diogenes - sh.asus innsbruck
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diogenes - sh.asus innsbruck
p.b.b. erscheinungsort innsbruck, verlagspostamt 6020 ibk, zulassungsnummer 02Z033892 | ausgabe #72 diogenes impressum diogenes | nummer 72 (ausgabe nr.1 im jahr 2010) zeitschrift der südtiroler hochschülerInnenschaft (sh) | associazione studenti/esse universitari/e (asus) | lia di studenc dl‘université de südtirol |außenstelle innsbruck auflage: 2200 herausgeberin: sh.asus.innsbruck, museumstraße 25, +43 (0)512/938316, www.innsbruck.asus.sh, innsbruck@asus.sh stampa: studia, herzog-sigmund-ufer 15, 6020 innsbruck | redaktion: martin fritz, carmen sulzenbacher | layout: michael pezzei|autorInnen dieser ausgabe: andrea umhauer, boris matic, carmen sulzenbacher, david sporschill, hannes egger, katja mayr, markus penz, martin fritz, nina fuchs, thorsten g. strohmaier | näxter redaktionsschluss: 23. mai 2010, siehe auch www.innsbruck.asus.sh | druckbares in zeichen, pixel oder andrer form bitte an innsbruck@asus.sh mailen “ … n e f u a H r e v i t a rview e e r t n I k m i n i ruck e b s n n d I s n u „ W i r s i – Die Vorsitzende der sh.as yr Katja Ma armen Interview : C Sulzenba cher C.S.: Wie bist du zur SH gekommen? auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen, werden zu sein, sich zu informieren, nette Menschen kennen zu he ;) K.M.: Von klein auf war ich politisch interessiert und woll- hier besprochen. Momentan organisieren wir beispiels- lernen. te überall mitgestalten (früher eben noch die Wände zu weise die Konzertreihe „ausn landl ausischaugn“ und ei- Lieblingssong von Lieblingsband: bambam von sister nancy Hause bekritzeln ;)). In Innsbruck angekommen, wollte nen Zweisprachigkeitskurs (nähere Infos auf http://inns- Gibt es Projekte, Pläne, Ideen, die du als SH-Vorsitzende Lieblingsstelle im Lieblingsfilm: Into the wild: Chris ist auf ich auch hier aktiv sein, jedoch lag es nicht in meinem bruck.asus.sh/). Auch umsetzen möchtest? kämpfen wir mit der GesamtSH der Jagd, begegnet einer wilden Elchenmami und ih- Interesse mich zu fraktionieren, so lag es irgendwie auf gegen eine Einschränkung im Bereich des Bahnverkehrs Ja, ich möchte versuchen die SH für ALLE zu öffnen. Je- rem Baby, kann sie nicht töten und beginnt zu weinen. der Hand, dass ich in Richtung der SH blickte. Ich fühl- für uns Südtiroler Studierende. Die SH-Treffen sind immer deR ist willkommen und kann seinen kreativen Einfäl- te mich im Zuge einiger besuchter Veranstaltungen der mittwochs um 20.00 Uhr auf der SH-Bude, wo jedeR herz- len freien Lauf lassen. Durch mehr Partizipation können nen Daumen zu haben SH dazu aufgerufen, mich einzubringen. So fasste ich lich willkommen ist! mehr Ideen verwirklicht werden. Für mich persönlich ist Der letzte größere Streit ging um: Pasta, um aldente es wichtig, dass wir neben unterhaltenden Veranstaltun- mir ans Herz und besuchte die Vollversammlung und et voilà war ich dabei. Dieses Talent würde man dir nicht zutrauen: einen grü- Pasta Was ist die SH für dich (ohne jetzt die Vereinsstatuten gen auch Projekte mit politischem Hintergrund planen In deinem Kühlschrank findet sich immer: Parmesan herzuzitieren)? und organiseren, sowie eben Workshops und Kurse. Welche Tugend sollte jede Studentin haben: die Gabe Könntest du kurz schildern, wie denn die Treffen bei der Die SH ist für mich eine Gemeinschaft, in welcher es der Reflexion, Mündigkeit SH so ablaufen – was wird da eigentlich besprochen? möglich ist Ideen einzubringen und umzusetzten. Wir Und welche Tugend jede Uni-Professorin: Eigenständig- Vor jeder Sitzung lässt ein Ausschussmitglied seinen sind ein kreativer Haufen, die gemeinsam Projekte ver- Und jetzt noch fürs diogenes-Poesie-Album: keit, Respekt und Kritikfähigkeit Kochkünsten freien Lauf, was allen Anwesenden die not- Zuletzt gegessene Eissorte: Kombi aus Vanille, Schoko Deine Meinung zu Gendertheorien: gender dich doch wirklichen wollen und dass gibt mir Kraft, Zuversicht und wendige Diskussionsenergie zukommen lässt. Nach dem das Gefühl, Teil einer Familie zu sein. Ich möchte ver- und Stracciatella von einem 2cm dicken Crepes um- selbst ;), ich hoffe, wir werden noch erkennen, dass wir köstlichen Abendessen, gehen wir zur Tagesordnung suchen, die Interessen der Südtiroler Studierenden zu mantelt alle Menschen gleichen Wertes sind. über. Welches Tier wärst du gern: TigerIn oder AdlerIn Dein Wunsch an die vielzitierte Fee: ...das wissen nur die Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen oder vertreten und Ihnen gemeinsam mit den anderen Aus- Konzerte, Fahrgemeinschaftskonzepte, sowie Ergebnis- chussmitgliedern ein breites Spektrum an Möglichkeiten se von SH-Gesamttreffen in Bozen, um uns gegenseitig bieten: mitzumachen, zuzuhören, auszutauschen, dabei Teuerstes Kleidungsstück: natürlich Manolo Blanik Schu- Fee und ich, sonst geht’s ja nicht in Erfüllung... s s a , d . g n nu muss i e M en r e d rd e h c w n i h n t er i b n g e l e Umhau e g i b r a a bd A n d r e a Ü I m l o g n enz un P Bo kus von A Mar Eingeständnis zur sozialen Dimension des Bologna-Pro- ter anderem von Besuchen im neuen Studierenden- zesses eingeleitet. Nachdem man nun den Entschluss raum auf der GeiWi über Beteiligung im Plenum bis gefasst hatte, das europäische Hochschulsystem Wirt- hin zur Teilnahme am kommenden Bildungskongress in schaftsinteressen zu opfern, wurde zwei Jahre später Bochum (25.