Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
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Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift Chefarzteinführung im St.-Clemens-Hospital Geldern Spatenstich für die neue KiTa in Perl-Besch Abschiedsfest für Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken Offizieller Abschluss des QKA-Folgeprojekts Menschen im Träger Mitarbeiter-Forum Die Informationen von der Ethik-Kommission Aktionstag für saubere Seite der Seelsorge Hände in Bernkastel/Wittlich Erfolgsprojekt „Hand in Hand“ in Bad Kreuznach Neues Terminankündigungen Ehrenamtliches Engagement aus den Einrichtungen 1/2012 24. Jahrgang ISSN 1868-6818 Zur Titelseite Liebe Leserin, lieber Leser, Zugegeben, diese Frage ist keine einfache Frage. Eine Frage, der wir uns jedoch immer wieder im Laufe unseres Lebens zu stellen haben und der Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht sogar schon ganz bewusst in der Fastenzeit vor Ostern zugewandt haben. Und falls noch nicht, dann lassen Sie sich einladen, für die Klarheit dieses Lebensfensters in den nächsten Wochen zu sorgen. die strahlende Frühlingssonne bringt sie jetzt deutlich zum Vorschein, die unliebsamen verbliebenen Relikte des zurückliegenden Winters: Es sind die Streifen, die Schlieren, der Staub und, kurz gesagt, eine ganze Menge anderer dieser unerfreulichen Rückstände, die von den weniger sonnenreichen Tagen verborgen wurden. Zu sehen sind die zu säubernden Stellen jetzt überall: vor dem Haus, im Keller, in der Wohnung, in den Zimmern, und schließlich versperren sie auch die klare Sicht aus den Fenstern. Da wird es höchste Zeit, sich mit den nötigen Utensilien auszustatten, um mit einem Frühlingsputz wieder für eine klare Sicht zu sorgen. Zu einem richtigen Frühlingsputz gehören natürlich nicht nur die Fenster. Vieles will aufgeräumt und ausgeräumt, entsorgt oder neu geordnet werden. Der richtige Zeitpunkt, um so manches im neuen Glanz erscheinen zu lassen. Inspiriert von einer Empfehlung Edith Steins gilt es der Frage nachzugehen, wie es – bildlich gesprochen – mit dem Fenster unseres Lebens, mit dem Fenster unseres Herzens steht. „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen“, so heißt es in einem Lied, das der Sänger Xavier Naidoo 2006 veröffentlichte. Die nächste gute Gelegenheit, gemeinsam aktiv zu werden, könnte am 19. April sein, unserem „Gemeinsamen Pilgertag 2012“. „Du sollst sein wie ein Fenster, durch das Gottes Liebe in die Welt hineinleuchten will. Die Scheibe darf nicht stumpf oder schmutzig sein, sonst verhinderst du das Leuchten in der Welt.“ (Edith Stein) Lassen Sie sich einladen zu dieser ganz besonderen Art des „Fensterreinigens“, gemeinsam mit anderen Pilgern. Näheres hierzu finden Sie auf der Seite 12 der vorliegenden Ausgabe unserer Mitarbeiterzeitschrift, und wie immer wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen der vorliegenden Ausgabe unserer Mitarbeiterzeitschrift. Ihre spectrum-Redaktion Impressum zur titelseite / impressum Herausgeber cusanus trägergesellschaft trier mbH Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-0 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: info@ctt-zentrale.de Redaktion Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Dr. Claudia Gerstenmaier (Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle) Gisela von Staden-Lackner (Lektorat und Redaktionsorganisation) Benjamin Henze (Redaktion) Tel.: 0651 7167-130 Fax: 0651 7167-131 E-Mail: spectrum@ctt-zentrale.de Gestaltung Roxanne Brusso (9. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier) Druck Druckhaus Neu GmbH, Trier 2 spectrum 1/2012 Autoren Advena, Barbara; Altmeier, Martina; Begon-Scholtes, Annerose; Beule, Georg; Bruxmeier, Karl-Herbert; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Heinrichs-Marunde, Mechthild; Henze, Benjamin; Kellner Dr., Thomas; Kriegel, Monika; Lambertz, Petra; Mans Dr., Elmar; Mohr, Carmen; Philipps, Stefanie; Raber, Eveline; Roth, Andreas; Schillo, Isabell; Tokarski, Andrea; Zimmer, Sabine Fotografen Altmeier, Martina; Bistum Trier; Engel, Andreas; Fichtelmann, Heribert; Gerstenmaier Dr., Claudia; Henze, Benjamin; istockphoto.com; Kind, Gerhard; Klas, Valentin; Kriegel, Monika; Lambertz, Petra; Philipps, Stefanie; Raber, Eveline; Schillo, Isabell; Schläfer, René; Staatsministerium Saarland; Stoffels, Stephan; thinkstockphoto.com Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben. Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail (spectrum@ctt-zentrale.de) zu. Wir freuen uns darauf! Drucklegung 25. März 2012 Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens. Druckauflage 4.000 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 01.06.2012. Inhaltsverzeichnis Zur Titelseite 03 Inhaltsverzeichnis 04 05 trägerübergreifendes seite der seelsorge Impressum aus den einrichtungen 27 1. Platz für die Schüler des Hauses auf dem Wehrborn 28 Eine Auszeichnung für besondere Verdienste Azubis der Jugendhilfe engagieren sich am Josefstag Einladung für interessierte Biker/ Motorradfreunde der ctt Ingrid Ambrosius setzt sich für die Anliegen der Patienten ein 29 Offizielle Amtseinführung von Chefarzt Dr. Rupertus Schnabel Aktionstag schärft das Bewusstsein für saubere Hände 30 Gelderner Modell leistet Beitrag zum Umweltschutz Neue Betten für das Caritas-Krankenhaus Lebach 06 Ein Abschiedsfest für Pastor Gerd Braun 08 Feierliche Verabschiedung im Kloster Marienau 31 40. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in Weiskirchen 09 2. Einführungstag für neue Mitarbeitende in der Altenhilfe 32 Hand in Hand aus der psychosomatischen Erkrankung 10 Offizieller Abschluss des QKA-Folgeprojektes 34 Karneval 35 Jung und Alt gemeinsam im Seniorenheim St. Josef Weihbischof Dr. Helmut Dieser zu Besuch in Waxweiler 36 Ausflug ins Blumenparadies 36 Neue Weiterbildung im ctt-Fortbildungszentrum 37 Termine der Akadamie Kues 38 Weiterbildung in der seelsorglichen Begleitung von Gruppen 38 Veranstaltungen des Ethik-Instituts 39 „Burn-out und Arbeitsbelastung“ 40 Klinische Forschung und das Problem der „Informierten Einwilligung“ ehrenamt 42 Therapeuten auf vier Pfoten unsere häuser 43 Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe 12 13 Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 „Das Grab ist voll ...“ termine mitarbeiterforum aus den einrichtungen 14 Zu unserem Leitbild 16 Wir begrüßen 17 Feier mit Jubilaren im St.-Clemens-Hospital Geldern 18 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 19 3 Fragen an Renaldo Myrselaj 20 Menschen im Träger 22 Marlis Zimmer in den Ruhestand verabschiedet 23 Nachgefragt bei Heike Wallerich 24 Intensivstation gegen das Atelier getauscht 26 Spatenstich für die neue Kindertagesstätte in Besch Lions Club unterstützt Tanzgruppe in der Jugendhilfe ethik spectrum 1/2012 inhaltsverzeichnis aktuelles 02 3 Eine Auszeichnung für besondere Verdienste Schwester M. Basina Kloos erhält den Saarländischen Verdienstorden Saarbrücken. „Mit der Auszeichnung wird das langjährige und von nachhaltigem Erfolg gekennzeichnete berufliche und ehrenamtliche Wirken der Ordensträger öffentlich herausgestellt und gewürdigt“, betonte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer, als sie im Rahmen einer Feierstunde Schwester Basina und fünf weiteren Persönlichkeiten den Saarländischen Verdienstorden verlieh. Die Ministerpräsidentin hob hervor: „Sie haben oftmals unter Zurückstellung eigener Interessen das übliche Maß an Pflichterfüllung deutlich übertroffen und wesentlich zur Förderung des Allgemeinwohls und wichtiger gesellschaftlicher Belange beigetragen.“ Der Saarländische Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung des Saarlandes. Er wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit außergewöhnlichen Verdiensten für das Saarland und seine Menschen eingesetzt haben. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Staatsministerium Saarland Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (rechts) zeichnete bei einem Festakt in der Staatskanzlei ctt-Aufsichtsrätin Schwester M. Basina Kloos (links) mit dem Saarländischen Verdienstorden aus. Im Namen für die mit ihr Ausgezeichneten bedankte sich Schwester Basina in einer Ansprache: „Wenn wir die heutige Auszeichnung annehmen, so tun wir dies auch stellvertretend für die vielen Mitarbeitenden, Begleitenden und mit uns sich auf vielfältige Weise engagierenden Menschen in den verschiedenen Betätigungsfeldern. Die heutige Auszeichnung ist vor allem eine Auszeichnung dieser sich mit uns auf dem Weg befindlichen Menschen.“ Azubis der Jugendhilfe engagieren sich am Josefstag Jugendliche des Hauses auf dem Wehrborn pflegen historischen Friedhof aktuelles Aach. Einen besonderen Ort hatten sich die Jugendlichen des Hauses auf dem Wehrborn am 19. März ausgesucht. Am Josefstag räumten sie gemeinsam mit einigen Betreuern den jüdischen Friedhof der Gemeinde Aach auf und kümmerten sich um die Außenanlagen. Neben der Pflege von Sträuchern und Büschen wurde auch das Eingangstor des Friedhofs von den Auszubildenden der Malerei fachmännisch gereinigt, um es später neu lackieren zu können. Tatkräftig wurden an diesem Tag die Jugendlichen vom Trierer Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth unterstützt, der sich von den Jugendlichen gerne einige Tipps und Tricks zeigen ließ. Benjamin Henze Fotos: Benjamin Henze Nach getaner Arbeit haben sich alle eine Pause verdient. Der Trierer Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth (3. von rechts) half am Josefstag nicht nur mit, sondern informierte sich gleichzeitig auch über die Ausbildungsmöglichkeiten, die es im Haus auf dem Wehrborn gibt. 4 spectrum 1/2012 Offizielle Amtseinführung von Chefarzt Dr. Rupertus Schnabel Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie im St.-Clemens-Hospital unter neuer Leitung Thomas Thiel, ctt-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung, dankte zu Beginn seiner Ansprache zunächst dem Vorgänger im Amt, Dr. Claus Cladders, und stellte anschließend die fachliche Kompetenz Dr. Schnabels heraus: dass die angestrebten schonenden Operationsmethoden wie Schulter-, Hüft- und Kniegelenkchirurgie sowohl zukunftsweisend als auch bereichernd für die Gelderner Klinik seien. „Sie kommen aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus Papenburg, wo das Motto der Stadtverwaltung übrigens lautet: offen für mehr“, so Thiel. Für ihn würde er den Zusatz erweitern: „offen für mehr Wissen an der chirurgischen Medizin und deren Neuerungen.“ Bezogen auf das Hobby Dr. Schnabels wünschte er dem neuen Chefarzt für die Zukunft Freude und Erfolg und wie beim Segeln „allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“. „Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen“, begann Professor Dr. Philipp Schnabel, Oberarzt der Allgemeinen Pathologie des Uni-Klinikums und Leiter der Außenstelle der Thorax-Klinik Heidelberg, seine Rede als älterer Bruder des neuen Chefarztes. Er skizzierte seinen Bruder als einen verantwortungsvollen Menschen mit Durchhaltevermögen: „Er vollendet nicht nur die Dinge, die er angefangen hat, sondern vollbringt dies auch noch zielorientiert und innerhalb der vorgegebenen Zeit. Als Physiologe und Pathologe habe ich Hochachtung vor der körperlich anstrengenden Arbeit des Chirurgen.“ Wie schon während der Andacht in der Krankenhauskapelle deutlich geworden war, sei die Familie geprägt von christlicher Tradition. „Willkommen im Boot“, begrüßte die Pflegedirektorin Karla Bergers den Chefarzt. Mit der nahtlosen Nachbesetzung der Position wünschte sie eine gute Zusammenarbeit. Gelderns Bürgermeister Ulrich Jansen signalisierte dem Mediziner mit einem Buchgeschenk, dass Dr. Schnabel in der Verwaltung immer offene Türen vorfinden werde, was die Belange des Krankenhauses angehe. Der Ärztliche Direktor Dr. Frank Kuczera spannte ebenfalls den Bogen zur Freizeitbeschäftigung, indem er einen „Kapitän“ willkommen hieß. Er gab Dr. Schnabel, mit dem er in der Alterstrau- matologie kollegial intensiver zusammenarbeitet, den Hinweis, als Visionär nicht nur die Abteilung, sondern das gesamte Krankenhaus im Blick zu behalten, mit Weitsicht, einer ruhigen Hand und viel Spaß an der Arbeit. Als der neue Chefarzt Dr. Rupertus Schnabel ans Rednerpult schritt, dankte er nicht nur für die besten Wünsche, sondern auch für die kollegialen „Wegbereiter“, die es ihm leicht gemacht hätten, die neue Abteilung von Beginn an zu führen. Dies galt insbesondere in Richtung seines Amtsvorgängers Dr. Cladders und dem verlässlichen Team mit Oberarzt und den Assistenzärzten sowie dem Personal aus der Pflege, die ihn täglich unterstützten. In Richtung seines Bruders fand Dr. Rupertus Schnabel bewegende Worte: „Heute ist ein Moment, der unsere Eltern begeistert hätte.“ Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Gemeinsam mit seiner Familie freut sich der neue Chefarzt über das herzliche Willkommen im St.-Clemens-Hospital (v.l.n.r.): Pflegedirektorin Karla Bergers, ctt-Geschäftsführer Thomas Thiel, Britta Schnabel, Dr. Rupertus Schnabel, Kaufmännischer Direktor des St.-Clemens-Hospitals Rainer Borsch, Adelheid Schnabel, Professor Dr. Philipp Schnabel und Ärztlicher Direktor Dr. Frank Kuczera. spectrum 1/2012 5 aktuelles Geldern. Die Reihe der Festredner zur feierlichen Amtseinführung von Dr. Rupertus Schnabel als Chefarzt der Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie im St.-Clemens-Hospital Geldern war lang: Der Kaufmännische Direktor des St.Clemens-Hospitals Geldern begrüßte am 15. Februar die zahlreichen Gäste im Versammlungsraum des Krankenhauses. Ein Abschiedsfest für Pastor Gerd Braun Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken geht in den Ruhestand Weiskirchen. Kurz vor dem Ruhestand ist die Gefühlslage gemischt: „Einerseits bin ich schon froh, zukünftig ein paar Termine weniger und mehr Freiheit, z. B. für kurze Reisen, zu haben“, sagt der scheidende Klinikseelsorger Pastor Gerd Braun wenige Tage vor der offiziellen Verabschiedung in Weiskirchen und fügt im gleichen Atemzug hinzu: „Aber ich werde auch sehr viel vermissen!“ Da sind zunächst die Gottesdienste in der Kapelle der Hochwald-Kliniken, die ihm viel Freude machen. Sie sind der Anziehungspunkt für Patienten wie Gottesdienstbesucher aus Weiskirchen und der Umgebung. „Wenn Not am Mann ist, stehe ich natürlich auch zukünftig für Weiskirchen und die weitere Umgebung als Priester zur Verfügung“, versichert Braun. Es sind aber vor allem Gespräche mit den Patienten, die er vermissen wird, denn für Gerd Braun ist die Gesprächsseelsorge zum Mittelpunkt seines beruflichen Wirkens geworden. So überrascht es nicht, dass einige der Patienten, die vor Jahren zu einem Reha-Aufenthalt in die Hochwald-Kliniken kamen, auch heute noch regelmäßig nach Weiskirchen kommen, um mit dem engagierten Klinikseelsorger das seelsorgerische Gespräch zu suchen. aktuelles Nach der Priesterweihe 1971 wird Gerd Braun Kaplan in Dillingen. Drei Jahre später wird er in eine Gemeinde der Trierer Inseln berufen, drei Jahre später wird er Stadtpfarrer in Koblenz. In diese Jahre fällt auch der immer stärker werdende Wunsch, in die Krankenhausseelsorge zu wechseln. Er nimmt eine entsprechende Ausbildung auf und beginnt 1984 als Krankenhausseelsorger im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Saarlouis. Im Laufe der folgenden 12 Jahre wird er für die Patienten und Mitarbeiter ebenso engagiert zur Verfügung stehen wie auch als Seelsorger für die dortige Schwesterngemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Auf diese Zeit seines Wirkens und die folgenden 16 Jahre als Klinikseelsorger in Weiskirchen geht Schwester M. Basina Kloos in ihrer Ansprache im Rahmen des Festaktes nach der heiligen Messe dankend ein: „Ihre lebensbejahende Verkündigung der Frohbotschaft hat die Tiefendimension 6 spectrum 1/2012 Dank und gute Wünsche für Pastor Gerd Braun (Mitte) überbrachten im Rahmen einer Feierstunde (v.l.n.r.): Chefarzt Dr. Martin Schlickel, Pflegedirektor Harald Hintz, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Professor Dr. Klaus Steinbach, ctt-Aufsichtsrätin Schwester M. Basina Kloos, ctt-Geschäftsführerin Vera Bers sowie der Kaufmännische Direktor Bernd Rullang. des Lebens aufgezeigt und gleichzeitig einen weiten Raum der Toleranz ermöglicht.“ Pastor Braun habe kranke Menschen ermutigt, über sich selbst hinauszuwachsen und gleichzeitig vermittelt, dass es kein klinisch-reines Wachstum gebe, so Schwester Basina weiter. Ein Mensch, der sich dem Leben in die Arme werfe, erfahre im Laufe seines Lebens Schönes und Widersprüchliches. Er sei konfrontiert mit dem Hellen und Dunklen, mit Gelungenem und mit Scheitern im Leben. „Nicht selten erleben sich Menschen in Krankheitssituationen und nach einer schweren Krankheit – auch hier in der Rehaklinik in Weiskirchen – im Ringen um die Wiederherstellung der Mobilität als Verlierer. Diese Erfahrung in das Leben zu integrieren und mit sich selbst gut umgehen zu können, war ein Anliegen Ihrer Seelsorge. Sie konnten überzeugend verdeutlichen, dass in Jesus die heilende Kraft Gottes hautnah spürbar wird, weil er die Menschen nicht auf ihre Mängel reduziert, sondern noch vorhandene Kräfte freilegen will.“ Weiter führt Schwester Basina aus: „Viele durften in den Jahren bei Ihnen lernen, dass die Verwirklichung des Evangeliums nach Matthäus 25, 36. bis 43. Vers <Ihr habt mich besucht.> gelingen kann, wenn die Intensität und Qualität mitmenschlicher Begegnung als ein Ort der Erfahrung von Glauben und Sinn gesehen wird.“ Patienten aufzusuchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, habe zu seinem Arbeitsalltag in den HochwaldKliniken gehört. „Mir ist es wichtig, für Menschen da zu sein, auf sie zuzugehen, mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören. Ich freue mich, wenn es gelingt, ihnen zu helfen, ihre Lebensmitte (wieder) zu finden, sie zu begleiten bei der Antwortfindung auf entscheidende Fragen in ihrem Leben oder wenn ich ihnen einen wichtigen Impuls mit auf den Weg geben kann“, sagt Pastor Braun. Bei seinem Wirken habe er sich oft am Leben des heiligen Franz von Assisi orientiert. Mit ihm habe er sich intensiv beschäftigt und sei beeindruckt davon, wie der Heilige sein Leben lebte und seine Mitbrüder geführt habe, mit welcher Konsequenz er für seine Überzeugungen in der Umsetzung eingetreten sei, meint Pastor Braun. Ein äußerliches Zeichen für seine Verbundenheit hat er vor Jahren aus Assisi mitgebracht: das Tau. Er hat es in seine Dienstkleidung aufgenommen, und so mancher Patient, der ihm auf den Fluren in Weiskirchen begegnete, erkannte ihn daran: „Sie sind bestimmt der Pastor.“ Im Laufe der vergangenen 16 Jahre als Klinikseelsorger in den HochwaldKliniken in Weiskirchen haben nicht nur viele Patienten von Pastor Braun eine Hilfestellung erfahren. Seine seelsorgerische Unterstützung brachte er darüber hinaus auch auf vielfache Weise in den Klinikalltag ein. So war er, wie der Ärztliche Direktor Chefarzt Professor Dr. Klaus Steinbach in seiner Ansprache die Verdienste von Pastor Braun nachzeichnet, ein von den Mitarbeitern geschätzter Ansprechpartner. Als Mitwirkender für die Akademie Weiskirchen habe er sich engagiert in die Aus- und Weiterbildung mit eingebracht. In der zur ctt gehörenden Mutter-Kind-Einrichtung zählte die Seelsorgetätigkeit zu seinen Arbeitsgebieten. Gerne und mit viel Leidenschaft, so bescheinigt Chefarzt Professor Dr. Steinbach, habe Pastor Braun vor etwa sechs Jahren die Begleitung der Patienten durch den Dienst der „Grünen Damen“ organisiert. Mit diesem besonderen Ehrenamt sei ein wertvolles Element eingezogen, das aus dem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken sei. Auch außerhalb der Hochwald-Kliniken habe Pastor Braun in den umliegenden Pfarrgemeinden jederzeit ausgeholfen. Die sehr gut besuchten Gottesdienste und Andachten in den Hochwald-Kliniken wertet Professor Dr. Steinbach als einen Beweis der hervorragenden kirchlichen Seelsorge, die durch Pastor Braun spürbar geworden sei. Viele Gäste füllen die kleine Kapelle und anschließend die Saarlandhalle in Weiskirchen. Neben dem Klinik-Direktorium und ctt-Geschäftsführerin Vera Bers sind auch zahlreiche Geistliche aus der Umgebung, Freunde und Mitstreiter der Einladung zur offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand nach Weiskirchen gefolgt. Der Nachmittag ist geprägt von herzlichen Abschiedsworten und persönlichen Begegnungen. Seelsorger mit Leib und Seele: Für Pastor Braun steht der Mensch im Mittelpunkt. Wenn Pastor Braun nun in sein neues Haus in der Nähe von Weiskirchen einziehen wird, dann soll ihn eine wunderschöne Ikone immer an die HochwaldKliniken erinnern. Der Kaufmännische Direktor Bernd Rullang überreicht ihm zum Abschied die Kostbarkeit der „Muttergottes der immerwährenden Hilfe“. Für die anwesenden Gäste steht schnell fest: Das Ende der offiziellen Amtszeit als Klinikseelsorger wird nicht das Ende der Verbindung in die Hochwald-Kliniken sein. Auch wenn Pastor Braun inzwischen einen Kurztrip nach Ägypten wahrgenommen hat, wird es ihn auch weiterhin immer wieder an die alte Wirkungsstätte ziehen. Gemeinsam mit Dechant Ralf-Matthias Willmes (links) und Pastor Joachim Haupenthal (rechts) zelebrierte Gerd Braun die heilige Messe. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Andreas Engel/ Dr. Claudia Gerstenmaier Zum Abschied ein dankbarer Blick zurück: Gesprächsseelsorge war das Zentrum seines beruflichen Wirkens. HILFSPROJEKT Seit der Gründung 1981 hat es sich der AKI zur Aufgabe gemacht, in den südindischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala Projekte zu fördern, die notleidenden Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die über AKI unterstützte Bevölkerung lebt in ländlichen, wenig industrialisierten Gebieten, sodass viele Familien noch land- und mittellos am Rande der Gesellschaft leben müssen. AKI fördert vorrangig Bildungsprogramme für Jugendliche und Erwachsene, den Bau und die Unterhaltung von Schulen, Kindergärten, Waisenhäusern und Ausbildungsstätten sowie medizinische Beratungs- und Schulungsstellen. Mit einer Spende können Sie die Arbeit des AKI unterstützen: Aktionskreis Indienhilfe e. V. Kreissparkasse Saarlouis BLZ: 593 501 10 Konto-Nr.: 0024 029 050 Klinikseelsorger Gerd Braun engagiert sich seit vielen Jahren für den AKI. Der gemeinnützige Verein hat bislang mit über 800.000 Euro Bedürftigen in Indien geholfen. spectrum 1/2012 7 aktuelles Weiskirchen. Pastor Gerd Braun und Monika Marx repräsentieren den Aktionskreis Indienhilfe e. V. (AKI) in Weiskirchen. Feierliche Verabschiedung im Kloster Marienau Für Heimleiterin Hannelore Schirmbeck beginnt die Freizeitphase der Altersteilzeit Schwemlingen. 14 Jahre wirkte Hannelore Schirmbeck als Leiterin im Altenund Pflegeheim Kloster Marienau in Merzig-Schwemlingen. Am 16. Dezember wurde sie von ctt-Geschäftsführerin Vera Bers und von Alexander Schuhler, dem Kaufmännischen Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe Saar-MoselEifel, offiziell in die Freizeitphase der Altersteilzeit verabschiedet. „Mit Ihren Fähigkeiten haben wir Sie kennen und schätzen gelernt“, sagte Schuhler. Hannelore Schirmbeck arbeitete mit einem hohen Maß an Disziplin, Zuverlässigkeit, Organisationstalent und Verantwortungsbewusstsein, so Schuhler weiter. Dass das Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau in Schwemlingen so gut aufgestellt sei und einen guten Ruf genieße, sei zweifellos ein Verdienst von Hannelore Schirmbeck. aktuelles Die aus dem Amt geschiedene Heimleiterin begann ihre Laufbahn 1964 in Saarbrücken-Altenkessel als Hauswirtschaftsgehilfin. Bis 1970 arbeitete sie als Stationshelferin im damaligen Kreiskrankenhaus in Völklingen. Nach einer Erziehungszeit ließ Hannelore Schirmbeck sich 1987 zur Altenpflegerin ausbilden und war bis 1994 bei der Marienhaus GmbH beschäftigt. Ab 1995 trat sie in den Dienst der ctt, damals im Seniorenheim Berghof in SaarbrückenBischmisheim. Schon kurze Zeit später, im November 1995, stieg sie zur Heimleiterin des Alten- und Pflegeheims St. Elisabeth Heiligenwald auf, und ab Januar 1997 hat sie als Heimleiterin im Kloster Marienau gearbeitet. Etwas mehr verreisen will Hannelore Schirmbeck (rechts) in den kommenden Jahren. Zum Abschied gab es von den Kollegen eine neue Urlaubskasse, die stellvertretend für alle Mitarbeiter von Alexander Schuhler überreicht wurde. Mit der Verabschiedung von Hannelore Schirmbeck begrüßten Vera Bers, Alexander Schuhler und viele weitere Mitarbeiter der Einrichtung sowie Freunde und Verwandte gleichzeitig Regina Sebastian als neue Chefin im Hause Kloster Marienau. Schon 1976 hat Regina Sebastian im psychiatrischen Pflegeheim Laurentiushöhe in Schwemlingen als Pflegekraft gearbeitet, von 1982 an als Stellvertretende Stationsleiterin. Nach der Erziehungszeit begann sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Nach Stationen in Beckingen-Düppenweiler im Haus Blandine und St. Hildegard in Hostenbach kam Regina Sebastian wieder nach Schwemlingen. Es folgten eine Reihe von fachspezifischen Zusatzausbildungen, bis sie im Mai 2011 zur Pflegedienstleiterin berufen wurde. Die Ortsvorsteherin von Schwemlingen, Maria Bänsch-Schnur, lobte die große Verbundenheit von Hannelore Schirmbeck zu Schwemlingen. Unter ihrer Ägide sei die Einrichtung ein wichtiger Teil des Ortes geworden. „Viele Schwemlinger verbringen ihren Lebensabend im Kloster Marienau und Begonnen hatte die feierliche Verabschiedung der langjährigen Heimleiterin Hannelore Schirmbeck (1. Reihe, 2. von rechts, neben ctt-Geschäftsführerin Vera Bers, rechts, und dem Kaufmännischen Direktor Alexander Schuhler, links) mit einem Festgottesdienst, bevor Grußworte und Ansprachen folgten. Im Namen der Heimleitungen der übrigen Alten- und Pflegeeinrichtungen des Geschäftsbereichs Saar-Mosel-Eifel ergriff Elisabeth Jansen (1. Reihe, 2. von links) das Wort. 8 spectrum 1/2012 wissen, dass sie bestens versorgt sind, das ist nicht zuletzt Ihr Verdienst“, sagte Bänsch-Schnur zu der scheidenden Leiterin. Regina Sebastian werde diesen guten Weg fortsetzen. Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Christine Schuster, sprach von großen Spuren, die Hannelore Schirmbeck hinterlassen habe. „Wir haben gerne mit ihr zusammengearbeitet.“ Regina Sebastian werde als Nachfolgerin von allen Mitarbeitern unterstützt. Den Festgottesdienst gestalteten Pfarrer Ullrich Binnenbruck von der evangelischen Kirche und sein katholischer Kollege Dechant Manfred Thesen zusammen mit den „Heini-Singers“, die die musikalische Umrahmung gestalteten. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Der Kaufmännische Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel, Alexander Schuhler, gratulierte der neuen Heimleiterin Regina Sebastian und wünschte ihr für die neuen Aufgaben alles Gute. 2. Einführungstag für neue Mitarbeitende in der Altenhilfe Steuergruppe Altenhilfe stellt Besonderheiten vor Bernkastel-Kues. „Einen Tag Heimleitung sein …“ – das dürfen neue Mitarbeitende im Rahmen des Einführungstages in der Altenhilfe der ctt. Gut 30 neue Mitarbeitende waren der Einladung zum zweiten Einführungstag für neue Mitarbeitende am 25. November nach Bernkastel-Kues gefolgt. Eingeläutet wurde der Tag mit einem festlichen Gottesdienst durch Pfarrer Leo Hofmann (Rektor vom St. NikolausHospital/Cusanus-Stift) in der beeindruckenden Stiftskapelle. Aber mit Zuhören alleine war es nicht getan. Es war auch Ziel des Tages, von Die neuen Mitarbeiter der Altenhilfeeinrichtungen wurden beim Einführungstag in BernkastelKues in einem offiziellen Rahmen begrüßt. den Teilnehmenden Rückmeldungen zu erhalten, wie sie sich ihren neuen Arbeitsplatz vorstellen oder, besser gesagt, was sie gerne für Bewohner, für Angehörige und für Mitarbeitende tun würden, wenn sie einen Tag Heimleitung sein dürften. Ideen gab es hinreichend! Mit der Sammlung der Ideen ist eine gemeinsame Verpflichtung entstanden: Die Steuergruppe Altenhilfe nimmt sie in ihre Planungen auf, und der neue Mit- arbeitende ist gefordert zu überlegen, welchen Beitrag er leisten kann, um das Arbeitsumfeld positiv mitzugestalten. Am Ende der Veranstaltung kristallisierte sich ein Wunsch als vorherrschend heraus: darauf hinzuarbeiten, dass das Leitbild und die Werteorientierung eine größere Bedeutung im Arbeitsalltag erhalten. Andrea Tokarski Foto: Stephan Stoffels spectrum 1/2012 9 aktuelles Mit dem Einführungstag nutzte die Steuergruppe Altenhilfe, bestehend aus den Kaufmännischen Direktoren Alexander Schuhler (Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel) und Bernd Wienczierz (Altenhilfe Rheinschiene) sowie der Leiterin des Qualitäts- und Projektmanagements des Geschäftsbereichs Altenhilfe, Andrea Tokarski, die Gelegenheit, neuen Mitarbeitenden die ctt als christlichen Träger und die Besonderheiten in der Altenhilfe vorzustellen. Es wurde von Leitbild, Balanced ScoreCard, Qualitätsmanagement, Ethik- und Wertearbeit sowie von aktuellen Projekten berichtet. Offizieller Abschluss des QKA-Folgeprojektes Qualitätsmanagement in der Altenhilfe ist ein wichtiges Instrument Vallendar/Wallersheim/Illingen. Jedes Alten- und Pflegeheim der ctt ist einzigartig: mal größer, mal kleiner, mal neuer, mal älter, mal im Dorf, mal in der Stadt, mal im Saarland, mal in Rheinland-Pfalz. Jedes Haus hat seine besonderen Stärken und seine Verbesserungsbedarfe. Aber eines ist allen gemein: Sie nutzen in unterschiedlichen Implementierungsphasen den QKA als Qualitätsmanagementsystem. Und daher gibt es immer mal wieder Grund zu feiern: Die sogenannten „Folgeprojekteinrichtungen“ haben zum ersten Mal die Selbstbewertung nach QKA durchlaufen. Vom Westerwald bis fast zur französischen Grenze im Saarland waren die folgenden Alten- und Pflegeheime vertreten: St. Hildegard (Hostenbach), Maria vom Siege (Koblenz-Wallersheim), St. Martin (Schiffweiler) und St. Vinzenz (Gebhardshain). Als Gast und Wegbegleiter hatte sich St. Anna (Ahrweiler), ein Haus der Luxemburger Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit e. V., angeschlossen. aktuelles Zur Erinnerung: Der „Qualitätskatalog für Katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe“ (QKA), entwickelt unter Mitwirkung von ctt in einer Ar- beitsgruppe des Diözesan-Caritasverbandes Trier, begleitet die Altenhilfe der ctt nun schon seit 2005. Im Rahmen eines Modellprojektes (2005-2007), an dem sich die ctt mit vier Häusern beteiligte, wurde der QKA auf Herz und Nieren geprüft und weiterentwickelt. Das Folgeprojekt startete 2008. Beide Projekte wurden unter der Federführung des Diözesan-Caritasverbandes Trier begleitet. Darüber hinaus gab es ctt-interne Unterstützungsstrukturen. Im Rahmen der Selbstbewertung werden alle Themen und Bereiche, die für eine Altenhilfeeinrichtung von Bedeutung sind, beschrieben und bewertet, alle Verbesserungsideen werden in einer Maßnahmenplanung gesammelt und schrittweise bearbeitet. Der QKA eignet sich auch zur Fremdbewertung/ Zertifizierung. Gefeiert wurde gleich zwei Mal: Einmal offiziell mit dem Diözesan-Caritasverband Trier und weiterhin ctt-intern mit den oben genannten Häusern. Offizielle Abschlussveranstaltung des Diözesan-Caritasverbandes Trier Die offizielle Abschlussveranstaltung des Diözesan-Caritasverbandes Trier für alle vierzehn am Folgeprojekt beteiligten Häuser fand bereits am 7.4.2011 in Vallendar statt. Mit großem Interesse verfolgten die Gäste den Vortrag von Professor Dr. Albert Brühl (Pflegewissenschaftliche Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar), in dem er die vielfältigen Zielkonflikte im Qualitätsmanagement aufzeigte und am Negativbeispiel der Pflegetransparenzvereinbarung die Notwendigkeit darlegte, die interne Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen zu fördern und wissenschaftlich anerkannte Qualitätskriterien zu entwickeln. Für die ctt brachte Andrea Tokarski, Leiterin Qualitäts- und Projektmanagement des Geschäftsbereichs Altenhilfe, ein Statement vor. Sie beschrieb, wie der QKA als Steuerungsinstrument in der Altenhilfe der ctt genutzt wird und ermutigte die Teilnehmenden, den QKA so zu handhaben, dass die „eigene Qualität“ des Hauses im Sinne der Bewohner, der Angehörigen und der Mitarbeitenden herausgearbeitet werden kann. Interne Abschlussveranstaltung der ctt Am 25. Januar war zur ctt-internen Abschlussveranstaltung im Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege geladen. Vera Bers, Geschäftsführerin der ctt, In die Selbstbewertung nach QKA involvierte Mitarbeitende aus Alten- und Pflegeheimen, Service- und Kompetenzzentren und Geschäftsführung 10 spectrum 1/2012 Vom Sinn und Unsinn von Qualitätsmanagementsystemen Nach erfolgreichem Abschluss der Modellphase des QKA wurde Anfang 2008 durch die Geschäftsführung der ctt beschlossen, den QKA als Qualitätsmanagementsystem für alle Altenhilfeeinrichtungen zu nutzen. Angesichts der Vielzahl aktueller Problematiken in der Altenhilfe (z. B. Fachkraftmangel, Belastungsspitzen, Verschärfung externer Kontrollen) darf natürlich auch die Frage gestellt werden: Ist all die Arbeit, die in einem Qualitätsmanagementsystem gebunden ist, dauerhaft zu rechtfertigen? Nein und ja! Nein, wenn der QKA zum Selbstzweck wird und Mitarbeitende sagen: „Das (z. B. eine Aktion oder ein Konzept) müssen wir für den QKA machen, obwohl uns Sinn und Zweck nicht klar sind.“ Nein, wenn der für Qualitätsmanagementsysteme typische Ruf nach „kontinuierlicher Verbesserung“ übertrieben wird. Denn nicht in allen Bereichen kann man permanent besser werden. Oder zumindest ist die Gefahr einer Überregulierung groß. brachte viel Lob aus Trier mit. Gegenüber Zertifizierungen äußerte sie sich kritisch. Eine Zertifizierung sei nicht zielführend, wenn sie lediglich der Außendarstellung diene und die uns anvertrauten Menschen nichts von dem, was geschrieben stehe, spürten. Die Mitarbeitenden seien also zur Eigenreflexion gefordert. Dajana Schellmann, Qualitäts- und Projektmanagerin der Altenhilfe Rheinschiene, läutete die Überreichung eines kleinen Bronze-Engels als symbolische Anerkennung für alle am Selbstbewertungsprozess Beteiligten ein. Er soll die Mitarbeitenden beschützen und ihnen Kraft für die anstehenden Aufgaben geben. Andrea Tokarski als Projektleiterin verglich den Weg der Selbstbewertung mit einer Wanderung auf teilweise unebenen Wegen zwischen Pflegenoten, Fachkraftmangel und Personalengpässen. Die Komplexität eines Qualitätsmanagementsystems gebe einerseits Sicherheit, aber andererseits verführe sie dazu, wichtige Dinge aus den Augen zu verlieren. Qualität bedeute daher auch zu erkennen, auf welchen Gebieten Engagement erforderlich sei und was, nach dem Motto „weniger ist mehr“, getrost liegen bleiben könne. Im Rahmen des spirituellen Impulses stellte Bernd Wienczierz ein großes Glas auf einen Tisch. Er füllte Golfbälle, Steine und Sand hinein und wies damit – entsprechend einer alten Weisheit – auf die bedeutungsvollen und die weniger wichtigen Dinge im Leben hin. Ein Kaffee wurde auch noch ins Glas geschüttet. Denn dafür muss immer Zeit bleiben – und natürlich für ein Gläschen Sekt oder Saft im Rahmen einer entspannten Feier und peppige Beiträge des Freundeskreises der Musikschule Koblenz. Natürlich wurden auch die Selbstbewertungsberichte durch die Heimleitungen an Vera Bers und an die Kaufmännischen Direktoren sowie – für St. Anna – an Burkhard Nauroth als Geschäftsführer für die Luxemburger Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit e. V. in Deutschland übergeben. Andrea Tokarski Fotos: Stephan Stoffels Ja, wenn im QKA die Chance gesehen wird, der Komplexität interner und externer Anforderungen Herr zu werden (in der ctt ist deshalb ein „Workbook“ zu allen Qualitätsmerkmalen des QKA entstanden). Ja, wenn es gelingt, sinnvolle Messkriterien und -instrumente zu finden. Denn hierdurch erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Frage, was wirklich zur internen Qualitätsentwicklung wichtig ist. Und noch einmal ja, wenn der QKA hilft, das kreative Potenzial der Mitarbeitenden bei der Entwicklung von Verbesserungsideen zu fördern. Und dies sowohl im Sinne der Bewohner als auch im Sinne der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. „Die großen und kleinen Dinge im Leben“: Kaufmännischer Direktor Bernd Wienczierz läutet die Feier mit einem spirituellen Impuls ein. spectrum 1/2012 11 aktuelles Mit einem Dank an ihre Mitarbeitenden überreicht Heimleiterin Andrea Wagner (rechts) aus St. Martin (Schiffweiler) den Selbstbewertungsbericht an (v.l.n.r.) ctt-Geschäftsführerin Vera Bers sowie die Kaufmännischen Direktoren Bernd Wienczierz (2. von links) und Alexander Schuhler. Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 Wir sind dabei! Gemeinsamer Pilgertag 2012 Gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Marienhaus GmbH und der St. Franziskus Hospital und Pflegezentren gGmbH werden wir an der Heilig-RockWallfahrt teilnehmen (vgl. verschiedene Informationen in den vergangenen Wochen). Ein unentbehrlicher Begleiter während der Wallfahrtstage ist das Pilgerbuch. Am 19. April werden auch wir es dabeihaben. Sprecher der Steuergruppe Dr. Thomas Kellner erreichen Sie für Fragen über die E-Mail-Adresse: t.kellner@ctt-zentrale.de. Das Trierer Pilgergebet: Unser neuer Tagesablauf Ankunft an den Pilgerwegen (je nach Wegstrecke und individueller Startzeit) 11:30 Uhr „Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbarme dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen, was getrennt ist. Amen!“ Eucharistiefeier (im Garten des Priesterseminars) 13:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen (im Pilgerzelt) Mit einem gemeinsamen Erkennungszeichen, das wir als Button tragen werden, machen wir uns aus unterschiedlichen Richtungen und Einrichtungen am „Gemeinsamen Pilgertag 2012“ auf den Weg nach Trier. Die Hausfarben der jeweiligen Träger finden sich in den Puzzle-Teilen wieder. Trotz unterschiedlicher Farben passen sie gut zusammen. anschließend Verehrung des Heiligen Rockes (im Dom) anschließend Pilgerfest (im Garten des Priesterseminars) 17:30 Uhr Verabschiedung und Pilgersegen (im Garten des Priesterseminars) 18:00 Uhr Rückfahrt der Busse trägerübergreifendes ZUR HEILIG-ROCK-WALLFAHRT In langen Schlangen warteten Tausende Pilger während der letzten Heilig-RockWallfahrt 1996 geduldig, bis sie die Reliquie erreicht hatten. Die Verehrung des nahtlosen Gewands ist der Höhepunkt der Wallfahrt. In unregelmäßigen Abständen ist das ungeteilte Gewand für die Gläubigen zu sehen. Die letzte Wallfahrt zum Heiligen Rock war 1996. Jetzt besteht in der Zeit vom 13. April bis 13. Mai 2012 die Möglichkeit, den Heiligen Rock wieder im Trierer Dom zu sehen. Die Wallfahrt steht unter dem Leitwort „und führe zusammen, was getrennt ist“. Der Heilige Rock, die Tunika Jesu Christi, ist die bedeutendste Reliquie des Trierer Doms. Dort wird er verschlossen und nicht sichtbar aufbewahrt. Die Geschichte des Heiligen Rocks ist ein Gewebe aus Legenden und Überlieferungen. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, soll ihn im 4. Jahrhundert nach Trier gebracht haben. Weitere Informationen finden sich unter: www.heilig-rock-wallfahrt.de. Fotos: Bistum Trier 12 spectrum 1/2012 „Das Grab ist voll …“ an Ostern feiern wir Christen wieder einmal die Auferstehung Jesu als das zentrale Ereignis unseres Glaubens. „Das Grab ist leer“, so bezeugen es die frühesten christlichen Aufzeichnungen über das Leben und Sterben dieses Mannes aus Nazareth. Ich konnte mit meiner Familie im vergangenen Jahr an einer Studienfahrt nach Israel teilnehmen. Ein Tag dieser Reise war dem christlichen Teil Jerusalems gewidmet – in dessen Mittelpunkt der Besuch der Grabeskirche (Auferstehungskirche in der Ostkirche genannt), dem wichtigsten Heiligtum der Christenheit, stand. Ein imposanter, vielschichtiger und verwinkelter Bau, der über dem Hügel von Golgotha im Laufe der Geschichte errichtet wurde. In ihr sind sechs verschiedene christliche Konfessionen unter einem Dach versammelt. Nicht selten treffen die einzelnen Zeremonien und Riten dieser Konfessionen zeitgleich aufeinander, was dem Beobachter teilweise auch befremdend erscheinen kann. An einem zentralen Platz in der Mitte des Kirchenschiffes befindet sich die sogenannte Ädikula – sie wirkt auf den ersten Blick wie eine kleine Kapelle, die als das Grab Jesu verehrt wird. Ein spontaner Blick auf die Szenerie dort führt den Betrachter zur Wahrnehmung „Das Grab ist voll …“. Es schlängelt sich nämlich im Schritttempo, egal zu welcher Tageszeit man ankommt, eine große Menschenmenge um diese Ädikula. Ist man nach langem Warten endlich am Eingang zur Grabesgrotte, kann man einen kurzen Blick auf den Felsen werfen, auf dem der Leichnam Jesu gelegen haben soll. „Das Grab Jesu ist also voll“ – Tag für Tag von morgens bis spät abends! Reliquienkult, exzentrische Frömmigkeit, mögen Kritiker vielleicht entgegenhalten. Sicherlich gibt es die unterschiedlichsten Vorstellungen und Motive, mit denen sich Menschen aller Rassen und Nationen an diesem Ort einfinden. Dennoch scheint es aber in allen Besuchern und Pilgern eine verbindende Hoffnung zu geben, die dort genährt wird. Eine Hoffnung, dass dieses unser Leben nicht im Tod zu Ende geht, sondern vielmehr durch den Tod in die Vollendung geführt wird. Wie sehr wir Menschen diese Hoffnung brauchen in Situationen der Trauer und des Verlustes, wird mir persönlich immer wieder vor Augen geführt in der Trauerarbeit mit Menschen in unserer Klinik. Trotz allen Verlustes wird die Frage nach Leben gestellt. Wie kann ich trotz und gerade wegen des Verlustes eines wichtigen Menschen wieder neue, eigene Schritte wagen, hin zu mehr Lebendigkeit? Eine Auferstehungsbotschaft, die nur auf das Jenseits verweisen würde, wäre lediglich Vertröstung und nicht be- Carmen Mohr ist Klinikseelsorgerin im St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach. sonders hilfreich. Denn es geht zugleich auch um die Auferstehung aus dem Tod inmitten unseres Alltags, heute, hier und jetzt. Wo und was lasse ich hinter mir, was mich in die Enge und Ausweglosigkeit treibt? Was führt mich hin zu mehr Lebendigkeit – zum Leben in Fülle? Wo wage ich Schritte auf Wegen meines Lebens, die mich in die Weite führen? Marie Luise Kaschnitz beschreibt solche Erfahrungen in ihrem 1962 veröffentlichten Gedicht „Auferstehung“ mit den folgenden Worten: „Manchmal stehen wir auf Stehen wir zur Auferstehung auf Mitten am Tage Mit unserem lebendigen Haar Mit unserer atmenden Haut. Nur das Gewohnte ist um uns. Keine Fata Morgana von Palmen Mit weidenden Löwen Und sanften Wölfen. Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus. Und dennoch leicht Und dennoch unverwundbar Geordnet in geheimnisvolle Ordnung Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.“ Ich wünsche Ihnen in diesen Frühlingstagen, dass Sie in Ihrem Alltag immer wieder neue Erfahrungen machen können, dass der Tod sowie auch die kleinen „Tode“ in unserem Alltag letztendlich vom Leben umfangen und besiegt sind. Ein Blick auf die Kuppel im Inneren der Grabeskirche in Israel Ihre Carmen Mohr Fotos: privat/thinkstock.com spectrum 1/2012 13 seite der seelsorge Liebe Leserin, lieber Leser, Zu unserem Leitbild Um unser Leitbild bewusst leben zu können, ist es hilfreich, es genauer kennen zu lernen. Deshalb haben wir schon in den vorigen Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt aus dem Leitbild zu betrachten: Aus dem Leitbild der ctt „Unsere Mitarbeitenden sind sich ihrer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und kommende Generationen bewusst. Deshalb gehen sie verantwortungsvoll und schonend mit den Ressourcen der Erde um. Sie bemühen sich um umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen.“ (4 Öffentlichkeit, Abs. 4, in: Unser Leitbild, S. 4) Kommentar Gemeinhin würde man das Anliegen dieses Absatzes heute mit dem Wort „Umweltschutz“ wiedergeben. Dieser Ausdruck wird jedoch in unserem Leitbild erst in zweiter Linie verwendet, wenn es um „umweltfreundliche Lösungen“ geht. Stattdessen ist von der „Bewahrung der Schöpfung“ die Rede. Hinter dieser Wortwahl verbirgt sich eine besondere Sicht auf ein und dasselbe Thema. Es ist eine spirituelle, weltanschauliche Sicht. So, wie der Mensch für uns Christen nicht einfach nur ein biologisches Faktum ist, sondern ein Geschöpf Gottes (vgl. Kapitel 2), so sehen wir auch hinter der Natur mit all ihren großartigen Vorgängen, Wechselwirkungen und Kreisläufen einen Schöpfer, der das alles geschaffen hat. Von der Entstehung der Welt spricht die Bibel auf ihren ersten Seiten als Schöpfung, und man bekommt beim Lesen den Eindruck, als schaue man dem Schöpfer dabei gleichsam in seiner Werkstatt über die Schulter. Am Ende eines jeden Schöpfungstages heißt es über den Gestalter der Welt: „Er sah, dass das, was er geschaffen hatte, sehr gut war.“ Nach vollbrachter Arbeit übergibt er dem Menschen sein Werk, damit er es nutzt, beherrscht und pflegt. Der biblische Schöpfungsbericht, der in seinen ältesten Teilen ab etwa 1000 v. Chr. nachweisbar ist, steht nicht im Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik, Bereich Theologie und Seelsorge. Eine aktuelle Version des Leitbildes findet sich im Internet unter: www.ctt-trier.de oder kann bei der spectrum-Redaktion angefordert werden. BIOGASANLAGE LEBACH Projektdaten Kurzbeschreibung Biogasanlage mit Mikrogasnetz und optimierter Wärmenutzung Input geplant ca. 12.000 to/a Energiepflanzensilage (Mais, Getreide-Ganzpflanzen, Gras) ca. 8.000 to/a Gülle und Festmist Mittlere Leistung ca. 800 kWel (ca. 750 kWth) Inst. Leistung 1.245 kWel (1.100 kWth) mitarbeiter-forum Ertragserwartung ca. 6.700 MWhel/a (ca. 6.000 MWhth/a) Netzanschluss Einspeisung in 20 kV-Leitung direkt am Krankenhaus und an der Biogasanlage Investition ca. 4 Mio. € Finanzierung Hauptgesellschafter sind Ökostrom Saar GmbH, Ökostrom Saar Bürgerkraftwerke GmbH („Solarbausteine“) und BioConstruct Asset Holding. 14 spectrum 1/2012 Das Caritas-Krankenhaus Lebach ist das erste saarländische Krankenhaus, das ausschließlich mit erneuerbaren Energien beheizt wird. Das Blockheizkraftwerk des Krankenhauses ist an die Biogasanlage, die außerhalb des Ortes liegt, angeschlossen. In einer von drei Fermentern (Foto) wird die Biomasse vergoren. Bei diesem Vorgang entstehen Gas und Wärme. Gegensatz zu unseren modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Er enthält eine spirituelle Aussage, dass hinter dem Ganzen ein personaler Gott steht, der uns etwas anvertraut hat. Ihm gegenüber tragen wir Verantwortung, weil er Freude an seinem Werk hat und ein großes Interesse daran, dass sein Werk erhalten bleibt, damit auch zukünftige Generationen darin leben können. Zeit über große Entfernungen fortzubewegen, Waren herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten. Andererseits haben uns atomare Katastrophen, wie in Tschernobyl und Fukushima, die zunehmende Erderwärmung und das langsame Ausgehen von Rohstoffen in den letzten vierzig Jahren bewusst gemacht, dass es notwendig ist, in vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens radikal umzudenken. Bis zum Beginn der Industrialisierung war dieser in der Schöpfungsgeschichte formulierte Anspruch eigentlich ohne Bedeutung. Jeder hätte diesem Anspruch zugestimmt, weil er wusste, dass die Natur dem Menschen ohnehin vollkommen überlegen war. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie die durch den Menschen angerichteten Schäden, die z. B. durch Kriege entstanden, wieder ausgleichen konnte. Eine Ausbeutung der Natur war absolut undenkbar. Naturschutz, Umweltschutz, Bewahrung der Schöpfung sind Anliegen, die alle in der ctt betreffen, die Mitarbeitenden ebenso wie die Patienten und Bewohner. Ein rein theoretisch bestehendes Problembewusstsein und eine grundsätzlich positive Einstellung und Offenheit gegenüber diesen Themen genügen allerdings nicht. Mit dem „grundsätzlich“, das sich z. B. in den Prozessbeschreibungen der QM-Handbücher wiederfinden kann, braucht es vor allem ein „tatsächlich“, aus dem sich im Alltag erweist, ob die Bewahrung der Schöpfung glaubwürdig betrieben wird oder ob nur Potemkinsche Dörfer aufgebaut werden. Mit den modernen Möglichkeiten, die uns durch die industrielle Bewirtschaftung und Ausbeutung der Natur gegeben sind, hat sich die Situation dramatisch geändert. Einerseits genießen wir die vielfältigen Vorteile der Elektrizität und sind in der Lage, uns in kürzester ein in die Fragen von Mülltrennung und Müllvermeidung bis hin zu Fragen der Baukonstruktion und Energiegewinnung. Auch bei der Auswahl der Kooperationspartner ist darauf zu achten, nach welchen ökologischen Standards gearbeitet und produziert wird. Oft müssen umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zunächst mit einem höheren Aufwand an Kosten und Engagement bezahlt werden. Am Ende ist dies jedoch in der Regel eine sinnvolle Investition in die Zukunft der nachfolgenden Generationen. Nicht selten kann man auch erleben, dass die Kreativität und das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung sich sogar noch wirtschaftlich auszahlen, wie z. B. bei der Bildung von Fahrgemeinschaften oder dem Einsatz von Blockheizkraftwerken. Dr. Thomas Kellner Foto: privat Glaubwürdiger Umweltschutz beginnt bei der Wahl der Verkehrsmittel, geht BIOGASANLAGE LEBACH Lebach. Nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten wurde die Biogasanlage zur Wärmeversorgung des Caritas-Krankenhauses Lebach in Betrieb genommen. Ein erster erfolgreicher Probelauf fand „zwischen den Jahren“ im Dezember 2011 statt. Der Technische Leiter des Caritas-Krankenhauses Lebach Helmut Jungmann (rechts) und sein Mitarbeiter Berthold Jann (links) überprüfen die Funktion des neuen Blockheizkraftwerkes. Für das Caritas-Krankenhaus Lebach bedeutet der Anschluss an dieses BHKW und die Biogasanlage einen weiteren, entscheidenden Schritt auf dem seit Jahren vorgezeichneten und auch in einigen Bereichen bereits umgesetzten Weg in Richtung einer energetisch modernen und umweltverträglicheren Einrichtung im Gesundheitswesen. Martina Altmeier Fotos: Martina Altmeier spectrum 1/2012 15 mitarbeiter-forum Die Neukonzeption der Wärmeversorgung des Caritas-Krankenhauses in Lebach war der Auslöser für ein gemeinsames Energie-Projekt mit der Stadt Lebach. In Zukunft soll nun ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) das Krankenhaus mit Wärme versorgen und zusätzlich sogenannten „Grünstrom“ für ca. 2.000 Haushalte in Lebach ins Netz einspeisen. Landwirte der Region stehen beim Energieversorger unter Vertrag und liefern die Rohstoffe (Gülle, Mist, Energiepflanzen) für diese Anlage, die sich ca. 1 km außerhalb des bebauten Gebietes der Stadt und des Krankenhausumfeldes befindet. Wir begrüßen in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen Dr. Thomas Scheib Am 1. Januar hat Dr. Thomas Scheib seine Tätigkeit als neuer Chefarzt der Onkologie in den Hochwald-Kliniken aufgenommen. Zuvor war Dr. Scheib Arzt am Zentrum für ambulante Rehabilitation, der ersten ambulanten Reha-Einrichtung für Krebspatienten in Rheinland-Pfalz, am St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl. Der 47-jährige Scheib startete sein Berufsleben zunächst mit einer soliden kaufmännischen Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss studierte Scheib von 1986 bis 1993 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Humanmedizin. Als Assistenzarzt sammelte er in den Inneren Abteilungen des Cusanus-Krankenhauses in BernkastelKues, des Maria-Hilf-Krankenhauses in Daun und den Winterbergkliniken in Saarbrücken sowie in der Radio-Onkologie der Universitätskliniken des Saarlandes erste Erfahrungen. Seinen Facharzt für Innere Medizin bescheinigte ihm die Ärztekammer des Saarlandes im Jahr 2000. Von 2000 bis 2002 war er als Assistenzarzt für Onkologie an der 2. Med. Klinik, St. Bernward-Krankenhaus in Hildesheim, tätig. Seit 2002 führt er die Schwerpunktbezeichnung Hämatologie/Onkologie der Ärztekammer Niedersachsen. Auf dem Gebiet der Onkologie weitete er seine Erfahrungen als Internist in einer onkologischen Schwerpunktpraxis in den Jahren 2002 und 2003 in Oberfranken aus. Von 2004 bis 2008 war er Oberarzt für die Innere Medizin in den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen. Dr. Scheib hat verschiedene Weiterbildungsqualifikationen aufzuweisen. So verfügt er z. B. über die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin, Sozialmedizin und Naturheilverfahren. Er ist Mitglied der Deutschen Krebsgesellschaft (insbesondere in der Arbeitsgemeinschaft supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin – ASORS), der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie sowie im Palliativnetzwerk Kaiserslautern. Dr. Scheib ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Freizeit verbringt er ger- „Mein persönliches Anliegen ist es, Patienten mit Krebserkrankungen und den Folgen daraus kompetent und ganzheitlich zu betreuen. Onkologische Rehabilitation kann dabei eine wichtige Rolle spielen, weil häufig das Bewusstsein fehlt, dass alle lebensverlängernde oder curative Therapie nur bei Erhalt der Lebensqualität für den Patienten Sinn macht.“ ne mit seiner Familie. „Dabei darf auch die Zeit zum Faulenzen nicht zu kurz kommen“, sagt der neue Chefarzt mit einem Schmunzeln. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: privat in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen Pfarrer Ulrich Schäfer mitarbeiter-forum Seit Februar ist Pfarrer Ulrich Schäfer der neue Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken Weiskirchen. Der 51-jährige Theologe stammt aus Klarenthal im Saarland. Nach Schule und Zivildienst – in einem Altenheim – studierte er zunächst Verwaltungswissenschaft, danach Theologie. Seine erste Dienststelle trat er in der Eifel an, danach war er Pfarrer in Gisingen und auf dem Saargau. Seinen Schwerpunkt als Seelsorger in den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen sieht er zunächst darin, als Pfarrer Ansprechpartner zu sein für die Patienten, aber auch für Mitarbeiter und alle anderen, die seine Hilfe benötigen, saarländisch „Geheischnis“ brauchen. Gleichzeitig begreift er sich als „Teil der Mannschaft“ in den Kliniken. Im Mit- 16 spectrum 1/2012 telpunkt seines priesterlichen Dienstes steht die Feier der heiligen Messe, zu der er alle einlädt. In seiner Freizeit wandert Pfarrer Schäfer sehr gerne, interessiert sich für Musik, Literatur, Kunst, Reisen nach Rom und für Kultur und Natur der Region, vor allem von Saarland und Lothringen. Seinen Leitgedanken für diese Aufgabe hat er sich aus der Heiligen Schrift ausgewählt, und zwar aus dem MatthäusEvangelium 25, 35-36: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen ...“ Eveline Raber Foto: Eveline Raber „Mein Wunsch ist es, hier in den HochwaldKliniken Ansprechpartner für alle zu sein und Menschen mit den unterschiedlichsten Belangen und Problemen einfach zuzuhören, sie seelsorgerisch zu begleiten und ihnen einen Ort der Ruhe, der Besinnung und des Vertrauens zu bieten.“ im St.-Clemens-Hospital Geldern Andreas Kohlschreiber Seit dem 1. März hat Andreas Kohlschreiber die Führungsposition als neuer Pflegedirektor übernommen. Die bisherige Amtsinhaberin Karla Bergers wird auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen ausschließlich für die Belange des Pflege- und Patientenmanagements der benachbarten Gelderland-Klinik zuständig sein. Kohlschreiber kommt von der Asklepiosklinik in Hamburg, wo er seit 2010 als Pflegedirektor arbeitete. Der berufliche Werdegang des gebürtigen Duisburgers und Niederrheiners begann mit einem Examen als Krankenpfleger. Die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung schloss sich an, und ab 1993 übernahm der heute 46-Jährige die Stationsleitung im Klinikum Duisburg. Sein Spezialgebiet lag neben der geriatrischen Versorgung in der Behandlung von Dekubiti. Die entsprechende Studienarbeit wurde im Jahr 2000 im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Ab 2001 wurde Kohlschreiber in Duisburg Bereichsleiter für die Neuro-, Unfall-, Allgemein- und Gefäßchirurgie sowie Geburtshilfe und Gynäkologie im Duisburger Klinikum für insgesamt 200 Betten. Schon ein Jahr später wurde er zum Pflegekoordinator ernannt, ab 2008 zum Pflegedirektor in der Ruhrgebietsstadt. Neben pflegefachlichen Fortbildungen wie Bobath und Kinästhetik belegte der zweifache Familienvater Qualifizierungen zum Leiter einer Station/Abteilung beim ÖTVFortbildungsinstitut, zum Qualitätsbeauftragten und Pflegedienstleiter. Sein Motto: „Ich sage, was ich tue und tue, was ich sage“, hat ihn auf dem Karriereweg, der ihn wieder in die niederrheinische Heimat führt, erfolgreich begleitet. Kohlschreiber setzt zudem bewusst auf ein Miteinander, also auf Teamarbeit. Seine tägliche Arbeit wird sicher geprägt von zentralen Themen im Gesundheitswesen, Schlagwörter wie Finanzierung von Leistungen, Alterspyramide, Fachkräftemangel, Ansehen und Wertschätzung der Krankenpflege oder Verbleib im Beruf. „Diesen ständigen Veränderungen müssen wir uns stellen“, erklärt Andreas Kohlschreiber. „Ich sehe mich als Bindeglied zwischen dem Ärztlichen Dienst, der Verwaltung, den Mitbestimmungs- und Aufsichtsgremien und allen weiteren Berufsgruppen im Krankenhaus.“ Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Feier mit Jubilaren im St.-Clemens-Hospital Geldern Besonderer Dank für langjährige Treue zum Arbeitgeber Krankenschwester Annegret Fischer, die inzwischen mit 62 Jahren nicht nur auf eine 40-jährige Berufs- und Pflegeerfahrung zurückblickt, gab zu: „Ich bin immer gerne arbeiten gegangen.“ Die meiste Zeit war sie in Nachtwachen eingeteilt und konnte ihren Beruf auch mit einer flexibel gestalteten Arbeitszeit während der ersten Familienphase ausüben. Inzwischen ist sie im Vorruhestand und tritt noch zweimal pro Monat zur Nachtwache an. „Ich bin stolz auf 40 Berufsjahre, und seit zwei Jahren muss ich ja nicht mehr, sondern darf mit reduzierter Stundenzahl im Krankenhaus arbeiten. Der Nachtdienst trägt eine große Verantwortung gegenüber den Patienten, ermöglicht aber weitgehend selbstständiges Arbeiten.“ Der Beruf der Krankenschwester habe ihr immer viel Flexibilität ermöglicht, die Zeiten so einzuteilen, dass sie Erziehung der Kinder, Pflegephase der älteren Generation und Familie „unter einen Hut“ bringen konnte. Auch Renate Winter von der Pflegedienstleitung bemerkte rückblickend: „Ich würde es immer wieder tun, wenn ich heute auch durch die Leitungsaufgaben nicht mehr direkt mit den Patienten zu tun habe.“ Gelderland-Klinik im zweiten Halbjahr 2011: Marlis Scholten, Renate Winter, Angelika Sawitzki (alle 25 Jahre), Jutta Spolders, Marianne Strompen (alle 30 Jahre), Sabine Scharfschwerdt, Monika Holstein-Heß, Ingrid Broska (alle 35 Jahre), Annegret Fischer 40 Jahre. Es feierten ihre mehrjährige Zugehörigkeit zum St.-Clemens-Hospital bzw. zur Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Sie feierten ihr Jubiläum (v.l.n.r): Renate Winter, Jutta Spolders (hinten), Sabine Scharfschwerdt, Annegret Fischer, Marlis Scholten und Marianne Strompen. spectrum 1/2012 17 mitarbeiter-forum Geldern. Die Jubiläumsfeier im Winterhalbjahr war geprägt von vielen Geschichten rund um den Pflegeberuf, denn die Jubilare, die 25, 30, 35 und sogar 40 Jahre ihrem Arbeitgeber treu geblieben waren, konnten eine Menge berichten, natürlich auch über die Veränderungen im Laufe eines Berufslebens. Während eines kleinen Empfangs würdigten Pflegedirektorin Karla Bergers, der Kaufmännische Direktor Rainer Borsch und Norbert van Dyk seitens der Mitarbeitervertretung die Jubilare für ihren bisherigen beruflichen Einsatz. Wir gratulieren zu Dienstjubiläen Trägerzentrale Trier 25-jährige Tätigkeit Ursula Kuhn Annemarie Schnur Uwe Kremp Heide Seifert (Fachkrankenschwester Intensivstation) (Oberarzt Chirurgie) (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) (Mitarbeiterin Funktionsdiagnostik) Rita Weber (Krankenschwester Chirurgie) Rudolf Weber (Mitarbeiterin Informationstechnologie) Heike Regneri Bernadette Schulz Annemarie Wehling Mechthild Leiendecker (Mitarbeiterin Finanz- und Rechnungswesen) (Krankenschwester Plastische Chirurgie) (Mitarbeiter Technik) (Mitarbeiterin Spülküche) 20-jährige Tätigkeit Dr. Heinrich Bauer St.-Clemens-Hospital Geldern und Gelderland-Klinik 35-jährige Tätigkeit Adelgunde Claßen (Krankenschwester Innere Medizin) Angelika Hegmann (Kinderkrankenschwester gynäkologische Station) Rita van den Hövel Fachklinik St. Hedwig Illingen 40-jährige Tätigkeit Beate Kleer (Mitarbeiterin Reinigungsdienst) Yvette Müller (Mitarbeiterin Reinigungsdienst) 25-jährige Tätigkeit Andrea Riehm (Krankenschwester Urologie) (Mitarbeiterin Spülküche) Annette Leipold Ursula Schäfer (Kinderkrankenschwester Neugeborenenstation) Jutta Pullich (Krankenschwester Endoskopie) (Diplom-Sozialarbeiterin) Matthias Schuberth (Pflegedirektor) (Leiter Sozialdienst) Marie-Luise Pasch (Krankenschwester Gelderland-Klinik) Simone Winkelmann (Krankenschwester) Hochwald-Kliniken Weiskirchen 40-jährige Tätigkeit Mechthild Falk (Mitarbeiterin Therapieplanung) 30-jährige Tätigkeit Harald Hintz (Pflegedirektor) Ruth Oswald Caritas-Krankenhaus Lebach mitarbeiter-forum 25-jährige Tätigkeit (Sekretariat Orthopädie) 25-jährige Tätigkeit Ulrike Becker-Straßel Sabine Brill (Krankenschwester) Dr. Manfred Clemens (Sozialarbeiterin) Sabine Frisch (Mitarbeiterin Diätküche) (Krankenschwester Innere Medizin) (Oberarzt Anästhesie) (Krankenschwester Intensivstation) Sonja Hoffmann Eva Kiefer Gerhard Kiefer (Mitarbeiter Küche) 18 spectrum 1/2012 (Köchin Diätküche) Renate Buchheit (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) Regina Grewenig (Krankenschwester) Agnes Hoffmann-Trouvian (Mitarbeiterin Service) Renate Koch (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) Rosemarie Kochems (Chefarztsekretärin) Norbert Küsters (Sportlehrer Sporttherapie) Eva Popko (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) (Krankengymnast) Thomas Becher Ralf Bückers Marliese Becker August Schmitt 25-jährige Tätigkeit (Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie) (Oberarzt Orthopädie) Professor Dr. Klaus Steinbach (Chefarzt) Björn Wagner (Krankengymnast) Jolanta Zabinski (Mitarbeiterin Service) 3 Fragen an Renaldo Myrselaj In Zeiten eines akuten Ärztemangels ist es nicht immer leicht, die entsprechend vakanten Stellen im medizinischen wie pflegerischen Bereich adäquat zu besetzen. Auf der Suche nach entsprechendem Personal führt deshalb der Weg auch oft über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Dem Caritas-Krankenhaus Lebach ist es in den vergangenen Monaten gelungen, sich in diesem Markt als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. So haben zum 2. Januar zwei Ärzte aus Ungarn, Dr. Peter Ifju und Dr. Peter Sera, ihre Arbeit aufgenommen. Bereits im vergangenen Jahr gelang es, den albanischen Arzt Renaldo Myrselaj für eine Tätigkeit in Deutschland zu gewinnen. Seit 19. Juli 2011 arbeitet er in der Inneren Abteilung und fand im Saarland eine neue Heimat. 