PDF - Der Treasurer

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PDF - Der Treasurer
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Der Treasurer
Nachrichten für die Finanzabteilung
Inhalt
Kampf gegen Betrug
Top-Finanzierung
Das Messtechnikunternehmen Elster aus Essen hat eine
Finanzierung über insgesamt
840 Millionen Euro abgeschlossen.
4
Das Treasury kann wertvolle Hinweise liefern
H&K: auf Kante genäht
Die Refinanzierung bei Heckler&Koch ließ lange auf sich
warten. Eine Anleihe über
290 Millionen Euro soll
nun alte Verbindlichkeiten
ablösen.
4
Bessere Kreditversorgung
Die Kreditversorgung von
deutschen Unternehmen hat
sich weiter verbessert. Im europäischen Ausland sieht es
laut EZB schlechter aus.
5
Schieder Möbel
war zu Glanzzeiten das größte
Möbelunternehmen Europas. Als
der Stern anfing
zu sinken, griff
die Geschäftsführung zu unsauberen Mitteln, um
den Konzern über
Wasser zu halten. Beluga ist durch den Betrugsverdacht in unruhiges Fahrwasser gelangt.
Das ist zumindest die Auffassung teilte. Sie haben nach Auffassung
des Landgerichts Detmold, das den der Richter Scheinbestände und
Gründer Rolf Demuth zu dreiein- Überbewertungen von jeweils etwa
halb Jahren Haft, den vormaligen 20 Millionen Euro in der Bilanz
CFO/CEO Samir J. zu drei Jahren ausgewiesen, um die Kreditfähigund drei Monaten Gefängnis verur- keit des Konzerns zu wahren. Der-
Beluga
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
zeit beschäftigt die Staatsanwaltschaft der Fall Beluga. Die Rede ist
dort von vermeintlichen Scheinbuchungen, um Liquiditätslöcher zu
stopfen. Die Reederei hat Insolvenz
angemeldet.
Häufig wird durch falsche
Rechnungen oder durch den Aufbau
von
Zweckgesellschaften
manipuliert.
Doch auch das Forum:
Treasury darf sich nicht aus der
Verantwortung ziehen und muss
Auffälligkeiten in seinem Bereich
melden. „Der Treasurer kann eine
compliancegerechte Struktur zwar
nicht allein umsetzen, er ist aber
ein wichtiger Teil davon“, sagt Thomas Schräder, Partner bei PricewaterhouseCoopers. „Der Treasurer ist
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 2
Der lange Marsch nach Basel
Interview
Treasurer können Basel III schwer abschätzen / Übergangsphasen erschweren Umsetzung
Christoph Schmitz, Finanzchef von Wild Flavors, hat
einen neuen Kredit
arrangiert.
7
„4 Prozent sind drin“
Stefan Klomfass von SEB
Asset Management über die
Anlage in dänische Pfandbriefe.
8
Hedging wird komplexer
Treasurer befürchten, dass
nach dem BGH-Urteil mehr
„Papierkram“ beim Hedging
auf sie zukommt.
10
Dashboard für das Treasury
Bei den Systemen, die häufig
parallel eingesetzt werden,
fehlt der Überblick. Ein neues
Tool von Entarena soll Abhilfe
schaffen.
11
Unter Treasurern herrscht große
Verunsicherung über die möglichen
Folgen von Basel III. Das hat das
aktuelle Treasurer-Panel erbracht,
dessen vollständige Ergebnisse in
der kommenden Ausgabe veröffentlicht werden. Immerhin ein
Drittel der befragten Treasurer traut
sich, Stand heute, kein Urteil über
die Folgen für die Kreditvergabe zu.
Die Ungewissheit kommt nicht
von ungefähr. Trotz der grundsätzlich guten Ansätze zur Stabilisierung der Banken durch eine Verschuldungsobergrenze und höhere
Eigenkapitalanforderungen droht
sich Basel III in einer stufenweisen
Einführung zu verlieren. Die Regelungen sollen ab 2013 in Kraft treten – immerhin ganze sechs Jahre
nach der IKB-Schieflage. Aber damit nicht genug: Erst bis 2015 müssen die Banken ihre harte Kernkapitalquote auf die gewünschten 4,5
Prozent herauffahren. Die Leverage
Ratio soll bis 2018 kommen, der finale Kapitalerhaltungspuffer erst
ein Jahr später. „Die vielen Über-
gangsregelungen sorgen sowohl in
den Banken als auch bei den Prüfern für Fragezeichen“, kommentiert ein Wirtschaftsprüferin.
Ein ungewollter Nebeneffekt
könnte außerdem eine Auslese sein.
Bereits vor der Einführung der neuen Basel-Regeln würden diese implizit zum Marktstandard und werden von den Investoren gefordert,
meint der Vertreter einer Rating-
agentur. Das könnte zu einer Wettbewerbsverzerrung führen: Große
Banken haben bereits begonnen,
ihr Kapital zu stärken. Mittlere und
kleinere Institute, denen der Zugang zum Kapitalmarkt fehlt, haben das Nachsehen. Die mögliche
Konsequenz: Es entstehen noch
mehr Bankkolosse, deren Ausfall
sich eigentlich niemand leisten
mad
kann.
