Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung

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Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung
ZKZ 03647 Januar 2013
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Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende
Zwei besondere Jubiläen: Fritz Wenzl und Alois Rambold
Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung
Editorial/Inhalt
Inhalt
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Kommentar
BLLV
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Haben Sie Weihnachten gut überstanden? Auch das Auspacken der Geschenke unterm Christbaum? Haben Sie schön brav
gelächelt, auch wenn Ihnen so gar nicht danach zumute war?
Niederbayerns Schulleiter und ihre Grundschullehrkräfte konnten
- bei aller Höflichkeit, Anstand und Liebe - überhaupt nicht mehr
lächeln, als sie ihre Weihnachtsgeschenke aus München ausgepackt haben. Dafür haben Freunde, Bekannte und Nachbarn umso
lauter gelacht, als man ihnen von den mysteriösen Geschenken
erzählt hat. Viele haben es für einen schlechten Scherz gehalten.
Auch die Medienvertreter, die wir als BLLV Niederbayern informiert
haben, haben nachgefragt, ob das ein frühzeitiger Faschingsscherz
wäre. Das Traurige: Es war ernst gemeint. Das Landwirtschaftsministerium wollte den 3. und 4. Klassen in ganz Bayern eine Freude
machen und Unterricht zum Anfassen bieten. Laut „quer“-Redaktion des Bayerischen Rundfunks hat sich das Ministerium dafür auch
nicht lumpen lassen und 120 000 Euro für Bayerns Grundschüler
ausgegeben. Und dann so etwas: Nach dem Auspacken verdutzte
Blicke. Undankbare Lehrer?! Nein, denn dieses Geschenk ging
einfach zu weit: Es war Heu. Warum wir uns darüber nicht freuen
konnten? Rainer Kirschner, stellvertretender Bezirksvorsitzender,
brachte es für die Medien treffend auf den Punkt: „Kein Moos für
Schulen, aber Heu!“ - und das in Zeiten, in denen Lehrkräfte an
die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen, weil es an Kollegen fehlt.
Die katastrophale Lehrerstundenzuweisung war deshalb auch bei
fast jeder BLLV-Veranstaltung in Niederbayern Thema - wie Sie in
diesem Heft nachlesen können. Aber 120 000 Euro haben wir, um
Heu durch den Freistaat zu schicken. Wenn das keine gelungene
Weihnachtsüberraschung war.
Aber es gab auch Schönes am Jahresende, wie die Berichte aus
den Kreisverbänden zeigen. Viele Vorsitzende nutzten Weihnachtsfeiern dazu, langjährige Mitglieder für ihre Treue zum BLLV
auszuzeichnen. Beim Kreisverband Landshut gab es dieses Mal
gleich zwei Besonderheiten: Nicht nur, dass Fritz Wenzl seit 20
Jahren Kreisvorsitzender ist. Alois Rambold ist seit unglaublichen
75 Jahren Mitglied im Verband.
Claudia Rothhammer
Schriftleiterin, redaktion@niederbayern.bllv.de
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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Rückblick auf die Themen beim BA
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Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende
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Der neue GS-Lehrplan in der Diskussion
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pack ma‘s im TV
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Zum 70. des Ehrenpräsidenten Dr. Dannhäuser
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Fritz Wenzl: 20 Jahre Kreisvorsitzender
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Landtagswahl
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Im Gespräch mit MdL Goderbauer
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Fachgruppe Verwaltungsangestellte
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Studentengruppe Passau
Kreisverbände
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KV Vilsbiburg und KV Kelheim
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KV Mainburg
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KV Landshut
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KV Wolfstein, KV Dingolfing und KV Landau
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KV Osterhofen
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KV Bogen
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KV Wegscheid und KV Regen
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KV Grafenau
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KV Griesbach
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KV Passau
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KV Dingolfing und KV Bogen
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KV Viechtach
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Termine
IMPRESSUM
Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes BLLV, www.bllv.de/niederbayern
Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahrain;
Tel.: 08703 / 8579, Fax: 08703 / 7101, E-Mail: Vorsitzende@niederbayern.bllv.de
Redaktion und Layout: Claudia Rothhammer (cro), Unterhirschwell 1, 84152 Mengkofen
Tel.: 09427 / 95 99 566, E-Mail: redaktion@niederbayern.bllv.de
Titelfoto zeigt den Enkel unseres Bezirksschatzmeisters Otto Paintner.
Druck: Neumann Druck OHG, Benzstraße 1, 84030 Landshut
Tel.: 0871 / 972 89 - 0, E-Mail: info@neumann-druck.de
Adressänderungen an: Inge Bölsterl, Weingartenstraße 8, 84180 Loiching;
Tel.: 08731/4944; E-Mail: ingeboelsterl@hotmail.com
Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich E 10,50.
Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei:
Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolping-Str. 1, 84061 Ergoldsbach.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser dar.
Die Zeitschrift erscheint jährlich sechsmal. ISSN 0350-9953, 28. Jahrgang
Kommentar
Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
am 31. Dezember 1986 sendete die ARD
die Neujahrsansprache des damaligen
Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl. Was er an
dem Abend zu sagen hatte, kam zwar den
wenigsten Zuschauern, dafür aber umso
mehr den Verantwortlichen und dem
Hauptakteur altbekannt vor. Versehentlich
war die Aufzeichnung aus dem Vorjahr
eingelegt worden. Die damaligen Generalsekretäre der CSU (Gerold Tandler) und der
CDU (Heiner Geißler) witterten hingegen
eine „bewusste Sabotage“. Der Fehler
wurde umgehend am Neujahrstag mit der
Ausstrahlung der aktuellen Ansprache des
Bundeskanzlers korrigiert.
Grundlegend anders verhält es sich bei
den „Ansprachen“ (Verlautbarungen) aus
dem bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. „Das Schuljahr hat gut
begonnen.“, „Die Unterrichtssituation an
Grundschulen und Mittelschulen gestaltet
sich im Bereich der Klassengrößen erneut
günstiger als im Vorjahr.“, „Die Mobile
Reserve ist trotz rückläufiger Klassenzahlen
auf dem Niveau des Vorjahres gebildet.“
Gebetsmühlenartige Wiederholungen in
Süßholzrhetorik nicht nur Jahr für Jahr zum
Schuljahresbeginn, sondern auch „eingebettet“ während des Schuljahres.
Versehen?!? Sabotage?!? Schön wäre es,
weil man es dann ja auch beheben könnte.
Nein, die glauben das wirklich! Aber
warum muss es dann immer wieder und
mit nahezu identischen Worten wiederholt
werden? Ist der eigene Glaube in die vorgegebene Meinung doch nicht so stark? Ist
es die Angst, dass es die Betroffenen in den
Schulen vor Ort nicht glauben könnten?
Wie sollten sie auch. Die Faktenlage ist
eindeutig und die Auswirkungen müssen
vor Ort ausgebadet werden:
1.
Die Schülerprognose für die Mittelschule wurde politisch motiviert
bewusst tief angesetzt. Somit fehlten
alleine für Niederbayern zur Klassenbildung etliche Vollzeitlehrer. Wir
sprechen hier von einer Größenordnung an Lehrerstunden, die komplett
für mindestens sechs zwei- bis dreizügige Grundschulen ausreichend wäre.
2.
Zusätzlich belastet Niederbayern in
höchstem Maß der geistige „Webfehler“, der dem Erhalt kleiner und
kleinster Schulen in Kombination
der Lehrerstundenzuweisung nach
Schülerköpfen zu Grunde liegt. Dieser
Erhalt kann nur funktionieren, wenn
die Zuweisung nach Klassen erfolgt.
Das eine wollen und das andere lassen, führt zum Kollaps!
3.
Von den bayernweit noch nachgeschobenen 300 Nachrücker-Verträgen
hat Niederbayern ganze ZWEI
bekommen. Somit mussten weit über
300 Stunden aus der Mobilen Reserve
zur Klassenbildung herangezogen
werden. Von den verbleibenden
Kräften in der Mobilen Reserve waren
bereits zum Schuljahresbeginn weit
über die Hälfte dauerhaft im Einsatz,
weit über ein Viertel konnten wegen
Mutterschutz u.ä. ebenso nicht mehr
eingesetzt werden und es blieben
somit nicht einmal mehr 50 Mobile
Reserven zur Vertretung – für ganz
Niederbayern!
Die Beschäftigten an den Schulen empfinden die Jubelarien der politisch und administrativ Verantwortlichen aus Ministerium
und Regierung als puren Hohn. Es ist, als
würde man BMW zu wenig Teile liefern,
diese passten oft nicht einmal zusammen,
aber die Konzernleitung teile freudig mit,
Fahrzeuge in mindestens gleicher Qualität
produzieren zu können wie zuvor.
Die Krankheitswelle dieses Winters kommt
erst noch ins Rollen. Ich appelliere an die
Schulleitungen, für die anfallenden Vertretungen nicht über Gebühr die anwesenden
Lehrkräfte heranzuziehen. Nehmen Sie die
Eltern mit ins Boot und machen Sie auf den
Mangel und die Notsituation aufmerksam.
Die Sache mit der verwechselten Aufzeichnungskassette der Neujahrsansprache war
seinerzeit ein peinlicher Imageschaden für
den betroffenen Sender. Bekannt ist die
Reaktion der damaligen Generalsekretäre
(s.o.). Angesichts der verbalen und planerischen „Wiederholungstaten“ aus dem KM
wäre interessant, ob die beiden „Generäle
a.D.“ diesen Missstand auch ebenso klar
benennen würden: eine „bewusste Sabotage“ an unserem Bildungssystem.
Ihr Rainer S. Kirschner
stellvertretender Bezirksvorsitzender
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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BLLV-Bezirksausschuss
„Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht!“
Lehrer haben an den Folgen der KM-Fehlplanung schwer zu beißen
Erstmals im beschaulichen Vilshofen,
der kleinen Dreiflüssestadt an Wolfach,
Vils und Donau, hat sich der Bezirksausschuss des BLLV Niederbayern zur
Herbsttagung im ehemaligen Wittelsbacher Zollhaus getroffen. Während der
laue Föhnwind mit den letzten Blättern
der Bäume sanft spielte, wehte drinnen
ein eisiger Wind. Obwohl der Niederbayer „seiner Religion, seinem Fürsten
und seinem Vaterlande aufrichtig ergeben“ ist, zumindest wurde er noch vor
gut 150 Jahren von Dr. Anton Wiesend
in einer Topographie so beschrieben,
zürnten die versammelten Staatsbeamten ihrem Dienstherrn gewaltig. Die
Lehrer fühlen sich von Kultusminister
Ludwig Spaenle im Stich gelassen.
Besonders aufgebracht reagierten die rund
60 versammelten Lehrer des Bezirksausschusses auf die fehlerhafte Personalplanung im Kultusministerium, da sie mit
ihren Schülern die Konsequenzen des
ministerialen Prognosesalats ausbaden
können. Obwohl die Schülerzahlen seit
dem Schuljahr 2010/11 jährlich um ca. 5500
auf mittlerweile 209 000 zurückgegangen
sind, freute man sich in der Salvatorstraße
in München, dem Sitz des Kultusministeriums, darüber, dass man sich bei den
eigenen Prognosen nun schon zum zweiten Mal verrechnet hatte und der selbst
prognostizierte Schülerrückgang erheblich
geringer ausgefallen war, als eigentlich
erwartet. Aber angesichts dieses anhaltenden Schülerrückgangs von Stabilisierung, Akzeptanz in der Gesellschaft oder
gar einer „historischen Situation an der
Mittelschule“ zu sprechen, ist in den Augen
der niederbayerischen BLLV-Ausschussmitglieder nichts anderes als gezielte
Irreführung der Öffentlichkeit.
Die Leidtragenden dieses erneuten
Prognosefehlers seien vor allem Schüler
und Lehrer, betonten die Lehrer unisono. Da im Mittelschulbereich wegen der
zu niedrigen Prognose nicht genügend
Lehrer eingeplant worden wären, sei das
„Klassenbildungs-KMS“ schnell Makulatur
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
geworden. In diesem Schreiben aus dem
Ministerium wird alljährlich der Schlüssel
festgelegt, wie viele Lehrerstunden es pro
Schüler für eine Schule gibt. Diese angekündigte Stundenzuteilung pro Schüler
habe sich von 1,801 auf 1,71 verschlechtert.
Anstatt der eigentlich notwendigen 850
Lehrerstellen wurden lediglich 300 Stellen
nachgeschoben. Die für Niederbayern
zugewiesenen Lehrerstunden reichen
gerade mal so dazu, den Pflichtunterricht
einigermaßen abzudecken. Es fehlen in
Niederbayern immer noch etliche Vollzeitlehrer. Um die Unterrichtsversorgung aber
aufrecht zu erhalten, würden bereits jetzt
viele Stunden der Mobilen Reserve für den
normalen Unterricht herangezogen, kritisierten die Lehrer beim Bezirksausschuss.
Das Problem: Die Mobile Reserve ist
eigentlich dazu da, Unterricht abzufedern,
wenn Lehrer an Schulen krankheitsbedingt
länger ausfallen.
Der Engpass an Lehrern treibt in
Niederbayern bunte Blüten
Zu wenig Lehrerstunden, zu wenig Lehrer
überhaupt - das hat Folgen: Bei Wahlfächern wie Informatik oder Buchführung
kam es in vielen Niederbayerischen
Schulen zu Kürzungen und AG-Stunden.
Stunden zur Differenzierung gibt es in
Niederbayern höchstens in den Ganztagesklassen. Kaum eine Schule der
anwesenden Lehrer war in der Lage, die
vorgeschriebene Modularisierung in der
fünften und sechsten Klasse einzurichten.
Der Engpass an Lehrern treibt in Niederbayern bunte Blüten: Fachlehrer unterrichten nun in Fächern von Hauptschullehrern,
Förderlehrer werden zu vermehrten
eigenverantwortlichen Stunden eingesetzt und immer mehr Grundschullehrer
unterrichten in den Jahrgangsstufen 5 und
6, während man sich in der Grundschule
mit Kombiklassen über Wasser zu halten
versucht. Die Reduzierung im Bereich
der mobilen Reserve führte dazu, dass
teilweise schon in der dritten Woche mit
den bereitgestellten Stunden der Bedarf
nicht mehr gedeckt werden konnte, gaben
anwesende Schulleiter zu.
Trotz dieser gravierenden Mängel brüstet
sich der Kultusminister in einer Pressemitteilung vom 10. September 2012 damit, die
„Herausforderungen in der Personal- und
Unterrichtsversorgung an Grund- und Mittelschulen erfolgreich bewältigt“ zu haben.
Diese Pressemitteilung klinge wie Hohn in
den Ohren der niederbayerischen Lehrer,
so die Meinung des Gremiums.
Dass eine langfristige Planung anscheinend nicht zu den Tugenden der Ministerialbeamten gehört, durften auch
die Seminarleiter und ihre angehenden
niederbayerischen Lehramtsanwärter
erfahren. Mit einem Federstrich wurden
junge Kollegen aus den Schulamtsbezirken
Landshut und Kelheim ziemlich kurzfristig über ihre Einsatzorte in Oberbayern
in Kenntnis gesetzt. Dies führte natürlich
zu weiteren Verschiebungen innerhalb
unseres Regierungsbezirkes, was für einige
Lehramtsanwärter zur Folge hatte, dass sie
bereits für ihren Einsatz als LAA umziehen
mussten.
Aber auch wer seinen Vorbereitungsdienst in der Heimat antreten durfte, kann
ziemlich sicher in zwei Jahren seine Koffer
packen und nach Oberbayern ziehen.
Gerade dieser Abfluss der Junglehrer nach
Oberbayern beunruhigt den BLLV Niederbayern sehr. Im Grundschulbereich wurden
beispielsweise 34 Prozent des letzten
Prüfungsjahrganges und im Mittelschulbereich 57 Prozent des letzten Prüfungsjahrganges nach Oberbayern versetzt,
während im Rahmen der Rückführung
immer nur wenige, in der Regel ältere
Lehrkräfte zurückkommen. „Dieser Aderlass der letzten Jahre wirkt sich gravierend
auf die Altersstruktur der Lehrkräfte in
Niederbayern aus. Sie sind im Durchschnitt
deutlich älter als in Oberbayern“, sagte der
stellvertretende Bezirksvorsitzende Rainer
S. Kirschner. Das Fazit der Tagung: „Angesichts der Mängelverwaltung ist bei vielen
niederbayerischen Lehrkräften die Grenze
der Belastbarkeit erreicht.“
Martin Hofbauer
BLLV-Bezirksausschuss
Otto-Geyer-Medaille für Wolfgang Trende
Der ehemalige Leiter der Fachgruppe Seminar wird Talentsucher
Wolfgang Trende aus Frontenhausen ist für
sein langjähriges Engagement im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband
mit der Otto-Geyer-Medaille ausgezeichnet worden. Er verabschiedete sich im
abgelaufenen Schuljahr nicht nur aus dem
aktiven Schul- und Seminardienst, sondern
gab nach 14 Jahren bei der vergangenen
Bezirksdelegiertenversammlung in Schönberg auch die Leitung der Fachgruppe
Seminar ab.
Mitglied im BLLV ist Wolfgang Trende
schon seit seinen ersten Studientagen
an der Pädagogischen Hochschule in
München, wo er im November 1967 sein
Lehramtsstudium begann. Nach der ersten
Lehramtsprüfung 1970 verschlug es den
gebürtigen Oberbayer nach Niederbayern
an die Grundschule Marklkofen, an der er
ursprünglich nicht bleiben wollte, schließlich aber doch sein Glück fand und bis zu
seinem letzten Arbeitstag seinen Dienst
tat. Dass Wolfgang Trende schließlich in
Niederbayern blieb, daran ist einer seiner
Zähne schuld, der ihm arge Schmerzen
bereitete. Beim Zahnarzt wurde Wolfgang
Trende zwar geholfen, aber viel wichtiger:
Er traf dort auf eine junge Frau namens
Maria, in die er sich verliebte. Als die junge
Liebe vor dem Standesbeamten beurkundet wurde, wurde Oberbayern immer
unwichtiger für Wolfgang Trende. Er blieb.
