Bremer Uni Schlüssel

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Bremer Uni Schlüssel
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Nr. 64 • Juli 2001 Un s: D
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Bremer Uni Schlüssel
Bester Ton und optimaler Klang
(S
.3
)
Studierende der Universität Bremen entwickeln hochwertigen Schallplattenspieler
Studierende des Fachbereichs Produktionstechnik der Uni Bremen präsentierten
kürzlich ihr erstes eigenes Produkt – ein
High-End-Präzisionslaufwerk für Schallplatten. Die vier Kommilitoninnen und
Kommilitonen konstruierten und fertigten
den HiFi-Plattenspieler im Rahmen eines
Studentenprojekts im Hauptstudium Produktionstechnik. Betreut wurden die Studenten von den Hochschullehrern Ekkard
Brinksmeier, Fachgebiet Fertigungsverfahren, und Gert Goch, Fachgebiet
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik.
Das Ergebnis kann sich sehen und vor allem hören lassen. Gegenüber digitalen Systemen wie Compact-Discs, MiniDiscs und
MP3s, die heute den kommerziellen Musikmarkt beherrschen, liefern auf analogen HighEnd-Laufwerken abgespielte Schallplatten
eine nachweislich bessere Tonqualität und ein
optimaleres Klangempfinden. Seit Jahren gibt
es deshalb in der HiFi-Szene einen Kreis von
Liebhabern dieser Präzisionslaufwerke.
Für die Entwicklung ihres High-End-Präzisionslaufwerkes überprüften die Bremer
Studenten herkömmliche Konstruktionskonzepte und konzipierten ein hochwertiges, präzises Laufwerk, das in allen technischen Werten die Anforderungen nach DIN weit übertrifft. Gefertigt wurde der Plattenspieler anschließend auf den genauesten Werkzeugmaschinen der Welt, die den Studenten im Labor für Mikrozerspanung (LFM) an der Universität Bremen zur Verfügung standen. Die
damit erreichte präzise Mechanik und der stabile Aufbau des High-End-Laufwerkes garantieren seine hervorragenden Klangeigenschaften. Für die ungewöhnliche Optik sorgt
transparentes Acryl als Material für Chassis
und Teller, das zugleich wichtige Dämpfungsfunktionen erfüllt.
Fachmagazine im HiFi-Bereich haben bereits angekündigt, das Produkt der Bremer
Studenten professionell zu testen und zu bewerten. Gegenwärtig wird das High-End-Präzisionslaufwerk im LFM ausgestellt.
SC
Melanie Weigend entwickelte mit drei anderen Studenten der Produktionstechnik das HighEnd-Präzisionslaufwerk in transparentem Acryl.
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DFG-Graduiertenkolleg
Bremer Geowissenschaften kooperieren mit Niederländern
Zur Internet-Präsenz der Uni ....................... 4
Alumni-Netzwerk .......................................... 4
Neues von der Uni-Signaturkarte ............... 6
Magister Optimus .......................................... 7
Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ... 8
Trainingsprogramm für übergewichtige
Jugendliche ..................................................... 9
Im Oktober dieses Jahres beginnt die Arbeit offiziell. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat kürzlich dem Fachbereich
Geowissenschaften der Uni Bremen das Europäische Graduiertenkolleg „Proxies in
Earth History“ bewilligt. Die Bremer GeoWissenschaftler um Professor Helmut Willems kooperieren dabei eng mit der Universität Utrecht und der Freien Universität Amsterdam. Die Projekte im Europäischen Graduiertenkolleg konzentrieren sich auf drei
Forschungsschwerpunkte: paläozeanographi-
sche Proxies als Schlüssel zur Paläo-Umwelt;
Veränderungen primärer Proxy-Signale durch
Abbauprozesse; Anwendung der Proxies in
der erdgeschichtlichen Forschung. Unter Proxies werden quantitativ erfassbare Indikatoren zur Analyse der Erdgeschichte verstanden. Das Graduiertenkolleg führt Lehr- und
Forschungskapazitäten von weltweit anerkannten Forschungsinstituten zusammen und
wird auch ein hochqualifiziertes Studienprogramm über den Diplomabschluss hinaus
anbieten.
SC/GU
Kollegiumsrat Akademischer
MitarbeiterInnen informiert ....................... 10
Die Universität rief und . . .
Aus dem Uni-Archiv: Histörchen 3.......... 12
10.000 Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür
ESG in neuem Domizil ............................... 13
Studierende erforschten Helgoland .......... 15
15 Jahr Fotograf im IWT............................ 16
Zukunft der Museen .................................... 18
Osteuropäische Juristen in Bremen .......... 19
Pariser Geographiestudenten zu Besuch.. 21
Workshop über Arbeitssucht ..................... 23
. . . Tausende pilgerten zum Tag der offenen Tür am 23. Juni 2001 in die Bremer Universität. Der Menschenstrom aus Jung und
Alt setzte bereits am Vormittag um 10.30 Uhr
ein und ebbte erst gegen 17:00 Uhr ab. Das
Interesse an der Forschungsausstellung im
Gebäude NW 1 war riesig und die Informationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern waren breit gefächert. Im Musikzelt vor NW 1 sorgte gute Musik für angenehme Atmosphäre. Die Werder-Torwand
zog Jugendliche magisch an. Und über Magie und Zaubererei staunten die Besucher in
der Glashalle. Dort gab es neben bunter Un-
terhaltung anschauliche Informationen rund
um die Universität. Auch das Uni-Orchester
im Bibliothekssaal stieß auf gute Resonanz.
Die Gastronomie konnte dem Ansturm von
hungrigen Mündern kaum Herr werden. Das
recht gute Wetter rundete den Tag der offenen Tür ab, so dass es am Ende nur zufriedene Gesichter gab: bei den Besucherinnen und
Besuchern von nah und fern und bei den aktiven Uni-Angehörigen. Ein Bremer Bürger
brachte es auf den Punkt: „Eine gelungene
Veranstaltung! Beim nächsten Mal bin ich
wieder dabei“. Wahrscheinlich dann wieder
in zwei Jahren.
SC
Kooperation mit Petersburg ....................... 24
Neues vom Hochschulsport ................. 26/27
Leserbriefe/Personalia .......................... 28-31
Herausgegeben im Auftrag des Rektors der Universität Bremen von der Pressestelle der Universität, Telefon 04 21 / 218-27 60.
Anschrift:
Bibliothekstraße VWG
PF 33 04 40, 28334 Bremen
eschol@presse.uni-bremen.de
Redaktion:
Eberhard Scholz (SC, verantw.)
Kai Uwe Bohn (KUB)
Uwe Gundrum (GU)
Angelika Rockel (RO)
Fotos:
Harald Rehling, Kai Uwe Bohn
Anzeigen:
Marlies Gümpel,
Tel. 0421/218-4192
Zentraldruckerei der
Universität Bremen
9000
Druck:
Auflage:
An allen Informations- und Präsentationsständen gab es interessante Diskussionen: Hier
informieren Azubis der Universität über ihre Ausbildung.
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Mobiler Campus: Uni Bremen auf Draht
Das Notebook erobert die Universität / Ziel: Zugang zum Campusnetz für alle von überall
Im Hörsaal der Keksdose, im Seminarraum in GW 2, auf dem Boulevard oder
der grünen Wiese vor dem Mensa-See,
überall lässt sich über Notebook das Campusnetz und damit auch das Internet anzapfen. Dieses Szenario wird an der Universität Bremen in nicht allzu entfernter
Zukunft Realität sein. Die Universität Bremen ist auf dem Weg zu einer Mobilen
Universität: Alma Mater Multimediaensis.
Der Bremer Student 2002 wird über ein
Notebook verfügen, das er überall auf dem
Campus netzunabhängig benutzen kann. Das
jedenfalls ist die Vision der Planungsgruppe
Rechnerversorgung der Uni Bremen. Das Interesse an einer drahtlosen Universität ist
groß. Bei der Informationsveranstaltung dazu
am 9. Mai 2001 war der Hörsaal in der Keksdose viel zu klein, um den Andrang von Professoren und Studierenden zu bewältigen, die
mehr wissen oder kritisch nachfragen wollten.
Teile des Campus bereits funkvernetzt
Und sie erfuhren dort einiges. Beispielsweise, dass bereits ein Siebtel des Campus
funkvernetzt ist. In den Gebäuden NW 1,
MZH, GW 2 und in der Staats- und Universitätsbibliothek können sich Studierende,
Hochschullehrer oder andere Mitarbeiter von
jeder Stelle in das Campus-Netz einloggen.
Mobiles Arbeiten wird Trumpf. Zu einem
wissenschaftlichen Lern- und Arbeitsplatz
gehören heute und morgen Papier, Bleistift,
Buch und Laptop. Studierende können mit
einem Notebook auf dem Schreibtisch viel
aktiver in Lernprozesse eingebunden werden
als bisher.
Neue Chancen in der Lehre
Für die Lehre eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Der Einsatz von Tafel und Folie
in Lehrveranstaltungen wird durch digitale
Medien ergänzt. Eine sinnvolle Notebook
Verwendung in der Lehre setzt voraus, dass
die Dozentinnen und Dozenten selbst eine didaktisch-methodische Weiterbildung erhalten. Die Universitätsleitung wird über das
Zentrum für Multimedia in der Lehre
(ZMML) entsprechende Qualifizierungen gewährleisten. Im Fachbereich 3 wird unter Federführung von Professor Jan Peleska im
kommenden Wintersemester das Notebook
systematisch im Unterricht erprobt.
Die Uni-Leitung weiß natürlich, dass nicht
jeder Student das Geld für ein Notebook aufbringen kann – oder will. Sie wird jedenfalls
einkommensschwächeren Studierenden bei
Campus der Universität Bremen
Funktechnisch erschlossene Bereiche umkreist
der Anschaffung helfen. Mit den NotebookAnbietern wird hart verhandelt, um einen
günstigen Leasing- oder Kauf-Preis für die
Uni herauszuholen. Diese Verhandlungen finden gegenwärtig statt. Es sollen Marken-Fabrikate und NONAME-Produkte angeboten
werden, mit „Service vor Ort“.
Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung förderte bisher das Projekt der
drahtlosen Vernetzung der Uni Bremen. Auch
für den weiteren Ausbau des „Wireless LAN“
(WLAN) will die Uni Finanzmittel einwerben. Die Projektleitung liegt beim ZMML,
aber auch der Bereich Digitale Medien und
Netze im Technologie-Zentrum Informatik
und die Arbeitsgruppe Kommunikationsnetze (Studiengang Elektrotechnik) sind betei-
ligt. Technische Informationen und der aktuelle Stand der Funkvernetzung können unter
www.dmn.tzi.org/wlan eingesehen werden.
Auf der Informationsveranstaltung wies
Dr. Carsten Bormann darauf hin, dass im Gesamtprojekt der Daten-Verschlüsselung besondere Aufmerksamkeit gegeben wird.
Auch eine gesundheitliche Gefährdung könne nach allen vorliegenden Erkenntnissen
ausgeschlossen werden. Mit dem Personalrat der Universität ist bis Januar 2002 ein Pilotbetrieb abgemacht worden. Die Vereinbarung sieht vor, die Standorte der „Access
Points“ festzulegen, beispielsweise nicht in
Mitarbeiterräumen, und die Strahlungsbelastung durch ein integriertes System zu messen.
SC
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Liebe Alumna, lieber Alumnus!
Diese Anrede klingt für Sie vielleicht ungewöhnlich und Sie wissen nichts damit anzufangen: Aber wer nach dem Studium die
Uni verläßt, gehört zu den Alumni der Universität Bremen. Das ist die im englisch-amerikanischen Hochschulwesen übliche Bezeichnung für die „Ehemaligen“ einer Hochschule. Mit diesem Begriff verbindet sich der
Anspruch, dass alle die, die einmal an der
Universität studiert oder anderweitig wissenschaftlich gearbeitet haben, ihr weiterhin verbunden bleiben.
Auch der Universität Bremen liegt daran,
den Kontakt zu ihren Alumni nicht abreißen
zu lassen. Daher hat sie eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die die Ehemaligen mit der
Universität und untereinander vernetzt: Das
Alumni-Netzwerk community bremen.
Hier können sich Alumni melden und in
die Alumni-Datei aufnehmen lassen. Sie können dann ab sofort verschiedene Services in
Anspruch nehmen. Welche das sind, darüber
informiert ein Faltblatt, welches wir Ihnen
gerne zuschicken. Einiges steht auch auf unserer Homepage www.alumni.uni-bremen.de.
Alumni können sich dort online mit dem Netzwerk in Verbindung setzen. Der Beitritt zum
Alumni-Netzwerk ist kostenlos.
Wir suchen Sie!
Über 1500 Alumni haben sich bereits aktiv dem Netzwerk angeschlossen. Aber von
vielen, die im Laufe des dreißigjährigen Bestehens der Uni hier studiert und geforscht
haben, hat sich leider die Spur verloren. Wenn
Sie noch keine Post von uns bekommen haben, gehören Sie vielleicht zu den Verschollenen. Wir würden uns dann freuen, von Ihnen zu hören! Senden Sie uns Ihre Adresse
per e-mail (alumni@uni-bremen.de) oder
rufen sie uns einfach an (218-4528). Wir
schicken Ihnen dann unser Faltblatt.
Sigrid Schneider-Gerwien
Alumni- und Mitgliedernetzwerk –
community bremen
Enrique-Schmidt-Straße
28359 Bremen
Telefon (0421) 218 –4528
Fax (0421) 218-9133
E-Mail alumni@uni-bremen.de
Alumni- und
Mitgliedernetzwerk
Alumni-Tag der Uni
Bremen verschoben!
Im Bremer Uni Schlüssel 63 hatten wir angekündigt, dass am 27. Oktober 2001 ein
Alumni-Tag an der Universität Bremen stattfinden würde. Das Wiedersehen mit der Uni
und den ehemaligen Studienkolleginnen und
-kollegen muss noch auf sich warten lassen.
Leider muss der Alumni-Tag nämlich aus organisatorischen Gründen auf den Sommer
2002 verschoben werden. Wir werden rechtzeitig berichten, wann es los geht!
Gute Internet-Präsenz macht sich bezahlt
www.uni-bremen.de - bald aktueller, pflegeleichter und nutzerfreundlicher
Sina aus Indiana (USA) interessiert sich für ein Informatik-Studium und aus China
kommt die Bitte um Infos zu den „Business Studies“: Kaum standen die „International
Programs“ im Netz, kamen aus der ganzen Welt die Anfragen; im Schnitt eine pro Tag.
In anderen Teilen des Internet-Auftrittes
der Universität Bremen ist die Resonanz nicht
so üppig – noch nicht! Aber ein kleines, interdiziplinär agierendes Team arbeitet seit
April daran, genau das zu ändern.
lung der Inhalte wird sich künftig weniger
an Technischem orientieren. Die Inhalte sowie die Bedarfe der Zielgruppen (User) und
Anwender (Uni-Mitarbeiter/innen) werden
Priorität bekommen.
Im Fall der „International Programs“ sind
über das Internet Dialoge entstanden. Das ist
eine der zentralen Aufgaben einer Website.
Um das zu erreichen, braucht ein Auftritt
So wird der Internet-Auftritt nutzerfreundlicher: „Mit zwei Klicks im Vorlesungsverzeichnis“ oder „über die ‚Suche‘ direkt von der Starseite zum gewünschten Inhalt“ – das ist das Ziel.
- klare, übersichtliche Strukturen,
- eine leicht verständliche Navigation,
- adäquat aufbereitete Inhalte und
- eine sorgfältige Pflege.
Diese Qualitäten will die Uni Bremen
künftig bieten in ihrer Online-Präsenz. Und
die besteht mittlerweile aus einem Kernauftritt mit rund 300 angeschlossenen Sites. Dieses über Jahre gewachsene, teilweise schwer
zu durchschauende Gebilde soll übersichtlicher werden. Auch bei den einzelnen Seiten
im Auftritt soll sich etwas tun: Die Darstel-
Die Neuerungen im Uni-Auftritt werden
auch die Mitarbeiter/innen entlasten. Je mehr
Informationen, Formulare oder direkte Ansprechpartner einfach und sicher im Netz zu
finden sind, desto weniger werden in den
Büros die Telefone klingeln. Über das Angebot von Frequently Asked Questions im Netz
zum Beispiel lässt sich die Zahl der Anfragen und Besuche reduzieren; jedes vom Studierenden heruntergeladene Formular muss
nicht in der Uni gedruckt und ausgelegt oder
ausgegeben werden.
Daher bietet die Online-Version des Corporate Designs bald nicht nur eine neue inhaltliche Sortierung, sondern auch eine Reihe von hilfreichen Funktionen. Durch eine
individuell zu belegende Navigationsleiste
mit Untermenüs am linken Bildschirmrand
gibt es künftig mehr Möglichkeiten für die
Strukturierung von Teilauftritten.
Beabsichtigt ist auch, den Uni-Mitarbeitern weitere, einfach zu bedienende Handwerkszeuge an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Web-Seiten ohne Expertenwissen bequem pflegen können. Ein allgemeinverständliches Gestaltungshandbuch wird
„Erste Online-Hilfe“ anbieten und digitale
Kopiervorlagen sollen die Arbeit erleichtern.
Ergänzend dazu gibt es ab dem Sommer eine
Reihe von Mitarbeiter-Schulungen sowie das
Beratungsangebot durch das Zentrum für
Netze und die Online-Redaktion.
Und schon im Herbst, so das „www.unibremen.de-Team“, werden die ersten Erfolge im Netz zu sehen sein.Weitere Infos: Sabine Nollmann, Online-Redakteurin, Raum:
3110 (SFG), Tel. 218-48 66, E-Mail:
nollmann@uni-bremen.de Sabine Nollmann
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Mit Signaturkarte in die Online-Verwaltung
bremer-online-service und Universität stellen erste Angebote für Studierende vor
Seit Ende Mai 2001 ist der bremer-online-service im neuen Design und mit erweiterter
Funktionalität verfügbar – und mit ihm neue Online-Anwendungen für Studierende in
Bremen und Bremerhaven. Vorläufig umfasst das Angebot die Mitteilung einer neuen
Anschrift, die Beantragung eines Urlaubssemesters und die Exmatrikulation auf eigenen Antrag.
Eingabe einer PIN freigegeben. Erstellt und
ausgegeben werden Signaturkarten von Trust
Centern, die – ebenso wie die von ihnen herausgegebenen Produkte – sehr hohen Sicherheitsanforderungen genügen müssen.
Dieses Angebot wird kontinuierlich ausgebaut. Geplant sind unter anderem Mitteilungen ans BAFöG-Amt und an die Wohnheimverwaltung, Ausdrucke zusätzlich benötigter Studienbescheinigungen sowie umfangreiche Funktionalitäten aus dem Bereich
der Prüfungsverwaltung.
Studies ist Teil der Bremer Aktivitäten im
Städtewettbewerb MEDIA@Komm. Bremen
ist einer der drei Preisträger dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie getragenen Wettbewerbs. Nun können
mit Bundeszuschüssen sichere und rechtsverbindliche Online-Dienste realisiert werden.
Überprüft wird die Signatur mit einem öffentlich abrufbaren Schlüssel, der als Gegenstück zum geheimen privaten Schlüssel fungiert. Wird die Korrektheit einer Signatur be-
Wer das neue Angebot nutzen möchte,
benötigt eine Chipkarte, auf der sich persönliche elektronische Schlüssel zum Signieren
und Verschlüsseln der Online-Post befinden.
Damit wird es möglich, auch solche Vorgänge zukünftig übers Internet zu erledigen, für
die bislang die eigenhändige Unterschrift erforderlich war. Die elektronische Signatur
unter Online-Formularen ist eindeutig einer
Person zugeordnet und schafft die für Vertrags- und Verwaltungsangelegenheiten erforderliche Rechtsverbindlichkeit. Die Verschlüsselungsfunktionalitäten stellen sicher,
dass niemand Einsicht in die online übermittelten Daten erhält, der dazu nicht befugt ist.
Was 1999 noch Neuland war, zieht inzwischen weite Kreise. Mit zunehmendem Volumen des elektronischen Geschäftsverkehrs
steigt in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern das Interesse an der Verwendung
elektronischer Signaturen, mit denen das für
Geschäfte und Verwaltungsvorgänge erforderliche Maß an Sicherheit und Verbindlichkeit
gewährleistet werden kann. Den rechtlichen
Rahmen für den Einsatz elektronischer Signaturen regelt das bereits 1997 in Kraft getretene Signaturgesetz, das kürzlich im Zuge der
Umsetzung einer europäischen Richtlinie
novelliert wurde.
