Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
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Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift Wechsel im Vorstand der Hildegard-Stiftung Veränderung in der GMAV 25. Diabetikertag in den Hochwald - Kliniken in Weiskirchen Modernisierungsaktivitäten in der Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern Weihbischof Dr. Helmut Dieser besucht das Menschen im Träger Mitarbeiter-Forum Die Haus auf dem Wehrborn in Aach Seite der Seelsorge Zu unserem Leitbild Neues aus den Einrichtungen TerminanInformationen der Ethik-Kommission Ehrenamtliches Engagement kündigungen 3/2012 24. Jahrgang ISSN 1868-6818 Zur Titelseite Liebe Leserin, lieber Leser, immer den Stern vornweg und festlich gekleidet sind die Sternsinger rund um den 6. Januar zu sehen. Fast eine halbe Million von ihnen ziehen bundesweit von Haus zu Haus, um im Rahmen einer der weltweit größten Solidaritätsaktionen von Kindern für Kinder Geld für notleidende Gleichaltrige in der „Dritten Welt“ zu sammeln. Als „Heilige Drei Könige“ bringen sie mit Kreide die Anfangsbuchstaben eines Segens in lateinischer Sprache an: „C + M + B“ – „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Damit hat das Kindermissionswerk 1958 den alten Brauch des Sternsingens wieder aufgegriffen, der weit bis in das Mittelalter zurückreicht (vgl. www.sternsinger.org). Die Heiligen Drei Könige Die Geschichte der Heiligen Drei Könige ist reich an Symbolik (vgl. www. heilige - dreikoenige.de). Eine wichtige Rolle spielt dabei die Zahl 3, obwohl im Matthäus - Evangelium (vgl. Mt 2,1-12) hierzu nichts berichtet wird. Ebensowenig gibt es Hinweise auf die Namen der Könige, die im Laufe der Jahrhunderte auftauchten, sich veränderten und schließlich zu Caspar (persisch für „Schatzmeister“), Melchior (hebräisch für „König des Lichts“) und Balthasar (aramäisch für „Gott schütze das Leben des Königs“) wurden. Über die mitgebrachten Geschenke ist dagegen mehr zu erfahren. Sie werden von Matthäus mit Gold (das kostbarste Metall für den König Christus), Myrrhe (für den sterblichen Menschen Christus) und Weihrauch (für den Gott Christus) angegeben. Alles königliche Geschenke für einen König und, ganz in der Tradition alter Weissagungen stehend, wohl nur durch Könige verschenkbar. So wurde aus den Sterndeutern, die einst einen Stern hatten aufgehen sehen und diesem folgten, Könige. Sterndeuter folg(t)en einem Stern Damals wie heute haben Sterne nichts von ihrer Faszination verloren. Bis in unsere Tage orientieren sich Karawanen und Seeleute mitunter am nächtlichen Sternenhimmel. Der Mensch kann auch in unseren Tagen immer noch viel von jenen Sterndeutern, von denen die Bibel berichtet, lernen: Welcher Stern ist – bildlich gesprochen – der richtige für mich? Welchem Stern folge ich? Es braucht Mut, um sich auf den Weg zu machen, und der Zeitpunkt muss gut gewählt sein. Das Timing stimmt, wenn der entscheidende Schritt nicht zu früh, aber auch nicht zu spät unternommen wird. Wenn alles stimmig ist, dann sind sogar ganz persönliche Sternstunden erfahrbar. Bei Matthäus heißt es: „Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“ In diesem Sinn wünschen wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben, ein gutes Jahr 2013 und dass Sie Ihren persönlichen Aufbruch wagen – und immer dem auf Gott hinweisenden Stern folgen. Ihre spectrum - Redaktion Impressum impressum / zur titelseite Herausgeber cusanus trägergesellschaft trier mbH Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-0 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: info@ctt-zentrale.de Redaktion Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Dr. Claudia Gerstenmaier (Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle) Gisela von Staden-Lackner (Lektorat und Redaktionsorganisation) Benjamin Henze (Redaktion) Tel.: 0651 7167-130 Fax: 0651 7167-131 E-Mail: spectrum@ctt-zentrale.de Gestaltung Eva Werner (10. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier) 2 spectrum 3/2012 Autoren Alt, Kadija; Altmeier, Martina; Berg, Emmerich; Beule, Georg; Brahm, Axel A.; Bruxmeier, Karl-Herbert; Engel, Andreas; Fischer, Nils; Gerstenmaier Dr., Claudia; Heil, Ursula; Heinemann Professor Dr. Dr., Thomas; Heinrichs-Marunde, Mechthild; Henze, Benjamin; Hoffmann, Thomas; Jansen, Elisabeth; Kellner Dr., Thomas; Köhler, Andrea; Kriegel, Monika; Krost, Hedwig; Lambertz, Petra; Mans Dr., Elmar; Philipps, Stefanie; Proft Dr., Ingo; Schäfer, Gerd; Schäfer, Ulrich; Schwenk, Michael; Siffrin, Sabine; Thome, Christiane; Tschanun, Christel; Wagner, Andrea; Werron, Stefan; Wienczierz, Bernd; Zimmer, Sabine; Zisgen, Ellen Fotografen Altmeier, Martina; Blaufuss, Daniel; Brusso, Roxanne; Bruxmeier, Karl-Herbert; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Heil, Ursula; Henze, Benjamin; Jansen, Elisabeth; Klos, Stefanie; Kohlhaas, Axel; Koop, Rüdiger; Kriegel, Monika; Krost, Hedwig; Lambertz, Petra; Philipps, Stefanie; Schäfer, Gerd; Schindler, Doreen; Schläfer, René; Schmidt, Katja; Schwenk, Michael; Sebastian, Regina; Siffrin, Sabine; Simon, Heiko; Thome, Christiane; Wellcome Library, London; Zimmer, Sabine Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben. Drucklegung 14. Dezember 2012 Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens. Druck Druckhaus Neu GmbH, Trier Druckauflage 3.700 Exemplare Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail (spectrum@ctt-zentrale.de) zu. Wir freuen uns darauf! Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 01. April 2013. Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, das bevorstehende Weihnachtsfest nehmen wir zum Anlass, innezuhalten und dankbar auf ein ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr 2012 zurückzublicken. In diesen Tagen gelten unsere Gedanken Ihnen und Ihrem geleisteten Engagement in der Begleitung der Menschen, die uns anvertraut sind und in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Trägerschaft unserer Sorge bedürfen. Unsere Gedanken richten sich aber auch in die Zukunft. So freuen wir uns darauf, gemeinsam mit Ihnen das Jahr 2013 gestalten zu können und in dem bereits laufenden Integrationsprozess des Zusammenwachsens weiter gut und zukunftssichernd voranzukommen. Mit unserem herzlichen Dank für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit verbinden wir unsere Wünsche für ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein gesundes und für Sie bereicherndes Jahr 2013 mit Gottes reichem Segen. Es grüßen Sie Bernd Molzberger Rubrik Geschäftsführer Thomas Thiel Geschäftsführer spectrum 3/2012 3 Inhaltsverzeichnis 33 Film-Team zu Besuch in Lebach Rege Teilnahme am ersten Lebacher Hospizgespräch 34 Betriebsfest des CaritasKrankenhauses Lebach Eröffnung der neugestalteten Zentralen Patientenaufnahme 35 Betreuungsaudit im Onkologischen Zentrum Lebach Benefizabend der Musiker in Bereitschaft 37 Bestmögliche Betreuung für Menschen mit Diabetes 38 4. Wittlicher Pflegekongress 39 Große Modernisierungsaktivitäten der Edith-Stein-Fachklinik Adipositas-Symposium in der Gelderland-Klinik 40 10 Visitationsbesuch von Weihbischof Dr. Helmut Dieser Neue Lehrküche der Gelderland-Klinik ist in Betrieb 41 12 Reinhard Köster ist neuer Ombudsmann Weiterbildungsveranstaltung in den Hochwald-Kliniken Gemeinsamer Schiffsausflug auf der Mosel 14 Neues Angebot für krebskranke Menschen im Saarland 42 15 3 Fragen an Margit Klasen-Braune Sonnenschein beim Besuch des Weinfestes Jährliches Hildegardfest wieder mit großer Tombola 43 16 Angebot des Instituts für Beratung, Seelsorge und Coaching Tierischer Besuch im Altenhilfe- zentrum Haus St. Martin Seniorentag der Waxweiler Frauengemeinschaft 18 Junge Absolventen ins Berufsleben entlassen Lichterfest zum Welthospiztag 44 19 Schüler forschen zu aktuellen Pflegethemen Trägerübergreifender Firmenlauf in Koblenz Oktoberfest im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Weinfest im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth 45 Wie war Schule früher? 20 Nachgefragt bei Yvonne Rauen 46 Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum seite der seelsorge weiterbildung 21 Nicht nur zur Weihnachtszeit termine 48 mitarbeiterforum 22 Zu unserem Leitbild Termine und Veranstaltungen der PTHV 23 Unterwegs mit der Leitbildgruppe Mit Jesus auf dem Weg ethik 49 24 Auszeichnung für die Gartenanlage Buchvorstellung: „Lebendig oder tot – tertium non datur“ 25 Menschen im Träger 50 Informationen der Ethik-Kommission 26 Forschungspreis für Anne Reiser 27 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 53 28 Heimleitungswechsel im Altenund Pflegeheim St. Vinzenz Ehrenamtlicher medizinischer Einsatz in Südostasien 54 29 Apotheker Simon verlässt das Caritas-Krankenhaus Lebach Spendensammlung unterstützt Klinik-Clowns 30 Feierliche Verabschiedung von Jutta Kettermann Neuer MRT wurde angeliefert 55 Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe 31 Wie Robin Hood unterwegs mit Pfeil und Bogen 32 Selbstgestricktes für den Kreißsaal aktuelles trägerübergreifendes inhaltsverzeichnis aus den einrichtungen aus den einrichtungen 4 02 Zur Titelseite 03 Weihnachtsgrüße 04 Inhaltsverzeichnis 05 Wechsel im Vorstand der Hildegard-Stiftung 06 Personelle Veränderungen an der Spitze der GMAV 07 Personelle Veränderungen im ctt-Aufsichtsrat 25. Diabetikertag in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen 08 Forschungsprojekt „PiSaar – Pflegebedarf im Saarland“ 09 spectrum 3/2012 Impressum ehrenamt unsere häuser Wechsel im Vorstand der Hildegard-Stiftung Dank an Barmherzige Brüder Trier e. V. Trier. Im September hatte sich der Barmherzige Brüder Trier e. V. (BBT) auf eigenen Wunsch aus der Hildegard - Stiftung zurückgezogen (vgl. Bei trag spectrum 2 / 2012, Seite 4). Im Anschluss an die Vorstandssitzung der Hildegard - Stiftung im September fand in der ctt-Zentrale die Verabschiedung im internen Kreis statt, bei der der Dank an den BBT und der zurückliegende Entwicklungsprozess der ctt im Mittelpunkt standen. Schwester Basina dankte für das gute Miteinander und adressierte ihren Dank nicht nur an den BBT, sondern auch an die Mitarbeitenden der ctt in allen Bereichen des Trägers. Sie hätten eine hervorragende Arbeit geleistet, sich mit hoher Identifikation tatkräftig für die ctt eingesetzt und seien ein Beispiel für Solidarität und Verantwortung. Von den engagierten Mitarbeitern der ctt beeindruckt zeigte sich auch Bruder Peter Berg in seiner wertschätzenden Ansprache. 2003 sei es das vorrangigste Ziel gewesen, die Einrichtungen der ctt wieder auf sichere Füße zu stellen und dafür Sorge zu tragen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben können. Im Rückblick sei ein atemberaubendes Tempo der ctt-Entwicklung festzustellen. Er verwies auf die Erfahrung, wonach heute Geltendes bereits am Folgetag seine Wirkung verloren habe. In seinem Resümee verwendete Bruder Peter das Bild der neunmonatigen Schwangerschaft, denn würde man im übertragenen Sinn auf die inzwischen neun Jahre gemeinsamen Weges bli- Schwester M. Basina Kloos, Vorsitzende der Hildegard-Stiftung, dankte dem Barmherzige Brüder Trier e. V., insbesondere Bruder Peter Berg und Günter Mosen, für deren tatkräftiges Engagement und den gemeinsamen Weg, der zur erfolgreichen Rettung der ctt in den vergangenen Jahren zurückgelegt werden konnte: „Ohne die Unterstützung des BBT hätte auch die Marienhaus GmbH den Weg der Zukunftssicherung der ctt so nicht gehen können.“ cken, dann könne festgestellt werden: Das „Kind ctt“ ist ein gutes und gesundes. So sei das „Kind ctt“ auf einem Weg, um künftig gut weiterzukommen. Auch wenn man sich habe andere Lösungen vorstellen können, die sich nicht zuletzt durch den Einfluss Dritter als nicht realisierbar erwiesen hätten, könne man die Führung heute gut weitergeben. Der jetzige Abschluss der gemeinsamen Aufgabe sei nicht gleichzusetzen mit „aus den Augen, aus dem Sinn“: „Berührungspunkte wird es auch in neuerer Zeit geben“, sagte Bruder Peter. Er lud dazu ein, die neue Unternehmenslandschaft miteinander zu gestalten. Seinen aufrichtigen Dank sprach Thomas Thiel, ctt-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung, dem BBT im Namen der gesamten ctt aus. Als Mann der ersten Stunde erinnerte er aus Sicht der Geschäftsführung an spannende Zeiten. Zwar sei man zwischen Aufsichts- und Geschäftsführungsorganen nicht immer einer Meinung gewesen, jedoch habe man immer dieselbe Zielrichtung verfolgt und gemeinsam die beste Lösung im Blick gehabt. Ohne dieses Miteinander und sich miteinander auseinanderzusetzen hätte die ctt nicht in die neue Zeit gelangen können. Von „harten, aber immer fairen und menschlich geführten Verhandlungen“ berichtete der Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung, Jürgen Müller, und erinnerte an die inzwischen legendäre Sitzung am 21.7.2005 in Wallerfangen, bei der elementare Entscheidungen getroffen werden mussten. Die Gespräche seien immer fair und mit positiven Ergebnissen für die Entwicklung des Unternehmens verbunden gewesen. Im Namen aller ctt-Mitarbeiter dankte Müller herzlich für das Engagement des BBT. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier Hinweis der Redaktion In der nächsten Ausgabe spectrum werden wir über den neuen Vorstand der Hildegard-Stiftung berichten. spectrum 3/2012 5 aktuelles Schwester M. Basina Kloos erinnerte an die ersten Jahre nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der ctt, als man, zunächst im Rahmen des katholischen Trägerbündnisses, später mit dem BBT allein, alles für die Rettung der ctt getan habe. „Wenn es eng wurde, haben wir immer zusammengestanden“, sagte Schwester Basina dankbar. Zurückblickend sei gerade in der Anfangszeit immer wieder Neues ans Tageslicht gekommen, und viele Herausforderungen, mit denen man sich konfrontiert sah, habe man so auch noch nie zuvor erlebt. Gemeinsam habe man versucht, zielorientiert die richtigen Antworten zu finden. Personelle Veränderungen an der Spitze der GMAV Neuer Schriftführer der Gesamtmitarbeitervertretung ist Klaus Koch Bernkastel/Wittlich. Nachdem der Stellvertretende Vorsitzende Ulrich Hendricks im GMAV-Vorstand sein Amt niederlegte, um für neue Aufgaben in den Trägerschaften aktiv sein zu können, kam es in der Delegiertenversammlung in Wittlich im September zu Neuwahlen. Klaus Koch, dessen Bedingung es war, nur für das Amt des Schriftführers und für die Dauer bis zu den regulären Wahlen zur Verfügung zu stehen, wurde von den Delegierten bestätigt. HansJosef Börsch, bisheriger Schriftführer, hatte sich für die Position des Stellvertretenden Vorsitzenden zur Verfügung gestellt. Er wurde ebenfalls bestätigt, sodass das Vorstandsteam damit wieder komplett ist. Für Klaus Koch ist die Arbeit in der GMAV nicht neu. Er war von 1990 bis 1993 bereits Vorsitzender der GMAV. Die regulären Wahlen werden im Sommer 2013 stattfinden. Nach den Neuwahlen im September ist das Team wieder vollständig (v.l.n.r.): Klaus Koch (Schriftführer), Jürgen Müller (Vorsitzender) und Hans-Josef Börsch (Stellvertretender Vorsitzender) bilden bis zu den regulären Neuwahlen im nächsten Sommer den GMAV-Vorstand. Ulrich Hendricks übernimmt neue Aufgaben Trier. Mit seinem Rücktritt aus der GMAV der ctt und der örtlichen MAV der ctt-Zentrale in diesem Jahr geht eine fast 20-jährige Wegstrecke beruflichen Wirkens für Ulrich Hendricks zu Ende. Gleichzeitig beginnt etwas Neues für ihn, denn er legte seine Ämter nieder, um ab dem 1. Oktober in ein bis dato völlig neues Arbeitsumfeld wechseln zu können. Zukünftig ist Ulrich Hendricks im Bereich der Organisationsentwicklung der ctt anzutreffen. aktuelles Hendricks hat diese Aufgabe auf Bitten der ctt-Geschäftsführung und des Stiftungsvorstandes der Marienhaus Stiftung übernommen und wird sich künftig trägerübergreifend, d. h. bei anderen befreundeten kirchlichen und sonstigen Trägern, beratend einbringen, um dabei weitere Erfahrungen sammeln zu können. Dass er diese Erfahrungen nach den laufenden Umstrukturierungen wieder einbringen werde, sei selbstverständlich, so Hendricks. Seit den Wahlen am 7.12.1992 war Ulrich Hendricks ohne Unterbrechung im Team des GMAV-Vorstandes. Zunächst wurde er zum Schriftführer gewählt. Mit den Wahlen am 3.5.1993 wurde er Stellvertretender Vorstand. Bis zu seinem Rücktritt am 10.9. prägte er zusammen mit Jürgen Müller (ebenfalls seit 1993 Vorstandsvorsitzender) und den jeweiligen Schriftführern die GMAV der ctt. 6 spectrum 3/2012 Die Entscheidung zu einer beruflichen Veränderung ist Hendricks nicht leichtgefallen. Dennoch war auch für ihn der zeitliche Moment erreicht, in dem er, nachdem die ctt auf einem guten Weg in die Zukunft ist, auch an sich selbst denken konnte. Das sei für ihn zuvor keine Frage gewesen. „Als wir Mitarbeiter 1998 unverschuldet in die Krise gerieten, war es unser Ziel, eng zusammenzustehen, um wieder aus der Krise zu kommen“, erinnert sich Hendricks. Die große Stärke der ctt sei die gelebte Solidarität. Ohne sie sei der Weg aus der Krise nicht möglich gewesen. „Dass wir jetzt auf wirtschaftlicher Augenhöhe in ein großes Bündnis eintreten können“, so Hendricks, „ist auch das Verdienst der ctt-Mitarbeitenden. Sie haben uns als GMAV immer die nötige Unterstützung gegeben, damit wir gegenüber der Dienstgeberseite die Interessen der Mitarbeiter gestärkt vertreten konnten“, sagt Hendricks dankbar. Vor der neuen Zeit brauche man keine Zukunftsängste zu haben, versichert Hendricks mit Nachdruck. Vieles, was er in den vergangenen 20 Jahren gelernt habe, wolle er mit in die neue Zeit nehmen, vor allem das Wir-Gefühl, das auch in einem viel größeren Rahmen eine gute Basis für die Zusammenarbeit sein kann. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier Personelle Veränderungen im ctt-Aufsichtsrat Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Axel A. Brahm Trier. Mit Wirkung zum 1. August hat die Gesellschafterversammlung der ctt einen neuen Aufsichtsrat berufen. Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzen den Axel A. Brahm wird der neue Auf sichtsrat die bisherigen Weichenstellungen für eine gute Zukunft der ctt weiterhin verfolgen, bereits eingeleitete Aktivitäten fortführen und Verände rungsprozesse mitgestalten. Für die engagierte Arbeit ist dem bisherigen Aufsichtsrat, dem Professor Dr. rer. pol. Harald Schmitz (Vorsitzender), Bruder Peter Berg (Stellvertretender Vorsitzender), Schwester M. Scholastika Theissen, Günter Mosen, Dr. iur. utr. Andreas Neumeier, Werner Euskirchen und Schwester M. Basina Kloos angehörten, sehr zu danken. Benjamin Henze/Axel A. Brahm Foto: Benjamin Henze Dem neuen Aufsichtsrat gehören an (v.l.n.r.): Axel A. Brahm (Vorsitzender), Dirk Pfeil, Dr. iur. utr. Andreas Neumeier und Werner Euskirchen. 25. Diabetikertag in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen Vielseitiges Programm informiert Betroffene und Angehörige Weltweit, so Thiel, seien mehr als eine viertel Milliarde Menschen an Diabetes erkrankt, in Deutschland litten Thiels Angaben zufolge rund zwölf Prozent aller 20- bis 79-Jährigen an dieser Krankheit, Der Schirmherr des 25. Diabetikertages in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen und Sprecher der ctt -Geschäftsführung, Thomas Thiel, ging in seinem Grußwort ausführlich auf die „Volkskrankheit“ Diabetes ein. „das sind mehr als sieben Millionen Menschen, die hier wegen Diabetes behandelt werden“. Er erinnerte an die hohe Dunkelziffer an nicht erkannten Erkrankungen und zitierte das Beispiel eines Fußballprofis aus Hoffenheim, dessen schwerer Verkehrsunfall womöglich auf eine Unterzuckerung zurückzuführen sei. Es sei bei Prävention und Behandlung wichtig, sich immer spectrum 3/2012 7 aktuelles Weiskirchen. „Stark fürs Leben – gewinnen durch Gesundheit“, lautete das Motto des Diabetikertages 2012 in Weiskirchen. Und über gleich mehrere große Anlässe freuten sich Thomas Thiel, ctt-Geschäftsführer und Schirm herr des Diabetikertages, und die vielen Besucher beim jüngsten Diabetikertag in der Saarlandhalle der Hochwald-Kli niken in Weiskirchen. Thiel würdigte bei der Eröffnung die außergewöhnli che, ehrenamtliche Initiative der Veranstalter, die nun bereits zum 25. Mal den Diabetikertag in Weiskirchen durchführten. Ferner lobte Thiel das vielseitige Programm und die umfangreichen Informationsmöglichkeiten für Betrof fene und deren Angehörige, die vor allem die Begegnung der Menschen un terstützten, „die das Interesse an Dia betes aufgrund ganz unterschiedlicher Beweggründe miteinander teilen“. wieder über den neuesten Stand der me dizinischen Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, so Thiel. Nicht zuletzt aus diesem Grund sei die Initiative des Diabetikertages von Gerda Reinert nicht hoch genug einzustufen. Der Präsident der Saarländischen Ärztekammer, Dr. Josef Mischo, unter strich die Bedeutung einer engen Ver zahnung aller Beteiligten bei der Erkennung, Behandlung und Pflege der Erkrankten. Weiskirchens Bürgermeis ter Werner Hero freute sich, dass diese wichtige Veranstaltung zu einer echten Institution in seiner Kommune geworden sei. „Von Weiskirchen geht Gesundheit aus“, lautete die Leitlinie. Dieter Möhler, Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetikerbundes, zeichnete die politische Dimension der Volkskrankheit Diabetes. Er forderte einen „nationalen Aktionsplan Diabetes“ und die Einführung eines Registers. Im Mittelpunkt der Betrachtungen und Handlungen steht seiner Meinung nach nicht der erkrankte Mensch, so Möhler, sondern die Wirtschaftlichkeit. In einem Solidarsystem dürfe die ökonomische Komponente nicht dominieren, darunter litten immer nur die Schwächsten der Gesellschaft. Eine Reihe von Vorträgen rundete das Programm ab. Andreas Engel Foto: Andreas Engel Forschungsprojekt „PiSaar – Pflegebedarf im Saarland“ ctt - Altenhilfeeinrichtungen des Saarlandes nahmen an landesweiter Studie teil Illingen. Wie viel und welche Pflege benötigen Menschen in stationären Al tenhilfeeinrichtungen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, initiierte die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) in Zusammenarbeit mit der Philosophisch Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) ein Forschungsprojekt, an dem 62 saarländische Altenund Pflegeheime mit 163 Wohnberei chen und 4.861 Bewohnern teilnahmen, darunter alle sechs Häuser der ctt. Die Projektleitung innerhalb der ctt oblag dem Qualitäts- und Projektmanagement des Geschäftsbereiches Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel. aktuelles In der Fachwelt unstrittig ist, dass die im Pflegeversicherungsgesetz vorgesehene Bemessung des Pflegebedarfs den tatsächlichen Pflegeaufwand nur unzureichend abbildet: Der Pflegebedarf orientiert sich derzeit lediglich an der Einstufung der Pflegebedürftigen in Pflegestufen. Dies und die Tatsache, dass nicht absehbar ist, wann die seit Jahren diskutierte Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs im SGB XI umgesetzt wird, gaben den Ausschlag für die SPG, den tatsächlichen Pflegebedarf im Saarland zu erheben. Das langfristige Projektziel soll durch die Auswertung aller Variablen dazu beitragen, dass der Personaleinsatz zukünftig dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Um dieses Ziel zu erreichen, musste in der Projektphase jeder Mitarbeiter 8 spectrum 3/2012 Bei der Erhebung von Organisations- und Bewohnerdaten im Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau in Schwemlingen waren dabei (v.l.n.r.): Pflegedienstleiterin Angelika Ney, die Leiterin des Qualitäts- und Projektmanagements Andrea Tokarski und Qualitäts- und Projektmanagerin Patricia Jochem-Reinhardt. eines vorher von der SPG zufällig aus gewählten Wohnbereiches über 48 Stunden von einem Datenerheber be gleitet werden. Dabei wurden alle Zeiten per Stoppuhr erfasst und dokumentiert. Zusätzlich mussten Grunddaten der Einrichtung, Organisationsdaten der Wohnbereiche sowie bewohnerbezogene Merkmale erhoben werden. Nach der Auftaktveranstaltung am 19. Oktober 2011 und den Schulungen der Datenerheber Anfang 2012 durch die Mitarbeiterinnen des Qualitäts- und Projektmanagements fiel am 29. Fe bruar der Startschuss zum ersten „Pi Saar-Projekt“ der ctt im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus in Perl-Besch. Bis Ende April durchliefen die restlichen saarländischen Alten- und Pflegeheime die Datenerhebung. Ein Großteil der Datenerheber waren Schüler, Praktikanten sowie sogar zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der saarländischen Alten- und Pflege heime. Aber auch Mitarbeitende des Service- und Kompetenzzentrums in Illingen beteiligten sich an der Datenerhebung und lernten somit den Alltag in der Pflege aus einem neuen Blickwinkel kennen. Nachdem das Qualitäts- und Projektmanagement alle Daten in anonymisierter Form an die PTHV weitergeleitet hatte, startete die Hochschule im Sommer mit der Datenauswertung. Mit Spannung werden nun die Ergebnisse des Projektes erwartet. Andrea Köhler Foto: Regina Sebastian Große Modernisierungsaktivitäten der Edith - Stein - Fachklinik Patienten freuen sich auf neue Übungsmöglichkeiten Bad Bergzabern. „Die Ansprüche der Patienten an die moderne Rehabilitation haben sich seit dem Bau der RehaFachklinik deutlich verändert“, berichtet Stefan Werron, Therapie- und Pflegedirektor der Edith-Stein-Fachklinik in Bad Bergzabern. Lag der Schwerpunkt des Patientenprofils im Bereich der Neurologie und Orthopädie Mitte der 90erJahre auf relativ jungen und mobilen Patienten, so ist vor dem Hintergrund des wachsenden geriatrischen Anspruchs ein intensiver werdender Pflege- und Betreuungsbedarf zu beobachten. „Darauf wollen wir reagieren“, sagt Werron und stellt die Dringlichkeit einiger baulicher Maßnahmen vor, die es den Patienten ermöglichen werden, in einem angenehmen Ambiente mit dem Wohlfühlanspruch eines Hotelcharakters, die Eingliederung in das häusliche Umfeld wie Arbeitsumfeld wiederzuerlangen. Die notwendige Investition Mit einem Gesamtvolumen von ca. 500.000 Euro wird über eine Zeit von drei Jahren in die Modernisierung der Edith - Stein-Fachklinik investiert. Neben Speisesaal und Bistro, Eingangsbereich und Stationen, steht vor allem das Zentrum der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) inkl. seiner Aufenthaltsräume im Mittelpunkt der bauphysika- lischen Modernisierungsmaßnahmen. Nach 15 Jahren Einsatz muss auch der Gerätepark teilweise erneuert werden. „In jüngerer Zeit war es nicht immer einfach, noch die entsprechenden Ersatzteile zu bekommen, und der Wartungsaufwand war immens“, berichtet Werron. Viele Vorteile für die Patienten Geradezu ins Schwärmen kommt Therapie- und Pflegedirektor Werron, wenn er von der neuen MTT spricht, welche in die alte Sporthalle integriert werden wird. Sie ist unabdingbar, um die Funktionseinschränkung der Patienten teilweise oder vollständig zu verbessern. Laufbänder, Oberkörpertrainer, Seilzü ge, Bewegungstrainer und Fahrradergometer sind nur einige der Geräte, an denen die Patienten unter der Anleitung von qualifizierten Fachkräften an der Verbesserung ihrer Ausdauer, Kraft und Koordination arbeiten können. Er möchte den Patienten eine Flexibilität durch mehr selbstbestimmte Trainingsgestaltung anbieten und ermöglichen können. Das neue MTT- Zentrum wird zukünftig von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr unter physiotherapeutischer Anleitung und Begleitung für den stationären Bereich und danach bis 19 Uhr für die Ambulanz geöffnet sein. Von dieser Planung verspricht sich der The- rapie- und Pflegedirektor nicht nur für die Patienten eine erhebliche Verbesserung. Veränderung für Mitarbeitende „Ich gehe davon aus, dass wir eine Verbesserung in der Arbeitsplatzsituation bekommen“, meint Werron. Bei der Anpassung sämtlicher Neuerungen können weitere ergometrische Aspekte berücksichtigt werden sowie die Betriebsabläufe zeitversetzt geplant werden, sodass die geforderte Anzahl an Terminen, wie auch der Personaleinsatz, ohne Hetze und Unruhe vonstattengehen können. Verständnis für die Umbauzeit In der Zeit des Umbaus kann von Ruhe natürlich keine Rede sein. Bereits jetzt werden die Patienten und Kostenträger über kurzfristig auftretende Beeinträchtigungen informiert. Nach dem Start der Baumaßnahmen im November freuen sich alle auf den Modernisierungsabschluss, der dann für die Patienten in der schnelllebigen Reha-Nachsorge wieder auf dem neuesten Stand sein wird. Dr. Claudia Gerstenmaier / Stefan Werron Bilder: Heiko Simon aktuelles Nach den Vorarbeiten an den Wänden, der Bodenverlegung und dem Gerätetransport in die ehemalige Sporthalle wird es weiter zügig vorangehen, sodass alle vom neuen MTT bald profitieren können. Erste visuelle Eindrücke des Flurbereiches und der neuen Wartezone für die MTT zeigen die Modelle des Architekten Heiko Simon. spectrum 3/2012 9 Visitationsbesuch von Weihbischof Dr. Helmut Dieser Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn präsentiert sich Aach. Im Rahmen seiner Visitationsreise im Dekanat Schweich-Welschbillig ließ es sich Weihbischof Dr. Helmut Dieser nicht nehmen, das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn in Aach zu besuchen. Im Mittelpunkt der rund zweistündigen Visite standen Gespräche mit den Kindergartenkindern und ihren Erzieherinnen sowie den Jugendlichen. Sie vermittelten dem Bischof in eindrucksvoller Weise einen Einblick in Projekte und Freizeitaktivitäten. Die Kinder und ihre Erzieherinnen bereiteten dem Bischof in der Turnhalle der Kindertagesstätte einen herzlichen Empfang. Spiel und Gesang waren abgestimmt auf den Herbst, und so gab es als Begrüßungsgeschenk von Maria und Alexander eine Tischlaterne und von Manuel und Leo einen vitaminreichen Obstkorb. aktuelles Beim anschließenden Rundgang zeig ten die Kinder mit Stolz, was ihre Gruppen auszeichnet. Stefan Mathy, Kaufmännischer Direktor der Einrichtung, und Kindergartenleiterin Martina Schuh erläuterten dem Weihbischof die Entwicklung des Kindergartens in den vergangenen Jahren. Von drei Gruppen seit 1970 wuchs der Bedarf stetig an, auf fünf Gruppen in den 80erJahren und einer sechsten Gruppe, die später wieder geschlossen wur- Als Begrüßungsgeschenk überreichten die Kindergartenkinder Maria und Alexander dem Bischof eine Tischlaterne. de. Durch einen Anbau kann die heute achtgruppige Einrichtung bis 166 Kinder bei 110 Ganztagesplätzen aufnehmen. Neben vier Gruppen, die bis zu 25 Kinder aufnehmen können, gibt es zusätzlich zwei Regelgruppen, eine altersgemischte Gruppe und eine Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren, erklärte die Leiterin. Mit Spiel und Gesangdarbietungen gestalteten die Kinder mit ihren Erzieherinnen in der Turnhalle die Feierstunde. 