1 Wie ist es Ihnen am Anfang Ihrer Tätigkeit bei uns ergangen? 2 Gibt es Unterschiede zwischen dem Arbeiten in Deutschland und dem in Ihrer Heimat, sind z. B. deutsche Patienten oder Mitarbeiter anders? Der albanische Arzt Renaldo Myrselaj ist seit Juli 2011 in der Inneren Abteilung im CaritasKrankenhaus Lebach tätig. 3 Würden Sie diesen Schritt, im Ausland bzw. bei uns zu arbeiten, wieder unternehmen und könnten Sie diese Arbeit anderen empfehlen? Der Beginn war, ehrlich gesagt, nicht einfach. Das hat vor allem damit zu tun, dass es ein ganz neues, für mich unbekanntes Leben war: eine neue Umgebung, eine neue Sprache, ein neues Land. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Deutschland und meiner Heimat. Deutschland war immer ein Traumziel für mich und ist es für viele andere Leute auch. Alles, was MADE IN GERMANY ist, ist weltweit bekannt. Diesen Schritt würde ich auf jeden Fall wieder unternehmen. Ich mag die deutsche Disziplin, und in Deutschland zu arbeiten ist eine einmalige Gelegenheit. Hier hat man die Chance, eine bessere Zukunft zu haben. Ich habe mich aber rasch an dieses Leben gewöhnt. Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Und dank meiner Kollegen und Mitarbeiter war diese „schwierige“ Zeit viel einfacher, als ich gedacht hatte.Alle sind freundlich und hilfsbereit hier in Deutschland. Das hat mir viel geholfen, sodass ich schnell einen Überblick bekommen konnte. Ich fühle mich wirklich wie zu Hause und nicht wie ein Ausländer. Es ist sehr bedeutend für mich, ruhig arbeiten zu können. Die Patienten sind fast gleich – glaube ich; die Mitarbeiter auch. Eine Tätigkeit hier aufzunehmen habe ich auch schon einigen meiner Freunde empfohlen. Über diesen Weg kam auch ich nach Lebach. Ein Freund von mir fragte mich 2009, ob ich mir vorstellen könnte, in Deutschland als Arzt tätig zu werden. Ich wollte und lernte in einem Intensiv-Kurs die deutsche Sprache innerhalb von fünf Monaten. Mit der deutschen Sprache läuft es viel besser als am Anfang. Ich habe Deutsch nur mit einem fünfmonatigen Kurs gelernt. Ich hätte nie gedacht, dass ich in der Zeit dieses sprachliche Niveau erreichen würde, das ich inzwischen erlangt habe. Ganz einfach: Das ist eine Tür, die zu einer besseren Zukunft führt. Ich muss nur diese Tür öffnen und reingehen. Deshalb will ich diese Gelegenheit gut für mich nutzen. Übrigens freue ich mich, dass Sie mich nach meiner Meinung fragen über „Ihr“ Krankenhaus und über Deutschland. Eigentlich kann ich ruhig sagen „unser Krankenhaus“, weil ich jetzt zu diesem Krankenhaus gehöre. Ich fühle mich als ein Teil des Teams. Was den Unterschied ausmacht, ist meiner Meinung nach die Disziplin. Damit meine ich auch die strukturierten Abläufe. Alles wird ganz automatisch geregelt. Woran werde ich denken, wenn ich an das Caritas-Krankenhaus in Lebach denke? Derzeit gibt es in facebook eine Gruppe mit ca. 300 Teilnehmern, die Medizin studiert haben und in Deutschland arbeiten wollen. Alle besuchen bereits einen Deutschkurs. Irgendwie ist in Deutschland zu arbeiten im vergangenen Jahr fast eine Manie geworden. Das Interview führte Dr. Claudia Gerstenmaier. Foto: Andreas Engel spectrum 1/2012 19 mitarbeiter-forum Der 28-Jährige studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität in Tirana und sammelte als Arzt in der Notaufnahme für Innere Krankheiten an der Universitätsklinik Tirana erste Erfahrungen. Er ist verheiratet und spricht neben Deutsch und Albanisch auch noch Englisch, Türkisch, Arabisch und Italienisch. Einen Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit findet er beim Schwimmen. In seiner Freizeit liest und reist er gerne. Menschen im Träger Ali Intas – ein in mehrfacher Hinsicht besonderer Mensch mitarbeiter-forum Bad Kreuznach. Hilferufe ist er gewöhnt. „Mein PC ist abgestürzt.“ – „Das Programm hakt irgendwie.“ – „Ich kann die Datei nicht speichern.“ – „Ich komme nicht rein ins Programm.“ – „Ich habe eine Datei abgeschossen.“ – „Ich komme mit diesem blöden Programm nicht klar.“ Dann setzt Ali Intas sich in Bewegung, rollt, schneller als mancher laufen kann, zu dem Mitarbeiter irgendwo im Haus, um aus der Not zu helfen, größere Katastrophen zu bewältigen oder eine kleine Hilfestellung zu leisten, die alles wieder in Gang bringt. Schnell und kompetent behebt er die kleinen und großen Probleme, auch weil er um die Not der Kollegen weiß, die mit ihrer Arbeit unter Druck sind und gerne ohne Verzögerung weitermachen möchten. So manche Anspannung wird schon geringer, wenn Ali Intas sich nur in der Tür zeigt. Erleichterung und Dank erfährt er häufig: „Wenn wir Dich nicht hätten …!“ Dazu trägt auch bei, dass trotz des Termindrucks, unter dem er steht, Ali Intas immer einige beruhigende oder tröstende Worte hat und sich manchmal auch Zeit für ein kurzes Schwätzchen über Anwenderprobleme und andere Sorgen nimmt. „Vielleicht hilft mir da die orientalische Gelassenheit aus der einen Hälfte meiner Identität“, überlegt Intas. Nicht immer freilich sind es Dank und Anerkennung, die Ali Intas von seinen Kollegen bekommt. Es gibt auch eine andere Seite in den täglichen Kontakten. Ärger und Frust über die, insbesondere bei den Mitarbeitern im therapeutischen Bereich, oft ungeliebte EDV bekommt der IT-Mann immer wieder zu spüren, wenn nicht alles so reibungslos funktioniert, wie andere sich das wünschen. Zumindest äußerlich gelassen steckt Intas das alles weg. Ali Intas ist sich schon bewusst, dass er als IT-Mitarbeiter – neben berechtigten Beanstandungen technischer Funktionsprobleme – vieles abbekommt, was anderswo seinen Ursprung hat. „Wir von der IT sitzen halt zwischen den Stühlen oder vornehmer gesagt: an einer Schnittstelle. Wir stellen ein Arbeitsmittel bereit, an dem sich oft der Ärger über bestimmte ungeliebte Pflichten festmacht, die damit ausgeführt werden müssen.“ Gerade die Mitarbeiter, die neben ihrer eigentlichen Arbeit mit den Patienten als lästig empfundene und oft überflüssig erlebte 20 spectrum 1/2012 Dokumentationen und Berichte am PC erledigen müssen, sind leicht ärgerlich, wenn die EDV-Hilfsmittel nicht funktionieren. Mehr Verständnis seiner Aufgabe und Respekt und Wertschätzung seiner Arbeit wünscht er sich gelegentlich schon. „Die Leute müssten doch wissen, dass ich die Programme nicht mache oder auswähle und nichts dafür kann, wenn sie nicht benutzerfreundlich sind. Und auch, dass sie bestimmte Dinge damit tun müssen, lege ich nicht fest.“ Das Wissen um die Schlüsselfunktion seiner Tätigkeit und die mit IT verbundenen Gefühle bei anderen hilft ihm, auch in solchen Situationen die Freundlichkeit und Gelassenheit zu zeigen, die manche dadurch auch zwischenmenschlich schwierige Situationen bei seiner Arbeit entspannen. Zur IT ist Ali Intas eher durch Zufall gekommen. Nach einem BWL-Studium wollte er eigentlich Steuerberater werden, doch scheiterten die Bemühungen um einen Arbeitsplatz an der fehlenden behindertengerechten Ausstattung der Kanzleien. Nur recht weit entfernt und verbunden mit einem Ortswechsel hätte es eine Möglichkeit für einen Rollstuhlfahrer gegeben – für den Familienmenschen Ali Intas keine Alternative. Seit 2000 ist er nun im St. FranziskaStift, hat sich gut eingearbeitet und vielfältig fortgebildet. Die Arbeitsbelastung der IT-Abteilung hat in diesen Jahren enorm zugenommen, weil immer mehr Mitarbeiter in der Klinik für ihre Arbeit auf die Unterstützung durch die EDV angewiesen sind und zumal im therapeutischen Bereich die Erledigung von Aufgaben mit Computern stark zugenommen hat. Auch das Netzwerk musste dafür kräftig ausgebaut werden. Die doppelte Aufgabe findet Intas reizvoll: Als Netzwerk-Administrator sitzt er – in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen – vor seinen Bildschirmen und arbeitet am Netz und den Servern. Als Berater und Helfer der Anwender ist er in der gesamten Klinik unterwegs, hat viel Kontakt mit fast allen Mitarbeitern und lebt in der persönlichen Beziehung zu den Kollegen. „Ich brauche beides, mit dem Bildschirm und den Servern alleine könnte ich nicht leben. Mir ist das persönliche Gespräch wichtig.“ Ali Intas rollt durch die Klinik mit einer eindrucksvollen Geschwindigkeit und einer bewundernswerten Beherrschung seines Rollstuhls, die er sei- Er leistet Erste Hilfe, wenn der Computer nicht mehr funktioniert: Administrator Ali Intas am Server in Bad Kreuznach. nen sportlichen Aktivitäten verdankt. Seit seinem 6. Lebensjahr ist er auf den Rollstuhl angewiesen, nach einem tragischen Unfall, bei dem er eine Querschnittslähmung davontrug. Nach einer langen Leidenszeit mit mehreren Operationen und Reha-Maßnahmen hat er sich seinen Weg durchs Leben erkämpft. Seit dem 3. Lebensjahr, mit zu Beginn längeren Phasen in der Türkei, in Deutschland lebend, hat Ali Intas trotz der körperlichen Behinderung und anfänglichen Sprachschwierigkeiten im Deutschen, trotz der zwangsläufig fehlenden schulischen Unterstützung durch das Elternhaus und trotz des Einwirkens zweier Kulturen, der türkischen und der deutschen, und in vielem auf sich alleine gestellt, Grund- und Hauptschule, Realschule und Gymnasium erfolgreich absolviert und nach dem Abitur ein BWL-Studium mit dem Diplom abgeschlossen. Der Sport hat ihm dabei sehr geholfen, bei der Selbstbehauptung wie der Integration. Seit seinem 15. Lebensjahr spielt er Tischtennis, auch heute noch als einziger Behinderter in einem normalen Sportverein. Seine große Liebe aber gilt dem Basketball, im Rollstuhl natürlich. Seit dem 16. Lebensjahr spielt er, zählt zu den Mitgründern einer Rollstuhl-Basketballmannschaft in dem Behinderten-Sportverein der Diakonie in Bad Kreuznach, dort spielt er bis heute als Aufbauspieler, der besonde- Die Familie ist für ihn Ruhepol und Bezugspunkt. Mit seiner Frau und zwei Söhnen, jetzt 9-jährige Zwillinge, lebt er in Bad Kreuznach in seinem Elternhaus. Eltern und Geschwister sind Teil des Familienverbandes. Regelmäßige Besuche in der türkischen Heimat, die freilich langsam seltener werden, gehören dazu. Seine türkischen Wurzeln sind ihm wichtig: „Die haben mich einfach geprägt. Da bin ich sicher ‚de Terk‘.“ Seit einigen Jahren hat er die deutsche Staatsbürgerschaft – und nur diese. In der Identität sieht er sich hin und her gerissen. „Ich fühle mich als Deutscher mit türkischen Wurzeln. Aber wenn Deutschland gegen die Türkei im Basketball oder Fußball spielt, da halte ich zur Türkei, das geht nicht anders.“ Auch seine Religion ist ein Verbindungsglied zur türkischen Kultur. Die Freiheit, seine Religion zu leben, weiß der praktizierende Moslem sehr zu schätzen: „Ich erlebe viel Toleranz, auch und gerade hier in der Klinik. So zum Beispiel, wenn ich im Ramadan faste, da nehmen die Kollegen Rücksicht und bieten mir kein Essen und Trinken an.“ Und: „Ich freue mich, dass ich auch und gerade als Moslem in einem katholischen Träger meinen Platz habe. Das ist nicht selbstverständlich.“ Er ist stolz auf seinen Arbeitgeber, seinen Arbeitsplatz und seine Kollegen im St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach – stolz kann auch ein weltoffener katholischer Träger auf diesen Menschen in seinen Reihen sein. Bei seinen Einschränkungen aufgrund der Behinderung bekommt Ali Intas durch die Kollegen die selbstverständliche Unterstützung, die er – wie es seine Art ist – nur, wenn wirklich nötig, in Anspruch nimmt. Mit feiner Selbstironie spielt er bisweilen auf seine Behinderung an. So kommt er zu einer Besprechung in den vollbesetzten Raum mit der Bemerkung: „Machen Sie sich keine Mühe, ich habe schon einen Stuhl mitgebracht.“ Oder zu einem unpünktlichen Kollegen, vor dessen Tür er gewartet hat: „Ich hasse es, wenn man mich sitzen lässt.“ Und manchmal bietet er eine „Mitfahrgelegenheit“ an, die freilich selten angenommen wird. Der Schalk in ihm zeigt sich an besonderen Festtagen, wenn er bei Bewegung blinkende Vorderräder an seinen Rollstuhl montiert hat und mit kindlicher Freude durch die Klinik rollt. In der Klinik engagiert sich Ali Intas für seine Kollegen. Er ist Schwerbehinderten-Vertreter, übrigens der erste in der Klinik, hat diese Vertretung selbst mit aufgebaut. Seit drei Jahren ist er Mitglied der gewählten Mitarbeitervertretung (MAV) und dort im Einsatz für die Interessen der Beschäftigten, hat aber zur Sicherung der Arbeitsplätze und der wirtschaftlichen Stabilität der Klinik auch die Notwendigkeiten des Dienstleistungsbetriebs auf dem Gesundheitsmarkt im Blick. Ali Intas – ein Mensch im Träger und ein besonderer dazu. Ein Körperbehinderter im Rollstuhl, ein Deutscher mit türkischen Wurzeln, ein praktizierender Moslem, ein Leistungssportler, ein aktiver Mitarbeitervertreter, ein engagierter IT-Spezialist, ein unentbehrlicher Helfer für die Mitarbeiter, ein freundlicher und hilfsbereiter Mitmensch. Elmar Mans Fotos: René Schläfer/privat mitarbeiter-forum ren Spaß an kreativen und intelligenten Spielzügen hat. Acht Jahre hat er mit seiner Truppe in der 2. Bundesliga gespielt, heute leider nur noch Regionalliga, und ist an vielen Wochenenden im Jahr für seinen Sport unterwegs. Er hat den Drang zum Korb: Ali Intas bei seinem Lieblingssport Basketball. spectrum 1/2012 21 Marlis Zimmer in den Ruhestand verabschiedet In den Hochwald-Kliniken war sie eine Frau der ersten Stunde Weiskirchen. Fast ihr gesamtes Berufsleben – 43 Jahre lang – hat Marlis Zimmer den Hochwald-Kliniken Weiskirchen gewidmet, bevor sie am 14. März in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ihre berufliche Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte der Kliniken verbunden. Sie war von Anfang an dabei – eine Frau der „ersten Stunde“. Bernd Rullang würdigte ihr vorbildliches Engagement und ihre Verdienste für die Hochwald-Kliniken. „Welche Aufgaben man auch immer Marlis Zimmer anvertraute“, so Rullang in seiner Laudatio im Rahmen einer Feierstunde, „man konnte sicher sein, dass sie diese mit Bravour, größter Sorgfalt, Kompetenz und Pflichtbewusstsein erfüllen würde.“ Diese Beschreibung stammt aus einem Arbeitszeugnis aus dem Jahr 1989, das sich Zimmer anlässlich des damaligen Trägerwechsels hatte ausstellen lassen. Und das könne er so, auch heute noch, nach fast 23 Jahren, uneingeschränkt unterschreiben, betonte Rullang. mitarbeiter-forum „Vielfältige Aufgaben haben Sie gehabt. Sie waren unter anderem Leiterin der Patientenaufnahme, Leiterin der Bettenvergabe, haben Ihre Ausbildereignungsprüfung abgelegt, sich um die Kontakte zu den Krankenkassen gekümmert, den Datenschutz, weitgehende Handlungsvollmachten gehabt, vergleichbar denen einer Prokuristin. Modellhaft haben Sie die Verwaltungs- Marlis Zimmer mit „ihren beiden Kaufmännischen Direktoren“: Bernd Rullang (links), dem jetzigen und Bernhard Sorg (rechts), dem ehemaligen Kaufmännischen Direktor der Hochwald-Kliniken. 22 spectrum 1/2012 strukturen aufgebaut. Auch grundlegende Veränderungen, wie vor Jahren z. B. die Einführung eines völlig neuen EDV-gestützten Patienteninformationssystems, haben Sie mühelos bewältigt“, resümierte Rullang. Viele Weggefährten aus ihrer Berufstätigkeit waren zu dieser Feierstunde gekommen, wie z. B. auch der ehemalige Kaufmännische Direktor Bernhard Sorg, Chefärzte, Kollegen, Mitarbeiter und weitere Gäste. „Als ich 1969 mit 19 Jahren direkt nach meiner Ausbildung bei einer Saarbrücker Bank im Hochwald-Sanatorium angefangen habe, war ich die erste und einzige kaufmännische Angestellte“, sagte Zimmer in ihrer Abschiedsrede. Damals suchte sie ihren Schreibtisch vergeblich. „Ich kam zu einer Baustelle. Es gab weder Büromaterialien noch eingerichtete Patientenzimmer, stattdessen waren die Bauarbeiten im vollen Gange“, erinnert sie sich lächelnd. Drei Wochen später traten die ersten Patienten ihre Kur an. „Alles klappte, weil alle Mitarbeiter an einem Strang zogen und mithalfen. Alle packten mit an, ohne Ansehen des Berufsstandes. Ein Chefarzt schob sogar eigenhändig die Betten in die Patientenzimmer. Als dann die Patienten am 21.01.1969 anreisten, war alles perfekt vorbereitet.“ Die Klinik am Waldrand wurde bei den Kurgästen gut angenommen und wuchs innerhalb von nur fünf Jahren von 145 auf 500 Betten, BärenfelsSanatorium hieß sie zwischenzeitlich ab dem Jahr 1974. Weiskirchen entwickelte sich zum Kurort. All dies erlebte Marlis Zimmer immer „an vorderster Front“ mit. Sie war für vieles zuständig, als Ansprechpartnerin am Telefon, für die Patienten, die Abrechnungen und vieles mehr. Die dafür notwendigen Strukturen erarbeitete sie eigenständig und baute sie im Laufe der Jahre aus. Sie ist stolz darauf, das mit gestaltet zu haben, was die heutigen Kliniken ausmacht. Für Marlis Zimmer sind die Kliniken und die Patienten immer besonders wichtig gewesen. Die Arbeit mit den Menschen in der Klinik habe ihr große Freude gemacht, schwärmt sie. Auch in ihrer Freizeit war sie in den Hochwald-Kliniken und organisierte z. B. ehrenamtlich Kunstausstellungen mit Vernissagen, koordinierte Weihnachtsmärkte und vieles mehr. Keine Sekunde habe sie bereut, ihr gesamtes Berufsleben in den Hochwald-Kliniken verbracht zu haben, meint Marlis Zimmer an ihrem letzten Arbeitstag, es sei immer interessant und spannend gewesen. Marlis Zimmer freut sich darauf, jetzt Dinge zu tun, die ihr wichtig sind und die in den Jahren zuvor etwas zu kurz gekommen sind. Sport wird sie nach wie vor treiben, denn Laufen z. B. war immer eine Kraftquelle für sie. Reisen möchte sie, lesen, sich um Kunst und Kultur kümmern, mit ihrem Mann die Puccini-Festspiele in der Toskana besuchen und vieles mehr. Ihre Mitarbeiter hatten ihr dazu symbolisch ein selbstgebasteltes Steckenpferd überreicht, da Marlis Zimmer endlich auch Zeit für ihre „Steckenpferde“ hat. Ihre tiefe Verbundenheit zu den Hochwald-Kliniken wird auch weiterhin für Zimmer eine bedeutende Rolle spielen. Sie hat sich vorgenommen, sich auch zukünftig ehrenamtlich zu betätigen. Zimmer hat die Geschichte der Hochwald-Kliniken von Anfang an aufgeschrieben bis zum Jahr 2009 und wird diese Chronik fortsetzen bis zur Gegenwart. Und ihre über Jahrzehnte gepflegte Tradition, am Nachmittag des Heiligabends mit den Patienten, die über Weihnachten in der Klinik bleiben und gut zu Fuß sind, einen Spaziergang zu unternehmen, möchte sie fortsetzen. So ganz ohne die Kliniken kann Marlis Zimmer dann wohl doch nicht sein. Eveline Raber Fotos: Eveline Raber Nachgefragt bei Heike Wallerich Eine weitere wichtige Veränderung bahnt sich gerade an. Von den „grünen Engeln“, unserem ehrenamtlichen Besuchsdienst, war eine große Gruppe bereit, sich ebenfalls schulen zu lassen, um uns in der Betreuung der demenziell Erkrankten im eigens eingerichteten „Demenz-Café“ auf Station 2 zu unterstützen. Diese Schulung ist bereits abgeschlossen, sodass wir nun mit der Fertigstellung des Cafés die Einsatzpläne mit unseren Dienstplänen koordinieren werden, damit tägliche Betreuungszeiten angeboten werden können. Wie schon erwähnt, sind wir gerade dabei, das Café fertigzustellen. Die notwendigen Einrichtungsgegenstände sind vorhanden, aber es fehlen noch Materialien, Spiele usw., damit ein abwechslungsreiches Angebot vorgehalten werden kann. Doch wir sind auf einem guten Weg dahin. Wir freuen uns jetzt schon auf die offizielle Eröffnung Anfang Mai. Frau Wallerich, was hat sich bis heute durch die Teilnahme an diesem Projekt in Ihrem Bereich geändert? Es hat sich viel in meiner Abteilung getan. Von den Pflegefachkräften haben sechs eine spezielle Fortbildung abgeschlossen, einige der übrigen streben ebenfalls diese Qualifizierung an. Was man auf jeden Fall feststellt, ist, dass sich durch die Teilnahme an dem Modellprojekt das Bewusstsein für die demenziell erkrankten Patienten verändert hat. Wir können eher verstehen, dass sie mit einem von der Norm abweichenden Verhalten leben. Dadurch, dass wir die Patienten in ihrer Realität lassen, erleben wir diese Patienten weniger ängstlich oder gar aggressiv. Die Einrichtung eines Cafés für die demenziell erkrankten Patienten klingt für mich nach einer absoluten Neuheit. Gerade das Thema Essen ist bei Demenzkranken ja häufig ein Problem. Gibt es hier schon eine Idee? Wir haben für unsere demenziell erkrankten Patienten spezielle Essenanforderungskarten, die so genannten „Fingerfood“-Karten, kreiert, denn viele unserer Patienten können mit dem „normalen“ Essen oder Besteck nichts mehr anfangen. Dieses Fingerfood bringt ihnen oft die Fähigkeit der selbstständigen Essensaufnahme zurück. Neben Keksen oder Müsliriegeln gibt es zum