Rechtsverbindliche Online-Dienste
Die Entwicklung der auf elektronischen
Signaturen aufbauenden Online-Dienste für
Elektronisch unterschrieben wird mit dem
auf der Karte befindlichen privaten Signaturschlüssel, der nicht ausgelesen oder kopiert
werden kann. Beim Signiervorgang wird die
Karte in ein Lesegerät eingegeben und nach
stätigt, ist garantiert, dass sie tatsächlich vom
Karteninhaber stammt und der Inhalt der Mitteilung auf dem Weg vom Absender zum
Empfänger nicht verändert worden ist. Damit wird Vertrauenswürdigkeit im Internet
hergestellt.
In Bremen werden außer den Dienstleistungen für Studierende viele weitere Anwendungsbündel realisiert, zum Beispiel für
die nach einem Umzug erforderlichen Kontakte mit Post, Sparkasse und anderen Stellen. Die Signaturkarte kann also auch außerhalb der Uni vielseitig eingesetzt werden.
Natürlich bleibt es den Anwendern freigestellt, ob sie ihre Angelegenheiten überhaupt
online erledigen wollen oder den konventionellen Weg vorziehen.
Wer daran interessiert ist, das elektronische Signieren zu erproben, erhält für eine
einmalige Gebühr von zehn Mark eine persönliche Signaturkarte. Den dazugehörigen
hochwertigen Kartenleser gibt es für 20
Mark, was einem Bruchteil des üblichen Ladenpreises entspricht. Einmal pro Semester
ist eine Aktionswoche geplant, in der sich
die Studierenden sogar die Kartengebühr von
zehn Mark sparen können. Der Termin für
das Wintersemester 2001/02 wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.
Bestellungen für eine persönliche Signaturkarte können an der Info-Stelle Studium
im Verwaltungsgebäude der Universität aufgegeben werden. Dabei ist es unbedingt erorderlich, den Personalausweis mitzubringen.
Eine Liste aller Annahmestellen für Kartenanträge ist unter www.bremer-onlineservice.de abrufbar. Dies ist auch die Adresse, über die alle signaturbasierten OnlineDienste direkt zugänglich sind. Darüber hinaus informiert unter www.signatur.unibremen.de eine eigene Projektseite über die
Realisierung der Anwendungen für Studierende.
Martin Wind
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„Eine lohnende Ergänzung zum Studium“
Zertifikatsstudium Magister Optimus vermittelt Zusatzwissen für Berufsstart in der Wirtschaft
„Ich kann das nur wärmstens weiterempfehlen“, sagt Imke Reichert, Studentin der Kulturwissenschaften und Italianistik an der Uni Bremen. Die Rede ist vom
Zertifikatsstudium „Programm Magister
Optimus“, das an der Bremer Uni bereits
seit mehr als fünf Jahren läuft. Es ist eine
ausgezeichnete Möglichkeit für den akademischen Nachwuchs bestimmter Fächer,
sich einen zusätzlichen „Schliff“ vor dem
Start ins Berufsleben zu holen.
Das große Problem für Geisteswissenschaftler offenbart sich oft erst nach dem Studium, wenn die Frage auftaucht: Und was
nun? Der Sprung von der akademischen Ausbildung in die Praxis ist oft der schwerste
Schritt. In Fächern wie Kultur- und Sozialwissenschaften, Linguistik oder Philosophie
bekommen junge Menschen zwar ausgezeichnete methodische Fähigkeiten, Teamarbeit und das „Querdenken“ über den Tellerrand des eigenen Gebietes hinaus vermittelt.
Wie es auf dem Arbeitsmarkt und im Berufsleben zugeht und was dort gefordert wird,
wissen sie nach gut zwei Jahrzehnten in Schule und Universität aber selten. Bestimmte
Schlüsselqualifikationen fehlen – etwa
Grundlagen betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge, Wirtschaftssprachen, Datenverarbeitungs- und Multimediakenntnisse oder die
Besonderheiten von Marketing, Management
und Kommunikation.
Im Zertifikatsstudium „Programm Magister Optimus“ haben angehende Geisteswissenschaftler der Bremer Uni schon während
des Studiums die Möglichkeit, dieses wichtige Zusatzwissen für einen Berufsstart in der
Wirtschaft zu erwerben. Das Programm läuft
seit Herbst 1995 und wird begeistert angenommen. Bislang haben 118 Absolventen ihr
Zertifikat erworben. „Magister Optimus“ ist
ein Gemeinschaftsprojekt der Universität, der
Handelskammer, des Arbeitsamts und der
Angestelltenkammer in Bremen. „Zum überwiegenden Teil sind es Kulturwissenschaftlerinnen, die dieses Angebot annehmen“, sagt
Projekt-Koordinatorin Birgit Ennen. Der
größte Studiengang der Bremer Uni weist
einen hohen Frauenanteil auf – und ist froh
über das ergänzende Angebot, das ausgezeichnet angenommen wird. „Wir machen
keine Werbung“, sagt Birgit Ennen, „und
trotzdem mussten wir die Teilnehmerzahl
bereits erhöhen.“
Mindestens drei Semester dauert die modular aufgebaute Zusatzqualifikation. Zunächst wird das Basiswissen der Betriebswirtschaftslehre sowie Datenverarbeitung/Multimedia gelehrt. In einem weiteren Programm-
Büffeln für den Erfolg: Studierende verbessern bei „Magister Optimus“ ihre Berufschancen.
abschnitt stehen die Grundlagen von Marketing, Personalwirtschaft, Projekt- und Kulturmanagement sowie interner und externer
Kommunikation im Mittelpunkt; anschließend geht es um die Praxis in diesen Bereichen. In Blockseminaren werden wichtige
Fähigkeiten in Rhetorik, Gesprächsführung,
Moderation und Wirtschaftssprachen vermittelt. Dazu kommt im ersten Jahr Betriebliches Rechnungswesen mit Buchhaltung und
Kostenrechnung. Ab dem zweiten Semester
kann ein achtwöchiges Praktikum in einem
Tätigkeitsbereich gewählt werden, auf den
man sich spezialisieren möchte.
Imke Reichert bereut ihren Schritt ins Programm Magister Optimus nicht: „Ich fand es
sehr hilfreich, vor dem Berufsstart wichtige
Einblicke und Begriffe der Wirtschaft vermittelt zu bekommen. Im KulturwissenschaftsStudium bekommt man beispielsweise von
Betriebswirtschaftlehre oder Personalmanagement nichts mit.“ Besonders begeistert hat
sie das Bewerbungstraining und das Sprachtraining. Imke Reichert studiert Italienisch als
Nebenfach: „Das Wirtschafts-Italienisch
wurde wirklich toll und praxisnah vermittelt,
etwa die Korrespondenz, die interkulturelle
Kommunikation oder das Festlegen von Geschäftsterminen.“ Viele der erlernten Fähigkeiten nutzte sie, als sie in einer eineinhalbjährigen Studien-Unterbrechung als Mediaberaterin für den Radiosender „Wir von hier“
arbeitete.
Auch Jelena-Katherina Sander spricht von
ausschließlich positiven Erfahrungen.
„Manchmal war es schwer, etwa bei der doppelten Buchführung“, sagt sie heute, „aber es
ist eine Ergänzung zum Studium, die sich
wirklich lohnt.“ Das Praktikum hat sie beispielsweise in der Marketing-Abteilung von
BP absolviert. Dort und in den „Magister Optimus“-Modulen hat sie Erfahrungen gemacht, die ihr noch heute in der Public-Relations-Agentur „Dialog“ zu Gute kommen.
Gelehrt wird im Zertifikatsstudium auch
von Menschen, die direkt aus der Praxis kommen. Im Sommersemester 2001 stand beispielsweise Ralf Gaumann jeden Donnerstag
vor den wissensdurstigen Studierenden. Sonst
ist der Diplom-Kaufmann bei Daimler-Chrysler mit Personalmarketing und Personalbeschaffung beschäftigt, doch hier klärte er
Magister-Studierende über die „Grundzüge
der Personalwirtschaft“ auf. Gaumann ist einer der Dozenten, die im Zertifikatsstudium
„Programm Magister Optimus“ jungen Menschen vermitteln, was sie bei ihrer späteren
Jobsuche erwartet – und was von ihnen verlangt wird. Diese Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft hat für beide Seiten
Vorteile. Die Magister-Optimus-Studierenden
lernen, wie es im Arbeitsleben wirklich zugeht: „Wir haben gerade ein Assessment Center simuliert, mit vier Teilnehmern in der
Mitte und 12, 13 als kritische Beobachter
drumherum“, sagt Gaumann. Andererseits
hält der Daimler-Chrysler-Mann auch selbst
die Augen offen: „Drei oder vier der Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnte ich mir ganz
gut als Praktikanten in unserem Konzern vorstellen.“
KUB
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Jung, dynamisch und erfolgreich
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Bremen existiert seit vier Jahren
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wurde an der Universitäten Bremen zum
Wintersemester 1997/98 neu eingerichtet. Er wird von den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaft und Produktionstechnik getragen und besteht in Bremen - im Gegensatz
zu vielen anderen Universitäten - zu gleichen Teilen aus betriebs- und ingenieurwissenschaftlichen Inhalten.
Der Kontakt zu Studierenden beider Fachrichtungen ermöglicht es den angehenden
Wirtschaftsingenieur/innen schon während
des Studiums, die verschiedenen Hintergründe und Motivationen sowohl einer ingenieurwissenschaftlichen als auch wirtschaftswissenschaftlichen Sichtweise zu erfahren.
Neben fachlichen Kenntnissen wird im
Studiengang besonderer Wert auf die theoretische und praktische Vermittlung von Managementtechniken und sozialen Kompetenzen gelegt.
Im Hauptstudium werden die wirtschaftswissenschaftlichen Vertiefungsrichtungen
Projekt-/ und Innovationsmanagement sowie
Produktionswirtschaft/ Logistik angeboten.
Die Vertiefungsrichtungen Produktfindung/ Produktionsentwicklung sowie Produktionstechnologie bieten den Studierenden
die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichen
ingenieurwissenschaftlichen Gebieten zu spezialisieren.
Bei der Vermittlung von Lehrinhalten wird
in besonderem Maße auf den Einsatz von zeitgemäßen Informatikanwendungen geachtet,
die auch im späteren Tätigkeitsfeld des Wirtschaftsingenieurs von großer Bedeutung sind.
Darüber hinaus haben die Studierenden schon
während des Studiums die Gelegenheit, erste Projektmanagementerfahrung in einem
Lehrprojekt zu sammeln, in dem sie in Kleingruppen spezielle Problemstellungen selbständig bearbeiten und lösen.
Aufgrund des zahlenmäßig günstigen Verhältnisses von Studierenden zu Professoren
ist eine intensive Betreuung gewährleistet.
Dabei zeugen die jährlich steigenden Studierendenzahlen von der hohen Attraktivität des
Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an
der Universität Bremen. Zur Zeit sind in Bremen 174 Studierende eingeschrieben, die auf
insgesamt vier Jahrgänge verteilt sind. Gerade bei weiblichen Studierenden gewinnt der
Studiengang aufgrund der angenehmen Studienbedingungen zusehends an Beliebtheit.
Die interdisziplinäre Ausbildung der Wirtschaftsingenieure und die auf diese Art und
Weise erzeugte breite fachliche Grundlage
befähigt sie zu Tätigkeiten in unterschiedlichen wirtschaftlichen und technischen Bereichen. In Zeiten komplexer abteilungsübergreifender Aufgaben und einer dynamischen
betrieblichen Umwelt besitzen Wirtschaftsingenieure also gute Voraussetzungen, um
diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Aufgrund der guten Berufsaussichten der
Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen kann die Einführung des Studiengangs an der Universität Bremen schon
jetzt als großer Erfolg angesehen werden.
Weitere Informationen über den Studiengang sind bei der Studienfachberatung bei Dr.
Klaus-Dieter Thoben (eMail: tho@biba.unibremen.de) sowie beim StugA Wirtschaftsingenieurwesen (eMail: stugawing@unibremen.de) erhältlich.
Sandra Hoffmann, Max Schwesig
Promotionen chinesischer Gastwissenschaftler
Am 4. Mai 2001 fand in der Universität
Bremen eine Promotionsfeier der besonderen Art statt. Die chinesischen Gastwissenschaftler (auf dem Foto sitzend von links) Dr.Ing. Mingzhong Yan und Assistenz-Professor Jiangrong Zhang, beide Dozenten für
Bautechnik am Institut für Berufsbildung der
Tongji–Universität Shanghai, sowie Assistenz-Professor Zhiqun Zhao, Leiter der Abteilung Berufsschullehrerausbildung am Zentralinstitut für Berufsbildung Peking, wurden
für ihre Doktorarbeiten von Professor Felix
Rauner vom Institut Technik und Bildung
(ITB) geehrt. Es sind die ersten von insgesamt zehn Doktoranden, die im Rahmen eines deutsch-chinesischen Kooperationsprojektes, das von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit gefördert wird, in Bremen ihre Dissertationsvorhaben abgeschlossen haben. Die außergewöhnliche Bedeutung
dieser Promotionen wurde durch die Anwesenheit der chinesischen Botschaftsrätin Professor Jinghui Liu unterstrichen, die eigens
aus Berlin nach Bremen gekommen war. Das
ITB der Uni Bremen engagiert sich seit Jahren in China im Bereich der beruflichen Bildung. Diese Aktivitäten werden mit erheblichen Bundesmitteln unterstützt.
SC
Stehend hinter den Promovenden von links: Prof. Shuo Xu (Institut für Berufsbildung Tongji),
Prof. Sabine Bröck (Konrektorin für Internationales der Uni Bremen), Prof. Jinghui Liu (chinesische Botschaftsrätin in Berlin) Prof. Felix Rauner (Institut Technik und Bildung)
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„Dick-Sein ist echt Scheiße!“
Neu an der Uni: Trainingsprogramm für Jugendliche mit Adipositas
Adipositas (massives Übergewicht) ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme. Die
Zahlen sind alarmierend: Fast jeder fünfte deutsche Jugendliche ist schwer übergewichtig! Das Patientenschulungszentrum der Universität Bremen bietet hier mit dem
Programm „Adipositastraining für Jugendliche“ Hilfestellung. Für BUS sprach Angelika Rockel mit Hochschuldozentin Petra Warschburger, die dieses Trainingsprogramm
mitentwickelt hat.
BUS: Frau Warschburger, was ist das Neue
an Ihrem Adipositasprogramm?
Warschburger: Bislang gibt es in
Deutschland keine speziellen Jugendprogramme, die die psychosoziale Komponente
berücksichtigen. Adipositas ist aber ein vielschichtiges Störungsbild. Deshalb ist es wichtig, auf die verschiedenen Ebenen einzugehen. Unser Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren. Ziel ist,
das Ernährungs- und Bewegungsverhalten
der Jugendlichen langfristig zu verändern,
denn für betroffene Jugendliche ist es wirklich schwerer abzunehmen, als für andere.
Vereine für die Jugendlichen, die auch speziell Angebote für Mollige haben. In einer
Gruppe, in der sie sich wohl fühlen, sind sie
auch motiviert mitzumachen.
Warschburger: Die Umwelt der Jugendlichen bleibt ja, mit Abwertungen müssen sie
alleine fertig werden. Ein Mädchen brachte
ihre Verletzungen sehr drastisch auf den
Punkt: „Dick-Sein ist echt scheiße“. Wir üben
im Kurs, auf Beschimpfungen zu reagieren.
Die Gegenwehr ist verschieden, einige setzen Humor als Waffe ein, andere lernen sich
abzugrenzen. Oder sie können Bekannte um
Hilfe bitten, jeder muss den eigenen Weg darin finden.
BUS: Was ist unter Verhaltenstraining zu
verstehen?
BUS: Wieso ist „Dick-Sein“ für Mädchen
schwerer als für Jungen?
Warschburger: Dabei geht es um psychische Unterstützung auf zwei Ebenen: Zum
Warschburger: Die gesellschaftlichen
Vorbilder zeigen magersüchtige Models, an
denen sie sich messen müssen. Sie sind im
Entwicklungsprozess schon weiter als Jungen, das andere Geschlecht ist schon relevant. Oftmals erleben sie Ablehnung oder
Kränkung. Für Jungen ist das etwas einfacher, bei ihnen wird Körperfülle eher mit Stärke assoziiert. Und Stärke ist gesellschaftlich
ein positiver Wert – für Männer, nicht für
Frauen. Viele Mädchen trauen sich nicht, sich
einzugestehen, dass sie zu dick sind. Sie haben Angst, weil sie nicht den Idealen entsprechen. Viele haben auch schon Diäten hinter
sich. Nun haben sie Angst, wieder zu versagen. Aber gerade diesen Mädchen können wir
oft helfen, weil wir ihnen einen anderen Zugang zu sich vermitteln, sich selber besser
anzunehmen.
BUS: Welche Schwerpunkte hat das Training?
Warschburger: Es basiert auf drei Säulen: Ernährungstraining, Bewegungstraining
und Verhaltenstraining. Wir beginnen mit
dem eigenen Essverhalten, etwa „Was ist gesund“? oder „Worauf sollte man beim Abnehmen achten“? Das Problem ist meist die
Zusammensetzung: Die Betroffenen nehmen
weniger Kohlenhydrate und mehr Fett zu
sich, und – sie essen auch aus Frust oder Langeweile. Die psychosozialen Belastungen wie
Spott und Kränkungen tun ihr übriges. Nur,
je verzweifelter ein Teenager ist, umso mehr
greift er zum bekannten Muster: das FrustEssen - ein Teufelskreis!
BUS: Was sind Ergebnisse dieses Trainings?
BUS: Was verstehen Sie unter Bewegungstraining?
Warschburger: Mollige Jugendliche bewegen sich zu wenig, also geraten sie auch
schnell aus der Puste. Das hat den Effekt, dass
sie von anderen ausgelacht werden. Kinder
können da sehr brutal zueinander sein. Bei
Jungs geht das noch, die dürfen meist beim
Fußball mitspielen – als Torwart. Bei Mädchen ist das schwieriger –Geräteturnen oder
Leichtathletik schaffen sie natürlich nicht.
Das frustriert und hält von Bewegung eher
fern, als dass es motiviert.
BUS: Machen Sie denn vor Ort Sport?
Warschburger: Nein, wir zeigen auf, wie
mehr Bewegung in den Alltag integriert werden kann, z.B. mehr Treppen laufen statt
Fahrstuhl fahren. Wichtig ist aber die langfristige sportliche Betätigung. Wir suchen
Jugendliche im Adipositas-Trainingsprogramm an der Uni Bremen.
einen stärken wir das Selbstwertgefühl der
Jugendlichen. Wir lassen sie beschreiben, was
ihnen an ihren Freundinnen und Freunden
am besten gefällt. Da fallen Attribute wie witzig, schlagfertig, zuverlässig. Und nicht – die
ist schön schlank. Sie erkennen, wie wichtig
persönliche Eigenschaften sind. Dann lassen
wir in der Gruppe gegenseitige Charakterisierungen durchzuspielen. Viele sind richtig
überrascht, wie positiv sie eingeschätzt werden. Die Gruppe hilft sich in dem Sinne auch
gegenseitig.
BUS: Und zum anderen?
Warschburger: Es geht nicht nur um Gewichtsreduzierung. Realistisch sind fünf Kilo
Gewichtsverlust während des Trainings, mehr
nicht. Ein Drittel schafft das auch, ein Drittel nimmt nicht weiter zu. Erfolge sind, wenn
es uns gelingt die Lebensqualität der Jugendlichen zu verbessern, ihr Selbstbewusstsein
zu stärken. Das unterbricht den Kreislauf mit
dem Frustessen. Wir bereiten sie auch auf
Rückschläge vor und wie sie dann Hilfestellung organisieren können. Zwei Mädchen aus
der Gruppe haben z.B. vereinbart sich gegenseitig anzurufen, wenn sie Hilfe brauchen, das
ist konkrete Unterstützung.
BUS: Wann finden wieder Kurse statt?
Warschburger: Die Kurse finden ab sofort bis Ende 2002 statt und kosten 100 Mark.
Eltern und Jugendliche können sich beim Patientenschulungszentrum der Universität Bremen unter der Telefonnummer 0421 / 2184714 oder -9054, oder Email: warschb@unibremen.de anmelden.
