Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH

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Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift
Bundesumweltminister besucht die Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen in der Gelderland-Klinik Geldern
Bundesweite Sozialaktion 72-Stunden steht unter dem Motto: Uns schickt der Himmel
Urlaub am Meer
Büro für
für Bewohner des Alten- und Pflegeheims Maria vom Siege in Wallersheim
Freiwilligendienste in der Akademie Kues
Menschen im Träger
Mitarbeiter-Forum
Die Seite der Seelsorge
Neues aus den Einrichtungen
Terminankündigungen
Ehrenamtliches Engagement
2/2013
25. Jahrgang
ISSN 1868-6818
Zur Titelseite
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Spiel im Freien? – In diesem Sommer war vieles möglich. Können Sie
sich noch daran erinnern, wann Sie das
letzte Mal ein Gesellschaftsspiel mit
anderen Menschen „gespielt“ haben?
Sicherlich, einige von Ihnen werden mit
ihren Kindern, Enkelkindern oder Patenkindern auf bekannte Spiele zurückgegriffen haben; andere von Ihnen haben vielleicht zuletzt als Kind „gespielt“.
Dabei ist das Spielen nicht unbedingt
nur ein Vorrecht der Kindheit.
Die meisten Menschen spielen gerne.
Ganz gleich ob es sich um bekannte
Spiele handelt, wie „Mensch ärgere Dich
nicht“, Memory, Monopoly, Skat oder so­gar das anspruchsvolle „Spiel der Könige“, das Schachspiel: Beim Spielen
haben wir Freude und können nicht sel­ten unsere Begabungen und Talente
auf „spielend-leichte“ Art und Weise
unter Beweis stellen. Das Schöne daran ist, dass eine Niederlage kaum Konsequenzen für unser Leben nach sich
zieht. Wir können mutig und risikofreudig ein Spielchen wagen.
Abseits der Schattenseiten des Spiels,
wie beispielsweise der Spielsucht, ermöglicht uns neben der reinen Freude
am Spiel so manches Spiel die Verfeinerung unserer Begabungen. Konzentrationsspiele etwa fördern das Gedächtnis, Geschicklichkeitsspiele die
Feinmotorik oder Wettkämpfe unseren
sportlichen Ehrgeiz.
Zwar gibt es zunehmend mehr Spiele, wie z. B. Computerspiele, die man
auch alleine spielen kann, jedoch so
richtig Freude stellt sich zumeist dann
ein, wenn wir gemeinsam mit anderen
spielen können. Der unverbindliche
Rahmen erlaubt uns, dass wir ganz
wir selbst, ganz Mensch, sein können.
Der deutsche Dichter Friedrich Schiller
formulierte es so:
Der Mensch spielt nur,
wo er in voller Bedeutung des Wortes
Mensch ist,
und er ist nur da ganz Mensch,
wo er spielt.
Auch für den Alltag kann eine echte
Spielpause eine positive Wirkung nach
sich ziehen. In der Konzentration und
in der Freude am Spiel und dem anderen Menschen können die Minuten nur
so im Flug vergehen und uns so manche Beschwerden vergessen lassen.
Insofern kann das Spielen eine geradezu befreiende Wirkung einbringen.
Auf diese Art wieder einmal zu spielen,
möchten wir Ihnen auf besondere Weise ans Herz legen.
In diesem Sinn wünschen wir Ihnen einen schönen Herbst und beim Lesen
der vorliegenden Ausgabe viel Freude.
Ihre spectrum - Redaktion
Impressum
impressum / zur titelseite
Herausgeber
cusanus trägergesellschaft trier mbH
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Gestaltung
Eva Werner
(Dipl. - Designerin)
2
spectrum 2/2013
Autoren
Advena-Regnery, Barbara; Altmeier, Martina; Baranzke Dr., Heike; Bruxmeier, Karl-Herbert; Conrad,
Bernd; Engel, Andreas; Fichtner, Sabrina; Heinemann
Professor Dr. Dr., Thomas; Heinrichs-Marunde,
Mechthild; Herz Dr., Klaus; Kellner Dr., Thomas;
Knapp, Timo; Kolhagen, Julia; Kriegel, Monika; Kurz,
Annette; Lambertz, Petra; Nolden, Angela; Otten
Professor Dr., Arnold; Philipps, Stefanie; Proft, Ingo;
Siffrin, Sabine; Steffen-Jungbluth, Beate; Thinnes,
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Fotografen
Altmeier, Martina; Brand, Robin; Bruxmeier, KarlHerbert; Conrad, Bernd; Engel, Andreas; Fichtner,
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Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die
Meinung der Redaktion oder des Herausgebers
wiedergeben.
Drucklegung
20. September 2013
Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das
Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten
Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben
wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen
den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir
orientie­ren uns bei allen Ausgaben an den jeweils
gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens.
Druck
Druckhaus Neu GmbH, Trier
Druckauflage
3.500 Exemplare
Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail (spectrum@ctt-zentrale.de) zu. Wir
freuen uns darauf!
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist
am 01. November 2013.
aktuelles
trägerübergreifendes
mitarbeiterforum
02
Zur Titelseite
Impressum
03
Inhaltsverzeichnis
04
Bundesumweltminister
Peter Altmaier auf Stippvisite
05
Vielversprechende App hilft
Patienten bei der Nachsorge
06
Die 72-Stunden-Aktion:
Uns schickt der Himmel
08
Nachgefragt bei
Anke Schorr und Heike Wallerich
09
Sonne, Wind und Meer –
Urlaub an der belgischen Nordsee
aus den
einrichtungen
27
Pflege- und Service-Assistenz
erfolgreich etabliert
28
Stationsabläufe im Verbundkrankenhaus auf dem Prüfstand
30
Von Mondreisen, Heimatsuche und
anderen Gefilden Optimale
Versorgung beim Schlaganfall in
der Stroke Unit
31
Sommerfest im südpfälzischen
Bad Bergzabern
32
Geförderte Praktika im
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Goldmedaillengewinner der
Paralympics 2012 zu Gast
33
Traditioneller Ausflug des
Cusanus-Stifts zum Weinfest
10
Reha-Experten beschreiten
neue Wege
34
Neue Kindertagesstätte in Besch
lockt mit Attraktionen
11
Zentrale Anlaufstelle für
Freiwilligendienste FSJ und BFD
35
12
2. Saarländisches Landesjuniorentreffen ein voller Erfolg
Besuch der Bastelmäuse verbreitet
Freude Gondwana – eine Zeitreise
in die Welt der Dinosaurier
36
13
Gesundheitsminister Andreas Storm
ehrt die Landesbesten
Traditionelles Pfingstsportfest in
Rehlingen
Erfolgreiche Teilnahme am
9. Firmenlauf in Dillingen
Mit Bewegung und Schwung bleiben
wir länger jung!
37
Mit der Seilbahn über den Rhein
zum Deutschen Eck Vorhang auf
für den gestiefelten Kater
38
Aktuelles aus dem
ctt-Fortbildungszentrum
40
Weiterbildungsangebote des
ctt-Fortbildungszentrums
14
Zu unserem Leitbild
15
Menschen im Träger
16
Wir begrüßen
weiterbildung
17
Ehrung der Jubilare im
Caritas-Krankenhaus Lebach
termine
18
Feierstunde der Jubilare im
St.-Clemens-Hospital Geldern
41
19
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
Karin Obermann verabschiedet
sich vom aktiven Dienst
Buchvorstellung: Moral und
Mehr wissen um die
Moneten
Gesundheit
42
Termine und Veranstaltungen
der PTHV
ethik
43
Informationen der Ethik-Kommission
ehrenamt
49
Grüne Engel sind seit 10 Jahren
im Einsatz Musik bringt Leben ins
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
50
Ein ehrenamtlicher Dienst,
der Freude macht
51
Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe
20
Verabschiedung der Personalchefin
Doris Illner in Geldern
21
Abschied vom guten Geist des
Verbundkrankenhauses
seite der
seelsorge
22
Mein Freund, der Baum
aus den
einrichtungen
23
Erfolgreicher Tag der offenen Tür
der Gelderner Kliniken
24
Erweiterung des Kreißsaals
in Geldern
25
Erster Praxisanleiter-Schüler-Tag
im St.-Clemens-Hospital
26
Brandschutzmodernisierung im
Caritas-Krankenhaus Lebach
Klinisches Ethik-Komitee am
Verbundkrankenhaus
unsere
häuser
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3
inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Bundesumweltminister Peter Altmaier auf Stippvisite
In den Hochwald-Kliniken Weiskirchen besuchte er dabei auch seine Tante
Weiskirchen. Heiß war es am 2. August in Weiskirchen. Die Patienten und
Besucher suchten Schatten unter den
Bäumen in der waldreichen Gegend
des Hochwaldes. Aber dem aus Ensdorf im Saarland stammenden Bundesumweltminister Peter Altmaier, der als
recht robuster Mensch gilt, machte die
tropische Hitze nichts aus.
Seine Jacke hatte er im Wagen gelassen. Und unmittelbar im Eingangsbe­
reich, als wäre es inszeniert gewesen,
traf Altmaier seine Tante Ursula Schmidt,
die sich zurzeit in den Hochwald-Kliniken zur Nachsorge aufhält. „Tante, wie
geht’s dir denn?“ Ursula Schmidt freute
sich, ihrem berühmten Neffen sagen
zu können, dass sie sich lange nicht so
gut gefühlt habe wie in Weiskirchen.
Zufrieden nahmen es die Vertreter der
Hochwald-Kliniken zur Kenntnis. Im
Rahmen seiner Sommertour durch den
Wahlkreis besuchte Bundesumweltmi­
nister Altmaier auch die Hochwald-Kli­
niken und ließ sich von Professor Dr.
Klaus Steinbach, Ärztlicher Direktor des
Hauses, Chefarzt Dr. Martin Schlickel,
Pflegedirektor Harald Hintz und von cttGeschäftsfüh­rer RA Bernd Molzberger
die Struktur und die Arbeitsweise des
Reha-Zentrums im Norden des Saarlandes erläutern. Die millionenschweren Um- und Modernisierungsbauten
seien erfolgreich verlaufen, so Steinbach. Die Hochwald-Kliniken bestehen
seit 1969. In dieser über viele Jahre ge­-
Im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis besuchte Bundesumweltminister Peter
Altmaier (links) die Hochwald-Kliniken Weiskirchen. In sommerlich-lockerer Atmosphäre begleiteten ctt-Geschäftsführer RA Bernd Molzberger (Mitte) und der Ärztliche Direktor Professor Dr.
Klaus Steinbach (rechts) den prominenten Gast auf einem Rundgang durch das Klinikgebäude.
wachsenen Tradition haben sich die Kli­niken zu einem modernen Rehabilitations-Kompetenzzentrum inmitten des
Naturparks Saar-Hunsrück entwickelt.
Die Hochwald-Kliniken im heilklimatischen Luftkurort Weiskirchen verfügen
über ein breites Spektrum an medizi­
nischen Angeboten, erfuhr Altmaier.
Zwei Fachkliniken (Innere und Orthopädie) mit mehreren Fachabteilungen
seien die Säulen des 400-Betten-Klini­
kums, das im Sinne seiner Patienten
einen ganzheitlichen Ansatz vorsehe,
berichtete Steinbach. Moderne Diagnostikeinrichtungen und ein fachübergreifendes Denken unterstützten das
Team aus Ärzten, Pflegekräften und
Therapeuten darin, für jeden Patienten
individuelle Behandlungsmöglichkeiten
und den individuell richtigen Ansatz zu
finden.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
aktuelles
Ursula Schmidt ist die Tante des Bundesumweltministers Peter Altmaier. Als Patientin
der Hochwald-Kliniken freute sie sich sehr
über den Besuch ihres bekannten Neffen
und erzählte ihm auch gleich, wie gut es ihr
hier gehe.
4
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Vielversprechende App hilft Patienten bei der Nachsorge
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens informierte sich über das Pilotprojekt
Digitales Neuland beschritt also die
Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in Geldern, die
diese spezielle Anwendungs-App fürs
Handy in der Pilotphase 30 stark adipösen Patienten nach ihrer Entlassung
zur Verfügung stellte. Das Ziel für die
übergewichtige Gruppe: die begonnene
Gewichtsreduktion besser und weiter
kontrolliert mit ins Alltagsleben einzu­
binden. Kurz vor Ende der Studie besuchte NRW-Gesundheitsministerin
Barbara Steffens (Die Grünen) die
Gelderland-Klinik, um sich über den
Stand der Dinge einen Eindruck zu verschaffen. Dazu führte sie vertrauliche
Gespräche mit Patienten und ließ sich
anschließend von allen Beteiligten das
Prinzip der Adipositas-App erläutern.
Um eine Übersicht zu bekommen, ging
Dr. Thomas Königsmann vom Fraunhofer-Institut zunächst auf das Prinzip
der „Telemedizin Repository“ ein. Königsmann beschrieb die drei Phasen
Konzeption – Analyse – Evaluation und
ging auf die serviceorientierte Funktion einzelner „Bausteine“ wie diese ent­wickelte App für adipöse Patienten ein.
Das Prinzip ist simpel, für die meisten
aktiven Handy-Nutzer leicht nachvoll­
Die Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens, besuchte die Gelder­
land-Klinik. Begleitet wurde sie bei ihrem Rundgang von Helge Lewerenz, Projektpartner Sanvartis (links), Dr. Udo Simson, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Gelderland-Klinik (2. von
links), und Dr. Wolfgang Deiters vom Fraunhofer-Institut (rechts).
ziehbar. Über einen Zeitraum von
sechs Monaten gab es für die Probanden Handy-Unterstützung bei der Planung von Mahlzeiten, Sport und Bewegung sowie interaktive Rückmeldung.
Ist alles in Ordnung, so gibt es sogar
einen Smiley. Das Ergebnis der Studie
ist noch nicht endgültig ausgewertet.
Eine Tendenz konnte der Ärztliche Direktor der Gelderland-Klinik, Dr. Udo
Simson, schon ausmachen: „Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv.“
„Hier wird eine Brücke zwischen Beziehung und Technik geschlagen“, analysierte Dr. Simson den positiven Gesamteffekt der App. Denn für den „Notfall“,
also in kritischen Motivationslagen wie
Kummer, Einsamkeit oder Stress, dürfen Probanden dieser Studie die rote
Taste bedienen. Am anderen Ende des
mobilen Telefons meldet sich dann ein
persönlicher Ratgeber, bestätigte Helge
Lewerenz für den Projektpartner Sanvartis aus Duisburg. Mit in das Gesamte im Nachsorge-Programm integriert
sind erneute Treffen mit Patienten der
App-Gruppe sowie dem Klinikpersonal.
„Dieses gesamte Nachsorge-Programm hilft, in der Klinik entwickelte, er­wünschte Verhaltensänderungen unter
Alltagsbedingungen beizubehalten. Wir
wollen ja den ungeliebten Jojo-Effekt bei
der Gewichtsabnahme verhindern“, erklärte der Ärztliche Direktor der Gelder­-
land-Klinik. Auch er zeigte sich positiv
überrascht von den bisherigen Zahlen.
Eine Grafik von Patienten der Studie
über die sechs Monate nach dem Abschied aus der Gelderland-Klinik zeigte
eine Linie mit einem konstant sinkenden Gewichtsverlauf.
Ebenfalls beeindruckt gab sich die
NRW-Gesundheitsministerin. Sie erkannte die telemedizinischen Projekte
mit nachhaltiger Wirkung an. Steffens:
„Technik ja! Aber nicht um den Preis,
dass man die menschliche Ebene verliert. Bei dieser App wird mit Netz und
doppeltem Boden praktiziert. Nachhal­
tigkeit – das ist hier der wesentliche
Unterschied.“ Die Politikerin sagte zu,
nach Vorliegen der Ergebnisse des
Modells gerne in Richtung der Kostenträger weitere Gespräche zu vermitteln,
um eine derartige Nachsorge finanzier­
bar und für eine breitere Patientenschicht anwendbar zu machen. Denn
das Reduzieren von gesundheitlichen
Problemen durch starkes Übergewicht
vermeide schließlich erhebliche Folgekosten im Gesundheitssystem.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
aktuelles
Geldern. Wer sagt eigentlich, dass ein
Handy lediglich zum Telefonieren be­
stimmt ist? Immer neue Funktionsweisen und Programme, das World Wide
Web, fotografieren, einkaufen und bezahlen – ein riesiges Potenzial hat sich
in Jahrzehnten entwickelt. Da liegt es
nahe, diese Wege auf medizinischer
Ebene zu erproben beziehungsweise
zu nutzen – mit „Telemedizin Repository“, einem von der Europäischen Union (mit 840.000 Euro) und dem Land
Nordrhein-Westfalen (mit 630.000 Euro)
geförderten Projekt. Praktisch wurden
drei Bausteine im Pilotprojekt erforscht:
ein Adipositas-Begleiter, dann die „Tu­
morkonferenz“ als ein kommunikatives
Bindeglied zwischen Spezialisten, so­
wie einem dritten Baustein auf dem
„Zweiten Gesundheitsmarkt“, der Sport
und Fitness im präventiv-therapeutischen Verlauf dokumentiert. Der Bau­
stein Adipositas-Begleiter wurde gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut,
dem Unternehmen Sanvartis gemeinsam mit der Gelderland-Klinik vor etwas mehr als einem Jahr gestartet.
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Die 72-Stunden-Aktion: Uns schickt der Himmel
Eine Mädchengruppe des Hauses auf dem Wehrborn kocht nach alten Rezepten
Aach. „72-Stunden – Uns schickt der
Himmel“ – unter diesem Motto stand
die erstmals bundesweite Sozialaktion
des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDJK). Hier erhielten
Jugendgruppen einen Auftrag, den sie
in 72 Stunden, also in drei Tagen umsetzen mussten. Es gab hierbei zwei
Versionen, zum einen „do it“, bei der
sich die Gruppe selbst das Projekt
wählte, und zum anderen die Version
„get it“, die noch den Überraschungseffekt beinhaltete, weil die Gruppe erst zu
Beginn der 72-Stunden-Aktion erfuhr,
was über­haupt ihre Aufgabe ist.
Die „Wilden Hühner“ der intensivpädagogischen Wohngruppe 1 des Jugendhilfezentrums Haus auf dem Wehrborn
hatten sich für die Version „do it“ entschieden und als Aufgabe „das perfekte Seniorendinner“ gewählt. In Zusam­menarbeit mit den Senioren der Umgebung hatten die neun Jugendlichen im
Alter von 13 bis 17 Jahren ein Kochbuch mit alten Rezepten entworfen. Der
Austausch zwischen beiden Generationen war ihnen dabei sehr wichtig.
Glücklich, wenn auch etwas erschöpft,
wirkten die Jugendlichen, als sie am
letzten Tag der Aktion den älteren Menschen im Bürgerhaus von Butzweiler
ihr „perfektes Seniorendinner“ servierten. „Wir haben alles selbst gemacht,
bis auf das Sauerkraut“, erklärte Laura
stolz. Die 16-Jährige und ihre Mitbewohnerinnen haben während dieser
72-Stunden-Aktion unter der Leitung ihrer Be­treuerin Michaela Klasen eingekauft, gekocht, gebacken und noch ein
Kochbuch entworfen.
aktuelles
Die „Wilden Hühner“ haben für die Erreichung ihres Projektziels, nämlich et­
was für die Gemeinschaft tun, sehr viel
soziales Engagement bewiesen. Gerade auch weil sie den Menschen in ihrer
Umgebung beweisen wollten, dass viel
mehr in ihnen steckt als manche vermuten.
Das ist ihnen sichtlich gelungen, denn
die Senioren waren von der Organisation und dem leckeren Essen begeistert
und lobten „die viele Mühe“, die sich die
Mädchen dabei gemacht haben. Auch
für die Jugendlichen war die gemeinsame Zeit mit den älteren Menschen eine
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Guten Appetit! Die „Wilden Hühner“, eine intensivpädagogische Mädchengruppe, sind zufrieden.
„Wenn die älteren Leute sich freuen, sind wir auch froh!“, so das Resümee einer Jugendlichen
am Ende der 72-Stunden-Aktion.
Die pädagogische Fachkraft Nadine Scholtis
(links) hat die Mädchengruppe bei der 72Stunden-Aktion begleitet und unterstützt. Mit
Hilfe der Senioren der Region wurde nach
alten Rezepten gekocht und ein Kochbuch
erstellt.
Erfahrung. Sie genossen dabei nicht
nur das Miteinander, sondern auch die
Anerkennung, die ihnen von den Senioren entgegengebracht wurde.
So war es den „Wilden Hühnern“ nicht
zu verdenken, dass sie bereits ein neues Projekt planten, nämlich einen Ausflug zum Volksfest nach Trier am nächs-
Weitere Informationen:
Wer Interesse an dem während der
72-Stunden-Aktion entstandenen Kochbuch
hat, kann sich gerne an Michaela Klasen
wenden unter der E-Mail Adresse:
m.klasen@wehrborn.de.
ten Tag. Schließlich sollte der Spaß
nicht zu kurz kommen, und nach so
viel Engagement und positivem Feedback hatten sie sich diese Belohnung
redlich verdient.
Anja Thinnes
Fotos: Herbert Heitland/Anja Thinnes
Ein neuer Garten entsteht im Alten- und Pflegeheim St. Hildegard in Emmelshausen
Emmelshausen. Ebenfalls in Emmelshausen waren für die bundesweite 72Stunden-Aktion acht Firmlinge und ihre
Betreuer aktiv. Vorgenommen hatten
sie sich, im Garten des Alten- und Pflegeheimes St. Hildegard einen sogenannten „Hilde-Garten“ anzulegen.
Gut gelaunt und hoch motiviert startete
die Gruppe freitags mit der Umsetzung
des Projektes. Die notwendigen Bauelemente aus Holz und Stein wurden
angeliefert, Blumen und Erde mit der
Schubkarre bei den Sponsoren dieser
Aktion abgeholt. Fleißig wurde dabei
stundenlang gehämmert, gesägt, gebohrt und gegraben, bis das beachtliche Projekt schließlich die Form einer großen Kräuterschnecke annahm.
Die Mädchen und Jungen der Firmgruppe füllten die Schnecke mit Erde
und pflanzten unterschiedliche Gartenkräuter ein. Auch eine „Naschhecke“
aus einheimischen Sträuchern wurde
von ihnen neu angepflanzt, die zukünftig schmackhafte Beeren tragen wird.
Ebenfalls wurden noch zwei Hochbeete gestaltet.
Damit das Vorhaben auch innerhalb der
72 Stunden fertiggestellt werden konnte, standen die Bewohner den jungen
Handwerkern mit Rat und Tat zur Seite. Besonders die große Pflanzaktion
bereitete beiden Seiten viel Vergnügen.
Am zweiten Tag der Aktion wurde der
neue „Hilde-Garten“ vom Gemeindereferent der Pfarreiengemeinschaft
Vorderhunsrück, Carsten Kling, eingeweiht.
Am Abschlusstag folgten die Bewohner
der Einladung zu einem Ausflug ins
Zentrum am Park, wo bei leckerem Essen und toller Atmosphäre die 72-Stunden-Aktion endete.
Beate Steffen-Jungbluth
Foto: Beate Steffen-Jungbluth
Gemeindereferent Carsten Kling (rechts) seg­nete zum Abschluss der 72-Stunden-Aktion
den neuen Garten. Er wird zukünftig ein be­liebter Treffpunkt von Jung und Alt sein, denn
die Firmlinge haben versprochen, diesen Gar­ten zu hegen und zu pflegen.
Märchenhafter Nachmittag im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth in Heiligenwald
Die Akteure waren Messdiener im Alter
zwischen 10 und 18 Jahren aus den Ge­meinden Landsweiler und Heiligenwald,
und sie hatten sich viel vorgenommen.
Gemeinsam mit ihren Betreuern planten und organisierten sie drei Tage lang
die Ausführung dieses Projekts in der
Altenhilfeeinrichtung. Dabei gab es viel
zu tun, denn nicht nur ein schönes Bühnenbild musste gestaltet werden, son­
dern das Theaterstück musste eingeübt und immer wieder geprobt werden.
Schließlich sollte diese Aktion ein ganz
besonderes Erlebnis für die älteren Men­schen werden. Die jungen Menschen
waren jedoch sehr motiviert und enga­
giert, und so verflogen die Tage wie im
Flug. Gemeinsam schafften sie es letzt­endlich, am Sonntagnachmittag nach
fast 72 Stunden das Märchen „Schneewittchen“ von den Gebrüdern Grimm
auf­zuführen.
Die Bewohner waren begeistert und
haben diese Tage des Miteinanders be­reits während der Vorbereitungen zur
72-Stunden-Aktion sehr genossen. Für
die jungen Menschen waren diese drei
Tage ebenfalls beeindruckend. Sie
konnten während dieser Zeit einen kleinen Einblick in den Alltag der Senioren
bekommen. Die Freude über diese abwechslungsreichen Tage hielt auf beiden Seiten noch lange an.
Die Kinder und Jugendlichen sorgten für das
leibliche Wohl und übernahmen die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. Über so viel
„Leben im Haus“ freuten sich die Bewohner.
Christiane Thome
Fotos: Christiane Thome
Aufregung herrschte bei den jungen Künstlern vor ihrem Auftritt. Die Bewohner warteten bereits gespannt auf die Aufführung des
Märchens „Schneewittchen“.
spectrum 2/2013
7
aktuelles
Heiligenwald. Im Rahmen der 72-Stun­den-Aktion kamen im Altenhilfezentrum
Haus St. Elisabeth in Schiffweiler die
Kinder und Jugendlichen der Katholischen Jugend Schiffweiler zum Einsatz.
Unter dem Motto „ein märchenhafter
Sonntagnachmittag“ durften Bewohner
und Gäste gespannt sein.
Nachgefragt bei
Anke Schorr und Heike Wallerich
Vor einem Jahr wurde das DemenzCafé im Caritas-Krankenhaus Lebach im Rahmen einer Feierstunde
eingeweiht und seiner Bestimmung
übergeben. (vgl. spectrum 2/2012, S.
28) An dem von der saarländischen
Regierung unterstützten und an vier
katholische Träger übertragenen Pilotprojekt Demenz im Krankenhaus
(Dem-i-K) konnte bisher nur Lebach
einen dazu speziell eingerichteten
Raum vorhalten.
Wir trafen nun Heike Wallerich
gemeinsam mit ihrer Nachfolgerin
Anke Schorr, der stellvertretenden
Bereichsleiterin der Station, um sie
zur Entwicklung des Demenz-Cafés
und des Projektes Dem-i-K im Cari­
tas-Krankenhaus Lebach zu befra­
gen.
aktuelles
Sehr geehrte Frau Wallerich, wenn Sie
auf das vergangene Jahr zurückblicken,
war es aus Ihrer Sicht gut, ein sogenanntes Demenz-Café einzurichten?
Seit das Café im Juni vergangenen
Jahres eröffnet wurde, hat sich einiges
getan. So wird dieser Raum nicht mehr
nur für die tägliche zweistündige Betreuung/Beschäftigung genutzt, vielmehr
nehmen die mobilisierbaren Demenzpatienten möglichst alle ihre Mahlzeiten
in diesem Raum ein, denn: Im Bett isst
man nicht – auch nicht im Schlafzimmer.
Das bedeutet für die Pfle­genden, dass
diese Patienten zwar häufiger aus dem
Bett mobilisiert werden, dafür können
aber viele wieder selbstständig essen –
eine deutliche Erleichterung für die Pflege und ein Stück Lebensqualität für die
Demenz-Patienten.
Frau Schorr, Sie sind jetzt seit einigen
Monaten im Team und als stellvertretende Bereichsleiterin auch mitverantwortlich für die personelle Ausstattung
des Cafés. Welche Bedeutung hat das
Café aus Ihrer Sicht für die Pflegenden
der Station?
Obwohl eine Gruppe von Mitarbeiten­
den geschult wurde, ist es aufgrund der
Personalknappheit oft problematisch,
das Café personell auszustatten. Wir
haben gemeinsam mit der Pflegedirek­
tion und mit Unterstützung des Direk­
toriums nach möglichen Lösungen ge­sucht, wie die Betreuung der Patienten
im Demenz-Café gestaltet werden kann.
