | Seiten 6-8
Angesagt und abgesagt
Wir können den Sohn Gottes nicht
zähmen, schreibt Andreas Loos im
biblischen Impuls | Seite 20
Deutsch und/oder Englisch?
Die Evangelischen Stadtmissionen im
Südlichen Afrika auf dem Weg zur
Zweisprachigkeit | Seite 26
chrischona.org
Edit
orial
panorama
Editorial
Inhalt
Liebe Leser
6 3 Auf ein Wort
4
Leserforum / Vermischtes
St. Chrischona
6
Einsetzung von Direktor René Winkler und
Sponsorenlauf: Ein Tag für die Zukunft
8
«Ich freue mich, dass es jetzt losgeht»
Interview mit Direktor René Winkler
10
Mach dich auf den Weg. Im Gespräch mit Seminarleiter
Horst Schaffenberger zum Thema «Berufung»
Thema
10
13
«Plötzlich wusste ich: Hier ist mein Platz»
Robert Gautschis Berufungsgeschichte
14
Bist du bereit? Wie Gott Sabine Kaiser berief.
Michael Gross
St. Chrischona
17
Was es kosten kann, Jesus nachzufolgen. BonhoefferBiograph Eric Metaxas auf St. Chrischona.
Dorothea Gebauer
18
«Panorama Spezial»:
Die Pilgermission St. Chrischona ist eine Reise wert
19
14
21
Gedanke zu den Spenden: ein Leserbrief
Finanzen: Danke für das Startkapital
Unser Umgang mit Finanzen – fünfter Grundsatz
Impuls
20
Angesagt und abgesagt. Andreas Loos
23
Schweiz: Dazu berufen, andere zu fördern – Stefan
Fuchser, neuer Regionalleiter West. Dorothea Gebauer
24
Deutschland: Impulse für Leben und Glauben.
Günther Kress
Gemeinde
20
26
Südliches Afrika: Gemeinden auf dem Weg zur
Mehrsprachigkeit. Harald Wenzel
29
Männertag Schweiz:
Jeder Mensch verdient Gottes Würde. Rolf Frey
30
Männertage in Hessen und Rheinhessen
32
Jugend Deutschland: Vorschau ECJA-Camp 2012
33
Jugend Schweiz: Vorschau CREA! Meeting 2012
36
Menschen in unseren Gemeinden
Viel Freude mit diesem Heft wünscht
Chrischona-Panorama 3/2012:
Redaktionsschluss: 20. April 2012
Inserateschluss: 9. Mai 2012
Erscheinungstag: 10. Juni 2012
Michael Gross, Redaktionsleiter
26
Chrischona-Panorama 4/2012:
Redaktionsschluss: 22. Juni 2012
Inserateschluss: 11. Juli 2012
Erscheinungstag: 12. August 2012
2
CHRISCHONA
2/2012
Wer wünscht sich das nicht auch
manchmal: einen direkten Draht zu
Gott. So ein Dosentelefon zu nutzen, wie das Mädchen auf der Titelseite, durch das man Gott zum Beispiel direkt fragen kann: Wozu hast
du mich berufen? Und er dann darauf antwortet, klar und deutlich.
Aber so einfach ist es nicht.
Um seiner persönlichen Berufung
auf die Spur zu kommen, muss man
sich auf den Weg machen, sagt Seminarleiter Horst Schaffenberger
im Interview ab Seite 10. Es ist mitunter ein langer Weg, bis man
weiss: dies ist mein Platz, an dem
mich Gott haben möchte. Weil wir
eine «Platzanweisung» selten via
Dosentelefon direkt von Gott erhalten, braucht es die Bestätigung –
und davon meist mehrere und immer wieder.
Was es heisst, dem Ruf Gottes zu
folgen, hat Sabine Kaiser eindrücklich erlebt. Auf ihrem Weg in die
Mission hat sie manche Schritte
wagen müssen. Die Herausforderung sei heute die gleiche wie früher: «Informationen geben keine
Sicherheit, Vertrauen zu Gott ist
gefragt» (Seite 14).
Ein «Ruf» löst Fragen aus. Das
haben der neue Direktor René
Winkler und seine Frau Monika erlebt. Warum für sie die neue Aufgabe auf St. Chrischona eine «klare
Platzanweisung» ist, schreiben sie
nebenan. Am 4. März wurden sie
auf St. Chrischona herzlich empfangen. Fast hundert Läufer starteten
mit ihnen beim Sponsorenlauf den
«Lauf in die Zukunft» – mehr dazu
ab Seite 6.
Auf ein Wort
Auf ein Wort
Meilenstein
Monika und René Winkler
Die Einsetzung in die Verantwortung als Direktor der Pilgermission
St. Chrischona am 4. März war für mich und meine Frau Monika ein Meilenstein auf unserem Weg mit Jesus. Einige längere und kürzere Etappen
unseres Lebens liegen bereits hinter uns; eine neue Etappe nehmen wir
eben gerade in Angriff. Dazu möchten und haben wir Folgendes zu sagen:
Danke! Den Tag der Einsetzung haben wir als Ermutigungsfest erlebt und
so richtig genossen! Wir danken allen sehr herzlich, die diesen Tag vorbereitet und gestaltet haben und auch allen, die ihn mit uns geteilt haben!
Allein die Tatsache, dass viele von euch einfach da waren und diesen
Schritt in die neue Aufgabe mit uns gegangen sind, hat uns sehr wohl getan! Anteilnahme tut gut.
Impressum
Redaktionsleitung:
Michael Gross
Tel. +41 (0)61 64 64 557
E-Mail: markom@chrischona.ch
Inserate und Beilagen:
Wolfgang Binninger
Tel. +41 (0)61 64 64 554
E-Mail: wolfgang.binninger@chrischona.ch
Layout: kyrio.de
Zuspruch. «Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein
Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.» (Psalm 143,10) wurde
mir als Wort aus der Bibel zugesprochen. Mit dieser Bitte im Herzen starte
ich gerne in die neue Etappe! Psalm 16,8-9 war das besondere Wort für
meine Frau Monika. Jesus, den Herrn der Zeit und der Ewigkeit vor Augen
zu haben, nimmt den alltäglichen Herausforderungen ihre unangemessene
Macht.
Viele Fragen. Die Frage im letzten Frühjahr, ob ich bereit sei, mich als
Kandidat für die Aufgabe des Direktors zur Verfügung zu stellen, löste bei
uns viele Fragen aus. Sind wir dazu ausreichend begabt? Verstehe ich genug von den grossen Zusammenhängen, die für die strategische Leitung
und Entwicklung der Pilgermission und insbesondere auch des Theologischen Seminars entscheidend sind? Sind Monika und ich die Richtigen?
Wie finden wir heraus, was Jesus will? Reicht unsere Gesundheit aus für
einen solchen Dienst? Kann ich mit all der Kritik und den Erwartungen, die
ein so öffentliches Amt auf sich ziehen, angemessen umgehen und dennoch fröhlich leben und glauben?
Eine sehr klare Platzanweisung. Heute, einige Monate später, wissen wir
ohne Zweifel, dass Jesus uns an diesem Platz haben will. Zu dieser Klarheit
kam es durch die gemeinsame, übereinstimmende Überzeugung der Verantwortlichen der Pilgermission und Chrischona Schweiz, durch Freunde
und Beter, die uns ausnahmslos zur Annahme der Direktorenaufgabe ermutigten, durch das Reflektieren meiner bisherigen Lebensgeschichte,
durch einen tiefen inneren Frieden, den Gott uns schenkte und durch zwei
eindrückliche Bestätigungen, dass es wirklich Gott war, der geredet hat.
Danke Jesus! Wir sind Jesus sehr dankbar für seine klare Führung und für
die für uns eigentlich untypische Gelassenheit, mit der wir in die Aufgabe
starten: «Jesus, hier sind unsere fünf Brote und zwei Fische. Wir geben sie
gerne. Jetzt bist du dran.» //
Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten
Erscheinungsweise: sechsmal im Jahr
Auflage: 12’000 Exemplare
Kosten: Wir sind für einen Beitrag für die Medien­
arbeit dankbar, Richtwert ist CHF 20.– / € 15.– im
Jahr. Sie können dazu den eingehefteten Einzahlungsschein verwenden.
Konten
Pilgermission St. Chrischona
Pilgermission St. Chrischona
Chrischonarain 200, 4126 Bettingen
• Postkonto 40-872-3
IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3
Deutschland
Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V.
Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 Giessen
• Ev. Kreditgenossenschaft Kassel
BLZ 520 604 10, Konto 5851
• Volksbank Mittelhessen e.G.
BLZ 513 900 00, Konto 50 237 800
Gaben an die Pilgermission können auch über
die Chrischona-Stiftung weitergeleitet werden:
• Volksbank Mittelhessen
BLZ 513 900 00, Konto 50 50 60 02
Für Spenden aus Ländern der EU:
• Ev. Kreditgenossenschaft Kassel
IBAN DE74 5206 0410 0000 0058 51
Für Spenden aus dem nicht EU-Raum:
• SWIFT-Code: GENODEF1EK1
Frankreich
Pilgermission St. Chrischona
CH-4126 Bettingen/Bâle
• Crédit Mutuel des Trois Pays,
6, Place de la Gare, F-68330 Huningue
Identifikation Konto (RIB): 10278 03050,
00024007701 78
Südafrika und Namibia
Für Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor,
jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem
Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der jeweiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank!
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• Christlicher Glaube und postmoderne Welt
(mit Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann)
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Woche 2: 13. bis 17. August 2012
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Giselher Samen, Teilnehmer 2011
Die summer school am Theologischen Seminar St. Chrischona richtet sich an Christen, die für sich und ihre Aufgaben in Familie, Gemeinde oder Beruf etwas lernen wollen. Zur Auswahl stehen verschiedene einwöchige Kurse mit interessanten Themen und
Referenten:
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Der Sommer auf St. Chrischona
• Die Thora – Anweisungen für ein gelingendes Leben
(mit Raymond Timm)
• Psychologie (mit Ruth E. Kohli)
• Spiel- und Theaterpädagogik (mit Bettina Förster)
• Erlebnispädagogik (mit Christian Stricker)
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Die summer school will nicht nur weiterbilden. Man kann sich
auch wunderbar erholen. St. Chrischona und die Region Basel
bieten dazu viele Möglichkeiten. //
erlaubt
Infos und Anmeldung: tsc.chrischona.ch/summerschool
tsc-Sekretariat, +41 (0)61 64 64 426, tsc@chrischona.ch
Scheitern erlaubt KGE 2012
Bei Gott brauchst Du
kein Held zu sein
Konferenz für geistliche
Erneuerung
28. Juli bis 4. August 2012
Pilgermission St. Chrischona
in Bettingen bei Basel
Die Referenten der KGE 2012
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CHRISCHONA
Was Sie an der KGE 2012 erwartet:
Dr. Andreas Loos unterrichtet am Theologischen Seminar St. Chrischo­na (tsc). Sein Herz
schlägt höher für die bunte Gemeinschaft mit
Studenten und Kollegen, für ernsthafte Theologie und heilsame Lehre.
► ein Woche Urlaub und Freizeit mit geistlichem Tiefgang
► tägliche Bibelarbeiten
► inspirierende Seminare, vielseitige Freizeitangebote
► Erholung und Entspannung jenseits des Alltags
► Ein Erlebnis auch für Kinder und Jugendliche
Christina Brudereck verbindet Theologie und
Lyrik, Spiritualität, Kultur und Politik, spricht und
reimt, reist, schreibt und initiiert Projekte für religiös Kreative. Sie liebt Indien und Birma und das
Ruhrgebiet, wo sie in einer Kommunität lebt.
Tipp für Gemeinden:
► Nutzen Sie die KGE 2012 doch als «Gemeindefreizeit»
2/2012
Jetzt online anmelden: kge.chrischona.org
oder per Telefon: +41 (0)61 64 64 270
Vermischtes
Leitungswechsel im DiakonissenMutterhaus St. Chrischona
Theologisches Seminar St. Chrischona
tsc Info
Nach achtjähriger Amtszeit als Oberin und Vorsitzende der Geschäftsleitung wird Schwester Iris Neu im Sommer 2012 von ihrem
Amt als Oberin der Schwesterngemeinschaft des DiakonissenMutterhauses St. Chrischona (DMH) zurücktreten. Das teilte Andreas Kämpfer, Präsident des Stiftungsrats des DMH, Ende Februar
mit. Unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen sowie vielschichtige Verpflichtungen hätten dazu geführt, dass sich ihre Berufung zum kommunitären verbindlichen Leben nicht wie gewünscht gestalten und entfalten konnten. Um dieser Berufung treu
zu bleiben, plant Schwester Iris Neu, in eine andere Kommunität
überzutreten. //
220 Senioren in Romanshorn
Rund 220 Teilnehmer kamen am 1. März zum regionalen Seniorennachmittag nach Romanshorn am Bodensee. Erfreulicherweise sogar 40 mehr als angemeldet. Es ist vorgesehen, 2012 wieder einen
solchen Seniorennachmittag durchzuführen, berichtet Pastor Markus Mosimann vom Organisations-Team. Dieser Anlass bietet jenen
Senioren ist besonders auch für jene gedacht, für die der Weg nach
St. Chrischona zu weit ist. Er ist nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung zum jedes Jahr im Mai stattfindenden Seniorentag auf St.
Chrischona. Die Pilgermission St. Chrischona freut sich sehr über
die Kollekte, die an dem Anlass für das Werk gesammelt wurde. //
Bewerbungen für das neue Studienjahr
Zurzeit treffen im tsc-Sekretariat neue Bewerbungen für
das Studium am Theologischen Seminar ein. Zum Redaktionsschluss dieses Heftes waren es insgesamt 14, von
denen schon 9 definitiv aufgenommen sind. «Zum jetzigen
Zeitpunkt ist das nicht schlecht», sagt Seminarleiter Dr.