Doch nicht nur privat fand er sein Glück in
Niederbayern, denn auch beruflich ging es
voran. Nach der zweiten Lehramtsprüfung
1973 wurde er zunächst Lehrer, dann im
Schuljahr 1985/86 an der GS Marklkofen
mit der Konrektorenstelle betraut, 1992
zum Seminarleiter und später dann zum
Seminarrektor und Leiter eines Studienseminars ernannt. In dieser Funktion setzte
er sich seit 1998 als Leiter der Fachgruppe
Seminar für die Anliegen und Interessen
der Seminarrektorinnen und Seminarrektoren aus ganz Niederbayern ein.
Nun kann er sich endlich intensiv seiner
großen Leidenschaft, dem Kabarett,
widmen. Er tritt nicht nur mit pointierten
Der stellvertretende BLLV-Bezirksvorsitzende Rainer Kirschner (l.) überraschte Wolfgang Trende
Foto: Hutzenthaler
beim Bezirksausschuss mit der Otto-Geyer-Medaille.
und scharfzüngigen Texten auf, sondern
kümmert sich als Gründer und Ehrenvorsitzender engagiert um den Frontenhausener
Kabarettverein „Kom(m)Postler e.V.“, den er
als Vorsitzender jahrelang geleitet hat. Dabei bleibt ihm jetzt sicher mehr Zeit für die
Kontaktpflege zu Hochkarätern wie Dieter
Hildebrandt und Bruno Jonas, die bei den
„Kom(m)Postlern“ schon vorbei geschaut
haben. Zeit wird Wolfgang Trende aber
auch für sein neues Vorhaben brauchen,
als Scout für den Bayerischen Rundfunk
Nachwuchskünstler in der Sparte Kabarett
zu entdecken.
Die dafür nötigen Mußestunden dürfte er
dazu nun haben. Rainer Kirschner, Niederbayerns stellvertretender BLLV-Bezirksvorsitzender, wünschte Wolfgang Trende
jedenfalls viel Zeit und Muße, seinen (Un-)
Ruhestand zusammen mit seiner Frau
Maria zu genießen, ganz so wie es Konstantin Wecker in einem seiner Lieder besingt:
„Ab heute wird nichts mehr versäumt, wer
nicht genießt, ist ungenießbar“.
Mit dem Bekenntnis „Einmal BLLV, immer
BLLV“ bedankte sich Wolfgang Trende für
die Auszeichnung mit der Otto-GeyerMedaille und das, was er dem BLLV zu verdanken habe. Dabei konnte er sich einen
kleinen Seitenhieb auf die aktuelle Misere
bei der Personalplanung nicht verkneifen:
Angesichts der vielen Probleme könne er
sich nur noch an den A… fassen, denn sein
Kopf sei dafür viel zu schade.
Die Otto-Geyer-Medaille erinnert an
die Verdienste Otto Geyers, der 1889 in
Schatzhofen geboren wurde, Lehrer in
verschiedenen Orten in Niederbayern und
seit 1921 in Passau war. Nach dem Zweiten
Weltkrieg gründete er 1947 den niederbayerischen BLLV-Bezirksverein, dessen Vorsitzender er bis 1962 war. Außerdem war
er Vorsitzender des Unterstützungsvereins
für Lehrerwaisen und war aktiv in der Heimatforschung. Otto Geyer war Ehrenbürger der Stadt Passau und starb 1990.
Martin Hofbauer
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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BLLV-Bezirksausschuss
Formel 1-Rennen in Grundschulen gehen weiter
Der neue Lehrplan ändert vieles, aber bleibt hinter den Erwartungen zurück
Das „Formel 1-Rennen“ in der Grundschule geht weiter. Der neue Grundschullehrplan wird den „Übertrittswahnsinn“ nicht stoppen können, denn
die Selektion in Bayerns Schulen soll
wider allen Erwartungen und Hoffnungen weitergehen. Das wurde den
Teilnehmern beim Bezirksausschuss
(BA) in Vilshofen deutlich vor Augen
geführt. Simone Fleischmann von der
Abteilung Berufswissenschaft im BLLV
gewährte beim BA Einblick in die aktuelle Lehrplan-Arbeit.
Bayern steht mit seinen messbaren
Leistungen im Ländervergleich gut da.
Deshalb sieht die Regierung auch keinen
Bedarf, etwas Grundlegendes zu ändern.
Sowohl die Noten als Instrument der „Platzierung“ als auch das dreigliedrige Schulsystem werden in Bayern auch mit dem
neuen Lehrplan nicht angetastet werden.
Das ist Fakt. Leider. Denn ein moderner
Begriff des Lernens, wie ihn sich der BLLV
vorstellt, wird so nur schwer umzusetzen
sein. Das wurde den Teilnehmern beim
BA wieder mehr als einmal deutlich, vor
allem als die Referentin an den Leitantrag
der letzten LDV und an die Vision des BLLV
erinnerte, wie Lernen im 21. Jahrhundert
eigentlich sein sollte.
„Lernen ist ein individueller Prozess“,
betonte Fleischmann bei ihrem Vortrag
in Vilshofen, um daran den Widerspruch
von Vision und Realität in Bayern für die
Teilnehmer zu verdeutlichen. Man wisse
bereits, dass Kinder mehr lernen, wenn sie
selber lernen, als wenn man sie belehrt.
Das jedoch habe zur Folge, dass die Kinder
individuell gefördert, diagnosegeleitet und
leistungsorientiert unterrichtet werden
müssten. Eine notwendige Konsequenz
daraus wären individuell gestellte Proben –
im Hinblick auf den Übertritt in der vierten
Klasse in Bayern allerdings undenkbar.
Auch der Grundsatz „Lernen basiert auf
Motivation“, klinge im ersten Moment
selbstverständlich, werde aber in der
Grundschule nicht gewährleistet. „Die
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
hungsauftrag beschrieben. Das
Kapitel 2 zeigt die Fachprofile
mit den Kompetenzstrukturmodellen auf und im Kapitel 3 werden die Kompetenzprofile der
Fächer beschrieben. Der neue
Lehrplan Plus wird jahrgangsstufenübergreifend konzipiert
sein, das heißt, es erfolgt eine
Jahrgangsstufenausrichtung
von 1/2 und 3/4. Wie genau
die Lernziele jedoch formuliert
und wo diese manifestiert sein
werden, sei laut Fleischmann
allerdings noch nicht genau definiert. Ein fester Bestandteil des
neuen Lehrplans werde jedoch
ein „Aufgabenpool“ mit „guten
Aufgaben“ sein, der über eine
Internetplattform zugänglich
sein werde - also ein „Plus“ zum
alten Lehrplan.
Fleischmann ging auch auf die
Simone Fleischmann erklärte beim BA, wie es wirklich um von der Presse oft aufgegrifFoto: Hutzenthaler fenen Schlagwörter wie „Zehnden neuen Grundschul-Lehrplan steht.
Finger-Tastschreiben“ und „SubRealität sieht anders aus, denn das Lernen
traktionsverfahren“ ein. „Eine definitive
ist oft angstbesetzt. Zu groß ist der NotenEntscheidung ist beim Tastschreiben noch
druck, der zum Teil vom Elternhaus und
nicht gefallen“, weiß Fleischmann. Fakt
von den Mitschülern ausgeht“, betonte
sei aber, dass es konkrete Überlegungen
Fleischmann.
gebe, den Grundschulkinder, vielleicht
sogar schon ab der 1. Klasse, das ZehnZumindest dem Punkt „Lernen ist KomFinger-Schreiben zu vermitteln. „Die Idee
petenzerwerb“ werde im neuen Lehrplan
ist sinnvoll, wenn man bedenkt, dass die
Plus verstärkt Rechnung getragen, teilte
Kinder schon früh auf Tastatur zu schreiben
Fleischmann mit. Die Grundkonzeption des
beginnen und sich dadurch oft falsche
Lehrplans werde auf der KompetenzorienBewegungsmuster anlernen, die dann in
tierung fußen. Individuelle Lernprozesse
der Schule nur schwer korrigierbar sind“,
in offenen Unterrichtsformen und kleinen
brachte Fleischmann als Argument für
Lerngruppen wären die notwendige
die Einführung vor. Der Haken dabei: Für
Konsequenz, schlussfolgerte Fleischmann.
dieses Vorhaben seien jedoch keine zusätzAber auch hier war den Teilnehmern klar:
lichen Stunden vorgesehen. „Das heißt,
Da sich die Rahmenbedingungen in absehdass es im regulären Unterricht noch mehr
barer Zeit nicht ändern werden, dürfte dies
Stofffülle geben wird und folglich noch
nur schwer umzusetzen sein.
mehr Zeitdruck entstehen wird.“ Genau
das aber wollen die Grundschullehrer auf
Die Leiterin der Abteilung Berufswissenkeinen Fall.
schaft im BLLV stellte beim BA auch die
Gliederung des neuen Lehrplans vor: Im
Das viel umstrittene SubtraktionsverKapitel 1 wird der Bildungs- und Erziefahren, das im Lehrplan 2000 eingeführt
BLLV-pack ma‘s
wurde, wird weiterhin empfohlen. „Als
Alternative kann jedoch zukünftig auch
wieder auf das alte Ergänzungsverfahren
zurückgegriffen werden“, klärte Fleischmann die Kollegen auf. Die Schulen können dies in Eigenverantwortung entscheiden. Eine Absprache mit den umliegenden
Schulen allerdings sei Voraussetzung. „Hier
wird der Schwarze Peter an die Schulen
weitergegeben“, resümierte Fleischmann.
„So aber versteht der BLLV eigenverantwortliche Schule nicht.“
Eine Neuerung wird sicher das äußerst
kostenaufwändige LIS „LehrplanInformationsSystem) sein. Dieses geplante Internetportal, in dem nicht nur der Lehrplan
selbst, sondern auch andere Bereiche wie
zum Beispiel eine Materialbörse („Gute
Aufgaben“) zu finden sein werden, soll
eine Arbeits- und Kommunikationsplattform werden. Das „Roll-Out“ (die Fortbildungen) soll über Multiplikatoren laufen.
Zuvor dafür ausgebildete Lehrer werden in
Tandems Fortbildungen auf Schulamtsbezirksebene anbieten. Wie die Teilnehmer
beim BA erfuhren, hat der BLLV unabhängig von der Multiplikatorenausbildung
eine „Coach-Ausbildung“ initiiert, um
Verbandsmitglieder im Sinne des neuen
Lehrplans auszubilden und ihnen das nötige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben.
Abschließend informierte Fleischmann
über die geplante Zeitschiene beim neuen
Lehrplan:
•
Schuljahr 2013/2014 Implementierung
•
2014/2015 Inkraftsetzung in
Jahrgangsstufen 1/2
•
2015/2016 Inkraftsetzung in
Jahrgangsstufen 3/4
Fleischmann versprach den Kollegen beim
BA, dass der BLLV auch weiterhin die Entwicklung des neuen Lehrplans begleiten
wird, damit dieser ein wirkliches Plus für
die Bildung unserer Kinder werden könne.
Ob die geplante „Umstrukturierung von innen“ bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen ein großer „Wurf“ werden könne,
bleibe abzuwarten. Jedoch gelte, so war
man sich bei der anschließenden Diskussion einig: „Nicht der Lehrplan, sondern der
Lehrer macht den Unterricht!“
pack ma‘s im TV
„pack ma’s“ ist im Fernsehen vorgestellt
worden. Das gemeinsame Zivilcouragetraining des BLLV Niederbayern, der
Dominik-Brunner-Stiftung und den
beiden Polizisten Nico Witte und Ralph
Kappelmeier war wenige Tage vor
Heiligabend auf BR-alpha in der Dokumentation „Zivilcourage – Nur etwas für
Helden?“ zu sehen. Gefilmt wurde bei
der „pack ma’s“-Fortbildung in Salzweg
bei Passau. Im Film waren einige BLLVMitglieder zu sehen, darunter auch
Passaus Kreisvorsitzender Hans Weidmann. Aber auch bei Medienvertretern
im Landkreis Kelheim gab es nur Lob für
die Schulung.
Kann man Zivilcourage lernen oder ist
das nur was für Helden? Dieser Frage
ging der Journalist Christian Wurzer
nach. Bei seinen Recherchen hat er mit
vielen Experten gesprochen und hat die
neuesten Erkenntnisse der empirischen
Sozialforschung, der Psychologie
und Ethik zu Rate gezogen. Die gute
Nachricht: Zivilcourage kann trainiert
werden. Nur wie? Auch darauf hat das
Filmteam eine Antwort gesucht und
gefunden – bei „pack ma’s“. Wurzer und
der Kameramann Volker Schmidt haben
einen Tag lang das „pack ma’s“-Seminar
in Salzweg begleitet und Teilnehmer
interviewt. Besonders beeindruckt
waren beide von Nico Witte und Ralph
Kappelmeier, die das Konzept erarbeitet
und an die Lehrer weitergeben. „Sehr
engagiert, sehr abwechslungsreich“, lautet das Fazit von Wurzer über die beiden
und seinen Drehtag in Salzweg. Aber
bringt eine Schulung für Lehrer auch
den Schülern etwas? „Es funktioniert.
Das ist der Hammer“, bestätigt Wurzer.
Davon habe er sich selbst überzeugen können. Einen Tag lang hat er mit
seinem Kameramann die Leiterin der
Montessori-Schule in Passau begleitet,
um zu sehen, wie die Lehrerin die „pack
ma’s“-Inhalte in ihrer Klasse zum ersten
Mal umsetzt.
Die Dokumentation dauerte eine halbe
Stunde. Gut sieben Minuten sind dem
Zivilcourage-Training „pack ma’s“ in
Niederbayern gewidmet. Abgerundet
wird der Beitrag mit einem Rückblick
auf brisante Fälle in Bayern, in denen
Zivilcourage geleistet wurde oder bitter
nötig gewesen wäre. Das Fazit des
Filmteams: „Zivilcourage, so scheint es,
ist kinderleicht zu lernen.“ Untermauert
wird diese Schlussbemerkung im Film
von Forschern der Uni Regensburg. In
der Doku heißt es weiter: „Zivilcourage
ist nicht nur etwas für Helden, sondern
für alle. Auch für Kinder.“
Großes Lob der Öffentlichkeit gab es für
„pack ma’s“ auch im Landkreis Kelheim.
Die „Rundschau“ schrieb auf der Titelseite: „Kurs in Abensberg: Erfolgreiches
Präventionsprojekt aus München“. Die
Journalistin stellte in ihrem Bericht die
Chance aller Beteiligten auf eine Schule
ohne Gewalt heraus und macht den
Lesern die Fortbildung schmackhaft,
indem sie auf die lange Wartezeit von
„immerhin eineinhalb Jahre“ hinweist,
die Münchner Lehrer für eine Fortbildung bei den beiden Polizisten Nico
Witte und Ralph Kappelmeier in Kauf
nehmen. In Niederbayern müssen Lehrkräfte überhaupt nicht lange warten.
Dank der gemeinsamen Kooperation
mit der Dominik-Brunner-Stiftung kann
der BLLV Niederbayern die „pack ma’s“Schulungen in regelmäßigen und vor
allem kurzen Abständen anbieten. Die
nächsten Termine:
•
25./26. Januar: Stadt Passau an
der Montessori-Schule Passau
(bereits ausgebucht)
•
1./2. Februar: Schulen im
Bereich des KV Vilshofen bzw.
des Landkreises Passau an der
MS Kirchberg v. Wald
•
12./13. April: Schulen inklusive
Förderzentren der Kreisverbände
Regen, Viechtach, Grafenau am
Förderzentrum Regen
•
19./20. Juli: Schulen im Landkreis
Rottal-Inn
Claudia Rothhammer
Evi Wenig
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
7
BLLV-Glückwünsche
Was ist das nur für ein Mensch?
Staat und Politik (hierbei auch durchaus widerstreitende
politische Parteien), die heilige katholische Mutter Kirche,
die hohe universitäre Wissenschaft sowie Länder- und
Bundesverbände der organisierten Lehrerschaft häufen
Orden und sonstige Ehrungen über ihn:
Die Ehrendoktorwürde der Universität Koblenz,
den Bayerischen Verdienstorden,
das Bundesverdienstkreuz,
den Wilhelm-Hoegner-Preis der SPD-Landtagsfraktion,
den „Grünen Doktorhut“ der Landtagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen,
Ehrenmitgliedschaften des Verbandes Bildung und Erziehung in
Sachsen und Thüringen sowie des Bundesverbandes,
Ehrenpräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes
und schließlich die Verleihung einer der höchsten Auszeichnungen,
die der Hl. Stuhl vergibt: den Silvesterorden,
der ihn zum Ritter vom Orden des Heiligen Papstes Sylvester macht.
Ein Mensch, der es versteht,
sich überall Liebkind zu machen?
Der nirgends aneckt?
Der – wie in unserer Zeit so üblich – sich – zäpfchenförmig mutiert durch die Systeme, Parteien und Institutionen
nach vorne und nach oben mogelt?
Keineswegs!
Ein Mensch, dessen Vision lautet:
Die Bildung aller jungen Menschen verbessern,
die pädagogischen Professionen stärken
und ihre Würde schützen.
Und dafür nimmt er seit 44 Jahren in Kauf,
mit den Mächtigen in diesem unserem Lande
im Clinch zu liegen, anzuecken, öffentlich zu streiten,
Finger in systemische Wunden zu legen,
öffentlich anzuprangern und anzuklagen,
aber nicht nur das, sondern vor allem auch
Visionen zu entwickeln,
Lösungen anzubieten,
Demokratie zu praktizieren,
Menschenwürde zu realisieren,
sich beispielhaft zu engagieren in bestehenden gesellschaftlich
bedeutsamen Organisationen,
solche im Bedarfsfall selbst zu gründen und/oder
solchen über Jahre und Jahrzehnte vorzustehen.