10 spectrum 3/2012 Auch beim Besuch des Jugendhilfezentrums, „einem guten Ort“ für die jungen Menschen, zeigte sich der Bischof beeindruckt. Hier erhalten Jugendliche individuell erarbeitete Hilfsangebote. So verfügt die Einrichtung über Wohngruppen, eine Schule, pädagogisch unterstützte Berufsausbildung, Förderprogramme und Angebote zur Freizeitgestaltung. Acht Gruppen mit durchschnittlich acht Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren unterteilen sich in fünf intensivpädagogische Gruppen, davon zwei Mädchen-, zwei Jungengruppen, eine Gruppe für die Jüngeren sowie drei Regelgruppen. Betreut werden die jungen Menschen in kleinen Klassen von sechs bis sieben Schülern von elf Lehrpersonen, die ihnen ein intensives Lernen ermöglichen. Präsentation und Diskussion Markus (12), seit einem Jahr auf dem Wehrborn, gefallen vor allem die Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Wandern oder Kanufahren und der Kontakt zu Vereinen und anderen Jugendlichen. Er berichtete dem Bischof anhand von Fotos über die Ferienaufenthalte auf Norderney und in Kappel an der Schlei. Denise (19) und Theresa (16) begrüßten Helmut Dieser in ihrer Funktion als Vertreter des im Jahre 2009 gegründeten Sprecherrats. Sie befassen sich mit Themen wie Handy-Verbot oder verwalten Spendengelder für einen eigenen Bauwagen, in dem man auch „chillen“ kann. Als Schulsprecher treffe man sich darüber hinaus mit den Klassensprechern, um anstehende Fragen und Probleme zu erörtern und sich auszutauschen. Auch Gruppensprecher Michael (18) konnte dem Bischof an schaulich an den Infotafeln aufzeigen, was man in einem Erste-Hilfe-Kurs lernt und unter Zivilcourage in der Praxis versteht. Über die schulischen Aktivitäten hinaus bietet das Haus auf dem Wehrborn die Möglichkeit der Berufsausbildung. Bei Denise war es unverkennbar, für welchen Beruf sie sich in ihrer Malerkluft entschieden hat. Neben Maler zählen Schreiner, Friseur, Hauswirtschafterin und Koch zu den fünf Ausbildungsbereichen, die auch externe Praktika beinhalten. So ist Theresa in der Ausbildung zur Hauswirtschafterin am liebsten im Service tätig. Die jungen Frauen waren sich in einem einig: „So eine Chance, wie man sie hier oben in Schule und Ausbildung hat, bekommt man außerhalb nicht.“ Über die Aussagen zeigte sich der Bischof „sehr angetan“ und überzeugt: „Ihr habt ein starkes Wir-Gefühl.“ An schließend stellte er sich den Fragen Gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor der Jugendhilfe, Stefan Mathy (links), und cttGeschäftsführerin Vera Bers erklärte der Pädagogische Leiter der Einrichtung, Herbert Heitland (2. von links), dem Weihbischof die Besonderheiten des Hauses auf dem Wehrborn. der Jugendlichen zu seiner Entscheidung, Priester zu werden. Dabei wurden auch Fragen zum Privatleben bereitwillig und offen beantwortet: „Die wichtigste Beziehung für mich ist die zu Gott“, sagte Weihbischof Dieser. Bischof um Unterstützung für den Bereich der seelsorgerischen Betreuung der Kinder und Jugendlichen, da der Diakon Klaus Book sich in nicht allzu ferner Zukunft aus diesem Bereich zurückziehen wird. Herbert Heitland, Pädagogischer Leiter des Jugendhilfezentrums, bat den ctt-Geschäftsführerin Vera Bers resü mierte nach dem abschließenden Rundgang durch die Wohnbereiche: „Der Besuch war eine große Anerkennung für unsere Arbeit in der Jugendhilfe. Der Bischof hat gezeigt, wie offen die Kirche mit den Fragestellungen umgeht, die uns alle beschäftigen.“ aktuelles Gerd Schäfer Fotos: Gerd Schäfer Alexandra und Yasemin stellen Dr. Dieser bei seinem Rundgang durch das Haus die Schule vor. spectrum 3/2012 11 Ein Vermittler und Ansprechpartner für alle Reinhard Köster ist neuer Ombudsmann der Jugendhilfe Haus auf dem Wehrborn Aach. Im Rahmen einer internen Feierstunde wurde mit Reinhard Köster Mitte September erstmals ein Ombudsmann für das Haus auf dem Wehrborn eingeführt. Damit setzt die Jugendhilfeeinrichtung eine aktuelle rechtliche Vorgabe gerne um. Zahlreiche Mitarbeitende des Hauses waren erschienen, um Köster und seine künftigen Aufgaben als Ombudsmann kennenzulernen. ctt-Geschäftsführerin Vera Bers verwies in ihrer Ansprache auf die wichtige Bedeutung eines Ombudsmannes, den es nun erstmals auch im Haus auf dem Wehrborn gebe, erklärte aber zunächst die Bedeutung des altnordischen Wortes „Ombud“, das in die heutige Zeit mit Auftrag, Vollmacht oder Bevollmächtigter übersetzt werden könne. „Der Ombudsmann ist also ein Vermittler, Vertreter oder Bevollmächtigter und hat spätestens seit Anfang des 19. Jahr hunderts in Schweden eine sehr enge Auftragsbindung an die Rechtsprech ung erfahren“, erklärte die Juristin Bers weiter. aktuelles Wenn Menschen zusammenkämen, dann entstünde Raum für Gutes und Förderliches, aber es gäbe auch immer Raum für Schwächen und Spannung en, gab die zuständige Geschäftsfüh rerin zu bedenken. „Die ganze Spann weite macht, wie wir wissen, das Menschsein aus, und keiner von uns ist unfehlbar.“ Diese Erfahrung mache man als erstes in der eigenen Familie. Dabei komme man nicht umhin, absichtlich und unabsichtlich Kindern im Alltag etwas mit auf den Weg zu geben. Man müsse einräumen, dass man mit seinem „Tun und Reden sehr wohl einen Eindruck hinterlasse – sei es mit positiven oder negativen Vorzeichen“, betonte Bers. Was in kleinen Systemen wie einer Familie gelte, könne man aber auch problemlos auf größere – beispielsweise Unternehmen – übertragen und müsse sich dabei fragen, wie man ein Bewusstsein für ein aufmerksames Handeln schaffe, welches man in dieses System einbeziehen könne. Gerade bei dieser Fragestellung habe man sich, insbesondere als kirchlicher Träger, einer ganz besonderen Verantwortung zu stellen, so die ctt-Geschäftsführerin. 12 spectrum 3/2012 Gemeinsam mit Vera Bers (links), Geschäftsführerin der ctt, und Herbert Heitland (2. von links), Pädagogischer Leiter des Hauses auf dem Wehrborn, wurde der neue Ombudsmann Reinhard Köster von den Jugendlichen begrüßt. Vor diesem Hintergrund wurde bereits vor zwei Jahren eine trägerweite, spartenübergreifende und interdisziplinäre Schutzgruppe innerhalb der ctt etabliert, die vorrausschauend die Mitarbeiter und die anvertrauten Menschen in den Einrichtungen der ctt unterstützt. Ein weiterer Baustein, um so ein ausgeprägtes Bewusstsein zu schaffen, sei allerdings auch das trägerweite Beschwerdemanagement. Dies zeige häufig, dass Probleme oft rasch und unkompliziert behoben werden könnten, wenn es vermittelnde Personen gäbe, wie z. B. die ehrenamtlichen Patienfürsprecher der ctt-Krankenhäuser. Mit Reinhard Köster als Ombudsmann habe man nun einen ausgesprochenen Experten finden und somit eine neue Form des institutionalisierten Beschwerdemanagements einführen können, um den Kindern und Jugendlichen noch mehr Möglichkeiten der Mitsprache und Förderung zu geben. Die Einführung sei aber auch eine Chance, durch eine neutrale Sicht die eigenen Prozesse weiterzuentwickeln. Zudem seien „Beschwerden häufig eine kostenlose Quelle an Vorschlägen, die uns dabei helfen können, die Qualität unserer Arbeit zu verbessern“, so die verantwortliche Geschäftsführerin Bers. Herbert Heitland, Pädagogischer Leiter des Hauses auf dem Wehrborn, dankte der Geschäftsführung für deren Bereitschaft, einen Ombudsmann einzusetzen, da dies verständlicherweise auch immer „einen Blick in die Karten“ mit sich bringen würde. Allerdings versicher te Heitland mit einem Schmunzeln, dass man mit Reinhard Köster einen guten „In-die-Karten-Gucker“ gefunden habe. Dass das Haus auf dem Wehrborn mit dem 63-jährigen Köster eine versierte Fachkraft für das Amt des Ombudsmannes gewinnen konnte, steht außer Frage. Vor seinem Eintritt in die Alters teilzeit im vergangenen Jahr war Reinhard Köster Geschäftsführer der Arbeits gemeinschaft katholischer Träger von Einrichtungen und Diensten der erziehenden Kinder- und Jugendhilfe und gilt als Experte in Sachen Jugendhilfe. Neben seiner Rolle als Geschäftsfüh rer war Köster 25 Jahre lang als Refe rent für Hilfen zur Erziehung beim Caritasverband für die Diözese Trier tätig. Dass sich Köster für die Rechte der Kinder schon seit langem einsetzt, konnte Herbert Heitland in seiner Rede nur bestätigen. Bereits vor vielen Jahren, als die Rechte der Kinder noch kaum berücksichtigt wurden, versuchte Köster diesen Zustand auf allen Ebenen zu ändern. Köster bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Dabei stell te er fest, dass die Messlatte bereits sehr hoch gelegt sei, aber er wolle diese – nicht nur auf Grund seiner Größe – bewusst unterschreiten, um so die Einrichtung völlig neu kennenzulernen. Das Haus auf dem Wehrborn ist für den 63-jährigen Diplom-Pädagogen nicht ganz unbekannt. Bereits über 25 Jahre habe er schon mit dem Haus zu tun, allerdings fast ausschließlich mit der Einrichtungsleitung. Dies wolle er nun ändern und sämtliche Bereiche kennenlernen. Bereits jetzt freue er sich auf die Einladungen der einzelnen Gruppen, um einen Eindruck von deren täglicher Arbeit zu bekommen. Köster, selbst Vater von vier Kindern, sieht sich und seine Aufgabe nicht als „Kummerkasten“, sondern vielmehr fühle er sich als Ansprechpartner für alle Beteiligten. „Menschen aufzufordern sich zu beschweren“, sei laut Köster ungewöhnlich in unserer Gesellschaft, und sich zu beschweren „ist ein mutiger Schritt“. Dies wolle er unterstützen. Daher gäbe es auch vie- le Wege, ihn zu kontaktieren. Neben der Möglichkeit, ihn telefonisch zu erreichen, werde er zukünftig zusätzlich auch einen Tag in der Woche am späten Nachmittag in der Einrichtung sein, um so auch ein persönliches Gespräch mit Schülern führen zu können. Ebenfalls geplant sei, eine E-Mail-Adresse einzurichten, die nur für die Belange des Hauses auf dem Wehrborn Ver wendung finden soll. Kinder, Jugendliche und deren Familien würden so lernen, legale Beschwerdewege zu gehen, was übrigens ein wichtiger Schritt im demokratischen Verhalten sei. Wenn sie so mit ihren Anliegen ernst genommen würden, spürten sie, dass sie etwas bewirken könnten. Ein offenes und faires Miteinander könne so an die Stelle von Verweigerungshaltungen treten, so Köster. Alle Erwartungen könne er sicherlich nicht direkt erfüllen, gab der neue Ombudsmann zu bedenken, „aber ich versuche, mit offenem Herzen und offenen Augen in die Einrichtung zu gehen.“ Einen besonderen Fokus wolle er bei seiner Arbeit auf die Rechte der Kinder legen und einen „fairen Gedankenaustausch“ fördern. Dabei seien ihm die Kinderrechte besonders wichtig, die man in drei Kategorien einteilen könne. Zum einen sei da das Förderrecht, welches jedem Kind beispiels weise ein Leben mit Entwicklungsmög- lichkeiten, Bildung, Freiz eit und Entfaltung zusichere. Die zweite wichtige Säule der Kinderrechte sei das Schutzrecht, welches Kindern den Schutz der Privatsphäre, Identität oder Unversehrtheit zuspreche. Wichtig sei aber auch das Beteiligungsrecht, das die freie Meinungsäußerung oder die Informationsbeschaffung beinhalte. Doch neben den Rechten der Kinder hat Köster noch einen weiteren hohen Anspruch. Er möchte, dass sich alle Be teiligten der Jugendhilfeeinrichtung ge recht behandelt fühlen können. Damit meint er nicht nur die Kinder und Ju gendlichen, sondern auch die Erzieher und anderen Mitarbeiter auf dem Wehrborn, die auch Rechte hätten, die man beachten müsse. Nur wer sich selbst gerecht behandelt fühle, wer selbst gewertschätzt werde, könne Gerechtigkeit und Wertschätzung weitergeben, so Köster. „Ich wünsche mir, dass die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter gerne auf die Zeit im Haus auf dem Wehrborn, also bei uns, zurückblicken“, sagte der neue Ombudsmann. Gerade das „bei uns“ sei ihm besonders wichtig, da er sich schon heute gut mit dem Haus auf dem Wehrborn identifizieren könne. Benjamin Henze Fotos: Benjamin Henze Ein guter Zuhörer und Vermittler möchte der neue Ombudsmann Reinhard Köster (Mitte) in der Jugendhilfe sein. ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (rechts) stellte ihn gemeinsam mit dem Pädagogischen Leiter des Hauses auf dem Wehrborn, Herbert Heitland, offiziell vor. spectrum 3/2012 13 aktuelles Als erster Schritt sei zunächst eine Phase geplant, wo Köster sich die gesamte Einrichtung in Ruhe anschauen könne, um alle Bereiche kennenzulernen, berichtete Heitland. Neues Angebot für krebskranke Menschen im Saarland Angebot umfasst Bewegung, Ernährung, Natur und kreative Entspannung Neuhaus. Die Saarländische Krebsgesellschaft und der Saarforst Landesbetrieb hätten für die Vorstellung ihres gemeinsamen Programms „Gesund leben und genießen – Alles, was Leib und Seele gut tut“ keinen besseren Ort finden können. Im Waldkulturzentrum Scheune Neuhaus, mitten im Urwald am Rande von Saarbrücken gelegen, hatten Margit Klasen-Braune, aus deren Feder das Konzept stammt, und der Vorsitzende der Saarländischen Krebsgesellschaft e. V., Professor Dr. Harald Schäfer, das Projekt vorgestellt. aktuelles Das landesweit einzigartige Konzept richtet sich an Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren, während und nach ihrer Therapie sowie an die Angehörigen. Knapp 60 Anmeldungen haben die Initiatoren bereits gelistet. Das Projekt, so Margit Klasen-Braune, die als Sozialpädagogin im CaritasKrankenhaus Lebach die Beratungsstelle für Tumorerkrankte der Krebsgesellschaft leitet, fuße auf den vier Säulen Bewegung, Ernährung, Natur und kreative Entspannung. Das neue Angebot für von Krebs betroffene Menschen unterstreiche die ganzheitliche Betrachtung des Menschen und seines sozialen Umfeldes, sagte Professor Schäfer. Er zog die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO hinzu, die Gesundheit als körperliches, geistiges, seelisches und soziales Wohlempfinden begreife. Während ihrer Beratungstätigkeit sammelte Margit Klasen-Braune eine Fülle von Erfahrungen mit den Betroffenen. „Hierbei stellte sich heraus, dass es zwar eine Menge von Angeboten für alles Mögliche gibt, aber nicht für die Gruppe der Krebspatienten“, berichtete Klasen-Braune. Und genau dieses fehlende, maßgeschneiderte Angebot liege jetzt vor. Den eigenen Körper, die eigene Kraft wieder spüren, Selbstvertrauen und Vertrauen in den eigenen Körper wiederfinden, dies sind die Ziele des Therapeuten Volker Wieland, der das Bewegungs- und Sportprogramm im Rahmen des Projektes „Gesund leben und genießen – Alles, was Leib und Seele gut tut“ leitet. Er möchte die Menschen dabei unterstützen, wieder Freude an der Bewegung in der Natur zu finden. 