Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH

Transcription

Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift
Chefarzteinführung im St.-Clemens-Hospital Geldern
Spatenstich für die neue KiTa
in Perl-Besch
Abschiedsfest für Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken
Offizieller
Abschluss des QKA-Folgeprojekts
Menschen im Träger
Mitarbeiter-Forum
Die
Informationen von der Ethik-Kommission Aktionstag für saubere
Seite der Seelsorge
Hände in Bernkastel/Wittlich
Erfolgsprojekt „Hand in Hand“ in Bad Kreuznach
Neues
Terminankündigungen
Ehrenamtliches Engagement
aus den Einrichtungen
1/2012
24. Jahrgang
ISSN 1868-6818
Zur Titelseite
Liebe Leserin, lieber Leser,
Zugegeben, diese Frage ist keine einfache Frage. Eine Frage, der wir uns
jedoch immer wieder im Laufe unseres
Lebens zu stellen haben und der Sie
sich, liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht sogar schon ganz bewusst in
der Fastenzeit vor Ostern zugewandt
haben. Und falls noch nicht, dann lassen Sie sich einladen, für die Klarheit
dieses Lebensfensters in den nächsten
Wochen zu sorgen.
die strahlende Frühlingssonne bringt
sie jetzt deutlich zum Vorschein, die
unliebsamen verbliebenen Relikte des
zurückliegenden Winters: Es sind die
Streifen, die Schlieren, der Staub und,
kurz gesagt, eine ganze Menge anderer dieser unerfreulichen Rückstände,
die von den weniger sonnenreichen Tagen verborgen wurden. Zu sehen sind
die zu säubernden Stellen jetzt überall:
vor dem Haus, im Keller, in der Wohnung, in den Zimmern, und schließlich
versperren sie auch die klare Sicht aus
den Fenstern. Da wird es höchste Zeit,
sich mit den nötigen Utensilien auszustatten, um mit einem Frühlingsputz
wieder für eine klare Sicht zu sorgen.
Zu einem richtigen Frühlingsputz gehören natürlich nicht nur die Fenster. Vieles will aufgeräumt und ausgeräumt,
entsorgt oder neu geordnet werden.
Der richtige Zeitpunkt, um so manches
im neuen Glanz erscheinen zu lassen.
Inspiriert von einer Empfehlung Edith
Steins gilt es der Frage nachzugehen, wie es – bildlich gesprochen – mit
dem Fenster unseres Lebens, mit dem
Fenster unseres Herzens steht.
„Was wir alleine nicht schaffen, das
schaffen wir dann zusammen“, so heißt
es in einem Lied, das der Sänger Xavier Naidoo 2006 veröffentlichte. Die
nächste gute Gelegenheit, gemeinsam
aktiv zu werden, könnte am 19. April
sein, unserem „Gemeinsamen Pilgertag 2012“.
„Du sollst sein wie ein Fenster,
durch das Gottes Liebe
in die Welt hineinleuchten will.
Die Scheibe darf nicht stumpf oder
schmutzig sein,
sonst verhinderst du das
Leuchten in der Welt.“
(Edith Stein)
Lassen Sie sich einladen zu dieser
ganz besonderen Art des „Fensterreinigens“, gemeinsam mit anderen Pilgern. Näheres hierzu finden Sie auf
der Seite 12 der vorliegenden Ausgabe
unserer Mitarbeiterzeitschrift, und wie
immer wünschen wir Ihnen viel Freude
beim Lesen der vorliegenden Ausgabe
unserer Mitarbeiterzeitschrift.
Ihre spectrum-Redaktion
Impressum
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Herausgeber
cusanus trägergesellschaft trier mbH
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
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Redaktion
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Claudia Gerstenmaier
(Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle)
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(Lektorat und Redaktionsorganisation)
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(Redaktion)
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Gestaltung
Roxanne Brusso
(9. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier)
Druck
Druckhaus Neu GmbH, Trier
2
spectrum 1/2012
Autoren
Advena, Barbara; Altmeier, Martina; Begon-Scholtes,
Annerose; Beule, Georg; Bruxmeier, Karl-Herbert;
Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Heinrichs-Marunde, Mechthild; Henze, Benjamin; Kellner
Dr., Thomas; Kriegel, Monika; Lambertz, Petra; Mans
Dr., Elmar; Mohr, Carmen; Philipps, Stefanie; Raber,
Eveline; Roth, Andreas; Schillo, Isabell; Tokarski, Andrea; Zimmer, Sabine
Fotografen
Altmeier, Martina; Bistum Trier; Engel, Andreas; Fichtelmann, Heribert; Gerstenmaier Dr., Claudia; Henze,
Benjamin; istockphoto.com; Kind, Gerhard; Klas,
Valentin; Kriegel, Monika; Lambertz, Petra; Philipps,
Stefanie; Raber, Eveline; Schillo, Isabell; Schläfer,
René; Staatsministerium Saarland; Stoffels, Stephan; thinkstockphoto.com
Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben.
Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge
per E-Mail (spectrum@ctt-zentrale.de) zu. Wir freuen
uns darauf!
Drucklegung
25. März 2012
Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen
bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in
der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil
des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen
Rechtschreibregelungen des Dudens.
Druckauflage
4.000 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist
am 01.06.2012.
Inhaltsverzeichnis
Zur Titelseite
03
Inhaltsverzeichnis
04
05
trägerübergreifendes
seite der
seelsorge
Impressum
aus den
einrichtungen
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1. Platz für die Schüler des Hauses
auf dem Wehrborn
28
Eine Auszeichnung für
besondere Verdienste Azubis
der Jugendhilfe engagieren
sich am Josefstag
Einladung für interessierte Biker/
Motorradfreunde der ctt Ingrid
Ambrosius setzt sich für die Anliegen der Patienten ein
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Offizielle Amtseinführung von
Chefarzt Dr. Rupertus Schnabel
Aktionstag schärft das Bewusstsein
für saubere Hände
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Gelderner Modell leistet Beitrag
zum Umweltschutz Neue Betten
für das Caritas-Krankenhaus
Lebach
06
Ein Abschiedsfest für Pastor
Gerd Braun
08
Feierliche Verabschiedung im
Kloster Marienau
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40. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in Weiskirchen
09
2. Einführungstag für neue Mitarbeitende in der Altenhilfe
32
Hand in Hand aus der psychosomatischen Erkrankung
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Offizieller Abschluss des
QKA-Folgeprojektes
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Karneval
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Jung und Alt gemeinsam im
Seniorenheim St. Josef Weihbischof Dr. Helmut Dieser zu
Besuch in Waxweiler
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Ausflug ins Blumenparadies
36
Neue Weiterbildung im ctt-Fortbildungszentrum
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Termine der Akadamie Kues
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Weiterbildung in der seelsorglichen Begleitung von Gruppen
38
Veranstaltungen des Ethik-Instituts
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„Burn-out und Arbeitsbelastung“
40
Klinische Forschung und das
Problem der „Informierten
Einwilligung“
ehrenamt
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Therapeuten auf vier Pfoten
unsere
häuser
43
Unsere Einrichtungen
in Ihrer Nähe
12
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Heilig-Rock-Wallfahrt 2012
„Das Grab ist voll ...“
termine
mitarbeiterforum
aus den
einrichtungen
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Zu unserem Leitbild
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Wir begrüßen
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Feier mit Jubilaren im
St.-Clemens-Hospital Geldern
18
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
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3 Fragen an Renaldo Myrselaj
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Menschen im Träger
22
Marlis Zimmer in den Ruhestand
verabschiedet
23
Nachgefragt bei Heike Wallerich
24
Intensivstation gegen das Atelier
getauscht
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Spatenstich für die neue Kindertagesstätte in Besch Lions Club
unterstützt Tanzgruppe in der
Jugendhilfe
ethik
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inhaltsverzeichnis
aktuelles
02
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Eine Auszeichnung für besondere Verdienste
Schwester M. Basina Kloos erhält den Saarländischen Verdienstorden
Saarbrücken. „Mit der Auszeichnung
wird das langjährige und von nachhaltigem Erfolg gekennzeichnete berufliche
und ehrenamtliche Wirken der Ordensträger öffentlich herausgestellt und
gewürdigt“, betonte die saarländische
Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer, als sie im Rahmen einer
Feierstunde Schwester Basina und fünf
weiteren Persönlichkeiten den Saarländischen Verdienstorden verlieh. Die
Ministerpräsidentin hob hervor: „Sie
haben oftmals unter Zurückstellung eigener Interessen das übliche Maß an
Pflichterfüllung deutlich übertroffen und
wesentlich zur Förderung des Allgemeinwohls und wichtiger gesellschaftlicher Belange beigetragen.“
Der Saarländische Verdienstorden ist
die höchste Auszeichnung des Saarlandes. Er wird an Persönlichkeiten
verliehen, die sich mit außergewöhnlichen Verdiensten für das Saarland und
seine Menschen eingesetzt haben.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: Staatsministerium Saarland
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (rechts) zeichnete bei einem Festakt in der
Staatskanzlei ctt-Aufsichtsrätin Schwester M. Basina Kloos (links) mit dem Saarländischen Verdienstorden aus. Im Namen für die mit ihr Ausgezeichneten bedankte sich Schwester Basina
in einer Ansprache: „Wenn wir die heutige Auszeichnung annehmen, so tun wir dies auch stellvertretend für die vielen Mitarbeitenden, Begleitenden und mit uns sich auf vielfältige Weise
engagierenden Menschen in den verschiedenen Betätigungsfeldern. Die heutige Auszeichnung
ist vor allem eine Auszeichnung dieser sich mit uns auf dem Weg befindlichen Menschen.“
Azubis der Jugendhilfe engagieren sich am Josefstag
Jugendliche des Hauses auf dem Wehrborn pflegen historischen Friedhof
aktuelles
Aach. Einen besonderen Ort hatten
sich die Jugendlichen des Hauses
auf dem Wehrborn am 19. März ausgesucht. Am Josefstag räumten sie
gemeinsam mit einigen Betreuern
den jüdischen Friedhof der Gemeinde
Aach auf und kümmerten sich um die
Außenanlagen. Neben der Pflege von
Sträuchern und Büschen wurde auch
das Eingangstor des Friedhofs von
den Auszubildenden der Malerei fachmännisch gereinigt, um es später neu
lackieren zu können.
Tatkräftig wurden an diesem Tag die
Jugendlichen vom Trierer Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth unterstützt, der sich von den Jugendlichen
gerne einige Tipps und Tricks zeigen
ließ.
Benjamin Henze
Fotos: Benjamin Henze
Nach getaner Arbeit haben sich alle eine Pause verdient. Der Trierer Diözesanjugendpfarrer
Matthias Struth (3. von rechts) half am Josefstag nicht nur mit, sondern informierte sich gleichzeitig auch über die Ausbildungsmöglichkeiten, die es im Haus auf dem Wehrborn gibt.
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Offizielle Amtseinführung von Chefarzt Dr. Rupertus Schnabel
Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie im St.-Clemens-Hospital unter neuer Leitung
Thomas Thiel, ctt-Geschäftsführer und
Sprecher der Geschäftsführung, dankte
zu Beginn seiner Ansprache zunächst
dem Vorgänger im Amt, Dr. Claus Cladders, und stellte anschließend die fachliche Kompetenz Dr. Schnabels heraus:
dass die angestrebten schonenden
Operationsmethoden wie Schulter-,
Hüft- und Kniegelenkchirurgie sowohl
zukunftsweisend als auch bereichernd
für die Gelderner Klinik seien. „Sie kommen aus dem hohen Norden, genauer
gesagt aus Papenburg, wo das Motto
der Stadtverwaltung übrigens lautet: offen für mehr“, so Thiel. Für ihn würde
er den Zusatz erweitern: „offen für mehr
Wissen an der chirurgischen Medizin
und deren Neuerungen.“ Bezogen auf
das Hobby Dr. Schnabels wünschte
er dem neuen Chefarzt für die Zukunft
Freude und Erfolg und wie beim Segeln
„allzeit eine Handbreit Wasser unter
dem Kiel“.
„Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen“,
begann Professor Dr. Philipp Schnabel,
Oberarzt der Allgemeinen Pathologie
des Uni-Klinikums und Leiter der Außenstelle der Thorax-Klinik Heidelberg,
seine Rede als älterer Bruder des neuen Chefarztes. Er skizzierte seinen
Bruder als einen verantwortungsvollen
Menschen mit Durchhaltevermögen:
„Er vollendet nicht nur die Dinge, die er
angefangen hat, sondern vollbringt dies
auch noch zielorientiert und innerhalb
der vorgegebenen Zeit. Als Physiologe
und Pathologe habe ich Hochachtung
vor der körperlich anstrengenden Arbeit
des Chirurgen.“ Wie schon während
der Andacht in der Krankenhauskapelle
deutlich geworden war, sei die Familie
geprägt von christlicher Tradition. „Willkommen im Boot“, begrüßte die Pflegedirektorin Karla Bergers den Chefarzt.
Mit der nahtlosen Nachbesetzung der
Position wünschte sie eine gute Zusammenarbeit. Gelderns Bürgermeister
Ulrich Jansen signalisierte dem Mediziner mit einem Buchgeschenk, dass
Dr. Schnabel in der Verwaltung immer
offene Türen vorfinden werde, was die
Belange des Krankenhauses angehe.
Der Ärztliche Direktor Dr. Frank Kuczera spannte ebenfalls den Bogen zur
Freizeitbeschäftigung, indem er einen
„Kapitän“ willkommen hieß. Er gab Dr.
Schnabel, mit dem er in der Alterstrau-
matologie kollegial intensiver zusammenarbeitet, den Hinweis, als Visionär
nicht nur die Abteilung, sondern das gesamte Krankenhaus im Blick zu behalten, mit Weitsicht, einer ruhigen Hand
und viel Spaß an der Arbeit.
Als der neue Chefarzt Dr. Rupertus
Schnabel ans Rednerpult schritt, dankte er nicht nur für die besten Wünsche,
sondern auch für die kollegialen „Wegbereiter“, die es ihm leicht gemacht
hätten, die neue Abteilung von Beginn
an zu führen. Dies galt insbesondere
in Richtung seines Amtsvorgängers Dr.
Cladders und dem verlässlichen Team
mit Oberarzt und den Assistenzärzten
sowie dem Personal aus der Pflege,
die ihn täglich unterstützten. In Richtung seines Bruders fand Dr. Rupertus
Schnabel bewegende Worte: „Heute ist
ein Moment, der unsere Eltern begeistert hätte.“
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Gemeinsam mit seiner Familie freut sich der neue Chefarzt über das herzliche Willkommen im St.-Clemens-Hospital (v.l.n.r.): Pflegedirektorin Karla
Bergers, ctt-Geschäftsführer Thomas Thiel, Britta Schnabel, Dr. Rupertus Schnabel, Kaufmännischer Direktor des St.-Clemens-Hospitals Rainer
Borsch, Adelheid Schnabel, Professor Dr. Philipp Schnabel und Ärztlicher Direktor Dr. Frank Kuczera.
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aktuelles
Geldern. Die Reihe der Festredner zur
feierlichen Amtseinführung von Dr. Rupertus Schnabel als Chefarzt der Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie im
St.-Clemens-Hospital Geldern war lang:
Der Kaufmännische Direktor des St.Clemens-Hospitals Geldern begrüßte
am 15. Februar die zahlreichen Gäste
im Versammlungsraum des Krankenhauses.
Ein Abschiedsfest für Pastor Gerd Braun
Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken geht in den Ruhestand
Weiskirchen. Kurz vor dem Ruhestand
ist die Gefühlslage gemischt: „Einerseits bin ich schon froh, zukünftig ein
paar Termine weniger und mehr Freiheit, z. B. für kurze Reisen, zu haben“,
sagt der scheidende Klinikseelsorger
Pastor Gerd Braun wenige Tage vor
der offiziellen Verabschiedung in Weiskirchen und fügt im gleichen Atemzug
hinzu: „Aber ich werde auch sehr viel
vermissen!“
Da sind zunächst die Gottesdienste
in der Kapelle der Hochwald-Kliniken,
die ihm viel Freude machen. Sie sind
der Anziehungspunkt für Patienten
wie Gottesdienstbesucher aus Weiskirchen und der Umgebung. „Wenn
Not am Mann ist, stehe ich natürlich
auch zukünftig für Weiskirchen und
die weitere Umgebung als Priester zur
Verfügung“, versichert Braun. Es sind
aber vor allem Gespräche mit den Patienten, die er vermissen wird, denn für
Gerd Braun ist die Gesprächsseelsorge zum Mittelpunkt seines beruflichen
Wirkens geworden. So überrascht es
nicht, dass einige der Patienten, die
vor Jahren zu einem Reha-Aufenthalt
in die Hochwald-Kliniken kamen, auch
heute noch regelmäßig nach Weiskirchen kommen, um mit dem engagierten Klinikseelsorger das seelsorgerische Gespräch zu suchen.
aktuelles
Nach der Priesterweihe 1971 wird
Gerd Braun Kaplan in Dillingen. Drei
Jahre später wird er in eine Gemeinde
der Trierer Inseln berufen, drei Jahre
später wird er Stadtpfarrer in Koblenz.
In diese Jahre fällt auch der immer
stärker werdende Wunsch, in die Krankenhausseelsorge zu wechseln. Er
nimmt eine entsprechende Ausbildung
auf und beginnt 1984 als Krankenhausseelsorger im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Saarlouis. Im Laufe der folgenden 12 Jahre wird er für
die Patienten und Mitarbeiter ebenso
engagiert zur Verfügung stehen wie
auch als Seelsorger für die dortige
Schwesterngemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen.
Auf diese Zeit seines Wirkens und die
folgenden 16 Jahre als Klinikseelsorger in Weiskirchen geht Schwester
M. Basina Kloos in ihrer Ansprache
im Rahmen des Festaktes nach der
heiligen Messe dankend ein: „Ihre
lebensbejahende Verkündigung der
Frohbotschaft hat die Tiefendimension
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Dank und gute Wünsche für Pastor Gerd Braun (Mitte) überbrachten im Rahmen einer Feierstunde (v.l.n.r.): Chefarzt Dr. Martin Schlickel, Pflegedirektor Harald Hintz, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Professor Dr. Klaus Steinbach, ctt-Aufsichtsrätin Schwester M. Basina Kloos,
ctt-Geschäftsführerin Vera Bers sowie der Kaufmännische Direktor Bernd Rullang.
des Lebens aufgezeigt und gleichzeitig
einen weiten Raum der Toleranz ermöglicht.“ Pastor Braun habe kranke
Menschen ermutigt, über sich selbst
hinauszuwachsen und gleichzeitig
vermittelt, dass es kein klinisch-reines
Wachstum gebe, so Schwester Basina weiter. Ein Mensch, der sich dem
Leben in die Arme werfe, erfahre im
Laufe seines Lebens Schönes und
Widersprüchliches. Er sei konfrontiert
mit dem Hellen und Dunklen, mit Gelungenem und mit Scheitern im Leben.
„Nicht selten erleben sich Menschen
in Krankheitssituationen und nach einer schweren Krankheit – auch hier
in der Rehaklinik in Weiskirchen – im
Ringen um die Wiederherstellung der
Mobilität als Verlierer. Diese Erfahrung
in das Leben zu integrieren und mit
sich selbst gut umgehen zu können,
war ein Anliegen Ihrer Seelsorge. Sie
konnten überzeugend verdeutlichen,
dass in Jesus die heilende Kraft Gottes
hautnah spürbar wird, weil er die Menschen nicht auf ihre Mängel reduziert,
sondern noch vorhandene Kräfte freilegen will.“
Weiter führt Schwester Basina aus:
„Viele durften in den Jahren bei Ihnen
lernen, dass die Verwirklichung des
Evangeliums nach Matthäus 25, 36.
bis 43. Vers <Ihr habt mich besucht.>
gelingen kann, wenn die Intensität und
Qualität mitmenschlicher Begegnung
als ein Ort der Erfahrung von Glauben
und Sinn gesehen wird.“
Patienten aufzusuchen und mit ihnen
ins Gespräch zu kommen, habe zu
seinem Arbeitsalltag in den HochwaldKliniken gehört. „Mir ist es wichtig, für
Menschen da zu sein, auf sie zuzugehen, mit ihnen zu sprechen und ihnen
zuzuhören. Ich freue mich, wenn es gelingt, ihnen zu helfen, ihre Lebensmitte
(wieder) zu finden, sie zu begleiten bei
der Antwortfindung auf entscheidende
Fragen in ihrem Leben oder wenn ich
ihnen einen wichtigen Impuls mit auf
den Weg geben kann“, sagt Pastor
Braun.
Bei seinem Wirken habe er sich oft am
Leben des heiligen Franz von Assisi
orientiert. Mit ihm habe er sich intensiv
beschäftigt und sei beeindruckt davon,
wie der Heilige sein Leben lebte und seine Mitbrüder geführt habe, mit welcher
Konsequenz er für seine Überzeugungen in der Umsetzung eingetreten sei,
meint Pastor Braun. Ein äußerliches
Zeichen für seine Verbundenheit hat
er vor Jahren aus Assisi mitgebracht:
das Tau. Er hat es in seine Dienstkleidung aufgenommen, und so mancher
Patient, der ihm auf den Fluren in
Weiskirchen begegnete, erkannte ihn
daran: „Sie sind bestimmt der Pastor.“
Im Laufe der vergangenen 16 Jahre
als Klinikseelsorger in den HochwaldKliniken in Weiskirchen haben nicht nur
viele Patienten von Pastor Braun eine
Hilfestellung erfahren. Seine seelsorgerische Unterstützung brachte er darüber hinaus auch auf vielfache Weise in
den Klinikalltag ein. So war er, wie der
Ärztliche Direktor Chefarzt Professor
Dr. Klaus Steinbach in seiner Ansprache die Verdienste von Pastor Braun
nachzeichnet, ein von den Mitarbeitern
geschätzter Ansprechpartner.
Als Mitwirkender für die Akademie
Weiskirchen habe er sich engagiert
in die Aus- und Weiterbildung mit eingebracht. In der zur ctt gehörenden
Mutter-Kind-Einrichtung zählte die
Seelsorgetätigkeit zu seinen Arbeitsgebieten. Gerne und mit viel Leidenschaft,
so bescheinigt Chefarzt Professor Dr.
Steinbach, habe Pastor Braun vor etwa
sechs Jahren die Begleitung der Patienten durch den Dienst der „Grünen
Damen“ organisiert. Mit diesem besonderen Ehrenamt sei ein wertvolles
Element eingezogen, das aus dem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken sei.
Auch außerhalb der Hochwald-Kliniken
habe Pastor Braun in den umliegenden
Pfarrgemeinden jederzeit ausgeholfen.
Die sehr gut besuchten Gottesdienste
und Andachten in den Hochwald-Kliniken wertet Professor Dr. Steinbach
als einen Beweis der hervorragenden
kirchlichen Seelsorge, die durch Pastor
Braun spürbar geworden sei.
Viele Gäste füllen die kleine Kapelle
und anschließend die Saarlandhalle in
Weiskirchen. Neben dem Klinik-Direktorium und ctt-Geschäftsführerin Vera
Bers sind auch zahlreiche Geistliche
aus der Umgebung, Freunde und Mitstreiter der Einladung zur offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand nach
Weiskirchen gefolgt. Der Nachmittag ist
geprägt von herzlichen Abschiedsworten und persönlichen Begegnungen.
Seelsorger mit Leib und Seele: Für Pastor
Braun steht der Mensch im Mittelpunkt.
Wenn Pastor Braun nun in sein neues
Haus in der Nähe von Weiskirchen einziehen wird, dann soll ihn eine wunderschöne Ikone immer an die HochwaldKliniken erinnern. Der Kaufmännische
Direktor Bernd Rullang überreicht ihm
zum Abschied die Kostbarkeit der „Muttergottes der immerwährenden Hilfe“.
Für die anwesenden Gäste steht
schnell fest: Das Ende der offiziellen
Amtszeit als Klinikseelsorger wird nicht
das Ende der Verbindung in die Hochwald-Kliniken sein. Auch wenn Pastor
Braun inzwischen einen Kurztrip nach
Ägypten wahrgenommen hat, wird es
ihn auch weiterhin immer wieder an die
alte Wirkungsstätte ziehen.
Gemeinsam mit Dechant Ralf-Matthias Willmes (links) und Pastor Joachim Haupenthal
(rechts) zelebrierte Gerd Braun die heilige
Messe.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Andreas Engel/
Dr. Claudia Gerstenmaier
Zum Abschied ein dankbarer Blick zurück:
Gesprächsseelsorge war das Zentrum seines beruflichen Wirkens.
HILFSPROJEKT
Seit der Gründung 1981 hat es sich der AKI zur
Aufgabe gemacht, in den südindischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala Projekte zu
fördern, die notleidenden Menschen Hilfe zur
Selbsthilfe geben. Die über AKI unterstützte
Bevölkerung lebt in ländlichen, wenig industrialisierten Gebieten, sodass viele Familien
noch land- und mittellos am Rande der Gesellschaft leben müssen. AKI fördert vorrangig
Bildungsprogramme für Jugendliche und Erwachsene, den Bau und die Unterhaltung von
Schulen, Kindergärten, Waisenhäusern und
Ausbildungsstätten sowie medizinische Beratungs- und Schulungsstellen.
Mit einer Spende können Sie die Arbeit des
AKI unterstützen:
Aktionskreis Indienhilfe e. V.
Kreissparkasse Saarlouis
BLZ: 593 501 10
Konto-Nr.: 0024 029 050
Klinikseelsorger Gerd Braun engagiert sich
seit vielen Jahren für den AKI. Der gemeinnützige Verein hat bislang mit über 800.000
Euro Bedürftigen in Indien geholfen.
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aktuelles
Weiskirchen. Pastor Gerd Braun und Monika
Marx repräsentieren den Aktionskreis Indienhilfe e. V. (AKI) in Weiskirchen.
Feierliche Verabschiedung im Kloster Marienau
Für Heimleiterin Hannelore Schirmbeck beginnt die Freizeitphase der Altersteilzeit
Schwemlingen. 14 Jahre wirkte Hannelore Schirmbeck als Leiterin im Altenund Pflegeheim Kloster Marienau in
Merzig-Schwemlingen. Am 16. Dezember wurde sie von ctt-Geschäftsführerin
Vera Bers und von Alexander Schuhler,
dem Kaufmännischen Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe Saar-MoselEifel, offiziell in die Freizeitphase der
Altersteilzeit verabschiedet. „Mit Ihren
Fähigkeiten haben wir Sie kennen
und schätzen gelernt“, sagte Schuhler.
Hannelore Schirmbeck arbeitete mit
einem hohen Maß an Disziplin, Zuverlässigkeit, Organisationstalent und Verantwortungsbewusstsein, so Schuhler
weiter. Dass das Alten- und Pflegeheim
Kloster Marienau in Schwemlingen so
gut aufgestellt sei und einen guten Ruf
genieße, sei zweifellos ein Verdienst
von Hannelore Schirmbeck.
aktuelles
Die aus dem Amt geschiedene Heimleiterin begann ihre Laufbahn 1964 in
Saarbrücken-Altenkessel als Hauswirtschaftsgehilfin. Bis 1970 arbeitete sie
als Stationshelferin im damaligen Kreiskrankenhaus in Völklingen. Nach einer
Erziehungszeit ließ Hannelore Schirmbeck sich 1987 zur Altenpflegerin ausbilden und war bis 1994 bei der Marienhaus GmbH beschäftigt. Ab 1995
trat sie in den Dienst der ctt, damals im
Seniorenheim Berghof in SaarbrückenBischmisheim. Schon kurze Zeit später,
im November 1995, stieg sie zur Heimleiterin des Alten- und Pflegeheims St.
Elisabeth Heiligenwald auf, und ab Januar 1997 hat sie als Heimleiterin im
Kloster Marienau gearbeitet.
Etwas mehr verreisen will Hannelore Schirmbeck (rechts) in den kommenden Jahren. Zum Abschied gab es von den Kollegen eine neue Urlaubskasse, die stellvertretend für alle Mitarbeiter
von Alexander Schuhler überreicht wurde.
Mit der Verabschiedung von Hannelore
Schirmbeck begrüßten Vera Bers, Alexander Schuhler und viele weitere Mitarbeiter der Einrichtung sowie Freunde
und Verwandte gleichzeitig Regina Sebastian als neue Chefin im Hause Kloster Marienau. Schon 1976 hat Regina
Sebastian im psychiatrischen Pflegeheim Laurentiushöhe in Schwemlingen
als Pflegekraft gearbeitet, von 1982
an als Stellvertretende Stationsleiterin. Nach der Erziehungszeit begann
sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin.
Nach Stationen in Beckingen-Düppenweiler im Haus Blandine und St.
Hildegard in Hostenbach kam Regina
Sebastian wieder nach Schwemlingen.
Es folgten eine Reihe von fachspezifischen Zusatzausbildungen, bis sie im
Mai 2011 zur Pflegedienstleiterin berufen wurde.
Die Ortsvorsteherin von Schwemlingen, Maria Bänsch-Schnur, lobte die
große Verbundenheit von Hannelore
Schirmbeck zu Schwemlingen. Unter ihrer Ägide sei die Einrichtung ein
wichtiger Teil des Ortes geworden.
„Viele Schwemlinger verbringen ihren
Lebensabend im Kloster Marienau und
Begonnen hatte die feierliche Verabschiedung der langjährigen Heimleiterin Hannelore Schirmbeck (1. Reihe, 2. von rechts, neben ctt-Geschäftsführerin Vera Bers, rechts, und dem Kaufmännischen Direktor Alexander Schuhler, links) mit einem Festgottesdienst, bevor Grußworte und Ansprachen folgten. Im Namen der Heimleitungen der übrigen Alten- und Pflegeeinrichtungen des Geschäftsbereichs Saar-Mosel-Eifel ergriff Elisabeth
Jansen (1. Reihe, 2. von links) das Wort.
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wissen, dass sie bestens versorgt sind,
das ist nicht zuletzt Ihr Verdienst“, sagte Bänsch-Schnur zu der scheidenden
Leiterin. Regina Sebastian werde diesen guten Weg fortsetzen.
Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Christine Schuster, sprach von
großen Spuren, die Hannelore Schirmbeck hinterlassen habe. „Wir haben
gerne mit ihr zusammengearbeitet.“ Regina Sebastian werde als Nachfolgerin
von allen Mitarbeitern unterstützt.
Den Festgottesdienst gestalteten Pfarrer Ullrich Binnenbruck von der evangelischen Kirche und sein katholischer
Kollege Dechant Manfred Thesen zusammen mit den „Heini-Singers“, die
die musikalische Umrahmung gestalteten.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Der Kaufmännische Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel, Alexander
Schuhler, gratulierte der neuen Heimleiterin Regina Sebastian und wünschte ihr für die neuen
Aufgaben alles Gute.
2. Einführungstag für neue Mitarbeitende in der Altenhilfe
Steuergruppe Altenhilfe stellt Besonderheiten vor
Bernkastel-Kues. „Einen Tag Heimleitung sein …“ – das dürfen neue Mitarbeitende im Rahmen des Einführungstages in der Altenhilfe der ctt.
Gut 30 neue Mitarbeitende waren der
Einladung zum zweiten Einführungstag für neue Mitarbeitende am 25. November nach Bernkastel-Kues gefolgt.
Eingeläutet wurde der Tag mit einem
festlichen Gottesdienst durch Pfarrer
Leo Hofmann (Rektor vom St. NikolausHospital/Cusanus-Stift) in der beeindruckenden Stiftskapelle.
Aber mit Zuhören alleine war es nicht
getan. Es war auch Ziel des Tages, von
Die neuen Mitarbeiter der Altenhilfeeinrichtungen wurden beim Einführungstag in BernkastelKues in einem offiziellen Rahmen begrüßt.
den Teilnehmenden Rückmeldungen
zu erhalten, wie sie sich ihren neuen
Arbeitsplatz vorstellen oder, besser gesagt, was sie gerne für Bewohner, für
Angehörige und für Mitarbeitende tun
würden, wenn sie einen Tag Heimleitung sein dürften.
Ideen gab es hinreichend! Mit der
Sammlung der Ideen ist eine gemeinsame Verpflichtung entstanden: Die
Steuergruppe Altenhilfe nimmt sie in
ihre Planungen auf, und der neue Mit-
arbeitende ist gefordert zu überlegen,
welchen Beitrag er leisten kann, um das
Arbeitsumfeld positiv mitzugestalten.
Am Ende der Veranstaltung kristallisierte sich ein Wunsch als vorherrschend
heraus: darauf hinzuarbeiten, dass das
Leitbild und die Werteorientierung eine
größere Bedeutung im Arbeitsalltag erhalten.
Andrea Tokarski
Foto: Stephan Stoffels
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aktuelles
Mit dem Einführungstag nutzte die Steuergruppe Altenhilfe, bestehend aus den
Kaufmännischen Direktoren Alexander
Schuhler (Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel)
und Bernd Wienczierz (Altenhilfe Rheinschiene) sowie der Leiterin des Qualitäts- und Projektmanagements des
Geschäftsbereichs Altenhilfe, Andrea
Tokarski, die Gelegenheit, neuen Mitarbeitenden die ctt als christlichen Träger
und die Besonderheiten in der Altenhilfe
vorzustellen. Es wurde von Leitbild, Balanced ScoreCard, Qualitätsmanagement, Ethik- und Wertearbeit sowie von
aktuellen Projekten berichtet.
Offizieller Abschluss des QKA-Folgeprojektes
Qualitätsmanagement in der Altenhilfe ist ein wichtiges Instrument
Vallendar/Wallersheim/Illingen. Jedes Alten- und Pflegeheim der ctt ist
einzigartig: mal größer, mal kleiner,
mal neuer, mal älter, mal im Dorf, mal
in der Stadt, mal im Saarland, mal in
Rheinland-Pfalz. Jedes Haus hat seine besonderen Stärken und seine
Verbesserungsbedarfe. Aber eines
ist allen gemein: Sie nutzen in unterschiedlichen Implementierungsphasen
den QKA als Qualitätsmanagementsystem.
Und daher gibt es immer mal wieder
Grund zu feiern: Die sogenannten
„Folgeprojekteinrichtungen“
haben
zum ersten Mal die Selbstbewertung
nach QKA durchlaufen. Vom Westerwald bis fast zur französischen Grenze im Saarland waren die folgenden
Alten- und Pflegeheime vertreten: St.
Hildegard (Hostenbach), Maria vom
Siege (Koblenz-Wallersheim), St.
Martin (Schiffweiler) und St. Vinzenz
(Gebhardshain). Als Gast und Wegbegleiter hatte sich St. Anna (Ahrweiler),
ein Haus der Luxemburger Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit e. V.,
angeschlossen.
aktuelles
Zur Erinnerung: Der „Qualitätskatalog
für Katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe“ (QKA), entwickelt
unter Mitwirkung von ctt in einer Ar-
beitsgruppe des Diözesan-Caritasverbandes Trier, begleitet die Altenhilfe
der ctt nun schon seit 2005. Im Rahmen
eines Modellprojektes (2005-2007), an
dem sich die ctt mit vier Häusern beteiligte, wurde der QKA auf Herz und
Nieren geprüft und weiterentwickelt.
Das Folgeprojekt startete 2008. Beide
Projekte wurden unter der Federführung des Diözesan-Caritasverbandes
Trier begleitet. Darüber hinaus gab es
ctt-interne Unterstützungsstrukturen.
Im Rahmen der Selbstbewertung werden alle Themen und Bereiche, die für
eine Altenhilfeeinrichtung von Bedeutung sind, beschrieben und bewertet,
alle Verbesserungsideen werden in
einer Maßnahmenplanung gesammelt
und schrittweise bearbeitet. Der QKA
eignet sich auch zur Fremdbewertung/
Zertifizierung.
Gefeiert wurde gleich zwei Mal: Einmal
offiziell mit dem Diözesan-Caritasverband Trier und weiterhin ctt-intern mit
den oben genannten Häusern.
Offizielle Abschlussveranstaltung
des Diözesan-Caritasverbandes
Trier
Die offizielle Abschlussveranstaltung
des Diözesan-Caritasverbandes Trier
für alle vierzehn am Folgeprojekt beteiligten Häuser fand bereits am 7.4.2011
in Vallendar statt. Mit großem Interesse verfolgten die Gäste den Vortrag
von Professor Dr. Albert Brühl (Pflegewissenschaftliche Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule
Vallendar), in dem er die vielfältigen
Zielkonflikte im Qualitätsmanagement
aufzeigte und am Negativbeispiel der
Pflegetransparenzvereinbarung
die
Notwendigkeit darlegte, die interne
Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen zu fördern und wissenschaftlich anerkannte Qualitätskriterien zu
entwickeln.
Für die ctt brachte Andrea Tokarski,
Leiterin Qualitäts- und Projektmanagement des Geschäftsbereichs Altenhilfe, ein Statement vor. Sie beschrieb,
wie der QKA als Steuerungsinstrument
in der Altenhilfe der ctt genutzt wird
und ermutigte die Teilnehmenden, den
QKA so zu handhaben, dass die „eigene Qualität“ des Hauses im Sinne der
Bewohner, der Angehörigen und der
Mitarbeitenden herausgearbeitet werden kann.
Interne Abschlussveranstaltung
der ctt
Am 25. Januar war zur ctt-internen
Abschlussveranstaltung im Alten- und
Pflegeheim Maria vom Siege geladen.
Vera Bers, Geschäftsführerin der ctt,
In die Selbstbewertung nach QKA involvierte Mitarbeitende aus Alten- und Pflegeheimen, Service- und Kompetenzzentren und Geschäftsführung
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spectrum 1/2012
Vom Sinn und Unsinn von
Qualitätsmanagementsystemen
Nach erfolgreichem Abschluss der Modellphase des QKA wurde Anfang 2008 durch die Geschäftsführung der ctt beschlossen, den QKA
als Qualitätsmanagementsystem für alle Altenhilfeeinrichtungen zu nutzen. Angesichts der
Vielzahl aktueller Problematiken in der Altenhilfe (z. B. Fachkraftmangel, Belastungsspitzen,
Verschärfung externer Kontrollen) darf natürlich auch die Frage gestellt werden: Ist all die
Arbeit, die in einem Qualitätsmanagementsystem gebunden ist, dauerhaft zu rechtfertigen?
Nein und ja!
Nein, wenn der QKA zum Selbstzweck wird
und Mitarbeitende sagen: „Das (z. B. eine
Aktion oder ein Konzept) müssen wir für den
QKA machen, obwohl uns Sinn und Zweck
nicht klar sind.“
Nein, wenn der für Qualitätsmanagementsysteme typische Ruf nach „kontinuierlicher
Verbesserung“ übertrieben wird. Denn nicht
in allen Bereichen kann man permanent besser werden. Oder zumindest ist die Gefahr
einer Überregulierung groß.
brachte viel Lob aus Trier mit. Gegenüber Zertifizierungen äußerte sie sich
kritisch. Eine Zertifizierung sei nicht
zielführend, wenn sie lediglich der Außendarstellung diene und die uns anvertrauten Menschen nichts von dem,
was geschrieben stehe, spürten. Die
Mitarbeitenden seien also zur Eigenreflexion gefordert.
Dajana Schellmann, Qualitäts- und
Projektmanagerin der Altenhilfe Rheinschiene, läutete die Überreichung eines
kleinen Bronze-Engels als symbolische
Anerkennung für alle am Selbstbewertungsprozess Beteiligten ein. Er soll die
Mitarbeitenden beschützen und ihnen
Kraft für die anstehenden Aufgaben
geben.
Andrea Tokarski als Projektleiterin verglich den Weg der Selbstbewertung
mit einer Wanderung auf teilweise unebenen Wegen zwischen Pflegenoten,
Fachkraftmangel und Personalengpässen. Die Komplexität eines Qualitätsmanagementsystems gebe einerseits
Sicherheit, aber andererseits verführe sie dazu, wichtige Dinge aus den
Augen zu verlieren. Qualität bedeute
daher auch zu erkennen, auf welchen
Gebieten Engagement erforderlich sei
und was, nach dem Motto „weniger ist
mehr“, getrost liegen bleiben könne.
Im Rahmen des spirituellen Impulses
stellte Bernd Wienczierz ein großes
Glas auf einen Tisch. Er füllte Golfbälle, Steine und Sand hinein und wies
damit – entsprechend einer alten Weisheit – auf die bedeutungsvollen und
die weniger wichtigen Dinge im Leben
hin. Ein Kaffee wurde auch noch ins
Glas geschüttet. Denn dafür muss immer Zeit bleiben – und natürlich für ein
Gläschen Sekt oder Saft im Rahmen
einer entspannten Feier und peppige
Beiträge des Freundeskreises der Musikschule Koblenz.
Natürlich wurden auch die Selbstbewertungsberichte durch die Heimleitungen an Vera Bers und an die Kaufmännischen Direktoren sowie – für St. Anna
– an Burkhard Nauroth als Geschäftsführer für die Luxemburger Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit e. V.
in Deutschland übergeben.
Andrea Tokarski
Fotos: Stephan Stoffels
Ja, wenn im QKA die Chance gesehen wird,
der Komplexität interner und externer Anforderungen Herr zu werden (in der ctt ist deshalb ein „Workbook“ zu allen Qualitätsmerkmalen des QKA entstanden).
Ja, wenn es gelingt, sinnvolle Messkriterien
und -instrumente zu finden. Denn hierdurch
erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Frage, was wirklich zur internen Qualitätsentwicklung wichtig ist.
Und noch einmal ja, wenn der QKA hilft, das
kreative Potenzial der Mitarbeitenden bei der
Entwicklung von Verbesserungsideen zu fördern. Und dies sowohl im Sinne der Bewohner als auch im Sinne der Verbesserung der
Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden.
„Die großen und kleinen Dinge im Leben“:
Kaufmännischer Direktor Bernd Wienczierz
läutet die Feier mit einem spirituellen Impuls
ein.
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aktuelles
Mit einem Dank an ihre Mitarbeitenden überreicht Heimleiterin Andrea Wagner (rechts) aus St.
Martin (Schiffweiler) den Selbstbewertungsbericht an (v.l.n.r.) ctt-Geschäftsführerin Vera Bers
sowie die Kaufmännischen Direktoren Bernd Wienczierz (2. von links) und Alexander Schuhler.
Heilig-Rock-Wallfahrt 2012
Wir sind dabei!
Gemeinsamer Pilgertag 2012
Gemeinsam mit den Mitarbeitenden
der Marienhaus GmbH und der St.
Franziskus Hospital und Pflegezentren
gGmbH werden wir an der Heilig-RockWallfahrt teilnehmen (vgl. verschiedene Informationen in den vergangenen
Wochen).
Ein unentbehrlicher Begleiter während der
Wallfahrtstage ist das Pilgerbuch. Am 19.
April werden auch wir es dabeihaben.
Sprecher der Steuergruppe
Dr. Thomas Kellner erreichen Sie für
Fragen über die E-Mail-Adresse:
t.kellner@ctt-zentrale.de.
Das Trierer Pilgergebet:
Unser neuer Tagesablauf
Ankunft an den Pilgerwegen (je nach
Wegstrecke und individueller Startzeit)
11:30 Uhr
„Jesus Christus, Heiland und Erlöser,
erbarme dich über uns und über die
ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit
und führe zusammen, was getrennt ist.
Amen!“
Eucharistiefeier
(im Garten des Priesterseminars)
13:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen
(im Pilgerzelt)
Mit einem gemeinsamen Erkennungszeichen, das wir als Button tragen werden, machen wir uns aus unterschiedlichen Richtungen und Einrichtungen am „Gemeinsamen
Pilgertag 2012“ auf den Weg nach Trier.
Die Hausfarben der jeweiligen Träger finden sich in den Puzzle-Teilen wieder. Trotz
unterschiedlicher Farben passen sie gut zusammen.
anschließend Verehrung des Heiligen Rockes
(im Dom)
anschließend Pilgerfest
(im Garten des Priesterseminars)
17:30 Uhr
Verabschiedung und Pilgersegen
(im Garten des Priesterseminars)
18:00 Uhr
Rückfahrt der Busse
trägerübergreifendes
ZUR HEILIG-ROCK-WALLFAHRT
In langen Schlangen warteten Tausende
Pilger während der letzten Heilig-RockWallfahrt 1996 geduldig, bis sie die Reliquie
erreicht hatten.
Die Verehrung des nahtlosen Gewands ist
der Höhepunkt der Wallfahrt.
In unregelmäßigen Abständen ist das ungeteilte Gewand für die Gläubigen zu sehen. Die
letzte Wallfahrt zum Heiligen Rock war 1996.
Jetzt besteht in der Zeit vom 13. April bis 13.
Mai 2012 die Möglichkeit, den Heiligen Rock
wieder im Trierer Dom zu sehen. Die Wallfahrt steht unter dem Leitwort „und führe zusammen, was getrennt ist“. Der Heilige Rock,
die Tunika Jesu Christi, ist die bedeutendste
Reliquie des Trierer Doms. Dort wird er verschlossen und nicht sichtbar aufbewahrt. Die
Geschichte des Heiligen Rocks ist ein Gewebe aus Legenden und Überlieferungen. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, soll ihn im
4. Jahrhundert nach Trier gebracht haben.
Weitere Informationen finden sich unter:
www.heilig-rock-wallfahrt.de.
Fotos: Bistum Trier
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„Das Grab ist voll …“
an Ostern feiern wir Christen wieder
einmal die Auferstehung Jesu als das
zentrale Ereignis unseres Glaubens.
„Das Grab ist leer“, so bezeugen es die
frühesten christlichen Aufzeichnungen
über das Leben und Sterben dieses
Mannes aus Nazareth.
Ich konnte mit meiner Familie im vergangenen Jahr an einer Studienfahrt
nach Israel teilnehmen. Ein Tag dieser
Reise war dem christlichen Teil Jerusalems gewidmet – in dessen Mittelpunkt der Besuch der Grabeskirche
(Auferstehungskirche in der Ostkirche
genannt), dem wichtigsten Heiligtum
der Christenheit, stand. Ein imposanter,
vielschichtiger und verwinkelter Bau,
der über dem Hügel von Golgotha im
Laufe der Geschichte errichtet wurde.
In ihr sind sechs verschiedene christliche Konfessionen unter einem Dach
versammelt. Nicht selten treffen die
einzelnen Zeremonien und Riten dieser
Konfessionen zeitgleich aufeinander,
was dem Beobachter teilweise auch
befremdend erscheinen kann.
An einem zentralen Platz in der Mitte
des Kirchenschiffes befindet sich die
sogenannte Ädikula – sie wirkt auf den
ersten Blick wie eine kleine Kapelle,
die als das Grab Jesu verehrt wird. Ein
spontaner Blick auf die Szenerie dort
führt den Betrachter zur Wahrnehmung
„Das Grab ist voll …“. Es schlängelt
sich nämlich im Schritttempo, egal zu
welcher Tageszeit man ankommt, eine
große Menschenmenge um diese Ädikula. Ist man nach langem Warten endlich am Eingang zur Grabesgrotte, kann
man einen kurzen Blick auf den Felsen
werfen, auf dem der Leichnam Jesu gelegen haben soll.
„Das Grab Jesu ist also voll“ – Tag für
Tag von morgens bis spät abends!
Reliquienkult, exzentrische Frömmigkeit, mögen Kritiker vielleicht entgegenhalten. Sicherlich gibt es die unterschiedlichsten Vorstellungen und
Motive, mit denen sich Menschen aller
Rassen und Nationen an diesem Ort
einfinden. Dennoch scheint es aber in
allen Besuchern und Pilgern eine verbindende Hoffnung zu geben, die dort
genährt wird. Eine Hoffnung, dass dieses unser Leben nicht im Tod zu Ende
geht, sondern vielmehr durch den Tod
in die Vollendung geführt wird.