-30.5.2010, www.educationcongress.eu). in Norwegen (Bergen-Kommuniqué 2005) auch noch Auch die Produktivität in traditionellen Medien ist be- darüber beraten, wie man den vermeintlich erfolgrei- achtlich: Ein Buch, eine CD und ein Film von und über chen Bologna-Prozess in andere Erdteile exportieren die Protestbewegung sind wohl nur die vorläufige Bi- könne. lanz. Dass diese Aktivitäten in Verbindung mit fortge- Der Bologna-Prozess – selbst in keiner Weise rechtlich setzten Protestaktionen auch die Möglichkeit haben für die inzwischen 47 Unterzeichnerstaaten bindend – die Öffentlichkeit zu erreichen wurde hinlänglich be- war natürlich nicht der erste Ansatz zu Verbesserun- wiesen. Damit holen sich Studierende ihr Mitsprache- gen im Bildungssystem. Besonders hervorzuheben ist recht wieder zurück und signalisieren, dass sie sich als der schon 1966 gefasste sogenannte UN-Sozialpakt, Teil der Universitäten verstehen. Es wird nicht nur zur der von fast allen Mitgliedern der UNO ratifiziert wur- Krise des Hochschulsystems Stellung bezogen, sondern de (Deutschland 1973, Österreich 1977, Italien 1978) es werden auch alternative Vorschläge gemacht und und damit völkerrechtlich bindend ist. Neben heute manche davon auch kurzerhand in Eigeninitiative um- selbst¬verständlichen Menschenrechten ist darin in gesetzt. Speziell in Österreich versucht die Regierung Artikel 13.2 (c) auch das Recht auf allgemeinen und trotz all dem noch immer, die Proteste einfach auszu- freien Hochschulzugang enthalten. In Deutschland sitzen – umso fataler wäre es, jetzt zu resignieren. ufgrund der durch die Studierendenprotes- Ganze dann Bologna-Prozess und wurde von anfangs hatte dies schon Klagen und Gesetzesentwürfe gegen te seit Herbst 2009 neu entflammten Debatte 29 europäischen Staaten unter maßgeblichem Einfluss Studiengebühren zur Folge – bislang ohne Erfolg. Der über unser Hochschulsystem konnte man an der EU vorangetrieben. Jene hat im Jahr 2000 die ehr- Sozialpakt ist wie so oft nur ein Lippenbekenntnis der mannigfaltiger Stelle lesen und hören, was uns der Bo- geizige Lissabon-Strategie initiiert, um innerhalb von Politik zu einer sozial gerechten Welt. logna-Prozess verspricht – Anerkennung von Abschlüs- 10 Jahren der alliterativ eindrucksvolle „wettbewerbs- Diese Ignoranz der Regierungen mit ihrer nur an der sen, höhere Mobilität, mehr Mitspracherecht der Stu- fähigste, wissensgestützte Wirtschaftsraum der Welt“ Wirtschaft ausgerichteten Politik hatte nicht nur zur dierenden und bessere Jobchancen –, aber gerade zu werden. Der Bologna-Prozess wurde in der Folge Folge, dass Hörsäle besetzt, sondern dass dort auch eben nicht leistet. „Die Bologna-Blase ist geplatzt“, kurzerhand diesem Ziel unterstellt. So wurde aus einem alternative und ergänzende universitäre Strukturen er- titelte beispielsweise FAZ.net am 24.11.2009. anfänglich progressiven UNESCO-Programm plötzlich richtet wurden. Dies umfasst Forderungen und Ideen Doch wir wollen dieses Reform-Trauerspiel erst einmal eine wirtschaftlich orientierte Reform, die aus den Uni- zu dringend nötigen Reformen, selbstorganisierte Lehr- übersehen und den historischen Wurzeln des Bolog- versitäten nach ökonomischen Maßstäben handelnde veranstaltungen (in Innsbruck inzwischen im Rahmen na-Prozesses nachspüren, der seine ersten Auswüchse Unternehmen auf einem globalen Bildungsmarkt ma- der „Kritischen Uni“ etabliert) und ein europaweites 1997 in Lissabon annahm. Dort trafen Europarat (also chen sollte. Die Konsequenzen spüren wir: Verschulung Protest-Netzwerk unter den Schlagworten „Unsere Uni“ keine Instanz der EU) und UNESCO zusammen, um ein und Überfrachtung der Lehrpläne, eingeschränkte Mo- und „Uni brennt“. Dieses Netzwerk hat, den Bologna- Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von bilität, entdemokratisierte Universitäten, ein fast nutz- Treffen nicht ganz unähnlich und oft als Gegenver- in dieser diogenes-Ausgabe) bzw. MySpace. Die zentra- Studienabschlüssen in der europäischen Region zu loser Bachelor-Abschluss und stärkere soziale Selekti- anstaltung zu jenen, inzwischen schon internationale le Website der Protestbewegung unsereuni.at lohnt stets schließen. Dieses Programm war also weder einer EU- on. Ironischerweise wird genau jenes Bologna-Papier Treffen in München (27.