8
spectrum 2/2013
Anke Schorr (links) und Heike Wallerich (rechts) begleiten das Demenz-Café im CaritasKrankenhaus Lebach seit einem Jahr und sind mit der positiven Entwicklung sehr zufrieden.
Wir freuen uns, dass eine entsprechend ausgebildete Betreuungsassistentin für diese Aufgabe neu eingestellt
wurde. Für uns alle ist es wichtig, einen
Raum zu haben, in dem sich Beschäftigungsangebote für Demenz-Kranke
nutzen lassen.
So besteht z. B. seit einigen Jahren ein
entsprechendes Projekt in Kaufbeuren.
Die Initiatoren unseres Dem-i-K-Projek­
tes hatten zusammen vor Projektstart
die Einrichtung in Kaufbeuren besucht,
um dort Anregungen für die Arbeit zu
erhalten.
Frau Wallerich, Sie haben das Projekt
von Anfang an mitbetreut. Was hat sich
seit vergangenem Jahr getan?
Während in den ersten Monaten nach
Eröffnung des Cafés auch ehrenamtli­
che „Grüne Damen“ geschult wurden,
die Betreuung der Patienten zu unterstützen, konzentriert sich deren Einsatz
nun wieder auf den Besuchsdienst, wo­bei sie nach eigenen Angaben dabei
sehr von den Schulungen profitieren.
Im Café selbst werden die Patienten
zweimal wöchentlich von Physiothera­
peuten beschäftigt und behandelt, an
den anderen Tagen übernehmen das
speziell geschulte Pflegefachkräfte und
unsere Betreuungsassistentin.
Vor kurzer Zeit war gerade eine Gruppe aus Kaufbeuren hier im Saarland,
um zu sehen, was aus dem damals geplanten Projekt geworden ist. Natürlich
stand auch ein Besuch unseres Demenz-Cafés auf dem Plan. Die Besucher zeigten sich sehr überrascht und
beeindruckt, dass es hier im CaritasKrankenhaus Lebach ermöglicht wurde, einen so schönen und gleichzeitig
zweckmäßigen Raum einzurichten. Sie
bedauerten, dass sie bisher keinen ent­sprechenden Raum zur Verfügung haben, obwohl das nach ihrer Einschätzung dringend notwendig wäre.
Wenn Sie beide in die Zukunft blicken
könnten, kann ein Demenz-Café im
Akutkrankenhaus eine sinnvolle Einrichtung sein, die auch in anderen Kliniken vorgehalten werden sollte?
Unser Demenz-Café ist mittlerweile
über die Grenzen des Saarlandes bekannt, denn auch in anderen Bundesländern beschäftigt man sich mit der
Betreuung Demenzkranker im Akutkrankenhaus.
Wir wissen, dass uns mit unserem Demenz-Café ein Schatz zur Verfügung
steht, um den uns viele andere Kliniken
beneiden.
Das Interview führte
Martina Altmeier.
Foto: Martina Altmeier
Sonne, Wind und Meer – Urlaub an der belgischen Nordsee
Bewohner des Alten- und Pflegeheimes Maria vom Siege erfüllten sich einen Traum
Wallersheim. Noch einmal richtig Ur­laub machen – dieser langgehegte
Wunsch vieler Bewohner des Altenund Pflege­heimes Maria vom Siege in
Wallersheim ging in diesem Frühjahr
mit einem Kurzurlaub an der belgischen
Nordseeküste in Erfüllung.
Am nächsten Morgen stand ein Ausflug
nach Zeebrügge auf dem Programm.
Die Bewohner verfolgten im Hafen die
Verladung großer Container und bestaunten das Luxus-Passagierschiff
„Queen Elizabeth“. Als am Nachmittag
die Sonne hinter den Wolken hervorkam, wollten alle nur noch eines – das
Meer sehen. So nah wie möglich fuhren die Busse an die Promenade heran, und so erreichten alle Bewohner
mühelos den weißen Strand von Zeebrügge und konnten endlich das Meer
unter strahlend blauem Himmel sehen,
riechen und auch fühlen. Denn ein paar
Bewohner konnten es sich nicht verkneifen, mit nackten Füßen im Wasser
zu laufen. Dabei freuten sie sich über
Das kühle Nass lockte tatsächlich ein paar
mutige Bewohnerinnen ans Wasser.
Wunderschöne Tage am Meer erlebte eine Bewohnergruppe an der belgischen Nordseeküste.
Beim Besuch im Hafen von Zeebrügge musste man allerdings wetterfest sein. Das bekam auch
die Gruppe zu spüren, als sie hier auf Entdeckungsreise war und ihr der Wind um die Ohren
wehte. Doch alle sollten am Nachmittag noch mit Sonnenschein belohnt werden.
das kalte Wasser, den kitzelnden Sand
und das Gefühl, wieder jung zu sein.
Dieser Moment hätte ewig dauern können. In bester Stimmung genehmigten
sich dann alle auf einer Terrasse direkt
am Wasser die bekannten belgischen
Pfannkuchen mit Eis, Schokolade und
Sahne. Alle genossen diesen wunder­
schönen Tag sichtlich.
Auch der Sonntag begann mit viel Son­ne vielversprechend, und so machte sich
die Gruppe zu einem weiteren Ausflug
nach Brügge auf. Da man nach Brügge,
dem Venedig des Nordens, nicht mit
dem Bus hineinfahren darf und das Erkunden der Stadt zu Fuß nicht in Frage
kam, war das bekannteste Transportmittel der Stadt bereits im Vorfeld re­serviert worden: eine behindertengerechte Pferdekutsche. Doch was die Be­-
Die Urlauber genossen leckere belgische
Spezialitäten.
wohner am Stadtrand von Brügge erwartete, war eher ein mittelalterlicher
Karren mit schmalem Einstieg und ho­hen Stufen. Aber wo ein Wille ist, ist
auch ein Weg. Mit vereinten Kräften
und weil alle neugierig auf die Stadt
waren, schafften es die Urlauber aus
Koblenz schließlich in die Kutsche,
und eng beisammen sitzend begann
die Fahrt durch die Gassen der Weltkulturerbe-Stadt Brügge. Der Kutscher
erklärte die Sehenswürdigkeiten und
wurde dabei nicht müde, die ständig
auf der Straße laufenden Touristen mit
einem „opgepast“ zur Vorsicht anzuhalten.
An den restlichen Urlaubstagen spielte das Wetter leider nicht mehr ganz
mit. Regen, Wind und Kälte ließen ein
Sightseeing in Blankenberge nur mit
einem geschlossenen Wagen zu, und
der Besuch im nahe gelegenen SealifeZentrum rundete diesen wunderschönen Kurzurlaub ab, ehe es mittwochs
wieder nach Hause ging. Die Heimfahrt
nach Koblenz verlief sehr ruhig, denn
alle waren in Gedanken noch im Urlaub. Eine wunderschöne Zeit war zu
Ende, und die Erinnerungen werden
noch lange im Gedächtnis bleiben.
Lutgart Van Damme
Fotos: Günther Götz
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aktuelles
Trotz schlechter Wettervorhersage
machten sich insgesamt 18 Bewohner
mit drei Betreuungskräften frohgemut
auf den Weg ins belgische Blankenberge. Waren zu Beginn der Reise noch
Ängste der Bewohner spürbar, verlief
die Reise insgesamt jedoch sehr ent­
spannt. Als die Reisegruppe den Urlaubsort erreichte, bezogen alle erst ein­mal ihre Zimmer in der behindertengerechten Unterkunft und stärkten sich an­schließend mit einer warmen Mahlzeit.
Die Neugierde auf das Meer, das nur
ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt
lag, war so groß, dass ein paar Mutige
es noch vor der Nachtruhe und trotz
starkem Nordseewind wagten, einen
Spaziergang dorthin zu machen.
Reha-Experten beschreiten neue Wege
Optimierung von Ressourcen stand im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung
Weiskirchen. Den Abschluss zum
Projekt „Optimierung des Verlegungs­
managements zwischen Akut- und
Reha­kliniken im Saarland“ bildete im
April ein Workshop in den HochwaldKliniken Weiskirchen. Dort trafen sich
Chefärzte, Pflegedirektoren, Mitarbeiter
des Sozialdienstes sowie der Patien­
ten-Verwaltungen beider Träger zum
Austausch über die Verzahnung von
Akut- und Reha-Fachkliniken der Marienhaus-Kliniken GmbH und der ctt.
Bernd Rullang, der Kaufmännische Direktor der Hochwald-Kliniken, und Projektsponsor Dr. Michael Massanneck
von der Marienhaus Kliniken GmbH
begrüßten dazu fast 40 Teilnehmer in
der Saarlandhalle. Initiatoren dieses
Projektes sind die Geschäftsführungen
der Marienhaus Unternehmensgruppe
und der ctt. Sie unterstützen damit das
gemeinsame Ziel einer intensiveren Zu­sammenarbeit beider Träger.
trägerübergreifendes
„Wir müssen einen Prozess in Gang
setzen, damit wir Mediziner uns besser kennenlernen“, so Projektleiter Dr.
Klaus Herz von der Fachklinik St. Hedwig Illingen. Er wies darauf hin, dass
bei diesem Projekt die qualitative Versorgung der Patienten im Vordergrund
stehen müsse und eine kooperierende
Zusammenarbeit für die Patienten, das
Krankenhaus, den Träger und die Gesellschaft vorteilhaft wäre. Dabei solle
es die initiierende Aufgabe von Ärzten
und Pflegekräften sein, Patienten über
eine AHB-Maßnahme zu informieren
und sie zu motivieren, daran teilzuneh­
men. „Schließlich hat der Patient einen
gesetzlichen Anspruch auf die Maß-
Die Teilnehmer des Workshops „Reha AG“ möchten gemeinsam neue Wege beschreiten. Dazu
trafen sie sich in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen zum Austausch.
nahme einer Anschlussheilbehandlung“, betonte der Mediziner und Ärzt­liche Direktor.
Ellen Schmidt, Leiterin der ctt-AHBBüros, stellte anhand einer Statistik
dar, dass ein Großteil der Patientenzu­
weisungen (mehr als 60 Prozent) in trägerexterne Reha-Fachkliniken erfolgt.
Sie wies darauf hin, dass bei den Krankenhäusern der Marienhaus Unterneh­mensgruppe noch Potenzial zur Belegungssteigerung in die Reha-Fachkli­
niken der ctt bestehe. Dieses Potenzial
gelte es zu untersuchen und aktiv zu len­ken, da noch eine Steigerung möglich
und auch wünschenswert sei.
Sozialarbeiter Manfred Hüther vom St.
Elisabeth-Krankenhaus in Rodalben
sah die Schwierigkeiten der Belegung
auch bei den Kostenträgern, die Pati­
enten durch entsprechende Kostenzu­
sagen anderen Reha-Fachkliniken zu­weisen würden.
Während des Workshops schlossen
sich die Teilnehmer zu fünf Fachgrup­
pen zusammen, um über Problematiken in den jeweiligen Indikationen
Geriatrie, Neurologie, Innere Medizin/
Kardiologie, Onkologie und Orthopädie
zu sprechen und Lösungsansätze zu
finden.
Nach einer einstündigen Besprechung
wurden die Ergebnisse im Plenum
durch die Fachgruppensprecher vorgetragen und entsprechende Beschlüsse
gefasst. Die gemeinsamen Erkenntnisse dieses trägerübergreifenden Projektes sollen nun umgehend umgesetzt
werden.
Anja Thinnes
Fotos: Anja Thinnes
Während der Veranstaltung schlossen sich die Teilnehmer zu einzelnen Fachgruppen zusammen, um Reha-spezifische Themen zu besprechen und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.
10
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Zentrale Anlaufstelle für Freiwilligendienste FSJ und BFD
Neuer Leiter Hans-Josef Börsch bezieht Büroräume in der Akademie Kues
Bernkastel-Kues. Viele Dienstleistungen und Hilfen, die wir tagtäglich für
selbstverständlich halten, wären ohne
freiwillige Helfer nicht möglich. In der
Alten- und Krankenpflege, in Jugendeinrichtungen oder in Kindergärten und
Schulen – ohne aktive Unterstützung
durch Freiwillige ginge es nicht. Das
Freiwilligendienste-Büro in der Akademie Kues bietet jungen Menschen ab
15 Jahren die Möglichkeit, sich durch
einen Freiwilligendienst in Form eines
Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder
eines Bundesfreiwilligendienstes (BFD)
sozial zu engagieren.
Mit einem Eröffnungsgottesdienst im
Trierer Dom startete Anfang August für
viele Freiwillige dieser soziale Dienst.
An der Feier nahmen auch die Freiwilligen in Trägerschaft der Marienhaus
GmbH und der ctt teil, sodass insgesamt überwiegend junge Menschen
mit ihren Angehörigen und Freunden
sowie Vertretern der Einsatzstellen,
des Bischöflichen Generalvikariats, der
Marienhaus und der ctt den Dom füllten. Die Marienhaus GmbH gehört zu
den größten Trägern des FSJ in Rheinland-Pfalz.
Fester Bestandteil des Freiwilligen
Sozialen Jahres ist auch die pädagogische Begleitung durch regelmäßige
Seminare. Diese insgesamt fünf Seminare sind während des FSJ Pflicht und
Sie sind ein eingespieltes Team: Ulrike Sponheimer und Hans-Josef Börsch haben ihre neuen
Büroräume in der Akademie Kues bezogen und freuen sich auf das neue Aufgabengebiet.
werden jeweils in Neunkirchen und in
Waldbreitbach durchgeführt.
„Wir stehen in Kooperation mit den
Sozialen Lerndiensten im Bistum und
sind im ständigen Austausch mit den
Mitarbeitern vor Ort“, erklärt Hans-Josef Börsch. Dabei ist ihm Transparenz
gegenüber Trägern, Entscheidern und
den FSJlern wichtig. „Die FSJler sind
bei ctt und Marienhaus bereits gut aufgestellt“, betont der Projektleiter. „Von
den 200 geförderten Plätzen sind fast
alle vergeben, und unser Ziel ist es, die
Anzahl der Plätze auf 220 zu erhöhen“,
fügt er hinzu.
Tatkräftige Unterstützung bei seinen
Aufgaben erhält der wegen seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied in der Gesamtmitarbeitervertretung der ctt freigestellte Lehrer für Pflegeberufe von
Ulrike Sponheimer. Da er ständig unterwegs ist und nur wenige Tage in der
Woche im Büro verbringt, hält sie in der
Akademie die Stellung. Die beiden sind
ein eingespieltes Team, denn bereits in
ihrem Büro im Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich war Ulrike Sponheimer halbtags als Sekretärin für ihn bzw.
die Gesamtmitarbeitervertretung tätig.
Nun sind natürlich viele neue Tätigkeiten für den Aufgabenbereich des Freiwilligen Sozialen Jahres hinzugekommen, und um dieses Arbeitspensum zu
bewältigen, hat sich ihre Arbeitszeit auf
Vollzeit erhöht.
Kontakt zum FSJ-Büro:
Akademie Kues
Seniorenakademie & Begegnungsstätte
Stiftsweg 1
54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 9596-0
www.akademie-kues.de
Doch neben all diesen neuen Tätigkeits­feldern haben seine Aufgaben in der
Gesamtmitarbeitervertretung (GMAV)
für Hans-Josef Börsch weiterhin hohe
Priorität. „Meine Arbeit als Mitglied in
der Mitarbeitervertretung im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich und
meine Vorstandstätigkeiten in der Gesamtmitarbeitervertretung der ctt sind
mir sehr wichtig und werden durch
mein neues Aufgabenfeld als Projektleiter des FSJ nicht vernachlässigt werden“, betont das engagierte Vorstandsmitglied der GMAV.
Anja Thinnes
Foto: Anja Thinnes
spectrum 2/2013
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trägerübergreifendes
Hans-Josef Börsch ist im Juli mit seinem Büro vom Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich in die Akademie
nach Kues gezogen, um von hier aus
als Projektmanager die Leitung und die
Organisation des FSJ zu übernehmen
und weiterzuführen. Hier ist er neben
der Budgetierung auch für die Anforderung von Fördermitteln zuständig. Das
Freiwillige Soziale Jahr ist ein soziales
bzw. kulturelles Bildungsjahr, dessen
Voraussetzung zur Teilnahme nur die
Erfüllung der Vollzeitschulpflicht ist und
allen jungen Menschen bis 27 Jahre,
gleich welchem Bildungsabschluss,
offen steht. Der Freiwilligendienst kann
ein wichtiges Sprungbrett in den Beruf darstellen und bietet zugleich persönliche Orientierung. Viele Einsatzstellen übernehmen ihre Freiwilligen
später sehr gerne in ein reguläres Ausbildungsverhältnis.
2. Saarländisches Landesjuniorentreffen ein voller Erfolg
Gastgeber ist zum wiederholten Mal die Physiotherapieschule in Lebach
Lebach. Ein Höhepunkt in diesem Jahr
war das 2. Saarländische Landesjuniorentreffen in der Physiotherapieschule
in Lebach. Schulleiter Bernd Conrad be­grüßte hierzu im April 167 Schüler, die
sich zu einem regen Kommunikationsaustausch eingefunden hatten. Angeboten wurden aber auch sechs Work­
shops mit unterschiedlichen Themen
zur Physiotherapie. So hatte jeder Schü­
ler im Laufe des Tages die Gelegen­heit, an zwei dieser Workshops teilzunehmen.
Die Arbeit des Berufsverbandes Physio Deutschland stellte der Landesjuniorenratssprecher Timo Knapp vor.
Dabei animierte er die anwesenden
Schüler, sich aktiv in der Berufspolitik
zu engagieren und konnte dabei neun
Schüler für die Mitarbeit bei Physio
Workshopthemen:
•
•
•
•
•
trägerübergreifendes
•
Das Märchen vom Dehnen
Ist Dehnen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen noch sinnvoll?
Einführung in die Kraniosakrale Therapie
Tierphysiotherapie
Psycho-senso-sozio-Motorik
Mit allen Sinnen erfahren!
Wie plane ich meine berufliche Entwicklung
erfolgreich – „Mein Kompetenzpass“ – ein
persönliches Gütesiegel?
Lösungstherapie (Atemtherapie)
„Alte Besen kehren gut“
Bernd Scheliga (links) vom Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) und Landes­
junioren­ratssprecher Timo Knapp (rechts)
gaben Tipps und Informationen zur Ausbildung im Bereich der Physiotherapie.
12
spectrum 2/2013
Lebhaftes Interesse herrschte beim 2. Saarländischen Landesjuniorentreffen in Lebach. Die
Schüler nutzten zum wiederholten Mal die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch.
Deutschland gewinnen. Daraufhin ent­
stand die Idee, einen erweiterten Landesjuniorenrat ins Leben zu rufen, um
zukünftig eine aktive Vertretung der Physiotherapieschüler im Saarland zu haben. Als Sprecher des Landesjunioren­rates wurden Mathias Schwarz (Schule
Homburg), Philipp Heinz (Schule Saarbrücken) und Timo Knapp (Schule Lebach) gewählt.
Timo Knapp: „Der ,goldene Weg` in die
Selbstständigkeit – Wie kann ich Stolperfallen und Fallstricken vorbeugen?“
Hier stellte er seine Überlegungen und
Vorstellungen zu den Möglichkeiten, als
Physiotherapeut tätig zu werden, vor.
An­hand gelungener Beispiele zeigte er
anschaulich die notwendige Planung
und die Probleme auf dem Weg in die
Selbstständigkeit auf.
Ein weiterer Punkt des Landesjuniorentreffens war das große Diskussionsforum zum Thema: „Physiotherapeut
(Berufsfachschule) versus Physiotherapeut (Fachhochschule). Bin ich in 5
Jahren mit meinem Berufsabschluss
(BFS) ein Physiotherapeut 2. Klasse?“
Unter der Moderation von Schulleiter
Bernd Conrad standen Elisabeth Hegel (Schulleiterin Homburg), Sabine
Schulz (Schulleiterin Saarbrücken),
Uwe Conrad (selbstständiger Physiotherapeut und Osteopath), Bernd Scheliga (selbstständiger Physiotherapeut
und Vertreter des Berufsverbandes)
sowie Timo Knapp den Schülern Rede
und Antwort. Die Schüler packten hier
die Gelegenheit beim Schopf. Sie stellten ihre Fragen und führten eine solch
lebhafte Diskussion mit den Experten,
dass der geplante Zeitrahmen von einer Stunde weit überschritten wurde.
So zeigten sich am Ende des Tages
nur zufriedene Gesichter, und alle zogen ein äußerst positives Fazit. Eine
Wiederholung im April 2014 in der Physiotherapieschule der SHG in Saarbrücken ist bereits beschlossene Sache!
Der letzte Programmpunkt war ein Vortrag des Landesjuniorenratssprechers
Bernd Conrad/Timo Knapp
Fotos: Bernd Conrad/Timo Knapp
Gesundheitsminister Andreas Storm ehrt die Landesbesten
Lebacher Absolventen der Physiotherapieschule erhalten Auszeichnung
Lebach. Bereits zum 8. Mal hat das
Ministerium für Soziales, Gesundheit,
Frauen und Familie zur Auszeichnung
der Lehrgangsbesten in den nichtakademischen Gesundheits- und Pflegefachberufen eingeladen.
In einer zweistündigen Feierstunde im
Großen Sitzungssaal des Landesamtes
für Zentrale Dienste in Saarbrücken ehrte der Gesundheitsminister des Saar­landes, Andreas Storm, die Landesbes­
ten der Jahre 2011 und 2012. Dazu
gratulierte er den beiden Absolventinnen der Physiotherapieschule Lebach,
Julia Heinz, der Lehrgangsbesten des
Jahres 2011, und Anne Schmitt, der
Lehrgangsbesten des Jahres 2012,
sehr herzlich zu ihrem erfolgreichen Ab­schluss.
Während des Festaktes wurde die gesundheitspolitische Bedeutung der nichtakademischen Gesundheits- und Pfle­gefachberufe hervorgehoben. Beide Absolventinnen haben die Berufsbezeichnung „Physiotherapeutin“.
Annette Kurz
Foto: Hermann Heinz
Die beiden Jahrgangsbesten Anne Schmitt
(2. von links) und Julia Heinz (3. von links)
erhielten in Begleitung der stellvertretenden
Schulleiterin der Physiotherapieschule Lebach Anne Schmitt (links) ihre Auszeichnung vom saarländischen Gesundheitsminister Andreas Storm (rechts).
Traditionelles Pfingstsportfest in Rehlingen
Physiotherapieschule Lebach betreut Olympiasieger und Weltmeister
Nach einer speziellen Unterrichtseinheit zum Thema Sportmassage und
sportphysiotherapeutische Betreuung
begann der Einsatz. Am Pfingstsonntag stand für die Athleten Regeneration
auf dem Programm. Hartes Vorbereitungstraining und lange Anreisen verlangten nach Entmüdungsmassagen
und der Behandlung kleiner Blessuren.
Das Betreuungsangebot der Physiothe­
rapieschule wurde rege genutzt, und
so wurden Sportler verschiedener Nationen von den Schülern behandelt. Die
offene Art der Athleten und die entspannte Atmosphäre führten zu interessanten Gesprächen und einem regen
Austausch über Kultur, Lebens- und
Trainingssituation in den einzelnen
Ländern.
Der Pfingstmontag begann für die
Schüler der Physiotherapieschule eher
ruhig, da alle Sportler mit den unmittelbaren Wettkampfvorbereitungen be­schäftigt waren. Regen, Wind und kühle
Temperaturen stellten keine optimalen
Wettkampfbedingungen dar. So wurde
der Physioraum von einzelnen Athleten
auch verstärkt als Aufwärmraum genutzt.
Am Ende dieses Wochenendes ernteten die Schüler viel Anerkennung und
Dankbarkeit von den Sportlern und vom
Veranstalter für die erfolgreiche Betreuung und Behandlung der Athleten.
Bernd Conrad
Foto: Bernd Conrad
Wegen des nasskalten Wetters beim diesjährigen Pfingstsportfest nutzten die Athleten gerne
den Physioraum zum Aufwärmen. So auch 3.000-Meter-Läufer Atinaaf Adunyaa, der hier gerade
von Schülerin Michelle Laffleur behandelt wird.
spectrum 2/2013
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trägerübergreifendes
Lebach. Pfingsten war es wieder soweit. „Weltklasse in Rehlingen“ – unter
diesem Motto treffen sich alljährlich an
Pfingstmontag Spitzensportler zum internationalen Leichtathletik-Sportfest.
Auch in diesem Jahr waren die Schüler
der Physiotherapieschule der ctt in Lebach unter Leitung von Bernd Conrad
wieder für die Betreuung der Spitzensportler zuständig.
Zu unserem Leitbild
Um unser Leitbild bewusst leben zu
können, ist es hilfreich, es genauer
kennen zu lernen. Deshalb stellen wir
Ihnen an dieser Stelle immer wieder einen kurzen Ausschnitt aus dem Leitbild
vor:
Aus dem Leitbild der ctt
„Unsere christlichen Grundwerte und
die tragenden Elemente des äußeren
Erscheinungsbildes sind für alle verbindlich. Innerhalb dieses Rahmens wahren
wir die Identität und Individualität jeder
einzelnen Einrichtung. Die wesentlichen
Identifikations-, Informations- und
Kommunikationsmittel sorgen durch ein
einheitliches Erscheinungsbild für das
klare Profil unserer Dienstgemeinschaft
in der Öffentlichkeit.“ (4 Öffentlichkeit,
Abs. 9, in: Unser Leitbild, S. 5)
Kommentar
Die Interessen eines einzelnen Menschen stimmen nur selten mit den Interessen der Gemeinschaft vollkommen
überein. Zwischen ihnen besteht eine
notwendige Spannung, die es auszu­halten und zu bewahren gilt. Das gilt
auch innerhalb unseres Unternehmens.
Einerseits gibt es bestimmte Grundwerte, die für alle verbindlich gelten,
andererseits ist es selbstverständlich,
dass das Grundrecht eines jeden Menschen auf freiheitliche Selbstbestimmung geachtet wird. Würde man diese
Spannung einseitig auflösen, bekäme
das Kollektiv eine übermächtige Stellung gegenüber dem Individuum. Das
würde sich in einer innerlich und äußerlich wahrnehmbaren Uniformität aus­drücken, wie man sie beispielsweise
zur Zeit des Nationalsozialismus in
Deutschland oder im maoistischen China beobachten konnte.
Denkbar wäre aber auch eine Auflösung dieser Spannung in der anderen
Richtung, sodass die Interessen des
Einzelnen die Interessen der Gemeinschaft dominieren würden. Ein solcher
Individualismus, wie er beispielsweise
in der Hippie-Bewegung gelebt wurde,
geht jedoch in der Regel auf Kosten der
Gemeinschaft. Wo nur noch Einzelinteressen zählen, sind die Gemeinschaft
und das, was sie zusammenhält, kaum
noch erkennbar.
Um diese notwendige Verbindlichkeit
einerseits innerhalb unseres Unterneh­
mens und die ebenso notwendige Indi­vidualität andererseits in eine gute Ba­lance zu bringen, wählt unser Leitbild­
text das Motiv eines Bildes. Den gemeinsamen Werten und Standards
schreibt es eine Rahmenfunktion zu.
Damit ist einerseits eine klare Erkennbarkeit im Sinne eines eindeutigen Profils und die Möglichkeit einer Abgrenzung gegeben. Andererseits kann und
muss der Rahmen noch mit der Vielfalt,
die die Einzelnen mitbringen – auch die
einzelnen Sparten und Einrichtungen –
gefüllt werden.
