Einzelkornsämaschine KVERNELAND

Transcription

Einzelkornsämaschine KVERNELAND
Prüfbericht 4875
Einzelkornsämaschine
KVERNELAND-ACCORD
Monopill SE 12r VH
12reihig, für Rübenaussaat
Hersteller und Anmelder
Kverneland Soest GmbH
Coesterweg 42
D-59494 Soest
Telefon 0 29 21 / 9 74-0
Telefax 0 29 21 / 7 73 46
Prüfmerkmal
Prüfergebnis
Eignung
zur Aussaat von handelsüblichem Rübensaatgut
in ein konventionell vorbereitetes Saatbett
Prüfstandsergebnisse
Ablagegenauigkeit der Körner
Doppel- und Fehlstellenanteile
Kornbeschädigungen
Feldergebnisse
Kornablage im Boden
Feldaufgang
Standgenauigkeit der Pflanzen
Hangeinsatzgrenzen
Fallinie
Schichtlinie
Fahrgeschwindigkeit
Erforderlicher Schlepper
Leistungsklasse
Betriebssicherheit
Haltbarkeit
Während der Prüfung
2
E
RKAN
Bewertung
gut
sehr niedrig/niedrig
sehr gering
+
++/+
++
gut
sehr gut
sehr gut
+
++
++
20 %
15 % (mit Hangscheibe)
bis 8 km/h
+
ab 60 kW (82 PS)
gut
+
keine Schäden; kein nennenswerter Verschleiß
(Aussaatfläche versuchsbedingt 176 ha)
Handhabung
Sämonitor
einfache Bedienung, gut lesbares Display
Saatgutbehälter
befüllen
einfach
entleeren
einfach
Einstellungen
Sollabstand, Säaggregateantrieb, sehr einfach am Sämonitor einstellbar
Kornüberwachung, Fahrgassenbetrieb
Ablagetiefe
einfach einzustellen
Klutenräumer
einfach hoch- und herunterzustellen
verhältnismäßig einfach einzustellen, Werkzeug
erforderlich
Vertikalschwenkrahmen, Spur- hydraulisch leicht umzustellen, zur Einstellung
anreißer
der Spuranreißer Schlüssel erforderlich
Hoch- und Herunterstellen von mit vertretbarem Kraftaufwand möglich
Säaggregaten
Umstellen Transport/Arbeit
einfach und schnell
An- und Abbau Dreipunktgerät
mit Schnellkuppler erleichtert
Umrüsten
Umstellen Transport/Arbeit
5 Minuten
Klutenräumer hoch- bzw. herunterstellen
15 Minuten
Klutenräumertiefgang einstellen 15 Minuten
N
Einzelkornsämaschine KVERNELAND ACCORD Monopill SE 12r VH,
12reihig für Rübenaussaat
Kverneland Soest GmbH, Coesterweg 42, D-59494 Soest
AN
Beurteilung - kurzgefaßt
T
20 00
+
+
+
++
+
+
+/
+
+
+
Prüfmerkmal
Prüfergebnis
Bewertung
Wartung
Wartungsaufwand
gering (32 Schmiernippel, wöchentlich)
+
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste
übersichtlich und ausführlich
+
Arbeitssicherheit
begutachtet durch DPLF
Verkehrssicherheit
gegeben, wenn die Vorschriften der StVZO und der
Betriebsanleitung eingehalten werden
Bewertungsbereich: ++ / + / / – / – – ( = Standard)
Kurzbeschreibung
Einzelkornsämaschine für Dreipunktanbau
(Kategorie 2) mit Normalsaat-Ausrüstung:
Zur Rübenaussaat (siehe Titelbild und
Systemskizze) in ein konventionell vorbereitetes Saatbett;
dreiteilige Werkzeugschiene aus Profilstahl,
miteinander mit einem Vertikalschwenkrahmen verbunden, insgesamt 6,05 m breit,
Seitenteile bei der Arbeit starr, zum Transport hydraulisch hochschwenkbar;
vor der Werkzeugschiene angeordnet zwei
luftbereifte Stützräder (26 x 12.00-12, 4 PR),
beide zugleich Wegimpulsgeber für den
Sämonitor;
12 Säaggregate mit je einem Parallelogramm im Abstand von 45 cm (geprüft)
bzw. 50 cm an der Werkzeugschiene befestigt, 5,4 m bzw. 6,0 m Arbeitsbreite,
jeweils durch eine Vorlaufrolle geführt
(Stützradführung);
mechanisch arbeitende Säeinrichtung,
innenbefüllte Zellenscheibe mit 4 Zellen für
pilliertes Rübensaatgut;
zur Saatablage und -einbettung Klutenräumer, Vorlaufrolle, Säschar, Zwischenandruckrolle, zwei Bügel-Zustreicher, konische Druckrolle mit Monoflex-Reifen.
