Freie Leichtketten
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Freie Leichtketten
Indikationen zur Bestimmung der freien Leichtketten (Kappa und Lambda) im Serum: • Diagnose/Ausschluss von – Bence Jones Myelom (Typ Kappa) – Bence Jones Myelom (Typ Lambda) – Nonsekretorisches Myelom (NSMM) – Leichtketten-Amyloidose • • Verlaufs-/Therapiekontrolle bei – Bence Jones Myelom (Typ Kappa) – Bence Jones Myelom (Typ Lambda) – Multiplem Myelom mit Leichtkettenbeteiligung – Nonsekretorisches Myelom (NSMM) – Leichtketten-Amyloidose Langzeitüberwachung – Monoklonale Gammopathie unbekannter Signifikanz (MGUS) Hinweis: Aktuelle Studien zeigen einen Einfluss molekularzytogenetischer Veränderungen auf den Verlauf eines MM. Knochemarkuntersuchungen (ca. 3 ml Heparin-KM-Blut, in max. 36 Stunden ins Labor) können Chromosomenaberrationen detektieren, die für die Diagnose, Prognose und Verlaufskontrolle relevant sind. Für Fragen steht Ihnen Dr. Ernst Krasemann gern zur Verfügung. Abrechnung: Hinweis: Bei der differentialdiagnostischen Abklärung kann ggf. durch Angabe einer Ausnahmekennziffer der Fall und die Labordiagnostik im Quartal laborbudgetfrei gestellt werden. Parameter EBM2005 in EURO 8,70 (32446) 8,70 Freie Lambda-Ketten (32447) Freie Kappa-Ketten GOÄ 1,0 in EURO Untersuchungsmaterial und Versand: • ca. 1,0 ml Serum oder Urin (Haltbarkeit ca. 8 Tage bei +2°C - +8°C) • Durchführung: Mo - Fr (täglich) Anforderung und Untersuchungsgang: Die Tabelle zeigt, welcher Untersuchungsgang bei der jeweiligen Anforderung durchgeführt wird. Jeder Befund wird individuell aus laborärztlicher Sicht kommentiert bzw. bewertet. Medizinisches Versorgungszentrum für Labormedizin und Humangenetik Dr. med. Claus Fenner • Dr. med. Thomas Fenner • Dr. med. Ernst Krasemann • Dr. med. Ines Fenner • Prof. Dr. med. Holger-Andreas Elsner • Prof. Dr. med. Jörg Steinmann Fachärzte für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie u. Infektionsepidemiologie, Umweltmedizin, Transfusionsmedizin und Humangenetik In Praxisgemeinschaft mit Dr. med. Thilo Hartmann Facharzt für Pathologie In Kooperation mit Prof. Dr. med. Herbert Schmitz Virologe des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin i. R. Dr. rer. nat. Eckart Schnakenberg Anforderung Untersuchungen Pharmako- und Toxikogenetik Freie Leichtketten Freie Kappa-Ketten im Serum im Serum Freie Lambda-Ketten im Serum Laborfachinformation Freie Leichtketten Freie Kappa-Ketten im Urin im Urin Freie Lambda-Ketten im Urin Freie Leichtketten Referenzbereiche/Entscheidungsbereiche: Parameter Mittelwert 95 Perzentilbereich Freies Kappa im Serum 8,36 mg/l 3,30 - 19,40 mg/l Freies Lambda 13,43 mg/l 5,71 - 26,30 mg/l Kappa/LambdaQuotient (Serum) 0,63 0,26 - 1,65 Freies Kappa im Urin Freies Lambda im Urin Kappa/LambdaQuotient (Urin) 7,97 mg/l 1,35 - 24,19 mg/l 1,66 mg/l 0,24 - 6,66 mg/l 5,57 2,04 - 10,37 Wir danken der Firma The Binding Site GmbH, Schwetzingen für die freundliche Überlassung der Abbildungen. 10,49 (3739A) 10,49 Labor Dr. Fenner und Kollegen Stand der Information: 01.08.2007 P/Ablage/Alle/Fachinfo/Broschüren/FREIE_LEICHTKETTEN Kappa/Lambda im Serum Verbesserte Diagnostik und Therapiekontrolle beim Multiplen Myelom Bergstraße 14 • 20095 Hamburg Tel.: (040) 309 55-0 Fax: (040) 309 55-13 e-mail: fennerlabor@fennerlabor.de Internet: http://www.fennerlabor.de Das Multiple Myelom (MM, Plasmozytom) umfasst eine Gruppe aggressiver Non-HodgkinLymphome (NHL) mit Infiltration des Knochenmarkes, ausgehend von einem Klon maligne transformierter Plasmazellen (B-Lymphozyten). Es gilt als häufigster Tumor von Knochenmark und Knochen bei einer Inzidenz von 4/100.000 jährlich mit Auftreten meist nach dem 40. Lebensjahr (Häufigkeitsgipfel 60. bis 70. Lebensjahr). Der maligne entartete Plasmazellklon produziert monoklonale Immunglobuline (≈ 54 % Typ IgG, ≈ 25 % Typ IgA) oder nur Leichtketten vom Typ Kappa oder Lambda (Bence Jones Protein, ≈ 15 % aller Fälle). oder Lambda-Leichtketten. Sie finden sich in allen Fällen eines Leichtketten-Myeloms (LCMM, BenceJones-Myelom), in fast allen Fällen bei der primären Amyloidose (AL) sowie in vielen Fällen der Nicht sekretorischen Myelome (NSM). Nach Entwicklung spezifischer monoklonaler Antikörper ist die Messung freier Leichtketten im Serum (FLC) möglich. Die gleichzeitige Messung freier Kappa– sowie freier Lambda-Ketten mit Berechnung des Kappa-/Lambda-Quotienten ergibt dabei die beste klinische Aussage. Die nachfolgende Abbildung fasst die Ergebnisse einer großen Studie zusammen: Der Nachweis der monoklonalen Immunglobuline oder Leichtketten im Serum (ggf. Urin) ist diagnostisch von großer Bedeutung. Meist findet sich eine auffällige Serum-Protein-Elektrophorese. Allerdings kann trotz Vorliegen eines monoklonalen Immunglobulins diese auch „unauffällig“ sein. MGUS-Patienten (Monoklonale Gammopathie unbekannter Signifikanz) entwickeln in ca. 20 % eine maligne Plasmazellerkrankung. Mit der FLCMessung kann zuverlässig und früh eine Leichtkettenbeteiligung nachgewiesen werden. Grund hierfür ist die mäßige Sensitivität des Verfahrens (s. Tab.). Daher sollte bei Verdacht immer Verfahren Sensitivität Serum-Proteinelektrophorese ca. 500 - 2000 mg/l Immunfixations-Elektrophorese (IFE) ca. 100 - 300 mg/l Nephelometrie (FLC) ca. 1 - 2 mg/l eine Immunfixations-Elektrophorese angefordert werden. Diese sichert den qualitativen Nachweis. Das gilt besonders beim Nachweis der Leichtketten (Bence-Jones-Proteine), die in der Serum-ProteinElektrophorese nicht erkannt werden können. Zur Quantifizierung des monoklonalen Immunglobulins bzw. zum deutlich verbesserten Nachweis sollten entsprechende Verfahren eingesetzt werden. Bei den Bence-Jones-Proteinen hat sich dabei die Nephelometrie als die Methode der Wahl etabliert. Als Bence-Jones-Proteine (BJP) bezeichnet man monoklonal durch B-Zellen gebildete Kappa– Kennzeichen der primären Amyolidose (AL) ist das Vorhandensein von atypischen Leichtketten. Die Patienten können mit der FLC-Messung fast immer (ca. 98 %) erkannt werden, während die sonstigen Verfahren in nur ca. 80 % positiv ausfallen. Bei LCMM (ca. 15 % aller Multiplen Myelome) hat die FLC-Messung im Serum die höchste Sensitivität. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von weniger als 1 Tag kann die FLC-Bestimmung gut zur Therapie– und Relapsekontrolle eingesetzt werden (Halbwertszeit der Immunglobuline: IgG = 21 Tage). Die nachfolgende Abbildung zeigt die Wertelage der bei Patienten mit LCMM und dokumentiert die durch das Verfahren im Vergleich zu den Elektrophoresen deutlich verbesserte Sensitivität der FLCMessung. Bei Nicht sekretorischem Myelom (NSM, ca. 1-4 % der MM) kann mit der FLC-Messung ein deutlich höherer Anteil sicher entdeckt werden. Bei mehr als 90 % aller MM-Patienten werden freie Leichtketten nachgewiesen. Die FLCMessung erlaubt hier aufgrund er oben bereits geschilderten kurzen Halbwertszeit der Leichtketten ein effektives und frühzeitiges TherapieMonitoring. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die FLC-Messung eine sensitive und spezifische Methode zum Nachweis freier Leichtketten im Serum und ggf. auch im Urin ist. Die Methode stellt eine sinnvolle Ergänzung der vorhandenen Verfahren (Immunfixations-Elektrophorese im Serum und Urin) dar. Für Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung (Tel.: 0 40 - 3 09 55 - 12). Diese Information finden Sie auch auf der Homepage.