Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH

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Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift
Wechsel im Vorstand der Hildegard-Stiftung
Veränderung in der GMAV
25. Diabetikertag in den Hochwald - Kliniken in Weiskirchen
Modernisierungsaktivitäten in der
Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern
Weihbischof Dr. Helmut Dieser besucht das
Menschen im Träger
Mitarbeiter-Forum
Die
Haus auf dem Wehrborn in Aach
Seite der Seelsorge
Zu unserem Leitbild
Neues aus den Einrichtungen
TerminanInformationen der Ethik-Kommission
Ehrenamtliches Engagement
kündigungen
3/2012
24. Jahrgang
ISSN 1868-6818
Zur Titelseite
Liebe Leserin, lieber Leser,
immer den Stern vornweg und festlich
gekleidet sind die Sternsinger rund um
den 6. Januar zu sehen. Fast eine halbe Million von ihnen ziehen bundesweit
von Haus zu Haus, um im Rahmen
einer der weltweit größten Solidaritätsaktionen von Kindern für Kinder Geld
für notleidende Gleichaltrige in der
„Dritten Welt“ zu sammeln. Als „Heilige
Drei Könige“ bringen sie mit Kreide
die Anfangsbuchstaben eines Segens
in lateinischer Sprache an: „C + M +
B“ – „Christus mansionem benedicat“
(Christus segne dieses Haus). Damit
hat das Kindermissionswerk 1958 den
alten Brauch des Sternsingens wieder
aufgegriffen, der weit bis in das Mittelalter zurückreicht (vgl. www.sternsinger.org).
Die Heiligen Drei Könige
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige ist reich an Symbolik (vgl. www.
heilige - dreikoenige.de). Eine wichtige
Rolle spielt dabei die Zahl 3, obwohl im
Matthäus - Evangelium (vgl. Mt 2,1-12)
hierzu nichts berichtet wird. Ebensowenig gibt es Hinweise auf die Namen
der Könige, die im Laufe der Jahrhunderte auftauchten, sich veränderten
und schließlich zu Caspar (persisch für
„Schatzmeister“), Melchior (hebräisch
für „König des Lichts“) und Balthasar
(aramäisch für „Gott schütze das Leben
des Königs“) wurden. Über die mitgebrachten Geschenke ist dagegen mehr
zu erfahren. Sie werden von Matthäus
mit Gold (das kostbarste Metall für den
König Christus), Myrrhe (für den sterblichen Menschen Christus) und Weihrauch (für den Gott Christus) angegeben. Alles königliche Geschenke für
einen König und, ganz in der Tradition
alter Weissagungen stehend, wohl nur
durch Könige verschenkbar. So wurde
aus den Sterndeutern, die einst einen
Stern hatten aufgehen sehen und diesem folgten, Könige.
Sterndeuter folg(t)en einem Stern
Damals wie heute haben Sterne nichts
von ihrer Faszination verloren. Bis in
unsere Tage orientieren sich Karawanen und Seeleute mitunter am nächtlichen Sternenhimmel. Der Mensch kann
auch in unseren Tagen immer noch viel
von jenen Sterndeutern, von denen die
Bibel berichtet, lernen: Welcher Stern
ist – bildlich gesprochen – der richtige
für mich? Welchem Stern folge ich? Es
braucht Mut, um sich auf den Weg zu
machen, und der Zeitpunkt muss gut
gewählt sein. Das Timing stimmt, wenn
der entscheidende Schritt nicht zu früh,
aber auch nicht zu spät unternommen
wird. Wenn alles stimmig ist, dann sind
sogar ganz persönliche Sternstunden
erfahrbar. Bei Matthäus heißt es:
„Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu
dem Ort, wo das Kind war;
dort blieb er stehen.
Als sie den Stern sahen, wurden sie
von sehr großer Freude erfüllt.“
In diesem Sinn wünschen wir Ihnen,
liebe Leserin, lieber Leser, ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer
Lieben, ein gutes Jahr 2013 und dass
Sie Ihren persönlichen Aufbruch wagen – und immer dem auf Gott hinweisenden Stern folgen.
Ihre spectrum - Redaktion
Impressum
impressum / zur titelseite
Herausgeber
cusanus trägergesellschaft trier mbH
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Tel.: 0651 7167-0
Fax: 0651 7167-198
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Redaktion
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Claudia Gerstenmaier
(Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle)
Gisela von Staden-Lackner
(Lektorat und Redaktionsorganisation)
Benjamin Henze
(Redaktion)
Tel.: 0651 7167-130
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Gestaltung
Eva Werner
(10. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier)
2
spectrum 3/2012
Autoren
Alt, Kadija; Altmeier, Martina; Berg, Emmerich; Beule,
Georg; Brahm, Axel A.; Bruxmeier, Karl-Herbert;
Engel, Andreas; Fischer, Nils; Gerstenmaier Dr.,
Claudia; Heil, Ursula; Heinemann Professor Dr. Dr.,
Thomas; Heinrichs-Marunde, Mechthild; Henze,
Benjamin; Hoffmann, Thomas; Jansen, Elisabeth;
Kellner Dr., Thomas; Köhler, Andrea; Kriegel,
Monika; Krost, Hedwig; Lambertz, Petra; Mans Dr.,
Elmar; Philipps, Stefanie; Proft Dr., Ingo; Schäfer,
Gerd; Schäfer, Ulrich; Schwenk, Michael; Siffrin,
Sabine; Thome, Christiane; Tschanun, Christel;
Wagner, Andrea; Werron, Stefan; Wienczierz, Bernd;
Zimmer, Sabine; Zisgen, Ellen
Fotografen
Altmeier, Martina; Blaufuss, Daniel; Brusso,
Roxanne; Bruxmeier, Karl-Herbert; Engel, Andreas;
Gerstenmaier Dr., Claudia; Heil, Ursula; Henze,
Benjamin; Jansen, Elisabeth; Klos, Stefanie;
Kohlhaas, Axel; Koop, Rüdiger; Kriegel, Monika;
Krost, Hedwig; Lambertz, Petra; Philipps, Stefanie;
Schäfer, Gerd; Schindler, Doreen; Schläfer, René;
Schmidt, Katja; Schwenk, Michael; Sebastian, Regina;
Siffrin, Sabine; Simon, Heiko; Thome, Christiane;
Wellcome Library, London; Zimmer, Sabine
Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die
Meinung der Redaktion oder des Herausgebers
wiedergeben.
Drucklegung
14. Dezember 2012
Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das
Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten
Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben
wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen
den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir
orientie­ren uns bei allen Ausgaben an den jeweils
gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens.
Druck
Druckhaus Neu GmbH, Trier
Druckauflage
3.700 Exemplare
Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail (spectrum@ctt-zentrale.de) zu. Wir
freuen uns darauf!
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist
am 01. April 2013.
Liebe Mitarbeiterinnen,
liebe Mitarbeiter,
das bevorstehende Weihnachtsfest nehmen wir
zum Anlass, innezuhalten und dankbar auf ein
ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr 2012
zurückzublicken.
In diesen Tagen gelten unsere Gedanken Ihnen
und Ihrem geleisteten Engagement in der Begleitung der Menschen, die uns anvertraut sind
und in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Trägerschaft unserer Sorge bedürfen.
Unsere Gedanken richten sich aber auch in die
Zukunft. So freuen wir uns darauf, gemeinsam
mit Ihnen das Jahr 2013 gestalten zu können
und in dem bereits laufenden Integrationsprozess des Zusammenwachsens weiter gut und
zukunftssichernd voranzukommen.
Mit unserem herzlichen Dank für die gute und
vertrauensvolle Zusammenarbeit verbinden wir
unsere Wünsche für ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein gesundes und für Sie bereicherndes
Jahr 2013 mit Gottes reichem Segen.
Es grüßen Sie
Bernd Molzberger
Rubrik
Geschäftsführer
Thomas Thiel
Geschäftsführer
spectrum 3/2012
3
Inhaltsverzeichnis
33
Film-Team zu Besuch in Lebach
Rege Teilnahme am ersten Lebacher
Hospizgespräch
34
Betriebsfest des CaritasKrankenhauses Lebach Eröffnung
der neu­gestalteten Zentralen
Patientenaufnahme
35
Betreuungsaudit im Onkologischen
Zentrum Lebach Benefizabend der
Musiker in Bereitschaft
37
Bestmögliche Betreuung für
Menschen mit Diabetes
38
4. Wittlicher Pflegekongress
39
Große Modernisierungsaktivitäten
der Edith-Stein-Fachklinik
Adipositas-Symposium in der
Gelderland-Klinik
40
10
Visitationsbesuch von Weihbischof
Dr. Helmut Dieser
Neue Lehrküche der
Gelderland-Klinik ist in Betrieb
41
12
Reinhard Köster ist neuer Ombudsmann
Weiterbildungsveranstaltung in den
Hochwald-Kliniken Gemeinsamer
Schiffsausflug auf der Mosel
14
Neues Angebot für krebskranke
Menschen im Saarland
42
15
3 Fragen an Margit Klasen-Braune
Sonnenschein beim Besuch des
Weinfestes Jährliches Hildegardfest
wieder mit großer Tombola
43
16
Angebot des Instituts für Beratung, Seelsorge und Coaching
Tierischer Besuch im Altenhilfe-­
zentrum Haus St. Martin
Seniorentag der Waxweiler
Frauengemeinschaft
18
Junge Absolventen ins Berufsleben
entlassen Lichterfest zum Welthospiztag
44
19
Schüler forschen zu aktuellen
Pflegethemen Trägerübergreifender
Firmenlauf in Koblenz
Oktoberfest im Alten- und Pflegeheim
St. Franziskus Weinfest im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth
45
Wie war Schule früher?
20
Nachgefragt bei Yvonne Rauen
46
Aktuelles aus dem
ctt-Fortbildungszentrum
seite der
seelsorge
weiterbildung
21
Nicht nur zur Weihnachtszeit
termine
48
mitarbeiterforum
22
Zu unserem Leitbild
Termine und Veranstaltungen
der PTHV
23
Unterwegs mit der Leitbildgruppe
Mit Jesus auf dem Weg
ethik
49
24
Auszeichnung für die Gartenanlage
Buchvorstellung: „Lebendig oder tot –
tertium non datur“
25
Menschen im Träger
50
Informationen der
Ethik-Kommission
26
Forschungspreis für Anne Reiser
27
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
53
28
Heimleitungswechsel im Altenund Pflegeheim St. Vinzenz
Ehrenamtlicher medizinischer Einsatz
in Südostasien
54
29
Apotheker Simon verlässt das
Caritas-Krankenhaus Lebach
Spendensammlung
unterstützt Klinik-Clowns
30
Feierliche Verabschiedung von
Jutta Kettermann Neuer MRT wurde
angeliefert
55
Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe
31
Wie Robin Hood unterwegs
mit Pfeil und Bogen
32
Selbstgestricktes für den Kreißsaal
aktuelles
trägerübergreifendes
inhaltsverzeichnis
aus den
einrichtungen
aus den
einrichtungen
4
02
Zur Titelseite
03
Weihnachtsgrüße
04
Inhaltsverzeichnis
05
Wechsel im Vorstand der
Hildegard-Stiftung
06
Personelle Veränderungen an der
Spitze der GMAV
07
Personelle Veränderungen
im ctt-Aufsichtsrat 25. Diabetikertag
in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen
08
Forschungsprojekt „PiSaar –
Pflegebedarf im Saarland“
09
spectrum 3/2012
Impressum
ehrenamt
unsere
häuser
Wechsel im Vorstand der Hildegard-Stiftung
Dank an Barmherzige Brüder Trier e. V.
Trier. Im September hatte sich der
Barmherzige Brüder Trier e. V. (BBT)
auf eigenen Wunsch aus der Hildegard - Stiftung zurückgezogen (vgl. Bei­
trag spectrum 2 / 2012, Seite 4). Im
Anschluss an die Vorstandssitzung der
Hildegard - Stiftung im September fand
in der ctt-Zentrale die Verabschiedung
im internen Kreis statt, bei der der
Dank an den BBT und der zurückliegende Entwicklungsprozess der ctt im
Mittelpunkt standen.
Schwester Basina dankte für das gute
Miteinander und adressierte ihren Dank
nicht nur an den BBT, sondern auch an
die Mitarbeitenden der ctt in allen Bereichen des Trägers. Sie hätten eine
hervorragende Arbeit geleistet, sich mit
hoher Identifikation tatkräftig für die ctt
eingesetzt und seien ein Beispiel für
Solidarität und Verantwortung.
Von den engagierten Mitarbeitern der
ctt beeindruckt zeigte sich auch Bruder
Peter Berg in seiner wertschätzenden
Ansprache. 2003 sei es das vorrangigste Ziel gewesen, die Einrichtungen der
ctt wieder auf sichere Füße zu stellen
und dafür Sorge zu tragen, dass die
Arbeitsplätze erhalten bleiben können.
Im Rückblick sei ein atemberaubendes Tempo der ctt-Entwicklung festzustellen. Er verwies auf die Erfahrung,
wonach heute Geltendes bereits am
Folgetag seine Wirkung verloren habe.
In seinem Resümee verwendete Bruder
Peter das Bild der neunmonatigen
Schwangerschaft, denn würde man im
übertragenen Sinn auf die inzwischen
neun Jahre gemeinsamen Weges bli-
Schwester M. Basina Kloos, Vorsitzende der Hildegard-Stiftung, dankte dem Barmherzige Brüder Trier e. V., insbesondere Bruder Peter Berg und Günter Mosen, für deren tatkräftiges Engagement und den gemeinsamen Weg, der zur erfolgreichen Rettung der ctt in den vergangenen
Jahren zurückgelegt werden konnte: „Ohne die Unterstützung des BBT hätte auch die Marienhaus GmbH den Weg der Zukunftssicherung der ctt so nicht gehen können.“
cken, dann könne festgestellt werden:
Das „Kind ctt“ ist ein gutes und gesundes. So sei das „Kind ctt“ auf einem
Weg, um künftig gut weiterzukommen.
Auch wenn man sich habe andere
Lösungen vorstellen können, die sich
nicht zuletzt durch den Einfluss Dritter
als nicht realisierbar erwiesen hätten,
könne man die Führung heute gut weitergeben. Der jetzige Abschluss der
gemeinsamen Aufgabe sei nicht gleichzusetzen mit „aus den Augen, aus dem
Sinn“: „Berührungspunkte wird es auch
in neuerer Zeit geben“, sagte Bruder
Peter. Er lud dazu ein, die neue Unternehmenslandschaft miteinander zu gestalten.
Seinen aufrichtigen Dank sprach Thomas Thiel, ctt-Geschäftsführer und
Sprecher der Geschäftsführung, dem
BBT im Namen der gesamten ctt aus.
Als Mann der ersten Stunde erinnerte er aus Sicht der Geschäftsführung
an spannende Zeiten. Zwar sei man
zwischen Aufsichts- und Geschäftsführungsorganen nicht immer einer Meinung gewesen, jedoch habe man immer dieselbe Zielrichtung verfolgt und
gemeinsam die beste Lösung im Blick
gehabt. Ohne dieses Miteinander und
sich miteinander auseinanderzusetzen
hätte die ctt nicht in die neue Zeit gelangen können.
Von „harten, aber immer fairen und
menschlich geführten Verhandlungen“
berichtete der Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung, Jürgen Müller,
und erinnerte an die inzwischen legendäre Sitzung am 21.7.2005 in Wallerfangen, bei der elementare Entscheidungen getroffen werden mussten. Die
Gespräche seien immer fair und mit
positiven Ergebnissen für die Entwicklung des Unternehmens verbunden gewesen. Im Namen aller ctt-Mitarbeiter
dankte Müller herzlich für das Engagement des BBT.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier
Hinweis der Redaktion
In der nächsten Ausgabe spectrum
werden wir über den neuen Vorstand
der Hildegard-Stiftung berichten.
spectrum 3/2012
5
aktuelles
Schwester M. Basina Kloos erinnerte
an die ersten Jahre nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der ctt,
als man, zunächst im Rahmen des katholischen Trägerbündnisses, später
mit dem BBT allein, alles für die Rettung der ctt getan habe. „Wenn es eng
wurde, haben wir immer zusammengestanden“, sagte Schwester Basina
dankbar. Zurückblickend sei gerade in
der Anfangszeit immer wieder Neues
ans Tageslicht gekommen, und viele
Herausforderungen, mit denen man
sich konfrontiert sah, habe man so
auch noch nie zuvor erlebt. Gemeinsam habe man versucht, zielorientiert
die richtigen Antworten zu finden.
Personelle Veränderungen an der Spitze der GMAV
Neuer Schriftführer der Gesamtmitarbeitervertretung ist Klaus Koch
Bernkastel/Wittlich. Nachdem der Stell­vertretende Vorsitzende Ulrich Hendricks im GMAV-Vorstand sein Amt niederlegte, um für neue Aufgaben in den
Trägerschaften aktiv sein zu können,
kam es in der Delegiertenversammlung
in Wittlich im September zu Neuwahlen.
Klaus Koch, dessen Bedingung es war,
nur für das Amt des Schriftführers und
für die Dauer bis zu den regulären Wahlen zur Verfügung zu stehen, wurde
von den Delegierten bestätigt. HansJosef Börsch, bisheriger Schriftführer,
hatte sich für die Position des Stellvertretenden Vorsitzenden zur Verfügung
gestellt. Er wurde ebenfalls bestätigt,
sodass das Vorstandsteam damit wieder komplett ist. Für Klaus Koch ist die
Arbeit in der GMAV nicht neu. Er war
von 1990 bis 1993 bereits Vorsitzender
der GMAV. Die regulären Wahlen werden im Sommer 2013 stattfinden.
Nach den Neuwahlen im September ist das Team wieder vollständig (v.l.n.r.): Klaus Koch
(Schriftführer), Jürgen Müller (Vorsitzender) und Hans-Josef Börsch (Stellvertretender Vorsitzender) bilden bis zu den regulären Neuwahlen im nächsten Sommer den GMAV-Vorstand.
Ulrich Hendricks übernimmt neue Aufgaben
Trier. Mit seinem Rücktritt aus der
GMAV der ctt und der örtlichen MAV
der ctt-Zentrale in diesem Jahr geht
eine fast 20-jährige Wegstrecke beruflichen Wirkens für Ulrich Hendricks
zu Ende.
Gleichzeitig beginnt etwas Neues für
ihn, denn er legte seine Ämter nieder,
um ab dem 1. Oktober in ein bis dato
völlig neues Arbeitsumfeld wechseln zu
können. Zukünftig ist Ulrich Hendricks
im Bereich der Organisationsentwicklung der ctt anzutreffen.
aktuelles
Hendricks hat diese Aufgabe auf Bitten
der ctt-Geschäftsführung und des Stiftungsvorstandes der Marienhaus Stiftung übernommen und wird sich künftig
trägerübergreifend, d. h. bei anderen
befreundeten kirchlichen und sonstigen Trägern, beratend einbringen, um
dabei weitere Erfahrungen sammeln
zu können. Dass er diese Erfahrungen
nach den laufenden Umstrukturierungen wieder einbringen werde, sei
selbstverständlich, so Hendricks.
Seit den Wahlen am 7.12.1992 war Ulrich
Hendricks ohne Unterbrechung im Team
des GMAV-Vorstandes. Zunächst wurde er
zum Schriftführer gewählt. Mit den Wahlen
am 3.5.1993 wurde er Stellvertretender Vorstand. Bis zu seinem Rücktritt am 10.9. prägte er zusammen mit Jürgen Müller (ebenfalls
seit 1993 Vorstandsvorsitzender) und den
jeweiligen Schriftführern die GMAV der ctt.
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spectrum 3/2012
Die Entscheidung zu einer beruflichen
Veränderung ist Hendricks nicht leichtgefallen. Dennoch war auch für ihn
der zeitliche Moment erreicht, in dem
er, nachdem die ctt auf einem guten
Weg in die Zukunft ist, auch an sich
selbst denken konnte. Das sei für ihn
zuvor keine Frage gewesen. „Als wir
Mitarbeiter 1998 unverschuldet in die
Krise gerieten, war es unser Ziel, eng
zusammenzustehen, um wieder aus
der Krise zu kommen“, erinnert sich
Hendricks. Die große Stärke der ctt sei
die gelebte Solidarität. Ohne sie sei der
Weg aus der Krise nicht möglich gewesen. „Dass wir jetzt auf wirtschaftlicher
Augenhöhe in ein großes Bündnis eintreten können“, so Hendricks, „ist auch
das Verdienst der ctt-Mitarbeitenden.
Sie haben uns als GMAV immer die nötige Unterstützung gegeben, damit wir
gegenüber der Dienstgeberseite die
Interessen der Mitarbeiter gestärkt vertreten konnten“, sagt Hendricks dankbar.
Vor der neuen Zeit brauche man keine
Zukunftsängste zu haben, versichert
Hendricks mit Nachdruck. Vieles, was
er in den vergangenen 20 Jahren gelernt habe, wolle er mit in die neue Zeit
nehmen, vor allem das Wir-Gefühl, das
auch in einem viel größeren Rahmen
eine gute Basis für die Zusammenarbeit sein kann.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier
Personelle Veränderungen im ctt-Aufsichtsrat
Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Axel A. Brahm
Trier. Mit Wirkung zum 1. August hat
die Gesellschafterversammlung der ctt
einen neuen Aufsichtsrat berufen. Unter
der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzen­
den Axel A. Brahm wird der neue Auf­
sichtsrat die bisherigen Weichenstellungen für eine gute Zukunft der ctt
weiterhin verfolgen, bereits eingeleitete Aktivitäten fortführen und Verände­
rungsprozesse mitgestalten.
Für die engagierte Arbeit ist dem bisherigen Aufsichtsrat, dem Professor Dr.
rer. pol. Harald Schmitz (Vorsitzender),
Bruder Peter Berg (Stellvertretender
Vorsitzender), Schwester M. Scholastika Theissen, Günter Mosen, Dr. iur. utr.
Andreas Neumeier, Werner Euskirchen
und Schwester M. Basina Kloos angehörten, sehr zu danken.
Benjamin Henze/Axel A. Brahm
Foto: Benjamin Henze
Dem neuen Aufsichtsrat gehören an (v.l.n.r.): Axel A. Brahm (Vorsitzender), Dirk Pfeil, Dr. iur. utr.
Andreas Neumeier und Werner Euskirchen.
25. Diabetikertag in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Vielseitiges Programm informiert Betroffene und Angehörige
Weltweit, so Thiel, seien mehr als eine
viertel Milliarde Menschen an Diabetes
erkrankt, in Deutschland litten Thiels An­gaben zufolge rund zwölf Prozent aller
20- bis 79-Jährigen an dieser Krankheit,
Der Schirmherr des 25. Diabetikertages in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen und Sprecher
der ctt -Geschäftsführung, Thomas Thiel, ging in seinem Grußwort ausführlich auf die „Volkskrankheit“ Diabetes ein.
„das sind mehr als sieben Millionen
Menschen, die hier wegen Diabetes be­handelt werden“. Er erinnerte an die
hohe Dunkelziffer an nicht erkannten
Erkrankungen und zitierte das Beispiel
eines Fußballprofis aus Hoffenheim,
dessen schwerer Verkehrsunfall womöglich auf eine Unterzuckerung zurückzuführen sei. Es sei bei Prävention
und Behandlung wichtig, sich immer
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7
aktuelles
Weiskirchen. „Stark fürs Leben – gewinnen durch Gesundheit“, lautete das
Motto des Diabetikertages 2012 in
Weiskirchen. Und über gleich mehrere
große Anlässe freuten sich Thomas
Thiel, ctt-Geschäftsführer und Schirm­
herr des Diabetikertages, und die vielen
Besucher beim jüngsten Diabetikertag
in der Saarlandhalle der Hochwald-Kli­
niken in Weiskirchen. Thiel würdigte
bei der Eröffnung die außergewöhnli­
che, ehrenamtliche Initiative der Veranstalter, die nun bereits zum 25. Mal den
Diabetikertag in Weiskirchen durchführten. Ferner lobte Thiel das vielseitige Programm und die umfangreichen
Informationsmöglichkeiten für Betrof­
fene und deren Angehörige, die vor
allem die Begegnung der Menschen un­
terstützten, „die das Interesse an Dia­
betes aufgrund ganz unterschiedlicher
Beweggründe miteinander teilen“.
wieder über den neuesten Stand der me­
dizinischen Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, so Thiel. Nicht zuletzt
aus diesem Grund sei die Initiative des
Diabetikertages von Gerda Reinert nicht
hoch genug einzustufen.
Der Präsident der Saarländischen
Ärztekammer, Dr. Josef Mischo, unter­
strich die Bedeutung einer engen Ver­
zahnung aller Beteiligten bei der Er­kennung, Behandlung und Pflege der
Erkrankten. Weiskirchens Bürgermeis­
ter Werner Hero freute sich, dass diese
wichtige Veranstaltung zu einer echten Institution in seiner Kommune ge­worden sei. „Von Weiskirchen geht
Ge­sundheit aus“, lautete die Leitlinie.
Dieter Möhler, Bundesvorsitzender des
Deutschen Diabetikerbundes, zeichne­te die politische Dimension der Volkskrankheit Diabetes. Er forderte einen
„nationalen Aktionsplan Diabetes“ und
die Einführung eines Registers. Im Mittelpunkt der Betrachtungen und Handlungen steht seiner Meinung nach nicht
der erkrankte Mensch, so Möhler, sondern die Wirtschaftlichkeit. In einem
Solidarsystem dürfe die ökonomische
Komponente nicht dominieren, darunter litten immer nur die Schwächsten
der Gesellschaft.
Eine Reihe von Vorträgen rundete das
Programm ab.
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
Forschungsprojekt „PiSaar – Pflegebedarf im Saarland“
ctt - Altenhilfeeinrichtungen des Saarlandes nahmen an landesweiter Studie teil
Illingen. Wie viel und welche Pflege
benötigen Menschen in stationären Al­
tenhilfeeinrichtungen? Um dieser Fra­ge auf den Grund zu gehen, initiierte
die Saarländische Pflegegesellschaft
(SPG) in Zusammenarbeit mit der Philosophisch Theologischen Hoch­schule
Vallendar (PTHV) ein Forschungspro­jekt, an dem 62 saarländische Altenund Pflegeheime mit 163 Wohnberei­
chen und 4.861 Bewohnern teilnahmen,
darunter alle sechs Häuser der ctt. Die
Projektleitung innerhalb der ctt oblag
dem Qualitäts- und Projektmanagement des Geschäftsbereiches Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel.
aktuelles
In der Fachwelt unstrittig ist, dass die
im Pflegeversicherungsgesetz vorgesehene Bemessung des Pflegebedarfs
den tatsächlichen Pflegeaufwand nur
unzureichend abbildet: Der Pflegebedarf orientiert sich derzeit lediglich an
der Einstufung der Pflegebedürftigen
in Pflegestufen. Dies und die Tatsache,
dass nicht absehbar ist, wann die seit
Jahren diskutierte Neudefinition des
Pflegebedürftigkeitsbegriffs im SGB XI
umgesetzt wird, gaben den Ausschlag
für die SPG, den tatsächlichen Pflegebedarf im Saarland zu erheben.
Das langfristige Projektziel soll durch die
Auswertung aller Variablen dazu beitragen, dass der Personaleinsatz zukünftig dem tatsächlichen Bedarf entspricht.
Um dieses Ziel zu erreichen, musste
in der Projektphase jeder Mitarbeiter
8
spectrum 3/2012
Bei der Erhebung von Organisations- und Bewohnerdaten im Alten- und Pflegeheim Kloster
Marienau in Schwemlingen waren dabei (v.l.n.r.): Pflegedienstleiterin Angelika Ney, die Leiterin
des Qualitäts- und Projektmanagements Andrea Tokarski und Qualitäts- und Projektmanagerin
Patricia Jochem-Reinhardt.
eines vorher von der SPG zufällig aus­
gewählten Wohnbereiches über 48
Stunden von einem Datenerheber be­
gleitet werden. Dabei wurden alle Zeiten
­per Stoppuhr erfasst und dokumentiert.
Zusätzlich mussten Grunddaten der
Einrichtung, Organisationsdaten der
Wohnbereiche sowie bewohnerbezogene Merkmale erhoben werden.
Nach der Auftaktveranstaltung am 19.
Oktober 2011 und den Schulungen der
Datenerheber Anfang 2012 durch die
Mitarbeiterinnen des Qualitäts- und
Projektmanagements fiel am 29. Fe­
bruar der Startschuss zum ersten „Pi­
Saar-Projekt“ der ctt im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus in Perl-Besch.
Bis Ende April durchliefen die restlichen
saarländischen Alten- und Pflegeheime
die Datenerhebung.
Ein Großteil der Datenerheber waren
Schüler, Praktikanten sowie sogar
zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
der saarländischen Alten- und Pflege­
heime. Aber auch Mitarbeitende des
Service- und Kompetenzzentrums in
Illingen beteiligten sich an der Datenerhebung und lernten somit den Alltag in
der Pflege aus einem neuen Blickwinkel kennen.
Nachdem das Qualitäts- und Projektmanagement alle Daten in anonymisierter Form an die PTHV weitergeleitet hatte, startete die Hochschule
im Sommer mit der Datenauswertung.
Mit Spannung werden nun die Ergebnisse des Projektes erwartet.
Andrea Köhler
Foto: Regina Sebastian
Große Modernisierungsaktivitäten der Edith - Stein - Fachklinik
Patienten freuen sich auf neue Übungsmöglichkeiten
Bad Bergzabern. „Die Ansprüche der
Patienten an die moderne Rehabilitation haben sich seit dem Bau der RehaFachklinik deutlich verändert“, berichtet
Stefan Werron, Therapie- und Pflegedirektor der Edith-Stein-Fachklinik in Bad
Bergzabern. Lag der Schwerpunkt des
Patientenprofils im Bereich der Neurologie und Orthopädie Mitte der 90erJahre auf relativ jungen und mobilen
Patienten, so ist vor dem Hintergrund
des wachsenden geriatrischen Anspruchs ein intensiver werdender Pflege- und Betreuungsbedarf zu beobachten. „Darauf wollen wir reagieren“, sagt
Werron und stellt die Dringlichkeit einiger baulicher Maßnahmen vor, die es
den Patienten ermöglichen werden, in
einem angenehmen Ambiente mit dem
Wohlfühlanspruch eines Hotelcharakters, die Eingliederung in das häusliche
Umfeld wie Arbeitsumfeld wiederzuerlangen.
Die notwendige Investition
Mit einem Gesamtvolumen von ca.
500.000 Euro wird über eine Zeit von
drei Jahren in die Modernisierung der
Edith - Stein-Fachklinik investiert. Neben
Speisesaal und Bistro, Eingangsbereich und Stationen, steht vor allem das
Zentrum der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) inkl. seiner Aufenthaltsräume im Mittelpunkt der bauphysika-
lischen Modernisierungsmaßnahmen.
Nach 15 Jahren Einsatz muss auch der
Gerätepark teilweise erneuert werden.
„In jüngerer Zeit war es nicht immer
einfach, noch die entsprechenden Ersatzteile zu bekommen, und der Wartungsaufwand war immens“, berichtet
Werron.
Viele Vorteile für die Patienten
Geradezu ins Schwärmen kommt Therapie- und Pflegedirektor Werron, wenn
er von der neuen MTT spricht, welche in
die alte Sporthalle integriert werden
wird. Sie ist unabdingbar, um die Funktionseinschränkung der Patienten teilweise oder vollständig zu verbessern.
Laufbänder, Oberkörpertrainer, Seilzü­
ge, Bewegungstrainer und Fahrradergometer sind nur einige der Geräte, an
denen die Patienten unter der Anleitung von qualifizierten Fachkräften an
der Verbesserung ihrer Ausdauer, Kraft
und Koordination arbeiten können. Er
möchte den Patienten eine Flexibilität
durch mehr selbstbestimmte Trainingsgestaltung anbieten und ermöglichen
können. Das neue MTT- Zentrum wird
zukünftig von 8 bis 12 Uhr und von 13
bis 17 Uhr unter physiotherapeutischer
Anleitung und Begleitung für den stationären Bereich und danach bis 19 Uhr
für die Ambulanz geöffnet sein. Von
dieser Planung verspricht sich der The-
rapie- und Pflegedirektor nicht nur für
die Patienten eine erhebliche Verbesserung.
Veränderung für Mitarbeitende
„Ich gehe davon aus, dass wir eine
Verbesserung in der Arbeitsplatzsituation bekommen“, meint Werron. Bei
der Anpassung sämtlicher Neuerungen
können weitere ergometrische Aspekte berücksichtigt werden sowie die
Betriebsabläufe zeitversetzt geplant
werden, sodass die geforderte Anzahl an Terminen, wie auch der Personaleinsatz, ohne Hetze und Unruhe
vonstattengehen können.
Verständnis für die Umbauzeit
In der Zeit des Umbaus kann von Ruhe
natürlich keine Rede sein. Bereits jetzt
werden die Patienten und Kostenträger
über kurzfristig auftretende Beeinträchtigungen informiert. Nach dem Start der
Baumaßnahmen im November freuen
sich alle auf den Modernisierungsabschluss, der dann für die Patienten in
der schnelllebigen Reha-Nachsorge
wieder auf dem neuesten Stand sein
wird.
Dr. Claudia Gerstenmaier /
Stefan Werron
Bilder: Heiko Simon
aktuelles
Nach den Vorarbeiten an den Wänden, der Bodenverlegung und dem
Gerätetransport in die ehemalige
Sporthalle wird es weiter zügig vorangehen, sodass alle vom neuen
MTT bald profitieren können.
Erste visuelle Eindrücke des Flurbereiches und der neuen Wartezone für die MTT zeigen die Modelle
des Architekten Heiko Simon.
spectrum 3/2012
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Visitationsbesuch von Weihbischof Dr. Helmut Dieser
Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn präsentiert sich
Aach. Im Rahmen seiner Visitationsreise im Dekanat Schweich-Welschbillig ließ es sich Weihbischof Dr. Helmut
Dieser nicht nehmen, das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn in
Aach zu besuchen. Im Mittelpunkt der
rund zweistündigen Visite standen Gespräche mit den Kindergartenkindern
und ihren Erzieherinnen sowie den
Jugendlichen. Sie vermittelten dem
Bischof in eindrucksvoller Weise einen
Einblick in Projekte und Freizeitaktivitäten.
Die Kinder und ihre Erzieherinnen bereiteten dem Bischof in der Turnhalle
der Kindertagesstätte einen herzlichen
Empfang. Spiel und Gesang waren abgestimmt auf den Herbst, und so gab
es als Begrüßungsgeschenk von Maria
und Alexander eine Tischlaterne und
von Manuel und Leo einen vitaminreichen Obstkorb.
aktuelles
Beim anschließenden Rundgang zeig­
ten die Kinder mit Stolz, was ihre
Gruppen auszeichnet. Stefan Mathy,
Kaufmännischer Direktor der Einrichtung, und Kindergartenleiterin Martina
Schuh erläuterten dem Weihbischof
die Entwicklung des Kindergartens
in den vergangenen Jahren. Von drei
Gruppen seit 1970 wuchs der Bedarf
stetig an, auf fünf Gruppen in den 80erJahren und einer sechsten Gruppe,
die später wieder geschlossen wur-
Als Begrüßungsgeschenk überreichten die Kindergartenkinder Maria und Alexander dem Bischof eine Tischlaterne.
de. Durch einen Anbau kann die heute
achtgruppige Einrichtung bis 166 Kinder bei 110 Ganztagesplätzen aufnehmen. Neben vier Gruppen, die bis zu
25 Kinder aufnehmen können, gibt es
zusätzlich zwei Regelgruppen, eine
altersgemischte Gruppe und eine Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren, erklärte die Leiterin.
Mit Spiel und Gesangdarbietungen gestalteten die Kinder mit ihren Erzieherinnen in der Turnhalle die Feierstunde.
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Auch beim Besuch des Jugendhilfezentrums, „einem guten Ort“ für die jungen Menschen, zeigte sich der Bischof
beeindruckt. Hier erhalten Jugendliche
individuell erarbeitete Hilfsangebote.
So verfügt die Einrichtung über Wohngruppen, eine Schule, pädagogisch
unterstützte Berufsausbildung, Förderprogramme und Angebote zur Freizeitgestaltung. Acht Gruppen mit durchschnittlich acht Jugendlichen im Alter
von 12 bis 16 Jahren unterteilen sich
in fünf intensivpädagogische Gruppen,
davon zwei Mädchen-, zwei Jungengruppen, eine Gruppe für die Jüngeren
sowie drei Regelgruppen. Betreut werden die jungen Menschen in kleinen
Klassen von sechs bis sieben Schülern
von elf Lehrpersonen, die ihnen ein intensives Lernen ermöglichen.
Präsentation und Diskussion
Markus (12), seit einem Jahr auf dem
Wehrborn, gefallen vor allem die Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Wandern
oder Kanufahren und der Kontakt zu
Vereinen und anderen Jugendlichen.
Er berichtete dem Bischof anhand von
Fotos über die Ferienaufenthalte auf
Norderney und in Kappel an der Schlei.
Denise (19) und Theresa (16) begrüßten Helmut Dieser in ihrer Funktion als
Vertreter des im Jahre 2009 gegründeten Sprecherrats. Sie befassen sich
mit Themen wie Handy-Verbot oder
verwalten Spendengelder für einen eigenen Bauwagen, in dem man auch
„chillen“ kann. Als Schulsprecher treffe
man sich darüber hinaus mit den Klassensprechern, um anstehende Fragen
und Probleme zu erörtern und sich auszutauschen. Auch Gruppensprecher
Michael (18) konnte dem Bischof an­
schaulich an den Infotafeln aufzeigen,
was man in einem Erste-Hilfe-Kurs lernt
und unter Zivilcourage in der Praxis
versteht. Über die schulischen Aktivitäten hinaus bietet das Haus auf dem
Wehrborn die Möglichkeit der Berufsausbildung. Bei Denise war es unverkennbar, für welchen Beruf sie sich in
ihrer Malerkluft entschieden hat. Neben Maler zählen Schreiner, Friseur,
Hauswirtschafterin und Koch zu den
fünf Ausbildungsbereichen, die auch
externe Praktika beinhalten.
So ist Theresa in der Ausbildung zur
Hauswirtschafterin am liebsten im Service tätig. Die jungen Frauen waren
sich in einem einig: „So eine Chance,
wie man sie hier oben in Schule und
Ausbildung hat, bekommt man außerhalb nicht.“
Über die Aussagen zeigte sich der Bischof „sehr angetan“ und überzeugt:
„Ihr habt ein starkes Wir-Gefühl.“ An­
schließend stellte er sich den Fragen
Gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor der Jugendhilfe, Stefan Mathy (links), und cttGeschäftsführerin Vera Bers erklärte der Pädagogische Leiter der Einrichtung, Herbert Heitland
(2. von links), dem Weihbischof die Besonderheiten des Hauses auf dem Wehrborn.
der Jugendlichen zu seiner Entscheidung, Priester zu werden. Dabei wurden auch Fragen zum Privatleben bereitwillig und offen beantwortet: „Die
wichtigste Beziehung für mich ist die zu
Gott“, sagte Weihbischof Dieser.
Bischof um Unterstützung für den Bereich der seelsorgerischen Betreuung
der Kinder und Jugendlichen, da der
Diakon Klaus Book sich in nicht allzu
ferner Zukunft aus diesem Bereich
zurückziehen wird.
Herbert Heitland, Pädagogischer Leiter des Jugendhilfezentrums, bat den
ctt-Geschäftsführerin Vera Bers resü­
mierte nach dem abschließenden Rund­gang durch die Wohnbereiche: „Der Be­such war eine große Anerkennung für
unsere Arbeit in der Jugendhilfe. Der
Bischof hat gezeigt, wie offen die Kirche mit den Fragestellungen umgeht,
die uns alle beschäftigen.“
aktuelles
Gerd Schäfer
Fotos: Gerd Schäfer
Alexandra und Yasemin stellen Dr. Dieser bei seinem Rundgang durch das Haus die Schule vor.
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Ein Vermittler und Ansprechpartner für alle
Reinhard Köster ist neuer Ombudsmann der Jugendhilfe Haus auf dem Wehrborn
Aach. Im Rahmen einer internen Feierstunde wurde mit Reinhard Köster Mitte
September erstmals ein Ombudsmann
für das Haus auf dem Wehrborn eingeführt. Damit setzt die Jugendhilfeeinrichtung eine aktuelle rechtliche Vorgabe gerne um. Zahlreiche Mitarbeitende
des Hauses waren erschienen, um
Köster und seine künftigen Aufgaben
als Ombudsmann kennenzulernen.
ctt-Geschäftsführerin Vera Bers verwies
in ihrer Ansprache auf die wichtige Bedeutung eines Ombudsmannes, den es
nun erstmals auch im Haus auf dem
Wehrborn gebe, erklärte aber zunächst
die Bedeutung des altnordischen Wortes „Ombud“, das in die heutige Zeit mit
Auftrag, Vollmacht oder Bevollmächtigter übersetzt werden könne. „Der Ombudsmann ist also ein Vermittler, Ver­treter oder Bevollmächtigter und hat
spätestens seit Anfang des 19. Jahr­
hunderts in Schweden eine sehr enge
Auftragsbindung an die Rechtsprech­
ung erfahren“, erklärte die Juristin Bers
weiter.
aktuelles
Wenn Menschen zusammenkämen,
dann entstünde Raum für Gutes und
Förderliches, aber es gäbe auch immer
Raum für Schwächen und Spannung­
en, gab die zuständige Geschäfts­füh­
rerin zu bedenken. „Die ganze Spann­
weite macht, wie wir wissen, das
Mensch­sein aus, und keiner von uns
ist unfehlbar.“ Diese Erfahrung mache
man als erstes in der eigenen Familie.
Dabei komme man nicht umhin, absichtlich und unabsichtlich Kindern im
Alltag etwas mit auf den Weg zu geben.
Man müsse einräumen, dass man mit
seinem „Tun und Reden sehr wohl einen Eindruck hinterlasse – sei es mit
positiven oder negativen Vorzeichen“,
betonte Bers.
Was in kleinen Systemen wie einer Familie gelte, könne man aber auch problemlos auf größere – beispielsweise
Unternehmen – übertragen und müsse
sich dabei fragen, wie man ein Bewusstsein für ein aufmerksames Handeln schaffe, welches man in dieses
System einbeziehen könne. Gerade bei
dieser Fragestellung habe man sich, insbesondere als kirchlicher Träger, einer
ganz besonderen Verantwortung zu
stellen, so die ctt-Geschäftsführerin.
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Gemeinsam mit Vera Bers (links), Geschäftsführerin der ctt, und Herbert Heitland (2. von links),
Pädagogischer Leiter des Hauses auf dem Wehrborn, wurde der neue Ombudsmann Reinhard
Köster von den Jugendlichen begrüßt.
Vor diesem Hintergrund wurde bereits
vor zwei Jahren eine trägerweite, spartenübergreifende und interdisziplinäre
Schutzgruppe innerhalb der ctt etabliert, die vorrausschauend die Mitarbeiter und die anvertrauten Menschen in
den Einrichtungen der ctt unterstützt.
Ein weiterer Baustein, um so ein ausgeprägtes Bewusstsein zu schaffen, sei
allerdings auch das trägerweite Beschwerdemanagement. Dies zeige häu­fig, dass Probleme oft rasch und unkompliziert behoben werden könnten,
wenn es vermittelnde Personen gäbe,
wie z. B. die ehrenamtlichen Patienfürsprecher der ctt-Krankenhäuser.
Mit Reinhard Köster als Ombudsmann
habe man nun einen ausgesprochenen
Experten finden und somit eine neue
Form des institutionalisierten Beschwerdemanagements einführen können, um
den Kindern und Jugendlichen noch
mehr Möglichkeiten der Mitsprache und
Förderung zu geben. Die Einführung sei
aber auch eine Chance, durch eine
neutrale Sicht die eigenen Prozesse
weiterzuentwickeln. Zudem seien „Beschwerden häufig eine kostenlose Quelle an Vorschlägen, die uns dabei helfen
können, die Qualität unserer Arbeit zu
verbessern“, so die verantwortliche Ge­schäftsführerin Bers.
Herbert Heitland, Pädagogischer Leiter
des Hauses auf dem Wehrborn, dankte
der Geschäftsführung für deren Bereitschaft, einen Ombudsmann einzusetzen, da dies verständlicherweise auch
immer „einen Blick in die Karten“ mit
sich bringen würde. Allerdings versicher­
te Heitland mit einem Schmunzeln,
dass man mit Reinhard Köster einen
guten „In-die-Karten-Gucker“ gefunden
habe.
Dass das Haus auf dem Wehrborn mit
dem 63-jährigen Köster eine versierte
Fachkraft für das Amt des Ombudsmannes gewinnen konnte, steht außer
Frage. Vor seinem Eintritt in die Alters­
teilzeit im vergangenen Jahr war Reinhard Köster Geschäftsführer der Arbeits­
gemeinschaft katholischer Träger von
Einrichtungen und Diensten der erziehenden Kinder- und Jugendhilfe und
gilt als Experte in Sachen Jugendhilfe.
Neben seiner Rolle als Geschäftsfüh­
rer war Köster 25 Jahre lang als Refe­
rent für Hilfen zur Erziehung beim
Caritasverband für die Diözese Trier
tätig. Dass sich Köster für die Rechte
der Kinder schon seit langem einsetzt,
konnte Herbert Heitland in seiner Rede
nur bestätigen. Bereits vor vielen Jahren, als die Rechte der Kinder noch
kaum berücksichtigt wurden, versuchte
Köster diesen Zustand auf allen Ebenen zu ändern.
Köster bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Dabei stell­
te er fest, dass die Messlatte bereits
sehr hoch gelegt sei, aber er wolle
diese – nicht nur auf Grund seiner Größe – bewusst unterschreiten, um so die
Einrichtung völlig neu kennenzulernen.
Das Haus auf dem Wehrborn ist für den
63-jährigen Diplom-Pädagogen nicht
ganz unbekannt. Bereits über 25 Jahre
habe er schon mit dem Haus zu tun,
allerdings fast ausschließlich mit der
Einrichtungsleitung. Dies wolle er nun
ändern und sämtliche Bereiche kennenlernen. Bereits jetzt freue er sich auf die
Einladungen der einzelnen Gruppen,
um einen Eindruck von deren täglicher
Arbeit zu bekommen.
Köster, selbst Vater von vier Kindern, sieht sich und seine Aufgabe
nicht als „Kummerkasten“, sondern
vielmehr fühle er sich als Ansprechpartner für alle Beteiligten. „Menschen
aufzufordern sich zu beschweren“, sei
laut Köster ungewöhnlich in unserer
Gesellschaft, und sich zu beschweren
„ist ein mutiger Schritt“. Dies wolle er
unterstützen. Daher gäbe es auch vie-
le Wege, ihn zu kontaktieren. Neben
der Möglichkeit, ihn telefonisch zu erreichen, werde er zukünftig zusätzlich
auch einen Tag in der Woche am späten Nachmittag in der Einrichtung sein,
um so auch ein persönliches Gespräch
mit Schülern führen zu können. Ebenfalls geplant sei, eine E-Mail-Adresse
einzurichten, die nur für die Belange
des Hauses auf dem Wehrborn Ver­
wend­ung finden soll. Kinder, Jugendliche und deren Familien würden so
lernen, legale Beschwerdewege zu
gehen, was übrigens ein wichtiger
Schritt im demokratischen Verhalten
sei. Wenn sie so mit ihren Anliegen
ernst genommen würden, spürten sie,
dass sie etwas bewirken könnten. Ein
offenes und faires Miteinander könne
so an die Stelle von Verweigerungshaltungen treten, so Köster.
Alle Erwartungen könne er sicherlich
nicht direkt erfüllen, gab der neue
Ombudsmann zu bedenken, „aber ich
versuche, mit offenem Herzen und
offenen Augen in die Einrichtung zu
gehen.“ Einen besonderen Fokus wolle er bei seiner Arbeit auf die Rechte
der Kinder legen und einen „fairen Ge­dankenaustausch“ fördern. Dabei seien
ihm die Kinderrechte besonders wichtig, die man in drei Kategorien einteilen
könne. Zum einen sei da das Förderrecht, welches jedem Kind beispiels­
weise ein Leben mit Entwicklungsmög-
lichkeiten, Bildung, Frei­z eit und Entfaltung zusichere. Die zweite wichtige
Säule der Kinderrechte sei das Schutzrecht, welches Kindern den Schutz der
Privatsphäre, Identität oder Unversehrtheit zuspreche. Wichtig sei aber auch
das Beteiligungsrecht, das die freie
Meinungsäußerung oder die Informationsbeschaffung beinhalte.
Doch neben den Rechten der Kinder
hat Köster noch einen weiteren hohen
Anspruch. Er möchte, dass sich alle Be­
teiligten der Jugendhilfeeinrichtung ge­
recht behandelt fühlen können. Damit
meint er nicht nur die Kinder und Ju­
gendlichen, sondern auch die Erzieher
und anderen Mitarbeiter auf dem Wehrborn, die auch Rechte hätten, die man
beachten müsse. Nur wer sich selbst
ge­recht behandelt fühle, wer selbst gewertschätzt werde, könne Gerechtigkeit und Wertschätzung weitergeben,
so Köster.
„Ich wünsche mir, dass die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter gerne auf
die Zeit im Haus auf dem Wehrborn,
also bei uns, zurückblicken“, sagte der
neue Ombudsmann. Gerade das „bei
uns“ sei ihm besonders wichtig, da er
sich schon heute gut mit dem Haus auf
dem Wehrborn identifizieren könne.
Benjamin Henze
Fotos: Benjamin Henze
Ein guter Zuhörer und Vermittler möchte der neue Ombudsmann Reinhard Köster (Mitte) in der Jugendhilfe sein. ctt-Geschäftsführerin Vera Bers
(rechts) stellte ihn gemeinsam mit dem Pädagogischen Leiter des Hauses auf dem Wehrborn, Herbert Heitland, offiziell vor.
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aktuelles
Als erster Schritt sei zunächst eine
Phase geplant, wo Köster sich die gesamte Einrichtung in Ruhe anschauen
könne, um alle Bereiche kennenzulernen, berichtete Heitland.
Neues Angebot für krebskranke Menschen im Saarland
Angebot umfasst Bewegung, Ernährung, Natur und kreative Entspannung
Neuhaus. Die Saarländische Krebsgesellschaft und der Saarforst Landesbetrieb hätten für die Vorstellung ihres
gemeinsamen Programms „Gesund
leben und genießen – Alles, was Leib
und Seele gut tut“ keinen besseren Ort
finden können. Im Waldkulturzentrum
Scheune Neuhaus, mitten im Urwald
am Rande von Saarbrücken gelegen,
hatten Margit Klasen-Braune, aus deren Feder das Konzept stammt, und
der Vorsitzende der Saarländischen
Krebsgesellschaft e. V., Professor Dr.
Harald Schäfer, das Projekt vorgestellt.
aktuelles
Das landesweit einzigartige Konzept
richtet sich an Menschen, die an Krebs
erkrankt sind oder waren, während
und nach ihrer Therapie sowie an die
Angehörigen. Knapp 60 Anmeldungen
haben die Initiatoren bereits gelistet.
Das Projekt, so Margit Klasen-Braune,
die als Sozialpädagogin im CaritasKrankenhaus Lebach die Beratungsstelle für Tumorerkrankte der Krebsgesellschaft leitet, fuße auf den vier
Säulen Bewegung, Ernährung, Natur
und kreative Entspannung. Das neue
Angebot für von Krebs betroffene Menschen unterstreiche die ganzheitliche
Betrachtung des Menschen und seines sozialen Umfeldes, sagte Professor Schäfer. Er zog die Definition von
Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO hinzu, die Gesundheit
als körperliches, geistiges, seelisches
und soziales Wohlempfinden begreife.
Während ihrer Beratungstätigkeit sammelte Margit Klasen-Braune eine Fülle
von Erfahrungen mit den Betroffenen.
„Hierbei stellte sich heraus, dass es
zwar eine Menge von Angeboten für
alles Mögliche gibt, aber nicht für die
Gruppe der Krebspatienten“, berichtete Klasen-Braune. Und genau dieses
fehlende, maßgeschneiderte Angebot
liege jetzt vor.
Den eigenen Körper, die eigene Kraft
wieder spüren, Selbstvertrauen und
Vertrauen in den eigenen Körper wiederfinden, dies sind die Ziele des The­rapeuten Volker Wieland, der das Bewegungs- und Sportprogramm im Rahmen des Projektes „Gesund leben und
genießen – Alles, was Leib und Seele
gut tut“ leitet. Er möchte die Menschen
dabei unterstützen, wieder Freude an
der Bewegung in der Natur zu finden.
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Sie stellten das neue Gemeinschaftsprojekt vor (v.l.n.r.): der Vorsitzende der Saarländischen
Krebsgesellschaft, Professor Dr. Harald Schäfer, Urwaldförster Peter Schneider, Sozialpädagogin Margit Klasen-Braune sowie die Referenten Volker Wieland und Tatjana Zenk.
Tatjana Zenk und Margit Klasen-Braune haben sich aufs Kochen in der Vierjahreszeitenküche verlegt. Gesunde Er­nährung auf der Basis regionaler und
jahreszeitlicher Produkte sind die Programminhalte. „Dieses Angebot ist mehr
als ein Kochkurs“, betonte Tatjana Zenk.
„Wir gehen auf die individuellen Besonderheiten und Einschränkungen jedes
Teilnehmers ein.“
Unter dem Programmpunkt „Entspannung und Kreativität“ bietet Dr. Eckhard Sander den Teilnehmern einen
poetischen Spaziergang durch den
Wald an. In der Sorge um den Partner
werde oft die Pflege der Partnerschaft
und das gemeinsame Genießen in den
Hintergrund gedrängt, so Margit Klasen - Braune. Ein literarisch-poetischer
Spaziergang auf dem „Pfad der Liebenden“ im Saarbrücker Urwald soll
das Partnerschaftliche der betroffenen
Menschen stärken helfen.
Der Urwaldförster Peter Schneider ist
für den Programmpunkt „Natur und
Naturerlebnis“ zuständig. Er wird den
Urwald vorstellen, seine Besonderhei-
ten und die Bedeutung für Mensch und
Natur erklären. Die Wanderungen, die
er ausgewählt hat, sind auch für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen geeignet.
Das Projekt werde finanziert durch die
Saarländische Krebsgesellschaft, Spend en und Sponsoren sowie mit den
­
Teilnehmerbeiträgen, sagte Professor
Schäfer.
Nähere Informationen halten die
Beratungsstellen der Saarländischen
Kreb­sg
­ esellschaft in Homburg, Saarbrücken und Lebach bereit.
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
3 Fragen an
Margit Klasen-Braune
Im Saarland gibt es drei zertifizierte Onkologische Zentren – eines davon
leitet Chefarzt Dr. Stephan Kremers in Lebach. Da neben dem rein medizinischen Schwerpunkt die Psychoonkologie in der Therapie einen immer bedeutenderen Platz bei der Behandlung von Krebspatienten einnimmt, freut sich
Dr. Kremers besonders darüber, dass die Saarländische Krebsgesellschaft
im Caritas-Krankenhaus Lebach eine Beratungsstelle für Tumorerkrankte
und deren Angehörige seit Februar anbietet. Gerne hat er deshalb neben den
Räumen des Onkologischen Zentrums in der vierten Etage einen farblich
ansprechenden und gut geeigneten Gesprächsraum zur Verfügung gestellt.
Für die Saarländische Krebsgesellschaft, die mit der Beratungsstelle ihr Beratungsnetz über das gesamte Saarland ausweitet, hat sich gezeigt, dass der
Bedarf, den viele Krebspatienten und deren Angehörige haben, von medizinischer Seite oft sehr gut abgedeckt wird, die Betroffenen mit ihren Sorgen und
Nöten, die außerhalb des medizinischen Bereichs liegen, oft alleine stehen.
1
Wie sind für Sie die zurückliegenden Monate verlaufen?
Von Anfang an hat sich gezeigt, dass
ein großer Bedarf an Beratung besteht.
Mit der Eröffnung hat mich eine Patientenwelle überrollt. Mir hat das gezeigt, wie richtig und wichtig es war, an
diesem Standort im nördlichen Saarland eine Beratungsstelle anzubieten.
Viele meiner nicht mehr so mobilen
Patienten sind froh darüber, dass sie
keine langen Wege oder viel Zeit für
die Parkplatzsuche einplanen müssen.
Inzwischen habe ich sogar Ratsuchende aus dem angrenzenden RheinlandPfalz in meiner Beratung.
Die Zusammenarbeit mit Dr. Kremers
und seinem Team ist hervorragend, angenehm und erweist sich als gut.
Meine Patienten rufen mich zunächst
wegen einer Terminvereinbarung an.
Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass wir länger telefonieren,
wenn sie spüren, dass da jemand ist,
der ein offenes Ohr für sie hat. Manchmal sprudelt es regelrecht nur so aus
ihnen heraus. Das ist wichtig für ein Ver­
trauensverhältnis, hilft aber auch schon
oft direkt den Betroffenen, wenn sie erfahren, dass jemand da ist, der zuhört,
der sich nicht zurückzieht, wie sie es im
Freundeskreis, familiären Umfeld oder
auch durch Partner erfahren. Sie sind
dann doppelt getroffen.
2
Mit welchen Problemen wenden
sich Ratsuchende an Sie?
Das ist sehr verschieden. Vor Kurzem
rief eine Dame an, die von mir wissen
wollte, ob es normal ist, wenn man bei
einer Krebserkrankung oft traurig ist.
Im Mittelpunkt steht die Verarbeitung
der Krankheit, der Umgang mit den
Ängsten und belastenden Gefühlen. Zu
medizinischen Fragen verweisen wir na­
türlich auf die Ärzte. Immer häufiger
stehen finanzielle Fragen im Vordergrund. Wenn z. B. der Haupternährer
an Krebs erkrankt, neu gebaut wurde
und kleine Kinder da sind, gilt es auch,
ganz konkrete Hilfestellungen zu geben, wie z. B. bei der Formulierung von
Anträgen.
Die Angehörigen fragen: Wie reagiere ich richtig? Was kann ich meinem
krebskranken Partner geben? Hier zeigt
sich, dass das Beschwichtigen oder
Herunterspielen der Krankheit genau
das Falsche ist. Zuhören oder einfach
nur in den Arm nehmen ist besser. Mitunter brechen sogar in der veränderten
Lebenssituation schwelende familiäre
oder partnerschaftliche Konflikte auf.
Fragen rund um das Sterben, den Tod,
Sinn des Lebens kommen ebenso vor,
wie die Fragen nach der richtigen Ernährung oder Sex.
Tumor- Patienten und deren Angehörige er­
halten von Margit Klasen-Braune in der Beratungsstelle der Saarländischen Krebsgesellschaft im Caritas - Krankenhaus Lebach
hilfreiche Unterstützung im Alltag.
3
Wo sehen Sie weitere Bedarfe
für die Zukunft?
Wenn die Nachfrage an Beratungsgesprächen weiter so steigt wie bisher,
werde ich mit meinen beiden halben
Tagen kaum rund kommen.
Margit Klasen-Braune erreichen Sie in
der Beratungsstelle für Tumorkranke und
Angehörige im Caritas-Krankenhaus,
Heeresstraße 49, 66822 Lebach,
telefonisch unter: 06881 501-509
immer dienstags von 13 bis 17 Uhr
sowie donnerstags von 9 bis 16 Uhr.
In den Gesprächen mit den Krebspatienten habe ich gemerkt, dass es zwar
viele Angebote für Ernährung, Sport
oder Entspannung gibt, diese jedoch
nicht speziell auf die Bedürfnisse von
Tumorpatienten ausgerichtet sind. Des­
halb habe ich ein Konzept entwickelt,
das den Genuss und die Lebensqualität auch bei diesen Angeboten in den
Mittelpunkt stellt. Zusammen mit dem
SaarForst Landesbetrieb werde ich im
Waldkulturzentrum Scheune Neuhaus
ein besonderes Programm anbieten
können.