Horst Schaffenberger, «aber wir haben noch Platz für
mehr. Mit 45 neuen Studentinnen und Studenten wären
wir gut ausgelastet.»
Nächstes Interessenten-Wochenende
vom 19.-21. Oktober 2012
Den tsc-Campus kennenlernen, Studenten und Dozenten
begegnen und dabei lernen, wie man seiner Berufung auf
die Spur kommt. Herzliche Einladung dazu.
Infos und Anmeldung: tsc.chrischona.ch/intwe
Kostenlose Schnuppertage jederzeit
Lernen Sie das Theologische Seminar doch einmal persönlich kennen. Kostenlose Schnuppertage mit einer
Übernachtung und Vollpension sind jederzeit möglich.
Kontakt: tsc-Sekretariat,
+41 (0)61 64 64 426, tsc@chrischona.ch
Termine auf St. Chrischona
8. Mai
Seniorentag
Lernen Sie die Herzensanliegen der neuen LeitungsMannschaft kennen.
13. Mai
Gemeindebesuchstag auf St. Chrischona
Ihre Meinung
Eingeladen sind Gemeinden aus dem Chrischona-Verband zu
einem erlebnisreichen Tag auf St. Chrischona. Lernen Sie die
Pilgermission und den Chrischona-Berg kennen.
15.-17. Juni
Ihre Erfahrung zum Thema
Hat Ihnen ein Beitrag im Heft gefallen?
Oder regt sich Widerspruch nach der
Lektüre? Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht – oder ganz andere?
Dann schreiben Sie uns.
Senden Sie Ihre Zeilen an:
Redaktion «Chrischona-Panorama»
Chrischonarain 200
CH-4126 Bettingen
markom@chrischona.ch
CREA! Meeting auf St. Chrischona
Mehr Infos auf S. 33
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23.-24. Juni
Abschlusswochenende und Ordination
Die Absolventen des Theologischen Seminars feiern den
Studienabschluss und werden ausgesandt in ihren Dienst im
Reich Gottes.
28. Juli - 4. August
KGE – Die Konferenz für geistliche Erneuerung
Infos auf S. 4 und im Internet unter kge.chrischona.org
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St. Chrischona
René Winkler ist seit 4. März Direktor der Pilgermission
St. Chrischona. Eine Woche nach Beginn seiner Amtszeit sprachen wir mit ihm über die Ziele, die er sich
gesteckt hat, und die Aufgaben, die gerade anstehen.
Interview: Michael Gross
Chrischona-Panorama: Wie war
Ihre erste Arbeitswoche als Direktor der Pilgermission St. Chrischona?
René Winkler: Ich habe mich gefreut, dass es nun richtig losgeht.
Die Wochen zuvor habe ich vor allem gedanklich in der neuen Situation gelebt. Endlich wurde es handfest und praktisch. Ich bin sehr
herzlich und zuvorkommend empfangen worden. Elke
Schlabach, unsere Direktionsassistentin, unterstützte
mich hervorragend und verhindert mit Erfolg, dass ich
mich in den vielen Dingen, die anstehen, verliere. Eigentlich war mir vieles schon bekannt, und doch fühlte
sich manches neu und ungewohnt an. Es braucht natürlich noch etwas Zeit, bis ich mich in meinem Büro und
dem ganzen Umfeld heimisch fühle. Wenn es dann
einmal soweit ist, werde ich auch zügiger arbeiten können. Noch habe ich diesbezüglich Entwicklungsspielraum.
Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit gesteckt?
René Winkler: Ich möchte die Vision konkretisieren.
Gott hat der Pilgermission 2007 zwei Bibeltexte aufs
Herz gelegt: Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9. Es wird für
mich immer deutlicher, aus welchen Gründen er uns
mit diesen Texten neu ausrichten und prägen will. Ich
will diese Gründe benennen und ins Bewusstsein rücken. Zum Beispiel sollten wir unsere Kraft, Zeit, Kreativität und unser Geld mehr als bisher in den Dienst für
die Menschen um uns herum investieren. Wir sind Gemeinde für andere. Die wirksamste Gemeinschaft ist
eine Gemeinschaft, die sich durch das intensive Zusammenspiel vieler (begrenzt) begabter Christen auszeichnet. Das heisst, unser Miteinander in der Gemeinde
sollte viel stärker von dem Bild vom Körper und seinen
Gliedern geprägt sein, statt von dem Bild vom Hirten
(Prediger/Gemeinschaftspastor) und den Schafen (Gemeindeglieder).
Ausserdem muss unsere Bildungsarbeit am Theologischen Seminar St. Chrischona weiterentwickelt werden
– gemäss den sich verändernden Herausforderungen in
Gemeinde und Mission sowie den Möglichkeiten, die
die Studierenden heute mitbringen. Wir halten dabei
8
CHRISCHONA
2/2012
auch Ausschau nach strategischen Partnern für das
Theologische Seminar.
Schliesslich möchte ich Menschen für die Pilgermis­
sion gewinnen. Ich möchte den Menschen danken, die
die Pilgermission bisher geistlich und finanziell getragen haben, und sie für die nächste Etappe gewinnen.
Und ich möchte den Kreis dieser Menschen erweitern
– und die nächste Generation für die Pilgermission gewinnen.
Neben diesen drei Zielen gibt es noch tausend andere
Dinge, die ich möchte. Unter anderem möchte ich auch
so wach sein, dass ich rechtzeitig merke, wenn Prioritäten verschoben werden müssen – und so mutig, sie
tatsächlich zu verschieben.
Stichwort Prioritäten: In Ihrer Predigt an der Einsetzungsfeier am 4. März haben Sie angedeutet, dass
viele verschiedene Aufgaben auf Sie warten. Welche
stehen zuerst an?
René Winkler: Ab sofort und bis zum Ende meiner
Tage als Direktor ist die Kommunikation entscheidend
wichtig. Führung wird zu einem wesentlichen Teil
durch Kommunikation wahrgenommen. Ich bin dabei,
die Arbeitsweise im Direktionsteam (Direktor, Seminarleiter, Geschäftsführer) und im Leitungsteam (Direktionsteam plus Länderleiter CH, D, F) zu definieren
und gegebenenfalls neu zu strukturieren. Daneben
geht die Suche nach einem neuen Geschäftsführer für
den Brunnen Verlag Basel, dessen Präsident ich als Direktor der Pilgermission bin, in die Schlussrunde. Der
bisherige Geschäftsführer Andreas Walter geht in diesem Jahr in den Ruhestand.
Zurzeit lerne ich auch die aktuellen Projekte und
Dossiers der Seminarleitung und die Arbeitsweise von
Seminarleitung und Dozentenkollegium kennen und
bringe mich ein bei der Bearbeitung der strategischen
Fragen des Theologischen Seminars (Entwicklung der
Ausbildung, Positionierung auf dem christlichen Bildungsmarkt).
In den kommenden Wochen und Monaten bin ich in
Chrischona-Gemeinden zu Gast. Und es stehen diverse
Veranstaltungen auf dem Programm. Ausserdem kümmere ich mich um den Aufbau persönlicher Kontakte
zu den verantwortlichen Leitern innerhalb und ausserhalb des Chrischonawerkes. Und dann gibt es da noch
viele weitere wichtige und interessante Projekte. //
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Frieden statt Wut und Hoffnungslosigkeit
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Suppe und Liebe
Andy Ball von der israelischen Bibelgesellschaft war mit seinem Team
unterwegs zu einem Einsatz in einem
Park im Süden Tel Avivs, als er eine
überraschende Begegnung erlebte.
„Wir waren unterwegs zu einem nahe gelegenen Gemeindehaus, wo die Bibeln und
weiteres evangelistisches
Verteilmaterial gelagert waren. Dort angekommen, fanden wir im Hauseingang einen schlafenden orthodoxen
Mann vor. Da er regelrecht im
Weg lag, waren wir gezwungen, ihn aufzuwecken. Als
er uns erblickte, entschuldigte er sich und
meinte, er würde frieren und sei hungrig.
Kurzerhand luden wir ihn ein, mit ins Haus
zu kommen, machten ihm eine heiße Suppe
und holten eine Decke herbei. Als er sich
aufgewärmt hatte, unterhielten wir uns, erzählten ihm, wer wir waren, und fragten ihn auch gleich, ob er ein Neues
Testament wolle. Er nahm es und erzählte uns seine traurige Geschichte.
Er hatte in einer Jeschiwa (Talmudschule) studiert, sie jedoch abgebrochen, da er mit dem, was seine Rabbiner lehrten, nicht einverstanden war.
Daraufhin kehrte ihm seine gesamte
Familie den Rücken zu. Er hatte dann versucht, in Tel Aviv eine Schlafunterkunft zu
finden, aber alles war belegt. So landete er
auf dieser Türschwelle. Er bedankte sich für
die Decke, die Suppe sowie das Neue Testament und dafür, dass wir so freundlich zu
ihm waren. Er schien bewegt darüber, dass
wir uns Zeit für ihn genommen hatten, und
meinte, dass er gerne mehr über unseren
Glauben erfahren wolle. Bitte beten Sie,
dass er im Neuen Testament in Jeschua
seinen Messias erkennt.“
Dass es für Gott keine hoffnungslosen
Fälle gibt, zeigen die beiden folgenden
Zeugnisse unserer Partner.
Anis und Nawal Barhoum von der Gefängnisarbeit House of Light erzählen:
„Bei unseren Gefängniseinsätzen erleben
wir immer wieder ermutigende Überraschungen. Regelmäßig sind wir mit unserem Team in verschiedenen Gefängnissen unterwegs, um Lobpreislieder zu
singen, Gottes Wort zu predigen und
durch Gottes Geist den Widersacher in
die Schranken zu weisen und Seelen für
Gottes Reich zu gewinnen.
Wir waren angenehm überrascht,
als ein uns alt bekannter Häftling, der eine lebenslange Strafe
verbüßt, mit einem ungewohnten
Strahlen im Gesicht zu unserem
Treffen erschien. Bisher war jegliche seiner Äußerungen von
Wut und Vorurteilen Gott und seinen Mitmenschen gegenüber geprägt gewesen.
Dieses Mal teilte er uns mit, er hätte begonnen, in der Bibel zu lesen. Jesus sei in sein
Leben gekommen, und seither werde er von
einem wunderbaren Frieden erfüllt. Er bat
um Fürbitte, dass seine
Sprache nicht mehr wie
bisher von Wut, sondern
von Liebe beeinflusst
sein würde. Bei Jesus
gibt es keine hoffnungslosen Fälle – auch nicht
hinter Gittern.“
Israel Pochtar leitet die messianische Gemeinde Beth Hallel, die auch ein Rehabilitationszentrum führt, und berichtet:
„Oleg, ein 60-jähriger Alkoholiker, stand
eines Tages vor unserer Tür und bat um
Aufnahme in unser Rehabilitationszentrum.
Noch während unseres ersten Gesprächs
teilte er uns den Grund mit: „Ich möchte zu
Gott zurück, ich habe genug von meinem
bisherigen Leben.“ Nachdem wir lange
miteinander gesprochen hatten und er im
Gebet Jesus sein Leben übergeben hatte,
Fotos vom Einsatz der Bibelgesellschaft
focus israel
erzählte uns Oleg seine Geschichte.
Er wurde in Russland in eine jüdische Familie hineingeboren. Sein Vater kam zum
Glauben an Jeschua und wurde Pastor.
Als Oleg von Zuhause auszog, ließ er auch
Gott zurück und lebte 40 Jahre ohne ihn.
Vor einigen Jahren wanderte Oleg nach
Israel aus, wo er jedoch zunehmend in
eine Abwärtsspirale geriet. Er verlor seine
Arbeit, seine Familie und sein Zuhause,
bis er sich auf der Straße wiederfand. Zwei
Jahre lang lebte er als Obdachloser, und
immer wieder erinnerte er sich an seinen
Vater und an Gott. Die Sehnsucht, zu Gott
zurückzukehren, wuchs von Tag zu Tag. So
kam Oleg also zu uns und erlebte eine radikale Umkehr. Heute arbeitet er in unserem
Rehabilitationszentrum mit, stets von dem
Wunsch beseelt, anderen Menschen zu
dienen. Wir loben Gott dafür.“
.org
www.
Unterstützung von messianischen
Juden und arabischen Christen
amzi, Hauinger Str. 6, D-79541 Lörrach
BLZ 683 500 48 / Kto. 1017730
amzi, Postfach, CH-4153 Reinach
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auf den Weg
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Wohin dich
Mach
der Weg
auf den
auch
Weg
führt
«Was hat Gott mit meinem Leben vor? Welches ist meine Berufung?» Wer am Theologischen Seminar St.
Chrischona zu studieren beginnt, hat sich diese Frage
gestellt oder wird sie sich während des Studiums stellen. Das weiss Seminarleiter Horst Schaffenberger – ihm
ging es auch so. Wir sprachen mit ihm darüber und erfuhren, dass sich sein Berufungsverständnis mit der Zeit
gewandelt hat.
Interview: Michael Gross
Chrischona-Panorama: Herr Schaffenberger, wie
hat Gott Sie zum geistlichen Dienst berufen?