Sie haben es längst erkannt:
Es ist Dr. h.c. Albin Dannhäuser,
unser Ehrenpräsident.
Und er wird 70 Jahre.
8
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Kaum zu glauben für mich. Sehe ich uns doch – wie
wenn es gestern gewesen wäre – wie wir gemeinsam
vor 40 Jahren ins Feld gezogen sind gegen verkrustete
Institutionen, menschenunwürdige Rituale im Umgang
der Obrigkeit mit uns jungen Lehrerinnen und Lehrern,
wie wir gekämpft haben für eine fachlich optimale Ausbildung, für faire Prüfungsbedingungen, für schulische
Rahmenbedingungen, die zeitgerechtes pädagogisches
Arbeiten ermöglichen, für die Einstellung junger Kolleginnen und Kollegen, die plötzlich vor der Tür standen
und immer im Einsatz für eine demokratische Schule,
die allen Lehrerinnen und Lehrern pädagogische Eigenverantwortung ermöglichen sollte zum Wohl der uns
anvertrauten Kinder.
Mit Beginn seines Lehrerlebens hat Albin Dannhäuser
Führungsverantwortung übernommen in den Gliederungen und Abteilungen unseres BLLV, bis hin zu fast
einem Vierteljahrhundert als dessen Präsident.
Darüber hinaus vertrat er unsere gemeinsamen Ziele in
Führungsfunktionen auf nationaler und internationaler
Ebene, in Expertenkommissionen und öffentlichen
Einrichtungen, Räten und Beiräten.
Wir Lehrerinnen und Lehrer hier in Niederbayern sind
„unserem“ Präsidenten in besonderer Weise verbunden. Von Anfang an kümmerte sich Albin Dannhäuser
BLLV-Glückwünsche
immer wieder ganz konkret auch um
niederbayerische Anliegen und Probleme. Dies brachte ihm auch schon
zu ABJ-Zeiten die urkundlich verbriefte
Titulatur eines „Ehrenniederbayern“ auf
Lebenszeit ein. Wir sind stolz darauf,
ihn als einen von uns zu haben.
Wie allen bayerischen Pädagoginnen
und Pädagogen geht es uns heute so
gut wie nie in der Vergangenheit zuvor.
Sowas kommt nicht von allein. Es
bedarf einer starken, überzeugenden,
schlagkräftigen Organisation, die Gemeinsinn stiftet, Solidarität begründet
und mit Leben füllt, Erfolge erzielt, die
wiederum Kräfte freisetzen für weitere
gemeinsame Entwicklungen. So eine
Organisation ist seit 150 Jahren unser
BLLV. Triebfeder und Motor kann nie
die Organisation an sich sein, es sind
Menschen, die sich in deren Dienst stellen. Der BLLV hatte und hat das Glück,
begnadete Führungspersönlichkeiten
verpflichten zu können, Albin Dannhäuser bekennt sich als solcher seit 44
Jahren zu unserem Verband. Dafür sind
wir stolz und dankbar, nicht nur, weil er
jetzt 70 Jahre alt wird.
Aber das ist halt so ein Datum, das geeignet ist, sich einmal zwischendurch
solche Gedanken zu machen.
Also lieber Albin,
wir niederbayerischen Lehrerinnen und
Lehrer sind dir dankbar für dein bisheriges verbandliches Lebenswerk. Wir
wünschen dir mit deinen Lieben eine
Zukunft, die es dir erlaubt, weiterhin
deine Ideale voranzutreiben, stabile
Gesundheit, die guten Gestaltungsideen auch umsetzen zu können.
Auf eine gute gemeinsame Zukunft!
Herzlichen Glückwunsch
zum 70. Geburtstag!
Toni Wolfer
Fritz Wenzl (l.) steht seit 20 Jahren an der Spitze des Kreisverbandes Landshut und ist als eloquenter Redner bekannt. Stehende Ovationen und viel Lob für die geleistete Arbeit vom BLLVFoto: Schraml
Ehrenpräsidenten Dr. Albin Dannhäuser (r.) machten ihn aber sprachlos.
20 Jahre Kreisvorsitzender
KV Landshut: Stehende Ovationen für Fritz Wenzl
Das war aber eine Überraschung: Zur Weihnachtsfeier des Kreisverbandes Landshut
kam nicht der Nikolaus, sondern viel besser: der BLLV-Ehrenpräsident. Dr. h.c. Albin
Dannhäuser war gekommen, um Fritz
Wenzl für 20 Jahre an der Spitze des Kreisverbandes zu ehren. Als Geschenk hatte
er für den völlig überraschten Fritz Wenzl
die gebundenen gesammelten schulpolitischen Aschermittwochsreden mitgebracht. Für sein Engagement bedankten
sich die Mitglieder des Kreisverbandes mit
stehenden Ovationen bei ihrem Kreisvorsitzenden. Fritz Wenzl war von diesen
Ehren völlig überrascht, überwältigt und
fast sprachlos. Er freue sich sehr, sagte aber
in seiner bescheidenen Art auch, dass es zu
viel der Ehre sei.
Der Ehrenpräsident hatte aber nicht nur
ein Geschenk für Fritz Wenzl dabei, sondern auch viele lobende Worte. Dr. Dannhäuser führte die Tatsache, dass der BLLV
zu einem starken Verband geworden sei,
an dem kein Landespolitiker mehr vorbei-
käme, auf den Verdienst seiner Mitglieder
zurück. Wichtig seien aber auch engagierte
Vorsitzende wie Fritz Wenzl.
Dr. Dannhäuser erinnerte an die großen Demonstrationen in München zur
Bildungspolitik, für die der Landshuter
Kreisvorsitzende viele Mitglieder aufgerüttelt und dazu bewegt hätte, nach München
zu fahren. Er handle aus der innersten
Überzeugung heraus, dass Bildung die
wichtigste Grundlage im Staatsgefüge
darstelle. Er zeichne sich durch ein hohes
berufliches Ethos aus. Das Beste aber: er
rede nicht viel über Werte, nein, er lebe sie.
„Nicht viel reden, genau beobachten, vernünftig einordnen und mutig handeln“, so
lauteten die Prämissen von Fritz Wenzl. Der
Ehrenvorsitzende Rektor a.D. Josef Gillmeier bedankte sich ebenfalls bei Fritz Wenzl
für die geleistete Arbeit und überreichte
ihm im Namen des Kreisverbandes einen
Gutschein für ein Wellness-Wochenende.
Gudrun Schraml / cro
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
9
Landtagswahl
Bildung für unsere Kinder - mit Herz
und Verstand. Als Vater von zwei
Schulkindern, Gymnasiallehrer und
Staatssekretär im KM betrachte ich
Bildung aus den unterschiedlichsten
Perspektiven und bin überzeugt: Bayern
hat ein leistungsfähiges Schulwesen,
das den jungen Menschen hervorragende Startmöglichkeiten bietet. Unser
gegliedertes Schulsystem fordert und
fördert Kinder nach ihren individuellen
Voraussetzungen und Begabungen,
pädagogisch durchdacht, ganzheitlich
und adressatengerecht. Seine Qualität
wird uns in zahlreichen Vergleichsstudien immer wieder bestätigt. Ich sehe
diesen Erfolg als Ansporn, Bewährtes
weiter zu verbessern. Hier konnten
wir viel erreichen: So haben wir die
Durchlässigkeit zwischen den Schulen
weiter optimiert, kleine und kleinste
Grundschulstandorte gesichert und
über die Mittelschulverbünde zukunftsfähige Strukturen für ein differenziertes,
bedarfsgerechtes schulisches Ange-
Mit der FDP ist das Schulsystem in Bayern durchlässiger und flexibler geworden. Der Ausbau der Ganztagsschulen,
die behutsame Umsetzung der Inklusion und die Möglichkeit der Kooperation von Mittel- und Realschulen sind
handfeste Erfolge der FDP, die wir mit
Überzeugung vertreten. Der „Bildungsbericht 2012“ bescheinigt Bayern sehr
gute Noten. Wir wollen, dass dies so
bleibt. Wir wollen die Leistungsfähigkeit
unseres Schulsystems sichern. Unsere
Aufgabe ist es, das Schulsystem weiter
zu optimieren und dabei darauf zu
achten, dass die Qualität nicht zu kurz
kommt. Der „Bildungsbericht“ gibt uns
den Auftrag, dass wir den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln. Das Angebot an voll gebundenen
Ganztagsschulen – v.a. im Grundschulbereich – möchten wir ausbauen. Denn
wir sind überzeugt davon, dass diese
Schulform die soziale Benachteiligung
ausgleichen kann. Zudem setzen wir
uns dafür ein, dass es mehr Lehrkräfte
10
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Im September
Fünf niederbayerische Landta
Bernd Sibler, CSU
bot im gesamten Flächenstaat Bayern
geschaffen. Mit den „Bildungsregionen“
befördern wir Vernetzungen ganz im
Sinne unseres Leitbilds „Kein Abschluss
ohne Anschluss“. In unseren zukünftigen Herausforderungen liegt der
Kern meiner aktuellen Arbeit, sei es im
Bereich der Integration, der Inklusion,
der Medienbildung oder der individuellen Förderung. Verantwortungsvolle
Bildungspolitik, das bedeutet für mich,
der Generation von morgen im Dialog
mit der gesamten Schulfamilie die bestmöglichen Chancen zu eröffnen.
Dr. Andreas Fischer, FDP
mit der Zusatzqualifikation „Deutsch als
Zweitsprache“ gibt, um die Deutschförderung von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Wir unterstützen den BLLV bei der Umsetzung der
Inklusion. Ein zentrales Anliegen ist mir
auch, den Übertrittsdruck von Grundschülern abzubauen. Weiterhin werden
wir uns für die Beseitigung des Lehrermangels einsetzen und die Forderung
des BLLV unterstützen, neue Lehrerstellen zu schaffen und die mobile Reserve
auszubauen. Außerdem werden wir uns
für wohnortnahe Schulen einsetzen.
„Neues Jahr, neues Glück“ heißt es so
schön, aber für Bayerns Parteien geht es
in diesem Jahr um sehr viel mehr. Es geht
um die Macht im Freistaat - und für uns um
unsere Zukunft.
Der Wahlkampf hat erst angefangen und
schon hören wir, wie wichtig Bildung
ist. Aber was genau meinen die Parteien
damit? Was würden SPD, Grüne oder Freie
Wähler ändern, wenn wir ihnen die Macht
überließen? Wofür würden sich CSU und
FDP in einer weiteren Regierungszeit stark
machen?
Deshalb haben wir uns vom BLLV Niederbayern dazu entschlossen, die Politiker
vor der Wahl genauer auf den Zahn zu
fühlen. Wir haben alle fünf führenden
bayerischen Parteien gebeten, uns einen
niederbayerischen Landtagskandidaten zu
Für die FREIEN WÄHLER gilt: Eine gute
Bildungspolitik sollte sich am Wohl des
Kindes orientieren, nicht an der Kassenlage des Finanzministers oder an den
Launen des Kultusministers. Konkret
fordern wir kleine Klassen, mehr Lehrer
und den Erhalt wohnortnaher Schulen,
vor allem Grundschulen.Von großer Bedeutung ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Mittel- und Realschulen.
Hier sind statt Zentralismus intelligente,
pragmatische Lösungen vor Ort gefragt.
Beim G8 sind Verbesserungen dringend
nötig: „nachhaltiges Lernen statt nur
Prüfungslernen“ muss die Devise sein.
Wir stehen für eine möglichst individuelle Betreuung der Schüler und eine
eng aufeinander abgestimmte Politik.
Wir hielten es für sinnvoll, den vorschulischen Bereich dem KM unterzuordnen.
Oft zu kurz in der Schuldebatte kommt
die Situation der Verwaltungsangestellten. Wir sind seit Jahren die treibende
Kraft, um hier Verbesserungen zu erreichen - sowohl für die Schulen als auch
Landtagswahl
r wird gewählt
agskandidaten stellen sich vor
nennen, der uns bis zur Wahl in jedem Heft
Fragen beantwortet. In dieser Ausgabe
waren die Kandidaten noch relativ frei, wie
sie uns Lehrer, Schulleiter, Erzieherinnen,
Studenten oder Verwaltungsangestellte
überzeugen. Als Leitfragen haben wir ihnen nahegelegt, ein Statement über unser
Schulsystem abzugeben. Außerdem haben
wir sie gefragt, wofür sie sich ab September schul- und bildungspolitisch stark
machen möchten und welche Bildungsthemen konkret angesprochen werden
müssten. In welchen Punkten stimmen sie
dem BLLV zu? Die Statements dazu finden
Sie auf dieser Seite.
Für die nächsten Ausgaben können auch
Sie, liebe Leserinnen und Leser, schulpolitische Fragen an unsere Kandiaten stellen.
Kurze E-Mail an redaktion@niederbayern.
cro
bllv.de genügt.
Das Schulsystem in Bayern hat mich
weder als Schüler, Jurastudent und Gewerkschafter noch als Vater überzeugt.
Das R6 war Sargnagel der Hauptschule, das G8 schlampig eingeführt. Die
Mittelschule braucht mehr Ressourcen.
Lob gebührt den Lehrkräften, die mit
Leidenschaft die Mängel weitgehend
kompensieren. Optimierungen wie
Ganztagsangebote und Durchlässigkeit mussten von SPD, BLLV, DGB und
Jugendorganisationen erzwungen
werden. Massivste Kritik entzündet sich
an der bundesweit schärfsten Selektion
in sozialer, regionaler und ethnischer
Hinsicht. Wir müssen also vieles ändern!
Bernhard Roos, SPD
Der BLLV steht den Idealen der BayernSPD nahe. Unsere Änderungsanträge
zum Doppelhaushalt 2013/14 wurden
von CSU/FDP wie bei der demographischen Rendite abgelehnt. Bei den
Stellenhebungen müssen BetreuungsBildung fängt in Familie und Krippe an. lehrkräfte besser bedacht und mobile
Kindergärten und Grundschulen brauReserven realistischer geplant werden.
chen höhere Entgelte für Erzieher und
Als Wirtschaftspolitiker liegt mir am
Pädagogen. Generell werden wir mehr Herzen, im Streben nach ökonomischer
Lehrer, Sozialpädagogen und VerwalVerwertbarkeit von Wissen musische
tungsangestellte einstellen. Im Zentrum und sportliche Erziehung nicht zu versteht länger gemeinsam lernen und
nachlässigen. Das ist Prävention gegen
Umsetzung der Gemeinschaftsschule.
seelische und materielle Verarmung.
Die bestehende bayerische Schullandschaft ist eine Monokultur, die den
unterschiedlichen Bedürfnissen, Stärken
und Schwierigkeiten der einzelnen
Schüler zu wenig gerecht wird. Egal ob
Ganztagsbetreuung, Übertritt, Lehrpersonal oder Inklusion überall drückt im
bayerischen Schulsystem der Schuh.
Hubert Aiwanger, FW
für die Betroffenen selbst. Am meisten
gewonnen wäre in der Bildungspolitik
mit der Einstellung genügend zusätzlicher Lehrer. Zur Abschaffung der Studiengebühren haben die FREIEN WÄHLER
ein Volksbegehren durchgesetzt. Das
Studium für unsere jungen Leute darf
nicht am Geldbeutel scheitern. Das ist
eine Frage der sozialen Gerechtigkeit
und volkswirtschaftlichen Vernunft.
Die erforderlichen Ausgaben von 150
Millionen im Jahr muss sich der Freistaat
leisten können anstatt Milliarden in
unsinnige Großprojekte zu stecken.
Wir wollen die Bildungspolitik vom Kopf
auf die Füße stellen. Nicht die Frage,
„welches Kind passt am besten in welche Schulart“ ist für uns der Ausgangspunkt, sondern die Frage, wie kann
Schule so gestaltet werden, dass auf die
Lernbedürfnisse und Potentiale jedes
Kindes eingegangen werden kann. Individuelle Förderung darf nicht bloßes
Schlagwort sein, sie muss ins Zentrum
der Bildungspolitik rücken.
Wir müssen mit einer verlässlichen
Personalpolitik für die Schulen die
Voraussetzung dafür schaffen, weit
über einzelne Vorzeigeschulen hinaus
Eike Hallitzky, Grüne
eine gute Schul- und Unterrichtsqualität sicherzustellen bzw. zu entwickeln.
Gerade in Niederbayern braucht es
dazu bedarfsgerechte und flexible
Lösungen, die insbesondere die Folgen
des demografischen Wandels abfedern.
Nur so kann die Schule auch künftig im
Dorf bleiben. Und ja, Bildung ist teuer.
Das sollte mir als Haushaltspolitiker
eigentlich nicht gefallen. Tut es aber
doch, weil Bildung für diese Gesellschaft
unbezahlbar wertvoll ist! Nur wer heute
Bildung sät, kann auch in Zukunft reiche
Früchte ernten.
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
11
BLLV-Politik
Lob vom BLLV, aber nicht ohne ein Aber
Im Gespräch mit der CSU-Haushaltsexpertin Gertraud Goderbauer
Der Doppelhaushalt 2013/14 des
Freistaates Bayern ist festgezurrt.
Da viele Forderungen des BLLV verwirklicht wurden, verlief auch das
BLLV-Politikergespräch mit der CSULandtagsabgeordneten und Haushaltsexpertin Gertraud Goderbauer sehr
angenehm. „Eigentlich komme ich mir
vor wie der liebe Nikolaus. Ich darf Sie
loben“, räumte Kurt Fischbacher ein,
der im Dezember mit der BLLV-Bezirksvorsitzenden Judith Wenzl zu Gast bei
der Landshuter Landtagsabgeordneten
war. Der stellvertretende Abteilungsleiter für Dienstrecht und Besoldung im
Bezirk Niederbayern hatte aber auch
mahnende Worte für Haushaltspolitiker
in seinem Notizbuch stehen.