Systemskizze - Säaggregat der KVERNELANDACCORD Monopill SE 12r VH
1) Vorlaufrolle
2) Parallelogrammaufhängung
3) Säschar
4) Reihenrechner
5) Elektr. Antriebsmotor
6) Saatgutbehälter
7) Zwischenandruckrolle
8) Zustreicher
9) Kon. Druckrolle mit
Monoflex-Reifen
4875
(Beschreibung und
Technische Daten
siehe Seite 9)
3
Prüfergebnisse
Eignung
Die mechanisch arbeitende zwölfreihige Einzelkornsämaschine KVERNELAND-ACCORD
Monopill SE 12r VH eignet sich zur Aussaat
von handelsüblichem pilliertem Rübensaatgut
in ein konventionell vorbereitetes Saatbett.
Bei der Aussaat in ein Mulch-Saatbett wurde
die Maschine nicht geprüft.
Prüfstandsergebnisse
Der Vergleich von Säaggregat zu Säaggregat
in der Ebene über die Längsverteilung der
Körner ergab keine wesentlichen Unterschiede in der Ablagegenauigkeit.
Die bei allen weiteren Versuchen mit einem
ausgewählten Säaggregat in der Ebene ermittelte Längsverteilung der Körner (Ablagegenauigkeit) und die Kornstellenverteilung
(Doppel- und Fehlstellenanteile) sind aus
der Übersicht 1 zu entnehmen.
Weitere ausführliche Ergebnisse über einzelne
Versuche sind der Tabelle 1 und dem Bild 1
zu entnehmen.
Aus Tabelle 1 geht hervor, dass sich bei den
zwei verschiedenen Saatgutpartien die Ablagegenauigkeit der Körner mit steigender
Fahrgeschwindigkeit zwischen etwa 5 und 8
km/h nicht verschlechterte. Bei der Kornstellenverteilung lagen die Doppel- und Fehlstellenanteile in einem günstigen Bereich.
Das Bild 1 bestätigt anhand der Kurvendarstellungen über die Verteilung der Kornabstände diese Tendenz an einem Beispiel mit einer
Saatgutpartie und zwei Fahrgeschwindigkeiten.
Bei Maschinenneigungen längs und quer
zur Särichtung bis etwa 20 % ergaben sich
bei der Kornstellenverteilung hinsichtlich
Doppel- und Fehlstellen nur geringe
Unterschiede gegenüber den in der Ebene
erzielten Ergebnissen.
Die Kornbeschädigungen durch die
Maschine waren sehr gering. Sie lagen im
Durchschnitt bei etwa 0,3 Gewichtsprozent.
Es genügt ein geringer Saatgutrest in den
Saatgutbehältern (etwa 20 g Rübenpillen),
um eine normale Belegung der Zellen
sicherzustellen.
Feldergebnisse
Die Kornablage im Boden war gut. Die
Ablagetiefe kann lediglich in 0,5 cm-Schritten
verändert werden; Zwischenwerte können
jedoch über den Oberlenker eingestellt werden. Die Tiefenhaltung der Säschare war
gleichmäßig. Sie kann in Fahrtrichtung durch
ein unebenes Saatbett, vor allem Querrinnen,
beeinträchtigt werden. Quer zur Fahrtrichtung
erfordert die 6,05 m breite, starre Werkzeugschiene eine weitgehend ebene Bodenoberfläche.
Die Vor- und Nachlaufwerkzeuge arbeiteten
im allgemeinen gut. Die an der starren Werkzeugschiene angebauten ParallelogrammKlutenräumer sind stufenlos einstellbar, arbeiten aber bei Bodenunebenheiten mit unterschiedlichem Tiefgang. Mit der Zwischenandruckrolle war ein guter Korn-/Bodenkontakt
möglich. Die danach folgenden Zustreicher
ermöglichten eine Bedeckung mit krümeligem
Boden, deren Schichtdicke jedoch je nach
Saatbettqualität nicht immer gleichmäßig war.