14 spectrum 3/2012 Sie stellten das neue Gemeinschaftsprojekt vor (v.l.n.r.): der Vorsitzende der Saarländischen Krebsgesellschaft, Professor Dr. Harald Schäfer, Urwaldförster Peter Schneider, Sozialpädagogin Margit Klasen-Braune sowie die Referenten Volker Wieland und Tatjana Zenk. Tatjana Zenk und Margit Klasen-Braune haben sich aufs Kochen in der Vierjahreszeitenküche verlegt. Gesunde Ernährung auf der Basis regionaler und jahreszeitlicher Produkte sind die Programminhalte. „Dieses Angebot ist mehr als ein Kochkurs“, betonte Tatjana Zenk. „Wir gehen auf die individuellen Besonderheiten und Einschränkungen jedes Teilnehmers ein.“ Unter dem Programmpunkt „Entspannung und Kreativität“ bietet Dr. Eckhard Sander den Teilnehmern einen poetischen Spaziergang durch den Wald an. In der Sorge um den Partner werde oft die Pflege der Partnerschaft und das gemeinsame Genießen in den Hintergrund gedrängt, so Margit Klasen - Braune. Ein literarisch-poetischer Spaziergang auf dem „Pfad der Liebenden“ im Saarbrücker Urwald soll das Partnerschaftliche der betroffenen Menschen stärken helfen. Der Urwaldförster Peter Schneider ist für den Programmpunkt „Natur und Naturerlebnis“ zuständig. Er wird den Urwald vorstellen, seine Besonderhei- ten und die Bedeutung für Mensch und Natur erklären. Die Wanderungen, die er ausgewählt hat, sind auch für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen geeignet. Das Projekt werde finanziert durch die Saarländische Krebsgesellschaft, Spend en und Sponsoren sowie mit den Teilnehmerbeiträgen, sagte Professor Schäfer. Nähere Informationen halten die Beratungsstellen der Saarländischen Krebsg esellschaft in Homburg, Saarbrücken und Lebach bereit. Andreas Engel Foto: Andreas Engel 3 Fragen an Margit Klasen-Braune Im Saarland gibt es drei zertifizierte Onkologische Zentren – eines davon leitet Chefarzt Dr. Stephan Kremers in Lebach. Da neben dem rein medizinischen Schwerpunkt die Psychoonkologie in der Therapie einen immer bedeutenderen Platz bei der Behandlung von Krebspatienten einnimmt, freut sich Dr. Kremers besonders darüber, dass die Saarländische Krebsgesellschaft im Caritas-Krankenhaus Lebach eine Beratungsstelle für Tumorerkrankte und deren Angehörige seit Februar anbietet. Gerne hat er deshalb neben den Räumen des Onkologischen Zentrums in der vierten Etage einen farblich ansprechenden und gut geeigneten Gesprächsraum zur Verfügung gestellt. Für die Saarländische Krebsgesellschaft, die mit der Beratungsstelle ihr Beratungsnetz über das gesamte Saarland ausweitet, hat sich gezeigt, dass der Bedarf, den viele Krebspatienten und deren Angehörige haben, von medizinischer Seite oft sehr gut abgedeckt wird, die Betroffenen mit ihren Sorgen und Nöten, die außerhalb des medizinischen Bereichs liegen, oft alleine stehen. 1 Wie sind für Sie die zurückliegenden Monate verlaufen? Von Anfang an hat sich gezeigt, dass ein großer Bedarf an Beratung besteht. Mit der Eröffnung hat mich eine Patientenwelle überrollt. Mir hat das gezeigt, wie richtig und wichtig es war, an diesem Standort im nördlichen Saarland eine Beratungsstelle anzubieten. Viele meiner nicht mehr so mobilen Patienten sind froh darüber, dass sie keine langen Wege oder viel Zeit für die Parkplatzsuche einplanen müssen. Inzwischen habe ich sogar Ratsuchende aus dem angrenzenden RheinlandPfalz in meiner Beratung. Die Zusammenarbeit mit Dr. Kremers und seinem Team ist hervorragend, angenehm und erweist sich als gut. Meine Patienten rufen mich zunächst wegen einer Terminvereinbarung an. Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass wir länger telefonieren, wenn sie spüren, dass da jemand ist, der ein offenes Ohr für sie hat. Manchmal sprudelt es regelrecht nur so aus ihnen heraus. Das ist wichtig für ein Ver trauensverhältnis, hilft aber auch schon oft direkt den Betroffenen, wenn sie erfahren, dass jemand da ist, der zuhört, der sich nicht zurückzieht, wie sie es im Freundeskreis, familiären Umfeld oder auch durch Partner erfahren. Sie sind dann doppelt getroffen. 2 Mit welchen Problemen wenden sich Ratsuchende an Sie? Das ist sehr verschieden. Vor Kurzem rief eine Dame an, die von mir wissen wollte, ob es normal ist, wenn man bei einer Krebserkrankung oft traurig ist. Im Mittelpunkt steht die Verarbeitung der Krankheit, der Umgang mit den Ängsten und belastenden Gefühlen. Zu medizinischen Fragen verweisen wir na türlich auf die Ärzte. Immer häufiger stehen finanzielle Fragen im Vordergrund. Wenn z. B. der Haupternährer an Krebs erkrankt, neu gebaut wurde und kleine Kinder da sind, gilt es auch, ganz konkrete Hilfestellungen zu geben, wie z. B. bei der Formulierung von Anträgen. Die Angehörigen fragen: Wie reagiere ich richtig? Was kann ich meinem krebskranken Partner geben? Hier zeigt sich, dass das Beschwichtigen oder Herunterspielen der Krankheit genau das Falsche ist. Zuhören oder einfach nur in den Arm nehmen ist besser. Mitunter brechen sogar in der veränderten Lebenssituation schwelende familiäre oder partnerschaftliche Konflikte auf. Fragen rund um das Sterben, den Tod, Sinn des Lebens kommen ebenso vor, wie die Fragen nach der richtigen Ernährung oder Sex. Tumor- Patienten und deren Angehörige er halten von Margit Klasen-Braune in der Beratungsstelle der Saarländischen Krebsgesellschaft im Caritas - Krankenhaus Lebach hilfreiche Unterstützung im Alltag. 3 Wo sehen Sie weitere Bedarfe für die Zukunft? Wenn die Nachfrage an Beratungsgesprächen weiter so steigt wie bisher, werde ich mit meinen beiden halben Tagen kaum rund kommen. Margit Klasen-Braune erreichen Sie in der Beratungsstelle für Tumorkranke und Angehörige im Caritas-Krankenhaus, Heeresstraße 49, 66822 Lebach, telefonisch unter: 06881 501-509 immer dienstags von 13 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 16 Uhr. In den Gesprächen mit den Krebspatienten habe ich gemerkt, dass es zwar viele Angebote für Ernährung, Sport oder Entspannung gibt, diese jedoch nicht speziell auf die Bedürfnisse von Tumorpatienten ausgerichtet sind. Des halb habe ich ein Konzept entwickelt, das den Genuss und die Lebensqualität auch bei diesen Angeboten in den Mittelpunkt stellt. Zusammen mit dem SaarForst Landesbetrieb werde ich im Waldkulturzentrum Scheune Neuhaus ein besonderes Programm anbieten können. Das Interview führte Dr. Claudia Gerstenmaier. Foto: Andreas Engel spectrum 3/2012 15 aktuelles Der versierten Diplomsozialpädagogin und Mediatorin Margit Klasen-Braune sind die Ängste der Ratsuchenden nicht unbekannt. Aus ihrer langjährigen Berufserfahrung heraus weiß sie, wie sie in ihrem neuen Arbeitsfeld in der Beratungsstelle den Krebspatienten und ihren Angehörigen helfen kann. Die Gespräche mit ihr sind kostenfrei möglich, eine Terminvereinbarung ist nötig. Übrigens können die Gespräche auch von Patienten und Angehörigen in Anspruch genommen werden, die nicht in Lebach in Behandlung sind. Angebot des Instituts für Beratung, Seelsorge und Coaching „Starke Mitarbeitende sind die Grundlage für starke Unternehmen.“ Vallendar. „Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Institutsleiterin Helga Schmitt rund 100 Tage, nachdem die ersten Antrittsbesuche zur Vorstellung des Beratungs angebotes in den Einrichtungen unter dem Dach der Marienhaus Stiftung stattgefunden haben. Dank einer Kooperation kann das Angebot auch von den Mitarbeitenden der ctt genutzt werden. Die Arbeit des sechsköpfigen multiprofessionell aufgestellten Beratungsteams wird nicht nur als sehr hilfreich und weiterführend begrüßt, sondern auch gut von den Mitarbeitenden in einzelnen Beratungsgesprächen angenommen. Sie haben offene Ohren und Herzen für die Mitarbeitenden Dass Datenschutz und Diskretion gewahrt werden, ist für das weisungsungebundene Beratungsteam, das keinerlei personenbezogene Daten über Beratungsprozesse an den Arbeitgeber oder Dritte weitergibt, selbstverständlich. Arthur Pfeifer SAC, Schwester Michaele Rohde, Dirk Gottwald SAC, Christina Hacker, Günter Niehüser und Helga Schmitt ist es wichtig, nah bei den Menschen zu sein und ihnen in ihren jeweiligen Lebenssituationen unterstützend und beratend beizustehen. Dabei müssen es nicht gleich große Lebenskrisen oder Schicksalsschläge sein, die Anlass für ein solches Beratungsgespräch geben. Die Sorge um das Wohl der Menschen Menschen unserer Zeit sehen sich durch die hohen Anforderungen in Beruf und Lebenswelt mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Das ist auch bei den Mitarbeitenden unter dem Dach der Marienhaus Stiftung so. „Für ein christliches Unternehmen kennzeichnend ist“, betont Institutsleiterin Helga Schmitt, „wie es sich um die Menschen sorgt, die im Unternehmen arbeiten, was es dafür tut, dass die Menschen ihre Charismen und Begabungen entfalten können und auch bei Problemen und Konflikten dabei unterstützt werden, Lösungen für ihre persönlichen und beruflichen Probleme zu entwickeln.“ Hier setzt das Beratungs- verständnis des Instituts an. Im Mittelpunkt steht der Mitarbeitende. Nicht als wirtschaftlicher Faktor im Unternehmen, sondern als Mensch, der individuell Rat, Beistand, Verständnis oder Orientierung sucht. In den Gesprächen bieten die Beraterinnen und Berater keine vorgefertigten Lösungen an. Vielmehr versuchen sie gemeinsam mit dem Klienten, quasi als „Geburtshelfer“, die Lösungspotenziale, die jede Person in sich trägt, zu bergen. Beratungsangebot im kurzen Überblick Ein Schwerpunkt der Beratung liegt auf der persönlich - familiären Ebene der Mitarbeitenden: Schwierige Lebenssituationen wie Beziehungsprobleme, familiäre Belastungen, persönliche Krisen oder Schicksalsschläge sind nur einige Beispiele für den Bedarf nach einem Beratungsgespräch. Neben der persönlichen Beratung in Krisensituationen zählt zu den Angeboten der ausgebildeten sechs Fachkräfte auch die Geistliche Begleitung. Sie ist eine Form der Seelsorge. In ihrem Rahmen erhalten die Mitarbeitenden Anregungen und Unterstützung, das Wirken Gottes im eigenen Leben zu entdecken und zu vertiefen. Ein weiterer Baustein im Angebot des Instituts ist das Coaching. Es dient der Stärkung beim Wahrnehmen herausfordernder Aufgaben und unterstützt die berufliche Weiterentwicklung. trägerübergreifendes Die Supervision schließlich ist eine Beratungsform für alle Mitarbeitenden, die der Sicherung und Verbesserung der Qualität der beruflichen Arbeit dient. Hier können auch Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen sowie berufliche Krisen wie z. B. Mobbing oder Burn-out thematisiert werden. Die Mitarbeitenden liegen Schwester M. Basina Kloos am Herzen. Bei der offiziellen Institutsgründung am 6. Juli in Bendorf wünschte sie Helga Schmitt stellvertretend für das Beratungsteam einen guten Start und viele Gespräche, die für die Mitarbeitenden hilfreich und weiterführend sind. 16 spectrum 3/2012 Deutschlandweit einzigartig „Das Institut für Beratung, Seelsorge und Coaching verfügt über genau den Zuschnitt an Leistungen, wie wir ihn für unsere Mitarbeitenden anbieten möchten“, sagte die Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung, Schwester M. Basina Kloos, bei der Institutsgründung. Ein solches Institut, mit dem das Unternehmen zeige, wie wichtig ihm die Mitarbeitenden sind, so Schwester M. Basina Kloos, sei in Deutschland wohl einzigartig. Für die Marienhaus Stiftung ist die Orientierung an einem christlichen Menschenbild maßgeblich. Das bedeutet, dass bei allen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, in dem Mitarbeitenden zuerst der Mensch gesehen wird, der in seiner Persönlichkeit lebenslang wachsen und sich weiterentwickeln möchte. Zum Institut: Das Institut für Beratung, Seelsorge und Coaching ist eine selbstständige Einrichtung der Marienhaus Stiftung und richtet sein Beratungsangebot ausschließlich an Einzelpersonen. Die Mitarbeitenden der ctt sind eingeladen, das Angebot ebenfalls in An spruch zu nehmen. Den Ratsuchenden entstehen dabei keine Kosten. Die Gespräche werden streng vertraulich behandelt. Das Institut hat seinen Sitz in Vallendar und bietet Beratungen in Vallendar und Wadgassen an. „Starke Mitarbeitende sind die Grundlage für starke Unternehmen.“ Beratungsgespräche für ctt - Mitarbeitende Im Herbst hat das Team begonnen, sich bei den ctt - Einrichtungsleitungen und den örtlichen Mitarbeitervertretungen der ctt persönlich vorzustellen. „Gerne stellen wir unser Angebot auf Anfrage auch in Mitarbeiterversammlungen oder Tagungen vor“, versichert Helga Schmitt. Eine Terminanfrage kann über das Sekretariat des Instituts für Beratung, Seelsorge und Coaching erfolgen. „Eine Beratung hilft, die als unbefriedigend empfundene oder belastende Situation aus dem privaten oder beruflichen Umfeld aus verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen, Klarheit über die Situation zu gewinnen und alternative Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln“, weiß Institutsleiterin Helga Schmitt aus vielen Beratungsgesprächen zu berichten. Im Sekretariat des Instituts ist Doris Brauneck am Montag und Mittwoch (ganztags) sowie am Freitag (nachmittags) telefonisch zu erreichen. Zur Kontaktaufnahme: Institut für Beratung, Seelsorge und Coaching Haus St. Marien | Pallottistr. 