Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung
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Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung
ZKZ 03647 Januar 2013 1 Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende Zwei besondere Jubiläen: Fritz Wenzl und Alois Rambold Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung Editorial/Inhalt Inhalt 3 Kommentar BLLV Liebe Leserinnen, liebe Leser, Haben Sie Weihnachten gut überstanden? Auch das Auspacken der Geschenke unterm Christbaum? Haben Sie schön brav gelächelt, auch wenn Ihnen so gar nicht danach zumute war? Niederbayerns Schulleiter und ihre Grundschullehrkräfte konnten - bei aller Höflichkeit, Anstand und Liebe - überhaupt nicht mehr lächeln, als sie ihre Weihnachtsgeschenke aus München ausgepackt haben. Dafür haben Freunde, Bekannte und Nachbarn umso lauter gelacht, als man ihnen von den mysteriösen Geschenken erzählt hat. Viele haben es für einen schlechten Scherz gehalten. Auch die Medienvertreter, die wir als BLLV Niederbayern informiert haben, haben nachgefragt, ob das ein frühzeitiger Faschingsscherz wäre. Das Traurige: Es war ernst gemeint. Das Landwirtschaftsministerium wollte den 3. und 4. Klassen in ganz Bayern eine Freude machen und Unterricht zum Anfassen bieten. Laut „quer“-Redaktion des Bayerischen Rundfunks hat sich das Ministerium dafür auch nicht lumpen lassen und 120 000 Euro für Bayerns Grundschüler ausgegeben. Und dann so etwas: Nach dem Auspacken verdutzte Blicke. Undankbare Lehrer?! Nein, denn dieses Geschenk ging einfach zu weit: Es war Heu. Warum wir uns darüber nicht freuen konnten? Rainer Kirschner, stellvertretender Bezirksvorsitzender, brachte es für die Medien treffend auf den Punkt: „Kein Moos für Schulen, aber Heu!“ - und das in Zeiten, in denen Lehrkräfte an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen, weil es an Kollegen fehlt. Die katastrophale Lehrerstundenzuweisung war deshalb auch bei fast jeder BLLV-Veranstaltung in Niederbayern Thema - wie Sie in diesem Heft nachlesen können. Aber 120 000 Euro haben wir, um Heu durch den Freistaat zu schicken. Wenn das keine gelungene Weihnachtsüberraschung war. Aber es gab auch Schönes am Jahresende, wie die Berichte aus den Kreisverbänden zeigen. Viele Vorsitzende nutzten Weihnachtsfeiern dazu, langjährige Mitglieder für ihre Treue zum BLLV auszuzeichnen. Beim Kreisverband Landshut gab es dieses Mal gleich zwei Besonderheiten: Nicht nur, dass Fritz Wenzl seit 20 Jahren Kreisvorsitzender ist. Alois Rambold ist seit unglaublichen 75 Jahren Mitglied im Verband. Claudia Rothhammer Schriftleiterin, redaktion@niederbayern.bllv.de 2 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 4 Rückblick auf die Themen beim BA 5 Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende 6 Der neue GS-Lehrplan in der Diskussion 7 pack ma‘s im TV 8 Zum 70. des Ehrenpräsidenten Dr. Dannhäuser 9 Fritz Wenzl: 20 Jahre Kreisvorsitzender 10 Landtagswahl 12 Im Gespräch mit MdL Goderbauer 13 Fachgruppe Verwaltungsangestellte 14 Studentengruppe Passau Kreisverbände 15 KV Vilsbiburg und KV Kelheim 16 KV Mainburg 18 KV Landshut 20 KV Wolfstein, KV Dingolfing und KV Landau 22 KV Osterhofen 23 KV Bogen 24 KV Wegscheid und KV Regen 25 KV Grafenau 26 KV Griesbach 27 KV Passau 28 KV Dingolfing und KV Bogen 29 KV Viechtach 32 Termine IMPRESSUM Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes BLLV, www.bllv.de/niederbayern Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahrain; Tel.: 08703 / 8579, Fax: 08703 / 7101, E-Mail: Vorsitzende@niederbayern.bllv.de Redaktion und Layout: Claudia Rothhammer (cro), Unterhirschwell 1, 84152 Mengkofen Tel.: 09427 / 95 99 566, E-Mail: redaktion@niederbayern.bllv.de Titelfoto zeigt den Enkel unseres Bezirksschatzmeisters Otto Paintner. Druck: Neumann Druck OHG, Benzstraße 1, 84030 Landshut Tel.: 0871 / 972 89 - 0, E-Mail: info@neumann-druck.de Adressänderungen an: Inge Bölsterl, Weingartenstraße 8, 84180 Loiching; Tel.: 08731/4944; E-Mail: ingeboelsterl@hotmail.com Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich E 10,50. Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei: Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolping-Str. 1, 84061 Ergoldsbach. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser dar. Die Zeitschrift erscheint jährlich sechsmal. ISSN 0350-9953, 28. Jahrgang Kommentar Liebe Kolleginnen und Kollegen, am 31. Dezember 1986 sendete die ARD die Neujahrsansprache des damaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl. Was er an dem Abend zu sagen hatte, kam zwar den wenigsten Zuschauern, dafür aber umso mehr den Verantwortlichen und dem Hauptakteur altbekannt vor. Versehentlich war die Aufzeichnung aus dem Vorjahr eingelegt worden. Die damaligen Generalsekretäre der CSU (Gerold Tandler) und der CDU (Heiner Geißler) witterten hingegen eine „bewusste Sabotage“. Der Fehler wurde umgehend am Neujahrstag mit der Ausstrahlung der aktuellen Ansprache des Bundeskanzlers korrigiert. Grundlegend anders verhält es sich bei den „Ansprachen“ (Verlautbarungen) aus dem bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. „Das Schuljahr hat gut begonnen.“, „Die Unterrichtssituation an Grundschulen und Mittelschulen gestaltet sich im Bereich der Klassengrößen erneut günstiger als im Vorjahr.“, „Die Mobile Reserve ist trotz rückläufiger Klassenzahlen auf dem Niveau des Vorjahres gebildet.“ Gebetsmühlenartige Wiederholungen in Süßholzrhetorik nicht nur Jahr für Jahr zum Schuljahresbeginn, sondern auch „eingebettet“ während des Schuljahres. Versehen?!? Sabotage?!? Schön wäre es, weil man es dann ja auch beheben könnte. Nein, die glauben das wirklich! Aber warum muss es dann immer wieder und mit nahezu identischen Worten wiederholt werden? Ist der eigene Glaube in die vorgegebene Meinung doch nicht so stark? Ist es die Angst, dass es die Betroffenen in den Schulen vor Ort nicht glauben könnten? Wie sollten sie auch. Die Faktenlage ist eindeutig und die Auswirkungen müssen vor Ort ausgebadet werden: 1. Die Schülerprognose für die Mittelschule wurde politisch motiviert bewusst tief angesetzt. Somit fehlten alleine für Niederbayern zur Klassenbildung etliche Vollzeitlehrer. Wir sprechen hier von einer Größenordnung an Lehrerstunden, die komplett für mindestens sechs zwei- bis dreizügige Grundschulen ausreichend wäre. 2. Zusätzlich belastet Niederbayern in höchstem Maß der geistige „Webfehler“, der dem Erhalt kleiner und kleinster Schulen in Kombination der Lehrerstundenzuweisung nach Schülerköpfen zu Grunde liegt. Dieser Erhalt kann nur funktionieren, wenn die Zuweisung nach Klassen erfolgt. Das eine wollen und das andere lassen, führt zum Kollaps! 3. Von den bayernweit noch nachgeschobenen 300 Nachrücker-Verträgen hat Niederbayern ganze ZWEI bekommen. Somit mussten weit über 300 Stunden aus der Mobilen Reserve zur Klassenbildung herangezogen werden. Von den verbleibenden Kräften in der Mobilen Reserve waren bereits zum Schuljahresbeginn weit über die Hälfte dauerhaft im Einsatz, weit über ein Viertel konnten wegen Mutterschutz u.ä. ebenso nicht mehr eingesetzt werden und es blieben somit nicht einmal mehr 50 Mobile Reserven zur Vertretung – für ganz Niederbayern! Die Beschäftigten an den Schulen empfinden die Jubelarien der politisch und administrativ Verantwortlichen aus Ministerium und Regierung als puren Hohn. Es ist, als würde man BMW zu wenig Teile liefern, diese passten oft nicht einmal zusammen, aber die Konzernleitung teile freudig mit, Fahrzeuge in mindestens gleicher Qualität produzieren zu können wie zuvor. Die Krankheitswelle dieses Winters kommt erst noch ins Rollen. Ich appelliere an die Schulleitungen, für die anfallenden Vertretungen nicht über Gebühr die anwesenden Lehrkräfte heranzuziehen. Nehmen Sie die Eltern mit ins Boot und machen Sie auf den Mangel und die Notsituation aufmerksam. Die Sache mit der verwechselten Aufzeichnungskassette der Neujahrsansprache war seinerzeit ein peinlicher Imageschaden für den betroffenen Sender. Bekannt ist die Reaktion der damaligen Generalsekretäre (s.o.). Angesichts der verbalen und planerischen „Wiederholungstaten“ aus dem KM wäre interessant, ob die beiden „Generäle a.D.“ diesen Missstand auch ebenso klar benennen würden: eine „bewusste Sabotage“ an unserem Bildungssystem. Ihr Rainer S. Kirschner stellvertretender Bezirksvorsitzender Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 3 BLLV-Bezirksausschuss „Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht!“ Lehrer haben an den Folgen der KM-Fehlplanung schwer zu beißen Erstmals im beschaulichen Vilshofen, der kleinen Dreiflüssestadt an Wolfach, Vils und Donau, hat sich der Bezirksausschuss des BLLV Niederbayern zur Herbsttagung im ehemaligen Wittelsbacher Zollhaus getroffen. Während der laue Föhnwind mit den letzten Blättern der Bäume sanft spielte, wehte drinnen ein eisiger Wind. Obwohl der Niederbayer „seiner Religion, seinem Fürsten und seinem Vaterlande aufrichtig ergeben“ ist, zumindest wurde er noch vor gut 150 Jahren von Dr. Anton Wiesend in einer Topographie so beschrieben, zürnten die versammelten Staatsbeamten ihrem Dienstherrn gewaltig. Die Lehrer fühlen sich von Kultusminister Ludwig Spaenle im Stich gelassen. Besonders aufgebracht reagierten die rund 60 versammelten Lehrer des Bezirksausschusses auf die fehlerhafte Personalplanung im Kultusministerium, da sie mit ihren Schülern die Konsequenzen des ministerialen Prognosesalats ausbaden können. Obwohl die Schülerzahlen seit dem Schuljahr 2010/11 jährlich um ca. 5500 auf mittlerweile 209 000 zurückgegangen sind, freute man sich in der Salvatorstraße in München, dem Sitz des Kultusministeriums, darüber, dass man sich bei den eigenen Prognosen nun schon zum zweiten Mal verrechnet hatte und der selbst prognostizierte Schülerrückgang erheblich geringer ausgefallen war, als eigentlich erwartet. Aber angesichts dieses anhaltenden Schülerrückgangs von Stabilisierung, Akzeptanz in der Gesellschaft oder gar einer „historischen Situation an der Mittelschule“ zu sprechen, ist in den Augen der niederbayerischen BLLV-Ausschussmitglieder nichts anderes als gezielte Irreführung der Öffentlichkeit. Die Leidtragenden dieses erneuten Prognosefehlers seien vor allem Schüler und Lehrer, betonten die Lehrer unisono. Da im Mittelschulbereich wegen der zu niedrigen Prognose nicht genügend Lehrer eingeplant worden wären, sei das „Klassenbildungs-KMS“ schnell Makulatur 4 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 geworden. In diesem Schreiben aus dem Ministerium wird alljährlich der Schlüssel festgelegt, wie viele Lehrerstunden es pro Schüler für eine Schule gibt. Diese angekündigte Stundenzuteilung pro Schüler habe sich von 1,801 auf 1,71 verschlechtert. Anstatt der eigentlich notwendigen 850 Lehrerstellen wurden lediglich 300 Stellen nachgeschoben. Die für Niederbayern zugewiesenen Lehrerstunden reichen gerade mal so dazu, den Pflichtunterricht einigermaßen abzudecken. Es fehlen in Niederbayern immer noch etliche Vollzeitlehrer. Um die Unterrichtsversorgung aber aufrecht zu erhalten, würden bereits jetzt viele Stunden der Mobilen Reserve für den normalen Unterricht herangezogen, kritisierten die Lehrer beim Bezirksausschuss. Das Problem: Die Mobile Reserve ist eigentlich dazu da, Unterricht abzufedern, wenn Lehrer an Schulen krankheitsbedingt länger ausfallen. Der Engpass an Lehrern treibt in Niederbayern bunte Blüten Zu wenig Lehrerstunden, zu wenig Lehrer überhaupt - das hat Folgen: Bei Wahlfächern wie Informatik oder Buchführung kam es in vielen Niederbayerischen Schulen zu Kürzungen und AG-Stunden. Stunden zur Differenzierung gibt es in Niederbayern höchstens in den Ganztagesklassen. Kaum eine Schule der anwesenden Lehrer war in der Lage, die vorgeschriebene Modularisierung in der fünften und sechsten Klasse einzurichten. Der Engpass an Lehrern treibt in Niederbayern bunte Blüten: Fachlehrer unterrichten nun in Fächern von Hauptschullehrern, Förderlehrer werden zu vermehrten eigenverantwortlichen Stunden eingesetzt und immer mehr Grundschullehrer unterrichten in den Jahrgangsstufen 5 und 6, während man sich in der Grundschule mit Kombiklassen über Wasser zu halten versucht. Die Reduzierung im Bereich der mobilen Reserve führte dazu, dass teilweise schon in der dritten Woche mit den bereitgestellten Stunden der Bedarf nicht mehr gedeckt werden konnte, gaben anwesende Schulleiter zu. Trotz dieser gravierenden Mängel brüstet sich der Kultusminister in einer Pressemitteilung vom 10. September 2012 damit, die „Herausforderungen in der Personal- und Unterrichtsversorgung an Grund- und Mittelschulen erfolgreich bewältigt“ zu haben. Diese Pressemitteilung klinge wie Hohn in den Ohren der niederbayerischen Lehrer, so die Meinung des Gremiums. Dass eine langfristige Planung anscheinend nicht zu den Tugenden der Ministerialbeamten gehört, durften auch die Seminarleiter und ihre angehenden niederbayerischen Lehramtsanwärter erfahren. Mit einem Federstrich wurden junge Kollegen aus den Schulamtsbezirken Landshut und Kelheim ziemlich kurzfristig über ihre Einsatzorte in Oberbayern in Kenntnis gesetzt. Dies führte natürlich zu weiteren Verschiebungen innerhalb unseres Regierungsbezirkes, was für einige Lehramtsanwärter zur Folge hatte, dass sie bereits für ihren Einsatz als LAA umziehen mussten. Aber auch wer seinen Vorbereitungsdienst in der Heimat antreten durfte, kann ziemlich sicher in zwei Jahren seine Koffer packen und nach Oberbayern ziehen. Gerade dieser Abfluss der Junglehrer nach Oberbayern beunruhigt den BLLV Niederbayern sehr. Im Grundschulbereich wurden beispielsweise 34 Prozent des letzten Prüfungsjahrganges und im Mittelschulbereich 57 Prozent des letzten Prüfungsjahrganges nach Oberbayern versetzt, während im Rahmen der Rückführung immer nur wenige, in der Regel ältere Lehrkräfte zurückkommen. „Dieser Aderlass der letzten Jahre wirkt sich gravierend auf die Altersstruktur der Lehrkräfte in Niederbayern aus. Sie sind im Durchschnitt deutlich älter als in Oberbayern“, sagte der stellvertretende Bezirksvorsitzende Rainer S. Kirschner. Das Fazit der Tagung: „Angesichts der Mängelverwaltung ist bei vielen niederbayerischen Lehrkräften die Grenze der Belastbarkeit erreicht.