Die konische Druckrolle mit Monoflex-Reifen
Übersicht 1 Ablagegenauigkeit der Körner und Kornstellenverteilung (Durchschnittswerte)1)
Ablagegenauigkeit der Körner
Standardabweichung2)
Kornstellenverteilung
Doppelstellenanteile3)
Fehlstellenanteile3)
gut (10 mm)
sehr niedrig (0,4 %)
niedrig (1,4 %)
1) Bewertungsmaßstäbe, die von Fruchtart zu Fruchtart unterschiedlich sein können, enthält der Prüfrahmen
“Einzelkornsämaschinen”.
4
2) Statistische Kennzahl für die Streuung um den durchschnittlichen gemessenen Istabstand.
3) Doppelstelle = Abstand unter halbem Istabstand, Fehlstelle = Abstand über anderthalbfachem Istabstand.
Bild 1: Verteilung der Kornabstände auf dem Prüfstand
bei Zuckerrüben (Tatjana),
mittlerer Istabstand 191 mm
(Beispiel)
4875
drückt den Boden seitlich der Saatrille an.
Am Hang kann die Maschine in Fallinie bis
zu Neigungen von etwa 20 % eingesetzt werden, während in Schichtlinie die Einsatzgrenze bei eingesetzter Hangstabilisierungsscheibe
bei etwa 15 % Neigung liegt. In Schichtlinie
kann sich auch unterhalb dieser Neigung die
Arbeitsqualität gegenüber der Ebene verschlechtern; maßgebend sind die Einsatzbedingungen und die Spurtreue der verwendeten Schlepper.
Der bei den Versuchen ermittelte Feldaufgang
im Frühjahr 1999 unter den herrschenden,
überwiegend günstigen Bedingungen und die
Längsverteilung der Pflanzen (Standgenauigkeit) sind aus der Übersicht 2 zu entnehmen.
Weitere ausführliche Ergebnisse über einzelne
Versuche sind der Tabelle 2 sowie dem Bild 2
zu entnehmen.
Aus Tabelle 2 geht hervor, dass sich bei mehreren Saatgutpartien der Feldaufgang (wovon
direkt die Pflanzenstellenverteilung abhängt)
im allgemeinen mit steigender Fahrgeschwindigkeit zwischen etwa 5 und 8 km/h gleich
geblieben ist. Auch die Standgenauigkeit der
Pflanzen verschlechterte sich nicht.
Das Bild 2 bestätigt anhand der Kurvendarstellungen über die Verteilung der Pflanzenabstände diese Tendenzen an einem Beispiel mit
einer Saatgutpartie und zwei Fahrgeschwindigkeiten.
In den Einsatzbetrieben waren sowohl
Feldaufgang als auch Standgenauigkeit der
Pflanzen ähnlich.
Sollabstände
Die beim serienmäßigen Lieferumfang am
Sämonitor einstellbaren Sollabstände mit der
Zellenscheibe mit 4 Zellen genügen den heutigen Anforderungen. Die sehr enge Stufung,
die Möglichkeit des Verstellens des gewählten
Sollabstandes während der Arbeit in 0,1 cmSchritten (oder größere in cm) und das einfache Einstellen des Sollabstandes sowie das
automatische Abschalten des Antriebes bei
einzelnen Säaggregaten bei Fahrgassenbetrieb
sind hervorzuheben. Außerdem kann der
Sollabstand einzelner Reihen, z.B. für die
neben einer Fahrgasse, kleiner eingestellt werden, um die Bestandesdichte zu erhöhen.
Die ermittelten Istabstände (bei der Wegimpulsgebung durch die Stützräder in der
Schlepperspur) stimmen mit den eingegebenen Werten gut überein. Für Sonderfälle
ist eine Kalibrierung der Wegimpulse gegeben.
Reihenweiten
Die Reihenweite der Säaggregate kann in den
Grenzen, die durch die Verkabelung für den
Stromanschluß der Elektromotoren vorgege-
5
Übersicht 2 Feldaufgang und Standgenauigkeit der Pflanzen (Durchschnittswerte)1)
Feldaufgang2)
Konventionelle Saat
sehr gut (88 %)
Standgenauigkeit der Pflanzen
Standardabweichung3)
sehr gut (20 mm)
1) Bewertungsmaßstäbe, die von Fruchtart zu Fruchtart unterschiedlich sein können, enthält der Prüfrahmen
“Einzelkornsämaschinen”.