Beispiel auch Käsewürfel, kleine Frikadellen und Mini-Wiener – eben alles, was leicht mit den Fingern zu essen ist. Die Stellvertretende Pflegebereichsleiterin, Heike Wallerich, berichtet über ihre Erfahrungen mit dem Dem-i-K Projekt. Gibt es noch weitere Pläne, die Sie in nächster Zeit umsetzen möchten, damit die Demenzkranken bestens betreut werden? Ja, wir haben noch viele Ideen. Allerdings steht zunächst die Versorgung natürlich an erster Stelle, da wir ab April wieder mit einem Neurologen mit Schwerpunkt Demenz zusammenarbeiten werden, denn glücklicherweise kommt Dr. Thomas Hovenbitzer zurück. Er ist gerade auf dem Gebiet der Altersdemenz ein Fachmann und hat das Modellprojekt mitinitiiert. Wir werden durch ihn die notwendige medizinisch-fachliche Unterstützung haben, ohne die eine solche Arbeit nicht dauerhaft getragen werden kann. An der Betreuung werden sich aber auch andere Berufsgruppen beteiligen, unsere Physiotherapeuten beispielsweise. Im Moment sind sie dabei, ein Mobilisierungsprogramm, das den speziellen Bedürfnissen dieser Patientengruppe Rechnung trägt, zu erstellen. Aus meiner Sicht ist es ein großartiger Erfolg des Projektes, dass berufs- und abteilungsübergreifend gemeinsam ein Ziel verfolgt wird und alle Bereiche ihre Kreativität und ihr Engagement einbringen können und wollen. Die „grünen Engel“ von Lebach helfen ebenfalls bei der Betreuung von demenziell erkrankten Patienten mit. Das Interview führten Martina Altmeier und Benjamin Henze. Fotos: Andreas Engel/privat spectrum 1/2012 23 mitarbeiter-forum Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen steigt in Deutschland seit Jahren an. Die Deutsche Gesellschaft e. V. schätzt, dass momentan 1,1 Mio. Bundesbürger an Demenz leiden und infolge des demografischen Wandels in den nächsten Jahren die Zahl der Betroffenen kontinuierlich zunehmen wird. Um gerade diesen Patienten im Bereich der Akutversorgung besser helfen zu können, wurde im vergangenen Jahr das Modellprojekt Demenz im Krankenhaus, kurz Dem-i-K, ins Leben gerufen (vgl. spectrum 2/2011 S. 9), an dem sich auch das Krankenhaus in Lebach beteiligt. Nun haben wir uns an Heike Wallerich, die Stellvertretende Pflegebereichsleiterin der Inneren Abteilung, gewandt, um zu erfahren, was aus den damals formulierten Zielen geworden ist und welche Auswirkungen sie auf den Pflegealltag haben. Intensivstation gegen das Atelier getauscht Krankenschwester Eva Czakó folgt ihrer Berufung zur Künstlerin mitarbeiter-forum Lebach/Schmelz. „Mädchen, du musst noch viel ruhiger werden“, hatte ihr eine Arbeitskollegin vor einiger Zeit geraten. Von Ruhe ist im Gespräch mit Eva Czakó nicht viel zu spüren. Sie sprüht vor Energie und berichtet enthusiastisch von ihren Plänen. Ein Katalog mit ihren Arbeiten soll möglichst rasch entstehen, ebenso entsprechendes Werbematerial, eine Vernissage ist in Vorbereitung, und die Netzwerkpflege darf in diesen Tagen auch nicht zu kurz kommen. Am Anfang eines neuen Lebens Sie steht am Anfang eines neuen und völlig anderen Lebens. Sie organisiert und terminiert sich selbst, sucht nach Ausstellungsmöglichkeiten und strukturiert ihren Tagesablauf neu. Nach 20 Jahren hauptberuflicher Tätigkeit im Caritas-Krankenhaus Lebach, zuletzt als Krankenschwester auf der Intensivstation, hat sie den mutigen Schritt gewagt und zum 1. Januar einen sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz aufgegeben, um sich ganz ihrer bisher nebenberuflichen Tätigkeit als Künstlerin zuzuwenden. Und das ist nicht einfach. „Nach den vielen Jahren im Schichtdienst werde ich oft sehr früh morgens wach“, berichtet Czakó. Aber sie weiß diese Zeit um 4 Uhr morgens sehr zu schätzen: „Es ist eine sehr rege und wache Zeit“, sagt sie. Natürlich fehlen ihr auch die Kollegen. Dennoch will sie alle ihre Kräfte bündeln, um sich jetzt eine neue Zukunft aufzubauen. Der lange Weg der Ausbildung Dafür hat sie in den vergangenen Jahren sehr gekämpft. Zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn nimmt zunächst der autodidaktische Anteil einen großen Raum ein. Sie malt mit den Fingern und mit Pastellkreide. Dieses Vorgehen hinterlässt das schale Gefühl, den handwerklich erlernbaren Teil nicht zu kennen. Schließlich entscheidet sie sich, eine Ausbildung zu machen. Danach geht alles Schlag auf Schlag: 2007 bezieht sie erstmals eigene Arbeitsräume und beginnt eine freischaffende Tätigkeit. Sie findet die Möglichkeit, ein berufsbegleitendes Studium aufzunehmen. Nach bestandener Eignungsprüfung nimmt sie 2008 das Studium auf und studiert fortan „Bildende Kunst“ an der Akademie Faber-Castell in Nürnberg. Von da an pendelt sie in jeder freien Zeit zwischen dem Saarland und Bayern. Viel Zeit zum Schlafen ist für die Krankenschwester und Mutter zweier Söhne oft nicht geblieben. Sie setzt jede freie Minute und jeden Euro für das Studium ein. „Wenn du im Leben etwas wirklich machen sollst, dann bekommst du auch die Kraft dazu“, überlegt Czakó im Rückblick auf diese stressige Zeit, „und noch etwas: Du bekommst auch immer die notwendigen Hilfestellungen von außen, die dich weiterbringen.“ Irgendwann 2009 sagte ihre Dozentin und Mentorin Anne Held dann zu ihr: „Du bist hier fertig. Du hast alles gelernt, was es hier für dich zu lernen gibt.“ Nach der Zwischenprüfung fällt sie in ein tiefes Loch. Sie geht in ihre Dachkammer und malt. Nach Stunden des Schaffens ist sie erschöpft und legt mit dem zufriedenen Gefühl den Pinsel weg. Herausgekommen ist ein Bild von 1,20 x 1,20 m in Acryl mit dem Namen „Ergebung“ und dem bestärkenden Ansporn: „Du musst weitermachen!“ In der Folgezeit entstehen in ihrer Kunstund Malerwerkstatt in Schmelz zahlreiche Arbeiten. Oft fragt sie sich: „Hast du das wirklich gemacht?“ oder „Wer hat das gemacht?“ In diesem Haus namens „Villa Fantasia“ in Schmelz hat vieles angefangen: Im obersten Stockwerk hat sich Eva Czakó ihr Atelier eingerichtet. Direkt unter dem Dach arbeitet die Künstlerin in ihrer Kunst- und Malerwerkstatt seit vier Jahren. Nur in den Wintermonaten ist in dem eisigen großen Raum unter dem Dach nicht ans Arbeiten zu denken. Diese Zeit nutzt Czakó, um z. B. ihren Katalog zusammenzustellen oder Ausstellungen vorzubereiten. Die ersten Ausstellungen 2010 fand die erste Ausstellung mit über 50 Bildern in ihrem Atelier in Schmelz statt. Hierzu hat sie erstmals auch ihre Kollegen und Vorgesetzten vom Caritas-Krankenhaus eingeladen. Diese waren nicht schlecht erstaunt, als sie zum ersten Mal die Arbeiten von Czakó vor Augen hatten, erinnert sich 24 spectrum 1/2012 Auf dem Weg in eine neue Zukunft: Die 41-jährige Eva Czakó will sich ganz auf ihre neuen Aufgaben als Künstlerin konzentrieren. Im Schmelzer Atelier „Dachkammer-Czakó“ entstand die ca. 50 kg schwere Gipsplastik mit dem Titel „Nicht von dieser Welt“. Dass die freundlich wirkenden Gesichtszüge in einer emotional aufgeladenen Situation von der Künstlerin geschaffen wurden, erschließt sich dem externen Betrachter nicht. – Allenfalls das Wissen um diesen Umstand lässt die Plastik mit der stürmischen Haarfrisur in neuem Licht erscheinen. Die Künstlerin und ihr Werk: Eine ebenso herzliche wie stürmische Begrüßung von Eva Czakó erhält die Gipsplastik beim Besuch in einem Ausstellungsraum in Schmelz. lich als Baby im kommunistischen Ungarn. Davon erfährt sie jedoch erst als erwachsene Frau, nachdem sie ihrer Mutter von ihrer Taufe und Zugehörigkeit zur katholischen Kirche erzählte. Im Alter von 20 Jahren kommt sie der Liebe wegen nach Deutschland. Zwei Jahre später nimmt sie im CaritasKrankenhaus Lebach die Ausbildung zur Krankenschwester auf, bleibt nach dem Examen und schließt einige Jahre später erfolgreich die Fachausbildung für die Intensivstation ab. Czakós Lebensweg hat viele Facetten. Irgendwann, so verrät sie lachend, will sie in einer Autobiografie davon berichten. Doch zuvor warten andere Aufgaben auf sie. Momentan ist sie dabei, ein zweites Atelier in Haßloch/Pfalz zu eröffnen und wird dann zwischen den beiden Standorten pendeln. Ruhig wird es also um die lebhafte Künstlerin sicher nicht werden. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier/privat Weitere Informationen rund um Eva Czakó und ihre Arbeiten finden sich unter: www.dachkammer-czako.de. Ein besonderes Geschenk malte Eva Czakó 2011 zum Abschied: „Intensiv Urgestein“ ist Acryl auf HDF-Platte (mitteldichte Holzfaserplatte) mit 1,50 x 0,70 m. Die Entscheidung Bestärkt durch das positive Feedback, die vielen Gespräche mit anderen Künstlern und der Drang, der eigenen Begabung nachzugehen – „Du musst weiter!“ –, lassen in ihr einen konsequenten Entschluss reifen. Sie erkennt für sich deutlich die eigene Zerrissenheit in einem ständigen Wechsel zwischen den Welten. Das sind die von ihr geschätzten 20 Jahre ihrer Tätigkeit in der Pflege, die netten Kollegen und die gute gemeinsame tägliche Arbeit auf der Intensivstation einerseits und andererseits die immer stärker werdende Sehnsucht danach, ihr Talent zu leben. Schließlich entscheidet sie sich dafür, ihrem Leben eine Wendung zu geben. Sie will sich bewusst ein Jahr Zeit nehmen, um als Künstlerin zu wirken. Kraft aus dem Glauben Ein Schritt mit weitreichenden Konsequenzen. Kraft für diesen Schritt findet sie in ihrem Glauben. „Ohne Glauben geht es nicht“, sagt sie bestimmt. Kraft für ihre künstlerische Arbeit fand und findet sie in ihm ebenfalls: „Für mich ist der Glaube etwas Elementares. Er ist für mich wie ein nach innen gerichtetes Hören auf eine starke Kraft.“ Zwei ihrer jüngeren Bilder – „Per Sentit“ und „Oracion“ mit jeweils 1,0 x 1,0 m – würde sie gerne in einer Kirche aushängen sehen. Sie spiegeln etwas von dieser starken Kraft wider. Von Ungarn nach Deutschland Die 1970 im ungarischen Gyula geborene Czakó ist in ihrem Leben sogar zwei Mal getauft worden. Zuerst heim- Zwei besondere Werke entstanden 2011: „Lapis mollis Nr. 1“ (weicher Stein, 150 x 70 cm, Acryl auf HDF-Platte) und „Lapis mollis Nr. 2“ (weicher Stein, 150 x 70 cm, Acryl auf HDF-Platte). „Die Bilder gehören eigentlich zusammen“, sagt Czakó und hofft, dass diese einmal einen besonderen Standort bekommen. Derzeit sind sie in einem Ausstellungsraum des Schmelzer Schreiners Georg Hoffmann zu sehen. Dort lässt Czakó grundsätzlich jedes ihrer Bilder mit einem besonders ausgewählten Holz einrahmen. spectrum 1/2012 25 mitarbeiter-forum die ehemalige Krankenschwester. Eine zweite Ausstellung und damit die erste öffentliche findet nach der Abschlussprüfung 2011 in Saarwellingen statt. Darüber hinaus nimmt sie seit 2007 an Ausstellungen in Losheim am See, Thionville, Schmelz, Perl und Nürnberg teil. Spatenstich für die neue Kindertagesstätte in Besch Neubau bietet Platz für 95 Kinder Perl-Besch. „Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind glücklich aufwachsen zu lassen“, zitierte die ctt-Geschäftsführerin Vera Bers ein afrikanisches Sprichwort. Mit dem ersten, symbolischen Spatenstich in Perl-Besch haben die Bauarbeiten für eine neue Kindertagesstätte begonnen. Dieser Neubau sei ein Beitrag dazu, so Vera Bers weiter, dass Eltern unter guten Bedingungen Familie und Beruf vereinbaren können. Insgesamt werden in den Neubau der Kindertagesstätte 2,4 Millionen Euro investiert. Davon übernimmt das Land 920.000 Euro, den Rest teilen sich der Landkreis Merzig-Wadern, die Gemeinde Perl und das Bistum Trier. Die Bauträgerschaft obliegt der cusanus trägergesellschaft trier mbH. Betriebsträger ist die KiTa gGmbH Saarland. Bürgermeister Bruno Schmitt sprach von einem besonderen Tag für die Gemeinde. Die neue Kindertagesstätte, die Fertigstellung ist für das kommende Frühjahr geplant, wird 75 Kindergartenplätze und 20 Krippenplätze bieten. Im Sinne eines Mehrgenerationenkonzeptes sei die Einrichtung bewusst an Bruno Schmitt, Bürgermeister von Perl-Besch, ctt-Geschäftsführerin Vera Bers, der 1. Kreisbeigeordnete Konrad Pitzius, Alexander Schuhler, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfeeinrichtungen Saar-Mosel-Eifel, Eva Hammes-Di Bernardo vom Bildungsministerium und Carmen Herrmann von der KiTa gGmbH vollzogen zusammen mit den Kindergartenkindern den ersten Spatenstich auf der Baustelle, die sich in direkter Nachbarschaft zum Alten- und Pflegeheim St. Franziskus befindet. das Altenheim angegliedert worden, so Schmitt weiter, damit Kinder und Senioren gemeinsam Erfahrungen sammeln und die Generationen voneinander profitieren könnten. Schmitt sprach auch von Bedarfslücken, die mit dem neuen Kindergarten geschlossen würden. Veränderte Familienstrukturen und ein sich veränderndes Rollenverständnis hätten zu einem erhöhten Betreuungsbedarf geführt. Die Gemeinde Perl wolle an den Standorten Besch, Nennig und Perl insgesamt noch 55 Krippenplätze neu bauen, um den gesetzlichen Auflagen Genüge zu tun. Mit dem Neubau der Kinderbetreuungseinrichtung in Besch werde ein wichtiger Beitrag zum Ausbau der Einrichtungen im gesamten Landkreis geleistet, unterstrich der 1. Kreisbeigeordnete Konrad Pitzius. Andreas Engel Foto: Andreas Engel Lions Club unterstützt Tanzgruppe in der Jugendhilfe Mädchen haben Freude an einem Tanzprojekt aus den einrichtungen Aach. „Sie sind durchgeschwitzt, ausgepowert und müde – aber glücklich“, berichtet der Pädagogische Leiter der Jugendhilfe, Herbert Heitland, stolz. Seit einigen Wochen trainiert eine reine Mädchenklasse regelmäßig einmal in der Woche. „Sie sind so engagiert dabei, dass einige von ihnen sich nach dem Arbeitstag schnell noch frisch machen, um dann sofort zum Tanzen zu eilen.“ Unter der Leitung der engagierten Tanzpädagogin Nadja Fatin haben sich inzwischen bis zu 15 Mädchen zum regelmäßigen Tanzen zusammengefunden. Inspiriert durch die einschlägigen Vorbilder der Medienwelt haben die jungen Frauen ihr großes Interesse am Tanzen bekundet, woraufhin erstmals im vergangenen September ein Tanzworkshop angeboten wurde. Das Seminar fand so hohen Anklang, dass die begeisterten Tänzerinnen ihre erlernten und eintrainierten Tänze spontan, im 26 spectrum 1/2012 Rahmen einer kleinen improvisierten Vorführung, den Mitarbeitenden und Jugendlichen des Wehrborns präsentierten, die von dem Engagement und Einsatz der Mädchen beeindruckt waren. „Danach wollten die Mädchen natürlich weiter tanzen“, erinnert sich Herbert Heitland. Aber in Zeiten der dringend notwendigen und umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten im Wohngruppenbereich, mit denen Wohn- und Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen nachhaltig verbessert werden, ist das Budget natürlich begrenzt. Deshalb wandte sich Heitland mit der Bitte um Unterstützung an den Lions Club Trier. Dieser erklärte sich sofort bereit, das beflügelnde Projekt zu unterstützen. Seit vier Wochen besteht nun das kleine Tanzprojekt für die Mädchen. Und die sind voller Freude und bereiten sich auch schon auf den nächsten möglichen Auftritt vor: Im Rahmen einer Abschiedsfeier für die scheidende Schulleiterin Hedwig Prümm wollen sie ihrer Direktorin eine besondere Tanzvorstellung im Mai darbieten. Bis dahin wird wohl noch viel trainiert und geschwitzt. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: istockphoto.com 1. Platz für die Schüler des Hauses auf dem Wehrborn Ein Umweg bringt den Sieg beim Wander-Wettbewerb ein Auf insgesamt über 73 km wanderten die Schüler auf ausgewählten Wegen von Gerolstein bis an die deutsch-französisch-luxemburgische Grenze. Der Einstieg ins Wandern und gleichzeitig auch ein Test, wie die Wanderungen angenommen werden und ob diese überhaupt realisierbar sind, war ein kurzer Rundgang um den Bitburger Stausee. Danach ging alles rasend schnell. Mit einer Tour pro Woche wanderten die Schüler ins Finale. „Der Hochwälder“ in Losheim, der „Wolfsweg“ bei Merzig, der „Panoramaweg Perl“ und der „Gipfelsteig“ am Erbeskopf mit dem persönlichen Höhenrekord der Wanderer von 256 Höhenmetern standen auf dem Programm, des Weiteren eine Umrundung des Fleschfelsens in der Nähe von Schillingen, auch bekannt durch den Naturlehrpfad und den Barfußpfad, aber auch die Felsenwege am Ferschweiler Plateau mit dem berühmten Ernzener Felsenweiher. Der Felsenweiher wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Pastor Philipp Meyer mit der Hilfe einiger Jugendlicher dort angelegt. Zu guter Letzt folgte noch die Abschlusswanderung zu den Gerolsteiner Dolomiten. Mit Spannung erwarteten die Jugendlichen das Ergebnis ihrer Wanderung. Ende November war es soweit, es kam die Einladung zur Siegerehrung in den Räumlichkeiten des Trierischen Volksfreund, wo an diesem Tag die ersten drei Plätze bekannt gegeben werden sollten. Die Spannung stieg, und die Gruppen mit den meistgewanderten Kilometern wurden aufgerufen. Dabei profitierten die Teilnehmer vom Haus auf dem Wehrborn von einem eigenen kleinen Fehler. Was anfänglich noch Züge eines Missgeschickes aufwies, sollte sich wider Erwarten als recht dienlich erweisen. Bei der Besteigung des Erbeskopfs kam die Gruppe vom Weg ab und verlängerte die Wanderroute somit unfreiwillig. Jedoch war dies in Anbetracht des geringen Abstands gegenüber dem zweiten Platz eher Segen als Fluch. Mit dem knappen Vorsprung von 2,3 km konnte die ctt-Schule, zur großen Freude aller Beteiligten, den ersten Platz erreichen. Der dadurch erworbene Hauptpreis – ein dreitägiger Aufenthalt in einer Jugendherberge mit zwei Übernachtungen, gestiftet vom Landesverband der Jugendherbergen – freute die Jugendlichen besonders. Der Felsenturm Falkenlay am Ostrand des Ferschweiler Plateaus war nur eine von vielen Stationen, die die Jugendlichen bei ihren Wandertouren besuchten. Abschließend fand eine schulinterne Siegerehrung statt, bei der die Schüler mit einer Medaille oder einem kleinen Pokal ausgezeichnet wurden. Andreas Roth Fotos: Heribert Fichtelmann aus den einrichtugnen Aach. Die Aktion: „Raus aus der Schule, rein in die Natur“, die im vergangenen Herbst vom Trierischen Volksfreund in Zusammenarbeit mit der ADD ins Leben gerufen wurde, ist auch von den Schülern der ctt-Hauptschule begeistert angenommen worden. Sich an der frischen Luft zu bewegen und die Natur zu entdecken, waren die Ziele des Wander-Wettbewerbs. Auf gut ausgebauten Wanderwegen erkundeten die Schüler der Hauptschule des Hauses auf dem Wehrborn die Natur. spectrum 1/2012 27 Einladung für interessierte Biker/Motorradfreunde der ctt Eine gemeinsame Frühlings- oder Sommertour Mit anderen motorradbegeisterten cttMitarbeitern eine kleine Tour unternehmen und vielleicht einen Tag oder ein Wochenende gemeinsam unterwegs zu sein, sich kennenzulernen und auszutauschen: Darauf freuen sich die beiden Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen Bernd Hacket und Robert Krystkowiak. Selbstverständlich sind auch die Lebenspartner der Mitarbeiter angesprochen, die Motorrad, Trike oder ein Gespann fahren und Lust und Interesse an einem gemütlichen Beisammensein haben und das gleiche Hobby und die Begeisterung für Motorräder und das Biken teilen. Eveline Raber Fotos: privat Robert Krystkowiak ist mit seinem BMW-Gespann (Schwenker) unterwegs. Interessierte melden sich bei: Robert Krystkowiak Tel.: 06876 17-1501 E-Mail: krystkowiak@gmx.de Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen Bernd Hacket macht auf seiner Kawasaki eine Pause vor der Kulisse des Kaunertaler Gletschers (im September 2011). Bernd Hacket Tel.: 06876 17-1426 E-Mail: b.hacket@hochwaldkliniken.de Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen Ingrid Ambrosius setzt sich für die Anliegen der Patienten ein aus den einrichtungen Patientenfürsprecherin des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich erneut berufen Bernkastel/Wittlich. Am 13. Februar fand im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kapelle des Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhauses die Übergabe der Ernennungsurkunde an Patientenfürsprecherin Ingrid Ambrosius durch den stellvertretenden Dechanten des Dekanats Wittlich, Pfarrer Johannes Jaax, statt. Bereits seit Februar 2000 bekleidet Ambrosius dieses so wichtige Amt. Pfarrer Jaax erläuterte in seiner Ansprache die Bedeutung dieser Aufgabe an kirchlichen Krankenhäusern im Bistum Trier und unterstrich dabei die besondere Herausforderung als Anwältin der Patienten und Bindeglied zwischen der Einrichtung einerseits und den Anliegen der Patienten andererseits. Diesen eine Stimme zu geben und sie zu Gehör zu bringen, ist Anliegen und Auftrag der Patientenfürsprecherin. Herzliche Glückwünsche zur erneuten Amtsberufung erhielt Ingrid Ambrosius auch vonseiten des Klinikdirektoriums und des Seelsorgeteams des Verbundkrankenhauses, das den Gottesdienst mitgestaltete. In seiner Rede bezog sich Pfarrer Bernhard Schork auf eine ihm wichtig gewordene Aussage von Verbunddirektor Peter Schon: „Unser 28 spectrum 1/2012 Verbunddirektor Peter Schon (1. Reihe links) und Pfarrer Johannes Jaax (4. von links) sowie das Seelsorgeteam des Verbundkrankenhauses gratulierten Ingrid Ambrosius (2. von links) zur Wiederwahl in ihrem Amt als Patientenfürsprecherin. Haus lebt von Männern und Frauen, die sich um ihnen wichtige und übertragene Anliegen wirklich kümmern und diese mit ihrem Engagement, das in einer Institution manchmal auch einen langen Atem braucht und beharrlich sein muss, vorantreiben und sie so auch zu einem guten Ziel führen.