-29.11.2009), Paris (11.2.2010), einen Besuch, für Innsbruck führt der Weg zu sowimax.at Doktrin unterstellt, noch musste es auf europäische (Berlin-Kommuniqué 2003), in welchem zum ersten Mal Wien (11.-14.3.2010) und Madrid (8.-14.4.2010) ausge- oder gleich per pedes in den neuen Studierendenraum im Staaten beschränkt bleiben. Zwei Jahre später hieß das der Lissabon-Strategie Tribut gezollt wird, von einem richtet. Die Möglichkeiten der Beteiligung reichen un- GeiWi-Erdgeschoss. Quellen und weiterführende Links Die Kommuniqués der Bologna-Konferenzen lassen sich mühelos im Web finden, für den UN-Sozialpakt sucht man einfach nach „CESCR“. Buch und CD findet man unter „Uni brennt“ auf Amazon (eine Buchrezension findet sich auch Max, Maximilia und der Taschengeldpapa von Max (David Sporschill) mit geduldiger Unterstützung von Maximilia V – dem Sowimax – passieren würde, das er ganz drin- den verärgern wollten und alle gemeinsam friedlich im gend für die zu Weihnachten eingeladene Großfamilie Wohnzimmer Weihnachten feiern wollten, entschieden bräuchte. Papa Karl-Heinz wusste es schon von Anfang sie sich einzuwilligen und tauschten das tolle Wohnzim- an ganz genau: Eine Besetzung würde auch einmal en- mer gegen dieses kleine Weihnachtstaschengeld und den, schließlich musste ja jede_r einmal schlafen und ein eigenes Kinderzimmmer. – bitte nicht vergessen – auch wieder einmal Zähne Da war der große Bruder Flo, der schon ein eigenes putzen! Kinderzimmer hatte, stinksauer, denn damit war er Der Papa hatte eine lustige Idee: Er spielte bei dem nicht mehr was Besseres als die anderen. Und schließ- bunten Treiben einmal ordentlich mit und machte den lich ging das doch nicht, dass er keine Taschengelder- Maxen und Maximilias ein „Angebot“: Ein paar Brotstü- höhung bekam, wo er doch immer so brav und fleißig cke in der faden italienischen Suppe („Kritische Schu- war: Papa-Karl-Heinz würde schon sehen wohin er mit le“), ein eigenes Kinderzimmer für die überkritischen seiner lauten Zwergenbande kommen würde! Kinder, und – war doch eh klar – regelmäßige Famili- Max und Maximilia hatten große Pläne, einen laangen enbesprechungen. Der Papa sollte sich also zukünftig Wunschzettel und einen Riesenhunger auf ein Bildungs- öfter mit der Wunschliste der Kinder beschäftigen. menü freier Wahl. Taschengeld in Naturalform, wollten Groß-Papa Gio war im Dorf eigentlich bekannt als bun- sie nicht unbedingt; es reichte bei weitem nicht. Von ter Vogel. Aber ihn freute es gar nicht, dass aus seinen besseren Erziehungs- und Bildungsmethoden war in der on 29.10.2009 bis 19.12.2009 war das Sowimax Am 29.10.2009 trafen sich der kleine Max und die klei- braven Enkerln solche Bengel geworden waren. Er hoff- Familie leider noch keine Rede. besetzt. Besetzter_innen, Professor_innen und ne Maximalia, machten sich im Wohnzimmer bereit te, dass der Spuk bald ein Ende hätte. Ihn ging das so- So war es nun ihre große Aufgabe, ihre Schwestern, Universitätsleitung führten immer wieder inten- und wollten es nicht mehr verlassen, bis sich ihre Erzie- wieso nichts an, der Sohn sollte sich gefälligst um seine Brüder, Papas, Mamas, Opas, Omas, Onkel und Tanten sive Diskussionen. Sie wurden mit großem Ernst, auf ho- hung und Bildung verbesserte. Das Verwunderliche: Es Rasselbande kümmern und wieder ruhig stellen. Aber zu überzeugen, dass es durchaus in aller Interesse war hem Niveau und mit Respekt geführt. Dennoch enthiel- war eine große Runde von Maxen und Maximilias. Alle weil er ja kein böser Opa sein wollte, und sein Sohn ihn für ein Bildungsmenü freier Wahl ordentlich aufzuko- ten sie immer Elemente einer Taschengeldverhandlung schauten unterschiedlich aus und hatten unterschied- so sehr drängte, versprach er jedem Enkerl einen ein- chen. in der Familie. Eine (Real-)Satire. liche Meinungen, aber sie nannten sich alle gleich. maligen Taschengeld-Bonus von 34 Cent – aber nur, Dazu hatten sie noch viele kreative Ideen und mach- Das Wohnzimmer wurde in Sowimax umbenannt und es wenn sie ihn dann zufrieden ließen, denn der Groß- ten in Stadt und Land auf sich aufmerksam. Es waren einmal wurde nächtelang diskutiert, alle Informationen regel- Papa Gio wollte sich nun endlich in seiner Pension auf Max und Maximilia, zwei Geschwister der 100köpfigen Fa- mäßig an die Facebook-Freund_innen verschickt, sowie eine ruhige kleine Insel zurückziehen. Die Familie ging …und wenn sie nicht gestorben sind, dann gibt es auch milie Universität. Wie in einer „modernen Familie“ üblich, gegessen, geschlafen und auch gefeiert. Die Haupttä- ihm nun doch schon zu sehr auf die Nerven, das war heute noch viele Maxen und Maximilias, von denen viel kümmerten sich