Im Gespräch (v.l.): Kurt Fischbacher, Judith Wenzl und MdL Gertraud Goderbauer.
Lob gab es von Seiten des niederbayerischen BLLVn zum neuen Doppelhaushalt.
Vor allem freue man sich über die nächste
Arbeitstagung
Überstunden und immer
mehr Aufgaben: Die
Verwaltungsangestellten
an Niederbayerns Schulen
müssen viel leisten. Oft zu
viel. Bei einem Treffen aller
Verwaltungsangestellten
des Bezirks in Passau war
genau das auch Thema. Die
Frauen beschlossen, eine
Petition beim Bayerischen
Landtag einzureichen, um die Situation
der Verwaltungsangestellten an
bayerischen Schulen und Schulämtern
endlich zu verbessern und die Richtlinien der Volks- und Förderschulen zu
erhöhen. Den Schulen fehlt es schlichtweg an Personal. Die Folge: Überstunden über Überstunden. Aber die Verwaltungsangestellten konnten sich auch
schöneren Themen widmen. Beispielsweise freuen sich bereits viele auf die
Fortbildung für niederbayerische
Verwaltungsangestellte, die am 5. März
in Niederalteich stattfinden wird. Die
Anmeldung dazu erfolgt über FIBS.
Auch der BLLV-Lehrertag in Essenbach
war Thema. Am 5. Oktober wollen die
12
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Verwaltungsangestellten an diesem Tag
auch einen eigenen Workshop anbieten. Nach der Arbeitstagung sollte aber
das Gesellige nicht zu kurz kommen. Ein
Besuch des Passauer Doms stand
ebenso auf dem Programm wie eine
Besichtigung des Glasmuseums, in dem
über 60 000 Gläser ausgestellt sind. Das
nächste Treffen der Verwaltungsfachangestellten findet am 20. November 2013
in Landshut statt. Näheres wird noch
bekannt gegeben. Das Foto zeigt die
Leiterin der Fachgruppe Verwaltungsangestellte im BLLV, Waltraud Ableitner (r.),
mit ihren Kolleginnen, die bei der
Arbeitstagung in Passau mit dabei
Waltraud Ableitner
waren.
Foto: cro
Beförderungsrunde, die für den 1. Juli
angekündigt ist, und die Neuerungen für
Verwaltungsangestellte. Man habe ihnen
zwar immer gesagt, wie wichtig sie für die
Schule seien, habe ihnen dann aber für ihre
Aufgaben viel zu wenig Arbeitszeit eingeräumt, gab Wenzl zu bedenken. „Dass hier
mit 130 Stellen für Grund- und Mittelschulen sowie 20 Stellen für Realschulen nachgebessert wird, war dringend notwendig.“
Allerdings sei jetzt die Frage, wie die
Aufstockung an VerwaltungsangestelltenStellen nun verteilt werde. „Wir haben das
nicht besprochen, sondern nur die Mittel
zur Verfügung gestellt“, sagte Goderbauer.
Aber für entsprechende Verbesserungsvorschläge sei sie offen und würde sie auch
gerne weiterleiten.
Lob gab’s dafür auch von Fischbacher,
„aber nicht ohne ein Aber“. Die Politik
möchte doch jetzt bitte nicht glauben,
dass damit Schulleiter genügend entlastet
wären. Zusammen mit Wenzl versuchte er
Goderbauer davon zu überzeugen, dass
die Unterrichtsverpflichtung für Schulleiter dringend gekürzt werden müsste. Die
Haushaltsexpertin hörte aufmerksam zu.
„Zu loben ist auch, dass der Fehler etwas
korrigiert wurde und die Wiederbesetzungssperre für Schulleiter auf drei Monate
abgesenkt wurde“, sagte Fischbacher.
Denn eine Heraufsetzung der Wiederbesetzungssperre, die Absenkung der
Eingangsbesoldung oder der Umgang mit
Verwaltungsangestellte
Leistungsstufen und –prämien seien echte
„Motivationskiller“. Fischbacher weiter:
„Beamtenbesoldung darf kein Spielball
und keine Manövriermasse beim Haushalt
sein. Wir brauchen Verlässlichkeit.“
Viel BLLV-Kritik hingegen gab es für die
Lehrerstundenzuteilungen im laufenden
Schuljahr. „Sie war einfach nur katastrophal. Anders kann man es gar nicht mehr
sagen“, stieg Wenzl in das Thema ein. Sie
appellierte an Goderbauer, sich dafür
einzusetzen, dass die Lehrerstundenzuweisung bitte wieder wie früher nach Klassen
und nicht nach Schülern zugeteilt werde.
„Gerade für uns hier in Niederbayern, wo
wir darum bemüht sind, auch kleine Schulstandorte zu erhalten, ist die jetzige Stundenzuweisung eine Krux. Aufgebrachte
Eltern hätten kein Verständnis dafür, dass
dem Schulamt für eine kleine Klasse bei
30 Wochenstunden Unterricht aufgrund
der Schülerzahl aber nur beispielsweise 25
oder sogar weniger Lehrerstunden zugeteilt werde, während es für eine größere
Klasse selbstverständlich die 30 Lehrerstunden bekäme. „Hinzu kommt, dass der
Staat bewusst über Jahre hinweg Lehrerstunden einkassiert hat und zwar schleichend.“ Als Beispiele nannte Wenzl das
Klassenbildungs-KMS 2012/13. Die Folge:
„Schulleiter jonglieren eigentlich nur noch.
Und das Problem, das wir jetzt haben, ist
von der Politik hausgemacht.“ Abzuwarten
bleibe, wie die nächsten Monate verlaufen.
Eine größere Krankheitswelle dürfe nicht
kommen. „De facto gibt es keine Mobile
Reserve mehr.“ Die meisten Schulstandorte
seien bereits jetzt am Limit. „In diesem Jahr
geht nur die Pflicht. Keine Kür“, betonte
Wenzl gegenüber Goderbauer, die alle
Anmerkungen aufmerksam zur Kenntnis
nahm.
Claudia Rothhammer
Bürostuhl gegen Schulbank getauscht
Verwaltungsangestellte waren zu Besuch im Schulmuseum Ahrain
Normalerweise drücken diese Frauen keine
Schulbank mehr. Vielmehr sorgen sie für
einen reibungslosen Schulbetrieb. Dieses
Mal allerdings tauschten die Verwaltungsangestellten an Grund-, Mittel- und Hauptschulen sowie des Schulamtes Landshut
den Bürostuhl gegen unbequeme
Schulbänke ein – und das sogar sehr gerne.
Denn Waltraud Ableitner, die Fachgruppenleiterin der Verwaltungsangestellten,
hatte zu einem Ausflug ins Schulmuseum
Ahrain eingeladen.
Rektorin Eva Laske begrüßte die Damen
und erläuterte kurz die Entstehung des
Museums, das im Juli 2012 eröffnet wurde.
Anschließend führte sie durch die Räumlichkeiten. An Hand von unterschiedlichsten Exponaten bzw. Objekten und
Texttafeln wird die Schulgeschichte vom
18./19. Jahrhundert bis heute präsentiert
und dokumentiert. An den Tafeln findet
man die verschiedenen Schriften, die mit
der deutschen (Sütterlin) Schrift beginnen
und die bis 1941 gelehrt und dann von
der lateinischen Schrift abgelöst wurde.
In Schaukästen sind alte Zeugnisse aus
der Zeit der Werktagsschule (= heutige
Volksschule) und der Volksfortbildungsschule (= heute Berufsschule) zu sehen.
Beim Betreten eines historischen Klassenzimmers nahmen die Besucherinnen auf
Die Fachgruppe Verwaltungsangestellte zu Besuch im Schulmuseum Ahrain.
den Schulbänken Platz und manch eine
erinnerte sich an ihre eigene Schulzeit
zurück. Der Esel als Symbol der Dummheit,
der im Klassenzimmer steht, sorgte für viel
Heiterkeit. Weniger lustig allerdings fanden
die Frauen die Erinnerungsstücke an eine
Schulzeit, in der der Rohrstock noch für
Zucht und Ordnung sorgte. Nach der
Foto: Ableitner
Führung bedankte sich Waltraud Ableitner
sehr herzlich bei der Gastgeberin, Rektorin
Eva Laske, die mit einer Leidenschaft das
frühere Schulleben darstellte, und bei ihrer
Sekretärin Augustin, die ihre Kolleginnen
mit Kaffee und Kuchen verwöhnte.
Waltraud Ableitner
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
13
BLLV-Studenten
Offiziell eine Hochschulgruppe
Neue Chefin und Besuch vom Ehrenpräsidenten
Die Studentengruppe Passau ist voller Elan
und mit neuer Vorsitzenden ins Wintersemester gestartet. „Herzlichen Glückwunsch
und viel Erfolg!“, beglückwünschte Rainer
Kirschner beim ersten Stammtisch des
Wintersemesters dann auch gleich Franziska Trautmannsberger zu ihrem neuen
Posten als Vorsitzende der BLLV-Studentengruppe Passau. Die Lehramtsstudentin
für Grundschule ist allerdings keine Unbekannte. Bislang übte sie das Amt als zweite
Vorsitzende aus und vertrat die bisherige
Vorsitzende, Petra Neugebauer. Die wiederum bleibt dem Verband und der SG aber
auch weiterhin erhalten, nur eben nun als
zweite Vorsitzende. Im Grunde tauschten
beide nur ihren Platz im Vorstandsteam,
denn Petra Neugebauer möchte sich auf
ihr Staatsexamen vorbereiten.
Am Stammtisch konnte ebenso gleich eine
freudige Nachricht verkündet werden: Die
BLLV-SG-Passau darf sich nun stolz Hochschulgruppe der Uni Passau nennen. Sie
wurde offiziell ins Hochschulgruppenregister aufgenommen, steht nun in engerer
Verbindung mit der Uni, darf sowohl Flyer
verteilen als auch Infostände aufbauen
und ist auf der Homepage der Uni Passau
verlinkt. Als frisch gebackene Hochschulgruppe stellte sich die SG sogleich in der
Orientierungswoche den „Quietschies“
(Erstsemestern) und am Fächerinfotag
allen weiteren Studenten vor. Die SG-Aktiven informierten über den BLLV, warben
Mitglieder und verteilten die beliebten
Chili-Kalender, natürlich gerne auch an
bereits eingetragene Mitglieder.
Ein besonderes Highlight war die erste
Veranstaltung im neuen Semester. Für
Tauschten die Führungsposten: Franziska
Trautmannsberger (l.) und Petra Neugebauer.
diese konnten die Passauer Studenten den
Ehrenpräsidenten des BLLV, Dr. Albin Dannhäuser, gewinnen. Dr. Dannhäuser leitete
einen eintägigen Rhetorik-Workshop
zu den Themen „Wie überzeuge ich im
Gespräch?“ und „Wie halte ich eine kurze
freie Rede?“. Dreizehn Lehramtsstudenten
durften einen informativen, abwechslungsreichen und perfekt vorbereiteten Tag
erleben und konnten rhetorisch gestärkt
ins neue Semester starten.
In der Vorweihnachtszeit war die SG
erstmals am Weihnachtsmarkt der
Hochschulgruppen der Uni Passau
vertreten. Dabei wurde mit weihnachtlichem Gebäck, Glühwein und Musik die
Adventszeit an der Uni eingeläutet. Die
Resonanz war entsprechend groß. Bei
dieser Aktion haben die Hochschulgruppen auch Gelegenheit an der Uni Präsenz
zu zeigen, sich den Studierenden vorzustellen und Spenden zu sammeln. In
diesem Jahr wurden vier regionale Projekte
unterstützt: das AsylCafé Passau, das
Passauer Bündnis für die Rechte der
Flüchtlinge sowie die Aktion „Augen Auf!“.
Cathrin Strohmeier und Petra Neugebauer
Die SG Passau beim Weihnachtsmarkt der Hochschulgruppen.
14
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Fotos (2): SG Passau
Studiengebühren
Der BLLV schließt sich dem Bündnis
zur Abschaffung der Studiengebühren an und unterstützt das
geplante Bürgerbegehren. „Es ist
nicht die Aufgabe junger Menschen
zu finanzieren, was der Staat zu
finanzieren hat“, erklärt BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Wer das Bürgerbegehren ebenfalls unterstützen
möchte: bis zum 30. Januar kann man
sich im Rathaus seiner Heimatgemeinde eintragen lassen. Mehr Infos
unter www.volksbegehren-studiencro
gebuehren.de.
Stadtturm in Gefahr
Zusammen mit seiner Frau ist Gunter
Zorn seit 100 Jahren beim BLLV.
Vielen ist der pensionierte Rektor
vielleicht aus seiner ABJ-Zeit, als
Referent für Schulmusik oder als
Autor zahlreicher Artikel in der
„Bayerischen Schule“ bekannt.
Gunter Zorn aber komponiert seit
seiner Pensionierung nicht nur
fleißig, sondern schreibt auch Bücher.
Im Attenkofer-Verlag Straubing ist
sein Buch „Da fällt doch gleich der
Stadtturm um!“ erschienen. Gemeint
ist natürlich der Straubinger Stadtturm. Er ist zwar nie wirklich umgefallen, aber sein Großvater hatte
anscheinend wirklich Angst um das
Straubinger Wahrzeichen. Im Buch
beschreibt Gunter Zorn, der in
Regensburg eine zweite Heimat
gefunden hat, seine Kindheitserlebnisse in Niederbayern in der Zeit von
1940 bis 1950 auf 128 Seiten. Die
frechen, lustigen und authentischen
Geschichten eignen sich nach
Einschätzung des Autors auch zum
Vorlesen für Schüler. Das Buch ist
entweder bei den Geschäftsstellen
Straubinger Tagblatt /Landshuter
Zeitung, im Buchhandel unter ISBN
978-3-942742-12-2 oder direkt bei
Gunter Zorn, Telefon 0941 / 91284
oder guntherzorn@t-online.de
erhältlich. Auf Anfrage schickt
Gunter Zorn BLLV-Mitgliedern sein
Buch auch gerne portofrei zu. cro
Kreisverbände
KV Kelheim
Herbert Finger
Der Kreisverband Kelheim trauert um sein
langjähriges Mitglied Herbert Finger. Er
war 58 Jahre lang BLLV-Mitglied.
Seine Verbundenheit zum BLLV brachte
Herbert Finger zum Ausdruck, indem er
sich aktiv an der Arbeit im Kreisverband
engagierte. Er war in der Vorstandschaft
und nach seiner Pensionierung weiterhin
für seine Kollegen aktiv – als Vertreter
der Pensionisten im Kreisausschuss, bei
der Organisation und Durchführung der
Fahrten und Ausflüge der Pensionisten im
Kreisverband zum niederbayrischen Pensionistentag – nicht zu vergessen seinem
Pensionistenstammtisch. Das gesellschaftliche Leben im Verein lag ihm ebenfalls
sehr am Herzen – ob Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Jubiläumsfeste oder große
Veranstaltungen wie die Bezirksdelegiertenversammlung.
„Er beteiligte sich, ihn brauchte man nicht
zu betteln oder zu schieben. Er bewies
Eigeninitiative, eine Eigenschaft, die man
heutzutage nicht mehr so selbstverständlich findet“, sagte Kreisvorsitzende Kirsten
Kirmeier bei ihrer Grabrede für Herbert
Finger. „Er wurde von uns allen, die wir
ihn persönlich kannten, wegen seiner
herzlichen, hilfsbereiten und humorvollen
Art geschätzt. Wir – die Kolleginnen und
Kollegen des BLLV Kelheim – stehen aber
auch in Dankbarkeit und Wertschätzung
am Grab von Herbert Finger und werden
sein Andenken in Ehren halten.“
Kirsten Kirmeier
Mopsgeschichten
John Käferlein ist nicht nur Lehrer im
Landkreis Kelheim und seit 1970
BLLV-Mitglied, er ist auch Ghostwriter für
seinen Mops Henry. In seinem Buch „3/11
Mops“ (ISBN 978-3-9811479-5-7) berichtet
der dreijährige Hund und Wegbegleiter
John Käferleins auf 240 Seiten aus
Das Bild zeigt die Geehrten mit Kreisvorsitzenden Stefan Waitl und seiner Stellvertreterin Birgit
Foto: Krautter
Krippner, ohne Ingrid Setz, Walter Kampf und Christine Rieger-Utz.
KV Vilsbiburg
Viele treue Mitglieder geehrt
Der Kreisverband Vilsbiburg zeichnete langjährige Weggefährten aus
Der Kreisverband Vilsbiburg hat mit einer
besinnlichen Feier und einem festlichen
Essen das Jahr ausklingen lassen. In diesem
feierlichen Rahmen sind auch langjährige
Mitglieder ausgezeichnet worden.
Nach einem festlichen Musikstück für zwei
Trompeten, vorgetragen von den beiden
Söhnen der 2. Kreisvorsitzenden Birgit
Krippner, stimmte Kreisvorsitzender Stefan
Waitl die Gäste in der Schlosswirtschaft
Gerzen auf den Abend ein – mit einer
heiteren Geschichte über die Heiligen Drei
Könige, die sich als Heilige Drei Königinnen
auf dem Nachhauseweg sicherlich so
einiges zu erzählen wüssten. Nach dem
gemeinsamen Essen wurden die Ehrungen
vorgenommen. Neben einer Reihe
seinem tierischen Alltag. „Aber ich bin
natürlich kein gewöhnlicher Hund, nicht
mal ein gewöhnlicher Mops. Ich habe
von allem ein bisschen mehr. Schlauheit,
Schönheit, leider auch Gewicht. Ich bin
ein ganz besonderer Mops“, kündigt
Henry auf der ersten Seite seines Buches
an. Zwar sind die wichtigsten Elemente
für Henry der Kühlschrank, die Futter-
Auszeichnungen für 25 Jahre Mitgliedschaft konnte Waitl mit großer Freude vier
Mal die Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft und jeweils einmal für 50 und 60
Jahre Treue zum BLLV verleihen. Einem
Verein, der so treue Mitglieder hat, brauche
für die Zukunft keine Sorgen zu haben, so
Waitl. Vor 60 Jahren trat dem BLLV Anni
Mittermeier bei. 50-jähriges Jubiläum
feierte Paul Manhart. Bereits seit 40 Jahren
sind dabei: Christine Rieger-Utz, Georg
Stockbauer, Brigitte Einwang und Marianne
Pickl. Walter Kampf, Ingrid Setz, Peter
Manhart und Alma Wiesneth sind seit 25
Jahren BLLV-Mitglieder. Alle Geehrten
bekamen neben einer Urkunde einen
Büchergutschein und einen Blumenstrauß.