“ Selbstverständlich braucht man dafür auch immer wieder Verbündete und Mitsorgende. Die Bereitschaft hierzu wurde Ingrid Ambrosius vom Verbunddirektor und dem Seelsorgeteam der Klinik bekundet. Patientenfürsprecher sind ehrenamtlich tätig und werden für die Dauer von fünf Jahren ernannt. Sabine Zimmer Foto: privat Aktionstag schärft das Bewusstsein für saubere Hände Der Kampf gegen Krankenhauskeime beginnt mit einer guten Handhygiene Bernkastel/Wittlich. Die Abteilung für Krankenhaushygiene am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich organisiert regelmäßig sogenannte Aktionstage „Saubere Hände“ mit dem Ziel der Verbesserung der Patienten- und Mitarbeitersicherheit. Die „hygienische Händedesinfektion“ ist die wichtigste und wirksamste Maßnahme zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern. Und auch wenn die Hygiene zum grundlegenden Basiswissen in der Ausbildung von Ärzten und Pflegenden gehört, so ist es dennoch wichtig, die Sensibilität für dieses Thema gerade im späteren fordernden klinischen Alltag zu erhalten. Unter anderem führt die Hygieneabteilung des Verbundkrankenhauses dazu jährlich Aktionstage rund um das Thema Händedesinfektion durch. Die vorrangigen Ziele liegen in einer Verbesserung des Händedesinfektionsverhaltens und des Hautschutzes sowie einer Optimierung des Arbeitsumfeldes des Krankenhauspersonals, vor allem hinsichtlich der Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln. Damit einher gehen die Verbesserung der Patientenversorgung durch die Reduktion von Krankenhausinfektionen und die Etablierung der Händedesinfektion als Parameter in der Qualität der Patientenversorgung. Die Mitarbeitenden des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich wurden von der Abteilung für Krankenhaushygiene am Aktionstag für die richtige Handhygiene sensibilisiert. In einem ersten Testdurchgang desinfizierten die Gäste die Hände nach bestem Wissen. für Patienten, längeren Liegezeiten und immensen zusätzlichen Kosten für das Gesundheitswesen. In Europa sterben laut Expertenschätzungen rund 50.000 Menschen jährlich an den nosokomialen Infektionen. Sabine Zimmer Fotos: Valentin Klas Die Aktionstage „Saubere Hände“ sind Teil einer bundesweiten Kampagne, die vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance nosokomialer Infektionen an der Charité-Universitätsmedizin Berlin initiiert wurde. Nach Informationen des Institutes gibt es jährlich in Deutschland etwa 500.000 Fälle von Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen), europaweit rund drei Millionen. Sie führen zu zusätzlichem Leid aus den einrichtugnen Als besonderer Anziehungspunkt erwies sich in diesem Jahr die Aktion Wax-Cloning, die durch die Unterstützung der Firma Hartmann ermöglicht wurde. Wax-Cloning ist ein Verfahren, welches Interessenten in wenigen Minuten ein stabiles Oberflächenmodell der eigenen Hand produziert. Die Modelle aus synthetischem Material konnten in peppigen Farben als Souvenir mitgenommen werden und sind nun ein witziger Blickfang und handhygienische Gedächtnisstütze zugleich. In einem zweiten Schritt zeigte der Fluoreszenztest, wie gründlich desinfiziert wurde. spectrum 1/2012 29 Gelderner Modell leistet Beitrag zum Umweltschutz Energiesparcontracting für den Klimaschutz Geldern. Um sich einen Begriff von der Dimension zu machen, wie hoch der Energieverbrauch im St.-ClemensHospital Geldern und der angrenzenden Gelderland-Klinik ist, gibt der Technische Leiter Thomas Mulder ein Beispiel für Durchschnittswerte des Strombedarfs: „Allein im St.-ClemensHospital benötigen wir rund 180.000 Kilowattstunden pro Monat, etwa 45.000 in der Gelderland-Klinik.“ Kein Vergleich zum durchschnittlichen VierPersonen-Haushalt von rund 4.500 Kilowattstunden im Jahr. Um Kosten im großen Volumen zu sparen, erforderte es für die ctt-Einrichtungen angesichts überalterter Systeme zukunftsweisende Energieeinsparungen mit KlimaschutzCharakter. Die Lösung für die Gelderner Häuser fand sich im „Energiesparcontracting“. Das Prinzip: Der Vertragspartner – in diesem Falle kam das Unternehmen Cofely zum Zuge – übernimmt Planung, Errichtung, permanente Optimierung, Überwachung, Finanzierung und Betrieb der Anlagen. Der Kunde zahlt eine fixe Contractingrate, unterliegt nicht mehr den Unsicherheiten ständig steigender Energiekosten, reduziert die Eigenkapitalbindung und bleibt nach Vertragsablauf – in diesem Fall zehn Jahre – Eigentümer der Anlagen. Während des laufenden Betriebs wurde innerhalb etwa eines Jahres Schritt für Schritt an der Basis im Keller umgerüstet. Die alten Dampf- und Heizkessel wurden demontiert. Die Heizkessel wurden ersetzt durch einen Pelletkessel mit einer Leistung von rund 500 kW inklusive Pufferspeicher. Der neue Brennwertkessel bringt es auf eine Leistung von 600 kW. Zwei neue Schnelldampferzeuger mit einer Gesamtleistung von 400 kW wurden installiert. Die Pelletheizung und das Strom und Abwärme produzierende Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 50 kW decken die Grundlast des Energiebedarfs der Häuser. Im Keller, wo die alten Anlagen durch neue Systeme ersetzt wurden, blinken die dicken Rohre, die eine Verbindung zwischen den auf sechs reduzierten Hauptpumpen und den Abteilungen bilden. Ein hydraulisches Ausgleichsystem steuert über die vollautomatische Messung des Drucks, wann welche variable Menge heißes Wasser in der vorgeschriebenen Temperatur in die jeweiligen Stationen des Krankenhauses und der Gelderland-Klinik fließt. Auch in diesem Fall wurde in Klimaschutz durch effiziente Heiz- und Thomas Mulder, Technischer Leiter des St.Clemens-Hospitals, bei einem prüfenden Rundgang im Blockheizkraftwerk (BHKW). Dampftechnologie investiert. JIM.NRW (Joint Implementation Modellprojekt NRW) heißt das Programm, gefördert durch die EnergieAgentur.NRW, das über eine Anlagenmodernisierung eine deutliche Minderung des KohlendioxidAusstoßes bewirkt. Diese CO2-Einsparungen – für Geldern wurden ursprünglich 1.522,5 Tonnen weniger pro Jahr ausgerechnet – werden als handelbare Zertifikate im Pool verkauft. Der Erlös fließt anteilig an die Projektteilnehmer zurück. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Neue Betten für das Caritas-Krankenhaus Lebach aus den einrichtungen Investitionen für die Patienten und die Zukunft Lebach. Am Freitag, dem 24. Februar war es endlich soweit: Die ersten 39 neuen Betten wurden angeliefert. Damit geht – wie die Stellvertretende Pflegedirektorin, Doris Schneider, erklärt – ein langgehegter Wunsch der Pflegenden und auch der Patienten in Erfüllung. Der Inbetriebnahme dieser neuen elektrisch betriebenen Betten gingen umfangreiche Vorarbeiten der technischen Abteilung voraus, denn alle Stellplätze mussten mit ausreichend Steckdosen ausgerüstet werden, und auch die Bereiche zur Aufbereitung der Betten mussten vorbereitet werden. Nach Doris Schneider begännen damit auch für die Pflegenden neue Zeiten, denn schon das lästige „Hochpumpen“ der Betten, um eine Rücken schonende Arbeitshöhe zu erreichen, entfalle. So würden sich die Pflegenden besser ih- 30 spectrum 1/2012 ren eigentlichen Aufgaben widmen können, wenn sie weniger kraftraubende Kämpfe gegen die in die Jahre gekommene Hydraulik der alten Betten führen müssten. Die Patienten des Caritas-Krankenhauses Lebach kommen nun nach und nach in den Genuss dieses neuen Komforts: Einfach und per Knopfdruck kann die Liegeposition verändert, eine sitzende Position eingenommen oder können auch die Beine hochgelagert werden. Durch integrierte Bettseitenteile ist zusätzlich eine sehr hohe Sicherheit gegen Herausfallen aus dem Bett bei Veränderung der Liegeposition gegeben. Für das Caritas-Krankenhaus Lebach bedeutet diese Anschaffung moderner Krankenhausbetten eine nicht uner- Dirk Haßdenteufel schiebt erfreut eines von 150 neuen Betten in die Bettenaufbereitung. hebliche Investition, die jedoch sinnvoll und notwendig ist, um die Zukunft zu sichern und weiterhin eine attraktive Einrichtung des Gesundheitswesens zu bleiben. Martina Altmeier Foto: Andreas Engel 40. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in Weiskirchen Zentrales Thema war das Turnen ningsmethoden, Praxis, Methodik und Didaktik waren die Schwerpunkte. Fünf Millionen Menschen seien in Deutschland in Turnvereinen organisiert, unterstrich Steinbach, das zeige, welchen Stellenwert diese Sportart innehabe. Interessant sei ferner, so Steinbach weiter, dass beim Turnen die Verletzungsgefahr nicht annähernd so hoch sei wie bei Ballsportarten. Allerdings, so das Resümee der Veranstaltung, wenn an den Großgeräten wie Reck, Barren oder Schwebebalken ein Unfall passiere, seien die Verletzungen oft schwerwiegend. Wie immer wurde die Fort- und Weiterbildungsveranstaltung organisiert von Orga Fit Kongress & Gesundheit in Zusammenarbeit mit den HochwaldKliniken, dem Sportärzteverband Saar e. V., ZVK Rheinland-Pfalz / Saarland e. V. und dem Heidelberger Collegium e. V. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Die nächste Fortbildung wird vom 13. bis 14. Oktober in den Hochwald-Kliniken stattfinden. Zahlreiche Besucher waren Ende März zur 40. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Fort- und Weiterbildungsveranstaltung nach Weiskirchen gekommen. Viktor Schweitzer, Cheftrainer des Saarländischen Turnerbundes (STB), ging in seinem Vortrag auf die Möglichkeiten des Trainings für Leistungsturner ein. Es sei inzwischen gelebte Tradition, dass die Weiterbildungsveranstaltungen in den Hochwald-Kliniken immer unter dem Signum einer speziellen Sportart stehen. Um das Turnen drehte sich alles beim jüngsten Zusammentreffen von Medizinern und Physiotherapeuten. Häufige Sportverletzungen und Überlastungen beim Turnen, Trai- Ärztlicher Direktor und Chefarzt Professor Dr. Klaus Steinbach gewinnt regelmäßig hochkarätige Referenten für die Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen. spectrum 1/2012 31 aus den einrichtugnen Weiskirchen. Die Olympischen Spiele in London werfen ihre langen Schatten bis nach Weiskirchen. Professor Dr. Klaus Steinbach musste das Programm der 40. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Weiterund Fortbildungsveranstaltung in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen etwas modifizieren, denn wegen der Vorbereitungen zu dem sportlichen Großereignis auf der britischen Insel musste er auf den Nationalmannschaftsturner Waldemar Eichhorn verzichten, der zur gleichen Zeit bei einem Wettkampf in Dubai im Einsatz war. Aber daran lässt sich erkennen, dass zum einen die Olympischen Spiele das sportliche Weltereignis 2012 sind, das bis in den saarländischen Hochwald strahlt und zum anderen, dass die hochkarätigen Referenten, die Steinbach stets für seine Seminare gewinnen kann, im Olympiajahr besonders viel beschäftigt sind. Hand in Hand aus der psychosomatischen Erkrankung Neues Angebot für behandlungsbedürftige Mütter, Väter und Kinder im St. Franziska-Stift Bad Kreuznach. „Hand in Hand – Rehabilitation für Eltern und Kinder in Bad Kreuznach“ heißt ein neues psychosomatisches Behandlungsangebot, das das St. Franziska-Stift zusammen mit dem Viktoriastift in Bad Kreuznach jetzt eingerichtet hat. Die in Deutschland einzigartige Situation, dass nur wenige hundert Meter voneinander entfernt eine psychosomatische Fachklinik für Erwachsene und eine Rehabilitations- und Vorsorgeklinik für Kinder und Jugendliche bestehen, nutzen Verantwortliche in der Leitung der beiden Kliniken zu einer Kooperation für die rehabilitative Versorgung einer Problemgruppe von großen und kleinen Patienten mit psychosomatischen Störungen. aus den einrichtungen Die Kooperation bringt zwei qualifizierte und renommierte Fachkliniken zusammen. Das St. Franziska-Stift führt Rehabilitationsmaßnahmen für erwachsene Patienten mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen durch. Behandlungsschwerpunkte bestehen u. a. für Burn-out und Überforderungssyndrome, affektive Störungen (Angst, Depression), somatoforme Störungen und Schmerzstörungen, Essstörungen (Anorexie, Bulimie), Adipositas, Tinnitus und posttraumatische Belastungsstörungen. Im Viktoriastift werden in einem breiten Spektrum Kinder und Jugendliche unter anderem mit AHDS/ADS, Entwicklungsverzögerungen, Adipositas, Asthma bronchiale, Neurodermitis, Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Epilepsie, Migräne, orthopädischen Erkrankungen und psychosomatischen Störungen behandelt. Die zeitgleiche und getrennte Rehabilitation von rehabilitationsbedürftigem Elternteil und erkranktem Kind in unmittelbarer Nachbarschaft bietet ein innovatives und einzigartiges Angebot im Versorgungssystem der medizinischen Rehabilitation in Deutschland für eine bislang unterversorgte Gruppe von Versicherten in der Kranken- und Rentenversicherung. Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser und Pflegedirektorin Claudia Stangenberg, die beiden Initiatoren des Projekts im St. Franziska-Stift, verweisen auf die Vorteile der neuen stationären Rehabilitationsmöglichkeit. Beiden, Mutter/Vater und Kind/ Jugendlicher, werden in unabhängigen Verfahren vom Kostenträger die Rehabilitationsmaßnahmen bewilligt, die 32 spectrum 1/2012 Pflegedirektorin Claudia Stangenberg (links) und Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser (rechts) sind seitens des St. Franziska-Stifts die Initiatoren des Projektes Hand in Hand. dann nach einer Koordination der Einbestellung im gleichen Zeitraum in den beiden Kliniken durchgeführt werden. Durch die gemeinsame An- und Abreise werden Zeitaufwand und Kosten gespart und durch die gleichzeitige Abwesenheit von zu Hause die familiäre Organisation erleichtert. Gemeinsam und doch unabhängig voneinander können behandlungsbedürftige Eltern und Kinder ihre Rehabilitation wahrnehmen. „Jedes Familienmitglied hat den für eine erfolgreiche Behandlung nötigen Freiraum, kann sich auf die eigene Therapie konzentrieren und seine Entwicklungsmöglichkeiten unabhängig nutzen“, erklärt Paul Kaiser. Gleichzeitig kann leicht durch die räumliche Nachbarschaft außerhalb der Therapiezeiten durch Telefonkontakte, persönliche Treffen in der nahegelegenen Klinik oder gemeinsame Unternehmungen in der Umgebung der Kontakt im gewünschten Maße erhalten bleiben. Gegebenenfalls kann der Elternteil auch punktuell in die Behandlung des Kindes einbezogen werden. „Die unvermeidliche Belastung von Eltern und Kindern durch die Trennung wird so verringert. Oft reicht schon das Bewusstsein von Vater/Mutter und Kind, dass der andere in der unmittelbaren Nähe und erreichbar ist, um Sorgen zu verringern, die psychische Stabilität zu verbessern und die Offenheit für die Therapie zu fördern“, stellt Claudia Stangenberg nach den ersten Erfahrungen fest. Das Angebot der zeitgleichen und getrennten stationären Rehabilitation bietet eine Ergänzung eines bereits seit Jahren bestehenden Kooperationsmodells von St. Franziska-Stift und Viktoriastift. In der Kinder- und Jugendlichen-Rehabilitationsklinik werden Eltern zusammen mit ihren behandlungsbedürftigen Kindern aufgenommen, die dort eine Rehabilitation machen. Wenn diese Eltern selbst psychosomatisch erkrankt sind und eine Kostenzusage des Rentenversicherungsträgers haben, können sie während dieser Zeit ganztägig ambulant an einer psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme im St. Franziska-Stift teilnehmen. Die Mütter/Väter wohnen zusammen mit ihrem Kind im Viktoriastift, betreuen dieses außerhalb der Therapiezeiten und können auch in die Behandlung des Kindes einbezogen werden. Das neue Angebot steht in einer guten Tradition des St. Franziska-Stifts, behandlungsbedürftigen Müttern und Vätern mit Kindern in einer schwierigen familiären Situation zu einer Rehabilitation zu verhelfen, die sonst an der fehlenden Betreuungsmöglichkeit der Kinder während des Aufenthaltes des Diese seit längerem bestehende Möglichkeit der Mitnahme ihrer Kinder nutzen überwiegend Mütter, aber auch Väter, deren dringend notwendige stationäre psychosomatische Behandlung bislang daran scheiterte, dass die Versorgung der Kinder während des mehrwöchigen Klinikaufenthalts nicht möglich war. „Oft sind es Alleinerziehende oder Mütter und Väter mit einem geringen oder fehlenden sozialen Unterstützungssystem oder solche, die in schwierigen materiellen Umständen leben, die also in verschiedener Hinsicht schwierige psychosoziale Lebensbedingungen haben und auch dar- über psychosomatisch krank geworden sind“, berichtet Claudia Stangenberg, die Mitinitiatorin des neuen Projekts und Ansprechpartnerin für alle Angebote für Mütter/Väter mit Kindern. Die begleitenden Kinder wohnen zusammen mit dem Elternteil in einem Patientenzimmer der Klinik und sind außerhalb der Therapiezeiten und am Wochenende mit ihrem Vater oder ihrer Mutter zusammen. In der Kinderbetreuung der Klinik werden die Kinder während der Therapiezeiten ganztägig, montags bis freitags von 8:30 bis 17:00 Uhr, von einem Team von Erzieherinnen und anderen Mitarbeiterinnen in einem separaten Gebäude der Klinik mit speziell eingerichteten Räumen, einem separaten kleinen Außengelände und einem Spielhaus betreut. Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren werden aufgenommen. In Ausnahmefällen können auch Kleinkinder (ein bis drei Jahre) betreut werden und Schulkinder (sechs bis vierzehn Jahre), die vormittags eine der Schulen der Stadt besuchen und nachmittags in der Klinik betreut werden. Mit dem neuen Angebot der gleichzeitigen eigenständigen Rehabilitation in unmittelbarer räumlicher Nähe wird das rehabilitative Programm des St. Franziska-Stifts für Mütter/Väter und Kinder abgerundet. Neben der Mitaufnahme und Betreuung gesunder Kinder von psychosomatisch erkrankten Eltern als Begleitpersonen im St. Franziska-Stift und der bereits bestehenden Möglichkeit der teilstationären Rehabilitation Nähere Informationen zu dem neuen Angebot und weiteren psychosomatischen Behandlungsmöglichkeiten für Mütter/Väter und ihre Kinder/Jugendlichen im St. Franziska-Stift gibt es bei Claudia Stangenberg. Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift Franziska-Puricelli-Str. 3 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 8820-210 E-Mail: c.stangenberg@fskh.de im St. Franziska-Stift für rehabilitationsbedürftige Eltern, die mit ihren dort behandelten Kindern im Viktoriastift wohnen, gibt es nun die parallele und doch eigenständige stationäre Rehabilitation für beide psychosomatisch erkrankte Familienangehörige. Mütter/ Väter und Kinder/Jugendliche können so im St. Franziska-Stift und kooperativ im Viktoriastift je nach sozialer Situation ein individuelles Rehabilitationsangebot erhalten. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Angebot sind überwältigend. Paul Kaiser und Claudia Stangenberg, die dieses Projekt auf verschiedenen Tagungen für medizinische Dienste, Beratungsstellen, soziale Dienste, Organisationen der Familien- und Kinder- und Jugendhilfe sowie Selbsthilfegruppen vorstellten, berichten von einer großen Anerkennung und starken Nachfrage: „Eine große Hilfe! Endlich können wir diesen Leuten helfen und sie zur sachgerechten Behandlung weiterleiten.“ Schwerer noch als das positive Echo der Helfer wiegt für die Initiatoren im St. Franziska-Stift die Freude und Dankbarkeit der ersten Patienten in der Klinik: „Auf eine solche Möglichkeit haben wir lange gewartet. Gut, dass es euch gibt!