2) Gesamtzahl der Pflanzenabstände minus Doppelstellen (unter 0,5fachem Istabstand) geteilt durch die
Gesamtzahl der theoretisch möglichen Istabstände mal Hundert.
3) Statistische Kennzahl für die Streuung um den durchschnittlichen gemessenen Istabstand.
ben ist, stufenlos verändert werden und
genügt den Anforderungen (siehe Abschnitt
"Beschreibung und Technische Daten").
6
Saatgutbehälter
Das Fassungsvermögen eines Saatgutbehälters
von 10,5 l entspricht etwa 1,7 Einheiten
Rübenpillen. Durch die Kornüberwachung für
alle Säaggregate gibt der Sämonitor bei leerem Behälter ein optisches und akustisches
Alarmzeichen.
nannte Nullablage). Die Fahrgeschwindigkeit
kann bis 8 km/h betragen, sollte aber konstruktionsbedingt nicht unter 4 km/h liegen.
Mit steigender Fahrgeschwindigkeit verschlechterte sich weder die Ablagegenauigkeit
der Körner bei den Prüfstandsversuchen noch
die Standgenauigkeit der Pflanzen bei den
Feldversuchen (siehe Tabellen 1 und 2 sowie
Bilder 1 und 2).
Die Flächenleistung bei dieser Fahrgeschwindigkeit ist aus der Übersicht 3 zu entnehmen.
Fahrgeschwindigkeit und Flächenleistung
Die mögliche Fahrgeschwindigkeit richtet sich
vor allem nach dem Feldzustand und dem
Sollabstand (bei der Säscheibe A4 und einem
Sollabstand von 20 cm ergibt sich die soge-
Erforderlicher Schlepper
Für den Einsatz der 12reihigen Maschine
sind Schlepper ab der 60 kW (82 PS)-Klasse
mit Frontballast nötig. Es ist zu beachten,
dass die zulässigen Lastwerte und die
Bild 2: Verteilung der
Pflanzenabstände auf dem
Feld bei Zuckerrüben (Rhist),
mittlerer Istabstand 186 mm
(Beispiel)
Mindestvorderachslast eingehalten werden
(siehe Abschnitt "Verkehrssicherheit").
Für das Ein- und Ausschwenken der Seitenteile der Maschine muß der Schlepper mit
einem doppeltwirkenden und für die
Betätigung der Spuranreißer mit einem einfachwirkenden Hydraulikanschluß ausgerüstet sein. Außerdem benötigt der Sämonitor
einen direkten Schlepperbatterieanschluß
mit dreipoliger Dauerstromsteckdose (DIN
9680) und 25 A-Absicherung.
Der Zugkraftbedarf ist verhältnismäßig niedrig.
Der Hubkraftbedarf zum Anheben der mit
60 kg Saatgut gefüllten zwölfreihigen
Maschine (Gesamtgewicht 1510 kg) bis zu
einem Überhangwinkel von 15 Grad beträgt
etwa 2800 daN (an den Kupplungspunkten
der unteren Lenker bei einem Dreipunktanbau [Kategorie 2] in Anlehnung an DIN ISO
730 -1); dabei ergibt sich eine Bodenfreiheit
von 557 mm.
Bei Abweichungen der zugrunde gelegten
Abmessungen aus dieser Norm können sich
andere Werte ergeben.
Der Schwerpunkt der Maschine liegt etwa
816 mm hinter den Kupplungspunkten der
unteren Lenker. Durch die angebaute
Maschine wird bei einem Radstand des
Schleppers von z.B. 2,2 m die Vorderachse
um etwa 1100 daN entlastet.
(1 daN [deka-Newton] = 10 N = 1,02 kp)
Betriebssicherheit
Die Betriebssicherheit war gut. Bei einem
eventuellen Blockieren eines Säaggregates
zeigt der Sämonitor die Störung optisch und
akustisch an. In Einzelfällen traten unter ungünstigen Bedingungen durch Verschmutzung
der Kornüberwachungssensoren Fehlmeldungen am Sämonitor auf.
Vorteilhaft ist der serienmäßige Sämonitor mit
der Kornüberwachung durch Sensoren an
allen Säaggregaten. Damit können zum einen
verschiedene Maschineneinstellungen vorgenommen und wichtige Vorgänge überwacht
und angezeigt werden (aktueller Sollabstand,
Körnerzahl je Hektar, Fahrgeschwindigkeit,
völlige Entleerung und Stillstand von einzelnen Säaggregaten, Fahrgassenrhythmus u.a.).