Petter Krautter
schüssel, der Trinknapf und die Spielzeugkiste, aber er philosophiert auch
gern übers Leben und vor allem über das
komische Verhalten seines Menschenrudels. „Lachfalten, fast so groß wie
Mopsfalten, sind garantiert“, verspricht
Henrys Herrchen John Käferlein. Der
63-Jährige ist vielen auch als passiocro
nierter Skatspieler bekannt.
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
15
Kreisverbände
KV Kelheim
Yogastunde
In unserer heutigen Zeit muss immer alles
schnell und sofort erledigt werden. Vor
allem in der Berufswelt wird die Messlatte
der Anforderungen immer höher gesetzt.
Daher ist es wichtig, sich auch einmal eine
kleine Auszeit zu gönnen, sich zu entspannen und durchzuatmen. Eine dieser
kleinen Auszeiten gönnte der KV Kelheim
seinen Verwaltungsangestellten. Personalrätin Angelika Mandlik lud zusammen mit
Wolfgang Brey und der AOK Kelheim zu
einer Yoga-Stunde ein. Yoga ist eine gute
Entspannungsmethode , leicht zu erlernen
und entspannt Körper, Geist und Seele.
Regelmäßig angewendet werden Körper,
Atmung, Energie sowie Denken und
Fühlen sensibilisiert. Physiotherapeutin
Angela Obermeier aus Abensberg gab
einen kurzen theoretischen Einblick in die
Yogawelt, bevor es mit praktischen
Übungen für Nacken, Schultern und
Rücken losging. Nach erholsamen 90
Minuten ging jede Verwaltungsangestellte
leichten Schrittes nach Hause, mit dem
festen Willen, diese Übungen auch
weiterhin auszuüben. Wolfgang Brey
KV Mainburg
Rudolf Schmelzl feierte 80. Geburtstag
Nicht nur Kinder, sondern auch Studenten der Uni Regensburg hat er die Liebe zur Musik weitergegeben
Musik bildet Herz und Verstand – und sie
hält jung. Bei Rudolf Schmelzl aus Großgundertshausen trifft das auf jeden Fall zu.
Er ist nicht nur Kirchenmusiker, Konzertsänger, Gesangspädagoge und Gitarrelehrer,
sondern auch seit 60 Jahren Mitglied im
BLLV. Der Kreisverband Mainburg gratulierte ihm deshalb sehr herzlich zum 80.
Geburtstag.
Eigentlich ist Schmelzl gebürtiger Münchner. Zumindest kam er 1932 dort zur
Welt. Zur Schule gegangen ist er aber
in Mainburg und Landshut. Nach der
Oberrealschule (heute Hans-LeinbergerGymnasium) studierte er drei Semester
an der Lehrerbildungsanstalt in Freising
und trat mit 21 Jahren seinen Dienst in der
Schule an. Nach seinen Einsatzorten in
Mainburg, Leibersdorf, Margarethenthann
und Aiglsbach übernahm er im Jahre 1959
die Schulleiterstelle an der einklassigen
Volksschule in Großgundertshausen. Seine
16
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Dank seiner musikalischen Begabung
erhielt Schmelzl schon ab dem zehnten
Lebensjahr Musikunterricht in den Fächern
Violine, Klavier und Orgel. Später besuchte
er Lehrgänge für Chorgesang und Stimmbildung, wobei er auch noch Blockflöte
und Fidel lernte. Im Alter von 21 Jahren
begann er mit dem Gesangsstudium
unter anderem. bei Prof. Anton Schiegg in
München und Fanny Lehner in Landshut.
Bei Prof. Erwin Schaller in Linz studierte er
Gitarre, dem er anschließend fünf Jahre
bei internationalen Gitarre-Lehrgängen
assistierte.
Rudolf Schmelzl feierte im Kreise seiner FamiFoto: Katzl
lie seinen 80. Geburtstag.
letzte Wirkungsstätte war die Grundschule
Volkenschwand, an der er 13 Jahre unterrichtete. Als er im Juli 1995 in den wohlverdienten Ruhestand ging, konnte er auf 42
Jahre im Schuldienst zurückblicken.
Nicht zuletzt galt Schmelzls großes Interesse der Kirchenmusik. Er legte nicht nur die
C-Kirchenmusikprüfung in Regensburg ab,
sondern wirkt bereits seit 1959 (mit Unterbrechung) als Chorleiter und Organist in
seiner Heimatpfarrei Großgundertshausen.
Von 1976 bis 1982 hatte er auch das Amt
des Dekanatskirchenmusikers inne.
Kreisverbände
Bereits seit 1956 machte sich der Vollblutmusiker bei zahlreichen Auftritten als
Konzertsänger in Deutschland, Österreich,
Italien und der Tschechischen Republik
einen Namen. Die Aufnahmen und Übertragungen im Bayerischen Rundfunk, im
Deutschlandfunk und im Österreichischen
Rundfunk sind ein Beweis für die fachliche
Qualifikation des Sängers und Musikpädagogen, der in allen Stilbereichen, vom Gregorianischen Choral über die Renaissance,
den Barock und die Klassik bis zur Moderne
zu Hause ist. Schmelzl hat sein Wissen und
Können nicht für sich behalten. Er entwickelte auch die musikalischen Anlagen
seiner Schüler im Gesang und Instrumental, zum Beispiel unter Verwendung von
Orff-Instrumenten. Im Jahre 1968 gründete
er die „Private Singschule Großgundertshausen“, um den Kindern in den umliegenden Landgemeinden eine musikalische
Ausbildung zu ermöglichen.
Außerdem war Schmelzl des Öfteren im
Rahmen der Lehrerfortbildung in Musik
tätig. Von 1986 bis 1992 war er auch als
Stimmbildner bei den „Regensburger
Domspatzen“ tätig. Er unterrichtete 17 Jahre als Gesangspädagoge an der Universität
Regensburg.
Natürlich förderte der dreifache Familienvater und sechsfache Opa frühzeitig die
musikalische Begabung seiner drei Töchter.
Bei zwei von ihnen, Margarete Ertl (Konzertsängerin, Chorleiterin und Gesangspädagogin) und Roswitha Baur (Konzertsängerin und Gesangspädagogin) ging die
Laufbahn steil nach oben. Agathe Frattini
besitzt ebenfalls musikalische Talente. Sie
singt im Kirchenchor Großgundertshausen
und im Motettenchor Ingolstadt und ist als
treffsichere Chorsolistin und Blockflötenspielerin gefragt.
Rudolf Katzl
KV Mainburg
„Sie sind der Stamm unserer großen Familie“
Langjährige Mitglieder wurden beim Lehreradvent in Mainburg für ihre Treue zum BLLV ausgezeichnet
Mitglieder und Angehörige des Kreisverbandes Mainburg haben sich in luftiger
Höhe der Hopfenstadt getroffen und zwar
im Lokal „Theresienhütte“, um gemeinsam
Advent zu feiern und Mitglieder für ihre
Treue zum BLLV auszuzeichnen.
Zu Beginn wurden die Kollegen mit Instrumentalmusik von der „Mainburger Saitenmusik“ und besinnlichen Texten auf den
Advent als eine Zeit der „Kurskorrektur“
eingestimmt. Die Auswahl der Textbeiträge lag in den Händen von Rita Bruckmoser,
Religionslehrerin an der Hallertauer Mittelschule Mainburg. Nach dem Abendessen
leitete Kreisvorsitzender Anton Liegert zu
den Ehrungen über. „Der eigentliche Höhepunkt der Verbandsaktivitäten im Laufe
eines Jahres ist sicher der Lehreradvent,
da hier augenfällig das breite Spektrum
des Kreisverbandes repräsentiert wird“
und langjährige Mitglieder feierlich geehrt
werden. Wie wichtig die Ehrungen sind,
zeige diese Tatsache: Von den 21 Kreisverbänden in Niederbayern sei Mainburg zwar
ein kleiner, aber aktiver KV mit derzeit 105
Mitgliedern, der von seinen langjährigen,
treuen Mitgliedern getragen werde. „Sie
sind der Stamm unserer großen Familie
im Kreisverband“, der trotz der Gebietsreform im Jahre 1972 seine Selbständigkeit
behalten habe.
Erinnerungsfoto (v.l.): Bezirksgeschäftsführer Sebastian Hutzenthaler, Anita Kronthaler, KV-Vorsitzender Anton Liegert, Edeltraud Noll, Josef Grillmeier und Edeltraud Schaffer. Foto: KV Mainburg
Anschließend nahm der Kreisverbandschef die Ehrung folgender vier Jubilare
vor: Fachlehrerin Anita Kronthaler und
Fachlehrerin Edeltraud Schaffer (jeweils
25 Jahre), Lehrer Josef Grillmeier (40 Jahre)
und Oberlehrerin i. R. Edeltraud Noll (60
Jahre). Liegert ließ in seinen Laudationes
die Einsatzorte und den beruflichen Werdegang der Geehrten Revue passieren. Sie
hätten ihren pädagogischen Auftrag darin
gesehen, nicht nur Wissen und Können zu
vermitteln, sondern auch Herz und Charakter zu bilden. Es sei ihnen vor allem um die
innere Gestalt der Schule als einer Stätte
des Lehrens und Lernens, der Erziehung
und Lebenshilfe gegangen; denn Bildung
sichere die Zukunft. Mit Worten des Dankes
und der Anerkennung für die geleistete
Arbeit in Schule und Verband überreichte
Liegert den Jubilaren eine Ehrenurkunde
und ein Buchgeschenk.
Im Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr
dankte Liegert allen Mitgliedern, die sich
aktiv in den Kreisverband eingebracht und
echte Solidarität gezeigt hätten. „Für das
neue Jahr werden wir als Lehrerverband
wieder vor neuen Herausforderungen
stehen, um Fortschritte für Schule und
Rudolf Katzl
Lehrerschaft zu erreichen.“
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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Kreisverbände
KV Landshut
Weinfahrt
Die Weinfahrt des Kreisverbandes
Landshut führte im Herbst nach Tübingen,
Marbach und Besigheim. Bei schönem
Herbstwetter erkundeten die Mitreisenden
die Universitätsstadt und zeigten sich sehr
angetan von der romantischen Stadtanlage, die man ausgiebig bei einer informativen Stadtführung erkundete. Neben
Schloss und Kloster Bebenhausen stand an
diesem Wochenende auch die Schillerstadt
Marburg auf dem Besichtigungsprogramm.
Den Abschluss bildete am Sonntag eine
kurze Wanderung zu den Felsengärten in
Besigheim am Neckar. In der gleichnamigen Felsengartenkellerei wurde auch
die Möglichkeit zur Weinprobe und zum
Weinkauf geboten. Die gelungene
Mischung von Kulturprogramm, kulinarischem Genuss in sehr guten Restaurants
und netter Gesellschaft machte auch diese
Fahrt wieder zu einem Ereignis, das die
Mitreisenden gerne in Erinnerung behalten
KV Kelheim und KV Mainburg
Junge Kollegen begrüßt
Dienstanfängertag an der Aventinus-Mittelschule in Abensberg
Der Einstieg in die Berufspraxis ist nicht
einfach. Auch nicht für Lehramtsanwärter.
Die jungen Kollegen in den Kreisverbänden Kelheim und Mainburg hingegen
müssen nicht verzagen. Sie wissen jetzt,
wer ihnen helfen kann, wenn sie Probleme
haben. Die BLLV-Kreisverbände Kelheim
und Mainburg haben die Lehramtsanwärter nämlich zu einem Dienstanfängertag
an der Aventinus-Mittelschule in Abens-
berg (Lkr. Kelheim) eingeladen, namentlich vertreten durch Kirsten Kirmeier und
Nicole Lottes (KV Kelheim) und Anton
Liegert (KV Mainburg) an der Spitze. Mit
eingeladen hatte auch Wolfgang Brey in
seiner Funktion als Kreisvorsitzender des
Bayerischen Beamtenbunds.
Auf der Tagesordnung des Dienstanfängertages stand alles, was gut tut: Die Lehr-
Die Kreisverbände Kelheim und Mainburg haben junge Kollegen eingeladen.
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Foto: Brey
werden. Viele freuen sich bereits auf die
nächste Fahrt mit dem KV Landshut.
Text und Foto: Fritz Wenzl
amtsanwärter konnten sich bei Kaffee und
Kuchen sowie einer kleinen Brotzeit Sorgen
und Probleme von der Seele reden. Erfahrene Kollegen versuchten zu helfen und
boten ihre Unterstützung an. Nach einem
Rundgang durch die „Vorzeige-Mittelschule Abensberg“ (Zitat Kulturminister Dr.
Ludwig Spaenle) erklärte Kirsten Kirmeier
den jungen Kollegen, wofür der BLLV steht,
wie er organisiert ist und welche Aktionen
im Kreisverband Kelheim anstehen (der
übrigens seit ihrer Amtszeit deutlich an
Mitgliedern gewonnen hat). Die Vorsitzende, die gleichzeitig auch Personalratsvorsitzende des Landkreises ist, gab zusammen
mit ihren BLLV-„Mitstreitern“ den äußerst
interessierten und engagierten Junglehrern noch wertvolle Tipps für die bevorstehenden, sicherlich „arbeitsintensiven und
schweren Jahre“ mit auf den Nachhauseweg. Die Lehramtsanwärter waren froh,
nicht nur viele Informationen und BLLVWerbematerial bekommen zu haben. Viel
wichtiger war: Sollten sie während ihrer
Vorbereitungszeit Probleme haben, sind sie
nicht allein. Ein starker Verband steht ihnen
jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
Wolfgang Brey
Kreisverbände
KV Landshut
Alois Rambold ist seit 75 Jahren BLLV-Mitglied
Ehrungen im KV Landshut: Fritz und Judith Wenzl zeichnen 34 Lehrerinnen und Lehrer für ihre Treue aus
Der Saal der Gaststätte Zollhaus war
bestens gefüllt bei der Weihnachtsfeier des
KV Landshut, wurden an diesem Abend
doch viele Mitglieder aus ihren Reihen für
langjährige Verbandszugehörigkeit geehrt.
Besonders großen Beifall erhielt Alois Rambold, der dem BLLV seit unglaublichen 75
Jahren eng verbunden ist. 1917 geboren,
trat Alois Rambold 20 Jahre später dem
BLLV bei.
Die Ehrungen übernahmen KV-Vorsitzender Fritz Wenzl mit seiner Schwester
Judith, BLLV-Bezirksvorsitzende. Jeder
Geehrte bekam nicht nur eine Urkunde,
sondern auch den Jubiläumsband zur
150-Jahr-Feier des Verbandes. Fritz Wenzl
freute sich, 34 Mitglieder ehren zu können.
Das sei auch deshalb so erfreulich, weil
die Mitgliedschaft im BLLV für ein konsequentes Eintreten der Mitglieder zugunsten der Bildung stehe. Der BLLV habe das
Ziel, dass sich gerade für die, die am Ende
der Bildungskette stünden, etwas zum
Besseren ändere.
Irmgard Just ist vor 65 Jahren
dem BLLV beigetreten
Ebenfalls wie Alois Rambold wurde an
diesem Abend auch Irmgard Just für eine
besonders lange Zeit im Verband geehrt: für 65 Jahre. Für 60 Jahre Treue zum
Verband wurden Henriette Filip, Hans Just,
Franz Knaus, Hans Schäffler und Georg
Spitzlberger ausgezeichnet. 55 Jahre gehören Charlotte Danzer, Johann Haslbeck,
Michael Ruhland und Georg Wernthaler
dem BLLV an.
Erinnerungsfoto an einen feierlichen Abend im Kreisverband Landshut.
Ein halbes Jahrhundert dabei sind Helmut
Beck, Barbara Lang, Roswitha Peter, Hans
Scheid und Dietrich Tamm. Auf 40 Jahre
Verbandszugehörigkeit blicken zurück:
Ottmar Benka, Renate Eggert-Vockerodt,
Christa Geppert, Gisela Kagerer, Johann
Kargl, Anni Kless, Margarete Riederer,
Eleonore Schindlbeck, Bernhard Sotzny
und Angela Schmid. 25 Jahre dabei sind:
Anita Braun, Maria Götz, Ingrid Hohenester,
Beate Loria, Sabine Meyer, Sieglinde Richter, Martha Rohrmeier, Brigitte Westermeier und Anita Schilcher.
Die Weihnachtsfeier ging mit konzertreifen
Melodien für Violine und Klavier weiter,
gespielt von Birgit und Christl Adolf.