Papa Karl-Heinz und Groß-Papa Johannes tigkeit der fröhlichen Maxen und Maximilias war das nichts für ein altes, schwaches Herz! zu hören ist! (Gio) persönlich um die Erziehung und Bildung ihrer Kin- Schreiben von laaangen Wunschzetteln an den Papa Da haben die kleinen Maxen und Maximilias heftig der. Die Lage von Max und Maximilia war nicht rosig: Das und den Groß-Papa. diskutiert und fest nachgedacht, was sie mit einem italienische Essen aus Bologna war eintönig und fad, das Papa Karl-Heinz war eigentlich stolz auf seine „bösen „Taschengeld“ in dieser Form machen sollten. Die Taschengeld zu wenig und das Fernseh-Programm streng Kinder“, die gerade „Schule im besten Sinne“ machten Schulnoten ließen nach einigen Wochen Wohnzimmer- reglementiert. Natürlich mussten sie abends zu Früh ins und das vollbrachten, was ihm bisher nicht geglückt Besetzung zu wünschen übrig und auch die Lieblings- Bett und in der Früh zu früh wieder raus. Der Stundenplan war: Er hatte nun endlich Rückendeckung, wenn er sei- Fernsehsendung hatten viele schon zu oft verpasst, war zu dicht, die Hausaufgaben wurden strengstens kon- nem Vater gegenüber mehr Geld und mehr Freiheiten weshalb die Maxen und Maximilias immer weniger wur- Du willst auch Max oder Maximilia heißen? - Sehr gut! Dann mach trolliert und Junggesellen (Bachelors) sollten sie sowieso für die Bildung seiner Kinder forderte. Aber so toll er den. Und dann war da noch die offene Frage, wer von mit und informiere werden und bleiben. Dabei waren die zwei ja echt krea- die Aktion auch fand, wäre es ihm doch sehr recht, der Familie wohl den Vorsitz übernehmen würde, wenn http://www.sowimax.at/ tive Köpfe mit einem guten Schuss Starrsinn. wenn das nicht ausgerechnet in seinem Wohnzimmer Opa Gio mal auf seiner Insel war. Da sie ja nieman- groups.com an. dich auf und melde dich bei sowimax@google- Fühlst du dich frei? von Hannes Egger F ühlst du dich frei?“ war der künstlerisch-partizipa- Der Küchenchef Andrá Kassin hat für die meraner grup- tive Beitrag der meraner gruppe zum Gedenkjahr: pe die meraner suppe zum Projekt „Fühlst du dich frei?“ „Geschichte trifft Zukunft 1809-2009“. entworfen. Die Suppe war integrativer Bestandteil des Die meraner gruppe, eine Vereinigung von KünstlerInnen Kunstprojektes und wurde bei den Vorstellungen von aus dem Raum Meran, die KünstlerInnen wollten aus der „Fühlst du dich frei?“ im Castel Pergine, in der Galerie im historischen und politischen Diskussion ausbrechen und Taxiespalais, im Museion bei ArteVent und in kunst Meran aus dem „Gedenken“ ein berechtigtes „Geh denken“ gekocht und ausgegeben. Die Suppe stellt eine kulina- machen und den Kreis jener, die sich daran beteiligen, rische Reflexion zum Gedenkjahr dar und regte zum Zu- erweitern. Den Menschen im historischen Tirol wurde eine sammensitzen, Zusammenrede und Zusammenessen an. Plattform geboten wo sie Überlegungen und Gedanken Mitglieder der meraner gruppe sind Sabine Auer, Fran- zu ihrem ganz persönlichen Freiheitsverständnis in mul- ziska Egger, Hannes Egger, Martin Geier, Peter Schwel- timedialer Form kundtun konnten. Frage war: „Fühlst du lensattl, Sara Schwienbacher und Peter Tribus. Jährlich dich frei?“ Als künstlerisches Form hat die meraner grup- lädt die Gruppe einen Gastkünstler ein um an gemein- pe ein Ei gewählt, welches an neun Kunstorten (Schloss samen Projekten zu arbeiten. 2009 war der französische Tirol, Castel Pergine, Schloss Bruck, Museion, Galerie im Performancekünstler Julien Blaine eingeladen, welcher Taxispalais, ArteVent. Museumladin, Landesausstellung sich am Projekt mit der Performance „tabula rasa“ im „Labyrinth::Freiheit und kunst Meran), aufgestellt wurde Museion beteiligte. und mit Botschaften auf USB-Sticks, bzw. E-Mails der Be- Mit dem Projekt konnten ca. 300 Beiträge zur Frage völkerung befruchtet wurde. Am 22. Oktober wurden in „Fühlst du dich frei?“ gesammelt werden, welche inhalt- kunst Meran die Ergebnisse präsentiert, welche im Som- lich und gestalterisch stark divergieren. Es folgen einige mer 2010 bei Arunda in Buchform veröffentlicht werden. Beispiele. zend den Rat Ihres Apothekers oder Arztes ein. (Anm. ser. Man riecht gut, bereichert sein Immunsystem mit Sublingualtabletten, oh mein Gott!!!) diversen herbal Molekülkomplexen und empfindet ein euphorisches High ohne dafür rechtlich belangt werden Wenn ein sofortiger Rauchstopp für Sie derzeit nicht in zu können. Frage kommt, können Sie Ihren Rauchkonsum mit Unter- Man stelle sich vor, dass ein jeder Hausmann und jeglistützung von nicorette® Kaugummi, Inhalator oder Sub- che Hausfrau, die Salbeischnitzel herausbacken, vor den rauchfrei lingualtablette auch schrittweise reduzieren und dann Richter treten müssen und mit einer Bewährungsstrafe von Thorsten G. Strohmaier Tag Nummer fünf. Rauchfrei. Alles riecht intensiver. Vor Kaffee, Fett und Nikotin einen Schleimpfropfen bilden, ganz aufhören. zu rechnen haben. „Aber Herr Richter es war doch nur (Anm. Es kribbelt schon überall, ich glaub, ich hab Asth- Salbei“ – „Salbei ist laut Suchtmittelgesetz § 0815 ein ma, Heuschnupfen und diverse Raucherbeine an Stel- schwerwiegendes Vergehen. Der Anbau, Konsum, Weilen, die weit von meinen Füßen entfernt sind.) tergabe ist strafrechtlich zu verfolgen und überhaupt ist ihr Verhalten gegenüber den Kindern unzumutbar.