Die Anwendung dieser Erkenntnis
ist insbesondere für das öffentliche Er­scheinungsbild unseres Unternehmens,
seiner Einrichtungen und Mitarbeitenden von besonderer Bedeutung. Hier
gilt es die gemeinsamen Werte nach
außen zu zeigen und die verbindenden
Gestaltungselemente so zu benutzen,
wie es die Gestaltungsrichtlinien un-
Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik, Bereich Theologie und
Seelsorge.
seres Unternehmens vorsehen. Indem
wir die Unternehmensfarben und das
Logo nach innen und außen zeigen,
demonstrieren wir unsere Einheit, nehmen wir teil an der öffentlichen Kommunikation und geben damit auch Zeug­nis für das Evangelium Jesu Christi, in
dessen Auftrag wir handeln. Zugleich
legen wir – nicht zuletzt in den vier
Farben unseres Unternehmens – ein
Bekenntnis ab für die vielfältigen Erfahrungen und Anschauungen, die jeder
einzelne Mitarbeitende und jede einzelne Einrichtung in das große Ganze
einbringt. Vielfalt und Einheit sind für
uns gleichermaßen kostbar. Sie verdienen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit
und Wertschätzung.
Dr. Thomas Kellner
Foto: privat
mitarbeiter - forum
Unser Logo ist eine markenrechtlich geschützte Wort-Bild-Marke und repräsentiert
das Corporate Design der ctt nach außen. Die starke, stabile senkrechte Linie des
Kreuzes symbolisiert die Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Die horizontale steht für die Menschen untereinander. Der Vierer-Rhythmus der Striche
steht stellvertretend für die vier Bereiche der ctt. Das Logo besteht aus den definierten Unternehmensfarben. Darüber hinaus gibt es festgelegte Schriftarten, die
in den Gestaltungsrichtlinien der ctt im Intranet heruntergeladen werden können.
14
spectrum 2/2013
Menschen im Träger
Joachim Schmidt ist pflegerischer Leiter der interdisziplinären Intensivstation in Lebach
Lebach. Eine unerwartete Ruhe
herrscht beim Betreten der Intensivstation des Caritas-Krankenhauses
Lebach an diesem Vormittag. Nur die
Geräusche und Signaltöne von medizinischen Geräten sind zu hören. Hier
liegen Patienten mit schweren und zum
Teil lebensbedrohlichen Erkrankungen
sowie Patienten nach einer Operation.
Sie alle benötigen eine besondere inten­sivmedizinische Versorgung, in deren
Vordergrund die intensive Pflege und
Überwachung steht. Neben dem ärztlichen Team aus Fachärzten und Assis­tenzärzten werden die Patienten auch
von einem pflegerischen Team betreut.
Die Leitung dieses Pflegeteams hat
im Jahr 2012 Joachim Schmidt übernommen.
Als der gebürtige Saarländer dann 2012
auch die Leitung der Station übernahm,
war er auf seine Aufgabe gut vorbereitet. Auf die Unterstützung seines
Teams kann sich Joachim Schmidt dabei jederzeit verlassen, denn durch seine freundliche und kollegiale Art wird er
sehr geschätzt. Sein Team – das sind
20 Schwestern und Pfleger, die zusammen mit ihm für einen optimalen Ablauf
auf der Intensivstation sorgen. Neben
seinen pflegerischen Tätigkeiten muss
der 50-Jährige auch sehr viel „Schreibkram“ bewältigen. In seinem Büro auf
der Station erstellt er Dienstpläne, die
immer wieder aktualisiert und an die
jeweilige Personalsituation angepasst
werden müssen. Medikamente und Ver­brauchsmaterialien müssen ebenso wie
technische Geräte und deren Funktionen disponiert werden. Mitarbeitergespräche und Gespräche mit Vorgesetzten und anderen Stationen gehören
ebenfalls zum regelmäßigen Ablauf.
Joachim Schmidt versteht es gut, sei-
Seit 1984 ist Joachim Schmidt im Caritas-Krankenhaus als Krankenpfleger tätig. Im Jahr 2012
hat er die pflegerische Leitung der interdisziplinären Intensivstation übernommen.
nen Bereich sinnvoll zu organisieren,
den Blick immer wieder auf die Bedürfnisse der Patienten zu lenken und so
sein Team zu führen. Gute Unterstützung erhält er dabei auch von seiner
Stellvertretung.
In den vergangenen Jahren hat sich
die Altersstruktur durch das altersbe­
dingte Ausscheiden einiger langjähriger
Fachkräfte hin zu jüngeren Mitarbeitern geändert. Daher muss die Sorge
von Joachim Schmidt auch den neuen
Mitarbeitern gelten, die ins Team inte­griert werden müssen. Ihnen wird aber
genügend Freiraum für notwendige
Qualifizierungsmaßnahmen eingeräumt.
Nicht nur bei den Patienten und dem
Pflegepersonal sind seine Fähigkeiten
im Umgang gefragt, denn die interdisziplinäre Ausrichtung der Station, die
als sehr positiv beschrieben wird, birgt
ihre Tücken. Fachärzte aller Abteilungen betreuen ihre intensiv-pflichtigen
Patienten. Dies erfordert von dem Pfle­gedienstleiter der Intensivstation und
seinem Team ein hohes Maß an Koor­
dinationsvermögen und auch Empathie
allen Beteiligten gegenüber. Joachim
Schmidt ist jedoch erfahren genug,
dass er hierfür die notwendige fachliche und soziale Kompetenz aufweisen
kann.
Schwere Krankheitsfälle berühren den
langjährigen Krankenpfleger auch nach
25 Dienstjahren auf der Intensivstation
immer noch. „Besonders wenn es sich
um jüngere Patienten handelt, geht mir
das sehr nahe“, erzählt er. Menschen
bei ihrer schweren Erkrankung zu helfen, sie zu unterstützen und vielleicht
sogar ihr Leben zu retten, aber auch
den Weg zum Sterben erträglich zu
machen durch Zuwendung und gute
Schmerztherapie – aus dieser Motivati­
on heraus schöpft Joachim Schmidt
Kraft für diesen physisch und psychisch
sicherlich nicht leichten Job.
„Sehr wichtig für mich ist, dass ich nach
Dienstende schnell abschalten kann
und nicht alles mit nach Hause nehme.
Bei meiner Familie finde ich viel Verständnis und Geborgenheit“, betont der
zweifache Familienvater. Als die Übernahme eines Patienten aus dem OP telefonisch angekündigt wird, macht sich
Joachim Schmidt sofort auf den Weg.
Von der anfänglichen Ruhe auf der in­terdisziplinären Intensivstation des
Caritas-Krankenhauses ist nun nichts
mehr zu spüren.
Martina Altmeier/Anja Thinnes
Foto: Martina Altmeier
spectrum 2/2013
15
mitarbeiter - forum
Der ausgebildete Krankenpfleger kam
1984 nach seiner Ausbildung im Marien­krankenhaus St. Wendel nach Lebach
und hat sich in den folgenden Jahren
immer wieder berufsbegleitend fachspezifisch weitergebildet. Während die­ser Zeit war er auf der Inneren Abteilung und auch auf der Intensivstation
tätig. 2003 absolvierte er dann erfolgreich die Weiterbildung zur Leitung
einer Abteilung/Station und übernahm
anschließend die stellvertretende Leitung der Intensivstation.
Wir begrüßen
in der Akademie Kues
Stefan Bischoff
Seit April ist Stefan Bischoff der kommissarische Leiter der Seniorenaka­
demie und Begegnungsstätte Bern­kastel-Kues und hat damit den Zustän­
digkeitsbereich von Theresa Spies über­nommen.
Der Soziologe war bisher geschäftsführender Gesellschafter des Institutes für
sozialwissenschaftliche Analyse und
Beratung (ISAB) und wird diese Funktion auch weiterhin ausüben. Er hat
sein Büro von Köln in die Akademie
Kues verlagert. Die Leitung einer Se­niorenakademie ist für ihn Neuland und
kam für ihn auch ganz zufällig. Eigentlich war er auf der Suche nach einem
Büro in der Akademie, als er das Angebot für die kommissarische Leitung
erhielt. Die Neugier auf Projektentwicklung und auf Menschen hat den gebür­-
tigen Pforzheimer bewogen, dieses Angebot anzunehmen, zumal er hier seine reichen Erfahrungen als Leiter des
ISAB einbringen kann. Dort sind neben
der Seniorenpolitik und der Engagementförderung auch Projekte, die sich
mit dem Alter, dem demografischen
Wan­del sowie der Stadt- und Regional­
entwicklung beschäftigen, Schwerpunktthemen seiner Tätigkeit.
Wenn es seine freie Zeit erlaubt, ist der
54-Jährige gerne mit dem Rennrad unterwegs. Dass die Umgebung um Bernkastel herum nicht gerade „Flachland“
ist, stört ihn dabei wenig. Gerade die
kilometerlangen Anstiege fordern ihn,
hier kann er sich richtig „auspowern“.
Entspannung findet Stefan Bischoff zu
Hause in seinem Garten und beim
Heimwerken.
„Erfolgreich bin ich dann, wenn ich andere
Menschen dabei unterstützen kann, erfolgreich zu werden.“
Anja Thinnes
Foto: Anja Thinnes
in der ctt-Zentrale
Marion Weber
mitarbeiter - forum
Marion Weber unterstützt seit 1. August Geschäftsführer RA Bernd Molzberger als Sekretärin. Sie hat damit
den Zuständigkeitsbereich von Rosel
Zander übernommen, die für neue Aufgaben zur Marienhaus Kliniken GmbH
gewechselt ist.
Die gebürtige Saarländerin hat bis dato
über 10 Jahre in Luxemburg gearbeitet,
zuletzt als Sekretärin der Geschäftsleitung einer internationalen Holding.
Die Sprachen Luxemburgisch, Französisch und Englisch beherrscht sie nach
so langer Zeit im „Ländchen“ natürlich
fast perfekt.
Nach ihrer Ausbildung zur Rechtsan­
waltsgehilfin zog es die junge Berufs­
anfängerin für einige Zeit nach Düsseldorf. Anschließend kehrte sie wieder
ins Saarland zurück, um fünf interessante Berufsjahre beim Saarländischen
Rundfunk zu verbringen, ehe sie 2001
16
spectrum 2/2013
den Sprung nach Luxemburg wagte, wo
sie auch ein paar Jahre lebte.
In ihrer Freizeit ist die 42-Jährige
sportlich sehr aktiv. Obwohl sie Motorradfahren schon immer mochte, hat
sie den Führerschein erst vor einigen
Jahren gemacht. Action und Geschwindigkeit machen ihr Spaß, daher hat sie
auch in einem ihrer letzten Urlaube den
Surfschein gemacht. Aber es darf auch
schon mal ruhiger bei der Sekretärin
zugehen. Zur Entspannung gönnt sie
sich gerne mal einen Wellnesstag.
Anja Thinnes
Foto: privat
„Dank des netten und herzlichen Empfangs
habe ich mich von Beginn an sehr wohlgefühlt. Nun freue ich mich auf die neuen und
vielfältigen Aufgaben, die mich erwarten.“
in der ctt-Zentrale
Ursula Hannes
Seit Juli ist Ursula Hannes neue Mitarbeiterin im Bereich „Zentrale Dienste“ in der ctt-Zentrale. Sie wird nun bis
Ende Dezember die Mitarbeiterinnen
am Empfang unterstützen, die nicht nur
für die täglich anfallenden Verwaltungsund Sekretariatsarbeiten zuständig
sind, sondern auch für die Bewirtung
von Gästen bei Sitzungen und Konferenzen.
Nachdem ihre beiden Töchter nun erwachsen sind, will sie beruflich nochmals durchstarten. Dafür hat sie sich
bei der Deutschen Akademie in Trier
durch eine Weiterbildung auf den Wiedereinstieg ins kaufmännische Berufsleben vorbereitet. Nun freut sich Ursula
Hannes, dass ihr das durch diese Stelle in der ctt-Zentrale so schnell möglich
wurde.
Die gebürtige Fränkin, die vor über
20 Jahren der Liebe wegen ins Trierer Land kam, hat in ihrer Heimat eine
Ausbildung zur Hauswirtschafterin und
eine Umschulung zur Industriekauffrau
absolviert.
Anja Thinnes
Foto: Anja Thinnes
„2013 ist ein ereignisreiches Jahr für mich.
Dass ich gleich nach meiner Weiterbildung
diese Stelle bei der ctt bekommen habe,
macht mich sehr glücklich. Privat erwarte ich
im Oktober mein erstes Enkelkind, und darauf freue ich mich schon riesig.“
Ehrung der Jubilare im Caritas-Krankenhaus Lebach
Anerkennung und Dank galt den langjährigen Mitarbeitenden
In seinen Grußworten sprach Pflegedirektor Peter Joecken den Jubilaren
Anerkennung und Dank für ihren unermüdlichen Einsatz aus, den sie in diesen vielen Arbeitsjahren geleistet haben. „In Zahlen ausgedrückt“, so Peter
Joecken, „haben die Jubilare gemeinsam mehr als 21.000 Wochen Dienst
getan, was einer Stundenzahl von fast
einer Million entspricht. Beeindruckende Zahlen, die aber auch ausdrücken,
wie wichtig jeder Einzelne für seine Ein­richtung ist.“
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich Gäste, Jubilare und das Direktorium in lockerer Atmosphäre zu Kaffee und Kuchen, um dabei gemeinsam
Rückschau zu halten auf die doch sehr
Das Direktorium dankte den Jubilaren. Hier zu sehen sind (v.l.n.r.): Krankenhausoberin Annette
Münster-Weber, Iris Naumann, Christine Göttert, Rudolf Blass, Mara Darimont, Kaufmännischer
Direktor Christoph Schwarz, Marie-Therese Alt, Ursula Kühn, Susanne Lambert, Marina Klein,
Marietta Waschbüsch, Pflegedirektor Peter Joecken.
(Es fehlen: Monika Eckert, Rosalinde Horn, Hildegard Giese, Rita Weber, Pia Augustin.)
lange Zeit im Caritas-Krankenhaus Lebach. Einen Blick in die Zukunft wagte
dabei die Krankenhausoberin Annette
Münster-Weber und sprach die Hoffnung aus, dass noch recht häufig Gele­
genheit besteht, verdiente Mitarbeitende zu ehren.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
spectrum 2/2013
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mitarbeiter - forum
Lebach. Am Gedenktag des Antonius von Padua, dem Schutzpatron des
Caritas-Krankenhauses Lebach, bot es
sich an, die Mitarbeitenden, die bereits
seit 40 bzw. 25 Jahren bei einem kirchlichen Träger beschäftigt sind, in einer
Feierstunde zu ehren. Die Feier, zu
der das Direktorium eingeladen hatte,
begann mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle des Caritas-Krankenhauses in Lebach.
Feierstunde der Jubilare im St.-Clemens-Hospital Geldern
Ehrung für hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende
Geldern. Die Festtafel im großen Besprechungsraum der Verwaltung des
St.-Clemens-Hospitals war für die Jubilare sehr schön dekoriert. Schließlich
gab es auch jede Menge Gründe, auf
die anwesenden Mitarbeitenden und
ihre jahrelange Treue zum Gelderner
St.-Clemens-Hospital einmal das Glas
zu erheben.
Aus der Tatsache, dass wir heute in
großer Runde mit vielen Jubilaren fei­
ern, die seit 25, 30 und 35 Jahren im
Krankenhaus arbeiten, lässt sich außerdem eine andere Eigenschaft ableiten. Das Besondere an unserem Hause liegt darin, dass nicht so schnell ein
Arbeitsplatz gewechselt wird.“
wie sehr die Arbeit der Mitarbeitenden
wertgeschätzt wird und dass die Jubi­
lare diesen besonderen Moment genie­ßen sollen. Seine Anerkennung galt
auch ihrem unermüdlichen Einsatz
Schließlich präge das Personal das Bild
dieses Hauses, betonte Andreas Kohlschreiber weiter. Das St.-Clemens-Hos­pital könne sich sowohl auf hoch mo-
mitarbeiter - forum
Die Jubilare stellten sich zum Gruppenfoto zusammen (v.l.n.r.): Gertrud Bongers (35 Jahre Betriebszugehörigkeit), Renate Schyrba (30 Jahre),
Christa Luyven-Claßen (30 Jahre), Irmgard Roggenbuck (35 Jahre), Barbara Smitmans (30 Jahre), Andrea Basten (25 Jahre), Katharina Wilmsen
(35 Jahre), Anja Neubert (30 Jahre), Barbara Berrischen (40 Jahre), Michael Kouker (35 Jahre), Monika Claaßen (35 Jahre). Verhindert waren zum
Fototermin Petra Koschlik-Helpenstein (25 Jahre) und Herbert Weipert (30 Jahre).
Der Kaufmännische Direktor, Rainer
Borsch, hob Anfang Mai in einer kleinen Feierstunde, stellvertretend für alle,
die Leistung der Dienstältesten hervor:
„Über 40 Berufsjahre bei einem Arbeit­
geber zu bleiben, das ist schon eine
besondere Leistung. Ich bin besonders
stolz, dass wir heute bei Barbara Berrischen Dankeschön sagen dürfen für
ihre 40-jährige Betriebszugehörigkeit.
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Es zeuge von Verbundenheit, langjähriger Berufserfahrung des Personals,
das auch bereit sei, Veränderungen im
Pflegebereich mitzutragen, ergänzte
der Kaufmännische Direktor des St.Clemens-Hospitals.
Dem Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber war es ein Anliegen, während
der Jubilarfeier einmal auszudrücken,
tivierte als auch auf gut ausgebildete
Mitarbeitende verlassen.
In gemütlicher Runde ließen die Jubila­
re den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
Caritas-Krankenhaus
Lebach
Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich
Hochwald-Kliniken
Weiskirchen
25-jährige Tätigkeit
Sabine Hartmann
25-jährige Tätigkeit
Dieter Gerten
(Hol- und Bringedienst)
Sonja Nicolay
(Pflegedienst Chirurgische Abteilung)
40-jährige Tätigkeit
Silvia Rosar
(Therapieplanung)
(Leiterin SAP-HR Abrechnungszentrum)
Beate Hell
(Krankenschwester)
Sabine Schug
Krankenschwester)
40-jährige Tätigkeit
Petra Minas
(Krankenschwester)
40-jährige Tätigkeit
Marlene Girards
(Ambulante Gynäkologie)
Marie-Therese Wendel
(Pflegedienst Multifunktionsbereich)
St.-Clemens-Hospital Geldern
25-jährige Tätigkeit
Rainer Borsch
(Kaufmännischer Direktor)
Marita Zanardi
(Krankenschwester, Pflegepool 21-24)
Hinweis der Redaktion
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in der Rubrik „Wir gratulieren zu Dienstjubiläen“ nur die Mitarbeiter berücksichtigen
können, die uns die Einrichtungen schriftlich mitteilen.
Karin Obermann verabschiedet sich vom aktiven Dienst
Nach 37 Dienstjahren beginnt die Freizeitphase ihrer Altersteilzeit
Lebach. Karin Obermann hat sich mit
einer kleinen Feier in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet.
Damit verlässt ein „Urgestein“ das
Caritas-Krankenhaus Lebach.
In ihrer Rede dankte dann auch Krankenhausoberin Annette Münster-Weber
Karin Obermann für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, der Kaufmännische Direktor Christoph Schwarz
sprach davon, dass Obermann auch in
seiner Abwesenheit immer alles in sei-
Das Direktorium verabschiedet die Sekretärin Karin Obermann nach 37 Jahren in die passive
Phase ihrer Altersteilzeit (v.l.n.r.): Krankenhausoberin Annette Münster-Weber, Pflegedirektor
Peter Joecken, Kaufmännischer Direktor Christoph Schwarz, Karin Obermann, Ärztlicher Direktor Dr. Winfried Holz.
nem Sinne geregelt habe. Obermann
hat sich den Respekt und die Anerkennung aller verdient und ist vielen Kollegen darüber hinaus eine gute Freundin
gewesen. In der passiven Phase ihrer
Altersteilzeit kann sich die scheidende Sekretärin nun voll und ganz ihren
Hobbys widmen und endlich all die
Dinge tun, die sie während ihres langen Berufslebens immer wieder aufgeschoben hat.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
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mitarbeiter - forum
Schon vor Eröffnung des Krankenhauses im Jahr 1976 hatte Obermann
ihre Arbeit als Sekretärin der Verwaltungsleitung aufgenommen. Alle Veränderungen und Wechsel im Laufe der
vergangenen 36 Jahre hat sie hautnah
miterlebt und auch mitgestaltet. In
dieser Zeit hat sie viele Hausleitungen
erlebt und „überlebt“. Auch einige Trägerwechsel – vom Landkreis über den
Caritas-Verband und im Jahr 1988 zur
ctt – durfte sie mitbegleiten.
Verabschiedung der Personalchefin Doris Illner in Geldern
Aus zwei Monaten am Niederrhein wurden über zwei Jahrzehnte
Geldern. Es sollte entsprechend dem
ausdrücklichen Wunsch der scheiden­
den Personalchefin Doris Illner in Geldern „nur“ ein Abschied ohne große Reden werden. Zum Abschiedsempfang
im Versammlungsraum des Krankenhauses waren viele Mitarbeitende aus
den Gelderner ctt-Häusern erschienen,
die sich Doris Illner verbunden fühlten,
um ihr noch einmal persönlich die besten Wünsche für die Zukunft auszusprechen. Die Position der Personalleiterin wird kommissarisch übernommen
von ihrer Stellvertreterin Maria Tissen.
Für Doris Illner beginnt nach 42 Berufsjahren endlich die Zeit, in der sie
nicht mehr in Gesetzestexten zu Personalrichtlinien blättern muss. Sie kann
sich ihrer Lieblingsliteratur wie Krimis,
Kochbüchern und Reiseführern widmen.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten räumt
Doris Illner ihren Chefsessel als Leiterin der Personalabteilung und lässt eine
Mannschaft zurück, auf die sie vom ersten Tag an jederzeit zählen konnte. Da­bei war ihr beruflicher Lebensweg nicht
direkt in Richtung Niederrhein orientiert.
Er begann für die Frau aus dem Saarland im September 1971 in der freien
Wirtschaft. Die Personalabteilung des
Caritas-Krankenhauses Dillingen war
ab Juni 1980 ihre erste Station inner­
halb der ctt, schon ein Jahr später
gründete sie die Personalabteilung im
Caritas-Krankenhaus Lebach. 1992
schloss Doris Illner ihr Studium als So­
zialwirtin ab und wurde Personal-Fachkauffrau.
mitarbeiter - forum
Einer Anfrage des Trägers, ob sie für
zwei Monate eine Krankheitsvertretung
weiter nördlich in Geldern übernehmen
könnte, kam sie Anfang 1993 gerne
nach. „Aus den zwei Monaten sind
dann mehr als zwanzig Jahre am Niederrhein geworden“, rechnet die Geldernerin vor. „Ich hatte das Glück, dass
ich hier in Geldern eine Personalabteilung nach meinen eigenen Vorstellun­
gen aufstellen konnte, wie sie heute ist:
mit einem guten, zuverlässigen Team.
Für so viel Vertrauen bin ich sehr dankbar.“ Dass sie in leitender Position ei­
ner Frau gegenübersaßen, in dieser
Tatsache hätten anfangs einige ihrer
männlichen Kollegen umdenken müssen, beschreibt die Personalchefin ihre
Beobachtung.
Auf ihre nun beginnende Freizeitphase
der Altersteilzeit freut sich Doris Illner.
Sie hat bereits jede Menge Pläne geschmiedet: „Mein Mann und ich sind
immer schon viel und gerne gereist,
haben eindrucksvolle Individualurlaube
durch Afrika, Asien, Südamerika und
Europa gemacht: in der Serengeti unter
dem Sternenhimmel gezeltet oder mit
dem Wohnmobil durch Südfrankreich
gefahren.“ Von diesen bleibenden Im­
pressionen soll es noch viele weitere
geben, „wenn wir gesund bleiben“,
wünscht sich die Weltreisende in spe.
Drei Reiseführer durchforstet sie gerade gleichzeitig. Neuseeland, Südafrika,
Indonesien oder Australien stehen auf
der Liste der nächsten Flugreisen.
„Oder etwas ganz anderes. Wir sind
sehr spontan und haben ja jetzt die Zeit
dafür, das umzusetzen“, beschreibt sie
ihren Tatendrang. Im Garten zu Hause
will sie nicht einfach nur das Unkraut
zupfen, sondern diesen ausgiebig genießen. Zweimal sei das sportliche Paar
Ein Büchertausch steht für Doris Illner bevor:
Gesetzestexte gegen Reiseführer in ferne
Länder. Viele Reiseziele möchte sie noch
zukünftig mit ihrem Mann bereisen.
im vergangenen Winter zum Skilaufen
in den Bergen gewesen, und dieses
sportliche Wintervergnügen wollen beide fortsetzen. Im Sommer spielt Doris
Illner gerne Tennis und fährt Rad.
Schnell sei sie an ihrem Arbeitsplatz
und Lebensort Geldern heimisch geworden. Denn die ctt-Häuser hätten genau die richtige Größe. „Nicht zu groß,
dass ich die meisten Mitarbeiter kenne.
Wenn nicht alle persönlich, so zumin­
dest aus den Unterlagen“, erklärt die
Chefin, deren Abteilung im Durchschnitt 750 bis 800 Mitarbeiter zu verwalten hat. „Hier im ländlichen Raum
bleiben viele Mitarbeiter traditionell ei­nem Arbeitgeber treu. Frauen kehren
nach ihrer Familienzeit häufig als Voll­zeit- oder Teilzeitkräfte zurück in ihren
Beruf.“ „Glücklicherweise“, fügt sie
schnell hinzu, denn die allgemeingültigen Schlagworte wie „Fachkräftemangel in der Medizin“ seien auch in der
Gelderner Personalabteilung keine
Fremdworte. Eine Verantwortung, mit
der sich Doris Illner demnächst nicht
mehr beschäftigen muss.
Monika Kriegel
Fotos: Monika Kriegel
In gutgelaunter Runde verabschiedeten sich die Kollegen und Mitarbeiter von Doris Illner.
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Abschied vom guten Geist des Verbundkrankenhauses
Klinikseelsorger Pater Hermann-Josef Menge geht nach über 22 Jahren
Wittlich. Neben den diensthabenden
Ärzten, Pflegenden und Therapeuten
gibt es im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus noch einen weiteren Dienst
am und für den Patienten, der 24 Stunden täglich abrufbar ist – die Klinikseelsorge. Ganz ohne Stethoskop, Medi­
ka­mente und Verbandsmaterial sind
deren Hilfsmittel immateriell. Gerade in
den großen Akutkrankenhäusern, deren Fachabteilungen die Menschen von
der Geburt an über alle Lebensphasen
hinweg auch bis zum Tod begleiten, hel­
fen die Klinikseelsorger mit intensiven
Begegnungen, Momenten des Zuhörens, des Helfens und des Spendens
von Hoffnung und Trost. Einer von ihnen, der das Klinikleben seit 22 Jahren
in- und auswendig kennt, unzählige
Menschen der Region bei ihren gesundheitlichen und seelischen Problemen begleitete, verlässt nun „seine
Klinik“ und hinterlässt eine Lücke, die
nicht leicht zu füllen sein wird.
Auch die Klinikmitarbeiter fanden bei
ihm immer ein offenes Ohr. Pater Menge lebte in und mit der Klinik. Wo immer
die neuen Initiativen und Aktionen stattfanden, war auch er – sei es im ausgelassenen Gespräch am Spielfeldrand
beim ctt-Fußballturnier oder engagiert
in der Gründungsgruppe der KULTUR
AG am Verbundkrankenhaus. Neben
dem seelsorgerischen Amt besuchte er
die stattfindenden Konzerte, Vorträge
und Ausstellungen der Klinik und traf
sich wöchentlich mit Vertretern der ehrenamtlichen christlichen Patientenbetreuung „Grüne Damen und Herren“.
Klinikseelsorger Pater Hermann-Josef Menge begleitete und betreute die Patienten, Angehörigen und Mitarbeiter im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus über 22 Jahre. Er folgt nun dem Ruf
in eine Pfarrei in Berlin-Charlottenburg – ein Bezirk, in dem er bereits Anfang der 70er Jahre als
Dekanats-Jugendseelsorger wirkte.