Horst Schaffenberger: Ich bin ein klassischer Fall. Ich
spürte eine innere Berufung und erlebte eine äussere
Berufung als Bestätigung. Mit 15 Jahren bin ich Christ
geworden, eine klassische Bekehrung bei einer Evangelisation. Das war für mich eine Lebenswende mit spürbaren Veränderungen. Ich war sofort mit Feuer und
Flamme für Jesus unterwegs und schon in der Woche
darauf bei einem ersten missionarischen Einsatz auf der
Strasse. Ich wollte Missionar werden, der «vollzeitliche
Dienst» war mein Ziel. Dann habe ich mich beraten
«Die Berufung ist ein Weg. Für mich steht
am Anfang einer theologischen Ausbildung
nicht einfach ein Berufungserlebnis, mit
dem alles klar ist. Der Beginn der Ausbildung ist erst der Anfang.»
lassen von Leuten, die sagten, lern erst mal einen «normalen» Beruf. Wenn sich dein Wunsch festigt – früher
sprach man gerne von Bewährung im Glauben – kannst
du immer noch auf eine Bibelschule gehen.
Die «innere Berufung» war also der Drang: Ich will
Missionar werden. Was war die «äussere Berufung?»
Schaffenberger: Zu der Zeit war ich in der Jugendarbeit sehr aktiv. Ich konnte meine Gaben ausprobieren.
Von Mitarbeitern und vom Pfarrer hörte ich deutliche
Signale: Wenn wir jemanden aus der Jugendgruppe für
den hauptamtlichen Dienst empfehlen können, dann
den Horst. 1980 bewarb ich mich am Theologischen
Seminar St. Chrischona. Ich wurde angenommen. Das
war für mich damals ein deutliches Signal, dass es die
richtige Entscheidung war. Die Aufnahme am Theologischen Seminar war eine erste äussere Bestätigung
der Berufung.
Es braucht also eine äussere Bestätigung einer inneren Berufung. Da hatten es die Jünger im Neuen
Testament leichter: Sie hörten den Ruf «Folget mir
nach» direkt aus dem Mund von
Jesus und brauchten keine Bestätigung mehr.
Schaffenberger: Das Neue Testament kennt aber auch Geschichten,
wo Menschen von Paulus relativ
unspektakulär für den Missionsdienst rekrutiert werden, zum Beispiel Timotheus. Wir lesen nur die
Namen derjenigen, die mit Paulus
im Missionsteam waren. Die Berufungsgeschichten der Einzelnen
werden uns nicht geschildert. Es ist
wichtig, dass Berufung nicht nur ein
innerer Prozess ist. Wir kommen von
der Erweckungsbewegung des 19.
Jahrhunderts und einem Berufungsverständnis her, das die innere Berufung und möglichst ein spektakuläres, emotionales Berufungserlebnis
in den Mittelpunkt stellt. Ich nenne
das die ausklingende Romantik, von
Gefühlen gesteuert. Heute befinden
wir uns am anderen Ende der Skala:
Wir müssen die Berufung, die jemand persönlich spürt und gehört
hat, bestätigt bekommen. Das macht
auch Sinn. Wenn innere und äussere
Berufung nicht übereinstimmen,
haben wir ein Problem.
Zum Beispiel wenn jemand das
Gefühl hat, für den Dienst als Pastor berufen zu sein, aber Menschen aus seinem Umfeld das
nicht so sehen?
Schaffenberger: Ja. Wenn zum
Beispiel ein Bewerber für die Ausbildung am Theologischen Seminar
von seiner Berufung überzeugt ist,
aber seine Gemeinde, sein Mentor
oder Menschen, mit denen er zusammenarbeitet, dies gar nicht sehen – dann müssen wir sehr genau
prüfen. Man darf die Messlatte aber
auch nicht zu hoch setzen. Wenn
innere und äussere Berufung nicht
übereinstimmen, sollte man nicht
automatisch die äussere für die richtige halten und die innere zunichte
reden. Man muss dann sehr genau
prüfen: Was ist das für ein Mensch,
was treibt ihn, was motiviert ihn?
Wenn er nicht in das idealtypische
Gabenprofil eines Predigers oder
Pastors hineinpasst, hat er vielleicht
seine ganz spezielle Berufung im
Reich Gottes. Ich kenne junge Männer, die auf St. Chrischona studiert
haben, die würden als «normale»
Prediger eingehen. Sie haben ihren
Platz gefunden in der Jugendarbeit,
in evangelistischen oder sozialdiakonischen Aufgaben. Wenn das
Theologische Seminar sie nicht genommen hätte, weil einer ihrer Referenzen Bedenken gehabt hat,
dann hätten wir ihnen den Zugang
verwehrt zu einer guten Arbeit, die
sie jetzt leisten. Wir Menschen entwickeln uns schliesslich immer weiter. Wenn wir am Theologischen
Seminar unseren Studenten helfen,
dass sie ihre richtige Berufung finden, haben wir schon viel erreicht.
Wenn man seine Berufung gefunden hat – ist dann alles gelaufen?
Schaffenberger: Mein Berufungsverständnis hat sich in diesem Punkt
gewandelt. Früher stand die Berufung am Anfang und musste möglichst klar sein. Damit war alles im
Kasten. Dann kam die Ausbildung,
danach der Dienst. Da konnten sich
Prediger zeitlebens auf ihre Berufung zurückbesinnen. In Krisen
kann das ein Halt sein, aber auch
eine Last: Aber Gott hat mich doch
berufen, auch wenn es im Dienst
nicht so richtig klappt. Berufung
kann an der Stelle auch psychischen
Druck erzeugen: Ich bin doch berufen, ich kann da nicht mehr raus.
Das verhindert, die Berufung auch
mal kritisch zu hinterfragen.
Die Berufung kann sich also mit
der Zeit auch ändern…
Schaffenberger: Die Berufung ist
ein Weg. Für mich steht am Anfang
einer theologischen Ausbildung
nicht einfach ein Berufungserlebnis, mit dem alles klar ist. Der Beginn der Ausbildung ist erst der
Anfang. Berufung muss sich bestätigen: durch die Ausbildung, durch
die Praxiserfahrungen während der
Ausbildung, in der Ordination (der
Einsetzung in einen geistlichen
Dienst) und in den ersten Dienstjahren. Das ist ein Weg, der nicht
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Thema
am Ende der Ausbildung schon beendet ist, sondern bis
in die ersten Dienstjahre hinein reicht. Ich habe das
selbst so erlebt an meiner ersten Arbeitsstelle in einer
Gemeinde. In den ersten zwei Dienstjahren habe ich
alles Mögliche gemacht und dabei herausgefunden,
welches meine Stärken und Schwächen sind, was ich
gerne tue, und was nicht. Danach habe ich sieben Jahre im Jugendverband des Chrischona-Gemeinschaftswerks Deutschland gearbeitet. In dieser Zeit habe ich
gemerkt, dass ich Jugendarbeit zwar gerne mache, aber
dass ich auch gerne predige und in der Ausbildung und
Lehre tätig bin. Es ist mitunter ein langer Weg, bis man
mit Überzeugung sagen kann: Der Platz, an dem ich
jetzt stehe, ist genau der richtige. Bei manchen geht das
schneller, andere brauchen länger – die Zeit muss man
sich geben, damit sich Dinge verfestigen können. Das
gilt auch für andere Berufe, aber für den Prediger-Beruf besonders.
Hat jeder Christ eine spezielle
Berufung?
Schaffenberger: Jeder Christ ist
berufen, in der Gemeinschaft mit
Jesus zu leben, das bedeutet auch
zum aktiven Leben in einer Gemeinde. Das gehört für mich zur
Grundausstattung der Berufung eines jeden Christen. Darüber hinaus
kann mich Gott für spezielle Dienste berufen: in der Gemeinde, im
Beruf, in meiner Freizeit, in eine
soziale Aufgabe oder eben als Missionar, Prediger oder Pastor. Ich glaube auch, dass es eine Berufung für
politisches Handeln gibt.
Beruf und Berufung – worin be«Wir sollten Menschen helfen, dass sie ihren Weg finden,
steht der Unterschied?
und sollten ihnen den Druck nehmen, der in manchen
Schaffenberger: Ich finde es gut,
frommen Kreisen noch herrscht.»
dass zwischen den Wörtern Beruf
und Berufung ein deutlicher Zusammenhang besteht. In jedem Beruf ist
Was, wenn ich verzweifelt
es wichtig, dass ich den richtigen
Platz finde, an dem die Gaben, die mir Gott ge- nach meiner Berufung suche – sie
schenkt hat, zur Erfüllung kommen. Manche sind beru- aber nicht finde? Das kann mich
fen für den geistlichen Dienst, andere als Kranken- auch unter Druck setzen.
schwester, Bankangestellte oder Journalisten. Natürlich Schaffenberger: Wir sollten Menkann ich neben «geistlichen Berufen» auch andere Be- schen helfen, dass sie ihren Weg
rufe als Berufung finden, und sollten ihnen den Druck
leben, wenn ich nehmen, der in manchen frommen
merke: Das ist der Kreisen noch herrscht. Ein Beispiel:
Platz, an dem ich Bevor man eine Berufsausbildung
Dr. Horst Schaffenberger
als Christ meine beginnt, braucht man nicht absolu(54) ist seit 2006 Leiter des
Gaben und Bega- te Klarheit darüber, dass dies von
Theologischen Seminars St.
bungen einsetzen Gott genau so gewollt ist. Man kann
Chrischona. Er ist verheiratet
kann und Freude eine Ausbildung, ein Studium oder
mit Irmgard, sie haben zwei
sonst eine Tätigkeit auch wieder
daran habe.
erwachsene Kinder.
abbrechen, wenn man merkt, dass
Muss ich für mei- das nicht der richtige Weg war. Das
ne
Berufung ist doch kein Problem. Manchmal
braucht es auch den Mut, unkonschon begabt sein – oder schenkt das dann Gott?
Schaffenberger: Manche sagen, für die Aufgabe, zu ventionelle Wege zu gehen. Im Ausder Gott mich beruft, gibt er mir auch die Gaben. Das probieren merkt man schliesslich,
würde ich hinterfragen. Ich glaube, es ist umgekehrt: was das Eigentliche ist. Die Einen
Mit meinen Begabungen und Gaben – manche muss ich brauchen dafür etwas länger als die
neu entdecken – bin ich in der Lage, ein bestimmtes Anderen. So kommt man Schritt für
Berufsfeld im Reich Gottes auszufüllen. Ich würde sa- Schritt seiner persönlichen Berugen, normalerweise führt Gott einen bestimmten fung – auch im «normalen» Beruf –
Dienstplatz und eine bestimmte Person mit ihren be- auf die Spur.
stimmten Gaben zusammen. Meine Erfahrung ist, dass
es oft schief geht, wenn Leute an Orten sind, für die sie Vielen Dank für das Gespräch. //
nicht begabt sind.
zur person
12
CHRISCHONA
2/2012
mein
Platz
«Plötzlich wusste ich:
Thema
Hier ist mein Platz»
Zweimal im Jahr lädt das Theologische Seminar St.
Chrischona zu einem Interessenten­
wochenende ein.
Dabei begeben sich die Teilnehmer auf die Spur ihrer
Berufung. Robert Gautschi (27) war im Herbst 2004 an
einem solchen Wochenende auf St. Chrischona – und
erhielt dabei überraschend Antwort auf seine Zukunftsfragen. Er erzählt seine Berufungsgeschichte:
einfach ein cooles Wochenende verbringen wollte – obwohl ich wusste, dass die Chancen gering waren, im
Dienst der Armee Freitag und Samstag kurzfristig freizubekommen. Ich bekam frei.
«Nach der Banklehre im Jahr 2004 ging ich ein Jahr
zur Armee. Während der Militärzeit machte ich mir
Gedanken darüber, was danach kommen würde. Vom
Lernen hatte ich genug. Ich wollte einen Beruf mit Verantwortung, einen, der Sinn macht, wo ich elegant in
einem Anzug gekleidet mit Menschen arbeiten konnte.
Zum Beispiel Filialleiter oder Teamchef einer Bankabteilung. Meinen zukünftigen Beruf nahm ich in meine
Gebete hinein. So betete ich einmal: Herr, mach mit
mir, was du willst. Gott antwortete nicht sofort. Aber er
führte meine Gedanken in den folgenden Monaten bis
zum Ziel.
So fiel mir plötzlich der Jugendpastor unserer Gemeinde auf, der auch einen Anzug trägt, wenn er predigt.
Auch Verantwortung trägt er – in meinen Augen sogar
grössere als ein Top-Banker, eine Verantwortung vor
Gott. Zu der Zeit sagte ich mir aber auch: Ich will nicht
ledig bleiben, kein Missionar werden und sicher nie
Pastor. Trotzdem fand ich den Job unseres Jugendpastors interessant.
An einem Jugendanlass in unserer Gemeinde machten
Studenten des Theologischen Seminars St. Chrischona
Werbung für das Interessentenwochenende am darauf
folgenden Wochenende. Ich meldete mich an, weil ich
An diesem Wochenende auf St. Chrischona im Oktober
2004 fand ich heraus, was Gott mit mir vor hat. Mir
wurde klar, dass Gott mich in der Ausbildung am Theologischen Seminar sehen möchte. Das war etwas völlig
anderes, als ich mir für meine Zukunft vorgestellt hatte. Trotzdem war dies eine Antwort auf all meine Fragen und teilweise naiven Wünsche: Das Theologiestudium führt in einen Beruf mit Verantwortung, in dem
ich mit Menschen zu tun und viel Abwechslung habe –
und dabei einen Anzug tragen kann. Ich wusste, dass
ich im Studium weitere Antworten finden würde, die
zu dem Zeitpunkt noch offen waren.
Nach dem Militärdienst konnte ich mich noch nicht so
richtig darauf einlassen. Es war noch nicht an der Zeit,
das Studium zu beginnen. So ging ich zunächst ein
Jahr an die Berufsmittelschule und arbeitete danach in
einer Bank, um Geld für das Studium zu verdienen.