“- ja allem die Raucher. Ihr Atem verblendet mein Verständ- der die Fresszellen nicht rechtzeitig zu dem wuchernnis ihren Worten gegenüber. Würden doch auch diese den Etwas kommen lässt? Nun kennen Sie Ihr persönliches Abhängigkeitsprofil und die wehrlosen Kinder. nur aufhören zu rauchen. Substitut ist das Stichwort, mal Rauchen ist eh nicht so geil, denke ich mir und werde wissen, welche Unterstützung gut für Sie wäre. nicoret- vom ehrlichen Begehr, das Rauchen aufzugeben, ab- in dieser Meinung von Nicorette (C) unterstützt. Dachte te® kann Ihnen helfen, die körperliche Abhängigkeit zu „Hättens gscheider graucht, Herr S. und eanan Gortn gesehen. Ein Substitut wie Fingernägelkauen oder der ich mir jedenfalls und habe einen Rauchertest gemacht überwinden und rauchfrei zu werden. (Anm. Züchtigt met ana Couka Coula gossn.“ Stressball zum Draufhauen. (wobei sich mir die Frage stellt, ob nicht schon klar ist, mich, ich bin ein unwürdiger Sünder, der es verdient in Noch sind wir ja weit davon entfernt, dass Salbei auf die Einige Male habe ich es schon versucht. Den teuflischen dass ich Raucher bin, bzw. war). den Schlund der Hölle der Abstinenz gestoßen zu wer- Liste bedrohter Spaßmacher kommt. Glimmstängel nicht mehr zum Brennen zu bringen. Das Der sogenannte Fagerström-Test sollte mir jedenfalls den!) Ich höre schon die Worte der Marlboro Justiz Cowboys: Gottseidank, so kann ich smooth und gemütlich das Rauchen aufgeben. Revival der oralen Phase in der Geschichte meiner psy- hierüber nähere Auskünfte geben. Die Abwicklung die- chosexuellen Entwicklung verschwinden zu lassen. Den ses Tests natürlich Online. Ich wende mich doch lieber an mein Gemüse- und Wie ich mir den Salbei abgewöhne, steht in den Sternen Nichtrauchern auf dieser Welt ein langes Leben be- Es folgt nun eine kurze Werbe-er-sie-es-brechung: Kräuterbeet. Spießige Kräuter, wie Salbei und Thymian, geschrieben, ebenso welches Substitut mir die Pharma- scheren. Ja, ich glaube den Schmarrn aus den MTV-An- Der Psychologe und Rauchentwöhnungsexperte Priv.- jedenfalls dachte ich, dass diese spießig seien, werden industrie zur Abgewöhnung des Gewürzes vorschlägt – ti-Raucher-Kampagnen, denn ich will atmen, nicht erst mir zur Entwöhnung dienen. vielleicht ja Salbeirette. Doz. Dr. Karl Olov Fagerström aus Schweden hat zum nach der dritten Bergtour im Sommer, wenn 45% meiner Ermitteln der körperlichen Abhängigkeit vom Rauchen Da kaute ich vor ein paar Tagen an einem Salbeistän- Lunge auf alpinen Pfaden quer durch Vorarlberg und einen Test entwickelt. Er enthält gezielte Fragen zu Ih- gel, zu einem Zeitpunkt, der normalerweise für eine Zi- Tirol verteilt ist. garette reserviert wäre, um besagtem Moment eine ren Rauchgewohnheiten. neue Assoziationskette zu verleihen, es so aus meinem G o o d l u c k , b o n n e c h a n c e , h a v e f u n a n d t a k e Ich will die Kontrolle haben, über meine Tat in jeglichem Belang. Rauchen sei ein Teil von Babylon, sagte ERGEBNIS Kopf zu verbannen und plötzlich wird mir „schwummrig“. c a r e o u t t h e r e . einmal ein weiser Reggae Mann zu mir („don’t wanna I h r e P u n k t e : 4 Mein Sichtfeld rückt in die Ferne, und alle möglichen haffi smokes, smokes are Babylon Cancer“). Babylon Farben leuchten mir frech ins Gesicht. Ein grunzendes Cancer – dieser verdammte Krebs. Schwarz, wuchernd Ihre Abhängigkeit ist bereits stärker ausgeprägt. Dies Lachen, beschworen durch eine Nasen-, Mundkombi- und unberechenbar, versteckt er sich überall im gan- nation, bricht aus mir heraus. Ich bin high, von spießi- spricht für die Verwendung einer Entwöhnungshilfe. zen Haushalt. Sechs bis zehn Mal hat der durchschnittli- (Anm. Bin ich nun dem Tod nahe???) gem Salbei. che Mensch Krebs in seinem Leben, ohne es zu merken. nicorette® Depotpflaster, Kaugummis, Inhalator oder Nun bin ich mir nicht sicher, ob eine Art Flashbackmo- Gefressen von Macrophagen und getreten von Granu- Sublingualtablette sind ideale Hilfsmittel dafür. Welches ment, resultierend aus der Gewohnheit des Rauchens lozythen verschwindet er dann. Doch was, wenn die Ar- Produkt sich für Sie eignet, finden Sie heraus, wenn Sie verantwortlich hierfür ist. Doch der Gedanke, dass der terien verengt und verkrampft, gar verstopft sind, weil Ihren Rauchertyp bestimmen. Holen