Das Interview führte
Dr. Claudia Gerstenmaier.
Foto: Andreas Engel
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aktuelles
Der versierten Diplomsozialpädagogin und Mediatorin Margit Klasen-Braune
sind die Ängste der Ratsuchenden nicht unbekannt. Aus ihrer langjährigen
Berufserfahrung heraus weiß sie, wie sie in ihrem neuen Arbeitsfeld in der
Beratungsstelle den Krebspatienten und ihren Angehörigen helfen kann. Die
Gespräche mit ihr sind kostenfrei möglich, eine Terminvereinbarung ist nötig. Übrigens können die Gespräche auch von Patienten und Angehörigen in
Anspruch genommen werden, die nicht in Lebach in Behandlung sind.
Angebot des Instituts für Beratung, Seelsorge und Coaching
„Starke Mitarbeitende sind die Grundlage für starke Unternehmen.“
Vallendar. „Von den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt
Institutsleiterin Helga Schmitt rund 100
Tage, nachdem die ersten Antrittsbesuche zur Vorstellung des Beratungs­
angebotes in den Einrichtungen unter
dem Dach der Marienhaus Stiftung
stattgefunden haben. Dank einer Kooperation kann das Angebot auch von
den Mitarbeitenden der ctt genutzt
wer­den. Die Arbeit des sechsköpfigen
multiprofessionell aufgestellten Beratungsteams wird nicht nur als sehr
hilfreich und weiterführend begrüßt,
sondern auch gut von den Mitarbeitenden in einzelnen Beratungsgesprächen
angenommen.
Sie haben offene Ohren
und Herzen für die Mitarbeitenden
Dass Datenschutz und Diskretion gewahrt werden, ist für das weisungsungebundene Beratungsteam, das keinerlei personenbezogene Daten über
Beratungsprozesse an den Arbeitgeber
oder Dritte weitergibt, selbstverständlich. Arthur Pfeifer SAC, Schwester
Michaele Rohde, Dirk Gottwald SAC,
Christina Hacker, Günter Niehüser und
Helga Schmitt ist es wichtig, nah bei
den Menschen zu sein und ihnen in
ihren jeweiligen Lebenssituationen unterstützend und beratend beizustehen.
Dabei müssen es nicht gleich große
Lebenskrisen oder Schicksalsschläge
sein, die Anlass für ein solches Beratungsgespräch geben.
Die Sorge um das Wohl
der Menschen
Menschen unserer Zeit sehen sich
durch die hohen Anforderungen in
Beruf und Lebenswelt mit vielfältigen
Herausforderungen konfrontiert. Das
ist auch bei den Mitarbeitenden unter dem Dach der Marienhaus Stiftung
so. „Für ein christliches Unternehmen
kennzeichnend ist“, betont Institutsleiterin Helga Schmitt, „wie es sich um die
Menschen sorgt, die im Unternehmen
arbeiten, was es dafür tut, dass die
Menschen ihre Charismen und Begabungen entfalten können und auch bei
Problemen und Konflikten dabei unterstützt werden, Lösungen für ihre persönlichen und beruflichen Probleme zu
entwickeln.“ Hier setzt das Beratungs-
verständnis des Instituts an. Im Mittelpunkt steht der Mitarbeitende. Nicht als
wirtschaftlicher Faktor im Unternehmen, sondern als Mensch, der individuell Rat, Beistand, Verständnis oder
Orientierung sucht. In den Gesprächen
bieten die Beraterinnen und Berater
keine vorgefertigten Lösungen an. Vielmehr versuchen sie gemeinsam mit
dem Klienten, quasi als „Geburtshelfer“, die Lösungspotenziale, die jede
Person in sich trägt, zu bergen.
Beratungsangebot
im kurzen Überblick
Ein Schwerpunkt der Beratung liegt auf
der persönlich - familiären Ebene der
Mitarbeitenden: Schwierige Lebenssituationen wie Beziehungsprobleme,
familiäre Belastungen, persönliche Krisen oder Schicksalsschläge sind nur
einige Beispiele für den Bedarf nach
einem Beratungsgespräch.
Neben der persönlichen Beratung in
Krisensituationen zählt zu den Angeboten der ausgebildeten sechs Fachkräfte auch die Geistliche Begleitung. Sie
ist eine Form der Seelsorge. In ihrem
Rahmen erhalten die Mitarbeitenden
Anregungen und Unterstützung, das
Wirken Gottes im eigenen Leben zu
entdecken und zu vertiefen.
Ein weiterer Baustein im Angebot des
Instituts ist das Coaching. Es dient der
Stärkung beim Wahrnehmen herausfordernder Aufgaben und unterstützt
die berufliche Weiterentwicklung.
trägerübergreifendes
Die Supervision schließlich ist eine Beratungsform für alle Mitarbeitenden, die
der Sicherung und Verbesserung der
Qualität der beruflichen Arbeit dient.
Hier können auch Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen sowie berufliche
Krisen wie z. B. Mobbing oder Burn-out
thematisiert werden.
Die Mitarbeitenden liegen Schwester M. Basina Kloos am Herzen. Bei der offiziellen Institutsgründung am 6. Juli in Bendorf wünschte sie Helga Schmitt stellvertretend für das Beratungsteam einen guten Start und viele Gespräche, die für die Mitarbeitenden hilfreich und weiterführend sind.
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Deutschlandweit einzigartig
„Das Institut für Beratung, Seelsorge
und Coaching verfügt über genau den
Zuschnitt an Leistungen, wie wir ihn
für unsere Mitarbeitenden anbieten
möchten“, sagte die Vorsitzende des
Vorstandes der Marienhaus Stiftung,
Schwester M. Basina Kloos, bei der
Institutsgründung. Ein solches Institut,
mit dem das Unternehmen zeige, wie
wichtig ihm die Mitarbeitenden sind,
so Schwester M. Basina Kloos, sei in
Deutschland wohl einzigartig. Für die
Marienhaus Stiftung ist die Orientierung an einem christlichen Menschenbild maßgeblich. Das bedeutet, dass
bei allen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, in dem Mitarbeitenden zuerst
der Mensch gesehen wird, der in seiner Persönlichkeit lebenslang wachsen
und sich weiterentwickeln möchte.
Zum Institut:
Das Institut für Beratung, Seelsorge und
Coaching ist eine selbstständige Einrichtung
der Marienhaus Stiftung und richtet sein
Beratungsangebot ausschließlich an Einzel­perso­nen. Die Mitarbeitenden der ctt sind
eingela­den, das Angebot ebenfalls in An­
spruch zu nehmen. Den Ratsuchenden entstehen dabei keine Kosten. Die Gespräche
werden streng vertraulich behandelt. Das
Institut hat seinen Sitz in Vallendar und
bietet Beratungen in Vallendar und Wadgassen an.
„Starke Mitarbeitende sind die
Grundlage für starke
Unternehmen.“
Beratungsgespräche für
ctt - Mitarbeitende
Im Herbst hat das Team begonnen,
sich bei den ctt - Einrichtungsleitungen
und den örtlichen Mitarbeitervertretungen der ctt persönlich vorzustellen.
„Gerne stellen wir unser Angebot auf
Anfrage auch in Mitarbeiterversammlungen oder Tagungen vor“, versichert
Helga Schmitt. Eine Terminanfrage
kann über das Sekretariat des Instituts
für Beratung, Seelsorge und Coaching
erfolgen.
„Eine Beratung hilft, die als unbefriedigend
empfundene oder belastende Situation aus
dem privaten oder beruflichen Umfeld aus
verschiedenen Perspektiven in den Blick
zu nehmen, Klarheit über die Situation zu
gewinnen und alternative Handlungs- und
Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln“, weiß
Institutsleiterin Helga Schmitt aus vielen Beratungsgesprächen zu berichten.
Im Sekretariat des Instituts ist Doris Brauneck am Montag und Mittwoch (ganztags) sowie am Freitag (nachmittags) telefonisch zu
erreichen.
Zur Kontaktaufnahme:
Institut für Beratung, Seelsorge und Coaching
Haus St. Marien | Pallottistr. 2
56179 Vallendar | Telefon: 0261 6408-400
E-Mail: mitarbeiterberatung@marienhausstiftung.de
Internet: www.institut-beratung-seelsorgecoaching.de.
Selbstverständlich gilt die Einladung,
zum Telefonhörer zu greifen oder eine
E-Mail zu schicken, auch für die Vereinbarung eines Termins für Einzelgespräche. „Vor einer direkten Kontaktaufnahme braucht sich wirklich keiner
zu scheuen“, betont Helga Schmitt.
trägerübergreifendes
Ein multiprofessionelles Team von Frauen
und Männern berät in Einzelgesprächen in
Vallendar und einem weiteren Standort im
Saarland. Zum Beratungsteam gehören
(v.l.n.r.): Arthur Pfeifer SAC, Schwester Michaele Rohde, Helga Schmitt, Dirk Gottwald
SAC, Christina Hacker und Günter Niehüser.
Hinter dieser Aussage, die Helga Schmitt
verschiedentlich betont, steht das gesamte Beratungsteam. Schon jetzt zeige die Nachfrage an den Angeboten,
wie hilfreich es sein könne, mit einer
außenstehenden Person die Lage aus
verschiedenen Perspektiven zu erörtern und denkbare Lösungen in den
Blick zu nehmen. Manchmal brauche
es nur den Anstoß aus der Außenperspektive des Beraters oder die Förderung der individuellen Problemlösungskompetenz, damit der Einzelne für sich
die passende Lösungsperspektive entwickeln oder notwendige Stärkung erfahren könne.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier/
Roxanne Brusso / privat
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Junge Absolventen ins Berufsleben entlassen
Examensfeier der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe
Lebach. 71 junge Frauen und Männer
standen am 21. September beim Gottesdienst in der katholischen Kirche
„Heilige Dreifaltigkeit und St. Marien“ in
Lebach im Mittelpunkt, denn sie haben
nach drei Jahren Ausbildung an der
Verbundschule für Gesundheits- und
Pflegeberufe der Marienhaus GmbH
im Saarland ihr Examen erfolgreich bestanden.
Laila Gulaif als Schülervertreterin dankte in ihrer Begrüßungsrede all denen,
die die Auszubildenden auf ihrem Weg
begleiteten, „unterstützten und gehal­
ten haben, durch Worte, Taten und
Geduld“. Sie blickte positiv auf die dreijährige Ausbildung zurück: „Wir machten Erfahrungen, die uns geprägt und
auch ein Stück erwachsener gemacht
haben.“
Aus den Händen von Roland Schaefer,
dem Leiter der Verbundschule, erhielten
sie ihre Zeugnisse als neu examinier­
te Gesundheits- und Krankenpfle­ger/
Kinderkrankenpfleger. In seiner Rede
dankte Schaefer allen Kollegen, die zum
guten Gelingen der praktischen und
theoretischen Ausbil­dung beigetragen
hatten. Dann gab er einen Ausblick auf
die zukünftigen Herausforderungen und
Aufgaben der Krankenpflege, die weit
über die Versorgung von Pflegebedürftigen hinausgehen und betonte: „Die
Einrichtungen benötigen Mitarbeiter, die
71 Absolventen der Verbundschule Lebach wurden bei einem gemeinsamen Festgottesdienst
Ende September ins Berufsleben entlassen.
bereit sind, neue Arbeitsfelder zu erschließen und anzunehmen, wie z. B.
die Hospizpflege oder die Familienpflege. Sie sollten sich an der Pflegeforschung beteiligen und neue Erkenntnisse in ihr Pflegehandeln integrieren.
Dabei gilt es, den Blick nach vorne zu
richten, seine individuellen Ressourcen zu erkunden, Stärken über Fortund Weiterbildung oder Studium auszubauen und die eigene Gesundheit
und Arbeitszufriedenheit zu erhalten.“
Mit dem Zeugnis in der Tasche feierten
die jungen Pflegekräfte ihren ersten
be­ruflichen Erfolg anschließend mit Eltern, Freunden, Lehrkräften und zahlreichen Mitarbeitern aus den Krankenhäusern in der Stadthalle Lebach.
397 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesund­
heits- und Kinderkrankenpflege bietet
die Verbundschule in Lebach an. Zwei­
mal im Jahr, im April und im Oktober,
kann dort eine Ausbildung begonnen
werden. Der theoretische Unterricht
fin­det dabei generell in der Verbundschule in Lebach statt, die praktische
Ausbildung in einem der acht angeschlossenen saarländischen Kranken­
häuser, wie z. B. dem Caritas-Krankenhaus Lebach.
Michael Schwenk
Foto: Michael Schwenk
Lichterfest zum Welthospiztag
trägerübergreifendes
Schüler setzten mit selbst gestalteten Kerzen ein Zeichen
Lebach. Die Schüler und Mitarbeiter der Verbundschule Lebach kamen
Mitte Oktober in der Aula der Verbundschule zur Lichterfeier anlässlich des
Welthospiztages zusammen. Sie wollten mit ihren selbst gestalteten, brennenden Kerzen ein Zeichen setzen für
die christliche Hoffnung, dass der Tod
nicht das letzte Wort hat.
Am Vorabend des Welthospiztages,
der seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindet, werden Hospizlichter angezündet.
Diese brennenden Kerzen sollen ein
18
spectrum 3/2012
Zeichen dafür sein, dass der Mensch,
mag er noch so krank sein, eine unverlierbare Würde besitzt.
Jeder, der an diesem Abend das Hospizlicht anzündet, bekundet damit die
Solidarität mit den sterbenden Menschen in den Hospizen, Alten- und
Pflegeheimen, Krankenhäusern und zu
Hause.
Michael Schwenk
Foto: Michael Schwenk
Selbst gestaltete Kerzen der Schüler zeigen
die Solidarität am Welthospiztag.
Schüler forschen zu aktuellen Pflegethemen
Praktische Themen stehen im Vordergrund
Lebach. Seit nunmehr fünf Jahren gibt
es nun schon die Verbundschule in Lebach, und seit dieser Zeit gehört die
Pflegeforschung fest in den Stundenplan der Schüler der Gesundheits- und
(Kinder-)Krankenpflege. Dabei greifen
sie ein Problem aus der Praxis auf, das
sie selbst beobachtet haben (z. B. den
unterschiedlichen Umgang des Pflegepersonals mit dementen Patienten).
Das erhöht schon im Vorfeld die Motivation für das doch nicht ganz einfache
Gebiet der Pflegewissenschaft – das
haben die bisherigen Erfahrungen gezeigt. Im Rahmen des Forschungsprozesses setzen sie sich dann intensiv
mit dem Thema auseinander, durchforsten Datenbanken und gängige Pflegeliteratur und befragen Experten zum
Thema. Sie erstellen selbstständig das
Forschungsdesign, entwickeln dabei
je nach Forschungsansatz (qualitativ
oder quantitativ) die jeweiligen Erhe-
bungsinstrumente. Anschließend nehmen sie Kontakt mit den Einrichtungen
auf, in denen sie ihr Forschungsprojekt
durchführen möchten. Anschließend
folgt die Datenerhebung sowie die
Auswertung und Interpretation. Damit
die geleistete Arbeit auch ihre entsprechende Würdigung bekommt, präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse in
den Einrichtungen. Bisher wurden die
Forschungsprojekte in den Krankenhäusern der Marienhaus GmbH und
der ctt sehr gut angenommen.
Beispiel:
Im Caritas-Krankenhaus Lebach wurde
die Aufnahmesituation beobachtet und
ausgewertet. Wie lange musste der Patient in der Aufnahme warten? Wie hat
er den Weg auf die Station gefunden,
alleine oder mit Hilfe? Das waren unter
anderem Punkte, die sich die Schüler
genauer angeschaut hatten. Parallel
dazu wurde eine Patientenumfrage zur
Zufriedenheit mit der Aufnahmesitua­
tion durchgeführt. Fazit: Obwohl die
Wartezeiten als allgemein sehr lang
empfunden wurden, so fühlten sich die
Patienten dennoch gut betreut vom
Pflegepersonal!
Michael Schwenk
Wenn Sie Interesse an diesen und weiteren
Forschungsergebnissen haben, so können Sie
diese hier runterladen:
http://www.verbundschule-lebach.de/
Forschungsprojekte.125.0.html
Trägerübergreifender Firmenlauf in Koblenz
Teilnehmer der Altenhilfeeinrichtungen waren am Start
Koblenz. Am 22. Juni nahm mit Blick
auf die Zukunft eine trägerübergreifende Mannschaft mit 38 Läufern und
Gehern am Münz Firmenlauf in Koblenz teil.
trägerübergreifendes
Bei schönstem Wetter traf sich die
Gruppe im neuen farbenfrohen LaufShirt in Vallendar, um mit dem Boot
den Rhein nach Koblenz zu überqueren. Es herrschte gute Stimmung unter
den rund 14.000 Teilnehmern, und jeder freute sich, nun endlich starten zu
können. Die neugesteckte Strecke begann am Deutschen Eck moselseitig,
führte durch die Rheinaue und zurück
rheinseitig wieder zum Deutschen Eck.
Nachdem alle Läufer und Geher ihren
Flüssigkeitshaushalt wieder aufgefüllt
hatten, ließ man den Abend mit dem
spannenden Viertelfinale der EM mit
deutscher Beteiligung gemütlich ausklingen.
Bernd Wienczierz
Foto: privat
Im neuen Lauf-Shirt machten die Teilnehmer nicht nur beim Laufen eine gute Figur.
spectrum 3/2012
19
Nachgefragt bei
Yvonne Rauen
In Deutschland absolvieren über
40.000 junge Menschen momentan
ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ),
um meist in sozial-karitativen oder
gemeinnützigen Organisationen die
Arbeit der Mitarbeiter zu unterstützen.
Am 1. August wurden im Trierer Dom
feierlich die Teilnehmer der Einrichtungen innerhalb des Bistums Trier,
der Marienhaus GmbH, FHP und ctt,
zu ihren Wirkungsstätten entsandt
(vgl. spectrum 2/2012, S.12). Rund
100 Tage nach diesem offiziellen Start
haben wir bei Yvonne Rauen nachgefragt. Die 16-Jährige absolviert
zur­zeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr
auf der Station 4 in der Inneren Medizin des Cusanus-Krankenhauses
in Bernkastel-Kues, einem Standort
des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich.
trägerübergreifendes
Frau Rauen, viele junge Menschen absolvieren wie Sie momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Beruf
des Gesundheitswesens. Was war für
Sie der Beweggrund, in ein Krankenhaus zu gehen und den Pflegekräften
auf der Station zu helfen?
Ich habe mich bereits schon früher für
den Beruf der Krankenschwester interessiert. Im Sommer bin ich mit meiner
Schule fertig geworden und habe zu­
nächst überlegt, was ich machen möch­
te. Da ich mir nicht ganz sicher war, was
das Richtige ist, habe ich mich für das
Die Patientin auf Zimmer 127 erhält ihr Mittagessen; schon seit Beginn ihres Einsatzes
hilft Yvonne bei der Ausgabe der Essenstabletts.
20
spectrum 3/2012
Seit einigen Wochen unterstützt Yvonne Rauen das Pflegeteam auch bei der Messung von Puls,
Temperatur und Blutdruck der Patienten.
Freiwillige Soziale Jahr entschieden,
um herauszubekommen, ob Krankenschwester wirklich ein Beruf für mich ist
oder nicht. Ich finde es eine gute Möglichkeit, zunächst einmal einen Beruf
kennenzulernen.
Rund 100 Tage sind seit Ihrem Start
ins FSJ vergangen. Können Sie schon
eine erste Zwischenbilanz ziehen?
Das auf jeden Fall. Mir gefällt es sehr
gut. Ich bin jeden Tag auf der Station
und helfe bei kleineren Arbeiten mit. Ob
das Essen zu verteilen ist oder morgens die Messwerte der Patienten zu
ermitteln sind – mir wurde alles gezeigt
und genau erklärt. Am Anfang habe ich
natürlich nicht viel machen können, aber
nach und nach wurde das immer mehr.
Genauso habe ich mir das vorgestellt.
Aufregend war es für mich, als ich nach
etwa vierwöchiger Einlernzeit zum ersten Mal selbstständig zu den Patienten
gehen durfte, um bei ihnen die Vitalzeichen zu messen. Das bedeutete, dass
ich alleine ihren Blutdruck, Puls und die
Temperatur messen durfte – zum Glück
legte sich meine Aufregung schnell, als
ich merkte, wie gut es klappte und dass
mich die Patienten sehr freundlich annahmen.
Ist ein FSJ-Jahr ähnlich einem Praktikum auf der Station?
So ist es nicht. Was viele vielleicht
nicht wissen ist, dass das FSJ nicht nur
der praktische Dienst im Krankenhaus
ist, sondern auch Seminare besucht
werden müssen. Hier treffen sich die
Freiwilligen aus verschiedenen Einrichtungen und bilden eine feste Seminargruppe. Die Gruppen bestimmen dann,
welche Themen ihnen wichtig sind und
was genau sie behandeln wollen. Immer dabei sind ausgebildete Pädago­
gen, die uns dabei helfen. Ich war be­reits bei dem ersten Kennenlern-Treffen in Waldbreitbach und freue mich
schon auf die nächsten Termine mit der
Gruppe.
Das FSJ dauert bei Ihnen noch bis
Ende Juli nächstes Jahr. Haben Sie
schon Pläne für die Zukunft?
Ich würde gerne den Beruf der Krankenschwester richtig lernen und eine
Ausbildung machen. Durch das FSJ
ist mir das noch einmal klar geworden.
Ich hoffe sehr, dass ich dann im nächsten Jahr meine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule
des Verbundkrankenhauses beginnen
kann und mich die Praxiseinsätze als
Schülerin dann auch wieder hierher
auf die Station 4 führen werden, das
Team ist einfach klasse. Der Umgang
mit den Menschen macht mir wirklich
Spaß, und ich konnte innerhalb des
FSJ schon viel lernen.
Das Interview führte Benjamin Henze.
Fotos: Sabine Zimmer
Nicht nur zur Weihnachtszeit
Unser Leben wird größtenteils vom Alltag bestimmt, mit seinen regelmäßigen
und immer wiederkehrenden Abläufen
im Wechsel der Tage, Wochen, Monate
und Jahre. Diese Zeitabschnitte sind
oft angefüllt mit den immer gleichen
Dingen: Arbeit, Schule, Familienleben
mit Kochen, Putzen, Hausarbeit, Körperpflege und Schlaf. Wir staunen bei
diesen ständigen Wiederholungen über
die sich schnell verflüchtende Zeit, je
älter wir werden, umso mehr. Mancher
empfindet sich dadurch bedrängt, hilflos und schwach.
So sehnen wir uns ab und an, herauszutreten in eine freiere Zeit, eine weitere Welt, die es uns ermöglicht, unbeschwerter zu leben. Endlich Sonntag,
Feiertag, Ferien!
Doch in unserer Zeit erleben die Menschen Folgendes: In der Arbeits- und
Alltagswelt fühlen sie sich ausgepresst
durch immer neue Anforderungen, sodass für die kleine Freiheit der Freizeit
Erwartungen bestehen, die kaum erfüllt
werden können. Die freien Stunden
sind angefüllt mit weiteren Hausarbei­
ten oder aufgefüllt mit aufwendigen Hob­bys. Wenn die Stimmung in den Ferien
nicht so ist, wie ersehnt, wenn der mit
viel Mühe und Aufwendung vorbereitete Festtag vom Partner oder den Gästen nicht anerkannt wird, kann es zu
tiefen Kränkungen kommen. Am Ende
der schönen Stunden und Tage liegen
oft Leere und Traurigkeit.
In ein Fest werden ganz besondere Erwartungen gesteckt. Weihnachten soll
für Familien und Freundeskreise immer
wieder etwas Besonderes sein. Vorbereitungen und Wünsche für dieses Fest
sind enorm. All das, was Menschen für
ihr Leben ersehnen, soll in diesen Stun­den wahr werden: Wärme, Geborgen­
heit, Freundschaft, Sicherheit, einfach
Zeit füreinander haben.
Ulrich Schäfer ist Klinikseelsorger in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen.
Heinrich Böll hat in seiner Erzählung
„Nicht nur zur Weihnachtszeit“ beschrieben: Um Lichtmess 1947 entschließt
sich die Tante Milla, das Weihnachtsfest nicht nur einmal im Jahr, sondern
allabendlich zu feiern. Sie will nie mehr
auf diesen Tag und seine Stimmung
verzichten. Über zwei Jahre hin ergeben sich immer neue bitter-böse Situationen. Ich entdecke in diesem Text die
tiefe Sehnsucht, den 25. Dezember als
einen ganz besonderen Tag zu feiern,
der so schön ist, dass er immer wieder
gefeiert werden soll.
Tante Millas Versuch, den Alltag einfach
abzuschaffen und durch ein Dauerweihnachten zu ersetzen, ist aber keine Lösung. Sie selbst ist glücklich, alle
anderen Personen können die Situation nicht mehr ertragen.
wenig auf die übrigen Tage zu verteilen:
das Grau der Alltäglichkeit mit etwas
Bedeutendem aufzuhellen, uns und den
anderen an allen Tagen zu sagen: Du
bist was Besonderes!
An Weihnachten feiern wir: Gott, einer
von uns geworden, weiß genau, wie es
um uns, seine Geschöpfe, seine Freun­de steht, er geht alle hellen und dunklen Wege mit uns. Das muss ausgiebig am 25. Dezember gefeiert werden.
Der Erfolg des Festes liegt nicht an
menschlichem Zutun, er ist vielmehr
ein Geschenk. Und dieses überragen­
de Geschenk dürfen wir getrost auf alle
unsere Alltage verteilen.
Ulrich Schäfer
Foto: Andreas Engel
Helfen könnte uns in unseren Lebenssituationen: vom überragenden Glanz
des einen besonderen Festtages einiges wegnehmen und dieses dann auf
die normalen Lebenstage verteilen.
seite der seelsorge
Idealerweise sollten sich Alltags-, Arbeits- und Schulzeiten mit Feierabend,
Wochenende, Ferien und Feiertag er­
gänzen. Nach oft ermüdenden und anstrengenden Stunden und Tagen, während der wir uns auf „die andere Zeit“
freuen dürfen, können wir uns eben
dann stärken, erholen, erfreuen und so
den Alltag neu bestehen.
Mein persönlicher Geburtstag hebt mich
für 24 Stunden aus der Menge der
Menschen heraus, ich stehe im Mittel­
punkt, mir wird gratuliert. Das muss gefeiert werden! Aber sind wir denn nicht
alle so wichtig, von diesem Festtag ein
spectrum 3/2012
21
Zu unserem Leitbild
Um unser Leitbild bewusst leben zu
können, ist es hilfreich, es genauer
kennen zu lernen. Deshalb haben wir
schon in den vorangegangenen Ausgaben begonnen, immer einen kurzen
Ausschnitt aus dem Leitbild zu betrachten:
Aus dem Leitbild der ctt
„Wir wollen patientenorientiert und
erfolgreich arbeiten. Unser Leistungsangebot muss daher marktgerecht sein.
Mit Hilfe moderner Marketinginstrumente bestimmen wir den regionalen
und überregionalen Bedarf, den Stand
der wissenschaftlichen Erkenntnis
und unser Leistungs- und Qualitätsprofil im Wettbewerb. Sie bilden eine
wichtige Grundlage für die Zielbestimmung und die Festlegung von Leistungsstrukturen.“ (4 Öffentlichkeit, Abs. 7,
in: Unser Leitbild, S. 5)
mitarbeiter - forum
Kommentar
„Was soll ich dir tun?“, fragt Jesus einmal einen Blinden. Dieser antwortet:
„Rabbuni, ich möchte wieder sehen
können.“ (Mk 10,15) In seinem Handeln orientiert sich Jesus ganz und gar
an den Wünschen und den Bedürfnissen dessen, der ihm begegnet. Er tritt
mit ihm in einen Dialog, fragt nach und
nimmt seine Aussage ernst. Dieses
Vorgehen ist nicht selbstverständlich.
Er hätte auch sagen können: „Ich sehe
schon, was dir fehlt.“ Oder: „Ich weiß
schon, was für dich gut ist.“ Auf diese
Bevormundung verzichtet er. Er will,
dass der Kranke seine Wünsche selbst
äußert. In seinem heilenden Handeln
richtet er sich danach.
Maßstab unseres Handelns ist dieses
Vorgehen auch für uns heute. Patienten-/bewohnerorientierte Leistungen
anzubieten, bedeutet deshalb zuerst
auf den Patienten und Bewohner zu
schauen, ihn zu fragen, auf ihn zu hören und dann eine Leistung anzubieten, die dazu passt.
Marketing im Sinne unseres Leitbilds
ist demnach als ein umfassender Dialogprozess zu verstehen, in dessen
Mittelpunkt die Patienten und Bewohner mit ihren ausgesprochenen und unausgesprochenen Wünschen und Be-
22
spectrum 3/2012
dürfnissen stehen. Damit unterscheidet
sich unser Marketing von einem Marketing, das einzig und allein daraufhin
ausgerichtet ist, Menschen mit vielfältigen Tricks Leistungen anzubieten, die
sie weder benötigen noch wünschen.
Soweit wir die Marktforschung und
Marktbeobachtung im Bereich der So­
zialwirtschaft nicht selbst machen,
sondern Agenturen und Beratungsfirmen damit beauftragen, sollten wir
ihnen unsere Marketingphilosophie
rechtzeitig mitteilen, damit die dort
entwickelten medizinischen und pflegerischen Leistungsstrategien auch
zu uns als christlichem Unternehmen
passen. Gerade in der Formulierung
von Leistungsstrategien zeigt sich das
christliche Profil eines Unternehmens.
Erfolgreich im Sinne eines christlichen
Unternehmens zu sein, könnte dabei
durchaus auch bedeuten, nicht in jeder
Hinsicht wirtschaftlich erfolgreich zu
sein, aber erfolgreich zu sein im Sinne
des Patienten- und Bewohnerwohls.
Gerade darin bewährt sich ein christliches Unternehmen, indem es die Orientierung an Umsatz und Gewinn der
Orientierung an den Bedürfnissen der
Patienten und Bewohner unterordnet.