Jeden Winter fragte ich mich, ob ich im Sommer das
Studium beginnen sollte. Ich lebte so, dass ich jeden
Sommer sofort zum Studium aufbrechen konnte. Anfang 2011 war es dann soweit: Mein Chef in der Bank
teilte dem Team mit, dass er kündigen würde. Das war
für mich ein Zeichen. Eine halbe Stunde später sass ich
im Büro meines Chefs und sagte ihm, dass ich auf den
Sommer kündige.
Seit August 2011 studiere ich am Theologischen Seminar St. Chrischona. Das ist der Platz, an dem mich Gott
haben will. Diese Berufung bestätigt sich immer wieder
neu: durch die Freude am Studieren, durch meine Entwicklung im Glauben und die Noten, die stimmen. Ich
habe es nicht bereut. Ich kann jedem empfehlen, sich
ganz Gott hinzugeben – und bin gespannt, was Gott
noch mit mir vorhat.» //
13
Thema
bereit
© OMF
copyright
– Rick
2009
Albertson
- zielwerk.de
Wohin
Bist
duder
bereit?
Weg auch führt
«Sabine, bist du bereit, für mich in ein anderes Land zu
gehen, um dort von meiner Liebe zu erzählen?» Sabine
Kaiser ist zwölf Jahre alt, als sie den Eindruck hat, Gott
rufe sie mit diesen Worten. Sie ist bei einer Jungscharfreizeit und hat an dem Tag Jesus in ihr Leben eingeladen. Sie erschrickt bei dem Gedanken, eines Tages
Missionarin zu werden – aber der Gedanke lässt sie die
nächsten Jahre nicht los.
Michael Gross
Es vergehen 18 Jahre, bevor Sabine Kaiser 1993
schliesslich als Missionarin der Überseeischen Missionsgemeinschaft (ÜMG) in die Armenviertel von Manila auf den Philippinen reist. Bis dahin sind aber noch
einige Glaubensschritte nötig. Angefangen bei der
Ausbildung. Nach der Realschule möchte sie einen
praktischen Beruf erlernen. Wie wäre es mit Krankenschwester – auch im Blick auf die Mission? Der Haken
dabei: Wenn sie Blut sieht, fällt sie regelmässig in Ohnmacht. Sie bewirbt sich trotzdem um einen der begehrten Ausbildungsplätze. «Wenn ich genommen werde,
dann soll es so sein», sagt sie sich.
Sie bekommt einen Ausbildungsplatz. Eines Tages
kommt der Moment: Sie soll den Arzt zum Blutabnehmen begleiten. «Ich hatte Angst und habe gebetet und
gebetet», erzählt sie. Im Krankenzimmer angekommen,
nimmt der Arzt der Patientin Blut ab – und Sabine steht
immer noch. «Das war mein erster Schritt des Glaubens,
wo ich etwas tun musste, was ich absolut nicht beeinflussen konnte. Mir wurde in den ganzen Jahren nie
mehr schlecht beim Blutabnehmen.» Sie macht das Examen als Krankenschwester. Und die Mission? Die kann
noch warten, erst möchte sie zwei Jahre im Beruf arbeiten. So vergeht die Zeit. Plötzlich, von einem auf den
anderen Tag, ist der Schwung weg. Sie sucht nach einer
Ursache. Da merkt sie, es sind zwei Jahre nach dem
Examen rum.
«Gott fragte mich sachte: Sabine, willst du jetzt in die
Mission?», erzählt Sabine Kaiser. Sie bittet um konkrete
Zeichen: Drei Menschen, die nichts von ihrer Berufung
wussten, sollten sie auf die Mission ansprechen. So geschieht es. «Gott hat geantwortet. Ich wusste, jetzt muss
ich Schritte tun.» Aber wenn Mission, dann bitte Afrika,
nicht Asien. Sie will zu einem Kurzeinsatz nach Afrika,
aber es klappt nicht. Gott hat einen anderen Plan. Stattdessen fliegt sie nach Asien. «Ich dachte, Gott will mir
was vorenthalten», erzählt sie, «dabei meint er es nur
gut mit mir.» Später hat sich herausgestellt, dass sie gegen Hirse allergisch ist – in Afrika, wo man viel Hirse
isst, hätte sie das vielleicht nicht überlebt.
Sabine Kaiser studiert von 1988 bis 1991 auf St.
Chrischona. Nach einem Jahr Gemeindepraktikum und
einem Jahr Vorbereitung für die Mission, ist es soweit.
Sie möchte auf die Philippinen, in den Armenvierteln,
den Slums der Hauptstadt Manila arbeiten. Beim Ge-
sundheitscheck für angehende Missionare stellt sich heraus: Sie hat
Asthma. Die Millionenmetropole
Manila mit ihrer schlechten Luft –
wie soll das gehen? «Wenn ich trotz
dieser scheinbar unüberwindbaren
Hürde jemals in den Slums von Manila arbeiten kann, dann ist meine
Berufung als Missionarin glasklar»,
sagt sie sich. Mit zitternden Knien
fliegt sie mit der ÜMG auf die Phi­
lippinen. Sie macht ein Praktikum
in einem Slum in Manila – es hat
geklappt, das Asthma macht ihr keine Probleme, auch die ganzen Jahre
danach nicht.
Zwölf Jahre ist Sabine Kaiser Missionarin in Manila. 2005 erhält sie
die Anfrage, in die ÜMG-Zentrale
nach Mücke in Hessen zu wechseln.
Dort kümmert sie sich heute um die
Interessenten, Bewerber und Missions-Kandidaten. Gehen die jungen
Leute heute anders mit dem Thema
Sabine K
aiser in «i
Berufung um? «Es fällt den jungen
Leuten heutzutage schwerer, sich
festzulegen», sagt sie, «weil es viel
mehr Möglichkeiten gibt als früher.»
Heute gibt es sehr viele Informationen über die Mission. Das sei zwar
gut, die Herausforderung aber trotzdem die gleiche wie vor dreissig
Jahren: «Informationen geben keine
Sicherheit, Vertrauen zu Gott ist gefragt. Die Frage besteht nachwievor:
Kann ich mich im Vertrauen auf
Gott auf etwas einlassen, ohne zu
wissen, was dabei herauskommt?»
Sabine Kaisers Glaube hat sich mit
der Zeit verändert: Früher hat sie
Angst gehabt, Gott könne etwas von
ihr wollen, was sie nicht kann oder
möchte. Sie hat die Erfahrung gemacht: «Gott meint es gut mit mir.
Auch dann, wenn Dinge anders laufen als gewünscht. Und das einzige,
was in diesen Zeiten trägt, ist Gott
zu vertrauen.» //
hr em » Sl
um in Man
ila .
15
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“
Dieses geflügelte Wort gilt nicht nur
für unsere Freizeiten. Es bestimmte
auch schon das Reisen vor mehr als
2 000 Jahren. Im Gegensatz zu heute
stand jedoch damals das „Erlebnis“
nicht gerade im Vordergrund.
Antike: Reisen zu Sportwettkämpfen
Bereits in der Antike machten sich
Menschen auf den Weg, um andere
Gegenden und ferne Länder zu entdecken. Man reiste zu den Sportwettkämpfen der Olympischen Spiele oder
besuchte die Wagenrennen im Circus
Maximus und die Kämpfe im Kolosseum in Rom.
Einer der fleißigsten Reisenden der
Antike war der Apostel Paulus. Schätzungsweise 30 000 Kilometer legte er
bei seinen Missionsreisen zurück, um
den Menschen in Griechenland, Kleinasien und Rom die Gute Nachricht von
Jesus Christus zu bringen.
Mittelalter: Reisen als unkalkulierbares Risiko
Im Mittelalter hatte die Mehrzahl der
Menschen weder Geld noch einen Anlass für weite Reisen. Zudem barg es
auf den unmarkierten Wegen unbekannter Landschaften wegen wilder
Tiere und Wegelagerer ein unkalkulierbares Risiko. Zu verreisen blieb meist
nur Soldaten oder Pilgern vorbehalten.
18. Jahrhundert: Bildungsreisen
stehen hoch im Kurs
Wer etwas auf sich hielt, musste Städte
wie Rom, Wien, Paris oder Florenz gesehen haben. Der wohl bekannteste
deutsche Bildungsreisende war Johann
Wolfgang von Goethe. Seine fast zweijährige Italienreise ist „Legende“.
19. Jahrhundert: Vergnügungs- und
Erholungsreisen
Die Zahl der Reisenden stieg stark an.
Schon 1848 hat der Baptistenprediger
und Missionar Thomas Cook begonnen,
Gruppenreisen zu veranstalten. Sein
Motto war:
„Menschen mit Menschen und
Menschen mit Gott zu verbinden.“
Seine organisierten Gruppenreisen
innerhalb verschiedener europäischer
Länder, nach Israel, Ägypten und per
Schiff um die Welt, markieren den
Beginn des späteren Massentourismus.
20. Jahrhundert bis heute:
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts haben
immer mehr Vereine, Kirchen und Gemeinden erkannt, dass eine organisierte Gruppenreise eine ausgezeichnete
Möglichkeit ist, mit ihren Mitgliedern
und Freunden ihre angestrebte Ziele zu
verwirklichen. Christliche Verbände,
Kirchengemeinden und Missionsgesellschaften haben die Wahrnehmung
von Ulrich Parzany real erlebt:
„Es gibt viele Hunderte von Möglichkeiten, das Evangelium zu verkündigen. Freizeiten sind eine der Besten
davon!“
Im Urlaub sind Menschen oft aufgeschlossener für Gottes Wort und nehmen sich mehr Zeit zum Bibellesen und
Gespräch.
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Freizeiten & Reisen GmbH
Heinrich-Coerper-Weg 2
75378 Bad Liebenzell
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Nachfolgen
Was es kosten kann, Jesus nachzufolgen
St. Chrischona
Wie beruft Gott? Dass er es tut, ist klar. Aber wie? Es
braucht Vorbilder. Ein markantes und eindrückliches
Beispiel eines von Gott Berufenen ist der Theologe
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945). Davon erzählte der
amerikanische Journalist und Bonhoeffer-Biograph
Eric Metaxas in einem Vortrag den Studenten des
Theologischen Seminars St. Chrischona.
Dorothea Gebauer
Mit 21 Jahren bereits promovierte Dietrich Bonhoeffer
in Theologie. Er sei in eine «unglaublich interessante»
Familie, eine Familie von Genies hinein geboren worden. Sein Umfeld sei davon geprägt gewesen, zu dem
zu stehen und das zu leben, was man glaube. So der
Autor Eric Metaxas, der vor 80 Studenten in der Kirche
auf St. Chrischona den Theologen, Widerstandskämpfer und Märtyrer näherbrachte. Dass es in Deutschland
so jemanden wie Bonhoeffer gegeben hat, er als USBürger aber lange nichts von ihm gewusst habe, habe
ihn schlicht «wütend gemacht», so Metaxas. Der Lebensweg Bonhoeffers habe ihn dann «gepackt».
Mit dem Buch «Bonhoeffer. Pastor, Agent, Märtyrer
und Prophet», das 2011 in Deutsch erschienen ist, will
er den Christen Bonhoeffer einem breiten Publikum
zugänglich machen und stösst damit in den Vereinigten
Staaten auf überraschend grosses Interesse. Vor den
Studenten auf St. Chrischona entfaltet er eloquent und
geistreich die innere Logik einer Berufung eines politisch handelnden Christen. Skizzenhaft und in wenigen
groben Zügen markiert er Meilensteine in dessen Leben. Bonhoeffer, der brilliante Student und Amerikareisende. Bonhoeffer, der Dozent und Mentor vieler
Theologen, die in Konzentrationslagern (KZ) der Nazis
sterben oder im Zweiten Weltkrieg an der Front fallen.
Bonhoeffer, der Ökumeniker und schliesslich Doppelagent, der sich den Hitler-Attentätern anschliesst und
erhängt wird.
«Operation 7» und die Schweiz
Metaxas, dessen Mutter Deutsche und Vater Grieche ist,
hat nicht nur ein tiefgründiges und dennoch leicht lesbares Buch geschrieben. Er wartet auch mit neuen Rechercheergebnissen auf. In seinem Vortrag auf St.
Chrischona bemerkt er, dass Bonhoeffers Agententätigkeit nicht allein im Zusammenhang mit der «Operation
Walküre» zu dessen Märtyrertod führten. Zunächst
war er inhaftiert worden, weil sein konspiratives Handeln im Zusammenhang mit «Operation 7» bekannt
geworden war. Dass der Widerstandskämpfer unter
anderem auch deshalb im KZ Flossenbürg erhängt
Eric Metaxas signiert nach seinem Vortrag am Theologischen
Seminar St. Chrischona seine Bücher für die Studenten.
wurde, hat mit beiden Aktivitäten
zu tun. Bei «Operation 7» sollten
sieben jüdische Bürger in die
Schweiz evakuiert werden. Die
Schweiz verlangte dafür eine Geldsumme. Die Verhandlungen über
die Geldsumme sickerten an die
deutschen Behörden durch und
Bonhoeffer wurde verraten.
Vorbild für Theologiestudenten
Dem niveauvollen, witzig und persönlich gehaltenen Vortrag folgten
Fragen der jungen Studenten. Was
es denn heute bedeute, für seinen
Glauben einzustehen, gar Märtyrer
zu sein? Zwar hätten wir das grosse
Glück, in Freiheit unseren Glauben
zu leben. Aber wenn Gottes Gnade
sich in uns auswirken solle, müssten wir jeden Tag ein bisschen sterben, sagt Metaxa. Der Samen muss
in die Erde, in den Tod, wenn Leben
entstehen soll.