Im Rahmen eines Gottesdienstes in der
Klinikkapelle des St. Elisabeth-Kranken­hauses wurde Pater Hermann-Josef
Menge am 9. August feierlich verab­
schiedet. Er gehörte zur engen Kranken­hausfamilie, war tatkräftig und entscheidungsfreudig. „Mit Ihnen geht auch ein
Stück Krankenhausgeschichte! Sie waren immer erreichbar, wirklich immer!",
betonte Verbunddirektor Peter Schon in
seiner Dankesrede und unterstrich die
große Bedeutung der seelsorgerischen
Tätigkeit in der Klinik. „Eine Herausforderung, wie ich meine, abwechslungsreich und eher schwierig. Von freudigen
Ereignissen, wie beispielsweise einer
regelhaft verlaufenden Geburt bis hin
zu durch Krankheit verursachte Unsicherheit, dem Erleben von Angst und
Leid. Einige Patienten sterben, suchen
Gespräch und Begleitung, suchen Halt
im Glauben, erfahren diese Hilfestel-
lung durch den Seelsorger. Für diesen
großen Strauß an Seelsorge gilt es
Ihnen Dank zu sagen für Ihre Arbeit
als Priester und Seelsorger hier im St.
Elisabeth-Krankenhaus und in den umliegenden Pfarreien", so Schon. Die
besten Wünsche und Gebete begleiten
Pater Menge in seine zukünftige Wirkungsstätte in Berlin.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
mitarbeiter - forum
Pater Hermann-Josef Menge war 1984
aus der Ravensburger Gegend nach
Wittlich gekommen und begleitete hier
für sechs Jahre die Novizen der Steyler Missionare. Im Januar 1991 bezog
er eine kleine Wohnung direkt im Wittlicher Krankenhaus und folgte einer
Berufung als Krankenhausseelsorger,
eine Aufgabe, die ihn für beeindruckende 22 Jahre halten und erfüllen sollte.
Seit diesem Zeitpunkt war er bei vielen
offiziellen Anlässen, wie beispielsweise
Segnungen und Einweihungen neuer
Klinikabteilungen, dabei, vor allem aber
bei unzähligen inoffiziellen privaten Be­gegnungen als Ansprechpartner, Begleiter und Zuhörer für die Patienten
der Klinik und deren Angehörige.
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Mein Freund, der Baum
Liebe Leserin, lieber Leser,
mitten in meinem Heimatdorf Desingerode (Eichsfeld) stand eine große Linde.
Sie war das Zentrum des Dorfes. Wenn
ich mich als Kind oder Jugendlicher mit
meinen Freunden verabredete, war sie
immer unser gemeinsamer Treffpunkt.
Zu dieser Zeit gab es noch keinen Spiel­platz in unserem Dorf. Deshalb war die
Linde immer auch Gegenstand man­cher unserer abenteuerlichen Unternehmungen. Aus irgendeinem Grund hatte
sich der alte Baum, der wohl 300 Jahre alt gewesen sein musste und an einem Stamm einen Umfang von mehr
als zwei Metern besaß, mit der Zeit so
stark geneigt, dass er irgendwann einmal umzufallen drohte.
Auf der schrägen Ebene, die der Stamm
gebildet hatte, veranstalteten wir Kinder
kleine Wettbewerbe. Wir wollten z. B.
wissen, wer von uns am wei­testen den
Baum hinauflaufen konnte. Einige von
uns versuchten mit dem Fahrrad den
Baum hinaufzufahren. Das war nicht
ganz ungefährlich, aber für uns Kinder
immer ein großer Spaß. So mancher
blaue Fleck ist bei diesen Aktionen ent­
standen, und das eine oder andere Rad
brauchte anschließend einen Werkstatt­aufenthalt.
seite der seelsorge
Eines Nachts brach der Baum tatsächlich mit einem weithin hörbaren Knall
ab und fiel auf die Straße. Zum Glück
wurde niemand verletzt. Das ganze
Dorf lief zusammen und betrauerte den
Verlust unserer Linde. Mein Vater zerlegte den Baum mit einer Motorsäge
und zog zusammen mit einigen Nachbarn die einzelnen Holzstücke und
Äste mit dem Traktor von der Straße.
Da­mals kam mir ein Lied der Sängerin
Alfons Wucherpfennig malte den Desingeroder Dorfplatz mit Linde im Jahr 1984.
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Alexandra in den Sinn: „Mein Freund,
der Baum ist tot.“
Es gibt eine tiefe innere Verbunden­heit zwischen dem Baum und dem Men­schen. Nicht nur weil er so nützlich ist
und sein Holz immer noch der wichtigste Rohstoff und Brennstoff der Erde.
Nicht nur wegen der vielen Früchte, die
er trägt. Nicht nur wegen des Sauerstoffs, den er produziert und wegen der
Reinigung unserer Luft. All das würde
schon reichen. Aber ein Baum ist auch
so etwas wie ein Symbol für das men­
schliche und das spirituelle Leben des
Menschen. Gerade jetzt, im Sommer,
wo es uns nach draußen zieht, in die
Natur, wird mir das wieder sehr bewusst.
Während wir mit unseren Autos und
Fahrrädern durch Feld und Wald fahren, vorbei an hoch aufragenden Alleen, und unsere Grills und Picknickkörbe in den Parks unter mächtige Eichen
stellen, sind sie stumme Zeugen einer
größeren Wirklichkeit.
Über jedes der folgenden Worte lohnt
es sich im Blick auf den Baum und unser
Leben zu meditieren: Wurzeln haben,
Wurzeln schlagen, der Stamm, die Abstammung, wachsen, blühen, grünen,
gedeihen, sich ausbreiten oder Blätter verlieren, verwelken und verdorren,
Früchte bringen, Schutz bieten vor Regen und Sturm. In welcher Phase meines Lebens befinde ich mich gerade,
wenn ich auf einen Baum schaue?
Die Jahreszeiten sind am Baum wie die
Lebenszeiten abzulesen. Im Frühling
das neue Ausschlagen und Erblühen.
Der Sommer mit dem vollen Grün und
dem Wachsen der Früchte. Der Herbst
und die Ernte und das Abwerfen der Blät­ter im Herbststurm. Der Winter mit seiner Zeit der Ruhe und dem Zurückfahren der Vegetation. Die ganze Biographie eines Baumes lässt sich in seinen
Jahresringen ablesen. Man erkennt in
ihnen Phasen von großem Wachstum
genauso wie Dürreperioden oder die An­griffe von Schädlingen. Und man sieht
das Leiden unter Krankheiten und sogar Kriegszeiten.
Auch die menschliche Gestalt hat viel
vom Baum: mit den Füßen am Boden
und den Zehen, die sich wie Wurzeln
in den Boden krallen können. Der Leib
Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik, Bereich Theologie und
Seelsorge.
wie der Baumstamm. Die ausgebreite­
ten Arme und der zum Himmel erhobene Kopf wie die Äste. Finger wie die
Zweige, Haare wie die Blätter.
Für die christliche Symbolik sind
besonders zwei Bäume wichtig geworden: der Baum der Erkenntnis aus dem
Paradies, von dem Adam und Eva aßen
gegen Gottes ausdrückliche Weisung
und der darum den Verlust der Heimat
und der Unbekümmertheit mit sich
brachte. Und der Baum des Kreuzes, an
dem Jesus starb, von dem her aber das
neue Leben kam. Von daher hat man
schon früh das Kreuz als einen Lebens­
baum dargestellt.
Mich selbst inspiriert immer wieder
das Senfkorn-Gleichnis Jesu aus dem
Lukas-Evangelium.
„Wem ist das Reich Gottes ähnlich, wo­mit soll ich es vergleichen?“ fragt Jesus.
Seine Antwort lautet: „Es ist wie ein
Senfkorn, das ein Mann in seinem Gar­
ten in die Erde steckte; es wuchs und
wurde zu einem Baum und die Vögel des
Himmels nisteten in seinen Zweigen.“
(Lk 13,18f.)
In einem solchen Baum möchte ich ger­ne mitwohnen und mich einrichten.
Ihr Dr. Thomas Kellner
Foto: privat
Erfolgreicher Tag der offenen Tür der Gelderner Kliniken
Besucher informieren sich über St.-Clemens-Hospital und Gelderland-Klinik
Sinnespfad in der Lehrküche
In der Lehrküche der Gelderland-Klinik
hatten die Diätassistentinnen vorsorglich 400 Probiergrößen für ihren Sinnespfad „Riechen – Fühlen – Schmecken“
gehortet. Ab nachmittags mussten sie
sich mit kleinen Gläschen behelfen,
da die vorbereiteten Portionen aufgebraucht waren. Als absichtlich knifflig
stellte sich für die Geschmacksnerven
der Tester beispielsweise heraus, dass
es als Flüssigkeit dreimal nur Apfelsaft
zu kosten gab, welcher mit roter und
grüner Lebensmittelfarbe eingefärbt
war. Das Auge – vor allem das der Er­wachsenen – suggerierte jedoch, dass
die rote oder grüne Flüssigkeit in
Barbara Beyß informierte die Besucher mit
Hilfe der Nahrungspyramide über gesunde
Ernährung.
Der Tag der offenen Tür in Geldern war gut besucht. Insgesamt 980 Portionen warmes Essen
wurden ausgegeben, berichtet Köchin Claudia Ingendae. Hinzu kamen noch 280 Stück Kuchen
und 180 heiße Waffeln. Bei guter Stimmung fanden 30 Kilogramm von aufgeschnittenen Spanferkelkeulen und 400 Grillwürstchen hungrige Abnehmer. „Die Stimmung war hervorragend, und
während der Wartezeit aufs Essen tauschten sich die Besucher aus, dass sie erstaunt waren,
wie viele Dinge innerhalb der Häuser doch auch präsentiert wurden“, so Claudia Ingendae vom
Stand im Essenszelt.
Rich­tung Waldmeister oder Kirsch­
ge­schmack abweichen könnte. Zum
Schluss gab es die Lösung der Aufgaben. Zu ertasten waren Ingwer, Erbsen,
Kartoffeln, Weintrauben, Nudeln und
Äpfel. Wer den richtigen „Riecher“ hatte, kam auf Zimt, Curry, Muskat, Pfeffer,
Anis und Nelken.
Gipsarme
Nicht alle Gipsarme, die am Sonntag
durch das Haus und über das Gelände
spazierten, dienten wirklich der Ruhigstellung einer Fraktur. Erfahrungsgemäß hatten die Krankenschwestern im
Gipszelt regen Zuspruch von jungen
Men­schen, die einmal das „Gefühl“ am
eigenen Leib erleben wollten. „Irgendwann haben wir den Überblick verloren“,
erklärte Schwester Katrin, aber es seien sicher mehr als 100 Gipse gewesen,
die sie gewickelt hätten. Von einigen
Zu­fallsbefunden konnte Pfleger Ludger
auf der Inneren berichten: „Es passiert
bei solchen Aktionen immer wieder,
dass der eine oder andere erstaunt ist
über das Ergebnis des Blutwerts. Es
kamen viele zu uns an den Stand, denen bekannt war, dass ihr Wert zu hoch
war, und allein deshalb passte das Zusammenspiel mit den Diätberatern am
Nachbarstand. Wir haben jede Menge
Infomaterial verteilt.“ Zweimal habe er
Nachschub an Teststreifen im Zentral-
lager holen müssen, und es seien sicher rund 250 Gäste gewesen, denen
er über einen Blutstropfen den Wert
ermittelte.
Rund 1.500 Jute-Stofftaschen waren
gedruckt und an die Besucher verteilt
worden. Darin befanden sich eine Teil­
nahmekarte für die Tombola, Kugelschreiber und Flyer. Am Ende des Tages sammelten sich die Karten mit den
erforderlichen sechs Stempeln aus beiden Stationen der Häuser in zwei großen Kübeln. An vielen weiteren Info­
punkten innerhalb beider Häuser war je
nach Tageszeit reger Zulauf bis stärkerer Andrang zu verzeichnen, so etwa in
der Elternschule, in der Eingangshalle
an den Themenständen oder der „Teddyklinik“.
„Anstrengend, aber schön“, fand Ludger
Broeckmann den Sonntag rückblickend.
Als Musikkenner hielt er sich gerne in
der Nähe der Bühne auf. „Die Band
‚Rockoustix‛ und der Chor der Liebfrauenschule, da waren wir Musikfans uns
einig, das hatte schon was mit Musik zu
tun“, lobte er das bunte Unterhaltungs­
programm im Pavillon.
Monika Kriegel
Fotos: Carsten Krause
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aus den einrichtungen
Geldern. Es war für alle Beteiligten
ein anstrengender Sonntag, aber es
hatte sich gelohnt. Der Tag der offenen
Tür in der Gelderland-Klinik und im St.Clemens-Hospital war ein Erfolg auf der
ganzen Linie. Damit alles in richtigen
Bahnen lief, hatte sich ein Organisationsteam gebildet. Seine Einschätzung:
„So viele Besucher hatten wir zum Tag
der offenen Tür wohl noch nie! Das Wet­ter spielte mit, es war nicht zu warm
und nicht zu kalt. Die vielen Besucher
waren wirklich interessiert, fragten nach,
nahmen die kleinen Gesundheitsange­
bote an. Genauso hatten wir uns die­
sen Sonntag vorgestellt – erleben – fragen – verstehen.“ Etwas erschöpft wie
viele andere Aktive, aber sehr froh und
glücklich formulierte Karla Bergers ein
allumfassendes Dankeschön an diejenigen Mitarbeitenden aus den Häusern,
die sich in irgendeiner Weise hilfreich
eingebracht hatten.
Erweiterung des Kreißsaals in Geldern
Babys erblicken unter einem Sternenhimmel das Licht der Welt
Geldern. Die steigende Zahl der Geburten im St.-Clemens-Hospital Geldern –
im Jahr 2012 erblicken 940 Kinder das
Licht der Welt – erforderte zügiges Handeln. Dementsprechend wurde ein wei­terer Kreißsaal benötigt. Zum Tag der
offenen Tür konnte der Raum bereits
vorgestellt werden, und seitdem die letzten erforderlichen Überwachungsgeräte geliefert wurden, ist der vierte Kreiß­
saal für Entbindungen freigegeben.
Pfle­gedirektor Andreas Kohlschreiber
und die leitende Hebamme Katja Wilmsen blicken mit Stolz in das Eckzimmer,
in dem maßgebliche Wünsche verwirklicht wurden. „Der Fußboden in Holz­optik, dezente Farbgebung, über dem
Entbindungsbett leuchtet ein Sternen­
himmel, indirekte Beleuchtung, ein kli­
matisierter Raum“, zählt die Geburtshelferin die „Wohlfühl-Ausstattung“ neben
den medizinischen Standards auf. „Ich
weiß, dass junge Eltern darauf Wert
legen“, berichtet die Hebamme. „Ihnen
kommt es auf die medizinische Betreuung und menschlichen Rückhalt vor,
während und nach der Geburt durch
das Fachpersonal an.“
aus den einrichtungen
Die medizinische Vernetzung von Gynäkologie und Pädiatrie ohne Zeitver­
zögerung innerhalb eines Hauses bildet
einen wichtigen Aspekt junger Eltern,
warum sie sich zur Entbindung für das
Gelderner Krankenhaus entscheiden.
Die andere Sichtweise ist die angenehme, fast heimische Umgebung, in der
sich Mutter und Vater in den Stunden
Im neuen Kreißsaal wird ein Baby unter der Wärmelampe fürsorglich von Hebamme Katja Wilmsen und Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber versorgt.
vor der Geburt des Nachwuchses geborgen fühlen wollen.
Übrigens: Sogar für „eilige“ Fälle gibt
es inzwischen den besonderen Service,
dass der Pkw auf einem reservierten
„Storchenparkplatz“ direkt neben dem
Eingang der Radiologie abgestellt werden kann. Der Chefarzt der Gynäkolo­
gie, Dr. Volker Hoffmann, ist ebenfalls
glücklich über einen vierten Entbindungsraum: „Wir sind stolz, dass im vergangenen Jahr in unserem Haus 940
Kinder zur Welt kamen. Aber bekanntlich ist vorgeschrieben, dass die Mütter
„Wohlfühlatmosphäre“ herrscht im neuen Kreißsaal des St.-Clemens-Hospitals in Geldern durch
eine warme Farbgebung und einen Fußboden in Holzoptik. Neben der medizinischen Betreuung
während einer Geburt legen junge Eltern auch sehr viel Wert auf das Umfeld, in dem ihr Kind
zur Welt kommt.
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die ersten beiden Stunden nach der
Entbindung im Kreißsaal weiter überwacht werden. Genau diese Augenblicke direkt nach der Geburt sehen wir
als wichtige intime Phase, in der Eltern
und das Neugeborene Platz und Zeit
füreinander benötigen.“
Der erste Kontakt zu Hebammen und
Ärzten erfolgt in der Regel einige Zeit
vor dem errechneten Geburtstermin,
häufig während einer Kreißsaalführung, die einmal im Monat angesetzt ist.
Meist sind es die Hebammen, die die
künftigen Mütter über die „Elternschule“
kennenlernen, wie beispielsweise bei
der Schwangerschaftsgymnastik, dem
Schwimmen für Schwangere oder bei
einer der Sprechstunden der Hebammen. In den Monaten nach der Geburt
sind es wiederum häufig die Geburtshelferinnen, die in der Nachsorge zu
Hause den Kontakt zur jungen Familie
halten. Bei Fragen sind sie erfahrene
Ratgeberinnen. „Wir wissen, dass sich
die Babys mit ihrer Geburt nicht an ein
Zeitschema halten. In Geldern können
Sie sich darauf verlassen, dass rund
um die Uhr mindestens zwei Hebammen im Einsatz sind“, so Hebamme
Katja Wilmsen.
Monika Kriegel
Fotos: Monika Kriegel
Erster Praxisanleiter-Schüler-Tag im St.-Clemens-Hospital
Viele positive Rückmeldungen der Teilnehmer und Praxis-Anleiter
Die Themenauswahl bekam im Schnitt
ein gutes Ergebnis. Ebenso die Einschätzung, ob der theoretische Teil interessant und informativ gestaltet war
und ob das Verhältnis Praxis zu Theorie angemessen war. Bestnoten erhielt
der praxisnahe Teil des Workshops. Der
persönliche Nutzen des Aktionstages
kam in der anonym gehaltenen Umfrage auf die Durchschnittsnote 1,9. Diese
positiven Vermerke wurden notiert: „PA
waren sehr gut vorbereitet, hohe Fachkompetenz, sehr gutes Miteinander in
lockerer Atmosphäre, gute Verpflegung.“ Anregungen für weitere Veranstaltungen dieser Art gab es auch: Der
Zeitdruck an den einzelnen ThemenStationen könnte reduziert werden, es
sollte noch mehr an der Praxis orientiert demonstriert werden, der Themenwunsch Perfusor/Infusomat/ZVK ist notiert. Schließlich kam die Aussage: „Ein
solcher Tag hätte schon früher stattfinden sollen.“ Der Anfang ist auf jeden
Fall gemacht und eine Wiederholung
definitiv empfohlen.
Wenig Zeit im Pflegealltag
Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber
kennt die Konstellation für die Schüler
im Pflegealltag der Krankenhäuser nur
zu gut: „Es bleiben während der Früh-,
Spät-, Tag- und Nachtdienste nicht viele Momente, sich intensiv den Schüler­
innen und Schülern, also unseren Auszubildenden in der Pflege, zu widmen.“
Zusätzlich zu ihrer Ausbildung und der
beruflichen Erfahrung haben die Praxis­anleiter in Pflege- und Funktionsberei­
chen eine spezielle Fortbildung absol-
Im Innenhof des St.-Clemens-Hospitals versammelten sich vor den Workshops alle Teilnehmer
für ein gemeinsames Gruppenbild.
viert, dem Nachwuchs in der Ausbildung
das Wesentliche zu vermitteln.
Genau um eine intensivere Verbindung
zwischen Praxisanleitern und den
Schülern und den drei Ausbildungsjahrgängen untereinander ging es während
des ersten „Praxisanleiter-Schülertags“
im St.-Clemens-Hospital. Der Koordinator seitens der Praxisanleiter, Martin
Raab, fasste zusammen: „Uns ging es
heute darum, die Situationen aus der
Praxis in der Pflege zu vermitteln. Ich
glaube, es ist uns mit den fünf Kernpunkten sehr gut gelungen.“ Die Themen waren zuvor als Wunsch seitens
der Auszubildenden und als Angebote
der Praxisanleiter formuliert worden, so­dass der erste Aktionstag sich wesentlich auf chirurgische Intervention, Versorgung von Patienten mit chronischen
Wunden, Sturz-, Notfall- und Hygiene­
management konzentrierte.
„Das war Wissensvermittlung zum
Sehen, Anfassen und Mitmachen“, bestätigte Praxisanleiterin Bettina Rösen.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kathrin
Schindler erklärte sie unter anderem
den Umgang mit Nadelhalter, chirurgischer Pinzette und Präparierschere
beim Desinfizieren und Nähen einer
Fleischwunde. Danach ging es für alle
Schüler darum, das Gesehene am Objekt – einer Schweineschwarte – umzusetzen. Von Praxisanleiter Thomas
Becher von der Intensivstation wurde ebenfalls aktive Mitarbeit erwartet,
denn bei ihm wurden der medizinische
Notfall und die Schritte einer Reanimation durchgesprochen.
Hygiene und Wundmanagement
Hygiene-Experte Heiko Ender vertiefte
Hintergründe zum Umgang in der Krankenhaus-Hygiene. Zur besseren Demonstration hatte Ender eine Schwarzlicht-Lampe mitgebracht, die mögliche
Schwachstellen bei der Handhygiene
kontrollierbar machte. Das Wundmanagement ist das Spezialthema, zu
dem Martin Raab die ganze Aufmerksamkeit forderte. Raab erklärte einleuchtend anhand einer großen Palette
von Hilfsmitteln, wie eine chronische
Wunde effektiv versorgt werden kann.
Aber nicht nur die Wundversorgung
wurde bearbeitet, sondern auch die weiteren Auswirkungen einer chronischen
Wunde auf den Gesamtzustand eines
Betroffenen. Andreas Kohlschreiber
ging auf die unterschiedlichen Situationen ein, in denen Stürze sich ereignen
können. Er gab Tipps und Hintergründe
zur Vermeidung, sensibilisierte seine Arbeitsgruppe, einmal bestimmte Hintergründe eines Unfalles zu hinterfragen.
Denn oft sei ein Sturz nicht die Ursache,
aber Folgeerscheinung einer anderen
Erkrankung. Basis der pflegerischen
Prophylaxe und Intervention ist hier der
„Expertenstandard Sturzprophylaxe in
der Pflege“.
„Der Praxisanleiter-Schülertag 2013
war eine Premiere in unserer Klinik, die
wir gerne fortsetzen möchten“, zog der
Pflegedirektor das erste Fazit zum Abschluss des Tages. Die vielen positiven
Rückmeldungen der Teilnehmer und die
positive Rückmeldung der Referenten
betonen seinen Wunsch nach einer
Wiederholung.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
spectrum 2/2013
25
aus den einrichtungen
Geldern. „Wir haben das Ding super gerockt!“ Diese erste Stellungnahme von
Praxisanleiterin Bettina Rösen im kleinen Kreis der Akteure mit Pflegedirektor
Andreas Kohlschreiber und Organisator wie Praxisanleiter Martin Raab war
so salopp wie zutreffend. Der erste Praxisanleiter-Schüler-Tag im Gelderner
Krankenhaus für alle Jahrgänge war
ein voller Erfolg – auf beiden Seiten.
Der eigens entwickelte Feedback-Fragebogen mit allen 32 Rückmeldungen
der Teilnehmer lässt eine gute Tendenz
erkennen. Mit einem Durchschnitt von
2,5 wurden Tagesablauf und Organisation bewertet. Es wurde angeregt, Einladungen mit verschiedenen Anfangszeiten auszusprechen.
Brandschutzmodernisierung im Caritas-Krankenhaus Lebach
Eingangshalle erstrahlt im neuen Glanz
Lebach. Die Eingangshalle des Caritas-Krankenhauses Lebach war im Juni
einen Monat lang gesperrt, um die flächendeckende Brandmeldeanlage zu
erneuern. Für die Patienten, Besucher
und die Beschäftigten war dies mit neuen „Um-Wegen“ verbunden. Bereiche,
die sonst eher nicht von Besucherströmen erfasst werden, rückten ins Blickfeld. Über zwei Nebeneingänge konnte
die Halle umgangen werden, und man
musste weitere Wege in Kauf nehmen,
um sein Ziel zu erreichen. In der ersten
Woche war es trotz der Hinweisschilder
für viele Besucher schwierig ihren Weg
zu finden, sodass deutlich mehr Kontakt zum Personal gesucht wurde – für
diese eine durchaus positive Erfahrung.
Die Wiedereröffnung der Halle ließ
dann erkennen, dass der Umbau bleibende Spuren hinterließ. So wurde die
Gelegenheit genutzt, die seit langem ge­
planten Modernisierungsarbeiten zeit­-
Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlug man im Caritas-Krankenhaus Lebach bei der
Erneuerung der Brandmeldeanlage: Die alte Eingangshalle (links) wurde dabei technisch und
optisch modernisiert, wie zum Vergleich das Bild rechts zeigt.
gleich durchzuführen. Die in die Jahre
gekommene, aus einer Holzkonstruktion bestehende Deckenverkleidung er­setzt nun eine helle, durch energiesparende Lichtquellen ergänzte Decke.
Dadurch ist ein sehr heller Raum entstanden, wodurch die Bilder besser zur
Geltung kommen und auch die Beschil­
derung sehr viel besser zu erkennen
ist. Von Patienten und Besuchern wurde diese „neue“ Halle sehr positiv angenommen, sie entspreche nun eher
einer „Empfangshalle“.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
Klinisches Ethik-Komitee am Verbundkrankenhaus
Eine zusätzliche Bereicherung für die klinische Ethikberatung in Wittlich
aus den einrichtungen
Wittlich. Das Komitee soll dabei helfen, den caritativen Auftrag des Hauses
durch die Integration medizin- und pflegeethischer Erkenntnisse auf der Basis
des christlichen Glaubens zu sichern.
Das Direktorium des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich nominierte
10 Mitarbeiter aus den Berufsgruppen:
Ärzte, Pflege, Verwaltung und Seelsorge in das Klinische Ethik-Komitee
(KEK). In der ersten konstituierenden
Sitzung wurde mit Dr. Klaus Mahler der
1. Vorsitzende und mit Emmerich Berg
der 2. Vorsitzende gewählt.
Die klinische Ethik im Verbundkrankenhaus wurde bis zum Sommer 2009
durch die beiden Ethikkoordinatoren,
Dr. Klaus Mahler und Dr. Peter Locher,
vertreten. Beide waren seinerzeit der
Überzeugung, dass die klinische Ethik
im Akutkrankenhaus durch ein interprofessionelles Team vertreten sein sollte
und gründeten im September 2009 den
Ethik-Arbeitskreis. Dieser Arbeitskreis
rekrutierte sich von Anbeginn als eine
26
spectrum 2/2013
Mitglieder im Klinischen Ethik-Komitee am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich (v.l.n.r.):
Monika Hartmann (Klinik-Seelsorge), Dr. Peter Locher (Chefarzt Gynäkologie), Irmgard Kessler-Rieder (Onkologin), Brigitte Braschel (Pflegedienst), Ute Wilhelms (Medizin-Controlling), Dr.
Michael Zimmer (Schmerztherapeut, Palliativmediziner), Helga Schlösser (Gesundheits- und
Krankenpflegerin), Dr. Klaus Mahler (Chefarzt Pädiatrie), Emmerich Berg (Fachkrankenpfleger
für Intensivpflege), Bernhard Schork (Klinik-Seelsorge).
interprofessionelle Gemeinschaft, die
sich mit großem Engagement und Motivation dem Themenkomplex Ethik
ge­wissenhaft widmete. So wurde früh
eine Informationsbroschüre zur „Patien­tenverfügung“ verfasst, die seither
auch im Praxisfeld der klinischen Routine Anwendung findet. Des Weiteren
wurde eine öffentliche Informationsveranstaltung inklusive einer Podiumsdiskussion mit ausgewiesene Experten
zum Themenkomplex „Organspende“
durchgeführt. Auch in Punkto Strukturarbeit gab es Fortschritte, so konnten
alle damaligen Mitglieder an einem
Grundkurs „Einführung in die ethischen
Fallbesprechungen im Krankenhaus“
erfolgreich teilnehmen, und einige von
ihnen konnten diese Kenntnisse in ethi­
schen Fallbesprechungen praktisch an­wenden. Darüber hinaus verfasste der
Arbeitskreis in Vorbereitung auf das
zu gründende Ethik-Komitee eine Satzung.