“ Martin Hofbauer BLLV-Bezirksausschuss Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende Der ehemalige Leiter der Fachgruppe Seminar wird Talentsucher Wolfgang Trende aus Frontenhausen ist für sein langjähriges Engagement im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband mit der Otto-Geyer-Medaille ausgezeichnet worden. Er verabschiedete sich im abgelaufenen Schuljahr nicht nur aus dem aktiven Schul- und Seminardienst, sondern gab nach 14 Jahren bei der vergangenen Bezirksdelegiertenversammlung in Schönberg auch die Leitung der Fachgruppe Seminar ab. Mitglied im BLLV ist Wolfgang Trende schon seit seinen ersten Studientagen an der Pädagogischen Hochschule in München, wo er im November 1967 sein Lehramtsstudium begann. Nach der ersten Lehramtsprüfung 1970 verschlug es den gebürtigen Oberbayer nach Niederbayern an die Grundschule Marklkofen, an der er ursprünglich nicht bleiben wollte, schließlich aber doch sein Glück fand und bis zu seinem letzten Arbeitstag seinen Dienst tat. Dass Wolfgang Trende schließlich in Niederbayern blieb, daran ist einer seiner Zähne schuld, der ihm arge Schmerzen bereitete. Beim Zahnarzt wurde Wolfgang Trende zwar geholfen, aber viel wichtiger: Er traf dort auf eine junge Frau namens Maria, in die er sich verliebte. Als die junge Liebe vor dem Standesbeamten beurkundet wurde, wurde Oberbayern immer unwichtiger für Wolfgang Trende. Er blieb. Doch nicht nur privat fand er sein Glück in Niederbayern, denn auch beruflich ging es voran. Nach der zweiten Lehramtsprüfung 1973 wurde er zunächst Lehrer, dann im Schuljahr 1985/86 an der GS Marklkofen mit der Konrektorenstelle betraut, 1992 zum Seminarleiter und später dann zum Seminarrektor und Leiter eines Studienseminars ernannt. In dieser Funktion setzte er sich seit 1998 als Leiter der Fachgruppe Seminar für die Anliegen und Interessen der Seminarrektorinnen und Seminarrektoren aus ganz Niederbayern ein. Nun kann er sich endlich intensiv seiner großen Leidenschaft, dem Kabarett, widmen. Er tritt nicht nur mit pointierten Der stellvertretende BLLV-Bezirksvorsitzende Rainer Kirschner (l.) überraschte Wolfgang Trende Foto: Hutzenthaler beim Bezirksausschuss mit der Otto-Geyer-Medaille. und scharfzüngigen Texten auf, sondern kümmert sich als Gründer und Ehrenvorsitzender engagiert um den Frontenhausener Kabarettverein „Kom(m)Postler e.V.“, den er als Vorsitzender jahrelang geleitet hat. Dabei bleibt ihm jetzt sicher mehr Zeit für die Kontaktpflege zu Hochkarätern wie Dieter Hildebrandt und Bruno Jonas, die bei den „Kom(m)Postlern“ schon vorbei geschaut haben. Zeit wird Wolfgang Trende aber auch für sein neues Vorhaben brauchen, als Scout für den Bayerischen Rundfunk Nachwuchskünstler in der Sparte Kabarett zu entdecken. Die dafür nötigen Mußestunden dürfte er dazu nun haben. Rainer Kirschner, Niederbayerns stellvertretender BLLV-Bezirksvorsitzender, wünschte Wolfgang Trende jedenfalls viel Zeit und Muße, seinen (Un-) Ruhestand zusammen mit seiner Frau Maria zu genießen, ganz so wie es Konstantin Wecker in einem seiner Lieder besingt: „Ab heute wird nichts mehr versäumt, wer nicht genießt, ist ungenießbar“. Mit dem Bekenntnis „Einmal BLLV, immer BLLV“ bedankte sich Wolfgang Trende für die Auszeichnung mit der Otto-GeyerMedaille und das, was er dem BLLV zu verdanken habe. Dabei konnte er sich einen kleinen Seitenhieb auf die aktuelle Misere bei der Personalplanung nicht verkneifen: Angesichts der vielen Probleme könne er sich nur noch an den A… fassen, denn sein Kopf sei dafür viel zu schade. Die Otto-Geyer-Medaille erinnert an die Verdienste Otto Geyers, der 1889 in Schatzhofen geboren wurde, Lehrer in verschiedenen Orten in Niederbayern und seit 1921 in Passau war. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete er 1947 den niederbayerischen BLLV-Bezirksverein, dessen Vorsitzender er bis 1962 war. Außerdem war er Vorsitzender des Unterstützungsvereins für Lehrerwaisen und war aktiv in der Heimatforschung. Otto Geyer war Ehrenbürger der Stadt Passau und starb 1990. Martin Hofbauer Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 5 BLLV-Bezirksausschuss Formel 1-Rennen in Grundschulen gehen weiter Der neue Lehrplan ändert vieles, aber bleibt hinter den Erwartungen zurück Das „Formel 1-Rennen“ in der Grundschule geht weiter. Der neue Grundschullehrplan wird den „Übertrittswahnsinn“ nicht stoppen können, denn die Selektion in Bayerns Schulen soll wider allen Erwartungen und Hoffnungen weitergehen. Das wurde den Teilnehmern beim Bezirksausschuss (BA) in Vilshofen deutlich vor Augen geführt. Simone Fleischmann von der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV gewährte beim BA Einblick in die aktuelle Lehrplan-Arbeit. Bayern steht mit seinen messbaren Leistungen im Ländervergleich gut da. Deshalb sieht die Regierung auch keinen Bedarf, etwas Grundlegendes zu ändern. Sowohl die Noten als Instrument der „Platzierung“ als auch das dreigliedrige Schulsystem werden in Bayern auch mit dem neuen Lehrplan nicht angetastet werden. Das ist Fakt. Leider. Denn ein moderner Begriff des Lernens, wie ihn sich der BLLV vorstellt, wird so nur schwer umzusetzen sein. Das wurde den Teilnehmern beim BA wieder mehr als einmal deutlich, vor allem als die Referentin an den Leitantrag der letzten LDV und an die Vision des BLLV erinnerte, wie Lernen im 21. Jahrhundert eigentlich sein sollte. „Lernen ist ein individueller Prozess“, betonte Fleischmann bei ihrem Vortrag in Vilshofen, um daran den Widerspruch von Vision und Realität in Bayern für die Teilnehmer zu verdeutlichen. Man wisse bereits, dass Kinder mehr lernen, wenn sie selber lernen, als wenn man sie belehrt. Das jedoch habe zur Folge, dass die Kinder individuell gefördert, diagnosegeleitet und leistungsorientiert unterrichtet werden müssten. Eine notwendige Konsequenz daraus wären individuell gestellte Proben – im Hinblick auf den Übertritt in der vierten Klasse in Bayern allerdings undenkbar. Auch der Grundsatz „Lernen basiert auf Motivation“, klinge im ersten Moment selbstverständlich, werde aber in der Grundschule nicht gewährleistet. „Die 6 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 hungsauftrag beschrieben. Das Kapitel 2 zeigt die Fachprofile mit den Kompetenzstrukturmodellen auf und im Kapitel 3 werden die Kompetenzprofile der Fächer beschrieben. Der neue Lehrplan Plus wird jahrgangsstufenübergreifend konzipiert sein, das heißt, es erfolgt eine Jahrgangsstufenausrichtung von 1/2 und 3/4. Wie genau die Lernziele jedoch formuliert und wo diese manifestiert sein werden, sei laut Fleischmann allerdings noch nicht genau definiert. Ein fester Bestandteil des neuen Lehrplans werde jedoch ein „Aufgabenpool“ mit „guten Aufgaben“ sein, der über eine Internetplattform zugänglich sein werde - also ein „Plus“ zum alten Lehrplan. Fleischmann ging auch auf die Simone Fleischmann erklärte beim BA, wie es wirklich um von der Presse oft aufgegrifFoto: Hutzenthaler fenen Schlagwörter wie „Zehnden neuen Grundschul-Lehrplan steht. Finger-Tastschreiben“ und „SubRealität sieht anders aus, denn das Lernen traktionsverfahren“ ein. „Eine definitive ist oft angstbesetzt. Zu groß ist der NotenEntscheidung ist beim Tastschreiben noch druck, der zum Teil vom Elternhaus und nicht gefallen“, weiß Fleischmann. Fakt von den Mitschülern ausgeht“, betonte sei aber, dass es konkrete Überlegungen Fleischmann. gebe, den Grundschulkinder, vielleicht sogar schon ab der 1. Klasse, das ZehnZumindest dem Punkt „Lernen ist KomFinger-Schreiben zu vermitteln. „Die Idee petenzerwerb“ werde im neuen Lehrplan ist sinnvoll, wenn man bedenkt, dass die Plus verstärkt Rechnung getragen, teilte Kinder schon früh auf Tastatur zu schreiben Fleischmann mit. Die Grundkonzeption des beginnen und sich dadurch oft falsche Lehrplans werde auf der KompetenzorienBewegungsmuster anlernen, die dann in tierung fußen. Individuelle Lernprozesse der Schule nur schwer korrigierbar sind“, in offenen Unterrichtsformen und kleinen brachte Fleischmann als Argument für Lerngruppen wären die notwendige die Einführung vor. Der Haken dabei: Für Konsequenz, schlussfolgerte Fleischmann. dieses Vorhaben seien jedoch keine zusätzAber auch hier war den Teilnehmern klar: lichen Stunden vorgesehen. „Das heißt, Da sich die Rahmenbedingungen in absehdass es im regulären Unterricht noch mehr barer Zeit nicht ändern werden, dürfte dies Stofffülle geben wird und folglich noch nur schwer umzusetzen sein. mehr Zeitdruck entstehen wird.“ Genau das aber wollen die Grundschullehrer auf Die Leiterin der Abteilung Berufswissenkeinen Fall. schaft im BLLV stellte beim BA auch die Gliederung des neuen Lehrplans vor: Im Das viel umstrittene SubtraktionsverKapitel 1 wird der Bildungs- und Erziefahren, das im Lehrplan 2000 eingeführt BLLV-pack ma‘s wurde, wird weiterhin empfohlen. „Als Alternative kann jedoch zukünftig auch wieder auf das alte Ergänzungsverfahren zurückgegriffen werden“, klärte Fleischmann die Kollegen auf. Die Schulen können dies in Eigenverantwortung entscheiden. Eine Absprache mit den umliegenden Schulen allerdings sei Voraussetzung. „Hier wird der Schwarze Peter an die Schulen weitergegeben“, resümierte Fleischmann. „So aber versteht der BLLV eigenverantwortliche Schule nicht.“ Eine Neuerung wird sicher das äußerst kostenaufwändige LIS „LehrplanInformationsSystem) sein. Dieses geplante Internetportal, in dem nicht nur der Lehrplan selbst, sondern auch andere Bereiche wie zum Beispiel eine Materialbörse („Gute Aufgaben“) zu finden sein werden, soll eine Arbeits- und Kommunikationsplattform werden. Das „Roll-Out“ (die Fortbildungen) soll über Multiplikatoren laufen. Zuvor dafür ausgebildete Lehrer werden in Tandems Fortbildungen auf Schulamtsbezirksebene anbieten. Wie die Teilnehmer beim BA erfuhren, hat der BLLV unabhängig von der Multiplikatorenausbildung eine „Coach-Ausbildung“ initiiert, um Verbandsmitglieder im Sinne des neuen Lehrplans auszubilden und ihnen das nötige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. Abschließend informierte Fleischmann über die geplante Zeitschiene beim neuen Lehrplan: • Schuljahr 2013/2014 Implementierung • 2014/2015 Inkraftsetzung in Jahrgangsstufen 1/2 • 2015/2016 Inkraftsetzung in Jahrgangsstufen 3/4 Fleischmann versprach den Kollegen beim BA, dass der BLLV auch weiterhin die Entwicklung des neuen Lehrplans begleiten wird, damit dieser ein wirkliches Plus für die Bildung unserer Kinder werden könne. Ob die geplante „Umstrukturierung von innen“ bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen ein großer „Wurf“ werden könne, bleibe abzuwarten. Jedoch gelte, so war man sich bei der anschließenden Diskussion einig: „Nicht der Lehrplan, sondern der Lehrer macht den Unterricht!“ pack ma‘s im TV „pack ma’s“ ist im Fernsehen vorgestellt worden. Das gemeinsame Zivilcouragetraining des BLLV Niederbayern, der Dominik-Brunner-Stiftung und den beiden Polizisten Nico Witte und Ralph Kappelmeier war wenige Tage vor Heiligabend auf BR-alpha in der Dokumentation „Zivilcourage – Nur etwas für Helden?“ zu sehen. Gefilmt wurde bei der „pack ma’s“-Fortbildung in Salzweg bei Passau. Im Film waren einige BLLVMitglieder zu sehen, darunter auch Passaus Kreisvorsitzender Hans Weidmann. Aber auch bei Medienvertretern im Landkreis Kelheim gab es nur Lob für die Schulung. Kann man Zivilcourage lernen oder ist das nur was für Helden? Dieser Frage ging der Journalist Christian Wurzer nach. Bei seinen Recherchen hat er mit vielen Experten gesprochen und hat die neuesten Erkenntnisse der empirischen Sozialforschung, der Psychologie und Ethik zu Rate gezogen. Die gute Nachricht: Zivilcourage kann trainiert werden. Nur wie? Auch darauf hat das Filmteam eine Antwort gesucht und gefunden – bei „pack ma’s“. Wurzer und der Kameramann Volker Schmidt haben einen Tag lang das „pack ma’s“-Seminar in Salzweg begleitet und Teilnehmer interviewt. Besonders beeindruckt waren beide von Nico Witte und Ralph Kappelmeier, die das Konzept erarbeitet und an die Lehrer weitergeben. „Sehr engagiert, sehr abwechslungsreich“, lautet das Fazit von Wurzer über die beiden und seinen Drehtag in Salzweg. Aber bringt eine Schulung für Lehrer auch den Schülern etwas? „Es funktioniert. Das ist der Hammer“, bestätigt Wurzer. Davon habe er sich selbst überzeugen können. Einen Tag lang hat er mit seinem Kameramann die Leiterin der Montessori-Schule in Passau begleitet, um zu sehen, wie die Lehrerin die „pack ma’s“-Inhalte in ihrer Klasse zum ersten Mal umsetzt. Die Dokumentation dauerte eine halbe Stunde. Gut sieben Minuten sind dem Zivilcourage-Training „pack ma’s“ in Niederbayern gewidmet. Abgerundet wird der Beitrag mit einem Rückblick auf brisante Fälle in Bayern, in denen Zivilcourage geleistet wurde oder bitter nötig gewesen wäre. Das Fazit des Filmteams: „Zivilcourage, so scheint es, ist kinderleicht zu lernen.“ Untermauert wird diese Schlussbemerkung im Film von Forschern der Uni Regensburg. In der Doku heißt es weiter: „Zivilcourage ist nicht nur etwas für Helden, sondern für alle. Auch für Kinder.“ Großes Lob der Öffentlichkeit gab es für „pack ma’s“ auch im Landkreis Kelheim. Die „Rundschau“ schrieb auf der Titelseite: „Kurs in Abensberg: Erfolgreiches Präventionsprojekt aus München“. Die Journalistin stellte in ihrem Bericht die Chance aller Beteiligten auf eine Schule ohne Gewalt heraus und macht den Lesern die Fortbildung schmackhaft, indem sie auf die lange Wartezeit von „immerhin eineinhalb Jahre“ hinweist, die Münchner Lehrer für eine Fortbildung bei den beiden Polizisten Nico Witte und Ralph Kappelmeier in Kauf nehmen. In Niederbayern müssen Lehrkräfte überhaupt nicht lange warten. Dank der gemeinsamen Kooperation mit der Dominik-Brunner-Stiftung kann der BLLV Niederbayern die „pack ma’s“Schulungen in regelmäßigen und vor allem kurzen Abständen anbieten. Die nächsten Termine: • 25./26. Januar: Stadt Passau an der Montessori-Schule Passau (bereits ausgebucht) • 1./2. Februar: Schulen im Bereich des KV Vilshofen bzw. des Landkreises Passau an der MS Kirchberg v. Wald • 12./13. April: Schulen inklusive Förderzentren der Kreisverbände Regen, Viechtach, Grafenau am Förderzentrum Regen • 19./20. Juli: Schulen im Landkreis Rottal-Inn Claudia Rothhammer Evi Wenig Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 7 BLLV-Glückwünsche Was ist das nur für ein Mensch? Staat und Politik (hierbei auch durchaus widerstreitende politische Parteien), die heilige katholische Mutter Kirche, die hohe universitäre Wissenschaft sowie Länder- und Bundesverbände der organisierten Lehrerschaft häufen Orden und sonstige Ehrungen über ihn: Die Ehrendoktorwürde der Universität Koblenz, den Bayerischen Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz, den Wilhelm-Hoegner-Preis der SPD-Landtagsfraktion, den „Grünen Doktorhut“ der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Ehrenmitgliedschaften des Verbandes Bildung und Erziehung in Sachsen und Thüringen sowie des Bundesverbandes, Ehrenpräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes und schließlich die Verleihung einer der höchsten Auszeichnungen, die der Hl. Stuhl vergibt: den Silvesterorden, der ihn zum Ritter vom Orden des Heiligen Papstes Sylvester macht. Ein Mensch, der es versteht, sich überall Liebkind zu machen? Der nirgends aneckt? Der – wie in unserer Zeit so üblich – sich – zäpfchenförmig mutiert durch die Systeme, Parteien und Institutionen nach vorne und nach oben mogelt? Keineswegs! Ein Mensch, dessen Vision lautet: Die Bildung aller jungen Menschen verbessern, die pädagogischen Professionen stärken und ihre Würde schützen. Und dafür nimmt er seit 44 Jahren in Kauf, mit den Mächtigen in diesem unserem Lande im Clinch zu liegen, anzuecken, öffentlich zu streiten, Finger in systemische Wunden zu legen, öffentlich anzuprangern und anzuklagen, aber nicht nur das, sondern vor allem auch Visionen zu entwickeln, Lösungen anzubieten, Demokratie zu praktizieren, Menschenwürde zu realisieren, sich beispielhaft zu engagieren in bestehenden gesellschaftlich bedeutsamen Organisationen, solche im Bedarfsfall selbst zu gründen und/oder solchen über Jahre und Jahrzehnte vorzustehen. Sie haben es längst erkannt: Es ist Dr. h.c. Albin Dannhäuser, unser Ehrenpräsident. Und er wird 70 Jahre. 