2 56179 Vallendar | Telefon: 0261 6408-400 E-Mail: mitarbeiterberatung@marienhausstiftung.de Internet: www.institut-beratung-seelsorgecoaching.de. Selbstverständlich gilt die Einladung, zum Telefonhörer zu greifen oder eine E-Mail zu schicken, auch für die Vereinbarung eines Termins für Einzelgespräche. „Vor einer direkten Kontaktaufnahme braucht sich wirklich keiner zu scheuen“, betont Helga Schmitt. trägerübergreifendes Ein multiprofessionelles Team von Frauen und Männern berät in Einzelgesprächen in Vallendar und einem weiteren Standort im Saarland. Zum Beratungsteam gehören (v.l.n.r.): Arthur Pfeifer SAC, Schwester Michaele Rohde, Helga Schmitt, Dirk Gottwald SAC, Christina Hacker und Günter Niehüser. Hinter dieser Aussage, die Helga Schmitt verschiedentlich betont, steht das gesamte Beratungsteam. Schon jetzt zeige die Nachfrage an den Angeboten, wie hilfreich es sein könne, mit einer außenstehenden Person die Lage aus verschiedenen Perspektiven zu erörtern und denkbare Lösungen in den Blick zu nehmen. Manchmal brauche es nur den Anstoß aus der Außenperspektive des Beraters oder die Förderung der individuellen Problemlösungskompetenz, damit der Einzelne für sich die passende Lösungsperspektive entwickeln oder notwendige Stärkung erfahren könne. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier/ Roxanne Brusso / privat spectrum 3/2012 17 Junge Absolventen ins Berufsleben entlassen Examensfeier der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe Lebach. 71 junge Frauen und Männer standen am 21. September beim Gottesdienst in der katholischen Kirche „Heilige Dreifaltigkeit und St. Marien“ in Lebach im Mittelpunkt, denn sie haben nach drei Jahren Ausbildung an der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH im Saarland ihr Examen erfolgreich bestanden. Laila Gulaif als Schülervertreterin dankte in ihrer Begrüßungsrede all denen, die die Auszubildenden auf ihrem Weg begleiteten, „unterstützten und gehal ten haben, durch Worte, Taten und Geduld“. Sie blickte positiv auf die dreijährige Ausbildung zurück: „Wir machten Erfahrungen, die uns geprägt und auch ein Stück erwachsener gemacht haben.“ Aus den Händen von Roland Schaefer, dem Leiter der Verbundschule, erhielten sie ihre Zeugnisse als neu examinier te Gesundheits- und Krankenpfleger/ Kinderkrankenpfleger. In seiner Rede dankte Schaefer allen Kollegen, die zum guten Gelingen der praktischen und theoretischen Ausbildung beigetragen hatten. Dann gab er einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben der Krankenpflege, die weit über die Versorgung von Pflegebedürftigen hinausgehen und betonte: „Die Einrichtungen benötigen Mitarbeiter, die 71 Absolventen der Verbundschule Lebach wurden bei einem gemeinsamen Festgottesdienst Ende September ins Berufsleben entlassen. bereit sind, neue Arbeitsfelder zu erschließen und anzunehmen, wie z. B. die Hospizpflege oder die Familienpflege. Sie sollten sich an der Pflegeforschung beteiligen und neue Erkenntnisse in ihr Pflegehandeln integrieren. Dabei gilt es, den Blick nach vorne zu richten, seine individuellen Ressourcen zu erkunden, Stärken über Fortund Weiterbildung oder Studium auszubauen und die eigene Gesundheit und Arbeitszufriedenheit zu erhalten.“ Mit dem Zeugnis in der Tasche feierten die jungen Pflegekräfte ihren ersten beruflichen Erfolg anschließend mit Eltern, Freunden, Lehrkräften und zahlreichen Mitarbeitern aus den Krankenhäusern in der Stadthalle Lebach. 397 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesund heits- und Kinderkrankenpflege bietet die Verbundschule in Lebach an. Zwei mal im Jahr, im April und im Oktober, kann dort eine Ausbildung begonnen werden. Der theoretische Unterricht findet dabei generell in der Verbundschule in Lebach statt, die praktische Ausbildung in einem der acht angeschlossenen saarländischen Kranken häuser, wie z. B. dem Caritas-Krankenhaus Lebach. Michael Schwenk Foto: Michael Schwenk Lichterfest zum Welthospiztag trägerübergreifendes Schüler setzten mit selbst gestalteten Kerzen ein Zeichen Lebach. Die Schüler und Mitarbeiter der Verbundschule Lebach kamen Mitte Oktober in der Aula der Verbundschule zur Lichterfeier anlässlich des Welthospiztages zusammen. Sie wollten mit ihren selbst gestalteten, brennenden Kerzen ein Zeichen setzen für die christliche Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Am Vorabend des Welthospiztages, der seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindet, werden Hospizlichter angezündet. Diese brennenden Kerzen sollen ein 18 spectrum 3/2012 Zeichen dafür sein, dass der Mensch, mag er noch so krank sein, eine unverlierbare Würde besitzt. Jeder, der an diesem Abend das Hospizlicht anzündet, bekundet damit die Solidarität mit den sterbenden Menschen in den Hospizen, Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und zu Hause. Michael Schwenk Foto: Michael Schwenk Selbst gestaltete Kerzen der Schüler zeigen die Solidarität am Welthospiztag. Schüler forschen zu aktuellen Pflegethemen Praktische Themen stehen im Vordergrund Lebach. Seit nunmehr fünf Jahren gibt es nun schon die Verbundschule in Lebach, und seit dieser Zeit gehört die Pflegeforschung fest in den Stundenplan der Schüler der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege. Dabei greifen sie ein Problem aus der Praxis auf, das sie selbst beobachtet haben (z. B. den unterschiedlichen Umgang des Pflegepersonals mit dementen Patienten). Das erhöht schon im Vorfeld die Motivation für das doch nicht ganz einfache Gebiet der Pflegewissenschaft – das haben die bisherigen Erfahrungen gezeigt. Im Rahmen des Forschungsprozesses setzen sie sich dann intensiv mit dem Thema auseinander, durchforsten Datenbanken und gängige Pflegeliteratur und befragen Experten zum Thema. Sie erstellen selbstständig das Forschungsdesign, entwickeln dabei je nach Forschungsansatz (qualitativ oder quantitativ) die jeweiligen Erhe- bungsinstrumente. Anschließend nehmen sie Kontakt mit den Einrichtungen auf, in denen sie ihr Forschungsprojekt durchführen möchten. Anschließend folgt die Datenerhebung sowie die Auswertung und Interpretation. Damit die geleistete Arbeit auch ihre entsprechende Würdigung bekommt, präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse in den Einrichtungen. Bisher wurden die Forschungsprojekte in den Krankenhäusern der Marienhaus GmbH und der ctt sehr gut angenommen. Beispiel: Im Caritas-Krankenhaus Lebach wurde die Aufnahmesituation beobachtet und ausgewertet. Wie lange musste der Patient in der Aufnahme warten? Wie hat er den Weg auf die Station gefunden, alleine oder mit Hilfe? Das waren unter anderem Punkte, die sich die Schüler genauer angeschaut hatten. Parallel dazu wurde eine Patientenumfrage zur Zufriedenheit mit der Aufnahmesitua tion durchgeführt. Fazit: Obwohl die Wartezeiten als allgemein sehr lang empfunden wurden, so fühlten sich die Patienten dennoch gut betreut vom Pflegepersonal! Michael Schwenk Wenn Sie Interesse an diesen und weiteren Forschungsergebnissen haben, so können Sie diese hier runterladen: http://www.verbundschule-lebach.de/ Forschungsprojekte.125.0.html Trägerübergreifender Firmenlauf in Koblenz Teilnehmer der Altenhilfeeinrichtungen waren am Start Koblenz. Am 22. Juni nahm mit Blick auf die Zukunft eine trägerübergreifende Mannschaft mit 38 Läufern und Gehern am Münz Firmenlauf in Koblenz teil. trägerübergreifendes Bei schönstem Wetter traf sich die Gruppe im neuen farbenfrohen LaufShirt in Vallendar, um mit dem Boot den Rhein nach Koblenz zu überqueren. Es herrschte gute Stimmung unter den rund 14.000 Teilnehmern, und jeder freute sich, nun endlich starten zu können. Die neugesteckte Strecke begann am Deutschen Eck moselseitig, führte durch die Rheinaue und zurück rheinseitig wieder zum Deutschen Eck. Nachdem alle Läufer und Geher ihren Flüssigkeitshaushalt wieder aufgefüllt hatten, ließ man den Abend mit dem spannenden Viertelfinale der EM mit deutscher Beteiligung gemütlich ausklingen. Bernd Wienczierz Foto: privat Im neuen Lauf-Shirt machten die Teilnehmer nicht nur beim Laufen eine gute Figur. spectrum 3/2012 19 Nachgefragt bei Yvonne Rauen In Deutschland absolvieren über 40.000 junge Menschen momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), um meist in sozial-karitativen oder gemeinnützigen Organisationen die Arbeit der Mitarbeiter zu unterstützen. Am 1. August wurden im Trierer Dom feierlich die Teilnehmer der Einrichtungen innerhalb des Bistums Trier, der Marienhaus GmbH, FHP und ctt, zu ihren Wirkungsstätten entsandt (vgl. spectrum 2/2012, S.12). Rund 100 Tage nach diesem offiziellen Start haben wir bei Yvonne Rauen nachgefragt. Die 16-Jährige absolviert zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr auf der Station 4 in der Inneren Medizin des Cusanus-Krankenhauses in Bernkastel-Kues, einem Standort des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich. trägerübergreifendes Frau Rauen, viele junge Menschen absolvieren wie Sie momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Beruf des Gesundheitswesens. Was war für Sie der Beweggrund, in ein Krankenhaus zu gehen und den Pflegekräften auf der Station zu helfen? Ich habe mich bereits schon früher für den Beruf der Krankenschwester interessiert. Im Sommer bin ich mit meiner Schule fertig geworden und habe zu nächst überlegt, was ich machen möch te. Da ich mir nicht ganz sicher war, was das Richtige ist, habe ich mich für das Die Patientin auf Zimmer 127 erhält ihr Mittagessen; schon seit Beginn ihres Einsatzes hilft Yvonne bei der Ausgabe der Essenstabletts. 20 spectrum 3/2012 Seit einigen Wochen unterstützt Yvonne Rauen das Pflegeteam auch bei der Messung von Puls, Temperatur und Blutdruck der Patienten. Freiwillige Soziale Jahr entschieden, um herauszubekommen, ob Krankenschwester wirklich ein Beruf für mich ist oder nicht. Ich finde es eine gute Möglichkeit, zunächst einmal einen Beruf kennenzulernen. Rund 100 Tage sind seit Ihrem Start ins FSJ vergangen. Können Sie schon eine erste Zwischenbilanz ziehen? Das auf jeden Fall. Mir gefällt es sehr gut. Ich bin jeden Tag auf der Station und helfe bei kleineren Arbeiten mit. Ob das Essen zu verteilen ist oder morgens die Messwerte der Patienten zu ermitteln sind – mir wurde alles gezeigt und genau erklärt. Am Anfang habe ich natürlich nicht viel machen können, aber nach und nach wurde das immer mehr. Genauso habe ich mir das vorgestellt. Aufregend war es für mich, als ich nach etwa vierwöchiger Einlernzeit zum ersten Mal selbstständig zu den Patienten gehen durfte, um bei ihnen die Vitalzeichen zu messen. Das bedeutete, dass ich alleine ihren Blutdruck, Puls und die Temperatur messen durfte – zum Glück legte sich meine Aufregung schnell, als ich merkte, wie gut es klappte und dass mich die Patienten sehr freundlich annahmen. Ist ein FSJ-Jahr ähnlich einem Praktikum auf der Station? So ist es nicht. Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass das FSJ nicht nur der praktische Dienst im Krankenhaus ist, sondern auch Seminare besucht werden müssen. Hier treffen sich die Freiwilligen aus verschiedenen Einrichtungen und bilden eine feste Seminargruppe. Die Gruppen bestimmen dann, welche Themen ihnen wichtig sind und was genau sie behandeln wollen. Immer dabei sind ausgebildete Pädago gen, die uns dabei helfen. Ich war bereits bei dem ersten Kennenlern-Treffen in Waldbreitbach und freue mich schon auf die nächsten Termine mit der Gruppe. Das FSJ dauert bei Ihnen noch bis Ende Juli nächstes Jahr. Haben Sie schon Pläne für die Zukunft? Ich würde gerne den Beruf der Krankenschwester richtig lernen und eine Ausbildung machen. Durch das FSJ ist mir das noch einmal klar geworden. Ich hoffe sehr, dass ich dann im nächsten Jahr meine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule des Verbundkrankenhauses beginnen kann und mich die Praxiseinsätze als Schülerin dann auch wieder hierher auf die Station 4 führen werden, das Team ist einfach klasse. Der Umgang mit den Menschen macht mir wirklich Spaß, und ich konnte innerhalb des FSJ schon viel lernen. Das Interview führte Benjamin Henze. Fotos: Sabine Zimmer Nicht nur zur Weihnachtszeit Unser Leben wird größtenteils vom Alltag bestimmt, mit seinen regelmäßigen und immer wiederkehrenden Abläufen im Wechsel der Tage, Wochen, Monate und Jahre. Diese Zeitabschnitte sind oft angefüllt mit den immer gleichen Dingen: Arbeit, Schule, Familienleben mit Kochen, Putzen, Hausarbeit, Körperpflege und Schlaf. Wir staunen bei diesen ständigen Wiederholungen über die sich schnell verflüchtende Zeit, je älter wir werden, umso mehr. Mancher empfindet sich dadurch bedrängt, hilflos und schwach. So sehnen wir uns ab und an, herauszutreten in eine freiere Zeit, eine weitere Welt, die es uns ermöglicht, unbeschwerter zu leben. Endlich Sonntag, Feiertag, Ferien! Doch in unserer Zeit erleben die Menschen Folgendes: In der Arbeits- und Alltagswelt fühlen sie sich ausgepresst durch immer neue Anforderungen, sodass für die kleine Freiheit der Freizeit Erwartungen bestehen, die kaum erfüllt werden können. Die freien Stunden sind angefüllt mit weiteren Hausarbei ten oder aufgefüllt mit aufwendigen Hobbys. Wenn die Stimmung in den Ferien nicht so ist, wie ersehnt, wenn der mit viel Mühe und Aufwendung vorbereitete Festtag vom Partner oder den Gästen nicht anerkannt wird, kann es zu tiefen Kränkungen kommen. Am Ende der schönen Stunden und Tage liegen oft Leere und Traurigkeit. In ein Fest werden ganz besondere Erwartungen gesteckt. Weihnachten soll für Familien und Freundeskreise immer wieder etwas Besonderes sein. Vorbereitungen und Wünsche für dieses Fest sind enorm. All das, was Menschen für ihr Leben ersehnen, soll in diesen Stunden wahr werden: Wärme, Geborgen heit, Freundschaft, Sicherheit, einfach Zeit füreinander haben. Ulrich Schäfer ist Klinikseelsorger in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen. Heinrich Böll hat in seiner Erzählung „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ beschrieben: Um Lichtmess 1947 entschließt sich die Tante Milla, das Weihnachtsfest nicht nur einmal im Jahr, sondern allabendlich zu feiern. Sie will nie mehr auf diesen Tag und seine Stimmung verzichten. Über zwei Jahre hin ergeben sich immer neue bitter-böse Situationen. Ich entdecke in diesem Text die tiefe Sehnsucht, den 25. Dezember als einen ganz besonderen Tag zu feiern, der so schön ist, dass er immer wieder gefeiert werden soll. Tante Millas Versuch, den Alltag einfach abzuschaffen und durch ein Dauerweihnachten zu ersetzen, ist aber keine Lösung. Sie selbst ist glücklich, alle anderen Personen können die Situation nicht mehr ertragen. wenig auf die übrigen Tage zu verteilen: das Grau der Alltäglichkeit mit etwas Bedeutendem aufzuhellen, uns und den anderen an allen Tagen zu sagen: Du bist was Besonderes! An Weihnachten feiern wir: Gott, einer von uns geworden, weiß genau, wie es um uns, seine Geschöpfe, seine Freunde steht, er geht alle hellen und dunklen Wege mit uns. Das muss ausgiebig am 25. Dezember gefeiert werden. Der Erfolg des Festes liegt nicht an menschlichem Zutun, er ist vielmehr ein Geschenk. Und dieses überragen de Geschenk dürfen wir getrost auf alle unsere Alltage verteilen. Ulrich Schäfer Foto: Andreas Engel Helfen könnte uns in unseren Lebenssituationen: vom überragenden Glanz des einen besonderen Festtages einiges wegnehmen und dieses dann auf die normalen Lebenstage verteilen. seite der seelsorge Idealerweise sollten sich Alltags-, Arbeits- und Schulzeiten mit Feierabend, Wochenende, Ferien und Feiertag er gänzen. Nach oft ermüdenden und anstrengenden Stunden und Tagen, während der wir uns auf „die andere Zeit“ freuen dürfen, können wir uns eben dann stärken, erholen, erfreuen und so den Alltag neu bestehen. Mein persönlicher Geburtstag hebt mich für 24 Stunden aus der Menge der Menschen heraus, ich stehe im Mittel punkt, mir wird gratuliert. Das muss gefeiert werden! Aber sind wir denn nicht alle so wichtig, von diesem Festtag ein spectrum 3/2012 21 Zu unserem Leitbild Um unser Leitbild bewusst leben zu können, ist es hilfreich, es genauer kennen zu lernen. Deshalb haben wir schon in den vorangegangenen Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt aus dem Leitbild zu betrachten: Aus dem Leitbild der ctt „Wir wollen patientenorientiert und erfolgreich arbeiten. Unser Leistungsangebot muss daher marktgerecht sein. Mit Hilfe moderner Marketinginstrumente bestimmen wir den regionalen und überregionalen Bedarf, den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis und unser Leistungs- und Qualitätsprofil im Wettbewerb. Sie bilden eine wichtige Grundlage für die Zielbestimmung und die Festlegung von Leistungsstrukturen.