Zum anderen ist eine Auftragsbearbeitung
(bearbeitete Flächen je Auftrag und Saison,
Arbeitszeit) für max. 50 Aufträge möglich.
Eine Kontrolle der abgelegten Saatkörner auf
Ablageweite und -tiefe zu Beginn und gelegentlich während des Säens ist, wie bei allen
Einzelkornsämaschinen, zu empfehlen.
Haltbarkeit und Verschleiß
Mit der zwölfreihigen Maschine wurde
während der Prüfung versuchsbedingt insgesamt eine Fläche von 176 ha Rüben gesät.
Schäden und nennenswerter Verschleiß traten
nicht auf.
Wartung
Der Wartungsaufwand ist gering. Die zwölfreihige Maschine besitzt 32 Schmiernippel,
die jedoch nur einmal wöchentlich zu
schmieren sind. Die Schmiernippel sind gut
zugänglich. Bei Bedarf sind die Kornerfassungssensoren in den Säscharen zu reinigen.
Eine regelmäßige Maschinenkontrolle ist zu
empfehlen.
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste
Die Betriebsanleitungen für Maschine und
Sämonitor und die Ersatzteilliste sind übersichtlich und ausführlich.
Gemäß Hersteller können bei dieser
Maschine Fette und Öle, die auf pflanzli-
Übersicht 3 Flächenleistung*)
Reihenweite
[cm]
45
50
Arbeitsbreite
[m]
5,4
6,0
Fahrgeschwindigkeit
[km/h]
8
8
Wende- und Füllzeiten
[%]
25
25
Flächenleistung
[ha/h]
3,2
3,6
*) Flächenleistung = Arbeitsbreite x Fahrgeschwindigkeit minus Wende- und Füllzeiten dividiert durch 10;
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Rüstzeiten usw. nicht berücksichtigt.
7
Übersicht 4 Handhabung
Sämonitor
Saatgutbehälter
befüllen
entleeren
Maschineneinstellung
Sollabstand, Säaggregateantrieb, Kornüberwachung, Fahrgassenbetrieb
Ablagetiefe
Klutenräumer
Hoch- und Herunterstellen
Einstellen des Tiefganges
Betätigung von Vertikalschwenkrahmen
und Spuranreißern
Hoch- und Herunterstellen einzelner Säaggregate
Umstellen Transport/Arbeit
An- und Abbau des Dreipunktgerätes
einfache Bedienung, gut lesbares Display
einfach
einfach
sehr einfach am Sämonitor
einfach
einfach
verhältnismäßig einfach, Werkzeug erforderlich
einfach über hydraulisches Steuergerät
mit vertretbarem Kraftaufwand möglich
(Vorwahlverriegelung)
einfach und schnell
mit Schnellkuppler erleichtert;
mit Accord-Schnellkupplung gut möglich
(nicht geprüft)
Übersicht 5 Umrüsten
Klutenräumer
Hoch- bzw. Herunterstellen
Einstellen des Tiefganges
Verändern der Reihenweite der Säaggregate
cher Basis hergestellt wurden, eingesetzt
werden.
Umfrageergebnis
Eine Umfrage bei Besitzern typengleicher
Maschinen wurde nicht durchgeführt.
Arbeitssicherheit
Die Einzelkornsämaschine wurde durch die
Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik
(DPLF) begutachtet. Gegen die Verwendung
bestehen aus arbeitssicherheitstechnischer
Sicht keine Bedenken.
8
Verkehrssicherheit
Beim Befahren von öffentlichen Straßen und
Wegen ist darauf zu achten, daß die Zusam-
10 Minuten
15 Minuten
von 50 auf 45 cm oder umgekehrt etwa ein bis
zwei Stunden
menstellung von Schlepper und Einzelkornsämaschine den Bestimmungen der StVZO entspricht. U.a. dürfen das zulässige Gesamtgewicht sowie die zulässigen Achslasten und
Reifentragfähigkeiten des Schleppers nicht
überschritten werden. Die verbleibende
Vorderachslast muss ein sicheres Lenken
gewährleisten (Vorderachslast mindestens
20 % des Schlepperleergewichtes).