Andere bewegt, wie Bonhoeffer
dies leben konnte: Einerseits als
Vertreter der Ökumene in Europa
unterwegs und gleichzeitig Doppelagent und Spion? Für die Zuhörer
wird deutlich, wie Gott von Anfang
an seine Finger im Spiel hatte. Gott
stellte Bonhoeffer in seinen Dienst
und liess durch ihn in einem der
dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte sein Licht aufleuchten.
Theologie für die Welt
Blaise Gouget, Franzose und Student am Theologischen Seminar St.
Chrischona, ist begeistert, wie Eric
Metaxas über Bonhoeffer spricht:
«Bonhoeffer zeigt mir, dass Theologie nicht im Elfenbeinturm stattfinden darf, sondern in die Welt gehen
muss.» Er habe «grosse Lust» bekommen, die Biographie zu lesen.
Von den jungen Besuchern erwirbt
fast die Hälfte das Buch und lässt es
sich signieren. «Das wird mir bei
meiner Seminararbeit helfen», sagt
ein Student. «Bonhoeffer ist einer,
der intellektuell redlich und anständig war», sagt ein anderer, «das
macht mir Mut und Hoffnung». //
17
Panorama Spezial
Die Pilgermission St. Chrischona ist
eine Reise wert
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März 2012
SPEZIAL
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Wer ist die Pilgermission St. Chrischona? Sie ist ein internationaler christlicher Verband,
so stellt sie sich in ihrem Kurzportrait vor (zu lesen auf Seite 38). Sie ist vor allem ein
vielfältiger Verband.
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Zur Einsetzung von Direktor René Winkler ist Anfang März ein achtseitiges «Panorama
Spezial» erschienen. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise zu Menschen in allen Ecken und
Enden der Chrischona-Welt. So kriegt man einen Eindruck von der Vielfalt des Werkes, und
wer in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Südafrika und Namibia alles zur Pilgermission
gehört. Daneben erfährt der Leser Inressantes über die sieben ehemaligen Direktoren in der
mittlerweile 172-jährigen Geschichte der Pilgermission. Und der aktuelle und achte Direktor der
Pilgermission, René Winler, erzählt, was denn typisch für die Chrischona-Bewegung ist und was
fehlen würde, gäbe es die Pilgermission St. Chrischona nicht.
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vor Ort sei stark gefährdet. Für
Thomas Morhard und seine Mitarbeiter heisst das: dranbleiben und
Ideen entwickeln, damit es christliche Bücher und Medien auch morgen noch beim christlichen Buchhändler um die Ecke zu kaufen
gibt.
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Eine Reis
Dieses «Panorama Spezial» gibt einen Überblick über die Pilgermission St. Chrischona und ihre
Zweige. Es eignet sich gut zum Verteilen in der Gemeinde, bei Anlässen und Veranstaltungen
oder zum Weitergeben an Menschen, die die Pilgermission St. Chrischona kennenlernen möchten.
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Ihr Exemplar
Sie können das «Panorama Spezial» in Paketen zu 5, 25
oder 50 Exemplaren per Post oder E-Mail bestellen bei:
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Chrischonarain 200
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Gedanken
Gedanken zu den Spenden
St. Chrischona
Im Februar erreichte Walter Stauffacher, Geschäftsführer der Pilgermission, eine E-Mail von
Alfred Müller, Kassier in der Chrischona-Gemeinde Glattfelden. Darin macht er sich Gedanken
zu den Finanzen der Pilgermission St. Chrischona – und hat eine Idee, damit dem «neuen Direktor einige Sorgenfalten erspart bleiben». Lesen Sie selbst:
Liebe Mitglieder und Gottesdienstbesucher der Chrischona-Gemeinden
Es ist in dieser Zeit für die Verantwortlichen der Pilgermission sicher nicht immer einfach, ein Budget zu erstellen. Zudem stelle ich fest,
dass die Pilgermission in den letzten Jahren jedes Jahr irgendwo spart und weniger Spenden als Einnahmen budgetieren. Sicherlich
hat dieses Sparen einmal ein Ende, weil dann der Auftrag nicht mehr richtig durchgeführt werden kann.
Der Spendenrückgang liegt vermutlich auch darin, dass treue Geber, ältere Personen sterben oder in ein Pflegeheim gehen. Ihre regelmässigen Gaben können nicht mehr an die Pilgermission überwiesen werden. Ich weiss, dass jeder für sich verantwortlich ist und
möchte deshalb Folgendes anregen: Wäre es uns als Mitglieder einer Chrischona-Gemeinde nicht möglich, aus dem persönlichen
Zehnten einen Franken (oder einen Euro oder 50 Cent...) pro Tag an die Pilgermission zu überweisen? Bei einem Franken pro Tag würde das für jeden 365 Franken im Jahr ergeben. Wenn die Hälfte der rund 20‘000 Gottesdienstbesucher der Chrischona-Gemeinden in
Deutschland, Frankreich und der Schweiz dies täten, kämen schon gut 3,6 Millionen Franken zusammen. Damit könnten wir Mitglieder
und Gottesdienstbesucher fast das gesamte Budget der Pilgermission zusammenlegen. Natürlich braucht das Werk dieses Geld nicht
erst im Dezember, sondern regelmässig, wie das Spendenbudget des Jahres 2011 auf Seite 17 des letzten Chrischona-Panorama belegt.
Wir Gottesdienstbesucher und Mitglieder der Chrischona-Gemeinden profitieren von den ausgebildeten Predigern und Jugendarbeitern. Wir erhalten immer wieder neu ausgebildete Prediger, wenn jetzt aktive Gemeindeleiter pensioniert werden. Diese Ausbildung
geschieht am Theologischen Seminar St. Chrischona. Dies könnt ihr immer wieder im Chrischona-Panorama lesen. Damit wir weiterhin
auf diese Ausbildung zählen können, müssen wir handeln. Denkt doch daran beim Einteilen eures persönlichen Zehnten. Gemeinsam
können wir es schaffen, dass unserem neuen Direktor einige Sorgenfalten erspart bleiben. /
In der Liebe von Jesus Christus
Alfred Müller, Glattfelden
DANKE!
Es kommt ab und zu vor, dass im Briefkasten der Pilgermission St. Chrischona ein Briefumschlag liegt, darin Geldscheine und eine Notiz eines anonymen
Spenders. Auf einem Brief stand zum Beispiel «Mein Lohn fürs Kirschenpflücken für St. Chrischona». Solche Gesten der Verbundenheit tun gut. Die Pilgermission St. Chrischona dankt allen
anonymen Spendern von Herzen für die Gaben.
19
Impuls
St. Chrischona
Impuls
Angesagt und abgesagt
Markus 1,32: «Am Abend aber, als die Sonne unter-
Die Jünger, die den Kopf schütteln, die es auch gar nicht
gegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken
einsehen. Was? Den Ort, die Spur des Erfolgs verlassen?
und Besessenen.» Hoffnung, Erwartung, Spannung – ein
Wie schwer ist das wohl, Jesus auf dem Weg zu folgen und
Hype entsteht. Jesus in Kapernaum. Er ist in. Er ist angesagt.
die jubelnden Menschen hinter sich zu lassen.
Wo er hinkommt, da versammeln sich die Menschen.
Markus 1,35: «Und am Morgen, noch vor Tage,
Und du? Und ich? Wenn wir das hier jetzt lesen? Welcher
stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine
Gruppe ordnest du dich zu?
einsame Stätte und betete dort.» Angesagt war Jesus,
angesagt war eine weitere Veranstaltung mit ihm. Aber er sagt
Für die Kranken: Hör nicht auf, zu Jesus zu gehen mit dei-
sie ab.
ner Krankheit, mit deiner Sucht, mit deinem gebrochenen
Herzen, mit den Fragmenten deines Lebens. Er bleibt ja in
Ich sehe sie förmlich vor mir stehen – die Menschen, die von
der Nähe. Und wenn du in dieser Nacht nicht geheilt wor-
dieser Absage betroffen sind.
den bist, vielleicht wartet das ja noch auf dich, so wie auf
Die Kranken: War mal wieder nichts. Da hast du noch ein-
den gelähmten Knecht des Hauptmanns (Matthäus 8,13).
mal alle Hoffnung und Energie zusammengerafft, hast dich
Für die Fürsorger: Hör nicht auf, andere Menschen zu Jesus
auf den Weg gemacht, um dann mit hängendem Kopf zu-
zu bringen, denn die können sich selbst nicht zu Jesus
rückzukehren in dein Elend! Wie ätzend ist das denn, wenn
schleppen. Und wenn du es nicht mehr alleine hinbringst,
dein Nachbar vor ein paar Stunden noch geheilt worden ist!
dann suche dir Verbündete. So wie die vier Freunde. Als
Aber dann macht der Heiland einfach nicht weiter, jetzt, wo
Jesus später wieder nach Kapernaum kam, da waren sie mit
du an der Reihe wärst! Das gibst du dir einmal, und dann
ihrem gelähmten Freund am Start (Markus 2,1-12).
Für die Jünger: Hört nicht auf, Jesus zu suchen und zu fin-
nie wieder.
den für die Menschen, die ihn nicht finden können. Hört
Die Enttäuschten, die ihre Kranken zur
Heilung tragen wollten. Sie hatten ihre
nicht auf hinter Jesus her zu laufen und ihm zu sagen: «Die
Welt sucht dich, die Welt braucht dich» (Markus 1,37).
Leidenden motiviert, hatten ihnen
erzählt von dem Mann aus
Aber hör auf, Jesus zu sagen, wo der Weg des Erfolgs liegt.
kann
Hüte dich davor, Jesus und sein Werk für deinen Erfolg,
heilen, der kann
deine Popularität und deinen Glanz zu benutzen. Du
Nazareth:
«Der
kannst den Sohn Gottes nicht zähmen. Er wird dir immer
mal wieder quer kommen und deinen Plänen eine Absage
erteilen. //
Dr. Andreas Loos. Dozent für systematiauch dich heilen.»
Und nun? Wie die Doofen
sche Theologie am Theologischen
Seminar St. Chrischona
stehen sie da, können noch
Das gibst du dir einmal, und dann nie
wieder.
20
CHRISCHONA
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© photocase.de – Mr. Boythorne
nicht mal sagen: «Es tut mir leid.»
St. Chrischona
Finanzen
Danke für das Startkapital
Walter Stauffacher
Die Spendenerwartung der Pilger­
mission für das Jahr 2012 beträgt
3.8 Mio Franken. Im ersten Quartal
erhoffen wir uns 750’000 Franken
als «Startkapital» für den neuen
Direktor und seine Führungsmann­
schaft. Zum Redaktionsschluss lie­
gen die Zahlen bis Ende Februar
vor: Die Pilgermission hat bereits
320’974 Franken an Spenden erhal­
ten (siehe Grafik). Vielen Dank al­
len Unterstützern!
Mit dem «Lauf in die Zukunft»,
dem Sponsorenlauf bei der Einset­
zung von Direktor René Winkler,
sind wir dem Quartalsziel ein gros­
ses Stück näher gerückt. Die
Hochrechnung ergibt einen zuge­
sagten Sponsoringbetrag von ca.
120’000 Franken (mehr zum Spon­
sorenlauf auf S. 6+7).
Bitte beten Sie weiterhin mit uns,
dass Gott die Pilgermission mit al­
lem Notwendigen versorgt. Herzli­
chen Dank! //
Spendenstand Ende Februar:
CHF 320’974
Spenden 2012
Walter Stauffacher ist
Geschäftsführer der Pilgermission.
Budget
Spenden
Die Grafik zeigt, wie der aktuelle Spendenstand (grün) und der Bedarf an Spenden (rot) von
Monat zu Monat wächst. Für das Jahr 2012 beträgt die Spendenerwartung der Pilgermission
St. Chrischona 3.8 Mio Franken.
Unser Umgang mit Finanzen
Fünfter Grundsatz: Investitionen und Neuverschuldung
An dieser Stelle wird die Serie zum Umgang mit Finanzen bei der
Pilgermission fortgesetzt. Bisher erschienen folgende Themen:
«Gott ehren», «Schuldensanierung», «Fundraising» und «Prioritäten setzen». Das Thema diesmal: «Investitionen und Neuverschuldung»
Neue Schulden dürfen nur gemacht werden, wenn klar ist, wann
und wie sie wieder zurückbezahlt werden. So gehören zu Investiti­
onen immer auch Businesspläne, die solche Fragen beantworten.
Jesus setzt in Lukas 14,28 ebenfalls betriebswirtschaftliche Überle­
gungen voraus, als es darum geht, ob einer genug Geld hat, um
einen Turm zu bauen. Diese Stelle steht allerdings im Zusammen­
hang mit der Nachfolge. Für die Planung grösserer finanzieller
Vorhaben muss deshalb nach betriebswirtschaftlichen Regeln und
im Hören auf Gott vorgegangen werden.
Schulden dürfen nur für Investitionen gemacht werden. Investiti­
onen sind grössere Ausgaben, die zum Erhalt oder Ausbau der be­
trieblichen Anlagen dienen, z.B. Liegenschaften oder Maschinen.
Der laufende Betrieb ist keine Investition; er muss selbsttragend
sein und darf nicht über Kredite finanziert werden.