“ (4 Öffentlichkeit, Abs. 7, in: Unser Leitbild, S. 5) mitarbeiter - forum Kommentar „Was soll ich dir tun?“, fragt Jesus einmal einen Blinden. Dieser antwortet: „Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.“ (Mk 10,15) In seinem Handeln orientiert sich Jesus ganz und gar an den Wünschen und den Bedürfnissen dessen, der ihm begegnet. Er tritt mit ihm in einen Dialog, fragt nach und nimmt seine Aussage ernst. Dieses Vorgehen ist nicht selbstverständlich. Er hätte auch sagen können: „Ich sehe schon, was dir fehlt.“ Oder: „Ich weiß schon, was für dich gut ist.“ Auf diese Bevormundung verzichtet er. Er will, dass der Kranke seine Wünsche selbst äußert. In seinem heilenden Handeln richtet er sich danach. Maßstab unseres Handelns ist dieses Vorgehen auch für uns heute. Patienten-/bewohnerorientierte Leistungen anzubieten, bedeutet deshalb zuerst auf den Patienten und Bewohner zu schauen, ihn zu fragen, auf ihn zu hören und dann eine Leistung anzubieten, die dazu passt. Marketing im Sinne unseres Leitbilds ist demnach als ein umfassender Dialogprozess zu verstehen, in dessen Mittelpunkt die Patienten und Bewohner mit ihren ausgesprochenen und unausgesprochenen Wünschen und Be- 22 spectrum 3/2012 dürfnissen stehen. Damit unterscheidet sich unser Marketing von einem Marketing, das einzig und allein daraufhin ausgerichtet ist, Menschen mit vielfältigen Tricks Leistungen anzubieten, die sie weder benötigen noch wünschen. Soweit wir die Marktforschung und Marktbeobachtung im Bereich der So zialwirtschaft nicht selbst machen, sondern Agenturen und Beratungsfirmen damit beauftragen, sollten wir ihnen unsere Marketingphilosophie rechtzeitig mitteilen, damit die dort entwickelten medizinischen und pflegerischen Leistungsstrategien auch zu uns als christlichem Unternehmen passen. Gerade in der Formulierung von Leistungsstrategien zeigt sich das christliche Profil eines Unternehmens. Erfolgreich im Sinne eines christlichen Unternehmens zu sein, könnte dabei durchaus auch bedeuten, nicht in jeder Hinsicht wirtschaftlich erfolgreich zu sein, aber erfolgreich zu sein im Sinne des Patienten- und Bewohnerwohls. Gerade darin bewährt sich ein christliches Unternehmen, indem es die Orientierung an Umsatz und Gewinn der Orientierung an den Bedürfnissen der Patienten und Bewohner unterordnet. Eine Vernachlässigung der Fragen der Wirtschaftlichkeit im Sinne einer Gefährdung des Unternehmens ist damit jedoch nicht gemeint, wohl aber eine klare Absage an eine ausschließliche Fokussierung auf Umsatz und Gewinn. Ausdrücklich wird an dieser Stelle des Leitbilds auch der Stand der Wissen schaft angesprochen. Auch daran hat sich das Marketing zu orientieren. Welche Veränderungen und Innovationen hat es in der letzten Zeit gegeben in Medizin und Pflege? Welche Leistungsangebote müssen deshalb angepasst werden, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können und zeitgemäße Medizin und Pflege anbieten zu können? Nicht selten bedeuten diese Veränderungen auch einen Investitionsbedarf in Technik und Gebäude oder einen Schulungsbedarf für die Mitarbeitenden. Marketing ist also weitaus mehr als nur die Vermittlung von Leistungen an die Patienten und Bewohner. Es ist ein notwendiger Prozess, in dem immer auch nach vorne geschaut werden muss, um etwas Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik, Bereich Theologie und Seelsorge. zu sehen, was noch nicht zu sehen ist, was sich jedoch in ersten Anzeichen ankündigt. Dr. Thomas Kellner Foto: privat Unterwegs mit der Leitbildgruppe Mitarbeiter der Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern auf Wanderschaft Bad Bergzabern. Die Leitbildgruppe der Edith-Stein-Fachklinik in Bad Berg zabern lud die Mitarbeiter an einem sonnigen Septembernachmittag zu einer Wanderung ein. Die vor zwei Jahren begonnene Wandertradition wurde in diesem Jahr durch ein zünftiges Picknick ergänzt. Ziel war die idyllisch im Pfälzer Wald gelegene Kolmerbergkapelle bei Dörrenbach. Nach einer kurzen Einstimmung durch Johannes Hammer, den Klinikseelsorger, machten sich die Mitarbeiter aus Neurologie und Orthopädie auf den gemeinsamen Weg. Nach einer Stunde Fußmarsch mit vielen Gesprächen und Begegnungen erreichte die Wandergruppe die beliebte Wallfahrtskapelle. Beim anschließenden Picknick mit zahlreichen selbstgemachten Speisen wurde der rege Austausch fortgesetzt. Gestärkt machten sich die Wanderer gegen Abend auf den Rückweg zur Die Leitbildgruppe der Edith-Stein-Fachklinik unternahm im September eine gemeinsame Wanderung in den Pfälzer Wald. Edith-Stein-Fachklinik nach Bad Berg zabern. Die Möglichkeit, sich jenseits des Klinikalltags einmal anders zu be gegnen, wurde von den Teilnehmern der Leitbildgruppe sehr positiv aufge- nommen. Im nächsten Jahr soll es wieder eine Landpartie geben. Ursula Heil Foto: Ursula Heil Mit Jesus auf dem Weg Bernkastel/Wittlich. Wallfahren, sich eine Auszeit vom fordernden Alltag nehmen, um innere Einkehr zu halten, um zu Gott und sich selbst zu finden. Diese Möglichkeit bietet die jährlich von der katholischen Klinikseelsorge des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich organisierte Wallfahrt allen an den beiden Klinikstandorten Beschäftigten. Rund 100 Mitarbeiter nahmen diese Einladung an und pilgerten am 13. September von Karl zum Himmeroder Kloster, unter ihnen Pflegende, Ärzte, Therapeuten, Verwaltungsmitarbeiter, ehrenamtlich Beschäftigte sowie Dozenten und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule. „Mit Jesus auf dem Weg“ – unter diesem Wallfahrtsmotto regte Pastoralre ferentin Monika Hartmann die Pilger an, sich auf das Wagnis der Wegstrecke einzulassen, auf die Herausforderung des gemeinsamen Schweigens, Betens und des Gesprächs – auch mit einigen Rund 100 Mitarbeiter des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich machten sich gemeinsam auf den Weg zum Kloster Himmerod. spectrum 3/2012 23 mitarbeiter - forum Gemeinsame Wallfahrt des Verbundkrankenhauses zum Himmeroder Kloster Klinikmitarbeitern, die man vielleicht bisher noch nicht näher kannte. Der rund dreistündige Pilgerweg führte von Karl aus bis zur Abtei Himmerod, dem Zisterzienser Kloster im Salmtal. An mehreren Stationen sangen und beteten die Wallfahrer für den Schutz und Segen Gottes und schöpften Kraft für den Berufsalltag im Krankenhaus. Die Wallfahrt endete mit einem Gottesdienst in der Gnadenkapelle des Klosters. Pfarrer Bernhard Schork, Leiter der Seelsorge im Verbundkrankenhaus, wies in seiner Predigt darauf hin, dass es Jesus im Gespräch mit seinen Jüngern nicht darauf ankam, wer nun der Größte unter ihnen sei und an erster Stelle stehe. Auf die Situation der Mitarbeiter der Klinik bezogen bedeute dies, dass jeder gleich wichtig sei, egal in welcher Abteilung oder Station er arbeite und welche Tätigkeit er ausübe. Im Evangelium stehe: „... und Jesus stellte ein Kind in die Mitte“. Dieses Bildnis wandte Schork auf den Kranken an, der im Zentrum aller Bemühungen steht. Die Sorge um den Kranken, das Sich-umihn-Kümmern, damit ihm in einer Grenzsituation geholfen werden und er sich wohl fühlen könne. Am Ende des Tages konnte Monika Hartmann ein po sitives Fazit ziehen: „Es war eine sehr angenehme Atmosphäre auf dieser Wallfahrt, die allen Teilnehmern die Gelegenheit zu guten Gesprächen und Begegnungen bot.“ Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer Auszeichnung für gepflegte traditionsreiche Parkanlage Nachhaltige naturnahe Gartenpflege im St. Franziska-Stift Bad Kreuznach mitarbeiter - forum Bad Kreuznach. Bei einem Wettbe werb um Bemühungen zur Verschöne rung des Stadtbildes von Bad Kreuznach hat die Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift den 2. Preis in der Kategorie „Gewerbliche Objekte“ für die schöne alte Parkanlage erhalten. Die Jury lobte die nachhaltige Pflege des traditionsreichen großzügigen Parks um die Klinik. Die jetzt ausgezeichnete Parkanlage des St. Franziska-Stifts hat eine mehr als hundertjährige Tradition. Nach dem ausdrücklichen Willen der Stifterin Franziska von Puricelli, die für das zu errichtende katholische Krankenhaus für Kinder und Frauen auch „einen großen Garten“ für eine gesunde Ernährung und zur Erholung der Kranken wünschte, wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts neben dem großen Nutzgarten eine großzügige Parkanlage geschaffen. Mit einigen Veränderungen über die Jahrzehnte besteht heute rund um das Klinikgebäude ein weitläufiges Parkgelände mit altem Baumbestand und Wiesen, vielen Wegen und Ruhe bänken, einem kleinen Wasserlauf und Teich, einer Mariengrotte, einem Jogging-Parcours, einem Beach-VolleyballFeld und einem Grillplatz. Paul Kaiser, Kaufmännischer Direktor des St. Franziska-Stifts, freute sich sehr über die Auszeichnung. „Mit der Erhaltung und Ausgestaltung unseres schönen Parkgeländes nehmen wir den 24 spectrum 3/2012 Die Mitarbeiter des Technischen Dienstes und der Geländepflege bei der Arbeit (v.l.n.r.): Andrej Rau, Hermann-Josef Konrad, Karl-Heinz Mehler, Johann Schmidt. Willen der Stifterin ernst und führen ihr Erbe in der heutigen Situation fort“, sagte Kaiser. „Bewahrung und Anpassung, Naturnähe und Nachhaltigkeit sind die Prinzipien, die auch die Jury in dem heutigen Bild der Anlage erkannt und gewürdigt hat. Unseren psychisch belasteten Patientinnen und Patienten können wir damit eine Umgebung bieten, die ihnen hilft, innere Ruhe und Gelassenheit zu finden und durch den Kontakt mit der gepflegten und belassenen Natur ihr inneres Gleichgewicht wiederzugewinnen.“ Der Preis und die Bewertung der Jury seien ein großer Ansporn, die Arbeit in dieser Richtung fortzusetzen. Hermann-Josef Konrad und Johann Schmidt, Leiter und Stellvertretender Leiter Technischer Dienst und Geländepflege, nehmen die Tradition ebenso wie die aktuellen Aufgaben ernst. „Dieser Preis ist eine tolle Sache und bestätigt uns in unserer Arbeit. Wir bemühen uns um eine behutsame und naturnahe Pflege mit geringen Eingriffen in den Bestand. Anregungen der Patienten zur Pflege und Gestaltung des Gelän des nehmen wir gerne auf, denn so entsteht eine aktive Mitarbeit und Teilhabe der Nutzer, die uns wichtig ist und uns bei unserer Arbeit hilft.“ Dr. Elmar Mans Foto: René Schläfer Menschen im Träger Benno Haes ist Hausmeister im Cusanus-Stift Viel hat sich getan in seinem Aufgabenfeld, seit sich der 55-jährige Eifeler bei der ctt 1995 beworben hatte. Als der gelernte Kfz-Schlosser nach über zehn Jahren sein berufliches Engagement als Lkw-Fahrer beendete und sich von den Mitarbeitern der technischen Abteilung des benachbarten Cusanus-Krankenhauses in alle Fragen der Haustechnik einarbeiten ließ, lag der Schwerpunkt des täglichen Wirkens in vielen handwerklichen Aktivitäten. Seitdem hat sich vieles verändert. Es sind immer mehr organisatorische Aufgaben geworden, Arbeiten, die er nach außen vergibt und Aufträge, die zu managen, koordinieren und kontrollieren sind. Die wichtigsten Anliegen für den Tag erfährt Haes bei der täglichen Kurzbesprechung. Dann liegen seit 7:30 Uhr schon die regelmäßigen Arbeiten hinter ihm, wie z. B. die sachgerechte Müllentsorgung, der erste Hausrundgang und der Transport der Hauswäsche. Ihm ist es wichtig, dass die Kollegen der Pflege sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können, und so nimmt er ihnen so viel wie möglich an anfallenden Arbeiten ab. „So hat das Pflegepersonal mehr Zeit für die Bewohner“, sagt Haes und bekräftigt: „Sie stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.“ So werden nachmittags auch schon einmal Arbeiten in den Außenanlagen zurückgestellt, wenn er mit seinen vielfältigen Begabungen etwas für einen Bewohner reparieren oder einrichten kann. Aber auch vormittags könne schon mal die „Alarmstufe Rot“ eintreten, berichtet er schmunzelnd. Dieser Fall tritt gelegentlich ein, wenn z. B. morgens die Kaffeemaschine nicht funktioniert und sich alle auf ein heißes Tässchen Kaffee zum Frühstück freuen. Glücklicherweise passiert das selten. Sehr viel öfter kommt es hingegen vor, dass Haes den Pegelstand der Mosel zu kontrollieren und die drei Wasserpumpen bereitzuhalten hat. „Immer wenn der Pegelstand in Trier die zehn Meter übersteigt“, weiß Haes zu berichten, „dann haben wir hier einen Tag später Hochwasser.“ Während der Hochwasserzeiten übernachtet der Hausmeister dann schon mal im Cusanus-Stift. Neben seiner Tätigkeit als Hausmeister ist er Vorsitzender der örtlichen MAV und nimmt in dieser Funktion für derzeit 54 Mitarbeitende deren Interessen wahr. Zudem hat er sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Fachgebieten weiterqualifiziert. Als Umweltbeauftragter, Sicherheitsbeauftragter und Brandschutzbeauftragter gibt Haes sein auf diversen Lehrgängen und Wiederho lungslehrgängen erworbenes Wissen gerne weiter. Wissen zu teilen und gemeinsam eine gute Lösungsidee zu entwickeln, ist eine seiner Leidenschaften. Ihn verbindet mit den Hausmeistern aus anderen Altenhilfeeinrichtungen ein reger Austausch, aber auch mit den Kollegen des nahen CusanusKrankenhauses, sodass er sich gelegentlich auf den Weg macht, um kleine Reparaturarbeiten – so er sie nicht im Cusanus-Stift durchführen kann – in den Werkstatträumen des ctt-Krankenhauses gemeinsam vorzunehmen. Mit seinem großen Einfallsreichtum und seinem handwerklichen Geschick gelingt es dem Multi-Talent immer wieder, gute Lösungen zu entwickeln. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier Zur Pflege der Außenanlage gehört u. a. das Rasenmähen von ca. 3.500 m² Fläche. Hausmeister Haes kümmert sich um Bestellungen des Hauses, die außerhalb des medizinischen Versorgungsbereichs liegen. Haes ist auch zuständig für die Überprüfung der medizinischen Geräte, wie hier z. B. der Aufstehhilfe „Sara 3000“. Für jedes Problem findet er die richtige Lösung. Hausmeister Haes brauchte nicht lange, bis ihm der rettende Einfall kam: Dank der von ihm entwickelten einfachen wie effizienten Holzbarriere kann nun kein Rollstuhl der Treppe gefährlich nahe kommen. spectrum 3/2012 25 mitarbeiter - forum Bernkastel-Kues. „Er ist ein absolutes Allround-Talent“, sagt Heimleiterin Brigitte Marx strahlend, als sie Hausmeister Benno Haes vorstellt. „Nichts wird ihm zu viel, überall bringt er seine guten Ideen ein, und im ganzen Haus ist er ein gern gesehener Mitarbeiter.“ Nach dieser Einleitung starten wir, um die vielen Arbeitsorte in Augenschein zu nehmen. Tatsächlich begegnen uns wenig später während unseres Rundgangs Bewohner und Mitarbeiter, die, erfreut ihn zu sehen, direkt ihre Anliegen vorbringen. Von fehlenden Gardinen zum Schutz vor Sommerhitze, lockeren Schrauben am Schrank, defekten Lampen, Gitterproblemen an Betten, einzurichtenden Telefonen im Zimmer über defekte Kaffeemaschinen, Drucker oder Rollstühle bis hin zu Maler- und Renovierungsar beiten, verstopften Toiletten oder Aufzugproblemen ist wirklich alles dabei. Und das ist nur der Anfang. Vom Keller bis zum Speicher, vom neueren bis hin zum altehrwürdigen Gebäude des Cu sanus-Stifts (das Cusanus-Stift ist das älteste Altenheim in Deutschland) warten Aufgaben auch in der angrenzenden St. Nikolaus-Hospitalstiftung und der Seniorenakademie. Forschungspreis für Anne Reiser vom St. Franziska-Stift Verbesserung der Nachsorge der psychosomatischen Rehabilitation Bad Kreuznach. Den Forschungspreis der Stadt und des Landkreises Bad Kreuznach hat die Diplom-Psychologin Anne Reiser vom St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach erhalten. Der erstmals verliehene und mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis soll wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Rehabilitation unterstützen sowie durch den Austausch zwischen Wissenschaft und Versorgung und durch Impulse zur Weiterentwicklung den Rehabilitationsstandort Bad Kreuznach stärken. mitarbeiter - forum Anne Reiser, Mitarbeiterin in der Psy chosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift und Ausbildungsteilnehmerin an der Ausbildungsstätte für Psychologische Psychotherapeuten der Klinik, ging in ihrer Doktorarbeit an der Universität Trier der Frage nach, ob der Erfolg einer psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahme durch individualisierte Nachsorge verbessert werden kann und wie effektiv unterschiedliche Formen der Nachbetreuung sind. Innovativ in diesem Forschungsansatz ist der Einsatz der modernen Informationstechnologie. Die Wissenschaftlerin verglich eine Gruppe mit Behandlung in der Klinik ohne Nachsorge mit einer Gruppe, die durch persönliche Telefonkontakte nachbetreut wurde und einer Gruppe, die zur Nachsorge eine speziell entwickelte Internet-Plattform nutzen konnte. Mit den NachsorgePatienten wurden am Ende der Rehabilitation in der Klinik konkrete Ziele vereinbart, die nach dem stationären Aufenthalt erreicht werden sollten. Nach der Entlassung wurde im 14-tägigen Abstand die Verwirklichung dieser Ziele persönlich-telefonisch oder per Internet überprüft. Zudem wurden drei und zwölf Monate nach der Entlassung mit Fragebogen die körperliche und seelische Verfassung sowie die Lebensqualität erhoben. Die Ergebnisse zeigten im Vergleich der Gruppen von Patienten mit telefo nischer oder internet-basierter Nachsorge nach stationärer Therapie und der Gruppe von Patienten mit einer Behandlung in der Klinik ohne Nachsorge eine geringere Symptombelastung und eine höhere Lebensqualität. In der Gegenüberstellung der beiden Nachsorge-Gruppen zeigten sich ge- 26 spectrum 3/2012 Anne Reiser erhielt den Forschungspreis der Stadt und des Landkreises Bad Kreuznach für ihre wissenschaftliche Arbeit über die webbasierte Nachsorge in der Rehabilitation. ringere Werte in der Symptomatik und höhere Werte in der Lebensqualität bei den durch das Internet nachbetreuten Patienten. Individualisierte Nachsorge, so der empirische Befund, hat einen positiven Effekt, und internet-gestützte Betreuung ist dem persönlichen Telefonkontakt überlegen. „Das Internet ist ein hervorragendes Instrument, um die Fortdauer der in der stationären Rehabilitation erzielten körperlichen und seelischen Verbesserung auch in der heimatlichen Lebenssituation zu erreichen“, fasst Anne Reiser den Ertrag ihrer Arbeit zusammen. „Mit geringen finanziellen Mitteln und ohne nennenswerten Personaleinsatz lässt sich zuverlässig eine Nachsorge etablieren, die von Patienten angenommen und genutzt wird.“ Offenbar komme die Kontaktaufnahme per E-Mail und das Bereitstellen einer Internet-Plattform den Kommunikationsgewohnheiten im Zeitalter des Internets entgegen und lasse den Patienten mehr Eigenständigkeit und Selbstkontrolle, versucht die junge Forscherin die Überlegenheit der webbasierten Kommunikation gegenüber dem persönlichen Telefonkontakt zu erklären. Relevant sieht sie ihre Er gebnisse auch für andere Indikationsbereiche der Rehabilitation wie die Orthopädie oder die Kardiologie. Die preisgekrönte Untersuchung wurde am St. Franziska-Stift durchgeführt und von der Klinik unterstützt. Der Ärztliche Direktor, Professor Dr. Heinz Rüddel, der auch als Doktorvater die Arbeit betreute, hob die Bedeutung der Ergebnisse von Anne Reiser für die Rehabilitation hervor: „Diese Studie gibt wichtige Impulse für die konzeptionelle Ausgestaltung der medizinischen Rehabilitation. Sie dokumentiert eindrucksvoll die Möglichkeit, in der Nachsorge über die zeitlich begrenzte stationäre Maßnahme die Wirkung der Rehabilitation zu erhalten und die Teilhabe im Alltag zu unterstützen. Und sie nutzt mit dem Internet die neuen Mittel der Informationstechnologie, die im Leben unserer Rehabilitanden eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.“ Die Nachsorge in der Kette der Rehabilitationsmaßnahmen, so der Ertrag der Untersuchung, sei ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit der stationär erzielten Behandlungseffekte und die Nutzung der modernen Informationstechnologie ein wichtiges Instrument dabei. Der Preis für Anne Reiser sei die Anerkennung einer praxisbezogenen kreativen Studie einer jungen begabten Wissenschaftlerin und Therapeutin und gleichzeitig eine Bestätigung des Konzepts der Psychosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift, die sich Nachhaltigkeit und Patientenorientierung auf ihre Fahnen geschrieben hat. Dr. Elmar Mans Foto: René Schläfer Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 35 - jährige Tätigkeit Alfred Schirra (Zentrale Dienste) Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich Ulrike Kranz 50 - jährige Tätigkeit Karl Steffens (Sekretariat Chirurgie) (Personalabteilung) St.- Clemens-Hospital Geldern 40 - jährige Tätigkeit Barbara Berrischen 40 - jährige Tätigkeit Hildegard Braband (Psychiatrie) Hans-Walter Braun (stellvertretende Laborleiterin) (Psychiatrie) (Krankenschwester Innere Medizin) (Psychiatrie) Souk-Ja Glaser 35 - jährige Tätigkeit Mechthild Jansen Christel Bros Hannelore Czogalla (Kinder- und Jugendmedizin) Jutta Eltges (Krankenschwester) (Pädiatrie) (Krankenschwester Dialyse) (Gefäßchirurgie) Renate Pastoors 30 - jährige Tätigkeit Birgit Haushalter (Krankenschwester Visceralchirurgie) 25 - jährige Tätigkeit Karola Heuvens-van Husen (Hebamme) Monika Schulz (Krankengymnastin) Maria Tissen (Verwaltungsangestellte Personalabteilung) Marlies Gerhards Hedwig Hauprich (Orthopädie) Marie-Therese Kolz (Intensivmedizin) Rita Mehn-Wincheringer (Einkauf/Lager) Ursula Morbach (Zentrale Patientenaufnahme) Christine Neidhoefer (Innere Medizin) Therese Oster (Orthopädie) Therese Scheider (Kinder- und Jugendmedizin) Gerdi Weindel Gelderland - Klinik Geldern 25 - jährige Tätigkeit Karla Bergers (Pflegedirektorin) Christiane Tissen (Krankenschwester) (Zentral-OP) 25 - jährige Tätigkeit Margot Adams 35 - jährige Tätigkeit Ingeborg Gisbertz (Arzthelferin) Silvia Blasius (Küche) Judith Beucher Stephanie Clemens (Intensivmedizin) Elvira Condne 40 - jährige Tätigkeit Rudolf Blass (Innere Medizin) Carola Faas (Innere Medizin) Heike Fohler Peter Hoffmann (Krankenschwester Innere) Susanne Joerg (Krankenschwester Chirurgie) (Psychiatrie) Bettina Nativel (Küche) Birgit Nau (Gynäkologische Ambulanz) Monika Otten (Wahlleistungsstation) Karl-Heinz Prinz (Psychiatrie) Irmhild Ratiu (Psychiatrie) Franz-Josef Reinhard (Technischer Dienst) Maria Roos (Psychiatrie) Martina Schüller (Chirurgie) Regina Spartz (Zentrale Patientenaufnahme) Petra Sungen (Intensivmedizin) Jan Tkacik (Psychiatrie) Claudia Weiland (Arbeitsmedizin) Petra Weile (Innere Medizin) Joachim Weinert (Med. Controlling) Edith Zierold (Innere Medizin) Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift Bernkastel-Kues 25 - jährige Tätigkeit Petra Herges (Hauswirtschaft) 25 (Intensivmedizin) (Fachkrankenschwester Anästhesie) 25 - jährige Tätigkeit Maria Darimont Alfred Morgens (Innere Medizin) Edward-Jean Guerin Marie-Bernadette Waschbüsch (Küche) Ursula Decker (Mitarbeiter Medizincontrolling) Hildegard Giese Karin Meurer (Psychiatrie) Sandra Diewald Caritas - Krankenhaus Lebach Christine Love (Chirurgie) (Innere Medizin) Gelderland MVZ (Anästhesie) (Psychiatrie) (Küche) (Kinder- und Jugendmedizin) Hans-Georg Kraemer (Psychiatrie) Allen unseren Mitarbeitenden, die seit der Gründung am 15. Oktober 1987 bei der ctt sind, gratulieren wir herzlich zum 25. Jubiläum. Herzlichen Dank für Ihre Arbeit, Ihr Engagement und Ihre Treue! spectrum 3/2012 27 mitarbeiter - forum Trägerzentrale Trier Heimleitungswechsel im Alten - und Pflegeheim St. Vinzenz Sabine Schonschek führt zukünftig die Geschicke des Hauses Heimersheim. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der bisherige Heimleiter Alfons Busch nach fast fünfjähriger Tätigkeit verabschiedet. Seit 2007 leitete Busch sowohl das Altenheim St. Vinzenz in Heimersheim als auch das Altenheim St. Maria-Josef in Ahrweiler. Zukünftig wird er sich, bedingt durch die umfassende Umbaumaßnahme in Ahrweiler und dem daraus resultierenden gesteigerten Arbeitsaufwand, ganz auf seinen Einsatz dort konzentrieren. Seine Nachfolge tritt die in Heimersheim langjährige Mitarbeiterin und bisherige Stellvertretende Heimleiterin Sabine Schonschek an. Vor 19 Jahren begann ihr beruflicher Werdegang im Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Pflegebereich wechselte sie 2001 in den Sozialen Dienst des Hauses, den sie seither leitet. Seit nunmehr fünf Jahren hat Sabine Schonschek überdies die Position der Stellvertretenden Heimleitung inne. Dadurch erhielt sie Einblick in viele Bereiche, die die Einrichtung betreffen und ist somit mit dem verantwortungsvollen Aufgabengebiet bestens vertraut. mitarbeiter - forum Während eines Empfangs am 20. Juli im angrenzenden Pfarrsaal wurde der Führungswechsel offiziell bekannt gegeben. Alfons Busch verabschiedete sich von den anwesenden Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Seine Nachfolgerin Sabine Schonschek gab ihrer Zuversicht Ausdruck, dass auch sie gemeinsam mit dem Team des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenz die positive Entwicklung der Einrichtung weiterführen werde. Sie bedankte sich ausdrücklich bei ihrer Mutter für die jahrelange Unterstützung, ohne die sie Familie, Weiterbildung und Beruf nicht hätte vereinen können. In emotionalen und humoristischen Reden sprachen die Ortsvorsteherin von Heimersheim, Angelika Lüdenbach, Marianne Mies und Hans-Gerd Busa vom Förder- und Freundeskreis St. Vinzenz und Thomas Hoffmann von der Mitarbeitervertretung (MAV) Alfons Busch für sein engagiertes Wirken 28 spectrum 3/2012 Die bisherige Stellvertretende Heimleiterin, Sabine Schonschek (Mitte), übernahm zum 1. August die Leitung von St. Vinzenz. Zu ihrer neuen Aufgabe gratulierten ihr (v.l.n.r.) der Kaufmännische Direktor der Altenhilfeeinrichtungen Rheinschiene, Bernd Wienczierz, Thomas Hoffmann von der Mitarbeitervertretung, der scheidende Heimleiter Alfons Busch sowie die Pflegedienstleiterin Martina Krupp. in Heimersheim ihren Dank aus. Sie alle beglückwünschten Sabine Schonschek zu ihrer neuen verantwortungsvollen Aufgabe und versicherten ihr, sie weiterhin zuverlässig zu unterstützen. Bernd Wienczierz, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfe Rheinschiene der ctt, überreichte dem scheidenden Heimleiter sowie der künftigen Heimleiterin einen Zollstock mit dem Aufdruck „Maßstab Mensch“, um daran zu erinnern, dass der Mensch im Tun und Handeln im gemeinsamen, caritativen Wirken im Mittelpunkt steht. Weiterhin übergab er ihnen symbolisch eine Wasserwaage, damit sie die nötige Ausgeglichenheit bei den großen Herausforderungen nicht verlieren. Zudem seien beide Baumeister, die das Gebilde Altenheim im übertragenen Sinne tragfähig erhielten. Alfons Busch sei ebenfalls im Wortsinn Baumeister, wovon man sich in Ahrweiler in allen Facetten einer Baustelle überzeugen könne. Da in Heimersheim eine Sanierung in den nächsten Jahren anstehe, werde auch Sabine Schonschek ihre Rolle einer Baumeisterin annehmen können. Nachdem Bernd Wienczierz sich bei Alfons Busch mit einer Flasche Wein bedankte und Sabine Schonschek mit einem Blumenstrauß einen guten Start wünschte, konnte der gemütliche Teil der Feier beginnen. Bei Kaffee und Kuchen sowie einer den warmen Temperaturen angepassten, erfrischenden Bowle wurden Erinnerungen ausgetauscht, in die Zukunft geblickt und noch manches Gespräch geführt. Zur musikalischen Unterhaltung spielte Alfons Busch in gewohnter Art und Weise auf seiner Gitarre bekannte Schlager, die zum Mitsingen animierten. Alle Anwesenden, nicht zuletzt die in großer Anzahl teilnehmenden Bewohner, verlebten so einen abwechslungsreichen und angenehmen Nachmittag. Thomas Hoffmann Foto: Doreen Schindler Apotheker Georg Simon verlässt das Caritas-Krankenhaus Offizielle Verabschiedung des Leiters der Zentralapotheke Durch seine hohe Fachkompetenz, seinen