Wie sehr wir Menschen diese Hoffnung
brauchen in Situationen der Trauer und
des Verlustes, wird mir persönlich immer wieder vor Augen geführt in der
Trauerarbeit mit Menschen in unserer
Klinik. Trotz allen Verlustes wird die
Frage nach Leben gestellt. Wie kann
ich trotz und gerade wegen des Verlustes eines wichtigen Menschen wieder
neue, eigene Schritte wagen, hin zu
mehr Lebendigkeit?
Eine Auferstehungsbotschaft, die nur
auf das Jenseits verweisen würde,
wäre lediglich Vertröstung und nicht be-
Carmen Mohr ist Klinikseelsorgerin im St.
Franziska-Stift in Bad Kreuznach.
sonders hilfreich. Denn es geht zugleich
auch um die Auferstehung aus dem Tod
inmitten unseres Alltags, heute, hier und
jetzt. Wo und was lasse ich hinter mir,
was mich in die Enge und Ausweglosigkeit treibt? Was führt mich hin zu mehr
Lebendigkeit – zum Leben in Fülle? Wo
wage ich Schritte auf Wegen meines Lebens, die mich in die Weite führen?
Marie Luise Kaschnitz beschreibt solche Erfahrungen in ihrem 1962 veröffentlichten Gedicht „Auferstehung“ mit
den folgenden Worten:
„Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.
Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.
Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.
Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.“
Ich wünsche Ihnen in diesen Frühlingstagen, dass Sie in Ihrem Alltag immer
wieder neue Erfahrungen machen können, dass der Tod sowie auch die kleinen „Tode“ in unserem Alltag letztendlich vom Leben umfangen und besiegt
sind.
Ein Blick auf die Kuppel im Inneren der Grabeskirche in Israel
Ihre Carmen Mohr
Fotos: privat/thinkstock.com
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seite der seelsorge
Liebe Leserin, lieber Leser,
Zu unserem Leitbild
Um unser Leitbild bewusst leben zu
können, ist es hilfreich, es genauer
kennen zu lernen. Deshalb haben wir
schon in den vorigen Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt
aus dem Leitbild zu betrachten:
Aus dem Leitbild der ctt
„Unsere Mitarbeitenden sind sich ihrer
Verantwortung für die Bewahrung der
Schöpfung und kommende Generationen
bewusst. Deshalb gehen sie verantwortungsvoll und schonend mit den Ressourcen der Erde um. Sie bemühen sich
um umweltfreundliche und nachhaltige
Lösungen.“ (4 Öffentlichkeit, Abs. 4, in:
Unser Leitbild, S. 4)
Kommentar
Gemeinhin würde man das Anliegen
dieses Absatzes heute mit dem Wort
„Umweltschutz“ wiedergeben. Dieser Ausdruck wird jedoch in unserem
Leitbild erst in zweiter Linie verwendet, wenn es um „umweltfreundliche
Lösungen“ geht. Stattdessen ist von
der „Bewahrung der Schöpfung“ die
Rede. Hinter dieser Wortwahl verbirgt
sich eine besondere Sicht auf ein und
dasselbe Thema. Es ist eine spirituelle,
weltanschauliche Sicht.
So, wie der Mensch für uns Christen
nicht einfach nur ein biologisches Faktum ist, sondern ein Geschöpf Gottes
(vgl. Kapitel 2), so sehen wir auch hinter der Natur mit all ihren großartigen
Vorgängen, Wechselwirkungen und
Kreisläufen einen Schöpfer, der das
alles geschaffen hat. Von der Entstehung der Welt spricht die Bibel auf ihren ersten Seiten als Schöpfung, und
man bekommt beim Lesen den Eindruck, als schaue man dem Schöpfer
dabei gleichsam in seiner Werkstatt
über die Schulter. Am Ende eines jeden Schöpfungstages heißt es über
den Gestalter der Welt: „Er sah, dass
das, was er geschaffen hatte, sehr gut
war.“ Nach vollbrachter Arbeit übergibt
er dem Menschen sein Werk, damit er
es nutzt, beherrscht und pflegt.
Der biblische Schöpfungsbericht, der
in seinen ältesten Teilen ab etwa 1000
v. Chr. nachweisbar ist, steht nicht im
Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik, Bereich Theologie und
Seelsorge.
Eine aktuelle Version des Leitbildes findet sich
im Internet unter: www.ctt-trier.de oder kann bei
der spectrum-Redaktion angefordert werden.
BIOGASANLAGE LEBACH
Projektdaten
Kurzbeschreibung
Biogasanlage mit Mikrogasnetz und
optimierter Wärmenutzung
Input geplant
ca. 12.000 to/a Energiepflanzensilage
(Mais, Getreide-Ganzpflanzen, Gras)
ca. 8.000 to/a Gülle und Festmist
Mittlere Leistung
ca. 800 kWel (ca. 750 kWth)
Inst. Leistung
1.245 kWel (1.100 kWth)
mitarbeiter-forum
Ertragserwartung
ca. 6.700 MWhel/a (ca. 6.000 MWhth/a)
Netzanschluss
Einspeisung in 20 kV-Leitung direkt am
Krankenhaus und an der Biogasanlage
Investition
ca. 4 Mio. €
Finanzierung
Hauptgesellschafter sind Ökostrom Saar
GmbH, Ökostrom Saar Bürgerkraftwerke
GmbH („Solarbausteine“) und BioConstruct Asset Holding.
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Das Caritas-Krankenhaus Lebach ist das erste saarländische Krankenhaus, das ausschließlich mit erneuerbaren Energien beheizt wird. Das Blockheizkraftwerk des Krankenhauses ist an
die Biogasanlage, die außerhalb des Ortes liegt, angeschlossen. In einer von drei Fermentern
(Foto) wird die Biomasse vergoren. Bei diesem Vorgang entstehen Gas und Wärme.
Gegensatz zu unseren modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Er enthält eine spirituelle Aussage,
dass hinter dem Ganzen ein personaler Gott steht, der uns etwas anvertraut
hat. Ihm gegenüber tragen wir Verantwortung, weil er Freude an seinem
Werk hat und ein großes Interesse daran, dass sein Werk erhalten bleibt, damit auch zukünftige Generationen darin
leben können.
Zeit über große Entfernungen fortzubewegen, Waren herzustellen oder
Dienstleistungen anzubieten. Andererseits haben uns atomare Katastrophen,
wie in Tschernobyl und Fukushima, die
zunehmende Erderwärmung und das
langsame Ausgehen von Rohstoffen in
den letzten vierzig Jahren bewusst gemacht, dass es notwendig ist, in vielen
Bereichen unseres alltäglichen Lebens
radikal umzudenken.
Bis zum Beginn der Industrialisierung
war dieser in der Schöpfungsgeschichte formulierte Anspruch eigentlich
ohne Bedeutung. Jeder hätte diesem
Anspruch zugestimmt, weil er wusste,
dass die Natur dem Menschen ohnehin
vollkommen überlegen war. Es bestand
kein Zweifel daran, dass sie die durch
den Menschen angerichteten Schäden,
die z. B. durch Kriege entstanden, wieder ausgleichen konnte. Eine Ausbeutung der Natur war absolut undenkbar.
Naturschutz, Umweltschutz, Bewahrung der Schöpfung sind Anliegen,
die alle in der ctt betreffen, die Mitarbeitenden ebenso wie die Patienten
und Bewohner. Ein rein theoretisch
bestehendes Problembewusstsein
und eine grundsätzlich positive Einstellung und Offenheit gegenüber diesen Themen genügen allerdings nicht.
Mit dem „grundsätzlich“, das sich z.
B. in den Prozessbeschreibungen der
QM-Handbücher wiederfinden kann,
braucht es vor allem ein „tatsächlich“,
aus dem sich im Alltag erweist, ob die
Bewahrung der Schöpfung glaubwürdig betrieben wird oder ob nur Potemkinsche Dörfer aufgebaut werden.
Mit den modernen Möglichkeiten, die
uns durch die industrielle Bewirtschaftung und Ausbeutung der Natur gegeben sind, hat sich die Situation dramatisch geändert. Einerseits genießen wir
die vielfältigen Vorteile der Elektrizität
und sind in der Lage, uns in kürzester
ein in die Fragen von Mülltrennung und
Müllvermeidung bis hin zu Fragen der
Baukonstruktion und Energiegewinnung. Auch bei der Auswahl der Kooperationspartner ist darauf zu achten,
nach welchen ökologischen Standards
gearbeitet und produziert wird.
Oft müssen umweltfreundliche und
nachhaltige Lösungen zunächst mit
einem höheren Aufwand an Kosten
und Engagement bezahlt werden. Am
Ende ist dies jedoch in der Regel eine
sinnvolle Investition in die Zukunft der
nachfolgenden Generationen. Nicht
selten kann man auch erleben, dass
die Kreativität und das Engagement für
die Bewahrung der Schöpfung sich sogar noch wirtschaftlich auszahlen, wie
z. B. bei der Bildung von Fahrgemeinschaften oder dem Einsatz von Blockheizkraftwerken.
Dr. Thomas Kellner
Foto: privat
Glaubwürdiger Umweltschutz beginnt
bei der Wahl der Verkehrsmittel, geht
BIOGASANLAGE LEBACH
Lebach. Nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten wurde die Biogasanlage zur Wärmeversorgung des Caritas-Krankenhauses Lebach
in Betrieb genommen. Ein erster erfolgreicher
Probelauf fand „zwischen den Jahren“ im Dezember 2011 statt.
Der Technische Leiter des Caritas-Krankenhauses Lebach Helmut Jungmann (rechts) und sein
Mitarbeiter Berthold Jann (links) überprüfen die Funktion des neuen Blockheizkraftwerkes.
Für das Caritas-Krankenhaus Lebach bedeutet
der Anschluss an dieses BHKW und die Biogasanlage einen weiteren, entscheidenden
Schritt auf dem seit Jahren vorgezeichneten
und auch in einigen Bereichen bereits umgesetzten Weg in Richtung einer energetisch modernen und umweltverträglicheren Einrichtung
im Gesundheitswesen.
Martina Altmeier
Fotos: Martina Altmeier
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mitarbeiter-forum
Die Neukonzeption der Wärmeversorgung des
Caritas-Krankenhauses in Lebach war der
Auslöser für ein gemeinsames Energie-Projekt
mit der Stadt Lebach. In Zukunft soll nun ein
mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk
(BHKW) das Krankenhaus mit Wärme versorgen und zusätzlich sogenannten „Grünstrom“
für ca. 2.000 Haushalte in Lebach ins Netz
einspeisen. Landwirte der Region stehen beim
Energieversorger unter Vertrag und liefern die
Rohstoffe (Gülle, Mist, Energiepflanzen) für
diese Anlage, die sich ca. 1 km außerhalb des
bebauten Gebietes der Stadt und des Krankenhausumfeldes befindet.
Wir begrüßen
in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Dr. Thomas Scheib
Am 1. Januar hat Dr. Thomas Scheib
seine Tätigkeit als neuer Chefarzt der
Onkologie in den Hochwald-Kliniken
aufgenommen.
Zuvor war Dr. Scheib Arzt am Zentrum
für ambulante Rehabilitation, der ersten ambulanten Reha-Einrichtung für
Krebspatienten in Rheinland-Pfalz, am
St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl.
Der 47-jährige Scheib startete sein Berufsleben zunächst mit einer soliden
kaufmännischen Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss studierte Scheib
von 1986 bis 1993 an der Johannes
Gutenberg-Universität in Mainz Humanmedizin. Als Assistenzarzt sammelte
er in den Inneren Abteilungen des Cusanus-Krankenhauses in BernkastelKues, des Maria-Hilf-Krankenhauses
in Daun und den Winterbergkliniken in
Saarbrücken sowie in der Radio-Onkologie der Universitätskliniken des Saarlandes erste Erfahrungen.
Seinen Facharzt für Innere Medizin bescheinigte ihm die Ärztekammer des
Saarlandes im Jahr 2000. Von 2000 bis
2002 war er als Assistenzarzt für Onkologie an der 2. Med. Klinik, St. Bernward-Krankenhaus in Hildesheim, tätig.
Seit 2002 führt er die Schwerpunktbezeichnung Hämatologie/Onkologie der
Ärztekammer Niedersachsen.
Auf dem Gebiet der Onkologie weitete
er seine Erfahrungen als Internist in einer onkologischen Schwerpunktpraxis
in den Jahren 2002 und 2003 in Oberfranken aus. Von 2004 bis 2008 war er
Oberarzt für die Innere Medizin in den
Hochwald-Kliniken in Weiskirchen.
Dr. Scheib hat verschiedene Weiterbildungsqualifikationen aufzuweisen. So
verfügt er z. B. über die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin, Sozialmedizin
und Naturheilverfahren. Er ist Mitglied
der Deutschen Krebsgesellschaft (insbesondere in der Arbeitsgemeinschaft
supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin
– ASORS), der Deutschen Gesellschaft
für Hämatologie und Onkologie sowie
im Palliativnetzwerk Kaiserslautern.
Dr. Scheib ist verheiratet und hat zwei
Kinder. Seine Freizeit verbringt er ger-
„Mein persönliches Anliegen ist es, Patienten mit Krebserkrankungen und den Folgen
daraus kompetent und ganzheitlich zu betreuen. Onkologische Rehabilitation kann
dabei eine wichtige Rolle spielen, weil häufig
das Bewusstsein fehlt, dass alle lebensverlängernde oder curative Therapie nur bei
Erhalt der Lebensqualität für den Patienten
Sinn macht.“
ne mit seiner Familie. „Dabei darf auch
die Zeit zum Faulenzen nicht zu kurz
kommen“, sagt der neue Chefarzt mit
einem Schmunzeln.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: privat
in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Pfarrer Ulrich Schäfer
mitarbeiter-forum
Seit Februar ist Pfarrer Ulrich Schäfer
der neue Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken Weiskirchen. Der 51-jährige Theologe stammt aus Klarenthal
im Saarland. Nach Schule und Zivildienst – in einem Altenheim – studierte
er zunächst Verwaltungswissenschaft,
danach Theologie. Seine erste Dienststelle trat er in der Eifel an, danach
war er Pfarrer in Gisingen und auf dem
Saargau.
Seinen Schwerpunkt als Seelsorger in
den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen
sieht er zunächst darin, als Pfarrer Ansprechpartner zu sein für die Patienten, aber auch für Mitarbeiter und alle
anderen, die seine Hilfe benötigen,
saarländisch „Geheischnis“ brauchen.
Gleichzeitig begreift er sich als „Teil der
Mannschaft“ in den Kliniken. Im Mit-
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telpunkt seines priesterlichen Dienstes
steht die Feier der heiligen Messe, zu
der er alle einlädt.
In seiner Freizeit wandert Pfarrer Schäfer sehr gerne, interessiert sich für Musik, Literatur, Kunst, Reisen nach Rom
und für Kultur und Natur der Region,
vor allem von Saarland und Lothringen.
Seinen Leitgedanken für diese Aufgabe
hat er sich aus der Heiligen Schrift ausgewählt, und zwar aus dem MatthäusEvangelium 25, 35-36: „Denn ich war
hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir
zu trinken gegeben; ich war fremd und
obdachlos und ihr habt mich aufgenommen ...“
Eveline Raber
Foto: Eveline Raber
„Mein Wunsch ist es, hier in den HochwaldKliniken Ansprechpartner für alle zu sein und
Menschen mit den unterschiedlichsten Belangen und Problemen einfach zuzuhören,
sie seelsorgerisch zu begleiten und ihnen
einen Ort der Ruhe, der Besinnung und des
Vertrauens zu bieten.“
im St.-Clemens-Hospital Geldern
Andreas Kohlschreiber
Seit dem 1. März hat Andreas Kohlschreiber die Führungsposition als
neuer Pflegedirektor übernommen. Die
bisherige Amtsinhaberin Karla Bergers
wird auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen ausschließlich für
die Belange des Pflege- und Patientenmanagements der benachbarten
Gelderland-Klinik zuständig sein.
Kohlschreiber kommt von der Asklepiosklinik in Hamburg, wo er seit 2010 als
Pflegedirektor arbeitete. Der berufliche
Werdegang des gebürtigen Duisburgers und Niederrheiners begann mit
einem Examen als Krankenpfleger. Die
Weiterbildung zur Pflegedienstleitung
schloss sich an, und ab 1993 übernahm
der heute 46-Jährige die Stationsleitung
im Klinikum Duisburg. Sein Spezialgebiet lag neben der geriatrischen Versorgung in der Behandlung von Dekubiti.
Die entsprechende Studienarbeit wurde
im Jahr 2000 im Deutschen Ärzteblatt
veröffentlicht. Ab 2001 wurde Kohlschreiber in Duisburg Bereichsleiter
für die Neuro-, Unfall-, Allgemein- und
Gefäßchirurgie sowie Geburtshilfe und
Gynäkologie im Duisburger Klinikum für
insgesamt 200 Betten. Schon ein Jahr
später wurde er zum Pflegekoordinator
ernannt, ab 2008 zum Pflegedirektor in
der Ruhrgebietsstadt. Neben pflegefachlichen Fortbildungen wie Bobath
und Kinästhetik belegte der zweifache
Familienvater Qualifizierungen zum Leiter einer Station/Abteilung beim ÖTVFortbildungsinstitut, zum Qualitätsbeauftragten und Pflegedienstleiter.
Sein Motto: „Ich sage, was ich tue und
tue, was ich sage“, hat ihn auf dem
Karriereweg, der ihn wieder in die niederrheinische Heimat führt, erfolgreich
begleitet. Kohlschreiber setzt zudem
bewusst auf ein Miteinander, also auf
Teamarbeit. Seine tägliche Arbeit wird
sicher geprägt von zentralen Themen
im Gesundheitswesen, Schlagwörter
wie Finanzierung von Leistungen, Alterspyramide, Fachkräftemangel, Ansehen und Wertschätzung der Krankenpflege oder Verbleib im Beruf. „Diesen
ständigen Veränderungen müssen wir
uns stellen“, erklärt Andreas Kohlschreiber.
„Ich sehe mich als Bindeglied zwischen dem
Ärztlichen Dienst, der Verwaltung, den Mitbestimmungs- und Aufsichtsgremien und allen
weiteren Berufsgruppen im Krankenhaus.“
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Feier mit Jubilaren im St.-Clemens-Hospital Geldern
Besonderer Dank für langjährige Treue zum Arbeitgeber
Krankenschwester Annegret Fischer,
die inzwischen mit 62 Jahren nicht nur
auf eine 40-jährige Berufs- und Pflegeerfahrung zurückblickt, gab zu: „Ich
bin immer gerne arbeiten gegangen.“
Die meiste Zeit war sie in Nachtwachen
eingeteilt und konnte ihren Beruf auch
mit einer flexibel gestalteten Arbeitszeit während der ersten Familienphase
ausüben. Inzwischen ist sie im Vorruhestand und tritt noch zweimal pro Monat
zur Nachtwache an. „Ich bin stolz auf 40
Berufsjahre, und seit zwei Jahren muss
ich ja nicht mehr, sondern darf mit reduzierter Stundenzahl im Krankenhaus
arbeiten. Der Nachtdienst trägt eine
große Verantwortung gegenüber den
Patienten, ermöglicht aber weitgehend
selbstständiges Arbeiten.“ Der Beruf der
Krankenschwester habe ihr immer viel
Flexibilität ermöglicht, die Zeiten so einzuteilen, dass sie Erziehung der Kinder,
Pflegephase der älteren Generation und
Familie „unter einen Hut“ bringen konnte. Auch Renate Winter von der Pflegedienstleitung bemerkte rückblickend:
„Ich würde es immer wieder tun, wenn
ich heute auch durch die Leitungsaufgaben nicht mehr direkt mit den Patienten
zu tun habe.“
Gelderland-Klinik im zweiten Halbjahr
2011: Marlis Scholten, Renate Winter,
Angelika Sawitzki (alle 25 Jahre), Jutta
Spolders, Marianne Strompen (alle 30
Jahre), Sabine Scharfschwerdt, Monika Holstein-Heß, Ingrid Broska (alle 35
Jahre), Annegret Fischer 40 Jahre.
Es feierten ihre mehrjährige Zugehörigkeit zum St.-Clemens-Hospital bzw. zur
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Sie feierten ihr Jubiläum (v.l.n.r): Renate Winter, Jutta Spolders (hinten), Sabine Scharfschwerdt, Annegret Fischer, Marlis Scholten
und Marianne Strompen.
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mitarbeiter-forum
Geldern. Die Jubiläumsfeier im Winterhalbjahr war geprägt von vielen Geschichten rund um den Pflegeberuf,
denn die Jubilare, die 25, 30, 35 und
sogar 40 Jahre ihrem Arbeitgeber treu
geblieben waren, konnten eine Menge
berichten, natürlich auch über die Veränderungen im Laufe eines Berufslebens. Während eines kleinen Empfangs
würdigten Pflegedirektorin Karla Bergers, der Kaufmännische Direktor Rainer Borsch und Norbert van Dyk seitens
der Mitarbeitervertretung die Jubilare für
ihren bisherigen beruflichen Einsatz.
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
Trägerzentrale
Trier
25-jährige Tätigkeit
Ursula Kuhn
Annemarie Schnur
Uwe Kremp
Heide Seifert
(Fachkrankenschwester Intensivstation)
(Oberarzt Chirurgie)
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
(Mitarbeiterin Funktionsdiagnostik)
Rita Weber
(Krankenschwester Chirurgie)
Rudolf Weber
(Mitarbeiterin Informationstechnologie)
Heike Regneri
Bernadette Schulz
Annemarie Wehling
Mechthild Leiendecker
(Mitarbeiterin Finanz- und
Rechnungswesen)
(Krankenschwester Plastische Chirurgie)
(Mitarbeiter Technik)
(Mitarbeiterin Spülküche)
20-jährige Tätigkeit
Dr. Heinrich Bauer
St.-Clemens-Hospital Geldern und
Gelderland-Klinik
35-jährige Tätigkeit
Adelgunde Claßen
(Krankenschwester Innere Medizin)
Angelika Hegmann
(Kinderkrankenschwester gynäkologische
Station)
Rita van den Hövel
Fachklinik St. Hedwig
Illingen
40-jährige Tätigkeit
Beate Kleer
(Mitarbeiterin Reinigungsdienst)
Yvette Müller
(Mitarbeiterin Reinigungsdienst)
25-jährige Tätigkeit
Andrea Riehm
(Krankenschwester Urologie)
(Mitarbeiterin Spülküche)
Annette Leipold
Ursula Schäfer
(Kinderkrankenschwester
Neugeborenenstation)
Jutta Pullich
(Krankenschwester Endoskopie)
(Diplom-Sozialarbeiterin)
Matthias Schuberth
(Pflegedirektor)
(Leiter Sozialdienst)
Marie-Luise Pasch
(Krankenschwester Gelderland-Klinik)
Simone Winkelmann
(Krankenschwester)
Hochwald-Kliniken
Weiskirchen
40-jährige Tätigkeit
Mechthild Falk
(Mitarbeiterin Therapieplanung)
30-jährige Tätigkeit
Harald Hintz
(Pflegedirektor)
Ruth Oswald
Caritas-Krankenhaus
Lebach
mitarbeiter-forum
25-jährige Tätigkeit
(Sekretariat Orthopädie)
25-jährige Tätigkeit
Ulrike Becker-Straßel
Sabine Brill
(Krankenschwester)
Dr. Manfred Clemens
(Sozialarbeiterin)
Sabine Frisch
(Mitarbeiterin Diätküche)
(Krankenschwester Innere Medizin)
(Oberarzt Anästhesie)
(Krankenschwester Intensivstation)
Sonja Hoffmann
Eva Kiefer
Gerhard Kiefer
(Mitarbeiter Küche)
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(Köchin Diätküche)
Renate Buchheit
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
Regina Grewenig
(Krankenschwester)
Agnes Hoffmann-Trouvian
(Mitarbeiterin Service)
Renate Koch
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
Rosemarie Kochems
(Chefarztsekretärin)
Norbert Küsters
(Sportlehrer Sporttherapie)
Eva Popko
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
(Krankengymnast)
Thomas Becher
Ralf Bückers
Marliese Becker
August Schmitt
25-jährige Tätigkeit
(Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie)
(Oberarzt Orthopädie)
Professor Dr. Klaus Steinbach
(Chefarzt)
Björn Wagner
(Krankengymnast)
Jolanta Zabinski
(Mitarbeiterin Service)
3 Fragen an
Renaldo Myrselaj
In Zeiten eines akuten Ärztemangels ist es nicht immer leicht, die entsprechend vakanten Stellen im medizinischen wie pflegerischen Bereich adäquat
zu besetzen. Auf der Suche nach entsprechendem Personal führt deshalb der
Weg auch oft über die deutschen Landesgrenzen hinaus.
Dem Caritas-Krankenhaus Lebach ist es in den vergangenen Monaten gelungen, sich in diesem Markt als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. So
haben zum 2. Januar zwei Ärzte aus Ungarn, Dr. Peter Ifju und Dr. Peter Sera,
ihre Arbeit aufgenommen.
Bereits im vergangenen Jahr gelang es, den albanischen Arzt Renaldo Myrselaj für eine Tätigkeit in Deutschland zu gewinnen. Seit 19. Juli 2011 arbeitet
er in der Inneren Abteilung und fand im Saarland eine neue Heimat.
1
Wie ist es Ihnen am Anfang Ihrer
Tätigkeit bei uns ergangen?
2
Gibt es Unterschiede zwischen
dem Arbeiten in Deutschland und
dem in Ihrer Heimat, sind z. B.
deutsche Patienten oder Mitarbeiter anders?
Der albanische Arzt Renaldo Myrselaj ist seit
Juli 2011 in der Inneren Abteilung im CaritasKrankenhaus Lebach tätig.
3
Würden Sie diesen Schritt, im
Ausland bzw. bei uns zu arbeiten, wieder unternehmen und
könnten Sie diese Arbeit anderen
empfehlen?
Der Beginn war, ehrlich gesagt, nicht
einfach. Das hat vor allem damit zu tun,
dass es ein ganz neues, für mich unbekanntes Leben war: eine neue Umgebung, eine neue Sprache, ein neues
Land.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Deutschland und meiner Heimat.
Deutschland war immer ein Traumziel
für mich und ist es für viele andere Leute auch. Alles, was MADE IN GERMANY ist, ist weltweit bekannt.
Diesen Schritt würde ich auf jeden Fall
wieder unternehmen. Ich mag die deutsche Disziplin, und in Deutschland zu
arbeiten ist eine einmalige Gelegenheit.
Hier hat man die Chance, eine bessere
Zukunft zu haben.
Ich habe mich aber rasch an dieses Leben gewöhnt. Die Zeit ist sehr schnell
vergangen. Und dank meiner Kollegen
und Mitarbeiter war diese „schwierige“
Zeit viel einfacher, als ich gedacht hatte.Alle sind freundlich und hilfsbereit
hier in Deutschland. Das hat mir viel geholfen, sodass ich schnell einen Überblick bekommen konnte. Ich fühle mich
wirklich wie zu Hause und nicht wie ein
Ausländer. Es ist sehr bedeutend für
mich, ruhig arbeiten zu können.
Die Patienten sind fast gleich – glaube
ich; die Mitarbeiter auch.
Eine Tätigkeit hier aufzunehmen habe
ich auch schon einigen meiner Freunde
empfohlen. Über diesen Weg kam auch
ich nach Lebach. Ein Freund von mir
fragte mich 2009, ob ich mir vorstellen
könnte, in Deutschland als Arzt tätig zu
werden. Ich wollte und lernte in einem
Intensiv-Kurs die deutsche Sprache innerhalb von fünf Monaten.
Mit der deutschen Sprache läuft es
viel besser als am Anfang. Ich habe
Deutsch nur mit einem fünfmonatigen
Kurs gelernt. Ich hätte nie gedacht,
dass ich in der Zeit dieses sprachliche
Niveau erreichen würde, das ich inzwischen erlangt habe.
Ganz einfach: Das ist eine Tür, die zu
einer besseren Zukunft führt. Ich muss
nur diese Tür öffnen und reingehen.
Deshalb will ich diese Gelegenheit gut
für mich nutzen.
Übrigens freue ich mich, dass Sie mich
nach meiner Meinung fragen über „Ihr“
Krankenhaus und über Deutschland.
Eigentlich kann ich ruhig sagen „unser
Krankenhaus“, weil ich jetzt zu diesem
Krankenhaus gehöre. Ich fühle mich als
ein Teil des Teams.
Was den Unterschied ausmacht, ist
meiner Meinung nach die Disziplin. Damit meine ich auch die strukturierten
Abläufe. Alles wird ganz automatisch
geregelt.
Woran werde ich denken, wenn ich an
das Caritas-Krankenhaus in Lebach
denke?
Derzeit gibt es in facebook eine Gruppe mit ca. 300 Teilnehmern, die Medizin studiert haben und in Deutschland
arbeiten wollen. Alle besuchen bereits
einen Deutschkurs. Irgendwie ist in
Deutschland zu arbeiten im vergangenen Jahr fast eine Manie geworden.
Das Interview führte
Dr. Claudia Gerstenmaier.
Foto: Andreas Engel
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19
mitarbeiter-forum
Der 28-Jährige studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität in Tirana und sammelte als Arzt in der Notaufnahme für Innere Krankheiten an
der Universitätsklinik Tirana erste Erfahrungen. Er ist verheiratet und spricht
neben Deutsch und Albanisch auch noch Englisch, Türkisch, Arabisch und
Italienisch. Einen Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit findet er beim
Schwimmen. In seiner Freizeit liest und reist er gerne.
Menschen im Träger
Ali Intas – ein in mehrfacher Hinsicht besonderer Mensch
mitarbeiter-forum
Bad Kreuznach. Hilferufe ist er gewöhnt. „Mein PC ist abgestürzt.“ – „Das
Programm hakt irgendwie.“ – „Ich kann
die Datei nicht speichern.“ – „Ich komme nicht rein ins Programm.“ – „Ich
habe eine Datei abgeschossen.“ – „Ich
komme mit diesem blöden Programm
nicht klar.“ Dann setzt Ali Intas sich in
Bewegung, rollt, schneller als mancher laufen kann, zu dem Mitarbeiter
irgendwo im Haus, um aus der Not zu
helfen, größere Katastrophen zu bewältigen oder eine kleine Hilfestellung
zu leisten, die alles wieder in Gang
bringt. Schnell und kompetent behebt
er die kleinen und großen Probleme,
auch weil er um die Not der Kollegen
weiß, die mit ihrer Arbeit unter Druck
sind und gerne ohne Verzögerung weitermachen möchten. So manche Anspannung wird schon geringer, wenn
Ali Intas sich nur in der Tür zeigt. Erleichterung und Dank erfährt er häufig:
„Wenn wir Dich nicht hätten …!“ Dazu
trägt auch bei, dass trotz des Termindrucks, unter dem er steht, Ali Intas
immer einige beruhigende oder tröstende Worte hat und sich manchmal
auch Zeit für ein kurzes Schwätzchen
über Anwenderprobleme und andere
Sorgen nimmt. „Vielleicht hilft mir da
die orientalische Gelassenheit aus der
einen Hälfte meiner Identität“, überlegt
Intas.
Nicht immer freilich sind es Dank und
Anerkennung, die Ali Intas von seinen
Kollegen bekommt. Es gibt auch eine
andere Seite in den täglichen Kontakten. Ärger und Frust über die, insbesondere bei den Mitarbeitern im therapeutischen Bereich, oft ungeliebte
EDV bekommt der IT-Mann immer wieder zu spüren, wenn nicht alles so reibungslos funktioniert, wie andere sich
das wünschen. Zumindest äußerlich
gelassen steckt Intas das alles weg. Ali
Intas ist sich schon bewusst, dass er
als IT-Mitarbeiter – neben berechtigten
Beanstandungen technischer Funktionsprobleme – vieles abbekommt,
was anderswo seinen Ursprung hat.
„Wir von der IT sitzen halt zwischen
den Stühlen oder vornehmer gesagt:
an einer Schnittstelle. Wir stellen ein
Arbeitsmittel bereit, an dem sich oft
der Ärger über bestimmte ungeliebte Pflichten festmacht, die damit ausgeführt werden müssen.“ Gerade die
Mitarbeiter, die neben ihrer eigentlichen Arbeit mit den Patienten als lästig
empfundene und oft überflüssig erlebte
20
spectrum 1/2012
Dokumentationen und Berichte am PC
erledigen müssen, sind leicht ärgerlich,
wenn die EDV-Hilfsmittel nicht funktionieren. Mehr Verständnis seiner Aufgabe und Respekt und Wertschätzung
seiner Arbeit wünscht er sich gelegentlich schon. „Die Leute müssten doch
wissen, dass ich die Programme nicht
mache oder auswähle und nichts dafür
kann, wenn sie nicht benutzerfreundlich sind. Und auch, dass sie bestimmte Dinge damit tun müssen, lege ich
nicht fest.“ Das Wissen um die Schlüsselfunktion seiner Tätigkeit und die mit
IT verbundenen Gefühle bei anderen
hilft ihm, auch in solchen Situationen
die Freundlichkeit und Gelassenheit zu
zeigen, die manche dadurch auch zwischenmenschlich schwierige Situationen bei seiner Arbeit entspannen.
Zur IT ist Ali Intas eher durch Zufall gekommen. Nach einem BWL-Studium
wollte er eigentlich Steuerberater werden, doch scheiterten die Bemühungen
um einen Arbeitsplatz an der fehlenden
behindertengerechten Ausstattung der
Kanzleien. Nur recht weit entfernt und
verbunden mit einem Ortswechsel hätte es eine Möglichkeit für einen Rollstuhlfahrer gegeben – für den Familienmenschen Ali Intas keine Alternative.
Seit 2000 ist er nun im St. FranziskaStift, hat sich gut eingearbeitet und vielfältig fortgebildet. Die Arbeitsbelastung
der IT-Abteilung hat in diesen Jahren
enorm zugenommen, weil immer mehr
Mitarbeiter in der Klinik für ihre Arbeit
auf die Unterstützung durch die EDV
angewiesen sind und zumal im therapeutischen Bereich die Erledigung von
Aufgaben mit Computern stark zugenommen hat. Auch das Netzwerk musste dafür kräftig ausgebaut werden. Die
doppelte Aufgabe findet Intas reizvoll:
Als Netzwerk-Administrator sitzt er – in
Zusammenarbeit mit seinem Kollegen
– vor seinen Bildschirmen und arbeitet
am Netz und den Servern. Als Berater
und Helfer der Anwender ist er in der
gesamten Klinik unterwegs, hat viel
Kontakt mit fast allen Mitarbeitern und
lebt in der persönlichen Beziehung zu
den Kollegen. „Ich brauche beides, mit
dem Bildschirm und den Servern alleine könnte ich nicht leben. Mir ist das
persönliche Gespräch wichtig.“
Ali Intas rollt durch die Klinik mit einer eindrucksvollen Geschwindigkeit
und einer bewundernswerten Beherrschung seines Rollstuhls, die er sei-
Er leistet Erste Hilfe, wenn der Computer
nicht mehr funktioniert: Administrator Ali Intas am Server in Bad Kreuznach.
nen sportlichen Aktivitäten verdankt.
Seit seinem 6. Lebensjahr ist er auf
den Rollstuhl angewiesen, nach einem tragischen Unfall, bei dem er eine
Querschnittslähmung davontrug. Nach
einer langen Leidenszeit mit mehreren
Operationen und Reha-Maßnahmen
hat er sich seinen Weg durchs Leben
erkämpft. Seit dem 3. Lebensjahr, mit
zu Beginn längeren Phasen in der Türkei, in Deutschland lebend, hat Ali Intas
trotz der körperlichen Behinderung und
anfänglichen
Sprachschwierigkeiten
im Deutschen, trotz der zwangsläufig
fehlenden schulischen Unterstützung
durch das Elternhaus und trotz des Einwirkens zweier Kulturen, der türkischen
und der deutschen, und in vielem auf
sich alleine gestellt, Grund- und Hauptschule, Realschule und Gymnasium
erfolgreich absolviert und nach dem
Abitur ein BWL-Studium mit dem Diplom abgeschlossen.
Der Sport hat ihm dabei sehr geholfen,
bei der Selbstbehauptung wie der Integration. Seit seinem 15. Lebensjahr
spielt er Tischtennis, auch heute noch
als einziger Behinderter in einem normalen Sportverein. Seine große Liebe
aber gilt dem Basketball, im Rollstuhl
natürlich. Seit dem 16. Lebensjahr
spielt er, zählt zu den Mitgründern einer
Rollstuhl-Basketballmannschaft in dem
Behinderten-Sportverein der Diakonie
in Bad Kreuznach, dort spielt er bis
heute als Aufbauspieler, der besonde-
Die Familie ist für ihn Ruhepol und Bezugspunkt. Mit seiner Frau und zwei
Söhnen, jetzt 9-jährige Zwillinge, lebt
er in Bad Kreuznach in seinem Elternhaus. Eltern und Geschwister sind Teil
des Familienverbandes. Regelmäßige Besuche in der türkischen Heimat,
die freilich langsam seltener werden,
gehören dazu. Seine türkischen Wurzeln sind ihm wichtig: „Die haben mich
einfach geprägt. Da bin ich sicher ‚de
Terk‘.“ Seit einigen Jahren hat er die
deutsche Staatsbürgerschaft – und
nur diese. In der Identität sieht er sich
hin und her gerissen. „Ich fühle mich
als Deutscher mit türkischen Wurzeln.
Aber wenn Deutschland gegen die Türkei im Basketball oder Fußball spielt,
da halte ich zur Türkei, das geht nicht
anders.“ Auch seine Religion ist ein
Verbindungsglied zur türkischen Kultur.
Die Freiheit, seine Religion zu leben,
weiß der praktizierende Moslem sehr
zu schätzen: „Ich erlebe viel Toleranz,
auch und gerade hier in der Klinik. So
zum Beispiel, wenn ich im Ramadan
faste, da nehmen die Kollegen Rücksicht und bieten mir kein Essen und
Trinken an.“ Und: „Ich freue mich, dass
ich auch und gerade als Moslem in einem katholischen Träger meinen Platz
habe. Das ist nicht selbstverständlich.“
Er ist stolz auf seinen Arbeitgeber, seinen Arbeitsplatz und seine Kollegen im
St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach –
stolz kann auch ein weltoffener katholischer Träger auf diesen Menschen in
seinen Reihen sein.
Bei seinen Einschränkungen aufgrund
der Behinderung bekommt Ali Intas
durch die Kollegen die selbstverständliche Unterstützung, die er – wie es seine Art ist – nur, wenn wirklich nötig, in
Anspruch nimmt. Mit feiner Selbstironie
spielt er bisweilen auf seine Behinderung an. So kommt er zu einer Besprechung in den vollbesetzten Raum mit
der Bemerkung: „Machen Sie sich keine Mühe, ich habe schon einen Stuhl
mitgebracht.“ Oder zu einem unpünktlichen Kollegen, vor dessen Tür er gewartet hat: „Ich hasse es, wenn man
mich sitzen lässt.“ Und manchmal bietet er eine „Mitfahrgelegenheit“ an, die
freilich selten angenommen wird. Der
Schalk in ihm zeigt sich an besonderen
Festtagen, wenn er bei Bewegung blinkende Vorderräder an seinen Rollstuhl
montiert hat und mit kindlicher Freude
durch die Klinik rollt.
In der Klinik engagiert sich Ali Intas für
seine Kollegen. Er ist Schwerbehinderten-Vertreter, übrigens der erste in
der Klinik, hat diese Vertretung selbst
mit aufgebaut. Seit drei Jahren ist er
Mitglied der gewählten Mitarbeitervertretung (MAV) und dort im Einsatz für
die Interessen der Beschäftigten, hat
aber zur Sicherung der Arbeitsplätze
und der wirtschaftlichen Stabilität der
Klinik auch die Notwendigkeiten des
Dienstleistungsbetriebs auf dem Gesundheitsmarkt im Blick.
Ali Intas – ein Mensch im Träger und
ein besonderer dazu. Ein Körperbehinderter im Rollstuhl, ein Deutscher mit
türkischen Wurzeln, ein praktizierender
Moslem, ein Leistungssportler, ein aktiver Mitarbeitervertreter, ein engagierter
IT-Spezialist, ein unentbehrlicher Helfer für die Mitarbeiter, ein freundlicher
und hilfsbereiter Mitmensch.
Elmar Mans
Fotos: René Schläfer/privat
mitarbeiter-forum
ren Spaß an kreativen und intelligenten
Spielzügen hat. Acht Jahre hat er mit
seiner Truppe in der 2. Bundesliga gespielt, heute leider nur noch Regionalliga, und ist an vielen Wochenenden im
Jahr für seinen Sport unterwegs.
Er hat den Drang zum Korb: Ali Intas bei seinem Lieblingssport Basketball.
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Marlis Zimmer in den Ruhestand verabschiedet
In den Hochwald-Kliniken war sie eine Frau der ersten Stunde
Weiskirchen. Fast ihr gesamtes Berufsleben – 43 Jahre lang – hat Marlis
Zimmer den Hochwald-Kliniken Weiskirchen gewidmet, bevor sie am 14.
März in den Ruhestand verabschiedet
wurde. Ihre berufliche Geschichte ist
untrennbar mit der Geschichte der Kliniken verbunden. Sie war von Anfang
an dabei – eine Frau der „ersten Stunde“.
Bernd Rullang würdigte ihr vorbildliches Engagement und ihre Verdienste für die Hochwald-Kliniken. „Welche
Aufgaben man auch immer Marlis Zimmer anvertraute“, so Rullang in seiner
Laudatio im Rahmen einer Feierstunde, „man konnte sicher sein, dass sie
diese mit Bravour, größter Sorgfalt,
Kompetenz und Pflichtbewusstsein
erfüllen würde.“ Diese Beschreibung
stammt aus einem Arbeitszeugnis aus
dem Jahr 1989, das sich Zimmer anlässlich des damaligen Trägerwechsels hatte ausstellen lassen. Und das
könne er so, auch heute noch, nach
fast 23 Jahren, uneingeschränkt unterschreiben, betonte Rullang.
mitarbeiter-forum
„Vielfältige Aufgaben haben Sie gehabt. Sie waren unter anderem Leiterin der Patientenaufnahme, Leiterin
der Bettenvergabe, haben Ihre Ausbildereignungsprüfung abgelegt, sich um
die Kontakte zu den Krankenkassen
gekümmert, den Datenschutz, weitgehende Handlungsvollmachten gehabt,
vergleichbar denen einer Prokuristin.
Modellhaft haben Sie die Verwaltungs-
Marlis Zimmer mit „ihren beiden Kaufmännischen Direktoren“: Bernd Rullang (links),
dem jetzigen und Bernhard Sorg (rechts),
dem ehemaligen Kaufmännischen Direktor
der Hochwald-Kliniken.
22
spectrum 1/2012
strukturen aufgebaut. Auch grundlegende Veränderungen, wie vor Jahren
z. B. die Einführung eines völlig neuen
EDV-gestützten
Patienteninformationssystems, haben Sie mühelos bewältigt“, resümierte Rullang.
Viele Weggefährten aus ihrer Berufstätigkeit waren zu dieser Feierstunde
gekommen, wie z. B. auch der ehemalige Kaufmännische Direktor Bernhard
Sorg, Chefärzte, Kollegen, Mitarbeiter
und weitere Gäste.
„Als ich 1969 mit 19 Jahren direkt nach
meiner Ausbildung bei einer Saarbrücker Bank im Hochwald-Sanatorium
angefangen habe, war ich die erste und
einzige kaufmännische Angestellte“,
sagte Zimmer in ihrer Abschiedsrede.
Damals suchte sie ihren Schreibtisch
vergeblich. „Ich kam zu einer Baustelle. Es gab weder Büromaterialien noch
eingerichtete Patientenzimmer, stattdessen waren die Bauarbeiten im vollen Gange“, erinnert sie sich lächelnd.
Drei Wochen später traten die ersten
Patienten ihre Kur an. „Alles klappte,
weil alle Mitarbeiter an einem Strang
zogen und mithalfen. Alle packten mit
an, ohne Ansehen des Berufsstandes.
Ein Chefarzt schob sogar eigenhändig die Betten in die Patientenzimmer.
Als dann die Patienten am 21.01.1969
anreisten, war alles perfekt vorbereitet.“ Die Klinik am Waldrand wurde bei
den Kurgästen gut angenommen und
wuchs innerhalb von nur fünf Jahren
von 145 auf 500 Betten, BärenfelsSanatorium hieß sie zwischenzeitlich
ab dem Jahr 1974. Weiskirchen entwickelte sich zum Kurort. All dies erlebte
Marlis Zimmer immer „an vorderster
Front“ mit. Sie war für vieles zuständig,
als Ansprechpartnerin am Telefon, für
die Patienten, die Abrechnungen und
vieles mehr. Die dafür notwendigen
Strukturen erarbeitete sie eigenständig und baute sie im Laufe der Jahre
aus. Sie ist stolz darauf, das mit gestaltet zu haben, was die heutigen Kliniken ausmacht.
Für Marlis Zimmer sind die Kliniken
und die Patienten immer besonders
wichtig gewesen. Die Arbeit mit den
Menschen in der Klinik habe ihr große Freude gemacht, schwärmt sie.
Auch in ihrer Freizeit war sie in den
Hochwald-Kliniken und organisierte
z. B. ehrenamtlich Kunstausstellungen mit Vernissagen, koordinierte
Weihnachtsmärkte und vieles mehr.
Keine Sekunde habe sie bereut, ihr gesamtes Berufsleben in den Hochwald-Kliniken
verbracht zu haben, meint Marlis Zimmer an
ihrem letzten Arbeitstag, es sei immer interessant und spannend gewesen.
Marlis Zimmer freut sich darauf, jetzt
Dinge zu tun, die ihr wichtig sind und
die in den Jahren zuvor etwas zu kurz
gekommen sind. Sport wird sie nach
wie vor treiben, denn Laufen z. B. war
immer eine Kraftquelle für sie. Reisen möchte sie, lesen, sich um Kunst
und Kultur kümmern, mit ihrem Mann
die Puccini-Festspiele in der Toskana
besuchen und vieles mehr. Ihre Mitarbeiter hatten ihr dazu symbolisch ein
selbstgebasteltes Steckenpferd überreicht, da Marlis Zimmer endlich auch
Zeit für ihre „Steckenpferde“ hat.
Ihre tiefe Verbundenheit zu den Hochwald-Kliniken wird auch weiterhin für
Zimmer eine bedeutende Rolle spielen. Sie hat sich vorgenommen, sich
auch zukünftig ehrenamtlich zu betätigen. Zimmer hat die Geschichte der
Hochwald-Kliniken von Anfang an aufgeschrieben bis zum Jahr 2009 und
wird diese Chronik fortsetzen bis zur
Gegenwart. Und ihre über Jahrzehnte gepflegte Tradition, am Nachmittag
des Heiligabends mit den Patienten,
die über Weihnachten in der Klinik
bleiben und gut zu Fuß sind, einen
Spaziergang zu unternehmen, möchte
sie fortsetzen. So ganz ohne die Kliniken kann Marlis Zimmer dann wohl
doch nicht sein.
Eveline Raber
Fotos: Eveline Raber
Nachgefragt bei
Heike Wallerich
Eine weitere wichtige Veränderung
bahnt sich gerade an. Von den „grünen Engeln“, unserem ehrenamtlichen
Besuchsdienst, war eine große Gruppe bereit, sich ebenfalls schulen zu
lassen, um uns in der Betreuung der
demenziell Erkrankten im eigens eingerichteten „Demenz-Café“ auf Station
2 zu unterstützen. Diese Schulung ist
bereits abgeschlossen, sodass wir nun
mit der Fertigstellung des Cafés die
Einsatzpläne mit unseren Dienstplänen koordinieren werden, damit tägliche Betreuungszeiten angeboten werden können. Wie schon erwähnt, sind
wir gerade dabei, das Café fertigzustellen. Die notwendigen Einrichtungsgegenstände sind vorhanden, aber es
fehlen noch Materialien, Spiele usw.,
damit ein abwechslungsreiches Angebot vorgehalten werden kann. Doch wir
sind auf einem guten Weg dahin. Wir
freuen uns jetzt schon auf die offizielle
Eröffnung Anfang Mai.