Wenn wir Geld für Investitionen aufnehmen müssen, bevorzugen
wir Geldgeber aus dem Chrischonawerk, statt Banken. Bei der Sa­
nierung des Hauses Morgenrot hat sich diese Vorgehensweise sehr
bewährt: Ein detaillierter Businessplan, eine umsichtige Projektlei­
tung, grosszügige Spender, die chrischona-interne Finanzierung mit
Darlehen – das Zusammenspiel dieser Faktoren und Gottes reicher
Segen führten das Projekt zum Erfolg: Die Sanierung des Hauses
Morgenrot konnte im vorgegebenen Finanz- und Zeitrahmen reali­
siert werden. //
Patrik Senn, Controller | Kontakt: patrik.senn@chrischona.ch
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Bibelheim Männedorf
Dorothea Trudel: eine einfache Frau, die kindlich glaubte
Dorothea war das elfte Kind einer gläubigen Mutter und eines
trunksüchtigen Vaters, der nichts von Gott wissen wollte und
meistens die Ursache der familiären Not war. Selber konnte sie
nur vier Jahre lang unregelmässig die Schule besuchen. In jungen Jahren erkrankte sie, was zu einer Wirbelsäulenverkrümmung führte.
Die Geschichte des Aufbruchs von Männedorf geht bis auf den
11. November 1844 zurück. An diesem Tag hielt Dorothea Trudel
mit ihren beiden Schwestern und ihrem Onkel Einzug in ein
Häuschen in Männedorf. Dort arbeitete sie als Blumenmacherin
und Haushälterin eines Neffen.
Als vier Arbeiter ihres Neffen krank wurden, pflegte und versorgte die 37jährige Dorothea diese wochenlang, ohne Erfolg. Sie
erzählte aus dieser Zeit «...weil jeder nach freiem Willen handeln
konnte, so brauchten alle vier den Arzt. Merkwürdigerweise wurde es aber fast jedes Mal, wenn sie Arznei nahmen, schlimmer.
Die Not wurde so gross, dass ich mich wie ein Wurm vor dem
Herrn hinlegte, um ihm die Not zu klagen. Ich sagte ihm, wie ich
so gerne nach Jakobus 5 einen Ältesten kommen lassen wollte;
aber weil keiner da sei, so wolle ich im Glauben jenes kananäischen Weibes zu meinen Kranken gehen und, ohne von meiner
Hand etwas zu erwarten, ihnen diese auflegen. Der Herr segnete
es so, dass alle vier gesund wurden.»
Dorothea wollte einfach tun, was Gottes Wort sagt. Im Verlauf
der nächsten Jahre wuchs ihr Werk beträchtlich. Drei Wohnhäuser standen den Kranken zur Verfügung, die jährlich zu Hunderten nach Männedorf pilgerten und nach Heilung suchten. Arme
VCH - Forum
wie Reiche, Alte und Junge. Es wurde für sie gebetet, Wort Gottes verkündigt und die Hände wurden aufgelegt. Viele konnten
geheilt nach Hause gehen. 1856, 1861 und 1866 wurde von offizieller Seite versucht, die Tätigkeit von Dorothea und ihrem
Nachfolger Samuel Zeller zu unterbinden. Doch die Zeugnisse
der geheilten Gäste verhinderten eine Schliessung.
Noch heute sind im Ferien- und Tagungszentrum Bibelheim Männedorf Schriften im Original vorhanden. Was die Tragweite dieses Aufbruchs betrifft, ist eine Studie aus Amerika bekannt, die
aussagt, dass die Heilungsbewegung in Amerika auf Dorothea
Trudel aus Männedorf zurückzuführen sei – eine einfache, ungebildete, verkrüppelte Frau, die kindlich glaubte, was Gott verheissen hat.
Elisabeth Rutschi
Betriebsleiterin Ferien- und Tagungszentrum
Bibelheim Männedorf
CH 7265 Davos Wolfgang
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Gemeinden
Schweiz
Dazu berufen, andere zu fördern
Stefan Fuchser wird neuer Regionalleiter für die ChrischonaGemeinden in der Westschweiz. Der 49-Jährige übernimmt diese
Aufgabe von Peter Gloor, der seit Anfang 2012 Leiter der
Chrischona-­Gemeinden Schweiz ist. Er freut sich auf die neue
Aufgaben, auch wenn ihm der Abschied aus der Gemeindearbeit
in Genf nicht leicht fällt. Im Mai fängt er mit 20 Stellenprozenten
an, ab Juli übernimmt er die Aufgaben dann voll.
Seit 21 Jahren ist Stefan Fuchser
Pastor, seit 2001 in der Evangelischen Stadtmission Genf. Er
hat alle Abgründe und Gefahren
dieses Berufs durchlebt, erzählt
er. Darüber ist ihm deutlich geworden, wie wichtig es ist, richtig und gut begleitet zu werden:
«Ich glaube, dass Gott mich besonders dazu berufen hat, andere zu fördern und zu begleiten». Als Regionalleiter ist er in
seiner Region unter anderem
verantwortlich für die Personalführung und die Begleitung und
Beratung der Gemeindeleitungen. Und er wird Teil der Leitung
der
Chrischona-Gemeinden
Schweiz, in der er mit den beiden anderen Regionalleitern,
dem Leiter und dem Geschäftsführer an der strategische Führung beteiligt ist.
Stefan Fuchser studierte am
Theologischen Seminar St.
Chrischona (tsc), das er 1991
abschloss. Danach absolvierte
er ein Masterprogramm am Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW), durch das er
eine praktische Ausrüstung in
Leiterschaft und Gemeindebau
erhalten hat. An der University
of South Africa schliesslich
habe er gelernt, akademisch
korrekt zu arbeiten und evangelikale Theologie klarer zu formulieren.
Ein geistliches Abenteuer
Ein ganz «besonderes geistliches Abenteuer» waren für ihn
die Studien zur Christologie von
Carl Heinrich Rappard, von 1868
bis 1909 Direktor (damals: Inspektor) der Pilgermission, und
von Frère Roger, dem Gründer
der Taizé-Bewegung. «Mich interessierte die Spiritualität dieser Menschen, die die Welt bewegt haben», erzählt Fuchser.
Sowohl Rappard als auch Frère
Roger hätten ihren Dienst ganz
aus Christus heraus gelebt. «Ich
wollte wissen, wie konkret die
Kraft Christi sich bei ihnen manifestiert hat.» Rappard hat in
Jesus neue Kraft gefunden,
Frère Roger in Jesus seinen Mittelpunkt und Ruhepunkt. «Ich
kann sagen, dass mein geistliches Leben seither viel deutlicher christozentrisch, also auf
Christus ausgerichtet ist», resümiert Fuchser seine Arbeit.
«Schliesslich liegen doch in
Christus allein alle Schätze der
Weisheit und der Erkenntnis
verborgen.»
Interkulturelle
Gemeindearbeit
Als Pastor in Genf hat er mit
dem damaligen Regionalleiter
Peter Gloor zusammen interessante Projekte wie die «Eglise
Ouverte» (offene Gemeinde)
aufgebaut. «Der Blick für eine
offene interkulturelle Gemeindearbeit haben mich und einige
meiner Kollegen fasziniert», sagt
Fuchser. Daraus entstanden im-
mer mehr Ideen. Menschen aus
asiatischen, afrikanischen und
südamerikanischen Kulturen
suchten eine vollmächtige Predigt mit viel Kraft und klaren
Worten, die lebensverändernd
sei. Da dürfe der Pastor «deutlich und auch mit Emotionen»
sprechen.
Neues Land, altes Land
und der schöne Jura
Wer neue Ufer anstrebt, verlässt
alte. Im Sommer 2012 wird Familie Fuchser Genf verlassen. Das
fällt ihnen nicht leicht. «Denn es
heisst Abschied und Wegzug
aus einer geistlichen Familie, die
mir sehr am Herzen liegt», sagt
Stefan Fuchser. «Es heisst auch,
dass ich aus der Verantwortung
in der Genfer Allianz aussteige
und meine Mitarbeit in verschiedenen Gremien abgebe.
Ein neues Leben beginnt!» //
© dUros Medved | Dreamstime.com
Dorothea Gebauer
23
Gemeinde
Deutschland: Impulse für Leben und Glauben
Jeden Tag JÜNGER werden
Geistliche Erfrischung, Fitness im Glauben, herausfordernde Inhalte: die «Impulsetage für Leben und Glauben» gehören zu den
vielleicht bedeutsamsten Veranstaltungen des Chrischona-­
Gemeinschaftswerks in Hessen.
Günther Kress
Donnerstag, 15. März, Evangelische Stadtmission Butzbach, 19.55
Uhr. Im Gottesdienstraum des Gemeindezentrums am Schloss wird
es ruhig. Gerade noch quirrlig durcheinanderredende Menschen
nehmen ihre Plätze ein, Decken- und Bühnenstrahler tauchen
Gastgeber und Gäste in ein warmes Farbspiel. Leise Klaviertöne
perlen in die Stille: Nun danket alle Gott, mit Herzen Mund und
Händen. Countdown zu drei herausragenden Veranstaltungstagen
mit Tiefgang. Mit mitreissenden Liedern, guten Gesprächen im Foyer und Bistro, einem kompetenten Moderatoren- und Technikteam
und vielen fleissigen Helfern. Und mit einem Referenten, dem es vor
allem um die Beantwortung einer Frage geht: Wie der Glaube nicht
nur sonntags, sondern auch im Alltag Gestalt gewinnen kann.
Verbindung statt
Systempflege
«Da startet jemand mit leuch­
tenden Augen in den Glauben»,
beschreibt Gastredner Jörg Ahlbrecht aus Weimar (Lahn) den
Beginn einer Jesus-Beziehung:
«Das ist spannend. Lebendig.
Mit wunderbaren Momenten
beim Bibellesen, beim Beten, im
Gottesdienst.
Aber
dann
schleicht sich etwas ein: falsche
Entscheidungen, Enttäuschung,
Sünde. Das innere Feuer geht
verloren, Leben mit Jesus reduziert sich auf einen Minimalanspruch. Was bleibt, ist ein Glaubens-System. Manche meinen,
dies sei das Eigentliche, das wir
als Christen den Menschen zu
bringen haben. Aber Jesus hat
uns nicht in ein System, sondern
in eine Beziehung berufen. Und
die lebt von der vertrauensvollen Bindung seiner Jünger an
ihn.
Leben mit Psalm 23
Leidenschaftlich ruft Jörg Ahlbrecht seine Zuhörer dazu auf,
sich die Wirklichkeit der Gegenwart und Gnade Gottes täglich
bewusst zu machen. Und lädt
dazu ein, jeden Morgen mit
Psalm 23 zu beginnen: Der Herr
ist mein Hirte, mir wird nichts
mangeln. «Das gibt die Richtung
vor, wenn ich mir vor Augen
Inserat
Schicksalstage am
Fuße der Pyramiden
Neu
Sie nennen es den «arabischen Frühling» ...
Ist das wirklich ein «arabischer
Frühling»?
Zur koptischen Weihnacht im
Januar 2011 eröffnen Schützen
das Feuer auf die Christen. Und
in der Neujahrsnacht reißt ein
Selbstmordattentäter vor einer
Kirche 21 Menschen in den Tod.
Der Autor recherchierte vor Ort
und traf mitten im politischen
Umbruch leidgeprüfte Christen.
Aber er sah durchaus auch etliche Zeichen der Hoffnung!
Daniel Gerber
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ist entstanden in Zeiten der
Grenzerfahrung, wenn dem
Autor eigene Worte fehlten.
Dies ist die Neuauflage eines
alten «Klassikers».
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Daniel Gerber
halte, wem ich heute folgen
will», betont der Schulungsbeauftragte und Referent für Training und Ressourcen bei Willow
Creek Deutschland: «Denn Gott
kann eine Rolle spielen bei der
Frage, wie ich Auto fahre, was
ich mir in den Einkaufskorb packe, oder wie ich mit anderen
Menschen umgehe. Er weiss,
wie Leben gelingt. Und er befreit mich aus dem Zwang, für
mich selbst sorgen zu müssen,
jedem Bedürfnis hinterher zu
hecheln.»
Ohren für den
Menschenflüsterer
«Wenn wir durch das verändert
werden, wofür wir uns öffnen,
und wenn Gott die Quelle der
Verwandlung ist, dann ist es
entscheidend, ihn anzuschauen
– und nicht nur den Mann von
der Tagesschau.» Für Jörg Ahl-
brecht macht es einen Unterschied, ob Jünger Jesu gelernt
haben, sich dem Sog unserer
Kultur, dem Lärm unserer Zeit,
dem Anspruch des Habenmüssens und der schnellen Bedürfnisbefriedigung immer wieder
auch zu entziehen. Eine gute
Übung dafür sieht er in der Praxis eines gesunden Lebensrhythmus, dem Feiern der Güte
Gottes, Verzicht als Mittel innerer Unabhängigkeit, in geistlichen Freundschaften und Stillen Zeiten zum Hören auf die
leise Stimme Gottes, um Bilder,
Gedanken und Emotionen aufzunehmen, die er uns mitteilen
möchte.
Am Ende der Impulstage steht
die Entdeckung, dass es bei all
dem nicht um Addition frommer
Leistungen geht, sondern um
ein Beschenkt werden durch
Gottes Liebe. //
Impulse im Rück-Blick:
«Schöne Gemeinschaft, gute Atmosphäre, wichtiger
geistlicher Input.»
Armin Conrad, Hüttenberg
«Wir sind als Gemeinde keine Versammlung von Rechtbehaltern, sondern von Nachfolgern. Wir erfüllen kein System,
sondern wir lieben Jesus.»
Frieder Wiener, Butzbach
«Gottes Wort wirkt täglich kraftvoll… Wenn sich Menschen
aus unseren Gemeinden treffen um auf Gott zu hören, erwarte ich Auswirkungen auf die Gemeindearbeit.»
Wieland Müller, Gießen
«Das will ich einüben: Bewusst mit dem leben, was Jesus
täglich für mich tut und mir schenken will.»