Sie sich unterstüt- Salbei mir dieses High verlieh, gefällt mir wesentlich bes- michael pezzei streets Hier eine Auswahl bereits umgesetzter denkpanzer-Projekte: # Auf der denkpanzer-Homepage findet sich eine regelmäßig aktualisierte Jobbörse für komparatistisch relevante Praktikumsplätze und Job-Angebote. Der denkpanzer… …ist eine von Studierenden der Innsbrucker Vergleichenden Literaturwissenschaft betriebene Projekt- und Kommunikationsplattform, die als Schnittstelle zwischen Studium, Forschung und Berufswelt fungiert und an der produktiven Vernetzung dieser Bereiche arbeitet. Als Textagentur, Verlagspartner oder Veranstalter bemüht sich der denkpanzer um Kooperationen # Die im »Studia Verlag« erscheinende Buchreihe »sprachraum« publiziert aus Lehrveranstaltungen hervorgegangene Arbeiten von Studierenden. 2009 erschien in diesem Rahmen etwa der Band »Peter Handke und der Krieg«, der in der Studia Buchhandlung sowie im Sekretariat der Innsbrucker Vergleichenden Literaturwissenschaft erhältlich ist. Weitere Bände sind in Vorbereitung. # Das vom denkpanzer in Kooperation mit dem »Literaturhaus am Inn« veranstaltete »Montagsfrühstück. Forum für strategische Langsamkeit« widmet sich bei Kaffee und Croissants der Reflexion grundsätzlicher Fragen und Probleme des Zusammenhangs von Literatur/Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Es findet etwa einmal im Monat im »Literaturhaus am Inn« bei freiem Eintritt statt. mit anderen Institutionen, realisiert eigene Projekte (etwa die Buchreihe »sprachraum«), und wirkt als Kommunikationsplattform für verschiedene von Studierenden in Eigeninitiative umWeitere Informationen finden sich unter http://denkpanzer.at.tf/. Ein ungefähr alle zwei Monate herausgegebener Newsletter kann unter denkpanzer@uibk.ac.at angefordert werden. von Nina Fuchs Montag, 31. Mai, 9 - 11 Uhr Inkompatibel? Die Sprache der Wissenschaft und die Sprache der Medien Mit Georg Kaser und Peter Angerer Moderation: Martin Sexl Termine gesetzte Projekte (etwa der Literaturzeitschrift »Komplex«). Montag, 21. Juni, 9 - 11 Uhr Kunst, Kultur und Politik: spannende Verhältnisse Mit Ingeborg Erhart, und Erika Wimmer Beate Palfrader Im Zentrum steht das Thema der Begegnung von Wissenschaft und Kulturpolitische Debatten zwischen VertreterInnen aus Po- Öffentlichkeit(en), wobei die Frage im Vordergrund stehen wird, wie litik, Wissenschaft und der Kunst- oder Kulturszene werden und mit welcher Sprache Wissenschaft in den Medien verhandelt häufig als Kontroversen um Finanzierung und Verteilung wird. Welche Sprache verwendet die universitäre Institution in der von Geldern geführt. In dieser Veranstaltung des Montags- Begegnung mit den verschiedenen Öffentlichkeiten? Welche Spra- frühstücks soll die kulturpolitische Diskussion auf eine fun- che „verlangen“ die Medien von WissenschaftlerInnen? Diese Fra- damentalere Metaebene gehoben werden: Welche unter- gen sollen anhand der aktuellen Diskussion rund um die Berichte der schiedlichen Definitionen der Begriffe „Kunst“ und „Kultur“ KlimaforscherInnen diskutiert werden, deren Fehler von jenen umge- treffen in einer Begegnung dieser beiden gesellschaftli- hend instrumentalisiert wurden, die nicht an eine vom Menschen ge- chen Bereiche aufeinander? In welchem Verhältnis stehen machte Erderwärmung glauben bzw. glauben wollen. In der Diskus- die Begriffe zueinander? Inwiefern sind (nationale) Kultur- sion soll ein Reflexionsraum über die emotionale Ausschlachtung der definitionen mit jenen der Kunst verbunden oder schließen Klimaforschung, insbesondere des medialen In-Szene-Setzens von sich aus? Welches Verständnis von Kunst und Kultur findet Angst geschaffen werden. sich in der Politik und bei Kunst-Schaffenden? Es diskutieren der Innsbrucker Glaziologe Georg Kaser, der als Mit- Es diskutieren Erika Wimmer, Autorin und Literaturwissen- glied des „Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC“ we- schaftlerin, Ingeborg Erhart, Kuratorin und Geschäftsleite- sentlich an den Aufsehen erregenden internationalen Klimaberich- rin der Tiroler Künstlerschaft, und Beate Palfrader, Landes- ten mitgewirkt hat und mitwirkt, und der Journalist Peter Angerer. rätin für Bildung und Kultur. gel nicht zum Platzen bringen, denn Yeasayer fühlen sich anscheinend nichts und niemanden verpflichtet, außer ihren eigenen Stilmitteln, die dann neben psychedelischen Elementen jede Menge an zukunftsweisenden Pop beinhalten. Die Eigenart der Band wird der Hörerschaft schon an der Startlinie im ganzen Ausmaß vermittelt, denn der futuristische Opener „The Children“ würde sich tadellos als Soundkulisse für eine Hexenküche eignen, eben so sphärenlos und turbulent geht es im weiteren Verlauf des Werks zu. Dabei sollte man sich nicht abschrecken lassen von den neuartigen Spinnereien dieses