Gudrun Schraml / cro
Foto: Schraml
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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Kreisverbände
KV Wolfstein
Weihnachtslieder und Ehrungen
Der Kreisverband Wolfstein feierte Jahresabschluss und bedankte sich bei langjährigen Mitgliedern
Es ist schön, nicht nur mit Worten, sondern
auch mit Winter-, Advents- und Weihnachtsliedern in den nächsten FünferRaum des Ehrungsrhythmus hinübergesungen zu werden. Diese gesangliche
Aufgabe gelang dem Dreig´sang mit Gundi
Bauer (Alt I), Irmgard Salwiczek (Alt II) und
Barbara Richter (Sopran) trefflich. Zudem
rezitierte Ilse Feigl über den ganz normalen Weihnachtsstress, der nicht nur im
wirklichen Leben einen Müdigkeitsfaktor
aufbaut, sondern auch im festlich geschmückten Cafe Uhrmann bei Glühwein
und Plätzchen seine Wirkung zeitigte. Je
länger die Geschichte dauerte, umso mehr
wirkte die staade Zeit und ließ die Augenlieder und den Kopf in eine Einnickstellung
gehen. Schließlich retteten sich auch jene
hin bis zum Happy End, die schon bedenklich von Orpheus Armen umgarnt waren.
Spätestens dann, als Kreisvorsitzender Karl
Wiesmeier auf die aktuelle schulische
Situation einging, waren die über 30
Besucher, die sich in einer bitterkalten
Winternacht auf den Weg zum BLLV
gemacht hatten, hellwach. So sei die
Nachfolgeeinrichtung der Hauptschule, die
so genannte Mittelschule, durch den
demographischen Wandel gefährdet,
zumal sich auch die Tendenz, nach der
Grundschule an eine Realschule oder ein
Erinnerungsfoto: Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier (2. v. l., sitzend) mit den Geehrten, (v. l.
sitzend) Kunigunde Schuster, Margarete Pangerl, Ilse Nusser , (stehend v. l.) Hans Eller, Annemarie Kriegl, Otto Coduro, Michael Kroll, Franz Kerschbaum, Willi Stümpfl, Gerhard Sigl, Renate
Foto: Kölbl
Fischer und Horst Fischer.
Gymnasium zu wechseln, sich immer mehr
verstärke. Ein weiteres Problem sei, dass
der Mittelschule neben den Schülern auch
die Lehrer durch starke PensionierungsJahrgänge abhanden kämen. Bei der
Mitgliederehrung stellte Wiesmeier den
jeweiligen politischen Zeitgeist in Verbindung zum Eintrittsjahr in den BLLV. Er
würdigte die Verbandstreue mit einer
Urkunde und einer Einladung zu einem
„Treue-Essen“ als Geschenk des Kreisverbandes. Für 60 Jahre geehrt wurden
Margarete Pangerl und Franz Zoglauer. 55
Jahre dabei ist Kunigunde Schuster. Franz
Kerschbaum und Willi Stümpfl sind seit 50
Jahren Mitglieder des BLLV. Auf 40 Jahre
zurück blicken Otto Billinger, Otto Coduro,
Hans Eller, Michael Kroll und Karl Zettelmaier. Für 35 Jahre geehrt wurden
Annemarie Kriegl, Ilse Nusser und Gerhard
Sigl, für 30 Jahre Anita Groß und Anneliese
Stadler. Eine Auszeichnung für 25 Jahre
bekamen Andrea Stockbauer-Gibis,
Renate Fischer und Hedwig Mandl. Kölbl
KV Dingolfing und KV Landau
Adventskranzbinden
Zum Adventskranzbinden trafen sich Kolleginnen des KV Dingolfing und des
KV Landau auf den Obsthof Haller, also beim „Xaverlwirt“ in Etzenhausen bei
Großköllnbach. Unter fachkundiger Anleitung von Floristin Ingrid Sattler (r.,
geb. Haller) wurden Türkränze, Tischgestecke und Türkränze in gemütlicher
Runde angefertigt. Die frisch geschnittenen Tannenzweige stammten aus
dem eigenen Wald. Zur Pause gab‘s natürlich den wohl verdienten heißen
Glühmost aus eigener Produktion (Bernhard Haller) und hausgebackene
leckere Kuchen. Außerdem konnte man sich hier beim Obstbauern mit guten
Äpfeln und Birnen eindecken. „Eine schöne Sache“, fanden die Kolleginnen.
Die Aktion sollte im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden. Lex
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Unsere Kinder- und Jugendzeitschriften
T O
G
A
R
Forscher der amerikanischen Carnegie-Mellon-Universität in
Pittsburgh konnten nachweisen, dass intensive Leseförderung
bei acht- bis zehnjährigen Kindern nicht nur deren
Lesefähigkeit, sondern auch den Datenaustausch zwischen
verschiedenen Gehirnbereichen deutlich verbesserte.
Das kam auch anderen kognitiven Leistungen zugute!
Der BLLV sieht das als eine Bestätigung für sein über
zehnjähriges Engagement für das FLOH-Lesefitness-Training!
Klaus Wenzel, Präsident des BLLV
Kolleginnen und Kollegen, die das FLOH-Lesefitness-Training
in ihrer Klasse durchführen, legen Wert darauf, dass die Kinder
zwischen den einzelnen Checks auch wirklich möglichst viel
lesen. Deshalb wünschen wir uns ja, dass möglichst viele auch
die FLOHKISTE/floh!-Hefte beziehen. Eltern müssen überzeugt
werden: Die vom BLLV herausgegebenen Schul-Jugendzeitschriften
bieten eine Grundausstattung an Lesestoff!
Fritz Wenzl, BLLV-Kreisvorsitzender in Landshut
Warum ich Schülerinnen und Schülern und deren Eltern
FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle?
G
„Weil Lesen Kinder klug
macht und ihnen ihre Welt
erschließt. Und weil ich immer
wieder beobachte, mit
welcher Begeisterung Kinder
lesen, forschen, rätseln,
malen und basteln,
wenn man ihnen das
richtige Material
bietet.
Genau
das tut die
FLOHKISTE!“
Ulrike Winterl
Grundschule Postau
R
A
O
„ Ich finde die FLOHKISTE
prima, weil sie für mich als
Lehrerin für meine eigenen
Kinder und meine Schulkinder
viel abwechslungsreiches,
interessantes Infomaterial
zum Lesen und Lernen
bietet.“
Silvia Schneider
Grundschule Postau
S
T
Verraten Sie uns,
was Sie den
Eltern sagen?
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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089/179134 70
Kreisverbände
KV Osterhofen
Besinnlich, gesellig und feierlich zugleich
Adventsfeier des Kreisverbandes Osterhofen: Acht Mitglieder für 25 bis 50 Jahre Verbandszugehörigkeit geehrt
Eine besinnliche Adventsfeier veranstaltete
der BLLV Kreisverband Osterhofen heuer in
Ottmaring. Für ihre langjährige Treue zum
Verband wurden acht Mitglieder ausgezeichnet. Bevor es allerdings zum geselligen Teil in der Kulturwirtschaft ging, trafen sich alle zu einem besinnlichen Teil in
der wunderschönen Kirche in Ottmaring.
Mitglieder des Kreisverbandes bildeten
einen Chor und sangen Lieder, bei denen
man den Stress des Alltages gut vergessen konnte. Sigurd Gall hatte besinnliche
Texte ausgesucht, die auf Weihnachten
einstimmten.
Anschließend traf man sich in der Kulturwirtschaft, wo Petra Hübl-Ostermeier,
3.Bezirksvorsitzende, die Ehrungen zusammen mit der Kreisvorsitzenden Irmgard
Hötzinger übernahm. Geehrt wurden für
25 Jahre Mitgliedschaft Elisabeth Staudinger, für 30 Jahre Johanna Kurz, für 35 Jahre
Ingeborg Duschl, Josef Bormeth und Hans
Wasmeier, für 40 Jahre Barbara Müller, für
45 Jahre Klaus Dancker und für 50 Jahre
Karl Felixberger.
Erinnerungsbild an den Ehrenabend in Ottmaring (v.l.): Klaus Dancker, Josef Bormeth, Karl
Felixberger, Johanna Kurz, Hans Wasmeier, Barbara Müller, Kreisvorsitzende Irmgard Hötzinger,
Foto: Hötzinger
3.Bezirksvorsitzende Petra Hübl-Ostermeier und Ingeborg Duschl.
Petra Hübl-Ostermeier nutzte die Gelegenheit, die Mitglieder des Kreisverbandes
auch über aktuelle schulpolitische Themen
zu informieren, die gerade die Vorstandschaft und den Verband im Allgemeinen
bewegen. Als besonders schwierig werde
die Unterrichtsversorgung mit Mobilen
Reserven empfunden. Da in dieser
Jahreszeit mehr Lehrer erkranken, seien die
MOBs natürlich besonders wichtig. Leider
seien aber viele für langfristig Erkrankte
eingesetzt, sodass kurzfristig häufig keine
Mobilen Reserven zur Verfügung stünden.
Auch die Umsetzung der Inklusion sprach
Petra Hübl-Ostermeier an: Sie könne nur
gelingen, wenn wirklich ausreichend
ausgebildetes Personal in kleinen Klassen
zur Verfügung gestellt werde. Zum guten
Abschneiden der bayerischen Grundschüler im internationalen Vergleich betonte
die 3. Bezirksvorsitzende, dass das in erster
Linie dem großen Engagement unserer
Grundschullehrer zu verdanken sei und
nicht der Politik. Mit einem Essen und
angeregten Gesprächen ging dieser Abend
Irmgard Hötzinger
zu Ende.
wurde die Residenz mit ihrem Treppenhaus besucht. Auch das Scharfrichterhaus
und seine Entstehung waren Thema. So
manche amüsante Anekdote wird wohl so
schnell keiner vergessen. Am Nachmittag
hatten alle Gelegenheit, den Christkindelmarkt oder die Krippenausstellung in der
Residenz zu besuchen. Gestärkt mit
Lebkuchen und Punsch endete dieser
wunderschöne Tag. Text und Foto: Hötzinger
KV Osterhofen
Passau-Tour
Die Adventfahrt des Kreisverbandes
Osterhofen war keine gewöhnliche Fahrt,
sondern eine Reise zurück in die Vergangenheit. Gleich nach der Ankunft in Passau
wurden die Teilnehmer von einem
„barocken Hofrat“ der Stadtführung
„Stadtfuchs“ vor dem Rathausturm
erwartet. Auf amüsante und sehr anschauliche Weise entführte der Hofrat die Lehrer
in die Gassen und Winkel der Altstadt von
Passau. Hier erfuhren sie alles Wissenswerte über die Geschichte von Passau der
letzten 700 Jahre - über den Salzhandel,
die Macht der Fürstbischöfe oder die
Beziehungen zu Österreich. Außerdem
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Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Kreisverbände
KV Bogen
Standespolitischer Rück- und Ausblick
Bei der Jahresabschlussfeier auf dem Bogenberg wurden langjährige Mitglieder für ihre Treue ausgezeichnet
Die letzte Veranstaltung des Jahres beim
KV Bogen ist sowohl standespolitisch wie
auch festlich geprägt. Kreisvorsitzender
Reinhard Windschiegl ging bei seiner Rede
auf die Standortgefährdung einiger Schulen ein und auch auf die Herausforderung
Inklusion, die allerdings nicht zum Nulltarif
zu haben sei. Besinnlich-heiter wurde es
dagegen beim stimmungsvollen Streifzug
durch die Jahreszeiten, dem sich Ehrungen
langjähriger Mitglieder anschlossen.
Durch das Rahmenprogramm im Gasthaus
auf dem Bogenberg führte Schulamtsdirektor a. D. Herbert Schedlbauer. Unter
seiner Stabführung verstanden es die
AH-Sänger, mit ihren beeindruckenden
musikalischen und in Mundart gefassten
Textbeiträgen zu begeistern, während die
von Rosemarie Schneck geleitete „Wiesenfeldener Lehrermusi“ mit Akkordeon, Hackbrett und Gitarre weitere schwungvolle
Akzente setzte.
So heiter allerdings die Musi aufspielte,
umso bedrückender für die Lehrer, was
Kreisvorsitzender Windschiegl über die
Zukunft der Schulstandorte und die
Lehrerversorgung in Niederbayern berichtete. Gar nicht einverstanden sei der
BLLV Niederbayern, dass junge Lehrkräfte – darunter auch 26 Verheiratete – also
ein Drittel des Prüfungsjahrganges aus
unserem Raum nach Oberbayern versetzt
wurde, um den dortigen Lehrerbedarf
erstrangig zu versorgen. Sehr kritisch zu
beurteilen sei außerdem die Tatsache, dass
es kaum noch Zusatzangebote zur Bildung
von musischen Fächern wie zum Beispiel
Musik, Schulspiel und auch Sport gäbe.
Windschiegl prangerte ebenfalls an, dass
Inklusion zwar umgesetzt werden müsste,
aber dafür wieder einmal das nötige Geld
fehle, um die für die Klassen notwendige
personelle Ausstattung zu bezahlen. Sein
Standpunkt: „Inklusion ist einfach nicht
zum Nulltarif zu haben.“
Anschließend leitete die „ Wiesenfeldner
Lehrermusi“ mit einem flotten Begrüßungslandler zum festlichen Teil des
Abends über. Herbert Schedlbauer zog als
selbst dichtender und komponierender
Musikant mit seinen Sängern Willi Bugl,
Fritz Bittner, Gerd und Bernd Bechtel, Peter
Buss und Ferry Eckl sowie mit einem Be-
grüßungszwiefachen der Bogener Barden“
einen melodischen und mit Kurzgeschichten angereicherten Bogen, der alle in seinen Bann zog. Als „ Balladensänger“ mit lokalem Bezug durfte darunter der „ Oasiedl
vo Bong“ nicht fehlen, ebenso wie die von
Schedlbauer zum 40-jährigen Landkreisjubiläum gedichtete „ Ludmilla-Ballade“. Den
Schlusspunkt setzten nochmals die Sänger
mit „Als Maria übers Gebirge ging“ und
die Lehrermusi mit dem „Langenwanger
zum Ausklang“ und leiteten damit zu den
Ehrungen über.
„Ohne Ihre Treue zu unserer Berufsorganisation und Ihr Mittragen der damit
verbundenen Ziele wären so manche
Veränderungen in unserer bayerischen
Schullandschaft nicht möglich gewesen“,
sagte Windschiegl und ehrte mit Urkunden und einem Präsent: Für 25 Jahre Rosi
Stiersdorfer; für 40 Jahre Blanka Ehlers und
Alfred Krierger; für 45 Jahre Gisela Diergardt, Hans Deutinger, Heinz Hentschirsch;
für 50 Jahre Roland Richtarsky; für 55 Jahre
Gertraud und Verena Weingärtner.
Dorothea Wolf
Bogens Kreisvorsitzender
Reinhard Windschiegl (r.)
und sein Stellvertreter Reinhard Dietz (l.) freuen sich
über die langjährigen Mitglieder im Verband: (erste
Reihe sitzend, v.l.) Blanka
Ehlers, Trudi Weingärtner,
Gisela Diergardt sowie
(zweite Reihe stehend, v.l.)
Hans Deutinger, Heinz
Hentschirsch und Roland
Foto: Wolf
Richtarsky.
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
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Kreisverbände
KV Wegscheid
Adventsfeier
Anfang Dezember trafen sich etliche
Mitglieder, durchmischt mit vielen Pensionisten, zu einem festlichen Jahresausklang
in Hauzenberg. Kreisvorsitzender Bernd
Reischl konnte während der Begrüßung
auf vollbesetzte Tische blicken. Wer
Lust und Interesse hatte, kam schon am
Nachmittag, um die bekannte Hauzenberger Granitweihnacht erleben zu können.
Der im weihnachtlichen Glanz erstrahlte
Steinbruch am Granitzentrum, die Stände
des Weihnachtsmarktes, der Geruch von
Glühwein und die treffliche Atmosphäre
eigneten sich optimal für einen Rundgang
durch das Gelände, der von Kollegin Doris
Helm gestaltet wurde. Anschließend ging
es zum Landgasthaus „Gidibauer“, wo
es raffinierte Gerichte gab, gekocht vom
preisgekrönten Juniorchef. Nach Infos zur
Standespolitik und Neuigkeiten aus dem
Kreisverband klang der Abend in gemütlicher Runde bei angenehmen Gesprächen aus. Musikalisch umrahmt wurde
das Essen von Eva Kristl an der Geige und
Johanna Kneidinger an der Gitarre, deren
konzertante Leckerbissen viel beklatscht
wurden. Die Veranstaltung war wie immer
eine „runde Sache“. Aber auch die Kinder
in Ayacucho/Peru können sich freuen. Für
das BLLV-Hilfsprojekt wurden an diesem
Abend 450 Euro gesammelt.
Text und Foto: Rainer Moschek
KV Regen
Lehrer aus Regen in Polizeigewahrsam
Einen Tag lang war der Kreisverband zu Besuch bei den Ordnungshütern in Straubing
Die Herbstfahrt des Kreisverbandes Regen
führte ins modernste Polizeipräsidium
Bayerns. Aufgrund einer Regierungserklärung von 2003, die eine massive Straffung
der Organisation, die Reduzierung des
Verwaltungsaufwandes und die Konzentration der Verwaltungsabläufe auf drei
Stufen zum Ziel hatte, wurde 2009 das
Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing in Betrieb genommen. Es ist für den
gesamten Bereich des Regierungsbezirks
Niederbayern zuständig und umfasst eine
Fläche von 10 330 Quadratkilometern mit
ca. 1,19 Millionen Einwohnern. Zur Dienststelle des Polizeipräsidiums Niederbayern
gehören mehrere Polizeidienststellen.
In 29 Schutzpolizeidienststellen, fünf
Kriminaldienststellen, fünf Verkehrspolizeidienststellen und zwei Fahndungsdienststellen absolvieren 1963 Polizeibeamte
(Sollstellen) ihren Dienst. Alle Fäden laufen
jedoch in Straubing zusammen.
Vor Ort konnten sich die Lehrer ein Bild der
Arbeit dieser Behörde machen. Ein Pressesprecher gab zu Beginn einen Überblick
24
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Der KV Regen verbrachte einen Tag lang auf dem Polizeipräsidium Niederbayern.
über die Aufgaben seiner Dienststelle.