8 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Kaum zu glauben für mich. Sehe ich uns doch – wie wenn es gestern gewesen wäre – wie wir gemeinsam vor 40 Jahren ins Feld gezogen sind gegen verkrustete Institutionen, menschenunwürdige Rituale im Umgang der Obrigkeit mit uns jungen Lehrerinnen und Lehrern, wie wir gekämpft haben für eine fachlich optimale Ausbildung, für faire Prüfungsbedingungen, für schulische Rahmenbedingungen, die zeitgerechtes pädagogisches Arbeiten ermöglichen, für die Einstellung junger Kolleginnen und Kollegen, die plötzlich vor der Tür standen und immer im Einsatz für eine demokratische Schule, die allen Lehrerinnen und Lehrern pädagogische Eigenverantwortung ermöglichen sollte zum Wohl der uns anvertrauten Kinder. Mit Beginn seines Lehrerlebens hat Albin Dannhäuser Führungsverantwortung übernommen in den Gliederungen und Abteilungen unseres BLLV, bis hin zu fast einem Vierteljahrhundert als dessen Präsident. Darüber hinaus vertrat er unsere gemeinsamen Ziele in Führungsfunktionen auf nationaler und internationaler Ebene, in Expertenkommissionen und öffentlichen Einrichtungen, Räten und Beiräten. Wir Lehrerinnen und Lehrer hier in Niederbayern sind „unserem“ Präsidenten in besonderer Weise verbunden. Von Anfang an kümmerte sich Albin Dannhäuser BLLV-Glückwünsche immer wieder ganz konkret auch um niederbayerische Anliegen und Probleme. Dies brachte ihm auch schon zu ABJ-Zeiten die urkundlich verbriefte Titulatur eines „Ehrenniederbayern“ auf Lebenszeit ein. Wir sind stolz darauf, ihn als einen von uns zu haben. Wie allen bayerischen Pädagoginnen und Pädagogen geht es uns heute so gut wie nie in der Vergangenheit zuvor. Sowas kommt nicht von allein. Es bedarf einer starken, überzeugenden, schlagkräftigen Organisation, die Gemeinsinn stiftet, Solidarität begründet und mit Leben füllt, Erfolge erzielt, die wiederum Kräfte freisetzen für weitere gemeinsame Entwicklungen. So eine Organisation ist seit 150 Jahren unser BLLV. Triebfeder und Motor kann nie die Organisation an sich sein, es sind Menschen, die sich in deren Dienst stellen. Der BLLV hatte und hat das Glück, begnadete Führungspersönlichkeiten verpflichten zu können, Albin Dannhäuser bekennt sich als solcher seit 44 Jahren zu unserem Verband. Dafür sind wir stolz und dankbar, nicht nur, weil er jetzt 70 Jahre alt wird. Aber das ist halt so ein Datum, das geeignet ist, sich einmal zwischendurch solche Gedanken zu machen. Also lieber Albin, wir niederbayerischen Lehrerinnen und Lehrer sind dir dankbar für dein bisheriges verbandliches Lebenswerk. Wir wünschen dir mit deinen Lieben eine Zukunft, die es dir erlaubt, weiterhin deine Ideale voranzutreiben, stabile Gesundheit, die guten Gestaltungsideen auch umsetzen zu können. Auf eine gute gemeinsame Zukunft! Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag! Toni Wolfer Fritz Wenzl (l.) steht seit 20 Jahren an der Spitze des Kreisverbandes Landshut und ist als eloquenter Redner bekannt. Stehende Ovationen und viel Lob für die geleistete Arbeit vom BLLVFoto: Schraml Ehrenpräsidenten Dr. Albin Dannhäuser (r.) machten ihn aber sprachlos. 20 Jahre Kreisvorsitzender KV Landshut: Stehende Ovationen für Fritz Wenzl Das war aber eine Überraschung: Zur Weihnachtsfeier des Kreisverbandes Landshut kam nicht der Nikolaus, sondern viel besser: der BLLV-Ehrenpräsident. Dr. h.c. Albin Dannhäuser war gekommen, um Fritz Wenzl für 20 Jahre an der Spitze des Kreisverbandes zu ehren. Als Geschenk hatte er für den völlig überraschten Fritz Wenzl die gebundenen gesammelten schulpolitischen Aschermittwochsreden mitgebracht. Für sein Engagement bedankten sich die Mitglieder des Kreisverbandes mit stehenden Ovationen bei ihrem Kreisvorsitzenden. Fritz Wenzl war von diesen Ehren völlig überrascht, überwältigt und fast sprachlos. Er freue sich sehr, sagte aber in seiner bescheidenen Art auch, dass es zu viel der Ehre sei. Der Ehrenpräsident hatte aber nicht nur ein Geschenk für Fritz Wenzl dabei, sondern auch viele lobende Worte. Dr. Dannhäuser führte die Tatsache, dass der BLLV zu einem starken Verband geworden sei, an dem kein Landespolitiker mehr vorbei- käme, auf den Verdienst seiner Mitglieder zurück. Wichtig seien aber auch engagierte Vorsitzende wie Fritz Wenzl. Dr. Dannhäuser erinnerte an die großen Demonstrationen in München zur Bildungspolitik, für die der Landshuter Kreisvorsitzende viele Mitglieder aufgerüttelt und dazu bewegt hätte, nach München zu fahren. Er handle aus der innersten Überzeugung heraus, dass Bildung die wichtigste Grundlage im Staatsgefüge darstelle. Er zeichne sich durch ein hohes berufliches Ethos aus. Das Beste aber: er rede nicht viel über Werte, nein, er lebe sie. „Nicht viel reden, genau beobachten, vernünftig einordnen und mutig handeln“, so lauteten die Prämissen von Fritz Wenzl. Der Ehrenvorsitzende Rektor a.D. Josef Gillmeier bedankte sich ebenfalls bei Fritz Wenzl für die geleistete Arbeit und überreichte ihm im Namen des Kreisverbandes einen Gutschein für ein Wellness-Wochenende. Gudrun Schraml / cro Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 9 Landtagswahl Bildung für unsere Kinder - mit Herz und Verstand. Als Vater von zwei Schulkindern, Gymnasiallehrer und Staatssekretär im KM betrachte ich Bildung aus den unterschiedlichsten Perspektiven und bin überzeugt: Bayern hat ein leistungsfähiges Schulwesen, das den jungen Menschen hervorragende Startmöglichkeiten bietet. Unser gegliedertes Schulsystem fordert und fördert Kinder nach ihren individuellen Voraussetzungen und Begabungen, pädagogisch durchdacht, ganzheitlich und adressatengerecht. Seine Qualität wird uns in zahlreichen Vergleichsstudien immer wieder bestätigt. Ich sehe diesen Erfolg als Ansporn, Bewährtes weiter zu verbessern. Hier konnten wir viel erreichen: So haben wir die Durchlässigkeit zwischen den Schulen weiter optimiert, kleine und kleinste Grundschulstandorte gesichert und über die Mittelschulverbünde zukunftsfähige Strukturen für ein differenziertes, bedarfsgerechtes schulisches Ange- Mit der FDP ist das Schulsystem in Bayern durchlässiger und flexibler geworden. Der Ausbau der Ganztagsschulen, die behutsame Umsetzung der Inklusion und die Möglichkeit der Kooperation von Mittel- und Realschulen sind handfeste Erfolge der FDP, die wir mit Überzeugung vertreten. Der „Bildungsbericht 2012“ bescheinigt Bayern sehr gute Noten. Wir wollen, dass dies so bleibt. Wir wollen die Leistungsfähigkeit unseres Schulsystems sichern. Unsere Aufgabe ist es, das Schulsystem weiter zu optimieren und dabei darauf zu achten, dass die Qualität nicht zu kurz kommt. Der „Bildungsbericht“ gibt uns den Auftrag, dass wir den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln. Das Angebot an voll gebundenen Ganztagsschulen – v.a. im Grundschulbereich – möchten wir ausbauen. Denn wir sind überzeugt davon, dass diese Schulform die soziale Benachteiligung ausgleichen kann. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr Lehrkräfte 10 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Im September Fünf niederbayerische Landta Bernd Sibler, CSU bot im gesamten Flächenstaat Bayern geschaffen. Mit den „Bildungsregionen“ befördern wir Vernetzungen ganz im Sinne unseres Leitbilds „Kein Abschluss ohne Anschluss“. In unseren zukünftigen Herausforderungen liegt der Kern meiner aktuellen Arbeit, sei es im Bereich der Integration, der Inklusion, der Medienbildung oder der individuellen Förderung. Verantwortungsvolle Bildungspolitik, das bedeutet für mich, der Generation von morgen im Dialog mit der gesamten Schulfamilie die bestmöglichen Chancen zu eröffnen. Dr. Andreas Fischer, FDP mit der Zusatzqualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ gibt, um die Deutschförderung von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Wir unterstützen den BLLV bei der Umsetzung der Inklusion. Ein zentrales Anliegen ist mir auch, den Übertrittsdruck von Grundschülern abzubauen. Weiterhin werden wir uns für die Beseitigung des Lehrermangels einsetzen und die Forderung des BLLV unterstützen, neue Lehrerstellen zu schaffen und die mobile Reserve auszubauen. Außerdem werden wir uns für wohnortnahe Schulen einsetzen. „Neues Jahr, neues Glück“ heißt es so schön, aber für Bayerns Parteien geht es in diesem Jahr um sehr viel mehr. Es geht um die Macht im Freistaat - und für uns um unsere Zukunft. Der Wahlkampf hat erst angefangen und schon hören wir, wie wichtig Bildung ist. Aber was genau meinen die Parteien damit? Was würden SPD, Grüne oder Freie Wähler ändern, wenn wir ihnen die Macht überließen? Wofür würden sich CSU und FDP in einer weiteren Regierungszeit stark machen? Deshalb haben wir uns vom BLLV Niederbayern dazu entschlossen, die Politiker vor der Wahl genauer auf den Zahn zu fühlen. Wir haben alle fünf führenden bayerischen Parteien gebeten, uns einen niederbayerischen Landtagskandidaten zu Für die FREIEN WÄHLER gilt: Eine gute Bildungspolitik sollte sich am Wohl des Kindes orientieren, nicht an der Kassenlage des Finanzministers oder an den Launen des Kultusministers. Konkret fordern wir kleine Klassen, mehr Lehrer und den Erhalt wohnortnaher Schulen, vor allem Grundschulen.Von großer Bedeutung ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Mittel- und Realschulen. Hier sind statt Zentralismus intelligente, pragmatische Lösungen vor Ort gefragt. Beim G8 sind Verbesserungen dringend nötig: „nachhaltiges Lernen statt nur Prüfungslernen“ muss die Devise sein. Wir stehen für eine möglichst individuelle Betreuung der Schüler und eine eng aufeinander abgestimmte Politik. Wir hielten es für sinnvoll, den vorschulischen Bereich dem KM unterzuordnen. Oft zu kurz in der Schuldebatte kommt die Situation der Verwaltungsangestellten. Wir sind seit Jahren die treibende Kraft, um hier Verbesserungen zu erreichen - sowohl für die Schulen als auch Landtagswahl r wird gewählt agskandidaten stellen sich vor nennen, der uns bis zur Wahl in jedem Heft Fragen beantwortet. In dieser Ausgabe waren die Kandidaten noch relativ frei, wie sie uns Lehrer, Schulleiter, Erzieherinnen, Studenten oder Verwaltungsangestellte überzeugen. Als Leitfragen haben wir ihnen nahegelegt, ein Statement über unser Schulsystem abzugeben. Außerdem haben wir sie gefragt, wofür sie sich ab September schul- und bildungspolitisch stark machen möchten und welche Bildungsthemen konkret angesprochen werden müssten. In welchen Punkten stimmen sie dem BLLV zu? Die Statements dazu finden Sie auf dieser Seite. Für die nächsten Ausgaben können auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, schulpolitische Fragen an unsere Kandiaten stellen. Kurze E-Mail an redaktion@niederbayern. cro bllv.de genügt. Das Schulsystem in Bayern hat mich weder als Schüler, Jurastudent und Gewerkschafter noch als Vater überzeugt. Das R6 war Sargnagel der Hauptschule, das G8 schlampig eingeführt. Die Mittelschule braucht mehr Ressourcen. Lob gebührt den Lehrkräften, die mit Leidenschaft die Mängel weitgehend kompensieren. Optimierungen wie Ganztagsangebote und Durchlässigkeit mussten von SPD, BLLV, DGB und Jugendorganisationen erzwungen werden. Massivste Kritik entzündet sich an der bundesweit schärfsten Selektion in sozialer, regionaler und ethnischer Hinsicht. Wir müssen also vieles ändern! Bernhard Roos, SPD Der BLLV steht den Idealen der BayernSPD nahe. Unsere Änderungsanträge zum Doppelhaushalt 2013/14 wurden von CSU/FDP wie bei der demographischen Rendite abgelehnt. Bei den Stellenhebungen müssen BetreuungsBildung fängt in Familie und Krippe an. lehrkräfte besser bedacht und mobile Kindergärten und Grundschulen brauReserven realistischer geplant werden. chen höhere Entgelte für Erzieher und Als Wirtschaftspolitiker liegt mir am Pädagogen. Generell werden wir mehr Herzen, im Streben nach ökonomischer Lehrer, Sozialpädagogen und VerwalVerwertbarkeit von Wissen musische tungsangestellte einstellen. Im Zentrum und sportliche Erziehung nicht zu versteht länger gemeinsam lernen und nachlässigen. Das ist Prävention gegen Umsetzung der Gemeinschaftsschule. seelische und materielle Verarmung. Die bestehende bayerische Schullandschaft ist eine Monokultur, die den unterschiedlichen Bedürfnissen, Stärken und Schwierigkeiten der einzelnen Schüler zu wenig gerecht wird. Egal ob Ganztagsbetreuung, Übertritt, Lehrpersonal oder Inklusion überall drückt im bayerischen Schulsystem der Schuh. Hubert Aiwanger, FW für die Betroffenen selbst. Am meisten gewonnen wäre in der Bildungspolitik mit der Einstellung genügend zusätzlicher Lehrer. Zur Abschaffung der Studiengebühren haben die FREIEN WÄHLER ein Volksbegehren durchgesetzt. Das Studium für unsere jungen Leute darf nicht am Geldbeutel scheitern. Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und volkswirtschaftlichen Vernunft. Die erforderlichen Ausgaben von 150 Millionen im Jahr muss sich der Freistaat leisten können anstatt Milliarden in unsinnige Großprojekte zu stecken. Wir wollen die Bildungspolitik vom Kopf auf die Füße stellen. Nicht die Frage, „welches Kind passt am besten in welche Schulart“ ist für uns der Ausgangspunkt, sondern die Frage, wie kann Schule so gestaltet werden, dass auf die Lernbedürfnisse und Potentiale jedes Kindes eingegangen werden kann. Individuelle Förderung darf nicht bloßes Schlagwort sein, sie muss ins Zentrum der Bildungspolitik rücken. Wir müssen mit einer verlässlichen Personalpolitik für die Schulen die Voraussetzung dafür schaffen, weit über einzelne Vorzeigeschulen hinaus Eike Hallitzky, Grüne eine gute Schul- und Unterrichtsqualität sicherzustellen bzw. zu entwickeln. Gerade in Niederbayern braucht es dazu bedarfsgerechte und flexible Lösungen, die insbesondere die Folgen des demografischen Wandels abfedern. Nur so kann die Schule auch künftig im Dorf bleiben. Und ja, Bildung ist teuer. Das sollte mir als Haushaltspolitiker eigentlich nicht gefallen. Tut es aber doch, weil Bildung für diese Gesellschaft unbezahlbar wertvoll ist! Nur wer heute Bildung sät, kann auch in Zukunft reiche Früchte ernten. Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 11 BLLV-Politik Lob vom BLLV, aber nicht ohne ein Aber Im Gespräch mit der CSU-Haushaltsexpertin Gertraud Goderbauer Der Doppelhaushalt 2013/14 des Freistaates Bayern ist festgezurrt. Da viele Forderungen des BLLV verwirklicht wurden, verlief auch das BLLV-Politikergespräch mit der CSULandtagsabgeordneten und Haushaltsexpertin Gertraud Goderbauer sehr angenehm. „Eigentlich komme ich mir vor wie der liebe Nikolaus. Ich darf Sie loben“, räumte Kurt Fischbacher ein, der im Dezember mit der BLLV-Bezirksvorsitzenden Judith Wenzl zu Gast bei der Landshuter Landtagsabgeordneten war. Der stellvertretende Abteilungsleiter für Dienstrecht und Besoldung im Bezirk Niederbayern hatte aber auch mahnende Worte für Haushaltspolitiker in seinem Notizbuch stehen. Im Gespräch (v.l.): Kurt Fischbacher, Judith Wenzl und MdL Gertraud Goderbauer. Lob gab es von Seiten des niederbayerischen BLLVn zum neuen Doppelhaushalt. Vor allem freue man sich über die nächste Arbeitstagung Überstunden und immer mehr Aufgaben: Die Verwaltungsangestellten an Niederbayerns Schulen müssen viel leisten. Oft zu viel. Bei einem Treffen aller Verwaltungsangestellten des Bezirks in Passau war genau das auch Thema. Die Frauen beschlossen, eine Petition beim Bayerischen Landtag einzureichen, um die Situation der Verwaltungsangestellten an bayerischen Schulen und Schulämtern endlich zu verbessern und die Richtlinien der Volks- und Förderschulen zu erhöhen. Den Schulen fehlt es schlichtweg an Personal. Die Folge: Überstunden über Überstunden. Aber die Verwaltungsangestellten konnten sich auch schöneren Themen widmen. Beispielsweise freuen sich bereits viele auf die Fortbildung für niederbayerische Verwaltungsangestellte, die am 5. März in Niederalteich stattfinden wird. Die Anmeldung dazu erfolgt über FIBS. Auch der BLLV-Lehrertag in Essenbach war Thema. Am 5. Oktober wollen die 12 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Verwaltungsangestellten an diesem Tag auch einen eigenen Workshop anbieten. Nach der Arbeitstagung sollte aber das Gesellige nicht zu kurz kommen. Ein Besuch des Passauer Doms stand ebenso auf dem Programm wie eine Besichtigung des Glasmuseums, in dem über 60 000 Gläser ausgestellt sind. Das nächste Treffen der Verwaltungsfachangestellten findet am 20. November 2013 in Landshut statt. Näheres wird noch bekannt gegeben. Das Foto zeigt die Leiterin der Fachgruppe Verwaltungsangestellte im BLLV, Waltraud Ableitner (r.), mit ihren Kolleginnen, die bei der Arbeitstagung in Passau mit dabei Waltraud Ableitner waren. Foto: cro Beförderungsrunde, die für den 1. Juli angekündigt ist, und die Neuerungen für Verwaltungsangestellte. Man habe ihnen zwar immer gesagt, wie wichtig sie für die Schule seien, habe ihnen dann aber für ihre Aufgaben viel zu wenig Arbeitszeit eingeräumt, gab Wenzl zu bedenken. „Dass hier mit 130 Stellen für Grund- und Mittelschulen sowie 20 Stellen für Realschulen nachgebessert wird, war dringend notwendig.“ Allerdings sei jetzt die Frage, wie die Aufstockung an VerwaltungsangestelltenStellen nun verteilt werde. „Wir haben das nicht besprochen, sondern nur die Mittel zur Verfügung gestellt“, sagte Goderbauer. Aber für entsprechende Verbesserungsvorschläge sei sie offen und würde sie auch gerne weiterleiten. Lob gab’s dafür auch von Fischbacher, „aber nicht ohne ein Aber“. Die Politik möchte doch jetzt bitte nicht glauben, dass damit Schulleiter genügend entlastet wären. Zusammen mit Wenzl versuchte er Goderbauer davon zu überzeugen, dass die Unterrichtsverpflichtung für Schulleiter dringend gekürzt werden müsste. Die Haushaltsexpertin hörte aufmerksam zu. „Zu loben ist auch, dass der Fehler etwas korrigiert wurde und die Wiederbesetzungssperre für Schulleiter auf drei Monate abgesenkt wurde“, sagte Fischbacher. Denn eine Heraufsetzung der Wiederbesetzungssperre, die Absenkung der Eingangsbesoldung oder der Umgang mit Verwaltungsangestellte Leistungsstufen und –prämien seien echte „Motivationskiller“. Fischbacher weiter: „Beamtenbesoldung darf kein Spielball und keine Manövriermasse beim Haushalt sein. Wir brauchen Verlässlichkeit.“ Viel BLLV-Kritik hingegen gab es für die Lehrerstundenzuteilungen im laufenden Schuljahr. „Sie war einfach nur katastrophal. Anders kann man es gar nicht mehr sagen“, stieg Wenzl in das Thema ein. Sie appellierte an Goderbauer, sich dafür einzusetzen, dass die Lehrerstundenzuweisung bitte wieder wie früher nach Klassen und nicht nach Schülern zugeteilt werde. „Gerade für uns hier in Niederbayern, wo wir darum bemüht sind, auch kleine Schulstandorte zu erhalten, ist die jetzige Stundenzuweisung eine Krux. Aufgebrachte Eltern hätten kein Verständnis dafür, dass dem Schulamt für eine kleine Klasse bei 30 Wochenstunden Unterricht aufgrund der Schülerzahl aber nur beispielsweise 25 oder sogar weniger Lehrerstunden zugeteilt werde, während es für eine größere Klasse selbstverständlich die 30 Lehrerstunden bekäme. „Hinzu kommt, dass der Staat bewusst über Jahre hinweg Lehrerstunden einkassiert hat und zwar schleichend.“ Als Beispiele nannte Wenzl das Klassenbildungs-KMS 2012/13. Die Folge: „Schulleiter jonglieren eigentlich nur noch. Und das Problem, das wir jetzt haben, ist von der Politik hausgemacht.“ Abzuwarten bleibe, wie die nächsten Monate verlaufen. Eine größere Krankheitswelle dürfe nicht kommen. „De facto gibt es keine Mobile Reserve mehr.“ Die meisten Schulstandorte seien bereits jetzt am Limit. „In diesem Jahr geht nur die Pflicht. Keine Kür“, betonte Wenzl gegenüber Goderbauer, die alle Anmerkungen aufmerksam zur Kenntnis nahm. Claudia Rothhammer Bürostuhl gegen Schulbank getauscht Verwaltungsangestellte waren zu Besuch im Schulmuseum Ahrain Normalerweise drücken diese Frauen keine Schulbank mehr. Vielmehr sorgen sie für einen reibungslosen Schulbetrieb. Dieses Mal allerdings tauschten die Verwaltungsangestellten an Grund-, Mittel- und Hauptschulen sowie des Schulamtes Landshut den Bürostuhl gegen unbequeme Schulbänke ein – und das sogar sehr gerne. Denn Waltraud Ableitner, die Fachgruppenleiterin der Verwaltungsangestellten, hatte zu einem Ausflug ins Schulmuseum Ahrain eingeladen. Rektorin Eva Laske begrüßte die Damen und erläuterte kurz die Entstehung des Museums, das im Juli 2012 eröffnet wurde. Anschließend führte sie durch die Räumlichkeiten. An Hand von unterschiedlichsten Exponaten bzw. Objekten und Texttafeln wird die Schulgeschichte vom 18./19. Jahrhundert bis heute präsentiert und dokumentiert. An den Tafeln findet man die verschiedenen Schriften, die mit der deutschen (Sütterlin) Schrift beginnen und die bis 1941 gelehrt und dann von der lateinischen Schrift abgelöst wurde. In Schaukästen sind alte Zeugnisse aus der Zeit der Werktagsschule (= heutige Volksschule) und der Volksfortbildungsschule (= heute Berufsschule) zu sehen. Beim Betreten eines historischen Klassenzimmers nahmen die Besucherinnen auf Die Fachgruppe Verwaltungsangestellte zu Besuch im Schulmuseum Ahrain. den Schulbänken Platz und manch eine erinnerte sich an ihre eigene Schulzeit zurück. Der Esel als Symbol der Dummheit, der im Klassenzimmer steht, sorgte für viel Heiterkeit. Weniger lustig allerdings fanden die Frauen die Erinnerungsstücke an eine Schulzeit, in der der Rohrstock noch für Zucht und Ordnung sorgte. Nach der Foto: Ableitner Führung bedankte sich Waltraud Ableitner sehr herzlich bei der Gastgeberin, Rektorin Eva Laske, die mit einer Leidenschaft das frühere Schulleben darstellte, und bei ihrer Sekretärin Augustin, die ihre Kolleginnen mit Kaffee und Kuchen verwöhnte. Waltraud Ableitner Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 13 BLLV-Studenten Offiziell eine Hochschulgruppe Neue Chefin und Besuch vom Ehrenpräsidenten Die Studentengruppe Passau ist voller Elan und mit neuer Vorsitzenden ins Wintersemester gestartet. „Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!“, beglückwünschte Rainer Kirschner beim ersten Stammtisch des Wintersemesters dann auch gleich Franziska Trautmannsberger zu ihrem neuen Posten als Vorsitzende der BLLV-Studentengruppe Passau. Die Lehramtsstudentin für Grundschule ist allerdings keine Unbekannte. Bislang übte sie das Amt als zweite Vorsitzende aus und vertrat die bisherige Vorsitzende, Petra Neugebauer. Die wiederum bleibt dem Verband und der SG aber auch weiterhin erhalten, nur eben nun als zweite Vorsitzende. Im Grunde tauschten beide nur ihren Platz im Vorstandsteam, denn Petra Neugebauer möchte sich auf ihr Staatsexamen vorbereiten. Am Stammtisch konnte ebenso gleich eine freudige Nachricht verkündet werden: Die BLLV-SG-Passau darf sich nun stolz Hochschulgruppe der Uni Passau nennen. Sie wurde offiziell ins Hochschulgruppenregister aufgenommen, steht nun in engerer Verbindung mit der Uni, darf sowohl Flyer verteilen als auch Infostände aufbauen und ist auf der Homepage der Uni Passau verlinkt. Als frisch gebackene Hochschulgruppe stellte sich die SG sogleich in der Orientierungswoche den „Quietschies“ (Erstsemestern) und am Fächerinfotag allen weiteren Studenten vor. Die SG-Aktiven informierten über den BLLV, warben Mitglieder und verteilten die beliebten Chili-Kalender, natürlich gerne auch an bereits eingetragene Mitglieder. Ein besonderes Highlight war die erste Veranstaltung im neuen Semester. Für Tauschten die Führungsposten: Franziska Trautmannsberger (l.) und Petra Neugebauer. diese konnten die Passauer Studenten den Ehrenpräsidenten des BLLV, Dr. Albin Dannhäuser, gewinnen. Dr. Dannhäuser leitete einen eintägigen Rhetorik-Workshop zu den Themen „Wie überzeuge ich im Gespräch?“ und „Wie halte ich eine kurze freie Rede?“. Dreizehn Lehramtsstudenten durften einen informativen, abwechslungsreichen und perfekt vorbereiteten Tag erleben und konnten rhetorisch gestärkt ins neue Semester starten. In der Vorweihnachtszeit war die SG erstmals am Weihnachtsmarkt der Hochschulgruppen der Uni Passau vertreten. Dabei wurde mit weihnachtlichem Gebäck, Glühwein und Musik die Adventszeit an der Uni eingeläutet. Die Resonanz war entsprechend groß. Bei dieser Aktion haben die Hochschulgruppen auch Gelegenheit an der Uni Präsenz zu zeigen, sich den Studierenden vorzustellen und Spenden zu sammeln. In diesem Jahr wurden vier regionale Projekte unterstützt: das AsylCafé Passau, das Passauer Bündnis für die Rechte der Flüchtlinge sowie die Aktion „Augen Auf!“. Cathrin Strohmeier und Petra Neugebauer Die SG Passau beim Weihnachtsmarkt der Hochschulgruppen. 14 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Fotos (2): SG Passau Studiengebühren Der BLLV schließt sich dem Bündnis zur Abschaffung der Studiengebühren an und unterstützt das geplante Bürgerbegehren. „Es ist nicht die Aufgabe junger Menschen zu finanzieren, was der Staat zu finanzieren hat“, erklärt BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Wer das Bürgerbegehren ebenfalls unterstützen möchte: bis zum 30. Januar kann man sich im Rathaus seiner Heimatgemeinde eintragen lassen. Mehr Infos unter www.volksbegehren-studiencro gebuehren.de. Stadtturm in Gefahr Zusammen mit seiner Frau ist Gunter Zorn seit 100 Jahren beim BLLV. Vielen ist der pensionierte Rektor vielleicht aus seiner ABJ-Zeit, als Referent für Schulmusik oder als Autor zahlreicher Artikel in der „Bayerischen Schule“ bekannt. Gunter Zorn aber komponiert seit seiner Pensionierung nicht nur fleißig, sondern schreibt auch Bücher. Im Attenkofer-Verlag Straubing ist sein Buch „Da fällt doch gleich der Stadtturm um!“ erschienen. Gemeint ist natürlich der Straubinger Stadtturm. Er ist zwar nie wirklich umgefallen, aber sein Großvater hatte anscheinend wirklich Angst um das Straubinger Wahrzeichen. Im Buch beschreibt Gunter Zorn, der in Regensburg eine zweite Heimat gefunden hat, seine Kindheitserlebnisse in Niederbayern in der Zeit von 1940 bis 1950 auf 128 Seiten. Die frechen, lustigen und authentischen Geschichten eignen sich nach Einschätzung des Autors auch zum Vorlesen für Schüler. Das Buch ist entweder bei den Geschäftsstellen Straubinger Tagblatt /Landshuter Zeitung, im Buchhandel unter ISBN 978-3-942742-12-2 oder direkt bei Gunter Zorn, Telefon 0941 / 91284 oder guntherzorn@t-online.de erhältlich. Auf Anfrage schickt Gunter Zorn BLLV-Mitgliedern sein Buch auch gerne portofrei zu. cro Kreisverbände KV Kelheim Herbert Finger Der Kreisverband Kelheim trauert um sein langjähriges Mitglied Herbert Finger. Er war 58 Jahre lang BLLV-Mitglied. Seine Verbundenheit zum BLLV brachte Herbert Finger zum Ausdruck, indem er sich aktiv an der Arbeit im Kreisverband engagierte. Er war in der Vorstandschaft und nach seiner Pensionierung weiterhin für seine Kollegen aktiv – als Vertreter der Pensionisten im Kreisausschuss, bei der Organisation und Durchführung der Fahrten und Ausflüge der Pensionisten im Kreisverband zum niederbayrischen Pensionistentag – nicht zu vergessen seinem Pensionistenstammtisch. Das gesellschaftliche Leben im Verein lag ihm ebenfalls sehr am Herzen – ob Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Jubiläumsfeste oder große Veranstaltungen wie die Bezirksdelegiertenversammlung. „Er beteiligte sich, ihn brauchte man nicht zu betteln oder zu schieben. Er bewies Eigeninitiative, eine Eigenschaft, die man heutzutage nicht mehr so selbstverständlich findet“, sagte Kreisvorsitzende Kirsten Kirmeier bei ihrer Grabrede für Herbert Finger. „Er wurde von uns allen, die wir ihn persönlich kannten, wegen seiner herzlichen, hilfsbereiten und humorvollen Art geschätzt. Wir – die Kolleginnen und Kollegen des BLLV Kelheim – stehen aber auch in Dankbarkeit und Wertschätzung am Grab von Herbert Finger und werden sein Andenken in Ehren halten.