Frau Wallerich, was hat sich bis heute
durch die Teilnahme an diesem Projekt
in Ihrem Bereich geändert?
Es hat sich viel in meiner Abteilung getan. Von den Pflegefachkräften haben
sechs eine spezielle Fortbildung abgeschlossen, einige der übrigen streben ebenfalls diese Qualifizierung an.
Was man auf jeden Fall feststellt, ist,
dass sich durch die Teilnahme an dem
Modellprojekt das Bewusstsein für die
demenziell erkrankten Patienten verändert hat. Wir können eher verstehen,
dass sie mit einem von der Norm abweichenden Verhalten leben. Dadurch,
dass wir die Patienten in ihrer Realität
lassen, erleben wir diese Patienten weniger ängstlich oder gar aggressiv.
Die Einrichtung eines Cafés für die
demenziell erkrankten Patienten klingt
für mich nach einer absoluten Neuheit.
Gerade das Thema Essen ist bei Demenzkranken ja häufig ein Problem.
Gibt es hier schon eine Idee?
Wir haben für unsere demenziell erkrankten Patienten spezielle Essenanforderungskarten, die so genannten „Fingerfood“-Karten, kreiert, denn
viele unserer Patienten können mit
dem „normalen“ Essen oder Besteck
nichts mehr anfangen. Dieses Fingerfood bringt ihnen oft die Fähigkeit der
selbstständigen Essensaufnahme zurück. Neben Keksen oder Müsliriegeln
gibt es zum Beispiel auch Käsewürfel,
kleine Frikadellen und Mini-Wiener –
eben alles, was leicht mit den Fingern
zu essen ist.
Die Stellvertretende Pflegebereichsleiterin,
Heike Wallerich, berichtet über ihre Erfahrungen mit dem Dem-i-K Projekt.
Gibt es noch weitere Pläne, die Sie in
nächster Zeit umsetzen möchten, damit die Demenzkranken bestens betreut werden?
Ja, wir haben noch viele Ideen. Allerdings steht zunächst die Versorgung
natürlich an erster Stelle, da wir ab
April wieder mit einem Neurologen mit
Schwerpunkt Demenz zusammenarbeiten werden, denn glücklicherweise
kommt Dr. Thomas Hovenbitzer zurück. Er ist gerade auf dem Gebiet der
Altersdemenz ein Fachmann und hat
das Modellprojekt mitinitiiert. Wir werden durch ihn die notwendige medizinisch-fachliche Unterstützung haben,
ohne die eine solche Arbeit nicht dauerhaft getragen werden kann.
An der Betreuung werden sich aber
auch andere Berufsgruppen beteiligen,
unsere Physiotherapeuten beispielsweise. Im Moment sind sie dabei, ein
Mobilisierungsprogramm, das den speziellen Bedürfnissen dieser Patientengruppe Rechnung trägt, zu erstellen.
Aus meiner Sicht ist es ein großartiger
Erfolg des Projektes, dass berufs- und
abteilungsübergreifend gemeinsam ein
Ziel verfolgt wird und alle Bereiche ihre
Kreativität und ihr Engagement einbringen können und wollen.
Die „grünen Engel“ von Lebach helfen ebenfalls bei der Betreuung von demenziell erkrankten
Patienten mit.
Das Interview führten Martina Altmeier
und Benjamin Henze.
Fotos: Andreas Engel/privat
spectrum 1/2012
23
mitarbeiter-forum
Die Zahl der an Demenz erkrankten
Menschen steigt in Deutschland
seit Jahren an. Die Deutsche Gesellschaft e. V. schätzt, dass momentan
1,1 Mio. Bundesbürger an Demenz
leiden und infolge des demografischen Wandels in den nächsten
Jahren die Zahl der Betroffenen kontinuierlich zunehmen wird. Um gerade diesen Patienten im Bereich der
Akutversorgung besser helfen zu
können, wurde im vergangenen Jahr
das Modellprojekt Demenz im Krankenhaus, kurz Dem-i-K, ins Leben
gerufen (vgl. spectrum 2/2011 S. 9),
an dem sich auch das Krankenhaus
in Lebach beteiligt. Nun haben wir
uns an Heike Wallerich, die Stellvertretende Pflegebereichsleiterin der
Inneren Abteilung, gewandt, um zu
erfahren, was aus den damals formulierten Zielen geworden ist und
welche Auswirkungen sie auf den
Pflegealltag haben.
Intensivstation gegen das Atelier getauscht
Krankenschwester Eva Czakó folgt ihrer Berufung zur Künstlerin
mitarbeiter-forum
Lebach/Schmelz. „Mädchen, du musst
noch viel ruhiger werden“, hatte ihr eine
Arbeitskollegin vor einiger Zeit geraten. Von Ruhe ist im Gespräch mit Eva
Czakó nicht viel zu spüren. Sie sprüht
vor Energie und berichtet enthusiastisch von ihren Plänen. Ein Katalog
mit ihren Arbeiten soll möglichst rasch
entstehen, ebenso entsprechendes
Werbematerial, eine Vernissage ist in
Vorbereitung, und die Netzwerkpflege
darf in diesen Tagen auch nicht zu kurz
kommen.
Am Anfang eines neuen Lebens
Sie steht am Anfang eines neuen und
völlig anderen Lebens. Sie organisiert
und terminiert sich selbst, sucht nach
Ausstellungsmöglichkeiten und strukturiert ihren Tagesablauf neu. Nach 20
Jahren hauptberuflicher Tätigkeit im
Caritas-Krankenhaus Lebach, zuletzt
als Krankenschwester auf der Intensivstation, hat sie den mutigen Schritt
gewagt und zum 1. Januar einen sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz aufgegeben, um sich ganz ihrer bisher nebenberuflichen Tätigkeit als Künstlerin
zuzuwenden. Und das ist nicht einfach.
„Nach den vielen Jahren im Schichtdienst werde ich oft sehr früh morgens
wach“, berichtet Czakó. Aber sie weiß
diese Zeit um 4 Uhr morgens sehr zu
schätzen: „Es ist eine sehr rege und
wache Zeit“, sagt sie. Natürlich fehlen
ihr auch die Kollegen. Dennoch will sie
alle ihre Kräfte bündeln, um sich jetzt
eine neue Zukunft aufzubauen.
Der lange Weg der Ausbildung
Dafür hat sie in den vergangenen
Jahren sehr gekämpft. Zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn nimmt
zunächst der autodidaktische Anteil
einen großen Raum ein. Sie malt mit
den Fingern und mit Pastellkreide. Dieses Vorgehen hinterlässt das schale
Gefühl, den handwerklich erlernbaren
Teil nicht zu kennen. Schließlich entscheidet sie sich, eine Ausbildung zu
machen. Danach geht alles Schlag
auf Schlag: 2007 bezieht sie erstmals
eigene Arbeitsräume und beginnt eine
freischaffende Tätigkeit. Sie findet die
Möglichkeit, ein berufsbegleitendes
Studium aufzunehmen. Nach bestandener Eignungsprüfung nimmt sie
2008 das Studium auf und studiert
fortan „Bildende Kunst“ an der Akademie Faber-Castell in Nürnberg. Von da
an pendelt sie in jeder freien Zeit zwischen dem Saarland und Bayern. Viel
Zeit zum Schlafen ist für die Krankenschwester und Mutter zweier Söhne
oft nicht geblieben. Sie setzt jede freie
Minute und jeden Euro für das Studium
ein. „Wenn du im Leben etwas wirklich machen sollst, dann bekommst du
auch die Kraft dazu“, überlegt Czakó
im Rückblick auf diese stressige Zeit,
„und noch etwas: Du bekommst auch
immer die notwendigen Hilfestellungen
von außen, die dich weiterbringen.“
Irgendwann 2009 sagte ihre Dozentin
und Mentorin Anne Held dann zu ihr:
„Du bist hier fertig. Du hast alles gelernt, was es hier für dich zu lernen
gibt.“ Nach der Zwischenprüfung fällt
sie in ein tiefes Loch. Sie geht in ihre
Dachkammer und malt. Nach Stunden
des Schaffens ist sie erschöpft und legt
mit dem zufriedenen Gefühl den Pinsel
weg. Herausgekommen ist ein Bild von
1,20 x 1,20 m in Acryl mit dem Namen
„Ergebung“ und dem bestärkenden
Ansporn: „Du musst weitermachen!“ In
der Folgezeit entstehen in ihrer Kunstund Malerwerkstatt in Schmelz zahlreiche Arbeiten. Oft fragt sie sich: „Hast
du das wirklich gemacht?“ oder „Wer
hat das gemacht?“
In diesem Haus namens „Villa Fantasia“ in
Schmelz hat vieles angefangen: Im obersten
Stockwerk hat sich Eva Czakó ihr Atelier eingerichtet. Direkt unter dem Dach arbeitet die
Künstlerin in ihrer Kunst- und Malerwerkstatt
seit vier Jahren. Nur in den Wintermonaten
ist in dem eisigen großen Raum unter dem
Dach nicht ans Arbeiten zu denken. Diese
Zeit nutzt Czakó, um z. B. ihren Katalog zusammenzustellen oder Ausstellungen vorzubereiten.
Die ersten Ausstellungen
2010 fand die erste Ausstellung mit
über 50 Bildern in ihrem Atelier in
Schmelz statt. Hierzu hat sie erstmals
auch ihre Kollegen und Vorgesetzten
vom Caritas-Krankenhaus eingeladen.
Diese waren nicht schlecht erstaunt,
als sie zum ersten Mal die Arbeiten von
Czakó vor Augen hatten, erinnert sich
24
spectrum 1/2012
Auf dem Weg in eine neue Zukunft: Die
41-jährige Eva Czakó will sich ganz auf ihre
neuen Aufgaben als Künstlerin konzentrieren.
Im Schmelzer Atelier „Dachkammer-Czakó“
entstand die ca. 50 kg schwere Gipsplastik
mit dem Titel „Nicht von dieser Welt“. Dass
die freundlich wirkenden Gesichtszüge in
einer emotional aufgeladenen Situation von
der Künstlerin geschaffen wurden, erschließt
sich dem externen Betrachter nicht. – Allenfalls das Wissen um diesen Umstand lässt
die Plastik mit der stürmischen Haarfrisur in
neuem Licht erscheinen.
Die Künstlerin und ihr Werk: Eine ebenso
herzliche wie stürmische Begrüßung von
Eva Czakó erhält die Gipsplastik beim Besuch in einem Ausstellungsraum in Schmelz.
lich als Baby im kommunistischen Ungarn. Davon erfährt sie jedoch erst als
erwachsene Frau, nachdem sie ihrer
Mutter von ihrer Taufe und Zugehörigkeit zur katholischen Kirche erzählte.
Im Alter von 20 Jahren kommt sie der
Liebe wegen nach Deutschland. Zwei
Jahre später nimmt sie im CaritasKrankenhaus Lebach die Ausbildung
zur Krankenschwester auf, bleibt nach
dem Examen und schließt einige Jahre
später erfolgreich die Fachausbildung
für die Intensivstation ab.
Czakós Lebensweg hat viele Facetten.
Irgendwann, so verrät sie lachend, will
sie in einer Autobiografie davon berichten. Doch zuvor warten andere Aufgaben auf sie. Momentan ist sie dabei, ein
zweites Atelier in Haßloch/Pfalz zu eröffnen und wird dann zwischen den beiden Standorten pendeln. Ruhig wird es
also um die lebhafte Künstlerin sicher
nicht werden.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier/privat
Weitere Informationen rund um Eva Czakó
und ihre Arbeiten finden sich unter:
www.dachkammer-czako.de.
Ein besonderes Geschenk malte Eva Czakó 2011 zum Abschied: „Intensiv Urgestein“ ist Acryl
auf HDF-Platte (mitteldichte Holzfaserplatte) mit 1,50 x 0,70 m.
Die Entscheidung
Bestärkt durch das positive Feedback,
die vielen Gespräche mit anderen
Künstlern und der Drang, der eigenen
Begabung nachzugehen – „Du musst
weiter!“ –, lassen in ihr einen konsequenten Entschluss reifen. Sie erkennt
für sich deutlich die eigene Zerrissenheit in einem ständigen Wechsel zwischen den Welten. Das sind die von ihr
geschätzten 20 Jahre ihrer Tätigkeit in
der Pflege, die netten Kollegen und die
gute gemeinsame tägliche Arbeit auf
der Intensivstation einerseits und andererseits die immer stärker werdende
Sehnsucht danach, ihr Talent zu leben.
Schließlich entscheidet sie sich dafür,
ihrem Leben eine Wendung zu geben.
Sie will sich bewusst ein Jahr Zeit nehmen, um als Künstlerin zu wirken.
Kraft aus dem Glauben
Ein Schritt mit weitreichenden Konsequenzen. Kraft für diesen Schritt findet
sie in ihrem Glauben. „Ohne Glauben
geht es nicht“, sagt sie bestimmt. Kraft
für ihre künstlerische Arbeit fand und
findet sie in ihm ebenfalls: „Für mich ist
der Glaube etwas Elementares. Er ist
für mich wie ein nach innen gerichtetes Hören auf eine starke Kraft.“ Zwei
ihrer jüngeren Bilder – „Per Sentit“ und
„Oracion“ mit jeweils 1,0 x 1,0 m – würde sie gerne in einer Kirche aushängen
sehen. Sie spiegeln etwas von dieser
starken Kraft wider.
Von Ungarn nach Deutschland
Die 1970 im ungarischen Gyula geborene Czakó ist in ihrem Leben sogar
zwei Mal getauft worden. Zuerst heim-
Zwei besondere Werke entstanden 2011:
„Lapis mollis Nr. 1“ (weicher Stein, 150 x 70
cm, Acryl auf HDF-Platte) und „Lapis mollis Nr. 2“ (weicher Stein, 150 x 70 cm, Acryl
auf HDF-Platte). „Die Bilder gehören eigentlich zusammen“, sagt Czakó und hofft, dass
diese einmal einen besonderen Standort bekommen. Derzeit sind sie in einem Ausstellungsraum des Schmelzer Schreiners Georg
Hoffmann zu sehen. Dort lässt Czakó grundsätzlich jedes ihrer Bilder mit einem besonders ausgewählten Holz einrahmen.
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mitarbeiter-forum
die ehemalige Krankenschwester. Eine
zweite Ausstellung und damit die erste
öffentliche findet nach der Abschlussprüfung 2011 in Saarwellingen statt.
Darüber hinaus nimmt sie seit 2007
an Ausstellungen in Losheim am See,
Thionville, Schmelz, Perl und Nürnberg
teil.
Spatenstich für die neue Kindertagesstätte in Besch
Neubau bietet Platz für 95 Kinder
Perl-Besch. „Man braucht ein ganzes
Dorf, um ein Kind glücklich aufwachsen
zu lassen“, zitierte die ctt-Geschäftsführerin Vera Bers ein afrikanisches
Sprichwort. Mit dem ersten, symbolischen Spatenstich in Perl-Besch haben
die Bauarbeiten für eine neue Kindertagesstätte begonnen. Dieser Neubau sei
ein Beitrag dazu, so Vera Bers weiter,
dass Eltern unter guten Bedingungen
Familie und Beruf vereinbaren können.
Insgesamt werden in den Neubau der
Kindertagesstätte 2,4 Millionen Euro
investiert. Davon übernimmt das Land
920.000 Euro, den Rest teilen sich der
Landkreis Merzig-Wadern, die Gemeinde Perl und das Bistum Trier. Die Bauträgerschaft obliegt der cusanus trägergesellschaft trier mbH. Betriebsträger
ist die KiTa gGmbH Saarland.
Bürgermeister Bruno Schmitt sprach
von einem besonderen Tag für die Gemeinde. Die neue Kindertagesstätte,
die Fertigstellung ist für das kommende
Frühjahr geplant, wird 75 Kindergartenplätze und 20 Krippenplätze bieten.
Im Sinne eines Mehrgenerationenkonzeptes sei die Einrichtung bewusst an
Bruno Schmitt, Bürgermeister von Perl-Besch, ctt-Geschäftsführerin Vera Bers, der 1. Kreisbeigeordnete Konrad Pitzius, Alexander Schuhler, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfeeinrichtungen Saar-Mosel-Eifel, Eva Hammes-Di Bernardo vom Bildungsministerium und Carmen
Herrmann von der KiTa gGmbH vollzogen zusammen mit den Kindergartenkindern den ersten
Spatenstich auf der Baustelle, die sich in direkter Nachbarschaft zum Alten- und Pflegeheim St.
Franziskus befindet.
das Altenheim angegliedert worden, so
Schmitt weiter, damit Kinder und Senioren gemeinsam Erfahrungen sammeln
und die Generationen voneinander profitieren könnten. Schmitt sprach auch
von Bedarfslücken, die mit dem neuen
Kindergarten geschlossen würden. Veränderte Familienstrukturen und ein sich
veränderndes Rollenverständnis hätten
zu einem erhöhten Betreuungsbedarf
geführt. Die Gemeinde Perl wolle an
den Standorten Besch, Nennig und
Perl insgesamt noch 55 Krippenplätze
neu bauen, um den gesetzlichen Auflagen Genüge zu tun. Mit dem Neubau
der Kinderbetreuungseinrichtung in
Besch werde ein wichtiger Beitrag zum
Ausbau der Einrichtungen im gesamten
Landkreis geleistet, unterstrich der 1.
Kreisbeigeordnete Konrad Pitzius.
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
Lions Club unterstützt Tanzgruppe in der Jugendhilfe
Mädchen haben Freude an einem Tanzprojekt
aus den einrichtungen
Aach. „Sie sind durchgeschwitzt, ausgepowert und müde – aber glücklich“,
berichtet der Pädagogische Leiter der
Jugendhilfe, Herbert Heitland, stolz.
Seit einigen Wochen trainiert eine reine Mädchenklasse regelmäßig einmal
in der Woche. „Sie sind so engagiert
dabei, dass einige von ihnen sich nach
dem Arbeitstag schnell noch frisch machen, um dann sofort zum Tanzen zu
eilen.“
Unter der Leitung der engagierten
Tanzpädagogin Nadja Fatin haben sich
inzwischen bis zu 15 Mädchen zum regelmäßigen Tanzen zusammengefunden. Inspiriert durch die einschlägigen
Vorbilder der Medienwelt haben die
jungen Frauen ihr großes Interesse am
Tanzen bekundet, woraufhin erstmals
im vergangenen September ein Tanzworkshop angeboten wurde. Das Seminar fand so hohen Anklang, dass die
begeisterten Tänzerinnen ihre erlernten
und eintrainierten Tänze spontan, im
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Rahmen einer kleinen improvisierten
Vorführung, den Mitarbeitenden und Jugendlichen des Wehrborns präsentierten, die von dem Engagement und Einsatz der Mädchen beeindruckt waren.
„Danach wollten die Mädchen natürlich weiter tanzen“, erinnert sich Herbert Heitland. Aber in Zeiten der dringend notwendigen und umfangreichen
Umbau- und Renovierungsarbeiten
im Wohngruppenbereich, mit denen
Wohn- und Lebensbedingungen der
Kinder und Jugendlichen nachhaltig
verbessert werden, ist das Budget natürlich begrenzt. Deshalb wandte sich
Heitland mit der Bitte um Unterstützung
an den Lions Club Trier. Dieser erklärte
sich sofort bereit, das beflügelnde Projekt zu unterstützen. Seit vier Wochen
besteht nun das kleine Tanzprojekt für
die Mädchen. Und die sind voller Freude und bereiten sich auch schon auf
den nächsten möglichen Auftritt vor:
Im Rahmen einer Abschiedsfeier für
die scheidende Schulleiterin Hedwig
Prümm wollen sie ihrer Direktorin eine
besondere Tanzvorstellung im Mai darbieten. Bis dahin wird wohl noch viel
trainiert und geschwitzt.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: istockphoto.com
1. Platz für die Schüler des Hauses auf dem Wehrborn
Ein Umweg bringt den Sieg beim Wander-Wettbewerb ein
Auf insgesamt über 73 km wanderten
die Schüler auf ausgewählten Wegen
von Gerolstein bis an die deutsch-französisch-luxemburgische Grenze.
Der Einstieg ins Wandern und gleichzeitig auch ein Test, wie die Wanderungen angenommen werden und ob diese
überhaupt realisierbar sind, war ein kurzer Rundgang um den Bitburger Stausee. Danach ging alles rasend schnell.
Mit einer Tour pro Woche wanderten die
Schüler ins Finale.
„Der Hochwälder“ in Losheim, der
„Wolfsweg“ bei Merzig, der „Panoramaweg Perl“ und der „Gipfelsteig“ am
Erbeskopf mit dem persönlichen Höhenrekord der Wanderer von 256 Höhenmetern standen auf dem Programm,
des Weiteren eine Umrundung des
Fleschfelsens in der Nähe von Schillingen, auch bekannt durch den Naturlehrpfad und den Barfußpfad, aber
auch die Felsenwege am Ferschweiler
Plateau mit dem berühmten Ernzener
Felsenweiher. Der Felsenweiher wurde
Mitte des 19. Jahrhunderts von Pastor
Philipp Meyer mit der Hilfe einiger Jugendlicher dort angelegt. Zu guter Letzt
folgte noch die Abschlusswanderung zu
den Gerolsteiner Dolomiten.
Mit Spannung erwarteten die Jugendlichen das Ergebnis ihrer Wanderung.
Ende November war es soweit, es kam
die Einladung zur Siegerehrung in den
Räumlichkeiten des Trierischen Volksfreund, wo an diesem Tag die ersten
drei Plätze bekannt gegeben werden
sollten.
Die Spannung stieg, und die Gruppen
mit den meistgewanderten Kilometern
wurden aufgerufen. Dabei profitierten die Teilnehmer vom Haus auf dem
Wehrborn von einem eigenen kleinen
Fehler. Was anfänglich noch Züge eines Missgeschickes aufwies, sollte
sich wider Erwarten als recht dienlich
erweisen. Bei der Besteigung des Erbeskopfs kam die Gruppe vom Weg ab
und verlängerte die Wanderroute somit
unfreiwillig. Jedoch war dies in Anbetracht des geringen Abstands gegenüber dem zweiten Platz eher Segen als
Fluch. Mit dem knappen Vorsprung von
2,3 km konnte die ctt-Schule, zur großen Freude aller Beteiligten, den ersten
Platz erreichen. Der dadurch erworbene Hauptpreis – ein dreitägiger Aufenthalt in einer Jugendherberge mit zwei
Übernachtungen, gestiftet vom Landesverband der Jugendherbergen – freute
die Jugendlichen besonders.
Der Felsenturm Falkenlay am Ostrand des
Ferschweiler Plateaus war nur eine von vielen Stationen, die die Jugendlichen bei ihren
Wandertouren besuchten.
Abschließend fand eine schulinterne
Siegerehrung statt, bei der die Schüler
mit einer Medaille oder einem kleinen
Pokal ausgezeichnet wurden.
Andreas Roth
Fotos: Heribert Fichtelmann
aus den einrichtugnen
Aach. Die Aktion: „Raus aus der Schule, rein in die Natur“, die im vergangenen Herbst vom Trierischen Volksfreund in Zusammenarbeit mit der ADD
ins Leben gerufen wurde, ist auch von
den Schülern der ctt-Hauptschule begeistert angenommen worden. Sich an
der frischen Luft zu bewegen und die
Natur zu entdecken, waren die Ziele
des Wander-Wettbewerbs.
Auf gut ausgebauten Wanderwegen erkundeten die Schüler der Hauptschule des Hauses auf dem Wehrborn die Natur.
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Einladung für interessierte Biker/Motorradfreunde der ctt
Eine gemeinsame Frühlings- oder Sommertour
Mit anderen motorradbegeisterten cttMitarbeitern eine kleine Tour unternehmen und vielleicht einen Tag oder ein
Wochenende gemeinsam unterwegs
zu sein, sich kennenzulernen und auszutauschen: Darauf freuen sich die
beiden Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen Bernd Hacket und
Robert Krystkowiak.