“. In der Kinderbetreuung des St. Franziska-Stifts haben Kinder und Betreuerinnen viel Spaß. Dr. Elmar Mans Fotos: Gerhard Kind spectrum 1/2012 33 aus den einrichtungen Elternteils in der Klinik scheitert. Bereits im Jahre 2003 hat das St. FranziskaStift eine Kinderbetreuung eingerichtet, um psychosomatisch erkrankte Mütter und Väter mit gesunden Kindern als Begleitpersonen aufnehmen zu können. „Es war ein großes Anliegen unseres verstorbenen Bischofs Spital, gerade solche Patienten zu versorgen, die sich – oft alleinerziehend – in einer schwierigen sozialen Situation befinden und sonst in ihrem psychosomatischen Leiden keine Hilfe bekommen können. Wir haben uns damit bewusst einer sozialen Verpflichtung in der karitativen Tradition der katholischen Kirche gestellt“, sagt Paul Kaiser, einer der beiden Initiatoren des neuen Projekts. Durch dieses besondere Angebot werde ein besonderer Akzent im Gesundheitssystem gesetzt und eine soziale Randgruppe in die rehabilitative Versorgung einbezogen. Karneval in unseren Altenhilfeeinrichtungen Schiffweiler. Das Heiligenwalder Prinzenpaar Prinz Ralf I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Danny I. wurde mit einem großen „Hallo“ von den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims St. Martin, die schon in bester Faschingslaune waren, begrüßt. Gemeinsam wurde geschunkelt, gesungen und bei einem Glas Sekt auf die „Schiffweller Faasenacht“ angestoßen. Besch. Unter dem Motto „Närrisches Treiben auf der Ranch“ feierten die Bewohner und Mitarbeiter des Altenund Pflegeheims St. Franziskus Perl-Besch die Fastnacht. Tiere, Cowboys und Indianer kamen zur großen Fete mit zahlreichen Aufführungen und Sketchen. Schwemlingen. Viel geschunkelt und gelacht wurde an dem bunten Nachmittag im Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau in Schwemlingen. Zahlreiche Auftritte von Mitarbeitern sorgen für beste Laune – und für das leibliche Wohl war mit selbstgebackenen Berlinern bestens gesorgt. aus den einrichtugnen Bernkastel. Der erste Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssession im Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift war die Vorstellung des Prinzenpaares Albert I. und Marlies I. Zwei einstudierte Sitztänze mit Tüchern und begleitet von Instrumenten sorgten gleich zu Beginn dafür, dass alle Narren in die richtige Stimmung kamen. Heiligenwald. Die Frauen der katholischen Pfarrgemeinde Heiligenwald luden traditionell auch in diesem Jahr zur Faasenacht ins Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth ein. Gemeinsam mit den Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses wurde am Fetten Donnerstag die fünfte Jahreszeit ausgelassen gefeiert. 34 spectrum 1/2012 Jung und Alt gemeinsam im Seniorenheim St. Josef Ein außergewöhnlicher Lernort bringt Generationen zusammen Vallendar. Bereits ein zweites Jahr in Folge bietet die Schönstätter Marienschule ihren Schülerinnen der 9. Klasse eine AG im Bereich „Soziales Lernen“ an. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Seniorenheim St. Josef als einem außerschulischen Lernort. Dabei profitieren beide Seiten in einem regelmäßigen Austausch. Jeden zweiten Donnerstagnachmittag im Monat besuchen die Schülerinnen mit ihrer Lehrerin, Danuta Riechel, eine feste Gruppe von Senioren in der Wohnküche „Hunsrück“. So gab es schon wunderbare Nachmittage mit Waffelbacken, Brett- und Kartenspielen, ein gemeinsames Singen von Volks- und Wanderliedern sowie lustige Sitztänze. Im Advent haben die Schülerinnen mit den Bewohnern Hexenhäuschen gebastelt, und bei einer lustig-besinnlichen Nikolausfeier wurde wieder gemeinsam musiziert und gesungen. Auch zahlreiche Gedichte wurden von beiden Seiten vorgetragen, wobei die Mädchen ganz schön staunen mussten, was für Mengen an Strophen von früher in manch einem Seniorenkopf noch bis heute „gespeichert“ blieben. Von der Schulbank direkt ins Seniorenheim: Die Schülerinnen der AG „Soziales Lernen“ setzen die erlernten Inhalte praktisch um. Gerade die entspannenden Wellness-Anwendungen stehen bei den Senioren hoch im Kurs. Bei den Treffen kommt es zu regen Gesprächen zwischen den Mädchen und den älteren Menschen. Die Senioren freuen sich jedes Mal sehr auf den Besuch aus der Schule. Die Schülerinnen betonen immer wieder, wie gerne sie ins Seniorenheim kommen, das so anders sei, als sie es erwartet hatten. Einige meinten: „Wir wussten gar nicht, dass die alten Menschen noch so viel Spaß und Lebensfreude haben und was sie noch alles können. Sie erzählen viel Interessantes von früher.“ Am Ende des Nachmittags bringen die Schülerinnen die Bewohner zurück zu ihren Zimmern und verabschieden sich mit dem Versprechen, in zwei Wochen wiederzukommen. Petra Lambertz Foto: Petra Lambertz Weihbischof Dr. Helmut Dieser zu Besuch in Waxweiler Ein Bischof zum Anfassen im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Mit einer Andacht um 15 Uhr in der Kapelle – dem Herzstück des Hauses – begann der Besuch. Pastor Georg Müller sowie viele Bewohner, Mitarbeiter des Pflegeheims und Besucher begleiteten die Andacht des Weihbischofs. Anschließend fand ein kurzer Austausch mit der Pflege- und Heimleitung statt, bei dem sich Dr. Dieser äußerst interessiert zeigte an der Geschichte des Hauses, aber auch an aktuellen Geschehnissen. Gerne besuchte der Weihbischof auch die Wohnbereiche des Alten- und Pflegeheims. Er begrüßte jeden einzelnen Bewohner, Mitarbeiter und die Gäste in den jeweiligen Wintergärten persönlich. Für jeden hatte Dr. Dieser ein offenes Ohr und nahm sich viel Zeit für die Menschen und ihre Geschichten. Dabei strahlte er trotz seines engen Terminkalenders eine große Ruhe aus und fand jederzeit die richtigen Worte, um auch den Menschen Mut zu machen. Als Fazit kamen alle überein: „Ein sehr netter Mann – also, ein Bischof zum Anfassen.“ Annerose Begon-Scholtes Foto: privat Bei einem Hausrundgang mit (v.l.n.r.) Pastor Georg Müller, der Pflegedienstleiterin Sonja Fuxen, Hedwig Krost vom Begleitenden Dienst und Heimleiterin Martina Schoden informierte sich Weihbischof Dr. Helmut Dieser über das Haus. spectrum 1/2012 35 aus den einrichtungen Waxweiler. Das Jahr im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu fing direkt mit einem besonderen Besuch an. Im Rahmen seiner Visitationsreise in den Pfarrgemeinden machte Weihbischof Dr. Helmut Dieser am 10. Januar auch im Waxweiler Altenheim Station. Ausflug ins Blumenparadies Der Frühling lockt Bewohner des Cusanus-Stifts ins Gartenland Schmitt Bernkastel-Kues. Am 7. März lockten die ersten Sonnenstrahlen und ein Hauch von Frühlingsduft einige Bewohnerinnen des Alten- und Pflegeheims Cusanus-Stift zu einem besonderen Ausflug. Die Fahrt am Vormittag hatte das Gartenland Schmitt in Wittlich zum Ziel. Dort angekommen, bewunderten die Bewohnerinnen die Zimmerpflanzen, besonders die Orchideen fanden ihre Bewunderung. Nach einem Rundgang durch die Außenanlagen mit Grünpflanzen, Hecken und Sträuchern erreichte die Gruppe das Gewächshaus mit den Frühlingsblumen. Hier leuchtete es in allen Farben, die unterschiedlichsten Frühblüher ließen die Herzen höher schlagen. Viele altbekannte, aber auch einige neuere und seltene Sorten wurden bestaunt. Nach dem erfolgreichen Einkauf unterschiedlicher Blumen konnte die Heimfahrt wieder angetreten werden. „Der Ausflug war wunderschön!“ und „Vielen Dank für die gelungene Überraschung!“, darin waren sich am Ende alle einig. Stefanie Philipps Foto: Stefanie Philipps Eine gelungene Überraschung war der Ausflug zum Gartenland Schmitt. Mit dabei waren (v.l.n.r.): Stefanie Philipps, Henriette Busch, Agnes Klügl, Barbara Schimpgen, Klara Philipp und Elke Prüm. Neue Weiterbildung im ctt-Fortbildungszentrum Geprüfte/r Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) Aach. Im zweiten Halbjahr 2012 bietet das ctt-Fortbildungszentrum erstmals die Weiterbildung zum/zur geprüften Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen in Zusammenarbeit mit der IHK Trier an. Die Weiterbildung läuft über zwei Jahre und findet in den Räumen der trägereigenen Akademie Kues in Bernkastel-Kues statt. Das Angebot richtet sich an alle Berufsgruppen im TERMINANKÜNDIGUNG Starttermin ist der 19. Oktober. Weitere Infos unter: www.ctt-bildung.de Sozial- und Gesundheitswesen. Dieser Kurs ist besonders auf Mitarbeiter/-innen im administrativen und kaufmännischen Bereich zugeschnitten. Die Weiterbildung umfasst 620 Stunden und beinhaltet Themen wie Planen, Steuern und Organisieren betrieblicher Prozesse, Qualitätsmanagementprozesse, Steuern und Überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse, Personalführung und -entwicklung sowie Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen. Die Weiterbildung endet mit einer schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfung, die von der IHK Trier abgenommen wird. Das Zeugnis wird ebenfalls von der IHK Trier erstellt. Außerdem befähigt der erfolgreiche Abschluss dieser Ausbildung in Rheinland-Pfalz zur Zulassung zum grundständigen Studium an Universitäten und Fachhochschulen. Die Vorschriften in anderen Bundesländern können hiervon abweichen. Mechthild Heinrichs-Marunde/ Karl-Herbert Bruxmeier termine / aus den einrichtungen Weitere Zertifizierung für das ctt-Fortbildungszentrum im Bereich Onkologie Aach. Die 2010 erstmals durchgeführte „Fachweiterbildung Onkologie“ wurde von der European Oncology Nursing Society (EONS) zertifiziert und anerkannt. Somit können zukünftig die Abschlusszertifikate des Onkologiekurses mit dem EONS Logo versehen werden. Die European Oncology Nursing Society (EONS) wurde 1984 gegründet, mit dem Ziel, die Pflege und Betreuung von Personen mit einem erhöhten Krebsrisiko, einer Krebserkrankung oder nach der Heilung einer solchen durch die Förderung der Forschung, Weiterbildung und Praxis der onkologischen Pflege in Europa zu verbessern. Die Anerkennung von Kursen gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben der 36 spectrum 1/2012 EONS im Weiterbildungsbereich. Das Ziel dieser Anerkennung ist es, die Qualität der Weiterbildungskurse, die Pflegenden in der Onkologie in ganz Europa angeboten werden, qualitativ zu verbessern. Dies wird durch eine systematische Bewertung der eingereichten Kurse erreicht. Die Prüfung erfolgt nach festgelegten Kriterien, wobei auch die Übereinstimmung mit der Ausbildungsphilosophie der EONS geprüft wird. Vorteile einer Anerkennung durch die EONS sind: europaweite Anerkennung des Weiterbildungsganges in der Onkologie für Pflegende, die Möglichkeit, die hohe Qualität des Weiterbildungsganges auszuweisen. Für das ctt-Fortbildungszentrum ist dies ein weiteres Gütesiegel, das sich europaweit sehen lassen kann. Der nächste Onkologie-Fachkurs ist für das erste Halbjahr 2013 geplant. Mechthild Heinrichs-Marunde/ Karl-Herbert Bruxmeier Termine der Akademie Kues Auszüge aus dem Veranstaltungsprogramm des 1. Halbjahres 2012 APRIL Ausführliche Informationen zum Veranstaltungsprogramm der Akademie Kues finden Sie im Internet unter: www.akademie-kues.de oder erhalten Sie im Sekretariat der Akademie unter Telefon: 06531 9695-0. Nikolaus von Kues Datum: Freitag, 27.04. 25.05. und 29.06. jeweils von 17:00 bis 18:30 Uhr Moderation: Dr. Matthias Vollet Der Lektüre- und Gesprächskreis befasst sich mit den „Kleinen Werken“ der 1440er Jahre; zunächst lesen wir die Schrift „Vom verborgenen Gott“ (De Deo abscondito) von 1445. Der kurze, aber sehr gehaltvolle Dialog zwischen einem Heiden und einem Christen spiegelt die Grundzüge des cusanischen philosophisch-theologischen Denkens wider. Ausgehend vom Paradox der Verehrung des unbekannten Gottes wird das Problem behandelt, ob man die unendliche Wahrheit und den einen Gott wissen kann. Auf diese Weise wird dem Leser der Grundgedanke der belehrten Unwissenheit nahegebracht. MAI „ Ach, in meinem wilden Herzen …!“ Lesung Datum: Freitag, 27.04. ab 19:30 Uhr Rezitator: Sven Nichulski Rainer Maria Rilke (1875-1926) ist als Schrittmacher deutscher und französischer Lyrik, Dichter von magischer Ausdruckskraft, Vertreter des leisen Gefühls, als Triumphator über das Unsagbare in die Literaturgeschichte des vergangenen Jahrhunderts eingegangen. Wie kein zweiter Schriftsteller hat er der deutschen Sprache eine Musikalität und Geschmeidigkeit abgerungen, die ihresgleichen sucht. Der Abend vereint die schönsten Beispiele seiner Liebeslyrik und -prosa wie auch biographische Wahrnehmungen von Zeitgenossen Rilkes. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung. Ausstellung: Tanz Seele, tanz Datum: Sonntag, 06.05. ab 11 Uhr Ausstellung: vom 07.05. bis zum 27.07. Ende 1940 machten sich die Künstler Bert Dörr und Josef Junk auf – um 1955 gesellten sich Johannes Maria Dietz und Theo Grumbach dazu – die moderne, zeitgenössische Kunst in der Moselregion voranzubringen. 1972 setzten sie mit der offiziellen Gründung der Quadriga BKS und dem Beginn der Führung der kommunalen Galerie 555 einen Markstein. Josef Junk verließ 1977 die Gruppe. Georg Kern, Maler und Bildhauer, nahm den Platz ein. Vier Männer, vier eigenwillige Charaktere, die Bescheidenheit pflegten. In ihren Werken bieten sie einen vielfältigen Mix von Dur bis Moll. Unter all dem auf Papier und Leinwand Gebanntem fand hier und da auch die Frau einen Platz. So fragen wir: Was lassen uns die Künstler – Männer – aus der Moselregion, wo allgemein die Männer noch das Sagen hatten, in ihrem Werk über sich und die Frau wissen? Vorweg gesagt: Für die Frau als Mutter zeigte keiner Interesse. Datum: Montag, 07.05. von 19:00 bis 20:30 Uhr Referent: Ulrich Schaffer „Mir ist es wichtig, die Liebe nicht nur als ein Gefühl zu sehen, sondern als eine Entscheidung, auf eine gewisse Art zu leben. Was könnte das heißen und was für eine Wirkung geht von einem Menschen aus, der sich für die Liebe entschieden hat? Es ist nötig, über das hinaus zu wachsen, was uns zufällt und was leicht ist – und uns selbst und einander etwas abzuverlangen, was umfassend Leben fördert. Der Abend soll eine Einladung sein, aus dem Herzen zu leben – das schließt auch den Willen und unsere Entscheidungsfähigkeit ein. Wir sind frei, uns für die Liebe zu entscheiden. Das ist, was in der Welt gebraucht wird.“ In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Maria Spies. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung. Was kommt nach dem Tod? Datum: Montag, 18.06. von 19:00 bis 20:30 Uhr Referent: P. Dr. Jörg Müller Mit zunehmendem Alter drängt sich die Frage nach dem Tod und danach auf. Nur wenige sind der Meinung, dass der Tod das endgültige Aus bedeutet; die meisten glauben an ein Weiterleben, wie auch immer. Der Referent wird auf die wichtigsten Fragen eingehen: Gibt es so etwas wie Hölle, Fegefeuer und Himmel? Wie sind die biblischen Aussagen zu verstehen? Wie sind die Erfahrungen der reanimierten klinisch Toten zu deuten? Sind Erscheinungen Verstorbener oder spiritistische Praktiken ernst zu nehmen? Was hat es mit den Spukphänomenen auf sich? Gibt es eine Reinkarnation? Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung. spectrum 1/2012 37 termine JUNI Über die Entscheidung zu lieben Weiterbildung in der seelsorglichen Begleitung von Gruppen Ausbildungskurs beginnt im Sommer Vallendar. Am 11. Juni startet ein weiterer Ausbildungskurs zur „Bibliodramaleitung“. Bibliodrama steht für eine Form der seelsorglichen Begleitung von Gruppen. Auf ganzheitliche Weise findet im Bibliodrama eine Begegnung von biblischen Texten und der eigenen Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch bei Stefanie Fein unter: 0261 6402-290 oder per E-Mail unter: sfein@pthv.de. Die Anmeldung richten Sie bitte an die PhilosophischTheologische Hochschule Vallendar (PTHV), Referat Öffentlichkeitsarbeit, Pallottistraße 3, 56179 Vallendar. Lebens- und Glaubensgeschichte statt. Alles, was lebt, ist in Bewegung, in Entwicklung. Bibliodrama ist in Bewegung gebrachte Bibel. Der Buchstabe, das Wort wird lebendig, fassbar, sinnenfällig und erlebbar. Die Textauslegung ereignet sich im wahrsten Sinne des Wortes dadurch, dass der biblische Text im Raum ausgelegt wird. Veranstalter ist das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar in Kooperation mit dem Geistlichen Zentrum am Haus Was- serburg. Inhaltliche Fragen zum Kurs werden durch das Geistliche Zentrum beantwortet unter Telefon: 0261 6408406 oder E-Mail unter: geistliches-zentrum@haus-wasserburg.de. Für den Kurs kann die Förderung eines Qualischecks für Menschen über 45 Jahre und der Prämiengutschein beantragt werden. Informationen finden Sie unter: www.pthv.de/institute/iww.html ETHIK Veranstaltungen des Ethik-Instituts „Geld ohne Moral?“ Vallendar. Mit verschiedenen sozialund gesellschaftspolitischen Veranstaltungen wird das Ethik-Institut an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) seine erfolgreiche Themenreihe fortsetzen. Neben den klassischen Sonntagsmatineen werden erstmals Arbeitskreissitzungen angeboten, zu denen die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist. Beide Veranstaltungstypen stehen unter dem Jahresthema: „Geld ohne Moral?“ ethik / termine Weitere Informationen zum Ethik-Institut finden Sie unter: www.pthv.de (Institute, EthikInstitut). Folgende Veranstaltungen werden hierzu angeboten: Veranstaltung: 19:00 – 20:30 Uhr 10. Mai Der Euro und seine Zukunft (Wilhelm von Haller) Sonntagsmatineen: jeweils 10:30 – 12:00 Uhr 6. Mai Maßhalten. Zur Aktualität der 7 Todsünden für die Werte-Diskussion (Prof. em. Dr. Alfred Bellebaum) 23. September Wirtschaftliches Wachstum und Lebensqualität (Prof. Dr. Michael Frenkel) 10. Oktober Der Christ in der Welt und für die Welt. Was heißt „Entweltlichung“? (Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC) Alle Veranstaltungen finden in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos! Medizinethischer Arbeitskreis: jeweils 19:30 – 21:00 Uhr (im Hörsaal 1) Philosophisch-Theologische Hochschule Einzelne Veranstaltungen sind für Ärzte durch die Bezirksärztekammer Koblenz als Fortbildungsveranstaltungen zertifiziert. 17. Oktober Peter Greisler (Debeka) 15. November Dr. Weber (BDH Klinik Vallendar) 38 spectrum 1/2012 „Burn-out und Arbeitsbelastung“ Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission der ctt Kontakt zur Ethik-Kommission DIE SITUATION ZIELGRUPPE Eine in der Medizin und in den Sozialwissenschaften allgemein akzeptierte Definition der Ursachen und der Symptome des Burn-out steht derzeit noch aus. Unter Burn-out wird gemeinhin ein individuell empfundener Erschöpfungszustand verstanden, der durch eine chronische Verausgabung zu einer vermeintlich perspektivlosen Überforderung führt. Neben den genannten gesellschaftlichen Ursachen wird in der jüngeren Diskussion zunehmend darauf verwiesen, dass sich auch klinisch manifeste Depressionen hinter dem Bild bzw. dem Begriff des Burn-out verbergen können. Burn-out erweist sich demnach als dringend zu klärendes medizinisches und gesellschaftliches Phänomen. Die Fortbildung richtet sich an alle Mitarbeiter aller Berufsgruppen innerhalb der ctt und benachbarter Träger von Gesundheitseinrichtungen. VERANSTALTER & ANMELDUNG Ethik-Kommission der ctt Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Anmeldung: Gisela Feltes Tel.: 0651 7167-100 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: info@ctt-zentrale.de Anmeldeschluss ist am 4. Mai. Die Fortbildungsveranstaltung verfolgt das Ziel, die medizinischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Burn-out darzulegen, die Bedeutung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen in Bezug auf das Phänomen Burn-out zu beleuchten und mögliche präventive Strategien und Hilfestellungen unter besonderer Berücksichtigung der Situation in der ctt zu benennen und zu diskutieren. Geschäftsführer: Georg Beule Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-445 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de Alexander Böker E-Mail: a.boeker@ctt-zentrale.de Termin und Ort: Donnerstag, 10. Mai, 13:15 – 17:30 Uhr im St. Elisabeth-Krankenhaus Wittlich Die nächsten Sitzungen der Ethik-Kommission der ctt finden statt am: 24. August 16. November PROGRAMM 12:30 Uhr Einladung zu einem Imbiss 13:15 Uhr Begrüßung Professor Dr. med. Dr. phil. Thomas Heinemann (Vorsitzender der Ethik-Kommission der ctt) 13:30 Uhr Der Umgang mit Burn-out in den Einrichtungen der ctt Jürgen Müller (Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung [GMAV]) 14:00 Uhr Ursachen, Symptome und Erklärungskonzepte des Burn-out Jürgen Horn (Leitender Arzt der AHG Klinik Berus, Europäisches Zentrum für Psychosomatik und Verhaltensmedizin) 14:30 Uhr Diskussion 15:00 Uhr Pause 15:30 Uhr Burn-out und die ökonomischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen Dr. Michaela Lemm (Mitarbeiterin der ADMED GmbH, Beratungsunternehmen für die Gesundheitswirtschaft) 16:00 Uhr Risikofaktoren, Prävention und Intervention des Burn-out Dr. Elisabeth Gläßer (Leiterin des Projektes „Lehrergesundheit“ der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD), Trier) 16:30 Uhr Diskussion 17:30 Uhr Ende der Veranstaltung Georg Beule spectrum 1/2012 39 ethik ZIEL DER VERANSTALTUNG Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Lehrstuhl Ethik, Theologie und Geschichte der Medizin Pallottistraße 3 56179 Vallendar Tel.: 0261 6402-510 Fax: 0261 6402-300 E-Mail: theinemann@pthv.de Mitarbeiter: DAS PROBLEM Den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kommt vor diesem Hintergrund eine erhebliche Bedeutung zu. Einerseits sind sie Anlaufstelle für erschöpfte und hilfesuchende Menschen und haben die Aufgabe, diesen Patienten eine adäquate Selbstsicht und einen angemessenen Selbstwert wieder nahe zu bringen. Andererseits sind die Einrichtungen selbst einer starken Verdichtung der Arbeitsanforderungen unterworfen, die ihrerseits bei den eigenen Mitarbeitern die Entstehung chronischer Erschöpfungszustände fördern kann. Insbesondere bei Arbeitnehmern im Gesundheitsbereich ist Burn-out ein vordringliches Problem. Damit ergibt sich die Frage, auf welche Weise gerade christliche und speziell