“ Kirsten Kirmeier Mopsgeschichten John Käferlein ist nicht nur Lehrer im Landkreis Kelheim und seit 1970 BLLV-Mitglied, er ist auch Ghostwriter für seinen Mops Henry. In seinem Buch „3/11 Mops“ (ISBN 978-3-9811479-5-7) berichtet der dreijährige Hund und Wegbegleiter John Käferleins auf 240 Seiten aus Das Bild zeigt die Geehrten mit Kreisvorsitzenden Stefan Waitl und seiner Stellvertreterin Birgit Foto: Krautter Krippner, ohne Ingrid Setz, Walter Kampf und Christine Rieger-Utz. KV Vilsbiburg Viele treue Mitglieder geehrt Der Kreisverband Vilsbiburg zeichnete langjährige Weggefährten aus Der Kreisverband Vilsbiburg hat mit einer besinnlichen Feier und einem festlichen Essen das Jahr ausklingen lassen. In diesem feierlichen Rahmen sind auch langjährige Mitglieder ausgezeichnet worden. Nach einem festlichen Musikstück für zwei Trompeten, vorgetragen von den beiden Söhnen der 2. Kreisvorsitzenden Birgit Krippner, stimmte Kreisvorsitzender Stefan Waitl die Gäste in der Schlosswirtschaft Gerzen auf den Abend ein – mit einer heiteren Geschichte über die Heiligen Drei Könige, die sich als Heilige Drei Königinnen auf dem Nachhauseweg sicherlich so einiges zu erzählen wüssten. Nach dem gemeinsamen Essen wurden die Ehrungen vorgenommen. Neben einer Reihe seinem tierischen Alltag. „Aber ich bin natürlich kein gewöhnlicher Hund, nicht mal ein gewöhnlicher Mops. Ich habe von allem ein bisschen mehr. Schlauheit, Schönheit, leider auch Gewicht. Ich bin ein ganz besonderer Mops“, kündigt Henry auf der ersten Seite seines Buches an. Zwar sind die wichtigsten Elemente für Henry der Kühlschrank, die Futter- Auszeichnungen für 25 Jahre Mitgliedschaft konnte Waitl mit großer Freude vier Mal die Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft und jeweils einmal für 50 und 60 Jahre Treue zum BLLV verleihen. Einem Verein, der so treue Mitglieder hat, brauche für die Zukunft keine Sorgen zu haben, so Waitl. Vor 60 Jahren trat dem BLLV Anni Mittermeier bei. 50-jähriges Jubiläum feierte Paul Manhart. Bereits seit 40 Jahren sind dabei: Christine Rieger-Utz, Georg Stockbauer, Brigitte Einwang und Marianne Pickl. Walter Kampf, Ingrid Setz, Peter Manhart und Alma Wiesneth sind seit 25 Jahren BLLV-Mitglieder. Alle Geehrten bekamen neben einer Urkunde einen Büchergutschein und einen Blumenstrauß. Petter Krautter schüssel, der Trinknapf und die Spielzeugkiste, aber er philosophiert auch gern übers Leben und vor allem über das komische Verhalten seines Menschenrudels. „Lachfalten, fast so groß wie Mopsfalten, sind garantiert“, verspricht Henrys Herrchen John Käferlein. Der 63-Jährige ist vielen auch als passiocro nierter Skatspieler bekannt. Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 15 Kreisverbände KV Kelheim Yogastunde In unserer heutigen Zeit muss immer alles schnell und sofort erledigt werden. Vor allem in der Berufswelt wird die Messlatte der Anforderungen immer höher gesetzt. Daher ist es wichtig, sich auch einmal eine kleine Auszeit zu gönnen, sich zu entspannen und durchzuatmen. Eine dieser kleinen Auszeiten gönnte der KV Kelheim seinen Verwaltungsangestellten. Personalrätin Angelika Mandlik lud zusammen mit Wolfgang Brey und der AOK Kelheim zu einer Yoga-Stunde ein. Yoga ist eine gute Entspannungsmethode , leicht zu erlernen und entspannt Körper, Geist und Seele. Regelmäßig angewendet werden Körper, Atmung, Energie sowie Denken und Fühlen sensibilisiert. Physiotherapeutin Angela Obermeier aus Abensberg gab einen kurzen theoretischen Einblick in die Yogawelt, bevor es mit praktischen Übungen für Nacken, Schultern und Rücken losging. Nach erholsamen 90 Minuten ging jede Verwaltungsangestellte leichten Schrittes nach Hause, mit dem festen Willen, diese Übungen auch weiterhin auszuüben. Wolfgang Brey KV Mainburg Rudolf Schmelzl feierte 80. Geburtstag Nicht nur Kinder, sondern auch Studenten der Uni Regensburg hat er die Liebe zur Musik weitergegeben Musik bildet Herz und Verstand – und sie hält jung. Bei Rudolf Schmelzl aus Großgundertshausen trifft das auf jeden Fall zu. Er ist nicht nur Kirchenmusiker, Konzertsänger, Gesangspädagoge und Gitarrelehrer, sondern auch seit 60 Jahren Mitglied im BLLV. Der Kreisverband Mainburg gratulierte ihm deshalb sehr herzlich zum 80. Geburtstag. Eigentlich ist Schmelzl gebürtiger Münchner. Zumindest kam er 1932 dort zur Welt. Zur Schule gegangen ist er aber in Mainburg und Landshut. Nach der Oberrealschule (heute Hans-LeinbergerGymnasium) studierte er drei Semester an der Lehrerbildungsanstalt in Freising und trat mit 21 Jahren seinen Dienst in der Schule an. Nach seinen Einsatzorten in Mainburg, Leibersdorf, Margarethenthann und Aiglsbach übernahm er im Jahre 1959 die Schulleiterstelle an der einklassigen Volksschule in Großgundertshausen. Seine 16 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Dank seiner musikalischen Begabung erhielt Schmelzl schon ab dem zehnten Lebensjahr Musikunterricht in den Fächern Violine, Klavier und Orgel. Später besuchte er Lehrgänge für Chorgesang und Stimmbildung, wobei er auch noch Blockflöte und Fidel lernte. Im Alter von 21 Jahren begann er mit dem Gesangsstudium unter anderem. bei Prof. Anton Schiegg in München und Fanny Lehner in Landshut. Bei Prof. Erwin Schaller in Linz studierte er Gitarre, dem er anschließend fünf Jahre bei internationalen Gitarre-Lehrgängen assistierte. Rudolf Schmelzl feierte im Kreise seiner FamiFoto: Katzl lie seinen 80. Geburtstag. letzte Wirkungsstätte war die Grundschule Volkenschwand, an der er 13 Jahre unterrichtete. Als er im Juli 1995 in den wohlverdienten Ruhestand ging, konnte er auf 42 Jahre im Schuldienst zurückblicken. Nicht zuletzt galt Schmelzls großes Interesse der Kirchenmusik. Er legte nicht nur die C-Kirchenmusikprüfung in Regensburg ab, sondern wirkt bereits seit 1959 (mit Unterbrechung) als Chorleiter und Organist in seiner Heimatpfarrei Großgundertshausen. Von 1976 bis 1982 hatte er auch das Amt des Dekanatskirchenmusikers inne. Kreisverbände Bereits seit 1956 machte sich der Vollblutmusiker bei zahlreichen Auftritten als Konzertsänger in Deutschland, Österreich, Italien und der Tschechischen Republik einen Namen. Die Aufnahmen und Übertragungen im Bayerischen Rundfunk, im Deutschlandfunk und im Österreichischen Rundfunk sind ein Beweis für die fachliche Qualifikation des Sängers und Musikpädagogen, der in allen Stilbereichen, vom Gregorianischen Choral über die Renaissance, den Barock und die Klassik bis zur Moderne zu Hause ist. Schmelzl hat sein Wissen und Können nicht für sich behalten. Er entwickelte auch die musikalischen Anlagen seiner Schüler im Gesang und Instrumental, zum Beispiel unter Verwendung von Orff-Instrumenten. Im Jahre 1968 gründete er die „Private Singschule Großgundertshausen“, um den Kindern in den umliegenden Landgemeinden eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Außerdem war Schmelzl des Öfteren im Rahmen der Lehrerfortbildung in Musik tätig. Von 1986 bis 1992 war er auch als Stimmbildner bei den „Regensburger Domspatzen“ tätig. Er unterrichtete 17 Jahre als Gesangspädagoge an der Universität Regensburg. Natürlich förderte der dreifache Familienvater und sechsfache Opa frühzeitig die musikalische Begabung seiner drei Töchter. Bei zwei von ihnen, Margarete Ertl (Konzertsängerin, Chorleiterin und Gesangspädagogin) und Roswitha Baur (Konzertsängerin und Gesangspädagogin) ging die Laufbahn steil nach oben. Agathe Frattini besitzt ebenfalls musikalische Talente. Sie singt im Kirchenchor Großgundertshausen und im Motettenchor Ingolstadt und ist als treffsichere Chorsolistin und Blockflötenspielerin gefragt. Rudolf Katzl KV Mainburg „Sie sind der Stamm unserer großen Familie“ Langjährige Mitglieder wurden beim Lehreradvent in Mainburg für ihre Treue zum BLLV ausgezeichnet Mitglieder und Angehörige des Kreisverbandes Mainburg haben sich in luftiger Höhe der Hopfenstadt getroffen und zwar im Lokal „Theresienhütte“, um gemeinsam Advent zu feiern und Mitglieder für ihre Treue zum BLLV auszuzeichnen. Zu Beginn wurden die Kollegen mit Instrumentalmusik von der „Mainburger Saitenmusik“ und besinnlichen Texten auf den Advent als eine Zeit der „Kurskorrektur“ eingestimmt. Die Auswahl der Textbeiträge lag in den Händen von Rita Bruckmoser, Religionslehrerin an der Hallertauer Mittelschule Mainburg. Nach dem Abendessen leitete Kreisvorsitzender Anton Liegert zu den Ehrungen über. „Der eigentliche Höhepunkt der Verbandsaktivitäten im Laufe eines Jahres ist sicher der Lehreradvent, da hier augenfällig das breite Spektrum des Kreisverbandes repräsentiert wird“ und langjährige Mitglieder feierlich geehrt werden. Wie wichtig die Ehrungen sind, zeige diese Tatsache: Von den 21 Kreisverbänden in Niederbayern sei Mainburg zwar ein kleiner, aber aktiver KV mit derzeit 105 Mitgliedern, der von seinen langjährigen, treuen Mitgliedern getragen werde. „Sie sind der Stamm unserer großen Familie im Kreisverband“, der trotz der Gebietsreform im Jahre 1972 seine Selbständigkeit behalten habe. Erinnerungsfoto (v.l.): Bezirksgeschäftsführer Sebastian Hutzenthaler, Anita Kronthaler, KV-Vorsitzender Anton Liegert, Edeltraud Noll, Josef Grillmeier und Edeltraud Schaffer. Foto: KV Mainburg Anschließend nahm der Kreisverbandschef die Ehrung folgender vier Jubilare vor: Fachlehrerin Anita Kronthaler und Fachlehrerin Edeltraud Schaffer (jeweils 25 Jahre), Lehrer Josef Grillmeier (40 Jahre) und Oberlehrerin i. R. Edeltraud Noll (60 Jahre). Liegert ließ in seinen Laudationes die Einsatzorte und den beruflichen Werdegang der Geehrten Revue passieren. Sie hätten ihren pädagogischen Auftrag darin gesehen, nicht nur Wissen und Können zu vermitteln, sondern auch Herz und Charakter zu bilden. Es sei ihnen vor allem um die innere Gestalt der Schule als einer Stätte des Lehrens und Lernens, der Erziehung und Lebenshilfe gegangen; denn Bildung sichere die Zukunft. Mit Worten des Dankes und der Anerkennung für die geleistete Arbeit in Schule und Verband überreichte Liegert den Jubilaren eine Ehrenurkunde und ein Buchgeschenk. Im Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr dankte Liegert allen Mitgliedern, die sich aktiv in den Kreisverband eingebracht und echte Solidarität gezeigt hätten. „Für das neue Jahr werden wir als Lehrerverband wieder vor neuen Herausforderungen stehen, um Fortschritte für Schule und Rudolf Katzl Lehrerschaft zu erreichen.“ Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 17 Kreisverbände KV Landshut Weinfahrt Die Weinfahrt des Kreisverbandes Landshut führte im Herbst nach Tübingen, Marbach und Besigheim. Bei schönem Herbstwetter erkundeten die Mitreisenden die Universitätsstadt und zeigten sich sehr angetan von der romantischen Stadtanlage, die man ausgiebig bei einer informativen Stadtführung erkundete. Neben Schloss und Kloster Bebenhausen stand an diesem Wochenende auch die Schillerstadt Marburg auf dem Besichtigungsprogramm. Den Abschluss bildete am Sonntag eine kurze Wanderung zu den Felsengärten in Besigheim am Neckar. In der gleichnamigen Felsengartenkellerei wurde auch die Möglichkeit zur Weinprobe und zum Weinkauf geboten. Die gelungene Mischung von Kulturprogramm, kulinarischem Genuss in sehr guten Restaurants und netter Gesellschaft machte auch diese Fahrt wieder zu einem Ereignis, das die Mitreisenden gerne in Erinnerung behalten KV Kelheim und KV Mainburg Junge Kollegen begrüßt Dienstanfängertag an der Aventinus-Mittelschule in Abensberg Der Einstieg in die Berufspraxis ist nicht einfach. Auch nicht für Lehramtsanwärter. Die jungen Kollegen in den Kreisverbänden Kelheim und Mainburg hingegen müssen nicht verzagen. Sie wissen jetzt, wer ihnen helfen kann, wenn sie Probleme haben. Die BLLV-Kreisverbände Kelheim und Mainburg haben die Lehramtsanwärter nämlich zu einem Dienstanfängertag an der Aventinus-Mittelschule in Abens- berg (Lkr. Kelheim) eingeladen, namentlich vertreten durch Kirsten Kirmeier und Nicole Lottes (KV Kelheim) und Anton Liegert (KV Mainburg) an der Spitze. Mit eingeladen hatte auch Wolfgang Brey in seiner Funktion als Kreisvorsitzender des Bayerischen Beamtenbunds. Auf der Tagesordnung des Dienstanfängertages stand alles, was gut tut: Die Lehr- Die Kreisverbände Kelheim und Mainburg haben junge Kollegen eingeladen. 18 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Foto: Brey werden. Viele freuen sich bereits auf die nächste Fahrt mit dem KV Landshut. Text und Foto: Fritz Wenzl amtsanwärter konnten sich bei Kaffee und Kuchen sowie einer kleinen Brotzeit Sorgen und Probleme von der Seele reden. Erfahrene Kollegen versuchten zu helfen und boten ihre Unterstützung an. Nach einem Rundgang durch die „Vorzeige-Mittelschule Abensberg“ (Zitat Kulturminister Dr. Ludwig Spaenle) erklärte Kirsten Kirmeier den jungen Kollegen, wofür der BLLV steht, wie er organisiert ist und welche Aktionen im Kreisverband Kelheim anstehen (der übrigens seit ihrer Amtszeit deutlich an Mitgliedern gewonnen hat). Die Vorsitzende, die gleichzeitig auch Personalratsvorsitzende des Landkreises ist, gab zusammen mit ihren BLLV-„Mitstreitern“ den äußerst interessierten und engagierten Junglehrern noch wertvolle Tipps für die bevorstehenden, sicherlich „arbeitsintensiven und schweren Jahre“ mit auf den Nachhauseweg. Die Lehramtsanwärter waren froh, nicht nur viele Informationen und BLLVWerbematerial bekommen zu haben. Viel wichtiger war: Sollten sie während ihrer Vorbereitungszeit Probleme haben, sind sie nicht allein. Ein starker Verband steht ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Wolfgang Brey Kreisverbände KV Landshut Alois Rambold ist seit 75 Jahren BLLV-Mitglied Ehrungen im KV Landshut: Fritz und Judith Wenzl zeichnen 34 Lehrerinnen und Lehrer für ihre Treue aus Der Saal der Gaststätte Zollhaus war bestens gefüllt bei der Weihnachtsfeier des KV Landshut, wurden an diesem Abend doch viele Mitglieder aus ihren Reihen für langjährige Verbandszugehörigkeit geehrt. Besonders großen Beifall erhielt Alois Rambold, der dem BLLV seit unglaublichen 75 Jahren eng verbunden ist. 1917 geboren, trat Alois Rambold 20 Jahre später dem BLLV bei. Die Ehrungen übernahmen KV-Vorsitzender Fritz Wenzl mit seiner Schwester Judith, BLLV-Bezirksvorsitzende. Jeder Geehrte bekam nicht nur eine Urkunde, sondern auch den Jubiläumsband zur 150-Jahr-Feier des Verbandes. Fritz Wenzl freute sich, 34 Mitglieder ehren zu können. Das sei auch deshalb so erfreulich, weil die Mitgliedschaft im BLLV für ein konsequentes Eintreten der Mitglieder zugunsten der Bildung stehe. Der BLLV habe das Ziel, dass sich gerade für die, die am Ende der Bildungskette stünden, etwas zum Besseren ändere. Irmgard Just ist vor 65 Jahren dem BLLV beigetreten Ebenfalls wie Alois Rambold wurde an diesem Abend auch Irmgard Just für eine besonders lange Zeit im Verband geehrt: für 65 Jahre. Für 60 Jahre Treue zum Verband wurden Henriette Filip, Hans Just, Franz Knaus, Hans Schäffler und Georg Spitzlberger ausgezeichnet. 55 Jahre gehören Charlotte Danzer, Johann Haslbeck, Michael Ruhland und Georg Wernthaler dem BLLV an. Erinnerungsfoto an einen feierlichen Abend im Kreisverband Landshut. Ein halbes Jahrhundert dabei sind Helmut Beck, Barbara Lang, Roswitha Peter, Hans Scheid und Dietrich Tamm. Auf 40 Jahre Verbandszugehörigkeit blicken zurück: Ottmar Benka, Renate Eggert-Vockerodt, Christa Geppert, Gisela Kagerer, Johann Kargl, Anni Kless, Margarete Riederer, Eleonore Schindlbeck, Bernhard Sotzny und Angela Schmid. 