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BUS Nr. 64
Juli 2001
KRAM - Wer wir sind und was wir wollen
Der Kollegiumsrat Akademischer MitarbeiterInnen stellt sich und seine Arbeit vor
Der akademische Mittelbau ist mit rund 1500 von 3000 Mitarbeiter/innen die größte
Mitarbeitergruppe der Universität Bremen. Er setzt sich aus universitätsmittel-, drittmittel- und eigenfinanzierten Promotionsstellen oder Stipendien, Assistentenstellen und
wissenschaftlichen Funktionsstellen zusammen. Diese große Heterogenität wird dadurch verstärkt, dass der Mittelbau auf praktisch alle inneruniversitären Institute oder
Fachbereiche, sowie auf die der Universität angegliederten Institute verteilt ist. Durch
die überwiegend befristeten Arbeitsverträge und Stipendien weist der Mittelbau zudem
eine hohe Fluktuationsquote auf.
Dabei erfüllt der akademische Mittelbau
innerhalb der Universität wichtige Funktionen: Die Doktorand/innen leisten den Hauptteil der universitären Forschungsarbeit. Die
wissenschaftlichen MitarbeiterInnen auf Assistenten- oder Funktionsstellen entlasten und
ergänzen die Professor/innen in Forschung
und Lehre, helfen bei der Betreuung von Studierenden und Doktorand/innen und sorgen
durch die Mitarbeit in der Selbstverwaltung
und der Pflege der gesamten universitären Infrastruktur für die Aufrechterhaltung eines
kontinuierlichen Lehr- und Forschungsbetriebes.
nisiert die Aufgaben und setzt sich aus bis zu
jeweils zwei Vertreter/innen jedes Fachbereichs zusammen. Als Ansprechkontakt und
für die Geschäftsführung hat der KRAM einen Vorstand, zur Zeit sind dies Joachim
Schalthöfer (FB 3, Tel. 218-2410) und Birgit
Lutz-Kunisch (FB 4, Tel. 218-2737) .
Aufgaben und Tätigkeiten des KRAM
Der KRAM wird insbesondere im Rahmen
universitärer Gremien wie dem Akademischen Senat und seinen jeweils zu aktuellen
Themen gebildeten Arbeitsgruppen als Interessenvertretung des akademischen Mittel-
Durch seine Heterogenität und
die hohe Fluktuation hat der akademische Mittelbau zur Zeit nicht
das politische Gewicht innerhalb
der Universität, das seiner Bedeutung, seiner Mitgliederzahl und
seinen vielfältigen wissenschaftlichen Funktionen entspricht!
Die Mitgliedschaft im KAM ermöglicht
die Teilnahme am Informationsaustausch
zwischen den Mitgliedern und berechtigt
weiter zur Teilnahme an den Wahlen des
KRAM, dem KollegiumsRAT der akademischen Mitarbeiter/innen. Der KRAM orga-
AG Arbeitsplatzausstattung: Die technische Ausstattung der Arbeitsplätze ist das aktuelle Thema der AG. Dazu soll
noch in diesem Jahr eine Befragung zum Ist-Zustand durchgeführt werden.
AG WiMi-Handbuch:
Das WiMi-Handbuch des
KRAM informiert über die Rechte der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und wird derzeit aktualisiert.
KAM und KRAM
Das KAM ist das Kollegium der
Akademischen Mitarbeiter/innen.
Es ist vom Akademischen Senat
(AS) autorisiert, die Interessen des
akademischen Mittelbaus auf zentraler Universitätsebene zu vertreten. Es ist
somit die Organisation aller akademischen
Mitarbeiter/innen der Universität Bremen mit
dem Ziel und der Aufgabe, diese bei ihrer
Arbeit zu unterstützen und den Status des akademischen Mittelbaus innerhalb der Universität als Ganzes zu stärken. Bis zur Änderung
des Bremischen Hochschulgesetzes 1999 waren alle wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen
und Assistent/innen sowie auch Stipendiat/
innen und sonstige Promovent/innen automatisch mit ihrem Statuserwerb an der Universität Bremen im KAM. Durch die Gesetzesänderung ist es nunmehr nötig dem KAM
explizit beizutreten.
AG Nachwuchsförderung und Personalstruktur: Die „AG Nachwuchsförderung und
Personalstruktur“ war insbesondere in den
letzten Monaten aufgrund der aktuellen Brisanz des Themas aktiv. Gearbeitet wurde an
den bundesweit diskutierten Themen der Verbesserung der Nachwuchsförderung (Promotionsförderung), der Abschaffung der Habilitation und Einführung einer neuen Personalkategorie „Juniorprofessor“, die Einstellung der Möglichkeit, gleichzeitig wissenschaftliche MitarbeiterIn und PromotionsstudentIn zu sein, das Fehlen von Funktionsstellen innerhalb des Mittelbaus etc. Seine Positionen zu diesen Themen hat der KRAM in
der Arbeitsgruppe des Akademischen Senats
zur „Personalstruktur“ vertreten und erreicht,
dass wichtige Forderungen als Empfehlungen der Kommission in den Bericht an den
AS übernommen wurden.
baus tätig (wie z.B. zuletzt in der Arbeitsgruppe zur Personalstruktur). Auch gegenüber dem Rektorat und dem Kanzler nimmt
der KRAM diese Aufgabe wahr. Zusätzlich
wird er von den Universitätsgremien als Partner und Berater bei speziell den Mittelbau betreffenden Fragen herangezogen. Die Tätigkeiten und Themen des KRAM´s im einzelnen richten sich nach den Interessen des wissenschaftlichen Mittelbaus und der jeweiligen hochschulpolitischen Lage. Dementsprechend gilt es immer wieder die gerade aktuellen Probleme des akademischen Mittelbaus
im Rahmen der Universitätsgremien zu formulieren und Lösungsstrategien zu entwerfen.
Aktuelle Projekte des KAM
Intern ist das KAM in spezialisierten Arbeitsgruppen organisiert. Derzeit laufen Aktivitäten in den Bereichen:
AG Public-Relations: Ihr Ziel
ist es, den Kontakt innerhalb des
Kollegium und mit der gesamten
Universität herzustellen und über
die Möglichkeit der Interessenvertretung auf Universitätsebene zu informieren.
Noch Fragen ?
Wenn Ihr noch Fragen habt, könnt Ihr
Euch jederzeit an uns wenden. Auf unserer
Homepage (www.kram.uni-bremen.de) findet Ihr immer den neuesten Stand der Arbeitsgruppen des KRAM und viele interessante
und aktuelle Informationen sowie Links, die
insbesondere die Interessen des Mittelbaus
betreffen. Regelmäßige e-Mails informieren
KAM-Mitglieder über die aktuellen Themen
und Probleme. Die KRAM-Treffen, zu denen jedeR „MittelbaulerIn“ immer herzlich
eingeladen ist, finden einmal im Monat montags nachmittags statt. Für Ideen, Anmerkungen und brisante Themen sind wir jederzeit
offen! Wir freuen uns darauf, Euch persönlich kennen zu lernen.
Kollegium Akademischer MitarbeiterInnen
Juli 2001
BUS Nr. 64
Lehre und Forschung gefördert
Besonderer Anreiz zur Erhöhung der Absolventenzahlen
Seit dem letzten Jahr werden die Mittel der Universität Bremen für Lehre und Forschung nach bestimmten Zielkategorien vergeben, die zwischen dem Akademischen Senat und Rektorat jährlich vereinbart werden. Mit dieser zielorientierten Budgetierung
sollen die Fachbereiche zu entsprechenden Anstrengungen angeregt werden.
Die Mittel werden in zwei Strängen verteilt:
Etwa zwei Drittel des Gesamtvolumens
werden nach den bisherigen Leistungen und
Belastungen an die Fachbereiche vergeben.
Die Mittel sind nicht zweckgebunden, sondern können für andere Zielkategorien verausgabt werden, um neue Schwerpunkte zu
setzen.
Der zweite Strang umfasst die zentralen
Mittel mit ca. ein Drittel des Volumens. Diese Gelder werden über Kontrakte oder gezielte Vereinbarungen vergeben und sind damit
zweckgebunden. Sie sollen Initiativfunktion
haben und die Fachbereiche bei einschlägigen Aktivitäten unterstützen. Ein großer Teil
dieser Mittel sind für fachspezifische Innovationen vorgesehen, vor allem für die Ausstattung neuer Fachgebiete.
Beide Förderstränge ergänzen sich: Der
eine prämiert bisherige Aktivitäten, die als
Regelbetrieb zu finanzieren sind. Der andere
zielt auf Zukunftsinvestitionen und damit auf
die laufende Verbesserung der Arbeitsprozesse in Lehre und Forschung. Dabei handelt es
sich um eine Anschubfinanzierung, nicht
Dauerförderung.
Bei der Mittelverteilung für Lehre und
Forschung wurden auch bisher die Absolventenzahlen der Fächer als Leistungsindikator
berücksichtigt. Diese Förderung hat aber
nicht den erhofften Effekt gehabt. Die Universität Bremen hatte in den letzten Jahren
trotz steigender Anmeldungen und eines stabilen Gesamtvolumens der Studierenden sinkende Absolventenzahlen zu verzeichnen.
Das Rektorat wird deshalb die absolventenbezogenen Fördermittel in diesem Jahr zunächst nur teilweise den Fachbereichen zuweisen, den anderen Teil quasi als Belohnung
für „fertige“ Absolventen den betreuenden
Hochschullehrer/innen zukommen lassen.
Dadurch soll angeregt werden, die Studierenden gezielt zum Studienabschluss zu führen. Bei zunehmenden Absolventenzahlen
können die Fachbereiche ihre Mittel auch zu
Lasten der zentralen Mittel erheblich steigern.
Es ist zu hoffen, dass durch diese gezielte
Förderung die Absolventenzahlen der Universität Bremen wieder steigen und die teilweise langen Studienzeiten verringert werden. Damit würde auch der deutlichen Kritik
des Landes an der mangelnden Studieneffizienz der Universität begegnet.
Uwe Gundrum
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Physikausbildung
Multimedial
Bei der Vorbereitung auf das physikalische
Praktikum den Versuch schon einmal als „interaktives Bildschirmexperiment“ ausprobieren; das Wissen aus der Schulphysik im
Selbststudium mit Hilfe von Hypertexten,
Animationen und Simulationen auffrischen;
anschauliche biologische oder elektrotechnische Anwendungen physikalischen Grundlagenwissens aus dem Internet abrufen: diese
neuen Möglichkeiten sollen in Zukunft Studierenden zur Verfügung stehen, die Physik
als Nebenfach belegen.
Unter dem Titel „Physik Multimedial“ ist
im Fachbereich 1 ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziertes
Entwicklungsprojekt zur didaktisch fundierten Integration von Multimedia in die Physikausbildung gestartet. Dazu arbeiten die
Nordverbund-Universitäten Bremen, Oldenburg, Hamburg, Rostock und Greifswald eng
zusammen. Das Verbundprojekt wird von PD
Dr. Horst Schecker vom Institut für Didaktik
der Physik der Universität Bremen geleitet.
Physiker, Informatiker und Fachdidaktiker
an den fünf Orten entwickeln und erproben
mit Dozenten und Studierenden der Biologie
und Elektrotechnik multimediale Lehr-LernModule zur Physik. „Multimedial“ betont dabei weniger die technische Seite der Verknüpfung mehrerer (neuer) Medien als vielmehr
das daraus resultierende Potenzial an Interaktivität, Kommunikation und Selbststeuerung des Lernprozesses für die Lernenden.
Ebenso wichtig sind die Dozenten. Die
Module - Skriptbausteine, Visualisierungen,
Selbstlerneinheiten, virtuelle Labore - sollen
von den Dozenten schrittweise und flexibel
in ihre Veranstaltungen integriert werden können. Das Modulkonzept geht davon aus, dass
Veranstaltungsstrukturen mit langer Tradition sich nicht schlagartig umstoßen lassen.
Dozenten und Tutoren sollen nicht ersetzt
werden. Die Perspektive zur Verbesserung der
Lehre liegt in einer neuartigen Verbindung
von Präsenzlehre mit Tele-Learning.
Der Einsatz von Multimedia hat im Nebenfach Physik ein besonderes Potenzial:
Dort erreicht die Physik viele Studierende,
deren Vorwissen und Interesse im Vergleich
zu Hauptfachstudenten stark variieren. Multimediale Lernmaterialien können so gestaltet werden, dass sie den individuellen Bedürfnissen etwa in Vertiefungsangeboten und Hilfestellungen gezielt Rechnung tragen. Über
die Module soll eine anwendungs- und lebensweltbezogene inhaltliche Differenzierung erreicht werden.
Jürgen Petri, Institut für Didaktik der
Physik, Tel. 218 2964
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BUS Nr. 64
Juli 2001
Bebel, Kafka oder Tristan?
Wie soll die Bremer Uni heißen? / Fundstücke aus dem Zentralen Uni-Archiv: Histörchen 3
„Am 13. August jährt sich zum 60. Mal der Todestag August Bebels, des Mitbegründers
und großen Führers der deutschen Sozialdemokratie. Die Unterzeichneten fordern den
sozialdemokratischen Senat der Freien Hansestadt Bremen auf, diesen Tag zum Anlass
zu nehmen, der Universität den Namen August-Bebel-Universität zu verleihen.“ So beginnt die im Juni 1973 verfasste Denkschrift einer Initiative aus Hochschullehrern,
Dienstleistern, Betriebsräten und anderen Persönlichkeiten.
Die Mehrheit einer Delegiertenversammlung des SPD-Unterbezirks Bremen-Stadt
griff die Idee auf und empfahl in einem Brief
vom 26. Juni dem Senat die Verleihung. Auch
der Konvent der Universität Bremen stimmte mehrheitlich der Initiative zu. Die Einigung
auf August Bebel rührte nicht zuletzt daher,
dass seine Verdienste für die Arbeiterbewegung und die Sozialdemokratie unbestritten
und er für das Gros der sozialdemokratischen
und sozialistischen/kommunistischen Gruppierungen die letzte gemeinsame Konsensfigur bildete. Ungeachtet dessen stieß die Initiative nicht nur auf Begeisterung.
Nach dem damaligen Bildungssenator
Thape formuliere die Uni damit gesellschaftliche Ansprüche, die sie noch gar nicht erfüllen könne. Auch entspreche der Personenkult,
wie Job Günter Klink anmerkte, nicht hanseatischer Tradition. Da half auch nichts, dass
Horst-Werner Franke die Namensgebung
unterstützte. Zunehmend führte die Diskussion in der SPD dazu, innerparteiliche Streits
auszutragen. Doch auch von anderer Seite
ließ die Empörung nicht lange auf sich warten: Die Bremer Sektion des Bund Freiheit
der Wissenschaft erachtete die Uni Bremen
als kein würdiges Denkmal für August Bebel - stelle sich doch die Frage, wie lange die
Uni noch sozialdemokratisch bleibe.
Brodelte es auch auf vielen Ebenen, so ist
offiziell doch nichts passiert. Der Senat sah
sich als nicht zuständig an, da eine Namensgebung in den Kompetenzbereich der Bremischen Bürgerschaft falle. Die Vermutung,
dass die Initiative verpuffe, wenn deren Umsetzung nicht bis zum geplanten legendären
Datum erfolgt, bestätigte sich. Zwar stellten
der SHB (seiner Zeit noch Sozialdemokratischer Hochschulbund) und der MSB (Marxistische Studentenbund) Ende Oktober
nochmals den Antrag im Akademischen Senat, den Bildungssenator aufzufordern, die
Namensgebung einzuleiten - aber dieser wird,
nachdem erstmals vertagt, Ende November
nur noch zur Kenntnis genommen. In der
Hoffnung, kompetente Unterstützung zu erfahren, sprach der damalige Vorsitzende des
SHB den späteren Rektor, Prof. Dr. HansJosef Steinberg, nochmals auf die Initiative
an, als sie sich dem Gebäude GW 2 näherten,
das kurz vor der Einweihung stand. Während
Steinberg so das GW 2 betrachtete, kam ihm
jedoch spontan ein ganz anderer für die Uni
passender Name in den Sinn: Franz Kafka.
War diese Episode erst mal beendet, so gab
es doch weitere Versuche, die Universität mit
einem Namen zu beehren. Eine Privatinitiative erachtete Rudolf-Alexander Schröder als
die geeignetste Persönlichkeit, die Bremer
Universität zu repräsentieren, da dieser vermutlich der letzte große Vertreter der deutschen Gelehrtenrepublik sein werde. Aber
auch diesem Versuch konnte aufgrund mangelnder rechtlicher Möglichkeiten des Senats nicht stattgegeben werden. Eine andere
Form wählte eine autonome FrauenLesbengruppe. Sie nahm den bundesweiten Frauenstreiktag am 8.3.1994 zum Anlass, der Uni
Bremen autonom den Namen der bedeutenden Sozialistin Flora Tristan zu verleihen.
Sprühaktionen und eine lebensgroße Nachbildung Tristans unterstützten ihre Forderung.
Nicole Stöbener
BUS Nr. 64
Juli 2001
ESG fördert Internationales
Evangelische Studierende mit neuem Domizil
Die Evangelische StudentInnengemeinde
Bremen (ESG) konnte am 3. Mai ihr neues Domizil in der Parkstrasse 107 einweihen. Mit rund 200 Gästen aus Hochschulen, Kirchen, Politik und Gesellschaft feierte die Gemeinde ihre neuen Räume.
Dorf realisiert. Sie soll eine unergiebige Quelle mit schlechter Wasserqualität ersetzen und
dabei die Sonnenergie nutzen. Die Versorgung wird verstetigt und erweitert, Krankheitserreger werden vermieden. In Kamerun
wurde bereits ein Projektpartner gefunden.
Hier laufen ganz unterschiedliche Aktivitäten: Persönliche Beratung von Studierenden (häufig aus dem Ausland), Kapellen-Andachten, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen zur Kultur und Internationalisierung,
Tanzworkshops und Kneipentreffs, Bürotätigkeit und Unterkunft für studentische Tutoren. Im Vordergrund stehen die Begegnung
und der Austausch zwischen verschiedenen
Religionen, Kulturen und Nationen.
Paul Dayang sieht wie sein Kommilitone
die ESG als Forum für den internationalen
Austausch von Studierenden. Sie biete auch
konkrete Hilfen für die Studierenden und fördere den Kontakt zwischen Deutschen und
Ausländern. Paul Dayang ist im „Centre de
Developpement Endogene“ aktiv, das die eigenständige Entwicklung in Kamerun stärken möchte. Dazu gibt es Projekte zur Frauenarbeit in Schneidereien und in der Schuhproduktion, zur Nutzung der Solarenenergie
im Haushalt, zum kulturellen Austausch vor
Ort und zur verbesserten Hygiene.
Beispiel: Die Studenten Morin Kamga Fobissie und Paul Dayang aus Kamerun. Beide
studieren Wirtschaft und Informatik an der
Uni Bremen und sind seit Jahren in der ESG
tätig. Morin Kamga Fobissie engagiert sich
im Arbeitskreis Internationalismus. Dort geht
es um die Lebenssituation ausländischer Studierender in Bremen, um neue Ansätze der
Entwicklungspolitik, um die Nutzung der
Studieninhalte in den Heimatländern und den
Austausch zwischen verschiedenen Fächern
und Religionen.
In Infoabenden werden die Heimatländer
der Studierenden vorgestellt. In einem Projekt in Kamerun wird zum Beispiel eine solare Trinkwasserversorgung für ein größeres
Für diese Projekte werden noch Mitstreiter und Sponsoren gesucht; Interessenten
können sich an die ESG wenden (Tel. 0421/
241260). Veronika Kroeker als zuständige
Mitarbeiterin betont den hohen Stellenwert
der internationalen Arbeit. Die ESG erfüllt
damit eine wichtige Integrations- und Brükkenfunktion für ausländische und deutsche
Studierende. Sie hat schon einiges erreicht,
etwa mehr Deutschkurse für Ausländer an
der Uni. Sie wünscht sich aber verbesserte
Arbeitsmöglichkeiten für ausländische Studierende in Bremen und gezielte Projektförderung durch die Hochschulen.