katholische Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf das Problem einer chronischen Verausgabung von Mitarbeitern im Sinne einer Vorbeugung, Früherkennung und Heilung tätig werden können. Vorsitz: Klinische Forschung und das Problem der „Informierten Einwilligung“ Bericht über die Tagung „Informed Consent – How less could be more?” des European Forum For Good Clinical Practice (EFGCP) I Informierte Einwilligung in die Teilnahme an Forschung Frau Meyer muss wegen einer Beinvenenthrombose im Krankenhaus behandelt werden. Kurz vor der Entlassung aus der stationären Behandlung bittet der Stationsarzt sie, an einer wissenschaftlichen Studie zur Erforschung der Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Medikaments zur Herabsetzung der Blutgerinnungsaktivität teilzunehmen. Der Arzt händigt ihr eine 6-seitige Patienteninformation über Zweck und Durchführung dieser Studie sowie eine Einwilligungserklärung zur Teilnahme an der Studie aus. Verwirrt von der enormen Menge an Information und zahlreichen ihr unbekannten Fachbegriffen führt Frau Meyer das Aufklärungsgespräch zur Studienteilnahme mit dem Arzt. ethik Frau Meyer fühlte sich während ihres Krankenhausaufenthalts von dem Stationsarzt immer gut behandelt und ist ihm dankbar. Zudem weiß sie, dass sie in Zukunft in der Ambulanz des Krankenhauses weiterbehandelt werden muss. Am Ende des Gesprächs unterschreibt sie, trotz vieler Unklarheiten über den Zweck der Studie, die Einwilligungserklärung. Frau Meyer hat damit informiert in die Teilnahme an der Studie eingewilligt. In der medizinischen Ethik wird dieser Akt als informierte Einwilligung oder informed consent (engl.) bezeichnet. Der informed consent stellt eine notwendige Voraussetzung für jeden Eingriff in die physische oder psychische Integrität eines Patienten oder Probanden in Medizin und Forschung dar. Er besteht aus zwei Akten: erstens die umfassende Aufklärung des Patienten durch den Arzt und zweitens die auf der Grundlage dieser Informationen getroffene schriftliche Einwilligung des Patienten bzw. Probanden in die Durchführung des Eingriffs. Der informed consent ist ein international weithin akzeptiertes Instrument, das den Probanden vor Eingriffen in seine leibliche Integrität schützen und sein Recht auf Selbstbestimmung gewährleisten soll. Selbstbestimmt in einen medizinischen oder in Forschungsabsicht durchgeführten 40 spectrum 1/2012 Eingriff einwilligen kann der Proband aber nur, wenn er angemessen aufgeklärt worden ist, d. h. wenn er über Ziele, Durchführung und Zeitumfang der Studie informiert ist; wenn er mögliche, mit dem Eingriff verbundene Risiken und Nebenwirkungen kennt; wenn ihm alternative Optionen aufgezeigt wurden und wenn ihm klar ist, dass diese Einwilligung freiwillig ist, er sie jederzeit, auch ohne Angabe von Gründen, widerrufen kann, ohne für seine weitere Behandlung Nachteile zu befürchten. Ein wirksamer informed consent muss den Probanden befähigen, die Bedeutung der klinischen Studie für sein individuelles Leben einschätzen zu können. Ohne informed consent erfüllt jeder medizinische oder in Forschungsabsicht durchgeführte Eingriff bei einer einwilligungsfähigen Person den Tatbestand der Körperverletzung. II Die Tagung des European Forum for Good Clinical Practice Wie der eingangs geschilderte fiktive Fall andeutet, ist es jedoch sehr fraglich, ob jede Patienteninformation und jede unterschriebene Einwilligungserklärung das Selbstbestimmungsrecht des Probanden gewährleistet und inwieweit die bisher praktizierte Aufklärungspraxis einer Überarbeitung bedarf. Das European Forum for Good Clinical Practice (EFGCP) widmete dieser Problematik eine internationale Tagung mit dem Titel ”Informed Consent – How less could be More: Effecting a paradigm shift so we do inform participants”. Das EFGCP ist eine Non-Profit-Organisation, deren Ziel in der Förderung guter klinischer Praxis besteht. Durch seine Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Organisationen, wie z. B. der Association of Clinical Research Professionals und der Association of Clinical Research Organization, bemüht sich das Forum, hohe Qualitätsstandards in allen Phasen der biomedizinischen Forschung in ganz Europa zu entwickeln. An der vom 24. bis 25. Januar 2012 in Brüssel stattfindenden Tagung nahmen u. a. Vertreter der Pharmaindustrie, Mitglieder aus Ethik-Komitees, Mediziner, Juristen und Patientenvertreter aus 31 verschiedenen Nationen teil. Sie gingen gemeinsam der Frage nach, wie es möglich ist, bestehende Regelungen und Methoden des informed consent in der Klinischen Forschung weiterzuent- wickeln, um eine bessere Zusammenarbeit zwischen Sponsoren, Forschern und Probanden zu ermöglichen, die dem Recht des Probanden auf Selbstbestimmung tatsächlich gerecht werden kann. Die komplexe Problematik wurde in drei verschiedenen Sektionen mit folgenden Themenschwerpunkten behandelt: 1. Welche Möglichkeiten gibt es, die Aufklärung des Probanden zu verbessern? 2. Welche Bedeutung hat der informed consent in der Notfallmedizin? 3. Welche kulturellen Aspekte müssen bei der Anwendung des informed consent berücksichtigt werden? einer verbesserten III Möglichkeiten Probandenaufklärung In der ersten Sektion wurden Möglichkeiten einer verbesserten Probandenaufklärung diskutiert. Hier waren sich die Teilnehmer einig, dass die gegenwärtige Situation unbefriedigend sei und dringend einer Änderung bedürfe. Insbesondere wurde die Form der schriftlichen Aufklärungsunterlagen kritisiert, die in Länge, Verständlichkeit und Sprachlichkeit dem Probanden oftmals keine angemessene Information bietet. Die Informationen, so die Forderung, müssen auf die entscheidenden Fakten beschränkt werden und in einer für den Probanden adäquaten Sprache verfasst sein. Dabei wurde auch diskutiert, inwieweit das Verfassen von „probandenfreundlichen“ Aufklärungstexten von Ethik-Komitees übernommen werden könne. Neben der schriftlichen Information thematisierten die Teilnehmer die enorme Bedeutung der mündlichen Aufklärung durch den Arzt bzw. Studienleiter. Das bisher übliche Verständnis des informed consent als ein einmaliger Akt, der mit der Unterschrift des Probanden abgeschlossen sei, wurde vielfach kritisiert und ein alternatives Verständnis entgegengestellt, das den informed consent als einen die gesamte Dauer der klinischen Studie begleitenden Prozess begreift. Denn eine dauerhafte Kommunikation mit dem Probanden erscheint für das insbesondere für die klinische Forschung nötige Vertrauensverhältnis zwischen Forscher und Proband notwendig zu sein. Die Darstellung möglicher Risiken, alternativer Methoden oder Überlegungen zur Schaden-Nut- zen-Abwägung einer Studienteilnahme könnte dann, teils unter Einbeziehung von Angehörigen, in mehreren Schritten erfolgen. Eine Sensibilisierung der Forscher und Sponsoren auf der einen Seite sowie der Probanden auf der anderen Seite hinsichtlich der Notwendigkeit einer angemessenen Information sei in jedem Falle anzustreben. Die meisten Teilnehmer befürworteten derartige Bestrebungen, machten jedoch auch auf den enormen zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Mehraufwand aufmerksam. In der zweiten Sektion wurden die spezifischen Probleme des informed consent bei klinischer Forschung in der Notfallmedizin geschildert. Anders als in der bisherigen Schilderung tritt der Arzt in der Notfallsituation einem Patienten gegenüber, der erstens häufig ohne Bewusstsein ist, zweitens ohne Angehörige angetroffen wird und drittens schnellstmöglicher Behandlung bedarf. Die Situation eines 20-jährigen Unfallopfers, das bei einem Autounfall einen hohen Blutverlust erlitten hat, macht das Einholen eines informed consent für die Teilnahme an einer klinischen Studie über die Wirksamkeit eines blutstillenden Medikaments unmöglich. Auch der Versuch, mit Hilfe der Angehörigen den diesbezüglichen mutmaßlichen Willen zu eruieren, gelingt in dieser Situation in aller Regel nicht und legitimiert überdies nicht die Einbeziehung des Patienten in die Studie. Dennoch bedarf es auch in der Notfallmedizin einer wissenschaftlichen Grundlage, die nur durch Forschungsstudien gelegt und ausgebaut werden kann. Bedeutet dies nun, dass wir auf klinische Forschung, die zu enormen Behandlungserfolgen in der Notfallmedizin führen könnte, aufgrund der derzeitigen ethischen und gesetzlichen Regelungen verzichten müssen? Ist diese Konsequenz zum Schutz der Selbstbestimmung des Patienten bzw. des Probanden hinzunehmen oder lassen sich auf der Basis der geltenden Normen Instrumente finden, die es erlauben, eine solche Forschung verantwortlich und unter Wahrung der Rechte der Probanden durchzuführen? Die strukturierte Bearbeitung dieses bisher kaum the- matisierten Feldes stellt eine wichtige Herausforderung für die gegenwärtige Medizinethik dar. V Informed consent vor dem Hintergrund unterschiedlicher Kulturen Die dritte Sektion der Tagung behandelte die Frage nach der Bedeutung kultureller Aspekte für die Entwicklungen des informed consent. In der westlichen Welt hat sich der informed consent als das Recht auf Selbstbestimmung in einer langen geistesgeschichtlichen Tradition herausgebildet. Dieses Recht zeichnet ein bestimmtes, aus dieser Tradition erwachsenes Bild des Individuums ab. Wenngleich der informed consent international einen (medizin-) ethischen und rechtlichen Standard darstellt, bleibt doch fraglich, ob er in Ländern mit gänzlich anderen kulturellen Wurzeln sinnvoll ist und wie er sich in die jeweiligen Kulturen einfügen lässt. VI Workshops Zwei in kleinerem Rahmen gehaltene Workshops vertieften spezielle Probleme des informed consent: Ein Workshop unterschied drei Formen der klinischen Studien: Erstens gibt es Arzneimittelstudien, die Arzneimittel ohne Marktzulassung untersuchen; zweitens gibt es Studien, die Arzneimittel mit bereits erfolgter Marktzulassung, nun aber hinsichtlich einer Anwendung bei anderen Krankheitsbildern, untersuchen. Diese beiden Studien werden als Interventionsstudien bezeichnet. Drittens gibt es Studien, sogenannte Beobachtungsstudien, die die Anwendung von Arzneimitteln mit Marktzulassung in der üblichen zugelassenen Anwendung „beobachten“. Es ist offensichtlich, dass das zu erwartende Risiko, das mit diesen drei verschiedenen Studien für die Probanden jeweils verbunden ist, un- terschiedlich ist. Diese Risikodifferenz könnte sich, so ein Vorschlag, in der jeweiligen Aufklärung zu diesen Studien niederschlagen: je höher das Risiko, desto umfassender die Aufklärung. In dem anderen Workshop wurden die Möglichkeiten der Verwendung elektronischer Medien zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Sponsoren, Probanden und Forschern ausgelotet. Die Verwendung von Videos, Informationen aus dem Internet oder auch Handynachrichten, die eine engere Bindung an den Probanden ermöglichen sollen, wurden detailliert dargestellt und diskutiert. Im Rahmen von Postersessions stellten verschiedene Organisationen und Unternehmen ihre Vorschläge zur Optimierung des informed consent vor. Die vorgeschlagenen Konzepte zielten mehrheitlich auf eine probandengerechte Aufklärung, die z. B. durch die Ausbildung und Hinzuziehung von Probandenvertretern oder die Durchführung gezielter Informationsveranstaltungen, z. B. für ein ganzes Kollektiv von Studienteilnehmern, erreicht werden könnte. Trotz dieser äußerst vielfältigen Probleme wurde während der gesamten Tagung betont, dass der informed consent Ausdruck eines fundamentalen Grundrechtes, dem Recht auf Selbstbestimmung, ist und dass dieser Fixpunkt in der Debatte nicht aus dem Blick geraten darf. Barbara Advena Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin (Professor Dr. med. Dr. phil. Thomas Heinemann), Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Foto: thinkstockphoto.com spectrum 1/2012 41 ethik Forschung in der IV Notfallmedizin Therapeuten auf vier Pfoten Freude bringt der Hundebesuchsdienst in die Altenhilfeeinrichtungen Hunde im Besuchsdienst, oft ausgebildete Therapiehunde – alle jedoch mit Wesenseignungs- und Gesundheitstest – sind wahrhaft Therapeuten auf vier Pfoten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Senioren im Umgang mit Tieren aktiver werden, dabei entspannen, sich an eigene Erlebnisse erinnern (Biografiearbeit), kommunizieren und mehr Lebensfreude empfinden. Die Hunde gehen freundlich auf die Menschen zu und nehmen sie vorbehaltlos an, setzen ihre Körpersprache ein, reagieren sensibel und schenken Nähe und Wärme, Sicherheit und Geborgenheit. Die Tiere fordern und fördern die direkte, unmittelbare Aufmerksamkeit. Dana eroberte die Herzen in St. Sebastian Nunkirchen. Im „Pfoteumdrehen“ gelungen: Seit Januar kommt Maria Kettern alle 14 Tage mit ihrer 7-jährigen Labradorhündin Dana ins Alten- und Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen. Die sanfte und gutmütige Art der Hündin und das Streicheln ihres warmen, weichen Fells tut den Senioren sichtlich gut. Reichlich Leckerlis gibt es für Dana natürlich auch. Maria Kettern hat sie vorher an die Senioren verteilt, die Dana dann zu sich rufen und verwöhnen möchten. Geschichten werden in der Runde erzählt über eigene Erlebnisse mit Hunden und anderen Haustieren. Wenn das Wetter besser wird, können mobile Senioren dann auch einen kleinen Spaziergang mit Dana und Maria Kettern rund um St. Sebastian unternehmen. Isabell Schillo Foto: Isabell Schillo Labradorhündin Dana schaut recht interessiert nach Maria Ketterns Hand mit dem versteckten Leckerli. Stella, der Stern in St. Hildegard Wadgassen-Hostenbach. Wenn Retriever-Hündin Stella an der Leine ihrer Besitzerin Gudrun Jung gemächlich ins Altenhilfezentrum schlendert, fühlt sich jeder, der Hunde mag, eingeladen, ins weiche Fell von Stella zu fassen. Stella geht behutsam auf die Senioren zu, setzt sich neben sie. Die Hand eines älteren, stark bewegungseingeschränkten Herrn lockert sich, er greift nach Stella. Sie reagiert sofort und kommt ihm sanft mit dem Kopf entgegen. „Eine unglaubliche Leistung von diesem Mann, sonst ist es ihm kaum möglich, seine Hand zu bewegen“, meint Christel Tschanun vom Begleitenden Dienst, die auch den Hundebesuchsdienst koordiniert. Gudrun Jung, Stellas Besitzerin, bleibt im Hintergrund. Ihr genügt es zu sehen, wenn die Senioren Freude an Stella haben. Stella bekommt von ihr nur kurze Hinweise durch Gesten oder ruhige Worte. Alles andere spürt die Hündin selbst. Gudrun Jung teilt sich den Hundebesuchsdienst mit anderen ehrenamtlichen Helferinnen. Eveline Raber Foto: Eveline Raber Streicheleinheiten von allen Seiten: Hündin Stella von Gudrun Jung (links) genießt es, von Barbara Pompinon (rechts) und Lydia Becker (Mitte) ausgiebig gekrault zu werden. Lacky, der Glücksbringer im Kloster Marienau ehrenamt Schwemlingen. „Mir geht das Herz auf, wenn ich meinen Lacky sehe“, meint Marianne Masgei, und dabei huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie wartet schon am Eingang auf den weißen Schäferhundmischling und Besitzerin Mathilde Lehmann, die wöchentlich zu Besuch kommen. Masgei erzählt von ihrem eigenen Hund, von ihrer früheren Tätigkeit als Krankenschwester. Heimleiterin Regina Sebastian freut sich, dass Masgei wieder lachen kann: „Nach dem Tod ihrer kleinen Hündin im vorigen Jahr war Masgei so traurig, dass sie sogar keine Lust mehr hatte, 42 spectrum 1/2012 etwas zu essen. Der aufgeweckte Rüde wirbelt mit viel Leben ins Haus. “ Mathilde Lehmann erlebt ihre ehrenamtliche Tätigkeit als bereichernd und als Vergnügen für die Senioren, den Hund Lacky und sich selbst. Seit zwei Jahren unterstützt sie die Altenhilfeeinrichtung ehrenamtlich. Zu Marianne Masgei hat sie eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut, sie nimmt sie demnächst mit zur Besichtigung ins nahe gelegene Wolfsfreigehege nach Merzig. Eveline Raber Foto: Eveline Raber Marianne Masgei und ihr neuer Freund Lacky verbringen viel Zeit miteinander. Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-38510 www.verbund-krankenhaus.de Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Cusanus-Krankenhaus Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 58-0 St. Elisabeth-Krankenhaus Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-0 www.verbund-krankenhaus.de Bernkastel-MVZ Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel Fachkliniken Krankenhäuser Caritas-Krankenhaus Lebach Heeresstraße 49, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-0 www.caritas-krankenhaus-lebach.de Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim Tel.: 0261 89907-0 www.altenheim-maria-vom-siege.de Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig Schulstraße 2a, 56743 Mendig Tel.: 02652 9346-0 www.altenheim-marienstift-mendig.de Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach Tel.: 02745 9210-0 www.altenheim-st-barbara.de Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau Merzig-Schwemlingen Zum Schotzberg 1b 66663 Merzig-Schwemlingen Tel.: 06861 9310-0 www.ah-schwemlingen.de St. Franziska-Stift Bad Kreuznach Franziska-Puricelli-Straße 3 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 8820-0 www.franziska-stift.de Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1 Fachklinik St. Hedwig Illingen Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen Tel.: 06825 401-0 www.fachklinik-st-hedwig.de Alten- und Pflegeheim Marienburg Kempenich Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich Tel.: 02655 9615-0 www.altenheim-marienburg.de Alten- und Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen Weiskircher Straße 28 66687 Wadern-Nunkirchen Tel.: 06874 1819-0 www.ah-nunkirchen.de Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern Tel.: 06343 949-0 www.reha-bza.de Gelderland-Klinik Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 137-0 www.gelderlandklinik.de Gelderland-MVZ Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-0 www.wehrborn.de Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift Bernkastel-Kues Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 955-0 www.cusanusstift.de Physio Akademie Wittlich am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-2830 www.die-physio-akademie.de Hochwald-Kliniken Weiskirchen Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen Tel.: 06876 17-0 www.hochwaldkliniken.de St.-Clemens-Hospital Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 390-0 www.clemens-hospital.de Radiologische Praxis, Geldern Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef Bad Neuenahr-Ahrweiler Niederhutstraße 14 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641 976-0 www.altenheim-st-maria-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Perl-Besch Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch Tel.: 06867 91192-0 www.ah-perl-besch.de Altenhilfezentrum Haus St. Martin Schiffweiler Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler Tel.: 06821 96492-0 www.ah-schiffweiler.de Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth Heiligenwald Brunnenstraße 10 66578 Schiffweiler-Heiligenwald Tel.: 06821 9612-0 www.ah-heiligenwald.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Wadgassen-Hostenbach In den Waldwiesen 2 66787 Wadgassen-Hostenbach Tel.: 06834 90904-0 www.altenheim-hostenbach.de Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler Tel.: 06554 18-0 www.herz-jesu-waxweiler.de In Geschäftsbesorgung Alten- und Pflegeheim St. Josefsheim Alf Wittlicher Straße 1, 56859 Alf Tel.: 06542 931-0 www.ctt-trier.de/alf Alten- und Pflegeheim St. Martin Ochtendung Heinrich-Heine-Straße 7-11 56299 Ochtendung Tel.: 02625 9587-0 www.altenheim-st-martin.de Seniorenheim St. Josef Vallendar Beuelsweg 8, 56179 Vallendar Tel.: 0261 6407-0 www.seniorenheim-st-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Heppinger Straße 22 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Tel.: 02641 9402-0 www.altenheim-st-vinzenz.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Emmelshausen Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen Tel.: 06747 125-0 www.altenheim-st-hildegard.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus Gebhardshain Betzdorfer Straße 6-8 57580 Gebhardshain Tel.: 02747 9126-0 www.altenheim-st-vinzenzhaus.de spectrum 1/2012 43 unsere häuser Bildungsstätten Physiotherapieschule der cusanus trägergesellschaft trier mbH Hans-Schardt-Straße 1a, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549 www.pt-schule-lebach.de Caritas-Krankenhaus Dillingen Werkstraße 3, 66763 Dillingen Tel.: 06831 708-0 www.caritas-krankenhaus-dillingen.de Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene Akademie Kues Seniorenakademie & Begegnungsstätte Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 9695-0 www.akademie-kues.de Jugendhilfe ctt-Fortbildungszentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-188, -288 www.ctt-fortbildungszentrum.de Krankenhäuser Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe