01 Jahresbericht 2015
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01 Jahresbericht 2015
Stiftung Lesen Jahresbericht 2015 Berichtszeitraum 01.01.2015 – 31.12.2015 www.stiftunglesen.de www.facebook.com/StiftungLesen www.twitter.com/StiftungLesen Impressum Herausgeber: Stiftung Lesen, Römerwall 40, 55131 Mainz, Tel: 06131 / 288 90-0, Fax: 06131 / 230 330, Mail@stiftunglesen.de, www.stiftunglesen.de Verantwortlich: Dr. Jörg F. Maas; Redaktion: Thomas Kleinebrink, Stephanie Lange, Hans Georg Selge, Irina Wartenpfuhl, Lisa von Zobeltitz Bildnachweise (Copyright): S. 1: anna_burlakova, Halfpoint, Sergey Novikov, Irina Schmidt, egorka87 (alle Fotolia.com); S. 4: Bundesregierung/Steffen Kugler; S. 5: KMK; S. 6: Stiftung Lesen (16.2), Stiftung Lesen/Klaus Wohlmann (23.4.), Roland Goseberg (17.5.), BMBF/Christian Rödel (23.6.); S. 7: Stiftung Lesen/Alexander Sell, ALDI Süd (22.10.), Vera Tammen/DIE ZEIT (20.11.), Stiftung Lesen/Amin Akhtar (25.11.), BMBF/Axel Sommer (16.12.); S. 8: Stiftung Lesen/Amin Akhtar, Sabine Engels; S. 9: DB AG; S. 10: DIE ZEIT; S. 11: BMBF/Christian Rödel; S. 12: BMBF/Axel Sommer; S. 13: Harald Kaster/VRM; S. 14: Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln, DB Stiftung/Uwe Miethe; S. 15: Forscherstation, Stiftung Lesen; S. 16: PUNCTUM/Alexander Schmidt; S. 17: Stiftung Lesen, Stiftung Lesen/Stefan Sämmer; S. 18: Stiftung Lesen; S. 19: Heinrich-von-Brentano-Schule; S. 20: Stiftung Lesen/Kai Uwe Oesterhelweg, Stiftung Lesen/Luca Abbiento; S. 24: Auftraggeber: McDonald’s Deutschland, Agentur: Leo’s Thjnk Tank, Bildquellen: Hintergrund & Kind: GettyImages, Bücher: Marc Wuchner; ALDI SÜD; S. 25: Stiftung Lesen/Amin Akhtar; S. 26: Bunte, Nr. 48/2015, Kerstin Groh (Böwe), privat (Cantz), Mathias Bothor (Depenbusch), Camera4 (Drux), Olivier Favre (Eschbach), Elisabeth Caren (Ferres), Nadja Klier (Fitz), Annette Hornischer (Fried), Alexander Hörbe (Frier), Bastei Lübbe AG (Gablé), Amos Sussigan (Hänni), Vox (Henssler); S. 27: Carsten Sander (Jaenicke), privat (Jobatey), Maik Rietentidt (Jones), Bettina Flitner (Käßmann), Fine Pic (Klüpfel und Kobr), RTL/Benno Kraehahn (Kons), Jazzy Lee (Kunze), Pascal Bünning (Laude), RTL-Sport (Lehmann), Blanvaöet (Link), Fine Pic München (Lorentz), Christian Hartmann (Mazza), Jenny Siebert (Oswald), Peter von Felber (Peters), Felix Rachor (Pielhau), Christian Faustus (Raabe), Mercedes Benz (Rosberg), Roman Raacke (Safier), Paul Schmitz (Schätzing), Gaby Gerster/Diogenes Verlag (Schlink), privat (Schönberger), ZDF/Rico Rossival (Schreder), Andy Wöhler (Shahrivar), ZDF/Rico Rossival (Sieglar), Schweigert (Streubel), Family Style Management (Thomalla), privat (Weber), Jörg Steinmetz (Wehland), Christian Weiss (Zoudé); S. 28: Stiftung Lesen, J. Untch/Vogel Business Media; S. 32: privat (Pfuhl), DB AG (Grube), Holger Talinski (Scherzer), Deutsche Post (Scheurle), dbv/Pompinon (Schleihagen), foto-ostermann.de (Beckmann), DStGB (Landsberg), privat (Reichstein); S. 37: Stiftung Lesen/Alexander Sell; S. 40: Stiftung Lesen/Oliver Rüther; Gestaltung: Harald Walitzek, PLUGIN Design, Undenheim; Druck: Johnen Druck GmbH & Co. KG, Industriegebiet Bornwiese, 54470 Bernkastel-Kues Im vorliegenden Jahresbericht wird aus Gründen der leichteren Lesbarkeit in der Regel auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. i Inhaltsverzeichnis 4 Bundespräsident Joachim Gauck, Schirmherr der Stiftung Lesen 5 Grußwort Dr. Claudia Bogedan, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 6 Bericht und Ausblick des Vorstands und der Geschäftsführung Die Stiftung Lesen hat 2015 viele Millionen Menschen erreicht. Lesen muss aber Teil jeder Kindheit und Jugend werden, damit alle die gleichen Chancen haben. 8 Rahmenbedingungen der Leseförderung Die Stiftung Lesen ist Partner und Treiber der Bildungspolitik, in Deutschland und in Europa. Das Institut für Lese- und Medienforschung schafft die Grundlagen für die Arbeit der Stiftung. 10 Angebote für junge Kinder und Familien Vorlesen ist der erste Schritt in ein lesendes Leben. Deshalb unterstützt die Stiftung Lesen Familien, Kitas und soziale Einrichtungen mit Lesestoff, Materialien, Aktionen und Know-how. 16 Angebote für Schulkinder und Jugendliche Die Jugend prägt fürs Leben. Deshalb entwickelt die Stiftung Lesen kreative Projekte für junge Menschen, die das Lesen in deren Unterricht und Alltag verankern. 21 Ehrenamt und Leseempfehlungen Leseförderung lebt vom Mitmachen. Deshalb unterstützt die Stiftung Lesen ehrenamtliches Engagement und bietet Orientierung auf dem Bücher- und Medienmarkt. 25 Preise, Promis und Aktionen Die Stiftung Lesen prämiert Menschen, die sich um die Leseförderung verdient machen. Aber auch sie wird unterstützt: von prominenten Lesebotschaftern und engagierten Unternehmen. 29 Finanzen Die Stiftung Lesen hat kaum eigenes Vermögen und finanziert sich aus den laufenden Zuwendungen öffentlicher und privater Geldgeber. 32 Gremien und Partner Die Gremien sind das fachliche und finanzielle Rückgrat der Stiftung Lesen. Partner ermöglichen einzelne Projekte. 38 Unterstützer gesucht Die Stiftung Lesen hat 2015 viel geleistet, aber 2016 noch mehr vor. Für ihre künftige Arbeit braucht sie weitere Partner, Stifter und Spender. 3 Bundespräsident Joachim Gauck, Schirmherr der Stiftung Lesen 4 Dr. Claudia Bogedan Senatorin für Kinder und Bildung Freie Hansestadt Bremen Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2016 Grußwort Bücher sind etwas Wunderbares. Lesefreude zu vermitteln und Lesekompetenz zu stärken, gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Stiftung Lesen. Mit einer Leseförderung, die auf die Lust am Lesen setzt, werden junge Leser angeregt mit Spaß zum Buch zu greifen. Lesen beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Bücher. Lesekompetenz bezieht sich auf alle Informationsquellen und Medien, ob analog oder digital. Wobei dem Lesen, Lernen und Kommunizieren in der digitalen Welt eine zunehmende Bedeutung zukommt. Doch eins bleibt konstant: Eine umfassende Lesefähigkeit ist und bleibt eine grundlegende Bedingung für die Teilhabe und Gestaltung des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens. Aktuell stehen wir in der Verantwortung, asylsuchende und geflüchtete Kinder und Jugendliche in unser Schul-, Ausbildungs-, Studien- und Arbeitssystem aufzunehmen und zu integrieren. Das wird nur mit einer gezielten Sprachförderung gelingen. Kindern und Jugendlichen den Weg zum schnellen Spracherwerb zu sichern, ist ein zentraler Baustein für gelingende Integration. jedem Programmjahr eine Lese- und Medienbox für die Arbeit mit Kindern bis zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Flankiert werden diese Maßnahmen durch ein Seminar-Angebot für ehrenamtliche Vorlesepaten, Initiativen und andere Freiwillige in Erstaufnahmeeinrichtungen. Daher begrüße ich ausdrücklich die Arbeit und das Engagement der Stiftung Lesen. Leseerfahrungen sammeln zu können, das Erzählen von Geschichten und das Erleben der deutschen Sprache helfen Kindern aus Flüchtlingsfamilien bei der Orientierung in unserem Land. „Lesestart für Flüchtlingskinder“ ist solch ein vorbildliches Angebot. Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen erhalten ein Lesestart-Set mit einem altersgerechten Buch. Allen Erstaufnahmeeinrichtungen wird darüber hinaus in Der Staat ist in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration von Kindern und Jugendlichen zu setzen. Aber der Staat kann nicht alles leisten. Er ist auf das Engagement aus der Mitte der Bürgerschaft angewiesen. Die Stiftung Lesen leistet einen herausragenden Beitrag, damit auch sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein guter Lesestart gelingt. Dr. Claudia Bogedan Präsidentin der Kultusministerkonferenz 5 BERICHT UND AUSBLICK DES VORSTANDS UND DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Die Stiftung Lesen hat 2015 viele Millionen Menschen erreicht. Lesen muss aber Teil jeder Kindheit und Jugend werden, damit alle die gleichen Chancen haben. Die Kulturtechnik Lesen ist 7.500 Jahre alt. Mit Gutenberg begann im 15. Jahrhundert das Zeitalter des Buchdrucks. Heute macht Zuckerberg das Verfassen, Übermitteln und Decodieren von Texten allgegenwärtig. Vom digitalen Small Talk auf dem Pausenhof bis hin zu wis- senschaftlichen Debatten zwischen den Kontinenten ist die Schlüsselqualifikation Lesen im 21. Jahrhundert wichtiger als je zuvor. Aber wie sieht es mit der Lesekompetenz der Menschen aus? Und welche Folgen hat es im Informations- und Kommunikationszeitalter, wenn jemand nicht oder nur schlecht lesen kann? In Deutschland sind 7,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter funktionale Analphabeten. Und das Problem wächst mit jeder Generation nach: Auch jeder siebte Jugendliche kann keine längeren Texte verstehen. Die Zahl von fast 50.000 Schulabbrechern ist ein Indikator für die gesellschaftliche und volkwirtschaftliche Dimension des Problems. Dahinter verbergen sich ebenso viele Einzelschicksale mit nicht realisierten Lebenschancen. Die Stiftung Lesen arbeitet gemeinsam mit über 100 Organisationen und Zehntausenden Menschen dafür, alle Menschen für das Lesen zu begeistern. Dabei verfolgt sie einen präventiven An- Stiftung Lesen mit einem eigenen Motivwagen beim Mainzer Rosenmontag dabei. Helau! Februar März 23.4. Zum Welttag des Buches bekommen 850.000 Viert- und Fünftklässler eine Geschichte geschenkt. 6 Sichtbarster Ausdruck dessen ist der Bundesweite Vorlesetag am dritten Freitag im November. 2015 fanden 110.000 Aktionen mit 2,5 Millionen Zuhörern in ganz Deutschland statt, zehnmal mehr als noch vor fünf Jahren. Das ist wichtig, weil Vorlesen die Kindesentwicklung maßgeblich prägt. Wie die Vorlesestudie 2015 gezeigt hat, profitieren aber nicht nur die einzelnen Kinder und ihre Familien. Vorlesen stärkt auch den Gerechtigkeitssinn der Kinder und damit das gesellschaftliche Miteinander. Aber ein Tag im Jahr ist nicht genug. Alle Eltern sollten ihren kleinen Kindern mehrmals in der Woche vorlesen. Dabei unterstützt die Stiftung Lesen Familien, zum Beispiel mit dem Programm Lesestart des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Über Kinderärzte, Bibliotheken und Grundschulen werden über 4,5 Millionen Lesestart-Sets an Kinder und deren Familien weitergegeben. 17.5. Mehr als 1.000 Sportler kommen zum 5. Kölner Leselauf und sammeln Tausende Euros für Leseclubs in der Region. 16.2. Erstmals ist die Januar satz und unterstützt vor allem Kinder und Jugendliche auf dem Weg in ein lesendes Leben. April Mai Juni 23.6. Vorlesestunde mit Bundeskanzlerin Dr. Merkel in der Stralsunder Kinderbibliothek, einer von 5.000 Bibliotheken, die bei Lesestart dabei sind. Die Stiftung Lesen begleitet junge Menschen auch während der Schulzeit. Sie bietet 40.000 Mitgliedern ihres Lehrerclubs kreative Aktionen und Materialien für den Unterricht und schafft Orte wie die mittlerweile 350 Leseclubs, wo Kinder gemeinsam lesen. Für ihre Arbeit setzt die Stiftung Lesen seit ihrer Gründung 1988 auf ein breites Netzwerk von öffentlichen und privaten Unterstützern und sucht immer neue Zugänge, um junge Menschen und Familien dort zu erreichen, wo sie leben und arbeiten. Das gelingt zum Beispiel mit dem Partner McDonald’s, über den 2015 erneut 9 Millionen Bücher in Kinderhände gelangt sind. Ein neuer Partner ist seit dem vergangenen Sommer die Unternehmensgruppe ALDI SÜD. Der Lebensmittel-Discounter unterstützt die Stiftung Lesen mit reichweitenstarken Buchaktionen sowie langfristig als Mitglied im Stifterrat. Im Laufe des letzten Jahres rückte ein weiteres Thema auf die Agenda: Geflüchtete Menschen brauchen Zugänge zu der neuen Umgebung, in der sie nun leben. Gemeinsames Lesen, Vorlesen und Erzählen sind gelebte Integration. Die Stiftung Lesen ist stolz, bereits Hunderte Einrichtungen und Initiativen der Flüchtlingshilfe mit Materialien und Schulungen zu unterstützen. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl der Projekte und Programme, mit denen die Stiftung Lesen 2015 viele Millionen Menschen erreicht hat. Aber jedes Kind muss das Lesen erst lernen, und nicht jedem wird es leichtgemacht. Wir helfen – unterstützen Sie uns dabei! Johannes Altschäfl, kaufmännischer Geschäftsführer Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen Barbara Schleihagen, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands Dr. Jörg Pfuhl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Lesen Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme & Projekte 25.11. Jahresausklang beim Deut20.11. Prominente Lesebotschafter wie Veronica Ferres, Politiker und 110.000 Bürger beteiligen sich am Bundesweiten Vorlesetag. Juli August 22.10. Die erste von der Stiftung Lesen unterstützte Buchaktion startet bei ALDI SÜD. Auch McDonald’s bringt 2015 wieder 9 Millionen Bücher in Happy Meals. September schen Lesepreis mit Kulturstaatsministerin Prof. Grütters, viel Prominenz und verdienten Preisträgern aus ganz Deutschland. Oktober November Dezember 16.12. Kurz vor Weihnachten eröffnet Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Wanka das Programm Lesestart für Flüchtlingskinder in allen Landeserstaufnahmeeinrichtungen. 7 RAHMENBEDINGUNGEN DER LESEFÖRDERUNG Die Stiftung Lesen ist Partner und Treiber der Bildungspolitik, in Deutschland und in Europa. Das Institut für Lese- und Medienforschung schafft die Grundlagen für die Arbeit der Stiftung. Bildungspolitiker aller im Bundestag vertretenen Parteien beim Parlamentarischen Abend Leseförderung ist Bildungspolitik Leseförderung kann auf Dauer nur so gut sein, wie die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, in denen sie stattfindet. Deshalb setzt sich die Stiftung Lesen gemeinsam mit den politischen Handlungsträgern dafür ein, das Bewusstsein für die Bedeutung von Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation und ihre Rolle in den Bildungsplänen zu stärken. Um Maßnahmen von Exekutive und Legislative mitzugestalten und neu anzustoßen, steht die Stiftung Lesen im Dialog mit Politikern aller Parteien. Dazu gehören zahlreiche Einzelgespräche mit Abgeordneten aus Bund und Ländern, ein jährlicher Parlamentarischer Abend in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin sowie der Austausch im Kuratorium der Stiftung Lesen, dem unter anderem die bildungspolitischen Vertreter aller Bundestagsfraktionen sowie die Kultusund Sozialminister aus aktuell sieben Bundesländern angehören. Die politische Arbeit der Stiftung Lesen für das Lesen und die Leseförderung trägt Früchte. Davon zeugt die Förderung ihrer Projekte durch zahlreiche Bundes- und Landesministerien ebenso wie die Mitwirkung von über 900 Politikern am Bundesweiten Vorlesetag 2015. Besonders erfreulich verlief auch die Plenardebatte des Deutschen Bundestags zum Start der Dekade für Alphabetisierung in Deutschland „Zugang und Teilhabe ermöglichen“ am 2. Oktober des vergangenen Jahres. Politiker der regierenden Koalition und der Opposition würdigten die Stiftung Lesen und das Familienförderprogramm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“. Die Stiftung Lesen genießt, um einen der Abgeordneten zu zitieren, „große Sympathie“ bei den politischen Handlungsträgern. Diese wird die Stiftung weiter für die Leseförderung in Deutschland nutzen. Europäische Vernetzung Voneinander lernen – so lässt sich seit seiner Gründung im Jahr 2001 das Ziel des europäischen Leseförderungsverbunds EURead – European network for the promotion of reading beschreiben. Das Netzwerk aus 13 Organisationen aus zehn Ländern agiert als transnationaler Ansprechpartner für Fragen der internationalen Leseförderung und treibt die Adaption erfolgreicher Programme von einem Mitgliedsland in das andere voran. Miteinander handeln – dies ist seit dem Jahr 2015 möglich geworden: Unter dem Vorsitz der Stiftung Lesen hat sich EURead eine neue Rechtsform gegeben, die ihre programmatische und politische Schlagkraft deutlich erhöht. Nun ist es den Partnerorganisationen möglich, Projekte gemeinsam und grenzüberschreitend zu realisieren und dafür Finanzmittel bei der EU einzuwerben. Zu den ersten Plänen gehört ein Europäischer Vorlesetag nach dem Vorbild des Bundesweiten Vorlesetags der Stiftung Lesen. Auch Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, unterstützt die europäische Leseförderung www.euread.com 8 Die Vorlesestudie 2015: Vorlesen – Investition in Mitgefühl und solidarisches Handeln Regelmäßiges Vorlesen unterstützt die individuelle Entwicklung von Kindern, ihre schulischen Leistungen und familiären Bindungen. Die jährliche Vorlesestudie der Stiftung Lesen, der ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung belegte 2015 erstmals auch die längerfristige soziale Bedeutung des Vorlesens: Wird Kindern regelmäßig vorgelesen, sind diese häufiger darum bemüht, andere in die Gemeinschaft zu integrieren. Auch ist ihr Gerechtigkeitssinn besonders ausgeprägt, selbst jenseits ihres unmittelbaren Umfelds. Dies sind Befunde einer Befragung von 524 Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren und ihrer Mütter. und selbstbewusst beschrieben. Dies belegt die individuelle Bedeutung des Vorlesens: Kinder, denen vorgelesen worden ist, entwickeln sich zu starken Persönlichkeiten, die eher bereit sein werden, in ihrem späteren Leben Verantwortung zu übernehmen und kreativ Dinge voranzubringen. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, werden häufiger als fröhlich Die Studie weist nach, dass Vorlesen unabhängig vom Bildungshintergrund Vorlesen stärkt auch die sozialen Beziehungen, in denen die Kinder leben, und damit letztlich die Gesellschaft: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, sind empathisch und handeln solidarisch. Dafür bekommen sie Anerkennung und Wertschätzung von anderen zurück. der Familien bedeutsam ist. Tägliches Vorlesen unterstützt Kinder auch dann in ihrer Entwicklung, wenn die Eltern kein Abitur haben. Jeder Vater und jede Mutter sollte diese Möglichkeit nutzen. „Lesen erhöht die Chance auf Bildung. Das belegt die Vorlesestudie und dafür wirbt der bundesweite Vorlesetag. Als Deutsche Bahn Stiftung setzen wir uns zusammen mit der Stiftung Lesen auch künftig für eine bessere Lese- und Sprachkultur von Jugendlichen in Deutschland ein.“ Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG und Beiratsvorsitzender Deutsche Bahn Stiftung gGmbH Das Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen Erfolgreiche Leseförderung erfordert solide Grundlagen und differenzierte Kenntnisse von Zielgruppen und Wirkmechanismen. Mit systematischer Beobachtung der Forschungslandschaft, Austausch mit Experten und eigenen Untersuchungen trägt das Institut für Lese- und Medienforschung zur wissenschaftlichen Fundierung der Arbeit der Stiftung Lesen bei und erzielt mit seinen Studien, Publikationen, Vorträgen und Interviews für Publikumsmedien eine hohe Sichtbarkeit und öffentliches Interesse. Neben dem Thema Vorlesen bildete die Studie zu funktionalem Analphabetismus am Arbeitsplatz einen inhaltlichen Schwerpunkt, zu dem das Institut im Frühjahr 2015 eine eigene Publikation herausgegeben hat. Die Ergebnisse wurden vielfach in den Medien und bei öffentlichen Veranstaltungen aufgegriffen. Sie bilden eine zentrale Grundlage für arbeitsmarktbezogene Planungen im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung, deren konkrete Ausgestaltung das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2016 vornehmen wird. Mit einer innovativen Pilotstudie hat das Institut 2015 die Lebens- und Lesewelten junger Erwachsener untersucht. Mittels Eye-Tracking-Technologie wurden die alltäglichen Aktivitäten der Probanden aufgezeichnet, darunter auch ihre Mediennutzung. Die Studie, die Dr. Simone C. Ehmig, Leiterin des Instituts mit Unterstützung des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet durchgeführt wurde, zeigt die Bedeutung von Lesen und Lesekompetenz gerade im digitalen Zeitalter. Sie verweist auf die Notwendigkeit, den Lesebegriff zu erweitern und das Leseverhalten in Deutschland differenziert neu zu erheben. 9 ANGEBOTE FÜR JUNGE KINDER UND FAMILIEN Vorlesen ist der erste Schritt in ein lesendes Leben. Deshalb unterstützt die Stiftung Lesen Familien, Kitas und soziale Einrichtungen mit Lesestoff, Materialien, Aktionen und Know-how. Jetzt anmelden für die nächste Runde am 18. November 2016 Der Bundesweite Vorlesetag folgt der Idee: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum Beispiel in Schulen, Kitas, Bibliotheken oder Buchhandlungen, aber auch an außergewöhnlichen Orten wie Bahnhöfen, Zügen und sogar im Karussell, offline oder online… Weitere Informationen über den Aktionstag sowie die Möglichkeit sich heute schon für den nächsten Bundesweiten Vorlesetag am 18. November 2016 anzumelden, gibt es unter www.vorlesetag.de 10 Jimmy Blue Ochsenknecht beim Bundesweiten Vorlesetag 2015 Bundesweiter Vorlesetag 2015 Am 20. November 2015 schrieb der Bundesweite Vorlesetag Geschichte: Über 110.000 Vorleser gaben an diesem Tag im ganzen Land ihre Freude am Lesen weiter und erreichten so rund 2,5 Millionen Zuhörer. Damit beteiligten sich in seinem zwölften Jahr so viele Menschen am Bundesweiten Vorlesetag wie nie zuvor. Die Initiatoren des Vorlesetags, die Wochenzeitung DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung, setzen mit dem Aktionstag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen und wollen die Freude am Vorlesen und Selberlesen wecken. Denn nur wenn Kindern regelmäßig vorgelesen wird, greifen sie später häufiger selbst zum Buch. Das wiederum verbessert die Lesekompetenz und damit langfristig auch die Bildungschancen. In diesem Jahr gingen die Initiatoren mit gutem Beispiel voran und eröffneten den 12. Bundesweiten Vorlesetag mit einer gemeinsamen Lesung und einem Lesefest an der Hamburger Stadtteilschule Barmbek. Am Vorlesetag beteiligten sich insgesamt mehr als 1.000 Politiker und Prominente, darunter die Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble und Andrea Nahles, die Schauspielerinnen Veronica Ferres und Katja Riemann, die Journalistin Anne Will, die Musiker Mandy Capristo und Rolf Zuckowski sowie Jungschauspieler Jimi Blue Ochsenknecht. Gemeinsam mit den zehntausenden ehrenamtlichen Teilnehmern fungierten sie als Lesevorbilder und zeigten, wie viel Freude das Vorlesen nicht nur den Zuhörern, sondern auch den Vorlesenden selbst macht. Daneben riefen die Initiatoren des Bundesweiten Vorlesetags gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund bereits zum dritten Mal dazu auf, sich als Vorlesehauptstadt zu bewerben. Drei Kategorien waren ausgeschrieben – die Gewinner wurden im Dezember 2015 bekannt gegeben: Als „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt“ wurde Bremen ausgezeichnet, Dresden als „Außergewöhnlichste Vorlesehauptstadt“ und die nordrheinwestfälische Gemeinde Selm erhielt den Titel „Aktivste Vorlesehauptstadt.“ Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der Kinderbibliothek Stralsund Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen In rund 5.000 Bibliotheken in ganz Deutschland war „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ auch 2015 ein fester Bestandteil der frühkindlichen Leseförderung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte und von der Stiftung Lesen durchgeführte Programm wird von Familien sehr gut angenommen. Seit November 2013 erhalten Eltern mit dreijährigen Kindern in der Bibliothek ein Lesestart-Set mit einem altersgerechten Kinderbuch und Informationsmaterial zum Thema Vorlesen und Erzählen. Allein 2015 haben die teilnehmenden Bibliotheken 400.000 Lesestart-Sets an Familien ausgegeben und eng mit sozialen und kommunalen Institutionen vor Ort zusammengearbeitet, um insbesondere die Kinder, denen wenig oder gar nicht vorgelesen wird, zu erreichen. Die Bibliotheken nutzen Lesestart, um ihre Netzwerke für die nachhaltige und breitenwirksame Leseförderung aller Kinder zu erweitern und langfristig zu festigen. Ziel des Programms ist es, das Vorlesen und Erzählen im Familienalltag zu verankern und so die Bildungsfähigkeit von Kindern zu stärken. Im vergangenen Jahr konnte die öffentliche Wahrnehmung von Lesestart durch hochkarätig besetzte Vorleseaktionen in Bibliotheken in ganz Deutschland ausgebaut werden. Einer der Höhepunkte war die Veranstaltung mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: In ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis nahm sie sich die Zeit, die Kinderbibliothek Stralsund Ende Juni zu besuchen, um auf das Programm aufmerksam zu machen. Sie las den anwesenden Kindern vor und überreichte ihnen Lesestart-Sets gemeinsam mit Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Prominente Lesebotschafter wie Schauspieler Sky Du Mont, Comedian Bernhard Hoëcker und Moderatorin Nina Moghaddam taten es der Bundeskanzlerin gleich: Auch sie lasen Kindern in Hamburg, Bühl und Köln vor und schenkten jedem ein eigenes Set. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit mehr als 5.000 Kinderarzt-Praxen und dem Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte konnte 2015 fortgeführt werden: Flankierend zur zweiten Programmphase überreichen die Ärzte Eltern mit dreijährigen Kindern im Rahmen der U7a-Vorsorgeuntersuchung das Pixi-Buch „Ein Tag voller Abenteuer“. Die Kinder- und Jugendarztpraxen haben bereits die erste Lesestart-Phase als zuverlässige Programmpartner unterstützt: Über 90 Prozent der Eltern nehmen den Termin für die U6 wahr und fast alle Eltern, die die Lesestart-Sets im Rahmen der U6 erhalten haben, beschäftigten sich mit den Materialien. Nun machen die Kinderund Jugendärzte die Eltern gezielt auf das Angebot der Bibliotheken aufmerksam. Zusätzlich stellt die Stiftung Lesen den Praxen eine Ringbuch-Ausgabe des aktuellen Lesestart-Ratgebers zum Auslegen im Wartezimmer zur Verfügung. Das Pixi-Buch ist zudem als App veröffentlicht worden und regt mit zahlreichen Animationen zum Vor- und Selberlesen an, Mitmachelemente und Spiele ergänzen die Geschichte. Zur Vorbereitung der dritten LesestartPhase, die zum Schuljahresbeginn 2016/17 startet, hat die Stiftung Lesen die Grundschulen bereits 2015 informiert. Dazu fand ein intensiver Austausch mit den Kultusministerien der Länder statt, die der Stiftung während der dritten Programmphase beratend zur Seite stehen. Gemeinsam mit einer Experten-Kommission wurden die Ausschreibungskriterien für die BuchSondereditionen festgelegt, die eigens für das dritte Lesestart-Set entwickelt werden. Die wissenschaftliche Begleitung der dritten Programmphase übernimmt die SOKO Institut GmbH und das Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung, Diagnostik und Intervention e. V. www.lesestart.de www.facebook.com/Lesestart 11 Für einen guten Start in Deutschland: „Lesestart für Flüchtlingskinder“ Lesen und Vorlesen, das Erzählen von Geschichten und das Erleben der deutschen Sprache sind für Flüchtlingsfamilien wichtige Hilfestellungen zur Integration und zur Orientierung in unserem Land. Deshalb hat die Stiftung Lesen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Dezember 2015 das dreijährige Programm „Lesestart für Flüchtlingskinder“ auf den Weg gebracht, das Flüchtlingskindern und ihren Eltern in Erstaufnahmeeinrichtungen durch Vorlesen, Erzählen und Lesen erste Zugänge zur deutschen Sprache eröffnet. der Leseförderung mit den Erstaufnahmeeinrichtungen zu stärken. Zum Programmauftakt am 16. Dezember 2015 übergab Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, in der Erstaufnahmeeinrichtung AWO Refugium Lichtenberg gemeinsam mit Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, und Manfred Nowak, Vorstandsvorsitzender AWO Berlin-Mitte, Lesestart-Sets an Eltern und Kinder sowie eine Lese- und Medienbox an die Leitung der Einrichtung. Noch im Dezember folgte eine weitere Auftaktveranstaltung mit Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in Herzogenaurach. Seit Ende des vergangenen Jahres erhalten Kinder bis fünf www.lesestart-fuer-fluechtlingskinder.de Jahre in Erstaufnahmeeinrichtungen im Rahmen dieses Programms ein speziell konzipiertes Lesestart-Set mit einem kindgerechten Buch und Informationsmaterial für die Eltern. Allen Erstaufnahmeeinrichtungen wird darüber hinaus in jedem Programmjahr eine Lese- und Medienbox für die Arbeit mit Kindern bis zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Diese Box kann in den Spielstuben der Einrichtungen genutzt werden, um so auch älteren Geschwisterkindern den Zugang zu Lese- und Spielmedien zu ermöglichen. Ehrenund hauptamtliche Mitarbeiter in den Erstaufnahmeeinrichtungen können die Materialien nutzen, um den Kindern auf abwechslungsreiche und spielerische Weise den Umgang mit Alltag und Sprache in Deutschland näherzubringen. Jede Box enthält Bücher, Comics und Spiele. Flankiert werden diese Maßnahmen durch ein Seminar-Angebot für ehrenamtliche Vorlesepaten, Initiativen sowie ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in Erstaufnahmeeinrichtungen, um sie bei ihrer besonderen VorleseBundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka in der Erstaufnahmeeinrichtung AWO Refugium tätigkeit zu unterstützen und die Zusammenarbeit von regionalen Akteuren Lichtenberg 12 Willkommen in Deutschland. Mit Freunden gemeinsam lesen, basteln und spielen Mit der Medienbox „Willkommen in Deutschland. Mit Freunden gemeinsam lesen, basteln und spielen“ bietet die Stiftung Lesen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geflüchteten Familien einen spielerischen Zugang zur deutschen Sprache und zum deutschen Alltag. Jede Box enthält hochwertige Medien, von Wimmel- und Bildwörterbüchern über Liederbücher und CDs bis hin zu Spielen, Kreativ- und Bastelmaterialien. Empfänger der Medienboxen sind Mehrgenerationenhäuser, da diese bei der Integration ausländischer Mitbürger eine sehr wichtige Rolle übernehmen. Um die Mitarbeiter der Häuser gezielt zu unterstützen, enthalten die Boxen neben den oben genannten Medien auch didaktische Materialien. Zudem können die Haupt- und Ehrenamtlichen an Schulungen teilnehmen, die speziell auf die Arbeit mit den Vorleseund Erzählboxen zugeschnitten sind. „Mehrgenerationenhäuser sind Orte der Begegnung, auch mit geflüchteten Menschen. Beim gemeinsamen Lesen, Spielen und Basteln mit Kindern gelingt Integration besonders gut und rasch. Die Bücher, Medien und Materialien der Stiftung Lesen sind dabei eine große Hilfe.“ Manuela Schwesig, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Zusammen lesen – zusammen leben. Die Vorlese- und Erzählbox für Aktionen mit Kindern, die neu in Deutschland sind Da nicht nur Mehrgenerationenhäuser in der Arbeit mit geflüchteten Familien aktiv sind, hat die Stiftung Lesen ihr diesbezügliches Angebot mit der Vorlese- und Erzählbox „Zusammen lesen – zusammen leben.“ gezielt ausgebaut und angepasst. Mittels Spenden können auf diese Weise Einrichtungen, Institutionen oder auch einzelne, in der Flüchtlingshilfe engagierte Menschen mit der Box ausgestattet werden. Diese enthält 29 hochwertige, zum Teil mehrteilige Medien, etwa Bilderbücher mit keinem, wenig oder sehr einfachem Text, mehrsprachige Bücher, ein Bilderkartenset oder Kinderlexika mit hohem Bildanteil. Das niedrigschwellige Angebot richtet sich an Kinder mit Fluchterfahrung vom Krippenalter bis zwölf Jahre und soll auch die Eltern dazu einladen, an der Bilderbuchbetrachtung und dem Dialogischen Vorlesen teilzunehmen. Die Resonanz auf die Vorlese- und Erzählboxen bis zum Jahreswechsel war enorm: Insgesamt hat die Stiftung Lesen bisher rund 400 Bestellungen für die Box erhalten. Da der Preis einer Vorlese- und Erzählbox – inklusive pädagogischem Begleitmaterial – bei 700 Euro liegt, bietet die Stiftung Lesen zudem ein kleineres Buchpaket für einzelne Vorlesepaten an: „(Vor-)Lesen mit geflüchteten Kindern“ be- inhaltet drei großformatige Bilderbücher und 30 Maxi-Pixibücher, die Kinder und Erwachsene dazu einladen sollen, in bunte Bilderwelten einzutauchen. www.stiftunglesen.de/fluechtlinge 13 Lesefreude wecken mit Vorlesebibliotheken Um langfristig die Lesekompetenz der Deutschen zu stärken, muss erst einmal die Lesefreude geweckt werden – und das so früh wie möglich. Deswegen hat die Stiftung Lesen für Kita-Kinder spezielle Vorlesebibliotheken entwickelt, die vor allem eines bezwecken: Kinder neugierig machen auf das geschriebene Wort und auf Geschichten, die sie in wunderbare Welten entführen. Hierfür wird jede Vorlesebibliothek der Stiftung Lesen mit prämierten Titeln aus dem Leipziger Lesekompass und 20 Kinderbuchklassikern ausgestattet. Zudem enthalten die Bibliotheken didaktische Materialien für Erzieher, die darüber hinaus auch an speziellen VorleseSeminaren teilnehmen können. Neben der allgemeinen Vorlesebibliothek ist auch eine spezielle Zusammenstellung mit Büchern und Materialien zum Thema MINT erhältlich. Finanziert werden die Vorlesebibliotheken von Unternehmen und Institutionen, die sich regional oder bundesweit engagieren möchten. So kooperiert zum Beispiel die Stiftung Kreissparkasse Köln seit 2012 mit der Stiftung Lesen für die Sprach- und Leseförderung in Nordrhein-Westfalen. Seitdem NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann in der Kita „Kleine Strolche” in Sinthern erhielten rund 200 Kitas in und um Köln die Vorlesebibliotheken der Stiftung Lesen. Weitere Informationen zu allen Boxen gibt es unter www.stiftunglesen.de/vorlesebibliotheken Alle Kinder dieser Welt – interkulturelle Geschichten für Kitas in Deutschland Bahn-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube in der Städtischen Kooperationseinrichtung Werner-Egk-Bogen 33 in München 14 Ein weiteres im Kita-Bereich angesiedeltes Projekt: die Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“ von der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung, in Kooperation mit dem Carlsen Verlag. Darin enthalten sind neun interkulturelle Geschichten, die sowohl die Sprach- und Lesefähigkeit der Kinder als auch ihre interkulturellen Kompetenzen stärken sollen. Um diese Ziele zu erreichen, erhalten die Kitas nicht nur den Vorlesekoffer, die Kita-Mitarbeiter werden auch gezielt zum Einsatz der interkulturellen Geschichten geschult, um Kinder mit Migrationshintergrund und Gruppen unterschiedlicher Sprachniveaus in die Vorlese- und Erzählaktionen einbeziehen zu können. Seit Projektstart wurden Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin, Bremen, Hessen, das Saarland und Baden-Württemberg mit den „Alle Kinder dieser Welt“-Vorlesekoffern ausgestattet. 2015 folgten die Kitas in Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Insgesamt haben so bereits rund 39.500 Kitas den interkulturellen Geschichtenkoffer erhalten – 2016 folgen die restlichen sechs Bundesländer. Frühe naturwissenschaftliche Bildung und Literacy in der Kita wickelt. So lernen Erzieher im Rahmen einer interdisziplinären Fortbildung, wie sie wissenschaftliche Phänomene spielerisch zur Sprachentwicklung nutzen können. Die fünfteilige Fortbildungsreihe „Auf Entdeckerreise zum Geschichtenschatz“ bietet eine große Bandbreite von themenspezifischen Anregungen, sodass forschendes Lernen und Sprachvielfalt im Kita-Alltag Hand in Hand gehen können. Um die sprachliche Kompetenz von Kindern zu stärken und gleichzeitig dem Nachwuchskräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen entgegen zu wirken, hat die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Forscherstation Heidelberg und mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung ein Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte ent- Bislang wurden rund 200 Erzieher ausgebildet. Damit noch mehr Kita-Kinder von diesem ganzheitlichen Ansatz profitieren können, wird das Kooperationsprojekt um drei weitere Jahre fortgesetzt. So kann die erfolgreiche Fortbildungsreihe sowohl in Heidelberg und ab Herbst 2016 auch in Mainz angeboten werden. Aufbauend auf den bisher gewonnenen Erfahrungen wird das Projekt auf die Zielgruppe der Grundschullehrkräfte erweitert und so wird, neben der Kita, die Schule als wichtiger Bildungsakteur eingebunden. Vorleseservice am Arbeitsplatz: Mein Papa liest vor! Lesen und Vorlesen sind für Mädchen und Jungen gleichermaßen wichtig. Deshalb brauchen sie von Anfang an Mütter wie auch Väter als Vorleser und Vorbilder für das Lesen. Allerdings: 30 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern nicht regelmäßig vor, und wenn, dann sind es meistens die Mütter. Väter nennen häufig eine Unsicherheit bei der Auswahl des Vorlesestoffs sowie mangelnde Zeit als Gründe, warum sie weniger vorlesen. Deshalb wurde 2010 das Projekt „Mein Papa liest vor!“ mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Rolle der Väter als aktive Lesevorbilder in der Familie zu unterstützen. Erreicht werden die Väter dort, wo sie viel Zeit verbringen: an ihrem Arbeitsplatz. Wöchentlich erhalten die teilnehmenden Unternehmen eine Vorlesegeschichte von der Stiftung Lesen. Über das firmeneigene Intranet können die Mitarbeiter sie ausdrucken oder herunterladen und zum Vorlesen mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus bekommen die Unternehmen vielfältige Lesetipps und ein umfassendes VorleseDossier für Eltern, das aufzeigt, warum Vorlesen für die Entwicklung von Kindern so wichtig ist. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig und Sparkassen-Präsident Reinhard Boll beim Projektstart in Kiel „Wir machen mit“ – das sagen inzwischen 1.400 Unternehmen und Arbeitgeber in Deutschland, denen Familienfreundlichkeit sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie ihrer insgesamt mehr als 3 Millionen Mitarbeiter am Herzen liegt. 2015 ist das Projekt in den Ländern Sachsen, Saarland, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg gestartet, sodass „Mein Papa liest vor!“ inzwischen in elf Bundesländern umgesetzt wird. Schirmherren sind die Ministerpräsidenten oder Bildungs- und Wirtschaftsminister der jeweiligen Länder. 15 Lesefest feiert Jubiläum: ANGEBOTE 20 Jahre Welttag des Buches FÜR SCHULKINDER UND JUGENDLICHE Die Jugend prägt fürs Leben. Deshalb entwickelt die Stiftung Lesen kreative Projekte für junge Menschen, die das Lesen in deren Unterricht und Alltag verankern. Die Kultusminister der Länder mit dem Welttagsbuch 2015 Zum zwanzigsten Mal feierten am 23. April 2015 Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte den „UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts“. Der Tag geht auf eine Tradition in Katalonien zurück: Dort werden zum Namenstag des Schutzheiligen St. Georg Rosen und Bücher verschenkt. Der 23. April ist außerdem der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. In über 100 Ländern hat sich das Datum zu einem Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte von Autoren entwickelt. Passend dazu erschien am 23. April 2015 bereits zum 19. Mal das Welttagsbuch im Rahmen der Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“. Die gemeinsame Aktion von Stiftung Lesen, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Deutsche Post, cbj Verlag und ZDF ermöglicht es, dass Viert- und Fünftklässler in ganz Deutschland gegen Vorlage eines BuchGutscheins das Welttagsbuch als Geschenk erhalten. Die Beteiligung an der Buch-Gutschein-Aktion, die unter der Schirmherrschaft der Kultusminister der Länder steht, war 2015 so hoch wie nie zuvor: 33.000 Klassen und rund 850.000 Schüler erhielten von rund 3.700 Buchhandlungen in Deutschland das Welttagsbuch „Die Krokodilbande auf geheimer Mission“. Der von Dirk Ahner exklusiv für die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ verfasste Detektivroman ist für viele Kinder ihr erstes eigenes Buch. Die Auftaktveranstaltung fand, passend zur Geschichte, im Kölner Zoo statt: Die Initiatoren überreichten gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann, WelttagsbuchAutor Dirk Ahner sowie den prominenten Lesebotschaftern der Stiftung Lesen 16 Peter Kloeppel (RTL aktuell) und Sven Voss (das aktuelle sportstudio) stellvertretend 52 Kölner Schülerinnen und Schülern ihr persönliches Exemplar von „Die Krokodilbande in geheimer Mission“. Bei der Auftakt-Veranstaltung zum 20. Jubiläum des Welttags des Buches betonten die Initiatoren die dringende Notwendigkeit, Kindern attraktive Zugänge zum Lesen zu ermöglichen. Dazu gehöre es auch, Geschichten erlebbar zu machen. So konnten die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Balthasar und des Ursulinengymnasiums im Kölner Zoo passend zur Handlung des aktuellen Welttagbuchs Krokodile und andere Reptilien hautnah erleben. Eine Lesung aus dem Welttagsbuch sorgte für Vorfreude auf den Lesespaß mit dem neuen Welttagsbuch. Und zum Abschluss zeigte Sportmoderator Sven Voss mit einer lebhaften Bücherstapel-Aktion, dass sich Lesen und Bewegung nicht ausschließen, sondern zusammen sehr dynamisch Lesemotivation erzeugen können. „Lesen hilft uns, die Welt zu verstehen. Und Lesekompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für ein erfolgreiches Leben. Lesen beflügelt und macht Freude. Deshalb unterstützt Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Kultusministerien aller Bundesländer gerne die Aktion zum Welttag des Buches.“ Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NordrheinWestfalen www.welttag-des-buches.de Leseclubs – mit Freu(n)den lesen Leseclubs sind ein freizeitorientiertes, außerunterrichtliches und freiwilliges Angebot für Kinder ab sechs Jahren, in denen sie spielerisch an Geschichten und unterschiedliche (Lese-)Medien herangeführt werden – ganz ohne Leistungsdruck. Die Angebote und Aktivitäten finden stets im Rahmen einer qualifizierten Betreuung statt und setzen bei den Interessen, der Lebenswelt und den individuellen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen an. Auf diesem Weg wird die Lust am Lesen geweckt und die Lesekompetenz frühzeitig gefördert. Auch die Themen soziale Integration und Partizipation spielen in den Leseclubs eine große Rolle. Bundesweit hat die Stiftung Lesen mittlerweile rund 250 Leseclubs im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie rund 100 weitere Leseclubs durch die Unterstützung zahlreicher regionaler Partner einrichten können. Mehr als 800 zumeist ehrenamtliche Leseclub-Betreuer planen, organisieren und führen die Leseclubangebote für über 7.000 Kinder durch. Zusammen haben die Leseclubs pro Woche mehr als 1.000 Stunden geöffnet. Projektbegleitend werden die Betreuer in speziellen Weiterbildungen geschult. Diese greifen Themenbereiche der Leseförderung wie beispielsweise das Leseverhalten von Jungen auf, befassen sich aber auch mit Themen aus dem pädagogischen Bereich, wie dem Umgang mit sozial benachteiligte Kindern und Jugendlichen. „Auch Kinder, die kaum Deutsch können, beschäftigen sich gerne mit Büchern, wenn sie die notwendige Unterstützung bekommen.“ Monika Scheufler, Lehrerin und Leseclub-Betreuerin an der HansFallada-Schule, Berlin www.leseclubs.de Lesescouts: Schüler für Schüler terung mit anderen Kindern und Jugendlichen teilen möchten. Die Idee stützt sich auf die Erkenntnis, dass Jugendliche sich stark in ihrer Peer Group orientieren und diese auch in hohem Maße ihre Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz in der HerrmannLesemotivation Ehlers-Schule in Wiesbaden beeinflusst. Die Jugendlichen selbst sind also die besten Wer kennt sich am besten mit den InteFürsprecher für das Lesen. ressen und Lesevorlieben Jugendlicher aus? Selbstverständlich die JugendLesescouts entwickeln eigene Hörlichen selbst! Das Projekt „Lesescouts“ spiele, entführen Fünftklässler ins setzt daher auf engagierte Schüler ab Reich der Fabelwesen, organisieren der Klassenstufe 5, die ihre Lesebegeis- ein Lesepicknick oder Büchertauschbörsen und wecken so bei ihren Mitschülern und Freunden die Neugier auf spannende Lektüren. Durch ihr Engagement stärken sie ihre kommunikativen und organisatorischen Kompetenzen oder auch ihr Verantwortungs- und Selbstbewusstsein. Seit 2002 hat die Stiftung Lesen in fünf Bundesländern insgesamt 4.900 Jugendliche geschult. Finanziert werden die bestehenden Lesescout-Projekte durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, die Kultusministerien in Hessen, Niedersachsen und Sachsen sowie die Manfred Lautenschläger-Stiftung in Baden-Württemberg. 17 Der Lehrerclub der Stiftung Lesen Der Lehrerclub der Stiftung Lesen bietet Lehrkräften aller Schulformen und Klassenstufen neue Impulse und innovative Ideen für die fächerübergreifende Leseförderung. Mit einem besonderen Blick auf die Lesemotivation hilft die Stiftung Lesen Pädagogen dabei, ihren Schülern ungewöhnliche und teilweise niedrigschwellige Zugänge zum Lesen zu eröffnen. 2015 wuchs der Lehrerclub auf fast 40.000 registrierte Mitglieder an, darunter 370 Neuregistrierungen von Studierenden und Referendaren. Die angemeldeten Lehrkräfte profitieren von einem umfangreichen Serviceangebot: Von fächerübergreifenden Unterrichtsimpulsen bis zu Lese- und Krea- tivwettbewerben bot der Lehrerclub im vergangenen Jahr Material zu 15 aktuellen Themen an. Alle Unterrichtsideen von der Grundschule bis zur Berufsschule verfolgen den Ansatz, Kinder und Jugendlichen durch die Nähe zu ihrer Lebenswelt zum Lesen zu motivieren. www.derlehrerclub.de Unterrichtsmaterialien zu Themenschwerpunkten Die Unterrichtsmaterialien, die den Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden, orientieren sich altersgerecht an unterschiedlichen Themen und binden auch unterschiedliche Medien mit ein: Bei „Mehr Wissen über Recycling“ beispielsweise stellt die Stiftung Lesen in Kooperation mit dem Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) Unterrichtsimpulse zu den Themen Nachhaltigkeit und Recycling für die Klassenstufen 7 bis 10 vor. Das Projekt „RESPEKT, RESPEKT!“ mit freundlicher Unterstützung von „eXperimente – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation“, bietet Ansätze, sich mit den Themen Respekt, wertschätzender Kommunikation sowie dem respektvollen Umgang im Internet auseinanderzusetzen. Pilotworkshops mit dem Musikprojekt SISTERS vertieften die Auseinandersetzung mit diesen Themenschwerpunkten in besonderer kreativer Weise. Musikworkshop mit dem Bandprojekt Sisters zum Thema Respekt Insgesamt umfasst der Lehrerclub rund 350 kostenlose Unterrichtsmaterialien, die kreative, teils niedrigschwellige und medial gestützte Leseförderung im Unterricht möglich machen. Entsprechend begehrt sind die Lehrerclubangebote: Im Berichtsjahr konnte die Stiftung Lesen über 100.000 Downloads der aktuellen Projektmaterialien verzeichnen. Mehr Wissen über Recycling 18 RESPEKT, RESPEKT Leseraben-Geschichten-Spiel Kreative Wettbewerbe für mehr Lesemotivation Zeitschriften im Unterricht Wettbewerbe sind beliebte Aufhänger für die kooperative Projektarbeit und die Förderung der Lesemotivation – insbesondere bei jüngeren Schülern: Das „Leseraben-Geschichten-Spiel“ in Kooperation mit dem Ravensburger Buchverlag und dem Mildenberger Verlag begleitet seit neun Jahren jährlich rund 250.000 Leseanfänger aus 10.000 Klassen mit einem spannenden Lese-Abenteuer und Rätselfragen bei ihren ersten Leseschritten. Zwei Kinderbuchfiguren luden 2015 ebenfalls zum Rätseln und Gewinnen ein: Der beliebte Kinderbuchheld Greg zur Veröffentlichung des 10. Tagebuchs (in Kooperation mit dem Bastei Lübbe Verlag) sowie Jim Knopf zu seinem 55. Geburtstag (in Kooperation mit dem Thienemann-Esslinger Verlag). Dass diese Motivation auch in höheren Klassen funktioniert, zeigte der Kreativwettbewerb „Mein tag – mein Erkennungszeichen!“ im Rahmen des Projektes „Reformation – Sprache – Medien“ gemeinsam mit der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“. Rund 600 Jugendliche ab Klassenstufe 8 reichten beeindruckende Bilder und Texte zu ihren persönlichen Werten und Überzeugungen ein. Zeitschriften haben sich als Mittel zur Leseförderung bewährt. Denn die Stärke liegt im Medium selbst: Zeitschriften eignen sich durch die kurzen Texte und die bildorientierte Gestaltung besonders gut dazu, Kinder und Jugendliche für das Lesen zu motivieren. So wirken sie auch nachhaltig dem „Leseknick“ in der Pubertät entgegen: Eine Evaluationsstudie der Stiftung Lesen zeigt, dass der Anteil der Schüler, die sehr gerne oder gerne lesen, nach dem 7. Schuljahr drastisch zurückgeht – zwischen Klasse 6 und 8 um insgesamt 45 Prozent. Unter den Schülern, die an „Zeitschriften in die Schulen“ teilnehmen, geht der Anteil zum Lesen Motivierter nur um rund 11 Prozentpunkte zurück. Deswegen realisieren die Stiftung Lesen, der Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V. und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. seit 12 Jahren das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“. In diesem Rahmen erhielten 2015 rund 400.000 Schüler aus der 3. bis 8. Klassenstufe kostenlose Zeitschriftenpakete mit insgesamt 1 Million Nachrichten-, Sport- und Wissensmagazine, Illustrierte sowie Kinder- und Jugendzeitschriften. Angereichert sind die Pakete mit methodisch-didaktischen Anregungen für den Einsatz im Unterricht. Einen besonderen Ansatz verfolgt auch die langjährige Initiative „Themenvielfalt im Klassensatz – Zeitschriften in bayerischen Schulen“ in Kooperation mit dem Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern e. V. und 27 beteiligten Verlagen: Sie adressiert schwerpunktmäßig Schulen, die zur Ausbildungsreife führen sowie berufsbildende Schulen und erreichte 2015 rund 7.000 Schüler mit einer breiten Auswahl aus 59 Fach- und Publikumszeitschriften. Die Verlage stellten klassensatzweise insgesamt über 48.000 Exemplare kostenlos zur Verfügung. Schüler-Performance zum Luther-Wettbewerb www.stiftunglesen.de/zeitschriften Die Stiftung Lesen unterstützt auch Wettbewerbe von Partnern. So führte sie 2015 bereits zum elften Mal gemeinsam mit FOCUS-MONEY, dem Beratungsunternehmen Odgers Berndtson sowie zahlreichen Großunternehmen die bundesweite Schulaktion CHEF FÜR 1 TAG durch. Die Gewinner des mehrstufigen Wettbewerbs erleben den Berufsalltag eines Top-Managers und werden in all seine Aufgaben aktiv eingebunden. www.zeitschriften-schule.de 19 Lesen in Bewegung Sowohl Lesen als auch Bewegung sind Bereiche, bei denen großer Förderbedarf besteht. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, nur rudimentäre Lesekenntnisse aufweisen oder unter gesundheitlichen Problemen durch Bewegungsmangel leiden. Vor diesem Hintergrund hat die BadenWürttemberg Stiftung gemeinsam mit der Stiftung Lesen 2014 das Projekt „Lesen in Bewegung“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Freude am Lesen zu wecken und gleichzeitig die motorischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Der diesjährige Baustein von „Lesen in Bewegung“ ist ein Aktionskarten-Set, das Praktikern aus dem Bildungsbereich einfach umzusetzende Leseförderideen mit Bewegungsansätzen bietet. Die 50 Aktionskarten sind für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren konzipiert und beinhalten viele Übungen, Spiele und Ideen, die Lesen und Bewegung eng miteinander verzahnen und Spaß machen. Zusätzlich zu den Aktionskarten bieten die beiden Initiatoren Handreichungen mit methodisch-didaktischen Hinweisen, Erklärfilme sowie Webinare, in denen Beispiele für die pädagogische Arbeit mit den Aktionskarten vermittelt werden. Der Lese- und Buchanteil nimmt den weniger athletischen die Angst vor der sportlichen Herausforderung. Damit haben die Klischees von „der Sportskanone“ auf der einen Seite und „dem Bücherwurm“ auf der anderen ausgedient. Die Bildungsinitiative „Lesen in Bewegung“ wird kontinuierlich ausgebaut. 2016 ist eine Lese- und Bewegungskiste mit Büchern rund um Sport und einigen Freizeitsportgeräten geplant. Informationen zu den aktuellen Aktivitäten sowie zur Tagung „Lesen in Bewegung“ gibt es auf: www.lesen-in-bewegung.de Dialog der Generationen Mit dem demografischen Wandel verschiebt sich das Verhältnis von Jugendlichen und Senioren. Die Stiftung Lesen greift seit mehreren Jahren diese Entwicklung auf, denn Medien bieten vielfältige Ansatzpunkte für den Austausch der Generationen: Jugendliche besuchen Senioreneinrichtungen, lesen vor und kommen so mit den älteren Menschen ins Gespräch. Die Kinder haben sich fantastisch auf die alten Menschen eingelassen und keine Berührungsängste gehabt.“ Lehrerin Elke Hoppe-Borchers vom Gymnasium Mainz-Oberstadt 20 Die gehörten Geschichten regen zum Erzählen eigener Erfahrungen und Erlebnisse an, sodass sich neue Perspektiven auf die Lebenswelt der Gesprächspartner ergeben. Davon profitieren beide Seiten: Die Senioren erfahren Interesse und Wertschätzung, die Jugendlichen wiederum übernehmen Verantwortung und stärken ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen. Darü- ber hinaus erleben sie, dass sie über das Lesen mit anderen Menschen in Kontakt kommen können, was zur Stärkung ihrer Lesemotivation und auch ihrer Lesekompetenz beiträgt. In Berlin können sich zehn Schulen und Senioreneinrichtungen an dem Projekt „Lesen verbindet!“ beteiligen, das mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin 2014 startete. Im Jahr 2015 haben sie ihre Aktivitäten ausgebaut und intensiviert. Auch in Mainz und Umgebung engagieren sich Jugendliche: Bereits seit 2011 setzt die Stiftung Lesen mit Unterstützung der Verlagsgruppe Rhein Main Stiftung das Projekt „Zeitungen bauen Brücken“ um. Im Jahr 2015 beteiligten sich dabei acht Schulen mit rund 150 Schülern. Beide Projekte werden 2016 fortgeführt. Netzwerk Vorlesen Ehrenamtliche Vorleser helfen zu Tausenden dabei, bei Kindern von klein auf Interesse und Freude am Lesen zu wecken und damit die Weichen für erfolgreiche Lesekarrieren zu stellen. Dieses Engagement kann nicht hoch genug eingeschätzt werden und verdient Unterstützung. Mit ihrem Online-Service „Netzwerk Vorlesen“ bietet die Stiftung Lesen Anregung, Beratung und Schulung für alle, die ehrenamtliches Vorlese-Engagement möglich machen: den rund 150.000 Freiwilligen, die Kindern in Kitas, Schulen, Bibliotheken und anderswo vorlesen, und den Organisatoren und Betreuern der über 10.000 lokalen Vorlese-Initiativen, die den Einsatz der Ehrenamtlichen vor Ort koordinieren und begleiten. Die Online-Plattform ist das einzige flächendeckende Netzwerk für ehrenamtliches Vorlesen in Deutschland und bietet engagierten Menschen kostenlos Informationen und Ratschläge rund ums Vorlesen, eine Schritt-für-SchrittAnleitung zur Vorlesepatenschaft, Leseund Medienempfehlungen sowie Aktionsideen zur Gestaltung der nächsten Vorlesestunde. Vorlese-Initiativen können ihre Angebote zudem über die Plattform kommunizieren. Registrierte Kooperationspartner des „Netzwerk Vorlesen“ werden von der Stiftung Lesen mit fachlicher Beratung, Informationen und Materialien, durch die Vermittlung von Referenten und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. EHRENAMT UND LESEEMPFEHLUNGEN Leseförderung lebt vom Mitmachen. Deshalb unterstützt die Stiftung Lesen ehrenamtliches Engagement und bietet Orientierung auf dem Bücher- und Medienmarkt. www.netzwerkvorlesen.de MINT-Vorlesepaten Anders als oft behauptet, sind Mathematik und Technik auf der einen und Lesen auf der anderen Seite keine Konkurrenten, sondern können Verbündete sein. In ihrem Kooperationsprojekt „MINT-Vorlesepaten“ gewinnen die Stiftung Lesen und die Deutsche Telekom-Stiftung Freiwillige, die Kindern in Kitas und Grundschulen Geschichten vorlesen, in denen naturwissenschaftliche oder technische Phänomene spannend erzählt und erklärt sind. So befruchten sich die Bereiche MINT und Literacy gegenseitig: Neugier und Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik werden geweckt und gleichzeitig (Vor-)Leseaktivitäten angeregt. Damit dies gelingt, werden die MINT-Vorlesepaten und MINT-Vorleseinitiativen mit Medientipps, Aktionsideen und Schulungsformaten wie Webinaren und App-Screencasts unterstützt. Corporate Volunteering Bürgerschaftliches Engagement, soziale Kooperation, Spenden und Sponsoring – Unternehmen in Deutschland übernehmen längst gesellschaftliche Verantwortung und setzen sich dabei mit und für ihre Mitarbeiter zum Wohl ihrer Region ein. Die Stiftung Lesen steht dabei Unternehmen wie BNP Paribas, der Deutschen Bahn oder der Deut- schen Post DHL zur Seite und setzt mit ihnen Corporate Volunteering-Projekte für noch mehr ehrenamtliches VorleseEngagement in Deutschland um. So schult die Deutsche Post DHL seit Dezember 2015 ihre Mitarbeiter bundesweit an ihren Standorten zu Leseund Sprachpaten, die regelmäßig in Einrichtungen ihrer Region vorlesen. Der aktuelle Fokus liegt dabei auf Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, in denen Kinder im Kita- und Grundschulalter durch Vorlesen und Erzählen beim Ankommen in Deutschland unterstützt werden. Auch 1.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn engagieren sich als ehrenamtliche Vorlesepaten. 21 Lese- und Medienempfehlungen Rund 8.000 neue Kinder- und Jugendbücher sind im Jahr 2015 auf dem deutschen Buchmarkt erschienen. Dazu kommen zahlreiche digitale Angebote wie Vorlese- oder Bilderbuch-Apps. Angesichts dieser Menge an Lesemedien suchen viele Eltern und Fachkräfte Unterstützung und Orientierung. Seit vielen Jahren übernimmt die Stiftung Lesen hier Verantwortung und entwickelt als zuverlässiger Bildungs- partner Tipps und Hinweise. Experten sichten den aktuellen Buch- und Medienmarkt, systematisieren die Angebote und ordnen sie unterschiedlichen Altersgruppen und Themenschwerpunkten zu. Bei der Auswahl der Titel spielen verschiedene Qualitätskriterien eine Rolle, die kindgerechte Leseangebote auszeichnen. So sollten Inhalt, Sprache und Illustration eine Einheit bilden und Lust aufs Weiterlesen machen. Leipziger Lesekompass Mit welchen Büchern und Medien erreicht man Kinder und Jugendliche wirklich? Welche Bücher motivieren auch Jungs zum Weiterlesen? Welche interessanten aktuellen Trends gibt es? Seit 2012 beantwortet die Stiftung Lesen diese Fragen gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse – mit dem Leipziger Lesekompass. Eine unabhängige Fachjury aus den Bereichen Schule, Kita, Bibliothek, Fachpresse, Buchhandel und Social Media sowie jugendliche Lesescouts wählen ihre Favoriten unter allen Titeln, die zwischen zwei Leipziger Buchmessen erschienen sind. Insgesamt werden 30 Titel für Kinder von 0 bis 14 Jahren prämiert. Dabei zeigt sich: Gerade schräge Titel oder ungewöhnliche Genres bieten sich zur Leseförderung an, da sie den Nerv junger Menschen treffen – von Viellesern bis hin zu Lesemuffeln. Der Trend 2015: Bilderbücher für die jüngste Ziel- 22 gruppe ohne oder mit nur sehr wenig Text, die sich auch gut für Kinder mit begrenzten Sprachkenntnissen eignen. Neben den Empfehlungen erhalten Pädagogen auch Unterstützung zur Arbeit mit den prämierten Titeln: Methodischdidaktische Handreichungen und Workshops vermitteln anhand bewährter Ansätze der Leseförderung Tipps zum Einsatz in Kita, Schule und Bibliothek. „Der Leipziger Lesekompass zeigt, wie lebendig Kinder- und Jugendliteratur heute ist. Er ist ein fester Bestandteil der Leipziger Buchmesse und eine wichtige Orientierung für Eltern und Fachkräfte in der Leseförderung.“ Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse www.stiftunglesen.de/ leipziger-lesekompass Jährlich kommen rund 500 neue Leseund Medienempfehlungen hinzu, von denen viele auf der Website der Stiftung Lesen veröffentlich werden. Eltern, Ehrenamtliche und Fachkräfte sowie alle Interessierten finden dort, sortiert nach Genres und Altersgruppen, empfehlenswerte Bücher, Apps und andere Lesemedien. www.stiftunglesen.de/ leseempfehlungen Digitale Lesewelten Dass eine erfolgreiche Leseförderung auch die Arbeit mit digitalen Medien wie Bilderbuch-Apps, E-Books oder Spielen einschließt, davon ist die Stiftung Lesen überzeugt. Gerade für Kinder und Jugendliche, die nicht so gerne lesen, bieten digitale Medien Leseanreize, die es zu nutzen gilt. Der Online-Service „Digitale Lesewelten“ der Stiftung Lesen macht auf das Potenzial dieser Angebote für die Leseförderung aufmerksam. Die „Digitalen Lesewelten“ richten sich an Praktiker der Leseförderung wie Erzieher, Ehrenamtliche, Bibliothekare, Lehrkräfte, Pädagogen und natürlich auch an Eltern. Denn Kinder und Jugendliche benötigen bei der Nutzung der digitalen (Lese-)Medien Anleitung und Begleitung durch Erwachsene. Um ihnen in der digitalen Welt zur Seite stehen zu können, müssen die Multiplikatoren aber selbst auch über die notwendige Kompetenz verfügen. Die Stiftung Lesen möchte mit dem Angebot „Digitale Lesewelten“ eine Sensibilisierung bei den Multiplikatoren für das Thema bewirken und sie mit Beratungs- und Projektangeboten in ihrer Leseförderpraxis unterstützen. Neben Informationen zu Fortbildungen und aktuellen Forschungsergebnissen bietet der Online-Service auch methodische und didaktische Handreichungen zum Einsatz digitaler Medien in Elternhaus, Schule und Freizeit. Schwerpunkt des Serviceangebots sind zudem Empfehlungen und Bewertungen digitaler Leseprodukte, die Orientierung im Produktdschungel bieten möchten. In den App-Empfehlung-Screencasts der Stiftung Lesen werden beispielsweise Geschichten-Apps in kleinen Filmen ausschnittsweise vorgestellt und auf didaktische Ziele hin erläutert. Gezeigt wird, in welchem pädagogischen Kontext sich die App einsetzen lässt und worauf Pädagogen dabei achten sollen. Dabei kommen Fragen zur Sprache wie: Für welche Zielgruppe ist die App geeignet? Wie lässt sich damit eine Lesestunde gestalten? Welche interaktiven und multimedialen Elemente gibt es? Wie lassen sich diese nutzen, um auch leseferne Kinder anzusprechen? Welche Aspekte im Sinne des Jugendschutzes gilt es zu beachten? Das Engagement der Stiftung Lesen in der digitalen Leseförderung wurde 2015 besonders gewürdigt: Der Online-Service „Digitale Lesewelten“ war Preisträger beim Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2015 zum Thema „Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt“ in der Kategorie Bildung. Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte gemeinsam mit einem fünfköpfigen Fachbeirat aus über 1.000 Bewerbungen die Stiftung Lesen als Preisträgerin aus. In der Laudatio betonte Andreas Torner, Vorsitzender der Geschäftsführung Mitte der Deutschen Bank: „Die Stiftung Lesen ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass der digitale Wandel auch alle Bereiche der Wissensvermittlung und Bildung umfasst. Mit Hilfe digitaler Mittel modernisiert das Projekt den Zugang zu Büchern und Literatur und holt die Kinder und Jugendlichen dort ab, wo sie sich in ihren anderen Lebenswelten bereits befinden. Diese innovative Art der Leseförderung kommt so nicht nur der Entwicklung des Einzelnen zugute, sondern zahlt auf den Bildungsstandort insgesamt ein.“ www.digitale-lesewelten.de 23 Lesestoff für alle – mit starken Partnern Familien überall erreichen Wer nicht richtig lesen kann, hat schlechte Chancen in unserer Gesellschaft, denn Lesen ist der Schlüssel zum Lernen und damit die Grundlage für Chancengleichheit, Erfolg in der Schule und im Beruf. Dennoch ist eine umfassende Lesekompetenz nicht selbstverständlich. Um allen Kindern und Jugendlichen das Lesen näher zu bringen, sind vor allem Zugänge zu lesefernen Bevölkerungsteilen sowie ungewöhnliche Leseanreize notwendig. Seit 2012 unterstützt die Stiftung Lesen daher McDonald’s Deutschland im Rahmen der Happy Meal-Aktion: Zweimal im Jahr erhalten seitdem Jungen und Mädchen im Alter von drei bis neun Jahren Bücher anstelle von Spielzeug in den Kindermenüs. Rund 4,5 Millionen Bücher renommierter Verlage gelangen so pro Aktionszeitraum in Familien mit Kindern in ganz Deutschland. Eine Kooperation ganz im Sinne der Leseförderung: Zum einen möchte die Stiftung Lesen mit Hinweisen auf Buchcovern und Verpackungen auf die Bedeutung des Lesens und Vorlesens für die Entwicklung von Kindern aufmerksam machen. Zum anderen zeigte eine in 2014 durchgeführte Begleituntersuchung anlässlich der Kooperation mit McDonald’s Deutschland, dass die Ansprache vieler Familien und Kinder besonders erfolgversprechend ist, wenn sie in ihrem alltäglichen Umfeld erfolgt und zunächst nicht mit dem Thema Lesen in direkter Verbindung steht. Außerdem fördern niedrigschwellige, unerwartete und attraktive Angebote die Aufmerksamkeit und das Interesse am Lesen – und können sogar negative Vorstellungen und Vorbehalte gegenüber dem Lesen abbauen. 24 Aufgrund dieser Ergebnisse hat die Stiftung Lesen im vergangenen Jahr ihren „Lesezugang für alle“ über entsprechende Kanäle konsequent ausgebaut. Neben der weiter bestehenden Kooperation mit McDonald’s Deutschland berät die Stiftung Lesen seit Juni 2015 die Unternehmensgruppe ALDI SÜD, seit Juni 2015 im Stifterrat der Stiftung Lesen, bei Buchaktionen für Kinder und Jugendliche, indem sie die inhaltliche, gestalterische und lesedidaktische Qualität der Bücher prüft. Ebenfalls unterstützt die Stiftung Lesen seit Sommer 2015 die VEMAG Verlags- und Medien AG bei ihren LIDL Buchaktionen, indem sie die Bücher um Vorlesetipps für Eltern ergänzt. „Erst im März 2015 betonte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die elementare Bedeutung der Lesekompetenz für das Lernen und den schulischen und späteren beruflichen Erfolg. Starke Partner aus allen Branchen sind daher elementar, um alle gesellschaftlichen Gruppen für das Thema zu sensibilisieren und aus Deutschland ein Leseland zu machen.“ Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen PREISE, PROMIS UND AKTIONEN Die Stiftung Lesen prämiert Menschen, die sich um die Leseförderung verdient machen. Aber auch sie wird unterstützt: von prominenten Lesebotschaftern und engagierten Unternehmen. Die Träger des Deutschen Lesepreises 2015 bei der Preisverleihung in Berlin Deutscher Lesepreis Am 25. November 2015 haben die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung zum dritten Mal den Deutschen Lesepreis vergeben. Zusammen mit ihren Partnern, der PwC-Stiftung Bildung . Jugend . Kultur, FRÖBEL e. V. und der Jürgen Moll Stiftung, zeichnet der Preis Personen und Projekte aus, die sich nachhaltig für die Leseförderung in Deutschland einsetzen. Vor vollen Zuschauerreihen freuten sich neun Preisträger in den vier Kategorien „Herausragendes individuelles Engagement in der Leseförderung“, „Herausragendes kommunales Engagement in der Leseförderung“, „Ideen für morgen“ zum Fokusthema „Migration und Integration“ sowie „Wissenschaftspreis“. Staatsministerin Prof. Monika Grütters, die Schirmherrin des Deutschen Lesepreises 2015, würdigte die Preisträger in ihrem Grußwort als Vorbilder für mehr Lesefreude und Lesekompetenz in Deutschland, das nicht nur Dank, sondern auch öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient. Die Stiftung Lesen freut sich darüber, dass ihr Lesebotschafter Alexandra Kamp, Christina Ringer, Thomas Sonnenburg und Dennenesch Zoudé genauso wie mehrere Abgeordnete des Deutschen Bundestags und weitere Würdenträger aus Politik, Kultur und Gesellschaft als Gäste der Preisverleihung ein öffentliches Bewusstsein für die Notwendigkeit der Leseförderung schaffen. www.deutscher-lesepreis.de Dietrich Oppenberg-Medienpreis 2015 Zum 15. Mal haben am 12. November vier Journalisten den Dietrich Oppenberg-Medienpreis 2015 von der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Haus NRZ erhalten. Sie überzeugten die Jury mit ihren herausragenden Beiträgen, in denen sie sich mit der Bedeutung des Lesens in der Informations- und Wissensgesellschaft auseinandersetzen. Die Preisverleihung fand in der Sächsischen Staatskanzlei in Anwesenheit von Brunhild Kurth, der sächsischen Staatsministerin für Kultus und amtierenden Präsidentin der Kultusministerkonferenz, statt. Der erste Preis ging an Dr. Markus Günther für seinen Artikel „Nur noch Analphabeten“, erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Günther zeigt in seinem Beitrag, wie das Ende der Schriftkultur durch Sprachprogramme und Erklärvideos immer weiter voranschreitet. Den zweiten Preis erhielt Dr. Tilman Spreckelsen. In seinem Beitrag „Warum Klassiker?“ führt er aus, warum es sich auch heute noch lohnt, Klassiker im Unterricht zu lesen. Susanne Lenz-Gleißner erhielt den dritten Preis für ihren Beitrag „Gutenberg im Cyberstorm“, gesendet auf Deutsche Welle TV. Darin befasst sie sich mit dem Wert des Buches in Zeiten von Amazon und Self-Publishing. Einen Sonderpreis vergab die Jury an Jan Stremmel, der mit seinem Beitrag „Tippen wir noch richtig?“ einen ungewöhnlichen Ansatz verfolgt: Er führte ein Interview in einer WhatsApp-Gruppe über Kommunikation in Chat-Programmen. 25 Prominente Lesebotschafter Für das Lesen geben sie einfach alles: Sie sprechen Grußworte, posten Selfies, drehen Videoeinspieler, geben Interviews, moderieren Veranstaltungen, besuchen CharityEvents und lesen vor, was das Zeug hält: die prominenten Lesebotschafter der Stiftung Lesen. Rund 150 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens engagieren sich ehrenamtlich für die Stiftung Lesen, geben ihrer Arbeit ein Gesicht und setzen nachhaltige Zeichen für Bildung, für Kinder und für das Lesen. Dabei sind die Lesebotschafter so bunt und vielfältig wie die Zielgruppen, die die Stiftung Lesen anspricht: Nico Rosberg, Marietta Slomka, Florian David Fitz, Maria Furtwängler, Philipp Lahm, Nazan Eckes, The BossHoss, Motsi Mabuse, Veronica Ferres, Bülent Ceylan, Gundula Gause oder Olivia Jones zeigen, dass Lesen ausnahmslos jeden angeht. Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg F. Maas freut sich über so viel Glamour für die Leseförderung: „Wir danken allen unseren Botschaftern ganz herzlich für ihre großartige Unterstützung und ihr herausragendes Engagement.“ Nico Rosberg wirbt in BUNTE für das Lesen www.stiftunglesen.de/botschafter Neue Lesebotschafter 2015 26 Winnie Böwe Guido Cantz Anna Depenbusch Paul Drux Andreas Eschbach Veronica Ferres Florian David Fitz Amelie Fried Annette Frier Rebecca Gablé Luca Hänni Steffen Henssler Hannes Jaenicke Cherno Jobatey Olivia Jones Dr. Margot Käßmann Michael Kobr Volker Klüpfel Wolfram Kons Janine Kunze Phil Laude Jens Lehmann Charlotte Link Iny Lorentz Alexander Mazza Sven Oswald Veronika Peters Miriam Pielhau Melanie Raabe Nico Rosberg David Safier Frank Schätzing Bernhard Schlink Sybille Schönberger Tim Schreder Shermine Shahrivar Jennifer Sieglar Ben Streubel Simone Thomalla Benedikt Weber Henning Wehland Dennenesch Zoudé 27 Besondere Aktionen zugunsten der Stiftung Lesen Neben unseren Gremienmitgliedern und Projektpartnern unterstützen viele Unternehmen und Organisationen die Stiftung Lesen auch mit besonderen Aktionen. Stellvertretend für diese Förderer der Leseförderung seien folgende Beiträge genannt. Dass die Stiftung Lesen in ganz Deutschland tätig sein kann, verdankt sie nicht zuletzt der Adam Opel AG. Vier „Vorlesemobile“ stehen den Mitarbeitern zur Verfügung, um Pädagogen und Ehrenamtliche vor Ort fortzubilden, Kitas und Schulen zu besuchen und Netzwerktermine wahrzunehmen. symbolischen Scheck überreichte Geschäftsführer Rainer Esser beim Parlamentarischen Abend der Stiftung Lesen am 29. September. Am 21. November luden Vogel Business Media, Koenig & Bauer, die Mediengruppe Main-Post und der Robert Krick Verlag zum 10. Benefizkonzert, diesmal mit dem MozarteumOrchester aus Salzburg unter Chefdirigent Ivor Bolton und dem Pianisten Martin Stadtfeld. 100.000 Euro kamen dabei für die Leseförderung in der Region Würzburg zusammen. Erstmals war die Stiftung Lesen 2015 mit einem eigenen Motivwagen beim Mainzer Rosenmontagszug vertreten, das Motto: Lesen öffnet Türen. In der bundesweiten TVÜbertragung erfuhr ganz Deutschland von der ungewöhnlichen Aktion für die Leseförderung. Ermöglicht wurde dieser Wagen durch Ernst & Young, SCHOTT AG und Microsoft Deutschland. Projektstart der Leseförderung in der Region Würzburg In der Vorweihnachtszeit unterstützten die Deutsche Post und Postcrossing die Stiftung Lesen bereits zum dritten Mal mit einer Charity-Aktion. Für 88.570 im Dezember über Postcrossing versendete Postkarten spendete die Deutsche Post je 10 Cent für das Netzwerk Vorlesen der Stiftung Lesen, insgesamt 8.857 Euro. Leseförderung am Rosenmontag Auf Initiative der Lesebotschafterin und TV-Moderatorin Birgit Schrowange hat die die BBBank Stiftung 10.000 Euro für die Leseförderung gespendet. Das Geld kam der Arbeit des Lehrerclubs zugute, der mittlerweile 40.000 Mitglieder mit Materialien und Ideen bei der Leseförderung im Unterricht unterstützt. Am 31. Mai fand in der Frankfurter Commerzbank-Arena das Festival4Family statt, mit dabei: ZDF- und KiKA-Star Eric Mayer, der auch Lesebotschafter ist. Ein Teil der Einnahmen aus Buchverkäufen und Charity-Einnahmen kam der Stiftung Lesen zugute. Den Reinerlös der Edition Bilderbuchschatz spendete der Zeitverlag Gerd Bucerius 2015 an die Stiftung Lesen. Den 28 Last not least nutzten 2015 mehr als 1.000 Bahnkunden ihre Bonuspunkte, um Vorlesekoffer zum Beispiel für Kinderheime und Kinderhospize zu spenden. Die Koffer enthalten Kinderbücher zum Vor- und Selberlesen sowie Lesetipps, die Kinder gezielt an das Lesen heranführen sollen. Die Stiftung Lesen bedankt sich sehr bei allen kreativen Unterstützern! „Lesekompetenz ist in der Wissensgesellschaft unabdingbar. Als Medienunternehmen mit Hauptsitz in Würzburg geben wir der Region, in der viele unserer Mitarbeiter zuhause sind, gemeinsam mit der Stiftung Lesen gerne etwas zurück.“ Stefan Rühling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vogel Business Media GmbH & Co. KG Die Stiftung Lesen ist aus dem 1976 gegründeten Verein Deutsche Lesegesellschaft hervorgegangen und 1988 gegründet worden. Als rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts ist sie gemeinnützig. Hauptanliegen der Stiftung Lesen sind die Förderung des Lesens, der Lesemotivation und Lesekompetenz. Der Stiftungszweck ist im §2 der Satzung wie folgt festgelegt: „(1) Zweck der Stiftung ist die umfassende Förderung des Lesens in allen Bevölkerungskreisen sowie die Pflege und Erhaltung einer zeitgemäßen Lese- und Sprachkultur. Durch die Förderung der Lesefähigkeit und Lesegewohnheit sollen insbesondere die für die Entwicklung von Medienkompetenz notwendigen Grundlagen geschaffen werden. FINANZEN Die Stiftung Lesen hat kaum eigenes Vermögen und finanziert sich aus den laufenden Zuwendungen öffentlicher und privater Geldgeber. Mittelzufluss in den letzten 5 Jahren Angaben in TEUR 8.000 (2) Zu den Aufgaben zählen im Besonderen die Förderung von Sprache und Lesen in 1. Elternhaus, Kindergarten und Schule, 2. der kulturellen Jugendbildung, 3. der Erwachsenenbildung. 7.000 6.000 5.000 (3) Aufgabe der Stiftung ist ferner die Durchführung und Förderung von Lese- und Leserforschung sowie von Kommunikationsforschung“ 4.000 3.000 2.000 Einnahmen und Ausgaben Die Einnahmen betrugen insgesamt rund 7,94 Millionen Euro und erreichen damit das Vorjahresniveau mit einem leichten Anstieg von knapp einem Prozent (2014: 7,87 Millionen). 1.000 0 nn Zuwendungen Stifterrat nn Spenden Die Gesamteinnahmen von 7,94 Millionen Euro setzen sich wie folgt zusammen: Rund 13 Prozent der Einnahmen entstammen den Zuwendungen der Stifterratsmitglieder, ein Viertel (25 Prozent) der Einnahmen entfallen auf Projektpartnerschaften, rund 7 Prozent konnten über Spenden generiert werden und über 50 Prozent sind Zuwendungen der öffentlichen Hand (2014: 48 Prozent). Bei den Stifterratsbeiträgen, der Projektförderungen der öffentlichen Hand und den Spendeneinnahmen konnten deutliche Zuwächse verzeichnet werden, während die Projektförderung von Unternehmen und sonstigen Institutionen im vergangenen Jahr leicht rückläufig waren. Die Anzahl der Mitarbeiter liegt im Jahresdurchschnitt 2015 bei 38 Vollzeitäquivalenten (2014: 39 Vollzeitäquivalente). Weiterhin beschäftigte die Stiftung Lesen wie im Vorjahr zwei Auszubildende. 2011 2012 2013 2014 2015 862,1 825,8 858,8 933,8 996,3 300,1 486,7 690,5 467,6 518,3 nn Projekte öffentl. Hand 3.069,0 3.612,2 4.589,6 3.769,1 4.039,5 nn Projekte, Verbände, 1.695,0 1.922,2 1.548,9 2.205,6 1.998,6 203,1 Unternehmen, Stiftungen nn Erträge Stiftungsvermög. 230,8 184,6 209,0 219,7 nn Kostenerstattungen 195,0 401,8 82,4 64,7 38,6 440,1 403,4 403,9 213,4 145,4 6.792,1 7.836,7 8.383,1 7.873,9 7.939,8 nn Sonstige Erträge Gesamt Nach der Rücklagendotierung ergibt sich abschließend für das Jahr 2015 ein Bilanzgewinn in Höhe von 938.970,49 Euro (2014: 936.856,14Euro). Die Stiftereinlage einschließlich Zustiftungen betrug in 2015 wie im Vorjahr 5,4 Millionen Euro. 29 Finanzbericht Bilanz Aktiva IN EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung Treuhandvermögen 31.12.2015 31.12.2014 11.875,00 1.606.042,46 6.524.810,94 5.814,00 1.642.687,46 6.470.636,11 255.425,55 859.044,05 17.615,97 75.910,84 390.642,23 512.681,82 17.555,59 79.754,29 9.350.724,81 9.119.771,50 50.996,14 50.308,89 Passiva IN EUR 31.12.2015 31.12.2014 A. Eigenkapital I. Stiftereinlage II. Rücklagen III. Bilanzgewinn B. Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 5.426.669,95 2.008.500,00 938.970,49 340.571,45 636.012,92 5.425.719,95 1.955.500,00 936.856,14 327.852,40 473.843,01 9.350.724,81 9.119.771,50 50.996,14 50.308,89 Treuhandvermögen Gewinn- und Verlustrechnung IN EUR 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Gesamterträge Sachaufwand Projekte Personalaufwand Abschreiben auf Immaterielles sowie Sach- und Finanzanlagen Sonstiger Aufwand Sonstige Erträge Steuern Gewinnvortrag Rücklagen 10. Bilanzgewinn 30 2015 2014 7.924.552,36 4.580.504,39 2.385.600,01 7.837.509,90 4.522.028,23 2.410.347,37 66.707,38 823.299,03 15.280,64 28.607,84 936.856,14 -53.000,00 84.517,82 817.472,16 36.467,56 37.095,37 914.339,63 20.000,00 938.970,49 936.856,14 Bescheinigung des Abschlussprüfers An die Stiftung Lesen Die verkürzte Bilanz und verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung wurden aus dem Jahresabschluss der Stiftung Lesen, der nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt wurde, abgeleitet. Wir haben den vollständigen Jahresabschluss geprüft und dazu den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers An die Stiftung Lesen Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anlagespiegel – unter Einbeziehung der Buchführung der Stiftung Lesen, Mainz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Stiftung. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie über den erweiterten Prüfungsgegenstand abzugeben. Wir haben unsere Prüfung nach § 317 HGB und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden, erfüllt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Stiftung sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands der Stiftung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften. Mainz, den 15.04.2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bauer Wirtschaftsprüfer Reichel Wirtschaftsprüfer“ Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für die Stiftung Lesen erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für die Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2002 (Anlage) zu Grunde. Durch Kenntnisnahme und Nutzung der Informationen, die in der im Tätigkeitsbericht veröffentlichten Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind, bestätigt der Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsregelung unter Nr. 9 der Allgemeinen Auftragsbedingungen) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an. Mainz, den 15.04.2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bauer Wirtschaftsprüfer Reichel Wirtschaftsprüfer 31 Stifterrat Stiftungsrat Dr. Joerg Pfuhl (Vors.), für Random House Barbara Schleihagen (stellv. Vors.), Deutscher Bibliotheksverband e. V. Dr. Rüdiger Grube, Deutsche Bahn Stiftung gGmbH (Vertreterin: Antje Neubauer) Udo Beckmann, Verband Bildung und Erziehung, VBE Stephan Scherzer, Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, VDZ Dr. Gerd Landsberg, Deutscher Städte- und Gemeindebund Walter Scheurle, für Deutsche Post DHL Renate Reichstein, Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e. V., avj GREMIEN UND PARTNER Die Gremien sind das fachliche und finanzielle Rückgrat der Stiftung Lesen. Partner ermöglichen einzelne Projekte. Der Vorstand der Stiftung Lesen Der Vorstand wird zu gleichen Teilen vom Stifterrat und vom Stiftungsrat berufen und besteht aus acht Personen. Die Amtszeit des Vorstands beträgt vier Jahre. Der Vorstand leitet die Geschäfte der Stiftung im Rahmen der Satzung und der Beschlüsse der Stiftungsversammlung. Insbesondere berät und billigt er jeweils nach Vorlage durch die Geschäftsführung den Haushaltsplan, den Jahresbericht und die Jahresrechnung. Er legt unverzüglich, spätestens jedoch bis zum 31. Juli des Folgejahres, einen schriftlichen Rechenschaftsbericht und einen von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testierten Jahresabschluss vor. Des Weiteren obliegt ihm die Bestellung und Abberufung der Geschäftsführung. Zudem erarbeitet der Vorstand zusammen mit der Geschäftsführung Aktions- und Maßnahmenpläne. 32 Der Stifterrat der Stiftung Lesen Dem Stifterrat gehören Verbände, Organisationen und Unternehmen an, die für das Vermögen der Stiftung einen einmaligen, festgelegten Beitrag zur Verfügung stellen oder der Stiftung über einen längeren Zeitraum – mindestens jedoch drei Jahre – jährlich einen definierten Betrag zuwenden. Dank dieser Zuwendungen konnten viele Leseförderungsprojekte finanziert und umgesetzt werden. Den Vorsitz hat zurzeit die Verlagsgruppe Random House. 33 Der Stiftungsrat der Stiftung Lesen Dem Stiftungsrat gehören diejenigen Verbände und Organisationen an, die die Stiftung Lesen inhaltlich und programm- atisch unterstützen und ihre Arbeit begleiten. Den Vorsitz hat zurzeit der Deutsche Bibliotheksverband (dbv). Das Kuratorium der Stiftung Lesen Das Kuratorium berät die Stiftung in der Ausrichtung ihrer Programmarbeit und unterstützt sie darin, Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre Ziele zu gewinnen. Im Kuratorium sind folgende Personen vertreten: Vorsitzender: Prof. Markus Schächter, ehemaliger Intendant des ZDF Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Barbara Ischinger, Bildungsdirektorin OECD (bis 03/2014) Stellvertretende Vorsitzende: Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung, NRW und stellvertretende Ministerpräsidentin 34 Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt Edelgard Bulmahn, Mitglied des Deutschen Bundestags, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des Saarlandes Dr. Thomas Feist, Mitglied des Deutschen Bundestags, Mitglied Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSUBundestagsfraktion Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe Dr. Karl Graf zu Eltz Patrick Alexander Graf von Faber-Castell Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel Prof. Dr. Hilmar Hoffmann, Vorsitzender der hessischen Kulturkommission, des Verwaltungsrats im Deutschen Filminstitut – DIF und des Programmbeirats von RTL Oliver Kaczmarek, Mitglied des Deutschen Bundestags, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion SPD Brunhild Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus Dr. Florian Langenscheidt, Autor, Verleger und Gesellschafter bei der Langenscheidt-Verlagsgruppe Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Mitglied des Aufsichtsrats der MLP AG und Stifter der Manfred Lautenschläger-Stiftung Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister Emilia Müller, Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Bayern Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung Özcan Mutlu, Mitglied des Deutschen Bundestags, bildungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Dr. Auma Obama, Vorstandsvorsitzende und Initiatorin der Sauti Kuu Stiftung Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft Dr. Bianca-Amalia Prinzessin von Preußen Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Wolfgang Schmitz, WDR-Hörfunkdirektor Dr. Petra Sitte, Mitglied des Deutschen Bundestags, Forschungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE Dr. Klaus Wehmeier, Vorsitzender des Kuratoriums der Allianz Umweltstiftung, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung sowie ein Vertreter des Bundespräsidialamtes. Prof. Dr. Wilfried Bos, Mitglied des Expertenteams der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung IGLU | Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund Sabine Feierabend, Verantwortliche für Konzeption und Durchführung der KIM-, JIM und FIM-Studien, Referentin Medienforschung SWF/SWR, Stuttgart Prof. em. Dr. Norbert Groeben, em. Professor für Allgemeine Psychologie und Kulturpsychologie, ehemals Universität Köln, Lehrstuhl für Neuere Germanistik, Universität Mannheim Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg, Verantwortliche Leiterin der Level-One-Studie zur Alphabetisierung Prof. Dr. Arthur M. Jacobs, Arbeitsbereich Allgemeine und Neurokognitive Psychologie, Freie Universität Berlin Prof. Dr. Yasemin Karakaș oǧlu, Professor für Interkulturelle Bildung, Universität Bremen, Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität, Mitglied im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor Deutsches Jugendinstitut München, Mitglied im Autorenteam des Nationalen Bildungsberichts Prof. em. Dr. Renate Schulz-Zander, Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund, Expertin für Digitale Medien im Bildungsbereich Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Steuerungsgruppe zur Bildungsforschung der KMK und des BMBF, Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung, LMU München Prof. Dr. Renate Valtin, Vorsitzende ICEC (International Development in European Committee of the International Reading Association), Professorin für Grundschulpädagogik (i.R.), Humboldt Universität Prof. Dr. Renate Zimmer, Direktorin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung an der Universität Osnabrück, Expertin für frühkindliche Bildung und Entwicklung Die Wissenschaftliche Beratergruppe der Stiftung Lesen Zur Identifizierung neuer Trends und Themen im Bereich Lese- und Medienkompetenz für unsere eigene Forschung und die entsprechende Programmarbeit steht der Stiftung Lesen eine interdisziplinär zusammengesetzte Wissenschaftliche Beratergruppe zur Seite. Ihr gehören an: Prof. Dr. Cordula Artelt, Mitglied im PISA-Konsortium mit Schwerpunkt Lesen, Lehrstuhl für empirische Bildungsforschung, Universität Bamberg Dr. Silke Borgstedt, Direktorin Sozialforschung Sinus Sociovision Markt- und Sozialforschung GmbH, Heidelberg Außerhalb der Wissenschaftlichen Beratergruppe steht zur Verfügung: Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Public Health and Education, Hertie School of Governance, Berlin. Mitglied der Expertenteams nationaler und internationaler Studien im Bildungsund Erziehungsbereich, u. a. der Shell-Studie. Stand Gremienmitglieder: 13.05.2016 35 Die Stiftung Lesen dankt ihren Partnern Bund Unternehmen und Institutionen 36 Länder und Kommunen … und freut sich auf 2016! 37 UNTERSTÜTZER GESUCHT Die Stiftung Lesen hat 2015 viel geleistet, aber 2016 noch mehr vor. Für ihre künftige Arbeit braucht sie weitere Partner, Stifter und Spender. Auf dieser Seite finden Sie nur einige Projekte und Ideen, für deren Umsetzung die Stiftung Lesen noch Partner benötigt. Wie Sie uns projektübergreifend dauerhaft unterstützen können, steht auf Seite 39. Studie „Lesen in Deutschland“ Seit 1992 führt die Stiftung Lesen alle acht Jahre ein Studie zum Lesebegriff und Leseverhalten durch, zuletzt 2008. Seitdem hat sich viel verändert, und es wird mehr gelesen als je zuvor: So gehen 60 Prozent der Aktivitäten von Jugendlichen in digitalen Medien mit Lesen einher. Eine Folgestudie ist also dringend erforderlich, um die Leseförderung der Zukunft erfolgreich zu gestalten. Erforschen Sie mit uns die Leserepublik Deutschland! Netzwerk Vorlesen Ehrenamtliches Vorlesen lebt von der gespendeten Zeit der Menschen, die sich an ganz verschiedenen Orten für Kinder engagieren. Dafür verdienen sie Unterstützung: durch Qualifizierung und Vernetzung, Ideen und Material. Mit dem Netzwerk Vorlesen bietet die Stiftung Lesen 150.000 Freiwilligen genau das. Helfen Sie uns, den Helfern zu helfen, indem sie das Netzwerk Vorlesen unterstützen! Online-Campus zur Leseförderung Digitale Angebote wie Apps, enhanced E-Books und Konsolen-Adventures verfügen über ein hohes motivatorisches Potenzial für Kinder und Jugendliche. Der geplante Online-Campus der Stiftung Lesen will Eltern, Lehrkräfte, Bibliothekare und Pädagogen bei der Auswahl und Bewertung von digitalen Angeboten zur Leseförderung unterstützen. Digitale Vermittlungsformate wie Webinare, Video-Tutorials und Screencasts sollen das Angebot ergänzen. Für die Realisierung des OnlineCampus sucht die Stiftung Lesen noch einen oder mehrere Partner! Mein Papa liest vor – bundesweit In elf Bundesländern stellen bereits 1.400 Unternehmen ihren mehr als 3 Millionen Mitarbeitern kostenlos wöchentlich Vorlesegeschichten der Stiftung Lesen zur Verfügung. Aber die Finanzierung dieses ungewöhnlichen Projekts ist nicht langfristig gesichert. 38 Die Stiftung Lesen will den Service dauerhaft anbieten – in bis zu 70.000 Unternehmen bundesweit. Helfen Sie uns, diesen ungewöhnlichen Zugang für die Leseförderung zu nutzen – und machen Sie dabei Ihr Engagement sichtbar! Kampagne für das Lesen Ohne Lesen keine Bildung – für viele ist das selbstverständlich. Aber nicht wenige Menschen finden Lesen anstrengend, uncool oder unwichtig und wissen nicht, was ihnen entgeht. Die Stiftung Lesen plant eine große Kampagne für das Lesen und die Leseförderung. Verbreiten Sie die Botschaften, Motive und Aktionen auch über ihre Kanäle und entwickeln Sie mit uns gemeinsam neue Maßnahmen! Unser gemeinsames neues Projekt Haben Sie ein Budget, mit dem sich Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation für Bildung und Lesen einsetzen kann, vielleicht auch eine erste Idee, was Sie damit tun möchten? Die Stiftung Lesen hat jetzt schon starke Partner, die zum Beispiel in bestimmten Regionen gezielt Leseclubs, Vorlesebibliotheken und andere Projekte ermöglichen. Ob lokal, regional oder bundesweit, ob analog oder digital, ob frühkindlich oder jugendlich – die Stiftung Lesen ist gespannt auf Ihre Ideen oder entwickelt gerne mit Ihnen gemeinsam neue Ansätze! Unsere Geschäftsführer stehen Ihnen für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung: - Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Tel. 06131 / 28890-11, Mail: joerg.maas@stiftunglesen.de - Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme & Projekte Tel. 06131 / 28890-12, Mail: sabine.uehlein@stiftunglesen.de Werden Sie ein Freund der Stiftung Lesen! Eigentlich eine Binse: Leseförderung kostet Geld. Zum Glück gibt es in Deutschland rund 150.000 Vorleser, die Kindern bundesweit und regelmäßig in Kitas, Grundschulen und Sozialeinrichtungen ehrenamtlich vorlesen. Dieses Engagement kann nicht hoch genug geschätzt werden. Es schließt vielerorts die Lücken, die angesichts ausbleibender Förderung in Familien oder fehlenden Kapazitäten von Erziehern und Lehrkräften entstehen und weckt in den Kindern die Freude und Lust am Vorlesen und Selberlesen. Der Förderverein „Freunde der Stiftung Lesen e. V.“ ermöglicht es der Stiftung Lesen mit seinen Mitgliedsbeiträgen, dieses Engagement zu unterstützen: mit dem Online-Service „Netzwerk Vorlesen“, der sowohl den ehrenamtlichen Vorlesern als auch den Organisatoren lokaler und regionaler Vorlese-Initiativen mit Information, Beratung und Schulungsangeboten zur Seite steht. Den Freunden der Stiftung Lesen gehören rund 300 Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen an, die dem Förderverein in vier Mitgliedskategorien mit einer Beitragsstaffelung von 50, 150, 500 und 1.500 Euro beitreten können. Die Stiftung Lesen freut sich über neue Mitglieder und zählt als aktiven Förderer auch auf Sie! Werden Sie Stifter, Zustifter oder Mitglied im Stifterrat! Als Premiumpartner und Partner unterstützen bereits: Premiumpartner: Katherine Fürstenberg-Raettig Stephan Scherzer atrikom fulfillment GmbH borro medien gmbh Deutsche Bank AG Dorling Kindersley Verlag GmbH Editionnova GmbH ekz.bibliotheksservice GmbH Gassner Professionals & Resources GGP Media GmbH Hugendubel Fachinformationen GmbH Tulipan Verlag GmbH URRI-Weißenborn-Stiftung Partner: Andrea von Bethmann Peter Koop Walter Scheurle Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Books on Demand GmbH Chalet Haus Hamburg CPI books GmbH johnen-druck GmbH & Co. KG KEMWEB GmbH & Co. KG Loewe Verlag GmbH Mayersche Buchhandlung Aachen My Finance Coach Stiftung GmbH NordSüd Verlag AG Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG Viscom AG Ab 15.000 Euro können Sie unter dem Dach der Stiftung Lesen eine Namensstiftung gründen: mit spezifischen Zielen zur Leseförderung, eigener Satzung, eigener Steuernummer und einem Namen Ihrer Wahl. Mit der Einrichtung eines Stiftungsfonds ab 5.000 Euro stärken Sie das Vermögen der Stiftung Lesen und ermöglichen langfristige und gezielte Förderprojekte rund um das Lesen. Werden Sie Mitglied im Stifterrat der Stiftung Lesen, indem Sie der Stiftung über mindestens drei Jahre einen definierten Betrag zuwenden. Damit werden Sie Teil des wichtigsten Gremiums der Stiftung Lesen, eines exklusiven Netzwerks aus Politik und Wirtschaft, und können die künftige Stiftungsarbeit prägen. Unser Hauptgeschäftsführer, Dr. Jörg F. Maas, steht Ihnen für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung: Tel. 06131 / 28890-11, Mail: joerg.maas@stiftunglesen.de Alle Mitglieder finden Sie auf der Website der Stiftung Lesen. www.stiftunglesen.de/Freunde 39 SPENDEN SIE FÜR DAS LESEN! Bildung fängt mit Lesen an und Ihre Spende hilft uns, alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland für das Lesen zu begeistern. Als Spender leisten Sie einen wichtigen Beitrag für mehr Bildungschancen in Deutschland. Bitte unterstützen Sie uns, damit funktionaler Analphabetismus in Deutschland bald der Vergangenheit angehört. Noch immer können 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben, und 14 Prozent der Jugendlichen verfügen nur über rudimentäre Lesekenntnisse. Das kostet den Einzelnen und die Gesellschaft Lebenschancen und bares Geld. Prävention kann das ändern: Die Programme der Stiftung Lesen sind breitenwirksam und niedrigschwellig. Sie richten sich besonders an Kinder und Jugendliche in bildungsbenachteiligten Teilen der Gesellschaft. Und sie wirken: Vorlesen wird in immer mehr Familien ein selbstverständlicher Teil des Alltags. Das ist der erste und wichtigste Schritt in ein lesendes Leben. Was wir 2015 geschafft haben, steht in diesem Jahresbericht. Auf Seite 38 finden Sie nur einige Projekte, die wir erst noch umsetzen wollen. Dafür bitten wir um Ihre Unterstützung. www.stiftunglesen.de/Spenden Spendenkonto: Mainzer Volksbank IBAN: DE24 5519 0000 0009 3939 35 BIC: MVBMDE55