elektronischen Überraschungseis, denn in seinen aufdringlichsten und durchschaubarsten Momenten ist „Odd blood“ ein Popmonster. „Ambling Alp“ und „Rome“ legen die Fugen für die Indiediscos im neuen Jahrzehnt, „Love Me Girl“ und „ONE“ pulsieren die 80’s vorwärts, die Choräle in „Madder Red“ gleiten als Ohrwurm durch Raum und Zeit. In der Flut von 80’s-Revival Veröffentlichungen strebt Yeasayer bei so viel Hitdichte einen Platz außerhalb der Konkurrenz an und verdient diesen auch vollkommen zu recht. Yeasayer – „Odd Blood“ Broken Bells – „Broken Bells“ Was war das damals im Sommer für ein andauernder Hype um das Kollektiv MGMT, als plötzlich enge Hosen und bunte Kopfbänder nicht nur mehr als Indieattitüde galten, sondern hippiehafte Züge annahmen, als auf den Tanzflächen zu „Time to pretend“ und „Kids“ jugendlicher Schweiß zu einer weiteren durchzechten Nacht prasselte. Zwei Jahre und ein ganzes Revival später kursieren Wörter wie „Neo-Hippie“ um Popkreativlinge wie MGMT oder eben Yeasayer zu beschreiben. Dabei erweisen sich die New Yorker auf ihren zweiten Album „Odd blood“ eher als Sci-Fi Quartett und nicht unmittelbar als Dancefloor Filler. Natürlich wird auf der Platte auf Alterprobtes zurück gegriffen, jedoch ist Odd blood’s Dichte an Ausgefallenheiten und Eigenbröteleien enorm, die Band bildet sich für ihr Soundgehege einen eigenen Kosmos und greift tief in die Trickkiste. Und in der Tat muss man sich beim Durchhören des Werks des Öfteren fragen, ob so viel an Synthesizerklamauk, Schamanenhirngespinst und Funkstörungen die Discoku- James Mercer heißt die Stimme hinter der nicht schon seit Garden State angesehenen Indie-Band namens The Shins. Brian Burton alias Danger Mouse ist der amerikanische Musiker und Produzent, welcher unteranderem verantwortlich ist für die Radio- und Tanzflächen-Hits bei Gnarls Barkley und auch schon mit den Gorillaz oder anderen Größen wie Beck kollaboriert hat. Broken Bells ist wiederum eine Kollaboration und zwar mit eben jenem schon erwähnten Mercer. Klingt einleuchtend? Nicht wirklich, denn auf dem gleichnamig benannten Album „Broken Bells“ liegt den leicht zugänglichen Melodien ein trügerischer Schein auf. Während Mercer mit seinem, wie von den Shins gewohnten, selbstlosen Gesang Nachtzeiten auf zu hellen vermag und der Platte eine sanftmütige Harmonie verleiht, sorgt Danger Mouse mit Beats, Arrangements und dem ProduktionsKnow How für die nötige Lässigkeit. Ob es wohl erlaubt ist, mit Fuß und Fingern zu wippen während Mercer seine persönlichen Verluste schildert? Das man dies nur Bejahen kann und viel mehr noch große Absicht dahinter steckt, beweist nicht nur die knatternde Bassline von „Citizen“ oder die auserlesen treffsicheren Arrangements von „The Waiting Game“, zwei Lieder die gegen Ende hin den Abschluss fast so gut gestalten, wie die beiden erstaunlichen Eröffnungsstücke „The High Road“ und „Vaporize“ den Einstieg. Das dazwischen manchmal der Eindruck von lustlosen Dahingeplätscher entsteht, ist zuckungslos zu verzeihen oder um es mit den Wörtern Mercers im Seelenfrieden ausstrahlendem „Float“ zu beschreiben: „Don`t run, don`t rush, just flow“ und weiter „Remember what they say / Their‘s no shortcut to a dream / It’s all blood and sweat / And life is what you manage in between.“ m unsei knroei zs e nn e sz ieornk e i snu m citam sirob nov Verweise: www.myspace.com/yeasayer www.yeasayer.net/ www.amblingalp.com/ von boris matic Verweise: www.brokenbells.com/ www.myspace.com/brokenbells www.myspace.com/theshins www.myspace.com/dangerdoom M a r k u s K ö h l e – D o r f d e - in der Großstadt und Weiterwursteln in der inneren Emifektmutanten (Milena) gration der Hausmeisterei. Der Heimatroman erfüllt „Mit Worten, die Blitze waren“ – Buch-Rezensionen fürs Frühjahr aber eben gerade nicht das erwartbare und leicht zu Provinz ist bekanntlich überall, in habende geradlinige Genre-Ironisieren, sondern lebt der Provinz kennt jeder jeden und vom sprachspielerischen Zitat von Wittgenstein über von Martin Fritz Jochen Voit – Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch – Die Biographie (Aufbau) Bei Biographen liegt der Verder unübersichtlichen an Zufällen namens Welt im im Arbeiter-und-Bauern-Staat ermöglichte, zeigt, Nachhinein eine Geschichte wie seine krude Linksradikalität so ganz in keigroßer Taten einzelner gro- nes der politischen Systeme passte, mit denen er ßer Männer konstruieren, die es sich doch irgendwie richtete. Voit gelingt also erzählt, was der Biograph das Kunststück, nicht nur die Geschichte Buschs, von den im Köhle‘schen Diktus zu sagen: Bei der Fruchtwech- Bekannten des selwirtschaft im Wortfeld haben sich Verkreuzungen er- Heimatroman und bekanntlich auch im Internet, wo- (siehe Titel!) schießen ins Kraut, worauf herrlich dichte bodenständigen