Die Maschine muss vorn und hinten möglichst weit links und rechts außen durch
rot/weiß schraffierte Warntafeln (DIN 11030)
oder Parkwarntafeln gekennzeichnet werden.
Da die rückwärtige Schlepperbeleuchtung
durch die Einzelkornsämaschine verdeckt
wird, ist auch am Tage ein kompletter Leuchtensatz für die rückwärtige Beleuchtung
einschließlich Kennzeichen an der Einzelkornsämaschine anzubringen. Bei Dunkelheit
bzw. schlechter Sicht sind zusätzlich vordere
Begrenzungsleuchten erforderlich. Entsprechende Befestigungsprofile für Leuchten oder
Leuchten-/Warntafelkombinationen sind vom
Hersteller beziehbar. Außerdem müssen die
Spuranreißer eingeklappt, mechanisch gesichert und mit den Seitenteilen der Maschine
hochgeschwenkt werden. Danach ist der
Kugelhahn in der Hydraulikleitung für die
Seitenteile zu schließen.
Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte)
Bauart
Mechanisch arbeitende zwölfreihige Einzelkornsämaschine mit Vertikalschwenkrahmen
für Dreipunktanbau (Kategorie 2) zur
Rübenaussaat;
in Arbeitsstellung gesamter Maschinenrahmen auf 2 Luftreifen 26 x 12.00-12, 4 PR,
abgestützt, Rahmen-Mittelteil und Seitenteile in Arbeitsstellung starr, in Transportstellung Seitenteile hochgeklappt und
Maschine vom Schlepper getragen;
Spurweite der Stützräder auf Schlepperspur
einstellbar;
Säaggregateantrieb durch je einen Elektromotor, gespeist von der Schlepperbatterie,
gesteuert über serienmäßigen Sämonitor.
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Säeinrichtung
Jedes Säaggregat an je einem Parallelogramm höhenbeweglich an der Werkzeugschiene befestigt, einzeln hochstellbar
(Vorwahlver- und -entriegelung);
jedes Säaggregat stützradgeführt über Vorlaufrolle (275 mm Durchmesser, 65 mm breit);
ein Saatgutbehälter je Säaggregat, Inhalt
10,5 l, Entleerung durch federbelastete
Klappe;
senkrecht umlaufende, innenbefüllte
Zellenscheibe; 258 mm Durchmesser und
4 mm dick mit 4 Zellen am Umfang für pilliertes Rübensaatgut;
Klutenräumer, an der Werkzeugschiene
angebaut, Tiefgang höhenverstellbar und
hoch- und herunterstellbar;
keilförmiges Säschar mit eingenietetem
Hartgusskeil, Tiefgang in 20 Stufen von je
5 mm einstellbar;
senkrechte Fallhöhe der Körner 35 mm;
Zwischenandruckrolle;
nachlaufende konische Druckrolle mit
Monoflex-Reifen;
eine Stütze je Säaggregat zur Vermeidung
von Scharverstopfungen beim Ablassen der
Maschine;
zwei bügelförmige Zustreicher;
Reihenweite in den Grenzen, die durch
Verkabelung für den Stromanschluß der
Elektromotoren vorgegeben ist, stufenlos
einstellbar, kleinste Reihenweite 34 cm.
Sollabstände
Zentral für alle Säaggregate und einzeln
z.B. beim Fahrgassenbetrieb in sehr engen
Stufen, bei Zellenscheibe mit 4 Zellen von
etwa 17 bis 25 cm, am Sämonitor einstellbar; der gewählte Sollabstand ist während
der Arbeit nach oben oder unten veränderbar.
Antrieb
Durch je einen Elektromotor auf der Zellenscheibenachse mit Speisung von der Schlepperbatterie, Wegimpulse durch beide
Stützräder der Einzelkornsämaschine (in der
Schlepperspur laufend), elektrische Überlastsicherung für jedes Säaggregat.
Markierungseinrichtung
Falt-Scheiben-Spuranreißer mit hydraulischer Betätigungseinrichtung, auf Radspur
und Schleppermitte einstellbar.
Steuereinheit und Überwachungseinrichtung
Sämonitor für Montage in der
Schlepperkabine zur Dateneingabe,
Datenanzeige und Alarmmeldung,
Datenleitung zur Maschine und den
Gleichstrommotoren der Säaggregate;
opto-elektronischer Sensor in jedem Säschar
zur Kornüberwachung.