25 Jahre dabei sind: Anita Braun, Maria Götz, Ingrid Hohenester, Beate Loria, Sabine Meyer, Sieglinde Richter, Martha Rohrmeier, Brigitte Westermeier und Anita Schilcher. Die Weihnachtsfeier ging mit konzertreifen Melodien für Violine und Klavier weiter, gespielt von Birgit und Christl Adolf. Gudrun Schraml / cro Foto: Schraml Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 19 Kreisverbände KV Wolfstein Weihnachtslieder und Ehrungen Der Kreisverband Wolfstein feierte Jahresabschluss und bedankte sich bei langjährigen Mitgliedern Es ist schön, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Winter-, Advents- und Weihnachtsliedern in den nächsten FünferRaum des Ehrungsrhythmus hinübergesungen zu werden. Diese gesangliche Aufgabe gelang dem Dreig´sang mit Gundi Bauer (Alt I), Irmgard Salwiczek (Alt II) und Barbara Richter (Sopran) trefflich. Zudem rezitierte Ilse Feigl über den ganz normalen Weihnachtsstress, der nicht nur im wirklichen Leben einen Müdigkeitsfaktor aufbaut, sondern auch im festlich geschmückten Cafe Uhrmann bei Glühwein und Plätzchen seine Wirkung zeitigte. Je länger die Geschichte dauerte, umso mehr wirkte die staade Zeit und ließ die Augenlieder und den Kopf in eine Einnickstellung gehen. Schließlich retteten sich auch jene hin bis zum Happy End, die schon bedenklich von Orpheus Armen umgarnt waren. Spätestens dann, als Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier auf die aktuelle schulische Situation einging, waren die über 30 Besucher, die sich in einer bitterkalten Winternacht auf den Weg zum BLLV gemacht hatten, hellwach. So sei die Nachfolgeeinrichtung der Hauptschule, die so genannte Mittelschule, durch den demographischen Wandel gefährdet, zumal sich auch die Tendenz, nach der Grundschule an eine Realschule oder ein Erinnerungsfoto: Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier (2. v. l., sitzend) mit den Geehrten, (v. l. sitzend) Kunigunde Schuster, Margarete Pangerl, Ilse Nusser , (stehend v. l.) Hans Eller, Annemarie Kriegl, Otto Coduro, Michael Kroll, Franz Kerschbaum, Willi Stümpfl, Gerhard Sigl, Renate Foto: Kölbl Fischer und Horst Fischer. Gymnasium zu wechseln, sich immer mehr verstärke. Ein weiteres Problem sei, dass der Mittelschule neben den Schülern auch die Lehrer durch starke PensionierungsJahrgänge abhanden kämen. Bei der Mitgliederehrung stellte Wiesmeier den jeweiligen politischen Zeitgeist in Verbindung zum Eintrittsjahr in den BLLV. Er würdigte die Verbandstreue mit einer Urkunde und einer Einladung zu einem „Treue-Essen“ als Geschenk des Kreisverbandes. Für 60 Jahre geehrt wurden Margarete Pangerl und Franz Zoglauer. 55 Jahre dabei ist Kunigunde Schuster. Franz Kerschbaum und Willi Stümpfl sind seit 50 Jahren Mitglieder des BLLV. Auf 40 Jahre zurück blicken Otto Billinger, Otto Coduro, Hans Eller, Michael Kroll und Karl Zettelmaier. Für 35 Jahre geehrt wurden Annemarie Kriegl, Ilse Nusser und Gerhard Sigl, für 30 Jahre Anita Groß und Anneliese Stadler. Eine Auszeichnung für 25 Jahre bekamen Andrea Stockbauer-Gibis, Renate Fischer und Hedwig Mandl. Kölbl KV Dingolfing und KV Landau Adventskranzbinden Zum Adventskranzbinden trafen sich Kolleginnen des KV Dingolfing und des KV Landau auf den Obsthof Haller, also beim „Xaverlwirt“ in Etzenhausen bei Großköllnbach. Unter fachkundiger Anleitung von Floristin Ingrid Sattler (r., geb. Haller) wurden Türkränze, Tischgestecke und Türkränze in gemütlicher Runde angefertigt. Die frisch geschnittenen Tannenzweige stammten aus dem eigenen Wald. Zur Pause gab‘s natürlich den wohl verdienten heißen Glühmost aus eigener Produktion (Bernhard Haller) und hausgebackene leckere Kuchen. Außerdem konnte man sich hier beim Obstbauern mit guten Äpfeln und Birnen eindecken. „Eine schöne Sache“, fanden die Kolleginnen. Die Aktion sollte im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden. Lex 20 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Unsere Kinder- und Jugendzeitschriften T O G A R Forscher der amerikanischen Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh konnten nachweisen, dass intensive Leseförderung bei acht- bis zehnjährigen Kindern nicht nur deren Lesefähigkeit, sondern auch den Datenaustausch zwischen verschiedenen Gehirnbereichen deutlich verbesserte. Das kam auch anderen kognitiven Leistungen zugute! Der BLLV sieht das als eine Bestätigung für sein über zehnjähriges Engagement für das FLOH-Lesefitness-Training! Klaus Wenzel, Präsident des BLLV Kolleginnen und Kollegen, die das FLOH-Lesefitness-Training in ihrer Klasse durchführen, legen Wert darauf, dass die Kinder zwischen den einzelnen Checks auch wirklich möglichst viel lesen. Deshalb wünschen wir uns ja, dass möglichst viele auch die FLOHKISTE/floh!-Hefte beziehen. Eltern müssen überzeugt werden: Die vom BLLV herausgegebenen Schul-Jugendzeitschriften bieten eine Grundausstattung an Lesestoff! Fritz Wenzl, BLLV-Kreisvorsitzender in Landshut Warum ich Schülerinnen und Schülern und deren Eltern FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle? G „Weil Lesen Kinder klug macht und ihnen ihre Welt erschließt. Und weil ich immer wieder beobachte, mit welcher Begeisterung Kinder lesen, forschen, rätseln, malen und basteln, wenn man ihnen das richtige Material bietet. Genau das tut die FLOHKISTE!“ Ulrike Winterl Grundschule Postau R A O „ Ich finde die FLOHKISTE prima, weil sie für mich als Lehrerin für meine eigenen Kinder und meine Schulkinder viel abwechslungsreiches, interessantes Infomaterial zum Lesen und Lernen bietet.“ Silvia Schneider Grundschule Postau S T Verraten Sie uns, was Sie den Eltern sagen? Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 21 089/179134 70 Kreisverbände KV Osterhofen Besinnlich, gesellig und feierlich zugleich Adventsfeier des Kreisverbandes Osterhofen: Acht Mitglieder für 25 bis 50 Jahre Verbandszugehörigkeit geehrt Eine besinnliche Adventsfeier veranstaltete der BLLV Kreisverband Osterhofen heuer in Ottmaring. Für ihre langjährige Treue zum Verband wurden acht Mitglieder ausgezeichnet. Bevor es allerdings zum geselligen Teil in der Kulturwirtschaft ging, trafen sich alle zu einem besinnlichen Teil in der wunderschönen Kirche in Ottmaring. Mitglieder des Kreisverbandes bildeten einen Chor und sangen Lieder, bei denen man den Stress des Alltages gut vergessen konnte. Sigurd Gall hatte besinnliche Texte ausgesucht, die auf Weihnachten einstimmten. Anschließend traf man sich in der Kulturwirtschaft, wo Petra Hübl-Ostermeier, 3.Bezirksvorsitzende, die Ehrungen zusammen mit der Kreisvorsitzenden Irmgard Hötzinger übernahm. Geehrt wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft Elisabeth Staudinger, für 30 Jahre Johanna Kurz, für 35 Jahre Ingeborg Duschl, Josef Bormeth und Hans Wasmeier, für 40 Jahre Barbara Müller, für 45 Jahre Klaus Dancker und für 50 Jahre Karl Felixberger. Erinnerungsbild an den Ehrenabend in Ottmaring (v.l.): Klaus Dancker, Josef Bormeth, Karl Felixberger, Johanna Kurz, Hans Wasmeier, Barbara Müller, Kreisvorsitzende Irmgard Hötzinger, Foto: Hötzinger 3.Bezirksvorsitzende Petra Hübl-Ostermeier und Ingeborg Duschl. Petra Hübl-Ostermeier nutzte die Gelegenheit, die Mitglieder des Kreisverbandes auch über aktuelle schulpolitische Themen zu informieren, die gerade die Vorstandschaft und den Verband im Allgemeinen bewegen. Als besonders schwierig werde die Unterrichtsversorgung mit Mobilen Reserven empfunden. Da in dieser Jahreszeit mehr Lehrer erkranken, seien die MOBs natürlich besonders wichtig. Leider seien aber viele für langfristig Erkrankte eingesetzt, sodass kurzfristig häufig keine Mobilen Reserven zur Verfügung stünden. Auch die Umsetzung der Inklusion sprach Petra Hübl-Ostermeier an: Sie könne nur gelingen, wenn wirklich ausreichend ausgebildetes Personal in kleinen Klassen zur Verfügung gestellt werde. Zum guten Abschneiden der bayerischen Grundschüler im internationalen Vergleich betonte die 3. Bezirksvorsitzende, dass das in erster Linie dem großen Engagement unserer Grundschullehrer zu verdanken sei und nicht der Politik. Mit einem Essen und angeregten Gesprächen ging dieser Abend Irmgard Hötzinger zu Ende. wurde die Residenz mit ihrem Treppenhaus besucht. Auch das Scharfrichterhaus und seine Entstehung waren Thema. So manche amüsante Anekdote wird wohl so schnell keiner vergessen. Am Nachmittag hatten alle Gelegenheit, den Christkindelmarkt oder die Krippenausstellung in der Residenz zu besuchen. Gestärkt mit Lebkuchen und Punsch endete dieser wunderschöne Tag. Text und Foto: Hötzinger KV Osterhofen Passau-Tour Die Adventfahrt des Kreisverbandes Osterhofen war keine gewöhnliche Fahrt, sondern eine Reise zurück in die Vergangenheit. Gleich nach der Ankunft in Passau wurden die Teilnehmer von einem „barocken Hofrat“ der Stadtführung „Stadtfuchs“ vor dem Rathausturm erwartet. Auf amüsante und sehr anschauliche Weise entführte der Hofrat die Lehrer in die Gassen und Winkel der Altstadt von Passau. Hier erfuhren sie alles Wissenswerte über die Geschichte von Passau der letzten 700 Jahre - über den Salzhandel, die Macht der Fürstbischöfe oder die Beziehungen zu Österreich. Außerdem 22 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Kreisverbände KV Bogen Standespolitischer Rück- und Ausblick Bei der Jahresabschlussfeier auf dem Bogenberg wurden langjährige Mitglieder für ihre Treue ausgezeichnet Die letzte Veranstaltung des Jahres beim KV Bogen ist sowohl standespolitisch wie auch festlich geprägt. Kreisvorsitzender Reinhard Windschiegl ging bei seiner Rede auf die Standortgefährdung einiger Schulen ein und auch auf die Herausforderung Inklusion, die allerdings nicht zum Nulltarif zu haben sei. Besinnlich-heiter wurde es dagegen beim stimmungsvollen Streifzug durch die Jahreszeiten, dem sich Ehrungen langjähriger Mitglieder anschlossen. Durch das Rahmenprogramm im Gasthaus auf dem Bogenberg führte Schulamtsdirektor a. D. Herbert Schedlbauer. Unter seiner Stabführung verstanden es die AH-Sänger, mit ihren beeindruckenden musikalischen und in Mundart gefassten Textbeiträgen zu begeistern, während die von Rosemarie Schneck geleitete „Wiesenfeldener Lehrermusi“ mit Akkordeon, Hackbrett und Gitarre weitere schwungvolle Akzente setzte. So heiter allerdings die Musi aufspielte, umso bedrückender für die Lehrer, was Kreisvorsitzender Windschiegl über die Zukunft der Schulstandorte und die Lehrerversorgung in Niederbayern berichtete. Gar nicht einverstanden sei der BLLV Niederbayern, dass junge Lehrkräfte – darunter auch 26 Verheiratete – also ein Drittel des Prüfungsjahrganges aus unserem Raum nach Oberbayern versetzt wurde, um den dortigen Lehrerbedarf erstrangig zu versorgen. Sehr kritisch zu beurteilen sei außerdem die Tatsache, dass es kaum noch Zusatzangebote zur Bildung von musischen Fächern wie zum Beispiel Musik, Schulspiel und auch Sport gäbe. Windschiegl prangerte ebenfalls an, dass Inklusion zwar umgesetzt werden müsste, aber dafür wieder einmal das nötige Geld fehle, um die für die Klassen notwendige personelle Ausstattung zu bezahlen. Sein Standpunkt: „Inklusion ist einfach nicht zum Nulltarif zu haben.“ Anschließend leitete die „ Wiesenfeldner Lehrermusi“ mit einem flotten Begrüßungslandler zum festlichen Teil des Abends über. Herbert Schedlbauer zog als selbst dichtender und komponierender Musikant mit seinen Sängern Willi Bugl, Fritz Bittner, Gerd und Bernd Bechtel, Peter Buss und Ferry Eckl sowie mit einem Be- grüßungszwiefachen der Bogener Barden“ einen melodischen und mit Kurzgeschichten angereicherten Bogen, der alle in seinen Bann zog. Als „ Balladensänger“ mit lokalem Bezug durfte darunter der „ Oasiedl vo Bong“ nicht fehlen, ebenso wie die von Schedlbauer zum 40-jährigen Landkreisjubiläum gedichtete „ Ludmilla-Ballade“. Den Schlusspunkt setzten nochmals die Sänger mit „Als Maria übers Gebirge ging“ und die Lehrermusi mit dem „Langenwanger zum Ausklang“ und leiteten damit zu den Ehrungen über. „Ohne Ihre Treue zu unserer Berufsorganisation und Ihr Mittragen der damit verbundenen Ziele wären so manche Veränderungen in unserer bayerischen Schullandschaft nicht möglich gewesen“, sagte Windschiegl und ehrte mit Urkunden und einem Präsent: Für 25 Jahre Rosi Stiersdorfer; für 40 Jahre Blanka Ehlers und Alfred Krierger; für 45 Jahre Gisela Diergardt, Hans Deutinger, Heinz Hentschirsch; für 50 Jahre Roland Richtarsky; für 55 Jahre Gertraud und Verena Weingärtner. Dorothea Wolf Bogens Kreisvorsitzender Reinhard Windschiegl (r.) und sein Stellvertreter Reinhard Dietz (l.) freuen sich über die langjährigen Mitglieder im Verband: (erste Reihe sitzend, v.l.) Blanka Ehlers, Trudi Weingärtner, Gisela Diergardt sowie (zweite Reihe stehend, v.l.) Hans Deutinger, Heinz Hentschirsch und Roland Foto: Wolf Richtarsky. Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 23 Kreisverbände KV Wegscheid Adventsfeier Anfang Dezember trafen sich etliche Mitglieder, durchmischt mit vielen Pensionisten, zu einem festlichen Jahresausklang in Hauzenberg. Kreisvorsitzender Bernd Reischl konnte während der Begrüßung auf vollbesetzte Tische blicken. Wer Lust und Interesse hatte, kam schon am Nachmittag, um die bekannte Hauzenberger Granitweihnacht erleben zu können. Der im weihnachtlichen Glanz erstrahlte Steinbruch am Granitzentrum, die Stände des Weihnachtsmarktes, der Geruch von Glühwein und die treffliche Atmosphäre eigneten sich optimal für einen Rundgang durch das Gelände, der von Kollegin Doris Helm gestaltet wurde. Anschließend ging es zum Landgasthaus „Gidibauer“, wo es raffinierte Gerichte gab, gekocht vom preisgekrönten Juniorchef. Nach Infos zur Standespolitik und Neuigkeiten aus dem Kreisverband klang der Abend in gemütlicher Runde bei angenehmen Gesprächen aus. Musikalisch umrahmt wurde das Essen von Eva Kristl an der Geige und Johanna Kneidinger an der Gitarre, deren konzertante Leckerbissen viel beklatscht wurden. Die Veranstaltung war wie immer eine „runde Sache“. Aber auch die Kinder in Ayacucho/Peru können sich freuen. Für das BLLV-Hilfsprojekt wurden an diesem Abend 450 Euro gesammelt. Text und Foto: Rainer Moschek KV Regen Lehrer aus Regen in Polizeigewahrsam Einen Tag lang war der Kreisverband zu Besuch bei den Ordnungshütern in Straubing Die Herbstfahrt des Kreisverbandes Regen führte ins modernste Polizeipräsidium Bayerns. Aufgrund einer Regierungserklärung von 2003, die eine massive Straffung der Organisation, die Reduzierung des Verwaltungsaufwandes und die Konzentration der Verwaltungsabläufe auf drei Stufen zum Ziel hatte, wurde 2009 das Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing in Betrieb genommen. Es ist für den gesamten Bereich des Regierungsbezirks Niederbayern zuständig und umfasst eine Fläche von 10 330 Quadratkilometern mit ca. 1,19 Millionen Einwohnern. Zur Dienststelle des Polizeipräsidiums Niederbayern gehören mehrere Polizeidienststellen. In 29 Schutzpolizeidienststellen, fünf Kriminaldienststellen, fünf Verkehrspolizeidienststellen und zwei Fahndungsdienststellen