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2
| Zahlungsverkehr & Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
RBI mit SWIFT E&I
Die Bankengruppe Raiffeisen
Bank International (RBI) hat
als erste österreichsiche Bank
die SWIFT-Initiative E&I implementiert, um die Verarbeitung von Zahlungsausnahmen und –nachforschungen
zu automatisieren. Dafür
nutzt die RBI eine Lösung
von SmartStream, bei der eine integrierte Managementplattform für den Abgleich
von Zahlungsausnahmen
geschaffen wurde.
LBB nutzt OSPlus
Die Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse hat wie geplant auf die IT-Gesamtbanklösung OSPlus der Sparkassen-Finanzgruppe umgestellt.
Das System ist bereits bei
mehr als 400 Sparkassen im
Einsatz, die Einführung bei
drei weiteren Landesbanken
ist im Laufe dieses Jahres
geplant.
Controller entdecken
Cash Management
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
Kampf gegen Betrug
für Transparenz in Sachen Bankkonten verantwortlich und kann im
Zahlungsverkehr
verdächtige
Transaktionen oder Unregelmäßigkeiten bemerken.“
Schutzmaßnahmen wie das
Vier-Augen-Prinzip und die Trennung von Zahlungsanweisung und
-ausführung sind in vielen Betrieben Standard, ein vollständiger
Schutz vor Wirtschaftskriminalität
und Betrug ist für Unternehmen
dennoch kaum umsetzbar. Stutzig
machen sollten Doppelbuchungen,
auffällige Buchungsbeträge oder
auch häufige Barabhebungen.
Gibt es einen Verdacht auf
Unregelmäßigkeiten, sollte ein
Treasurer mit anderen Abteilungen
zusammenarbeiten. „Abweichungen vom üblichen Cashzyklus werden im Treasury schnell sichtbar“,
sagt Günther Jakob, Group Treasurer bei Lonza. Wenn es deutliche
Abweichungen im Umsatz gebe, die
sich nicht durch geschäftliche Entwicklungen erklären lassen, sollte
man nachhaken. Gleiches gilt für
das Working Capital: Wer die Linien aufmerksam beobachtet, wird
stutzig, wenn etwa einzelne Lagerposten ungewöhnlich hoch erscheinen. Kapitalmarktorientierte Unternehmen haben Jakob zufolge in der
Regel interne Kontrollvorgaben,
um eine compliancegerechte Abwicklung der Geschäfte sicherzustellen.
Dabei
werden die Zahlungsströme rouEx-Schieder-CFO
tinemäßig überwurde vor Gericht
verurteilt.
prüft.
Oft gibt es für Abweichungen
einfache Erklärungen – manchmal
aber auch nicht. „Man sollte nicht
blauäugig den Erklärungen anderer
folgen“, warnt Schräder. „Nicht jeder Treasurer muss gleich zum Forensiker werden, aber ein gesundes
Misstrauen ist mitunter angebracht.“ Wenn eine gute Compliancestruktur steht, können Hinweise auch anonym über Whistleblower-Hotlines gemeldet werden. sar
Schieder Möbel
News
Ein effizientes Cash- und Liquiditätsmanagement ist für Mittelständler unerlässlich. Keine preiswürdige Erkenntnis, finden Sie?
Doch, sagt das Fachmagazin Der
Betrieb, das diesem Aufsatz den
Controller-Ehrenpreis verleiht.
Für Treasurer enthält der Text
wohl wenig Neues, aber die Zielgruppe ist vielleicht für grundlegende Ausführungen zum Thema
dankbar. So erklärt die Einleitung,
dass für ein erfolgreiches Liquiditätsmanagement die Unterstützung
durch Software unabdingbar sei.
Das ist sicher richtig. An anderer
Stelle aber taucht im Draft unvermittelt der Hinweis auf die Lösung
SAP Business ByDesign auf. Wenig
elegant ist dies angesichts der Coautorenschaft einer Waldorferin,
Senior Vice President des dortigen
Softwarekonzerns. Inhaltlich dürfte
mancher Treasurer ähnlich viel
zum Thema beisteuern können wie
die Preisträger. Vielleicht bewerben
sar
Sie sich einfach mal.
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Wir sagen Ihnen, ob das Glas
halb voll oder halb leer ist
Optimismus und Pessimismus gehören eigentlich nicht
zu den rationalen Kennzahlen eines professionellen
Cash Managements. Besser ist es, seinen finanziellen
Standort zu kennen, um Handlungsspielräume auch
nutzen zu können. Für die Optimierung Ihres Working
Capitals haben wir daher Lösungen, die das machen. Für
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3 | Der Treasurer | Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
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nicht FDIC-gesichert. * können an Wert verlieren * sind nicht bankgarantiert. ©2011 Bank of America Corporation
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4
| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
News
Top-Finanzierung
VW verbrieft Forderungen
Die VW-Tochter Volkswagen
Leasing hat Leasingverträge
im Gesamtwert von knapp
1 Mrd. Euro in zwei Tranchen
verbrieft. Das Portfolio
besteht aus knapp 86.000
Leasingverträgen mit einer
durchschnittlichen Restlaufzeit von sieben Monaten.