GU
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CD: Neue Brief- und
Faxvorlagen im Netz
Das Corporate Design als neuer Gestaltungsrahmen für die Schreibvorlagen und
Publikationen der Universität wird weiter
ausgebaut. Auf Wunsch vieler Bereiche hat
die Gruppe für Gestaltung (GfG) alternative
Vorlagen für Brief- und Faxbögen erarbeitet
und in das Internet gestellt. Der neue Briefbogen bietet ein deutlich breiteres Schreibfeld (die Textspalte rechts fällt weg), der Faxbogen hat eine größere Schrift und ist damit
besser lesbar. Beide Vorlagen sind im Internet unter www.uni-bremen.de/corporatedesign abrufbar. Kurzfristig sind noch Vorlagen zu Prüfungsurkunden der Universität
Bremen und zu Namensschildern geplant.
Die vorgesehenen Latech-Anwendungen
des Corporate Design konnten bisher nicht
realisiert werden, da die entsprechende Arbeitskapazität in der Universität fehlt. Interessenten sollten sich möglichst rasch bei der
Uni-Pressestelle melden (Tel. 218-2724). Bei
der Uni-Druckerei werden immer wieder
Sonderwünsche für Visitenkarten und anderes geäußert. Diese können nicht realisiert
werden; die Vorlagen im Leitfaden und Internet sind verbindlich.
GU
SAP-Einführung in
der Universität
Wie vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits bekannt, plant die Universität
Bremen die Einführung der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware SAP. Gleichzeitig soll die kamerale Haushaltssystematik
durch die kaufmännische Buchführung ersetzt
werden. Mit dem Aufbau eines „SAP-InfoServices“ soll den Projektbeteiligten, aber
auch allen anderen interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität die
Möglichkeit eröffnet werden, sich über alle
Belange rund um das Projekt umfassend zu
informieren. Zu diesem Zweck wird zurzeit
eine Homepage eingerichtet, die ab dem 1.
Juli 2001 unter der Adresse http://www.sapprojekt.uni-bremen.de erreichbar sein wird.
Schauen Sie doch einfach mal rein!
SC
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Redakt
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20
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BUS Nr. 64
Juli 2001
Großer Hochschulchor erarbeitet Händel
Im Wintersemester wird Oratorium „Das Alexanderfest - oder die Macht der Musik“ einstudiert
Singe, wem Gesang gegeben: Im Großen Hochschulchor singen unter der Leitung von Professor Friederike Woebcken Studierende der
Universität und der Hochschule für Künste.
Im Grossen Hochschulchor singen unter
der Leitung von Professor Friederike Woebcken Studentinnen und Studenten der Universität Bremen und der Hochschule für Künste
gemeinsam. Ziel ist es, allen Studierenden
dieser beiden Hochschulen jedes Semester die
Gelegenheit zur Erarbeitung eines größeren
Chorwerkes oder eines a-cappella-Chorprogrammes mit einem Semesterabschlusskonzert zu geben. Zu den wöchentlichen Proben
kommt ein intensives Probenwochenende.
In den vergangenen Semestern standen
große Oratorien auf dem Programm wie Benjamin Brittens St. Nikolas Kantate, Arthur
Honeggers König David und zuletzt Mozarts
Requiem. Der Chor war zu Gast bei Universitätschören im Ausland: Poznan (Polen,
1999) und Groningen (Niederlande, 2001).
Im Wintersemester 2001/2002 ist die Erarbeitung eines der schönsten Oratorien von
Georg Friedrich Händel geplant: „Das Alex-
Uni-Jahrbuch 2000/01 Uni-Info zum Studium
Die Universität Bremen hat jetzt die vierte Ausgabe ihres Jahrbuchs veröffentlicht.
Das neue Uni-Jahrbuch präsentiert das Campus-Jahr 2000 in lebendiger Form. Es enthält eine illustrierte Chronik und Übersichten über aktuelle Grunddaten und die UniAngebote in Lehre und Forschung, einen
Schwerpunktbeitrag zum Universum Science
Center Bremen, Berichte zur Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität, zur Vortragsreihe „Eine Uni für alle“ und zu den Preisen und Auszeichnungen für Uni-Mitglieder.
Neben dem Technologiepark stellen sich auch
renommierte Bremer Unternehmen als Partner der Universität vor. Der Anhang informiert über die Uni-Absolventen, Promotionen und Habilitationen im Berichtsjahr. Das
neue Uni-Jahrbuch ist in der UniversitätsBuchhandlung (Tel. 0421-218 2769) und bei
der Uni-Presse (Tel. 0421-218 2751, eMail:
presse@uni-bremen.de) zum Preis von 13
DM erhältlich.
GU
Zur besseren Information von Studieninteressierten hat die Universität ein neues InfoHeft herausgegeben. Dieses 64-Seiten starke
Heft enthält Übersichten zum Studienangebot, zu möglichen Studienabschlüssen, zum
Thema Uniwechsel und Zweitstudium und
zur Arbeit der Fachbereiche. Darüber hinaus
informiert die Broschüre über Beratungsangebote der Uni, Wissenswertes zum Uni-Alltag und alles wichtige zum Studienbeginn.
Ein Teil ist speziell dem Thema Einschreibung und Zulassung gewidmet und beinhaltet die entsprechenden Anträge. Das Uni-Info
liegt an allen Oberstufenzentren im Norddeutschen Raum aus, ferner in den Hochschulen
Bremen, in der Stadtbibliothek, den Arbeitsämtern, der Touristik-Zentrale und dem Universum. Wem der Weg dorthin zu weit ist,
kann das Uni-Info auch beim Sekretariat für
Studierende der Universität Bremen, Postfach
330 440, 28334 Bremen (bitte drei Mark in
Briefmarken beifügen) anfordern.
RO
anderfest - oder die Macht der Musik“. Erfahrene Sängerinnen und Sänger (besonders
Tenöre und Bässe) sind herzlich willkommen!
Noten und Anmeldung in der ersten Probe am Dienstag, 16. Oktober 18.00 Uhr. Die
Probenzeiten sind immer dienstags 18:00 bis
19.45 im Konzertsaal der Hochschule für
Künste, Dechanatstr. 13-15 (Domsheide).
Auskunft unter 3019-212 / 207.
Prof. Friederike Woebcken
Bericht zum BUG
Das 13. Bremer Universitäts-Gespräch
fand im November 2000 zum Thema „Religiöser Pluralismus“ statt. Die Vorträge und
Diskussionen befassten sich mit der Zukunft
und dem Pluralismus der Religionen in Europa, der Religion im säkularen Staat, der jüdischen Minderheit in einer pluralistischen
Gesellschaft und der Integration des Islam in
die religiöse Pluralität. Auch das Thema religiös motivierter Gewalt wurde behandelt.
Es wurde festgestellt, dass Religionen nach
innen hohe soziale Bindungskraft haben, die
in bestimmten Situationen in Gewalt umschlagen kann. Nur durch die Einbindung der
Religionen in die Öffentlichkeit könne deren
„soziales Kapital“ produktiv genutzt werden.
Wichtig sei der tolerante Umgang miteinander. Die Universität Bremen hat jetzt die Dokumentation zu dieser Gesprächsrunde veröffentlicht. Sie ist bei der Uni-Pressestelle unter der Tel.-Nr. 0421/218-2751 zu bestellen
(email presse@uni-bremen.de).
GU
BUS Nr. 64
Juli 2001
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Geschichten von Piraten und Fischern
Bremer Studierende erforschen Geschichte der ungewöhnlichen Insel Helgoland
Nicht nur der imponierende „Rote Felsen“,
auch die Lage der Insel weit draußen auf hoher See haben Helgoland zu etwas ganz Besonderem gemacht. Schon im 19. Jahrhundert galt die „rote Insel“ als beliebtes Seebad, heute ist es Ziel von zahlreichen Wochenend- und Tagesbesuchern. In manchen
Jahren pilgern bis zu Hunderttausenden zur
Felseninsel, um die Besonderheit des Eiland
zu erleben.
Die meisten wissen wenig über die Geschichte dieser Insel, gibt es doch wenig Bücher, die umfassend und fundiert über Helgoland berichten. Diese Wissens-Lücke kann
nun geschlossen werden: Im Wintersemester
1999/2000 hat sich eine Gruppe Studierender der Universität Bremen im Rahmen eines kulturwissenschaftlichen Seminars auf
Spurensuche nach dem wechselvollen Werdegang der Insel gemacht.
Die Ergebnis liegt nun in Buchform vor:
„Helgoland – Das Reise- und Lesebuch für
die Insel“. Erforscht haben die Studierenden
geschichtliche und geographische Daten,
Anekdoten und Sagen, kulinarische Besonderheiten, Maritimes und die ungewöhnliche
Flora und Fauna der Inselwelt. Die Federführung des Projekts und Herausgeberin des
Reiseführers ist Wendula Dahle, Professorin
für Germanistik und Kulturwissenschaften an
der Universität Bremen.
Lebendige Geschichte will vor Ort erforscht werden; also fuhren die Bremer Studierenden im Februar auf die Insel um mit
Beliebtes Ausflugziel: Helgoland. Jetzt beschrieben in einem Buch Bremer Studierender.
Zeitzeugen Kontakt aufzunehmen. Da zu dieser Zeit das touristische Eiland menschenleer
war, hatten die wenigen Einwohner viel Zeit
zu erzählen: Geschichten von Lotsen, Missionaren, Piraten, Strandguträubern, Fischern
und fremdländischen Bewohnern wurden
mitgeschrieben und später in Berichten verfasst. Darüber hinaus bietet der Reiseführer
auch landeskundliche Informationen, Anga-
ben zu den heutigen Lebensbedingungen der
Insulaner und viele Hinweise zum aktuellen
Leben auf Helgoland wie Restauranttipps und
Freizeitangebote. Der umfangreiche Band zu
dieser winzigen Insel ist mit historischen Bildern und aktuellen Fotos der Autoren illustriert. Das Buch ist in der Edition Temmen
erschienen und kostet 29.90 Mark.
RO
Bremer Uni Handballer auf Platz 2
Georgische Alumni
Im Endspiel der Deutschen Hochschulmeisterschaften scheiterte das Handball-Team der Uni
Bremen trotz des Heimvorteils wie im Vorjahr an der Konkurrenz aus Heidelberg.
Der georgische Verein Ehemaliger Stipendiaten Deutschlands (GVESD), der Anfang
2000 gegründet worden war, hat besonders
enge Beziehungen zur Universität Bremen.
So unterstütze das Alumni-Netzwerk Bremen
ein Stipendiatentreffen in der georgischen
Hauptstadt Tbilissi, das Ende Februar 2001
stattfand. Hier wurde über die Rolle des Vereins bei der weiteren Entwicklung der
deutsch-georgischen Beziehungen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kultur
diskutiert. Die Veranstaltung wurde zugleich
für eine Befragung ehemaliger Stipendiaten
genutzt. Was hat der Studienaufenthalt in
Deutschland gebracht? Wie kann Georgien
am besten die Qualifikationen der zurückgekehrten Studierenden nutzen?Darüber hinaus
organisiert der Alumni-Verein Vorbereitungstreffen für neue Stipendiaten des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes (DAAD).
SC
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BUS Nr. 64
Juli 2001
Wissenschaft und Kunst gehen Hand in Hand
Seit mehr als 15 Jahren fotografiert Ulrich Reiß für das IWT – oft mit atemberaubenden Ergebnissen
Was andere ärgert, freut ihn: „Die Schadensfälle machen mir am meisten Spaß!“
Der das sagt, ist Fotograf und arbeitet seit
mehr als 15 Jahren am Institut für Werkstofftechnik (IWT): Ulrich Reiß. Ein
Mensch, der seine Passion und sein Talent
für das Fotografieren mit dem Beruf verbunden hat und der jährlich zehntausende Fotos im Bereich der Werkstoff-, Verfahrens- und Produktionstechnik macht.
Und weil im IWT auch begutachtet wird,
kommen Ulrich Reiß auch Schadensfälle
vor die Linse: gebrochene Zahnräder, zerschlissene Dichtringe und vieles mehr.
Mit Makrofotografie hält Ulrich Reiß dann
erst einmal die Details des Werkstoffes fest.
„Das ist unheimlich spannend, wenn wir herauszubekommen versuchen, ob ein riesiges
Schiff tatsächlich nur wegen eines kleinen,
defekten Zahnrädchens stehen geblieben ist.“
Die Antworten, die Reiß und die IWT-Wissenschaftler dann finden, interessieren Versicherungen brennend. „Das interessanteste
Untersuchungsobjekt war mal ein abgebrochener Zahnarztbohrer. Da ist jemand böse
zu Schaden gekommen, als der beim Bohren
im Backenzahn kaputt ging.“ Fotos dieser Art
des IWT-Mitarbeiters gehen oft vor Gericht.
Es ist ein großer Frevel, dieses Bild nicht farbig zu zeigen, aber der BUS wird nun mal
schwarz-weiß gedruckt: Eine der Strukturaufnahmen von Werkstoffen, die Ulrich Reiß mit
Farbe künstlerisch verfremdet - und so zu Kunstwerken macht.
Zahlreiche atemberaubende Aufnahmen
Vor mehr als 15 Jahren kam der gelernte
Fachlaborant zum IWT. Mit seiner Passion
und seinem Talent für Fotografie brachte er
es seither zu zahlreichen atemberaubenden
Aufnahmen, die er hin und wieder auch ausstellt. Neben der „normalen“ Standard-Fotografie schafft es Ulrich Reiß immer wieder,
im Zusammenspiel mit Farbe kleine Kunstwerke hervorzubringen – niemand ahnt bei
diesen bunten, strukturreichen Bildern später noch, dass es sich um Makroaufnahmen
von Werkstoffen handelt. Reiß, der beim IWT
als Technischer Angestellter die Abteilung
„Foto und Design“ leitet, ist dort noch für
mehr als Fotos zuständig. „Vorlagen für Overhead-Folien, Dias, Poster – das geht alles über
meinen Tisch.“ Wer weiß, wie viele Ausstellungen, Kolloquien und Konferenzen jedes
Jahr in den Werkstofftechniken bebildert
werden müssen, kann sich das Arbeitsaufkommen von Reiß vorstellen.
„Es gibt zum Beispiel jedes Jahr ein Härterei-Kolloquium in Wiesbaden, an dem auch
das IWT beteiligt ist“, berichtet Reiß, „dort
sind 25 Fachausschüsse und 500 Firmen vertreten.“ Und wer macht die Poster für dieses
Kolloquium und erledigt die Fotoarbeiten?
Natürlich Ulrich Reiß. Da müssen „mal so
eben“ 68 Poster fertig werden; an manchen
Details interessieren im IWT
am meisten: Ulrich Reiß bei
einer Makroaufnahme.
Juli 2001
Tagen kann es ihm passieren, dass er 800
Fotos im Labor abziehen muss. „Poster sind
sehr kurzlebig, aber eine wichtige Darstellungsform in den Ingenieurwissenschaften“,
weiß der Fotograf. Ebenso steuert er viel zur
Darstellung von Forschungsergebnissen oder
-versuchen in den Sonderforschungsbereichen, den einzelnen IWT-Abteilungen und für
die Bremer Materialprüfungsanstalt bei.
Spezialität: Makro- und Detailaufnahmen
Auch privat ist Ulrich Reiß begeisterter
Fotograf: Makro- und Detailaufnahmen in
Farbe sind seine Spezialität. Sein Motto:
„Hauptsache, es ist bunt“. Bei spannungsoptischen Aufnahmen gelang es Reiß, sämtliche Regenbogenfarben, die in Kunststoff enthalten sind, sichtbar zu machen. Aber er verbrachte auch schon ein Wochenende in Duisburg-Meiderich, um an einem stillgelegten
Hochofen, der nachts beleuchtet ist, stimmungsvolle Aufnahmen zu machen. Ebenso
steuerte er schon Fotografien zu Kinderbüchern bei. Die Weiterverarbeitung von diesen Foto-Touren erfolgt dann nicht im IWT,
sondern zu Hause in einer kleinen Dunkelkammer. Für eine Ausstellung in einer Galerie in Hannover wurde
sich Reiß unlängst sogar untreu: Er hatte normale Schwarz-WeißBilder zusammenmontiert, zwölf Mal abgezogen und gekontert –
„das ergab am Ende ein
ganz neues Bild“, aber
eben einmal nicht in
Farbe. Auch sonst hat
Reiß schon etliche Aus- Ulrich Reiß.
stellungen seiner Bilder
organisiert oder sogar an internationalen
Wettbewerben teilgenommen. Der weltweite Dachverband für Fotografie, die „FIAB“,
hat ihm den Titel eines „A-FIAB“-Fotografen verliehen – die höchste Auszeichnung,
die ein Fotograf führen kann. Diese „Adelung“ gibt es nur, wenn man fünf Jahre lang
mit einer ausreichenden Anzahl von Motiven
auf weltweiten Ausstellungen angenommen
worden ist.
Ulrich Reiß ist neben seiner FotografenTätigkeit auch noch in der Funktionärsarbeit
aktiv: Als Bezirksleiter „Nordwestliches Niedersachsen/Bremen“ des Deutschen Verbandes für Fotografie betreut er zwölf Vereine
von Nordhorn bis Buxtehude. Für das Jahr
2002 muss er unter anderem eine Bezirksund eine Landes-Fotoschau organisieren.
Wer sich für die Arbeit von Ulrich Reiß
interessiert, sollte im IWT vorbeischauen –
oftmals hängen dort kunstvolle Aufnahmen
von ihm an den Wänden. Reiß will dieses Jahr
noch einmal in Bremen ausstellen, möglichst
im Presseclub. Kontakt: Ulrich Reiß, Tel.
218-5371, Email reiss@iwt.uni-bremen.de.
BUS Nr. 64
Seite 17
Eingewandert und Land besetzt
Ein gelbes Kraut hat den Campus erobert
Wer im Sommer das Uni-Gelände betritt
oder mit dem Fahrrad befährt, ist schon
oft an dem gelb blühenden Gewächs vorbei gekommen: Es säumt die Straßenbahnschienen, schmückt den Weg zur Mensa,
sprießt am Verwaltungsgebäude aus dem
Boden, besiedelt viele offene Flächen. Bis
zu einem Meter wächst es in die Höhe das Schmalblättrige Greiskraut (Senecio
inaequidens).
Ursprünglich stammt es aus Afrika. Vor
hundert Jahren wurde die Pflanze in Bremen
gesichtet. Georg Bitter fand sie im September 1896 an der Lesumer Wollwäscherei - und
damit zum ersten Mal in Deutschland.
Pflanzen, die aus anderen Ländern, meist
über Gütertransporte, nach Deutschland mitgebracht werden, nennt man Adventivpflanzen. Sie wachsen
häufig in Hafengebieten oder auf
Bahnhöfen – ein Eldorado für ambitionierte Botaniker.
Viele dieser Pflanzen können jedoch
nicht dauerhaft bei
uns Fuß fassen, da
sie nicht an die fremden Standortbedingungen wie Boden
oder Klima angepasst sind.
Inzwischen hat sich das Greiskraut in großen Teilen Mitteleuropas ausgebreitet. Es
scheint keine Probleme mit den hiesigen
Standortbedingungen zu haben. Wegen der
schmalen Blätter verdunstet die Pflanze bei
Trockenheit nur wenig Wasser. Ihr ausgedehntes Wurzelsystem sorgt auch an kargen
Standorten für eine ausreichende Versorgung
mit Wasser und Nährstoffen. Das Schmalblättrige Greiskraut übersteht also problemlos längere Trockenperioden auf nährstoffarmem Boden - eine Anpassung, die es aus Afrika mitgebracht hat.
„Damit kann es bei uns Flächen besiedeln,
auf denen viele unserer heimischen Pflanzen
nicht wachsen können. Aber es wächst erstaunlicherweise auch auf feuchten und nährstoffreichen Böden,“ berichtet Hermann Cor-
Bis Ende der
sechziger Jahre
konnten auch vom
Schmalblättrigen
Greiskraut nur vereinzelte Exemplare
beobachtet werden.
Dann jedoch kam es
innerhalb weniger
Jahre zu einer explo- Eine ausländische Charakterpflanze Bremens: Das Greiskraut oder
sionsartigen Aus- Senecio inaequidens.
breitung. Warum,
darüber rätseln die Forscher noch. Eine Er- des. Bislang hat er aber nicht beobachtet, dass
klärung hat der inzwischen pensionierte Uni- das Greiskraut heimische Pflanzen von ihren
Professor Hermann Cordes: „In der ersten Wuchsorten verdrängt.