absolvieren 1963 Polizeibeamte (Sollstellen) ihren Dienst. Alle Fäden laufen jedoch in Straubing zusammen. Vor Ort konnten sich die Lehrer ein Bild der Arbeit dieser Behörde machen. Ein Pressesprecher gab zu Beginn einen Überblick 24 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Der KV Regen verbrachte einen Tag lang auf dem Polizeipräsidium Niederbayern. über die Aufgaben seiner Dienststelle. Von der Strafverfolgung (Repression) bis zur Gefahrenabwehr (Prävention) wurden Daten anschaulich dargestellt und erörtert. So etwa das Verkehrsunfalllagebild, das besagt, dass von 2002 bis 2011 zwar die Verkehrsunfälle zugenommen haben, jedoch die Unfälle mit Personenschaden erheblich rückgängig sind. Auch die Statistik zur Kriminalitätsentwicklung zeigt den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre und eine sehr hohe Aufklärungsrate von über 80 Prozent. Bei der Rauschgiftkriminalität konnte ein Rückgang von 27,7 Prozent seit 2002 verzeichnet werden. Der Pressesprecher erörterte anhand dieser Statistiken die jeweilige Vorgehensweise F oto: Wenig der Beamten auf den verschiedensten Gebieten und beantwortete viele Fragen dazu. Bei der Besichtigung der Einsatzzentrale konnte die Gruppe live miterleben, wie die Beamten agieren. Alle Notrufe gehen hier zentral ein und werden binnen Sekunden bearbeitet. Weitere wichtige Schritte, wie die Koordinierung von Polizeioder Rettungskräften wird ebenfalls von hier aus veranlasst. Die Gruppe des Kreisverbandes war sichtlich beeindruckt von den Abläufen und der Arbeit der Beamten vor Ort. In der historischen Gaststätte „Unterm Rain“ ließ man diese lehrreichen Fahrt gemütlich Evi Wenig ausklingen. Kreisverbände KV Regen 16 Mitglieder im KV Regen ausgezeichnet Heinrich Peter, Theresia Kaml, Franziska Baumann und Siegmar Avril sind seit 50 bzw. 60 Jahren beim BLLV Das Jahr 2012 haben die Mitglieder des Kreisverbandes Regen gemeinsam ausklingen lassen. KV-Vorsitzende Evi Wenig freute sich sehr, dass zur „vorweihnachtlichen Sitzweil“ viele Kollegen ins Gasthaus Waldbahn gekommen waren, um das Jahr Revue passieren zu lassen und 16 langjährige Mitglieder zu ehren. Unglaubliche 60 Jahre sind Heinrich Peter und Theresia Kaml Mitglied beim BLLV. Vor einem halben Jahrhundert sind Franziska Baumann und Siegmar Avril dem Lehrerverband beigetreten und seitdem geblieben. Evi Wenig bedankte sich für ihre Treue mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent. Für 40 Jahre Verbandszugehörigkeit wurden Marika Krauss-Stockerl, Elvira Wenig, Therese Obermaier, Edmund Stern, Karin Lippmann, Rudolf Petraschka, Josef Altmann und Waltraud Haller ausgezeichnet. Seit 25 dabei sind Rosi Adam, Sabine Ebner, Cordula Artmann-Grötzner und Renate Listl. Für Für ihre Verbandszugehörigkeit zeichnete Evi Wenig (l.) aus (v.l.): Sabine Ebner, Rosi Adam, Therese Obermaier, Franziska Baumann, Marika Krauss-Stockerl sowie Elvira Wenig. F oto: Bettermann Unterhaltung sorgte der bekannte Mundartdichter Franz Montes, der stimmgewaltig einen gelungene Mischung aus besinnlichen, kritischen aber auch humorvollen Gedichten und Geschichten vortrug, die so manchen zum Nachdenken brachten, dann aber den Zuhörern wieder vor Lachen die Tränen in die Augen trieben. Zur lockeren Stimmung trug auch die musikalische Umrahmung des Trios „Hermann, Mich und Ernst“ bei. getragenen, einfühlsamen Melodien. Das Foto zeigt (v.l.): Dr. Franz Hauzenberger (Uni Passau), Kreisvorsitzender Reinhold Hartl, Pfarrer Rupert Wimmer, Ludwig Müller, Josef Uhrmann und Karl Heinz Text und Foto: Franz Stockinger Reimeier. Ralph Bettermann /cro KV Grafenau Rorate Pfarrer Rupert Wimmer setzte im Kreisverband Grafenau die lieb gewordene Tradition fort, ein Rorate als Wortgottesdienst zum Gedenken der verstorbenen Mitglieder abzuhalten. Dieses Mal wurde im Besonderen an Franz Eibner, Rektor in Innernzell und stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes, erinnert. Eibner war in den Sommerferien plötzlich verstorben. Pfarrer Wimmer meinte, die Gedanken und Denkanstöße im Evangelium zur Menschwerdung Christi bilden auch heute noch die Grundlage für gelebte Nächstenliebe, man müsse nur bereit werden, sich in das Geheimnis hineinzudenken. Die Veranstaltung in der Alten Kapelle in Riedlhütte umrahmte heuer wieder die Lehrerklarinettenmusi mit Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 25 Kreisverbände KV Griesbach Ohne Gegenstimme im Amt bestätigt Mitglieder des KV Griesbach sind mit ihrem Führungsteam mehr als zufrieden, mit ihrem Dienstherrn aber nicht Schulleitungen müssten verstärkt darauf achten, dass das „Lehrer-Kollegium vor Ort nicht durch immense schulische Mehrbelastungen, deutlich schwieriger gewordenen Schülern sowie einer zunehmend aufgebrachten Elternschaft noch eher resignieren und gesundheitliche Schäden als bisher erdulden“, appellierte Christoph Sosnowski, Rektor der Mittelschule Pocking an seine Kollegen, die bei der General-Versammlung des Kreisverbandes Griesbach dabei waren. Für seine deutlichen Worte bekam er nicht nur viel Zustimmung. Sosnowksi wurde bei der Versammlung auch in seinem Amt als Kreisvorsitzender bestätigt – ohne jede Gegenstimme. Ohne eine einzige Gegenstimme wurde nicht nur Sosnowski wiedergewählt, sondern auch seine Stellvertreter Sigrid Stöckl (MS Pocking) und Rektor Martin Krenner (MS Rotthalmünster und zugleich Personalrats-„Chef“ im Schulamtsbereich PassauLand), Schatzmeister Jochen Geiling (MS Pocking) und Geschäftsführerin Karin Ammerer (Volksschule Bad Griesbach). Zu jeweiligen Fachbereichsleitern wurden per Akklamation Rektor Oswald Robl (Referat Schulleitung), Heidi Wimmer (Pensionisten und Sozialschutz), André Römer (Förderlehrer und zugleich „Homepage“-Betreuer), Edith Sonnleitner (Fachlehrerin, wie alle aus Bad Griesbach) sowie Lehrer a.D. Hans Nöbauer (Presse, aus Ruhstorf) berufen. Die Neuwahlen verliefen in ruhigen Bahnen. Von der aktuellen bayerischen Schulpolitik allerdings kann man das nicht behaupten. Das Lehrerkollegium im Kreisverband Griesbach erduldet wie viele bayerische Kollegen immense Mehrbelastungen. „Diese schulpolitische heiße Zeit macht es unbedingt erforderlich, dass die Lehrerschaft noch intensiver zusammenhält, um Bildungspolitikern hinsichtlich dauerhafter Bewahrung der individuellen Arbeits- und Schaffenskraft zum Wohle der anvertrauten Schülerschar wenigstens einigermaßen aussichtsreich die Stirn bieten zu können“, brachte es Sosnowski auf den Punkt. Der BLLV habe sich das jedenfalls auf die Fahnen geschrieben und könne sehr wohl für sich in Anspruch nehmen, „zahlreiche unangenehm-belastende Bildungsvorhaben entweder schon im Keim erstickt oder zumindest deutlich hinausgezögert“ zu haben. Denn: „Eine ganze Reihe sichtbarer Klein-Erfolge wird schlichtweg deshalb nicht als BLLV-Errungenschaften registriert, weil sich die Staatsregierung wohlwollende Zugeständnisse selbst gerne werbewirksam ans eigene Revier heftet“, verglich Sosnowski „eigentliche Ursache und publizierte Wirkung“. Wie schlimm es um die tatsächliche Unterrichtsversorgung in Niederbayern aussieht, das konnte Rainer Kirschner mit Zahlen belegen. Der stellv. BLLV-Bezirksvorsitzende übte wie Sosnowski massive Kritik an der bayerischen Bildungspolitik. „Bewusst niedrig angesetzte Prognosezahlen für die Mittelschulen, um sie als Erfolg feiern zu können, sind die Ursache der unzureichenden Lehrerzuweisung und Unterrichtsversorgung. Sie gleichen miesen Taschenspieler-Tricks nicht nur zu Lasten der Kollegen, sondern vor allem auch zum Bildungsschaden für die Schülerschaft“, so Kirschner. „Gerade auf niederbayerischer Ebene fehlen immer noch zahlreiche Vollzeit-Lehrkräfte“, machte der BLLV-„Vize“ seinem „Unmut mit wenig Hoffnung auf Besserung“ Luft. Denn: „Von insgesamt 300 bayerischen Nachrück-Verträgen sind lediglich ganze zwei für unseren Regierungsbezirk vorgesehen“, ließ Kirschner „konkrete Zahlen für ein eklatantes MissVerhältnis“ sprechen. Da die Krankheitswelle in den Kollegien erfahrungsgemäß erst noch bevorstehe, appellierte Kirschner ebenso wie Sosnowski an die Schulleiter, die Kollegen für anfallende Vertretungen nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen. „Fehlen in krankheitsbedingten Notsituationen die nötigen Lehrkräfte, müssten gelegentlich auch einmal ganz Klassen zuhause gelassen“ werden, nannte Kirschner eine „mögliche Konsequenz“. Doch es gab auch schöne Nachrichten an diesem Abend. Sosnowski freute es vor allem, dass er an nicht nur viele junge, sondern auch viele pensionierte Kollegen begrüßen konnte, u.a SchAD Ludwig Scholler (Ehrenkreisvorsitzender, Bad Griesbach), dessen ebenfalls pensionierter „Amtskollege“ Wilhelm Wölfel (Rotthalmünster) sowie Konrektor a.D. Franz-Paul Wimmer (Bad Griesbach). Sehr erfreulich ist auch, dass der „etablierte Karpfhamer PensionistenStammtisch“ unter engagierter Leitung von Heidi Wimmer eine „tragende gesellschaftliche Kreisverbands-Säule“ ist. Hans Nöbauer Bewährte Führung (v.r.): Oswald Robl, Heidi Wimmer, 3. KV-Vorsitzender Martin Krenner, Geschäftsführerin Karin Ammerer, 2. KV-Vorsitzende Sigrid Stöckl sowie Vorsitzender Christoph Sosnowski. Zu den ersten Gratulanten gehörten Rainer Kirschner (l.) und Ehrenkreisvorsitzender Ludwig Scholler (2.v.l.). Foto: Römer 26 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Kreisverbände Bezirksvorsitzende Judith Wenzl (1.v.l.) ehrte zusammen mit Hans Weidmann (3.v.r.) und Elisabeth Pöschl (5.v.r) langjährige Mitglieder des Kreisverbandes Passau für ihre langjährige Treue zum Verband (v.l.): Franz Wächter, Marianne Maniak, Gertrud Wohlmaier, Schulamtsleiter Hubert Foto: Martina Poxleitner Kainz, Reinhold Kirschner, Susanne Mayerhofer, Gabriele Weidmann, Beate Gerlesberger und Rainer Kirschner. KV Passau Vater und Sohn für 80 Jahre Treue geehrt Der Kreisverband Passau nutzte die Vorweihnachtszeit, um langjährige Mitglieder auszuzeichnen Mitgliederehrungen sind auch im Kreisverband Passau eine liebgewordene Tradition und gehören zur Vorweihnachtszeit dazu. Aber das hatte man im Kreisverband auch noch nicht oft: Vater und Sohn wurden gemeinsam für ihre Treue zum Verband ausgezeichnet. Während Reinhold Kirschner für 55 Jahre Zugehörigkeit geehrt wurde und eine Urkunde für verdienstvolles Wirken bekam, wurde sein Sohn Rainer für 25 Jahre ausgezeichnet. Was beide verbindet: Sie haben sich unzählige Jahre aktiv auf Bezirksebene für die Interessen der Mit- glieder eingesetzt. Reinhold Kirschner war 22 Jahre lang stellvertretender Bezirksvorsitzender, sein Sohn Rainer wiederum hat jetzt dieses Amt inne. Die Ehrungen beider übernahm Bezirksvorsitzende Judith Wenzl zusammen mit dem KV-Vorsitzenden Hans Weidmann und seiner Stellvertreterin Elisabeth Pöschl. Auf eine sehr beachtliche Jahreszahl bringen es auch Marianne Maniak, Franz Wächter und Gertrud Wohlmaier. Alle drei halten seit einem halben Jahrhundert dem Verband die Treue. Judith Wenzl bedankte sich bei ihnen sehr herzlich und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft, vor allem Gesundheit. Zwar noch keine 50 Jahre, dafür aber bereits beachtliche 40 Jahre beim BLLV sind Susanne Mayerhofer und Passaus Schulamtsleiter Hubert Kainz. Zusammen mit Rainer Kirschner sind vor 25 Jahren auch Beate Gerlesberger und Gabriele Weidmann, die Ehefrau des KV-Vorsitzenden, dem BLLV beigetreten. Auch sie wurden mit einer Urkunde für ihre Treue ausgezeichnet. kümmern wird. Zu Beginn der Mitgliederversammlung ließ Weidmann bisherige Veranstaltungen Revue passieren und informierte ausführlich über die geleistete Arbeit des Kreisverbandes. Besonders hervorgehoben wurde von ihm die sehr positive Zusammenarbeit mit der BLLVStudentengruppe Passau. Elisabeth Pöschl Martina Poxleitner /cro Neuwahlen Der Kreisverband Passau ist mit seinem Vorstandsteam mehr als zufrieden. Bei der Mitgliederversammlung sind die bisherigen Vorsitzenden Hans Weidmann(1.v.l), seine Stellvertreterinnen Elisabeth Pöschl (2.v.l.) und Tanja Melissen (Mitte) sowie Kassier Florian Schmid (2.v.r.) allesamt einstimmig wiedergewählt worden. Zu den ersten Gratulanten zählte Rainer Kirschner, 2. Bezirksvorsitzender (r.) Auch die Vertreter der einzelnen Referate sind in ihren Ämtern bestätigt worden. Neu im Team ist nur Martina Poxleitner, die sich um die Pressearbeit des Kreisverbandes Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 27 Kreisverbände KV Dingolfing Die Geschichte des Autos Was viele nicht wissen: In Niederbayern gibt es ein kleines „Car History“-Automobilmuseum und zwar in Buchberg bei Unterhollerau (Lkr. Dingolfing-Landau). Lehrer des Kreisverbandes Dingolfing haben das Museum besucht. Jürgen Kraxenberger ist seit Kindesbeinen an automobilbegeistert. 2007 erfüllte er sich seinen Lebenstraum und eröffnete sein eigenes Museum, in dem 36 Automobile, aber auch Motorroller, Mofa und Mopeds, Ersatzteile, zeitgenössische Utensilien sowie diverse andere alte Alltagsgegenstände wie Schreibmaschinen, Telefone oder Kühlschränke der 50er-, 60er- und 70er-Jahre ausgestellt sind. Der Schwerpunkt liegt aber klar bei den ausgestellten zwei-, drei- und vierrädrigen Fahrzeugen von 1 bis 150 PS. Beispielsweise befindet sich unter den Exponaten ein seltener Goggomobil-Transporter oder das erste Vollkunststoffauto der Welt. Insbesondere Fahrzeuge von Familienunternehmen der deutschen Automobilindustrie, Im „Car History“ -Automobilmuseum stehen einige Raritäten auf zwei oder vier Reifen. wie etwa der ehemaligen Hans Glas GmbH oder der Bremer Borgward-Gruppe, aber auch Fahrzeuge des DDR-Fahrzeugbaus wie AWZ, Framo, Trabant und Wartburg konnte die BLLV-Besuchergruppe begutachten. Dabei konnte Jürgen Kraxenberger die Besucher durch seine Sachkompetenz, die schier unendliche Zahl an Informationen sowie viele Anekdoten rund um das Automobil begeistern. So mancher der älteren Besucher verspürte dabei wohl einen Hauch Nostalgie angesichts der Fahrzeuge aus seinen Kindertagen. Die Gäste staunten jedoch auch über die mehr als 2000 Modellautos, die Miniaturnach- Foto: Fischer bildung der Glaswerke sowie die umfangreiche Puppensammlung, die die Familie Kraxenberger im Lauf der Jahre zusammengetragen hatte. Abschließend machte sich ein Teil der Lehrkräfte noch auf den Weg nach Oberschellhart, wo im Gasthof Sigle die Fülle der Eindrücke natürlich entsprechend verarbeitet und diskutiert werden musste. Einig war man sich darüber, dass das „Car History“ einen Besuch wert war und man nicht immer in die Ferne schweifen muss, um lebendige Geschichte eindrucksvoll zu Hans Fischer erleben. KV Bogen Ein Gartenparadies auf 4500 Quadratmetern Katrin Schumann liebt Pflanzen. Als der KV Bogen die Gartenbauingenieurin zu Hause in Mitterkogl bei Neukirchen besuchte, staunten die Lehrer nicht schlecht über das Gartenparadies von Katrin Schumann. Sie hatte aus einer nur mit alten Obstbäumen bestückten 4500 Quadratmetern großen Wiese einen wahrhaften Traumgarten gemacht. In ihrem Buch „ Mein Traum wird wahr. Ein Garten zieht um“ hat Katrin Schumann mit viel Humor beschrieben, wie sie es schaffte, all die inzwischen jahrelang in ihrem Garten in der Hallertau beheimateten Pflanzen natürlich samt ihren Verwurzelungen in den Bayerischen 28 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Wald so umzusiedeln , dass sie auch hier wieder Wurzeln schlugen. Zu bestaunen gab es wunderschön auf dem ganzen Areal verteilte und zum größten Teil rund um das Jahr blühende Staudenbeete ebenso wie helles Grün in schattigen Ecken mit sogar noch ein wenig anspruchlosen Blüten oder mitten drin das bunte Allerlei eines aus Gemüse und Kräutern bestehendes Beet. Vor Lebensfreude sprühend erzählte Katrin Schumann, dass ihr Garten für sie trotz der damit verbundenen körperlichen Anstrengungen eine Oase zum Verweilen, Ausruhen und zum Überdenken von neuen schöpferischen Ideen sei. „Dazu laden überall auf dem Gelände verteilt Bänke, Liegestühle und Sitzplätze ein.