Die Aufgaben des Ethik-Komitees
sind:
• Das Bewusstsein für ethische Fragen im Verbundkrankenhaus zu stär-
ken und dabei insbesondere Fortbil­
dungsmöglichkeiten anzubieten und
zu fördern.
• Die von der ctt-Ethik-Kommission er­arbeiteten Leitlinien im klinischen All­tag umzusetzen.
• Für ethische Fallbesprechungen zur
Verfügung zu stehen und bei Bedarf
Moderation anzubieten. Erarbeitete
Vorschläge haben helfenden und un­terstützenden Charakter und sind als
Empfehlungen zu verstehen. Die Ent­scheidungsbefugnis der verantwortlich zuständigen Personen bleibt hier­von unberührt.
Zunächst widmet sich das Klinische
Ethik-Komitee des Verbundkrankenhauses inten­siv der eigenen Öffentlichkeitsarbeit, mit dem Ziel, dass
dieses Komitee inner- wie auch außerklinisch als ethisches Beratungsgremium
anerkannt wird. Hier­zu wird zurzeit ein
Informationsflyer des Komitees erstellt.
Darüber hinaus soll die ethische Fallbesprechung, als Instrument einer verantwortlichen Entscheidung und Beratung
im Klinikalltag, etabliert werden. Als
Fernziele sind Fortbildungen, Seminare, Workshops und Ethikforen angedacht.
Sabine Zimmer
Foto: privat
Kontakt
Klinisches Ethik Komitee (KEK)
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Tel.: 06571 15-32715
Fax: 06571 15-32790
E-Mail: ethik@verbund-krankenhaus.de
Pflege- und Service-Assistenz erfolgreich etabliert
Wittlich. Die zunehmende Arbeitsverdichtung und der Fachkräftemangel bei
Ärzten und Pflegenden erfordern heute in deutschen Krankenhäusern eine
Veränderung der Arbeitsabläufe. Mehr
denn je kommt es darauf an, Arbeitsabläufe nicht nur hinsichtlich ihrer Effizienz, sondern auch bezüglich der zu
ihrer Erfüllung notwendigen Qualifikation zu analysieren. Darauf aufbauend,
kann eine optimierte Personalplanung
das Personal entsprechend der jeweiligen Ausbildung für die jeweils passenden Aufgaben einsetzen. Besonders im
Geschäftsbereich Pflege besteht durch
den Fachkräftemangel ein großer Anspruch an eine effiziente und prozessorientierte Organisationsstruktur.
Die Realität sieht jedoch oft anders
aus. So übernehmen Pflegende häufig
reine Servicetätigkeiten wie beispielsweise die Essensausgabe; eine Tätigkeit, die ohne Qualitätsverlust auch
von weniger qualifizierten Arbeitskräften übernommen werden könnte. Die
Folge: Den Fachpflegenden fehlt mit
zunehmender Arbeitsverdichtung die
Nach dem erfolgreichen Absolvieren ihrer schriftlichen Abschlussprüfungen und des mündlichen
Kolloquiums erhielten die Absolventinnen Lydia Thullen, Irina Gabermann, Andrea Düx, Danka
Karanović, Mila Bilić, Fadhila Missaoui (v.l.n.r. hier zusammen mit Emmerich Berg) im April ihr
Zertifikat. Damit qualifizierten sich bereits insgesamt 32 Assistenzkräfte für dieses neue Berufsbild mit hohem Einsatzpotenzial.
Zeit für ihre originären Pflegetätigkeiten am Patienten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen stellte
einige Lösungsansätze vor. So wurde
die Bedeutung gestufter, aufeinander
abgestimmter Berufsausbildungen innerhalb der Pflegeberufe betont. Auch
auf die Notwendigkeit einer Mischung
der Professionen in der Gesundheitsspectrum 2/2013
27
aus den einrichtungen
Neues Qualifizierungsangebot am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
versorgung wurde verwiesen: „Tätigkeiten können von einer Berufsgruppe
auf eine andere übertragen werden
(Delegation bzw. Substitution), es kann
zu einer Spezialisierung auf bestimmte
Aufgaben kommen, und neue Aufgabengebiete müssen integriert werden,
indem sie an bestehende Berufsgruppen vergeben bzw. durch neue Berufsgruppen abgedeckt werden.“
Das Verbundkrankenhaus Bernkastel/
Wittlich beschreitet diesen Weg seit
längerem. Im Rahmen des Modellpro­
jekts „Aufgabenneuverteilung“ und „Ver­sorgungsmanagement“ vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit
und Demografie des Landes Rhein­
land-Pfalz wurden diese Bemühungen
intensiviert und wissenschaftlich beglei­tet. In Kooperation mit dem Aacher cttFortbildungszentrum bildete die Verbundklinik seither zwei Kurse im Bereich der sogenannten „Pflege- und
Service-Assistenz“ aus. Diese Weiterbildung befähigt die Mitarbeiter dazu, in
Einrichtungen des Gesundheitswesens
die dortigen Fachpflegenden zu unter­
stützen und ihnen administrativ in Service und Pflege zuzuarbeiten. In 80 Un­terrichtsstunden werden Wissensinhalte der zwei Module Service/Krankheitslehre sowie Pflege vermittelt. Die cttWeiterbildungsstätte für Intensiv­pflege
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/
Wittlich führte diese Qualifizierungs-
maßnahme nun erstmals in Wittlich
durch.
Die Weiterbildung richtet sich vorrangig an Personen mit ersten Grunderfahrungen im Hauswirtschafts- oder
Pflegebereich von Einrichtungen des
Gesundheitswesens.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Weitere Informationen:
Für nähere Informationen zum nächsten
für 2014 geplanten Kurs steht
Emmerich Berg gerne unter
Tel.: 06571 15-34550 zur Verfügung.
Stationsabläufe im Verbundkrankenhaus auf dem Prüfstand
Erfolgreiche Ansätze zur grundlegenden Neuorganisation in Wittlich erprobt
aus den einrichtungen
Wittlich. Im Rahmen des 2009 vom
rheinland-pfälzischen Gesundheitsmi­
nisterium gestarteten Modellprojekts
„Zukünftige Handlungsfelder in der Krankenhauspflege" war das Verbundkran­kenhaus als eines von insgesamt vier
Krankenhäusern im Land ausgewählt
worden, um neue Ansätze in der Gestaltung, von Strukturen und Arbeitsprozessen zu entwickeln und zu erproben.
Fünf Teilprojekte hatte das Krankenhaus als Bewerbung in Mainz eingereicht: Schmerzmanagement, EntlassSteuerung, das Manchester-TriageSys­tem, eine Aufgabenneuverteilung
in den Stationen und die Einführung
eines Versorgungsmanagers. Die beiden letztgenannten Projekte wurden
im Modell aufgenommen und erhielten
während der vergangenen drei Entwicklungs- und Umsetzungsjahre eine
wissenschaftliche Begleitung. Ende
Mai präsentierten nun die mit der Auswertung betreuten Hochschulen ihre
Ergebnisse und bestätigten dem Verbundkrankenhaus einen sehr erfolgrei­
chen Verlauf in beiden Projekten.
Der klinikinternen Frage nach der
Vereinbarkeit von stetig wachsenden
28
spectrum 2/2013
Versorgungsmanager Thomas Pesch (rechts) im Gespräch mit einer Patienten und deren Bezugspflegerin Cäcilia Klein (Mitte).
Patientenzahlen bei gleichzeitigem
Fachkräftemangel im ärztlichen und
pfle­gerischen Dienst nachgehend, zielten die Projekte zudem auf eine Verbesserung in der Versorgung und Betreuung der Patienten.
So brachten beide Projekte nicht
nur den Krankenhausmitarbeitern, sondern vor allem auch den Patienten der
Modellstationen der Inneren Medizin
Wittlich spürbare Veränderungen und
Verbesserungen und das bei hoher Pro­duktivität und Wirtschaftlichkeit.
Auch die Neuverteilung der Aufgaben
auf Station brachte Verbesserungen mit
sich: „Heute arbeitet in den Modellstationen mehr Personal in der Betreuung
und Behandlung unserer Patienten als
vorher", betont der Projektleiter Rudolf
Mayer. Möglich wurde dies durch einen
neuentwickelten Professionenmix auf
Station, der neben Ärzten und Pflegenden nun auch medizinische Fachangestellte, pflegerische Schmerzex­
perten und sogenannte Pflege- und
Serviceassistenten umfasst.
Die Grundlage zur Entwicklung neuer
Ideen lag für die Teams in der gründ-
Gesundheitsstaatssekretär David Langner
betonte im Rahmen der Ergebnispräsentation
am 24. Mai in Mainz die bedeutenden Impulse, die die bundesweit einzigartige Evaluation des Modellprojektes gibt.
Von vier im Modellprojekt nominierten Kliniken schlossen drei ihre eingereichten Projektvorschläge erfolgreich ab. In der Präsentation stand Projektleiter Rudolf Mayer (im Podium 2. von links)
Rede und Antwort zu den erreichten Ergebnissen im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich.
lichen Erfassung und Analyse aller auf
Station zu erledigenden Aufgaben, über
alle Berufsgruppen hinweg. Insbesondere hier half die wissenschaftliche
Begleitung des Projektes, denn solche
Datenmengen kann kaum eine Klinik
neben dem dichten Arbeitsalltag alleine stemmen.
Für Rudolf Mayer ist noch ein weiterer
Aspekt von Bedeutung: „Die Neuorganisation von Stationsabläufen muss
von allen beteiligten Berufsgruppen gemeinsam entwickelt und getragen werden. In unseren Teams haben daher
die Ärzte und Pflegenden gemeinsame Lösungsansätze zur Verbesserung
von Abläufen und Schnittstellen in ihrer
täglichen Arbeit entwickelt!" Grundlegende Fragen waren dabei zum Beispiel, welche Störungsquellen den je­weiligen Arbeitsablauf im Alltag belasten oder welche genaue Qualifikation
für die Durchführung einzelner Tätig­
keiten erforderlich ist. So war es ein
Ziel, die hochqualifizierten Ärzte und
Fachpflegenden von patientenfernen
administrativen Aufgaben zu entlasten.
Geschulte Pflege- und Serviceassisten­
ten unterstützen daher heute die Pfle­genden, übernehmen kleine Besorgungen, helfen mit bei der Essensverteilung oder bei der Körperpflege der
Patienten. Speziell ausgebildete medizinische Fachangestellte unterstützen
nun beispielsweise beim Blutabnehmen, assistieren bei Untersuchungen,
bereiten den Visitenwagen vor, betreuen während der Visite die Telefone der
beteiligten Ärzte und der Stationsleitung und sorgen damit für störungsfreie und zügige Durchgänge. Bei der
Neuverteilung von Aufgaben galt es,
insbesondere das Qualitäts- und Kompetenzniveau der Leistungen und auch
die rechtliche Sicherheit zu gewährleisten. Daher wurden in dem Verbund­krankenhaus gesonderte Qualifizierungslehrpläne und -prüfungen entwi­
ckelt.
Rund 120 Mitarbeiter des Verbundkrankenhauses haben an der erfolgreichen
Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung der Projekte mitgewirkt. Projekte
mit Modellcharakter, deren Erfolge jetzt
Schule machen könnten – intern auf jeden Fall, denn das Krankenhaus will
nun prüfen, welche Ansätze auch auf
an­deren Stationen anwendbar sind.
Anlässlich der Ergebnispräsentation
im Mai betonte Staatsekretär Langner
vom Mainzer Gesundheitsministerium:
„Alle Beteiligten im Gesundheitswesen
sind eingeladen und aufgefordert, in ihren eigenen Verantwortungsbereichen
von den Ergebnissen zu profitieren.“
Eine Publikation zum Modellprojekt
und dessen wissenschaftlicher Begleitung hat das Ministerium für den Herbst
angekündigt.
Sabine Zimmer
Fotos: Sabine Zimmer
spectrum 2/2013
29
aus den einrichtungen
So vernetzt nun ein neu eingeführter
Versorgungsmanager auf den Modell­
stationen der Inneren Medizin Wittlich
optimal die hausärztliche, ambulante
und stationäre Betreuung der Patien­
ten. Er begleitet Patienten mit einem
„erhöhten Versorgungsbedarf", beispielsweise an Demenz erkrankte Men­schen, Patienten mit Tumorerkrankungen oder mit Einschränkungen, wie
Blindheit etc. Dabei koordiniert er nicht
nur die Klinikabläufe zur diagnostischen und therapeutischen Behandlung. Frühzeitig wird auch das Team
der sozialen Patientenberatung einbezogen, um eine eventuell notwendige
Versorgung und Hilfe für die Patienten
nach ihrer Klinikentlassung zu organisieren. In diese Planungen werden die
Wünsche der Patienten und ihrer Ange­hörigen intensiv einbezogen.
Von Mondreisen, Heimatsuche und anderen Gefilden
Konzertreihe am Verbundkrankenhaus verspricht inspirativen Musikgenuss
Wittlich. Der Veranstaltungsraum im
Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus
verwandelt sich seit August wieder einmal im Monat zum Konzertsaal und lädt
Patienten, Mitarbeiter und Besucher
zum gemeinsamen Konzertbesuch ein.
Das Animos Quintett gab Ende August
den grandiosen Auftakt unter anderem mit der musikalischen Begleitung
des 1902 in der Werkstatt des französischen Filmpioniers Georges Méliès
entstandenen Stummfilms „Die Reise
zum Mond". Einen ähnlich geheimnisvollen Zauber wie der Mond birgt auch
das Wort „Heimat" in sich. Aber wo ist
heute unsere Heimat – bei den „Freunden“ auf Facebook, auf der Homepage
oder woanders?
Die drei Musikpiraten Marc Reichow,
Truike und Theo van der Poel nehmen
im September ihr Publikum mit auf die
Suche nach dem „Sound of Heimat".
Dass die musikalische Heimat auch
Wittlich heißen kann, wird an den Konzertabenden im Oktober und November
sonnenklar. Der Gemischte Frauenchor
Rock & Blu(e)s und die Kultband Didi
Könen und Konsorten begeistern mit
music made in Wittlich.
Weitere Informationen:
Für eine Übersicht zu allen kommenden
Konzertabenden im St. Elisabeth-Krankenhaus
sind Poster und spezielle Faltblätter erstellt
worden, die in der Klinik frei erhältlich sind.
Weitere Informationen finden sich auch im
Internet unter
www.verbund-krankenhaus.de
bei den aktuellen Veranstaltungshinweisen.
Für die Besucher des Weihnachtskonzertes am
Dezember
Bitte19.
einmal
zum Mondschmücken
und zurück...
viele Besucher sind
unsere
Konzerte eine willkomFabian Für
Ostermann
und
Christoph
Haumene Möglichkeit, die eigenen Antennen im Kliniketwas Neuem zuzuwenden.
Musik
verbindet
und
ser einealltag
musikalische
Tanne
mit
Saxosie verwandelt Patienten, Mitarbeiter sowie Angehörige
fon undzuKlavier.
„Klassische
Weihnachgemeinsamen Konzertbesuchern. Sie ist auch die
vielleicht am direktesten Geist und Seele
ten trifftKunst,
auf die
Jazzy
Christmas" heißt ihr
erreicht und uns damit in andere Gefilde führt. Musik
kann uns Räume
eröffnen, auf Reisen
mitnehmen
und
mitreißendes
Programm,
und
Anne
von Dingen erzählen, die uns unbekannt sind; von
anderen
Menschen,
Kulturen
und Zeiten.
Christoph
leitet
sicher
hindurch.
Aber sie kann uns auch zu uns selbst zurückführen;
dahin, wo wir uns selber Heimat sind. So erinnert uns
die Musiknimmt
oft unmerklich
daran,Luxemburger
dass wir mehr sind als
Im Januar
der
das, was wir schon über uns wussten. Rainer Maria
Komponist
und
Pianist
Marc
Mangen
Rilke sagt:
„Musik:
... Du Sprache,
wo Sprachen
enden.“
den Jazz-Faden
wieder
auf
und
teilt
imin
Diese musikalischen Qualitäten setzen ihre Impulse
unser Klinikleben und darüber hinaus.
Solo-Konzert
seine Improvisationen eiUnser herzlicher Dank gilt allen Musikern, Mitarbeitern
gener und
anderer
Themen
aufkonberühund Zuhörern,
die unsere
Reihe an Klinik
zerten im
Verbundkrankenhaus ermöglichen und unterstützen.
rende Weise
mit dem Konzertpublikum.
Wir wünschen Ihnen von Herzen belebende
Die schwarz-weißen
Tasten des Kon­
Konzerterlebnisse,
zertflügels sind kaum abgekühlt, da ver­führt Pianistin Sylvie Kremer im Februar mit Carnaval Op. 9 von Robert
Schumann
das Publikum zu
einem FaTheo van der Poel
Peter Schon
Dipl. Musiktherapeut
Verbunddirektor
schingsumzug
der
besonderen
Art.
und Ansprechpartner
2013
klinikkonzerte
2014
Verbundkrankenhaus
Bernkastel / Wittlich
„Kultur im Krankenhaus“
Der Eintritt
zu den Kunst- und
Kulturangeboten
in unserer Klinik
Umziehen
müssen
auch
sie sich:
dasist
immer frei. Neben viel Eigeninitiative und Benefizleistungen der
Künstler finanzieren
sich
unsere Kulturangebote Dr.
vorrangig
aus
Medizinertrio
mit
Privatdozent
AnSpendengeldern. Daher freuen wir uns über Ihre Unterstützung
direkt nach dem Konzert oder per Überweisung auf folgendes
dreas Hufschmidt,
Dr.
Michael
Zimmer
Spendenkonto:
Mittelmosel
EMH
und Dr.Sparkasse
Eckhard
Müller.
Sie tauschen
Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich
Stichwort: Frack
KULTUR
Kittel gegen
und
laden
im März
Kto: 60053550, BLZ: 587 512 30
mit dem Programm „À Trois" zu einer
musikalischen Reise durch drei Jahrhunderte. Im April ist es dann soweit –
die Sehnsucht nach Sonne und Wärme
lässt das „Frühlingsgeflüster" erklingen,
meisterhaft aufgeführt von Pianistin Alla
Fastowskaja, Angela Simon am Cello
und Claudia Dylla mit Gesang und gesprochenem Wort. Ein Paukenschlag
zum Abschluss der Konzertreihe? Im
Gegenteil: Psst – es wird ganz leise!
Johann Sebastian Bachs sogenannte
„Goldbergvariationen" sollten laut der
Überlieferung so sanften und etwas
Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich
Veranstaltungsort: St. Elisabeth Krankenhaus
Koblenzer Straße 91 · 54516 Wittlich
www.verbund-krankenhaus.de
kultur@verbund-krankenhaus.de
munteren Charakters sein, dass Graf
Hermann Carl von Keyserlingk dadurch in seinen schlaflosen Nächten
ein wenig aufgeheitert werden könnte.
Mehr als nur Aufheiterung verspricht
dieses die Konzertreihe abschließende
Konzert im April mit der japanischen Pianistin Minako Tsuruta.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
aus den einrichtungen
Optimale Versorgung beim Schlaganfall in der Stroke Unit
Die Schlaganfalleinheit wurde erfolgreich re-zertifiziert
Wittlich. Er ist eine der häufigsten
immobilisierenden Erkrankungen und
durch den Anstieg des Bevölkerungsalters heute neben Herzinfarkt und
Krebs die dritthäufigste Todesursache
in Deutschland. Rund 260.000 Patienten erleiden jährlich in Deutschland einen Schlaganfall. Mehr als 80 Prozent
der Betroffenen sind über 60 Jahre alt,
30
spectrum 2/2013
doch auch Jüngere kann es treffen.
Selbst Neugeborene und Kinder können einen Schlaganfall erleiden!
Eine rasche und optimale Versorgung
erfahren Schlaganfallpatienten in spezialisierten Klinikstationen, sogenannten Stroke Units. Über so eine Spezialstation verfügt auch die Neurologie
des Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhauses. Hier werden Patienten mit
sämtlichen Formen des Schlaganfalls
durch ein speziell ausgebildetes Team
von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern
behandelt. Die Einheit betreut und be­
handelt jährlich rund 400 Patienten und
ist mit sechs hochmodernen Monitor­
kranke Schlaganfall-Patienten behandelt werden. Rund um die Uhr gibt es
die Möglichkeit zur sofortigen spezifischen Diagnostik und Therapie inklusive der medikamentösen Auflösung des
Blutgerinnsels (Lyse).
Eines der sechs Monitorüberwachungsbetten auf der Stroke Unit im St. ElisabethKrankenhaus.
überwachungsbetten
ausgestattet.
Durch die funktionelle Einheit mit der Intensivstation können hier auch kritisch
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft entwickelte in Kooperation mit
der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Zertifizierungsverfahren für Stroke Units, um deren Leistungsqualität in
einem unabhängigen Zertifizierungsverfahren transparent nachzuweisen. Ge­prüft werden unter anderem Kriterien
wie die 24-Stunden-Anwesenheit eines
Neurologen, kontinuierliche Überwachung (Monitoring) von Herzrhythmus,
Temperatur, Blutdruck und Sauerstoff,
eine 24-Stunden-Verfügbarkeit der
Com­putertomografie sowie die Einhal-
tung der leitliniengerechten Diagnostikund Behandlungsstandards.
Das multidisziplinäre Team um den
neurologischen Chefarzt Privatdozent
Dr. Andreas Hufschmidt freut sich nun
bereits über die dritte erfolgreiche ReZertifizierung seit Inbetriebnahme der
Stroke Unit im Jahre 2007.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Weitere Informationen:
Nähere Informationen zu ersten Schlaganfallsymptomen und zum Leistungsspektrum
der Wittlicher Stroke Unit gibt die Internetseite
der Neurologischen Abteilung unter:
www.verbund-krankenhaus.de.
Sommerfest im südpfälzischen Bad Bergzabern
Patienten und Besucher der Edith-Stein-Fachklinik genießen den Sommer
Ein Highlight an diesem Abend war
wieder einmal der Auftritt der Band
„Marina Murano und die Capris“, die
in den vergangenen Jahren bereits regelmäßig in der Klinik aufgetreten sind.
„Wir spielen sehr gerne für die Patienten, es ist immer ein besonderes Erlebnis“, schwärmt Simone Schumacher
alias „Marina Murano“. Sie und ihre beiden Begleiter „Wolfgang Wunderlich“
und „Friedel Fröhlich“ führten die Patienten auf eine Zeitreise durch die
Musik der 50er, 60er und 70er Jahre.
Diese musikalische Mischung sorgte
für fröhliche und heitere Stimmung. Es
wurde mitgesungen, und einige „Mutige“
schwangen sogar das Tanzbein. Für
einen kulinarischen Höhepunkt sorgte
Küchenchef Rainer Hettich und sein
Team, denn passend zum herrlichen
Sommerabend war Grillen angesagt.
Großen Anklang fand das Sommerfest auf der Sonnenterrasse der Edith-Stein-Fachklinik in Bad
Bergzabern. In lockerer Atmosphäre genossen Patienten und Besucher die musikalische Unterhaltung der Band „Marina Murano“ und die kulinarischen Leckereien von Küchenchef Rainer
Hettich und seinem Team.
Patienten und Besucher genossen den
unterhaltenden Sommerabend und ließen ihn zufrieden ausklingen. Zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung
waren auch der Kaufmännische Direktor Jens Schinske und Pflegedirektor
Stefan Werron nach vielen positiven
Rückmeldungen. Nun überlegen sie,
dieses Sommerfest als festen Termin
in der Freizeitgestaltung aufzunehmen.
Julia Kolhagen
Foto: Julia Kolhagen
spectrum 2/2013
31
aus den einrichtungen
Bad Bergzabern. In der Südpfalz fand
im August ein Fest für Patienten und
Besucher der Edith-Stein-Fachklinik
statt. Bei wolkenlosem Himmel und im
Glanz der untergehenden Sonne erlebten alle auf der Außenterasse der Klinik
einen besonderen Abend.
Geförderte Praktika im St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Praktikantin schafft den Sprung in den Beruf
Bad Kreuznach. Mit Hilfe des Indivi­
dualpsychologischen Bildungsinstituts
(IPBI) mit Sitz in Bad Sobernheim
möchte das St. Franziska-Stift zukünftig vermehrt körperlich und psychisch
beeinträchtigte Arbeitslose beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der deutschen Rentenversicherung und der Ar­
beitsagentur soll es Menschen möglich
sein, die durch unverschuldete Umstände ihren Beruf nicht mehr ausüben können, über ein Praktikum einen neuen
Beruf zu finden. Angesprochen sind hier
speziell körperlich und geistig Beeinträchtigte sowie ältere Menschen ohne
große Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.
Diese Chance bekam auch Verena Zimmermann. Nach einem Unfall vor zwei
Jahren wurde die Köchin berufsunfähig
und konnte ihren Beruf nicht mehr ausüben. Für Verena Zimmermann eine
sehr belastende Zeit, auch weil sie
nach zwei Jahren Reha überhaupt keine beruflichen Perspektiven mehr sah.
Besonders deprimierend fand sie die
Vorstellung, dass nach dem Auslaufen
des Arbeitslosengeldes alles aus sei.
Doch die Deutsche Rentenversicherung vermittelte sie an das IPBI, wo sie
zunächst eine zweimonatige theoretische Ausbildung mit Bewerbungs- und
Kommunikationstraining absolvierte,
bevor sie anschließend ein viermonatiges Praktikum im St. Franziska-Stift als
Kinderbetreuerin erhielt.
Während dieser Integrationsmaßnahme werden die Praktikanten von der
Paul Kaiser (links) und Claudia Stangenberg (2. von links) mit der neuen Kinderbetreuerin Verena Zimmermann (2. von rechts). Mit Hilfe von Klaus Mohr (IPBI) (rechts) wird sich das St.
Franziska-Stift mehr für Integrationsmaßnahmen einsetzen.
Arbeitsagentur oder der Deutschen
Rentenversicherung finanziell unter­
stützt. Dadurch ist das Praktikum für
die Betriebe kostenlos, jedoch ist dieses Modell nicht risikolos: Klaus Mohr,
der Leiter des IPBI, weiß wohl um die
Gefahr, dass es Betriebe gibt, die nur
kostenlose Arbeitskräfte wollen. Aber
das IPBI führt hierüber eine rote Liste,
welche die Teilnehmer vor unseriösen
Angeboten schützen soll. Denn schließ­lich finden 25 bis 30 Prozent der Praktikanten über ein Praktikum einen Arbeitgeber.
Für Verena Zimmermann war das Praktikum ebenfalls erfolgreich. Sie konnte
während ihrer Zeit als Praktikantin in
der Kinderbetreuung ihre qualifizierten
Fähigkeiten unter Beweis stellen und
bekam den Job. Paul Kaiser, der Kaufmännische Direktor der Reha-Fachklinik, hob die Verantwortung des St.
Franziska-Stifts als Einrichtung eines
kirchlichen Trägers hervor, dessen soziale Verpflichtung es sei, Menschen
in solchen Situationen zu helfen. Dabei
ließ er aber auch die hohe Eignung der
Kandidatin nicht außer Acht.
Verena Zimmermann freut sich über
die erfolgreiche Integrationsmaßnahme im St. Franziska-Stift und sieht jetzt
wieder einen Sinn mit ihrer Beschäftigung als Kinderbetreuerin.