Eine Vernachlässigung der Fragen der
Wirtschaftlichkeit im Sinne einer Gefährdung des Unternehmens ist damit
jedoch nicht gemeint, wohl aber eine
klare Absage an eine ausschließliche
Fokussierung auf Umsatz und Gewinn.
Ausdrücklich wird an dieser Stelle des
Leitbilds auch der Stand der Wissen­
schaft angesprochen. Auch daran hat
sich das Marketing zu orientieren.
Welche Veränderungen und Innovationen hat es in der letzten Zeit gegeben in Medizin und Pflege? Welche
Leistungsangebote müssen deshalb
angepasst werden, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können
und zeitgemäße Medizin und Pflege anbieten zu können? Nicht selten
bedeuten diese Veränderungen auch
einen Investitionsbedarf in Technik und
Gebäude oder einen Schulungsbedarf
für die Mitarbeitenden. Marketing ist
also weitaus mehr als nur die Vermittlung von Leistungen an die Patienten
und Bewohner. Es ist ein notwendiger
Prozess, in dem immer auch nach vorne geschaut werden muss, um etwas
Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik, Bereich Theologie und
Seelsorge.
zu sehen, was noch nicht zu sehen ist,
was sich jedoch in ersten Anzeichen
ankündigt.
Dr. Thomas Kellner
Foto: privat
Unterwegs mit der Leitbildgruppe
Mitarbeiter der Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern auf Wanderschaft
Bad Bergzabern. Die Leitbildgruppe
der Edith-Stein-Fachklinik in Bad Berg­
zabern lud die Mitarbeiter an einem son­nigen Septembernachmittag zu einer
Wanderung ein.
Die vor zwei Jahren begonnene Wandertradition wurde in diesem Jahr durch
ein zünftiges Picknick ergänzt. Ziel war
die idyllisch im Pfälzer Wald gelegene
Kolmerbergkapelle bei Dörrenbach.
Nach einer kurzen Einstimmung durch
Johannes Hammer, den Klinikseelsorger, machten sich die Mitarbeiter aus
Neurologie und Orthopädie auf den gemeinsamen Weg. Nach einer Stunde
Fußmarsch mit vielen Gesprächen und
Begegnungen erreichte die Wandergruppe die beliebte Wallfahrtskapelle.
Beim anschließenden Picknick mit zahl­reichen selbstgemachten Speisen wurde der rege Austausch fortgesetzt.
Gestärkt machten sich die Wanderer
gegen Abend auf den Rückweg zur
Die Leitbildgruppe der Edith-Stein-Fachklinik unternahm im September eine gemeinsame Wanderung in den Pfälzer Wald.
Edith-Stein-Fachklinik nach Bad Berg­
zabern. Die Möglichkeit, sich jenseits
des Klinikalltags einmal anders zu be­
gegnen, wurde von den Teilnehmern
der Leitbildgruppe sehr positiv aufge­-
nommen. Im nächsten Jahr soll es wieder eine Landpartie geben.
Ursula Heil
Foto: Ursula Heil
Mit Jesus auf dem Weg
Bernkastel/Wittlich. Wallfahren, sich
eine Auszeit vom fordernden Alltag
nehmen, um innere Einkehr zu halten,
um zu Gott und sich selbst zu finden.
Diese Möglichkeit bietet die jährlich
von der katholischen Klinikseelsorge
des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich organisierte Wallfahrt allen
an den beiden Klinikstandorten Beschäftigten. Rund 100 Mitarbeiter nahmen diese Einladung an und pilgerten
am 13. September von Karl zum Himmeroder Kloster, unter ihnen Pflegende, Ärzte, Therapeuten, Verwaltungsmitarbeiter, ehrenamtlich Beschäftigte
sowie Dozenten und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule.
„Mit Jesus auf dem Weg“ – unter diesem Wallfahrtsmotto regte Pastoralre­
ferentin Monika Hartmann die Pilger an,
sich auf das Wagnis der Wegstrecke
einzulassen, auf die Herausforderung
des gemeinsamen Schweigens, Betens
und des Gesprächs – auch mit einigen
Rund 100 Mitarbeiter des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich machten sich gemeinsam
auf den Weg zum Kloster Himmerod.
spectrum 3/2012
23
mitarbeiter - forum
Gemeinsame Wallfahrt des Verbundkrankenhauses zum Himmeroder Kloster
Klinikmitarbeitern, die man vielleicht bis­her noch nicht näher kannte. Der rund
dreistündige Pilgerweg führte von Karl
aus bis zur Abtei Himmerod, dem Zisterzienser Kloster im Salmtal. An mehreren Stationen sangen und beteten die
Wallfahrer für den Schutz und Segen
Gottes und schöpften Kraft für den Berufsalltag im Krankenhaus. Die Wallfahrt endete mit einem Gottesdienst in
der Gnadenkapelle des Klosters. Pfarrer Bernhard Schork, Leiter der Seelsorge im Verbundkrankenhaus, wies
in seiner Predigt darauf hin, dass es
Jesus im Gespräch mit seinen Jüngern
nicht darauf ankam, wer nun der Größte unter ihnen sei und an erster Stelle
stehe. Auf die Situation der Mitarbeiter
der Klinik bezogen bedeute dies, dass
jeder gleich wichtig sei, egal in welcher
Abteilung oder Station er arbeite und
welche Tätigkeit er ausübe. Im Evangelium stehe: „... und Jesus stellte ein
Kind in die Mitte“. Dieses Bildnis wandte Schork auf den Kranken an, der im
Zentrum aller Bemühungen steht. Die
Sorge um den Kranken, das Sich-umihn-Kümmern, damit ihm in einer Grenz­situation geholfen werden und er sich
wohl fühlen könne. Am Ende des Tages konnte Monika Hartmann ein po­
sitives Fazit ziehen: „Es war eine sehr
angenehme Atmosphäre auf dieser
Wallfahrt, die allen Teilnehmern die
Gelegenheit zu guten Gesprächen und
Begegnungen bot.“
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Auszeichnung für gepflegte traditionsreiche Parkanlage
Nachhaltige naturnahe Gartenpflege im St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
mitarbeiter - forum
Bad Kreuznach. Bei einem Wettbe­
werb um Bemühungen zur Verschöne­
rung des Stadtbildes von Bad Kreuz­nach hat die Psychosomatische Fach­klinik St. Franziska-Stift den 2. Preis in
der Kategorie „Gewerbliche Objekte“
für die schöne alte Parkanlage erhalten. Die Jury lobte die nachhaltige Pflege des traditionsreichen großzügigen
Parks um die Klinik.
Die jetzt ausgezeichnete Parkanlage
des St. Franziska-Stifts hat eine mehr
als hundertjährige Tradition. Nach dem
ausdrücklichen Willen der Stifterin Franziska von Puricelli, die für das zu errichtende katholische Krankenhaus für
Kinder und Frauen auch „einen großen
Garten“ für eine gesunde Ernährung
und zur Erholung der Kranken wünschte, wurde zu Beginn des vergangenen
Jahrhunderts neben dem großen Nutzgarten eine großzügige Parkanlage geschaffen. Mit einigen Veränderungen
über die Jahrzehnte besteht heute rund
um das Klinikgebäude ein weitläufiges
Parkgelände mit altem Baumbestand
und Wiesen, vielen Wegen und Ruhe­
bänken, einem kleinen Wasserlauf und
Teich, einer Mariengrotte, einem Jogging-Parcours, einem Beach-VolleyballFeld und einem Grillplatz.
Paul Kaiser, Kaufmännischer Direktor
des St. Franziska-Stifts, freute sich sehr
über die Auszeichnung. „Mit der Erhaltung und Ausgestaltung unseres schönen Parkgeländes nehmen wir den
24
spectrum 3/2012
Die Mitarbeiter des Technischen Dienstes und der Geländepflege bei der Arbeit (v.l.n.r.): Andrej
Rau, Hermann-Josef Konrad, Karl-Heinz Mehler, Johann Schmidt.
Willen der Stifterin ernst und führen
ihr Erbe in der heutigen Situation fort“,
sagte Kaiser. „Bewahrung und Anpassung, Naturnähe und Nachhaltigkeit
sind die Prinzipien, die auch die Jury in
dem heutigen Bild der Anlage erkannt
und gewürdigt hat. Unseren psychisch
belasteten Patientinnen und Patienten
können wir damit eine Umgebung bieten, die ihnen hilft, innere Ruhe und
Gelassenheit zu finden und durch den
Kontakt mit der gepflegten und belassenen Natur ihr inneres Gleichgewicht
wiederzugewinnen.“ Der Preis und die
Bewertung der Jury seien ein großer
Ansporn, die Arbeit in dieser Richtung
fortzusetzen.
Hermann-Josef Konrad und Johann
Schmidt, Leiter und Stellvertretender
Leiter Technischer Dienst und Gelände­pflege, nehmen die Tradition ebenso
wie die aktuellen Aufgaben ernst. „Dieser Preis ist eine tolle Sache und bestätigt uns in unserer Arbeit. Wir bemühen
uns um eine behutsame und naturnahe
Pflege mit geringen Eingriffen in den
Bestand. Anregungen der Patienten
zur Pflege und Gestaltung des Gelän­
des nehmen wir gerne auf, denn so
entsteht eine aktive Mitarbeit und Teilhabe der Nutzer, die uns wichtig ist und
uns bei unserer Arbeit hilft.“
Dr. Elmar Mans
Foto: René Schläfer
Menschen im Träger
Benno Haes ist Hausmeister im Cusanus-Stift
Viel hat sich getan in seinem Aufgabenfeld, seit sich der 55-jährige Eifeler bei
der ctt 1995 beworben hatte. Als der
gelernte Kfz-Schlosser nach über zehn
Jahren sein berufliches Engagement als
Lkw-Fahrer beendete und sich von den
Mitarbeitern der technischen Abteilung
des benachbarten Cusanus-Krankenhauses in alle Fragen der Haustechnik
einarbeiten ließ, lag der Schwerpunkt
des täglichen Wirkens in vielen handwerklichen Aktivitäten. Seitdem hat sich
vieles verändert. Es sind immer mehr
organisatorische Aufgaben geworden,
Arbeiten, die er nach außen vergibt und
Aufträge, die zu managen, koordinieren
und kontrollieren sind.
Die wichtigsten Anliegen für den Tag
erfährt Haes bei der täglichen Kurzbesprechung. Dann liegen seit 7:30 Uhr
schon die regelmäßigen Arbeiten hinter
ihm, wie z. B. die sachgerechte Müllentsorgung, der erste Hausrundgang und
der Transport der Hauswäsche. Ihm ist
es wichtig, dass die Kollegen der Pflege
sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren
können, und so nimmt er ihnen so viel
wie möglich an anfallenden Arbeiten
ab. „So hat das Pflegepersonal mehr
Zeit für die Bewohner“, sagt Haes und
bekräftigt: „Sie stehen im Mittelpunkt
unserer Arbeit.“ So werden nachmittags
auch schon einmal Arbeiten in den Außenanlagen zurückgestellt, wenn er mit
seinen vielfältigen Begabungen etwas
für einen Bewohner reparieren oder ein­richten kann. Aber auch vormittags
könne schon mal die „Alarmstufe Rot“
eintreten, berichtet er schmunzelnd.
Dieser Fall tritt gelegentlich ein, wenn
z. B. morgens die Kaffeemaschine nicht
funktioniert und sich alle auf ein heißes
Tässchen Kaffee zum Frühstück freuen.
Glücklicherweise passiert das selten.
Sehr viel öfter kommt es hingegen vor,
dass Haes den Pegelstand der Mosel
zu kontrollieren und die drei Wasserpumpen bereitzuhalten hat. „Immer wenn
der Pegelstand in Trier die zehn Meter
übersteigt“, weiß Haes zu berichten,
„dann haben wir hier einen Tag später
Hochwasser.“ Während der Hochwasserzeiten übernachtet der Hausmeister
dann schon mal im Cusanus-Stift.
Neben seiner Tätigkeit als Hausmeister ist er Vorsitzender der örtlichen MAV
und nimmt in dieser Funktion für derzeit 54 Mitarbeitende deren Interessen
wahr. Zudem hat er sich im Laufe der
Zeit in verschiedenen Fachgebieten
weiterqualifiziert. Als Umweltbeauftragter, Sicherheitsbeauftragter und Brandschutzbeauftragter gibt Haes sein auf
diversen Lehrgängen und Wiederho­
lungs­lehrgängen erworbenes Wissen
gerne weiter. Wissen zu teilen und ge­meinsam eine gute Lösungsidee zu
entwickeln, ist eine seiner Leidenschaften. Ihn verbindet mit den Hausmeistern aus anderen Altenhilfeeinrichtungen ein reger Austausch, aber auch
mit den Kollegen des nahen CusanusKrankenhauses, sodass er sich gelegentlich auf den Weg macht, um kleine
Reparaturarbeiten – so er sie nicht im
Cusanus-Stift durchführen kann – in
den Werkstatträumen des ctt-Krankenhauses ge­meinsam vorzunehmen. Mit
seinem großen Einfallsreichtum und
seinem handwerklichen Geschick gelingt es dem Multi-Talent immer wieder,
gute Lösungen zu entwickeln.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier
Zur Pflege der Außenanlage gehört u. a. das
Rasenmähen von ca. 3.500 m² Fläche.
Hausmeister Haes kümmert sich um Bestellungen des Hauses, die außerhalb des medizinischen Versorgungsbereichs liegen.
Haes ist auch zuständig für die Überprüfung
der medizinischen Geräte, wie hier z. B. der
Aufstehhilfe „Sara 3000“.
Für jedes Problem findet er die richtige Lösung. Hausmeister Haes brauchte nicht lange, bis ihm der rettende Einfall kam: Dank
der von ihm entwickelten einfachen wie effizienten Holzbarriere kann nun kein Rollstuhl
der Treppe gefährlich nahe kommen.
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mitarbeiter - forum
Bernkastel-Kues. „Er ist ein absolutes
Allround-Talent“, sagt Heimleiterin Brigitte Marx strahlend, als sie Hausmeister Benno Haes vorstellt. „Nichts wird
ihm zu viel, überall bringt er seine guten
Ideen ein, und im ganzen Haus ist er ein
gern gesehener Mitarbeiter.“ Nach dieser Einleitung starten wir, um die vielen
Arbeitsorte in Augenschein zu nehmen.
Tatsächlich begegnen uns wenig später
während unseres Rundgangs Bewohner und Mitarbeiter, die, erfreut ihn zu
sehen, direkt ihre Anliegen vorbringen.
Von fehlenden Gardinen zum Schutz
vor Sommerhitze, lockeren Schrauben
am Schrank, defekten Lampen, Gitterproblemen an Betten, einzurichtenden
Telefonen im Zimmer über defekte Kaffeemaschinen, Drucker oder Rollstühle
bis hin zu Maler- und Renovierungsar­
beiten, verstopften Toiletten oder Aufzugproblemen ist wirklich alles dabei. Und
das ist nur der Anfang. Vom Keller bis
zum Speicher, vom neueren bis hin
zum altehrwürdigen Gebäude des Cu­
sanus-Stifts (das Cusanus-Stift ist das
älteste Altenheim in Deutschland) warten Aufgaben auch in der angrenzenden St. Nikolaus-Hospitalstiftung und
der Seniorenakademie.
Forschungspreis für Anne Reiser vom St. Franziska-Stift
Verbesserung der Nachsorge der psychosomatischen Rehabilitation
Bad Kreuznach. Den Forschungspreis
der Stadt und des Landkreises Bad
Kreuznach hat die Diplom-Psychologin
Anne Reiser vom St. Franziska-Stift in
Bad Kreuznach erhalten. Der erstmals
verliehene und mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis soll wissenschaftliche
Leistungen auf dem Gebiet der Rehabilitation unterstützen sowie durch
den Austausch zwischen Wissenschaft
und Versorgung und durch Impulse zur
Weiterentwicklung den Rehabilitationsstandort Bad Kreuznach stärken.
mitarbeiter - forum
Anne Reiser, Mitarbeiterin in der Psy­
chosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift und Ausbildungsteilnehmerin
an der Ausbildungsstätte für Psychologische Psychotherapeuten der Klinik,
ging in ihrer Doktorarbeit an der Universität Trier der Frage nach, ob der
Erfolg einer psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme durch individualisierte Nachsorge verbessert werden
kann und wie effektiv unterschiedliche
Formen der Nachbetreuung sind. Innovativ in diesem Forschungsansatz ist
der Einsatz der modernen Informationstechnologie. Die Wissenschaftlerin
verglich eine Gruppe mit Behandlung
in der Klinik ohne Nachsorge mit einer
Gruppe, die durch persönliche Telefonkontakte nachbetreut wurde und
einer Gruppe, die zur Nachsorge eine
speziell entwickelte Internet-Plattform
nutzen konnte. Mit den NachsorgePatienten wurden am Ende der Rehabilitation in der Klinik konkrete Ziele
vereinbart, die nach dem stationären
Aufenthalt erreicht werden sollten. Nach
der Entlassung wurde im 14-tägigen
Abstand die Verwirklichung dieser Ziele persönlich-telefonisch oder per Internet überprüft. Zudem wurden drei und
zwölf Monate nach der Entlassung mit
Fragebogen die körperliche und seelische Verfassung sowie die Lebensqualität erhoben.
Die Ergebnisse zeigten im Vergleich
der Gruppen von Patienten mit telefo­
nischer oder internet-basierter Nachsorge nach stationärer Therapie und
der Gruppe von Patienten mit einer
Be­handlung in der Klinik ohne Nachsorge eine geringere Symptombelastung und eine höhere Lebensqualität.
In der Gegenüberstellung der beiden
Nachsorge-Gruppen zeigten sich ge-
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Anne Reiser erhielt den Forschungspreis der Stadt und des Landkreises Bad Kreuznach für ihre
wissenschaftliche Arbeit über die webbasierte Nachsorge in der Rehabilitation.
ringere Werte in der Symptomatik und
höhere Werte in der Lebensqualität bei
den durch das Internet nachbetreuten
Patienten. Individualisierte Nachsorge,
so der empirische Befund, hat einen
positiven Effekt, und internet-gestützte
Betreuung ist dem persönlichen Telefonkontakt überlegen.
„Das Internet ist ein hervorragendes Instrument, um die Fortdauer der in der
stationären Rehabilitation erzielten körperlichen und seelischen Verbesserung
auch in der heimatlichen Lebenssituation zu erreichen“, fasst Anne Reiser
den Ertrag ihrer Arbeit zusammen. „Mit
geringen finanziellen Mitteln und ohne
nennenswerten Personaleinsatz lässt
sich zuverlässig eine Nachsorge etablieren, die von Patienten angenommen
und genutzt wird.“ Offenbar komme die
Kontaktaufnahme per E-Mail und das
Bereitstellen einer Internet-Plattform
den Kommunikationsgewohnheiten im
Zeitalter des Internets entgegen und
lasse den Patienten mehr Eigenständigkeit und Selbstkontrolle, versucht die
junge Forscherin die Überlegenheit der
webbasierten Kommunikation gegenüber dem persönlichen Telefonkontakt
zu erklären. Relevant sieht sie ihre Er­
gebnisse auch für andere Indikationsbereiche der Rehabilitation wie die Orthopädie oder die Kardiologie.
Die preisgekrönte Untersuchung wurde am St. Franziska-Stift durchgeführt
und von der Klinik unterstützt. Der
Ärztliche Direktor, Professor Dr. Heinz
Rüddel, der auch als Doktorvater die
Arbeit betreute, hob die Bedeutung der
Ergebnisse von Anne Reiser für die
Rehabilitation hervor: „Diese Studie
gibt wichtige Impulse für die konzeptionelle Ausgestaltung der medizinischen Rehabilitation. Sie dokumentiert
eindrucksvoll die Möglichkeit, in der
Nachsorge über die zeitlich begrenzte
stationäre Maßnahme die Wirkung der
Rehabilitation zu erhalten und die Teilhabe im Alltag zu unterstützen. Und
sie nutzt mit dem Internet die neuen
Mittel der Informationstechnologie, die
im Leben unserer Rehabilitanden eine
zunehmend wichtigere Rolle spielen.“
Die Nachsorge in der Kette der Rehabilitationsmaßnahmen, so der Ertrag
der Untersuchung, sei ein wesentlicher
Beitrag zur Nachhaltigkeit der stationär
erzielten Behandlungseffekte und die
Nutzung der modernen Informationstechnologie ein wichtiges Instrument
dabei. Der Preis für Anne Reiser sei die
Anerkennung einer praxisbezogenen
kreativen Studie einer jungen begabten
Wissenschaftlerin und Therapeutin und
gleichzeitig eine Bestätigung des Konzepts der Psychosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift, die sich Nachhaltigkeit und Patientenorientierung auf
ihre Fahnen geschrieben hat.
Dr. Elmar Mans
Foto: René Schläfer
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
35 - jährige Tätigkeit
Alfred Schirra
(Zentrale Dienste)
Verbundkrankenhaus
Bernkastel / Wittlich
Ulrike Kranz
50 - jährige Tätigkeit
Karl Steffens
(Sekretariat Chirurgie)
(Personalabteilung)
St.- Clemens-Hospital Geldern
40 - jährige Tätigkeit
Barbara Berrischen
40 - jährige Tätigkeit
Hildegard Braband
(Psychiatrie)
Hans-Walter Braun
(stellvertretende Laborleiterin)
(Psychiatrie)
(Krankenschwester Innere Medizin)
(Psychiatrie)
Souk-Ja Glaser
35 - jährige Tätigkeit
Mechthild Jansen
Christel Bros
Hannelore Czogalla
(Kinder- und Jugendmedizin)
Jutta Eltges
(Krankenschwester)
(Pädiatrie)
(Krankenschwester Dialyse)
(Gefäßchirurgie)
Renate Pastoors
30 - jährige Tätigkeit
Birgit Haushalter
(Krankenschwester Visceralchirurgie)
25 - jährige Tätigkeit
Karola Heuvens-van Husen
(Hebamme)
Monika Schulz
(Krankengymnastin)
Maria Tissen
(Verwaltungsangestellte
Personal­abteilung)
Marlies Gerhards
Hedwig Hauprich
(Orthopädie)
Marie-Therese Kolz
(Intensivmedizin)
Rita Mehn-Wincheringer
(Einkauf/Lager)
Ursula Morbach
(Zentrale Patientenaufnahme)
Christine Neidhoefer
(Innere Medizin)
Therese Oster
(Orthopädie)
Therese Scheider
(Kinder- und Jugendmedizin)
Gerdi Weindel
Gelderland - Klinik Geldern
25 - jährige Tätigkeit
Karla Bergers
(Pflegedirektorin)
Christiane Tissen
(Krankenschwester)
(Zentral-OP)
25 - jährige Tätigkeit
Margot Adams
35 - jährige Tätigkeit
Ingeborg Gisbertz
(Arzthelferin)
Silvia Blasius
(Küche)
Judith Beucher
Stephanie Clemens
(Intensivmedizin)
Elvira Condne
40 - jährige Tätigkeit
Rudolf Blass
(Innere Medizin)
Carola Faas
(Innere Medizin)
Heike Fohler
Peter Hoffmann
(Krankenschwester Innere)
Susanne Joerg
(Krankenschwester Chirurgie)
(Psychiatrie)
Bettina Nativel
(Küche)
Birgit Nau
(Gynäkologische Ambulanz)
Monika Otten
(Wahlleistungsstation)
Karl-Heinz Prinz
(Psychiatrie)
Irmhild Ratiu
(Psychiatrie)
Franz-Josef Reinhard
(Technischer Dienst)
Maria Roos
(Psychiatrie)
Martina Schüller
(Chirurgie)
Regina Spartz
(Zentrale Patientenaufnahme)
Petra Sungen
(Intensivmedizin)
Jan Tkacik
(Psychiatrie)
Claudia Weiland
(Arbeitsmedizin)
Petra Weile
(Innere Medizin)
Joachim Weinert
(Med. Controlling)
Edith Zierold
(Innere Medizin)
Alten- und Pflegeheim
Cusanus-Stift Bernkastel-Kues
25 - jährige Tätigkeit
Petra Herges
(Hauswirtschaft)
25
(Intensivmedizin)
(Fachkrankenschwester Anästhesie)
25 - jährige Tätigkeit
Maria Darimont
Alfred Morgens
(Innere Medizin)
Edward-Jean Guerin
Marie-Bernadette Waschbüsch
(Küche)
Ursula Decker
(Mitarbeiter Medizincontrolling)
Hildegard Giese
Karin Meurer
(Psychiatrie)
Sandra Diewald
Caritas - Krankenhaus Lebach
Christine Love
(Chirurgie)
(Innere Medizin)
Gelderland MVZ
(Anästhesie)
(Psychiatrie)
(Küche)
(Kinder- und Jugendmedizin)
Hans-Georg Kraemer
(Psychiatrie)
Allen unseren Mitarbeitenden, die seit
der Gründung am 15. Oktober 1987
bei der ctt sind, gratulieren wir herzlich
zum 25. Jubiläum.
Herzlichen Dank für Ihre Arbeit, Ihr
Engagement und Ihre Treue!
spectrum 3/2012
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mitarbeiter - forum
Trägerzentrale Trier
Heimleitungswechsel im Alten - und Pflegeheim St. Vinzenz
Sabine Schonschek führt zukünftig die Geschicke des Hauses
Heimersheim. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der bisherige Heimleiter Alfons Busch nach fast fünfjähriger
Tätigkeit verabschiedet. Seit 2007 leitete Busch sowohl das Altenheim St.
Vinzenz in Heimersheim als auch das
Altenheim St. Maria-Josef in Ahrweiler.
Zukünftig wird er sich, bedingt durch
die umfassende Umbaumaßnahme in
Ahrweiler und dem daraus resultierenden gesteigerten Arbeitsaufwand, ganz
auf seinen Einsatz dort konzentrieren.
Seine Nachfolge tritt die in Heimersheim langjährige Mitarbeiterin und
bisherige Stellvertretende Heimleiterin Sabine Schonschek an. Vor 19 Jahren begann ihr beruflicher Werdegang
im Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz.
Nach mehrjähriger Tätigkeit im Pflegebereich wechselte sie 2001 in den
Sozialen Dienst des Hauses, den sie
seither leitet. Seit nunmehr fünf Jahren
hat Sabine Schonschek überdies die
Position der Stellvertretenden Heimleitung inne. Dadurch erhielt sie Einblick
in viele Bereiche, die die Einrichtung
betreffen und ist somit mit dem verantwortungsvollen Aufgabengebiet bestens vertraut.
mitarbeiter - forum
Während eines Empfangs am 20. Juli
im angrenzenden Pfarrsaal wurde der
Führungswechsel offiziell bekannt gegeben. Alfons Busch verabschiedete
sich von den anwesenden Bewohnern,
Angehörigen und Mitarbeitern und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und das ihm entgegengebrachte
Vertrauen. Seine Nachfolgerin Sabine
Schonschek gab ihrer Zuversicht Ausdruck, dass auch sie gemeinsam mit
dem Team des Alten- und Pflegeheims
St. Vinzenz die positive Entwicklung
der Einrichtung weiterführen werde.
Sie bedankte sich ausdrücklich bei
ihrer Mutter für die jahrelange Unterstützung, ohne die sie Familie, Weiterbildung und Beruf nicht hätte vereinen
können.
In emotionalen und humoristischen
Reden sprachen die Ortsvorsteherin
von Heimersheim, Angelika Lüdenbach, Marianne Mies und Hans-Gerd
Busa vom Förder- und Freundeskreis
St. Vinzenz und Thomas Hoffmann von
der Mitarbeitervertretung (MAV) Alfons
Busch für sein engagiertes Wirken
28
spectrum 3/2012
Die bisherige Stellvertretende Heimleiterin, Sabine Schonschek (Mitte), übernahm zum 1. August die Leitung von St. Vinzenz. Zu ihrer neuen Aufgabe gratulierten ihr (v.l.n.r.) der Kaufmännische Direktor der Altenhilfeeinrichtungen Rheinschiene, Bernd Wienczierz, Thomas Hoffmann
von der Mitarbeitervertretung, der scheidende Heimleiter Alfons Busch sowie die Pflegedienstleiterin Martina Krupp.
in Heimersheim ihren Dank aus. Sie
alle beglückwünschten Sabine Schonschek zu ihrer neuen verantwortungsvollen Aufgabe und versicherten ihr, sie
weiterhin zuverlässig zu unterstützen.
Bernd Wienczierz, Kaufmännischer
Direktor der Altenhilfe Rheinschiene
der ctt, überreichte dem scheidenden
Heimleiter sowie der künftigen Heimleiterin einen Zollstock mit dem Aufdruck
„Maßstab Mensch“, um daran zu erinnern, dass der Mensch im Tun und
Handeln im gemeinsamen, caritativen
Wirken im Mittelpunkt steht. Weiterhin übergab er ihnen symbolisch eine
Wasserwaage, damit sie die nötige
Ausgeglichenheit bei den großen Herausforderungen nicht verlieren. Zudem seien beide Baumeister, die das
Gebilde Altenheim im übertragenen
Sinne tragfähig erhielten. Alfons Busch
sei ebenfalls im Wortsinn Baumeister,
wovon man sich in Ahrweiler in allen
Facetten einer Baustelle überzeugen
könne. Da in Heimersheim eine Sanierung in den nächsten Jahren anstehe,
werde auch Sabine Schonschek ihre
Rol­le einer Baumeisterin annehmen
können.
Nachdem Bernd Wienczierz sich bei
Alfons Busch mit einer Flasche Wein
bedankte und Sabine Schonschek mit
einem Blumenstrauß einen guten Start
wünschte, konnte der gemütliche Teil
der Feier beginnen. Bei Kaffee und
Kuchen sowie einer den warmen Temperaturen angepassten, erfrischenden
Bowle wurden Erinnerungen ausgetauscht, in die Zukunft geblickt und
noch manches Gespräch geführt. Zur
musikalischen Unterhaltung spielte Alfons Busch in gewohnter Art und Weise
auf seiner Gitarre bekannte Schlager,
die zum Mitsingen animierten. Alle Anwesenden, nicht zuletzt die in großer
Anzahl teilnehmenden Bewohner, verlebten so einen abwechslungsreichen
und angenehmen Nachmittag.
Thomas Hoffmann
Foto: Doreen Schindler
Apotheker Georg Simon verlässt das Caritas-Krankenhaus
Offizielle Verabschiedung des Leiters der Zentralapotheke
Durch seine hohe Fachkompetenz, seinen unermüdlichen Einsatz für seine
Apotheke und die dort Beschäftigten
wird er sicher bei vielen noch lange
in Erinnerung bleiben. Simon verlässt
das Haus an einem weiteren Höhepunkt seines Schaffens, wird doch die
Apotheke des Caritas-Krankenhauses
Lebach dieser Tage als erste Krankenhausapotheke des Saarlandes nach
den Richtlinien der Apothekerkammer
zertifiziert.
Über 23 Jahre, seit 1989, leitete Georg
Simon mit großem Erfolg die Apotheke, baute kontinuierlich seinen Bereich
aus, sodass er immer in der Lage war,
mit seinem Team auf neue Heraus­
forderungen zu reagieren. War die Apo­theke zunächst nur für die beiden Ca­
ritas-Krankenhäuser in Lebach und
Dillingen konzipiert, kamen mit Übernahme durch die ctt die Reha-Kliniken
Illingen und Weiskirchen hinzu, später
dann auch die Psychiatrische Tagesklinik der St. Nikolaus Stiftung Wallerfangen in Lebach sowie der Notarztwagen
am Standort Lebach und die Rettungswachen in Tholey und Dillingen. Genannt sei an dieser Stelle auch besonders die Entwicklung in der Versorgung
der Abteilung Hämatologie und Onkologie (mittlerweile Onkologisches Zentrum Lebach), für die zu Beginn im Jahr
1996 circa 400 Zytostatika zubereitet
werden mussten, im vergangenen Jahr
waren es etwa 9.500 Zubereitungen.
Eine enorme Steigerung, dabei stieg
gleichzeitig der Personalstand der Apotheke lediglich von 5,5 Vollzeitkräften
im Jahr 1996 auf über sieben Vollzeitkräfte im Jahr 2011.
Diese enorme Leistungsverdichtung
war nur durch konsequentes Umstrukturieren der Abläufe, kontinuierliches
Schulen der Mitarbeiter und viel Engagement der gesamten Mitarbeiterschaft
der Apotheke zu leisten. Dass dieser
Einsatz sich positiv auf die Entwicklung
des Krankenhauses niederschlägt,
braucht nicht betont zu werden.
Dazu kommt, dass Georg Simon, was
vor Ort kaum bekannt ist, deutschlandweit und auch europaweit die Interessen von Krankenhausapotheken und
hier natürlich auch der Krankenhausapotheke in Lebach vertritt. So ist er seit
12 Jahren als Landesvorsitzender der
saarländischen Vereinigung der Krankenhausapotheker auch Mitglied im
Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA).
Darüber hinaus war er der deutsche
Vertreter der Krankenhausapotheker
in der Europäischen Vereinigung der
Krankenhausapotheker (EAHP). Als
Landesvorsitzender des Berufsverbandes ist er gleichzeitig Mitglied der
Saar­ländischen Krankenhauskonferenz,
und es gehört zu seinen Aufgaben, für
die Saarländische Krankenhausgesell­
schaft (SKG) die Abrechnungsverhand­
lungen mit den Kostenträgern für den
Bereich Arzneimittel zu führen. Als
Vertreter der SKG arbeitet er darüber
hinaus auch in der Arbeitsgruppe Arzneimittel der Deutschen Krankenhaus
Gesellschaft (DKG) mit.
Doch auch in der Apothekerkammer
des Saarlandes nimmt Simon Einfluss.
Seit vielen Jahren ist er Mitglied im
Weiterbildungsausschuss der Kammer
und nimmt das Amt des Vorsitzend­en
des Prüfungsausschusses Klinische
Pharmazie wahr.
Auf die Frage, ob er sich bei diesem
enormen Aufgabenpensum vorstellen
kann, ein Hobby auszuüben, erzählt er,
dass er schon dafür sorgt, dass Freizeit
kein Fremdwort werde. Er habe einen
großen Freundeskreis, der an den Wochenenden gepflegt werde, und auch
auf seine liebgewordenen Hobbys verzichte er nicht.
Sein Wechsel nach Kaiserslautern fällt
ihm sichtlich schwer, aber er freut sich
auch auf die neue Herausforderung.
Positive Erfahrungen, die er hier von
Lebach mitnehme, sagt Simon, seien
das gute Betriebsklima in der Apotheke
und die erfolgreiche Zusammenarbeit
mit seinen Mitarbeitern, die alle „an ei-
Der Chefapotheker der Zentralapotheke,
Georg Simon, verlässt nach über 23 Jahren
das Caritas-Krankenhaus Lebach.
nem Strang ziehen“ würden. Auch die
Integration der Apotheke im Krankenhaus habe er positiv erlebt. Er habe
viel Respekt und Anerkennung in der
Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen erfahren. Er wünscht „seiner“
Apotheke für die Zukunft Kontinuität und
Fortbestand in einer für die Mitarbeiter
annehmbaren Form. Das ist für Georg
Simon auch damit verbunden, dass an­stehende Entscheidungen getroffen und
möglichst bald den davon Betroffenen
mitgeteilt werden, um keine unnötige
Beunruhigung zuzulassen.
Seiner Nachfolgerin Gabriele Becker
wünscht er alles Gute und eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit
den Kolleginnen.
Die Mitarbeiter des Caritas-Krankenhauses Lebach dankten Georg Simon,
dass er durch seine Persönlichkeit, seine Fachkompetenz, aber auch durch
seine Art der Kooperation mit allen Berufsgruppen und Bereichen dazu bei­
getragen hat, dem Krankenhaus ein
positives Image zu geben. Man merkte schnell, dass die Mitarbeiter ihn nur
ungern gehen lassen, denn sie werden
ihn vermissen. Für seinen neuen Auf­gabenbereich wünschten sie ihm selbst­verständlich trotzdem alles Gute und
Gottes Segen.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
spectrum 3/2012
29
mitarbeiter - forum
Lebach. Am 26. Oktober wurde Georg Simon, der leitende Apotheker der
Krankenhausapotheke, verabschiedet.
Simon hat ein Angebot des Westpfalzklinikums Kaiserlautern angenommen
und wird dort die Leitung der Klinikapotheke übernehmen. Damit geht für das
Caritas-Krankenhaus Lebach eine Ära
zu Ende.
Feierliche Verabschiedung von Jutta Kettermann
Rita Berens ist neue Heimleiterin des Seniorenheims St. Josef
Vallendar. „Alle Kompetenz und Erfahrung zählt nur bedingt, wenn man nicht
auch eine gewisse Menschlichkeit und
Warmherzigkeit erlebt – bei Ihnen hat
man viel davon erlebt!“, sagte Bernd
Wienczierz, Kaufmännischer Direktor
der Altenhilfe Rheinschiene, bei der
Verabschiedung der Heimleiterin des
Seniorenheims St. Josef, Jutta Kettermann, am 29. Juni in Vallendar.
Jutta Kettermann nahm ihre Arbeit als
Heimleiterin am 1. November 2009 auf.
„Zeit, dass sich was dreht“, war damals
ein Wunsch der Mitarbeiter des Seniorenheims. Seither hat das Seniorenheim St. Josef in Vallendar eine sehr
gute Entwicklung genommen.
Darstellend mit einem Fußball fand der
Kaufmännische Direktor Wienczierz an­erkennende Worte zu den vielen guten
Eigenschaften der scheidenden Heimleiterin: „Dieser Fußball drückt es eigentlich genau so aus. Zusammengenäht aus vielen kleinen Teilen ergibt es
ein rundes Ganzes.“ Bernd Wienczierz
dankte Jutta Kettermann für diese „runde Sache“ und wünschte ihr weiterhin
gutes Gelingen bei ihrer zukünftigen
Projektarbeit im Träger.
Die Festlichkeit, die mit einem ökumenischen Gottesdienst begann, war
Neben dem Kaufmännischen Direktor Bernd Wienczierz (links) war auch ctt-Geschäftsführerin
Vera Bers (2. von links) zur Verabschiedung von Jutta Kettermann (2. von rechts) gekommen,
um gleichzeitig Rita Berens (rechts) als neue Heimleiterin zu begrüßen.
jedoch nicht nur eine Verabschiedung,
sondern gleichzeitig auch eine Begrü­
ßung der neuen Heimleiterin. Rita Be­
rens, bisher Pflegedienstleiterin im Seniorenheim St. Josef, hatte sich bereit
erklärt, die Aufgabe der Heimleiterin zu
übernehmen. Wienczierz dankte für ihre
Bereitschaft und wünschte ihr ebenfalls für ihre neue Aufgabe alles Gute.
und Berens Glückwünsche und Dank
zu überbringen.
ctt-Geschäftsführerin Vera Bers war
extra aus Trier nach Vallendar gereist,
um den „starken Frauen“ Kettermann
Ellen Zisgen
Foto: Daniel Blaufuss
Neben den vielen Gratulanten, unter
anderem aus dem Haus, den Kollegen,
des Fördervereins, der Stadt Vallendar und der Kooperationspartner, untermalten die „komischen Harmoniker“
die gelungene Feier.
Kostbares Gut für die Radiologie des St.- Clemens-Hospitals
aus den einrichtungen
Neuer Magnetresonanztomograph (MRT) wurde angeliefert
Geldern. Montagmorgen, nebliges
Novemberwetter. Ein Schwerlastkran
hievt eine Fünfeinhalb-Tonnen-Last an
die exakte Position der Maueröffnung
am Gelderner Krankenhaus. Ganz be­
hutsam lässt der Kranführer den Magnetresonanztomographen (MRT) auf
die dicken Eisenplatten aufliegen, und
mit einem ausgetüftelten Rollen-SchubSystem ziehen Mitarbeiter einer Spezialfirma für Anlagentransporte das kostbare Gut in die vorgesehene Position
im künftigen Untersuchungsraum.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
30
spectrum 3/2012
Wie Robin Hood unterwegs mit Pfeil und Bogen
Drei Mitarbeiter des Gelderner St.-Clemens-Hospitals teilen ein Hobby
Geldern. Was so ein Schnupperkursus
alles bewirken kann? Artur Kretschmer
aus dem Gelderner Krankenhaus definiert es so: „Wir waren da mal beim
Bogenschießclub in der Nachbarstadt
zum ,Schnuppern’ und fanden das Bogenschießen einfach toll. Die Sportler
aus Kevelaer treten sogar in der Bundesliga an.“ So ehrgeizig geht das Trio
seiner Freizeitbeschäftigung nicht nach.
Es fand ein „Zuhause“ für sein Hobby
im einem privaten Areal, etwa zehn Kilometer von Geldern entfernt. Im Straelener Wald übt der Jagdbogenschießclub seit etwa zwei Jahrzehnten.
Je nach Intensität, wie sie diesen Freizeitsport gestalten wollen, könnten die
Schützen mit Pfeil und Bogen sich an
fast jedem Wochenende im Jahr mit
Gleichgesinnten in Deutschland, Bel-
Wenn der Vater mit dem Sohne ... Der achtjährige Finn Broeckmann (rechts) ist seit seinem vierten Lebensjahr mit dem Vater Stefan Broeckmann unterwegs und begeistert
Gleichaltrige wie Theo Opwis (links, neun
Jahre) und Michele Vos (Mitte, 13 Jahre) für
das Jagdbogenschießen.
Sie spannen ihren Jagdbogen: Artur Kretschmer und Stefan Broeckmann (vorne, von links), beide auf der Intensivstation des Gelderner Krankenhauses beschäftigt, pflegen ein gemeinsames
Hobby: das Jagdbogenschießen.
gien, den Niederlanden zu einem Vergleichsturnier verabreden. Daran können sich die Gelderner Kollegen aber
nicht halten. Nur sporadisch folgen sie
den Einladungen. „Aber wer immer Ein­ladungen annimmt, sieht sich auch
mal verpflichtet, selbst eine auszusprechen“, findet Artur Kretschmer. Das sei
auch der Grund, weshalb die Aktiven
des Straelener Jagdbogenschießclubs
sich alle zwei Jahre besonders um ein
freies Wochenende bemühen. Dann
laden nämlich sie die vielen Freunde
dieses Freizeitsports ein, sich einmal in
der niederrheinischen Heimat auf den
Parcours zu begeben. Und natürlich:
die Geselligkeit. Keiner geht ins Hotel.
Die Reisenden haben Wohnmobile,
campieren in Zelten oder noch naturnaher in Tipis. Mittendrin ein Lagerfeuer und eine Verpflegungsstation. Rund
100 gleichgesinnte Freunde hatten sich
im Herbst auf die Reise an den Niederrhein gemacht.
Jagdbogenschießen erklärt
Doch was ist eigentlich Jagdbogen­
schießen? Artur Kretschmer erklärt: „Es
heißt so, weil wir nicht auf runde Scheiben zielen, sondern unsere Ziele ganz
beliebig in der Natur auswählen. Nicht
unbedingt ein Baumstamm, aber irgendein anderes Ziel in der Natur.“
Die Ausrüstung dazu ist einfach: ein
Langbogen oder ein Rekurve-Bogen,
die in der Regel durch ein mehrschichtiges Holz-Glasfaser-Gemisch die ge-
wünschte Elastizität erreichen, damit
der Bogen gut gespannt werden kann.
Die dazugehörigen Pfeile basteln die
Schützen selbst. Federn in bestimmtem Winkel anschneiden, mit Klebeband auf die Enden der Kiefern- oder
Zedernstäbe befestigen, vorne eine
Pfeilspitze aufschrauben – fertig, und
schon kommen sie in den Köcher. Neben den Exemplaren, die ein Ziel in
etwa 10 bis 15 Metern Entfernung treffen, gibt es noch sogenannte „Flews“,
extrem langsam fliegende Pfeile mit
fransigen Enden für kurze Distanzen.
Während eines Turniers in Straelen
galt es, in einem Rundlauf mit den
vor­bereiteten 27 tierischen Zielen aus
Kunststoff, wie Bär, Reiher, Biber, Gams,
Fisch im Weiher oder anderen, diese
möglichst mit dem ersten Pfeil zu treffen, um die höchste Punktzahl zu erhalten. Jeder hatte drei Versuche, die
entsprechend niedrigere Punktzahlen
ergeben.
Hobby für Vater und Sohn
„Wer das einmal gemacht hat, kann
es immer wieder“, beschreibt Kretschmer die Sache mit dem Training. „Das
ist wie Fahrradfahren. Man verlernt es
nicht.“ Geschicklichkeit und Erfahrung
sind bei einem Turnier trotzdem gefragt, denn wenn der Bogen gespannt
ist, hat jeder Teilnehmer eingeschätzt,
wie weit das Ziel entfernt ist, ob Höhen oder Tiefen in der Flugbahn bespectrum 3/2012
31
aus den einrichtungen
Natur und Konzentration
„Für mich ist es einfach ein schöner
Ausgleich zum anspruchsvollen Dienst
im Krankenhaus. Hinaus in die Natur,
Konzentration, den Kopf frei bekommen“, sagt Artur Kretschmer, und sein
Kollege von der Intensivstation, Stefan
Broeckmann, empfindet es ähnlich. Für
den Dritten im Bunde, Detlef Glaser,
ist die Situation noch entspannter: Er
genießt inzwischen seinen Ruhestand
und freut sich natürlich immer wieder,
die ehemaligen Kollegen anzutreffen.
„Ein gemeinsames schichtfreies Wochenende? Das allein gestaltet sich
schon schwierig, wenn zwei Mitarbeiter
gleichzeitig an einem Wochenende frei
haben möchten“, erklärt Artur Kretschmer.
dacht werden müssen. So bleibt es
spannend. Vor allem die anschließende Suche nach den Pfeilen. „Das gehört dazu, sie anschließend wieder alle
einzusammeln. Wir halten uns in der
Natur auf, tanken frische Luft, unterhalten uns mit netten Leuten“, beschreibt
es Stefan Broeckmann. Sein achtjähriger Sohn Finn begleitet ihn und hat
schon zwei seiner Freunde angesteckt,
mit Pfeil und Bogen durch die Wälder
zu streifen.
Robin Hood oder Legolas?
Das große Vorbild für den Nachwuchs?
„Robin Hood aus Sherwood Forest“
nach der vielfach verfilmten Literaturvorlage? Gefehlt. „Nein, Legolas“, ant-
wortet Finn Broeckmann für die jüngste
Generation der Bogenschützen, die
Gestalt des Elben namens „Legolas“
aus dem Film „Herr der Ringe“.
Monika Kriegel
Fotos: Monika Kriegel
Selbstgestricktes für den Kreißsaal
Mützchen und Söckchen für die Neugeborenen im St.-Clemens-Hospital
Geldern. Es sind schöne Glücksmomente für Hannelore Weber, wenn sie
bei den Familienanzeigen der Zeitung
eine Geburtsanzeige sieht und auf dem
Babybild eines ihrer kleinen Werke wiedererkennt. Hannelore Weber strickt
nämlich gerne.
aus den einrichtungen
Es sind wie immer die Zufälle im Leben,
die dazu führten, dass Hannelore We­ber zu jeder Gelegenheit die Stricknadeln klappern lässt. „Es gab nach Voll­endung von Socken, Pullovern oder
Jacken immer wieder Wollreste in allen
möglichen Farben, die ich nicht wegwerfen wollte. In einem Bericht habe
ich von solchen Mützchen für die Babys gelesen.“ Die Sonsbeckerin wollte
diese aber nicht einfach anonym
abgeben, sondern gezielt. Genau
diese Wollreste verarbeitet sie zu
Miniaturausgaben von Mützen und
Socken und verschenkt sie an den
Kreißsaal des Gelderner Krankenhauses. Deshalb fährt Hannelore Weber
regelmäßig nach Geldern, überlässt den
Hebammen ihre kleine gestrickte Sammlung in allen Farben und Größen.
Auch Andrea Trometer, Kinderkrankenschwester in der Neugeborenen-Abteilung, greift gerne zum Handarbeitskorb.
„Bei mir war es etwas anders. Die Hebammen fragten bei uns auf der Station
einmal an, ob wir denn nicht so ganz,
ganz kleine Stücke für Fehlgeborene
hätten“, erklärt die Krankenschwester
des Gelderner St.-Clemens-Hospitals.
„Fehlgeburten sind zwar immer ein trauriger Anlass, aber auch diese sollten
hübsch eingewickelt werden. Da habe
32
spectrum 3/2012
Gerne verschenken sie ihre Handarbeiten (v.l.n.r): Hannelore Weber, die Leitende Hebamme
Katja Wilmsen und Andrea Trometer von der Neugeborenen-Abteilung.
ich mich über das Internet informiert,
welche Formen es gibt, diese winzigen,
zarten ‚Schmetterlingskinder’ individuell einzuwickeln.“ Das Ergebnis seien
kleine gestrickte Hüllen mit einer Kapuze und einem in der Farbe passend
gestrickten Erinnerungsstück, das den
Eltern übergeben wird.
Katja Wilmsen spricht für das gesamte Team im Kreißsaal: „Wir erachten es
als wichtig, einmal bei Hannelore Weber und Andrea Trometer mit einem
Blumenstrauß und einem ‚duftenden
Gruß' Danke zu sagen. Es ist nicht
selbstverständlich, dass wir immer wieder Nachschub bekommen und sogar
den jungen Eltern alles mit nach Hause
geben dürfen.“
Die Eltern packen diese Gabe übrigens
sehr gerne mit ein, denn es sind die
ersten Kleidungsstücke ihrer Babys,
und diese werden oft als Andenken bis
ins Erwachsenen-Alter gehütet.
Die Zahl der Geburten im Gelderner
Krankenhaus sei auch in diesem Jahr
steigend: „Im Kreißsaal herrscht häufig
Hochbetrieb. Wir haben in 2012 schon
mehr als 700 Geburten und sind gespannt, wie viele es zum Jahresende
hin werden.“ Da lässt sich leicht hochrechnen, wie viele Mützchen schon ge­
strickt, gehäkelt und verschenkt wurden.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Film-Team zu Besuch im Caritas-Krankenhaus Lebach
Ehrenamtlicher Einsatz und medizinisches Leistungsangebot standen im Fokus
Lebach. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Stadt Lebach, Toni Bartz, hat im
Auftrag der Stadtverwaltung das Projekt eines Werbefilms über die Stadt
begonnen. Dabei steht für ihn außer
Frage, dass darin auch das CaritasKrankenhaus Lebach seinen Platz finden muss, denn neben der wichtigen
Aufgabe als Klinik der Grund- und Regelversorgung ist das Krankenhaus
auch einer der größten Arbeitgeber der
Stadt. Daher wurde ein Termin für den
20. September mit einem Kamerateam
vereinbart.
In diesem Beitrag wurden einige Besonderheiten des Krankenhauses prä­sentiert, so auf Anregung von Rita
Waschbüsch, der Vorsitzenden des
Fördervereins, der Einsatz der „Grünen Engel“ – der ehrenamtlichen Helfer des Krankenhauses. Die zu ihrem
ehrenamtlichen Dienst erschienenen
„Engel“ waren gerne bereit, sich an den
Dreharbeiten zu beteiligen. Nach einigen Aufnahmen krankenhaustypischer
Bereiche traf man sich im DemenzCafé, wo einiges an Beschäftigungs­
möglichkeiten vorgestellt wurde. Chef­
arzt Dr. Winfried Holz, der Ärztliche
Direktor des Hauses, gab seine Erläuterungen zum breitgefächerten medizinischen Angebot des Krankenhauses,
und die Zeit war schon wieder vorbei.
Mit dem Versprechen, baldmöglichst
eine Kopie des Films zukommen zu
lassen, verabschiedeten sich Toni Bartz
und sein Filmteam vom Caritas-Krankenhaus Lebach.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
Im Mittelpunkt der Filmaufnahmen stand
nicht nur das medizinische Leistungsangebot des Krankenhauses, das der Ärztliche
Direktor, Dr. Winfried Holz, erklärte. Auch
der ehrenamtliche Einsatz der „Grünen Engel“ wurde dem Filmteam präsentiert.
Rege Teilnahme am ersten Lebacher Hospizgespräch
Themenabend informierte über Palliativversorgung und Hospizarbeit
Nach Grußworten von Dr. Celine Szysnik, einer der Palliativmedizinerinnen
des Caritas-Krankenhauses Lebach,
und der Leiterin der Caritas Beratungsstelle, Anette Kerwer, begann Klaus
Aurnhammer mit seinem Vortrag. Aurnhammer arbeitet seit vielen Jahren im
Palliativ-Bereich und ist etwa ebenso
lange in der Hospizbewegung im Saarland aktiv. Sein Vortrag zum Thema
„Die Würde des Menschen am Ende
des Lebens“ fand großen Anklang bei
den Zuhörern, denn Aurnhammer spann­te den Bogen weit, zunächst mit Defi­-
nitionen und Erläuterungen der Begrifflichkeiten Würde, Wert, Unantastbar­
keit mit ihrem Stellenwert in Philosophie, Geschichte der Menschheit, den
unterschiedlichen Religionen und auch
in der Verfassung moderner Staaten,
siehe Artikel 1 Grundgesetz.
Die Zuhörer wurde auf eine Reise mit­
genommen, die nicht realitätsfern war,
sondern vielmehr gelang es dem Di­
plom-Theologen Klaus Aurnhammer,
nicht zuletzt durch sein Rollenspiel, in
dem er immer wieder einen Patienten
zu Wort kommen ließ, der den Tod –
das Sterben – vor Augen hat, deutlich
zu machen, worin in dieser Situation
Unterstützung bestehen kann.
Im Anschluss an den Vortrag bestand
Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit
dem Referenten und den anwesenden
Fachleuten für Hospiz- und Palliativarbeit ins Gespräch zu kommen. Hiervon wurde von vielen Besuchern rege
Gebrauch gemacht. Auch der Bücherstand der Bücherei Hell mit einer Auswahl an Büchern zum Thema wurde
gut angenommen.
Informationen zum Thema Palliativversorgung und Hospizarbeit standen den zahlreichen Besuchern des Informationsabends
im Anschluss an die Veranstaltung zur Verfügung.
Eine Frage von etlichen Besuchern
muss­te jedoch noch unbeantwortet bleiben – die nach dem nächsten Termin.
Geplant sind in jedem Falle weitere Fol­geveranstaltungen, deren Termine recht­zeitig bekannt gegeben werden.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
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aus den einrichtungen
Lebach. In der Cafeteria des CaritasKrankenhauses Lebach versammelten
sich am 5. September mehr als 80
Männer und Frauen unterschiedlichen
Alters, um sich über Hospiz und Palliativversorgung zu informieren. Für die
Veranstalter, die ambulante Hospiz- und
Palliativ-Beratungsstelle des Caritas­
verbandes Saar Hochwald und das
Caritas-Krankenhaus Lebach, war es
der erste in diesem Rahmen organisierte Themenabend, und nach diesem offensichtlichen Erfolg werden wohl weitere folgen können.
Betriebsfest des Caritas-Krankenhauses Lebach
Trotz schlechtem Wetter nahmen zahlreiche Mitarbeiter teil
Lebach. Am 31. August war es endlich
soweit. Zum dritten Mal konnten die Be­schäftigten des Caritas-Krankenhauses
Lebach sich zu einem Betriebsfest versammeln. Wie immer hatte die MAV
die Organisation übernommen. Dieses
Jahr neu war dabei die Unterstützung
durch den Freundes- und Förderverein
des Krankenhauses, der für die Kaffeeund Kuchentheke verantwortlich zeichnete. Diesmal kamen die Mitarbeiter
des Krankenhauses unmittelbar in den
Genuss der Unterstützungsleistung
dieses sehr rührigen Vereins, denn
Kaffee und Kuchen wurden kostenfrei
angeboten. Erbeten wurde eine freiwillige Spende, die dann auch wieder dem
Krankenhaus zugutekommen wird.
Trotz des nicht so freundlichen, weil
regnerischen und kühlen Wetters war
das Fest gut besucht, und die Möglichkeit, mit Kollegen aus anderen Bereichen zusammenzukommen und sich
auszutauschen – nicht nur über die
Arbeit – wird erfahrungsgemäß immer
gerne genutzt. Für Essen und Trinken
war gut gesorgt, und bis in die späten
Gemütliches Beisammensein und der abteilungsübergreifende Austausch standen beim diesjährigen Betriebsfest des Caritas-Krankenhauses Lebach im Vordergrund.
Abendstunden fanden sich immer wieder kleine Gruppen ein, die einige Zeit
verweilten, um dann den Nächsten das
Feld zu überlassen. Die Hausleitung
war mit dem Verlauf des Festes sehr
zufrieden und stellte in Aussicht, dass
anstelle des jährlichen Wechselns zwi­
schen Betriebsausflug und Fest die Ent­scheidung wohl Richtung jährliches Fest
tendieren werde, weil sich dafür offensichtlich wesentlich mehr Mitarbeiter
begeistern ließen und die Teilnahme
für alle möglich sei, ohne dass es zu
Engpässen in der Versorgung der Patienten komme. Beim Fassanstich, den
der Kaufmännische Direktor, Christoph
Schwarz, gemeinsam mit der Vorsit­
zenden des Fördervereins, Rita Waschbüsch, vornahm, sprach er sicher den
Wunsch vieler Anwesenden aus, als er
noch von vielen Sommerfesten hier in
Lebach sprach.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
Eröffnung der neugestalteten Zentralen Patientenaufnahme
Dank kürzerer Wege vereinfacht sich die Aufnahme für Patienten
aus den einrichtungen
Lebach. Am 17. Oktober wurde in einer
Feierstunde der neugestaltete Bereich
der Zentralen Patientenaufnahme fei­
erlich seiner Bestimmung übergeben.
Damit ist ein weiteres Etappenziel hin
zu einer zeitgemäßen strukturierten
Patientenversorgung erreicht. So fan­den der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Winfried
Holz, und der Chefarzt der Unfall- und
Orthopädischen Chirurgie, Dr. Markus
Markenstein, die richtigen Worte, um
die Anstrengungen des Pflegedienstes
unter Leitung von Pflegedirektor Peter
Joecken zu würdigen. Krankenhausseel­sorger Michael Schaefer sprach ein
Segensgebet und drückte darin auch
den Wunsch aus, die Arbeit in diesem
Bereich möge gleichermaßen von Mitarbeitern und Patienten positiv erfahren
werden. Die Bereiche Chirurgisches
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spectrum 3/2012
Aufnahmezimmer, Aufnahmebereich
Innere und die Chirurgische Ambulanz
wurden personell zusammengeführt,
und auch die Administrative Aufnahme
konnte räumlich angegliedert werden.
So werden für die Patienten die Wege
kürzer, denn die Aufnahmeprozedur mit
Untersuchungen und vorbereitenden
Gesprächen kann nun in diesem Bereich stattfinden. Die in der Zentralen
Patientenaufnahme eingesetzten Pflegefachkräfte bringen ihre Erfahrungen
aus ihren früheren Einsatzbereichen
mit und ergänzen sich so gegenseitig.
Schon nach kurzer Zeit präsentieren
sie sich als Team, das gemeinsam die
neuen Aufgaben in Angriff nehmen
wird.
Martina Altmeier
Foto: Martina Altmeier
Der Ärztliche Direktor, Dr. Winfried Holz
(links), eröffnete die Zentrale Patientenaufnahme gemeinsam mit dem Pflegedirektor
Peter Joecken (rechts), Klinikseelsorger Michael Schaefer (2. von rechts) und Krankenhausoberin Annette Münster-Weber (3. von
rechts).
Betreuungsaudit im Onkologischen Zentrum Lebach
Zahlreiche Neuerungen, Veränderungen und Anpassungen wurden begutachtet
Lebach. Seit der Zertifizierung des Onkologischen Zentrums (OZ) im Januar
2011 hat sich einiges getan. So entstanden zwei neue Standorte in Merzig
und St. Wendel, die als Zweitpraxen für
die aus den Regionen kommenden Patienten die Möglichkeit bieten, sich vor
Ort ambulant einer Chemotherapie zu
unterziehen. Ein Service, der von vielen Patienten gerne angenommen wird.