Edgar Hecklinger, Gladenbach
Inserat
Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt.
Kreuzfahrten &
Reisen 2012
18. bis 31. August 2012
31. Mai bis 7. Juni 2012
Große Sommer Kreuzfahrt im Mittelmeer
Auf der „schönen blauen Donau“
zwischen Passau und Budapest
Auf biblischen Spuren bis ins Heilige Land
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HERAKLION/KRETA KANAL VON KORINTH KORINTH VENEDIG
Wort an Bord: Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Pastor Dr. Hansjörg Bräumer,
Erwin Damson
Musik an Bord: Beate Ling, Michael Schlierf, Gerhard Schnitter,
KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Leiter des Bordposaunenchors
Flusskreuzfahrt mit MS CLASSICA – exklusiv gechartert
14. bis 21. Juli 2012
Auf Flüssen und Kanälen durch Holland
und Flandern
Flusskreuzfahrt mit MS SWISS RUBY – exklusiv gechartert
Mit an Bord
bei beiden Reisen
Pfarrer Winrich &
Beate Scheffbuch
31. Juli bis 12. August 2012
Auf Wolga & Newa von Moskau
nach St. Petersburg
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MS FEDIN, in Zusammenarbeit mit dem Missionsbund LICHT IM OSTEN
Mit an Bord:
5. bis 12. Mai 2012
Johannes Lange, Waldemar
Zorn, Schirinaj Dossowa,
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Auf „Vater Rhein“ von Basel nach Amsterdam
Erleben Sie den Rhein in seiner Gesamtheit, Flusskreuzfahrt mit MS ALEMANNIA
Mit an Bord: Hans-Dieter Frauer, Journalist und Autor
2. bis 15. Oktober 2012
12. bis 19. Mai 2012
Den Sommer verlängern: Vom Mittelmeer in den Atlantik
Licht ist Dein Kleid ...! (Psalm 104,2)
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Teneriffa - Funchal/Madeira - Gibraltar - Alicante - Mahón/Menorca - Nizza
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Südliches Afrika
Gemeinden auf dem Weg zur Mehrsprachigkeit
Am 7. April 1965 schrieb Mareile Wortmann aus Südafrika an
die Pilgermission St. Chrischona und bat, einen Missionar
nach Südafrika zu entsenden,
um «tausenden von ungläubigen deutschen Einwanderern,
die von keiner Kirche erreicht
werden», das Evangelium zu
verkünden. Auf diesen Brief hin
wurden von Chrischona Missionare ins Südliche Afrika ausgesandt. Aus unscheinbaren Anfängen sind im Laufe der Jahre
sieben Stadtmissionen in Südafrika und Namibia gewachsen.
Der Auftrag Gottes gilt heute
noch – auch wenn sich die
Situa­tion geändert hat.
Junge Einwanderer in den wilden Siebzigern: Toni, in der Mitte auf dem Motorrad, wandert 1977 aus der Schweiz nach
Südafrika aus. In der Evangelischen Stadtmission in Kapstadt sucht er Anschluss unter Deutschsprachigen.
Harald Wenzel
Toni ist ein solcher Einwanderer. 1977 kam er als junger Schweizer nach Südafrika. Er suchte Anschluss unter Deutschsprachigen, kam in die Evangelische Stadtmission in Tygerberg, hörte
das Evangelium und erkannte Jesus als seinen Herrn. Seither ist
er aktives Gemeindeglied. So kamen viele in den Anfangsjahren
zur Stadtmission und fanden zum Glauben an Jesus Christus.
«Die Stadtmission ist mein Zuhause»: Johnny mit seiner Tochter Marie (10).
26
CHRISCHONA
2/2012
Heute haben wir es grösstenteils nicht mehr mit Einwanderern zu tun, sondern mit deren
Kindern und Enkelkindern. Sie
sind hier geboren und aufgewachsen. Sie haben sich kulturell und sprachlich den hiesigen Gegebenheiten angepasst.
Zu Hause sprechen sie teilweise noch Deutsch, weil es ihre
Herzenssprache ist. Ihre alltägliche Umgangssprache ist jedoch Englisch. Darin können
sie sich oft besser ausdrücken
als in Deutsch. Diese Generation ist nicht mehr so stark auf
die deutsche Sprache und das
Deutschtum fixiert. Sie heiraten oft anderssprachige Partner und sprechen zu Hause
zwei Sprachen.
Johnny ist ein englischsprachiger Südafrikaner, verheiratet
mit einer Deutschen. Ihre
Tochter Marie schicken sie auf
die Deutsche Schule. Dort erhielt sie eine Einladung zur
Kinderwoche und nahm daran
teil. So kam Johnny zur Stadtmission. Er ging gerade durch
eine Lebens- und Sinnkrise.
Durch Gespräche mit dem Pastor führte Jesus ihn zurück auf
den Weg des Glaubens, den er
einmal als junger Mann beschritten hatte. Der verlorene
Sohn kehrte nach Hause zurück. Doch in welche Gemeinde sollte er nun gehen? Für ihn
war klar, auch wegen seiner
Tochter: «The Stadtmission is
my home» (Die Stadtmission
ist mein Zuhause).
Inserat
Haus Saron
Urlaub & Erholung
Zweisamkeit
Seminare
Neue Wege in der Mehrsprachigkeit
Die Anzahl der nicht Deutsch sprechenden Gottesdienstbesucher
in den Gemeinden der ESSA nimmt unterschiedlich schnell zu;
aber alle Gemeinden sind davon betroffen. Den Verantwortlichen
der Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA)
ist klar, dass die Gemeinden darauf reagieren müssen, wenn sie
zukunftsfähig bleiben wollen. Es ist nötig, sprachlich flexibel zu
sein, damit Menschen wie Johnny in den deutschen Gottesdiensten das Evangelium nicht nur hören, sondern auch verstehen
können. Aus diesem Grund haben die Pastoren im Oktober 2011
an die Synode den Antrag gestellt, den Gemeinden Freiraum zu
geben, neue Wege in eine bewusst gelebte Mehrsprachigkeit zu
gehen.
Ganz auf beispielsweise die englische Sprache umzustellen, wäre
momentan keine gute Lösung. Diesen Dienst nehmen andere
Kirchen wahr. Der Auftrag Gottes für die ESSA, unter Deutschsprachigen zu missionieren, ist noch nicht erfüllt. Noch ist die
Glaubensprache der überwiegenden Mehrzahl der Mitglieder
Deutsch. Ein 86-jähriges Gemeindemitglied beteuert: «Wenn
Englisch gesprochen wird, habe ich das Gefühl, nicht alles mitzubekommen und das verunsichert mich. Aber egal wie der Weg
nach vorne aussieht, ich gehe ihn mit.» Hier braucht es viel Liebe
und Geduld, aber auch Mut und Entschlossenheit.
Wie reagieren die Gemeinden auf die Zweisprachigkeit?
In Tygerberg in Südafrika, mit zehn Prozent gemischtsprachigen
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Gemeinden
Männertag in der Schweiz
Jeder Mensch verdient Gottes Würde
© Rolf Frey
300 Chrischona-Männer suchten am 21. Januar in der «Arche
Winterthur» nach Freiheit und Würde. «Gerechtigkeit leben ist
nicht nur Männersache!», motivierte ein Referent. Interviews,
Musik und konkrete Angebote würdigten das Thema. Die gegenseitige Fusswaschung wurde nicht als «unter der Würde empfunden».
Von Mann zu Mann: Markus Mosimann (rechts) im Gespräch mit den Referenten Martin
Bühlmann (Mitte) und Christian Haslebacher.
Rolf Frey
Markus Mosimann, Pastor der
Chrischona-Gemeinde Arbon
und Organisator des Männertages, erzählte zu Beginn von
Leuten, die in Innsbruck mit
«Gratis-Umarmung»-Schildern
auf Passanten zugingen. Aus
sicherer Entfernung beobachtete er, wie Menschen nach einer
Umarmung mit einem Strahlen
im Gesicht weitergingen. «Wie
wenig es doch braucht, um
Würde zu verbreiten!», meinte
er.
Leben unter der Würde?
«Die menschliche Würde ist
nicht von Leistung oder Geld
abhängig, sondern basiert auf
der Begegnung mit dem lebendigen Gott», erklärte Christian
Haslebacher, Regionalleiter Ost
der
Chrischona-Gemeinden
Schweiz, in seinem Referat. Das
Tragische an Dingen wie Pornographiesucht bei Christen liege
darin, nicht der Würde Gottes
entsprechend zu leben, sich
dessen nicht bewusst zu sein.
Wie beim «verlorenen Sohn» in
der Bibel sei es aber jederzeit
möglich, wieder mit Würde gekleidet zu werden. In einer Gebetszeit, im Segnen, bei der
Fusswaschung und im Feiern
des Abendmahls konnten die
Männer dies erfahren.
«Fehlgeleitete Sexualität und
Süchte haben mit Identitätsproblemen zu tun und stellen deshalb nur die Fassade tieferliegender Nöte dar.» Das sagte
Rolf Rietmann, als Kind Missbrauchsopfer und heutiger Leiter von «Wüstenstrom Schweiz»,
im Interview. Auch Urs Jutz,
fünffacher Familienvater und
Anbieter von Motorradtouren in
Kirgistan und Zentralasien, «outete» sich in seiner Präsentation
als «früherer Junkie».
«Seid Männer der Gerechtigkeit!»
Martin Bühlmann, Leiter der Vineyard-Bewegung in Deutschland, Österreich und der
Schweiz, wies in seinem Referat
auf die Freiheit als Zeichen von
Gottes Würde hin. Diese wirke
sich auf unseren Lebensstil als
Christen aus, zeige sich am bedingungslosen
Dienst
am
(schwächeren) Mitmenschen
oder im Umgang mit Ausländern. Im Aufbau von VineyardDiensten in Berlin erlebte er
selbst, wie schwer es war, «ne-
ben einem bestialisch stinkenden Obdachlosen» in der UBahn nicht wie alle andern die
Flucht zu ergreifen. Er rief dazu
auf, Bequemlichkeit oder Zwänge über Bord zu werfen. «Lebt
Jesus-mässig! Das ist Evangelium!» //
Info
Im Internet unter
www.chrischona.ch
>Bereiche >Männertag
kann man(n) sich die Referate von Christian Haslebacher
und Martin Buehlmann als
MP3-Datei herunterladen.
29
Gemeinde
Männertag in Hessen
Ansteckend leben
Christus durch seinen Geist in
uns wohnt, können wir sichtbar
Flagge zeigen.
Die Frage ist, ob wir tatsächlich mit der Gegenwart Gottes
rechnen. Die Botschaft des Tages war ein leidenschaftlicher
Aufruf, sich der Identität als
Christ bewusst zu werden – und
dann daraus zu leben. Seminare
vertieften das Thema und nahmen es in Bezug auf den Alltag
der Männer in Vereinen, in der
Politik oder in der Familie unter
die Lupe. //
«Flagge zeigen» – unter dem markanten und vielleicht für den ein
oder anderen provokanten Thema stand der Männertag der
Chrischona-Gemeinden in Hessen am 26. Februar. Referent Thomas Penzel stellte folgende Frage ins Zentrum: Wie können wir
Christsein sichtbar leben und Position beziehen? Eine Frage
nicht nur für die rund 300 Männer in der Festhalle in LindenLeihgestern.
Martin Grebe
«Eigentlich weiss jeder, dass er mehr tun sollte», betonte Thomas
Penzel. Die Referate waren aber keine Appelle mit dem mahnenden
Zeigefinger. Stattdessen forderte Penzel die Männer auf, sich den
Grundlagen des Glaubens bewusst zu werden: Das Evangelium ist
einseitig, weil Gott alles tut. Das
Fundament, auf das wir bauen,
ist die Gnade, die uns geschenkt
ist. Wenn dieses Fundament
falsch gelegt ist, wird darauf
auch nichts wachsen – auch
nicht bei evangelistischen Bemühungen.
Eindrücklich stellten die beiden Predigten den Zuhörern vor
Augen, was uns in Christus alles
geschenkt ist. Im Bewusstsein,
dass wir in Christus gerecht
gesprochen sind, und dass
Referent Thomas Penzel
Männertag in Rheinhessen
Ein «erfolgreicher» Männertag
Sören Sommer
Rund 80 Männer der rheinhessischen Chrischona-Gemeinden
trafen sich am 4. Februar zum
Männertag in Worms. Das Thema typisch männlich: «erfolgreich!?». Referent war Michael
Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und Vorsitzender der Evangelischen
30
CHRISCHONA
2/2012
Allianz Deutschland. Er ging den
Fragen nach, was Erfolg bedeute und warum er insbesondere
Männern so wichtig ist – und ob
erfolgreich sein und reich werden zusammengehören. Er
suchte das Gespräch mit dem
Publikum.
Mit dem ersten Referat überraschte Michael Diener manche
Männer: Es hatte keine «christlichen» Inhalte. So wollte er mögliche nichtchristliche Gäste an
das Thema heranführen. Am
Nachmittag dann beleuchtete er
die Fragen nach Erfolg und
Reichtum von biblischer Seite.
Das kam bei den Männern gut
an. Fazit: Ein «erfolgreicher»
Männertag. //
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nicht so weit reisen oder die Auslandferien auf später verschieben wollen, dann haben wir für Sie
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nennen sich die vier Ferienwochen im Sommer und Herbst. Ein Bibellesebund-Ferienteam bietet attraktive Programmelemente
für verschiedene Altersstufen an. Wann immer Lust und Laune vorhanden ist, nutzen
Sie die Angebote oder unternehmen etwas
auf eigene Faust! Nicht einkaufen, nicht
kochen, nicht putzen! Das übernehmen wir,
denn auch Eltern sollen die Ferien geniessen
können. Zu den feinen Mahlzeiten gibt’s Trinkwasser umsonst.