Anja Thinnes
Foto: Robin Brand
Goldmedaillengewinner der Paralympics 2012 zu Gast
aus den einrichtungen
42. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Weiter- und Fortbildung
Weiskirchen. „Ich bin kein Das-mussso-sein-Typ, ich bin Individualist“, bekundete Heinrich Popow, Goldmedail­
lengewinner bei den Paralympics in
London 2012. Popow war auf Einladung von Professor Dr. Klaus Steinbach, selbst einmal Weltklasseschwimmer und heute Ärztlicher Direktor und
Chefarzt der Hochwald-Kliniken, nach
Weiskirchen gekommen, um über die
32
spectrum 2/2013
Herausforderungen im modernen Spitzensport und seine Erfahrungen als
oberschenkelamputierter Hochleistungssportler zu referieren.
„Als Überraschungsgast“, so Steinbach,
kam auch die saarländische Innenund Sportministerin Monika Bachmann
nach Weiskirchen. Sie war selbst vor
einigen Wochen Reha-Patientin bei
Professor Steinbach gewesen und hatte im vergangenen Jahr Popows GoldLauf im Olympiastadion in London live
bestaunt. Sie wollte einmal aus nächster Nähe erleben, „welcher Mensch hinter solch einer Leistung steckt“ und traf
auf einen sympathischen und sehr eloquenten Sportler, der sich neben seiner
sportlichen Karriere und seinem Beruf
der Motivations- und Nachwuchsarbeit
widmet. Er besucht in Krankenhäusern junge Patienten und motiviert sie
zum Sport nach Amputation. Um junge Leichtathletik-Talente zu erreichen,
nutze er vor allem auch soziale Medien, wie zum Beispiel Facebook, teilte
er mit.
Ministerin Monika Bachmann unterstrich das Engagement der Saarländischen Landesregierung im Bereich der
Förderung des Behindertensports. „Wir
sind besonders stolz, dass es uns gelungen ist, das Saarland und den Olympiastützpunkt in Saarbrücken auch als
Paralympischen Stützpunkt bis ins Jahr
2016 zu etablieren“, so Bachmann.
Auch diesmal war die Veranstaltung
durch Orga-Fit Kongress & Gesundheit
in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer des Saarlandes, dem Sportärztever­
band Saar, dem ZVK Rheinland-PfalzSaar und das Heidelberger Kollegium
e. V. in den Hochwald-Kliniken hervor­
ragend organisiert. Über 70 Teilnehmer
Professor Dr. Klaus Steinbach (links) begrüßte auf der 42. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Weiter- und Fortbildung in den Hochwald-Kliniken neben Goldmedaillengewinner
bei den Paralympics Heinrich Popow (Mitte) auch die Innen- und Sportministerin des Saarlandes
Monika Bachmann sowie den ehemaligen Saarlandmeister im Kugelstoßen Dr. Frank Krämer
(rechts).
zeigten sich sehr zufrieden mit dem
Programm und freuen sich schon auf
die 43. Sportmedizinische und Schmerz­therapeutische Fortbildung vom 12. bis
13. Oktober in den Hochwald-Kliniken
Weiskirchen.
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
Traditioneller Ausflug des Cusanus-Stifts zum Weinfest
Sonnenschein begleitete die Bewohner zum Mittelmoselfest
Bei strahlendem Sonnenschein ging
es vom Cusanus-Stift über die Moselbrücke hinein ins bunte Treiben. Gutgelaunt genoss die gesellige Runde
ein Gläschen Wein und spazierte anschließend an den Weinständen vorbei,
ehe sie der Duft von frischgebackenen
Reibekuchen zur Reibekuchenhütte
von Anita Schutz lockte. Der Einladung
der Chefin zu reichlich Reibekuchen
mit Apfelkompott konnte dann auch niemand widerstehen. Zu verlockend war
dieses köstliche Angebot. Beim Konzert des Graacher Musikvereins kam
bei den Bewohnern Stimmung auf.
Die Reibekuchenhütte von Anita Schutz ist jedes Jahr ein „Muss“ für die Bewohnergruppe des
Cusanus-Stifts beim Weinfest in Bernkastel-Kues.
Kräftig sangen und schunkelten sie bei
altbekannten Moselliedern mit, bevor
sie sich nach diesem schönen Nachmittag auf den Heimweg machten.
Stefanie Philipps
Foto: Stefanie Philipps
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33
aus den einrichtungen
Bernkastel-Kues. Weinfest in Bernkastel-Kues ist Tradition, nicht nur für
die Bevölkerung, sondern auch für die
Bewohner des Cusanus-Stifts. Wie in
jedem Jahr machte sich auch diesmal
eine Gruppe von Bewohnern in Begleitung von Mitarbeitern auf zur Weinstraße.
Neue Kindertagesstätte in Besch lockt mit Attraktionen
Kinderrutsche verbindet die Stockwerke
Besch. Im geräumigen, hellen Foyer
turnen die Kinder herum, lachen und
erfreuen sich an der Rutsche, die das
Obergeschoss mit dem Untergeschoss
auf für Kinder so spannende Weise verbindet, keine langweilige Treppe, die
natürlich auch, vielmehr die Rutsche ist
die Attraktion für die Kleinen in der neuen Kindertagesstätte St. Franziskus in
Perl-Besch.
Die Einrichtung wurde nach zweijähriger Planungszeit, aber nur 13 Monaten
Bauzeit feierlich ihrer Bestimmung
übergeben. Alexander Schuhler, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfe SaarMosel-Eifel, lobte die hervorragende
Planung und Realisierung des Projektes, das im Zuge des Neubaus des Alten- und Pflegeheims St. Franziskus in
unmittelbarer Nähe entstanden ist. Mit
den nun entstandenen 75 Regelbetreu­
ungsplätzen und 20 Krippenplätzen
werde der Bedarf an Einrichtungsplätzen für die Kinder in der Gemeinde
Perl erfüllt. Zwischen dem Kindergarten und dem Alten- und Pflegeheim St.
Franziskus bestehe schon seit vielen
Jahren eine enge Verbindung auch in
der gemeinsamen christlichen Wertevorstellung. Generationen seien zusam­mengewachsen.
aus den einrichtungen
Rainer Borens, Geschäftsführer der
KiTa gGmbH Saarland als Betriebsträ-
Einweihung der neuen Kindertagesstätte St. Franziskus in Besch: Riesenspaß hatten die Kinder,
als sie ihre neue Einrichtung in Betrieb nahmen. Pastor Uwe Janssen machte begeistert mit.
ger, findet ebenfalls das Modell „Jung
und Alt“ im direkten Beieinander als
erfolgversprechend. Er unterstrich die
lange Verbundenheit der KiTa gGmbH
mit der KiTa in Perl.
„Kinderlärm ist Zukunftsmusik“ zitierte
Kreisbeigeordneter Konrad Pitzius den
früheren Bundespräsidenten Horst
Köhler. Pitzius erinnerte an den maroden Zustand des alten Kindergartens
und betonte die Notwendigkeit eines
Neubaus. Das Geld sei hervorragend
angelegt und eine Investition in die
Zukunft, so Pitzius. Die Gesamtkosten
von rund 2,14 Millionen Euro teilen sich
die ctt, das Land, der Landkreis und die
Gemeinde Perl.
Perls Bürgermeister Bruno Schmitt
ging auf die sich verändernden Familienstrukturen ein, die den Bedarf an
qualifizierten Betreuungsplätzen steigen lasse. Der Gemeinderat habe dieser Tatsache Rechnung getragen und
mit den Beschlüssen für insgesamt
drei Betreuungseinrichtungen dafür gesorgt, dass die Bedarfe in Perl befriedigt werden könnten. Krippen seien
nun mal keine „Notlösung“, so Schmitt,
sondern pädagogischer Auftrag. Beruf
und Familie müssten miteinander vereinbar sein. „Dafür haben wir in der Politik zu sorgen.“
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Zur Einweihung der neuen Kindertagesstätte St. Franziskus in Besch kamen auch Vertreter
aus Kreis und Gemeinde (v.l.n.r): Carmen Herrmann, Gesamtleitung KiTA gGmbH MettlachPerl, Jutta Weber, Ortsvorsteherin Besch, Bruno Schmitt, Bürgermeister Perl, Konrad Pitzius, 1.
Kreisbeigeordneter Merzig-Wadern, Pfarrer Uwe Janssen, Miriam Schwinn, Leiterin KiTA Besch,
Alexander Schuhler, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel, und Rainer Borens, Geschäftsführer KiTa gGmbH.
34
spectrum 2/2013
Besuch der Bastelmäuse verbreitet Freude
Kreativität war angesagt im St. Vinzenzhaus Gebhardshain
Gebhardshain. Einen Besuch der
„Bastelmäuse“ erwarten die Bewohner
des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus in Gebhardshain zweimal im Jahr,
um gemeinsam kreative Bastel-ideen
zu verwirklichen.
Die „Bastelmäuse“, das sind sieben
Kinder einer Bastelgruppe aus Steinebach und Steineroth. Gruppenleiterin
Marion Sauerbach organisiert diese
Nachmittage in der Altenhilfeeinrichtung, die von den Sieben- bis Elfjährigen sehr gerne wahrgenommen werden.
Bereits das quirlige Auftreten und die
Fröhlichkeit der Gruppe bereitet den
Senioren viel Freude. Marion Sauerbach hatte als Bastelideen „Schnecken“
und „Mäuse in Strümpfen“ mitgebracht,
und die Kinder gingen mit großem Eifer und Freude ans Werkeln. Einige
Senioren nahmen gerne die Schere in
die Hand, um beim Ausschneiden der
Fensterbilder zu helfen. Gemeinsam
wurden so die Motive aufgemalt und
geklebt. Auch das „Nur-Zuschauen“
beim Schaffen der Kleinen bereitete
den Senioren große Freude. Unterstützt wurden die „Bastelmäuse“ bei
Nach dem abschließenden Gruppenfoto erhielten die teilnehmenden Senioren ein gebasteltes
Bild als Andenken und die Bastelmäuse eine kleine Süßigkeit als „Dankeschön“ für den Besuch
und die Gestaltung eines schönen und kurzweiligen Nachmittages.
ihrer Arbeit zusätzlich von Elisabeth
Klein, die gerne die etwas schwierige
Arbeit des Einfädelns übernahm.
bracht. So verging die Zeit wieder viel
zu schnell, und die „Bastelmäuse“ versprachen, bald wiederzukommen.
In gemütlicher Runde unterhielten sich
dabei Kinder und Senioren, und einige der fertiggestellten Fensterbilder
wurden auch gleich am Fenster ange-
Angela Nolden
Foto: Angela Nolden
Gondwana – eine Zeitreise in die Welt der Dinosaurier
Lions Club Saar-Ost lädt Bewohner des Altenhilfezentrums Heiligenwald ein
Mit dem Bus ging es an einem Nachmittag im Juni zum Praehistorium. Dort
wurde die Gruppe bereits erwartet und
herzlich von den Mitgliedern des Lions
Clubs in Empfang genommen. Nachdem sich alle mit Kaffee und Kuchen
gestärkt hatten, begaben sich die Bewohner auf eine besondere Zeitreise
in die Welt der Dinosaurier. Interessiert
und gespannt verfolgten die Senioren
die Führung und waren begeistert.
„Wie in einer anderen Welt“ fühlte sich
die 100-jährige Mathilde Ranft. Beim
anschließenden Abendessen hatten
Die Bewohner des Altenhilfezentrums Heiligenwald staunten im Gondwana Park über die Welt,
in der die Dinosaurier vor Millionen Jahren lebten. Während einer Führung nahmen sie neugierig
und fasziniert Eindrücke und Informationen auf.
sich die Bewohner viel zu erzählen und
ließen diesen spannenden Nachmittag
gesellig ausklingen.
Christiane Thome
Foto: Christiane Thome
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35
aus den einrichtungen
Heiligenwald. Die Welt der Dinosaurier
ist immer eine Reise wert. Das dachten
auch Bewohner des Altenhilfezentrums
Haus St. Elisabeth in Heiligenwald und
folgten gerne der Einladung des Lions
Clubs Saar-Ost in den Gondwana Park
nach Landsweiler-Reden.
Erfolgreiche Teilnahme am 9. Firmenlauf in Dillingen
20-köpfigesTeam des Alten- und Pflegeheims St. Sebastian läuft für den guten Zweck
Nunkirchen. „Fit wie ein Turnschuh für
unsere Bewohner!“ So lautete das Motto der 20 Mitarbeiter des Altenheimes
St. Sebastian in Nunkirchen, als sie
im Juni beim 9. Firmenlauf in Dillingen
mit über hundert Unternehmen in den
sportlichen Wettstreit traten.
Mit Elan und Begeisterung ging es für
das Team der Altenhilfeeinrichtung auf
fünf Kilometern quer durch die Dillinger
Innenstadt und über das Hüttengelände. Ob geübte oder weniger geübte
Läufer, alle erreichten am Ende zwar
ausgepowert, aber erfolgreich das Ziel.
Dabei ist es bei diesem Firmenlauf gar
nicht so wichtig, wie schnell die Läufer
ins Ziel kommen, sondern vielmehr,
wie viele Mitarbeiter motiviert werden
konnten, mit auf die Strecke zu gehen.
Das Gruppenerlebnis mit den Kollegen
und der Spaß am gemeinsamen Miteinander hat dabei klar den Vorrang.
Wie immer wird auch für einen guten
Zweck gelaufen. Von dem Startgeld
Beim 9. Firmenlauf in Dillingen war das Team aus Nunkirchen wieder einmal erfolgreich dabei –
diesmal sogar mit einer Rekordbeteiligung von 20 Mitarbeitern. Im hausinternen Ranking erreichte Haustechniker Leo Hoffmann (hintere Reihe mit Sonnenbrille) Platz 1, Pflegedienstleiterin Alexandra Noß (hintere Reihe rechts, neben dem Baum) Platz 2 und Praktikant Dominik
Werding (hintere Reihe, links neben dem Baum) den 3. Platz.
eines jeden Läufers wird ein Euro an
saarländische Hilfsprojekte gespendet.
Für die Läufer aus Nunkirchen ist das
selbstverständlich. Schließlich laufen
sie bereits seit Jahren erfolgreich mit,
und die Zahl der Teilnehmer steigt jährlich.
Sabrina Fichtner
Foto: Sabrina Fichtner
Mit Bewegung und Schwung bleiben wir länger jung!
Im Altenhilfezentrum Haus St. Martin in Schiffweiler ist Fitness angesagt
aus den einrichtungen
Schiffweiler. Im Rahmen einer kleinen
Feierstunde wurde im Altenhilfezentrum Haus St. Martin ein neuer Fitnessraum eröffnet. Dieser wird künftig den
Bewohnern und auch den Mitarbeitern
zur Gesunderhaltung und körperlichen
Betätigung zur Verfügung stehen.
Mit diesem Angebot soll ein weiterer
Beitrag zur aktiven Freizeitgestaltung
in der Einrichtung ermöglicht werden.
Mitarbeiter haben nun die Möglichkeit,
den Fitnessraum mit seinen Sportgeräten kostenlos zu nutzen. Bewohner
können dort von externen Therapeuten
behandelt und therapiert werden.
Andrea Wagner/Sabine Siffrin
Foto: Monika Redmann
Der Pflegedirektor der Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern, Stefan Werron, stand der Heimleitung für die Geräte-Ausstattung des Fitnessraumes im Vorfeld beratend zur Seite (v.l.n.r.):
Volker Lindner, Stefan Werron, Michael Raber, Lydia Leibfried, Gisbert Raber, Regina Laufer.
36
spectrum 2/2013
Mit der Seilbahn über den Rhein zum Deutschen Eck
Bewohner des Seniorenheims St. Josef besuchen die Festung Ehrenbreitstein
Vallendar. Traditionell veranstalten die
Damen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) aus
Vallendar ein Fest für die Bewohner
des Seniorenheims St. Josef in Vallendar. Im Juni diesen Jahres hatten die
Damen und die Mitarbeiterinnen der
Sozialen Betreuung jedoch eine ganz
besondere Idee. Statt einem Kaffeenachmittag in der hauseigenen Cafeteria sollte es diesmal ein Ausflug nach
Koblenz sein – ein Besuch auf der Festung Ehrenbreitstein.
Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen startete die
Ausflugsgruppe mit Hilfe des ArbeiterSamariter-Bundes in Richtung Festung
Ehrenbreitstein. Auf dem Vorplatz des
Werkes Bleidenberg, das auf dem Festungsplateau gelegen ist, erwartete die
Bewohner bereits eine reich gedeckte
Kaffeetafel. Christel Neumann von den
KFD-Frauen begrüßte die Ausflügler
sehr herzlich und lud alle erst einmal zu
Kaffee und selbstgebackenen Kuchen
ein. Unternehmungslustig startete man
anschließend in Kleingruppen zu den
verschiedenen Ausflugszielen, wie der
Besichtigung der Festung Ehrenbreit-
Der Ausflug zur Festung Ehrenbreitstein war ein schönes Erlebnis für die Bewohner des Seniorenheims St. Josef. Ohne die Unterstützung der Damen von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands wäre ein solches Unterfangen nicht zu realisieren gewesen.
stein, dem Besuch der Aussichtsplattform und einer Fahrt mit der Seilbahn
hinunter direkt zum Deutschen Eck.
Die Senioren genossen die Seilbahnfahrt und die Aussicht auf Koblenz und
den Rhein.
Am späten Nachmittag trafen sich alle
wieder an der Kaffeetafel auf dem Festungsplateau und erzählten sich von ihren Erlebnissen. Es wurde viel gelacht,
und mit dem Singen von Volks- und
Wanderliedern klang der wunderschöne Tag für die Bewohner und ihre Begleiter aus. Müde und zufrieden traten
alle die Heimreise an. Noch am nächsten Tag war der Ausflug Thema Nummer eins im St. Josef-Seniorenheim.
Petra Lambertz
Foto: Petra Lambertz
Vorhang auf für den gestiefelten Kater
Das Saarländische Marionettentheater zu Besuch in Vallendar
Eine schön gestaltete Bühne, kunstvoll
gefertigte Marionetten und neugierige
Zuschauer sind Garanten für einen unterhaltsamen Nachmittag. So auch im
Seniorenheim St. Josef bei der Aufführung des Märchens „Der gestiefelte Kater“, welche die Bewohner in die nostalgische Welt von früher versetzte und
dabei viele Erinnerungen weckte.
Das „Saarländische Marionettentheater“ ist eines der letzten und ältesten in
Deutschland. Die Marionetten sind bis
zu 100 Jahre alt und stammen noch
vom Urgroßvater der Familie Grünholz
und wurden zum großen Teil von ihm
handgeschnitzt. Wirft man einen Blick
hinter die Bühne, ist man überrascht,
wie groß die Märchenfiguren sind,
nämlich über einen Meter.
Die vom Förderverein unterstützte Vorstellung war ein voller Erfolg, und Familie Grünholz gab das Versprechen
ab, auch im nächsten Jahr wieder ein
Gastspiel in St. Josef zu geben. Noch
Tage später war der „Gestiefelte Kater“
Thema Nummer eins unter Bewohnern
und Mitarbeitern.
Petra Lambertz
Foto: Petra Lambertz
Das „Saarländische Marionettentheater“ ist
eines der letzten und ältesten in Deutschland. Beim Besuch im Seniorenheim St. Josef führte es das Märchen „Der gestiefelte
Kater“ der Gebrüder Grimm mit handgeschnitzten und über 100 Jahre alten Mario­
netten vor.
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37
aus den einrichtungen
Vallendar. Das „Saarländische Marionettentheater“ gab Anfang April ein
Gastspiel im Seniorenheim St. Josef in
Vallendar. Familie Grünholz aus Bexbach präsentierte das Märchen „Der
gestiefelte Kater“ der Gebrüder Grimm.
Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum
Lehrgang zur Fachkraft für gerontopsychiatrische und geriatrische Pflege
Aach. Im ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn in Aach hat
der Weiterbildungslehrgang zur Fachkraft für gerontopsychiatrische und geriatrische Pflege begonnen.
Die Weiterbildung soll die Teilnehmer
dazu befähigen, berufliche Handlungskompetenzen zu erwerben zur professionellen Pflege geriatrisch und gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen.
Zu den Aufgabenbereichen in der Gerontopsychiatrie und Geriatrie zählt die
ambulante, teilstationäre und stationäre
Betreuung und Pflege älterer Menschen.
Zu den Inhalten dieser Weiterbildung
gehören unter anderem die Rolle und
Funktion der Fachkraft für Gerontopsychiatrie und Geriatrie, der medizinischtherapeutische Bereich, die Klassifikation der Erkrankungen im Alter (Symptomatik, Diagnostik, Verlauf), die Epidemiologie psychischer und somatischer
Erkrankungen im Alter, die medizinische
Therapie, Prävention, Rehabilitation,
medikamentöse Ansätze (Wirkung,
Wechselwirkung, Beobachtung, Dokumentation) sowie der pflegerische Fachbereich, der Betreuungs- und therapeutische Bereich, Kommunikation und
Interaktion und Recht.
Mechthild Heinrichs-Marunde
Fortbildung zum geprüften Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
Aach. Ebenfalls gestartet ist die zweijährige Fortbildung zum/zur geprüften
Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK).
Es handelt sich hierbei um eine Fortbildung, die für Menschen mit kaufmännischen Berufen im Gesundheits- oder
Sozialwesen konzipiert wurde – für
Menschen, die sich beruflich weiterentwickeln und bereit für neue Herausforderungen sein möchten. In ihr spiegelt
sich ein Berufsfeld wider, das durch
stetig wachsende und zunehmend komplexe Aufgabenstellungen gekennzeichnet ist. Entsprechend hoch sind hier
die Anforderungen in den Bereichen
Planung, Führung, Organisation und
Kontrolle.
künftig leitende Aufgaben des Mittleren
Managements im kaufmännischen,
organisatorischen und verwaltenden
Bereich zu übernehmen.
Mechthild Heinrichs-Marunde
Aufbauend auf den beruflichen Erfahrungen der Teilnehmer vermittelt dieser
Weiterbildungslehrgang das entsprechend umfassende Wissen, um zu-
Qualifizierung zur Hygienebeauftragten in der Pflege
weiterbildung
Aach. Die Qualifizierung zum/zur Hygienebeauftragten in der Pflege nach §
8 MedHygVO für medizinische Einrichtungen hat begonnen.
Zur Sicherstellung der Hygiene bis in
alle Funktionseinheiten müssen medizinische Einrichtungen seit dem Erlass
der neuen Landesverordnung über die
Hygiene und Infektionsprävention in
medizinischen Einrichtungen am 17.
Februar 2012 auch Hygienebeauftragte in der Pflege qualifizieren, die für hygienerelevante Themen an der Basis
verantwortlich sind (§ 4 (1) MedHygVO).
Die Weiterbildung umfasste 40 Stunden Präsenzunterricht und richtete sich
an Mitarbeitende medizinischer Einrichtungen nach § 2 Abs. 1 MedHygVO
mit der Berechtigung zum Führen einer
38
spectrum 2/2013
Die Teilnehmer der Qualifizierung zur Hygienebeauftragten in der Pflege werden am Ende des
Lehrgangs eine schriftliche Prüfung absolvieren. In ihrem Lehrgang werden sie darauf bestens
vorbereitet.
Berufsbezeichnung nach dem Krankenpflegegesetz oder einer vergleichbaren
Berufsbezeichnung mit Berufserfahrung.
Inhalte der Weiterbildung waren Mikrobiologie, Infektiologie und Epidemiologie, rechtliche Grundlagen und Arbeitsschutz, Reinigung und Desinfektion,
Hygiene bei pflegerischen Maßnahmen,
MultiResistenteErreger (MRE) und
Hygienemanagement, bauliche Anforderungen der Hygiene in medizinischen
Einrichtungen, Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene, Qualitätssicherung in
der Hygiene sowie Eindämmung von
Krankheitsausbrüchen in medizinischen
Einrichtungen.
Der Lehrgang endete mit einer zu be-
stehenden schriftlichen Prüfung und
einem Teilnahmezertifikat.
Mechthild Heinrichs-Marunde/
Karl-Herbert Bruxmeier
Foto: Karl-Herbert Bruxmeier
Aufbaukurs Pflegedienstleitung (PDL) – Beratungskompetenz für Führungskräfte
Nach Ursula Koch-Straube („Beratung
in der Pflege“; 2008.2) zeichnet sich
eine professionelle pflegerische Beratungskompetenz dadurch aus, dass
die Situation des Patienten (physisch
und psychosozial) ganzheitlich wahrgenommen wird, die jeweiligen individuellen und umfeldbezogenen Ressourcen
und Entwicklungschancen erfasst und
diese mit dem Patienten erörtert werden, ein gemeinsames Entwickeln von
Lösungsschritten auf Grundlage von
Potenzialen, Wünschen, Werten und
Erfahrungen stattfindet und hierbei die
Selbstbestimmung des Patienten geachtet wird.
Das Kompetenzspektrum der Beratung
reicht vom Auftrag zur Information (Be-
Professor Dr. Arnold Otten (2. von rechts) ist Dozent für Sozialwissenschaften an der DIPLOMA
Hochschule und vermittelt in einem Aufbaukurs für Führungskräfte das Thema „Beratung in der
Pflege“.
ratungskompetenz in SGB XI und V)
über einen ergebnisoffenen, gemeinsamen Problemlösungsprozess bis
hin zur sozial-pädagogisch-therapeutischen Begleitung. Beratungshandeln
in der Pflege bewegt sich somit zwischen Expertenberatung (Berater als
Pflegeexperte im fachlichen Bereich,
der Informationen weitergibt und – institutionell-organisatorische – Probleme
löst) und Prozessberatung (in der der
Ratsuchende bei selbständiger Problemlösung unterstützt wird).
Das ctt-Fortbildungszentrum Haus auf
dem Wehrborn in Aach greift mit seinen Fort- und Weiterbildungsangeboten diese Entwicklung auf und bietet für
Pflegedienstleitungen (PDL) Aufbau-
kurse zur Beratungsqualifikation an.
Das Seminar „Beratungskompetenz für
Führungskräfte“ umfasst 40 Stunden in
Theorie und Praxis und schließt nach
fünf Weiterbildungstagen mit einem
Kolloquium und einem Zertifikat über
die erfolgreiche Teilnahme ab.
Über ein Vermögen der kommunikativen Gestaltung von Kontakten und
sozialen Situationen hinaus ist ein Ziel
der Veranstaltung, das Spezifische
an Beratungsoptionen in den unterschiedlichen Settings institutionellen
Arbeitens und institutioneller Rahmungen zu sehen, zu erkennen und situationsadäquat sowie handlungsoptional
nutzen und anwenden zu können. Die
Komplexität dieser vielschichtigen Sispectrum 2/2013
39
weiterbildung
Aach. Grundlagen professioneller
Arbeit in der Pflege sind neben einem
umfassenden Fachwissen (Hard Skills)
kommunikative und soziale Kompetenzen (Soft Skills). Anforderungsprofile,
Stellenausschreibungen und Ausbildungscurricula im Handlungsfeld der
Pflege unterstreichen zunehmend,
dass darüber hinaus – insbesondere
für Leitungskräfte in der Pflege – die
Anforderungen an professionelle pflegerische Beratungskompetenzen steigen. Die Fähigkeit zur methodisch
grundgelegten, systematisch ausgebauten Beratung als Ausbildungsziel
in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege ist seit fast
zehn Jahren durch den Gesetzgeber
festgelegt (Krankenpflegegesetz). Die
Thematik „Beratungskompetenz in der
Pflege“ wird gegenwärtig in der wissenschaftlichen Literatur, den (Fach-)
Zeitschriften sowie im Internet intensiv
erörtert.
tuationen ergibt sich aus dem Arbeiten
mit Patienten und ihren Angehörigen,
dem Kontakt und der Zusammenarbeit
mit Bewohnern, den Mitarbeitenden,
aber auch in der Zusammenarbeit mit
Kollegen im Team, in weiteren Arbeitsbereichen des Arbeitgebers und in
der Kooperation mit anderen externen Dienstleistern sowie bei der interdisziplinären Koordination (Ärzte, Therapeuten, Pflegespezialisten).