Zeit, in der die Pflanze bei uns beobachtet
wurde, hat sie erst im Herbst geblüht. Viele
In Bremen findet man massenhafte BestänBlüten sind dann verfroren, damit gab es auch de des ausländischen Krautes im Hafengekeine Samenbildung. Später hat die Pflanze
biet und an den Bahnhofsgleisen. Und inzwidann „gelernt“, dass sie früher blühen muss schen hat es auch auf dem Uni-Gelände Land
und seitdem breitet sie sich vermehrt aus.“ besetzt. Schon sprechen die Botaniker von
Sie blüht nun schon im Mai und dann den einer „Charakterpflanze“ Bremens. Da sie
ganzen Sommer lang. Förderlich für die sich bei uns etabliert hat, ist aus der AdvenPflanze war auch, dass seit den 60er Jahren tivpflanze ein Neubürger (Neophyt) in unsedie Herbizid-Anwendung auf Bahnhöfen rer Pflanzenwelt geworden.
stark eingeschränkt wurde.
Christiane Breder
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BUS Nr. 64
Juli 2001
Museumsbesuch nur noch als Event?
Diskussion über die Zukunft von Museen / Kooperation der Bremer Museen mit Uni gelobt
Nach der Berufung von Viola König (Übersee-Museum), Jörn Christiansen (Focke Museum) und Thomas Deecke (Neues Museum Weserburg) zu Honorarprofessoren der
Universität Bremen lud der Fachbereich Kulturwissenschaften am 25. April 2001 zu
einer Diskussion der Zukunftsperspektiven von Museen ein. Ort der Veranstaltung war
der Lichthof des Übersee-Museums. Nach einer Begrüßung durch Konrektor Professor
Wilfried Müller und den Studiendekan des FB Kulturwissenschaften Professor Rainer
Stollmann sprach Professor Michael Müller in einem Einführungsvortrag „Zur Aktualität des Musealen“. Moderiert von Rainer B. Schossig (Radio Bremen / Deutschlandfunk) schloss sich eine Podiumsdiskussion an.
Professor Michael Müller beschrieb in seinem Einführungsvortrag die Problematik, mit
der sich die Museumslandschaft aktuell konfrontiert sieht: „Das Museum hat die Trennschärfe zwischen Kommerz und Kultur ebenso verloren wie die Gewissheit einer zur Festlegung seiner Aufgaben unverzichtbaren definierten Öffentlichkeit. Gefragt, für wen man
Museumsarbeit leistet, zeichnet man das farblose Bild des Besuchers, der in den Marketingkonzepten der die Museen beratenden
Agenturen auch als Kunde bzw. Kundin geführt wird, die oder der Dienstleistung erwartet. Diese Erwartungen sind [...] weitgehend
unspezifisch, sieht man einmal davon ab, dass
auch von den Museen [...] erwartet wird, die
heute verbreiteten Erlebnis- und Genussansprüche zu befriedigen.“
Gerade das Lechzen der Museumsbesucher nach Events stellt die Museumsleute vor
neue Herausforderungen. Patentrezepte, wie
man auf diese Entwicklung reagieren sollte,
konnten und wollten die Museumsfachleute
auf dem Podium nicht geben. Dazu sind die
Sujets der Museen zu unterschiedlich.
Das Überseemuseum als von Beginn an
interdisziplinär angelegter Sammlungsort, an
dem Völker-, Natur- und Handelskunde zusammentreffen, habe es besonders leicht, so
seine Direktorin Viola König. Sie nehme gerne Anregungen von Besuchern auf, sei aber
eine Gegnerin von Multimedia als Allheilmittel. Es müsse eine gesunde Mischung gefunden werden, so König. Auf überwiegend
verbale Vermittlung setzt Thomas Deecke,
Direktor des Museums Weserburg. Mit viel
Aufwand könne in Vorträgen und Führungen
die Sprache der Werke zeitgenössischer
Künstler verständlich gemacht werden. Diese Vorgehensweise stoße jedoch schnell an
ihre Grenzen. Allzu schnell würden die Betrachter von Gegenwartskunst ungeduldig,
beklagt Deecke. „Sie bauen sich ein Schutzschild auf, indem sie voreilig Geschmacksurteile fällen.“
Herausforderung Halbbildung
Trotz der ausdrücklichen Bitte des Moderators um verbale Zuspitzungen, anticyclische
Bemerkungen und Polemiken, herrschte zwischen den Diskutanten größtenteils Einigkeit.
So auch in der Frage, welche verheerenden
Auswirkungen die allgemein diagnostizierte
schlechte Schulbildung hat. Häufig fehle
grundlegendes Wissen, auf das man im Museum aufbauen können müsste. „Nur zwei
Kinder einer Schulklasse, die zu uns ins Museum Weserburg kamen, wussten wer Jesus
Christus ist,“ so Thomas Deecke. „ Da fehlt
ikonographisches Wissen, auf das wir reflektieren.“ Viola König hofft in diesem Zusammenhang auf die gute Kooperation der museumspädagogischen Abteilungen mit den
Lehrern. In Scharen kämen diese mit ihren
Schulklassen ins Überseemuseum. „Wir können die Lehrer nur um die Vermittlung von
Basiswissen an die Schüler bitten. Wir sind
aber hilflos, was den Einzelbesucher angeht“,
bedauert Viola König. Die Erfahrung lehre
zum Beispiel, dass große, die Exponate erläuternde Texttafeln einfach nicht gelesen
würden. „Wir müssen mit Icons arbeiten.“
Abschreckendes Beispiel Guggenheim
Dass manche Museen dem allgemeinen
Wellness- und Freizeittrend folgend die originären musealen Aufgaben des Sammelns,
Bewahrens und Bewertens in den Hintergrund treten lassen, zeigt der neueste Plan des
New Yorker Guggenheim-Museums. Mitten
in Manhattan soll ein 800-Millionen-DollarProjekt realisiert werden, das neben Präsentationsflächen für Kunstausstellungen auch
ein Einkaufszentrum, Kino, Theater und Eislaufbahn integrieren soll. Eine solche Tendenz in der Museumslandschaft lehnten die
Diskutanten grundsätzlich ab. Dem Erfolg des
Universums, so Jörn Christiansen vom Fokke-Museums, sollte man sich jedoch nicht
verschließen.
Warum kooperieren Museen und Uni?
Am Beispiel des am Museum Weserburg
angesiedelten Archivs für Künstlerpublikationen (ASPC), das einem Studienzentrum an
der Bremer Universität angeschlossen ist,
machte Prof. Sigrid Schade die Vorteile deutlich, die sich aus einer Kooperation von Museen mit der Universität ergeben. Mit dem
ASPC habe man einen großen Fundus an
unbearbeitetem Material. Studierende könnten hautnah den Prozess der Kanonisierung
miterleben. „Kriterien und Maßstäbe ‚life’!“
Experten in Sachen Kultur: v.l. Jörn Christiansen, Wilfried Müller, Viola König, Thomas
Deecke, Rainer B. Schossig und Rainer Stollmann.
Auch Viola König ist erfreut über die Zusammenarbeit mit der Universität: „Wir brauchen die Uni zur Erforschung unserer Ausstellungsstücke hier im Überseemuseum.“
Noch viele Objekte würden auf ihre Aufarbeitung warten. Vielleicht würde so noch die
eine oder andere Fälschung zum Vorschein
kommen, wie es nach neuen Erkenntnissen
bei vielen präkolumbischen Objekten der Fall
sei.
Sophia Deecke
Juli 2001
BUS Nr. 64
Osteuropäische Juristen in Bremen
Uni Bremen: Zentrum für Rechtsberatung der GUS-Staaten
Die marktwirtschaftliche Transformation
der Länder der ehemaligen Sowjetunion
erfordert die Einführung eines adäquaten
Rechtssystem: Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) unternimmt hier
große Anstrengungen – und bezieht dabei
gerne Bremer Juristen um den Hochschullehrer Professor Rolf Knieper ein.
Vom 30. April bis zum 2.Mai 2001 fand
nun in der Universität Bremen wieder eine
Arbeitstagung von Wissenschaftlern und
Praktikern verschiedener GUS-Staaten statt.
Das Ziel: Ausarbeitung eines Modellgesetzes ‚Recht der Emissionswertpapiere’ für die
Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Das Projektbüro ‚Unterstützung
bei der Rechtsreform in Transformationsstaaten’ organisierte dieses Treffen in der Uni.
Aufgabe des seit 1997 aus Mitteln der
Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit finanzierten Büros ist es, die
Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion bei der Schaffung eines an marktwirtschaftlichen Grundsätzen orientierten Rechtssystems zu unterstützen. Ohne Frage gehört
hierzu auch die Ausarbeitung geeigneter
Rechtsgrundlagen zum Aufbau eines funktionierenden Kapitalmarktes. Zu diesem
Zweck unterstützt das Büro bereits seit einiger Zeit gemeinsam mit der Europäischen
Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBRD) und dem niederländischen Centre for
International Legal Development Bemühungen der GUS-Mitgliedstaaten, ein Modell-
Gesetz ‚über Emissionswertpapiere’, also
über Wertpapiere des Kapitalmarktes wie insbesondere Aktien und Anleihen zu entwerfen. Dieses Modellgesetz kann dann den einzelnen Ländern als Vorlage bei der Erarbeitung nationaler Gesetze dienen. Dabei bietet
sich ein überregionaler Ansatz vor allem deswegen an, weil die GUS-Länder alle vor vergleichbaren regulatorischen Problemen stehen.
Ein weiteres Merkmal der Arbeit an diesem Entwurf besteht darin, dass es weniger
um einen einseitigen Wissenstransfer von
West nach Ost geht, als vielmehr darum, dass
der Entwurf von Juristen aus den betroffenen Ländern selbst vor dem Hintergrund der
dort erfahrenen Probleme erarbeitet wird. Der
Beitrag westlicher Juristen ist auf die Bereitschaft begrenzt, zu strittigen Fragen Stellung
zu nehmen und ihre Meinung in den Diskussionen beizusteuern.
Da viele Teilnehmer der Arbeitsgruppe,
die aus der Russischen Föderation, Kasachstan, Moldawien und Usbekistan kamen, bereits mehrfach in Bremen waren, konnte sich
ein vertrauensvolles Klima der Zusammenarbeit entwickeln, das zu einer fruchtbaren
Arbeit – auch am 1.Mai - geführt hat. Die
Veranstaltung wurde in der Universität unter
der Leitung von Uni-Wissenschaftlern durchgeführt, so dass die Sitzung der Arbeitsgruppe den Namen der Uni Bremen als Zentrum
der Rechtsberatung in den Staaten der GUS
weiter bekannt gemacht hat.
SC
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Konkrete Kooperation
über Grenzen hinweg
Deutsch-niederländische Kooperation
konkret: Neun Studentinnen und fünf Studenten aus Costa Rica, Ghana, Indonesien, Kasachstan, Kirgisien, den Niederlande, Peru,
Philippinen, Sudan und Trinidad schlossen
im Sommersemester mit gutem Erfolg einen
einwöchigen Kompaktkurs „International
Project Management“ an der Universität Bremen ab. Sie studieren für zwei Semester in
einer englischsprachigen Vorlesungsreihe an
der Partner-Universität Groningen.
Im Rahmen der Neuen Hanse Interregio
verabredeten der dortige Professor Geert Sanders, der zeitweise Gastprofessor im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft war, und
Professor Sebastian Dworatschek vom Institut für Projektmanagement und Wirtschaftsinformatik (IPMI) der Uni Bremen diesen Zusatzkurs für die ausländischen Studenten.
Ergänzt wurde das Programm durch eine
Stadtführung und eine Brauereibesichtigung
bei Becks. Die ausländischen Studierenden
wohnten privat einzeln bei Bremer Wirtschaftsingenieurstudenten. Eine Teilfinanzierung des Kurses hat das Akademische Auslandsamt der Universität Bremen aus Mitteln
des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) geleistet.
Die holländischen Partner haben vorgeschlagen, ähnliche Veranstaltungen in Groningen und bei der Partneruniversität Manchester sowie dann wieder in Bremen durchzuführen - gelebtes Europa in Forschung und
Lehre.
SC
Melde-Mobil läuft gut
„Der Erfolg des Melde-Mobils, das erstmals im Wintersemester 2000/01 an der Universität Bremen startete, hat sich nun auch
im Sommer fortgesetzt“, freut sich (Noch-)Innensenator Dr. Bernt Schulte. „Wir sehen,
dass sich Flexibilität und Kundenorientierung
der öffentlichen Verwaltung auszahlen – und
zwar gleich in mehrfacher Hinsicht.“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtamtes
haben in einer Außenstelle an der Universität in den beiden Wochen vor und nach Ostern
über 150 Studierende in Meldeangelegenheiten beraten. Davon haben 42 Studierende ihren Hauptwohnsitz nach Bremen verlegt.
Außerdem wurden 61 Ummeldungen innerhalb Bremens bearbeitet und 35 Ausweise/
Reisepässe ausgestellt. Das „Melde-Mobil“
ist damit nicht nur ein willkommener Service
für studierende Neubremer, sondern verbessert auch die Einnahmen des Bundeslandes.
Denn jeder neue Einwohner wird im Länderfinanzausgleich mit 6000 Mark bewertet.
SC
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BUS Nr. 64
Sucht in der Uni: Hilfe ist da
Betriebliche Suchtkrankenhilfe packt Suchtproblematik an
Alkoholismus, Ess- und Magersucht, Arbeitssucht, Medikamentenabhängigkeit:
Sucht hat viele Gesichter – auch in Universitäten. Die Bremer Universität stellt
sich dem Suchtverhalten. Sie hat mit Elvira Behnken eine eigene Suchtkrankenhelferin, deren Tätigkeit von der Arbeitsgruppe Betriebliche Suchtkrankenhilfe unterstützt wird.
anstaltungen geben, in denen Dekane, Institutsleiter/innen und andere Funktionsträger
geschult werden. Ziel ist es, sich mit dem
Thema Sucht, typischen Verhaltensweisen der
Betroffenen und des jeweiligen Umfeldes
sowie den Anforderungen an Vorgesetzte
auseinander zu setzen. Kanzler Gerd-Rüdiger Kück begrüßt die Aktivitäten der AG ausdrücklich.
Diese universitäre Arbeitsgruppe wurde
auf der Grundlage einer Dienstvereinbarung
zwischen der ehemaligen Senatskommission
für das Personalwesen (heute Performa Nord)
und dem Gesamtpersonal eingerichtet. Die
jetzigen Mitglieder wurden im Januar 2000
vom Uni-Kanzler Gerd-Rüdiger Kück eingesetzt. Der Arbeitsgruppe gehören an: Monika Meyer (Personaldezernentin), Arila Sadowski (Personalrat), Joachim Foerster (Sicherheitsingenieur), Rüdiger Raber (arbeitsmedizinischer Dienst), Reinhard Jung (Staatsund Universitätsbibliothek), Jutta FärberGajke (Behindertenvertretung), Dörte Schröder (Frauenbeauftragte) und Elvira Behnken.
Es existiert bereits eine Selbsthilfegruppe
für Betroffene, die sich jeden Dienstag um
13.00 Uhr im Zentralbereich, Raum 0630,
trifft. Wer Interesse an einer Beteiligung hat
ist herzlich eingeladen.
In der AG Betriebliche Suchtkrankenhilfe wird darüber beraten und entschieden, wie
in aktuellen Fällen Betroffenen am besten geholfen werden kann. Außerdem hat die Arbeitsgruppe beschlossen, an der Universität
Weiterbildung zum Thema „Sucht“ zu organisieren, insbesondere für Führungskräfte.
Sie sind verpflichtet, an diesen Schulungen
teilzunehmen. Es haben auch bereits entsprechende Seminare für Vorgesetzte stattgefunden. Im Laufe des Jahres wird es weitere Ver-
Jeder, der bei sich oder einer Kollegin und
einem Kollegen ein Suchtproblem vermutete oder wahrnimmt, kann sich vertrauensvoll
an Elvira Behnken (Tel. 218-2782) wenden.
Die Uni-Suchtkrankenhelferin unterliegt der
Schweigepflicht. „Es gibt eine Fürsorgepflicht von Vorgesetzten aber auch von jedem Kollegen und jeder Kollegin dem SuchtBetroffenen gegenüber, die ernst genommen
werden muss“, betont Elvira Behnken. „Nicht
übereinander reden, sondern mit einander.
Und die angebotene Hilfe wahrnehmen.“
Denn vor der Sucht die Augen schließen
verlängert lediglich die Leidenszeit. Es müssen nicht erst die Fehlzeiten zunehmen und
das Betriebsklima schlecht werden, bevor
gehandelt wird. Das Büro der Betrieblichen
Suchtkrankenhilfe befindet sich im Zentralbereich, Raum 0640.
AG Betriebliche Suchtkrankenhilfe
Juli 2001
Junge E-Ingenieure
tagten in Bremen
Am 10. und 11. Mai 2001 war es so weit:
Der Jungmitgliederausschuss (JMA) des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) traf sich erstmals
in der Hansestadt Bremen. Der JMA ist die
Interessensvertretung der Jungmitglieder gegenüber dem Zentralverband des VDE und
trifft sich regelmäßig, um über aktuelle Themen zu diskutieren oder um über neue Aktionen zu beraten.
Im Mittelpunkt des Interesses auf der Tagung standen besonders die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Roland-BergerStudie sowie der für das kommende Jahr geplante e-studentday und auch die Kontaktaufnahme und -pflege zu anderen elektrotechnischen Studentenorganisationen in Europa.
Die Reaktionen auf die Roland-Berger-Studie waren auf der Bremer Tagung eher zurückweisend; so sind die Richtlinien der Studie bereits größtenteils befolgt und in die Tat
umgesetzt worden.
Beispielsweise haben viele VDE-Hochschulgruppen längst einen repräsentativen
Auftritt im Internet und fördern ihre eigene
Kreativität durch einen Homepage Wettbewerb. Auch die internen Kontakte zu anderen Hochschulgruppen sind mittlerweile sehr
gut ausgebaut.
Bereits angelaufen sind die Vorbereitungen zum e-studentday im Rahmen des VDEKongresses 2002. Als Tagungsorte hierfür
sind Dresden und Leipzig im Gespräch, doch
die endgültige Entscheidung soll erst diesen
Sommer getroffen werden. Das weitaus wichtigste Ergebnis für die Jungmitglieder des
VDE Bezirksvereins Bremen jedoch ist, dass
sie künftig eine zentrale Rolle im Arbeitskreis
Auslandskontakte spielen werden.
Die Bremer Studenten werden ein Pilotprojekt starten, das die auf dem letzten e-studentday geknüpften Kontakte zu den Studenten des IEE (englisches Pendant zum VDE)
weiter festigen und pflegen wird. Arbeitsziel
ist eine Datenbasis, die Informationen über
ausländische Vortragsdozenten und Auslandspraktika bereithalten soll; diese Datenbank wäre folglich eine wertvolle und universelle Ergänzung zum bestehenden Praktikumsführer des VDE. Die Bremer Hochschulgruppe wurde bei der Tagung von den
Stadtwerken Bremen und DeTe Immobilien
unterstützt.
Wer sich für den VDE-Bezirksverein Bremen interessiert, kann Kontakt aufnehmen zu
Dagmar Peters, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0421 - 218 4433 oder eMail
pters@item.uni-bremen.de
Hasso Schulz
Juli 2001
BUS Nr. 64
Seite 21
Von Rädern, Jugend und gelben Säcken
Pariser Geographie-Studierende entdecken Bremen / Ein Besuch mit vielen erfreulichen Aspekten
„Attention aux vélos!“ Mehrmals am Tag
ertönte dieser Warnruf und Studierende
aus der Fahrradnation Frankreich versuchten sich vor Bremer Radlern in Sicherheit zu bringen. Die 22 französischen Studentinnen und Studenten von der Universität Paris 13 Villetaneuse hielten sich Ende
April 2001 zu einem Besuch der Universität in Bremen auf. Und hier eine Fahrradkultur im Alltag vorzufinden, überraschte sie jeden Tag aufs Neue.
Die französischen Gäste waren einer Einladung des Studiengangs Romanistik unter
Federführung von Dr. Helga Bories-Sawala
gefolgt. Das Deutsch-französische Jugendwerk ermöglichte durch eine finanzielle Unterstützung die Studienreise. Und diese führte die Geographie-Studierenden aus Paris direkt ins Bremer Studenten-Leben. Sie konnten nämlich alle bei Bremer Studierenden untergebracht werden.
Ein Franzose im Norden ...