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ist nach wie vor eines der attraktivsten Feriendomizile in der Schweiz. Mit seinen Seen,
Tälern, malerischen Dörfern und dem mediterranen Ambiente vermittelt die Gegend pure
Feriengefühle.
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freier Sicht auf Ascona und den Lago Maggiore.
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mit Kleinkindern steht eine stets zugängliche Babyküche zur Verfügung. Sollte es in der Sonnenstube der Schweiz doch mal regnen laden Aufenthaltsräume, Spielzimmer, Fernsehraum und
eine Bibliothek zum Verweilen ein.
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Gemeinden
Jugend – Deutschland
ECJA-Camp 2012:
Vorsicht, die Hessen kommen
«Was die Stuttgarter können, das können wir schon längst»,
sagen sich die Macher des ECJA-Camps, das vom 17.-20. Mai im
Freizeitdorf Flensunger Hof in Mücke in Hessen steigt. Es ist das
21. Camp des Jugendverbands des Chrischona-Gemeinschaftswerks Deutschland. Das Motto ist naheliegend: «Mücke21» – in
Anlehnung an «Stuttgart21».
«Ich sag da nur: Vorsicht, die Hesse komme», sagt Hauptjugendreferent Christhard Bidlingmaier. «Nur, wir machen es gleich richtig.»
Aber keine Sorge, sie legen den Bahnhof von Mücke nicht unter die
Erde. Aber die Frage, die sich die Jugendlichen beim Camp stellen,
ist: Für was stehen wir als Christen? Wie werden wir wahrgenommen? Was erleben Nicht-Christen bei uns Christen? Wissen wir
alles besser? Haben wir keine Meinung? Schwimmen wir mit dem
Strom? Oder sind wir immer nur «gegen» etwas? Impulse dazu zum
Mit- und Nachdenken liefert Referent Frank Lederer.
Ausserdem darf man sich auf das Zelt, den Fun-Park, auf persönliche «Zeugnisse», «crazy Action», «Chill Area», Kleinkunst, Seminare, Sport, Match, Gemeinschaft, Steaks und vieles mehr freuen. //
Internet: www.ecja.de
Bei Anmeldung bis zum 29. April gibt’s einen Frühbucherrabatt.
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Jugend – Schweiz
CREA! Meeting 2012: Für den König
«For King & Country, für König und Vaterland» – das war der
Schlachtruf der englischen Ritter, die für ihren König in den
Kampf zogen. Und so lautet das Motto des Jugendmeeting
«CREA!» vom 15.-17. Juni auf St. Chrischona. Dort geht es darum,
Gottes königliche Kultur zu entdecken. Das hat weniger mit Blut
und Gemetzel zu tun, sondern viel mehr mit Liebe, Barmherzigkeit, Vergebung und Leidenschaft.
«Gottes Herzschlag soll zu unserem Lebensstil werden», sagt Organisator Peter Bruderer, Jugendpastor aus Frauenfeld. Es werden
wieder um die 2000 Jugendliche erwartet. Sie können sich neben
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Plenar-Veranstaltungen mit Inputs,
kreativen Überraschungen und Worship in über 20
Seminaren und Workshops mit vielen Themen auseinandersetzen.
Musik spielt beim «CREA!» eine grosse Rolle: Internationale TopBands gibt’s auf der grossen Aussenbühne und Neuentdeckungen
in der Musicbar. Dabei sind unter anderem die «Parachute Band»
aus Neuseeland, «Jimmy Needham» aus den USA und «DJ FreeG»
aus der Schweiz.
«Crea ist aber mehr als nur Programm», betont Peter Bruderer. Bei
einem Missionseinsatz in Basel können die Jugendlichen Flagge
zeigen. //
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36
CHRISCHONA
2/2012
Das ist schon etwas
Besonderes
Renate Metzger
In Münzenberg-Gambach, einer kleinen Chrischona-Gemeinde
mit 58 Mitgliedern in der fruchtbaren Wetterau nördlich von Frankfurt, gab es innerhalb von drei Wochen dreimal Nachwuchs. Drei
Jungs: Manoah Elias Schwantge, Samuel Reuhl und Levi Mohr.
Und das nicht genug, bereits im November wurde Lilly Noelle
Andres geboren. Wir danken Gott, dass alle gesund das Licht der
Welt erblickten und es den Müttern mit Kindern gut geht.
Viermal Nachwuchs in der Gemeinde – da freuen sich nicht nur die
glücklichen Eltern. Die Gemeinde ist begeistert und hofft, dass
sich der Babyboom fortsetzt. Und die Kindergruppen «Rasselbande» und «Die kleinen Strolche» warten schon sehnsüchtig auf die
Verstärkung. //
Geburten
CH-Beringen:
21. Dez.: Luca Zurbrügg
CH-Brunnen:
16. Feb.: Anna Hauser
CH-Freienstein-TeufenRorbas:
22. Jan.: Valeria Campagiorni
CH-Grüningen:
11. Jan.: Jannik Timo Ryffel
CH-Liestal
27. Jan.: Jannik Ramseier
D-Münzenberg-Gambach:
18. Nov.: Lilly Noelle Andres
6. Feb.: Manoah Elias
Schwantge
13. Feb.: Samuel Reuhl
16. Feb.: Levi Mohr
CH-Reinach AG:
18. Nov: Noelia Kislig
25. Nov: Tobias Mosimann
13. Dez.: Leony Alina
Mosimann
CH-Romanshorn:
6. Jan.: Micha Tanner
22. Jan.: Aaron Samuel
Wawrik
CH-Schaffhausen:
29. Dez.: Aaron Wermelinger
CH-Schleitheim:
24. Feb: Yann Maximilian
Gasser
D-Sontheim:
15. Jan.: Naomi Mattes
27. Jan.: David Werner
Gemeinde
Menschen in unseren Gemeinden
18. Geburtstag
CH-Bauma:
2. Juni: Tatiana Napolitano
2. Juni: Raphael Heimgartner
CH-Felben-Pfyn:
29. April: Edith Schweingruber
30. April: Julia Rosenkranz
D-Friedberg:
2. Mai: Alison Frenschkowski
14. Mai: Yannic Koch
CH-Muttenz:
17. April: Joel Altwegg
CH-Schaffhausen:
9. April: Jonas Bill
27. Mai: Andrea Stamm
CH-Stammheim:
9. Juni: Tirza Wick
CH-Schlieren:
6. Juni: Evelyn Wettstein
CH-Schöftland-Rued:
11. Mai: Stefan Goldenberger
CH-Weinfelden:
9. April: Fabienne Baumann
CH-Winterthur:
22. April: Joana Chaclan
80. Geburtstag
CH-Amriswil:
8. Juni: Lydia Blaser
CH-Bauma:
21. Mai: Marianne Keller
CH-Hallau:
14. April: Heinz Külling
D-Ottweiler:
18. Mai: Heinrich Wolf
CH-Grüningen:
21. April: Erika Strahm
CH-Muttenz:
14. Mai: Meta Diem
CH-Schaffhausen:
28. Mai: Waltraud Weibel
CH-Weinfelden:
12. April: Gottfried Vogel
CH-Winterthur:
6. Juni: Kurt Huber
CH-Hallau:
Korrektur: Paul Leu ist am
12. Februar 80 Jahre geworden, im letzten ChrischonaPanorama ist er versehentlich
zu den 90-Jährigen gerutscht.
90. Geburtstag
CH-Felben-Pfyn:
1. Mai: Berty Stamm
CH-Kirchleerau-Reitnau:
10. März: Gotthilf Häuselmann
D-Pohlheim/Dorf-Güll:
1. Juni: Mariechen Beier
CH-Stammheim:
26. Mai: Eugen Schmid
CH-Zürich:
2. Mai: Edith Steiner
Hochzeiten
CH-Felben-Pfyn:
3. März: Eliane Rechberger
und Randy Erickson
9. Juni: Corina Bolli und
Erich Böhi
CH-Lenzburg:
31. März: Deborah Tadres
und David Garaventa
21. April: Manuela Siegrist
und Thomas Fischer
CH-Liestal:
12. Mai: Claudia Ziegler und
David Sturzenegger
CH-Muttenz:
30. Juni: Stefan Winkler und
Patricia Dipner
CH-Reinach AG:
14. April: Barbara Mosimann
und Simon Haueter
2. Juni: Cornelia Meier und
Daniel Hunziker
CH-Grüningen:
14. April: Silvio und Beatrice
Koller-Staub
12. Mai: Cornelius und Silvia
Manz-Morf
CH-Schlieren:
12. Mai: Manuel Filippi und
Jasmine Bauert
CH-Zürich:
3. März: Deborah Zündorf
und Dominik von Wartburg
Inserat
Zu Geburt, Geburtstag
und Hochzeit gratulieren
wir recht herzlich mit
Habakuk 3,18:
«Aber ich will mich
freuen des Herrn
und fröhlich sein in
Gott, meinem Heil.»
Todesfälle
19. Dez. 2011: Heinz Krämer
(84), D-Springe, tsc-Absolvent von 1971
20. Jan.: Hildgard Heling (84),
D-Hamburg, tsc-Absolventin
von 1952
23. März: Jakob Grossenbacher (81), CH-Männedorf,
tsc-Absolvent von 1955
Mi
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Interes i 2012
9. - 10.
Jun
Entwurf
Adressänderungen
Adressänderungen betreffen
Absolventen des Theo­logischen
Seminars St. Chri­
schona und
Mitarbeiter der Pilgermission.
Wir sind dankbar, wenn Sie uns
Adress- und Mail-Änderungen
mitteilen.
Bitte senden Sie diese an:
pmc_admin@chrischona.ch
Mehr Infos und
Anmeldung unter:
www.omf.ch
für Ihr Inserat im C
Überseeische Missions-Gemeinschaft
043 244 75 60; ch@omfmail.com
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Inserat
www.vereinigungproisrael.ch
CH-Stammheim:
25. Jan.: Thalita Jäggi
CH-Weinfelden:
12. Sept.: Elia Herzog
17. Jan.: Anna Madörin
23. Jan.: Noah Madörin
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Pilgermission
Pilgermission
St. Chrischona
Die Pilgermission St. Chrischona ist ein internationaler
christlicher Verband mit Sitz in Bettingen bei Basel.
Zum Verband gehören das Chrischona-Gemeinschaftswerk Deutschland (CGW) inklusive den Evangelischen
Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA), der Literaturarbeit Brunnen Giessen / ALPHA Buchhandlung,
dem Logistikzentrum ChrisMedia und der Chrischona
Service-Gesellschaft, die Chrischona Gemeinden
Schweiz, der französische Gemeindeverband VisionFrance, die Arbeitsgemeinschaft für das messianische
Zeugnis an Israel (amzi), die Schwesternschaft des Diakonissen Mutterhauses St. Chrischona (DMH) und die
Literaturarbeit Brunnen Basel / Bibelpanorama. Die
rund 200 Chrischona Gemeinden evangelisch-landeskirchlicher und freikirchlicher Prägung werden derzeit
von etwa 20’000 Menschen besucht.
Kernauftrag der Pilgermission St. Chrischona ist die
Bildungsarbeit am Theologischen Seminar. Derzeit sind
auf Chrischona über 120 Studierende eingeschrieben.
Sie studieren Theologie oder Gemeindepädagogik oder besuchen den Jahreskurs. Die Bachelor-Abschlüsse sind von der Middlesex University in
London (GB) akkreditiert. Unsere Absolventen arbeiten
in den unterschiedlichsten kirchlichen und freikirchlichen Werken und in der weltweiten Mission.
Neben dem Theologischen Seminar St. Chrischona
(tsc) zieht das Konferenzzentrum jährlich rund zehntausend Gäste zu Seminaren, Konferenzen oder Tagungen an. Zusammen mit vielen weiteren Besuchern
lassen sie sich auf dem höchsten Punkt des Kantons
Basel-Stadt durch die Ruhe und Aussicht inspirieren.
Adressen
Herausgeber
Pilgermission St. Chrischona
Chrischonarain 200
CH-4126 Bettingen
Tel. +41 (0)61 64 64 111
Fax +41 (0)61 64 64 277
E-Mail: info@chrischona.ch
Homepage: www.chrischona.org
Theologisches Seminar St. Chrischona
Chrischonarain 200
CH-4126 Bettingen
Tel. +41 (0)61 64 64 426
E-Mail: tsc@chrischona.ch
Homepage: http://tsc.chrischona.ch
Schweiz
Geschäftsstelle Chrischona-Gemeinden Schweiz
Hauentalstrasse 138, Postfach 3,
CH-8200 Schaffhausen
Tel. +41 (0)52 630 20 70
Fax +41 (0)52 630 20 79
E-Mail: gemeinden.ch@chrischona.ch
Homepage: www.chrischona.ch
Deutschland, Luxemburg, Südafrika, Namibia
Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V.
Gottlieb-Daimler-Strasse 22
D-35390 Giessen
Tel. +49 (0)641 60 59 200
Fax +49 (0)641 60 59 210
E-Mail: chrischona.giessen@chrischona.org
Homepage: www.chrischona.de
Homepage: www.chrischona.co.za
Frankreich
Vision-France
Une Union d’Églises Protestantes Évangéliques
6-8, rue Maire Teutsch
F-67160 Wissembourg
Tel. +33 (0)3 88 94 02 61
E-Mail: vision.france@gmx.fr
Homepage: www.vision-france.net
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sagt Horst Schaffenberger im Interview ab Seite 10
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