Neben den – eher selteneren – Anforderungen in der Pflegedienstleitung
an expliziter Beratung im Sinne von
Counseling oder (psycho-)therapeutischer Beratung erfordern diese Settings und Situationen ein hohes Maß
an Grundverständnis beratender Haltung, Instrumenten, Prozessanalysen,
Gestaltungskompetenzen, Reflexions-
potenzialen, Erkennen von Hilfsbedürftigkeit bei Klienten und situationsanalytischen sowie institutionsadäquaten
Angeboten mit professioneller Beratungskompetenz wie Distanz, zeitlicher
Begrenzung der Beratungsbeziehung
und selbstthematisierender Reflexion
des eigenen Beratungshandelns.
Neben klassischen Methoden und Instrumenten des Beratungshandelns mit
den jeweiligen Menschenbildern sind
zentrale instrumentelle Bausteine Gegenstand des Beratungsseminars, wie
Struktur- und Prozessgestaltung; Konfliktmanagement; Lernmanagement;
Verhandeln und Überzeugen; Führungskompetenzen wie Umgang mit
Stress, Mentorenkurse, Praxisanleitung, Personalplanung und Personalführung; Instrumentarien der Interven-
tion; Systemisches Arbeiten/Fragen;
Mediation sowie Verfahrensschritte der
Moderation.
Grundlegend für das Konzept der Veranstaltung ist, Theorien, Methoden,
Modelle und Instrumente der Beratung
fortgesetzt mit Blick auf Möglichkeiten
und Grenzen der Umsetzbarkeit im beruflichen Alltag zu überprüfen und mit
Blick auf ein eigenes Beratungskonzept herauszuarbeiten, inwieweit diese
handlungsorientierend umsetzbar sind.
Dieses erfolgt u. a. in Rollenspielen und
fallorientiert in systematischen Reflexionssettings (Supervision, Coaching,
Fallarbeit).
Professor Dr. Arnold Otten
Foto: Karl-Herbert Bruxmeier
Weiterbildungsangebote des ctt-Fortbildungszentrums
Auszüge aus dem aktuellen Programm
OKTOBER
16. - 18. Oktober
Neu! „Teams erfolgreich führen“
(Refresher-Kurs für die mittlere Führungsebene)
3 Tage 590 Euro (inkl. Übernachtung und Verpflegung)
25. Oktober 2013 11. April 2014
Neu! Aufbaukurs zur Einrichtungsleitung nach § 2 PersVLHeimGS
(für qualifizierte Führungskräfte im Gesundheitswesen)
25 Kurstage 1.925 Euro
29. Oktober - 08. November
Qualifizierung zum/r Wundexperten/-in ICW e.V.
7 Kurstage 780 Euro
28. Oktober 2013 10. April 2014
Weiterbildungslehrgang zum/r Praxisanleiter/-in
25 Kurstag 1.220 Euro
11. Dezember 2013 30. Januar 2014
Palliativ Care
(40-stündiger Basiskurs)
5 Kurstage 550 Euro
Dezember
termine
Weitere Informationen:
Grundsätzlich können viele der Bildungsangebote auch als Inhouse-Veranstaltung
durchgeführt werden. Gerne wird hierfür ein
individuelles Angebot erstellt.
40
spectrum 2/2013
Weitere Informationen bzw. Anmeldungen:
ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach
Telefon:
Fax:
E-Mail:
Internet:
0651 8244-188, -288
0651 8244-190
fortbildungszentrum@wehrborn.de
www.ctt-bildung.de
Buchvorstellung: Moral und Moneten
Zu Fragen der gerechten Finanzierung im Gesundheitssystem
Diese Fragen werden in den gegenwär­
tigen Debatten zwar diskutiert, sachge­
rechte Lösungen jedoch sind weit entfernt. Wie begegnen wir den Gefahren
einer Zwei-Klassen-Medizin? Kann eine
gerechte Verteilung in Zukunft gelinEH3
gen? Welche Regeln müssen dafür
gel­Heribert
ten?Niederschlag
Was SAC,
meint
hier überhaupt GeDr. theol., ist Professor für Moraltheologie
an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Seit 2006
rechtigkeit?
Fachleute
aus Wirtschaft,
leitet er das Ethik-Institut an der Hochschule.
Ingo Proft, Medizin
Dr. theol., ist Assistent
am Lehrstuhl
für Moraltheologie
an aus
Politik,
und
Pflege
sowie
der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar sowie
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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Wann ist der Mensch tot?
lässt sich mit Begriffen wie Hirntod, Herztod oder Ganztod
nur annäherungsweise bestimmen. Medizin, Recht, Ethik
und Theologie ringen deshalb heute um eine Antwort auf
die
Frage: „Wann ist der Mensch tot?“
Vor diesem Hintergrund diskutieren die Autoren des
vorliegenden Bandes aktuelle medizinische und rechtliche
Entwicklungen und reflektieren Chancen und Risiken der
Transplantationsmedizin aus theologischer und ethischer
Perspektive. Sie wollen so zu einer kritischen Auseinander­
setzung mit der Thematik sowie zu einem breiten gesell­
schaftlichen Dialog anregen.
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Vallendar. Gesundheit ist ein hohes
GutDer–Todfür
manche
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Kriterium
der Transplantationsmedizin.
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mehr
ist heute medizinisch
machBlick keiner weiteren Erklärung bedürftig erscheint, erweist
bar.
Aber
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es
auch
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Dr. Ingo Proft
Mehr wissen um die Gesundheit
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Wittlich. Was sollte ich bei künstlichen
Hüft- oder Kniegelenken beachten? Wie
werden chronische Wunden behandelt,
und welche Verhütungsmittel gibt es für
junge Mädchen heute?
In der neuen, monatlich stattfindenden
Vortragsreihe „Gesund werden und Ge­sund bleiben“ informieren Ärzte und
Therapeuten des St. Elisabeth-Krankenhauses Wittlich ab September diesen Jahres zu Gesundheitsthemen.
Die kostenfreien Vortragsveranstaltun­
gen finden meist am ersten Donnerstag jeden Monats um 17:30 Uhr im
großen Konferenzraum der Klinik statt.
Nach dem halbstündigen Vortrag bietet
sich jeweils die Möglichkeit zur offenen
Fragerunde mit den Medizinern.
Weitere Informationen:
Den Auftakt bildete am 5. September
ein Vortrag von Oberärztin Dr. Gabriele
Pschierer. Unter dem Titel „Pille, Stäbchen oder was?“ beleuchtete sie kurz
Eine Übersicht zu allen Vortragsthemen
bietet ein Faltblatt, das im Foyer der Klinik
ausliegt oder findet sich im Internet unter:
www.verbund-krankenhaus.de
bei „Aktuelle Veranstaltungen“.
und informativ die Vor- und Nachteile
der unterschiedlichen Verhütungsmög­
lichkeiten.
Sabine Zimmer
Vortrags-Termine Herbst/ Winter 2013:
OKTOBER
10. Oktober
Screening, Diagnostik und Therapie des Bauchaorten-Aneurysmas
07. November
Gelenkersatz an Hüfte und Knie
12. Dezember
Chronische Wunden
termine
November
Dezember
spectrum 2/2013
41
Termine und Veranstaltungen der PTHV
Ausgewählte Veranstaltungen 2013/2014
5. - 6. November
11:00 Uhr - 15:30 Uhr
Profession, Qualität und Innovation im Gesundheitswesen
Integration und Inklusion
Professor Dr. Hermann Brandenburg (PTHV)
16. November
10:00 Uhr - 13:00 Uhr
Ernährung am Lebensende
Symposium
Professor Dr. Heribert Niederschlag SAC (PTHV)
Schnupperwochenende
22. - 24. November
Ausbildungskurs Bibliodramaleitung 2014 - 2015
„Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.“ (Lk 17, 19)
5. Dezember
17:00 Uhr - 20:30 Uhr
Der Islam geht zur Schule
Islamischer Religionsunterricht: Rechtliche und faktische Situation,
Konzepte und kirchliche Positionen
Professor Dr. Günter Riße (PTHV)
31. Januar - 02. Februar 2014
14. Tagung des Arbeitskreises Ordensgeschichte 19./20. Jahrhundert
Fachtagung zur Geschichte religiöser Gemeinschaften
Prof. Dr. Joachim Schmiedl ISch (PTHV) und
Dr. Gisela Fleckenstein (Köln)
Akademietage 2014
11. Januar 2014
Samstag, 14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Wird der Aufbruch gelingen?
Kirchlicher Dialogprozess und Trierer Diözesansynode
Dr. Manfred Belok und Christian Heckmann
18. Januar 2014
Samstag, 14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Reinkarnation oder Auferstehung
Hoffnung auf ein besseres Leben
Professor Dr. Bertram Stubenrauch, Mathias Neff und Susanne Kros
25. Januar 2014
Samstag, 14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Hirntod und Organspende
Nachdenken über Unsicherheiten
termine
Professor Dr. Alexandra Manzei (PTHV)
VERANSTALTER UND ANMELDUNG
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar (PTHV gGmbH)
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
42
spectrum 2/2013
Ansprechpartnerin:
Stefanie Fein
Telefon: 0261 6402 - 290
E-Mail: stein@pthv.de
Ausführliche Informationen zu den
Veranstaltungsmodalitäten finden sich
im Internet unter:
www.pthv.de
Informationen der Ethik-Kommission
75. Sitzung der Ethik-Kommission im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Wittlich. Im Juli fand im St. ElisabethKrankenhaus Wittlich die 75. Sitzung
der Ethik-Kommission der cusanus trägergesellschaft trier mbH statt. Auch
in dieser Sitzung wurde wie gewohnt
intensiv gearbeitet, und nur in der Kaffeepause genehmigten sich die Mitglieder anlässlich dieser Jubiläumssitzung
ein Stück Herrentorte. Der Vorsitzende,
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann,
hatte es sich nicht nehmen lassen, eigens hierfür Kuchen aus einer Konditorei in Bonn mitzubringen.
Wie im Träger selbst kam es um die
Jahrtausendwende auch zu personel­
len Änderungen in der Zusammenset­
zung der Mitglieder. Walther Gose über­nahm den Vorsitz, und als Geschäftsführer wurde Georg Meier-Gerlich von
Georg Beule abgelöst. Neben der Prüfung von Forschungsvorhaben verfasste die Ethik-Kommission auf Anfragen
aus der Mitarbeiterschaft Voten beispielsweise zu folgenden Themen: Amniozentese, Tubenligatur, Umgang mit
HIV-infizierten Mitarbeitern, Umgang
mit Totgeburten, Bluttransfusionen bei
Zeugen Jehovas.
Als Qualifizierungsmaßnahme wurde
ein großes Projekt „Medizin und Unter-
Zu ihrer 75. Sitzung trafen sich die Mitglieder der Ethik-Kommission im Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich (v.l.n.r.): Professor Dr. Gerhard Robbers, Lea Wassermann, Georg Beule,
Dr. Dirk Kranz, Andrea Tokarski, Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann, Dr. Klaus Herz, Dr. Rolf
Dillschneider und Dr. Michaela Lemm.
nehmensethik für leitende Ärzte“ gemeinsam mit der Marienhaus GmbH
durchgeführt. Aus der Teilnehmerschaft
heraus entstanden Ethik-Koordinatoren
für jede Klinik. Die Ethik-Kommission
wirkte wesentlich bei einem von der Ge­­schäftsführung beauftragten Projekt
„Unternehmensethik und Werteorientie­
rung in der ctt“ mit. Durch die Annäherung der ctt und der Marienhaus GmbH
entstand eine intensive Diskussion
über die Gestaltung der Ethikarbeit in­nerhalb der Konzerne, auch vor dem
Hintergrund, dass zwischenzeitlich ein
trägerübergreifender Ethik-Rat entstan­den ist. Die Ethikarbeit im Träger sollte
stärker an den alltäglichen ethischen
Problemen orientiert sein.
Die Geschäftsführung veranlasste da­
raufhin erneut eine personelle Umge­
staltung der Ethik-Kommission. Die Zahl
der Mitglieder wurde verringert und der
Anteil der bei ctt beschäftigten Mitglieder erhöht. Nach dem altersbedingten
Ausscheiden von Walther Gose wurde
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann –
ein Arzt und Ethiker – zum neuen Vorsitzenden berufen.
Die Ethik-Kommission tagt viermal im
Jahr und führt regelmäßig pro Jahr eine
Fortbildung durch. Beratungsthemen
waren z. B. „Umgang mit Nabelschnurblut“, „Circumcision im katholischen
Krankenhaus“, „Einsatz der ‚Pille danach’“. Außerdem verfasste sie eine
Leit­linie zum Umgang mit der PEG, zum
Umgang mit der Patientenverfügung
Diese „neue“ Ethik-Kommission hat am
1. Oktober 2006 ihre Arbeit aufgenommen,
und ihre Mitglieder sind seitdem:
• Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Vorsitzender
• Dr. Klaus Herz
stellv. Vorsitzender
• Georg Beule
Geschäftsführer
• Dr. Rolf Dillschneider
• Dr. Dipl.-Psych. Dirk Kranz
• Dr. Michaela Lemm
• Professor Dr. Gerhard Robbers
• Dr. Matthias Schelden
• Andrea Tokarski
und eine Leitlinie zum Umgang mit
elektronischer Patientenüberwachung.
Klinische Studien wurden weiter regelmäßig beraten, wobei aber in letzter
Zeit die Zahl der eingereichten Studien
deutlich zurückgegangen ist. Fortbildungen zu den Themen Unternehmens­
ethik, Demenz und zuletzt Seelsorge
im Krankenhaus und der Altenhilfe wur­den erfolgreich abgehalten.
Die Ethik-Kommission wird die Veränderungen in der Trägerschaft mitbegleiten und ist bereit, sich konzeptionell in
die weitere Gestaltung der Ethikarbeit
einzubringen.
Dr. Klaus Herz
Foto: privat
ethik
Die Ethik-Kommission blickt nun schon
auf eine lange Tradition zurück und
kann im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern: Gründung 1993,
Arbeitsbeginn im September 1994
mit dem Aufgabenbereich, die christliche Ausgestaltung der ctt voranzutreiben, Medizin- und Unternehmens­
ethik zu gestalten, für ethische Fragen
zu sensibilisieren, Hilfestellung bei kon­kreten Fragen und eine allgemeine Ori­entierungshilfe zu geben. Daneben wurden Forschungsstudien der Ärzte der
ctt beraten. Die wissenschaftlich arbeitenden Chefärzte hatten sich 1996 in einem Selbstbindungsbeschluss darauf
geeinigt, jede Studie zusätzlich zu den
gesetzlich vorgeschriebenen Ethikprü­fungen auch der Ethik-Kommission der
ctt vorzulegen, die sich insbesondere
für den Patientenschutz engagierte. We­sentliche Initiativen gingen damals von
Walther Gose, Akademie Weiskirchen,
und Pfarrer Georg Meier-Gerlich aus.
Der erste Vorsitzende war Professor Dr.
Ludger Honnefelder.
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Buchvorstellung: Autonomie und Würde
Was heißt es eigentlich, einen Menschen menschenwürdig zu behandeln?
Was bedeutet eine menschenwürdige
Behandlung bei zeitweilig bewusstlosen oder irreversibel komatösen Pati­
enten? Wodurch wird die Menschenwürde verletzt? Kann der Anspruch der
Achtung der Menschenwürde eigentlich auch unterbrochen werden oder
gar erlöschen?
ethik
Im Laufe der biomedizinethischen und
-rechtlichen Debatte der letzten Jahre
haben wir uns daran gewöhnt zu fragen: Wer hat Menschenwürde? Besitzt
der menschliche Embryo in vitro schon
Menschenwürde? Hat der Demenzpatient oder gar der hirntote Mensch noch
Menschenwürde? Die Art der Fragestellung erweckt den Eindruck, als besitze der Mensch Würde wie eine Augenfarbe oder eine Kleidergröße oder
wie er gar ein Auto besäße. Jemand
kann braune oder blaue Augen haben,
schlank oder korpulent sein, ein Auto
oder auch keines besitzen, Menschenwürde aber besitzen nicht nur alle Menschen, sondern sogar alle Menschen
in gleicher Weise, in gleichem Maße
und unverlierbar. Würde ist weder eine
zufällige Eigenschaft, die manche Men­schen besitzen und manche nicht, noch
ist sie eine graduelle oder gar verlier­
bare Eigenschaft, über die Menschen
anteilig während bestimmter Lebensphasen verfügen oder die gar von an­deren Menschen zugesprochen werden
kann – genau betrachtet ist sie gar keine Eigenschaft, sondern ein ethisches
Selbstverständnis. Wie lässt sich das
verstehen?
Menschenwürde – keine Eigenschaft, sondern ein ethisches
Selbstverständnis
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist
Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Das deutsche Volk bekennt sich darum
zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten …“ Mit diesen
Worten beginnt das Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland, das im
Jahr 1949 den Gedanken von der Men­schenwürde als Begründung und Fundament der Menschen- und Grundrechte aufnimmt, der ein Jahr zuvor in der
Allgemeinen Erklärung der Menschen­rechte durch die UNO formuliert wor-
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spectrum 2/2013
den war: Alle Menschen haben gewisse
grundlegende unveräußerliche Rechte,
weil ihnen als Mitgliedern der menschlichen Familie Würde innewohnt. Hier
liegen die Anfänge der Geschichte der
Würde des Menschen als eines Begriffs
im Völker- und Verfassungsrecht.
Aber die Idee einer allen Menschen
innewohnenden („inhärenten“) Würde
ist viel älter als diese Rechtstexte. Sie
findet sich erstmals ausdrücklich in der
Pflichtenlehre des römischen Philoso­
phen und Politikers Marcus Tullius Ci­
cero. Darin ermahnt er seinen in Grie­chenland studierenden Sohn, die Überlegenheit und Würde seiner menschlichen Natur nicht dadurch zu beschädigen, dass er sich wie die vernunftlosen
Tiere dem eitlen Genussleben hingibt.
Cicero knüpft einerseits an die Pflichtenlehre und Naturphilosophie der hellenistischen Philosophenschule an, die
als Stoa bezeichnet wird. Andererseits
nimmt er aber die altrömische Ehrvorstellung („dignitas“) auf, die in der Gesellschaft u. a. die veränderliche und zu­fällige Würde eines gesellschaftlichen
Ranges oder Amtes anzeigte, der gegenüber der Amtsträger verpflichtet ist.
Den altrömischen Begriff von „dignitas“
überträgt Cicero aber auf die Vorrangstellung des Menschen im Kosmos, die
der Mensch aufgrund der Fähigkeit zur
vernünftigen Lebensgestaltung durch
die Kontrolle seiner Affekte und Leiden­
schaften vor den Tieren innehat. Diese
Vernunftbegabung ist in den Augen der
Philosophen ein Zeichen der vernünftigen Seele des Menschen. Da im Vergleich mit der natürlichen Position der
Tiere alle Menschen durch ihre Vernunft­seele diese Vorrangstellung im Kosmos
einnehmen, wird Cicero mit dieser Textstelle zugeschrieben, den ersten lateinischen Nachweis universaler Menschen­würde geliefert zu haben, deren grundlegende Botschaft lautet: Würde verpflichtet! Mit der Erinnerung an die be­sondere Stellung des Menschen im Kos­mos ist die Pflicht verbunden, sich dieser Stellung durch das eigene Handeln
würdig zu erweisen.
Für die christlichen Kirchenväter ist der
Kosmos Gottes Schöpfung und die Wür­de aller Menschen die in Genesis 1,26
ff. von Gott zugesprochene Gottebenbildlichkeit, durch die das besondere
Geschöpf Mensch in die Verantwortung vor Gott gerufen ist. Von der philosophischen Umwelt angeregt identifizierten die Kirchenväter die universale
Gottebenbildlichkeit mit der Vernunftseele des Menschen, wie exemplarisch
Augustinus in seinem Buch „Über den
Gottesstaat“ (XXII 24) deutlich macht:
„Gott machte also den Menschen nach
seinem Bilde. Denn er schuf ihm eine
Seele, die durch ihre Vernunft und Einsicht allen Land-, Wasser- und Luftgeschöpfen, die keinen solchen Geist
besitzen, überlegen sein sollte.“ Hatte
Cicero die altrömische „dignitas“ durch
die Übertragung von der Gesellschaft
auf den Kosmos universalisiert, so vereinigen sich hellenistische Philosophie
und christliche Schöpfungstheologie
nun zu der abendländischen Idee universaler Menschenwürde, die alle Menschen zu einer tugendhaften bzw. gottgefälligen Lebensführung verpflichtet,
anders gesagt: zu einem der menschlichen Sonderstellung im Kosmos bzw.
in der Schöpfung würdigen Handeln.
Menschenwürde ist somit der Name
für das ethische Selbstverständnis des
Menschen, der sein Handeln anderen
Ansprüchen unterworfen sieht als ein
von seinen Bedürfnissen und Affekten
getriebenes Tier.
Menschenwürde als Grund von
Rechten
Menschenwürde „hat“ demnach ein
Wesen, dass von Natur aus darauf angelegt ist, sich selbst so zu verstehen,
dass es sein Handeln und seine Lebensführung an vernünftigen Einsichten ausrichten und sich auf vernünftig
begründete Prinzipien verpflichten
kann. Schon Cicero und stoische Philo­sophen wie Seneca folgerten aus dieser
Würde der menschlichen Natur, dass
Menschen miteinander ihrer Würde ent­sprechend umgehen sollen. Dies bezogen sie z. B. auch auf einen menschenwürdigen Umgang mit Sklaven, ohne
dass sie bereits daraus schlossen, dass
Sklaverei als gesellschaftliche Institu­
tion prinzipiell menschenunwürdig sei
und daher verboten werden müsse.
Dass das ethische Selbstverständnis
des Menschen grundlegende Rechtsansprüche auf Leben, Freiheit und wei­tere Grundbedingungen für eine selbstbestimmte Lebensführung – also das,
was wir seit der frühen Neuzeit „Men-
Menschenwürde als Handlungs­
prinzip in Medizin und Pflege
Diese überaus wichtige neuzeitliche
Errungenschaft der Idee von Menschen- und Grundrechten hat aber die
ursprüngliche tugendethische Dimension der individuellen Selbstverpflichtung
auf menschenwürdiges Handeln in den
Hintergrund rücken lassen. Der Achtung der Menschenwürde ist nämlich
nicht schon Genüge getan, wenn der
grundrechtliche Buchstabe des Gesetzes, also der rechtliche Mindeststandard, nicht verletzt wird, obgleich dieser
Mindeststandard immer und unbedingt
von jedem zu beachten ist. Aber menschenwürdiges Handeln erfordert mehr
als das. Dies zeigt sich insbesondere
im Gesundheitssystem gerade dort, wo
es um die Würde besonders verletzli­
cher und wehrloser Menschen geht.
Dabei geht es nicht nur um solche Situationen, in denen physisch oder psychisch eingeschränkte Menschen ihre
gesetzlich verbrieften Grundrechtsan­sprüche nicht einfordern können und
sich im Dschungel von Strukturen und
Verordnungen verirren. Es gilt auch
und gerade in jenen Bereichen, in denen besonders verletzliche Kommuni­
kations- und Beziehungssituationen
gegeben sind: Wie spreche ich Patienten an – bei der Visite oder wenn medizinische oder pflegerische Handlungen
im Intimbereich notwendig sind? Damit
sind wir wieder bei der Menschenwürde
als Selbstverständnis: Wie würde ich
selbst in einer solchen Situation gerne
angesprochen werden? Urheber wie
Adressaten menschenwürdiger Handlungen sind über das Selbstverständnis
als Menschen miteinander verbunden,
und zwar umso intensiver, je wehrloser
und sensibler das menschliche Gegenüber ist – z. B. in Situationen absoluten
Ausgeliefertseins: Wie lange liegt der
narkotisierte Patient entblößt auf dem
Operationstisch? Wie äußere ich mich
im Kollegenkreis über Patienten? Wer
den Achtungsanspruch fremder Würde
verletzt, verletzt zugleich auch immer
den der eigenen Würde.
Die Adjektive menschenwürdig bzw.
-unwürdig bezeichnen die moralische
Qua­lität zwischenmenschlichen Handelns. Diese nimmt glücklicherweise
in unserer Alltagserfahrung in den sel­tensten Fällen die rechtliche Qualität
schwerer Menschen- oder Grundrechts­
verstöße an, ist aber trotzdem von
grundsätzlicher moralischer Relevanz.
Mit dem Philosophen Avishai Margalit,
der in seinem viel beachteten Buch „Politik der Würde“ (1996) über menschen­würdiges Handeln nachgedacht hat,
kann man zusammenfassend sagen,
dass menschenunwürdiges Handeln
vorliegt, wenn Menschen – aus Absicht
oder aus Gedankenlosigkeit – behandelt werden, als ob sie keine Menschen
seien. Völlig unabhängig von der Frage, ob Menschen durch das Handeln
nachweislich physischen oder psychischen Schaden nehmen, symbolisiert
menschenunwürdiges Handeln den
Aus­schluss eines Menschen aus der
allen Menschen gebührenden Anerken­nung als gleichwertige Mitglieder der
Menschheitsfamilie.
Zum Menschsein gehört aber auch,
seinen je eigenen Weg des Umgangs
mit schwierigen Lebenssituationen finden zu müssen. Daher stellen sich z. B.
auch institutionenethische Fragen: Wie
können im Krankenhausalltag Freiräume für eine bedürfnisorientierte Begleitung des Genesungs- oder des Sterbeprozesses eines Menschen geschaffen
werden? Wie müssen die Strukturen be­schaffen sein, damit sie den Pflegenden und medizinisch Handelnden die er­forderlichen Rahmenbedingungen für
einen sensiblen menschenwürdigen
Umgang mit den Patienten ermöglichen? Auch zur adäquaten Beantwor­
tung dieser Fragen braucht es Einfüh­
lungsvermögen und den Rückgang auf
die Selbstvergewisserung, was ich denn
selbst in einer solchen Situation als Aus­druck respektvoller Fürsorge erwarten
würde. Menschenwürde ist keine Eigenschaft, die ich an anderen feststelle,
sondern ein Auftrag zu menschenwür-
Die Autorin:
Dr. Heike Baranzke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Ethik, Theorie und
Geschichte der Medizin von Professor Dr. Dr.
Thomas Heinemann an der PhilosophischTheologischen Hochschule Vallendar. Studi­um der Chemie und Katholischen Theologie
in Bonn. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.
DFG-Promotionsstipendium im Graduierten­
kolleg „Ethik in den Wissenschaften“ am
IZEW in Tübingen. Zahlreiche Veröffentlich­
ungen in Bioethik, insbesondere über den Be­griff der Würde. Im Sommer 2013 erschien
der von ihr mitherausgegebene Band „Autonomie und Würde. Leitprinzipien in Bioethik
und Medizinrecht“ im Verlag Königshausen
& Neumann.
Heike Baranzke und Gunnar Duttge (Hg.)
Autonomie und Würde
Leitprinzipien in Bioethik und Medizinrecht
Königshausen & Neumann.
Würzburg 2013,
ISBN 978-3.8260-4767-1; 552 S.
48,00 Euro
digem Handeln im Rahmen anerkannter und ethisch gerechtfertigter Rechtsund Handlungsnormen aus dem Geist
eines ethischen Selbstverständnisses,
das der Kultivierung bedarf.
Dr. Heike Baranzke
ethik
schenrechte“ nennen – notwendig ein­
schließen muss, entwickelte sich erst
mehr als 1.500 Jahre später. Erst nach
den Erfahrungen der Verbrechen gegen die Menschheit während des Zweiten Weltkriegs hat sich der Gedanke
von der Menschenwürde als Grund der
Menschenrechte Bahn gebrochen. Men­schenrechte formulieren somit die recht­lich einklagbaren Mindeststandards als
Ausdruck der gegenseitigen Achtung
der Würde aller Menschen.
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Fortbildungsveranstaltung: Seelische Not im Krankenhaus und Altenheim
ethik
Wittlich. Mitte Mai fand im St.