Für das OZ Lebach bedeutet dies eine
organisatorische Herausforderung, die,
wie nun ein durchgeführtes Audit bestätigt, sehr gut gemeistert wird.
Eine weitere Veränderung hat das OZ
durch die Anerkennung der Hämato­
logie-Onkologie als Hauptfachabteilung
im Caritas-Krankenhaus Lebach erfah­
ren, was auch personelle Konsequenzen nach sich zog, denn als eigenständige Hauptfachabteilung ist das
Personal nun nicht mehr auch noch
anderen Abteilungen zugeordnet. Inner­halb des Onkologischen Zentrums zeich­net sich dadurch ein positiver Trend
ab, denn nun kann man sich z. B. im
Bereich der Pflege auf die eigenen
Stärken und Fähigkeiten konzentrieren.
Auch konnte im Oktober 2011 damit
begonnen werden, die Versorgung der
Palliativ-Patienten durch in einer Arbeitsgruppe erarbeitetem Dokumentationssystem so darzustellen, dass
nach­vollziehbar wird, welche Berufsgruppen sich in welchem zeitlichen Um­fang an der Betreuung beteiligen. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit
Das gesamte Team des Onkologischen Zentrums freut sich auf das Ergebnis des Audits.
der unterschiedlichen Professionen,
ohne die ein Onkologisches Zentrum
nicht denkbar ist, deutlich.
Es hat sich also einiges getan, und da
die Zertifizierung den Besuch durch
Auditoren im Folgejahr vorsieht, stand
ein Betreuungsaudit am 3. September
an. Dabei ging es, wie die beiden Auditoren erklärten, darum, Veränderungen
festzuhalten, die anlässlich der Zertifi­
zierung fixierten notwendigen Anpassungen zu begutachten und Tipps für
die Zukunft zu geben.
Im Vorfeld des Audits war es Aufgabe
von Dr. Kremers, gemeinsam mit den
Qualtiätsmanagementbeauftragten von
Klinik und Praxis sich über anstehende
Anpassungen, Veränderungen, Revisi­onen etc. zu verständigen. Auch muss­
ten bestehende Kooperationsverträge
den neuen Gegebenheiten angepasst
werden.
Für die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements war dies eine Möglichkeit,
einen guten Einblick in diesen Bereich
zu erhalten. Zur Zufriedenheit aller Be­
teiligten entsprach das Ergebnis des
Audits auch den ambitionierten Erwar­
tungen. Zwar steht die schriftliche Bestätigung noch aus, aber keiner der Beteiligten hat Zweifel an einem positiven
Bescheid.
Martina Altmeier
Foto: Andreas Engel
Spenden ermöglichen den Kauf eines fahrbaren Klaviers
Wittlich. Ein musikalischer Bereitschaftsdienst im Krankenhaus – wo
gibt's denn so etwas? In den USA ist
diese Art des sozialen Engagements
von Musikern schon seit längerem bekannt. Aber in der Mosel-Region ist es
ein einzigartiges Projekt der KULTUR
AG im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus.
Geboren wurde die Idee hier vor rund
zwei Jahren, als der Pianist Jan Marc
Reichow im großen Saal der Klinik kon­zertierte. Nach dem abendlichen Konzert fragte er sich, ob und wie man auch
diejenigen Patienten erreichen könne,
deren Gesundheitszustand es nicht
zulässt, bis zum Veranstaltungssaal zu
laufen. „Man bräuchte ein fahrbares
Klavier", resümierte Reichow damals;
Worte, die den Musiktherapeuten der
Klinik, Theo van der Poel, bewegten. Er
stellte diese Idee einem Trierer Pianohaus vor und fand dort Unterstützung.
Bald danach schob Reichow einen
ganzen Tag lang ein leihweise zur Verfügung gestelltes Klavier auf Rädern
durch die Patientenzimmer und Gänge
der Klinik. Patienten und Mitarbeiter
waren gleichsam erfreut und erstaunt
ob dieser „Innovation". Da klopfte kein
diensthabender Arzt oder Pflegender
an der Zimmertür, sondern ein „Pianist
in Bereitschaft". Bereit, je nach Wunsch
leise und berührende oder auch lautere bewegende Klänge direkt ans
spectrum 3/2012
35
aus den einrichtungen
Benefizabend der „Musiker in Bereitschaft“
Patientenbett zu bringen. Kein langes
Konzert – mehr ein musikalischer Moment, der den klinischen Alltag unterbrach und verzauberte. Dies war die
Geburtsstunde der Musiker in Bereitschaft (MiB).
Die KULTUR AG der Klinik nahm dieses Projekt auf, und van der Poel ging
auf Schirmherr-Suche. Im von der Mosel stammenden Musiker, Komponisten und Produzenten Thomas Schwab
wurde er gefunden. Einer der angesehensten Künstler Südwestdeutschlands, der mit seinen Konzerten und
Showproduktionen in ganz Deutschland unterwegs ist, ließ sich gerne an­stecken von der bewegenden Idee –
Musik hilft heilen. Durch sein großartiges Engagement gewann die Idee Format und Publizität. So trat er gemeinsam mit Patricia Kelly bereits zweimal
in der Klinik auf. Durch Medienberichte
und Mund-zu-Mund-Propaganda wurden weitere Laienmusiker, Semiprofes­
sionelle und Berufsmusiker auf das
Projekt aufmerksam, und inzwischen
zählt es bereits über 80 Aktive.
aus den einrichtungen
Zum ersten großen Benefizkonzert der
Musiker in Bereitschaft traten am 12.
September neben der Thomas Schwab-
Dank des Benefizabends konnte ein lang gehegter Wunsch der Musiker in Bereitschaft
in Erfüllung gehen. Zusammen mit den Erlösen des Ticketverkaufs und zahlreicher
Spenden kann ein fahrbares Klavier angeschafft werden.
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spectrum 3/2012
Zum Abschluss des Konzerts sangen alle anwesenden Musiker gemeinsam "Thank you for the
music", nicht nur ein wundervoller Song, sondern vor allem auch die gelebte Kernbotschaft der
Musiker in Bereitschaft.
Band auch die Band MEMO, das Duo
March, Rosa und Farina, Christiane
Schwaighofer und die Folkband WEM
auf. Mit „Fragile" von Sting gab die
Thomas Schwab-Band den passenden
musikalischen Auftakt, einem Song zur
zerbrechlichen Grenze zwischen Ge­
sundheit und Krankheit. Moderator
Andreas Radtke beleuchtete mit seinen Gesprächspartnern im Verlauf des
Abends einzelne Projektfacetten. So be­tonte der Ärztliche Direktor und Neurologische Chefarzt der Klinik, Privat­dozent Dr. Andreas Hufschmidt, den
Wert von musikalischem Leben im
Krankenhaus: „Die Musik erreicht uns
Menschen auch und besonders in Zeiten der Krankheit; dieser Kanal bleibt
uns immer erhalten." Alexandra Backes,
Stationsleiterin auf der Depressionsstation der Klinik, beschrieb eindrucksvoll, welche besondere Wirkung die MiB
auf ihrer Station entfalten können.
Radtke fragte den Schirmherrn Thomas
Schwab nach der Motivation für sein be­sonderes Engagement in diesem Projekt. „Für mich als Musiker ist es selbstverständlich, die Aufmerksamkeit, die
Menschen mir und meinen Bandmitgliedern bei unseren Konzerten entgegenbringen, zurückzugeben. Ich freue
mich, dass bereits viele befreundete
Musiker aus der Region diesen Gedanken teilen, wünsche mir aber, dass es
künftig noch mehr werden. Denn wir
Musiker können mit dem, was wir lie­
ben, so viel bewegen. Mit Musik! Die
Interessierte Musiker
können sich für das Projekt
unter der Telefonnummer:
06571 15-33173 anmelden.
Freude in den Augen der Patienten zu
sehen oder einen festen Händedruck
als Dank zu spüren, sind ganz besondere Momente“, sagte Schwab. Auch
Patricia Kelly berichtete in einer berührenden Videobotschaft von ihrem
MiB-Einsatz als einem der schönsten
Erlebnisse ihres musikalischen Lebens.
Vor und während des Konzertabends
wurden Spendengelder für das Projekt
gesammelt. Gemeinsam mit den Erlösen des Ticketverkaufs kamen rund
4.500 Euro zusammen, genug für den
erträumten Kauf des fahrbaren Klaviers.
Theo van der Poel: „Wir bedanken uns
bei allen unterstützenden Institutionen
und Privatpersonen für die großartige
Unterstützung. Jeder Musiker, den diese Aktion berührt, ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.“
Sabine Zimmer
Fotos: Sabine Zimmer /
Axel Kohlhaas
Bestmögliche Betreuung für Menschen mit Diabetes
Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus erhält Zertifizierung
Wittlich. Diabetes mellitus ist in
Deutschland die Volkskrankheit Nr. 1.
Über acht Millionen Menschen sind
bundesweit bereits betroffen, davon
rund 90 Prozent von Diabetes mellitus
Typ 2. Sie benötigen eine fachübergreifende Behandlung in spezialisierten
Zentren, Kliniken oder Praxen. Um eine
qualitativ hochwertige Versorgung zu
gewährleisten, zertifiziert die Deutsche
Diabetes Gesellschaft (DDG) seit 2005
diejenigen Behandlungseinrichtungen,
die entsprechende Anforderungen erfüllen. Bundesweit vergab die Gesellschaft seitdem 285 Zertifikate, die den
an Diabetes erkrankten Menschen wie
ein „Qualitätssiegel“ die Suche nach
einer geeigneten Behandlungsklinik erleichtern. In zertifizierten Einrichtungen
können sich die Patienten sicher sein,
dass sie optimal und leitliniengerecht
behandelt werden.
Glücklich über die erfolgreiche Zertifizierung waren (v.l.n.r.) die Diabetesberaterin Astrid Lesmeister, Dr. Michael Krichbaum und Dr. Anne-Kathrin Keller.
betesexperten aber auch für die weiterführende Hilfe zur Selbsthilfe. So bietet
das Zentrum strukturierte Schulungen
für alle Diabetestypen nach den Leitli­
nien der DDG an. Weitere Informatio­
nen zum Behandlungsangebot finden
Diabetesbetroffene auf der Internetseite der Inneren Medizin sowie in einem
neuen Faltblatt der Abteilung zu diesem Spezialthema.
Diabetes ist eine komplexe Krankheit,
die mit unterschiedlichen Ausprägungen in Diabetes Typ 1 und Typ 2 un­
terschieden wird. Vor allem die Zahl
der von Typ 2 Betroffenen steigt in
Deutschland rasant. Häufig verursacht
diese Erkrankung zunächst kaum Be­
schwerden, führt aber unbehandelt für
die Betroffenen zu ernsten Folgeer­
krankungen. Denn ein erhöhter Blut­zucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlagan­
fall, Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindungen kommen.
Ihre Ansprechpartner sind:
Oberärztin Dr. Anne-Kathrin Keller
Fachärztin für Innere Medizin,
Diabetologie / Diabetologin DDG
Ernährungsmedizinerin DAEM / DGEM
Oberarzt Dr. Michael Krichbaum
Internist, Gastroenterologe
Diabetologe RLP / Diabetologe DDG
Ernährungsbeauftragter Arzt DAEM / DGEM
Astrid Lesmeister
Diabetesberaterin DDG
Diätassistentin DGE
Für einen Beratungstermin vereinbaren Sie
bitten einen Termin mit dem Sekretariat
unter der Telefonnummer: 06571 15-32615.
Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Ran an den Speck
Das Team um Dr. Anne-Kathrin Keller startete 2012 erfolgreich die erste Wittlicher Gruppe im M.O.B.I.L.I.S.-Programm,
einem Jahreskurs zum ambulanten Abnehmen für stark übergewichtige Erwachsene (BMI 30-40 kg/m2).
Informationen und Anmeldungen zur neuen Wittlicher Gruppe 2013 erhalten Sie unter der Telefonnummer:
0761 503910 oder im Internet unter: www.mobilis-programm.de.
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aus den einrichtungen
In der Abteilung für Innere Medizin des
Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhauses
ist die Diabetologie und Ernährungs­
medizin seit Jahren ein großer Behandlungsschwerpunkt. Jährlich finden
dort über 3.000 an Diabetes mellitus
erkrankte Menschen Beratung und Hilfe. Das Team um die Diabetologen Dr.
Anne-Kathrin Keller, Dr. Michael Krichbaum sowie Diabetesberaterin Astrid
Lesmeister freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung als ambulante und
stationäre Behandlungseinrichtung für
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2.
Anne-Kathrin Keller: „Die Anerkennung
durch die DDG zeigt, dass unsere Behandlung in allen Bereichen der Therapie, Beratung und Schulung den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen
entspricht. Das gibt unseren Patienten
Sicherheit und ist für unser Team zu­
gleich eine Anerkennung der täglich zu
leistenden Arbeit.“ Während des Auf­
enthaltes in der Klinik stehen die individuelle Behandlung und Beratung der
Betroffenen im Vordergrund. In Koope­
ration mit dem Schulungszentrum
Wittlich e. V. engagieren sich die Dia-
4. Wittlicher Pflegekongress informiert Experten
Schmerztherapie ohne Medikamente stand im Fokus
Wittlich. Der 4. Wittlicher Pflegekongress am 21. September widmete sich
dem Themenkomplex: „Nichtmedikamentöse Schmerztherapie – komplementäre Methoden in der Pflegepraxis“.
Rund 70 Teilnehmer aus Kliniken, Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, aus Praxen und ambulanten
Pflegediensten erlebten anregende, informative und intensive Beiträge sowie
zwei praxisnahe Workshops am Nachmittag.
Die Schmerztherapie hat sich in den
vergangenen 20 Jahren enorm weiter­
entwickelt und ist immer deutlicher in
das medizinische Interesse gerückt.
Trotz dieses medizinischen Fortschritts
der Schmerztherapie erleben wir nach
wie vor Wissens- und Anwendungsdefizite dazu bei allen um den Patienten
bemühten Personen.
aus den einrichtungen
Schmerz ist das wohl häufigste Symptom in Krankenhäusern und Pflegeheimen und zugleich ein starker, die Lebensqualität beeinträchtigender Faktor.
Das Pflegepersonal hat in der Regel
den engsten Kontakt zum Patienten
und ist daher unmittelbar mit schmerz­
leidenden Patienten konfrontiert, die
nicht oder teilweise unzureichend
schmerztherapeutisch behandelt wer­den.
Nach der Eröffnung des Kongresses
durch Joachim Mohr, Pflegedirektor
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/
Wittlich, skizzierte Dr. Michael Zimmer,
Schmerztherapeut und Palliativmedi­
ziner am Verbundkrankenhaus, eindrucksvoll den Stellenwert der nicht­
medikamentösen Schmerztherapie im
multimodalen Schmerzkonzept. Er
würdigte die Mo­tivation und das Engagement des Pflegepersonals, sich
dem Thema Schmerz ganzheitlich zu
nähern. Ferner betonte er die interdisziplinäre Zu­sammenarbeit aller am
Prozess betei­ligten Berufsgruppen.
Abschließend verwies er auf neue Erkenntnisse der Placeboforschung und
leitete davon ab, dass auch das Pflegepersonal als Placeboverstärker wirken kann.
Im folgenden Beitrag entführte Emmerich Berg, Lehrer für Gesundheitsfachberufe aus dem Verbundkrankenhaus
38
spectrum 3/2012
Emmerich Berg informierte die Teilnehmer in seinem Vortrag zum Thema Aromatherapie.
Bernkastel/Wittlich, die Kongressteilnehmer in die Aromatherapie. Aroma­
therapie ist eine rationale Therapie mit
pflanzlichen Ölen und Wässern, sie ist
integraler Bestandteil der Phytotherapie und wird als Verfahren komplemen­
tär zur konventionellen Medizin einge­
setzt. Emerich Berg präsentierte die
Vielfalt der ätherischen Öle und zeigte
analog zu den Medikamentengruppen
der Schmerztherapie (NSAR, Coxibe,
Opioide, Lokalanästhetika, Koanalge­
tika) ätherische Öle, die die gleichen
pharmakologischen Fähigkeiten aufweisen. Diese Substanzen werden den
Patienten im Rahmen von Massagen
zugeführt. Verknüpft mit den Erklärungsmodellen wie der Gate-ControlTheorie und dem bio-psycho-sozialen
Schmerzmodell können diese ganz­
heitlichen Handlungen schmerzlindernd
und wohltuend sein.
Renate Simon, eine Trainerin für Ki­naesthetic (Stufe 1) aus dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich,
präsentierte in ihrem Vortrag einen gelungenen Theorie- und Praxistransfer.
Kinaesthetics ist die Bezeichnung für
die Erfahrungswissenschaft, die sich
mit Bewegungskompetenz als einer der
zentralen Grundlagen des menschlichen Lebens auseinandersetzt. Simon
gelang es, diese Erfahrungswissen­
schaft auf den Bereich der nichtmedi­
kamentösen Schmerztherapie auszu­weiten. In ihrem Workshop am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer von
den sanften und schonenden Techniken überzeugen. Kinaesthetics kann
helfen, neue Bewegungsmöglichkeiten
zu entdecken und arbeitsbedingte Rückenschmerzen, Verspannungen oder
andere körperliche Beschwerden anzugehen, somit haben der Patient und
auch die Pflegeperson einen Vorteil
von dieser Methode.
Im letzten Kongressbeitrag präsentier­
te Heidrun Pickenbrock den Kongressteilnehmern die Lagerung in Neutral­
stellung. Sie ist eine therapeutisch
funktionelle Lagerung auf neurophy­
siologischer Basis. Die Lagerung ist
flexibel und individuell anwendbar. Ziele sind neben der Dekubitusprophylaxe die Förderung der Bequemlichkeit,
die Erleichterung von Bewegung und
Ruhen sowie die Normalisierung der
Vitalparameter. Im Workshop mit Pickenbrock konnten sich die Teilnehmer
von der entspannenden Wirkung der
Lagerung in Neutralstellung (LiN) überzeugen.
Emmerich Berg, Mitorganisator des
Pflegekongresses, zog ein posi­tives
Fazit: „Der Kongress hat aufge­
zeigt, dass der Pflegeberuf und sein
derzeitiges Handlungsrepertoire durch­
aus Kompetenzen haben, die weitestgehend autonom und gleichzeitig additiv zur konventionellen medizinischen
Therapie einen sinnvollen und unver­
zichtbaren nichtmedikamentösen Beitrag zur Schmerztherapie leisten kön­
nen.“
Emmerich Berg
Foto: Sabine Zimmer
Adipositas-Symposium in der Gelderland-Klinik
Ganzheitliche Ansätze: Ursachen von Übergewicht aufspüren
Überernährung und Inaktivität
In den meisten Statistiken, so waren
sich die Experten einig, weist die Tendenz eine alarmierende Entwicklung
der Zahl übergewichtiger Menschen
auf. Allein in Deutschland gehören momentan rund 20 Prozent der Männer
und Frauen zu dieser Zielgruppe, der
Anteil der Kinder und Jugendlichen liegt
bei einem Anteil von acht Prozent. Zum
Einstieg in die Materie der Behandlung
von Adipositas unter psychosomatischen und psychosozialen Aspekten
ging Professor Dr. Herpertz auf die
stammesgeschichtliche Entwicklung
der Menschen ein. Überernährung, ver­bunden mit körperlicher Inaktivität als
Ausdruck des rasanten technischen
Fortschritts, seien maßgeblich beteiligt
an der pandemischen Ausbreitung der
Adipositas. Ansprüche wie Umwelt,
Schlank­heit mit Schönheit, Gesundheit,
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit führen zu einer Stigmatisierung
adipöser Menschen. Folglich können
psychische Symptome und Störungen
wie Depression oder Angst auftreten.
Summarisch konnte erklärt werden,
dass für die psychosomatische Betrach­tungsweise von Übergewicht ein multifaktorieller Verhaltensansatz unabdingbar ist, dass Übergewicht nicht eine
Essstörung, sondern eine Folge eines
Ernährungs- und Bewegungsverhaltens
ist, in welches pathogenetisch-psychische Faktoren einfließen.
OP-Methoden
Professor Martin Büsing vom Klinikum
Vest Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen schilderte aktuelle Wege
einer Adipositas-Chirurgie. Über 1.000
Patienten säßen ihm pro Jahr gegenüber, bei denen es mit einem BMI von
Gastgeber und Referenten des Symposiums in der Gelderland-Klinik (v.l.n.r.): Dr. Klaus Peter
Krieger, Annegret van Hagen, Professor Dr. Martin Büsing, Professor Dr. Stephan Herpertz, Dr.
Claudia Laupert-Deick, Dr. Udo Simson, Dr. Gundel Plum und Dr. Wolfgang Wagener.
40 und mehr darum gehe, das Übergewicht durch einen operativen Eingriff
zu regulieren. „Wir sind einziges Referenzzentrum in Nordrhein-Westfalen.
In Recklinghausen bereiten wir die Patienten auf den meist minimal-invasiven Eingriff vor, und diese können zwei
Tage nach der OP wieder nach Hause
entlassen werden“, so Professor Büsing.
Wünschenswert sei dann eine Nachbe­
handlung, wie etwa ein Aufenthalt in
der Gelderland-Klinik. Sein Schaubild
für die Adipositas-Chirurgie: Waren es
2011 deutschlandweit noch bis 6.000
Operationen, so erwarten die Chirurgen
eine Steigerung auf 30.000 bis 50.000
Patienten im Jahr 2020.
Zehn Tipps
„Wie motiviere ich Patienten?“, lautete
die Schlüsselfrage von Dr. Claudia
Laupert-Deick. Sie gab wichtige Tipps
zur Motivationssteigerung einer Ernährungstherapie: Situationsanalyse, das
Fixieren realistischer Ziele, Verbesserung der Essgewohnheiten, Führen von
Checklisten, Alltagstauglichkeit und
Meistern von Krisenmomenten. „Geben
Sie den Patienten zu jedem Zeitpunkt
der Beratung das Gefühl, dass Sie mit
ihnen gemeinsam individuelle Lösungen entwickeln können“, empfahl der
Gast aus Bonn. Welche Schritte in der
Gelderland-Klinik bei Patienten mit
krankhafter Adipositas angesetzt wer­
den, verdeutlichten Ärzte, Psychologen
und die Ernährungsberaterin der Gelderland-Klinik über drei ganzheitliche
Lösungsansätze, den Säulen Ernährung, Bewegung und Psychotherapie.
In der Ernährungstherapie werde das
Wissen über gesundes Essen vermit-
telt. Ein gemeinschaftliches Kochen in
der neuen Lehrküche sei Bestandteil,
und die Patienten erhielten Anleitung,
wie sie ihre Essprotokolle führen. Zum
Element Bewegungstherapie gehöre
leichtes Ausdauertraining sowie die
Rückmeldung von Patienten, wie Be­wegung und Gefühle zusammenhängen. In Selbstverantwortung könne
sich beispielsweise jeder Patient hinterfragen: Was ist jetzt gut für mich –
was nicht? Was esse ich – was nicht?
Die Gruppenpsychotherapie führe zum
Gesprächsaustausch bedeutsamer
Themen.
Forschung per Nachsorge-App
Ernährungsexpertin Annegret van Hagen zitierte Konrad Lorenz: „Gesagt ist
nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden,
einverstanden ist nicht angewendet,
angewendet ist noch lange nicht beibehalten.“ Sie stellte das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer Institut vor, das ausgewähl­
ten Patienten der Gelderland-Klinik seit
März angeboten wird. Die Studie konzentriert sich auf die Nachsorge von
Patienten, die sich zuvor stationär in
Geldern aufhielten. Es wurde eine ei­gene Adipositas-Nachsorge-App für
Smartphone entwickelt, das helfen soll,
das neue Verhaltensmuster in den Alltag zu übertragen. Die Ergebnisse von
einer Interventions- und einer Kontrollgruppe werden in drei verschiedenen
Intervallen verglichen.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
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39
aus den einrichtungen
Geldern. Namhafte Referenten gaben
während des Symposiums am 10. No­
vember zum Thema „Adipositas“ in der
Gelderland-Klinik ihr Fachwissen weiter.
So begrüßten die Chefärzte der Gelderland-Klinik, Dr. Udo Simson und Dr.
Klaus Peter Krieger, Gäste wie Dr.
Wolfgang Wagener, Professor Dr. Ste­phan Herpertz, Professor Dr. Martin
Büsing, Dr. Claudia Laupert-Deick. Aus
der Gelderland-Klinik sprachen Dr. Udo
Simson, Dr. Klaus Peter Krieger, Dr.
Gundel Plum und Annegret van Hagen
aus fachlicher Sicht.
Neue Lehrküche der Gelderland-Klinik ist in Betrieb
Das Herzstück der Ernährungstherapie
Geldern. Ungewöhnlich viele Mitarbeitende waren dem Aufruf gefolgt, einen
Tag vor der offiziellen Inbetriebnahme
der neuen Lehrküche in der GelderlandKlinik zu schauen, was sich da in den
vergangenen Baumonaten im Erdge­
schoss entwickelt hat. Das Ergebnis:
eine Lehrküche mit modernen Funktionen, wie sie sich so mancher Hobbykoch oder manche Hausfrau im
Privatbereich wünschen würde. Die
Pflegedirektorin Karla Bergers begrüß­
te zur „Feierviertelstunde“: „Schön, dass
Sie unserer Einladung gefolgt sind.“ Sie
werte es als Zeichen dafür, dass sich
viele interessierten für den Fortschritt
in der Modernisierung der GelderlandKlinik. Es bedeute auch ein Zeichen der
Wertschätzung der Abteilung Ernährungsberatung/Ernährungstherapie im
Hause. Sie liege vielen Mitarbeitenden
der Gelderland-Klinik „am Herzen“, die
neue Lehrküche der Gelderland-Klinik.
Ein zentraler Platz
Karla Bergers: „Ganz bewusst haben wir
uns entschieden, dass die Lehrküche
zunächst an die Mitarbeiter übergeben
wird und in einem zweiten Schritt ab
morgen an die Patienten.“ Das „Herzstück der Ernährungstherapie“ der
Gelderland-Klinik habe einen zentralen
Platz bekommen, in der Behandlung
der Patienten, aber ebenso im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes selbst.
aus den einrichtungen
Wunsch geht in Erfüllung
In den vergangenen 22 Jahren habe
sich der Aufgabenbereich der drei Ernährungsberaterinnen Annegret van
Seelsorger Martin Naton segnet die Holzkreuze, die künftig in der neuen Lehrküche und im angrenzenden Esszimmer hängen werden.
Hagen, Andrea Schreiber und Ulrike
Oll verändert und stark ausgeweitet,
fachlich stärker bezogen auf die Behandlung von Patienten mit Essstörungen. Das bedeute für die Mitarbeiterinnen Weiterbildung, Fortbildung und
ein hohes Umstellungsvermögen. Bergers weiter: „Die Ernährungsberaterinnen haben sich lange eine neue Küche
gewünscht. Dieser Wunsch geht nun
in Erfüllung.“
Funktionsbereiche
Allein der erste optische Eindruck der
cremefarbenen, mit rot partiell abgesetz­ten Frontflächen war schon einladend.
Die praktisch orientierten Hausfrauen
unter den Gästen schauten genauer
hin: Ihnen fiel die Kochinsel mit Arbeits­
fläche und Induktionskochfeldern auf,
große, eingebaute Kühlschränke, inte­-
grierter Backofen in Arbeitshöhe, Spülmaschine, unterschiedlich angebrachte Höhe der Arbeitsflächen, übersichtliche Anordnung der Stauflächen, eine
leistungsstarke Dunstabzughaube, angemessene, gute Beleuchtung an den
Arbeitsbereichen, eine Klimaanlage für
Küche und Essbereich. Kurzum: Die
neue Küche der Gelderland-Klinik bietet
reichlich Platz für viele „Köche“. Auch
das angrenzende Esszimmer wurde
nach den Aspekten eingerichtet, dass
am Gemeinschaftstisch häufiger Pati­
enten mit überproportionaler Körperfülle auf einem breiten Stuhl Platz nehmen werden.
Der Ärztliche Direktor, Dr. Udo Simson,
erinnerte noch einmal daran, dass die
Renovierung immerhin seit fünf Jahren geplant sei, die Küchengestaltung
aber letztlich doch beeindruckend und
„hopplahopp“ unter Zeitdruck zügig umgesetzt wurde. Dies sei nicht nur dank
der Handwerker, Planer, Hauswirtschaft,
Küche, Hygiene, Reinigungsdienst und
der Ernährungsberaterinnen, sondern
auch dank der Führung von Karla Bergers möglich geworden.
Seelsorger Martin Naton stimmte mit
den Gästen einen Kanon an, unter des­sen Gesang er die Räume feierlich ein­segnete und die Kruzifixe für beide
Räume aufhängen ließ.
Monika Kriegel
Fotos: Monika Kriegel
Pflegedirektorin Karla Bergers (Mitte, mit Notizen) begrüßte viele Kollegen aus der GelderlandKlinik.
40
spectrum 3/2012
Weiterbildungsveranstaltung in den Hochwald-Kliniken
41. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Fortbildungsveranstaltung
Weiskirchen. Gibt es ein Zuviel an
Sport? Kann man Schwimmen, Laufen, Radfahren usw. übertreiben? Man
kann, stellte Astrid Benöhr, Spezialistin
im Extrem-Ausdauersport, vor den Teilnehmern der 41. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in den HochwaldKliniken am 13. und 14. Oktober fest.
Sie muss es wissen. Die Mutter von
drei Kindern, die 1987 in Finnland ihren ersten Ironman beendete und nach
wie vor in ihrer Geburtsstadt Bergisch
Gladbach lebt, hält die Weltrekorde über
die drei-, vier- und fünffache IronmanDistanz und gehört weltweit zu den
Menschen, die die meisten IronmanDistanzen absolviert haben. 170 Starts
sind es bisher. Sie hat sogar das „Kunststück“ fertiggebracht, den zehnfachen
Ironman zu schaffen. „Ich habe meine
Grenzen überschritten“, räumt sie ein.
Gleichwohl vertritt sie die Auffassung,
Leistungssport per se sei nicht gesundheitsschädlich. Es komme auf die Konstitution, professionelle Vorbereitung
und Training und vor allem auf die
richtige Ernährung an. Professor Dr.