“ Und das auch in der Nähe von einigen Apfelbäumen. Aus den einheimischen und alten Apfelsorten lässt sie jedes Jahr Apfelsaft pressen. Das war dann auch zum Abschluss des Rundganges ein Anlass für die Gäste, den Apfelsaft zu genießen und Katrin Schumann zuzuhören, die aus ihrem Buch vorlas. KV-Vorsitzender Reinhard Windschiegl dankte für diesen schönen Tag mit einer Flasche „Oasiedl von Bogen“: „Wir sind überwältigt von der unglaublichen Vielfalt, die hier grünt und blüht und Dorothea Wolf geerntet werden kann“. Kreisverbände KV Dingolfing und KV Landau KV Viechtach Jüdische Kultur kennen gelernt Lehrer zu Gast in der Ohel-Jakob-Synagoge in der Münchner Innenstadt Auf dem St. Jakobsplatz in München steht der ganze Stolz der jüdischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: die Hauptsynagoge Ohel Jakob. Doch obwohl die Synagoge so nah ist, haben sie doch die wenigsten von innen gesehen. Das kann man von den Kollegen der Kreisverbände Dingolfing und Landau nicht behaupten. Sie haben dem jüdischen Zentrum in der Landeshauptstadt einen Besuch abgestattet, um jüdische Religion und Tradition näher kennen zu lernen. Mit der Gestaltung des St. Jakobsplatzes als Mittelpunkt der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist das jüdische Leben wieder ins Herz der bayerischen Metropole gerückt. Blickfang des Gebäudeensembles ist in der Tat die neue Ohel-Jakob-Synagoge in der Platzmitte, die am 9. November 2006 eingeweiht wurde. Diese Synagoge ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Sakralarchitektur. Sie besteht aus zwei aufeinander gestellten Kuben: auf einem massiven Felssockel steht ein filigraner, gläserner Aufbau, der von einem bronzefarbenen Metallschleier umhüllt wird. Dieses Wechselspiel aus Stabilität und Fragilität, aus Dauerhaftigkeit und Provisorium symbolisiert die jüdischen Leitmotive Tempel und Zeit. Unglaubliche Intensität strahlt der schnörkellose Innenraum aus. Im Untergeschoss befindet sich der 32 Meter lange „Gang der Erinnerung“, der die Synagoge mit dem Gemeindezentrum verbindet. Die über 4500 Namen auf hinterleuchteten Glasplatten erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, wie die Reisegruppe bei einer Führung erfuhr. Erklärt wurde ihnen nicht nur der Aufbau der Synagoge, sondern auch rituelle Handlungen, Bräuche und Traditionen dieser alten Weltreligion. Zu den Gottesdiensten sind auch Andersgläubige herzlich willkommen. Um Anmeldung wird aber gebeten. Zum Jüdischen Zentrum gehört neben der Synagoge auch das städtische Jüdische Museum München sowie das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, in dem ein Kindergarten, eine Grundschule, eine Volkshochschule, eine Bibliothek, ein Archiv und ein koscheres Restaurant untergebracht sind. Letzteres wurde natürlich auch getestet. Die Reisegruppe war erstaunt darüber, wie vielfältig koscheres Essen sein kann. In gemütlicher Runde ließen die Lehrer den Anna Reisbeck Tag ausklingen. Kollegen aus Dingolfing und Landau waren zu Besuch in der Münchner Synagoge. Foto: Reisbeck Rehessen Mit „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ und „Es ist so schön, ein Musikant zu sein“ brachte ARD-Sommerhitkönig Andreas Hastreiter die Pensionisten des KV Viechtach im Gasthof „Fritz“ in Asbach gehörig in Stimmung. Der erst im September 18 Jahre alt gewordene Musikant aus Schwarzhof (Gemeinde Kollnburg) würzte das ungemein temperamentvolle Fingerspiel auf seiner Steirischen mit eingestreuten Anekdoten und Witzen, sehr zur Freude von Pensionistenbetreuer Rudolf Radlbeck und seinen rund 20 Schützlingen. Am Rande des Rehessens erzählte Hastreiter aus seinem Leben. Seine vier Tanten mütterlicherseits hätten ihn musikalisch angesteckt. Wesentlichen Einfluss auf sein Akkordeonspiel hätten sein Lehrer Thomas Feiner und Petra Kopp mit der Klarinette ausgeübt. Der ARDWettbewerb „immer wieder sonntags“ unter der Regie von Stefan Mross stehe vereinzelt da. Hauptsächlich werde er zu Gartenfesten, Vereins- und Geburtstagsfeiern eingeladen. Auf seine Zukunft angesprochen meinte er bescheiden, dass er keine Musikerkarriere anstrebe, sondern all seine Kraft für die Ausbildung zum Elektroniker einsetze. Als neue BLLV-Mitglieder herzlich willkommen hieß Sigmund Mandl, Vorsitzender im KV Viechtach, zu späterer Stunde Gertrud Thurnbauer und Ulrike Ebner. Ebenso Weingeschenke erhielten verschiedene Mitglieder, die im vergangenen Jahr einen runden Geburtstag hatten feiern können. Dazu gehörten Katharina Tremml, Johann Huber, Freia Richwien, Günther Stopfer, Helga Feuchtinger und das Ehepaar Irmingard und Arthur Wasner. Bei Waltraud Koppera und Inge Ebnet bedankte sich Mandl für die perfekte Organisation der Jahresfahrt nach Augsburg. Die nächste Fahrt führt am 28. und 29. September vermutlich nach Text und Foto: Richwien Salzburg. Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 29 Kreisverbände Gruppenbild der Lehrer-Reisegruppe in der ältesten Sozialsiedlung der Welt. Die Miete kostet hier nur symbolische 88 Cent pro Jahr. KV Viechtach Eine Reise nach „Augusta vindelicum“ Lehrer des KV Viechtach erkunden zwei Tage lang die Stadt der Fugger und der Augsburger Puppenkiste Aus „Augusta vindelicum“, einer aus einem Römischen Heerlager gewachsenen, von Kaiser Augustus zwischen 8 v. Chr. und 37 n. Chr. gegründeten Siedlung, war 1500 Jahre später zur Zeit des Großindustriellen und Bankiers Jakob Fugger die blühende Handelsstadt Augsburg mit ihren Renaissance-Prachtbauten entstanden. Ein wenig von den Schätzen der schwäbischen Metropole mit ihren derzeit 270 000 Einwohnern aufzuspüren, schickte sich eine 38-köpfige Lehrergruppe des Kreisverbandes Viechtach an. Die Entwicklung der Stadt ist eng mit dem Aufstieg der Handelsfamilie Fugger verbunden. So richtete sich die Wissbegierde der Lehrer auf die sichtbaren Zeugnisse, die die Stadt bis heute prägen. Vom Rathausplatz ausgehend wurden die Pädagogen von zwei Fremdenführerinnen in die Fuggerei und zur ältesten Sozialsiedlung der Welt geleitet. 170 katholische bedürftige Bürger, vorwiegend alte Frauen und drei alleinerziehende Mütter, wohnen hier derzeit in 67 Häusern bzw. 140 Wohnungen mit einer jeweiligen Fläche von 60 qm. Der jährlich tagende, ehrenamtlich arbeitende Stiftungsrat hält an der Jahresmiete von 0,88 EUR fest. Dass diese großherzige Stiftung für die Familie der Fugger möglich wurde, erklärt sich aus ihrer stetigen Handelsexpansion, den Bankgeschäften und den daraus resultierenden enormen Gewinnen. 30 Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 Der Besuch bei der Augsburger Puppenkiste war für viele ein Highlight. Am ersten Nachmittag besuchte man das Parktheater im Kurhaus Göggingen. Dies verdankt seine Entstehung dem ehemaligen Gärtner-, Schreiner- und Harmoniumbaulehrling und späteren Leiter einer orthopädischen Heilanstalt, Hofrat Friedrich von Hessing. Nachdem Hessing um 1867 mit wachsendem Erfolg künstliche Gliedmaßen und orthopädische Hilfsgeräte entwickelt hatte, wurde ihm die erste kleine „Heilanstalt“ am Jakobertor übergeben. 1869 konnte er nach Göggingen ins leerstehende Landgerichtsgebäude umziehen. 1885 wurde die neue große Heilanstalt mit Wandelgängen und Anstaltskirche eröffnet. Der „Kurpfuscherei“-Kritik stellte Fotos (2): Richwien Hessing unermüdlichen Erfindergeist entgegen – er entwickelte den „Schienen-Hülsen-Apparat“ und Transporttragen – und Heilerfolge, die Patienten aus Amerika, Ägypten, Peru und Russland anlockten. Bis 1903 behandelte er 60 000 Patienten. So blieb es nicht aus, dass aus dem Kurhaus ein Mehrzweckgebäude wurde. Theaterbauentwürfe favorisierten den „Bastard“Stil im Sinne historischer Stilanleihen, so wie sie in der Kaiserzeit üblich waren. Das Theater hat Platz für mehr als 7oo Besucher. Zum Vergnügen der Lehrer gab es dort einen Kabarettabend mit dem Titel „Cavewoman“, eine grotesk-rasanten Onewoman-Show. Kreisverbände Die Augsburger „Puppenkiste“ ist ohne Zweifel die berühmteste Figurentheaterbühne Deutschlands. Für die Lehrer sicher das Highlight am zweiten Tag der Augsburg-Fahrt. Besonders interessant war der Blick hinter die Bühne. Gerne ließen sich die Lehrer mit dem Innenleben des Figurentheaters vertraut machen: Da hingen die Marionetten an 10 bis 58 Schnüren von den Spielkreuzen herab. Ein Kasper, die älteste von 6000 Puppen, lacht die Besucher an. Von hier aus schweift der Blick hoch zur Spielerplattform. Vor einem schwarzen Tuch lassen die 16 Puppenspieler ihre Figuren mit 2,40 m Fadenlänge auf den Bühnenboden herabschweben. Wenn zwei bis sieben Puppen gleichzeitig möglichst geräuschlos auf dem Spielboden landen sollen, verlangt das enormes Feingefühl und setzt viel Übung voraus. Daher wundert es nicht, dass eine Puppenspielerausbildung sechs Jahre dauert. Beim Rundgang durch das Puppenhausmuseum gaben die Führerinnen einen Überblick über die Familienchronik der Puppenbühnengründer. Mit dem Besuch des Textil- und Industriemuseums beschlossen die Lehrer die zweitägige Ausflugsfahrt. Auf dem Heimweg bedankte sich Waltraud Koppera bei Inge Ebnet, die mit ihr die Reise Thomas Richwien organisiert hatte. KV Viechtach Zwei Mitglieder für jeweils 55 Jahre Treue geehrt Sieben Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft und eine fröhliche Weihnachtsfeier beim KV Viechtach Mit einem stimmungsvollen Hirtenspiel, einem Tobi-Reiser-Stück mit viel Musik sowie mit einer satirischen Parodie eines Storm-Gedichtes sorgte der Kreisverband Viechtach für eine kurzweilige Adventsfeier. Feierlich hingegen wurde es, als sieben Mitglieder für langjährige Treue ausgezeichnet wurden. Eine besondere Ehrung wurde den langgedienten treuen Lehrern des BLLV-Kreisverbandes zuteil. Auf 25-jährige Mitgliedschaft zurückblicken können Irene Luber und Gisela Hies. 40 Jahre sind Elisabeth Bauer und Elisabeth Ruis beim Verband. Ganze 50 Jahre ist Rudolf Radlbeck für den Kreisverband aktiv. Mit sagenhaften 55 Jahren Verbandszugehörigkeit zählen Irmingard Wasner und Alois Schimanek mit zu den Urgesteinen des Lehrerverbands. Ein kleines Geschenk erhielten auch Rudolf Radlbeck für seinen Einsatz als Pensionistenbetreuer und Günther Berchtold für die zeitaufwändige, äußerst gewissenhafte Schatzmeistertätigkeit. Die Geehrten im KV Viechtach: (v.l.) Sigmund Mandl (Vors.), Irmingard Wasner, Elisabeth Ruis, Rudolf Radlbeck und Alois Schimanek. Bei der Adventsfeier gab es aber auch viel zu lachen. Dafür sorgte schon allein das Hirtenspiel. Aus verschiedenen Gegenden, dem Lungau, Pongau und Pinzgau, lässt Tobi Reiser sechs Hirten die Reise zum Christkind antreten. Der selbstbewusste Lippl (gespielt von Sigmund Mandl) ist sich ganz sicher, das Christkind zu finden, und legt, erschöpft von der Wanderung, schon mal ein erholsames Schläfchen ein. Gemeinsam unterwegs sind auch der Zauderer Irgl (Thomas Richwien), der in der Beim Hirtenspiel von Tobi Reiser übernahmen sie die vorkommenden Rollen (v.l.): Thomas RichFotos (2): Richwien wien, Gisela Pöhnl-Altmann, Sigmund Mandl, Ulrike Ebner und Inge Ebnet. Engelsbotschaft eine besondere Auszeichnung für sich, die armen, ausgegrenzten Hirten sieht, und der ungeduldige, draufgängerische Steffl (Ulrike Ebner). Plötzlich treffen sie den etwas schwerfällig denkenden Loisl (Inge Ebnet) und den selbstsicheren Xaverl (Monika Steininger), der fest an die Engelsbotschaft glaubt. Aus dem Hintergrund stürzt Riepl herbei (Gisela Altmann-Pöhnl), der um Mitnahme bittet und wie Steffl zum großen Antreiber wird. Da entdecken die Hirten den schnarchenden Lippl und wecken ihn auf. Bald schon schwingt sich der zum Anführer der Truppe auf. Schließlich traut man sich, vor dem Christkind zu musizieren – und die Lehrer des Kreisverbandes animierte man zum Mitsingen. Mit einer Parodie des Storm-Gedichtes „Von drauß‘ vom Walde komm ich her“ prangerte Gisela AltmannPöhnl zur Freude der Gäste die sentimental-geschäftigen Widersprüchlichkeiten Thomas Richwien der Weihnachtszeit an. Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 31 Kalender BLLV-TERMINK ALEND ER Gru BLLV-Akademie: Flexible 23. Januar pack ma‘s an der Monte 25. / 26. Januar ndschule ssori-Schule Passau BLLV-Aka demie: chberg v. Wald pack ma‘s an der MS Kir 1. / 2. Februar Das neue SeminarJahrespro 2013 ist d gramm a! Auch s c hulhausin Fortbildu terne ngen („Sc hiLF“) sin möglich. d wieder Mehr Info s da z u un ter FASCHINGSFERIEN w w w.aka Perspektivteam 22. / 23. Februar he Schule rbayerisc Redaktionsschluss Niede 25. Februar k, Google, Youtub BLLV-Akademie: Faceboo 26. Februar r Wi BLLV-Akademie: Frische 2. März nd kommt in die Grupp BLLV-Akademie: Inklusion 11. März n e Die Mischung macht ‘s bu BLLV-Akademie in Regens 13. März rg: Erfolgreich emotion al kommunizieren /in ich(er) im Beruf als Lehrer BLLV-Akademie: Glückl 16. März Hat sich bei Ihnen etw Sind Sie umgezogen? Hat pensioniert worden ode 32 e - bewusst online gehe schultag Kindergarten- und Grund 9. März as geändert? sich Ihre Teilzeitst Sie ab sofort in Elte undenzahl geändert? Sind t begonnen? Unterrich r haben Ihre Altersteilzei r Höhe abgebucht it Ihr Beitrag in richtige Ihrer Daten an den Kass v.de gement für BLLV-Akademie: Zeitmana asien und Realschulen Berufseinsteiger an Gymn 23. Februar dam demie.bll ier Ihres Kreisver Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013 rnzeit oder beurlaubt? ten Sie an einer anderen werden kann bzw. wir unse Schule? All dies sollte der re Zeitschriften und Info die Mitgliederorgan bandes oder direkt an Haben Sie eine neue Ban rmationen zusenden isation des BLLV Niederba kverbindung? Sind Sie Kassier Ihres Kreisverban des wissen, Änderungen können. Bitte geben Sie yern - ingeboelsterl@ho tmail.com - weiter.