Selbstverständlich sind auch die Lebenspartner der Mitarbeiter angesprochen, die Motorrad, Trike oder ein Gespann fahren und Lust und Interesse
an einem gemütlichen Beisammensein
haben und das gleiche Hobby und die
Begeisterung für Motorräder und das
Biken teilen.
Eveline Raber
Fotos: privat
Robert Krystkowiak ist mit seinem BMW-Gespann (Schwenker) unterwegs.
Interessierte melden sich bei:
Robert Krystkowiak
Tel.: 06876 17-1501
E-Mail: krystkowiak@gmx.de
Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Bernd Hacket macht auf seiner Kawasaki eine
Pause vor der Kulisse des Kaunertaler Gletschers (im September 2011).
Bernd Hacket
Tel.: 06876 17-1426
E-Mail: b.hacket@hochwaldkliniken.de
Mitarbeiter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Ingrid Ambrosius setzt sich für die Anliegen der Patienten ein
aus den einrichtungen
Patientenfürsprecherin des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich erneut berufen
Bernkastel/Wittlich. Am 13. Februar
fand im Rahmen eines Gottesdienstes
in der Kapelle des Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhauses die Übergabe der
Ernennungsurkunde an Patientenfürsprecherin Ingrid Ambrosius durch den
stellvertretenden Dechanten des Dekanats Wittlich, Pfarrer Johannes Jaax,
statt. Bereits seit Februar 2000 bekleidet Ambrosius dieses so wichtige Amt.
Pfarrer Jaax erläuterte in seiner Ansprache die Bedeutung dieser Aufgabe
an kirchlichen Krankenhäusern im Bistum Trier und unterstrich dabei die besondere Herausforderung als Anwältin
der Patienten und Bindeglied zwischen
der Einrichtung einerseits und den Anliegen der Patienten andererseits. Diesen eine Stimme zu geben und sie zu
Gehör zu bringen, ist Anliegen und Auftrag der Patientenfürsprecherin.
Herzliche Glückwünsche zur erneuten
Amtsberufung erhielt Ingrid Ambrosius
auch vonseiten des Klinikdirektoriums
und des Seelsorgeteams des Verbundkrankenhauses, das den Gottesdienst
mitgestaltete. In seiner Rede bezog
sich Pfarrer Bernhard Schork auf eine
ihm wichtig gewordene Aussage von
Verbunddirektor Peter Schon: „Unser
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Verbunddirektor Peter Schon (1. Reihe links) und Pfarrer Johannes Jaax (4. von links) sowie
das Seelsorgeteam des Verbundkrankenhauses gratulierten Ingrid Ambrosius (2. von links) zur
Wiederwahl in ihrem Amt als Patientenfürsprecherin.
Haus lebt von Männern und Frauen,
die sich um ihnen wichtige und übertragene Anliegen wirklich kümmern
und diese mit ihrem Engagement, das
in einer Institution manchmal auch einen langen Atem braucht und beharrlich sein muss, vorantreiben und sie
so auch zu einem guten Ziel führen.“
Selbstverständlich braucht man dafür
auch immer wieder Verbündete und
Mitsorgende. Die Bereitschaft hierzu
wurde Ingrid Ambrosius vom Verbunddirektor und dem Seelsorgeteam der
Klinik bekundet.
Patientenfürsprecher sind ehrenamtlich tätig und werden für die Dauer von
fünf Jahren ernannt.
Sabine Zimmer
Foto: privat
Aktionstag schärft das Bewusstsein für saubere Hände
Der Kampf gegen Krankenhauskeime beginnt mit einer guten Handhygiene
Bernkastel/Wittlich. Die Abteilung für
Krankenhaushygiene am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich organisiert
regelmäßig sogenannte Aktionstage
„Saubere Hände“ mit dem Ziel der Verbesserung der Patienten- und Mitarbeitersicherheit.
Die „hygienische Händedesinfektion“
ist die wichtigste und wirksamste Maßnahme zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern. Und auch
wenn die Hygiene zum grundlegenden
Basiswissen in der Ausbildung von Ärzten und Pflegenden gehört, so ist es
dennoch wichtig, die Sensibilität für dieses Thema gerade im späteren fordernden klinischen Alltag zu erhalten.
Unter anderem führt die Hygieneabteilung des Verbundkrankenhauses dazu
jährlich Aktionstage rund um das Thema
Händedesinfektion durch. Die vorrangigen Ziele liegen in einer Verbesserung
des Händedesinfektionsverhaltens und
des Hautschutzes sowie einer Optimierung des Arbeitsumfeldes des Krankenhauspersonals, vor allem hinsichtlich
der Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln. Damit einher gehen die
Verbesserung der Patientenversorgung
durch die Reduktion von Krankenhausinfektionen und die Etablierung der
Händedesinfektion als Parameter in der
Qualität der Patientenversorgung.
Die Mitarbeitenden des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich wurden von der Abteilung für
Krankenhaushygiene am Aktionstag für die richtige Handhygiene sensibilisiert. In einem ersten
Testdurchgang desinfizierten die Gäste die Hände nach bestem Wissen.
für Patienten, längeren Liegezeiten und
immensen zusätzlichen Kosten für das
Gesundheitswesen. In Europa sterben
laut Expertenschätzungen rund 50.000
Menschen jährlich an den nosokomialen Infektionen.
Sabine Zimmer
Fotos: Valentin Klas
Die Aktionstage „Saubere Hände“ sind
Teil einer bundesweiten Kampagne, die
vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Nationalen Referenzzentrums
für Surveillance nosokomialer Infektionen an der Charité-Universitätsmedizin
Berlin initiiert wurde. Nach Informationen des Institutes gibt es jährlich in
Deutschland etwa 500.000 Fälle von
Krankenhausinfektionen (nosokomiale
Infektionen), europaweit rund drei Millionen. Sie führen zu zusätzlichem Leid
aus den einrichtugnen
Als besonderer Anziehungspunkt erwies sich in diesem Jahr die Aktion
Wax-Cloning, die durch die Unterstützung der Firma Hartmann ermöglicht
wurde. Wax-Cloning ist ein Verfahren,
welches Interessenten in wenigen Minuten ein stabiles Oberflächenmodell
der eigenen Hand produziert. Die Modelle aus synthetischem Material konnten in peppigen Farben als Souvenir
mitgenommen werden und sind nun ein
witziger Blickfang und handhygienische
Gedächtnisstütze zugleich.
In einem zweiten Schritt zeigte der Fluoreszenztest, wie gründlich desinfiziert wurde.
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Gelderner Modell leistet Beitrag zum Umweltschutz
Energiesparcontracting für den Klimaschutz
Geldern. Um sich einen Begriff von
der Dimension zu machen, wie hoch
der Energieverbrauch im St.-ClemensHospital Geldern und der angrenzenden Gelderland-Klinik ist, gibt der
Technische Leiter Thomas Mulder ein
Beispiel für Durchschnittswerte des
Strombedarfs: „Allein im St.-ClemensHospital benötigen wir rund 180.000
Kilowattstunden pro Monat, etwa
45.000 in der Gelderland-Klinik.“ Kein
Vergleich zum durchschnittlichen VierPersonen-Haushalt von rund 4.500 Kilowattstunden im Jahr. Um Kosten im
großen Volumen zu sparen, erforderte
es für die ctt-Einrichtungen angesichts
überalterter Systeme zukunftsweisende
Energieeinsparungen mit KlimaschutzCharakter.
Die Lösung für die Gelderner Häuser
fand sich im „Energiesparcontracting“.
Das Prinzip: Der Vertragspartner – in
diesem Falle kam das Unternehmen
Cofely zum Zuge – übernimmt Planung,
Errichtung, permanente Optimierung,
Überwachung, Finanzierung und Betrieb der Anlagen. Der Kunde zahlt eine
fixe Contractingrate, unterliegt nicht
mehr den Unsicherheiten ständig steigender Energiekosten, reduziert die Eigenkapitalbindung und bleibt nach Vertragsablauf – in diesem Fall zehn Jahre
– Eigentümer der Anlagen. Während
des laufenden Betriebs wurde innerhalb
etwa eines Jahres Schritt für Schritt an
der Basis im Keller umgerüstet. Die alten Dampf- und Heizkessel wurden demontiert. Die Heizkessel wurden ersetzt
durch einen Pelletkessel mit einer Leistung von rund 500 kW inklusive Pufferspeicher. Der neue Brennwertkessel
bringt es auf eine Leistung von 600 kW.
Zwei neue Schnelldampferzeuger mit
einer Gesamtleistung von 400 kW wurden installiert. Die Pelletheizung und
das Strom und Abwärme produzierende
Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer
Leistung von 50 kW decken die Grundlast des Energiebedarfs der Häuser.
Im Keller, wo die alten Anlagen durch
neue Systeme ersetzt wurden, blinken
die dicken Rohre, die eine Verbindung
zwischen den auf sechs reduzierten
Hauptpumpen und den Abteilungen
bilden. Ein hydraulisches Ausgleichsystem steuert über die vollautomatische
Messung des Drucks, wann welche
variable Menge heißes Wasser in der
vorgeschriebenen Temperatur in die jeweiligen Stationen des Krankenhauses
und der Gelderland-Klinik fließt.
Auch in diesem Fall wurde in Klimaschutz durch effiziente Heiz- und
Thomas Mulder, Technischer Leiter des St.Clemens-Hospitals, bei einem prüfenden
Rundgang im Blockheizkraftwerk (BHKW).
Dampftechnologie investiert. JIM.NRW
(Joint Implementation Modellprojekt
NRW) heißt das Programm, gefördert
durch die EnergieAgentur.NRW, das
über eine Anlagenmodernisierung eine
deutliche Minderung des KohlendioxidAusstoßes bewirkt. Diese CO2-Einsparungen – für Geldern wurden ursprünglich 1.522,5 Tonnen weniger pro Jahr
ausgerechnet – werden als handelbare
Zertifikate im Pool verkauft. Der Erlös
fließt anteilig an die Projektteilnehmer
zurück.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Neue Betten für das Caritas-Krankenhaus Lebach
aus den einrichtungen
Investitionen für die Patienten und die Zukunft
Lebach. Am Freitag, dem 24. Februar
war es endlich soweit: Die ersten 39
neuen Betten wurden angeliefert. Damit
geht – wie die Stellvertretende Pflegedirektorin, Doris Schneider, erklärt – ein
langgehegter Wunsch der Pflegenden
und auch der Patienten in Erfüllung.
Der Inbetriebnahme dieser neuen elektrisch betriebenen Betten gingen umfangreiche Vorarbeiten der technischen
Abteilung voraus, denn alle Stellplätze
mussten mit ausreichend Steckdosen ausgerüstet werden, und auch die
Bereiche zur Aufbereitung der Betten
mussten vorbereitet werden.
Nach Doris Schneider begännen damit
auch für die Pflegenden neue Zeiten,
denn schon das lästige „Hochpumpen“
der Betten, um eine Rücken schonende
Arbeitshöhe zu erreichen, entfalle. So
würden sich die Pflegenden besser ih-
30
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ren eigentlichen Aufgaben widmen können, wenn sie weniger kraftraubende
Kämpfe gegen die in die Jahre gekommene Hydraulik der alten Betten führen
müssten.
Die Patienten des Caritas-Krankenhauses Lebach kommen nun nach
und nach in den Genuss dieses neuen
Komforts: Einfach und per Knopfdruck
kann die Liegeposition verändert, eine
sitzende Position eingenommen oder
können auch die Beine hochgelagert
werden. Durch integrierte Bettseitenteile ist zusätzlich eine sehr hohe Sicherheit gegen Herausfallen aus dem Bett
bei Veränderung der Liegeposition gegeben.
Für das Caritas-Krankenhaus Lebach
bedeutet diese Anschaffung moderner
Krankenhausbetten eine nicht uner-
Dirk Haßdenteufel schiebt erfreut eines von
150 neuen Betten in die Bettenaufbereitung.
hebliche Investition, die jedoch sinnvoll
und notwendig ist, um die Zukunft zu
sichern und weiterhin eine attraktive
Einrichtung des Gesundheitswesens
zu bleiben.
Martina Altmeier
Foto: Andreas Engel
40. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in Weiskirchen
Zentrales Thema war das Turnen
ningsmethoden, Praxis, Methodik und
Didaktik waren die Schwerpunkte. Fünf
Millionen Menschen seien in Deutschland in Turnvereinen organisiert, unterstrich Steinbach, das zeige, welchen
Stellenwert diese Sportart innehabe. Interessant sei ferner, so Steinbach weiter, dass beim Turnen die Verletzungsgefahr nicht annähernd so hoch sei wie
bei Ballsportarten. Allerdings, so das
Resümee der Veranstaltung, wenn an
den Großgeräten wie Reck, Barren oder
Schwebebalken ein Unfall passiere, seien die Verletzungen oft schwerwiegend.
Wie immer wurde die Fort- und Weiterbildungsveranstaltung
organisiert
von Orga Fit Kongress & Gesundheit
in Zusammenarbeit mit den HochwaldKliniken, dem Sportärzteverband Saar
e. V., ZVK Rheinland-Pfalz / Saarland
e. V. und dem Heidelberger Collegium
e. V.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Die nächste Fortbildung wird vom 13. bis 14.
Oktober in den Hochwald-Kliniken stattfinden.
Zahlreiche Besucher waren Ende März zur 40. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Fort- und Weiterbildungsveranstaltung nach Weiskirchen gekommen.
Viktor Schweitzer, Cheftrainer des Saarländischen Turnerbundes (STB), ging in seinem
Vortrag auf die Möglichkeiten des Trainings
für Leistungsturner ein.
Es sei inzwischen gelebte Tradition,
dass die Weiterbildungsveranstaltungen in den Hochwald-Kliniken immer
unter dem Signum einer speziellen
Sportart stehen. Um das Turnen drehte
sich alles beim jüngsten Zusammentreffen von Medizinern und Physiotherapeuten. Häufige Sportverletzungen
und Überlastungen beim Turnen, Trai-
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Professor
Dr. Klaus Steinbach gewinnt regelmäßig
hochkarätige Referenten für die Weiter- und
Fortbildungsveranstaltungen in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen.
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aus den einrichtugnen
Weiskirchen. Die Olympischen Spiele
in London werfen ihre langen Schatten bis nach Weiskirchen. Professor
Dr. Klaus Steinbach musste das Programm der 40. Sportmedizinischen
und Schmerztherapeutischen Weiterund Fortbildungsveranstaltung in den
Hochwald-Kliniken Weiskirchen etwas
modifizieren, denn wegen der Vorbereitungen zu dem sportlichen Großereignis auf der britischen Insel musste
er auf den Nationalmannschaftsturner
Waldemar Eichhorn verzichten, der
zur gleichen Zeit bei einem Wettkampf
in Dubai im Einsatz war. Aber daran
lässt sich erkennen, dass zum einen
die Olympischen Spiele das sportliche
Weltereignis 2012 sind, das bis in den
saarländischen Hochwald strahlt und
zum anderen, dass die hochkarätigen
Referenten, die Steinbach stets für seine Seminare gewinnen kann, im Olympiajahr besonders viel beschäftigt sind.
Hand in Hand aus der psychosomatischen Erkrankung
Neues Angebot für behandlungsbedürftige Mütter, Väter und Kinder im St. Franziska-Stift
Bad Kreuznach. „Hand in Hand –
Rehabilitation für Eltern und Kinder
in Bad Kreuznach“ heißt ein neues
psychosomatisches Behandlungsangebot, das das St. Franziska-Stift zusammen mit dem Viktoriastift in Bad
Kreuznach jetzt eingerichtet hat. Die
in Deutschland einzigartige Situation,
dass nur wenige hundert Meter voneinander entfernt eine psychosomatische
Fachklinik für Erwachsene und eine
Rehabilitations- und Vorsorgeklinik für
Kinder und Jugendliche bestehen, nutzen Verantwortliche in der Leitung der
beiden Kliniken zu einer Kooperation
für die rehabilitative Versorgung einer
Problemgruppe von großen und kleinen Patienten mit psychosomatischen
Störungen.
aus den einrichtungen
Die Kooperation bringt zwei qualifizierte und renommierte Fachkliniken
zusammen. Das St. Franziska-Stift
führt Rehabilitationsmaßnahmen für
erwachsene Patienten mit psychischen
und psychosomatischen Erkrankungen durch. Behandlungsschwerpunkte
bestehen u. a. für Burn-out und Überforderungssyndrome, affektive Störungen (Angst, Depression), somatoforme
Störungen und Schmerzstörungen,
Essstörungen (Anorexie, Bulimie), Adipositas, Tinnitus und posttraumatische
Belastungsstörungen. Im Viktoriastift
werden in einem breiten Spektrum Kinder und Jugendliche unter anderem mit
AHDS/ADS, Entwicklungsverzögerungen, Adipositas, Asthma bronchiale,
Neurodermitis, Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Epilepsie, Migräne, orthopädischen Erkrankungen und psychosomatischen Störungen behandelt.
Die zeitgleiche und getrennte Rehabilitation von rehabilitationsbedürftigem
Elternteil und erkranktem Kind in unmittelbarer Nachbarschaft bietet ein
innovatives und einzigartiges Angebot
im Versorgungssystem der medizinischen Rehabilitation in Deutschland
für eine bislang unterversorgte Gruppe
von Versicherten in der Kranken- und
Rentenversicherung. Kaufmännischer
Direktor Paul Kaiser und Pflegedirektorin Claudia Stangenberg, die beiden
Initiatoren des Projekts im St. Franziska-Stift, verweisen auf die Vorteile der
neuen stationären Rehabilitationsmöglichkeit. Beiden, Mutter/Vater und Kind/
Jugendlicher, werden in unabhängigen
Verfahren vom Kostenträger die Rehabilitationsmaßnahmen bewilligt, die
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Pflegedirektorin Claudia Stangenberg (links) und Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser (rechts)
sind seitens des St. Franziska-Stifts die Initiatoren des Projektes Hand in Hand.
dann nach einer Koordination der Einbestellung im gleichen Zeitraum in den
beiden Kliniken durchgeführt werden.
Durch die gemeinsame An- und Abreise werden Zeitaufwand und Kosten
gespart und durch die gleichzeitige Abwesenheit von zu Hause die familiäre
Organisation erleichtert.
Gemeinsam und doch unabhängig
voneinander können behandlungsbedürftige Eltern und Kinder ihre Rehabilitation wahrnehmen. „Jedes Familienmitglied hat den für eine erfolgreiche
Behandlung nötigen Freiraum, kann
sich auf die eigene Therapie konzentrieren und seine Entwicklungsmöglichkeiten unabhängig nutzen“, erklärt
Paul Kaiser. Gleichzeitig kann leicht
durch die räumliche Nachbarschaft außerhalb der Therapiezeiten durch Telefonkontakte, persönliche Treffen in der
nahegelegenen Klinik oder gemeinsame Unternehmungen in der Umgebung
der Kontakt im gewünschten Maße erhalten bleiben. Gegebenenfalls kann
der Elternteil auch punktuell in die
Behandlung des Kindes einbezogen
werden. „Die unvermeidliche Belastung von Eltern und Kindern durch die
Trennung wird so verringert. Oft reicht
schon das Bewusstsein von Vater/Mutter und Kind, dass der andere in der
unmittelbaren Nähe und erreichbar ist,
um Sorgen zu verringern, die psychische Stabilität zu verbessern und die
Offenheit für die Therapie zu fördern“,
stellt Claudia Stangenberg nach den
ersten Erfahrungen fest.
Das Angebot der zeitgleichen und
getrennten stationären Rehabilitation
bietet eine Ergänzung eines bereits
seit Jahren bestehenden Kooperationsmodells von St. Franziska-Stift
und Viktoriastift. In der Kinder- und
Jugendlichen-Rehabilitationsklinik
werden Eltern zusammen mit ihren
behandlungsbedürftigen Kindern aufgenommen, die dort eine Rehabilitation machen. Wenn diese Eltern selbst
psychosomatisch erkrankt sind und
eine Kostenzusage des Rentenversicherungsträgers haben, können sie
während dieser Zeit ganztägig ambulant an einer psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme im St. Franziska-Stift teilnehmen. Die Mütter/Väter
wohnen zusammen mit ihrem Kind im
Viktoriastift, betreuen dieses außerhalb der Therapiezeiten und können
auch in die Behandlung des Kindes
einbezogen werden.
Das neue Angebot steht in einer guten
Tradition des St. Franziska-Stifts, behandlungsbedürftigen Müttern und Vätern mit Kindern in einer schwierigen
familiären Situation zu einer Rehabilitation zu verhelfen, die sonst an der
fehlenden Betreuungsmöglichkeit der
Kinder während des Aufenthaltes des
Diese seit längerem bestehende Möglichkeit der Mitnahme ihrer Kinder nutzen überwiegend Mütter, aber auch
Väter, deren dringend notwendige
stationäre psychosomatische Behandlung bislang daran scheiterte, dass die
Versorgung der Kinder während des
mehrwöchigen Klinikaufenthalts nicht
möglich war. „Oft sind es Alleinerziehende oder Mütter und Väter mit einem
geringen oder fehlenden sozialen Unterstützungssystem oder solche, die
in schwierigen materiellen Umständen
leben, die also in verschiedener Hinsicht schwierige psychosoziale Lebensbedingungen haben und auch dar-
über psychosomatisch krank geworden
sind“, berichtet Claudia Stangenberg,
die Mitinitiatorin des neuen Projekts und
Ansprechpartnerin für alle Angebote für
Mütter/Väter mit Kindern.
Die begleitenden Kinder wohnen zusammen mit dem Elternteil in einem
Patientenzimmer der Klinik und sind
außerhalb der Therapiezeiten und am
Wochenende mit ihrem Vater oder ihrer Mutter zusammen. In der Kinderbetreuung der Klinik werden die Kinder
während der Therapiezeiten ganztägig,
montags bis freitags von 8:30 bis 17:00
Uhr, von einem Team von Erzieherinnen
und anderen Mitarbeiterinnen in einem
separaten Gebäude der Klinik mit speziell eingerichteten Räumen, einem separaten kleinen Außengelände und einem Spielhaus betreut. Kinder im Alter
von drei bis sechs Jahren werden aufgenommen. In Ausnahmefällen können
auch Kleinkinder (ein bis drei Jahre) betreut werden und Schulkinder (sechs bis
vierzehn Jahre), die vormittags eine der
Schulen der Stadt besuchen und nachmittags in der Klinik betreut werden.
Mit dem neuen Angebot der gleichzeitigen eigenständigen Rehabilitation in
unmittelbarer räumlicher Nähe wird das
rehabilitative Programm des St. Franziska-Stifts für Mütter/Väter und Kinder
abgerundet. Neben der Mitaufnahme
und Betreuung gesunder Kinder von
psychosomatisch erkrankten Eltern als
Begleitpersonen im St. Franziska-Stift
und der bereits bestehenden Möglichkeit der teilstationären Rehabilitation
Nähere Informationen zu dem neuen Angebot
und weiteren psychosomatischen Behandlungsmöglichkeiten für Mütter/Väter und ihre
Kinder/Jugendlichen im St. Franziska-Stift gibt
es bei Claudia Stangenberg.
Psychosomatische Fachklinik
St. Franziska-Stift
Franziska-Puricelli-Str. 3
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 8820-210
E-Mail: c.stangenberg@fskh.de
im St. Franziska-Stift für rehabilitationsbedürftige Eltern, die mit ihren dort
behandelten Kindern im Viktoriastift
wohnen, gibt es nun die parallele und
doch eigenständige stationäre Rehabilitation für beide psychosomatisch
erkrankte Familienangehörige. Mütter/
Väter und Kinder/Jugendliche können
so im St. Franziska-Stift und kooperativ
im Viktoriastift je nach sozialer Situation
ein individuelles Rehabilitationsangebot
erhalten.
Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Angebot sind überwältigend. Paul
Kaiser und Claudia Stangenberg, die
dieses Projekt auf verschiedenen Tagungen für medizinische Dienste, Beratungsstellen, soziale Dienste, Organisationen der Familien- und Kinder- und
Jugendhilfe sowie Selbsthilfegruppen
vorstellten, berichten von einer großen
Anerkennung und starken Nachfrage:
„Eine große Hilfe! Endlich können wir
diesen Leuten helfen und sie zur sachgerechten Behandlung weiterleiten.“
Schwerer noch als das positive Echo
der Helfer wiegt für die Initiatoren im St.
Franziska-Stift die Freude und Dankbarkeit der ersten Patienten in der Klinik: „Auf eine solche Möglichkeit haben
wir lange gewartet. Gut, dass es euch
gibt!“.
In der Kinderbetreuung des St. Franziska-Stifts haben Kinder und Betreuerinnen viel Spaß.
Dr. Elmar Mans
Fotos: Gerhard Kind
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aus den einrichtungen
Elternteils in der Klinik scheitert. Bereits
im Jahre 2003 hat das St. FranziskaStift eine Kinderbetreuung eingerichtet,
um psychosomatisch erkrankte Mütter
und Väter mit gesunden Kindern als
Begleitpersonen aufnehmen zu können. „Es war ein großes Anliegen unseres verstorbenen Bischofs Spital,
gerade solche Patienten zu versorgen,
die sich – oft alleinerziehend – in einer
schwierigen sozialen Situation befinden und sonst in ihrem psychosomatischen Leiden keine Hilfe bekommen
können. Wir haben uns damit bewusst
einer sozialen Verpflichtung in der karitativen Tradition der katholischen Kirche gestellt“, sagt Paul Kaiser, einer
der beiden Initiatoren des neuen Projekts. Durch dieses besondere Angebot werde ein besonderer Akzent im
Gesundheitssystem gesetzt und eine
soziale Randgruppe in die rehabilitative
Versorgung einbezogen.
Karneval
in unseren Altenhilfeeinrichtungen
Schiffweiler. Das Heiligenwalder Prinzenpaar Prinz Ralf I.
und ihre Lieblichkeit Prinzessin Danny I. wurde mit einem
großen „Hallo“ von den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims St. Martin, die schon in bester Faschingslaune waren, begrüßt. Gemeinsam wurde geschunkelt, gesungen
und bei einem Glas Sekt auf die „Schiffweller Faasenacht“
angestoßen.
Besch. Unter dem Motto „Närrisches Treiben auf der
Ranch“ feierten die Bewohner und Mitarbeiter des Altenund Pflegeheims St. Franziskus Perl-Besch die Fastnacht.
Tiere, Cowboys und Indianer kamen zur großen Fete mit
zahlreichen Aufführungen und Sketchen.
Schwemlingen. Viel geschunkelt und gelacht wurde an
dem bunten Nachmittag im Alten- und Pflegeheim Kloster
Marienau in Schwemlingen. Zahlreiche Auftritte von Mitarbeitern sorgen für beste Laune – und für das leibliche Wohl
war mit selbstgebackenen Berlinern bestens gesorgt.
aus den einrichtugnen
Bernkastel. Der erste Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssession im Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift war die
Vorstellung des Prinzenpaares Albert I. und Marlies I. Zwei
einstudierte Sitztänze mit Tüchern und begleitet von Instrumenten sorgten gleich zu Beginn dafür, dass alle Narren in
die richtige Stimmung kamen.
Heiligenwald. Die Frauen der katholischen Pfarrgemeinde Heiligenwald luden traditionell auch in diesem Jahr zur
Faasenacht ins Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth ein. Gemeinsam mit den Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses
wurde am Fetten Donnerstag die fünfte Jahreszeit ausgelassen gefeiert.
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Jung und Alt gemeinsam im Seniorenheim St. Josef
Ein außergewöhnlicher Lernort bringt Generationen zusammen
Vallendar. Bereits ein zweites Jahr in
Folge bietet die Schönstätter Marienschule ihren Schülerinnen der 9. Klasse
eine AG im Bereich „Soziales Lernen“
an. Es handelt sich hierbei um eine
Zusammenarbeit zwischen der Schule
und dem Seniorenheim St. Josef als
einem außerschulischen Lernort. Dabei
profitieren beide Seiten in einem regelmäßigen Austausch.
Jeden zweiten Donnerstagnachmittag
im Monat besuchen die Schülerinnen
mit ihrer Lehrerin, Danuta Riechel,
eine feste Gruppe von Senioren in
der Wohnküche „Hunsrück“. So gab
es schon wunderbare Nachmittage
mit Waffelbacken, Brett- und Kartenspielen, ein gemeinsames Singen von
Volks- und Wanderliedern sowie lustige
Sitztänze. Im Advent haben die Schülerinnen mit den Bewohnern Hexenhäuschen gebastelt, und bei einer lustig-besinnlichen Nikolausfeier wurde wieder
gemeinsam musiziert und gesungen.
Auch zahlreiche Gedichte wurden von
beiden Seiten vorgetragen, wobei die
Mädchen ganz schön staunen mussten, was für Mengen an Strophen von
früher in manch einem Seniorenkopf
noch bis heute „gespeichert“ blieben.
Von der Schulbank direkt ins Seniorenheim: Die Schülerinnen der AG „Soziales Lernen“ setzen
die erlernten Inhalte praktisch um. Gerade die entspannenden Wellness-Anwendungen stehen
bei den Senioren hoch im Kurs.
Bei den Treffen kommt es zu regen
Gesprächen zwischen den Mädchen
und den älteren Menschen. Die Senioren freuen sich jedes Mal sehr auf den
Besuch aus der Schule. Die Schülerinnen betonen immer wieder, wie gerne
sie ins Seniorenheim kommen, das
so anders sei, als sie es erwartet hatten. Einige meinten: „Wir wussten gar
nicht, dass die alten Menschen noch
so viel Spaß und Lebensfreude haben
und was sie noch alles können. Sie erzählen viel Interessantes von früher.“
Am Ende des Nachmittags bringen die
Schülerinnen die Bewohner zurück zu
ihren Zimmern und verabschieden sich
mit dem Versprechen, in zwei Wochen
wiederzukommen.
Petra Lambertz
Foto: Petra Lambertz
Weihbischof Dr. Helmut Dieser zu Besuch in Waxweiler
Ein Bischof zum Anfassen im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu
Mit einer Andacht um 15 Uhr in der Kapelle – dem Herzstück des Hauses –
begann der Besuch. Pastor Georg Müller sowie viele Bewohner, Mitarbeiter
des Pflegeheims und Besucher begleiteten die Andacht des Weihbischofs.
Anschließend fand ein kurzer Austausch mit der Pflege- und Heimleitung
statt, bei dem sich Dr. Dieser äußerst
interessiert zeigte an der Geschichte
des Hauses, aber auch an aktuellen
Geschehnissen.
Gerne besuchte der Weihbischof auch
die Wohnbereiche des Alten- und Pflegeheims. Er begrüßte jeden einzelnen
Bewohner, Mitarbeiter und die Gäste in
den jeweiligen Wintergärten persönlich.
Für jeden hatte Dr. Dieser ein offenes
Ohr und nahm sich viel Zeit für die
Menschen und ihre Geschichten. Dabei
strahlte er trotz seines engen Terminkalenders eine große Ruhe aus und fand
jederzeit die richtigen Worte, um auch
den Menschen Mut zu machen. Als Fazit kamen alle überein: „Ein sehr netter
Mann – also, ein Bischof zum Anfassen.“
Annerose Begon-Scholtes
Foto: privat
Bei einem Hausrundgang mit (v.l.n.r.) Pastor
Georg Müller, der Pflegedienstleiterin Sonja Fuxen, Hedwig Krost vom Begleitenden
Dienst und Heimleiterin Martina Schoden
informierte sich Weihbischof Dr. Helmut Dieser über das Haus.
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aus den einrichtungen
Waxweiler. Das Jahr im Alten- und
Pflegeheim Herz Jesu fing direkt mit
einem besonderen Besuch an. Im
Rahmen seiner Visitationsreise in den
Pfarrgemeinden machte Weihbischof
Dr. Helmut Dieser am 10. Januar auch
im Waxweiler Altenheim Station.
Ausflug ins Blumenparadies
Der Frühling lockt Bewohner des Cusanus-Stifts ins Gartenland Schmitt
Bernkastel-Kues. Am 7. März lockten die ersten Sonnenstrahlen und
ein Hauch von Frühlingsduft einige
Bewohnerinnen des Alten- und Pflegeheims Cusanus-Stift zu einem besonderen Ausflug. Die Fahrt am Vormittag
hatte das Gartenland Schmitt in Wittlich zum Ziel.
Dort angekommen, bewunderten die
Bewohnerinnen die Zimmerpflanzen,
besonders die Orchideen fanden ihre
Bewunderung. Nach einem Rundgang
durch die Außenanlagen mit Grünpflanzen, Hecken und Sträuchern erreichte
die Gruppe das Gewächshaus mit den
Frühlingsblumen. Hier leuchtete es in
allen Farben, die unterschiedlichsten
Frühblüher ließen die Herzen höher
schlagen. Viele altbekannte, aber auch
einige neuere und seltene Sorten wurden bestaunt.
Nach dem erfolgreichen Einkauf unterschiedlicher Blumen konnte die
Heimfahrt wieder angetreten werden.
„Der Ausflug war wunderschön!“ und
„Vielen Dank für die gelungene Überraschung!“, darin waren sich am Ende
alle einig.
Stefanie Philipps
Foto: Stefanie Philipps
Eine gelungene Überraschung war der
Ausflug zum Gartenland Schmitt. Mit dabei
waren (v.l.n.r.): Stefanie Philipps, Henriette
Busch, Agnes Klügl, Barbara Schimpgen,
Klara Philipp und Elke Prüm.
Neue Weiterbildung im ctt-Fortbildungszentrum
Geprüfte/r Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
Aach. Im zweiten Halbjahr 2012 bietet
das ctt-Fortbildungszentrum erstmals
die Weiterbildung zum/zur geprüften
Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen in Zusammenarbeit mit der
IHK Trier an. Die Weiterbildung läuft
über zwei Jahre und findet in den Räumen der trägereigenen Akademie Kues
in Bernkastel-Kues statt. Das Angebot
richtet sich an alle Berufsgruppen im
TERMINANKÜNDIGUNG
Starttermin ist der 19. Oktober. Weitere Infos
unter: www.ctt-bildung.de
Sozial- und Gesundheitswesen. Dieser
Kurs ist besonders auf Mitarbeiter/-innen im administrativen und kaufmännischen Bereich zugeschnitten.
Die Weiterbildung umfasst 620 Stunden und beinhaltet Themen wie Planen,
Steuern und Organisieren betrieblicher
Prozesse, Qualitätsmanagementprozesse, Steuern und Überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse, Personalführung und -entwicklung sowie
Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen.
Die Weiterbildung endet mit einer
schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfung, die von der IHK Trier
abgenommen wird. Das Zeugnis wird
ebenfalls von der IHK Trier erstellt.
Außerdem befähigt der erfolgreiche
Abschluss dieser Ausbildung in Rheinland-Pfalz zur Zulassung zum grundständigen Studium an Universitäten
und Fachhochschulen. Die Vorschriften in anderen Bundesländern können
hiervon abweichen.
Mechthild Heinrichs-Marunde/
Karl-Herbert Bruxmeier
termine / aus den einrichtungen
Weitere Zertifizierung für das ctt-Fortbildungszentrum im Bereich Onkologie
Aach. Die 2010 erstmals durchgeführte
„Fachweiterbildung Onkologie“ wurde
von der European Oncology Nursing
Society (EONS) zertifiziert und anerkannt. Somit können zukünftig die Abschlusszertifikate des Onkologiekurses
mit dem EONS Logo versehen werden.
Die European Oncology Nursing Society (EONS) wurde 1984 gegründet, mit
dem Ziel, die Pflege und Betreuung von
Personen mit einem erhöhten Krebsrisiko, einer Krebserkrankung oder
nach der Heilung einer solchen durch
die Förderung der Forschung, Weiterbildung und Praxis der onkologischen
Pflege in Europa zu verbessern.
Die Anerkennung von Kursen gehört
zu einer der wichtigsten Aufgaben der
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EONS im Weiterbildungsbereich. Das
Ziel dieser Anerkennung ist es, die
Qualität der Weiterbildungskurse, die
Pflegenden in der Onkologie in ganz
Europa angeboten werden, qualitativ zu
verbessern. Dies wird durch eine systematische Bewertung der eingereichten
Kurse erreicht. Die Prüfung erfolgt nach
festgelegten Kriterien, wobei auch die
Übereinstimmung mit der Ausbildungsphilosophie der EONS geprüft wird.
Vorteile einer Anerkennung durch die
EONS sind:
europaweite Anerkennung des Weiterbildungsganges in der Onkologie
für Pflegende,
die Möglichkeit, die hohe Qualität des
Weiterbildungsganges auszuweisen.
Für das ctt-Fortbildungszentrum ist dies
ein weiteres Gütesiegel, das sich europaweit sehen lassen kann.
Der nächste Onkologie-Fachkurs ist für
das erste Halbjahr 2013 geplant.
Mechthild Heinrichs-Marunde/
Karl-Herbert Bruxmeier
Termine der Akademie Kues
Auszüge aus dem Veranstaltungsprogramm des 1. Halbjahres 2012
APRIL
Ausführliche Informationen zum Veranstaltungsprogramm der Akademie Kues finden Sie im Internet unter:
www.akademie-kues.de oder erhalten Sie im Sekretariat der Akademie unter Telefon: 06531 9695-0.
Nikolaus von Kues
Datum:
Freitag, 27.04.
25.05.
und 29.06.
jeweils von 17:00 bis 18:30 Uhr
Moderation:
Dr. Matthias Vollet
Der Lektüre- und Gesprächskreis befasst sich mit den „Kleinen Werken“ der 1440er
Jahre; zunächst lesen wir die Schrift „Vom verborgenen Gott“ (De Deo abscondito)
von 1445. Der kurze, aber sehr gehaltvolle Dialog zwischen einem Heiden und
einem Christen spiegelt die Grundzüge des cusanischen philosophisch-theologischen Denkens wider. Ausgehend vom Paradox der Verehrung des unbekannten
Gottes wird das Problem behandelt, ob man die unendliche Wahrheit und den einen Gott wissen kann. Auf diese Weise wird dem Leser der Grundgedanke der
belehrten Unwissenheit nahegebracht.
MAI
„ Ach, in meinem wilden Herzen …!“ Lesung
Datum:
Freitag, 27.04.
ab 19:30 Uhr
Rezitator:
Sven Nichulski
Rainer Maria Rilke (1875-1926) ist als Schrittmacher deutscher und französischer
Lyrik, Dichter von magischer Ausdruckskraft, Vertreter des leisen Gefühls, als Triumphator über das Unsagbare in die Literaturgeschichte des vergangenen Jahrhunderts eingegangen. Wie kein zweiter Schriftsteller hat er der deutschen Sprache eine Musikalität und Geschmeidigkeit abgerungen, die ihresgleichen sucht.
Der Abend vereint die schönsten Beispiele seiner Liebeslyrik und -prosa wie auch
biographische Wahrnehmungen von Zeitgenossen Rilkes.
Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung.
Ausstellung: Tanz Seele, tanz
Datum:
Sonntag, 06.05.
ab 11 Uhr
Ausstellung:
vom 07.05. bis zum 27.07.
Ende 1940 machten sich die Künstler Bert Dörr und Josef Junk auf – um 1955
gesellten sich Johannes Maria Dietz und Theo Grumbach dazu – die moderne,
zeitgenössische Kunst in der Moselregion voranzubringen. 1972 setzten sie mit
der offiziellen Gründung der Quadriga BKS und dem Beginn der Führung der kommunalen Galerie 555 einen Markstein. Josef Junk verließ 1977 die Gruppe. Georg
Kern, Maler und Bildhauer, nahm den Platz ein. Vier Männer, vier eigenwillige Charaktere, die Bescheidenheit pflegten. In ihren Werken bieten sie einen vielfältigen
Mix von Dur bis Moll. Unter all dem auf Papier und Leinwand Gebanntem fand hier
und da auch die Frau einen Platz. So fragen wir: Was lassen uns die Künstler –
Männer – aus der Moselregion, wo allgemein die Männer noch das Sagen hatten,
in ihrem Werk über sich und die Frau wissen? Vorweg gesagt: Für die Frau als
Mutter zeigte keiner Interesse.
Datum:
Montag, 07.05.
von 19:00 bis 20:30 Uhr
Referent: Ulrich Schaffer
„Mir ist es wichtig, die Liebe nicht nur als ein Gefühl zu sehen, sondern als
eine Entscheidung, auf eine gewisse Art zu leben. Was könnte das heißen
und was für eine Wirkung geht von einem Menschen aus, der sich für die Liebe entschieden hat? Es ist nötig, über das hinaus zu wachsen, was uns zufällt
und was leicht ist – und uns selbst und einander etwas abzuverlangen, was
umfassend Leben fördert. Der Abend soll eine Einladung sein, aus dem Herzen zu leben – das schließt auch den Willen und unsere Entscheidungsfähigkeit ein. Wir sind frei, uns für die Liebe zu entscheiden. Das ist, was in der
Welt gebraucht wird.“ In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Maria Spies.
Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung.
Was kommt nach dem Tod?
Datum:
Montag, 18.06.
von 19:00 bis 20:30 Uhr
Referent: P. Dr. Jörg Müller
Mit zunehmendem Alter drängt sich die Frage nach dem Tod und danach
auf. Nur wenige sind der Meinung, dass der Tod das endgültige Aus bedeutet; die meisten glauben an ein Weiterleben, wie auch immer. Der Referent
wird auf die wichtigsten Fragen eingehen: Gibt es so etwas wie Hölle, Fegefeuer und Himmel? Wie sind die biblischen Aussagen zu verstehen? Wie
sind die Erfahrungen der reanimierten klinisch Toten zu deuten? Sind Erscheinungen Verstorbener oder spiritistische Praktiken ernst zu nehmen?
Was hat es mit den Spukphänomenen auf sich? Gibt es eine Reinkarnation?
Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung.
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termine
JUNI
Über die Entscheidung zu lieben
Weiterbildung in der seelsorglichen Begleitung von Gruppen
Ausbildungskurs beginnt im Sommer
Vallendar. Am 11. Juni startet ein weiterer Ausbildungskurs zur „Bibliodramaleitung“. Bibliodrama steht für eine
Form der seelsorglichen Begleitung
von Gruppen. Auf ganzheitliche Weise
findet im Bibliodrama eine Begegnung
von biblischen Texten und der eigenen
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch
bei Stefanie Fein unter: 0261 6402-290 oder
per E-Mail unter: sfein@pthv.de. Die Anmeldung richten Sie bitte an die PhilosophischTheologische Hochschule Vallendar (PTHV),
Referat Öffentlichkeitsarbeit, Pallottistraße 3,
56179 Vallendar.
Lebens- und Glaubensgeschichte statt.
Alles, was lebt, ist in Bewegung, in Entwicklung. Bibliodrama ist in Bewegung
gebrachte Bibel. Der Buchstabe, das
Wort wird lebendig, fassbar, sinnenfällig und erlebbar. Die Textauslegung
ereignet sich im wahrsten Sinne des
Wortes dadurch, dass der biblische
Text im Raum ausgelegt wird.
Veranstalter ist das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar in Kooperation mit dem
Geistlichen Zentrum am Haus Was-
serburg. Inhaltliche Fragen zum Kurs
werden durch das Geistliche Zentrum
beantwortet unter Telefon: 0261 6408406 oder E-Mail unter: geistliches-zentrum@haus-wasserburg.de.
Für den Kurs kann die Förderung eines
Qualischecks für Menschen über 45
Jahre und der Prämiengutschein beantragt werden.
Informationen finden Sie unter:
www.pthv.de/institute/iww.html
ETHIK
Veranstaltungen des Ethik-Instituts
„Geld ohne Moral?“
Vallendar. Mit verschiedenen sozialund gesellschaftspolitischen Veranstaltungen wird das Ethik-Institut an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) seine erfolgreiche Themenreihe fortsetzen. Neben
den klassischen Sonntagsmatineen
werden erstmals Arbeitskreissitzungen
angeboten, zu denen die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist. Beide
Veranstaltungstypen stehen unter dem
Jahresthema: „Geld ohne Moral?“
ethik / termine
Weitere Informationen zum Ethik-Institut finden Sie unter: www.pthv.de (Institute, EthikInstitut).
Folgende Veranstaltungen werden hierzu angeboten:
Veranstaltung: 19:00 – 20:30 Uhr
10. Mai
Der Euro und seine Zukunft
(Wilhelm von Haller)
Sonntagsmatineen:
jeweils 10:30 – 12:00 Uhr
6. Mai
Maßhalten. Zur Aktualität der 7 Todsünden für die
Werte-Diskussion
(Prof. em. Dr. Alfred Bellebaum)
23. September
Wirtschaftliches Wachstum und Lebensqualität
(Prof. Dr. Michael Frenkel)
10. Oktober
Der Christ in der Welt und für die Welt.
Was heißt „Entweltlichung“?
(Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC)
Alle Veranstaltungen finden in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar statt. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Die Teilnahme ist
kostenlos!
Medizinethischer
Arbeitskreis: jeweils 19:30 – 21:00 Uhr (im Hörsaal 1)
Philosophisch-Theologische Hochschule
Einzelne Veranstaltungen sind für Ärzte durch die Bezirksärztekammer Koblenz als Fortbildungsveranstaltungen
zertifiziert.
17. Oktober
Peter Greisler (Debeka)
15. November
Dr. Weber (BDH Klinik Vallendar)
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„Burn-out und Arbeitsbelastung“
Fortbildungsveranstaltung der Ethik-Kommission der ctt
Kontakt zur Ethik-Kommission
DIE SITUATION
ZIELGRUPPE
Eine in der Medizin und in den Sozialwissenschaften allgemein akzeptierte
Definition der Ursachen und der Symptome des Burn-out steht derzeit noch
aus. Unter Burn-out wird gemeinhin
ein individuell empfundener Erschöpfungszustand verstanden, der durch
eine chronische Verausgabung zu einer vermeintlich perspektivlosen Überforderung führt. Neben den genannten
gesellschaftlichen Ursachen wird in der
jüngeren Diskussion zunehmend darauf verwiesen, dass sich auch klinisch
manifeste Depressionen hinter dem
Bild bzw. dem Begriff des Burn-out verbergen können. Burn-out erweist sich
demnach als dringend zu klärendes
medizinisches und gesellschaftliches
Phänomen.
Die Fortbildung richtet sich an alle Mitarbeiter aller Berufsgruppen innerhalb
der ctt und benachbarter Träger von
Gesundheitseinrichtungen.
VERANSTALTER & ANMELDUNG
Ethik-Kommission der ctt
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Anmeldung:
Gisela Feltes
Tel.: 0651 7167-100
Fax: 0651 7167-198
E-Mail: info@ctt-zentrale.de
Anmeldeschluss ist am 4. Mai.
Die Fortbildungsveranstaltung verfolgt
das Ziel, die medizinischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Burn-out
darzulegen, die Bedeutung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen in
Bezug auf das Phänomen Burn-out zu
beleuchten und mögliche präventive
Strategien und Hilfestellungen unter
besonderer Berücksichtigung der Situation in der ctt zu benennen und zu
diskutieren.