Klaus Steinbach, Ärztlicher Direktor
der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen,
hat mit der Auswahl seines „Stargastes“
Professor Dr. Klaus Steinbach (links) im Gespräch mit Astrid Benöhr. Die Extremsportlerin referierte über die besonderen körperlichen Anforderungen bei Ausdauersportarten.
zu seinen bekannten Veranstaltungen
für Mediziner und Therapeuten wieder
einmal bewiesen, dass Fort- und Weiterbildung deutlich mehr sein kann als
eine reine Formalität.
Krebs und Sport, Leistungssteigerung
durch Sportfasten und die Behandlung
frischer Sprunggelenkverletzungen im
Sport waren am ersten Tag der Veranstaltung weitere Themen. Nach dem
Vortrag von Astrid Benöhr beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Didaktik
und Methodik beim Ausdauerlauf und
mit der Praxis des langsamen Ausdauerlaufs. Auch diesmal waren die Veranstalter Orga Fit Kongress & Gesundheit,
die Ärztekammer des Saarlandes, der
Sportärzteverband Saar, ZVK Rheinland-Pfalz-Saar und das Heidelberger
Kollegium e. V. sowie die HochwaldKliniken zufrieden mit dem Programm
und den zahlreichen Teilnehmern.
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
Gemeinsamer Schiffsausflug auf der Mosel
Bewohner des Alten- und Pflegeheims Cusanus-Stift genießen Schiffsrundfahrt
Die Bewohner genossen die Ausblicke
auf Bernkastel und die Umgebung,
besonders auf die Burg Landshut und
bewunderten die Natur, die sich im
Herbst noch einmal von ihrer farbenfrohen Seite zeigte. Ein Glas Wein in
geselliger Runde und das gemeinsame
Singen von Mosel- und Volksliedern zu
den Akkordeonklängen von Erich Ströher rundeten den gelungenen Nachmittag ab. Zum Abschluss an eine schöne
Schiffsfahrt dankten die Senioren allen
Die Bewohner des Cusanus-Stifts freuten sich auf die herbstliche Schiffsrundfahrt auf der Mosel.
Helfern, die den schönen Nachmittag er­möglicht haben und den Mitarbeitern
der Firma Mosel-Schiffs-Touristik Michels für die tatkräftige Unterstützung
beim Ein- und Ausstieg. „Vielen Dank
für den schönen Mittag bei strahlen-
dem Sonnenschein“, sagte die Bewohnerin Barbara Schimpgen, „es hat uns
sehr gut gefallen.“
Stefanie Philipps
Foto: Stefanie Philipps
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aus den einrichtungen
Bernkastel-Kues. Nachdem das Wetter tagelang verregnet war, schien am
18. Oktober schon morgens strahlend
die Sonne, sodass zahlreiche Bewohner und Angehörige die Einladung des
Hauses zur jährlichen Schiffsrundfahrt
auf der Mosel gerne annahmen.
Sonnenschein beim Besuch des Weinfestes der Mittelmosel
Senioren des Cusanus-Stifts genießen Wein und Reibekuchen
Bernkastel-Kues. Die Sonne schien
herrlich, als sich zahlreiche Bewohner
gemeinsam mit den Mitarbeitern des
Cusanus-Stifts auf den Weg zum Wein­
fest der Mittelmosel machten. Dort an­
gekommen, lud zunächst ein guter Tropfen dazu ein, probiert und getrunken zu
werden. Die Bewohner genossen das
gesellige Miteinander, es wurde viel erzählt und mancher Bekannter getroffen.
Beim weiteren Spaziergang über die
Weinstraße lockte der Geruch der Reibekuchen von Anita Schutz’ „Reibekuchenhütte“ an. Wie in den letzten Jahren lud Anita Schutz alle zu reichlich
Reibekuchen mit Apfelkompott ein, die
allen wunderbar mundeten. Nachdem
für das leibliche Wohl ausreichend ge-
sorgt war, trafen sich alle auf dem historischen Marktplatz, wo der Graacher
Musikverein die Zuhörer mit seinen
Klängen verwöhnte. Nachdem noch
das ein oder andere Glas Wein in diesem schönen Ambiente genossen wurde, machten sich alle auf den Rückweg.
Es war ein herrlicher Ausflug, darin
waren sich am Ende des Tages alle einig. „Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr“, sagte eine ältere Dame und
schwärmte vom Besuch des Weinfestes. Besonders dankten die Senioren
Anita Schutz für die großzügige Einladung zum Reibekuchenessen.
Bereits seit Jahren ist der Besuch der „Reibekuchenhütte“ von Anita Schutz fester Programmpunkt beim Ausflug zum Weinfest der
Mittelmosel in Bernkastel-Kues.
Stefanie Philipps
Foto: Katja Schmidt
Jährliches Hildegardfest wieder mit großer Tombola
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard in Hostenbach feiert Namenstag
aus den einrichtungen
Hostenbach. Ein fester Bestandteil im
Veranstaltungskalender des Alten- und
Pflegeheims St. Hildegard in Wadgassen-Hostenbach ist das traditionelle
Hildegardfest, welches immer Ende Sep­tember gefeiert wird. Den Auftakt des
diesjährigen Festes bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche Herz-Jesu in Hostenbach,
der musikalisch von den Happy Church
Singers unter der Leitung von Joachim
Schwarz mitgestaltet wurde, die ehren­
amtlich auftraten. Gefeiert wurde der
Gottesdienst von Pfarrerin Andrea
Lermen-Puschke, Diakon Reiner Meier,
Bernd Eckert und vielen Senioren des
Altenheimes.
Möglich wurde der Besuch in der Kir­
che aber erst durch die tatkräftige Un­
terstützung einiger Mitglieder der CDU
Hostenbach, die die Senioren sicher
zur Kirche und wieder zurück beglei­
teten. Durch ihre Hilfe konnten auch
viele Rollstuhlfahrer am Gottesdienst
teilnehmen.
Gefeiert wurde anschließend in der
Glückauf-Halle mit Kaffee und Kuchen,
der von Angehörigen und Mitarbeitern
gespendet worden war.
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spectrum 3/2012
Ein Highlight des diesjährigen Hildegardfests war der einstudierte Sitztanz der Senioren.
Ein abwechslungsreiches Programm
ließ keine Langeweile aufkommen: Wie
jedes Jahr tanzte die „Tanzgruppe
Kiehlmeier“, die thailändische Mitarbeiterin Deo Weber und die Bewohner
führten ihren Sitztanz vor. Alleinunterhalter Adrian Feid sorgte für die passende musikalische Unterhaltung.
Dank der vielen Spenden konnte auch
in diesem Jahr die beliebte Tombola mit vielen besonderen Preisen
stattfinden. Den Hauptpreis, eine zweitägige Reise nach Paris mit Lambert
Reisen, stiftete der Strickkreis des Al­ten- und Pflegeheims St. Hildegard.
Heimleiterin Stefanie Klos sagte zum
Abschluss: „Vielen herzlichen Dank
allen Beteiligten, die dieses schöne
Fest durch ihren Einsatz möglich gemacht haben.“
Christel Tschanun
Foto: Stefanie Klos
Tierischer Besuch im Altenhilfezentrum Haus St. Martin
Alpakas begeistern Bewohner
Schiffweiler. Außergewöhnliche Gäste besuchten am Nachmittag des 25.
Juli die Einrichtung. Schöne große
braune Augen und ein samtweiches
Fell versetzten die Senioren zugleich in
Erstaunen und Entzücken.
Pfarrerin Wiltrud Bauer stellte ihre drei
Alpakas Pablo, Alejandro und Leonardo vor. Nach einem ersten Kennenlernen und „Beschnuppern“, einer kurzen
Information durch Wiltrud Bauer über
diese außergewöhnliche Tierart, die
Auf geht die Fahrt! Geführt von Pfarrerin Wiltrud Bauer zog Leonardo Margot Boley im Rollstuhl über den Vorhof des Altenhilfezentrums.
Besonderheiten und die Verwendungsmöglichkeiten der Wolle, zeigten die
Tiere, was sie schon gelernt haben.
So ließen sich einige der Senioren im
Rollstuhl von Leonardo über den Vorplatz ziehen. Andere führten ihn durch
einen Parcours.
Nach getaner Arbeit gibt’s ein Leckerli.
Immer wieder lockte das weiche Fell
und die sanfte Ausstrahlung der Tiere die Bewohner zum Berühren und
Streicheln. Es zeigte sich, welch eine
Freude der Kontakt zu Tieren älteren
Menschen bereitet. Im Gespräch mit
Wiltrud Bauer wurde beschlossen, im
Herbst im Altenhilfezentrum Haus St.
Martin aus der weichen Alpakawolle
kleine Alpaka-Puppen zu filzen. Die
Bewohner bedankten sich herzlich bei
Wiltrud Bauer für das Ermöglichen dieser spannenden und nicht alltäglichen
Erfahrung.
Sabine Siffrin/Andrea Wagner
Fotos: Sabine Siffrin
Seniorentag der Waxweiler Frauengemeinschaft
Alphornbläser im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu sorgten für Stimmung
Waxweiler. Mit einem fast vergesse­
nen Gebet „Jungfrau Mutter Gottes
mein“, von Richenza Diesch in einer
Marienandacht vorgebetet, begann der
diesjährige Seniorentag im Alten- und
Pflegeheim Herz Jesu. Dazu begrüßte
die Vorsitzende der Frauengemeinschaft Waxweiler (kfd), Christa Nerke,
auch die Senioren aus der Gemeinde
sowie die Bewohner aus dem Haus
ganz herzlich.
Für das leibliche Wohl war mit Kaffee
und Kuchen bestens gesorgt.
Auf verschiedenen Instrumenten, unter
anderem auch auf dem Alphorn, spielten und sangen Robert Weimann und
Fritz Irsch bekannte Lieder. Hedwigs
Sitztanzgruppe erfreute mit neuen Tänzen zum Thema Herbst.
Hedwig Krost
Foto: Hedwig Krost
aus den einrichtungen
Martina Schoden, die Heimleiterin des
Hauses, freute sich sehr darüber, dass
es schon zu einer festen Tradition ge­
worden ist, im Herbst den Seniorentag
im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu
zu veranstalten und lobte die gute Zu­
sammenarbeit mit den Mitgliedern der
Frauengemeinschaft.
Robert Weimann (links) und Fritz Irsch sorgten für die musikalische Unterhaltung.
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Oktoberfest im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus
Senioren feiern mit Bier und Weißwurst
Besch. Durch und durch bayrisch war
das diesjährige Oktoberfest am 11.
Oktober im Alten- und Pflegeheim St.
Franziskus gestaltet. Der große Tag
begann gleich mit einer besonderen
Aktion: Auf allen Wohnbereichen wurde gemeinsam Apfelkuchen gebacken.
Beim Schälen der Äpfel wurden von
den Senioren Rezeptideen ausgetauscht, und so manche Geschichte
rund um den Apfel sorgte für viel Gesprächsstoff.
Traditionell gab es beim Oktoberfest
zum Mittagessen Weißwurst mit Brezeln und dazu für die, die mochten,
frisch gezapftes Bier.
Nachmittags spielte das Duo „Blue
Ladys“ auf, und alle ließen sich gerne
den am Morgen frisch gebackenen Apfelkuchen schmecken. Gemeinsames
Singen, Lachen, Tanzen, Klatschen und
Schunkeln machte den Senioren, Angehörigen und Mitarbeitern sichtlich
Gemeinsam mit dem Gesangsduo „Blue Ladys“ verbrachten die Senioren einen abwechslungsreichen bayrischen Oktoberfesttag.
viel Freude und sorgte dafür, dass die
Zeit wie im Fluge verging. Dieses gelungene Oktoberfest und die Erlebnisse des Tages werden sicherlich noch
lange in Erinnerung bleiben.
Elisabeth Jansen
Foto: Elisabeth Jansen
Weinfest im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth
Bunter Nachmittag mit Musik und Zwiebelkuchen
aus den einrichtungen
Heiligenwald. Unter dem Motto „Hauptsach gudd gess“ ließen sich die Seni­
oren des Altenhilfezentrums Haus St.
Elisabeth am 17. Oktober beim jährlich
stattfindenden Weinfest den Zwiebelkuchen und Wein schmecken. Die
ehrenamtlichen Mitarbeiter Elfriede
und Harry Butzen sorgten gemeinsam
mit Eva und Wolfgang Müller wieder
einmal für gute Stimmung und die richtige „Gaudi“. Die altbekannten gern ge­
hörten Lieder wurden mit Freude mitgesungen, und viel Applaus belohnte
im Anschluss die Musiker.
Die Heimleiterin Kadija Alt dankte den
ehrenamtlichen Helfern für dieses ge­lungene Weinfest und betonte, wie
wichtig die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter zum Beispiel beim
wöchentlich stattfindenden Singkreis
sei.
Kadija Alt/Christiane Thome
Foto: Christiane Thome
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Mit Wein und frischem selbstgebackenem Zwiebelkuchen feierten die Bewohner im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth das diesjährige Weinfest.
Wie war Schule früher?
Maria Kruck zu Besuch in der Schönstätter Marienschule Vallendar
Vallendar. Anfang Oktober staunten
die Schülerinnen der Schönstätter Marienschule in Vallendar nicht schlecht,
als eine Seniorin im Rollstuhl in Begleitung über den Schulhof fuhr.
Es handelte sich bei der Dame um Maria Kruck, 88 Jahre jung und Bewoh­
nerin des nahegelegenen Seniorenhei­
mes St. Josef. In der Hand hielt sie eine
blaue Mappe mit allerlei Erinnerungsstücken aus ihrer Schulzeit und einen
Spickzettel.
Die betreuende Lehrerin, Danuta Rieschel, hatte nun die Idee, den Unter­
richt einmal anders zu gestalten. Im
Zum Abschied machten alle gemeinsam
noch ein Gruppenfoto.
Aufmerksam folgten die Schülerinnen der Schönstätter Marienschule den Erzählungen von Maria Kruck, die vor über 75 Jahren an dieser Schule unterrichtet worden war.
Vor­feld behandelte die Pädagogin in
der 10. Klasse der Realschule im Fach
Deutsch das Thema „Wie war Schule
früher?“. Bei Gesprächen im Altenheim
mit Maria Kruck kam Danuta Rieschel
auf die Idee, diese als Zeitzeugin zu einer Unterrichtsstunde einzuladen.
Maria Kruck wurde am 28. November
1923 in Vallendar geboren. Vom 1. April
1930 bis zum 30. März 1938 besuchte
sie die Katholische Mädchenschule in
Vallendar. Ihre Erzählung vor der ge­
spannten Klasse begann sie mit den
selbst gehäkelten Tafelläppchen, die
man damals stolz aus dem Ranzen
raushängen ließ. Die Kordel dazu wur­
de mit einer „Strickliesel“ gefertigt. Man
schrieb auf Schiefertafeln, und auf jeder
Bank gab es ein Schwammdöschen
und ein Tintenfass. Begonnen wurde der
Schultag mit einem Gebet: „Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab ich ge­
schlafen so sanft die Nacht, habt Dank,
ihr lieben Engelein, dass ihr habt möget
bei mir sein. Behütet mich auch diesen
Tag, dass mir kein Leid geschehen mag.“
Maria Kruck ging sehr gerne zur Schule. Sie erzählte aber auch von körperlichen Züchtigungen, von Schlägen mit
einem kurzen Stock auf die Innenseite
der Hände. Auch heute noch beschäftigt sie dieses Thema, und sie meint,
die Zeiten seien halt anders als heute
gewesen.
Zum Dank erhielt Maria Kruck (links) ein
Blumengeschenk von einer Schülerin.
Aber es gab auch viele schöne Erinnerungen an die Schulzeit: z. B. das
Theaterspiel, die Wanderungen in die
Natur, die Ausflüge, die Schulspeisung
mit dem herrlich duftenden Weck am
Morgen. Bei Schnee gingen die Kinder,
in der Hoffnung auf „rodelfrei“, mit dem
Schlitten zur Schule. Im Sommer gab
es „hitzefrei“. Es war damals üblich,
dass die Schüler privat für die Lehrer
Arbeiten übernahmen: So brachte Maria Kruck ihrer Lehrerin die Heftstapel
der gesamten Klasse und holte sie
nach der Korrektur wieder ab, aber niemals hatte sie heimlich nachgesehen,
welche Note sie hatte. Sie wollte das
ihr entgegengebrachte Vertrauen nicht
missbrauchen. Während der Erzählungen ließ Maria Kruck verschiedene
Bilder aus ihrer Schulzeit herumgehen,
auch ihr Originalzeugnis war dabei,
welches noch in der altdeutschen Schrift
Sütterlin geschrieben war. Die Schülerinnen lauschten sehr gespannt den
Ausführungen der 88-Jährigen und stell­
ten jede Menge Fragen.
Viel zu schnell verging die Zeit, und
gegen Ende bedankten sich die Mädchen bei der Seniorin mit einem Blumengeschenk. Sie fanden den Unterricht sehr anschaulich und interessant,
eben nicht nur Theorie. Zum Abschluss
gab es ein Erinnerungsfoto, bevor Maria Kruck in Begleitung ihrer Betreuerin
vom Seniorenheim St. Josef den Heimweg antrat.
Petra Lambertz
Fotos: Petra Lambertz
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aus den einrichtungen
Die Marienschule und das Senioren­
heim unterhalten seit Jahren einen sehr
engen und herzlichen Kontakt. Eine Arbeitsgemeinschaft (AG) der 9. Klasse
besucht alle 14 Tage eine Gruppe von
Bewohnern im Altenheim.
Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum
6. Fachtagung zur Wundbehandlung und Wundheilung in Mettlach
Mettlach. Bei der 6. Mettlacher Fachtagung präsentierte sich das ctt-Fortbildungszentrum mit einem Messestand
und präsentierte ein Aufbauseminar für
bereits qualifizierte Mitarbeiter der
Pflege. Wiederholt fand die von der
DRK Klinik Mettlach für Rehabilitation
durchgeführte Veranstaltung in Kooperation mit dem ctt-Fortbildungszentrum
statt. So bestand auch für ehemalige
Teilnehmer des Kurses „Wundexperte
ICW“ die Möglichkeit, Rezertifizierungs­
punkte mit dem Besuch der Fachtagung zu erwerben. Außer altbewährten
Kursangeboten konnte auch zahlreichen Interessenten das neue Qualifizierungsangebot des Fortbildungszent-
rums zum „Pflegetherapeuten Wunde“
vorgestellt werden. An diesem Qualifizierungsangebot können Gesundheitsfachkräfte mit einem gültigen Zertifikat
„Wundexperte ICW“ zugelassen werden. Das Seminar wird in Modulform
durchgeführt und umfasst zurzeit 176
Unterrichtsstunden und eine 40-stündi­
ge Hospitation. Die Teilnehmer erwerben nach bestandener Prüfung den
Abschluss als „Pflegetherapeut Wunde
ICW“.
Karl-Herbert Bruxmeier /
Mechthild Heinrichs - Marunde
Foto: Karl-Herbert Bruxmeier
Terminankündigung
Kursbeginn für das Aufbauseminar „Wundexperte ICW “ ist der 06.03.2013. Weitere Informationen
erhalten Sie unter: www.ctt-bildung.de oder telefonisch unter: 0651 8244-188, -288.
Mechthild Heinrichs-Marunde (links) und
Anne Steuer vom ctt-Fortbildungszentrum
präsentierten die neuen Angebote.
Azubis der Abteilung „Maler und Lackierer“ entwickeln Farbkonzept
Aach. Als Kundenauftrag für das cttFortbildungszentrum übernahm die
Ausbildungsabteilung „Maler und Lackierer“ des Hauses auf dem Wehrborn
unter Leitung der beiden Ausbildungsmeister Michael Schopper und Manfred Götz die neue farbliche Gestaltung
des Fortbildungszentrums.
weiterbildung
Fünf junge Auszubildende entwarfen
Farbkonzepte für die einzelnen Räume. Nach einer sechswöchigen Arbeit
präsentierten sie die Räume des Fortbildungszentrums in angenehmen neuen
Farben. Gleichzeitig wurde der Aufent­
haltsraum neu gestaltet, und ein zusätzlicher Schulungsraum konnte geschaffen werden. Somit verfügt das
Fort­bildungszentrum jetzt über etwa
450 Quadratmeter Schulungsfläche.
Karl-Herbert Bruxmeier /
Mechthild Heinrichs - Marunde
Foto: Karl-Herbert Bruxmeier
Die angehenden Maler und Lackierer des Ausbildungsbetriebs des Hauses auf dem Wehrborn
gestalteten die Räume des Fortbildungszentrums farblich neu.
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Weiterbildungsangebote des ctt-Fortbildungszentrums
Januar
16. - 25.Januar
Qualifizierung zum/r Wundexperten/in ICW e.V.
7 Kurstage 780 Euro
Qualifizierung zum/r Pflege- und Serviceassistent/in
11 Kurstage 820 Euro
29. Januar - 14. März
Februar
01. Februar - 13. April
Neu! Hygienebeauftragter in der Pflege nach §8 MedHygVO
6 Kurstage 650 Euro
22. März 2013 - 24. April 2015
Neu! Gesundheitsfachwirt für kaufm. Berufe (IHK geprüft)
88 Kurstage 3.800 Euro zzgl. Prüfungsgebühren
Neu! Basiskurs Kinästhetik
3 Kurstage 390 Euro zzgl. 25 Euro Zertifikatsgebühren
März
14. März - 12. April
April
08. April 2013 04. November 2014
Weiterbildungslehrgang zum/r Stationsleiter/in
60 Kurstage 2.960 Euro
13. Mai - 29. November
Weiterbildungslehrgang zum/r Praxisanleiter/in
28 Kurstage 1.220 Euro
Fachkraft für Gerontopsychiatrische Pflege
50 Kurstage 2.300 Euro
Weiterbildungslehrgang zum/r Schmerzexperten/in
11 Kurstage 1.100 Euro
Mai
13. Mai 2013 - 28. April 2014
22. Mai - 24. Oktober
jUNI
11. Juni - 14. Juni
19. Juni 2013 - 22. Mai 2014
2. Halbjahr 2013
Qualifizierung zum/r Pflegeberater/in nach § 45 SGB XI
4 Kurstage 490 Euro
Neu! Qualifizierung zum/r Pflegetherapeuten/in Wunde (Aufbaukurs)
24 Kurstage 1.990 Euro
Neu! Palliative Care (Grundlagenkurs)
5 Kurstage 490 Euro
Qualifizierungsangebot: Hygienebeauftragte in der Pflege nach § 8 MedHygVO
Aach. Zur Sicherstellung der Hygiene
bis in alle Funktionseinheiten müssen
medizinische Einrichtungen seit dem
Erlass der neuen Landesverordnung
in Rheinland-Pfalz über die Hygiene
und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen vom 17. Februar
auch Hygienebeauftragte in der Pflege
qualifizieren, die für hygienerelevante
Themen an der Basis verantwortlich
sind (§4(1) MedHygVO). Das Fortbildungszentrum hat daher kurzfristig ein
dementsprechendes Qualifizierungsangebot konzipiert und bietet einen
40-stündigen Qualifizierungskurs im
ersten Halbjahr 2013 an.
Grundsätzlich können viele der Bildungsangebote auch als Inhouse-Veranstaltung
durchgeführt werden. Gerne wird hierfür ein
individuelles Angebot erstellt.
Weitere Informationen bzw. Anmeldungen:
ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach
Telefon: 0651 8244-188, -288
Fax: 0651 8244-190
E-Mail: fortbildungszentrum@wehrborn.de
www.ctt-bildung.de
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weiterbildung
Karl-Herbert Bruxmeier/
Mechthild Heinrichs-Marunde
Termine und Veranstaltungen der PTHV
Veranstaltungen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar
Akademietage 2013
Das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung der PTHV
veranstaltet im Auftrag der Pallottiner am Ort Vallendar, gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Koblenz, und der Katholischen Erwachsenenbildung,
12. Januar
Bildungswerk Westerwald-Rhein-Lahn, die einmal jährlich
stattfindenden Akademietage. Im Jahr 2013 stehen folgende
Veranstaltungen auf dem Programm:
Gutes Leben – auch bei Demenz
Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Professor Dr. Hermann Brandenburg (PTHV),
Dr. Verena Wetzstein (Freiburg) und Andrea Paolazzi (Pflegestützpunkt Mayen)
19. Januar
Wir alle sind berufen!
Pallottis Zukunftsbild von Kirche für heute
Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Professor Dr. Paul Rheinbay SAC (PTHV), Dr. Hans Günther Ullrich (Trier)
und Dr. Claudia Lücking-Michel (Bonn)
26. Januar
Und was kommt danach …?
Die Ewigkeit und das Leben nach dem Tod verstehen
Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Professor Dr. Markus Schulze SAC (PTHV)
Für alle Veranstaltungen gilt: keine Teilnehmergebühr, Anmeldung nicht erforderlich, Spenden erwünscht
WEITERE TERMINE 2013
21. - 25. Januar
Symposium anlässlich des
50. Jahrestages der Heiligsprechung des hl. Vinzenz Pallotti
Montag, 15:00 Uhr bis Freitag, 17:00 Uhr
Unio-Unsere Art, Kirche zu sein
Veranstalter und Anmeldung:
Pallotti-Institut der PTHV, Pallottistraße 3, 56179 Vallendar
E-Mail: u.scherer@pthv.de
Leitung: Lic. Theol. Ulrich Scherer SAC (PTHV)
01. - 03. März
13. Tagung des Arbeitskreises Ordensgeschichte
Institut für Theologie und Geschichte religiöser Gemeinschaften (IRG)
Veranstalter und Anmeldung:
Institut für Theologie und Geschichte religiöser Gemeinschaften (IRG)
E-Mail: jschmiedl@pthv.de
Leitung: Professor Dr. Joachim Schmiedl ISch (PTHV)
08. - 10. März
Glaube und Kultur
Symposium mit Kardinal Walter Kasper
termine
Kardinal Walter Kasper Institut (KWKI)
Veranstalter und Anmeldung:
Kardinal Walter Kasper Institut (KWKI),
Pallottistraße 3, 56179 Vallendar, E-Mail: kwki@pthv.de
Leitung: Professor Dr. George Augustin SAC (PTHV)
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„Lebendig oder tot – tertium non datur“
Wann ist der Mensch tot? Diskussion um Hirntod, Herztod und Ganztod
Im Zuge der gewaltigen Fortschritte in
der Intensiv-, Reanimations- und Transplantationsmedizin, organische Defekte
durch Spenderorgane lindern oder gar
beheben zu können, wird das Hirntodkriterium zunehmend infrage gestellt.
Medizin, Recht, Ethik und Theologie
ringen gemeinsam um Antworten in
der Suche nach Kriterien der sicheren
Feststellung des Todes. Die theoretische Grundsatzdebatte ist in vollem
Gang. Bereits jetzt zeichnen sich normative Konsequenzen ab.
Je mehr die Organtransplantation den
Charakter einer „Regelleistung“ annimmt und je weniger Organe gespendet werden, umso notwendiger ist eine
breite öffentliche Diskussion. Vielfältige
Fragen gilt es zu klären:
Wer entscheidet über meinen Leib?
Kann und darf ich verfügen, was mit mir
vor und nach dem Tod geschieht oder
kann und darf die Solidargemeinschaft
das Verfügungsrecht beanspruchen?
Die Beiträge der vorgestellten Publikation sind zum großen Teil Vorträge, die
im „Medizinethischen Arbeitskreis“ und
den „Sonntagmatineen“ des Ethik-Instituts an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar gehalten
worden sind und sich der Aufarbeitung
dieser Fragen widmen.
Interdisziplinär gehen die Autoren dieses dritten Bandes der Reihe Ethische
Herausforderungen in Medizin und Pflege den Kriterien und Hintergründen zur
Bestimmung des Todes aus medizini­
scher, juristischer, soziologischer, ethischer und theologischer Sicht nach.
Darüber hinaus wird auch die Frage
nach dem Sinn des Sterbens und Todes reflektiert und auch philosophische
Überlegungen zur „Ars moriendi“ einbezogen. Ausgehend vom Erfahrungsraum des Hospizes, wird zudem der
Bogen über eine Kultur des Sterbens
zu Nahtoderfahrungen geschlagen. Es
handelt sich hierbei um Grenzerfahrungen, die wichtige Impulse zu einem
intensiven ethisch sensiblen Leben vor
dem Tod geben können.
Weitere Informationen zu den bisherigen
Publikationen des Instituts sowie den Veranstaltungen finden Sie unter:
http://www.pthv.de/institute/ethik-institut.html
Die Beiträge dieser neuen Publikation
des Ethik-Instituts wollen daher einen
Einblick in ein vielschichtiges Themenfeld bieten, das im Rahmen der Debatte um Hirntod – Herztod – Ganztod
interdisziplinär vorgestellt wird, und zu
einer kritischen Auseinandersetzung
mit aktuellen und zukünftigen Fragen
der Transplantationsmedizin anregen.
Es bleibt zu wünschen, mit den unter­
schiedlichen Perspektiven dieses Buches einen Beitrag zu einer persönlichen Entscheidungsfindung zu leisten.
So ist und bleibt der Tod, trotz aller
Standards, ein höchst persönliches Er­
eignis. Diesem muss sich jeder von uns,
früher oder später, stellen.
Dr. Ingo Proft
Das Buch kann bezogen werden über:
Ethik-Institut
PTHV gGmbH
Pallottistr. 3
56179 Vallendar
Oder über jede Buchhandlung:
Niederschlag, Heribert, Proft, Ingo (Hg.),
Wann ist der Mensch tot? Diskussion um
Hirntod, Herztod und Ganztod, Ostfildern
ISBN: 978-3-7867-2946-4
1. Auflage 2012, erschien im September
16,99 Euro
ethik
Angesichts der Selbstverständlichkeit
des Todes wird häufig die Phase des
Sterbens vernachlässigt – doch gilt es,
gerade diese zuvor zu bestehen. Niemand weiß den Zeitpunkt genau zu
bestimmen, wann der Sterbeprozess
beendet und der Tod sicher eingetreten ist. Es ist verständlich, dass dieses Nichtwissen verunsichert. Gibt es
vielleicht nicht doch Kriterien, die uns
erkennen lassen, wann ein Leben beendet ist? Die Antwort auf diese Frage
entscheidet nicht zuletzt auch über die
gesellschaftliche Akzeptanz der Organtransplantation. So wird sich die Spendenbereitschaft erst dann signifikant
erhöhen, wenn sicher ist, dass nicht
einem Sterbenden, sondern einem To­
ten Organe entnommen werden. In letz­ter Zeit bezweifeln Wissenschaftler
verstärkt, dass Mediziner zweifelsfrei
und eindeutig sagen können, wann der
Mensch tot ist.