Elster Group schließt Refinanzierungspaket über insgesamt
840 Millionen Euro ab
ZF Friedrichshafen
ZF zahlt KfW-Kredit zurück
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will den drei Jahre
laufenden Staatskredit über
250 Mio. Euro vorzeitig an
die KfW zurückzahlen.
ZF habe im Zuge der Nachfrageerholung 2011 mit
12,9 Mrd. Euro einen Um-
ZF profitiert von guter Nachfrage.
satzrekord erzielt, sagte CEO
Hans-Georg Härter. Wegen
der guten Nettoliquidität von
1,3 Mrd. Euro sieht sich ZF in
der Lage, den 2009 gewährten Staatskredit früher als
geplant zu tilgen.
Frauenthal tilgt
Die Frauenthal Holding will
im Mai eine fünfjährige Anleihe über 75 Mio. Euro begeben, mit der Möglichkeit einer Aufstockung bis zu 100
Mio. Euro. Joint Lead Manager sind Erste Group und
Raiffeisen Bank International.
Laut Prospekt läuft der Bond
bis Mai 2016 und soll eine
Stückelung von 1.000 Euro
haben. Der Erlös dient der
Tilgung der im Juni 2012
fälligen Anleihe sowie der
Projektfinanzierung.
Elster Group
DIC Asset begibt Bond
Die DIC Asset AG begibt eine
Anleihe mit einem Volumen
bis zu 100 Mio. Euro im Entry
Standard der Frankfurter Börse. Der Bond mit einer Stückelung von 1.000 Euro hat
eine Laufzeit von fünf Jahren
und ist mit 5,875 % verzinst.
Die Handelsaufnahme ist
für den 16. Mai geplant.
Die Elster Group aus Essen (Umsatz sengang der Essener an der NYSE
2010: 1,24 Mrd. Euro) hat eine Re- hatte CVC seine Beteiligung auf
finanzierung in Höhe von 840 Mil- 61,4 Prozent gesenkt. Der IPO war
lionen Euro abgeschlossen. Die unter den Erwartungen geblieben:
Transaktion umfasst eine revolvie- Ursprünglich sollte er bis zu 335
rende Kreditlinie über 450 Millio- Millionen US-Dollar erlösen. Letztnen Euro und eine Garantielinie in lich erzielt wurden 210 Millionen
Höhe von 140 Millionen Euro. Bei- US-Dollar (umgerechnet rund 154
de laufen bis 2016. Zusätzlich gab Millionen Euro). Damit baute Elster
der Messtechnieinen Teil der
ker eine 2018
Schulden ab, die
fällig werdende
sich zum damaliAnleihe aus. Ihr
gen
Zeitpunkt
Volumen beläuft
auf 900 Milliosich auf 250 Milnen Dollar belielionen Euro und
fen. Durch die
trägt einen Ku- Elster Group verbessert das Finanzprofil.
niedrigere Verpon von 6,25 Prozent (Moody’s- schuldung und das ErgebniswachsRating Ba2). Die Erlöse zusammen tum sollte sich der (von Moody’s
mit den Auszahlungen unter der berechnete) Leverage in Höhe des
Kreditlinie und Barmitteln dienen dreifachen EBITDA in den komzur Rückzahlung der Schulden. Au- menden zwölf bis 18 Monaten in
ßerdem will sich Elster einen finan- Richtung des 2,5-fachen Leverage
ziellen Spielraum für Übernahmen bewegen. Risiken sind - trotz starschaffen. Im April hatte der Fi- ker Wettbewerbsstellung - ein zunanzinvestor CVC angemeldet, sich nehmender Preiskampf und eine
scheibchenweise zu verabschieden. zurückhaltendere Investitionsneiakm
Gut ein halbes Jahr nach dem Bör- gung der Kunden.
Tomorrow Focus
refinanziert vorzeitig
Der Internetkonzern Tomorrow Focus hat im Rahmen einer vorgezogenen Refinanzierung ein Schuldscheindarlehen über 26,5 Millionen
Euro begeben. Es hat eine Laufzeit
von fünf Jahren und wird mit 4,85
Prozent jährlich verzinst. Die Platzierung koordinierte die LBBW.
Insgesamt haben die Münchener
Finanzverbindlichkeiten über 36,5
Millionen Euro refinanziert und
bestehende, höher verzinste Darlehen abgelöst oder vorzeitig verlängert. Die gesamten Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 43
Millionen Euro, die Nettoverschuldung liegt bei 9 Millionen Euro. Tomorrow Focus schätzt seinen finanziellen Spielraum für Unternehmenswachstum auf 40 bis 50 Millionen Euro.
Erst im Februar hatten die
Münchener das Arztbewertungsportal Jameda vollständig gekauft,
an dem sie seit August 2008 beteiligt waren. Damals brachte Tomorrow Focus den Kaufpreis im mittleren sechsstelligen Bereich durch
akm
eine Kapitalerhöhung auf.