Geschäftsführer:
Georg Beule
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Tel.: 0651 7167-445
Fax: 0651 7167-198
E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de
Alexander Böker
E-Mail: a.boeker@ctt-zentrale.de
Termin und Ort:
Donnerstag, 10. Mai, 13:15 – 17:30 Uhr
im St. Elisabeth-Krankenhaus Wittlich
Die nächsten Sitzungen der
Ethik-Kommission der ctt finden
statt am:
24. August
16. November
PROGRAMM
12:30 Uhr
Einladung zu einem Imbiss
13:15 Uhr
Begrüßung
Professor Dr. med. Dr. phil. Thomas Heinemann
(Vorsitzender der Ethik-Kommission der ctt)
13:30 Uhr
Der Umgang mit Burn-out in den Einrichtungen der ctt
Jürgen Müller
(Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung [GMAV])
14:00 Uhr
Ursachen, Symptome und Erklärungskonzepte des Burn-out
Jürgen Horn
(Leitender Arzt der AHG Klinik Berus, Europäisches Zentrum für Psychosomatik und Verhaltensmedizin)
14:30 Uhr
Diskussion
15:00 Uhr
Pause
15:30 Uhr
Burn-out und die ökonomischen Rahmenbedingungen
im Gesundheitswesen
Dr. Michaela Lemm
(Mitarbeiterin der ADMED GmbH, Beratungsunternehmen für die
Gesundheitswirtschaft)
16:00 Uhr
Risikofaktoren, Prävention und Intervention des Burn-out
Dr. Elisabeth Gläßer
(Leiterin des Projektes „Lehrergesundheit“ der Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD), Trier)
16:30 Uhr
Diskussion
17:30 Uhr
Ende der Veranstaltung
Georg Beule
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ethik
ZIEL DER VERANSTALTUNG
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar
Lehrstuhl Ethik, Theologie und
Geschichte der Medizin
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
Tel.: 0261 6402-510
Fax: 0261 6402-300
E-Mail: theinemann@pthv.de
Mitarbeiter:
DAS PROBLEM
Den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kommt vor diesem Hintergrund eine erhebliche Bedeutung zu.
Einerseits sind sie Anlaufstelle für erschöpfte und hilfesuchende Menschen
und haben die Aufgabe, diesen Patienten eine adäquate Selbstsicht und einen angemessenen Selbstwert wieder
nahe zu bringen. Andererseits sind die
Einrichtungen selbst einer starken Verdichtung der Arbeitsanforderungen unterworfen, die ihrerseits bei den eigenen
Mitarbeitern die Entstehung chronischer
Erschöpfungszustände fördern kann.
Insbesondere bei Arbeitnehmern im Gesundheitsbereich ist Burn-out ein vordringliches Problem. Damit ergibt sich
die Frage, auf welche Weise gerade
christliche und speziell katholische Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf das Problem einer chronischen Verausgabung von Mitarbeitern
im Sinne einer Vorbeugung, Früherkennung und Heilung tätig werden können.
Vorsitz:
Klinische Forschung
und das Problem der „Informierten Einwilligung“
Bericht über die Tagung „Informed
Consent – How less could be more?”
des European Forum For Good Clinical Practice (EFGCP)
I
Informierte Einwilligung in die
Teilnahme an Forschung
Frau Meyer muss wegen einer Beinvenenthrombose im Krankenhaus behandelt werden. Kurz vor der Entlassung aus der stationären Behandlung
bittet der Stationsarzt sie, an einer wissenschaftlichen Studie zur Erforschung
der Wirksamkeit und Verträglichkeit
eines Medikaments zur Herabsetzung
der Blutgerinnungsaktivität teilzunehmen. Der Arzt händigt ihr eine 6-seitige Patienteninformation über Zweck
und Durchführung dieser Studie sowie
eine Einwilligungserklärung zur Teilnahme an der Studie aus. Verwirrt von
der enormen Menge an Information
und zahlreichen ihr unbekannten Fachbegriffen führt Frau Meyer das Aufklärungsgespräch zur Studienteilnahme
mit dem Arzt.
ethik
Frau Meyer fühlte sich während ihres
Krankenhausaufenthalts von dem Stationsarzt immer gut behandelt und ist ihm
dankbar. Zudem weiß sie, dass sie in
Zukunft in der Ambulanz des Krankenhauses weiterbehandelt werden muss.
Am Ende des Gesprächs unterschreibt
sie, trotz vieler Unklarheiten über den
Zweck der Studie, die Einwilligungserklärung.
Frau Meyer hat damit informiert in die
Teilnahme an der Studie eingewilligt.
In der medizinischen Ethik wird dieser
Akt als informierte Einwilligung oder informed consent (engl.) bezeichnet. Der
informed consent stellt eine notwendige Voraussetzung für jeden Eingriff in
die physische oder psychische Integrität eines Patienten oder Probanden in
Medizin und Forschung dar. Er besteht
aus zwei Akten: erstens die umfassende Aufklärung des Patienten durch den
Arzt und zweitens die auf der Grundlage dieser Informationen getroffene
schriftliche Einwilligung des Patienten
bzw. Probanden in die Durchführung
des Eingriffs. Der informed consent ist
ein international weithin akzeptiertes
Instrument, das den Probanden vor
Eingriffen in seine leibliche Integrität
schützen und sein Recht auf Selbstbestimmung gewährleisten soll. Selbstbestimmt in einen medizinischen oder
in Forschungsabsicht durchgeführten
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spectrum 1/2012
Eingriff einwilligen kann der Proband
aber nur, wenn er angemessen aufgeklärt worden ist, d. h. wenn er über
Ziele, Durchführung und Zeitumfang der
Studie informiert ist; wenn er mögliche,
mit dem Eingriff verbundene Risiken
und Nebenwirkungen kennt; wenn ihm
alternative Optionen aufgezeigt wurden
und wenn ihm klar ist, dass diese Einwilligung freiwillig ist, er sie jederzeit,
auch ohne Angabe von Gründen, widerrufen kann, ohne für seine weitere
Behandlung Nachteile zu befürchten.
Ein wirksamer informed consent muss
den Probanden befähigen, die Bedeutung der klinischen Studie für sein individuelles Leben einschätzen zu können.
Ohne informed consent erfüllt jeder medizinische oder in Forschungsabsicht
durchgeführte Eingriff bei einer einwilligungsfähigen Person den Tatbestand
der Körperverletzung.
II
Die Tagung des European Forum
for Good Clinical Practice
Wie der eingangs geschilderte fiktive
Fall andeutet, ist es jedoch sehr fraglich,
ob jede Patienteninformation und jede
unterschriebene Einwilligungserklärung
das Selbstbestimmungsrecht des Probanden gewährleistet und inwieweit die
bisher praktizierte Aufklärungspraxis
einer Überarbeitung bedarf. Das European Forum for Good Clinical Practice
(EFGCP) widmete dieser Problematik
eine internationale Tagung mit dem Titel
”Informed Consent – How less could be
More: Effecting a paradigm shift so we
do inform participants”.
Das EFGCP ist eine Non-Profit-Organisation, deren Ziel in der Förderung
guter klinischer Praxis besteht. Durch
seine Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Organisationen, wie z. B. der
Association of Clinical Research Professionals und der Association of Clinical Research Organization, bemüht sich
das Forum, hohe Qualitätsstandards in
allen Phasen der biomedizinischen Forschung in ganz Europa zu entwickeln.
An der vom 24. bis 25. Januar 2012 in
Brüssel stattfindenden Tagung nahmen
u. a. Vertreter der Pharmaindustrie, Mitglieder aus Ethik-Komitees, Mediziner,
Juristen und Patientenvertreter aus 31
verschiedenen Nationen teil. Sie gingen gemeinsam der Frage nach, wie
es möglich ist, bestehende Regelungen
und Methoden des informed consent in
der Klinischen Forschung weiterzuent-
wickeln, um eine bessere Zusammenarbeit zwischen Sponsoren, Forschern
und Probanden zu ermöglichen, die
dem Recht des Probanden auf Selbstbestimmung tatsächlich gerecht werden
kann. Die komplexe Problematik wurde
in drei verschiedenen Sektionen mit folgenden Themenschwerpunkten behandelt:
1. Welche Möglichkeiten gibt es, die
Aufklärung des Probanden zu verbessern?
2. Welche Bedeutung hat der informed
consent in der Notfallmedizin?
3. Welche kulturellen Aspekte müssen
bei der Anwendung des informed
consent berücksichtigt werden?
einer verbesserten
III Möglichkeiten
Probandenaufklärung
In der ersten Sektion wurden Möglichkeiten einer verbesserten Probandenaufklärung diskutiert. Hier waren sich
die Teilnehmer einig, dass die gegenwärtige Situation unbefriedigend sei
und dringend einer Änderung bedürfe. Insbesondere wurde die Form der
schriftlichen
Aufklärungsunterlagen
kritisiert, die in Länge, Verständlichkeit
und Sprachlichkeit dem Probanden oftmals keine angemessene Information
bietet. Die Informationen, so die Forderung, müssen auf die entscheidenden
Fakten beschränkt werden und in einer
für den Probanden adäquaten Sprache
verfasst sein. Dabei wurde auch diskutiert, inwieweit das Verfassen von „probandenfreundlichen“ Aufklärungstexten
von Ethik-Komitees übernommen werden könne. Neben der schriftlichen Information thematisierten die Teilnehmer
die enorme Bedeutung der mündlichen
Aufklärung durch den Arzt bzw. Studienleiter.
Das bisher übliche Verständnis des informed consent als ein einmaliger Akt,
der mit der Unterschrift des Probanden
abgeschlossen sei, wurde vielfach kritisiert und ein alternatives Verständnis
entgegengestellt, das den informed consent als einen die gesamte Dauer der
klinischen Studie begleitenden Prozess
begreift. Denn eine dauerhafte Kommunikation mit dem Probanden erscheint
für das insbesondere für die klinische
Forschung nötige Vertrauensverhältnis
zwischen Forscher und Proband notwendig zu sein. Die Darstellung möglicher Risiken, alternativer Methoden
oder Überlegungen zur Schaden-Nut-
zen-Abwägung einer Studienteilnahme
könnte dann, teils unter Einbeziehung
von Angehörigen, in mehreren Schritten
erfolgen. Eine Sensibilisierung der Forscher und Sponsoren auf der einen Seite sowie der Probanden auf der anderen Seite hinsichtlich der Notwendigkeit
einer angemessenen Information sei in
jedem Falle anzustreben. Die meisten
Teilnehmer befürworteten derartige Bestrebungen, machten jedoch auch auf
den enormen zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Mehraufwand
aufmerksam.
In der zweiten Sektion wurden die spezifischen Probleme des informed consent bei klinischer Forschung in der
Notfallmedizin geschildert. Anders als
in der bisherigen Schilderung tritt der
Arzt in der Notfallsituation einem Patienten gegenüber, der erstens häufig
ohne Bewusstsein ist, zweitens ohne
Angehörige angetroffen wird und drittens schnellstmöglicher Behandlung
bedarf.
Die Situation eines 20-jährigen Unfallopfers, das bei einem Autounfall einen
hohen Blutverlust erlitten hat, macht das
Einholen eines informed consent für die
Teilnahme an einer klinischen Studie
über die Wirksamkeit eines blutstillenden Medikaments unmöglich. Auch der
Versuch, mit Hilfe der Angehörigen den
diesbezüglichen mutmaßlichen Willen
zu eruieren, gelingt in dieser Situation in aller Regel nicht und legitimiert
überdies nicht die Einbeziehung des
Patienten in die Studie. Dennoch bedarf es auch in der Notfallmedizin einer
wissenschaftlichen Grundlage, die nur
durch Forschungsstudien gelegt und
ausgebaut werden kann.
Bedeutet dies nun, dass wir auf klinische Forschung, die zu enormen Behandlungserfolgen in der Notfallmedizin
führen könnte, aufgrund der derzeitigen
ethischen und gesetzlichen Regelungen verzichten müssen? Ist diese
Konsequenz zum Schutz der Selbstbestimmung des Patienten bzw. des Probanden hinzunehmen oder lassen sich
auf der Basis der geltenden Normen Instrumente finden, die es erlauben, eine
solche Forschung verantwortlich und
unter Wahrung der Rechte der Probanden durchzuführen? Die strukturierte
Bearbeitung dieses bisher kaum the-
matisierten Feldes stellt eine wichtige
Herausforderung für die gegenwärtige
Medizinethik dar.
V
Informed consent vor dem Hintergrund unterschiedlicher Kulturen
Die dritte Sektion der Tagung behandelte die Frage nach der Bedeutung kultureller Aspekte für die Entwicklungen
des informed consent. In der westlichen
Welt hat sich der informed consent als
das Recht auf Selbstbestimmung in
einer langen geistesgeschichtlichen
Tradition herausgebildet. Dieses Recht
zeichnet ein bestimmtes, aus dieser
Tradition erwachsenes Bild des Individuums ab. Wenngleich der informed
consent international einen (medizin-)
ethischen und rechtlichen Standard
darstellt, bleibt doch fraglich, ob er in
Ländern mit gänzlich anderen kulturellen Wurzeln sinnvoll ist und wie er sich
in die jeweiligen Kulturen einfügen lässt.
VI
Workshops
Zwei in kleinerem Rahmen gehaltene
Workshops vertieften spezielle Probleme des informed consent: Ein Workshop unterschied drei Formen der
klinischen Studien: Erstens gibt es Arzneimittelstudien, die Arzneimittel ohne
Marktzulassung untersuchen; zweitens
gibt es Studien, die Arzneimittel mit
bereits erfolgter Marktzulassung, nun
aber hinsichtlich einer Anwendung bei
anderen Krankheitsbildern, untersuchen. Diese beiden Studien werden als
Interventionsstudien bezeichnet. Drittens gibt es Studien, sogenannte Beobachtungsstudien, die die Anwendung
von Arzneimitteln mit Marktzulassung in
der üblichen zugelassenen Anwendung
„beobachten“. Es ist offensichtlich, dass
das zu erwartende Risiko, das mit diesen drei verschiedenen Studien für die
Probanden jeweils verbunden ist, un-
terschiedlich ist. Diese Risikodifferenz
könnte sich, so ein Vorschlag, in der
jeweiligen Aufklärung zu diesen Studien niederschlagen: je höher das Risiko,
desto umfassender die Aufklärung.
In dem anderen Workshop wurden die
Möglichkeiten der Verwendung elektronischer Medien zur Verbesserung der
Zusammenarbeit von Sponsoren, Probanden und Forschern ausgelotet. Die
Verwendung von Videos, Informationen
aus dem Internet oder auch Handynachrichten, die eine engere Bindung
an den Probanden ermöglichen sollen,
wurden detailliert dargestellt und diskutiert.
Im Rahmen von Postersessions stellten verschiedene Organisationen und
Unternehmen ihre Vorschläge zur Optimierung des informed consent vor.
Die vorgeschlagenen Konzepte zielten
mehrheitlich auf eine probandengerechte Aufklärung, die z. B. durch die
Ausbildung und Hinzuziehung von Probandenvertretern oder die Durchführung gezielter Informationsveranstaltungen, z. B. für ein ganzes Kollektiv
von Studienteilnehmern, erreicht werden könnte.
Trotz dieser äußerst vielfältigen Probleme wurde während der gesamten Tagung betont, dass der informed consent
Ausdruck eines fundamentalen Grundrechtes, dem Recht auf Selbstbestimmung, ist und dass dieser Fixpunkt in
der Debatte nicht aus dem Blick geraten darf.
Barbara Advena
Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin (Professor Dr. med. Dr.
phil. Thomas Heinemann),
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar
Foto: thinkstockphoto.com
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41
ethik
Forschung in der
IV Notfallmedizin
Therapeuten auf vier Pfoten
Freude bringt der Hundebesuchsdienst in die Altenhilfeeinrichtungen
Hunde im Besuchsdienst, oft ausgebildete Therapiehunde – alle jedoch mit Wesenseignungs- und Gesundheitstest
– sind wahrhaft Therapeuten auf vier Pfoten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Senioren im Umgang mit Tieren
aktiver werden, dabei entspannen, sich an eigene Erlebnisse erinnern (Biografiearbeit), kommunizieren und mehr
Lebensfreude empfinden. Die Hunde gehen freundlich auf die Menschen zu und nehmen sie vorbehaltlos an, setzen
ihre Körpersprache ein, reagieren sensibel und schenken Nähe und Wärme, Sicherheit und Geborgenheit. Die Tiere
fordern und fördern die direkte, unmittelbare Aufmerksamkeit.
Dana eroberte die Herzen in St. Sebastian
Nunkirchen. Im „Pfoteumdrehen“ gelungen: Seit Januar kommt Maria Kettern alle 14 Tage mit ihrer 7-jährigen
Labradorhündin Dana ins Alten- und
Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen.
Die sanfte und gutmütige Art der Hündin und das Streicheln ihres warmen,
weichen Fells tut den Senioren sichtlich gut. Reichlich Leckerlis gibt es für
Dana natürlich auch. Maria Kettern hat
sie vorher an die Senioren verteilt, die
Dana dann zu sich rufen und verwöhnen möchten. Geschichten werden in
der Runde erzählt über eigene Erlebnisse mit Hunden und anderen Haustieren. Wenn das Wetter besser wird,
können mobile Senioren dann auch einen kleinen Spaziergang mit Dana und
Maria Kettern rund um St. Sebastian
unternehmen.
Isabell Schillo
Foto: Isabell Schillo
Labradorhündin Dana schaut recht interessiert nach Maria Ketterns Hand mit dem
versteckten Leckerli.
Stella, der Stern in St. Hildegard
Wadgassen-Hostenbach. Wenn Retriever-Hündin Stella an der Leine ihrer
Besitzerin Gudrun Jung gemächlich ins
Altenhilfezentrum schlendert, fühlt sich
jeder, der Hunde mag, eingeladen, ins
weiche Fell von Stella zu fassen. Stella geht behutsam auf die Senioren zu,
setzt sich neben sie.
Die Hand eines älteren, stark bewegungseingeschränkten Herrn lockert
sich, er greift nach Stella. Sie reagiert
sofort und kommt ihm sanft mit dem
Kopf entgegen. „Eine unglaubliche
Leistung von diesem Mann, sonst ist
es ihm kaum möglich, seine Hand zu
bewegen“, meint Christel Tschanun
vom Begleitenden Dienst, die auch den
Hundebesuchsdienst koordiniert.
Gudrun Jung, Stellas Besitzerin, bleibt
im Hintergrund. Ihr genügt es zu sehen,
wenn die Senioren Freude an Stella
haben. Stella bekommt von ihr nur kurze Hinweise durch Gesten oder ruhige
Worte. Alles andere spürt die Hündin
selbst.
Gudrun Jung teilt sich den Hundebesuchsdienst mit anderen ehrenamtlichen Helferinnen.
Eveline Raber
Foto: Eveline Raber
Streicheleinheiten von allen Seiten: Hündin
Stella von Gudrun Jung (links) genießt es,
von Barbara Pompinon (rechts) und Lydia
Becker (Mitte) ausgiebig gekrault zu werden.
Lacky, der Glücksbringer im Kloster Marienau
ehrenamt
Schwemlingen. „Mir geht das Herz auf,
wenn ich meinen Lacky sehe“, meint
Marianne Masgei, und dabei huscht
ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie wartet schon am Eingang auf den weißen
Schäferhundmischling und Besitzerin
Mathilde Lehmann, die wöchentlich zu
Besuch kommen. Masgei erzählt von
ihrem eigenen Hund, von ihrer früheren
Tätigkeit als Krankenschwester.
Heimleiterin Regina Sebastian freut
sich, dass Masgei wieder lachen kann:
„Nach dem Tod ihrer kleinen Hündin
im vorigen Jahr war Masgei so traurig,
dass sie sogar keine Lust mehr hatte,
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spectrum 1/2012
etwas zu essen. Der aufgeweckte Rüde
wirbelt mit viel Leben ins Haus. “
Mathilde Lehmann erlebt ihre ehrenamtliche Tätigkeit als bereichernd und
als Vergnügen für die Senioren, den
Hund Lacky und sich selbst. Seit zwei
Jahren unterstützt sie die Altenhilfeeinrichtung ehrenamtlich. Zu Marianne
Masgei hat sie eine freundschaftliche
Beziehung aufgebaut, sie nimmt sie
demnächst mit zur Besichtigung ins
nahe gelegene Wolfsfreigehege nach
Merzig.
Eveline Raber
Foto: Eveline Raber
Marianne Masgei und ihr neuer Freund Lacky verbringen viel Zeit miteinander.
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-38510
www.verbund-krankenhaus.de
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Cusanus-Krankenhaus
Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 58-0
St. Elisabeth-Krankenhaus
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-0
www.verbund-krankenhaus.de
Bernkastel-MVZ
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel
Fachkliniken
Krankenhäuser
Caritas-Krankenhaus Lebach
Heeresstraße 49, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-0
www.caritas-krankenhaus-lebach.de
Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege
Koblenz-Wallersheim
Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim
Tel.: 0261 89907-0
www.altenheim-maria-vom-siege.de
Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig
Schulstraße 2a, 56743 Mendig
Tel.: 02652 9346-0
www.altenheim-marienstift-mendig.de
Alten- und Pflegeheim St. Barbara
Mudersbach
Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach
Tel.: 02745 9210-0
www.altenheim-st-barbara.de
Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau
Merzig-Schwemlingen
Zum Schotzberg 1b
66663 Merzig-Schwemlingen
Tel.: 06861 9310-0
www.ah-schwemlingen.de
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Franziska-Puricelli-Straße 3
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 8820-0
www.franziska-stift.de
Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1
Fachklinik St. Hedwig Illingen
Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen
Tel.: 06825 401-0
www.fachklinik-st-hedwig.de
Alten- und Pflegeheim Marienburg
Kempenich
Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich
Tel.: 02655 9615-0
www.altenheim-marienburg.de
Alten- und Pflegeheim St. Sebastian
Nunkirchen
Weiskircher Straße 28
66687 Wadern-Nunkirchen
Tel.: 06874 1819-0
www.ah-nunkirchen.de
Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern
Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern
Tel.: 06343 949-0
www.reha-bza.de
Gelderland-Klinik Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 137-0
www.gelderlandklinik.de
Gelderland-MVZ
Jugendhilfezentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-0
www.wehrborn.de
Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift
Bernkastel-Kues
Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 955-0
www.cusanusstift.de
Physio Akademie Wittlich
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-2830
www.die-physio-akademie.de
Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen
Tel.: 06876 17-0
www.hochwaldkliniken.de
St.-Clemens-Hospital Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 390-0
www.clemens-hospital.de
Radiologische Praxis, Geldern
Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Niederhutstraße 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 976-0
www.altenheim-st-maria-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Franziskus
Perl-Besch
Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch
Tel.: 06867 91192-0
www.ah-perl-besch.de
Altenhilfezentrum Haus St. Martin
Schiffweiler
Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler
Tel.: 06821 96492-0
www.ah-schiffweiler.de
Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth
Heiligenwald
Brunnenstraße 10
66578 Schiffweiler-Heiligenwald
Tel.: 06821 9612-0
www.ah-heiligenwald.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Wadgassen-Hostenbach
In den Waldwiesen 2
66787 Wadgassen-Hostenbach
Tel.: 06834 90904-0
www.altenheim-hostenbach.de
Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler
Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler
Tel.: 06554 18-0
www.herz-jesu-waxweiler.de
In Geschäftsbesorgung
Alten- und Pflegeheim St. Josefsheim Alf
Wittlicher Straße 1, 56859 Alf
Tel.: 06542 931-0
www.ctt-trier.de/alf
Alten- und Pflegeheim St. Martin
Ochtendung
Heinrich-Heine-Straße 7-11
56299 Ochtendung
Tel.: 02625 9587-0
www.altenheim-st-martin.de
Seniorenheim St. Josef Vallendar
Beuelsweg 8, 56179 Vallendar
Tel.: 0261 6407-0
www.seniorenheim-st-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Heppinger Straße 22
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Tel.: 02641 9402-0
www.altenheim-st-vinzenz.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Emmelshausen
Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen
Tel.: 06747 125-0
www.altenheim-st-hildegard.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus
Gebhardshain
Betzdorfer Straße 6-8
57580 Gebhardshain
Tel.: 02747 9126-0
www.altenheim-st-vinzenzhaus.de
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unsere häuser
Bildungsstätten
Physiotherapieschule
der cusanus trägergesellschaft trier mbH
Hans-Schardt-Straße 1a, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549
www.pt-schule-lebach.de
Caritas-Krankenhaus Dillingen
Werkstraße 3, 66763 Dillingen
Tel.: 06831 708-0
www.caritas-krankenhaus-dillingen.de
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene
Akademie Kues
Seniorenakademie & Begegnungsstätte
Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 9695-0
www.akademie-kues.de
Jugendhilfe
ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-188, -288
www.ctt-fortbildungszentrum.de
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