Trotz des zusammenwachsenden Europas
hatte die Visite in Bremen unerwartete Aspekte für die Besucher von der anderen Seite des
Rheins parat: Schließlich erwartet der Durchschnittsfranzose, wenn er sich denn in den
Norden Deutschlands vorwagt, verschlossene Menschen, die sich ständig vor Regen
schützen müssen. Doch die jungen Pariser
wurden überrascht, nicht nur vom (ausnahmsweise) einigermaßen schönen Wetter,
sondern auch von der Offenheit und Freundlichkeit ihrer Gastgeber. Positiv nahmen sie
auch das gute öffentliche Verkehrsangebot in
Bremen wahr – und natürlich die Radfahrkultur im flachen Norddeutschland.
Was sind denn WGs?
Verwundert waren die jungen Franzosen
über die vielen studentischen Wohngemeinschaften, wo sie die „Wissenschaft“ der Mülltrennung kennen lernten, begleitet von ernst-
Kurz vor der Rückkehr nach Paris: zufriedene Geograhie-Studierende nach ihrem einwöchigen Aufenthalt in Bremen.
Foto: Bories-Sawala
haften Diskussionen über ökologisches Bewusstsein, umweltfreundliches Verhalten und
gesunde (vegetarische) Ernährung.
Geographische Exkursionen
Da es sich um Pariser Erdkunde-Studierende handelte, übernahmen Wissenschaftler
aus dem Studiengang Geographie der Bremer Uni einen Teil des Programms. So wurden bei einer Exkursion entlang der Weser
geomorphologische Aspekte thematisiert und
bei einem Rundgang die stadtgeographischen
Entwicklungen in Bremen ausführlich vorgestellt. Besuche bei Mercedes, der BSAG,
cambio-carsharing, Flughafen und Becks gaben einen Einblick in typisch bremische
Betriebe.
Die Studierenden aus dem interdisziplinären Projekt „Jugend“ im Studiengang Französisch nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Meinungsaustausch über das Leben
von Jugendlichen in Frankreich und Deutschland. Die persönlichen Erfahrungen wurden
natürlich mit soziologischen Daten und Fakten verglichen, um Zufälligkeiten von Entwicklungstrends zu unterscheiden.
Auch in Bremen: Rassismus im Alltag
Hautnah mussten zwei Franzosen dunkler
Hautfarbe täglichen Rassismus auch in Bremen erleben. Sie wurden spät abends in der
Straßenbahn mit obszönen Gesten und Worten beleidigt. Da in Frankreich die Sensibilität über diskriminierendes Verhalten in
Deutschland nach wie vor sehr ausgeprägt ist,
erhielt das Image Bremens als weltoffene
Stadt ein paar schlimme Kratzer.
Doch die Gesamtbilanz des Aufenthaltes
in Bremen war bei allen Beteiligten sehr positiv. Vier französische Studierende bemühen
sich nun, im Rahmen des Sokrates-Programms für ein Jahr an die Uni Bremen zu
kommen. Und im Studiengang Romanistik
wird ein Paris-Besuch für Januar 2002 vorbereitet – und der wird sicherlich zu einem
Wiedersehen an der Universität Paris 13 Villetaneuse führen.
SC
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BUS Nr. 64
Forschung für die Gesundheit
BIPS feierte seinen 20. Geburtstag im Rathaus
„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker, oder eben
das BIPS“. So formulierte Bremens Bürgermeister Henning Scherf seine Grußworte zu der Jubiläumsbroschüre zum 20.
Geburtstag des Bremer Instituts für Präventionsforschung und Sozialmedizin. Institutsleiter Professor Eberhard Greiser
bekam viel Lob und Anerkennung für seine Forschungstätigkeit.
Eine Krankheit zu heilen, ist gut – sie zu
vermeiden ist besser! Das ist salopp ausgedrückt, die Devise, unter der das Bremer Institut vor zwei Jahrzehnten begann. Das BIPS
wurde 1981 als Forschungsinstitut des Vereins zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung in der Freien Hansestadt Bremen
e.V. gegründet. Heute hat das BIPS knapp 70
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 1998
gehört ein Teil des Instituts zur Universität,
als Kooperationspartner des Zentrums für Public Health. Zum Zentrum gehören noch
sechs andere Universitätsinstitute, denen es
allen gemeinsam um Wissenschaft und Praxis der Gesundheitsförderung geht.
Forschung für die Öffentlichkeit
Im BIPS wird in zahlreichen Forschungsprojekten zu Krankheitsursachen und deren
Heilungswegen gearbeitet. Die Ergebnisse
der wissenschaftlichen Forschung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat hier hohe
Priorität. Das BIPS ist in die vier Abteilungen Epidemiologie, Sozialmedizin und Arz-
neimittel-Epidemiologie, Biometrie/EDV sowie Epidemiologie der Umwelt und des Arbeitslebens gegliedert. Die Abteilungsleiter
und der Institutsleiter sind Professoren an der
Universität Bremen.
Seit der Gründung des BIPS wurden im
Institut eine Vielzahl von Studien in Kooperation mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen durchgeführt. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Deutsche
Herz-Kreislauf-Präventionsstudie (DHP),
Studien zu Leukämien und malignen Lymphomen in der Nähe von Sondermülldeponien und Kernkraftwerken, die Untersuchung
von Lungenkrebs und Risiken am Arbeitsplatz sowie die Untersuchung frauenspezifischer Gesundheitsfragen und Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Europaweit größte Studie zur Leukämie
Zur Zeit arbeitet das BIPS an der europaweit größten Untersuchung über Blutkrebs
und bösartige Lymphome, die „Norddeutsche
Leukämie- und Lymphomstudie“ (NLL).
Rund um Hamburg wurden bereits 1.500 Patienten, die an Leukämie oder einem bösartigen Lymphomen erkrankten, sowie doppelt
so viele Vergleichspersonen nach ihrer Lebenssituation befragt. Anlass waren die immer wieder ungeklärt auftretenden LeukämieErkrankungen in der Nähe des Kernkraftwerks Krümmel. Im Herbst diesen Jahres
sollen erste Ergebnisse vorliegen.
RO
Am Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin werden Krankheitsursachen
und deren Heilungswege erforscht.
Juli 2001
50 Jahre Institut für
Werkstofftechnik
Die Stiftung Institut für Werkstofftechnik
(IWT), Bremen, ein in Deutschland einzigartiges Forschungszentrum im Bereich der
Metallverarbeitung, feierte Mitte Mai 2001
ihr 50jähriges Bestehen. Das IWT ging aus
dem 1950 in Bremen-Lesum gegründeten Institut für Härtereitechnik hervor und hat heute
eine außergewöhnliche Organisationsform:
Es ist eine Stiftung, die von 155 Industrieunternehmen (AWT Arbeitsgemeinschaft
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik)
und dem Land Bremen getragen wird. Das
IWT ist darüber hinaus das einzige Forschungszentrum in Deutschland, das für die
Forschung in der Metallverarbeitung die drei
Fachdisziplinen Werkstoff-, Verfahrens- und
Fertigungstechnik, die traditionell getrennt
agieren, als gleichrangige Hauptabteilungen
unter einem Dach vereint.
Das Spektrum der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IWT umfasst neben den
klassischen Arbeitsgebieten der Wärmebehandlung von Stählen und Aluminiumlegierungen neue Kompetenzfelder wie das Sprühkompaktieren von metallischen Werkstoffen,
die oberflächentechnische Veredelung von
Bauteilen, die Hochpräzisionsbearbeitung
sowie umweltverträgliche Fertigungsprozesse. Speziell klein- und mittelständische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus,
der Fahrzeug- und Energietechnik sowie der
Luft- und Raumfahrtindustrie profitieren von
dem Know-how der 150 Mitarbeiter. Etwa
85 Prozent des IWT-Etats werden durch Industrieaufträge und öffentlich geförderte
Technologieprojekte finanziert. Wichtige Kooperationspartner sind in diesem Zusammenhang neben der Industrie die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, das Bundesforschungsministerium, die
Deutsche Forschungsgemeinschaft und die
Europäische Union.
Nach dem Sonderforschungsbereich 372
„Sprühkompaktieren“ nahm im Jubiläumsjahr der SFB 570 „Distortion Engineering“
seine Arbeit auf. Es ist der zweite vom IWT
an der Universität Bremen initiierte SFB, auf
deren Campus das Institut seit 1990 angesiedelt ist. Die räumliche Nähe zur Universität
ist auch mit einer engen inhaltlichen Verflechtung verbunden. Die drei Direktoren des IWT
leiten nicht nur die drei Hauptabteilungen des
Forschungszentrums, sondern auch die drei
entsprechenden Fachgebiete im Fachbereich
Produktionstechnik sowie das Labor für Mikrozerspanung (LFM) an der Universität.
Zusätzlich betreibt das IWT auch die Amtliche Materialprüfungsanstalt des Landes Bremen (MPA).
Claudia Schiebold
Juli 2001
BUS Nr. 64
Seite 23
Arbeitssucht in der Arbeitsgesellschaft
Internationaler Workshop vom Institut für sozialökonomische Handlungsforschung in der Uni
Arbeitssucht ist dabei, ein Massenphänomen zu werden. Sie ist nicht mehr bloß die
Krankheit der Manager. Was sind die Ursachen – Ursachen der Arbeitssucht und Ursachen ihrer Ausbreitung? Das Institut für sozialökonomische Handlungsforschung (SEARI) im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft veranstaltet vom 27. – 29. August 2001
einen Workshop mit dem Thema „Arbeitssucht in der Arbeitsgesellschaft“.
Was macht die Arbeitssucht neben ihrer
destruktiven Auswirkung auf die betroffenen
Individuen zu einem gesellschaftlichen Problem? Was hat Arbeitssucht mit Tendenzen
im Personalmanagement (wie beispielsweise „Vertrauensarbeitszeit“) zu tun, die im weitesten Sinn auf eine Dezentralisierung von
Verantwortung hinauslaufen? Inwiefern ist
Arbeitssucht konstitutiv für die Arbeitsgesellschaft? Gibt es Wege, um aus der Arbeitssucht zu kommen?
Professor Holger Heide vom Institut für
sozialökonomische Handlungsforschung hat
zu diesem Thema im November vergangenen Jahres einen Vortrag auf der Tagung
„SUCHT 2000“ der Deutschen Hauptstelle
gegen die Suchtgefahren gehalten. Eine Vertiefung der Thematik findet auf dem internationalen Workshop an der Universität Bremen statt.
Die Bremer Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler wollen mit ihren Kooperationspartnern unter anderem aus Japan, Südkorea, Italien und Dänemark, Hypothesen und
Erfahrungen von Forschungen der vergangenen Jahre über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Arbeitssucht zwischen Ostasien und Europa austauschen.
Arbeitssucht in Asien und Europa
Am SEARI wird in einem sozialökonomischen Ansatz versucht, die Enge herkömmlicher Wirtschaftswissenschaft zu überwinden und Aspekte, die gewöhnlich als Gegenstand der Soziologie, Geschichtswissenschaft, Psychologie oder der Kulturanthropologie betrachtet werden, in die Untersuchung
aufzunehmen, ohne dass die Ökonomen
gleich selbst Fachleute auf all diesen Gebieten sein wollen oder gar
können. Deshalb sind
auch einige Fachleute anderer Disziplinen eingeladen. Der Gegenstand erfordert aber dringend eine
Integration der verschiedenen Gesichtspunkte
und Methoden, die nicht
bloß auf eine eklektische
Addition von Ergebnissen verschiedener Disziplinen hinausläuft.
Wenn sich klären lässt,
was Arbeitssucht ausmacht, ist der Vergleich
zwischen Ostasien und
Europa in vielerlei Hinsicht interessant. Es
scheint zunächst so, als
herrsche in Japan und
Korea weniger eine Abhängigkeit von der Arbeit
oder dem Arbeiten oder
der Leistung, als vielmehr
von dem Arbeitszusammenhang, der Firma und
der Arbeitsgruppe. In den
vergangenen Jahren
scheint es zwar eine Konvergenz beider Arten von
Arbeitssucht zu geben,
die Unterschiede bleiben
jedoch weiterhin bedeutend.
Das Team um Professor Heide spricht übrigens bewusst von Arbeits-Sucht und nicht
beispielsweise von Workaholism. Der Begriff
der Arbeitssucht geht weit über den des
Workaholism hinaus. Dazu kommt, dass in
dem Ausspruch: „Ich bin ein Workaholic“ in
der Regel jegliche Einsicht in das Pathologische fehlt, eher scheint Stolz auf die eigene
Leistung, das Durchhaltevermögen oder auch
schlicht Abwehr mitzuschwingen.
Weitere Informationen gibt es – immer aktuell – auf der Homepage des SEARI:
http://www.seari.uni-bremen.de
Professor Holger Heide
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Institut für sozialökonomische Handlungsforschung (SEARI)
Kooperation mit
koreanischer Robotik
Im Rahmen des Programms Hochschulpartnerschaften mit Japan und Korea fördert
der Deutsche Akademische Austauschdienst
(DAAD) seit Mai 2001 für zwei Jahre den
Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden zwischen dem Institut für Automatisierungstechnik (IAT) der Universität Bremen
und Center for Human-friendly Welfare Robot Systems (HWRS) in Südkorea. Das
HWRS wurde 1999 am Korean Institute of
Science & Technology gegründet und wird
von Prof. Zeugnam Bien geleitet. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung
von Technologien zur Verbesserung des Lebensstandards von älteren und behinderten
Menschen.
Am Institut für Automatisierungstechnik
werden unter Leitung von Professor Axel
Gräser gleichartige Themen bearbeitet. So
wird seit 1997 der sprachgesteuerte Rehabilitationsroboter FRIEND entwickelt. Die Rehabilitationsroboter bestehen aus einem Roboterarm, der an einem elektrischen Rollstuhl
montiert ist und von einem Rechner angesteuert wird. Die Robotersysteme können sprachund sensorgestützt einfache Aufgaben wie das
Anreichen von Getränken für ihre Nutzer/innen erledigen.
Im Rahmen der Kooperation sollen durch
mehrere Gastaufenthalte von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden an dem
Partnerinstitut die Erfahrungen ausgetauscht
und neue Entwicklungskonzepte entworfen
werden.
GU
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BUS Nr. 64
Juli 2001
WiWi-Studierende: Auf nach Russland
Studieren an der School of Management in St. Petersburg / Erfolgreiche Kooperation
Studieren in St. Petersburg – das ist für Betriebswirtschaftler noch immer eine nicht
gerade offensichtliche Entscheidung. Der junge Wirtschaftswissenschaftler denkt bei
Russland vielleicht an Staatswirtschaft, an Korruption, nicht aber an Studieninhalte,
die das eigene Wissen befördern könnten. Dazu kommen noch die Sprachbarrieren:
Studieren in St. Petersburg – unmöglich. Es lohnt sich aber schon, ein wenig genauer
hinzuschauen. Seit vielen Jahren ist die Staatsuniversität St. Petersburg Partner der
Bremer Uni, und Bremen hat sich diese Partnerschaft aus guten Gründen ausgesucht.
Die Petersburger Universität ist neben der
Lomonossov-Universität in Moskau die älteste Hochschule Russlands. Als klassische
Universität ausgerichtet, wird hier auf den
Gebieten der Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften geforscht und gelehrt.
Die rasante Entwicklung der Marktwirtschaft
hat auch vor einer langen Tradition nicht haltgemacht: Seit etwa fünf Jahren gibt es neben
der traditionellen „Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät“ an der Staatlichen Universität in St. Petersburg eine „Fakultät für Betriebswirtschaftslehre“, die international unter dem Namen School of Management auftritt.
Amerikanische Förderung
Wie auch Marktwirtschaft und Unternehmensführung in Russland selbst, begann die
School of Management in kleinen Verhältnissen. Fernab von den imposanten Zentralgebäuden an der Newa lag sie ein wenig abseits auf der Wassili-Insel. Doch der Bedarf
an gut ausgebildeten Wirtschaftswissenschaftlern war so groß, dass die alte Ausbildungsstätte, die Universität für Ökonomie
und Finanzen, die Nachfrage allein nicht mehr
bewältigen konnte und mehr und mehr Studierende an die neugegründete betriebswirtschaftliche Fakultät der Staatsuniversität
strömten. Dann entdeckte das westliche Ausland die junge und dynamische Fakultät, was
sich letztendlich auch als ein Glücksfall für
Bremen herausstellte.
Die großzügigen Förderprogramme der
USA ermöglichten es zunächst der Haas
School der University of California in Berkeley, einer der weltweit führenden Lehr- und
Forschungsstätten, die Entwicklung der
School of Management nachhaltig zu bestimmen und Curricula sowie Lehrinhalte auf internationales Niveau zu führen. Gleichzeitig
schloss sich die School of Management der
CEMS an. In dieser Gruppe führender wirtschaftswissenschaftlicher Universitäten – es
wird in der Regel nur eine Universität eines
Landes aufgenommen – sind Universitäten
wie die Copenhagen Business School und die
Stockholm School of Economics vertreten.
Als deutsches Mitglied steht die Universität
zu Köln in diesen Reihen. Ein weiteres Entwicklungsprogramm des baltischen Raumes
erlaubte es der School of Management, ein
Netzwerk mit skandinavischen Partneruniversitäten aufzubauen und ein Master-Programm zu entwickeln, das in englischer Sprache angeboten wird. Der Umzug in ein mit
Millionenaufwand renoviertes klassizistisches Gebäude steht unmittelbar bevor. Es
mag nun purer Zufall sein, dass es sich auf
der der Universität gegenüberliegenden
Newa-Seite befindet.
Kooperation Bremen - Petersburg
Auf diese Rahmenbedingungen traf der
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, als er
nach langer Zeit seine Beziehungen zu den
osteuropäischen Nachbarn, aber insbesondere
zu den wichtigen Bremer Partneruniversitäten auffrischen wollte. Hier erwiesen sich die
Vorarbeit, die Kollegen anderer Fächer geleistet hatten, und das Kooperationsabkommen der Universitätsleitungen als hilfreich.
Denn für die Wirtschaftswissenschaften der
Universität Bremen ist es eine Auszeichnung,
zusammen mit der UC Berkeley und der CBS
als Kooperationspartner genannt zu werden.
In zähen Verhandlungen wurde ein Studenten- und Wissenschaftleraustausch vereinbart.
Eine Befreiung von Studiengebühren durchzusetzen, die für deutsche Studenten so selbstverständlich ist, erwies sich als das schwierigste Unterfangen.
DAAD unterstützt Zusammenarbeit
Nach Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen ergab sich für die Bremer
Wirtschaftswissenschaften ein weiterer positiver Umstand: Der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) legte ein Programm auf, das den Studierenden- und Wissenschaftleraustausch in „weniger populäre“
Länder fördern wollte. Zu ihnen gehörte auch
Russland. Plötzlich fanden wir, dass wir mit
unserem Kooperationsabkommen die idealen
Rahmenbedingungen geschaffen hatten: Uns
stand ein Programm in englischer Sprache
offen, mit den Prüfungsausschüssen konnte
auf Grundlage der in St. Petersburg erfolgten Curricularentwicklung eine komplette
Anerkennung der dort erbrachten Studienleistungen vereinbart werden und wir haben –
auch das sei mit einem Augenzwinkern erwähnt – mit St. Petersburg ein Austauschziel,
das keinen Wunsch offen lässt: Man studiert
dort, wo andere Urlaub machen.
Mit dem Glück des Tüchtigen erhielten wir
vor zwei Jahren grünes Licht für das Integrierte Studienprogramm des DAAD. Derzeit können zwei Studenten jedes Jahr mit
einem recht großzügigen Teilstipendium ein
Jahr an der Universität St. Petersburg verbringen. In der ersten Phase des Studiums kümmern sich Mentoren um die Gaststudenten aus
Bremen, und wenn man in den ersten zwei
Wochen „Crash-Kurs“ das überlebensnotwendige Russisch gelernt hat, steht sowohl
dem Studieren in Englisch als auch dem Leben in Russisch wenig im Wege. Durch die
gute Betreuung und die permanente Hilfsbereitschaft ist der Einstieg nicht schwer. Die
erste Runde des Austausches ist mit zufriedenen und universitär erfolgreichen Studenten abgeschlossen. Die zweite Kohorte der
Austauschstudenten habe ich schon nicht
mehr überzeugen müssen.