Von der Strafverfolgung (Repression) bis
zur Gefahrenabwehr (Prävention) wurden
Daten anschaulich dargestellt und erörtert.
So etwa das Verkehrsunfalllagebild, das
besagt, dass von 2002 bis 2011 zwar die
Verkehrsunfälle zugenommen haben,
jedoch die Unfälle mit Personenschaden
erheblich rückgängig sind. Auch die Statistik zur Kriminalitätsentwicklung zeigt den
niedrigsten Stand der vergangenen zehn
Jahre und eine sehr hohe Aufklärungsrate
von über 80 Prozent. Bei der Rauschgiftkriminalität konnte ein Rückgang von 27,7
Prozent seit 2002 verzeichnet werden. Der
Pressesprecher erörterte anhand dieser
Statistiken die jeweilige Vorgehensweise
F oto: Wenig
der Beamten auf den verschiedensten
Gebieten und beantwortete viele Fragen
dazu. Bei der Besichtigung der Einsatzzentrale konnte die Gruppe live miterleben,
wie die Beamten agieren. Alle Notrufe
gehen hier zentral ein und werden binnen
Sekunden bearbeitet. Weitere wichtige
Schritte, wie die Koordinierung von Polizeioder Rettungskräften wird ebenfalls von
hier aus veranlasst.
Die Gruppe des Kreisverbandes war
sichtlich beeindruckt von den Abläufen
und der Arbeit der Beamten vor Ort. In der
historischen Gaststätte „Unterm Rain“ ließ
man diese lehrreichen Fahrt gemütlich
Evi Wenig
ausklingen.
Kreisverbände
KV Regen
16 Mitglieder im KV Regen ausgezeichnet
Heinrich Peter, Theresia Kaml, Franziska Baumann und Siegmar Avril sind seit 50 bzw. 60 Jahren beim BLLV
Das Jahr 2012 haben die Mitglieder des
Kreisverbandes Regen gemeinsam ausklingen lassen. KV-Vorsitzende Evi Wenig
freute sich sehr, dass zur „vorweihnachtlichen Sitzweil“ viele Kollegen ins Gasthaus
Waldbahn gekommen waren, um das Jahr
Revue passieren zu lassen und 16 langjährige Mitglieder zu ehren.
Unglaubliche 60 Jahre sind Heinrich Peter
und Theresia Kaml Mitglied beim BLLV. Vor
einem halben Jahrhundert sind Franziska
Baumann und Siegmar Avril dem Lehrerverband beigetreten und seitdem
geblieben. Evi Wenig bedankte sich für
ihre Treue mit einer Urkunde und einem
kleinen Präsent. Für 40 Jahre Verbandszugehörigkeit wurden Marika Krauss-Stockerl, Elvira Wenig, Therese Obermaier,
Edmund Stern, Karin Lippmann, Rudolf
Petraschka, Josef Altmann und Waltraud
Haller ausgezeichnet. Seit 25 dabei sind
Rosi Adam, Sabine Ebner, Cordula Artmann-Grötzner und Renate Listl. Für
Für ihre Verbandszugehörigkeit zeichnete Evi Wenig (l.) aus (v.l.): Sabine Ebner, Rosi Adam, Therese Obermaier, Franziska Baumann, Marika Krauss-Stockerl sowie Elvira Wenig. F oto: Bettermann
Unterhaltung sorgte der bekannte
Mundartdichter Franz Montes, der
stimmgewaltig einen gelungene Mischung
aus besinnlichen, kritischen aber auch
humorvollen Gedichten und Geschichten
vortrug, die so manchen zum Nachdenken
brachten, dann aber den Zuhörern wieder
vor Lachen die Tränen in die Augen
trieben. Zur lockeren Stimmung trug auch
die musikalische Umrahmung des Trios
„Hermann, Mich und Ernst“ bei.
getragenen, einfühlsamen Melodien. Das
Foto zeigt (v.l.): Dr. Franz Hauzenberger
(Uni Passau), Kreisvorsitzender Reinhold
Hartl, Pfarrer Rupert Wimmer, Ludwig
Müller, Josef Uhrmann und Karl Heinz
Text und Foto: Franz Stockinger
Reimeier.
Ralph Bettermann /cro
KV Grafenau
Rorate
Pfarrer Rupert Wimmer setzte im Kreisverband Grafenau die lieb gewordene
Tradition fort, ein Rorate als Wortgottesdienst zum Gedenken der verstorbenen
Mitglieder abzuhalten. Dieses Mal wurde
im Besonderen an Franz Eibner, Rektor in
Innernzell und stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes, erinnert. Eibner
war in den Sommerferien plötzlich
verstorben. Pfarrer Wimmer meinte, die
Gedanken und Denkanstöße im Evangelium zur Menschwerdung Christi bilden
auch heute noch die Grundlage für gelebte
Nächstenliebe, man müsse nur bereit
werden, sich in das Geheimnis hineinzudenken. Die Veranstaltung in der Alten
Kapelle in Riedlhütte umrahmte heuer
wieder die Lehrerklarinettenmusi mit
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
25
Kreisverbände
KV Griesbach
Ohne Gegenstimme im Amt bestätigt
Mitglieder des KV Griesbach sind mit ihrem Führungsteam mehr als zufrieden, mit ihrem Dienstherrn aber nicht
Schulleitungen müssten verstärkt darauf achten, dass das „Lehrer-Kollegium
vor Ort nicht durch immense schulische
Mehrbelastungen, deutlich schwieriger
gewordenen Schülern sowie einer zunehmend aufgebrachten Elternschaft noch
eher resignieren und gesundheitliche
Schäden als bisher erdulden“, appellierte
Christoph Sosnowski, Rektor der Mittelschule Pocking an seine Kollegen, die bei
der General-Versammlung des Kreisverbandes Griesbach dabei waren. Für seine
deutlichen Worte bekam er nicht nur viel
Zustimmung. Sosnowksi wurde bei der
Versammlung auch in seinem Amt als
Kreisvorsitzender bestätigt – ohne jede
Gegenstimme.
Ohne eine einzige Gegenstimme wurde
nicht nur Sosnowski wiedergewählt, sondern auch seine Stellvertreter Sigrid Stöckl
(MS Pocking) und Rektor Martin Krenner
(MS Rotthalmünster und zugleich Personalrats-„Chef“ im Schulamtsbereich PassauLand), Schatzmeister Jochen Geiling (MS
Pocking) und Geschäftsführerin Karin
Ammerer (Volksschule Bad Griesbach). Zu
jeweiligen Fachbereichsleitern wurden per
Akklamation Rektor Oswald Robl (Referat
Schulleitung), Heidi Wimmer (Pensionisten
und Sozialschutz), André Römer (Förderlehrer und zugleich „Homepage“-Betreuer), Edith Sonnleitner (Fachlehrerin, wie alle
aus Bad Griesbach) sowie Lehrer a.D. Hans
Nöbauer (Presse, aus Ruhstorf) berufen.
Die Neuwahlen verliefen in ruhigen
Bahnen. Von der aktuellen bayerischen
Schulpolitik allerdings kann man das
nicht behaupten. Das Lehrerkollegium im
Kreisverband Griesbach erduldet wie viele
bayerische Kollegen immense Mehrbelastungen. „Diese schulpolitische heiße Zeit
macht es unbedingt erforderlich, dass die
Lehrerschaft noch intensiver zusammenhält, um Bildungspolitikern hinsichtlich
dauerhafter Bewahrung der individuellen
Arbeits- und Schaffenskraft zum Wohle der
anvertrauten Schülerschar wenigstens einigermaßen aussichtsreich die Stirn bieten
zu können“, brachte es Sosnowski auf den
Punkt. Der BLLV habe sich das jedenfalls
auf die Fahnen geschrieben und könne
sehr wohl für sich in Anspruch nehmen,
„zahlreiche unangenehm-belastende
Bildungsvorhaben entweder schon im
Keim erstickt oder zumindest deutlich
hinausgezögert“ zu haben. Denn: „Eine
ganze Reihe sichtbarer Klein-Erfolge wird
schlichtweg deshalb nicht als BLLV-Errungenschaften registriert, weil sich die Staatsregierung wohlwollende Zugeständnisse
selbst gerne werbewirksam ans eigene
Revier heftet“, verglich Sosnowski „eigentliche Ursache und publizierte Wirkung“.
Wie schlimm es um die tatsächliche
Unterrichtsversorgung in Niederbayern
aussieht, das konnte Rainer Kirschner mit
Zahlen belegen. Der stellv. BLLV-Bezirksvorsitzende übte wie Sosnowski massive
Kritik an der bayerischen Bildungspolitik.
„Bewusst niedrig angesetzte Prognosezahlen für die Mittelschulen, um sie als Erfolg
feiern zu können, sind die Ursache der
unzureichenden Lehrerzuweisung und Unterrichtsversorgung. Sie gleichen miesen
Taschenspieler-Tricks nicht nur zu Lasten
der Kollegen, sondern vor allem auch zum
Bildungsschaden für die Schülerschaft“, so
Kirschner. „Gerade auf niederbayerischer
Ebene fehlen immer noch zahlreiche
Vollzeit-Lehrkräfte“, machte der BLLV-„Vize“
seinem „Unmut mit wenig Hoffnung auf
Besserung“ Luft. Denn: „Von insgesamt
300 bayerischen Nachrück-Verträgen sind
lediglich ganze zwei für unseren Regierungsbezirk vorgesehen“, ließ Kirschner
„konkrete Zahlen für ein eklatantes MissVerhältnis“ sprechen. Da die Krankheitswelle in den Kollegien erfahrungsgemäß
erst noch bevorstehe, appellierte Kirschner
ebenso wie Sosnowski an die Schulleiter,
die Kollegen für anfallende Vertretungen
nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen.
„Fehlen in krankheitsbedingten Notsituationen die nötigen Lehrkräfte, müssten gelegentlich auch einmal ganz Klassen zuhause
gelassen“ werden, nannte Kirschner eine
„mögliche Konsequenz“.
Doch es gab auch schöne Nachrichten an
diesem Abend. Sosnowski freute es vor
allem, dass er an nicht nur viele junge, sondern auch viele pensionierte Kollegen begrüßen konnte, u.a SchAD Ludwig Scholler
(Ehrenkreisvorsitzender, Bad Griesbach),
dessen ebenfalls pensionierter „Amtskollege“ Wilhelm Wölfel (Rotthalmünster) sowie
Konrektor a.D. Franz-Paul Wimmer (Bad
Griesbach). Sehr erfreulich ist auch, dass
der „etablierte Karpfhamer PensionistenStammtisch“ unter engagierter Leitung
von Heidi Wimmer eine „tragende gesellschaftliche Kreisverbands-Säule“ ist.
Hans Nöbauer
Bewährte Führung (v.r.): Oswald
Robl, Heidi Wimmer, 3. KV-Vorsitzender Martin Krenner, Geschäftsführerin Karin Ammerer, 2. KV-Vorsitzende
Sigrid Stöckl sowie Vorsitzender
Christoph Sosnowski. Zu den ersten
Gratulanten gehörten Rainer Kirschner (l.) und Ehrenkreisvorsitzender
Ludwig Scholler (2.v.l.). Foto: Römer
26
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Kreisverbände
Bezirksvorsitzende Judith Wenzl (1.v.l.) ehrte zusammen mit Hans Weidmann (3.v.r.) und Elisabeth Pöschl (5.v.r) langjährige Mitglieder des Kreisverbandes Passau für ihre langjährige Treue zum Verband (v.l.): Franz Wächter, Marianne Maniak, Gertrud Wohlmaier, Schulamtsleiter Hubert
Foto: Martina Poxleitner
Kainz, Reinhold Kirschner, Susanne Mayerhofer, Gabriele Weidmann, Beate Gerlesberger und Rainer Kirschner.
KV Passau
Vater und Sohn für 80 Jahre Treue geehrt
Der Kreisverband Passau nutzte die Vorweihnachtszeit, um langjährige Mitglieder auszuzeichnen
Mitgliederehrungen sind auch im Kreisverband Passau eine liebgewordene Tradition
und gehören zur Vorweihnachtszeit dazu.
Aber das hatte man im Kreisverband auch
noch nicht oft: Vater und Sohn wurden gemeinsam für ihre Treue zum Verband ausgezeichnet. Während Reinhold Kirschner
für 55 Jahre Zugehörigkeit geehrt wurde
und eine Urkunde für verdienstvolles Wirken bekam, wurde sein Sohn Rainer für 25
Jahre ausgezeichnet. Was beide verbindet:
Sie haben sich unzählige Jahre aktiv auf
Bezirksebene für die Interessen der Mit-
glieder eingesetzt. Reinhold Kirschner war
22 Jahre lang stellvertretender Bezirksvorsitzender, sein Sohn Rainer wiederum hat
jetzt dieses Amt inne. Die Ehrungen beider
übernahm Bezirksvorsitzende Judith Wenzl
zusammen mit dem KV-Vorsitzenden Hans
Weidmann und seiner Stellvertreterin
Elisabeth Pöschl. Auf eine sehr beachtliche
Jahreszahl bringen es auch Marianne Maniak, Franz Wächter und Gertrud Wohlmaier.
Alle drei halten seit einem halben Jahrhundert dem Verband die Treue. Judith Wenzl
bedankte sich bei ihnen sehr herzlich und
wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft,
vor allem Gesundheit. Zwar noch keine
50 Jahre, dafür aber bereits beachtliche
40 Jahre beim BLLV sind Susanne Mayerhofer und Passaus Schulamtsleiter Hubert
Kainz. Zusammen mit Rainer Kirschner sind
vor 25 Jahren auch Beate Gerlesberger
und Gabriele Weidmann, die Ehefrau des
KV-Vorsitzenden, dem BLLV beigetreten.
Auch sie wurden mit einer Urkunde für ihre
Treue ausgezeichnet.
kümmern wird. Zu Beginn der Mitgliederversammlung ließ Weidmann bisherige
Veranstaltungen Revue passieren und
informierte ausführlich über die geleistete
Arbeit des Kreisverbandes. Besonders
hervorgehoben wurde von ihm die sehr
positive Zusammenarbeit mit der BLLVStudentengruppe Passau. Elisabeth Pöschl
Martina Poxleitner /cro
Neuwahlen
Der Kreisverband Passau ist mit seinem
Vorstandsteam mehr als zufrieden. Bei der
Mitgliederversammlung sind die bisherigen Vorsitzenden Hans Weidmann(1.v.l),
seine Stellvertreterinnen Elisabeth Pöschl
(2.v.l.) und Tanja Melissen (Mitte) sowie
Kassier Florian Schmid (2.v.r.) allesamt
einstimmig wiedergewählt worden. Zu den
ersten Gratulanten zählte Rainer Kirschner,
2. Bezirksvorsitzender (r.) Auch die
Vertreter der einzelnen Referate sind in
ihren Ämtern bestätigt worden. Neu im
Team ist nur Martina Poxleitner, die sich
um die Pressearbeit des Kreisverbandes
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
27
Kreisverbände
KV Dingolfing
Die Geschichte
des Autos
Was viele nicht wissen: In Niederbayern
gibt es ein kleines „Car History“-Automobilmuseum und zwar in Buchberg bei Unterhollerau (Lkr. Dingolfing-Landau). Lehrer
des Kreisverbandes Dingolfing haben das
Museum besucht.
Jürgen Kraxenberger ist seit Kindesbeinen
an automobilbegeistert. 2007 erfüllte er
sich seinen Lebenstraum und eröffnete
sein eigenes Museum, in dem 36 Automobile, aber auch Motorroller, Mofa und
Mopeds, Ersatzteile, zeitgenössische
Utensilien sowie diverse andere alte Alltagsgegenstände wie Schreibmaschinen,
Telefone oder Kühlschränke der 50er-,
60er- und 70er-Jahre ausgestellt sind.
Der Schwerpunkt liegt aber klar bei den
ausgestellten zwei-, drei- und vierrädrigen
Fahrzeugen von 1 bis 150 PS. Beispielsweise befindet sich unter den Exponaten ein
seltener Goggomobil-Transporter oder das
erste Vollkunststoffauto der Welt. Insbesondere Fahrzeuge von Familienunternehmen der deutschen Automobilindustrie,
Im „Car History“ -Automobilmuseum stehen einige Raritäten auf zwei oder vier Reifen.
wie etwa der ehemaligen Hans Glas GmbH
oder der Bremer Borgward-Gruppe, aber
auch Fahrzeuge des DDR-Fahrzeugbaus
wie AWZ, Framo, Trabant und Wartburg
konnte die BLLV-Besuchergruppe begutachten. Dabei konnte Jürgen Kraxenberger
die Besucher durch seine Sachkompetenz,
die schier unendliche Zahl an Informationen sowie viele Anekdoten rund um das
Automobil begeistern. So mancher der
älteren Besucher verspürte dabei wohl
einen Hauch Nostalgie angesichts der
Fahrzeuge aus seinen Kindertagen. Die
Gäste staunten jedoch auch über die mehr
als 2000 Modellautos, die Miniaturnach-
Foto: Fischer
bildung der Glaswerke sowie die umfangreiche Puppensammlung, die die Familie
Kraxenberger im Lauf der Jahre zusammengetragen hatte.
Abschließend machte sich ein Teil der
Lehrkräfte noch auf den Weg nach
Oberschellhart, wo im Gasthof Sigle die
Fülle der Eindrücke natürlich entsprechend
verarbeitet und diskutiert werden musste.
Einig war man sich darüber, dass das „Car
History“ einen Besuch wert war und man
nicht immer in die Ferne schweifen muss,
um lebendige Geschichte eindrucksvoll zu
Hans Fischer
erleben.