9
Sonderausrüstungen (geprüft)
Halterungen für Leuchten bzw. LeuchtenWarntafelkombination;
Hangstabilisierungs-Scheibensech;
parallelgeführte Klutenräumer;
zweiter Bügel-Zustreicher.
Andere Ausrüstungen (nicht geprüft)
Zellenscheiben mit anderen Zellenzahlen,
konische Druckrolle (ohne MonoflexReifen), Fingerdruckrolle, Zustreicher mit
einstellbaren Endstücken, Mulchsaatausrüstung, Tandemwagen;
An- und Abbau des Dreipunktgerätes mit
Accord-Schnellkupplung.
Hauptabmessungen und Gewichte
Länge
Breite, mit Klutenräumer in Transportstellung
Höhe, in Transportstellung
2,05 m
3,00 m
2,50 m
Gewicht, ein Säaggregat
Gewicht, zwölfreihige Maschine (Vertikalschwenkrahmen)
59 kg
1450 kg
Tabelle 1
Prüfstandsergebnisse über die Längsverteilung der Körner eines ausgewählten
Säaggregates - Einzelkornsämaschine KVERNELAND-ACCORD Monopill SE 12r VH
Rübenaussaat (Zellenscheibe mit 4 Zellen)
Saatgut:
Sorte
Kaliber
Form
Stratos
3,50-4,75 mm
pilliert
Tatjana
3,50-4,75 mm
pilliert
Sollabstand
[cm]
19,0
19,0
19,0
19,0
19,0
19,0
19,0
19,0
Istabstand
[cm]
19,1
19,0
19,1
19,3
19,1
19,0
19,1
19,3
Ablagegenauigkeit**)
[mm]
10,0
10,0
10,8
9,0
8,7
9,7
9,9
8,9
Kornstellenverteilung*)
SollDoppel- Fehlstellen- stellen- stellen
anteil
anteil
1fach
[%]
[%]
[%]
98,0
0,2
1,8
98,8
0,2
1,1
97,7
0,5
1,8
96,8
0,1
3,1
98,8
0,5
0,9
98,9
0,5
0,6
98,6
0,7
0,7
98,4
1,0
0,6
Fehlstellen
2fach
[%]
0
0
0
0
0
0
0
0
Fehlstellen
>2fach
[%]
0
0
0
0
0
0
0
0
Sollstellen:
0,5- bis 1,5facher Istabstand
Doppelstellen:
0,5facher Istabstand
Fehlstellen 1fach:
1,5- bis 2,5facher Istabstand
Fehlstellen 2fach:
2,5- bis 3,5facher Istabstand
Fehlstellen über 2fach:
3,5facher Istabstand
**) Die Ablagegenauigkeit der Körner wird durch die Standardabweichung (mm) ausgedrückt. Die Standardabweichung ist eine statistische Kennzahl für die Streuung um den gemessenen durchschnittlichen Istabstand.
*) Kornstellenverteilung:
10
Fahrgeschwindigkeit
[km/h]
5,0
6,0
7,0
8,0
5,0
6,1
7,0
8,0
Tabelle 2
Feldergebnisse über Feldaufgang und Längsverteilung der Pflanzen - Einzelkornsämaschine KVERNELAND-ACCORD Monopill SE 12r VH
(Durchschnittswerte aller Säaggregate)
Rübenaussaat 1999 (Zellenscheibe mit 4 Zellen)
Feldaufgang*)
Saatgut:
Fahrge- Soll- Istrelativ Pflan- StandSorte
schwin- ababzengenauKaliber
digkeit stand stand
stellen igkeit***)
Form
[km/h] [cm] [cm] [%]
[1000/ha] [mm]
Saat nach Pflugfurche (konventionell)
Corinne
5,5
18,5 18,6 85
102
18,9
3,50-4,75 mm 6,5
18,5 18,5 89
106
18,3
pilliert
7,5
18,5 18,3 89
108
17,5
Tatjana
5,0
18,5 18,4 85
102
20,7
3,50-4,75 mm 6,0
18,5 18,4 84
101
20,8
pilliert
7,0
18,5 18,5 84
101
19,0
8,0
18,5 18,5 84
101
21,2
Rhist
5,0
18,5 18,5 91
110
19,6
3,50-4,75 mm 6,0
18,5 18,4 92
112
20,9
pilliert
7,0
18,5 18,6 90
108
20,7
8,0
18,5 18,8 92
109
19,5
Pflanzenstellenverteilung**)
Soll- Doppel- FehlFehlstellen- stellen- stellen stellen
anteil anteil 1fach 2fach
[%]
[%]
[%]
[%]
Fehlstellen
>2fach
[%]
85,6
87,4
87,6
84,5
84,0
83,5
84,1
90,4
91,0
88,6
90,1
0,6
0,1
0,2
0,6
0,4
0,7
0,7
0
0
0
0,1
0,1
1,0
1,1
0,5
0,4
0,3
1,0
0,9
1,6
1,1
1,8
11,8
10,6
10,2
12,8
12,4
13,7
11,5
8,0
6,7
9,6
7,4
1,9
0,9
0,9
1,6
2,8
1,8
2,7
0,7
0,7
0,7
0,6
*) Feldaufgang: Gesamtzahl der Pflanzenabstände minus Doppstellen (unter halbem Istabstand) geteilt durch die
Gesamtzahl der theoretisch möglichen Istabstände mal Hundert.