Elisabeth-Krankenhaus in Wittlich die
diesjährige Fortbildungsveranstaltung
der Ethik-Kommission der ctt statt. Dem
Thema „Seelische Not im Krankenhaus
und Altenheim“ wird zunehmend Aufmerksamkeit zuteil. Die Situation im
Krankenhaus und Altenheim ist in der
Regel dadurch charakterisiert, dass Patienten und Bewohner sich auf Grund
bestimmter Lebensumstände diesen In­stitutionen gezwungenermaßen anver­trauen müssen. Dies ist oftmals in spe­zifischer Weise mit Leid verbunden, et­
wa durch Vereinsamung, durch das Ge­fühl, zur Last zu fallen sowie schließlich durch eine fehlende Sinngebung für
das weitere Leben. Aber auch Angehö­
rige leiden häufig unter der eigenen
Hilflosigkeit und Überforderung, insbe­
sondere auch, wenn sie in räumlicher
Entfernung leben und auf die Entwicklungen kaum Einfluss nehmen können.
Überdies leiden aber auch die Mitarbeitenden der Einrichtungen zunehmend
an den Umständen, in denen ihre beruf­liche Tätigkeit stattfindet. Den hiermit
verbundenen Problemen, die auch für
die Einrichtungen der ctt Relevanz besitzen, widmete sich die Fortbildungsveranstaltung.
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann,
Vorsitzender der Ethik-Kommission der
ctt, begrüßte die Anwesenden und
führte in das Thema ein, indem er die
spezifischen Problemsituationen darlegte. Das Thema wurde im Folgenden in vier Hauptreferaten und zwei
Kurzbeiträgen aufgegriffen. Dr. Rolf
Dillschneider, Landespolizeidekan des
Saarlandes und Mitglied der EthikKommission der ctt, behandelte
das Thema der „Seelsorge im säkularen und kirchlichen Kontext“. Anhand
von Beispielen, die er in seiner beruflichen Praxis selbst erlebt hat, schilderte
Dr. Dillschneider bestimmte seelsorgerische Problemsituationen, die die Notwendigkeit, aber auch die Grenzen von
Seelsorge erkennen lassen. So kann
Seelsorge in einem streng säkularen
Kontext durchaus in Trost, Begleitung
und Mitgefühl bestehen. Eine spezifische Sinndimension für Leid, die eine
heilsame Wirkung entfalten kann, eröffnet indes in der Regel erst ein reli­
giöser Kontext, der allerdings bei den
Betroffenen in jeder spezifischen Situa-
46
spectrum 2/2013
Die Fortbildungsveranstaltung „Seelische Not im Krankenhaus und Altenheim“ der Ethik-Kommission der ctt betraf die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen in Krankenhäusern und Alten- und
Pflegeeinrichtungen, da sich die Seelsorge nicht mehr nur an Patienten, Bewohner und Angehörige richtet.
tion sorgfältig eruiert werden muss und
keinesfalls erzwungen werden kann.
Professor Dr. Thomas Schmidt, Lehrbeauftragter für Organisations-Ethik
an der Katholischen Hochschule
Freiburg, griff das Thema „Seelsorge
und Ökonomie als Spannungsfeld“ auf.
Einerseits stellt die Seelsorge für Träger von Krankenhäusern und Altenhilfe­
einrichtungen zweifelsohne einen Kostenfaktor dar, andererseits wertet eine
gelingende Seelsorge allerdings Krankenhäuser und Altenhilfeeinrichtungen
im Sinne eines spezifischen Qualitätsmerkmals auf. Letzteres bezieht sich in
zunehmendem Maße auch auf die Mitarbeitenden. Letztendlich kann sich
eine Steigerung der Zufriedenheit der
Mitarbeitenden, zu der eben auch eine
gelingende Seelsorge beitragen kann,
in verbesserten ökonomischen Ergebnissen niederschlagen.
Dr. Christina Lukas, Diplom-Psychologin in der Gerontologischen Beratungsstelle der Vereinigten Hospitien
Trier, referierte über die „Seelische Not
in Gesundheitseinrichtungen“ unter Be­rücksichtigung von alten Patienten bzw.
Bewohnern und der Situation der Pflegenden. Für erstere stellt der Umzug
in ein Pflegeheim in der Regel ein einschneidendes Lebensereignis dar, für
letztere sind es die täglichen Herausfor­
derungen im Umgang mit den alten Pa­tienten bzw. Bewohnern, die sich im
Sinne einer chronischen Belastung dar­stellen. Die klinische Situation des
alten Patienten ist oftmals charakterisiert durch Depressionen, demenzielle
Veränderungen, Angststörungen, soma­toforme Störungen, Anpassungs- und
Belastungsstörungen sowie auch einen
Substanzmissbrauch. In der Therapie
kommen eine motorische Aktivierung,
die Förderung alltagspraktischer Aktivitäten und von Erinnerungsarbeit, die
Durchführung jahreszeitlicher Rituale
sowie tiergestützte Therapieformen
zum Einsatz. Mitarbeitende sind durch
herausforderndes Verhalten von demenzkranken Bewohnern, aber auch
mangelnde Anerkennung durch Angehörige oder durch Ärzte zunehmend be­lastet. Hier sieht Dr. Christina Lukas die
Notwendigkeit eines frühzeitigen Ge­gensteuerns in Form von Fallbesprechungen, Supervision, Coaching, Konflikt-Mediation und Fortbildungen.
Schließlich sprach Dipl.-Theologe
Klaus Aurnhammer, Seelsorger im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis, über „Achtsamkeit als Grundhaltung“. In teils szenischen Darstellungen,
in denen Klaus Aurnhammer die Rolle
von Patienten einnahm, illustrierte er
eindrucksvoll den Begriff der Achtsamkeit gegenüber Patienten und Bewohnern als eine Grundkategorie ärztlichen
und pflegerischen Handelns. Soll eine
gelingende Beziehung zwischen einer­seits Patienten bzw. Bewohnern und an­dererseits Therapeuten bzw. Pflegenden entstehen, müssen beide Seiten
gegenseitige Achtung und Achtsamkeit
als Grundhaltung entwickeln.
In zwei Kurzbeiträgen wurden konkrete
Seelsorgekonzepte vorgestellt. Dr.
Thomas Kellner, Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik im Bereich Theologie und Seelsorge der ctt, stellte den
Rahmen eines „Seelsorgekonzepts in
der ctt“ dar. Für eine kirchliche Einrichtung ist ein umfassendes Seelsorgeangebot ein wichtiges Kennzeichen. Da
die Bistümer immer seltener Seelsorge­
personal zur Verfügung stellen, müssen
trägerseits eigene Anstrengungen unter­nommen werden, um besonders auch
im Bereich der Altenhilfe und Rehabilitation verschiedene Formen von Seelsorge anbieten zu können.
Helga Schmitt, Leiterin des Instituts für
Beratung, Seelsorge und Coaching der
Marienhaus Stiftung, stellte die „Mitarbeiterseelsorge in der Marienhaus Stiftung“ vor. Alle Mitarbeiter können sich
direkt an das Institut wenden. Ziel ist
die Sorge um den ganzen Menschen
und das Gelingen menschlich-personaler Entwicklung. Auf Wunsch kann die
Beratung in der Dienstzeit geschehen.
Dabei ist das Angebot (für fünf Sitzungen) kostenlos, und jedem wird Anony­
mität garantiert. Die Berater bieten fol­gende Beratungsformate an: Persönliche Lebensberatung, Geistliche Begleitung, Supervision und Coaching.
Die anschließende Diskussion zeigte,
dass dem Thema der Seelsorge für Pa­tienten und Bewohner, aber auch für die
Mitarbeitenden ein hoher Stellenwert
zu­kommt. Für katholische Träger von
Krankenhäusern und Altenhilfeeinrichtungen besteht die Gefahr, in einem zunehmend ökonomisierten Umfeld die
spezifischen Motive, auch Belastungen
der Mitarbeitenden nicht hinreichend in
den Blick zu nehmen. Insofern stellt die
Mitarbeiterseelsorge ein zentrales Ele­ment der Trägeridentität dar. Hierauf
früh­zeitig angemessen zu reagieren, er­weist sich für alle Beteiligten als Notwendigkeit.
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Foto: Anja Thinnes
Medizinethik: Nach bestem Wissen und Gewissen
Klaus Bergdolt (Medizingeschichte,
Köln) näherte sich im Eröffnungsvortrag der Thematik historisch. Er schlug
einen weiten geschichtlichen Bogen,
um zu zeigen, dass sich das Gewissen
nicht aus dem Zeitgeist bilde, sondern
vielmehr als kulturell und historisch geprägtes Gewissen verstanden werden
müsse. Eine geschichtslose Medizin sei
nicht in der Lage, medizinethische Fragen angemessen zu thematisieren.
Die beiden weiteren Tage waren durch
mehrere strukturierende Schwerpunkte
bestimmt. Innerhalb des Schwerpunkts
Herausforderungen der Gegenwart definierte Günter Rager (Anatomie, Fribourg) zunächst das Gewissen als eine
natürliche Anlage im Menschen, die es
ihm erlaube, Handlungen oder Ziele
nach ethischen Kriterien zu bewerten.
Von dem Urgewissen unterschied er ein
Situationsgewissen, das die nötige inter­personale Perspektive berücksichtigt.
Das spezifische Verhältnis der beiden
Gewissen wurde während der gesam­
ten Tagung lebhaft und in unterschied­
lichsten Kontexten diskutiert. Die Her­
ausforderungen, die der gegenwärtig
weltanschaulich-religiöse Pluralismus
an das ärztliche Gewissen stellt, stellte
Walter Schaupp (Moraltheologie, Graz)
dar und wies darauf hin, dass die mit
diesem Pluralismus einhergehenden Li­beralisierungen keineswegs geeignet
scheinen, die Wertkonflikte im medizinethischen Kontext zu lösen.
Stephan Rixen (Verfassungsrecht,
Bayreuth) ging der Frage nach, welche
Dimension die Gewissensfreiheit inner­
halb der Verfassung genießt und welche Möglichkeiten der Staat hat, die Ge­wissensfreiheit des Einzelnen zu
schützen und Gewissensnot erkennen
zu können. Giovanni Maio (Ethik und Ge­schichte der Medizin, Freiburg) wies
in seinem Vortrag eindrücklich auf die
Folgen der Ökonomisierung im Gesundheitswesen hin. Das Effizienz-Dik­tat der Krankenhäuser ermögliche – so
sein Vorwurf – keinen Spielraum mehr
für Gewissensfragen. Die Sorge um den
Kranken, ein wesentliches Element des
traditionellen ärztlichen Ethos, werde
vom Management nicht als Wert erkannt. Zeit und Energie für einen dialogischen Beziehungsprozess, in dem
sich die Sorge entfalten kann, fallen
dem Prinzip der Kostensenkung anheim.
In drei parallelen Foren wurde das Gewissen in philosophischer und in rechtlicher Perspektive sowie aus der Sicht
der Akteure vertieft. Volker von Loewe­
nich (Kinderheilkunde, Frankfurt) sensi­bilisierte die Teilnehmer in seinem bild­reichen Vortrag für die vielfältigen Ge­
wissensentscheidungen, mit denen sich
der Mediziner am Anfang des Lebens
auseinanderzusetzen habe. Mittels kon­kreter Beispiele wurde deutlich, welchen Einfluss auch die leibliche Gestalt
oder der Augenausdruck eines Neuge­borenen für eine Gewissensentscheidung haben können. Franz-Josef Bormann (Moraltheologie, Tübingen) schilderte die Gewissensnöte von Ärzten
und Pflegenden im Umgang mit Wachkomapatienten und verwies in diesem
Zusammenhang auf die Bedeutung der
moralischen Identität des Einzelnen, der
sein Gewissensurteil nur in der 1. Person Singular formulieren kann und die­ses vor allem vor seinem eigenen Gewissen zu prüfen habe. Gerhild Becker
(Palliativmedizin, Freiburg) beklagte als
ein falsches Selbstverständnis der
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47
ethik
Vallendar. Vom 14. bis 16. Juni veranstalteten der Lehrstuhl für Moraltheologie der Eberhard Karls-Universität Tübingen und die Katholische Akademie
der Erzdiözese Freiburg anlässlich des
60. Geburtstags des Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff
ein interdisziplinäres Symposium zum
Thema: Nach bestem Wissen und Gewissen. Gewissensentscheidung und
Gewissensfreiheit im Kontext medizi­
nischer Ethik. Das Symposium deckte
mit 27 Vorträgen in drei Tagen ein breites und vielseitiges Programm der Thematik ab.
Medizin, sich eher als exakte Naturwissenschaft anstatt einer Erfahrungswissenschaft zu verstehen. Die
evidenzbasierte Medizin behandle
Krankheiten, nicht aber kranke Menschen und scheint damit Gewissensentscheidungen, die erst mit dem Blick
auf den Patienten virulent werden, auszuklammern.
Den theologisch-ethischen Schwerpunkt eröffnete Wilfried Härle (Systematische Theologie, Heidelberg) mit
folgendem Satz: „Ein irrendes Gewissen ist kein Unding, sondern ein Ding.“
Wie das Zitat vermuten lässt, schilderte er die paradoxe Situation, weshalb
etwas, das auch irren kann, eine solch
hohe Anerkennung, bzw. einen solch
hohen Schutz genießt. Diese paradoxe
Situation macht deutlich, dass wir trotz
der Fehlbarkeit nicht auf das Gewissen
verzichten können, es daher ausbilden
müssen. Der Vorschlag, eine ethische
Ausbildung, die dieser Förderung dienen soll, innerhalb des Medizinstudiums zu etablieren, stieß auf allgemeine
Resonanz.
Ein weiterer Schwerpunkt des Symposiums widmete sich konkreten Anwendungsfeldern und ging der Frage
nach der Bedeutung individueller Ge-
wissensentscheidung innerhalb eines
bestehenden Organisationssystems,
etwa des Gesundheitssystems, nach.
Macht sich der Einzelne, wenn er mit
Fehlern im System lebt, schuldig? Welche Verantwortung trägt hier der Einzelne, welche der Krankenhausträger,
welche moralisch relevanten Fehler
sind systembedingt und unvermeidbar? Wie ist die spezielle Situation von
kirchlichen Krankenhäusern? Welchen
Einfluss hat die Ökonomisierung?
Innerhalb der lebhaften Diskussionen
bestand weitgehend Konsens, dass
man von einem gestuften Modell von
Verantwortung ausgehen müsse, um
den Einzelnen in seiner Entscheidung,
die häufig unter Zeitdruck gefällt werden müsse, zu entlasten. Dennoch
kann ihm der Krankenhausträger weder
Gewissensentscheidungen gänzlich
abnehmen noch seine Gewissensfreiheit einschränken. Der Träger habe
daher einerseits bestimmte Normen –
bei kirchlichen Trägern auch in Übereinstimmung mit den Bischöfen – zu
entwickeln, die eine Orientierung im
Einzelfall ermöglichen, und andererseits für eine angemessene Gewissensbildung der Ärzte und Pflegekräfte
zu sorgen. Somit könne man die Gefahr umgehen, das Gewissensurteil
entweder als reine Selbstbindung oder
als ausschließliche Bindung an eine
vorgegebene Instanz misszuverstehen,
sondern es als ein Urteil zu begreifen,
das zwischen zwei Ebenen zu vermitteln hat, das der Einzelne letztlich aber
immer vor sich selbst zu verantworten
hat.
Schwester M. Basina Kloos schilderte
abschließend die Situation in den Einrichtungen der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Sie vertiefte damit die
Diskussion über das Verhältnis von
persönlicher Gewissensfreiheit der Mitarbeiter und der Systemebene, d. h. in
diesem Fall der kirchlichen Werte, die
in diesen Häusern bindend sind. Sie
machte deutlich, dass eine gezielte
ethische Förderung des Personals sowie das Einsetzen von Ethik-Kommissionen der Ausbildung des Gewissens
jedes Einzelnen in den Einrichtungen
dient und man auf diese Weise die
Mitarbeiter auf bestimmte Gewissenskonflikte vorbereitet und ihr ethisches
Urteilsvermögen damit schärft.
Barbara Advena-Regnery
ethik
Kontakt zur Ethik-Kommission
Vorsitz:
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar
Lehrstuhl Ethik, Theorie und
Geschichte der Medizin
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
Geschäftsführer:
Georg Beule
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Tel.: 0261 6402-510
Fax: 0261 6402-300
E-Mail: theinemann@pthv.de
Mitarbeiterin:
Lea Wassermann
E-Mail: l.wassermann@ctt-zentrale.de
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Die nächsten Sitzungen der Ethik
Kommission finden statt am:
08. November
17. Januar 2014
04. April 2014
04. Juli 2014
07. November 2014
Grüne Engel sind seit 10 Jahren im Einsatz
Freundes- und Förderverein des Caritas-Krankenhauses Lebach wurde 2003 gegründet
Lebach. Im Jahr 2003 wurde der
Freun­des- und Förderverein des Ca­
ritas-Krankenhauses Lebach gegründet, und noch im gleichen Jahr erklär­
te sich eine Gruppe von Damen und
Herren bereit, mit einem regelmäßigen
ehrenamtlichen Besuchsdienst die Aktivitäten des Krankenhauses zu unter­
stützen. Die „Grünen Engel“ waren geboren.
In einer Feierstunde, die mit einem Gottesdienst begann und über den Haus­kanal in die Krankenzimmer übertragen
wurde, trafen sich die Mitglieder des
Freundes- und Fördervereins mit ihrer
Vereinsvorsitzenden Rita Waschbüsch
und den „Grünen Engeln“. Rita Waschbüsch, die den Werdegang des CaritasKrankenhauses Lebach seit seiner Planung begleitet hat, hob in ihrer Rede
die Bedeutung dieses Krankenhauses
hervor, das als einziges Krankenhaus
zentral im Saarland gelegen und unver­zichtbar für die Bevölkerung sei. Ohne
die Unterstützung des Freundes- und
Fördervereins wären so manche Anschaffungen nicht realisierbar. Auch der
Bürgermeister der Stadt Lebach, KlausPeter Brill, war der Einladung ins Caritas-Krankenhaus gefolgt und dankte
den „Grünen Engeln“ für ihren großen
Mit einem Gottesdienst in der Krankenhauskapelle des Caritas-Krankenhauses Lebach startete
eine Feierstunde zum 10-jährigen Bestehen der „Grünen Engel“. Kräftig unterstützt wurde diese
Veranstaltung von den Mitgliedern des Freundes- und Fördervereins des Krankenhauses.
Einsatz, da ohne dieses ehrenamtliche
Engagement gesellschaftliches Leben
nicht möglich sei.
Krankenhausoberin Annette MünsterWeber, die diese Feier moderierte,
dankte im Namen des Direktoriums und
der Mitarbeitenden des Krankenhauses den Mitgliedern des Freundes- und
Fördervereins und den „Grünen Engeln“
für ihren unermüdlichen Einsatz. Dabei war auch das Ehrenamt und seine
weltweite Bedeutung Inhalt ihrer Rede.
Eine PowerPoint-Präsentation, die an
die Arbeit des Freundes- und Fördervereins und die wichtigsten Ereignisse
des Caritas-Krankenhauses der letzten
zehn Jahre erinnerte, bildete den Abschluss dieser Feierstunde.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
Musik bringt Leben ins Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Dietmar-Ernst Matheis sorgt für fröhliche Klänge in Hostenbach
„Was wollen wir singen?“, fragt der 72Jährige, als alle versammelt sind und
lässt die ersten Takte des Liedes „Heimat, deine Sterne“ erklingen. Seine
Frau Astrid unterstützt ihn und regelt
derweil die Lautstärke nach, und bald
fallen alle zusammen ein. Dabei übernimmt der Ingenieur, der lange Zeit
Dietmar-Ernst Matheis übt mit den Senioren zahlreiche Evergreens. Dabei nimmt er den Gesang
auf und hat daraus sogar schon eine CD produziert. Nun können sich die Chormitglieder selbst
hören, und die CD des Oldie Chors ist in St. Hildegard natürlich der Hit.
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ehrenamt
Hostenbach. Alle zwei Wochen rockt
es in der Kapelle des Alten- und Pflegeheimes St. Hildegard in Hostenbach.
Denn dann packt Dietmar-Ernst Matheis Verstärker, Lautsprecher und Mikrophon aus und installiert die Technik
mit sicheren Handgriffen. In Begleitung
des Pflegepersonals treffen die Bewohner nach und nach im Kapellenraum ein.
bei den Ford-Werken im Ausland gearbeitet hat, die einzelnen Strophen in
durchdringendem Bass, und den Refrain singen alle zusammen. Bewohne­
rin Alwine Löwenbrück ist begeistert:
„Da zeigt sich, dass wir Alten auch noch
zu was zu gebrauchen sind.“ Anna Daniel, die sich jedes Mal auf die Chorstunde freut, ergänzt: „Singen befreit.“
Und Marlies Franz erzählt: „Alles, was
hier an Freizeitprogramm geboten wird,
nehme ich gerne mit.“
Das Freizeitangebot in der Senioreneinrichtung wäre wesentlich kleiner
ohne ehrenamtliche Kräfte wie DietmarErnst Matheis. Diese „Ehrenämtler“ sor­gen für Abwechslung. „Unsere Bewohner können ja draußen meist nicht mehr
am Leben teilnehmen, also wollen wir
das Leben hier hineinholen“, so sagt
es Christel Tschanum vom Begleitenden Dienst. Eigentlich wollte sich das
Ehepaar Matheis nur über die Möglichkeit des Wohnens im Alter informieren,
als sie von Heimleiterin Stefanie Klos
angesprochen wurden, ob sie sich vorstellen könnten, ehrenamtlich in der
Einrichtung tätig zu sein. Die Antwort
fiel Dietmar-Ernst Matheis nicht schwer.
Der Pensionär hat schon immer gerne
gesungen.
Anja Thinnes
Foto: privat
Ein ehrenamtlicher Dienst, der Freude macht
Auszeichnung für die Grünen Damen der Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Weiskirchen. Ehrenamtliches Engagement hat einen hohen Stellenwert im
Leben der „Grünen Damen“ der Hochwald-Kliniken Weiskirchen. Wie groß
ihr freiwilliger Einsatz ist, zeigte sich im
April, als 153 Leser der „Saarbrücker
Zeitung“ dieses Ehrenamt mit der Wahl
zur „Saarlands Beste“-Gruppe honorierten.
ehrenamt
Für die Aktion „Saarlands Beste“ sucht
die Saarbrücker Zeitung monatlich
Men­
schen und Vereine, die Besonderes leisten und sich für ihre Mitmenschen engagieren. Kein Wunder
also, dass ausgerechnet die „Grünen
Damen“ diese Auszeichnung erhielten.
Ihr Erkennungsmerkmal ist der grüne
Schal. So sind sie meist zu viert am
Vormittag von Montag bis Donnerstag
für die Patienten in den Hochwald-Kliniken unterwegs. Dabei begleiten sie
Patienten an den ersten Tagen, um ihnen das Eingewöhnen zu erleichtern.
Der Besuch auf den Zimmern sowie
die Erledigung kleiner Einkäufe und
Behördengänge gehören ebenfalls zu
ihren Aufgaben. „Oft sprechen uns die
Patienten aber auch von selbst an,
manchmal nur, um mit uns zu plaudern.
Wir sind dann einfach für sie da, hören
ihnen zu, nehmen an ihrem Schicksal
teil und muntern auf“, so die Gruppenleiterin Edith Dupont. „Wir können
keine großen Dinge tun, nur kleine,
aber die mit großer Liebe“, zitiert sie
Mutter Teresa. Geht den ehrenamtlich
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„Grüne Damen“ nennt man Frauen, die sich in Krankenhäusern ehrenamtlich um Patienten kümmern. In den Hochwald-Kliniken tun sie dies seit April 2006, nachdem der ehemalige Klinikseelsorger Gerd Braun mit viel Einsatz diesen ehrenamtlichen Dienst ins Leben gerufen hat.
Zusammen mit Monika Marx, die die Leitung der Gruppe bis 2012 innehatte, hat er entscheidend
zur Festigung der „Grüne Damen“-Gruppe beigetragen. Organisiert sind die „Grünen Damen“ im
Christlichen Krankenhaus-Hilfsdienst.
engagierten Frauen dabei ein Patientenschicksal besonders nahe und sie
haben das Bedürfnis sich auszutauschen, steht ihnen der Klinikseelsorger,
Pfarrer Ulrich Schäfer, zur Seite.
Die insgesamt 18 „Grünen Damen“
kommen aus den Kreisen Merzig-Wadern und St. Wendel sowie aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz und sind
zwischen 50 und 74 Jahre alt. Die Motivation der Damen für dieses Ehrenamt
ist zwar individuell verschieden, doch
haben alle gemeinsam das gleiche
Ziel: „Wir wollen ansprechbar sein für
Menschen, die Hilfe brauchen und Le-
bensmut suchen“, erklärt Edith Dupont.
Die „Grünen Damen“ freuen sich sehr
über ihren Erfolg bei der Aktion „Saarlands Beste“ und die Anerkennung, die
sie dadurch für ihr Ehrenamt erfahren
haben. Die Erfolgsserie könnte jedoch
noch anhalten, denn durch ihren Sieg
sind die engagierten Damen bereits für
die Wahl zur „Jahres Beste“-Gruppe
im Dezember nominiert, und bis dahin
heißt es „Daumen drücken“.
Anja Thinnes
Foto: privat
Alten- und Pflegeheim Marienburg
Kempenich
Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich
Tel.: 02655 9615-0
www.altenheim-marienburg.de
Physiotherapieschule
der cusanus trägergesellschaft trier mbH
Hans-Schardt-Straße 1a, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549
www.pt-schule-lebach.de
Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege
Koblenz-Wallersheim
Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim
Tel.: 0261 89907-0
www.altenheim-maria-vom-siege.de
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-38510
www.verbund-krankenhaus.de
Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig
Schulstraße 2a, 56743 Mendig
Tel.: 02652 9346-0
www.altenheim-marienstift-mendig.de
Alten- und Pflegeheim St. Barbara
Mudersbach
Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach
Tel.: 02745 9210-0
www.altenheim-st-barbara.de
Physio Akademie Wittlich
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-2830
www.die-physio-akademie.de
Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern
Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern
Tel.: 06343 949-0
www.reha-bza.de
Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Niederhutstraße 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 976-0
www.altenheim-st-maria-josef.de
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Franziska-Puricelli-Straße 3
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 8820-0
www.franziska-stift.de
Bad Kreuznach-MVZ
Alten- und Pflegeheim St. Martin
Ochtendung
Heinrich-Heine-Straße 7-11
56299 Ochtendung
Tel.: 02625 9587-0
www.altenheim-st-martin.de
Gelderland-Klinik Geldern
Clemensstraße 10, 47608 Geldern
Tel.: 02831 137-0
www.gelderlandklinik.de
Fachklinik St. Hedwig Illingen
Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen
Tel.: 06825 401-0
www.fachklinik-st-hedwig.de
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Cusanus-Krankenhaus
Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 58-0
St. Elisabeth-Krankenhaus
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-0
www.verbund-krankenhaus.de
Bernkastel-MVZ
Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift
Bernkastel-Kues
Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 955-0
www.cusanusstift.de
Seniorenheim St. Josef Vallendar
Beuelsweg 8, 56179 Vallendar
Tel.: 0261 6407-0
www.seniorenheim-st-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Heppinger Straße 22
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Tel.: 02641 9402-0
www.altenheim-st-vinzenz.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Emmelshausen
Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen
Tel.: 06747 125-0
www.altenheim-st-hildegard.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus
Gebhardshain
Betzdorfer Straße 6-8
57580 Gebhardshain
Tel.: 02747 9126-0
www.altenheim-st-vinzenzhaus.de
Alten- und Pflegeheim St. Sebastian
Nunkirchen
Weiskircher Straße 28
66687 Wadern-Nunkirchen
Tel.: 06874 1819-0
www.ah-nunkirchen.de
Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau
Merzig-Schwemlingen
Zum Schotzberg 1b
66663 Merzig-Schwemlingen
Tel.: 06861 9310-0
www.ah-schwemlingen.de
Alten- und Pflegeheim St. Franziskus
Perl-Besch
Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch
Tel.: 06867 91192-0
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Altenhilfezentrum Haus St. Martin
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Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler
Tel.: 06821 96492-0
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54298 Aach bei Trier
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