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Informationen der Ethik-Kommission
„Muslimische Patienten im Krankenhaus“
ethik
Was tun, wenn ein muslimischer Patient verlangt, dass das Kreuz in seinem Krankenhauszimmer abgehängt
wird, weil es sein religiöses Empfinden
verletzt? Oder wenn eine muslimische
Patientin auf einer Behandlung ausschließlich durch Ärztinnen und einer
Versorgung nur durch Krankenschwes­
tern besteht? Solche Fragen stellen
sich nicht nur im Umgang mit muslimischen Patienten im Krankenhausall­
tag, sondern immer dann, wenn ver­schiedene Kulturen, Religionen und
Lebens­weisen zusammentreffen. Aller­dings sind inter­kulturelle bzw. inter­religiöse Situationen im Krankenhaus
von den meisten Situationen dieser Art
grundlegend verschieden: Der Patient
begibt sich im Rahmen einer statio­
nären medizinischen Behandlung in
ein weitgehendes Abhängigkeitsver­
hältnis und vertraut sich Ärzten und
Mitarbeitern in den verschiedenen
Heilberufen an. Dieses Vertrauen bez ieht sich zunächst auf eine gute
­
medizinische Behandlung, jedoch auch
auf eine Akzeptanz seiner Person und
seiner Art der Lebensführung – im Falle eines muslimischen Patienten eben
seiner Lebensführung als Muslim. Aufseiten der Behandelnden erfordert dies
Kenntnis der – und Verständnis für die
– Bedürfnisse des muslimischen Patienten, Bereitschaft für eine gewisse
organisatorische Flexibilität und insbesondere kommunikative Fähigkeiten.
Diese Qualitäten werden häufig unter
den Begriffen „kulturelle Sensibilität“ und
„interkulturelle Kommunikation“ zusammengefasst und stellen gerade für Mitglieder der Heilberufe notwendige Voraussetzungen dar.
Problemfelder
Der Aufenthalt im Krankenhaus kann
für den muslimischen Patienten mit spezifischen Problemen verbunden sein,
die zum einen mit der direkten Religi­
onsausübung (v. a. Gebet und Fasten)
und zum anderen mit weiteren Aspek­
ten der Religion (z. B. Geschlechter­
trennung, Kleidervorschriften und Er-­
nährungsgeboten) zusammenhängen.
Denn gerade im beschränkten und stark
regulierten Raum des Krankenhauses
stößt die religiöse Lebensführung auf
Grenzen. Nicht nur muss Rücksicht auf
andere Patienten, die Pflegenden und
Behandelnden genommen werden, son­
50
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dern es müssen in deutschen Kranken­
häusern auch zahlreiche Gesetze, Vor-­
schriften und Regularien beachtet werden. So entsprechen z. B. die auf dem
Fußboden im Krankenzimmer durchgeführten Verbeugungen beim Gebet
nicht den deutschen Hygienevorschriften, gleichwohl sind die fünf täglichen
Gebete für Muslime eine grundlegende
Pflicht. Ein geeigneter eigener Gebetsraum für Muslime ist im Krankenhaus
manchmal nicht vorhanden, jedoch kann
es für den praktizierenden Muslim u. U.
nicht akzeptabel sein, die Gebete dann
unter den Augen der anderen, v. a. von
nicht - muslimischen Patienten im Krankenzimmer zu verrichten. Schwierigkei­
ten können sich auch bei der Pflege
und Therapie ergeben: Wenn z. B. der
Krankenhausaufenthalt in den islamischen Fastenmonat Ramadan fällt, d. h.,
wenn der Muslim während des Fastentages auf die Aufnahme von Nahrung
und Flüssigkeit vollständig verzichtet,
können sich Konflikte zwischen der Ein­
nahme von notwendigen Medikamenten und den Fastenbestimmungen ergeben. So ist in diesem Fall zunächst
zu klären, ob die Einnahme von Medikamenten als Bruch des Fastens angesehen wird, ferner, ob alle zugeführten
Medikamente (z. B. auch Augentropfen
und intravenös verabreichte Medikationen) gegebenenfalls von dem Verbot
betroffen sind. Und wenn der Patient
während der Fastenzeit Medikamente
einnimmt, ist überdies zu beachten,
dass manche Medikamente nicht auf
leeren Magen eingenommen werden
dürfen. Eine besonders komplexe Situa­
tion ist gegeben, wenn ein Muslim im
Krankenhaus stirbt, weil die Versor­
gung des Toten, vor allem die Leichen­
wäsche, von den Angehörigen als religiöse Pflicht wahrgenommen und deshalb
von ihnen übernommen wird.
Verständnis und Kommunikation
Unter Umständen muss auch ein ange­
messener Umgang mit den Irritationen
der anderen Patienten gefunden werden, die sich durch einen großen „Be­
sucheransturm“, Vollverschleierung der
Frauen, aber auch z. B. durch Koranrezitationen am Krankenbett gestört
fühlen. Dabei ist es dann hilfreich zu
wissen, dass der Grund für den „Besu­
cheransturm“ die persönliche Anteilnahme ist, die von der Familie und den
Freunden des Patienten als selbstver­
ständliche Pflicht empfunden wird. Zudem gilt der Krankenbesuch als religiös verdienstvoll. In der Überlieferung
des Propheten Mohammed (sunna)
werden die Muslime zur Sorge für die
Kranken aufgefordert, so z. B. in dem
folgenden Ausspruch: „Speist den Hung­
rigen, besucht den Kranken und gebt
den Gefangenen frei.“ („Sahih al-Buhari“, Stuttgart 1991, 391). Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist für den
Umgang mit dieser Situation unabdingbar. Deshalb ist bei der Bewältigung
dieser und anderer interkultureller Si­
tuationen eine gelungene Kommunikati­
on von zentraler Bedeutung, die nicht
nur auf der sprachlichen Ebene, sondern entscheidend auch auf der nichtsprachlichen Ebene der Zeichen, der
Gesten und der Mimik stattfindet. Die
Grundlage müssen Achtung, Wertschät­
zung und Interesse sein. In den einzelnen Situationen ist es notwendig, vor
dem kulturellen, religiösen und sozialen Hintergrund der Patienten wechselseitig verständliche und angemessene
Erklärungen zu geben und in Absprache miteinander ein für beide Seiten
akzeptierbares Vorgehen abzusprechen.
„Ein Arzt fühlt einer Frau den Puls“, Illustration aus einer Handschrift des Kanons der Medizin von Avicenna (Isfahan 1632, London:
Wellcome Library, Or Arabic MS 155), Bild:
Wellcome Image.
Lösungen?
Aber was bedeutet das z. B. für die
oben gestellte Frage nach der Entfer­
nung des Kreuzes aus dem Patientenzimmer? Während sich die meisten
Muslime in einem christlichen Kranken­
haus nicht am Kreuz an der Zimmer­
wand stören würden bzw. für sich eine
unkomplizierte Weise des Umgangs
finden, kann es für Anhänger einer
sehr strikten Auslegung islamischer Be­
stimmungen eine Belastung darstellen.
Insbesondere, wenn das Kreuz in der
dem Muslim vorgeschriebenen Gebets­richtung hängt, könnte das Gebet als
Verehrung eines unislamischen Symbols oder als Unterordnung unter dieses
gewertet werden. Deshalb muss im
Zum Inhalt:
Der vorliegende Band behandelt das Thema
des vorgeburtlichen menschlichen Lebens
im Islam in seinen historischen, systematischen und aktuellen Aspekten. Ausgehend von den religiösen Quellen werden
die klassische islamische Position und ihre
naturphilosophischen Grundlagen dargestellt. Nachfolgend werden die Antworten
des modernen islamischen Rechts auf die
Herausforderung durch die Reproduktions­
medizin und Lebenswissenschaften er­
schlossen. Schließlich wird die Rechtslage
in den islamischen Staaten vor dem Hintergrund der Kultur und Geschichte des
Nahen und Mittleren Ostens beschrieben.
Die besprochenen Einzelthemen sind u. a.
Schwangerschaftsabbruch, Empfängnis­
verhütung, Bevölkerungsplanung, In - vitro Fertilisation und Embryonenforschung.
Der Autor:
Nils Fischer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar. Studium
der Philosophie, Islamwissenschaften, des
Arabischen und Persischen in Bonn, Damaskus und Teheran. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen der Bioethik im
Islam und Medizinethik in den Staaten des
Nahen und Mittleren Ostens.
Konfliktfall zunächst mit dem Patienten
und gegebenenfalls mit seinen Angehörigen gesprochen, und die jeweiligen
Standpunkte müssen angesprochen
werden. Dabei müssen auch die Grenzen des Konsens’ aufgewiesen und
Alternativen in den Blick genommen
werden. Eine „Patentlösung“ gibt es
mitunter nicht. Denn Lösungen hängen
nicht nur von dem guten Willen beider Seiten ab, sondern auch von den
Rahmenbedin­
gungen. Im Falle des
Kreuzes etwa könnte dieses etwa,
wenn keine baulichen oder anderen
Voraussetzungen dem entgegenstehen, im Krankenzim­mer von vornherein an einer Stelle befestigt werden,
an der es nicht in der vorgeschriebenen Richtung des Gebets hängt.
Muslimische Patienten sind in deutschen konfessionellen Krankenhäusern
willkommen, und ihre religiöse Praxis
bedeutet keinen Bruch mit den christlichen Werten. Wichtig ist deshalb, sich
interkulturelle und interreligiöse Grundkenntnisse anzueignen, sich dabei aber
auch die eigenen Werte bewusst zu
machen, da dies eine Voraussetzung
Nils Fischer
Islamische Positionen zum
pränatalen Leben
Ethik in den Biowissenschaften, Band 14
184 Seiten, 13,9 × 21,4 cm
Kartoniert 15 Euro / [A] 15,50 Euro / SFr 21,90
ISBN 978-3-495-48454-8
für Verständnis, Toleranz und einen
sicheren Umgang mit einem anderen
religiösen Wertesystem darstellt. Überdies kann es hilfreich sein, für Standard­probleme Standardlösungen zu entwickeln und gegebenenfalls eine Liste
von Kontaktpersonen (muslimische Seel­sorger, Übersetzer und gegebenenfalls
Mediator) zu erstellen.
Der Lehrstuhl Ethik, Theorie und Ge­
schichte der Medizin an der Philoso­
phisch-Theologischen Hochschule in
Vallendar beschäftigt sich u. a. mit den
interkulturellen Aspekten der biomedi­zinischen Ethik und hat sich ihre Vermittlung zur Aufgabe gesetzt. Für Fragen der Praxis steht er als Ansprechpartner zur Verfügung.
Nils Fischer ist Mitarbeiter am
Lehrstuhl Ethik, Theorie und
Geschichte der Medizin von Professor
Dr. Dr. Thomas Heinemann an
der Philosophisch-Theologischen
Hochschule Vallendar, im September
ist seine Studie „Islamische Positionen
zum pränatalen Leben“ im
Verlag Karl Alber erschienen.
spectrum 3/2012
51
ethik
Grenzen
Dennoch gibt es Wünsche und Ansprüche, die im Routinebetrieb manchmal
nicht berücksichtigt oder umgesetzt
werden können, beispielsweise solche
nach zertifizierter Halal - Kost statt der
sogenannten „Moslemkost“. Letztere ge­hört zwar mittlerweile in allen Krankenhaus - Großküchen zum Standard, sie
verzichtet aber zumeist nur auf Schweinefleisch oder bietet vegetarisches
Essen an. Den islamischen Speisevor­
schriften im strengeren Sinne genügt
sie jedoch nicht. Was vielen nicht be­
kannt ist: Nach Ansicht der meisten
islamischen Rechtsgelehrten ist es für
einen Muslim während eines Krankenhausaufenthaltes allerdings gar nicht
notwendig, alle islamischen Vorschriften zu erfüllen. Denn im Mittelpunkt
des Krankenhausaufenthaltes steht die
medizinische Behandlung, Versorgung
und Heilung des Patienten. Aus diesem
Grunde sind Ausnahmen, wie z. B. das
Aussetzen und Nachholen des Fastens, durchaus erlaubt. Deshalb lässt
sich im Gespräch für die meisten Missverständnisse, Schwierigkeiten und Pro­bleme oftmals verhältnismäßig einfach
eine Lösung finden. Tiefere Kenntnisse
des Islams, der verschiedenen Sprachen und Kulturen sind dafür nicht
notwendig. Gleichwohl erleichtert ein
grundlegendes Verständnis das Gespräch und hilft, Probleme zu vermeiden. Das Wichtigste ist eine von
gegenseitigem Respekt getragene ver­bindliche Kommunikation, bei der sowohl die Grenzen vermittelt als auch
Lösungen angeboten werden.
Formulierungshilfe für Studienvorhaben
Zu den Aufgaben der Ethik-Kommission der ctt gehört es, die im Träger
durchgeführten klinischen Studienvorhaben unter ethischen Gesichtspunkten zu prüfen. Die Ethik-Kommission
der ctt stellt nachfolgend zur Unterstützung der antragstellenden forschenden
Ärzte einige Punkte vor, die für jeden
Prüfantrag und seine ethische Begutachtung von besonderer Bedeutung
sind und entsprechende Beachtung erfordern.
Freie Entscheidung des Probanden:
Die freie Entscheidung eines Probanden zur Studienteilnahme kann in
problematischer Weise durch solche
Formulierungen in der Probandeninformation beeinflusst werden, mit
denen Probanden ausdrücklich gebeten werden, an der Studie teilzunehmen („... möchte ich Sie um Ihre
Mitwirkung bei dieser Forschungsarbeit bitten“). In gleicher Weise können Probanden durch einen Dank
für die Studienteilnahme (z. B.: „Für
Ihre Studienteilnahme danken wir Ihnen sehr herzlich.“) sowie zu wenig
distanzierten Grußformeln (z. B.: „Mit
herzlichen Grüßen“) in ihrem freien
Urteil beeinflusst werden. Die Ansprache von möglichen Probanden
auf einer solchen emotionalen Ebene gilt es daher zu vermeiden.
Eine geeignete Formulierung besteht
z. B. darin, die Probanden zu einer
Teilnahme an einer Studie einzuladen („... möchte ich Sie einladen, an
dieser Forschungsarbeit mitzuwirken“). Sofern eine Grußformel gewünscht ist, kann das standardisierte
„Mit freundlichen Grüßen“ verwendet
werden.
ethik
In jeder Probandeninformation und
Probandeneinwilligung muss darauf
hingewiesen werden, dass ein Ab­
bruch der Studienteilnahme durch
den Probanden für ihn mit keinerlei
Nachteilen bei der medizinischen Behandlung verbunden ist.
Datenschutz:
Erhobene Probandendaten unterlie­
gen einem hohen Schutz, der bein­
haltet, dass diese Daten nur ausdrücklich autorisierten Personen zur
Kenntnis gelangen dürfen. Diese
52
spectrum 3/2012
Personen müssen im Studienprotokoll, in der Probandeninformation
und in der Probandeneinwilligung
bezüglich ihrer Funktionen, die sie
bei der Durchführung der Studie einnehmen, genannt werden (z. B. Studienleiter, Prüfarzt, statistischer Auswerter etc.).
Die im Rahmen einer Studie erhobenen personenbezogenen Daten
dürfen ohne ausdrückliche Einwilligung des Probanden nicht an andere Personen, auch nicht an externe
Ärzte, weitergegeben werden. Diese
Zusicherung muss im Studienprotokoll und in der Probandeninformation
aufgeführt werden.
Der Umfang der Erhebung personenbezogener Daten im Rahmen eines
Studienvorhabens muss auf die konkreten studienrelevanten Fragestellungen beschränkt werden. Dies gilt
auch, wenn die Prüfärzte klinische
Daten der Probanden von externen
Ärzten einholen. So ist etwa die Einholung der gesamten Krankenunterlagen von externen Ärzten, z. B. als
Kopie, unzulässig. Im Studienproto­
koll, in der Probandeninformation und
in der Probandeneinwilligung muss
klar dargelegt werden, welche Daten
des Probanden von welchen Personen auf welche Weise gewonnen
bzw. eingeholt werden.
Im Studienprotokoll, in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung müssen die Maßnah­
men dargelegt werden, die für eine
Anonymisierung bzw. Pseudonymi­
sierung der Daten von Probanden
zur Anwendung kommen. Bei einer
Pseudonymisierung der Daten von
Probanden dürfen persönliche Daten
und studienrelevante Daten nicht am
gleichen Ort zugänglich aufbewahrt
werden. Die Zugänglichkeit der Da­
ten und die Aufhebung der Pseudonymisierung muss im Studienprotokoll auf bestimmte Personen und
definierte Bedingungen (z. B. Auftre­
ten unerwünschter Nebenwirkungen)
begrenzt werden.
Im Studienprotokoll, in der Probanden­information und in der Probandeneinwilligung muss dargelegt werden,
zu welchem Zeitpunkt, von welcher
Person und auf welche Weise die
Daten von Probanden vernichtet
werden.
Sofern die in einem Studienvorhaben
erhobenen Daten zu weiteren wissenschaftlichen Zwecken verwendet
werden sollen, muss dies ausdrücklich in der Probandeninformation und
in der Probandeneinwilligung dargelegt werden.
Risikominimierung:
Gesundheitliche Risiken, die dem
Probanden durch seine Teilnahme an
einem Studienvorhaben entstehen
können, müssen in einem angemessenen Rahmen bleiben und soweit
wie möglich minimiert werden. Indivi­
duelle Risiken müssen gegebenenfalls durch ein Gespräch zwischen
Forscher und Proband, eine zielge­
richtete Befragung durch Fragebö­
gen und / oder geeignete Untersu­
chungen vor Beginn der Studie eruiert
werden. Über den Einsatz und den
Zweck solcher Fragebögen bzw.
solcher Untersuchungen muss der
Patient in der Probandeninformation
gegebenenfalls aufgeklärt werden.
Sofern ein Risiko für den Probanden
besteht, durch die Studienteilnahme
gesundheitliche oder andere Schäden davonzutragen, muss eine Probandenversicherung abgeschlossen
werden. Eine Probandenversicherung
kann über einen bestehenden zentralen fortlaufenden Gruppen -Versicherungsvertrag der ctt abgeschlossen werden.
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann /
Georg Beule
Kontaktdaten:
Georg Beule, Stabsstelle Ethik
E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de
Telefon: 0651 7167-0
Herzlichen Dank an Alexander Böker – herzlich willkommen Lea Wassermann
Vallendar. Alexander Böker, Mitarbei­
ter der Ethik-Kommission der ctt, hat
im September das praktische Jahr seines Medizinstudiums begonnen und
musste aus diesem Grunde seine Tätigkeit für die Ethik- Kommission der ctt
beenden. Die Ethik- Kommission dankt
Alexander Böker für seine engagierte
und kenntnisreiche Arbeit sehr herzlich
und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute.
Seit dem 15. September hat Lea Wassermann die Arbeit von Alexander Böker als studentische Mitarbeiterin über­nommen. Lea Wassermann ist 21 Jah-
re alt und studiert Humanmedizin im
3. Semester an der Universität Bonn.
Mit ihrem Interesse an philosophischen
Fragen in Verbindung mit der Medizin
ist sie für die Arbeit in der Ethik-Kommission der ctt bestens geeignet. Die
Ethik-Kommission heißt Lea Wassermann herzlich willkommen und freut
sich auf die Zusammenarbeit.
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Foto: privat
Lea Wassermann ist die neue Mitarbeiterin
in der Ethik-Kommission.
Kontakt zur Ethik-Kommission
Vorsitz:
Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar
Lehrstuhl Ethik, Theorie und
Geschichte der Medizin
Pallottistraße 3
56179 Vallendar
Geschäftsführer:
Georg Beule
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Tel.: 0261 6402-510
Fax: 0261 6402-300
E-Mail: theinemann@pthv.de
Mitarbeiterin:
Lea Wassermann
E-Mail: l.wassermann@ctt-zentrale.de
Tel.: 0651 7167-445
Fax: 0651 7167-198
E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de
Sitzungen der Ethik-Kommission:
Die Sitzungen der Ethik-Kommission
der ctt im Jahr 2013 finden statt am:
11. Januar
12. April
05. Juli
08. November
Ehrenamtlicher medizinischer Einsatz in Südostasien
Hilfsprojekt saarländischer Klinikangestellten auf den Philippinen
Das Direktorium des Caritas-Kranken­
hauses Lebach unterstützte eine solche
sinnvolle Initiative gerne und stellte
daher viele benötigte medizinische
Geräte und andere Materialien, die hier
nicht mehr verwendet werden, aber
noch voll funktionstüchtig sind, zur Verfügung. So wurden einige Beatmungsund Narkosegeräte, ein fahrbarer Rönt­genapparat, ein Ultraschallgerät, EKGGeräte, Defibrillatoren, die noch verbliebenen 10 „alten“ Krankenhausbet­
ten und anderes einer neuen Aufgabe
zugeführt. Doch nicht nur das Caritas-­
Krankenhaus Lebach stellte Material zur
Verfügung; auch eine komplette Pra­
xiseinrichtung wurde im Container untergebracht. Unterstützt wurde die Initiative auch von Firmen und Vereinen,
unter anderen auch vom Missionsför­
derverein Kutzhof.
Ende August trat ein Container die Reise von Lebach aus an, damit sichergestellt war, dass alle Materialen rechtzeitig vor Ort waren und die Helfer direkt
anfangen konnten.
Bereits zwei Tage nach Ankunft konnte
die Operationstätigkeit aufgenommen
spectrum 3/2012
53
ehrenamt / ethik
Lebach/Siquijor. Nach einem dreiwöchigen Einsatz ist Eugen Schulz,
Oberarzt der Anästhesie-Abteilung im
Caritas-Krankenhaus Lebach, wieder
zurück im Saarland. Gemeinsam mit
einem Team, bestehend aus Ärzten,
Pflegern und Rettungsassistenten, war
Schulz am 6. Oktober zu den Philippi­
nen aufgebrochen. Doch Schulz und
seine Kollegen verbrachten ihren Ur­
laub im dem südostasiatischen Inselstaat nicht zur Erholung, sondern um in
einem Krankenhaus bedürftigen Menschen medizinische Hilfe zukommen
zu lassen.
werden. An 14 Operationstagen wurden täglich zwischen sieben und zehn
größere Operationen unter Narkose
durchgeführt, dazu etwa ebenso viele
ambulante Eingriffe unter örtlicher Be­
täubung. Operationsbeginn war morgens um 9:00 Uhr, und von einer Stunde Mittagspause abgesehen, arbeitete
das Team bis in die Abendstunden hi­
nein.
Die Sonntage waren aber grundsätzlich arbeitsfrei, da die Bevölkerung sehr
stark christlich orientiert ist. So verwun­
dert es auch nicht, dass der bestgepflegte, weil auch bestbesuchte Raum
des Krankenhauses die Kapelle ist. Was
das Klinikpersonal, Pflegepersonal und
OP-Schwestern betraf, so wäre ohne
ihre Hilfe das Arbeitspensum nicht zu
stemmen gewesen. Vor allem ist Egon
Schulz reicher an Erfahrung geworden, da er auch von der Bevölkerung
herzlich aufgenommen worden war. Er
habe aber auch viel gelernt, nicht nur,
dass er sich einen Einblick in die sogenannte Dritte Welt verschaffen konnte,
sondern auch, mit wie wenig die Menschen dort zurechtkommen müssten.
Er hat größte Armut gesehen, Men-
Das Team der saarländischen Helfer versorgte ehrenamtlich die Bevölkerung von Siquijor und
wurde mit einem „eigenen Bus“ vom Flughafen abgeholt.
schen, auch kleine Kinder, die im Abfall
leben und auf den Straßen übernachten mussten, waren nicht selten.
Was Schulz nachhaltig beeindruckt hat,
war die tiefe Religiosität, der Glaube
der Menschen, der sich in vielen Gebeten und Gottesdiensten ausdrückt.
Demgegenüber ist es nicht verständlich, dass dem mittellosen Patienten
auch keine Versorgung zusteht. Ein
Sozialsystem existiert nicht, und Soli­
darität wird nur in der Familie gelebt.
Ein weiteres Problem sieht Schulz in der
mangelnden Hygiene, woran es auch
in der Klinik fehle, wo auf der IntensivStation z. B. Katzen zu finden seien.
Eugen Schulz plant einen weiteren
Einsatz für dieses Projekt im Laufe der
nächsten Jahre, denn für ihn waren
diese wenigen Wochen bei den Ärmsten der Armen äußerst bereichernd.
Martina Altmeier
Foto: privat
Spendensammlung unterstützt die Arbeit der Klinik-Clowns
ehrenamt
Scheckübergabe an die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e. V.
Homburg / Weiskirchen. Die Mitarbei­
ter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen
haben auch in diesem Jahr die Elterninitiative krebskranker Kinder im
Saarland e. V. mit einer bemerkenswerten Spende unterstützt. Mit verschiedenen Sammelaktionen haben
Rosita Heinrich und die vielen Helfer in
den vergangenen Monaten 4.000 Euro
einneh­men können, die nun der Elterninitiative übergeben werden konnten.
Mit dem Geld wird die Arbeit der KlinikClowns POMPOM und Pini finanziert.
Bereits seit dem Jahr 2001 engagiert
sich Rosita Heinrich mit einigen Mitarbeitern der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen für soziale Projekte.
Benjamin Henze
Foto: Rüdiger Koop
54
spectrum 3/2012
Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe mit (v.l.n.r.) Renate Buchheit, Rosita Heinrich,
POMPOM, PINI, Hermann Kall und Bernhard Hacket.
Akademie Kues
Seniorenakademie & Begegnungsstätte
Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 9695-0
www.akademie-kues.de
Alten- und Pflegeheim Marienburg
Kempenich
Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich
Tel.: 02655 9615-0
www.altenheim-marienburg.de
Physiotherapieschule
der cusanus trägergesellschaft trier mbH
Hans-Schardt-Straße 1a, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549
www.pt-schule-lebach.de
Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege
Koblenz-Wallersheim
Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim
Tel.: 0261 89907-0
www.altenheim-maria-vom-siege.de
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-38510
www.verbund-krankenhaus.de
Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig
Schulstraße 2a, 56743 Mendig
Tel.: 02652 9346-0
www.altenheim-marienstift-mendig.de
Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Niederhutstraße 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 976-0
www.altenheim-st-maria-josef.de
Reha - Fachkliniken
Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen
Tel.: 06876 17-0
www.hochwaldkliniken.de
Gelderland-Klinik Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 137-0
www.gelderlandklinik.de
Fachklinik St. Hedwig Illingen
Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen
Tel.: 06825 401-0
www.fachklinik-st-hedwig.de
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Cusanus-Krankenhaus
Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 58-0
St. Elisabeth-Krankenhaus
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-0
www.verbund-krankenhaus.de
Bernkastel-MVZ
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Franziska-Puricelli-Straße 3
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 8820-0
www.franziska-stift.de
Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1
Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift
Bernkastel-Kues
Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 955-0
www.cusanusstift.de
Alten- und Pflegeheim St. Barbara
Mudersbach
Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach
Tel.: 02745 9210-0
www.altenheim-st-barbara.de
Physio Akademie Wittlich
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-2830
www.die-physio-akademie.de
Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern
Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern
Tel.: 06343 949-0
www.reha-bza.de
Krankenhäuser
St.-Clemens-Hospital Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 390-0
www.clemens-hospital.de
Radiologische Praxis, Geldern
Gelderland-MVZ
Alten- und Pflegeheim St. Martin
Ochtendung
Heinrich-Heine-Straße 7-11
56299 Ochtendung
Tel.: 02625 9587-0
www.altenheim-st-martin.de
Seniorenheim St. Josef Vallendar
Beuelsweg 8, 56179 Vallendar
Tel.: 0261 6407-0
www.seniorenheim-st-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Heppinger Straße 22
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Tel.: 02641 9402-0
www.altenheim-st-vinzenz.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Emmelshausen
Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen
Tel.: 06747 125-0
www.altenheim-st-hildegard.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus
Gebhardshain
Betzdorfer Straße 6-8
57580 Gebhardshain
Tel.: 02747 9126-0
www.altenheim-st-vinzenzhaus.de
Alten- und Pflegeheim St. Sebastian
Nunkirchen
Weiskircher Straße 28
66687 Wadern-Nunkirchen
Tel.: 06874 1819-0
www.ah-nunkirchen.de
Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau
Merzig-Schwemlingen
Zum Schotzberg 1b
66663 Merzig-Schwemlingen
Tel.: 06861 9310-0
www.ah-schwemlingen.de
Alten- und Pflegeheim St. Franziskus
Perl-Besch
Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch
Tel.: 06867 91192-0
www.ah-perl-besch.de
Altenhilfezentrum Haus St. Martin
Schiffweiler
Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler
Tel.: 06821 96492-0
www.ah-schiffweiler.de
Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth
Heiligenwald
Brunnenstraße 10
66578 Schiffweiler-Heiligenwald
Tel.: 06821 9612-0
www.ah-heiligenwald.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Wadgassen-Hostenbach
In den Waldwiesen 2
66787 Wadgassen-Hostenbach
Tel.: 06834 90904-0
www.altenheim-hostenbach.de
Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler
Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler
Tel.: 06554 18-0
www.herz-jesu-waxweiler.de
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Bildungsstätten
ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-188, -288
www.ctt-fortbildungszentrum.de
Caritas-Krankenhaus Lebach
Heeresstraße 49, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-0
www.caritas-krankenhaus-lebach.de
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel
Jugendhilfezentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-0
www.wehrborn.de
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