KV Bogen
Ein Gartenparadies auf 4500 Quadratmetern
Katrin Schumann liebt Pflanzen. Als der KV
Bogen die Gartenbauingenieurin zu Hause
in Mitterkogl bei Neukirchen besuchte,
staunten die Lehrer nicht schlecht über das
Gartenparadies von Katrin Schumann. Sie
hatte aus einer nur mit alten Obstbäumen
bestückten 4500 Quadratmetern großen
Wiese einen wahrhaften Traumgarten
gemacht. In ihrem Buch „ Mein Traum wird
wahr. Ein Garten zieht um“ hat Katrin
Schumann mit viel Humor beschrieben,
wie sie es schaffte, all die inzwischen
jahrelang in ihrem Garten in der Hallertau
beheimateten Pflanzen natürlich samt
ihren Verwurzelungen in den Bayerischen
28
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Wald so umzusiedeln , dass sie auch hier
wieder Wurzeln schlugen. Zu bestaunen
gab es wunderschön auf dem ganzen Areal
verteilte und zum größten Teil rund um das
Jahr blühende Staudenbeete ebenso wie
helles Grün in schattigen Ecken mit sogar
noch ein wenig anspruchlosen Blüten oder
mitten drin das bunte Allerlei eines aus
Gemüse und Kräutern bestehendes Beet.
Vor Lebensfreude sprühend erzählte Katrin
Schumann, dass ihr Garten für sie trotz der
damit verbundenen körperlichen Anstrengungen eine Oase zum Verweilen,
Ausruhen und zum Überdenken von neuen
schöpferischen Ideen sei. „Dazu laden
überall auf dem Gelände verteilt Bänke,
Liegestühle und Sitzplätze ein.“ Und das
auch in der Nähe von einigen Apfelbäumen. Aus den einheimischen und alten
Apfelsorten lässt sie jedes Jahr Apfelsaft
pressen. Das war dann auch zum Abschluss des Rundganges ein Anlass für die
Gäste, den Apfelsaft zu genießen und
Katrin Schumann zuzuhören, die aus ihrem
Buch vorlas. KV-Vorsitzender Reinhard
Windschiegl dankte für diesen schönen
Tag mit einer Flasche „Oasiedl von Bogen“:
„Wir sind überwältigt von der unglaublichen Vielfalt, die hier grünt und blüht und
Dorothea Wolf
geerntet werden kann“.
Kreisverbände
KV Dingolfing und KV Landau
KV Viechtach
Jüdische Kultur kennen gelernt
Lehrer zu Gast in der Ohel-Jakob-Synagoge in der Münchner Innenstadt
Auf dem St. Jakobsplatz in München steht
der ganze Stolz der jüdischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: die
Hauptsynagoge Ohel Jakob. Doch obwohl
die Synagoge so nah ist, haben sie doch
die wenigsten von innen gesehen. Das
kann man von den Kollegen der Kreisverbände Dingolfing und Landau nicht
behaupten. Sie haben dem jüdischen
Zentrum in der Landeshauptstadt einen
Besuch abgestattet, um jüdische Religion
und Tradition näher kennen zu lernen.
Mit der Gestaltung des St. Jakobsplatzes
als Mittelpunkt der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist das
jüdische Leben wieder ins Herz der bayerischen Metropole gerückt. Blickfang des
Gebäudeensembles ist in der Tat die neue
Ohel-Jakob-Synagoge in der Platzmitte, die
am 9. November 2006 eingeweiht wurde.
Diese Synagoge ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Sakralarchitektur. Sie besteht
aus zwei aufeinander gestellten Kuben:
auf einem massiven Felssockel steht ein
filigraner, gläserner Aufbau, der von einem
bronzefarbenen Metallschleier umhüllt
wird. Dieses Wechselspiel aus Stabilität
und Fragilität, aus Dauerhaftigkeit und
Provisorium symbolisiert die jüdischen
Leitmotive Tempel und Zeit. Unglaubliche
Intensität strahlt der schnörkellose Innenraum aus.
Im Untergeschoss befindet sich der 32
Meter lange „Gang der Erinnerung“, der
die Synagoge mit dem Gemeindezentrum verbindet. Die über 4500 Namen auf
hinterleuchteten Glasplatten erinnern an
die Opfer des Nationalsozialismus, wie die
Reisegruppe bei einer Führung erfuhr. Erklärt wurde ihnen nicht nur der Aufbau der
Synagoge, sondern auch rituelle Handlungen, Bräuche und Traditionen dieser alten
Weltreligion. Zu den Gottesdiensten sind
auch Andersgläubige herzlich willkommen. Um Anmeldung wird aber gebeten.
Zum Jüdischen Zentrum gehört neben der
Synagoge auch das städtische Jüdische
Museum München sowie das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, in dem ein Kindergarten, eine Grundschule, eine Volkshochschule, eine
Bibliothek, ein Archiv und ein koscheres
Restaurant untergebracht sind. Letzteres
wurde natürlich auch getestet. Die
Reisegruppe war erstaunt darüber, wie
vielfältig koscheres Essen sein kann. In
gemütlicher Runde ließen die Lehrer den
Anna Reisbeck
Tag ausklingen.
Kollegen aus Dingolfing und Landau waren zu Besuch in der Münchner Synagoge.
Foto: Reisbeck
Rehessen
Mit „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ und „Es
ist so schön, ein Musikant zu sein“ brachte
ARD-Sommerhitkönig Andreas Hastreiter
die Pensionisten des KV Viechtach im
Gasthof „Fritz“ in Asbach gehörig in
Stimmung. Der erst im September 18 Jahre
alt gewordene Musikant aus Schwarzhof
(Gemeinde Kollnburg) würzte das ungemein temperamentvolle Fingerspiel auf
seiner Steirischen mit eingestreuten
Anekdoten und
Witzen, sehr zur
Freude von
Pensionistenbetreuer Rudolf Radlbeck und seinen
rund 20 Schützlingen. Am Rande
des Rehessens
erzählte Hastreiter
aus seinem Leben.
Seine vier Tanten mütterlicherseits hätten
ihn musikalisch angesteckt. Wesentlichen
Einfluss auf sein Akkordeonspiel hätten
sein Lehrer Thomas Feiner und Petra Kopp
mit der Klarinette ausgeübt. Der ARDWettbewerb „immer wieder sonntags“
unter der Regie von Stefan Mross stehe
vereinzelt da. Hauptsächlich werde er zu
Gartenfesten, Vereins- und Geburtstagsfeiern eingeladen. Auf seine Zukunft
angesprochen meinte er bescheiden, dass
er keine Musikerkarriere anstrebe, sondern
all seine Kraft für die Ausbildung zum
Elektroniker einsetze. Als neue BLLV-Mitglieder herzlich willkommen hieß Sigmund
Mandl, Vorsitzender im KV Viechtach, zu
späterer Stunde Gertrud Thurnbauer und
Ulrike Ebner. Ebenso Weingeschenke
erhielten verschiedene Mitglieder, die im
vergangenen Jahr einen runden Geburtstag hatten feiern können. Dazu gehörten
Katharina Tremml, Johann Huber, Freia
Richwien, Günther Stopfer, Helga Feuchtinger und das Ehepaar Irmingard und Arthur
Wasner. Bei Waltraud Koppera und Inge
Ebnet bedankte sich Mandl für die
perfekte Organisation der Jahresfahrt nach
Augsburg. Die nächste Fahrt führt am 28.
und 29. September vermutlich nach
Text und Foto: Richwien
Salzburg.
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
29
Kreisverbände
Gruppenbild der Lehrer-Reisegruppe in der ältesten Sozialsiedlung der Welt. Die Miete kostet hier nur symbolische 88 Cent pro Jahr.
KV Viechtach
Eine Reise nach „Augusta vindelicum“
Lehrer des KV Viechtach erkunden zwei Tage lang die Stadt der Fugger und der Augsburger Puppenkiste
Aus „Augusta vindelicum“, einer aus einem
Römischen Heerlager gewachsenen, von
Kaiser Augustus zwischen 8 v. Chr. und 37
n. Chr. gegründeten Siedlung, war 1500
Jahre später zur Zeit des Großindustriellen
und Bankiers Jakob Fugger die blühende
Handelsstadt Augsburg mit ihren Renaissance-Prachtbauten entstanden. Ein
wenig von den Schätzen der schwäbischen
Metropole mit ihren derzeit 270 000 Einwohnern aufzuspüren, schickte sich eine
38-köpfige Lehrergruppe des Kreisverbandes Viechtach an.
Die Entwicklung der Stadt ist eng mit
dem Aufstieg der Handelsfamilie Fugger
verbunden. So richtete sich die Wissbegierde der Lehrer auf die sichtbaren
Zeugnisse, die die Stadt bis heute prägen.
Vom Rathausplatz ausgehend wurden die
Pädagogen von zwei Fremdenführerinnen
in die Fuggerei und zur ältesten Sozialsiedlung der Welt geleitet. 170 katholische
bedürftige Bürger, vorwiegend alte Frauen
und drei alleinerziehende Mütter, wohnen hier derzeit in 67 Häusern bzw. 140
Wohnungen mit einer jeweiligen Fläche
von 60 qm. Der jährlich tagende, ehrenamtlich arbeitende Stiftungsrat hält an
der Jahresmiete von 0,88 EUR fest. Dass
diese großherzige Stiftung für die Familie
der Fugger möglich wurde, erklärt sich
aus ihrer stetigen Handelsexpansion, den
Bankgeschäften und den daraus resultierenden enormen Gewinnen.
30
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
Der Besuch bei der Augsburger Puppenkiste war für viele ein Highlight.
Am ersten Nachmittag besuchte man das
Parktheater im Kurhaus Göggingen. Dies
verdankt seine Entstehung dem ehemaligen Gärtner-, Schreiner- und Harmoniumbaulehrling und späteren Leiter einer orthopädischen Heilanstalt, Hofrat Friedrich
von Hessing. Nachdem Hessing um 1867
mit wachsendem Erfolg künstliche Gliedmaßen und orthopädische Hilfsgeräte entwickelt hatte, wurde ihm die erste kleine
„Heilanstalt“ am Jakobertor übergeben.
1869 konnte er nach Göggingen ins leerstehende Landgerichtsgebäude umziehen.
1885 wurde die neue große Heilanstalt
mit Wandelgängen und Anstaltskirche
eröffnet. Der „Kurpfuscherei“-Kritik stellte
Fotos (2): Richwien
Hessing unermüdlichen Erfindergeist entgegen – er entwickelte den „Schienen-Hülsen-Apparat“ und Transporttragen – und
Heilerfolge, die Patienten aus Amerika,
Ägypten, Peru und Russland anlockten. Bis
1903 behandelte er 60 000 Patienten. So
blieb es nicht aus, dass aus dem Kurhaus
ein Mehrzweckgebäude wurde. Theaterbauentwürfe favorisierten den „Bastard“Stil im Sinne historischer Stilanleihen, so
wie sie in der Kaiserzeit üblich waren. Das
Theater hat Platz für mehr als 7oo Besucher. Zum Vergnügen der Lehrer gab es
dort einen Kabarettabend mit dem Titel
„Cavewoman“, eine grotesk-rasanten Onewoman-Show.
Kreisverbände
Die Augsburger „Puppenkiste“ ist ohne
Zweifel die berühmteste Figurentheaterbühne Deutschlands. Für die Lehrer
sicher das Highlight am zweiten Tag der
Augsburg-Fahrt. Besonders interessant
war der Blick hinter die Bühne. Gerne
ließen sich die Lehrer mit dem Innenleben
des Figurentheaters vertraut machen:
Da hingen die Marionetten an 10 bis 58
Schnüren von den Spielkreuzen herab. Ein
Kasper, die älteste von 6000 Puppen, lacht
die Besucher an. Von hier aus schweift der
Blick hoch zur Spielerplattform. Vor einem
schwarzen Tuch lassen die 16 Puppenspieler ihre Figuren mit 2,40 m Fadenlänge
auf den Bühnenboden herabschweben.
Wenn zwei bis sieben Puppen gleichzeitig
möglichst geräuschlos auf dem Spielboden landen sollen, verlangt das enormes
Feingefühl und setzt viel Übung voraus.
Daher wundert es nicht, dass eine Puppenspielerausbildung sechs Jahre dauert. Beim
Rundgang durch das Puppenhausmuseum
gaben die Führerinnen einen Überblick
über die Familienchronik der Puppenbühnengründer.
Mit dem Besuch des Textil- und Industriemuseums beschlossen die Lehrer die
zweitägige Ausflugsfahrt. Auf dem
Heimweg bedankte sich Waltraud Koppera
bei Inge Ebnet, die mit ihr die Reise
Thomas Richwien
organisiert hatte.
KV Viechtach
Zwei Mitglieder für jeweils 55 Jahre Treue geehrt
Sieben Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft und eine fröhliche Weihnachtsfeier beim KV Viechtach
Mit einem stimmungsvollen Hirtenspiel,
einem Tobi-Reiser-Stück mit viel Musik
sowie mit einer satirischen Parodie eines
Storm-Gedichtes sorgte der Kreisverband
Viechtach für eine kurzweilige Adventsfeier. Feierlich hingegen wurde es, als sieben
Mitglieder für langjährige Treue ausgezeichnet wurden.
Eine besondere Ehrung wurde den langgedienten treuen Lehrern des BLLV-Kreisverbandes zuteil. Auf 25-jährige Mitgliedschaft zurückblicken können Irene Luber
und Gisela Hies. 40 Jahre sind Elisabeth
Bauer und Elisabeth Ruis beim Verband.
Ganze 50 Jahre ist Rudolf Radlbeck für
den Kreisverband aktiv. Mit sagenhaften
55 Jahren Verbandszugehörigkeit zählen
Irmingard Wasner und Alois Schimanek mit
zu den Urgesteinen des Lehrerverbands.
Ein kleines Geschenk erhielten auch Rudolf
Radlbeck für seinen Einsatz als Pensionistenbetreuer und Günther Berchtold für
die zeitaufwändige, äußerst gewissenhafte
Schatzmeistertätigkeit.
Die Geehrten im KV Viechtach: (v.l.) Sigmund Mandl (Vors.), Irmingard Wasner, Elisabeth Ruis,
Rudolf Radlbeck und Alois Schimanek.
Bei der Adventsfeier gab es aber auch viel
zu lachen. Dafür sorgte schon allein das
Hirtenspiel. Aus verschiedenen Gegenden,
dem Lungau, Pongau und Pinzgau, lässt
Tobi Reiser sechs Hirten die Reise zum
Christkind antreten. Der selbstbewusste
Lippl (gespielt von Sigmund Mandl) ist sich
ganz sicher, das Christkind zu finden, und
legt, erschöpft von der Wanderung, schon
mal ein erholsames Schläfchen ein.
Gemeinsam unterwegs sind auch der
Zauderer Irgl (Thomas Richwien), der in der
Beim Hirtenspiel von Tobi Reiser übernahmen sie die vorkommenden Rollen (v.l.): Thomas RichFotos (2): Richwien
wien, Gisela Pöhnl-Altmann, Sigmund Mandl, Ulrike Ebner und Inge Ebnet.
Engelsbotschaft eine besondere Auszeichnung für sich, die armen, ausgegrenzten
Hirten sieht, und der ungeduldige,
draufgängerische Steffl (Ulrike Ebner).
Plötzlich treffen sie den etwas schwerfällig
denkenden Loisl (Inge Ebnet) und den
selbstsicheren Xaverl (Monika Steininger),
der fest an die Engelsbotschaft glaubt. Aus
dem Hintergrund stürzt Riepl herbei
(Gisela Altmann-Pöhnl), der um Mitnahme
bittet und wie Steffl zum großen Antreiber
wird. Da entdecken die Hirten den
schnarchenden Lippl und wecken ihn auf.
Bald schon schwingt sich der zum Anführer
der Truppe auf. Schließlich traut man sich,
vor dem Christkind zu musizieren – und
die Lehrer des Kreisverbandes animierte
man zum Mitsingen. Mit einer Parodie des
Storm-Gedichtes „Von drauß‘ vom Walde
komm ich her“ prangerte Gisela AltmannPöhnl zur Freude der Gäste die sentimental-geschäftigen Widersprüchlichkeiten
Thomas Richwien
der Weihnachtszeit an.
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
31
Kalender
BLLV-TERMINK ALEND
ER
Gru
BLLV-Akademie: Flexible
23. Januar
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25. / 26. Januar
ndschule
ssori-Schule Passau
BLLV-Aka
demie:
chberg v. Wald
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1. / 2. Februar
Das neue
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2013 ist d
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Perspektivteam
22. / 23. Februar
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Redaktionsschluss Niede
25. Februar
k, Google, Youtub
BLLV-Akademie: Faceboo
26. Februar
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BLLV-Akademie: Frische
2. März
nd kommt in die Grupp
BLLV-Akademie: Inklusion
11. März
n
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Die Mischung macht ‘s
bu
BLLV-Akademie in Regens
13. März
rg: Erfolgreich emotion
al kommunizieren
/in
ich(er) im Beruf als Lehrer
BLLV-Akademie: Glückl
16. März
Hat sich bei Ihnen etw
Sind Sie umgezogen? Hat
pensioniert worden ode
32
e - bewusst online gehe
schultag
Kindergarten- und Grund
9. März
as geändert?
sich Ihre Teilzeitst
Sie ab sofort in Elte
undenzahl geändert? Sind
t begonnen? Unterrich
r haben Ihre Altersteilzei
r Höhe abgebucht
it Ihr Beitrag in richtige
Ihrer Daten an den Kass
v.de
gement für
BLLV-Akademie: Zeitmana
asien und Realschulen
Berufseinsteiger an Gymn
23. Februar
dam
demie.bll
ier Ihres Kreisver
Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013
rnzeit oder beurlaubt?
ten Sie an einer anderen
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Schule? All dies sollte der
re Zeitschriften und Info
die Mitgliederorgan
bandes oder direkt an
Haben Sie eine neue Ban
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isation des BLLV Niederba
kverbindung? Sind Sie
Kassier Ihres Kreisverban
des wissen,
Änderungen
können. Bitte geben Sie
yern - ingeboelsterl@ho
tmail.com - weiter.