**) Pflanzenstellenverteilung:
Sollstellen:
0,5- bis 1,5facher Istabstand
Doppelstellen:
0,5facher Istabstand
Fehlstellen 1fach:
1,5- bis 2,5facher Istabstand
Fehlstellen 2 fach:
2,5- bis 3,5facher Istabstand
Fehlstellen über 2fach:
3,5facher Istabstand
Die Anteile der Sollstellen und Fehlstellen sind von den jeweiligen Feldaufgangsbedingungen abhängig,
die der Doppelstellen sind überwiegend maschinen- und einstellungsbedingt.
***) Die Standgenauigkeit der Pflanzen wird durch die Standardabweichung (mm) ausgedrückt. Die Standardabweichung ist eine statistische Kennzahl für die Streuung um den gemessenen durchschnittlichen Istabstand.
4875
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Prüfung
Die Prüfung wurde nach dem DLGPrüfrahmen Einzelkornsämaschinen
durchgeführt. Dazu stand eine zwölfreihige Einzelkornsämaschine
KVERNELAND-ACCORD Monopill
SE 12r VH zur Verfügung. Sie wurde
mit verschiedenem handelsüblichem
Saatgut auf einem Prüfstand untersucht und im Frühjahr 1999 und
2000 auf mehreren Feldern zu Versuchen bei konventioneller Saatbettbereitung eingesetzt. Darüber hinaus benutzten mehrere landwirtschaftliche Betriebe die Maschine
auf leichten bis schweren, zum Teil
steinigen Böden in der Ebene und
am Hang. Die Gesamtaussaatfläche
betrug versuchsbedingt 176 ha.
Die Bewertungsmaßstäbe sind in der
Einführung D/85 “Einzelkornsämaschinen” veröffentlicht.
Gemäß Erlaß des Bundesministeriums für Verkehr im Einvernehmen
mit dem Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten wurde die Einzelkornsämaschine auf verkehrssichere Gestaltung untersucht und der Hersteller
entsprechend beraten.
Prüfungsdurchführung
DLG-Prüfstelle für Landmaschinen,
Max-Eyth-Weg 1, 64823 GroßUmstadt
Praktischer Einsatz
Landwirt Ing. agr. C. G. Graf, 64354
Reinheim-Georgenhausen
Landwirt E. Vierling, 64287 Darmstadt
Landwirt Th. Reith, 64823 GroßUmstadt
Hof Illbach, 64354 Reinheim
Berichterstatter
Ing. (grad.) agr. J. Schrödl, GroßUmstadt
Dipl.-Ing. agr. R. Hörner, GroßUmstadt
DLG-Prüfungskommission
Landw.-Meister L. Eidmann, GroßUmstadt
Ing. agr. C. G. Graf, ReinheimGeorgenhausen
Dipl.-Ing. agr. Dr. W. Gruber, Bonn
Dipl.-Ing. H. Hermeler, Glandorf
Ing. (grad.) agr. F. Rödelsperger,
Groß-Umstadt - Heubach
Dipl.-Ing. agr. M. Thelen, Bonn
Herausgegeben
mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten.
August 2000
앿 DLG DLG-Anerkennung gültig bis 2005
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen
Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt
Tel. 0 60 78/96 35-0, Fax 0 60 78/96 35-90
E-mail Tech@dlg-frankfurt.de
99-011
Gruppe 5b/80