Studierende und Dozenten zufrieden
Neben der positiven Beurteilung durch die
Studenten ist aber die Anerkennung des Programms, die es durch die Dozenten erfährt,
mindestens genauso wichtig. Inzwischen haben wir einen Lehraufenthalt des Lehrstuhlleiters für das Fach „Finance“ erfolgreich abgeschlossen: Die Integration in das MasterProgramm Business Studies, in dem ebenfalls
auf Englisch unterrichtet wird, war problemlos, und wir haben hier einen kompletten Kurs
anbieten können, der das Lehrangebot für alle
Studenten verbessert. Hier finden sich dann
auch Studierende aus St. Petersburg – in Bremen von Dozenten unterrichtet, deren Vorlesungen sie auch daheim besucht hätten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Bremer, die wir entsenden: Der Kreis der Internationalisierung ist geschlossen.
Zusammengefasst heißt das: Auf den zweiten Blick ist das Studieren in St. Petersburg
für unsere Betriebswirte eine großartige Idee.
Mit ausreichenden englischen Sprachkenntnissen kann es schon losgehen; das lebenspraktische Russisch lernt man ohnehin. Im
Rahmen der Anerkennungsverträge geschieht
die Anrechnung der Studienleistungen
schnell und unproblematisch, auch deshalb,
weil wir die dort unterrichtenden Kollegen
persönlich kennen. Das, verbunden mit der
finanziellen Unterstützung durch den DAAD,
ist doch fast schon ein Angebot, das man nicht
ausschlagen kann.
Prof. Dr. Jochen Zimmermann
Lehrstuhl für Controlling
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
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Studie zeigt mittlere Zufriedenheit mit BUS
Leser halten „Bremer Uni Schlüssel“ für informativ, aber zu unkritisch und zu wenig studentisch
Kritischere Berichterstattung und informativere Themenauswahl wünschen sich
die Leserinnen und Leser des „Bremer Uni
Schlüssel“. Das ergab eine Untersuchung,
die von Medienwissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr
2000 vorgenommen wurde. Zwar wird der
Informationsgehalt von BUS durchaus
positiv bewertet, doch vor allem zu den
Themenbereichen Forschung und Wissenschaft, Hochschulpolitik sowie Studium
und Lehre werden mehr Informationen
erwartet. Auch das Layout findet nur eine
durchschnittliche Zustimmung.
Am 25. Januar 2000 standen im Eingang
des damaligen Mensa-Zeltes Studierende aus
Jena und drückten den einströmenden Massen Fragebögen in die Hand. Bewertet werden sollte die uni-interne Zeitung „Bremer
Uni Schlüssel“, deren Redaktion in den Händen der Pressestelle und die vom Rektor herausgegeben wird. Bei der Mensa-Befragung
wurden hauptsächlich Studierende erreicht.
Es stellte sich heraus, dass der Anteil der
Nicht-BUS-Leser unter ihnen bei fast 50 Prozent liegt. Der Hauptgrund: Der „Bremer Uni
Schlüssel“ wird schlicht nicht wahrgenommen. Die BUS-lesenden Studierenden wiederum sind mit der Themenwahl in der Bremer Uni-Zeitung nicht zufrieden. Sie vermis-
Fazit 1: „Die Rezeption des „Bremer Uni
Schlüssels“ erhöht den Informationsstand der
Leser über die Universität Bremen. Das Journal wird am stärksten (Regelmäßigkeit und
Intensität) von Wissenschaftlern sowie Verwaltungsmitarbeitern gelesen, seltener und
auch weniger intensiv von Studenten.“
Fazit 2: „Der Informationsgehalt des
„Bremer Uni Schlüssels“ wird von den Lesern positiv bewertet, die Themenauswahl
und mehr noch das Layout finden nur eine
eher durchschnittliche Zustimmung. Wissenschaftler, Studenten und Verwaltungsmitarbeiter unterscheiden sich teilweise hinsichtlich ihrer allgemeinen Themeninteressen. Gemessen am allgemeinen Interesse der Leser
werden die Themen Kooperation und Kontakte sowie Hochschulpolitik vergleichsweise selten behandelt.“
Fazit 3: „Der „Bremer Uni-Schlüssel“
spricht stärker die Wissenschaftler und die
Verwaltungsmitarbeiter an: Diese bewerten
die Eigenschaften des Hochschuljournals positiver als die Studenten. Entscheidend für
eine häufige und intensive Lektüre des „Bremer Uni Schlüssels“ ist die inhaltliche Relevanz der Berichterstattung. Auch diese wird
Noch hausbackener als heute: Die ersten Ausgaben des „Bremer Uni Schlüssel“ 1988. In
diesem Jahr erhält BUS nun ein neues Outfit - das neue Corporate Design macht’s möglich.
sen eine intensivere Berichterstattung über
Fragen aus Studium und Lehre.
Nicht nur Studierende, auch Wissenschaftler und Verwaltungsmitarbeiter sind befragt
worden. Als regelmäßige und intensive Leser bewerten sie die Lektüre des Uni-Schlüs-
von den Wissenschaftlern und Verwaltungsmitarbeitern positiver bewertet als von den
Studenten.“
Fazit 4: „Der „Bremer Uni Schlüssel“
vermittelt allen drei Lesergruppen nützliche
Einblicke in die Forschung. Generell empfinden die Leser die Berichterstattung als
Wissenserweiterung. Der praktische Nutzeneffekt kann allerdings noch ausgebaut werden. Die einzelnen Lesergruppen profitieren
in unterschiedlicher Weise vom „Bremer Uni
Schlüssel“. Die Studenten werden deutlich
seltener als Akteure in der Berichterstattung
erwähnt als die Wissenschaftler.“
Fazit 5: „In gleich drei Bereichen, nämlich Forschung und Wissenschaft, Hochschulpolitik sowie Studium und Lehre erwartet die
Mehrheit aller Lesergruppen eine sowohl kritischere als auch informativere Themenauswahl und -behandlung. Vor allem die Studenten wünschen sich mehr Informationen zu
Studium und Lehre.“
Zitiert nach: Das Hochschuljournal „Bremer Uni
Schlüssel“. Eine Untersuchung zur Öffentlichkeitsarbeit
der Universität Bremen, Dr. Matthias Kohring & Projektteam, Friedrich-Schiller-Universität, Jena.
sels erheblich positiver als die Studenten. Sie
sprechen dem Uni-Blatt großen Informationswert und inhaltliche Relevanz zu. Allerdings
stößt das Layout auch bei ihnen auf keinen
sonderlichen Zuspruch. Und auch eine Rubrik Unterhaltsames wird von allen Lesern
eingefordert.
Was sagt die Redaktion?
Die Organisationsentwicklungsgruppe
„Öffentlichkeitsarbeit“, die ihre Arbeit im
vergangenen Jahr beendete, hatte die Förderung der internen Kommunikation als
einen zentralen Auftrag zukünftiger Öffentlichkeitsarbeit benannt. Daher sind die Anregungen der Jenaer Untersuchung sehr
hilfreich. Ein neues Layout ist zurzeit in
Vorbereitung. Dann gibt es auch eine stärkere Strukturierung der Uni-Zeitung. Die
Kritik an der Themenwahl versteht die
BUS-Redaktion als deutliche Aufforderung, die inhaltliche Ausrichtung zu überarbeiten. Wir werden den Blick auf den studentischen Leser schärfen, auch wenn bereits jetzt trotz aller Vorbehalte die größte
Lesergruppe die Studierenden sind. Dennoch gleicht das Projekt Uni-Zeitung der
ständigen Quadratur des Kreises, da sich
die Lebens- und Erfahrungswelten der
Uni-Angehörigen sehr unterscheiden. Ein
Student ist kein Professor. Aber alle sind
Angehörige der Uni Bremen.Und deshalb
steht für uns weiterhin: Der „Bremer Uni
Schlüssel“ wird sich auch zukünftig an alle
Statusgruppen wenden!
SC
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BUS Nr. 64
Juli 2001
Golf-Titel gehen nach Aachen und Köln
Große Resonanz bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Garlstedt/Bremen
Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Bremer Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf fanden am 7. und 8. Juni 2001 auf der Anlage des Clubs zur Vahr in Garlstedt die 10. Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften im Golf statt. Der
Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) zeichnete als Veranstalter und
ausgerichtet wurden diese Meisterschaften, mit Unterstützung des Initiativkreises Hochschulgolf (IHG), gemeinsam von der Universität Bremen und der Internationalen Universität Bremen (IUB).
Mittwoch, 6. Juni 2001: Ab 15.00 Uhr
ist Einschlagtag (Proberunde) und ein sogenanntes Sponsorenturnier. Den ersten Platz
belegt hierbei die Kombination: Elsa Petry
(ÖVB), Andreas Kauler (CzV) und Thomas
Keller (Student). Apropros Sponsoren: Ohne
die hervorragende Unterstützung durch die
Sponsoren, hervorzuheben besonders die
durch Dr. Haßkamp von der Bremer Landesbank, wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen.
Die PKW‘s auf dem Parkplatz des Clubs
zur Vahr in Garlstedt spiegeln die nationale
Resonanz, die diese Meisterschaften bei den
Studierenden findet, wider. Von Ki für Kiel,
über M für München und L (Leipzig) bis hin
zu A (Aachen) ist alles zu finden. Fast 250
Meldungen waren eingegangen, d.h. bei nur
156 Startplätzen waren Streichungen unvermeidlich.
Das Starterhandicap wurde bei –8,0 festgelegt, und so konnten am 7.Juli insgesamt
122 Herren und 29 Damen die Spiele um die
Meisterschaft beginnen. Gespielt wurden 36
Löcher in zwei Runden. Neben den Aktiven
begleiteteten die Veranstaltung 60 Caddies
und Begleitpersonen. Am Abend wurden die
Teilnehmer/-innen im Clubhaus von Wolfgang Matz (CzV) und Prof. Harald Braun
(Verein für Hochschulsport) begrüßt.
Donnerstag, 7.Juni 2001: Auf der wunderschönen Anlage des Clubs zur Vahr, (CzV)
gingen die ersten drei Spieler/innen, begleitet von den beiden Platzrichtern des Deutschen Golfverbandes, um 8.00 Uhr auf den
18-Loch-Kurs (Par 74). Am ersten Tag starten die Spieler/innen mit dem besten Handicap als erste, am zweiten Tag diejenigen mit
der besten Runde zuletzt und die mit der
schlechtesten Runde zuerst.
Petrus ist Golfer
Nach dem ersten heftigen Schauer am
Morgen beruhigte sich das Wetter, und am
Mittag konnten die Spieler/innen die Sonne
begrüßen. Dennoch war das Green sehr
weich, so dass von manchem Ball nur noch
ein Stückchen zu sehen war. Es herrschte teilweise eine Stimmung wie beim Ostereiersuchen. Die letzte Gruppe beendet um 21.15
Uhr ihre Runde. Ivonne Grefen (CzV) und
Marco Danisch (Uni Bremen) arbeiten bis in
die Nacht, um die Scorekarten mit den Er-
Ganz im Zeichen des Uni-Golfs: Die Universität Bremen war Sie haben gut lachen: Die neuen Deutschen Meister im Hochschul-Golf, Jan
Mitausrichter der 10. Deutschen Hochschulmeisterschaften. Bellenhaus (DSHS Köln) und Silke Braunschweig (RWTH Aachen).
Juli 2001
BUS Nr. 64
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gebnissen auszuwerten und auf deren Grundlage die Starterliste für den nächsten Tag zu
erstellen.
Hochschulgolf ist nicht nur eine ernste
sportliche Angelegenheit, sondern für viele
Studierende, wie bei anderen Wettkämpfen
auch, ein wichtiger Ort der Kommunikation
und Geselligkeit. Bei der „Players Night“ am
Abend in den Räumen der IUB wurde noch
einmal so mancher Schlag und mancher Put
analysiert.
Dr. Fritz Schaumann von der IUB wies in
seiner Begrüßungsrede auf den wichtigen
Stellenwert hin, den diese Veranstaltung für
die noch junge IUB hat und Wilfried Müller,
Konrektor der Universität Bremen, bekannte
sich zwar eher zu Sportarten mit großen Bällen, verhehlte aber nicht, dass er das Golf
spielen für äußert gesund und gesellig hält.
Das gelbe Triktot für die Gesamtbesten des
ersten Tages konnten sich Pia Odefey (Uni
Passau) mit 76 Schlägen und Jan Bellenhaus
(DHSH Köln) mit 77 Schlägen überstreifen.
Freitag, 8. Juni 2001: Der Platz liegt im
Sonnenschein. Das Wetter bleibt trocken.
14.00 Uhr: Die Spannung unter den zahlreichen Zuschauern steigt. Die besten des ersten Tages gehen auf die wahrscheinlich entscheidene letzte Runde. In gut 4,5 Stunden
werden die diesjährigen internationalen
Hochschulmeister feststehen.
Im parallell verlaufenden Rahmenprogramm schlug Florian Schweitzer (Uni Bayreuth) den kleinen weißen Golfball 238 m
weit (Longest Drive Competition). Amelie
Fey von der DSHS Köln brachte es auf immerhin 183 m.
Bei der Abschlussveranstaltung auf dem
Segelschulschiff in Vegesack herrscht eine
ausgelassene Stimmung. Nachdem der Präsident des Bremer Senats, Bürgermeister
Henning Scherf und der Generalsekretär des
ADH, Henning Schreiber, die Sieger bei den
Damen, Herren und Mannschaften ehrten,
wurde in den nachfolgenden Reden deutlich,
wie gelungen diese Meisterschaft war.
Klaus Achilles
Ergebnisse der Golf-DM
Damen: 1. Silke Braunschweig/RWTH Aachen
(155 Schläge); 2. Caroline Landmann/Tulane
University, USA (160); 3. Pia Odefey/Uni Passau (160)
Herren: 1. Jan Bellenhaus/DSHS Köln (157);
2. Phillip Roehl/Uni Münster (160); 3. Andreas Hartmann/Uni Freiburg (161); ... 94. Stefan Nousch/Uni Bremen (200).
Mannschaften (3er-Teams): 1. Uni Köln
(505); 2. Uni Münster (509); 3. Uni Hannover
(512).
Studierende spielen Golf: Gelungene Meisterschaften auf der Anlage des Club zur Vahr mit
einem spannenden Verlauf und glücklichen Siegern.
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BUS Nr. 64
Juli 2001
„ . . . die schlechteste
Uni-Bibliothek“
Frauen vielfach
unterrepräsentiert
Zur Meldung der Pressestelle „Uni Bremen führt beim Wissenschaftspersonal“, UniPress aktuell Nr. 037 / 28. März 2001 erreichte
die BUS-Redaktion eine Stellungnahme der
Frauenbeauftragten des nicht-wissenschaftlichen Personals.
In der Presseinformation und in verschiedenen Presseartikeln heißt es unter anderem:
“In Technik und Verwaltung sind etwa 58 %
der Beschäftigten weiblich“. Diese Angabe
bedarf einer genaueren Betrachtungsweise.
Weibliche Beschäftigte arbeiten überwiegend
im Reinigungsbereich, im Sekretariatsbereich, im Bereich der technischen Assistenz,
in der unteren und mittleren Verwaltungsebene.
Frauen arbeiten nur mit einem geringen
Prozentanteil im gewerblich-technischen Bereich (Haushandwerker, Handwerk), im
EDV-Bereich, im Bereich der technischen
Assistenz (ab BAT IVa), im gehobenen und
höheren Verwaltungsdienst und in Leitungsfunktionen
Obwohl es ein Landesgleichstellungsgesetz und einen Frauenförderplan mit Zielvorgaben gibt, ist es nicht gelungen, den Frauenanteil in den o.g. Bereichen wesentlich zu
erhöhen.
Doerte Schröder
Frauenbeauftragte
Es wird viel Aufstand gemacht über die
Qualität der Lehre. Externe Untersuchungen
werden angestellt. Alles schön und gut, aber
was ist mit der Hauptquelle des studentischen
Wissens ? Ich rede weder von den Professoren noch vom Internet. Nein, ich spreche von
der Uni-Bibliothek. Dies ist meine vierte Universität und die schlechteste UniBib. Dabei
hat sie eine bessere Auswahl an Büchern als
meine letzten Unis. Paradox ? Bücher sind
nicht erhältlich, weil sie ausgeliehen sind. Bei
mehreren Wochen pro Buch und Person müsste ich jetzt die Bücher für meine Diplomarbeit in 18 Monaten vorbestellen. Ah, aber
Vorbestellen kostet DM 1,50. Nicht viel für
das Professorensäckel, aber für mich, der ich
DM 150 pro Monat übrig habe, ist dies schon
eine Menge, insbesondere wenn ich nicht sicher bin, ob ein Buch für mich überhaupt relevant ist. Dadurch wird die Menge an Büchern, die Studenten lesen, stark eingeschränkt. Kein Student, der für DM 10-15 pro
Stunde arbeitet, und da gibt es viele, wird
leichtfertig sein Geld ausgeben für Bücher,
die er/sie nur möglicherweise brauchen könnte. Dass dadurch ein großer Teil von Lernmöglichkeiten wegfällt - schiebt die Schuld
auf die Professoren. Die DM 1,50 werden mit
Porto erklärt. Es kostet Geld, die Briefe zu
verschicken... hallo, hat hier noch niemand
vom Internet gehört ? ALLE Studenten haben Internet. Meine Vorschläge: Reduziert die
Ausleihzeit auf eine Woche, bietet stark nachgesuchte Bücher im Short Loan-Verfahren an
(1 Tag), und BITTE schafft mehr internationale Journals an.
Alexander Knop
BSc(Psychology) University College
Northampton
8. Semester Psychologie UniBremen
Abschied für einen genussfreudigen Aufklärer
Germanistikprofessor Hans-Wolf Jäger
verlässt mit dem Sommersemester 2001 die
Universität Bremen. Mitte Juni fand im Gästehaus der Uni ein Symposium zu seinen
Ehren statt. Jäger ist ein 68er,
wie sonst hätte er Anfang der
Siebziger nach Bremen berufen
werden können. Aber er ist keiner, der dieses Damals vergessen hat. Das Symposium vereinte unter dem schönen Titel „Genussmittel im literarischen
Werk“ Vorträge, die bewiesen,
wie gut sich die Freude am Genuss, am Ästhetischen und Kulinarischen verträgt mit sozialgeschichtlich gefärbter Literaturforschung. Natürlich widmeten sich die meisten Vorträge seiner pro-
fessoralen Wegbegleiter in Bremen privateren Genüssen. Besonders rührend jedoch
waren die Ausführungen des Geehrten selber, sein Dank für so viel unverdiente Ehrung für den sozialer Aufsteiger,
der er zu sein behauptete. Fast
schien er sich zu schämen für
das Buch zu seinem Geburtstag,
eine kleine Miszellensammlung: „Ich hab ja nur noch Miszellen geschrieben, irgendwelche kleinen Artikel.“ Wo doch
die Vorträge bewiesen hatten,
wie tragfähig sein Wissenschaftsansatz ist: vom Kleinen,
Privaten, Vergnüglichen auf Literatur und Welt zuzugreifen!
Martin Schönemann
Juli 2001
Alexandra Luckmann, Studentin im Studiengang Anglistik der Universität Bremen,
wurde vor kurzem der Studienpreis des
Deutsch-Amerikanischen Clubs Bremen
(DAC) zuerkannt. Damit wird ihre Seminararbeit zur „Negotiating Productive and Reproductive Labor: White Working-Class Families of the 1980s and 1990s in Urban America“ gewürdigt. Die Arbeit behandelt die finanziellen und sozialen Probleme weißer
Familien der Arbeiterklasse in den 80er und
90er Jahren in den USA. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Sozialhilfe, Kinderbetreuung, Gleichberechtigung der Frau im
Beruf und ihre Stellung in der Gesellschaft.
Alexandra Luckmann zeigt in ihrer Seminararbeit Lösungswege
und Veränderungsvorschläge auf und
vergleicht sie mit
sozialen Systemen
anderer Länder. Mit
der Vergabe des Studienpreises will der
DAC die freundschaftlichen Beziehungen zwischen
den USA und
Deutschland auf allen Gebieten des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens fördern. Gleichzeitig soll das
gegenseitige Verständnis durch Informationsaustausch und die Verbreitung von Kenntnissen über die Vereinigten Staaten von Amerika in Bremen und über das Land Bremen und
die mit ihm wirtschafts-geographisch verbundene Region in den USA vertieft werden. Gerade jüngere Studierende sollen durch den
DAC-Studienpreis angeregt werden, sich mit
Amerika-bezogenen Themen auseinander zu
setzen. Die Preise sind mit jeweils 500 Euro
dotiert. Die offizielle Preisverleihung fand im
Rahmen der „Fourth of July-Feier“ des
Deutsch-amerikanischen Clubs am 4. Juli
2001 in der International University statt.
Seit dem 1. Februar 2001 ist Dr. Monika
Kil wissenschaftliche Assistentin am Institut für Erwachsenen-Bildungsforschung (Prof. Dr.
Erhard Schlutz) und
im Lehrgebiet Erwachsenenbildung /
Weiterbildung. Monika Kil ist DiplomPädagogin mit Zusatzausbildung in
‚Organisationspsychologie‘ und ‚Beratung‘. Sie forscht -
BUS Nr. 64
quantitativ und qualitativ orientiert - über
lehr- und lernförderliche Arbeits- und
Organisationsbedingungen im (Weiter-)Bildungsbereich. Weitere Themenschwerpunkte sind Evaluation, Organisationsdiagnose,
Motivation und Gender Mainstreaming. Ihre
Organisationsforschung über die Volkshochschulen wurde vom Fachgebiet Organisationspsychologie der Universität Dortmund
ebenso wie von der Gesellschaft für Arbeitsentwicklung mit Auszeichnungen gewürdigt.
Der Literaturwissenschaftler Professor
Wolfgang Emmerich (Fachbereich Sprachund Literaturwissenschaften) ist am 30. März
60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass
fand am 23. Juni in
der Villa Ichon ein
„akademisch-literarisches Menü“ zu
seinen Ehren statt.
Mit anspruchsvollen
Vorträgen hielten
Kolleg/innen und
Wegbegleiter Wolfgang Emmerichs aus
dem In- und Ausland Rückschau auf
eine beeindruckende
akademische Karriere. Den gelungenen Abschluss der Veranstaltung bildete eine Lesung mit der ostdeutschen Schriftstellerin Katja Lange-Müller.
Professor Peter Lemke wurde jetzt auf die
Professur für Dynamik von Ozean und Atmosphäre im Fachbereich Physik der Universität Bremen und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung berufen.
Lemke studierte von 1969 bis 1975 Physik
an der Freien Universität in Berlin und an der
Universität Hamburg. Von 1975 bis
1989 war er wissenschaftlicher Angestellter am MaxPlanck-Institut für
Meteorologie in
Hamburg, wo er
1980 promovierte.
Von 1981 bis 1983
war Lemke als Gastwissenschaftler im
Geophysical Fluid
Dynamics Program an der Princeton University (New Jersey, USA) tätig. Mit diesem
Thema der Wechselwirkung des Meereises
mit Atmosphäre und Ozean habilitierte sich
Lemke 1988 an der Universität Hamburg im
Fach Meteorologie. 1989 erhielt er einen Ruf
auf eine C3-Professur für Physikalische Klimatologie an der Universität Bremen und am
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Hier beschäftigte er sich vorwiegend mit der Nutzung von Fernerkundungsverfahren zur Optimierung dynamischthermodynamischer Meereismodelle. 1991
wurde ihm in Hannover der Preis für Polar-
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meteorologie der Alfred-Wegener-Stiftung
verliehen. Von 1995 bis 2001 war Lemke als
Direktor der Abteilung Maritime Meteorologie am Institut für Meereskunde (IfM) an
der Universität Kiel beschäftigt. Am AlfredWegener-Institut stehen für den Wissenschaftler im Fachbereich Klimasysteme die
Beobachtung von klimarelevanten Prozessen
in Atmosphäre, Meereis und Ozean und die
Umsetzung dieser Beobachtungen in regionalen numerischen Modellen des polaren
Teils des Klimasystems im Mittelpunkt. Lemke ist seit 20 Jahren in internationalen Gremien im Bereich der Klima- und Polarforschung vertreten. Von 1992-1999 war er Mitglied der Scientific Steering Group der Arctic Climate System Study und viele Jahre
Chairman der Sea Ice Numerical Modelling
Group. Seit 1995 ist er Mitglied des Joint
Scientific Committee des World Climate Research Programme, dessen Chairman er seit
2000 ist.
Professor Jörg Freiling ist zum April 2001
dem Ruf auf die Stiftungsgastprofessur „Management mittelständischer Unternehmen im
internationalen Geschäft“ im Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen gefolgt. Nach wirtschaftswissenschaftlichem Studium (1984-1989), Promotion
(1989-1994) und Habilitation (1994-2000) an
der Ruhr-Universität Bochum hatte Freiling
(37) zum Oktober 2000 eine Vertragsprofessur an der Freien Universität Bozen-Bolzano, Italien, im Bereich Marketing angenommen. Gleichzeitig vertrat er den Lehrstuhl für
Marketing an der Universität GH Paderborn.
Thematisch behandelt der neue Lehrstuhl von
Freiling (Web: www.immu.uni-bremen.de)
neben dem Strategischen Management im
internationalen Kontext sowie der Unternehmungsführung kleiner und mittlerer Unternehmen das Marketing und Fragen der
Reorganisation.
Weiterhin wird in
der Forschungsarbeit dem Dienstleistungs-Management
besondere Beachtung geschenkt. Im
Bereich des Managements kleiner und
mittlerer Unternehmen hat sich Freiling im Rahmen seiner Dissertation und damit verbundener Praxisprojekte ausführlich Fragen der Abhängigkeit der Zulieferer von Großkunden gewidmet, wie man sie etwa im Bereich der Automobil- und in der Lebensmittelindustrie antrifft. Freiling sieht neben den Aufgaben in
Forschung und Lehre insbesondere den
Transfer zwischen Wissenschaft und mittelständischer Praxis als zentrale Aufgabe und
strebt eine enge Kooperation mit heimischen
Unternehmen an. Seit Anfang Mai ist Jörg
Freiling der Vorsitzende des Master-Aus-
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schusses des neu gegründeten Master-Studiengangs „Business Studies“ der Universität
Bremen.
Professor Norbert Schaffeld wurde im
April 2001 auf die Professur Anglistik/Literaturwissenschaft im Fachbereich Sprachund Literaturwissenschaften der Universität
Bremen berufen. Norbert Schaffeld, 1955 im
rheinländischen Rees geboren, studierte Anglistik, Geschichte, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Bergischen Universität
Wuppertal und an
der University of
Exeter, Großbritannien. Nach dem Ersten Staatsexamen
für die Sekundarstufe II (1982) erfolgte
vier Jahre später die
Promotion. Als Assistent an der Universität Wuppertal
habilitierte er sich 1994. Im Anschluss an die
Habilitation lehrte Norbert Schaffeld als Gastprofessor in Essen, als Hochschuldozent in
Leipzig sowie zuletzt als Professor für Anglistik/Amerikanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Forschungsaufenthalte
führten ihn u.a. nach Singapur, Sydney und
Toronto. Dort knüpfte er wertvolle Kontakte, die sich nach Schaffelds Auffassung für
weitere Kooperationsabkommen und damit
für entsprechende Mobilitätsprogramme nutzen ließen. An der Universität Bremen lehrt
Norbert Schaffeld neben der britischen auch
die australische und kanadische Literatur.
Sein besonderes Forschungsinteresse gilt dem
Elisabethanischen Theater sowie den zeitgenössischen Shakespeare-Bearbeitungen in der
anglophonen Welt.
Die Fremdsprachenassistentin Sigrun
Kornitschky ist nach mehr als 28 Jahren im
Dienst der Universität in den Ruhestand gegangen. Sie hatte zuletzt im Fachbereich 10
gearbeitet.
Die Verwaltungsangestellte Rita Hoffmann ist nach langjähriger Tätigkeit in der
Universität ausgeschieden. Sie hatte in verschiedenen Fachbereichen gearbeitet, zuletzt
im FB 9.
Die Leiterin der Uni-Forschungsstelle für
Bienenkunde, Dr. Dorothea Brückner, ist
kürzlich in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Bieneninstitute gewählt worden.
Die Arbeitsgemeinschaft repräsentiert die
Bienenforschung aller mitteleuropäischen
Länder sowohl der Universitätsinstitute als
auch der Landesanstalten für Bienenkunde.
Der Leiter des Instituts für Psychologie der
Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit im
Fachbereich Human- und Gesundheitswis-
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senschaften der Uni Bremen, Professor Thomas Kieselbach, war als Gastprofessor und
internationaler Koordinator von zwei EUgeförderten Projekten an der Universität Rio
Cuarto (Cordoba). Ihm wurde dabei für seine Beiträge zur internationalen Arbeitslosenforschung und als Vorsitzendem des internationalen Wissenschaftskomitees „Arbeitslosigkeit und Gesundheit“ die Ehrenbürgerschaft der argentinischen Universität verliehen.
Professorin Petra
Milhoffer
nimmt eine dreijährige Auszeit. Die
Hochschullehrerin
aus dem Fachbereich Erziehungsund Gesellschaftswissenschaften lässt
sich vom 1. September 2001 bis 31. August 2004 beurlauben.
Professor Dirk Hoerder ist zum Vizepräsidenten der Gesellschaft für Kanada-Studien in deutschsprachigen Ländern gewählt
worden. Außerdem ist er einer von sechs Forschungskoordinatoren im Projekt „Transculturalisms“ des International Council for Canadian Studies in Ottawa. Auf der Jahrestagung der Organization of American Historians (OAH) in Los Angeles stellte der Bremer Migrationsexperte gemeinsam mit amerikanischen Kollegen den Abschlussbericht
des OAH-Projektes „Internationalizing American History“ vor.
Ihr Auftrag ist www.uni-bremen.de: Seit
April dieses Jahres kümmert sich die OnlineRedakteurin Sabine Nollmann um die Online-Präsenz der Universität Bremen. Die
gelernte Bankkauffrau (Jahrgang 1960) studierte in Augsburg, Ulm und Bielefeld Philosophie und Germanistik. Als freie
Journalistin sammelte sie Erfahrungen bei Magazinen,
Radio und Fernsehen, vor allem aber
im Tagesjournalismus. Nach ihrem
Volontariat arbeitete
Sabine Nollmann als
Redakteurin mit den
Schwerpunkt-Themen Wirtschaft und
Wissenschaft. Begeistert von den Möglichkeiten der Telekommunikationstechnologien
wechselte sie von der Tageszeitung zu einem
Multimedia-Unternehmen der New Economy
in Schleswig-Holstein. Dort arbeitete sie in
den Bereichen Public Relations, Marketing
und Online-Redaktion. Nun obliegt ihr die
inhaltliche Betreuung, Koordination und
Weiterentwicklung der Web-Seiten der Uni-
Juli 2001
versität Bremen. Daneben ist sie Ansprechpartnerin für die dezentralen Informationsanbieter der Universität.
Professor Josef Binder (Foto oben) verlässt die Universität Bremen. Der Hochschullehrer, der zusammen mit seinem Kollegen
Wolfgang Benecke
(Foto unten) die Mikrosystemtechnik in
Bremen federführend aufgebaut hat,
ist ab 1. August als
„Vice President Engineering“ bei der
amerikanischen
FESTO Corporation
tätig. Binder war
nach langer Tätigkeit in der freien
Wirtschaft 1992 an die Universität Bremen
gekommen. Dort gründete er zusammen mit
Benecke das Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und –systeme (IMSAS), das sich
seither mit nationalen und internationalen
Forschungsaktivitäten auf dem Feld der Mikrosysteme für Anwendungen im medizinischen, Umwelt- und Automobilbereich einen
Namen machte. Gleichzeitig lag Binder die
enge Verzahnung
mit der Wirtschaft
am Herzen: Mit dem
1996 gegründeten
„Microsystems Center Bremen“ (MCB)
wurde das am Fachbereich 1 vorhandene Know-how gebündelt, um als
dienstleistungsorientiertes
Forschungszentrum Entwicklungen in enger Zusammenarbeit mit Kunden zu realisieren. In
diesem Verbund, dessen Sprecher Binder war,
sind neben dem IMSAS auch das Institut für
Theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik (ITEM), das Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente (IALB) und das Institut für Festkörperphysik - Bereich Halbleiterepitaxie (IFP) vertreten. Außerdem fungierte Binder zusammen
mit Wolfgang Benecke seit 1999 auch als Geschäftsführer der Uni-Tochter microFAB Bremen GmbH, die sich unlängst zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen wandelte.
Die Position von Josef Binder als MCB-Sprecher übernimmt nun sein Kollege Wolfgang
Benecke, der auch alleiniger Leiter des
IMSAS wird.
Professor Klaus Pawelzik, Neurophysiker am Institut für Theoretische Physik im
Fachbereich 1, wurde im November vergangenen Jahres zum Sprecher der neu gegründeten Sektion „Computational Neuroscience“
der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft
(NWG) gewählt. Die „Computational Neuroscience“ (deutsch: theoretische Hirnfor-
Juli 2001
schung) ist der Bereich der Gehirnforschung,
der sich mit der Modellbildung und der mathematischen Analyse von Mechanismen und
experimentellen Daten aus der Neurobiologie beschäftigt. Die theoretischen Ansätze in
der „Computational Neuroscience“ sind mittlerweile so ausgereift, dass sie manchmal
Erklärungen liefern und damit Vorhersagen
machen können, ohne dass die experimentelle
Bestätigung bereits vorliegt. Die große Herausforderung und Chance der neuen Sektion
ist es somit, den Dialog zwischen Theorie und
Experiment in der Neurobiologie zu intensivieren. Klaus Pawelzik, auch Sprecher der
zentralen wissenschaftlichen Einheit der Universität Bremen „Zentrum für Kognitionswissenschaft“ (ZKW) und Mitglied im Sonderforschungsbereich 517 „Neurokognition“,
wird sich nun auch überregional verstärkt
dieser Aufgabe widmen.Sein Sommerfest
nutzte das Institut Technik und Bildung (ITB)
der Universität Bremen am 22. Juni, um
gleich drei verdiente Mitarbeiter zu ehren.
Einerseits wurden die 60. Geburtstage der
Hochschullehrer Felix Rauner und Peter
Gerds gefeiert. Andererseits wurde Professor Detlef Gronwald nach langjähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet.
Die Fremdsprachenassistentin Ursula
Küchhold ist in den verdienten Ruhestand
gegangen. Sie war bereits seit 1978 an der
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Universität tätig und hatte ihre letzte Position im Fachbereich 9 (Kulturwissenschaften)
seit 1993 inne.
Der Religionswissenschaftler Professor
Hans-Gerhard Kippenberg ist vom 1. April
2001 bis 31. März 2002 nicht nur bei der
Universität Bremen in Lohn und Brot, sondern auch bei der Universität Erfurt. Für diese Zeit hat Kippenberg seine Arbeitszeit in
Bremen auf die Hälfte reduziert.
Dr. Lothar Probst, Geschäftsführer des
Instituts für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien (IfKuD) im Fachbereich Sprachund Literaturwissenschaften, erhielt unlängst
einen Auftrag von
der Enquetekommission „Zukunft
des bürgerlichen
Engagements“ des
Deutschen Bundestages. Probst wurde
gebeten, ein Gutachten zum Thema
„Veränderungen und
Neukonfigurationen
des politischen Partizipationsverhaltens in Ostdeutschland“ zu erstellen. Auch im
August ist das Know-how des DeutschlandForschers gefragt: Er wurde für diesen Mo-
Dipl. Geol. Mark Schlieker – Ein Nachruf
Am 24. März 2001 starb unser Kollege
Dipl. Geol. Mark Schlieker im Alter von
32 Jahren. Er wählte den Freitod.
Mark Schlieker wuchs in Hooksiel im
Wangerland auf, leistete nach dem Abitur
seinen Wehrdienst ab und studierte von
1990-1991 zunächst Geographie in Trier.
Von Trier aus wechselte er 1991 nach Kiel,
wo er 1997 sein Geologiestudium mit dem
Diplom abschloss. Seit 1997 arbeitete er
am Fachbereich Geowissenschaften der
Universität Bremen im Fachgebiet Geochemie und Hydrogeologie an seiner Doktorarbeit und legte Anfang 2001 seine Dissertation mit dem Titel: Redoxfronten im
Grundwasser und ihr Einfluß auf das Verhalten von Spurenelementen vor. Die Arbeit entstand im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms 546 „Geochemische Prozesse mit Langzeitfolgen im anthropogen
beeinflussten Sicker- und Grundwasser“.
Ein Schwerpunkt seiner Forschung lag auf
der Frage, wie die Lage von mikrobiell gesteuerten Redoxzonen im Grundwasserleiter von der Fliessgeschwindigkeit abhängt.
In seiner Freizeit war Mark Schlieker ein
begeisterter Segler.
Sein Tod hat tiefe Betroffenheit innerhalb des Kollegen- und Freundeskreises
ausgelöst und viele unbeantwortete Fragen
aufgeworfen. Die Tragödie kam plötzlich
und völlig unerwartet. Um die Nöte unserer Kollegen erkennen zu können, benötigen wir zwei Dinge: Die Bereitschaft eigene Schwächen
zu zeigen und die
Bereitschaft
Schwächen anderer zu tolerieren.
Diese Bereitschaft
ist im beruflichen
Alltag mit seiner
Leistungserwartung und dem damit verbundenen
Stress oft nicht
vorhanden. Sicherlich, es sind viele Faktoren, die zu einer so tiefen Lebensverzweiflung führen.
Dennoch sind wir als Arbeitskollegen aufgerufen, innezuhalten und unser berufliches
Umfeld hinsichtlich menschlicher Nöte zu
überprüfen. Der Tod von Mark Schlieker
wird hoffentlich die Bereitschaft fördern,
Schwächen nicht zu fürchten, sondern bei
sich selbst und anderen zuzulassen.
Volker Karius und Sabine Kasten
Fachgebiet Geochemie/Hydrogeologie
Fachbereich Geowissenschaften
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nat zu einem einmonatigen Forschungsaufenthalt in das renommierte Wiener „Institut
für die Wissenschaften vom Menschen
(IWM)“ eingeladen. Dieses Institut bringt seit
1982 immer wieder Forscher und Intellektuelle aus West- und Osteuropa – ihre Erfahrungen, ihre Ideen und ihre Vorhaben – zum
Austausch und zur Reflexion zusammen.
Die Wittheit zu Bremen hat ein neues Präsidium, in dem sich auch mehrere Hochschullehrer der Universität wiederfinden. So wurde der Geowissenschaftler Professor
Gerold
Wefer
(Foto), Sprecher des
Sonderforschungsbereiches 261 „Der
Südatlantik im Spätquartär“ und Wissenschaftlicher Koordinator des „Universum“, zum Präsidenten gewählt.
Wefers Stellvertreter
ist der Historiker
Professor Hans Kloft; mit dem Biologie-Professor Wolfgang Heyser (stellvertretender
Rechnungsführer) ist ein weiterer Hochschullehrer der Universität Bremen im Vorstand
der Gesellschaft vertreten. Gegründet im Jahr
1924, bezweckt die Wittheit zu Bremen als
akademische Institution die Zusammenfassung und Förderung der wissenschaftlichen
Bestrebungen und Arbeiten in Bremen. Zu
ihrem Aufgabengebiet gehören die Veranstaltung wissenschaftlicher Vorträge, die Herausgabe wissenschaftlicher Veröffentlichungen,
die Anregung und Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten, die Pflege der Beziehungen zu Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Instituten und die Pflege von
Tauschbeziehungen mit wissenschaftlichen
Körperschaften, Instituten und Vereinigungen. Mitglieder der Wittheit zu Bremen sind
wissenschaftliche Vereinigungen und Institute und persönlich berufene Mitglieder. Der
Wittheit angeschlossen sind 80 wissenschaftlich tätige Vereine, Institute, Hochschulen
und Museen sowie 65 persönlich berufene
Mitglieder.
Antje Brucks, Studentin der Universität
Bremen, ist für ihre Diplomarbeit „Thermische Konvektion im weiten Kugelspalt mit
und ohne Rotation“ mit dem Förderpreis des
ZARM-Fördervereins ausgezeichnet worden.
Der Freundeskreis des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation prämiert besondere Studienleistungen auf den Gebieten der Forschung unter
Schwerelosigkeit, der Raumfahrttechnik, der
Weltraumforschung, der raumfahrtbezogenen
Umwelttechnik und der Strömungsmechanik.
Weitere Förderpreise gingen an Mathias Karth und Stephan Barth (Uni Oldenburg), Thomas Rieger (TU Braunschweig) und Rainer
Baumann (Uni Stuttgart).