Heckler & Koch: Finanzierung auf Kante genäht
Neuer Bond über 290 Millionen Euro soll Anleihe und PIK-Notes ablösen
Heckler & Koch hat angekündigt,
Anleihen in Höhe von 290 Millionen Euro zu begeben. Mit dem Erlös will der Waffenhersteller bestehende Bonds über 120 Millionen
Euro refinanzieren, die im Juli fällig werden. Außerdem sollen endfällige PIK-Darlehen über 170 Millionen Euro zurückgezahlt werden,
die ursprünglich an der Holdinggesellschaft HKB hingen.
Die Refinanzierung ließ lange
auf sich warten und geschieht erst
kurz vor dem Rückzahltermin der
auslaufenden Anleihe. Bereits 2010
wollten Hedgefonds gegen die
Holdinggesellschaft HKB klagen,
die die PIK-Mittel zweckentfremdet
eingesetzt haben soll (vgl. Der
Treasurer 11-2010). Mit der aktuellen Emission werden alle Schulden
abgelöst. Dadurch bleibt die
Fremdfinanzierung aber hoch:
Zwar wirft das Geschäft gute operative Gewinne ab, doch wird ein
großer Teil der bestehenden Liqui-
dität eingesetzt, um Schulden abzulösen und Fees zu bezahlen.
Das agressive Profil spiegelt
sich im Rating des Bonds wider:
Moody’s hat die nun angekündigte,
nachrangig besicherte Anleihe über
290 Millionen Euro vorläufig mit
der Bonitätsnote Caa1 bewertet.
Alle Einschätzungen einschließlich
des Unternehmensratings, des Kreditausfallratings und des Anleiheratings stehen bereits seit März un-
ter Beobachtung mit unsicherem
Ausgang. S&P hatte Heckler &
Koch schon im Februar herabgestuft. Moody’s honorierte jedoch,
dass die neuen Anleihen das Fälligkeitenprofil des Unternehmens verbessern werden. Der Waffenhersteller aus Oberndorf am Neckar erwartet, dass die Agenturen bessere
Bonitätsnoten vergeben werden,
sobald die Refinanzierung abgeakm
schlossen ist.
Finanzierungsticker
+++ Aareal Bank schließt Kapitalerhöhung über rund 270 Mio. Euro ab +++
Talanx plant IPO für 2012 +++ Reiff begibt fünfjährigen Bond über 30 Mio.
Euro +++ Moody's bewertet Daimlers US-Dollar-Bond mit A3, Ausblick stabil +++ Helma erlöst 2,6 Mio. Euro aus Kapitalerhöhung +++ Amalphi, ein
Anbieter von IT-Service-Konzepten, plant Börsengang für das 2. Quartal
2011 +++ Moody’s bewertet 203 Mio. Euro-Bond von Alba mit B3, Ausblick
stabil +++ Norma erhält fünfjährige Kreditlinien über insgesamt 375 Mio.
Euro von Commerzbank, SEB und Unicredit +++ Moody’s vergibt Bonitätsnote Baa1 für Anleihen der HSE Netz AG mit stabilem Ausblick +++ Strabag
plant Anleihe über 200 Mio. Euro +++
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| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
News
Kreditversorgung bessert sich
BGH: Darlehen auch an
Nichtbanken abtretbar
Darlehensforderungen und
die sie besichernden Grundschulden können auch an
Nichtbanken abgetreten werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit seinem
Urteil vom 19. April klargestellt. Die Übertragbarkeit ist
selbst dann möglich, wenn
der Forderungskäufer nicht in
die sogenannte Sicherungszweckabrede eingetreten ist.
Das ist entscheidend für die
Verbriefung von Darlehensforderungen im Rahmen von
ABS-Strukturen. In dem zu
entscheidenden Fall hatte ein
Darlehensnehmer die Bedienung seines an das Portfolio
Green German CMBS abgetretenen Kredits eingestellt
und das mit einer früheren
BGH-Entscheidung begründet, nach der der Kredit
eigentlich nicht hätte abgetreten werden dürfen.
Lockere Kreditstandards für bessere Bonitäten
fen habe. Für das zweite Quartal
gehen die Banken von wenig veränderten Kreditstandards aus.
Verglichen mit den deutschen
Ergebnissen entwickelten sich die
Angebotsbedingungen im gesam
ten Euro-Raum restriktiver. So
wurden die Kreditvergaberichtlinien in allen
erfragten
Geschäftszweigen
im vergangenen
Quartal weiter verschärft. Dies wurde von den teilnehmenden europäischen Banken nicht nur mit konjunkturellen, sondern vor allem
auch mit bankseitigen Faktoren begründet. Die Umfragerunde enthielt
abermals eine Zusatzfrage zu den
Auswirkungen der Finanzkrise auf
die Refinanzierung der teilnehmenden Banken. Demnach hat sich der
Zugang zur großvolumigen Refinanzierung an den Geld- und Kapitalmärkten gegenüber dem Vorank
quartal wenig verändert.
Bundesbank
Unternehmen in Deutschland kommen wieder leichter an Kredite. Im
ersten Quartal dieses Jahres hätten
sich die Kreditangebotsbedingungen spürbar entspannt, teilte die
Bundesbank in ihrer jüngsten
Kreditumfrage mit. Die befragten
Institute hätten
im Firmenkundengeschäft von
merklich
gelockerten Kreditstandards berichtet. Zudem hätten sich die Margen
für Kreditnehmer mit durchschnittlicher Bonität deutlich verengt; bei
schwächeren Bonitäten seien die
Margen unverändert geblieben. Getrieben wurde die Entwicklung
durch die optimistische Risikoeinschätzung der Institute. Gleichzeitig hätten die Banken einen deutlich gestiegenen Mittelbedarf registriert, der wegen gestiegener Anlageinvestitionen und des derzeit
niedrigen Zinsniveaus vor allem
langfristige Ausleihungen betrof-
Libor-Untersuchung
weitet sich aus
Die
EU-Wettbewerbskommission
hat sich in die Liste der Aufsichtsbehörden eingereiht, die eine mutmaßliche Manipulation der LiborReferenzzinssätze durch Großbanken während der Finanzkrise untersuchen. Im Kern geht es um die
Frage, ob die Panelbanken bewusst
zu niedrige Sätze für das Libor-Fixing gemeldet hatten. Unter anderen Barclays und UBS hatten in den
vergangenen Wochen und Monaten
eingeräumt, von den Aufsichtsbehörden vorgeladen worden zu sein.
Mitte April hatte auch der
österreichische Hedgefonds FTC
Capital eine Sammelklage gegen
zwölf internationale Großbanken
eingereicht. Laut FTC hätte der
Libor während der Finanzkrise signifikant steigen müssen. Von der
mutmaßlichen Manipulation könnten Kontrakte auf den Euro-DollarZinssatz betroffen gewesen sein,
die FTC über die Chicagoer Terminbörse CME gehandelt hat, heißt es
ank
in der Begründung.
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6 | Der Treasurer | Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
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| Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
Personalien
Finanzierung zentralisiert
Verstärkung im GTB
Die Deutsche Bank hat Lisa
Robins zum Head of Global
Transaction Banking in der
Region Asia-Pacific ernannt.
Sie wird den Geschäftsbereich von Juli an aus Singapur betreuen. Robins berichtet an den Head of Global
Transaction Banking, Werner
Steinmüller. Robins wechselt
von J.P. Morgan, wo sie als
Managing Director und Vice
Chairman von J.P. Morgan
China eingesetzt war.
CFO Christoph Schmitz hat einen neuen Kredit für Wild
Flavors arrangiert
Werner M. Schmidt verstärkt als
Head of Structured Trade and Export Finance Deutschland das Global Transaction
Banking bei der
Deutschen Bank.
Er berichtet auf
globaler Ebene
an Klaus Michalak, auf regionaler an Kees Hoving. Zuvor war er
bei der UniCredit Leiter International Financial Institutions für die
Region Osteuropa, Mittlerer Osten
& Afrika. Schmidt ist seit über 30
Jahre im Corporate- und Investment Banking sowie in den Bereichen Debt Capital Markets, Betreuung von Firmen- und institutionellen Kunden, Cash Management und
ank
Trade Finance tätig.
Die Bank of New York Mellon
hat zwei Positionen im Team
für Treasury Services neu besetzt. Susan Skerritt leitet
künftig die Bereiche Produktmanagement und strategische Entwicklung der Treasury Services. Alan VerschoyleKing wurde zum Head of
Global Sales and Relationship
Management ernannt. Beide
berichten an David Cruikshank, CEO der BNY Mellon
Treasury Services.
Bayerische Landesbank
Stephan Winkelmeier (Bild)
hat zum
1. Mai sein
Amt als CFO
der BayernLB angetreten. Der
43-Jährige war bislang im
Vorstand für die Restrukturierungseinheit zuständig. Diese
geht auf Marcus Kramer
über. Nils Niermann übernimmt den Bereich Group IT.
Deutsche BAnk
lösen wir bestehende bilaterale
Kredite der Tochtergesellschaften
ab, damit werden Sicherheiten freigegeben.“ In den neuen Kredit, der
deutlich überzeichnet war, sind
sieben Banken eingebunden, mit
denen das weltweite Geschäft und
weitere Finanzierungen ausgebaut
werden sollen. Bookrunner waren
Aktuelle
Stellenangebote:
Symrise
Wild
Mikron
Martin Blom (Bild) ist seit
1. Mai neuer
Finanzvorstand des
Schweizer
Maschinenbauers Mikron. Sein Vorgänger Peter Ilg
hat das Unternehmen Ende
April verlassen. Blom war bislang Head Group Finance and
Controlling der Mikron Gruppe. Die exekutive Führung der
Mikron Gruppe als CEO wird
von Oktober an Bruno Cathomen zusätzlich zur Funktion als Leiter der Division Mikron Machining übernehmen.
Wer auf der Autobahn A5 auf Höhe
Heidelberg fährt, dem bleiben die
Rudolf-Wild-Werke nicht verborgen. Das gut sichtbare Werk in
Eppelheim in der Nähe der Neckarstadt beherbergt die größte deutsche Produktionsstätte des Aromenherstellers Wild Flavors.
Erst im vergangenen Jahr wurde die Gesellschaft mit Sitz in Zug
(Schweiz) gegründet, an der Familienunternehmer Hans-Peter Wild 65
Prozent hält und der Finanzinvestor KKR 35 Prozent. Tochtergesellschaften der deutschen Wild-Gruppe, zu der u.a. die Rudolf Wild
GmbH & Co. KG und die Wild Affiliated Holdings Inc. (Kentucky,
USA) gehören, wurden eingebracht.
Ausgenommen von der Transaktion waren die berühmte Capri-Sonne, die Fruchtzubereitung der WDI,
und der Maschinenbauer Indag,
ebenfalls Teil der Wild-Gruppe.
„Wild Flavors soll wachsen,
ganz besonders in den Emerging
Markets“, betont CFO Christoph
Schmitz, der zum 1. Oktober 2010
vom Holzverarbeiter Pfleiderer kam
und die Finanzen verantwortet. „In
ein paar Jahren könnte ein Börsengang folgen.“ Auch wenn Wild
Flavors Kennzahlen momentan
sehr zurückhaltend kommuniziert,
sehen Beobachter in dem Konzern
mit weltweit 2.000 Mitarbeitern
einen möglichen MDAX-Kandidaten. Auch Wettbewerber Symrise
entstand einst unter Zutun eines
Private-Equity-Investors.
Im Zuge der Neugründung hat
Wild Flavors jetzt seine Finanzierung zentralisiert und erstmals einen syndizierten Kredit aufgelegt.
„Er unterteilt sich in einen Term
Loan über 100 Millionen und eine
Revolving Credit Facility über 150
Millionen Euro“, sagt Finanzchef
Schmitz. Zuvor sei die Finanzierung fragmentiert gewesen. „Jetzt
Finanzchef Christoph Schmitz kam im Oktober
2010 zu Wild Flavors.
Commerzbank, UBS und Citibank.
Da die Banken das Unternehmen im
Investmentgrade sehen, wurden
insgesamt für Wild Flavors günstige Konditionen erzielt. „Der syndizierte Kredit ist ein erster Schritt in
der Finanzierung“, erklärt Schmitz.
Künftig seien mit den bestehenden
Banken weitere Finanzierungen wie
US-Private-Placements, Anleihen,
Schuldscheine oder auch ein ABSProgramm denkbar.
Vor dem Hintergrund der
Wachstumsstrategie von Wild
Flavors soll in der nächsten Zeit
auch das Treasury ausgebaut werden. „Wir werden ein weltweites
Cash Management einführen“, sagt
Schmitz. Für das Global Treasury in
Zug ist Michael Wolff verantwortlich, der bereits seit mehr als
zehn Jahren in der Wild-Gruppe tämad
tig ist.
sucht Treasury Specialist (m/w)
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Tchibo
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Finanzierung/Treasury (m/w)
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Treasury
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Veranstaltungskalender
Datum
10.-11.05.
18.-20.05.
19.05.
23.05.
23.-25.05.
Titel
ACT Annual Conference Risk, regulation and the recovery
23. Finanzsymposium
Risikomanagement & Frühwarnsystem
Außenstände einziehen - Schuldnertricks abwehren
International Cash- and Treasury Management
Ort
Liverpool, UK
Mannheim
Seedamm Plaza, Pfäffikon, CH
Mannheim
Miami, USA
8
| Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
News
„4 Prozent Zinsen sind drin“
IMPRESSUM
BVV verdiente 2010 gut 4%
Der BVV, mit Assets von rund
22 Mrd. Euro Deutschlands
größte Pensionskasse, hat
2010 seine Rendite kaum verbessert. Laut einer Mitteilung
verdiente der BVV 4,2% im
vergangenen Jahr. 2009
waren es 4,1%. Aktuelle Angaben zur Asset Allokation
machte der BVV nicht. Ende
2009 lag die Aktienquote bei
unter 4% des Vermögens,
die Anleihequote bei 84%.
Stefan Klomfass über dänische Pfandbriefe
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meyer (akm),
Sabine Pfisterer (sap), Sabine Reifenberger (sar)
SEB
>> Herr Klomfass, wo können Inves- Eine Besonderheit des dänischen
toren zurzeit noch einen relativ si- Marktes ist das Segment der vorzeicheren Spread verdienen?
tig kündbaren Hypothekendar<< Auf der Suche nach bonitäts- lehen, für die Kreditnehmer eine
starken Emittenten lohnt ein Blick ansehnliche Prämie zahlen. Diese
auf die skandinabeträgt
gegenvischen Länder,
über deutschen
die sich durch
Bundesanleihen
hohe
Stabilität
bis zu 1,5 Pround gute Wachszent.
Bereits
tumsperspektiven
fünfjährige Laufhervorheben. Wer
zeiten notieren
Beimischungen
derzeit bei etwa 4
Stefan Klomfass ist Leiter institutionelles Wertvon
Unterneh- papiergeschäft und Mitglied der Geschäftsleitung Prozent, und Investoren müssen
m e n s a n l e i h e n bei der SEB Asset Management.
oder aus Schwellenländern wählt, dafür keine erhöhte Risikoklasse in
befindet sich sofort in einer völlig Kauf nehmen. In den vergangenen
zwölf Jahren waren im Schnitt soneuen Anlage- und Risikoklasse.
gar 2 Prozent Mehrertrag p.a. mög>> Welche Länder und Anlageklas- lich.
sen in Skandinavien stechen heraus?
<< Der dänische Pfandbriefmarkt, >> Was ist der beste Zugang?
der sich durch hohe Sicherheit und << Wegen der Prognose der vorzeieine äußerst restriktive Kreditver- tigen Kündigungen raten wir von
gabe auszeichnet. In seiner 200- Direktengagements ab. Um an atjährigen Geschichte hat es keinen traktive Emissionen zu kommen, ist
zudem ein Partner vor Ort wichtig.
Ausfall gegeben.
Weitere Abflüsse aus
Geldmarktfonds
Der Abzug von Investorengeldern aus Geldmarktfonds hält
an. Im 4. Quartal 2010 stiegen die Abflüsse weltweit auf
33 Mrd. Euro; im Vorquartal
waren es lediglich 13 Mrd.
Euro. In den USA parkten Investoren dagegen erstmals
seit 2008 wieder mehr Mittel
in Fonds dieser Assetklasse,
als sie abzogen.
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Telefon: (069) 75 91-32 52
Telefax: (069) 75 91-32 24
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Internet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
(24 Ausgaben im Jahr)
Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun
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Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE,
cogon AG, Fortis Bank SA/NV Niederlassung
Deutschland, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,
PricewaterhouseCoopers AG, REVAL Accounting
for Risk, SEB AG
Partner: ecofinance Finanzsoftware GmbH,
Hanse Orga AG, Omikron Systemhaus GmbH &
Co. KG, UniCredit Bank AG
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden
sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des
Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag
und Redaktion keine Gewähr.
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und unverlangt zugestellte Fotografien oder
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9 | Der Treasurer | Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
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| Risiko Management
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
News
Hedging wird komplizierter
EU ermittelt gegen
CDS-Kartell
Die EU-Wettbewerbshüter
haben Kartellermittlungen
gegen Banken im Geschäft
mit Kreditausfallversicherungen (CDS) eingeleitet. In
zwei Prüfverfahren solle ermittelt werden, ob insgesamt
16 Investmentbanken und
der Datenlieferant Markit
ihre Marktposition missbraucht hätten, teilte die
EU-Kommission mit. Zu den
betroffenen Instituten gehören auch die Deutsche Bank
und die Commerzbank.
Treasurer erwarten nach dem Swap-Urteil mehr „Papierkram“
Credirec nun bei Otto
Der Finanzdienstleister Eos,
eine Tochter der Otto-Gruppe, hat den französischen
Factoring- und Inkassospezialisten Credirec übernommen. Credirec ist Marktführer
bei Forderungsankäufen und
zählt zu den Top 10 Inkassounternehmen in Frankreich.
Treasurer erwarten künftig einen Auch beim Angebot werden Konsedeutlich höheren administrativen quenzen erwartet. „Man wird sich
Aufwand beim Abschluss von Deri- wieder auf Produkte besinnen müsvaten. Das hat eine anonyme Um- sen, in denen sich in vernünftigem
frage der Redaktion unter leitenden Umfang die Basisrisiken der KunTreasurern ergeben. Gefragt war, den aus dem originären Geschäft
welche Auswirkungen das Swap- wiederfinden“, hofft ein Treasurer.
Urteil des BGH auf die Beratung Nicht wenige rechnen deshalb
und den Verkauf von Derivaten künftig mit transparenteren und
durch Banken haben könnte (vgl. einfacheren Strukturen, befürchten
Der Treasurer 6- Treasurer erwarten …
aber auch eine
2011). Demnach Einen höheren administrativen
geringere Vielfalt
31
rechnet der Groß- Aufwand
an
Produkten.
14
teil der Finanz- Keine Auswirkungen
Der Wildwuchs
7
profis mit einer Weniger Produkte/Strukturen
von strukturierEinfachere Produkte/Strukturen
6
„umfangreicheten
Produkten,
4
ren Dokumenta- Höhere Kosten für Derivate
glaubt einer der
Quelle: Treasurer-Panel Befragten, werde
tion der Risiko- N=62
aufklärung“ und insgesamt mehr eingedämmt. Allerdings wird das
„Papierkram“. Dies werde den Pro- BGH-Urteil in der Community
zess erschweren und deutlichen durchaus kontrovers diskutiert.
Mehraufwand auch auf der Unter- „Wer rechnen konnte, hat keinen
nehmensseite hervorrufen, meint Spread-Ladder-Swap
gekauft“,
ein Treasurer. Ein anderer befürch- spöttelt ein Treasurer. Fast ein Viertet, „dass insgesamt eine komplexe- tel der Befragten sieht deshalb auch
re Abwicklungssystematik von keinen zwingenden Grund, am Staank
Swap-Produkten entsteht.“
tus quo etwas zu ändern.
Riskante
Zeichnungspolitik
Die Münchener Rück hat die Zeichnungspolitik großer Industrieversicherer bei Policen gegen Lieferantenausfälle getadelt. „Im Moment
geben Versicherer für den Ausfall
von Zulieferern sehr weite Deckungen mit ziemlich großen Zahlen
und sehr schlechter Transparenz“,
sagte Heike Trilovszky, die bei der
Münchener Rück die Grundsätze
für Policenabschlüsse festlegt. Naturkatastrophen wie jüngst in Japan könnten die versicherten Schäden schnell in die Höhe treiben, da
die Lieferketten immer komplexer
würden. Die Lage sei nur für die
Versicherungsnehmer ein Gewinn,
für die Versicherer selbst sei es ein
ernstes Problem. Davon seien auch
Rückversicherer betroffen. Die Risiken müssten kalkulierbarer werden,
sagte Trilovszky. So könnte die Lieferkette genauer definiert, nur vorher festgelegte Zulieferer abgesichert, niedrigere Limits eingezogen
oder ganze Szenarien ausgeschlosank
sen werden.
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© 2011 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
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11
| Software & IT
Der
Treasurer
Ausgabe 09 | 5. Mai 2011
News
Ein Armaturenbrett für das Treasury
Bank Transaction Manager
Die Treasury Intelligence Solutions GmbH (TIS) bietet
jetzt neben dem Bank
Account Manager auch eine
Lösung für den Zahlungsverkehr an. Der neue Bank
Transaction Manager ist eine
multibankfähige Lösung für
die Bankenkommunikation.
Erster Nutzer ist der IT-Konzern Fujitsu.
Viele Parallelsysteme erschweren Übersicht / Entarena bietet neues „Dashboard“
iStock/Thinkstock/Getty Images
Swift zertifiziert Hanse Orga
Die FinanceSuite Payment
Management 2.2 von Hanse
Orga ist von Swift zertifiziert
worden. Das System erhält
damit das Label Swift Ready
Application for Corporates
2011. Außerdem gab das
Hamburger Softwarehaus bekannt, dass die Miele & Cie.
KG neuerdings die FinanceSuite Payment Management
für einen zentralen Zahlungsverkehr und die Bankenkommunikation einsetzt.
Je mehr Systeme eingesetzt wer- Softwarekonzerns Sungard. Das
den, desto schwerer behält man den Gesicht für den deutschen Markt ist
Überblick. Dieses Problem kennt je- Daniel Andres, der vielen Treasuder Treasurer aus dem Alltag, auch rern noch als Geschäftsführer von
die Systemanbieter haben es er- XRT und Sungard präsent sein
kannt. Einzelne – wie etwa SAP dürfte. „Mit der neuen Plattform
unter dem Label „Streamworks“ – können interne Daten aus dem
bieten inzwischen sogenannte Dashboards an:
Wie auf einem Armaturenbrett können unterschiedliche Systemdaten
auf einer einzigen Bildschirmansicht zusammengeführt werden. Das
mühsame Hin- und Herschalten entfällt damit,
solange nur angezeigte
Schnelle Übersicht auf dem „Dashboard“.
Daten benötigt werden.
Neuerdings gibt es auch eine ERP-System, aus Handelsplattforanbieterunabhängige Lösung. Sie men oder den Treasurysystemen
stammt von Entarena, einer Gesell- sowie externe Daten zusammengeschaft mit Sitz im kalifornischen führt werden“, sagt Andres. „Alles
Palo Alto und in Stuttgart. Hinter ist archivierbar und kann durchdem Start-up verbirgt sich mit Dirk sucht werden.“ Außerdem hat die
Lueth, CEO und Hauptgesellschaf- Plattform, die ein nutzerfreundliter, ein ehemaliger Manager des ches Äußeres hat, Möglichkeiten,
um mit Kollegen direkt zu kommunizieren. Das kann beispielsweise
beim Netting der Fall sein, wenn
Abstimmungsprobleme im Konzern
auftauchen. Mit modernen Funktionen ausgestattet, kann man wie
in einem sozialen Netzwerk kommunizieren. Die gewohnten Sicherheitsrichtlinien werden laut Anbieter eingehalten. „Wir nennen es
entsprechend Treasury 2.0.“, sagt
Andres.
Das System Entarena wird als
Software-as-a-Service (SaaS) angeboten. Als erster Kunde nutzt eine
Airline das Tool, deren Name aber
noch nicht bekanntgegeben wurde.
Die Fluglinie hat einen neuen Fünfjahresvertrag für die Plattform unterschrieben, um die Kontrolle, das
Monitoring und die Kommunikation in Banken zu verbessern.
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