Arbeiterspross gerierenden Sän- Fülle lichung ebenso wie den Aufbau einer Plattenfirma Biologie-Trivia fixierten Wikipedia-Wissen. Oder um es Autors rezensiert wird. Provinz ist geben, Metaphernwildwuchs und Verkofferwortungen schnöselige Perfektionist passt kaum zum sich als dacht stets nahe, dass sie aus Auslegung von Sozialismus, die ihm Stalin-Verherr- ein die provinzielle Enge anpranFreunderln lich wohl schwer erträgliche, aufbrausende und ner Freunde Eisler und Brecht. Buschs eigenwillige Wolfgruber, Markennamen-Reminiszenz bis zum auf gernder keit der Figur Busch wird greifbar: der mensch- ger der den Kommunismus predigenden Lieder sei- so kann es nicht ausbleiben, dass hin sich der Held und Raststätten- Prosa gedeiht. Frei nach Hegel nach Köhle: Diese Form Hausmeister von „Dorfdefektmutanten“ gerne vor sei- ist kein Zufall, aber trotzdem hat sich das notwendiner feindlichen Umwelt im Tiroler Heimatdorf und der ge durchgesetzt. Als geometrischer Heimatroman wäre Großstadt Wien flüchtet. Und selbst da ist es nicht im- „Dorfdefektmutanten“ eine Kantenkugel: Der Text bemer angenehm, schreiben doch die User „Protektions- rührt alle Kanten der gegebenen Polysemien. Und gemus“, wo Objektivität waltet, aber das ist eine andere rade weil der Roman so ausflockt, liest er sich stringent Geschichte. Auf durch Tonbandbedienungssymbol- und angenehm locker. Klingt paradox, aber wie unser Vignetten gekennzeichneten Zeitebenen erzählt der Held weiß: „Wer liebt, muss durch das Fegefeuer der Roman jedenfalls vom Aufwachsen im Dorf, Scheitern Paradoxie.“ vorher schon gewusst hat. Den Vorwürfen der ir- sondern von dem im selben Jahr geborenen 20. relevanten Faktenhuberei wie der naiven Partei- Jahrhundert Europas zu erzählen. Noch gar nicht lichkeit entgeht Voit jedoch dadurch, dass er als erwähnt wurde ja der stets virulente Zwiespalt zwiso souveräner Kenner der Materie eine teilweise schen Buschs politischem Sendungsbewusstsein fast schon süffisant-ironische Distanz zu seinem an- und der dazu passenden musikalischen Umsetzung. dererseits unverhohlen sympathisierend betrach- Busch, der im Berlin der 30er Populärmusik erfunteten Gegenstand einnehmen kann. „Er rührte an den hat, ohne dass es damals das Wort dafür gab, den Schlaf der Welt“ erzählt angenehm lesbar am um Politik damit zu machen, wurde in der DDR von schmalen Grad zwischen literarischer Freiheit und der Politik gehindert, die imperialistische Popmusik Stefan Heissenberger, Viola Mark, Susanne Schramm, Peter Sniesko, Rahel Sophia Süß (Hg.) – Uni Brennt – Grundsätzliches – Kritisches – Atmosphärisches (Turia + Kant) kritischer Nähe zu den Quellen von Buschs Jugend Jazz zur Agitation zu gebrauchen. Welcher Form Überlegungen stehen neben persönlichen Befindlichkeiten, Protestgeschichtsschreibung, Selbstkritik und Interviews und natürlich dürfen neben den UnibrenntProtagonistInnen auch die solidarischen Promis ihrer jeweiligen Kontexte nicht fehlen wie Schönpflug, Herwig, Gustav, Maurer, Blumenau oder eben Liessmann. Die einzelnen Beiträge sind durchwegs lesenswert, doch zeigt sich auch das Dilemma der Publikation via Buch, im sozialdemokratischen Arbeiterviertel Kiels, sei- der Protest unter welchen Verhältnissen bedarf Jetzt ist es also da, das Buch nen frühen Bühnenerfolgen im Berlin der 20er und oder allgemeiner das widersprüchliche Verhältnis zur frühen 30er Jahre dank seiner berühmten metal- von Pop und Politik durchzieht Voits Busch-Biogra- wie die HerausgeberInnen ein- muss so notwendiger- wie letztlich immer angreifbarer- lenen, die Konsonanten beinahe mehr als die Vo- phie wie diese Fragen das 20. Jahrhundert. Dass schränken: ein „polyphones Stim- weise irgendwie auswählen und damit leben, dass seine kale zum Klang bringende Stimme, dem Russland- das Interesse am einen das andere bedingt und mungsbild“ der Proteste ohne den Anspruch, ein „von Auswahl so abgeschlossen ist, wie sie eben ist. In zwei Exil, dem Engagement im spanischen Bürgerkrieg, dass Voits Buch dieses auch bei jenen weckt, die der ganzen Bewegung abgesegnetes Kompendium“ zu Jahren wird es vielleicht zum Standardwerk für Mittel- der Flucht quer durch Europa, der Gefangenschaft die Rote Nachtigall erst auf Youtube nachhören sein. Mit Konzentration auf Wien liegt so der berühm- schulreferate über die 09er und was davon zu halten ist, und Buschs Rolle in der DDR. Die Widersprüchlich- te Kessel Buntes vor, grundsätzliche, bildungspolitische müssen, bleibt zu hoffen. Unibrennt-Bewegung, das, so die erklärte Intention, auch jene erreichen will, oder die das alles nicht schon aus dem Internet kennen: Es muss die mündige LeserIn schon selbst entscheiden. Ruhige Momente im wilden Treiben © Peter Unterthurner © Peter Unterthurner Fotos von Peter Unterthurner © Peter Unterthurner sh.asus präsentiert: