Einfach näher. EDEKA-Verbund. Unternehmensbericht 2012
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Einfach näher. EDEKA-Verbund. Unternehmensbericht 2012
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 EDEKA – Deutschlands erfolgreichste Unternehmer-Initiative EDEKA ist vielfältig und nicht nur in struktureller Hinsicht außergewöhnlich. Der Unter nehmensverbund ist eine der größten gewerblichen Genossenschaften Deutschlands und somit gleichzeitig einer der wichtigsten Förderer des deutschen Mittelstands. Das Rückgrat des „Unternehmer-Unternehmens“ bilden mehr als 4.000 selbstständige EDEKA-Kaufleute. Gemäß dem genossenschaftlichen Auftrag pflegt und fördert EDEKA traditionell generationenübergreifendes Unternehmertum in Familienhand mit aller Kraft. Dazu engagieren sich die sieben EDEKA-Großhandelsbetriebe und die EDEKA-Zentrale in vielerlei Hinsicht für die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit der angeschlossenen Unternehmer. Denn sie bilden nicht nur das Kerngeschäftsfeld des Verbunds. Sie zählen darüber hinaus in ländlichen wie auch in Ballungsgebieten zu den krisenfesten Garanten einer qualifizierten Nahversorgung. Nettoumsätze in Mrd. € 2008 2009 2010 2011* 2012 % Selbstständiger Einzelhandel 16,1 17,0 18,4 20,0 21,3 6,4 Regie-Einzelhandel 10,2 9,1 8,6 8,4 8,3 – 0,5 Netto Marken-Discount 4,2 9,9 10,4 10,7 11,3 5,2 Backwaren-Einzelhandel 0,6 0,6 0,6 0,7 0,7 4,0 32,0 37,6 39,1 39,8 41,6 4,6 C+C / Großverbrauchergeschäft 1,8 1,7 1,7 1,9 1,9 3,0 Drittumsätze 2,8 2,8 2,8 1,5 1,3 – 14,8 36,6 42,1 43,5 43,2 44,8 3,8 Lebensmitteleinzelhandel EDEKA-Verbund gesamt * Vorjahreszahlen bereinigt um Umsätze von NETTO Stavenhagen und Kooperationspartnern Highlights – das Jahr 2012 Partner für Nachhaltigkeit Drei Jahre lang haben sie sich gemeinsam erfolgreich für den Schutz der Meere und bestandserhaltende Fischerei eingesetzt. Im Sommer vergangenen Jahres wurde die Zusammenarbeit nun auf eine noch breitere Basis gestellt: EDEKA und der WWF sind eine strategische Partnerschaft für umfassenden Umweltschutz eingegangen. Mit diesem Schritt ergänzen der Unternehmensverbund und die unabhängige Naturschutz organisation ihre Kooperation um zusätzliche Schwerpunkte: Nicht nur das Thema „Fisch und Meeresfrüchte“, sondern auch die Felder „Holz/Papier/ Tissue“, „Palmöl“, „Soja“, „Bio-Produkte“, „Süßwasser“ und „ Klima“ werden in den kommenden Jahren gemeinsam inten siv bearbeitet, um den ökologischen Fußabdruck von EDEKA deutlich zu reduzieren. Als eine der weltweit größten Organisationen ihrer Art steht der WWF mit wissenschaftlich fundierter Beratung und als „ökologischer Fitnesstrainer“ damit langfristig an der Seite EDEKAs und unterstützt den Verbund beim Erreichen der gesteckten Ziele. EDEKA UND WWF SIND PARTNER FÜR NACHHALTIGKEIT Kampagne mit … ♥ Jeder kennt sie: die EDEKA-Werbung samt ihres Claims „Wir lieben Lebensmittel.“. Seit 2006 gehört sie zu den erfolg reichsten Kampagnen Deutschlands und setzt seither Maßstäbe. Dieser A nspruch ist auch 2012 erhalten geblieben. Mit der Weiterentwicklung im vergangenen Jahr wird die Erfolgsgeschichte in veränderter Form fortgeschrieben. Die Idee ist so einfach wie genial. Das Wort „lieben“ wurde durch ein starkes visuelles Element ersetzt: „Wir ♥ Lebens mittel.“ lautet fortan der neue Claim mit dem gelben Herz, der die Marke EDEKA durch seine außergewöhnliche Bild sprache mit noch mehr Emotionalität auflädt und sie unverwechselbar macht. Gleichzeitig setzt die Kampagne verstärkt auf Onlinekompetenz. Zukunftsorientiert werden digitale Maßnahmen mit klassischen Elementen wie Printanzeigen verzahnt. Dabei rückt der direkte Dialog mit den EDEKA-Kunden immer mehr in den Mittelpunkt und sorgt auf Kommunikationsplattformen und in sozialen Netzwerken für noch mehr Aufmerksamkeit. Im besten Alter Ein Jahrhundert EDEKA-Eigenmarken, das ist ein Jahrhundert voller Innovationen, Leidenschaft sowie glaubwürdiger Preis- und Qualitätsversprechen. Begleitet von einer 360-Grad-Kampagne – von Print bis TV, vom Web bis in die EDEKA-Märkte – wurde das 100. Jubi läum des Eigenmarkenprogramms 2012 gebührend gefeiert. Im September fiel der Startschuss mit einem umfang reichen Aktionspaket, von dem die Verbraucher deutschlandweit profitierten. Über mehrere Wochen hinweg überraschten E DEKA-Kaufleute ihre Kunden mit zahlreichen Aktionen, Jubiläums artikeln sowie exklusiven ProduktDoppelpacks – einer Kombination aus bekannten Markenartikeln und beliebten Eigenmarken. Weiterer Höhepunkt des runden Geburtstages: Comedian Kaya Yanar wurde das Gesicht der Kampagne sowie des charmant-witzigen Geburtstags-Fernsehspots: „Isch kauf EDEKA!“ Der „Was guckst Du?“-Star begleitete auf www.edeka.de zudem das resonanz starke Gewinnspiel „Was ♥ Sie?“. Kindgerechte Erfolgsbilanz Appsolut einkaufstauglich „Branchen-Oscar“ für Topleistung Dr. Kristina Schröder ließ es sich im Juni vergangenen Jahres nicht nehmen, eine Kindertagesstätte in Berlin-Kreuzberg zu besuchen. Die Bundesfamilienministerin gratulierte vor Ort zum fünften Geburtstag von „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids.“. Die Initiative der EDEKA Stiftung stattet seit 2007 Kindergärten und Kitas in ganz Deutschland mit Hochbeeten, Erde, Saatgut und Setzlingen aus. Im Fokus des langfristig angelegten Projektes steht die nachhaltige Förderung des Ernährungsbewusstseins von Kindern im Kindergartenalter. Sie lernen G emüse als gesundes Nahrungsmittel kennen und übernehmen Verantwortung für Beete und Pflanzen. Unterstützt werden sie dabei von EDEKAKaufleuten, die als Paten der jeweiligen Kita aktiv sind. Im Jubiläumsjahr 2012 nahmen bundesweit rund 80.000 „Kinder-Gärtner“ in 800 Betreuungsstätten Schaufel und Gießkanne in die Hände und bauten ihr eigenes Gemüse an. Das Jahr 2012 ist noch jung, als EDEKA ihre kostenlose App für alle relevanten Smartphone-Betriebssysteme vorstellt. Das MiniProgramm liefert aktuelle Wochen ange bote und erleichtert so den Einkauf, es ermöglicht den Zugriff auf eine umfangreiche Datenbank an Rezepten und hilft den Nutzern darüber hinaus, sich schnell und unkompliziert über Lage, Öffnungs zeiten und Kontaktdaten des nächstgelegenen EDEKA-Marktes zu informieren. Die Kunden können mit der EDEKA-App zudem Barcodes von Artikeln scannen und diese dann ihrer persönlichen Einkaufsliste hinzufügen. Wie üppig diese ausfallen darf, darüber gibt der integrierte BMI (Body-Mass-Index)Rechner Auskunft, und auch der Spielspaß kommt bei der App nicht zu kurz. In Zeiten, in denen die kleinen digitalen Helfer in aller Munde und auf jedem Smartphone zuhause sind, eröffnet EDEKA mit der App und ihren vielen Funktionalitäten den Kunden ein zusätzliches und zeitgemäßes Serviceangebot. Ab 2013 wird dieses Angebot in einigen Regionen um eine innovative Bezahlfunktion ausgeweitet. Sie sind und bleiben der Wachstumsmotor des Unternehmensverbunds. Selbstständige EDEKA-Einzelhändler überzeugten im Jahr 2012 erneut mit unternehmerischen Höchstleistungen. „In Summe ein erfolgreiches Jahr für den EDEKA-Verbund“, re sümierte deshalb der Vorstandsvorsitzende der EDEKA AG, Markus Mosa. Denn auch Netto Marken-Discount leistete einen gewichtigen Beitrag zur rundum positiven Geschäftsentwicklung. Alles andere als Zufall also, dass die höchste Auszeichnung der deutschen Lebensmittelwirtschaft, der „Goldene Zuckerhut“, 2012 an den EDEKA-Verbund vergeben wurde. Die Jury würdigte in ihrer Begründung die Tatsache, dass die selbstständigen EDEKAKaufleute aktuell so gut wie noch nie dastünden. Die Topmanager aus Handel und Industrie zollten den mehr als 4.000 selbstständigen Unternehmern Respekt und verwiesen auf ihre ausgeprägte Lebensmittelkompetenz. Die Juroren überzeugte zudem die gelungene Integration der mehr als 2.300 Plus-Filialen in das Vertriebsnetz von Netto Marken-Discount. Der Kraftakt sei „in einem rekordverdächtigen Tempo“ zum Abschluss gebracht worden, lobte das Gremium. Inhalt Highlights des Jahres 2012 2Vorwort Der Vorstand im Gespräch 6EDEKA im Profil Zahlen und Fakten 2012 10Kundennähe 12 Selbstständiger Einzelhandel 15 Regie-Einzelhandel 16 C+C-Geschäft 16 Netto Marken-Discount 18Qualität und Vielfalt 20 Kundenorientierung 21 Marken und Eigenmarken 24 Regionalität 25 Kampagne „Wir ♥ Lebensmittel.“ 26Effizienz und Innovation 28 Logistik 30 LUNAR-Programm 31 Fleischwerke 32 Backwarenbetriebe 32 EDEKA Fruchtkontor 33 EDEKA Weinkontor 34Verantwortung 36 Nachhaltige Sortimentsführung 39 Gesellschaftliches Engagement 40 Mitarbeiter und Ausbildung 42 Anschriften und Impressum EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Der Vorstand im Gespräch „Unser Wachstumsmotor: die EDEKA-Unternehmer“ Im dynamischen Marktgeschehen zeigte sich im Jahr 2012 einmal mehr: Die einzigartige Nähe zu den Kunden macht den Unterschied. Sie macht EDEKA so erfolgreich. „Dreistufig handeln – einstufig denken“ – mit dieser Formel sichert sich der Unternehmensverbund den Vorsprung im Wettbewerb. Herr Mosa, EDEKA verzeichnet 2012 im Kerngeschäft „selbstständiger Einzelhandel“ einen Umsatz von 21,3 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 6,4 Prozent. Und das, obwohl Schlagworte wie „Schuldenkrise“ und „Rettungsschirm“ die Schlagzeilen dominierten. Es hat den Anschein, als sei der Verbund resistent gegen widrige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Markus Mosa: Ich denke, wir haben vergangenes Jahr von der stabilen Konsumlaune in Deutschland profitieren können, die in erster Linie von einem robusten Arbeitsmarkt getragen wurde. Wie der gesamte Wettbewerb müssen auch wir kontinuunsere Erfolge arbeiten. Unsere EDEKA-Unierlich für ternehmer sind unser Wachstumsmotor. Sie drücken der Branche durch viel Eigeninitiative und Unternehmertum ihren Stempel auf; sie sind in direktem Kontakt mit unseren Kunden. Unsere Aufgabe ist es, ihnen den Rücken freizuhalten. Wenn wir im Markt etwas bewegen wollen, müssen die Leistungen aller drei Stufen im Verbund exzellent aufeinander abgestimmt sein – von der Zentrale über den Großhandel bis in die M ärkte. Das gelingt uns sehr gut. Wir arbeiten konsequent und kreativ daran, die Ertragskraft unserer Einzelhändler weiter zu s teigern. Herr Scholvin, am Beispiel „EEG-Umlage“ wird erneut deutlich, dass politische Entscheidungen das Geschäft der EDEKA-Kaufleute unmittelbar beeinflussen. Wie dra matisch ist der Kostendruck im deutschen Lebensmittel handel? Martin Scholvin: Wir wollen die gute Ergebnissituation grundsätzlich weiter steigern, unabhängig von wechselnden Rahmenbedin- 2 gungen. Die Kosten im Griff zu haben, ist dabei für uns ein zentrales Thema – gestern, heute und in Zukunft. Die EEG-Umlage stellt aber in doppelter Hinsicht eine Belastung dar: Der EDEKA-Verbund wird 2013 hierfür 80 Mio. Euro mehr als im zurückliegenden Geschäftsjahr aufbringen müssen. Und gleichzeitig wird durch sie die Kaufkraft privater Haushalte geschwächt. Eine schwere Bürde für den Mittelstand. Da muss Bewegung rein. Als eines der anspruchsvollsten IT-Projekte im europäischen Handel hat LUNAR im Jahr 2012 wichtige Meilensteine erreicht: Die Lösung für den Einzelhandel steht, der Großhandel etabliert sukzessive das neue Warenwirtschaftssystem. Herr Dr. Wulst, welche konkreten Vorteile bringt LUNAR dem EDEKA-Verbund? Dr. Michael Wulst: LUNAR schafft die Voraussetzungen, die Wettbewerbsfähigkeit des EDEKA-Verbunds insgesamt und speziell unserer Kaufleute zu stärken und zu verbessern. Zu den Pluspunkten von LUNAR zählen unter anderem verbundweit einheitliche und qualitativ sehr gute Stammdaten, ein differenziertes nationales Auswertungssystem für das Warengeschäft zur Sortimentssteuerung und eine artikelgenaue Zentralregulierung. Entscheidende Vorteile sind zudem die enge Integration zwischen der Warenwirtschaft und den rückwärtigen Prozessen und nicht zuletzt effizientere Prozesse in den Märkten durch die neue Einzelhandelslösung – von der automatischen Disposition über den Wareneingang bis zum Verkauf. Dadurch erschließen wir Nutzenpotenziale und stärken unsere Position im Markt massiv, dies auch mit Blick auf die Gespräche mit unseren Partnern auf Industrieseite. Dr. Michael Wulst ist seit Januar 2013 Mitglied im Vorstand der EDEKA AG. Verantwortlich für die Ressorts IT und Logistik, zählt die flächendeckende Implementierung des weitreichenden LUNAR-Programms, des größten ITInfrastrukturprogramms im deutschen Handel, sowie die Standardisierung der Logistikprozesse im EDEKA-Verbund zu seinen Kernaufgaben. Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Als Vorstandsvorsitzender verantwortet Markus Mosa bei der EDEKA AG u. a. die Ressorts Waren geschäft, Frucht- und Weinkontor, Marketing, Unternehmenskommunikation und Revision. Er steht für die nachhaltige Stärkung des von EDEKA-Unternehmern geführten Vollsortimentsgeschäfts sowie die Weiterentwicklung des dynamischen Discount-Segments. Ebenfalls seit Januar 2013 ist Martin Scholvin im Vorstand der EDEKA AG für die Ressorts Finanzen, Personal, Expansion und Unternehmensentwicklung verantwortlich. Zuvor leitete er sechs Jahre den Geschäftsbereich Beteiligungen und Controlling in der EDEKA-Zentrale. 3 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 wünsche eingehen können. Dazu brauchen wir eigene Produktionsstätten, die uns Unabhängigkeit und Flexibilität gewährleisten. Eine unserer Prioritäten ist jetzt zunächst die erfolgreiche Einbindung der Sonnländer-Kapazitäten in unseren Verbund. Im Rahmen des demografischen Wandels wird immer wieder von dem „Arbeitnehmermarkt“ gesprochen. Der Wettbewerb um Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte nimmt zu. Wie stellt sich EDEKA darauf ein? Martin Scholvin: Indem wir weiterhin ganz quent Überzeugungsarbeit leisten und konse uns als den attraktiven und krisenfesten Arbeit geber erfolgreich in der Öffentlichkeit positionieren. Wir tun dies bereits beispielsweise mit unserem Trainee Programm, das 2012 ausgezeichnet wurde. Wichtig ist, klare berufliche Perspektiven aufzuzeigen und die Erwartungen junger Menschen an zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu verstehen. Dazu gehört auch, die Bewerber zielgenau im Internet anzusprechen. Online-Rekrutierung wird für E DEKA immer wichtiger. Herr Mosa, sind Sie zufrieden mit der Entwicklung von Netto Marken-Discount? Markus Mosa: Über das aktuelle Umsatzplus von 5,2 Prozent im nach wie vor mit harten Bandagen ausgetragenen Wettbewerb freuen wir uns. Nach erfolgreicher Integration der Plus-Filialen haben wir die Weiterentwicklung des Vertriebsnetzes unter Hochdruck vorangetrieben. Und die neuen Strukturen und Konzepte zeigen positive Wirkung. Aber wir müssen kontinuierlich am Ball bleiben und Sortimente und Service weiterentwickeln. Mit der Akquisition von fünf Standorten des Saftherstellers ELRO, die EDEKA jetzt unter dem Namen Sonnländer führt, hat EDEKA ihre Produktionskapazitäten ausgeweitet. Wird auf vertikaler Ebene weiter expandiert? Markus Mosa: Für mich liegt es auf der Hand, dass sich EDEKA damit weiter beschäftigen muss. Nicht zuletzt, um unsere Eigenmarkensortimente kundenorientiert weiterzuentwickeln. Unser Sortimentsmix muss jederzeit auf veränderte Kunden- 4 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Herr Mosa, auch in die Sortimentspolitik des deutschen Lebensmittelhandels kommt zusehends Bewegung: Es tobt der Wettbewerb um die Innovationsführerschaft. Stimmen, die noch mehr Produkttransparenz fordern, werden immer lauter. Was unternimmt EDEKA in dieser Hinsicht? Markus Mosa: EDEKA zeigt der Branche neue Wege auf. Mit unserem Eigenmarkenprogramm treiben wir seit Jahren die Differenzierung zum Wettbewerb sowie innovative Produktideen voran. Ich denke hier beispielsweise an unsere Kooperation mit dem WWF. Komplette Sortimente werden im Zeichen der Nachhaltigkeit durchleuchtet, ganzheitlich an ökologischen Kriterien ausgerichtet und transparent an die Kunden kommuniziert. Wichtig sind auch neuartige Kooperationen mit der Markenartikelindustrie, über die wir 2012 spürbare Akzente gesetzt haben. Meine Herren, wenn Sie auf das laufende Geschäftsjahr und über 2013 hinaus schauen, welche Schwerpunkte stehen für Sie kurz- und mittelfristig ganz oben auf der Agenda? Dr. Michael Wulst: Die Zusammenarbeit mit Kaufleuten und Großhandelsbetrieben weiter zu intensivieren und alle beteiligten Partner effi zient zu vernetzen, um die realisierten LUNAR-Lösungen flächendeckend in den Einzelhandel und den Großhandel zu bringen. Nur so werden wir vorhandenes Nutzenpotenzial heben. Martin Scholvin: Kluge Investitionen sind für mich ein wichtiger Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – in effiziente Logistik, in intelligente Personalkonzepte und in Einzelhandelsstandorte, die ihresgleichen suchen. Markus Mosa Vorstandsvorsitzender EDEKA AG Markus Mosa: Als Heimat für mittelständische Unternehmer werden wir Existenzgründungen unverändert mit aller Kraft fördern, um langfristig nachhaltig und ertragsorientiert zu wachsen. Und an dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, um im Namen des gesamten Vorstands allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des EDEKA-Verbunds unseren Dank auszusprechen. Für ihren kompetenten und unermüdlichen Einsatz, für ihre Ideen und ihren Willen, EDEKA zur ersten Adresse im deutschen Lebensmittelhandel zu machen. Martin Scholvin Vorstand EDEKA AG Dr. Michael Wulst Vorstand EDEKA AG 5 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 EDEKA im Profil Genossenschaften bilden das Rückgrat des deutschen Mittelstands. Auf ihren demokratischen Strukturen fußt auch der EDEKA-Verbund. Seine bundesweit mehr als 4.000 selbstständigen Kaufleute pflegen erfolgreich das Prinzip von Selbsthilfe und Selbstbestimmung. Dafür sind sie in neun regionalen Genossenschaften organisiert. Hier liegt das Fundament des dreistufigen Unternehmer-Unternehmens EDEKA. Unternehmertum im Mittelpunkt Auf drei Stufen zum Erfolg EDEKA ist ein genossenschaftlich organisierter und mittelständisch geprägter Verbund. Dies ist der Garant für seinen anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg. Seit 1907 haben Kaufleute im EDEKA-Verbund Unternehmen für die Bündelung von Dienstleistungen gegründet. Seit 1911 führen sie im Vertrieb ihre Geschäfte unter der gemeinsamen Marke EDEKA. Der Zusammenschluss von eigenständigen Kaufleuten in den EDEKA-Genossenschaften bildet damit historisch und in Zukunft die feste Basis des EDEKA-Verbunds. Die vorrangige Stellung der Kaufleute ist auch heute noch in den genossenschaftlichen EDEKASatzungen fest verankert. Satzungsgemäßer Auftrag ist es, „wirtschaftlich gesunde, voll existenzfähige Betriebe selbstständiger Unternehmer des mittelständischen Lebensmitteleinzelhandels zu schaffen, sie zu fördern und zu erhalten“. Mit ihrem Qualitätsversprechen „Wir ♥ Lebensmittel.“ steht EDEKA für eine verlässliche, kundenorientierte und umfassende Nahversorgung überall in Deutschland. Tag für Tag arbeiten die selbstständigen EDEKA-Kaufleute zusammen mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Märkten daran, ihren Kunden ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Sortiment an Lebensmitteln bereitzustellen. Eines, bei dem Preis und Leistung zu 100 Prozent stimmen. Sie gestalten ihr Sortiment zugeschnitten auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden, bieten zahlreiche Serviceleistungen und tragen mit einer persönlichen Atmosphäre in ihren Märkten dazu bei, dass Einkaufen Spaß macht und ein Erlebnis bleibt. Dies gelingt ihnen nicht zuletzt deshalb, weil sie als fester Bestandteil des regionalen und lokalen Lebens eng mit Menschen und Geschäftspartnern vor Ort verbunden sind. Die Kaufleute arbeiten Hand in Hand mit ihrer regionalen Großhandlung. Jeder der deutschlandweit sieben Großhandelsbetriebe verfügt über vielfältige Angebote und Dienstleistungen – von einer effizienten Logistik über die Sortimentsberatung und Expansionsplanung bis hin zum Ladenbau. Wie die ihnen angeschlossenen Kaufleute zählen die Großhandlungen auch zu den wirtschaftlichen Stabilitätsfaktoren in ihren Regionen. Maßgeblichen Anteil daran haben auch die EDEKA-eigenen Produktions betriebe, in denen täglich frische Waren wie Fleisch- und Backerzeugnisse für den Einzelhandel hergestellt und verarbeitet werden. Um das Vertriebsnetz zu stützen, betreiben die Großhandlungen in geringerer Zahl auch Märkte in eigener Regie. Die Steuerung strategischer Fragen liegt in den Händen der Hamburger EDEKA-Zentrale. Sie organisiert das na tionale Warengeschäft sowie die Weiterentwicklung des Eigenmarkenprogramms mit EDEKA und GUT&GÜNSTIG. 6 Der dreistufige Aufbau Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Beteiligungen im EDEKA-Verbund (Auswahl) MindenHannover Nord EDEKA-Kaufleute / Genossenschaften Südbayern EDEKAZentrale Südwest NordbayernSachsenThüringen RheinRuhr 100 % EDEKA-Großhandelsbetriebe 50 % 50 % Hessenring EDEKA-Zentrale 85 % EDEKA Verband e.V. 50 % 41,1 % Netto Marken-Discount EDEKA-Einzelhandel EDEKABANK AG (Kaufleute / Genossenschaften) EDEKA-Großhandelsbetriebe EDEKA-Zentrale, Hamburg Die von der Zentrale geführte Erfolgskampagne „Wir ♥ Lebensmittel.“ prägt das Image des gesamten EDEKA-Ver bunds maßgeblich mit. Über ihre Tochter gesellschaft, die Lunar GmbH, ist sie für die Etablierung verbundübergreifender IT-Strukturen verantwortlich. Mit der Beteiligung an Netto Marken-Discount setzt sie dar über hinaus erfolgreich A kzente im Discountgeschäft und rundet so das b reite Leistungsspektrum der EDEKA- Zentrale für den V erbund ab. Als gesetzliche Instanz im Sinne des Genossenschaftsgesetzes flankiert der EDEKA Verband e.V. seine Mitglieder auf allen Ebenen des Verbunds. Zu seinen Kernaufgaben gehören umfangreiche Beratungsleistungen zu steuer lichen und rechtlichen Themen. Für die Erschließung neuer oder Modernisierung bestehender Standorte bedarf es einer soliden Finanzierung. Hier dient die EDEKABANK als F inanzspezialist mit bester Branchenkenntnis und attraktiven Konditionen, von denen sowohl Existenzgründer als auch etablierte Kaufleute profitieren. Im Privatkundengeschäft betreut sie darüber hinaus zahlreiche EDEKAMitarbeiter. Als Mitglied der europäischen Allianz Alidis / Agenor mit Sitz in Genf agiert EDEKA auch auf der internationalen Handelsebene. Von hier aus wird u. a. die europaweite Vermarktung vertrieblicher Leistungen für Markenartikel gesteuert. Partner des EDEKA-Verbunds sind dabei die französische ITM Entreprises-Gruppe (Intermarché) sowie die Eroski-Gruppe aus Spanien. 7 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Nettoumsätze in Mrd. € 2011* 2012 % Selbstständiger Einzelhandel 20,0 21,3 6,4 Regie-Einzelhandel 8,4 8,3 – 0,5 Netto Marken-Discount 10,7 11,3 5,2 Backwaren-Einzelhandel 0,7 0,7 4,0 39,8 41,6 4,6 C+C / Großverbrauchergeschäft 1,9 1,9 3,0 Drittumsätze 1,5 1,3 – 14,8 43,2 44,8 3,8 Lebensmitteleinzelhandel EDEKA-Verbund gesamt * Vorjahreszahlen bereinigt um Umsätze von NETTO Stavenhagen und Kooperationspartnern Wachstum im Kerngeschäft Der EDEKA-Verbund hat seinen Weg des stetigen Wachstums auch im Geschäftsjahr 2012 konsequent verfolgt und Umsatz wie auch Ertrag erfolgreich gesteigert. Diese Entwicklung wurde wieder einmal maßgeblich vom selbstständigen EDEKA-Einzelhandel getragen. Der Verbund setzt den Fokus auf seine Kerngeschäftsfelder und auf Unternehmen, in denen er die direkte unternehmerische Verantwortung trägt. Im Zuge dieser Strategie hat EDEKA im Jahresverlauf 2012 verschiedene Kooperationen mit anderen Handelsunternehmen einvernehmlich beendet sowie die Finanzbeteiligung an der NETTO Supermarkt GmbH & Co. mit Sitz in Stavenhagen veräußert. Entsprechend wurde auch die Darstellung der Umsätze im EDEKA-Verbund bereinigt. Im Kerngeschäft des Lebensmitteleinzelhandels belief sich der Umsatz 2012 auf 41,6 Mrd. Euro und lag damit 4,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Mit einer erneuten Umsatzsteigerung von 6,4 Prozent auf 21,3 Mrd. Euro untermauerten die selbstständigen Kaufleute ihre starke Position im Wettbewerb. Sie zählten damit unverändert zu den maßgeblichen Wachstumsmotoren des EDEKA-Verbunds. Im wettbewerbsintensiven DiscountSegment steigerte die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount ihre Erlöse auf 11,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem 8 deutlichen Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit festigt das Unternehmen seine Position unter den Top-3-Discountern in Deutschland. Einschließlich des C+C-Geschäfts wuchs der Gesamtumsatz im Verbund um 3,8 Prozent auf insgesamt 44,8 Mrd. Euro. EDEKA-Verbund Anzahl Standorte 11.831 11.728 11.816 10,3 Mio. 9,9 Mio. 9,8 Mio. 2009 Verkaufsfläche in m2 2010 2011 11.684 10,4 Mio. 2012 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Alles aus einer Hand – moderne Vollsortimenter starten ab 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Marktpräsenz mit Qualität Verantwortung mit Kontinuität Um die Ansprüche der Kunden an die vielfältigen Sorti mente sowie Serviceangebote des Vollsortiments ge schäfts zu erfüllen, benötigen zeitgemäße Super- und Ver braucher märkte heute eine Verkaufsfläche von mindestens 1.500 Quadratmetern. Aus diesem Grund setzt EDEKA Jahr für Jahr auf die qualitative und quantitative Weiterentwicklung ihrer Marktpräsenz. Mit umfangreichen Investitionen in die Erweiterung und Modernisierung bestehender sowie die Erschließung neuer Standorte hat der Verbund seine Gesamtverkaufsfläche im Jahr 2012 von 10,3 auf 10,4 Mio. Quadratmeter erneut ausgebaut. Insgesamt verfügte der Verbund Ende 2012 über 11.684 Verkaufsstellen – davon 6.231 Märkte in Händen selbst ständiger EDEKA-Kaufleute. Im Discount-Segment baute Netto Marken-Discount sein Vertriebsnetz auf insgesamt 4.106 Filialen aus. Jeden Tag arbeiten tausende Menschen mit hohem Engagement daran, EDEKA zur erfolgreichsten Unternehmer-Initiative des Landes zu machen. Insgesamt rund 317.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das sind rund 11.200 mehr als im Jahr 2011 – beschäftigte der EDEKAVerbund zum Jahresende 2012 und zählt damit weiterhin zu den führenden Arbeitgebern in Deutschland. Auch seiner Ausbildungsverantwortung kam der EDEKA-Verbund im zurückliegenden Jahr unvermindert nach. Allein 2012 starteten rund 7.350 Nachwuchskräfte bei EDEKA ins erste Ausbildungsjahr. Alle Unternehmen des Verbunds zusammengenommen, stieg die Zahl auf rund 18.200 Auszubildende in mehr als 30 Ausbildungsberufen. 9 Kundennähe EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Nah am Kunden Bundesweit zählen rund 11.700 Märkte zum EDEKA-Verbund. Über flächendeckende Präsenz – von den ländlichen Gebieten bis hinein in die Metropolregionen – übernimmt der Verbund damit die Schlüsselfunktion des Nahversorgers im Lebensmittelhandel. Immer ausgerichtet an den Wünschen der Kunden. Immer fest verbunden mit der Region. Und immer ein bisschen anders. Eben einfach näher dran. Selbstständiger Einzelhandel (Nettoumsätze in Mrd. €) Erfolg in Unternehmerhand Im Jahr 2012 hat der EDEKA-Verbund seine Marktposition erneut gestärkt. Das Umsatzvolumen im Lebensmitteleinzelhandel belief sich auf 41,6 Mrd. Euro. Damit schloss der Verbund das Geschäftsjahr im Kerngeschäft mit einem deutlichen Plus von knapp 4,6 Prozent gegenüber 2011 ab. Dank umfangreicher Investitionen in das Vertriebsnetz wuchs auch die Verkaufsfläche zum Jahresende auf insgesamt 10,4 Mio. Quadratmeter, verteilt auf 11.684 Vertriebsstätten im Einzelhandel. Die kontinuierliche Modernisierung der Märkte trägt dazu bei, den Kunden ein attraktives, alle Sinne ansprechendes Einkaufserlebnis zu bieten. Der erfolgreiche Marktauftritt beruht maßgeblich auf der Leistung der mehr als 4.000 selbstständigen EDEKAKaufleute. Sie verkörpern die Marke im dynamischen Wettbewerb, verleihen ihr Persönlichkeit und punkten in ganz Deutschland unverändert durch die kompromiss lose Orientierung an den Bedürfnissen ihrer Kunden. same Leitmotiv: „Wir ♥ Lebensmittel.“ Mit Das gemein 6.231 Märk ten und einer Gesamtverkaufsfläche von 12 16,12 17,00 2008 2009 18,42 2010 + 6,4% 20,04 2011 21,30 2012 5,1 Mio. Quadratmetern erwirtschafteten sie im Berichts zeitraum 21,3 Mrd. Euro und steigerten ihre Erlöse um 6,4 Prozent – deutlich stärker als die Branche. Ohne Berücksichtigung der Expansionsstandorte stellt dies ein flächenbereinigtes Wachstum von 5,5 Prozent dar. Zusammen mit ihren Teams gut ausgebildeter Fachkräfte inszenieren die Kaufleute eindrucksvoll Märkte und Sortimente. Dafür bedarf es eines Höchstmaßes an Flexibilität. EDEKA-Unternehmer verfügen mit Blick auf Sortiments-, Preis- und Ladengestaltung deshalb über einen weit gefassten Handlungsspielraum, der es ihnen erlaubt, die Menschen vor Ort auf individuelle und glaubwürdige Art und Weise mit attraktiver Warenpräsentation und Dienstleistungen anzusprechen. Die seit dem Jahr 2011 sukzessive umgesetzte neue Kennzeichnung der EDEKA-Märkte betont darüber hinaus die gelungene Symbiose aus Marke und Persönlichkeit, die den EDEKA-Verbund unverwechselbar macht. Vielerorts ersetzt das blau-gelbe EDEKALogo in Kombination mit dem jeweiligen Inhabernamen heute bereits Formatbezeichnungen wie „aktiv markt“ oder „neukauf“. Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Ausgezeichnetes Unternehmertum – 2012 ging der „Goldene Zuckerhut“ an EDEKA. Von bekannten Markenartikeln über beliebte Eigenmarken und regionale Sortimente bis hin zu Frischetheken für Fleisch und Wurst, Käsespezialitäten sowie Fisch, an denen die Kunden durch fachkundiges Personal bedient werden: EDEKA-Kaufleute decken in ihren gut sortierten Super- und Verbrauchermärkten das gesamte Spektrum hochwertiger Lebensmittel ab. Eine ihrer zentralen Aufgaben: die umfassende Nahversorgung der Bevölkerung mit Artikeln des täglichen Bedarfs für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. EDEKA-Märkte sind verbrauchernah und gut erreichbar, vorzugsweise in integrierten Lagen. Ein Aspekt, der vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen wird. Flankiert wird das vielfältige Warenangebot durch hohe Beratungskompetenz und eine breite Palette zusätzlicher Serviceangebote wie dem EDEKA- Ernährungsservice, der Anlieferung von Lebensmitteln bis zur Haustür der Kunden oder Gourmet-Events in den Märkten. Dass dieser Unternehmergeist in vielfacher Hinsicht gewürdigt wird, belegen zahlreiche Auszeichnungen, die sich die Unternehmen im EDEKA-Verbund auch im Jahr 2012 wieder sichern konnten. Darunter der wichtigste Branchenpreis der deutschen Lebensmittelwirtschaft: der „Goldene Zuckerhut“. 13 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Zuhause in der Region EDEKA – die erfolgreichste Unternehmer-Initiative EDEKA steht für Nähe und die Verbundenheit zu Land und Leuten. Und die EDEKA-Kaufleute wirken nicht nur innerhalb des Verbunds als Wachstumsmotoren, sondern stärken, fest verwurzelt in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet, Städte und Kommunen. Traditionell bieten sie umfassende Sortimente mit Artikeln aus regionaler Herstellung. Dafür pflegen sie seit vielen Jahrzehnten, gemeinsam mit dem regionalen Großhandel, enge Geschäftsbeziehungen zu kleinen und mittelständischen Lebensmittelproduzenten und Landwirten. Darüber hinaus gelten die EDEKA-Einzel händler ebenso wie die sieben Großhandlungen als verlässliche Partner für ortsansässige Handwerks- und Dienst leistungsbetriebe sowie Bauträger und üben – gerade auch in strukturschwachen Regionen – große Anziehungskraft auf Investoren aus. Auf diese Weise schaffen und sichern sie Arbeitsplätze und binden die Kaufkraft der Menschen vor Ort. Anzahl Existenzgründer Die von ihren Inhabern häufig als traditionelle Familienunternehmen geführten Super- und Verbrauchermärkte bilden das Herzstück des Unternehmer-Unternehmens EDEKA. Im Geschäftsjahr 2012 eröffnete sich für 122 Nachwuchskaufleute die Gelegenheit, als Existenzgründer mit einem eigenen EDEKA-Markt in die Selbstständigkeit zu starten. Die authentischen, auf Nachhaltigkeit und per spektivischen Planungen beruhenden Geschäftsmodelle machen EDEKA-Kaufleute zu krisenfesten Garanten ertragsorientierten Wachstums und zu zuverlässigen Nahversorgern. Ihr bewährtes Prinzip: Selbsthilfe und Selbstbestimmung. Vor diesem Hintergrund wird der Auftrag der neun EDEKA-Genossenschaften zur Förderung und zum Erhalt von Betrieben selbstständiger Unternehmer im Lebensmittelhandel mit unverminderter Konsequenz verfolgt. Diese genossenschaftliche Tradition stärkt das Rückgrat des deutschen Mittelstands. Der EDEKA-Verbund bleibt somit die erfolgreichste Unternehmer-Initiative in Deutschland. 128 Standorte 2012, davon: 57 125 129 142 122 95 19 52 aus Privatisierungen 2008 14 2009 2010 2011 2012 aus Inhaberwechsel neue Standorte Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Frischegarant – regionale Erzeugnisse treffen den Geschmack der EDEKA-Kunden. Regie-Konzepte überzeugen Neben dem Kerngeschäft des selbstständigen Einzelhandels führen die sieben EDEKA-Regionalgesellschaften auch einen Grundbestand an Märkten in eigener Regie. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Standort neu erschlossen wird oder keine Kauffrau bzw. kein Kaufmann von Beginn an für den Betrieb eines Marktes zur Verfügung steht. Die Regiemärkte dienen dazu, den in allen genossenschaftlichen Satzungen verbindlich vorgegebenen Förderzweck zu erfüllen. Ziel ist es, wann immer möglich, sie in die Hände selbstständiger Kaufleute zu geben. Im Geschäftsjahr 2012 wurden insgesamt 83 regional geführte Regiemärkte an EDEKA-Unternehmer übertragen, davon ein Großteil (57) an Existenzgründer. Hinzu kommen 159 Standorte, die im Rahmen der Expansionsaktivitäten des Verbunds direkt unter der Federführung von EDEKAUnternehmern in Betrieb genommen wurden. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich der Regie-Einzelhandel stabil. Der Gesamtumsatz der rund 1.350 Einzelhandelsstandorte – das sind rund 90 weniger als im Jahr zuvor – lag bei 8,3 Mrd. Euro, das entspricht einem leichten nominalen Rückgang von 0,5 Prozent. 11.684 Verkaufsstellen, davon: 6.231 4.106 1.347 Selbstständiger Einzelhandel Regie-Einzelhandel Netto Marken-Discount 15 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Auf vergleichbarer Fläche verzeichneten die Regiemärkte (ohne Marktkauf) ein Umsatzplus von 3,9 Prozent. Angesichts der weiterhin konsequent vollzogenen Privatisierung von EDEKA-Märkten eine durchweg erfreuliche Entwicklung. Das ebenfalls regional geführte SB-Warenhaus-Geschäft unter der Vertriebslinie Marktkauf setzte den positiven Trend im Geschäftsjahr 2012 fort. Die 136 Regie-Standorte, die sich mit großer Verkaufsfläche und zahlreichen Spezialabteilungen profilieren, steigerten ihren Umsatz auf vergleichbarer Fläche um 1,7 Prozent. Weitere 20 Markt kauf-SB-Warenhäuser werden mittlerweile von selbst ständigen Kaufleuten betrieben. Cash+Carry und Convenience Ein solides Wachstum verzeichnet auch das Großver brauchergeschäft im EDEKA-Verbund unter der Dachmarke EDEKA C+C großmarkt. Der Gesamt-Außenumsatz der C+C-Sparte 2012 legte um 3 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu. Neben dem Abholgeschäft mit insgesamt 116 C+CGroßmärkten gewinnt die Belieferung von Großkunden in allen Regionen eine wachsende Bedeutung – rund 430 Fahrzeuge gewährleisten einen effizienten Lieferservice. Überregional aufgestellte Kunden werden zentral von der EDEKA C+C großmarkt GmbH betreut und erhalten ihre Waren aus 21 speziell eingerichteten Zustelllägern. Die im Jahr 2011 umgesetzte Bündelung des Convenience-Geschäfts mit den Einzelhandelsmarken „SPAR“ und „SPAR express“ unter dem Dach der EDEKA C+C großmarkt GmbH hat der Entwicklung einen zusätzlichen Schub gegeben. Kompetente und wettbewerbsfähige Komplettlösungen im Segment Convenience-Shops als Full-Service-Anbieter wurden im Jahr 2012 unter anderem durch die Verleihung der Auszeichnung „Shop des Jahres 2012“ in Chemnitz honoriert. Losgelöst von Tankstellen und Verkehrsknotenpunkten steht dieses Konzept auch in Bereichen der Hotellerie, Gastronomie und des Caterings für profitables Wachstum. Vorreiter Netto Marken-Discount Die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Innovationstreiber unter den Topanbietern im Discount-Segment entwickelt. Ein umfassendes Paket aus Maßnahmen zur Kundenbindung sowie umfangreiche Investitionen in Standorte und Sortimente entfalteten im Jahr 2012 ihre positive Wirkung. So erhöhte sich das Umsatzvolumen auf insgesamt 11,3 Mrd. Euro, ein nominales Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf vergleichbarer Fläche lag der Zuwachs bei 3,3 Prozent. Das Filialnetz umfasste zum Jahresende bundesweit 4.106 Standorte, eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Ein Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2012 lag in der Modernisierung und qualitativen Aufwertung bestehender Flächen. Dazu gehörte auch die Ausstattung zahlreicher Filialen mit Bake-off-Stationen, mit denen Netto MarkenDiscount der stetig steigenden Nachfrage nach Brot und Backwaren gerecht wird. Damit einher gehen verschiedene Konzepte, die zum Ziel haben, das Einkaufserlebnis in den Filialen noch emotionaler zu gestalten. Dazu zählt die im laufenden Geschäftsjahr gestartete Offensive für Drogerie-Artikel. Mit über 1.000 Drogerie-Artikeln zum Discount-Preis nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle in seinem Marktsegment ein. Die Aufwertung des Drogeriesortiments durch mehr Angebotsvielfalt, eine attraktivere Warenpräsentation und intensivere Kundenansprache markiert eine umfassende Neuausrichtung in dieser Warengruppe. Netto Marken-Discount + 5,2% (Nettoumsätze in Mrd. €) 9,94 10,36 10,70 2010 2011 11,30 4,19 2008 16 2009 2012 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Preisträger sind auch Wegbereiter Verbesserte Kundenbindung – Investitionen in Standorte und Sortimente tragen dazu bei. Als kundenorientiertes Unternehmen hat sich Netto MarkenDiscount 2012 das Thema „Kundenservice“ auf die Fahnen geschrieben. Zum Ausbau der Servicequalität schult das Unternehmen seine Mitarbeiter kontinuierlich und bietet entsprechende Trainings für die Teams in den Märkten an. Auf diese Weise setzt Netto in einem nach wie vor intensiven Wettbewerbsumfeld ein deutliches Signal zur Differenzierung gegenüber so genannten Hard-Discountern des Lebens mittelhandels. Darüber hinaus beschreitet Netto Marken-Discount auch in der Onlinekommunikation neue Wege: Im Frühjahr 2012 wurde mit dem Netto-Unternehmensblog ein zeitgemäßes Instrument für aktiven Kunden-Dialog ins Leben gerufen. Auf www.netto-blog.de informiert das Unternehmen über ausgewogene Ernährung und liefert spannende Einblicke in die Netto-Welt. In Zeiten, in denen Smartphones der ständige Begleiter des Menschen sind, bietet N etto M arken-Discount als erster Discounter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zudem eine eigene Unternehmens-App mit innovativen Zusatzangeboten an. Im F ebruar 2012 zeichnete eine Fachjury des EHI Retail Institute die App mit dem ersten Platz in der Kategorie „Best Consumer Experience“ aus. Für den EDEKA-Verbund war 2012 erneut ein Jahr der Auszeichnungen. Über alle drei Stufen hinweg gab es preiswürdige Leistungen: Während selbstständige Kaufleute und Regiemärkte mit ihren Serviceangeboten überzeugten, konnten gleichzeitig die EDEKA-Großhandelsbetriebe, die Hamburger Zentrale sowie Tochtergesellschaften im Verbund in den Bereichen IT, Logistik und Nachwuchs förderung punkten. Mit ihren exzellenten Resultaten übernehmen die Preisträger Vorbildfunktionen in der Branche: Als Wegbereiter neuer Ideen und Konzepte ermöglichen sie uns schon heute einen Blick in den Lebensmittelhandel von morgen und sorgen für innovative Impulse in einem ohnehin dynamischen Wettbewerbsumfeld. • Supermarkt des Jahres EDEKA Klein in Bad Honnef und E center Frauen in Heide • Süßer Stern Hieber’s Frische Center in Weil am Rhein und Marktkauf in Lemgo • Fleisch-Star E center Bienemann in Dinslaken • Seafood-Star E center in Porta Westfalica • Beste Frischetheke Hieber’s Frische Center in Grenzach-Wyhlen • Beste Weinabteilung EDEKA Zurheide in Düsseldorf • Cool Cup E center Paschmann in Mülheim und E center Wehrmann in Spenge • Käse-Star EDEKA Zurheide in Düsseldorf und EDEKA Niemerszein in Hamburg • EDEKA Supercup EDEKA Hauschildt in Rendsburg, Scheck-In Center in Frankfurt/Main, EDEKA Paschmann in Mülheim, E center in Wasserburg, EDEKA Meyer in Neumünster und Marktkauf in Riedlingen • Ausbilder des Jahres EDEKA-Kaufmann Günter Schuler in Zirndorf • MegaAzubi Derya Gürbüz von der EDEKABANK 17 Qualität und Vielfalt EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Qualität trifft Vielfalt Was macht ein gelungenes Einkaufserlebnis aus? Angenehme Atmosphäre, guter Service, beste Qualität – vor allem aber ein Mix im Sortiment, der sich an den individuellen Wünschen der Kunden orientiert. EDEKA setzt dabei auf das Zusammenspiel von vier Kernelementen: bekannte Marken, innovative Eigenmarken, eine Vielzahl beliebter regionaler Erzeugnisse sowie ein ansprechendes Angebot in den Frischetheken. Vielfalt, Qualität und attraktive Preise prägen die Liebe zu Lebensmitteln. Wachstumsstarke Marken und Eigenmarken Wenn es darum geht, täglich neue Einkaufswelten mit Leben zu füllen, richten sich die EDEKA-Kaufleute zuallererst nach den lokalen und regionalen Bedürfnissen ihrer Kunden. Dazu halten sie in ihren Märkten so gut wie alles bereit, was das Herz begehrt: vom Lieblingsmüsli und der Bio-Milch über saftige Steaks und frischen Spargel aus der Umgebung bis hin zum passenden Wein. Sogar die richtige Bratpfanne findet sich im Regal nebenan. Kurz: EDEKA liefert alles aus einer Hand. Auch im Geschäftsjahr 2012 wurden die EDEKA-Sortimente, ebenso wie die Erfolgskampagne „Wir ♥ Lebensmittel.“, kontinuierlich weiterentwickelt. Neues Symbol der Liebe zu Lebensmitteln ist seit 2012 das gelbe Herz. Der runde Geburtstag des EDEKA-Eigenmarkenprogramms bescherte den Kunden exklusive Produktinnovationen und dem EDEKAVerbund einen erfolgreichen Geschäftsverlauf. Der Umsatzanteil der Eigenmarken am Gesamterlös bei Lebensmitteln wuchs im regionalen EDEKA-Einzelhandel im zweistelligen Bereich auf annähernd 20 Prozent. Eine Dynamik, von der beide Segmente profitieren: Sowohl Eigenmarken als auch Markenartikel wuchsen bei EDEKA deutlich stärker als im Branchenschnitt. Kunden verstehen für bessere Sortimente Basis für ein erfolgreiches Warengeschäft ist zum einen die genaue Kenntnis der Kunden und ihrer Bedürfnisse. Daher setzt EDEKA auf umfangreiche Kundenbefragungen, ergänzt durch externe Marktforschungsergebnisse. So kann das Sortiment gezielt auf die Wünsche der Zielgruppen ausgerichtet werden. Ebenso wichtig ist eine größtmögliche Transparenz über Artikel, Warengruppen sowie die damit verbundenen Warenströme. Insbesondere das LUNAR-Programm hat mit Blick auf das Analysepotenzial im Geschäft mit Markenartikeln und Eigenmarken auch im Geschäftsjahr 2012 maßgeblich dazu beigetragen, dass der EDEKA-Verbund hier einen entscheidenden Schritt nach vorn machen konnte. 20 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Markenbotschafter – „Isch kauf EDEKA!“, freute sich Kaya Yanar zum 100. Jubiläum der EDEKA-Eigenmarken. Markenartikel – Brückenschlag zwischen Industrie und Handel EDEKA ist und bleibt im deutschen Lebensmitteleinzelhandel der bedeutendste Händler für Markenartikel. Die Vollsortimentsmärkte des Verbunds bieten unverändert die beste Bühne, wenn es darum geht, die Produkte namhafter Hersteller buchstäblich ins rechte Licht zu rücken. Der den EDEKA-Märkten innewohnende kreative Unternehmergeist sowie ihr ansprechendes, zeitgemäßes Interieur erlauben die stimmige Gesamtinszenierung hochwertiger Marken. Die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount punktet ihrerseits im umkämpften Discount-Segment mit einem ausgeprägten Anteil an Markenartikeln. Ein Beispiel ist die Kooperation mit dem Süßwarenspezialisten Katjes. Mit den exklusiv für EDEKA entwickelten Granini-Fruchtbonbons für Dich setzen beide Partner erfolgreich neue Impulse in dieser Warengruppe. Die Handels- und Vertriebskompetenz von EDEKA traf dabei auf die Kernkompetenz des Industriepartners Katjes. Mit für Dich Katjes Fruchtspaß, vier zusätzlichen Fruchtgummi-Artikeln, weiteten beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit im Jahresverlauf noch einmal aus und stärkten die Kunden im Einzelhandel. 2013 setzt EDEKA diese Erfolgsgeschichte mit der Einführung der für Dich Lollis fort. Um konkrete Produktvorteile für seine Kunden zu generieren, hat der EDEKA-Verbund die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen auf Industrieseite 2012 weiter verstärkt. Über die Kombination aus Exklusivmarke und Marke beschreitet EDEKA neue Wege bei der Weiterentwicklung einzelner Produktkategorien und eröffnet Herstellern so zusätzliche Absatzperspektiven. 21 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Eigenmarken – Impulsgeber und Wachstumstreiber Seit 100 Jahren stehen EDEKA-Eigenmarken für verlässliche Qualität zum attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Was im Jahr 1912 mit 18 Artikeln wie Malzkaffee oder Margarine begann, umfasst heute ein Sortiment von rund 3.600 Artikeln, die aus den Regalen der EDEKA-Märkte nicht mehr wegzudenken sind und eine klare Differenzierung zum Wettbewerb schaffen. Das Eigenmarkensortiment von EDEKA fußt auf einer klaren Architektur: Die Basismarken GUT&GÜNSTIG und elkos bieten den Verbrauchern Markenqualität zum besten Preis. Die EDEKAProdukte stehen für Differenzierung und heben sich durch einen klaren Zusatznutzen von vergleichbaren Marken artikeln ab. Unter EDEKA Selection finden sich Spezia litäten und Delikatessen für höchste Genussansprüche. Die stetige Weiterentwicklung des Eigenmarkenprogramms trägt zur klaren Profilierung der EDEKA-Märkte im Wettbewerb bei. Eigenmarken schaffen durch Differenzierung echte Vielfalt und Kundenbindung. Während im Basis Vielfalt, Genuss und Innovation – Eigenmarken von EDEKA überzeugen durch hochwertige Zutaten und besondere Rezepturen. Und wenn es ein Produkt noch nicht gibt, wird es einfach selber gemacht. Dabei helfen auch mal die Kunden mit, wie beim Eis Cheesy Maple Pie. 22 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Die rund 3.600 Eigenmarkenartikel machen das Sortiment bei EDEKA unverwechselbar. Premiumsortiment: Erlesene Qualität und außergewöhnliche Spezialitäten Differenzierungssortiment Gehobenes Sortiment: Extraklasse in Qualität und Preis – durch ausgewählte Zutaten, einzigartige Rezepturen und eine sorgfältige Herstellung Basissortiment: Hervorragende Markenqualität zum besten Preis Basissortiment Lebensmittel inkl. Drogerie sortiment mit Markenartikelqualität dem anhaltenden Preis wettbewerb in Deutschland Rechnung getragen wird, bestechen insbesondere die Produkte mit dem EDEKA-Logo in ihrer jeweiligen Kategorie durch außergewöhnliche Quali täten und innovative Rezepturen. Mit ihrem hohen Genusswert nehmen die EDEKA-Artikel im Markt vielfach eine Vorreiterrolle ein. Um das Sortiment kontinuierlich aufzuwerten, investiert der Verbund verstärkt in die Entwicklung von Innovationen. In diesem Zuge wurde auch die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising weiter ausgebaut. Jüngstes Beispiel ist die Entwicklung der Wurstsortimente unter der Marke EDEKA Omega3, für die es erstmals gelang, die natürlichen, hochkonzentrierten Omega-3-Fettsäuren nutzbar zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt des Jahres lag auf dem Ausbau der EDEKA Bio-Linie – auch hier mit dem klaren Fokus auf „Genuss“. Alle Produkte wurden qualitativ überarbeitet und entsprechen besten Fachhandelswaren aus dem Bio-Supermarkt. Traditionelle Bestseller wurden um zeitgemäße Produktneuheiten ergänzt – wie beispielsweise Nonfood die veganen soYes-Produkte für die wachsende Zielgruppe vegetarisch lebender Menschen. Aktuell umfasst das EDEKA Bio-Sortiment rund 200 Artikel. „Grün“ bleibt Trend – und dies gilt nicht allein für Lebensmittel. Immer mehr umwelt- und gesundheitsbewusste Kunden achten auch bei Drogeriewaren auf Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffe. Unter der Exklusivmarke aloive hat EDEKA im November 2012 im Bereich zertifizierte Naturkosmetik eine neue Pflegeserie mit 14 Artikeln auf den Markt gebracht. Die Marke, die bei EDEKA ebenso wie bei Netto Marken-Discount erhältlich ist, überzeugt durch die Kombination von Aloe Vera und Olive aus ökologischem Anbau und den Verzicht auf synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe. Nonfood weiter aufgewertet Zusätzliche Umsatzpotenziale erschließt sich der Verbund über den kontinuierlichen Ausbau des Nonfood-Sortiments. Dabei setzt EDEKA – analog zum Food-Geschäft – auf ein qualitativ und preislich klar strukturiertes Sortimentsprofil. Neben bekannten Markenartikeln gewinnen besonders die 23 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Eigenmarken zunehmend an Bedeutung. Sie geben die Möglichkeit zur Differenzierung und setzen gezielte Kauf impulse im Markt. Das Spektrum reicht vom Basissortiment wie GUT&GÜNSTIG-Haushaltsartikeln über hochwer tige EDEKA-Produkte, etwa wie die Küchenwerkzeuge der Marke EDEKA zuhause, bis hin zu Textilien der Marken DRIFTER und JUST FOR YOU. Gesicherte Qualität Die Qualität und Sicherheit aller Produkte hat für EDEKA oberste Priorität. Das gilt für die Eigenmarken ebenso wie für die regionalen Frischesortimente. Sämtliche Eigen markenartikel werden durch ein umfangreiches Qualitäts managementsystem abgesichert. Die Maßnahmen umfassen alle Stufen der Prozesskette – von den Erzeugern und Lieferanten über den Großhandel bis in die Regale des Einzelhandels. Für alle Artikel gibt EDEKA klar definierte Qualitätskriterien vor. Auf dieser Basis prüfen die EDEKAQualitätsmanager über unabhängige Laboranalysen und interne Verkostungen systematisch, ob gleichbleibend hohe Qualitäten geliefert werden. Alle Maßnahmen werden regel mäßig weiterentwickelt und optimiert. Regionale Kompetenz Insgesamt wurde das Category Management im NonfoodSegment im vergangenen Jahr durch ein flexibles ModulKonzept optimiert, welches sich auf die unterschiedlichen Markttypen und Flächen innerhalb des EDEKA-Verbunds zuschneiden lässt. Durch die Einführung einer neuen und durchgängigen Warenwirtschaftslösung im Jahr 2012 besteht künftig zudem die Möglichkeit, eingehende Sortiments- und Lieferantenanalysen in diesem Segment zu erstellen. Ganzheitlicher Ansatz Im zurückliegenden Geschäftsjahr markierte die im August 2012 zur strategischen Partnerschaft ausgeweitete Kooperation zwischen EDEKA und dem WWF Deutschland eine wegweisende Weichenstellung in Sachen nachhaltiger Sortimentspolitik. Sie verfolgt das Ziel, den ökologischen Fußabdruck von EDEKA – insbesondere bei Produktion, Transport und Vertrieb von Lebensmitteln – nachhaltig zu reduzieren. Im ersten Schritt werden alle Eigenmarken in dieser Hinsicht auf den Prüfstand gestellt. Bis Ende des Jahres 2012 waren bereits mehr als 200 Artikel für das Panda-Logo des WWF freigegeben. Sie erfüllen damit besonders strenge ökologische Anforderungen, sind entsprechend den Kriterien unabhängiger Prüforganisationen zertifiziert und geben den Kunden eine sichtbare Orientierung beim Einkauf von nachhaltiger produzierten Lebensmitteln. 24 Die Nachfrage nach regional erzeugten und verarbeiteten Lebensmitteln steigt seit Jahren. Der EDEKA-Verbund zählt in Deutschland von jeher zu den führenden Vermarktern regio naler Produkte. Diese Tradition beruht nicht zuletzt auf der genossenschaftlichen Struktur des Verbunds. Die mehr als 4.000 selbstständigen EDEKA-Kaufleute beziehen traditionell viele Produkte aus der Nähe, insbesondere frische Produkte wie saisonales Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Eier, Milch und Milchprodukte, Brot und Backwaren oder Brotaufstriche. Dabei werden sie aktiv von den sieben Großhandelsbetrieben unterstützt, die ihre regionaltypischen Markenprogramme auch im Geschäftsjahr 2012 weiter ausgebaut haben. Zu den bekanntesten Programmen gehören Unsere Heimat (EDEKA Südwest, Hessenring und Nord), Gutfleisch (EDEKA Nord), Bauerngut (EDEKA Minden-Hannover), Mein Land (EDEKA Rhein-Ruhr) oder Unser Hof (EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen). In diesem Rahmen arbeitet EDEKA eng mit mittelständischen Erzeugerbetrieben zusammen und gibt ihnen somit die Chance, gemeinsam mit EDEKA zu wachsen. Auch Netto Marken-Discount profiliert sich im Discount-Wettbewerb mit einem besonders hohen Anteil regionaler Produkte. Generelles Anliegen von EDEKA ist es, die Transparenz und Glaubwürdigkeit regionaler Produkte zu fördern. Daher begleitet der EDEKA-Verbund seit Januar 2013 auch die Testphase für die Entwicklung eines so genannten „Regionalfensters“ durch das Bundesverbraucherschutzministerium und bringt seine Erfahrungen mit ein. Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Kaya Yanar wurde ein sympathischer Markenbotschafter für EDEKA gewonnen. Sein Satz „Isch kauf EDEKA!“ aus dem TV-Spot zum Jubiläum ist zum geflügelten Wort geworden. Parallel lud das interaktive Online-Gewinnspiel „Was ♥ Sie?“ zum Mitmachen ein: Hier konnten die Kunden mit kreativen Fotos zeigen, welche Lebensmittel sie besonders lieben und über die EDEKA-Website, die FacebookSeite und via App hochladen. Die zehn originellsten Motive wurden mit den Siegern von professionellen Fotografen neu in Szene gesetzt und waren im März 2013 bundesweit an frequenzstarken Plätzen auf Großflächenplakaten zu sehen. Unter dem Dach der „Was ♥ Sie?“-Aktion nutzte EDEKA erstmals auch die Kommunikationsplattform Facebook für eine so genannte Crowdsourcing-Aktion: Hier hatten die Kunden die Chance, mithilfe eines „Eis-Konfigurators“ ihr eigenes Lieblingseis zu kreieren. Mehr als 18.000 Kombinationen wurden eingereicht und im Online-Voting bewertet. Aus der Auswahl der beliebtesten sieben Sorten suchte eine Fachjury das Siegereis „Cheesy Maple Pie“ aus, das ab Frühjahr 2013 exklusiv in den Kühltruhen der EDEKAMärkte zu finden ist. Ein beherzter Schritt nach vorn Das moderne und sympathische Image der Unternehmensmarke EDEKA wird zu einem hohen Anteil von der Kam pagne „Wir ♥ Lebensmittel.“ geprägt. Sieben Jahre nach ihrer Einführung ist die Kampagne nun im Sommer 2012 deutlich weiterentwickelt worden. Die sichtbarste Veränderung: EDEKA zeigt Herz. Das neue, leuchtend gelbe KeyVisual mit hohem Wiedererkennungswert zieht sich seither als zentrales Element durch das Corporate Design von EDEKA: von der klassischen TV- und Print-Kommunikation über Online-Banner bis hin zur Ausstattung der EDEKAMärkte. Zielsetzung des neuen Kampagnenansatzes ist eine 360-Grad-Kommunikation, die alle Marketingkanäle wirksam miteinander verknüpft. Parallel soll der Dialog mit den Kunden ausgebaut werden – beispielsweise über die Einbindung von Social Media. Wie das funktionieren kann, wurde gleich mit dem ersten großen Meilenstein demonstriert: der Jubiläumskampagne zum 100. Geburtstag der EDEKA- Eigenmarken. Mit dem bekannten TV-Comedian „Was ♥ Sie?“, fragte EDEKA ihre Kunden. Die Siegermotive inszenierten Profifotografen neu. 25 Effizienz und Innovation EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 EDEKA steht für Effizienz und Innovation In Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche, Herausforderungen und zunehmenden Kostendrucks bestätigt sich einmal mehr: Investitionen in effiziente Logistikprozesse, durchgängige IT-Strukturen und leistungsfähige Produktionsbetriebe sind entscheidende Erfolgsfaktoren im wett bewerbsintensiven Lebensmittelhandel. Zusammen mit einer überzeugenden Vertriebsleistung macht sich der EDEKA-Verbund fit für die Herausforderungen der Zukunft. Flexible Konzepte für präzise Logistik Das Logistiknetz des EDEKA-Verbunds wird, zugeschnitten auf die Anforderungen der Kaufleute und ihre Märkte, stetig weiterentwickelt. Dabei umfasst die Optimierung der Logistikstrukturen die gesamte Prozesskette rückwärts: von den Kassen des Einzelhandels über die Lagerstandorte der Großhandlungen bis zurück zu den Produktionsbetrieben des Lieferanten. Die bedarfsgerechte Auslieferung aller Waren basiert auf einem dezentral organisierten Netzwerk aus bundesweit derzeit 36 Logistikzentren für den regiona- len EDEKA-Einzelhandel, hinzu kommen 18 Lagerstandorte von Netto Marken-Discount. Im Geschäftsjahr 2012 haben zahlreiche Projekte dazu beigetragen, die Effizienz der logistischen Abläufe zu steigern. In nahezu allen Regionen wurden bestehende Logistikzentren modernisiert und neue Standorte entwickelt. Auch die zentrale Beschaffungslogistik trägt durch Bündelung von Transporten und Konzentration auf leistungsfähige Dienstleister zur besseren Auslastung aller LKWs und damit auch einer Verringerung des CO2 -Ausstoßes bei. Sie versorgen den EDEKA-Einzelhandel über z ukunftsorientierte Logistikkonzepte mit hochwertigen Lebensmitteln. 1 EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH, Neumünster 2 EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG, Minden 3 EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH, Moers 4 EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH, Melsungen 5 EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen Stiftung & Co. KG, Rottendorf 6 EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH, Offenburg 7 EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH, Gaimersheim 1 2 3 28 4 5 6 7 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Effizienter Fuhrpark – ein Schlüsselaspekt zur Verringerung von CO2 -Emissionen. In der EDEKA-Region Minden-Hannover waren bereits Ende 2011 die Standorte Freienbrink und Mittenwalde im Raum Berlin-Brandenburg nach Erweiterung wieder ans Netz gegangen. Weitere Kapazitätssteigerungen werden im Jahresverlauf 2013 durch den Ausbau der Warenlager Landsberg und Osterweddingen erreicht. Darüber hinaus folgen in den kommenden zwei Jahren die Fertigstellung des Neubaus am Standort Lauenau sowie des Ausbaus im oldenburgischen Wiefelstede. Im Oktober 2012 startete der Ausbau des Standortes Zarrentin in Mecklenburg-Vorpommern. Das Lager der EDEKA Nord wird um 16.000 Quadratmeter erweitert, einschließlich eines modernen automatischen Kommissionierlagers. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres 2013 hat das neue hoch automatisierte Zentrallager der EDEKA Südbayern in Landsberg am Lech seinen Betrieb aufgenommen. Das Investitionsvolumen betrug knapp 130 Mio. Euro. Von der verstärkten Bündelung von Waren strömen profitiert vor allem der selbstständige EDEKAEinzelhandel in der Region. Im März 2013 erfolgte der Spatenstich für ein neues Regionallager der EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen im sächsischen Berbersdorf. Die EDEKA Hessenring hat die Realisierung des künftigen Zentrallagers in Straußfurt (Thüringen) gestartet. Auch Netto Marken-Discount passt sein Logistiknetz kontinuierlich den Anforderungen des Marktes an. Insgesamt werden die Filialen von bundesweit 18 Lagerstandorten beliefert. Dazu gehört seit Oktober 2012 das neue Lager im ostwestfälischen Bad Wünnenberg, aus dem künftig bis zu 250 Filialen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen angesteuert werden. Für das laufende Geschäftsjahr steht zudem die Planung eines neuen Logistik zentrums in Mühldorf am Inn auf der Agenda. 29 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Neue Technologien – intelligente Waagen oder die EDEKA-App auf dem Smartphone machen den Einkauf heute noch bequemer. LUNAR-Lösungen für alle Verbundstufen Neben der stetigen Weiterentwicklung dezentraler und einzelhandelsnaher Logistikstrukturen sind es insbesondere transparente und durchgängige Warenwirtschaftsprozesse sowie innovative IT-Technologien, die zur Effizienzsteigerung innerhalb des EDEKA-Verbunds beitragen. Als eines der umfassendsten Projekte seiner Art im europäischen Handel schafft das LUNAR-Programm über alle drei Handelsstufen hinweg durchgängige IT- und Warenwirtschaftssysteme. Mittlerweile lassen sich Artikelinformationen von annähernd 5.000 Lieferanten des EDEKA-Verbunds elek tronisch analysieren. Koordiniert wird die Umsetzung dieses branchenweit einzigartigen Programms von der Lunar GmbH als Tochtergesellschaft der EDEKA-Zentrale. Bis Ende 2012 wurden die geplanten IT-Produkte des LUNAR-Programms plangemäß für alle drei Handelsstufen des Verbunds – EDEKA-Zentrale, Großhandlungen und Kaufleute – bereitgestellt. Innerhalb der EDEKA-Zentrale und ihrer angeschlossenen Unternehmen wurde, nach den Bereichen Stammdaten und Zentralregulierung sowie den EDEKA Fruchtkontoren, im Geschäftsjahr 2012 auch die EDEKA Nonfood-CM auf die integrierte LUNAR-Lösung umgestellt. Das auf der EDEKA-Warengruppenstruktur basierende neu entwickelte Kategorie-Berichtswesen sorgt für die intelligente Verknüpfung interner und externer Marktdaten. In Verbindung mit den zusätzlichen Daten aus der Zentralregulierung und dem 30 Einzelhandel wird das Analysepotenzial damit erheblich ausgeweitet. Das ermöglicht es, die Zusammenarbeit mit Lieferanten und die Sortimentsplanung deutlich effizienter zu gestalten. Auf der Großhandelsebene kommt LUNAR mittlerweile in den vier Regionen Südwest, Nordbayern-Sachsen-Thüringen, Südbayern und Nord zum Einsatz. Mit der Vorbereitung des Rollouts in die Regionen Minden-Hannover und Rhein-Ruhr wurde begonnen. Für die selbstständigen EDEKA-Kaufleute bringt die LUNAREinzelhandelslösung in den ersten Märkten in der Region Südwest und seit 2012 auch in Nordbayern-Sachsen-Thüringen Vorteile. Sie soll künftig die Kaufleute bei zentralen Aspekten der Unternehmensführung und Sortiments ge staltung unterstützen. Alle Peripheriegeräte sind integriert, das vereinfacht zahlreiche Prozesse des Tagesgeschäfts – von der automatischen Disposition über die W arenannahme bis hin zur Etikettierung am Regal. Tagesaktuell stehen den Kaufleuten die wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Märkte konsolidiert zur Verfügung; so können sie jederzeit auf detaillierte Analysen etwa zur Entwicklung der Absatzzahlen oder Warenbestände zugreifen. Für das Jahr 2013 steht der Rollout der Einzelhandelslösung in weiteren Märkten und EDEKA-Regionen auf der Agenda. In der Region Minden-Hannover wird 2013 nicht nur die Großhandelslösung, sondern auch eine neue Plattform zur Steuerung der logistischen Prozesse an den Start gehen. Eigene Produktion für Qualität und Sicherheit Von der Beschaffung über die Produktion und Verarbeitung bis zur Auslieferung an den EDEKA-Einzelhandel: Der EDEKA-Verbund kontrolliert und steuert über eigene, regionale Produktionsstätten die gesamte Prozesskette. Auf diese Weise erfüllt der Verbund gerade im sensiblen Frischesegment zuverlässig den unverändert ausgeprägwunsch nach bester Qualität und höchster ten Kunden Lebensmittel sicherheit. Die hauseigene Produktion von Fleisch- und Wurst-, von Brot- und Backwaren sowie der zum Teil exklusive Vertragsanbau im Obst- und Gemüsesortiment verleihen EDEKA darüber hinaus die notwendige Unabhängigkeit, um flexibel auf veränderte Marktbedingungen einzugehen. Fleischwerke setzen auf Tradition und Technologie Fleisch- und Wurstspezialitäten aus den Frischetheken sind wichtige Kundenmagneten in den Märkten und ma chen das EDEKA-Sortimentsprofil unverwechselbar. Die insge samt 15 eigenen Fleischwerke im Verbund, geführt von den sieben Großhandelsbetrieben, produzieren im Rahmen ihrer regionalen Markenfleisch-Programme eine Vielzahl Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung hoch wer tiger Erzeugnisse. Sie vereinigen so traditionelles Handwerk mit modernsten Technologien. Das Angebot der Unternehmen Südwest Fleisch (EDEKA Südwest), Bauerngut (EDEKA Minden-Hannover), Fleischhof Rasting (EDEKA Rhein-Ruhr), Gutfleisch (EDEKA Nord), Franken-Gut ( EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen), Südbayerische Fleischwaren (EDEKA Südbayern) und Hessengut (EDEKA Hessenring) orientiert sich dabei stets an den Vorlieben der Kunden jeder Region und somit am konkreten Bedarf des EDEKA-Einzelhandels. Neuester Trend und bestes Beispiel hoher handwerk licher Kunst: das Steak Nº1. „Dry Aged“ heißt das althergebrachte Reifungsverfahren dieses Rindfleisches. Ein Klassiker, der, wiederentdeckt und kultiviert von EDEKA, heute in mehreren Regionen angeboten wird. Als echte Innovation im Wurstsortiment gilt die neue Linie EDEKA Omega3. Das Fraunhofer-Institut hat dazu ein patentiertes Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, hochkonzentrierte, lang kettige Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl zu isolieren und zu ummanteln. Alle derzeit am Markt befindlichen pflanzlichen Omega-3-Produkte setzen deutlich weniger wirksames pflanzliches Omega 3 ein. Produziert in den EDEKA-Fleischwerken, sind seit April des aktuellen Geschäftsjahres neun EDEKA Omega3-Wurstsorten mit den wertvollen Fettsäuren exklusiv in den EDEKA-Märkten erhältlich. Z 4 Das Besondere trägt einen Namen. 31 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Zu den größten Anbietern zählt die Schäfer’s Brot- und Kuchen-Spezialitäten GmbH (EDEKA Minden-Hannover). Ihre rund 870 Filialen werden mit dem laufenden Geschäftsjahr sukzessive in die Hände privater Betreiber, darunter zahlreiche EDEKA-Kaufleute, überführt. Mit diesem Schritt konzentriert sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenz – die Herstellung von Backwaren. Die Bäckerei K&U der EDEKA Südwest beliefert insgesamt 800 eigene Backshops. Zu den weiteren regionalen Anbietern zählen bei der EDEKA Rhein-Ruhr die Bäckerei Büsch sowie die Backstube Wünsche in der EDEKA-Region Süd bayern oder auch Dallmeyers Backhus im Einzugsgebiet der EDEKA Nord. Fruchtkontor erhöht Vermarktungsvolumen Regionales Handwerk – die Herstellung von frischem Brot und Backwaren für EDEKA. Der verbundweite Einkauf von Obst, Gemüse und Blumen wird durch das EDEKA Fruchtkontor gesteuert. Mit insgesamt sechs Standorten in Deutschland, Holland und Spanien gehört es europaweit zu den größten Vermarktern in diesem Segment. Durch langjährige Partnerschaften, zum Teil im Vertragsanbau, zu regional, national und inter national ausgewählten Produzenten – ohne Einbindung von Zwischenhändlern – sichert das Fruchtkontor den Abnehmern im Verbund gleichbleibend hohe Quali täten bei gleichzeitig attraktiven Preisen. Im Geschäftsjahr 2012 behauptete das Fruchtkontor seine starke Marktposition. Mit 1,8 Mrd. Euro nahm die Umsatzentwicklung einen stabilen Verlauf. Bereinigt um interne Verrechnungseffekte wurde ein deutliches Umsatzplus von 8,6 Prozent verzeichnet. Backshops stärken das Einkaufserlebnis Frisches Brot und Kuchen sowie beliebtes Saisongebäck zu den Fest- und Feiertagen produzieren die 17 regionalen Großbäckereien für den Einzelhandel im EDEKAVerbund. Die dazugehörigen Verkaufsstellen, häufig mit angeschlossenen Cafés, sind nach dem „Shop-in-Shop“Prinzip fester Bestandteil moderner EDEKA-Märkte. Das Gastro-Angebot wertet die Einkaufsstätten insgesamt auf und sorgt für zusätzliche Frequenz. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die regionalen Backwarenhändler im EDEKA-Verbund 2012 erneut positiv: Sie erwirtschafteten Erlöse in Höhe von 716 Mio. Euro – ein Zuwachs von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 32 Nettoumsätze in Mrd. € 1,9 1,7 1,8 1,5 1,3 2008 2009 2010 2011 2012 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Ein Schwerpunkt der Sortimentsarbeit im Jahr 2012 lag auf der Erschließung der Potenziale im Blumengeschäft für den EDEKA-Einzelhandel. Bereits im Frühjahr erweiterte EDEKA ihr Schnittblumensortiment erfolgreich um fair gehandelte Rosen aus Äthiopien. Das unabhängige FairtradeSiegel gewährleistet, dass die Rosen unter sozial verantwortlichen Bedingungen angebaut und geerntet wurden. Auch die neuen, auf die Bedürfnisse des Einzelhandels zugeschnittenen Konzepte für Topfpflanzen überzeugten die Kunden auf ganzer Linie. Mit seinen attraktiven Eigenmarken in allen Preislagen setzt das EDEKA Fruchtkontor immer wieder Akzente im Markt. Zielsetzung für das laufende Geschäftsjahr ist es, die Eigenmarkenstruktur im Obst- und Gemüsesegment im Sinne der ganzheitlichen EDEKA-Eigenmarkenstrategie zu optimieren und damit einen nachvollziehbaren Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Auch im Geschäftsjahr 2012 baute das EDEKA Weinkontor seine exklusiv für EDEKA produzierten Linien gezielt weiter aus. Die bereits im Vorjahr eingeleitete Neuaufstellung des deutschen Weinsortiments – unter anderem mit dem klaren Markenabsender „Rheinberg-Kellerei“ – stieß auf positive Resonanz bei Kaufleuten und Kunden. Neu eingeführt wurde unter anderem die Linie Via al Castello mit Weinen aus drei der bedeutendsten Anbaugebiete Nord italiens. Die durchgängig hohe Qualität der Weine aus dem EDEKA-Sortiment wurde im Herbst 2012 erneut von den Juroren des renommierten Wettbewerbs Mundus Vini mit goldenen und silbernen Medaillen bestätigt. EDEKA baut Fruchtsaftkompetenz aus Weinkontor stärkt Exklusivsortimente Auch im Segment der Weine und Spirituosen baute E DEKA im Geschäftsjahr 2012 ihre Marktposition aus. Im Vergleich zum Vorjahr verbuchte das EDEKA Weinkontor einen Umsatzzuwachs von 6,8 Prozent auf 232 Mio. Euro. Das Weinkontor verantwortet die Beschaffung und Vermarktung von nationalen und internationalen Weinen und Sekten für den gesamten EDEKA-Verbund. Zum Sortiment gehören rund 500 Weine aus 20 Ländern. Mit der Rheinberg-Kellerei in Bingen betreibt das Weinkontor die zweitgrößte Kellerei in Deutschland. Hier werden Weine und Sekte aus Deutschland, dem europäischen Ausland und Übersee auf dem Stand modernster Technik abgefüllt, gelagert und distri buiert. Mit der Übernahme von fünf Standorten der ELRO-Gruppe im Januar des laufenden Jahres hat EDEKA seine Kompetenz auch im Segment Fruchtsaft deutlich gestärkt. Die beiden Produktionsstätten in Rostock und Rötha bei Leipzig mit angeschlossener Logistik, eine Bio-Obstplantage bei Rostock und ein Apfel-Presswerk im polnischen Grójec bei Warschau werden im Jahresverlauf 2013 unter dem neuen Dach der Sonnländer Holding in den EDEKA-Verbund integriert. Die geschlossene Wertschöpfungskette von der Herstellung der Rohstoffe bis zum Verkaufsregal ermöglicht es, die Qualität auf allen Stufen lückenlos zu kontrollieren und jederzeit flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren. 33 Verantwortung EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Verantwortung übernehmen Drei Elemente, eine Strategie. Zielsetzung aller Aktivitäten des EDEKA-Verbunds für nachhaltiges Handeln ist die ausgewogene Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Inhaltlich geprägt werden sie durch ressourcenschonende Sortimentspolitik, die Planung klimafreundlicher Infrastruktur, gesellschaftliches Engagement sowie kontinuierliche Wertschätzung und Förderung aller EDEKA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sortimente für die Zukunft Die im Jahr 2009 gestartete Kooperation zwischen EDEKA und dem WWF Deutschland ist im Juni 2012 zur strategischen Partnerschaft ausgeweitet worden – das ist in dieser Form einzigartig im deutschen Lebensmittelhandel. Zielsetzung ist es, den ökologischen Fußabdruck von EDEKA durch gezielte und intensivierte Schonung natürlicher Ressourcen spürbar zu reduzieren. Eine Reihe von Maßnahmen werden hierzu entlang der gesamten Prozesskette verfolgt: Der Ausbau des Angebots umweltverträglicherer Produkte spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit Erweiterung der Zusammenarbeit wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr eine umfassende Bestandsaufnahme und Risikoanalyse aller Artikel des Eigenmarkenprogramms begonnen. Auch die Kommunikation wird seither noch transparenter gestaltet, um die Wertigkeit von Ressourcen sowie Lebensmitteln selbst verstärkt ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. So ist es beispielsweise im Rahmen einer gemeinsamen Sammelbild-Aktion im Sommer 2012 gelungen, viele Verbraucher auf Umweltthemen aufmerksam zu machen und für nachhaltigen Konsum zu interessieren. In einer bundesweit verteilten Broschüre wurden Bio-Produkte und deren Vorteile durch eine umweltschonendere Erzeugung sowie die breite Auswahl an EDEKA-Eigenmarkenprodukten unter der Marke EDEKA Bio dargestellt. Die klare Kennzeichnung nachhaltigerer Alternativen im Sortiment wird künftig dazu beitragen, die Orientierung für Kunden beim Einkauf in ihrem EDEKA-Markt weiter zu verbessern. 36 Im Rahmen dieses ganzheitlichen Kooperationsansatzes wurden sieben thematische Schwerpunkte identifiziert, die weitreichende Bedeutung für die Gestaltung zunehmend nachhaltiger Eigenmarkensortimente haben und somit unmittelbar zum Schutz der Umwelt beitragen. • Fisch und Meeresfrüchte – Seit 2009 engagieren sich die Partner gegen die Überfischung der Weltmeere. EDEKA wird das Ziel, die Fischsortimente bis zum Jahr 2015 zu 100 Prozent auf nachhaltige Quellen umzustellen, konsequent weiterverfolgen, um Fisch in seiner Vielfalt als wertvolles und beliebtes Nahrungsmittel zu sichern. Zu Beginn des Jahres 2012 zog EDEKA die erste positive Bilanz: Zu den erreichten Meilensteinen gehören hier beispielsweise die Auslistung vom Aussterben bedrohter Fischarten wie Aal, Hai, Rochen und Wildstör sowie die Ausweitung des MSCund Bio-Fischsortiments. Bereits 76 Prozent der EDEKAFischeigenmarken werden aktuell aus nachhaltigen Quellen bezogen, im Wildfisch-Bereich sind es 87 Prozent. Der EDEKA-Verbund wird kontinuierlich am Thema nachhaltige Fischerei arbeiten und sich im Zuge dessen auch weiterhin schwierigen Teilaspekten wie „Thunfisch“ und „Garnelen“ widmen. • Holz/Papier/Tissue – Der Rohstoff Holz steckt in vielen Artikeln des täglichen Bedarfs – vom Papiertaschentuch bis zur Filtertüte. Um aktiv zum Schutz der Wälder als wertvolle Ökosysteme beizutragen, werden alle EDEKA-Eigenmarkenprodukte dieses Warensegments bis Ende 2015 zu 100 Prozent auf nachhaltigere Alternativen umgestellt. Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung EDEKA UND WWF SIND PARTNER FÜR NACHHALTIGKEIT Für Mensch und Natur – EDEKA verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für mehr Nachhaltigkeit. • Palmöl – Für das Anlegen von Ölpalmenplantagen werden in großem Umfang tropische Wälder gerodet. Daraus resultieren zusätzliche Treibhausgasemissionen – und gleichzeitig wird die wertvolle CO2 -Aufnahmekapazität der globalen Wälder weiter reduziert. EDEKA und der WWF setzen sich dafür ein, dass Palmöl nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial verträglicher erzeugt wird. Für die Eigenmarkenprodukte wird Palmöl bis Ende 2013 ausschließlich aus zertifiziert nachhaltigeren Quellen stammen. • Soja – Der überwiegende Teil der Sojaproduktion wird zu Futtermitteln verarbeitet und spielt somit eine zentrale Rolle bei der Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern – Produkte mit weltweit steigender Nachfrage. Um Anbauflächen für den wachsenden Sojabedarf zu schaffen, werden Wälder abgeholzt. Das Schwinden dieses Lebensraums von Tieren und Pflanzen gefährdet die Artenvielfalt und hat negative Folgen für das Klima. EDEKA strebt an, für die Produktion ihrer Eigenmarken auf heimische Futtermittel für Schweine, Rinder und Geflügel oder auf zertifiziert verantwortungsvolleres und gentechnikfreies Soja zurückzugreifen. 37 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 • Bio-Produkte – EDEKA und der WWF sind auch Partner zur Förderung von Bio-Produkten. EDEKA bietet unter der Eigenmarke EDEKA Bio bereits eine große Auswahl an Erzeugnissen aus kontrolliert ökologischem Anbau an und wird das Angebot weiter ausbauen. EDEKA Bio-Eigen markenprodukte entsprechen mindestens den strengen Richt linien der EU-Bio-Verordnung. Teilweise gehen die Produktanforderungen sogar darüber hinaus und berück sichtigen die Maßgaben ökologischer Anbauverbände wie z. B. Naturland oder Bioland. Alle Produkte tragen daher das EU-Bio-Siegel und gegebenenfalls auch das eines bestimmten Verbandes. Bevor ein EDEKA Bio-Eigenmarken produkt mit dem „Panda“ des WWF versehen werden kann, analysiert die Umweltschutzorganisation zusätzlich mög liche Risiken in den Bereichen Süßwasser und Soziales. • Süßwasser – In Deutschland benötigt jeder Mensch etwa 120 Liter Wasser pro Tag, etwa zum Waschen oder Trinken. Werden die von uns täglich konsumierten Produkte in diese Rechnung mit einbezogen, sind es sogar 5.000 Liter. Dabei sind lediglich zwei Prozent am gesamten Wasserbestand unseres Planeten trinkbares Süßwasser, von dem wiederum nur ein Drittel für den Menschen nutzbar ist. Mit dem Verbrauch von Wasser für die Herstellung von bestimmten Produkten gehen vor Ort häufig spezifische Wasser risiken einher. Gemeinsam mit dem WWF hat sich EDEKA zum Ziel gesetzt, das Wasserrisiko bei a usgewählten Eigenmarkenprodukten sowie -produktgruppen zu analysieren und zu reduzieren. • Klima – Eines der zentralen Themen nachhaltigen Handelns ist die strukturelle und kontinuierliche Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen und die Reduzierung des Energieverbrauchs. Bereits heute setzt EDEKA auf eine energieeffizientere Ausstattung der Märkte, die Nutzung regenerativer Energien oder den Einsatz moderner LKWFlotten. Für eine strategische Umsetzung und Planung von Maßnahmen erstellt die EDEKA ein Treibhausgas- und Energieverbrauchsinventar. Auf dieser Basis werden dem kurz-, mittel- und langfristigen Klimaschutz entsprechende Strategien und Aktivitäten entwickelt und zusätzliche Einsparpotenziale identifiziert. Darüber hinaus wird ein solcher Treibhausgas-Fußabdruck für den gesamten Lebensweg ausgewählter Artikel und Produktgruppen des EDEKA- Eigenmarkenprogramms ermittelt und sichtbar gemacht, um Einsparmöglichkeiten strukturiert zu erkennen und umzusetzen. Im Geschäftsjahr 2012 fiel im Hinblick auf die genannten Themenschwerpunkte der Startschuss für die umfassende Analyse von und Arbeit an allen Eigenmarkenprodukten. Alle Artikel, die vom WWF anerkannte, definierte ökologische Standards erfüllen und entsprechend den Kriterien unabhängiger Prüforganisationen zertifiziert sind, werden künftig zur besseren Orientierung zusätzlich den „Panda“ des WWF tragen. Zum Jahresende summierte sich ihre Zahl bereits auf 206 – Tendenz steigend. Bessere Orientierung – Eigenmarken, die vom WWF anerkannte ökologische Standards erfüllen und zertifiziert sind, tragen das WWF-Logo: den Panda. 38 Vorwort Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Hoher Besuch bei jungem Gemüse – Bundesministerin Schröder zu Gast in einer Berliner Kindertagesstätte. Engagement auf drei Stufen Der im gesamten Verbund lebendige und gelebte genossenschaftliche Unternehmergeist lässt EDEKA auf allen Stufen generationenübergreifend und nachhaltig handeln. Und dies nicht nur in wirtschaftlicher und ökologischer, sondern auch in sozialer Hinsicht. Das vielfältige gesellschaftliche Engagement von EDEKA stützt sich auf zwei Pfeiler: zum einen die Verbraucherbildung rund um die Themen Lebensmittel und gesunde Ernährung, zum anderen die gezielte Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids.“ der Hamburger EDEKA Stiftung verknüpft beide Zielsetzungen miteinander. Anspruch ist es, das ausgeprägte Ernährungswissen der EDEKAner pädagogisch fundiert und kindgerecht bereits mit den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft zu teilen. Bis Ende vergangenen Jahres haben deutschlandweit bereits rund 80.000 Kinder in 800 Kindergärten und Kindertagesstätten eigene Gemüsebeete betreut und gepflegt. Die EDEKA Stiftung stellt die Beete zusammen mit vielfältigen Lernmaterialien zur Verfügung, EDEKA-Einzelhändler aus der Nachbarschaft engagieren sich als Paten der Kitas. Auch in Öffentlichkeit und Politik wurde die Initiative viel beachtet – so besuchte Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder anlässlich des fünften Geburtstages von „Aus Liebe zum Nachwuchs.“ im Frühjahr 2012 eine der teilnehmenden Einrichtungen in Berlin. Die hohe Akzeptanz hat die EDEKA Stiftung bewogen, den nächsten, folgerichtigen Schritt zu tun. Mit einem neuen, altersgemäßen Konzept sollen ab dem laufenden Geschäftsjahr Grundschulkinder für eine ausgewogene Ernährung, ausrei- chende Bewegung und die Verantwortung für sich selbst und ihre Umwelt sensibilisiert werden. Auch das Thema Integration ist ein wesentlicher Bestand teil des gesellschaftlichen Lebens. Folgerichtig ist der EDEKA-Verbund seit September 2012 Partner der Deutsch landstiftung Integration und fördert das Stipendien- und Mentoren-Programm „Geh’ Deinen Weg“. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit, unabhängig von Herkunft und Religionszugehörigkeit. Es unterstützt talentierte junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte auf ihrem Ausbildungsweg und bei ihrer Karriereplanung. Aktuell nehmen zehn Stipendiaten von EDEKA und Netto Marken-Discount am Förderprogramm teil. Für mehr Chancengleichheit – EDEKA unterstützt die Deutschlandstiftung Integration. 39 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 Darüber hinaus ist es gute Tradition, dass sich landesweit selbstständige EDEKA-Kaufleute persönlich in ihrem direkten Umfeld für Vereine, in Schulen und Kindergärten sowie in örtlichen Stiftungen einbringen. Sie gestalten das Zusammenleben vor Ort unmittelbar und maßgeblich mit. Dieses Engagement findet sich auch auf Großhandelsebene wieder: Hier setzen eigene Stiftungen wie die der größten EDEKA-Regionalgesellschaft Minden-Hannover oder weitreichende Initiativen wie „EDEKA Südwest hilft“ im ganzen Land positive Akzente für das öffentliche Leben in Deutschland. EDEKA schafft Perspektiven Der Einzelhandel ist einer der größten Jobmotoren in Deutschland und trägt wesentlich zur Stabilität der Beschäftigtenzahlen auf dem Arbeitsmarkt bei. Gerade für EDEKA als Betreiber von serviceorientierten Lebensmittelmärkten mit einem hohen Qualitäts- und Leistungsanspruch sind gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Unternehmen des Authentisch – die EDEKA-Azubis sind offen für den Dialog auf Facebook. EDEKA-Verbunds gehören zusammengenommen zu den führenden Arbeitgebern in Deutschland. Zum Jahresende 2012 waren rund 317.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im EDEKA-Verbund beschäftigt, ein Plus von etwa 11.200 im Vergleich zum Vorjahr. Dazu trugen insbesondere die mittelständischen Betriebe des selbstständigen EDEKA- 40 Einzelhandels mit insgesamt mehr als 150.000 Mitarbeitern bei. Bei Netto Marken-Discount lag die Zahl der Beschäftigten konstant bei rund 65.000 Personen. „Lern doch lieber was Vernünftiges“ Als einer der führenden Ausbilder Deutschlands investiert der EDEKA-Verbund kontinuierlich in die Ausbildung junger Menschen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden rund 7.350 Schulabgänger in den Unternehmen des EDEKA-Verbunds neu eingestellt. Insgesamt lag die Zahl der Auszubildenden bei über 18.200 jungen Menschen. Davon absolvierten knapp 11.300 Nachwuchskräfte ihre Ausbildung bei EDEKA und den jeweils angeschlossenen Unternehmen; gut 6.900 Jugend liche lernten bei Netto Marken-Discount. In 37 verschiedenen Berufsbildern prägen Werte wie Teamgeist und Verantwortung sowie eigenverantwortliches Arbeiten die ersten zwei bis drei Berufsjahre der Auszubildenden. Das Ziel: auf diese Weise ihre Identifikation mit der Marke EDEKA zu stärken – unabhängig davon, ob sie im Einzelhandel, dem Großhandel oder in der Zentrale zum Einsatz kommen. Zusätzlich gefördert wird dieser Ansatz durch verbundweite Wettbewerbe wie den „EDEKA MegaAzubi“ oder durch die Juniorenfirma „tjune“, in der Auszubildende der EDEKA-Zentrale und von Lunar in der Rolle von Unternehmern eigene Projekte verwirklichen. Eine steigende Bedeutung nimmt die Wissensvermittlung via E-Learning ein. Hier setzt das EDEKA Wissensportal mit seinem vielfältigen Online-Kursangebot an. Im Geschäftsjahr 2012 wurden mehr als 500 neue Märkte ans Wissens portal angeschlossen, die Nutzung der Kurse verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr. Der demografische Wandel wird den Wettbewerb um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig weiter verschärfen. Daher hat der EDEKA-Verbund bereits vor drei Jahren eine Ausbildungskampagne ins Leben gerufen – unter dem Motto „Lern doch lieber was Vernünftiges“. Im Mittelpunkt steht dabei das Portal www.edekaner.de. Insbesondere die zielgruppengerechte Ansprache von Jugendlichen, beispielsweise über soziale Netzwerke wie Facebook, trug auch 2012 wieder zur hohen Resonanz auf die Kampagne bei. + 11.200 Mitarbeiter (gerundete Werte) 262.000 2008 290.000 302.000 306.400 317.600 2009 2010 2011 2012 (gerundete Werte) 2008 16.100 2009 Qualität und Vielfalt EDEKA im Profil Effizienz und Innovation Kundennähe Verantwortung Verbund mit vielen unterstützenden Angeboten zur Seite – von der Qualifizierung über die Anschubfinanzierung bis hin zu vielfältigen Services für das laufende Geschäft. Im Fokus der EDEKA-Zentrale in Hamburg stehen vor allem Hochschulen und Universitäten, um geeignete Absolventen für die Trainee-Programme zu gewinnen. Im Novem ber 2012 erhielten die Zentrale, die IT-Tochter Lunar und + 100 Auszubildende 13.300 Vorwort 17.500 18.100 18.200 2010 2011 2012 Individuelle Förderung Im Anschluss an eine fundierte Ausbildung bietet EDEKA ein systematisches und in seinem Umfang einzigartiges Förderprogramm für alle Karrierestufen. Das Programm, das von der EDEKA Juniorengruppe gemeinsam mit allen Regionen koordiniert und weiterentwickelt wird, umfasst unter anderem ein zwölfmonatiges Junioren-Aufstiegsprogramm für angehende Führungskräfte oder – mit dem Unternehmer-Kompetenz-Programm – ein in der Branche einzigartiges Angebot für junge selbstständige Kaufleute. In den vielfältigen Modulen werden aktuell verbundweit rund 1.000 Nachwuchskräfte auf ihrem individuellen Karriereweg unterstützt. Der EDEKA-Verbund ist und bleibt einer der größten Förderer von Existenzgründungen in Deutschland. Mit EDEKA als Partner haben im vergangenen Jahr 122 junge Kaufleute den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt – 27 mehr als noch im Vorjahr. Den Nachwuchsunternehmern steht der Hoch hinaus – EDEKA ist ein verlässlicher Partner auf dem Weg in die Selbstständigkeit. NettoMarken-Discount die Auszeichnung „karrierefördern des & faires Trainee-Programm“. Sie würdigt sowohl Struktur und Inhalte als auch die betrieblichen Rahmenbedingungen sowie die Sicherstellung hoher Qualitätsstandards. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurde EDEKA darüber hinaus als „Top Arbeitgeber 2013“ geehrt. Der Unternehmensverbund konnte in allen geprüften Kategorien überzeugen und punktete insbesondere beim Kriterium „Unternehmenskultur“. 41 EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012 EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG New-York-Ring 6 22297 Hamburg Tel.: (040) 63 77-0 Fax:(040) 63 77-22 31 E-Mail: info@edeka.de Netto Marken-Discount AG & Co. KG Industriepark Ponholz 1 93142 Maxhütte-Haidhof Tel.: (0 94 71) 320-0 Fax:(0 94 71) 320-149 E-Mail: info@netto-online.de Herausgeber: EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG Unternehmenskommunikation/ Public Affairs Leitung: Rolf Lange Redaktion: Gernot Kasel New-York-Ring 6 22297 Hamburg Tel.: (040) 63 77-21 82 Fax:(040) 63 77-29 71 E-Mail: presse@edeka.de Internet: www.edeka-gruppe.de 42 1 EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH Gadelander Straße 120 24539 Neumünster Tel.: (0 43 21) 985-0 Fax:(0 43 21) 98 52 27 E-Mail: vertrieb.nord@edeka.de 5 EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen Stiftung & Co. KG Edekastraße 3 97228 Rottendorf Tel.: (0 93 02) 28-0 Fax:(0 93 02) 2 82 14 E-Mail: nordbayern@edeka.de 2 EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Wittelsbacherallee 61 32427 Minden Tel.: (05 71) 802-0 Fax:(05 71) 8 02 15 56 E-Mail: info@minden.edeka.de 6 EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH Edekastraße 1 77656 Offenburg Tel.: (07 81) 502-0 Fax:(07 81) 5 91 03 E-Mail: info@edeka-suedwest.de 3 EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH Chemnitzer Straße 24 47441 Moers Tel.: (0 28 41) 209-0 Fax:(0 28 41) 20 94 35 E-Mail: rr-info@edeka.de 7 EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH Ingolstädter Straße 120 85080 Gaimersheim Tel.: (0 84 58) 62-0 Fax:(0 84 58) 6 21 08 E-Mail: suedbayern@edeka.de 4 EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH Industriegebiet Pfieffewiesen 34212 Melsungen Tel.: (0 56 61) 72-0 Fax:(0 56 61) 7 23 42 Fotografie: Andreas Wemheuer, Hamburg Peter Meier, Hamburg und weitere Konzept und Gestaltung: GDS - Grafik Design Studio GmbH, Hamburg Druck: BEISNER DRUCK GmbH & Co. KG, Buchholz in der Nordheide Diese Publikation steht im Internet unter www.edeka-gruppe.de/ geschaeftsbericht zur Verfügung und kann dort auch als gedruckte Version angefordert werden. Kiel 1 EDEKA Nord Schwerin Hamburg EDEKA-Zentrale Bremen 2 Berlin EDEKA Minden-Hannover Hannover Potsdam Magdeburg 3 EDEKA Rhein-Ruhr 4 Düsseldorf EDEKA Hessenring Erfurt Wiesbaden Mainz 5 Dresden EDEKA NordbayernSachsen-Thüringen Saarbrücken EDEKA Südwest 6 Stuttgart Netto Marken-Discount 7 EDEKA Südbayern München EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG · New-York-Ring 6 · 22297 Hamburg · www.edeka-gruppe.de