unermüdlichen Einsatz für seine Apotheke und die dort Beschäftigten wird er sicher bei vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Simon verlässt das Haus an einem weiteren Höhepunkt seines Schaffens, wird doch die Apotheke des Caritas-Krankenhauses Lebach dieser Tage als erste Krankenhausapotheke des Saarlandes nach den Richtlinien der Apothekerkammer zertifiziert. Über 23 Jahre, seit 1989, leitete Georg Simon mit großem Erfolg die Apotheke, baute kontinuierlich seinen Bereich aus, sodass er immer in der Lage war, mit seinem Team auf neue Heraus forderungen zu reagieren. War die Apotheke zunächst nur für die beiden Ca ritas-Krankenhäuser in Lebach und Dillingen konzipiert, kamen mit Übernahme durch die ctt die Reha-Kliniken Illingen und Weiskirchen hinzu, später dann auch die Psychiatrische Tagesklinik der St. Nikolaus Stiftung Wallerfangen in Lebach sowie der Notarztwagen am Standort Lebach und die Rettungswachen in Tholey und Dillingen. Genannt sei an dieser Stelle auch besonders die Entwicklung in der Versorgung der Abteilung Hämatologie und Onkologie (mittlerweile Onkologisches Zentrum Lebach), für die zu Beginn im Jahr 1996 circa 400 Zytostatika zubereitet werden mussten, im vergangenen Jahr waren es etwa 9.500 Zubereitungen. Eine enorme Steigerung, dabei stieg gleichzeitig der Personalstand der Apotheke lediglich von 5,5 Vollzeitkräften im Jahr 1996 auf über sieben Vollzeitkräfte im Jahr 2011. Diese enorme Leistungsverdichtung war nur durch konsequentes Umstrukturieren der Abläufe, kontinuierliches Schulen der Mitarbeiter und viel Engagement der gesamten Mitarbeiterschaft der Apotheke zu leisten. Dass dieser Einsatz sich positiv auf die Entwicklung des Krankenhauses niederschlägt, braucht nicht betont zu werden. Dazu kommt, dass Georg Simon, was vor Ort kaum bekannt ist, deutschlandweit und auch europaweit die Interessen von Krankenhausapotheken und hier natürlich auch der Krankenhausapotheke in Lebach vertritt. So ist er seit 12 Jahren als Landesvorsitzender der saarländischen Vereinigung der Krankenhausapotheker auch Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Darüber hinaus war er der deutsche Vertreter der Krankenhausapotheker in der Europäischen Vereinigung der Krankenhausapotheker (EAHP). Als Landesvorsitzender des Berufsverbandes ist er gleichzeitig Mitglied der Saarländischen Krankenhauskonferenz, und es gehört zu seinen Aufgaben, für die Saarländische Krankenhausgesell schaft (SKG) die Abrechnungsverhand lungen mit den Kostenträgern für den Bereich Arzneimittel zu führen. Als Vertreter der SKG arbeitet er darüber hinaus auch in der Arbeitsgruppe Arzneimittel der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG) mit. Doch auch in der Apothekerkammer des Saarlandes nimmt Simon Einfluss. Seit vielen Jahren ist er Mitglied im Weiterbildungsausschuss der Kammer und nimmt das Amt des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Klinische Pharmazie wahr. Auf die Frage, ob er sich bei diesem enormen Aufgabenpensum vorstellen kann, ein Hobby auszuüben, erzählt er, dass er schon dafür sorgt, dass Freizeit kein Fremdwort werde. Er habe einen großen Freundeskreis, der an den Wochenenden gepflegt werde, und auch auf seine liebgewordenen Hobbys verzichte er nicht. Sein Wechsel nach Kaiserslautern fällt ihm sichtlich schwer, aber er freut sich auch auf die neue Herausforderung. Positive Erfahrungen, die er hier von Lebach mitnehme, sagt Simon, seien das gute Betriebsklima in der Apotheke und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern, die alle „an ei- Der Chefapotheker der Zentralapotheke, Georg Simon, verlässt nach über 23 Jahren das Caritas-Krankenhaus Lebach. nem Strang ziehen“ würden. Auch die Integration der Apotheke im Krankenhaus habe er positiv erlebt. Er habe viel Respekt und Anerkennung in der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen erfahren. Er wünscht „seiner“ Apotheke für die Zukunft Kontinuität und Fortbestand in einer für die Mitarbeiter annehmbaren Form. Das ist für Georg Simon auch damit verbunden, dass anstehende Entscheidungen getroffen und möglichst bald den davon Betroffenen mitgeteilt werden, um keine unnötige Beunruhigung zuzulassen. Seiner Nachfolgerin Gabriele Becker wünscht er alles Gute und eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen. Die Mitarbeiter des Caritas-Krankenhauses Lebach dankten Georg Simon, dass er durch seine Persönlichkeit, seine Fachkompetenz, aber auch durch seine Art der Kooperation mit allen Berufsgruppen und Bereichen dazu bei getragen hat, dem Krankenhaus ein positives Image zu geben. Man merkte schnell, dass die Mitarbeiter ihn nur ungern gehen lassen, denn sie werden ihn vermissen. Für seinen neuen Aufgabenbereich wünschten sie ihm selbstverständlich trotzdem alles Gute und Gottes Segen. Martina Altmeier Foto: Martina Altmeier spectrum 3/2012 29 mitarbeiter - forum Lebach. Am 26. Oktober wurde Georg Simon, der leitende Apotheker der Krankenhausapotheke, verabschiedet. Simon hat ein Angebot des Westpfalzklinikums Kaiserlautern angenommen und wird dort die Leitung der Klinikapotheke übernehmen. Damit geht für das Caritas-Krankenhaus Lebach eine Ära zu Ende. Feierliche Verabschiedung von Jutta Kettermann Rita Berens ist neue Heimleiterin des Seniorenheims St. Josef Vallendar. „Alle Kompetenz und Erfahrung zählt nur bedingt, wenn man nicht auch eine gewisse Menschlichkeit und Warmherzigkeit erlebt – bei Ihnen hat man viel davon erlebt!“, sagte Bernd Wienczierz, Kaufmännischer Direktor der Altenhilfe Rheinschiene, bei der Verabschiedung der Heimleiterin des Seniorenheims St. Josef, Jutta Kettermann, am 29. Juni in Vallendar. Jutta Kettermann nahm ihre Arbeit als Heimleiterin am 1. November 2009 auf. „Zeit, dass sich was dreht“, war damals ein Wunsch der Mitarbeiter des Seniorenheims. Seither hat das Seniorenheim St. Josef in Vallendar eine sehr gute Entwicklung genommen. Darstellend mit einem Fußball fand der Kaufmännische Direktor Wienczierz anerkennende Worte zu den vielen guten Eigenschaften der scheidenden Heimleiterin: „Dieser Fußball drückt es eigentlich genau so aus. Zusammengenäht aus vielen kleinen Teilen ergibt es ein rundes Ganzes.“ Bernd Wienczierz dankte Jutta Kettermann für diese „runde Sache“ und wünschte ihr weiterhin gutes Gelingen bei ihrer zukünftigen Projektarbeit im Träger. Die Festlichkeit, die mit einem ökumenischen Gottesdienst begann, war Neben dem Kaufmännischen Direktor Bernd Wienczierz (links) war auch ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (2. von links) zur Verabschiedung von Jutta Kettermann (2. von rechts) gekommen, um gleichzeitig Rita Berens (rechts) als neue Heimleiterin zu begrüßen. jedoch nicht nur eine Verabschiedung, sondern gleichzeitig auch eine Begrü ßung der neuen Heimleiterin. Rita Be rens, bisher Pflegedienstleiterin im Seniorenheim St. Josef, hatte sich bereit erklärt, die Aufgabe der Heimleiterin zu übernehmen. Wienczierz dankte für ihre Bereitschaft und wünschte ihr ebenfalls für ihre neue Aufgabe alles Gute. und Berens Glückwünsche und Dank zu überbringen. ctt-Geschäftsführerin Vera Bers war extra aus Trier nach Vallendar gereist, um den „starken Frauen“ Kettermann Ellen Zisgen Foto: Daniel Blaufuss Neben den vielen Gratulanten, unter anderem aus dem Haus, den Kollegen, des Fördervereins, der Stadt Vallendar und der Kooperationspartner, untermalten die „komischen Harmoniker“ die gelungene Feier. Kostbares Gut für die Radiologie des St.- Clemens-Hospitals aus den einrichtungen Neuer Magnetresonanztomograph (MRT) wurde angeliefert Geldern. Montagmorgen, nebliges Novemberwetter. Ein Schwerlastkran hievt eine Fünfeinhalb-Tonnen-Last an die exakte Position der Maueröffnung am Gelderner Krankenhaus. Ganz be hutsam lässt der Kranführer den Magnetresonanztomographen (MRT) auf die dicken Eisenplatten aufliegen, und mit einem ausgetüftelten Rollen-SchubSystem ziehen Mitarbeiter einer Spezialfirma für Anlagentransporte das kostbare Gut in die vorgesehene Position im künftigen Untersuchungsraum. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel 30 spectrum 3/2012 Wie Robin Hood unterwegs mit Pfeil und Bogen Drei Mitarbeiter des Gelderner St.-Clemens-Hospitals teilen ein Hobby Geldern. Was so ein Schnupperkursus alles bewirken kann? Artur Kretschmer aus dem Gelderner Krankenhaus definiert es so: „Wir waren da mal beim Bogenschießclub in der Nachbarstadt zum ,Schnuppern’ und fanden das Bogenschießen einfach toll. Die Sportler aus Kevelaer treten sogar in der Bundesliga an.“ So ehrgeizig geht das Trio seiner Freizeitbeschäftigung nicht nach. Es fand ein „Zuhause“ für sein Hobby im einem privaten Areal, etwa zehn Kilometer von Geldern entfernt. Im Straelener Wald übt der Jagdbogenschießclub seit etwa zwei Jahrzehnten. Je nach Intensität, wie sie diesen Freizeitsport gestalten wollen, könnten die Schützen mit Pfeil und Bogen sich an fast jedem Wochenende im Jahr mit Gleichgesinnten in Deutschland, Bel- Wenn der Vater mit dem Sohne ... Der achtjährige Finn Broeckmann (rechts) ist seit seinem vierten Lebensjahr mit dem Vater Stefan Broeckmann unterwegs und begeistert Gleichaltrige wie Theo Opwis (links, neun Jahre) und Michele Vos (Mitte, 13 Jahre) für das Jagdbogenschießen. Sie spannen ihren Jagdbogen: Artur Kretschmer und Stefan Broeckmann (vorne, von links), beide auf der Intensivstation des Gelderner Krankenhauses beschäftigt, pflegen ein gemeinsames Hobby: das Jagdbogenschießen. gien, den Niederlanden zu einem Vergleichsturnier verabreden. Daran können sich die Gelderner Kollegen aber nicht halten. Nur sporadisch folgen sie den Einladungen. „Aber wer immer Einladungen annimmt, sieht sich auch mal verpflichtet, selbst eine auszusprechen“, findet Artur Kretschmer. Das sei auch der Grund, weshalb die Aktiven des Straelener Jagdbogenschießclubs sich alle zwei Jahre besonders um ein freies Wochenende bemühen. Dann laden nämlich sie die vielen Freunde dieses Freizeitsports ein, sich einmal in der niederrheinischen Heimat auf den Parcours zu begeben. Und natürlich: die Geselligkeit. Keiner geht ins Hotel. Die Reisenden haben Wohnmobile, campieren in Zelten oder noch naturnaher in Tipis. Mittendrin ein Lagerfeuer und eine Verpflegungsstation. Rund 100 gleichgesinnte Freunde hatten sich im Herbst auf die Reise an den Niederrhein gemacht. Jagdbogenschießen erklärt Doch was ist eigentlich Jagdbogen schießen? Artur Kretschmer erklärt: „Es heißt so, weil wir nicht auf runde Scheiben zielen, sondern unsere Ziele ganz beliebig in der Natur auswählen. Nicht unbedingt ein Baumstamm, aber irgendein anderes Ziel in der Natur.“ Die Ausrüstung dazu ist einfach: ein Langbogen oder ein Rekurve-Bogen, die in der Regel durch ein mehrschichtiges Holz-Glasfaser-Gemisch die ge- wünschte Elastizität erreichen, damit der Bogen gut gespannt werden kann. Die dazugehörigen Pfeile basteln die Schützen selbst. Federn in bestimmtem Winkel anschneiden, mit Klebeband auf die Enden der Kiefern- oder Zedernstäbe befestigen, vorne eine Pfeilspitze aufschrauben – fertig, und schon kommen sie in den Köcher. Neben den Exemplaren, die ein Ziel in etwa 10 bis 15 Metern Entfernung treffen, gibt es noch sogenannte „Flews“, extrem langsam fliegende Pfeile mit fransigen Enden für kurze Distanzen. Während eines Turniers in Straelen galt es, in einem Rundlauf mit den vorbereiteten 27 tierischen Zielen aus Kunststoff, wie Bär, Reiher, Biber, Gams, Fisch im Weiher oder anderen, diese möglichst mit dem ersten Pfeil zu treffen, um die höchste Punktzahl zu erhalten. Jeder hatte drei Versuche, die entsprechend niedrigere Punktzahlen ergeben. Hobby für Vater und Sohn „Wer das einmal gemacht hat, kann es immer wieder“, beschreibt Kretschmer die Sache mit dem Training. „Das ist wie Fahrradfahren. Man verlernt es nicht.“ Geschicklichkeit und Erfahrung sind bei einem Turnier trotzdem gefragt, denn wenn der Bogen gespannt ist, hat jeder Teilnehmer eingeschätzt, wie weit das Ziel entfernt ist, ob Höhen oder Tiefen in der Flugbahn bespectrum 3/2012 31 aus den einrichtungen Natur und Konzentration „Für mich ist es einfach ein schöner Ausgleich zum anspruchsvollen Dienst im Krankenhaus. Hinaus in die Natur, Konzentration, den Kopf frei bekommen“, sagt Artur Kretschmer, und sein Kollege von der Intensivstation, Stefan Broeckmann, empfindet es ähnlich. Für den Dritten im Bunde, Detlef Glaser, ist die Situation noch entspannter: Er genießt inzwischen seinen Ruhestand und freut sich natürlich immer wieder, die ehemaligen Kollegen anzutreffen. „Ein gemeinsames schichtfreies Wochenende? Das allein gestaltet sich schon schwierig, wenn zwei Mitarbeiter gleichzeitig an einem Wochenende frei haben möchten“, erklärt Artur Kretschmer. dacht werden müssen. So bleibt es spannend. Vor allem die anschließende Suche nach den Pfeilen. „Das gehört dazu, sie anschließend wieder alle einzusammeln. Wir halten uns in der Natur auf, tanken frische Luft, unterhalten uns mit netten Leuten“, beschreibt es Stefan Broeckmann. Sein achtjähriger Sohn Finn begleitet ihn und hat schon zwei seiner Freunde angesteckt, mit Pfeil und Bogen durch die Wälder zu streifen. Robin Hood oder Legolas? Das große Vorbild für den Nachwuchs? „Robin Hood aus Sherwood Forest“ nach der vielfach verfilmten Literaturvorlage? Gefehlt. „Nein, Legolas“, ant- wortet Finn Broeckmann für die jüngste Generation der Bogenschützen, die Gestalt des Elben namens „Legolas“ aus dem Film „Herr der Ringe“. Monika Kriegel Fotos: Monika Kriegel Selbstgestricktes für den Kreißsaal Mützchen und Söckchen für die Neugeborenen im St.-Clemens-Hospital Geldern. Es sind schöne Glücksmomente für Hannelore Weber, wenn sie bei den Familienanzeigen der Zeitung eine Geburtsanzeige sieht und auf dem Babybild eines ihrer kleinen Werke wiedererkennt. Hannelore Weber strickt nämlich gerne. aus den einrichtungen Es sind wie immer die Zufälle im Leben, die dazu führten, dass Hannelore Weber zu jeder Gelegenheit die Stricknadeln klappern lässt. „Es gab nach Vollendung von Socken, Pullovern oder Jacken immer wieder Wollreste in allen möglichen Farben, die ich nicht wegwerfen wollte. In einem Bericht habe ich von solchen Mützchen für die Babys gelesen.“ Die Sonsbeckerin wollte diese aber nicht einfach anonym abgeben, sondern gezielt. Genau diese Wollreste verarbeitet sie zu Miniaturausgaben von Mützen und Socken und verschenkt sie an den Kreißsaal des Gelderner Krankenhauses. Deshalb fährt Hannelore Weber regelmäßig nach Geldern, überlässt den Hebammen ihre kleine gestrickte Sammlung in allen Farben und Größen. Auch Andrea Trometer, Kinderkrankenschwester in der Neugeborenen-Abteilung, greift gerne zum Handarbeitskorb. „Bei mir war es etwas anders. Die Hebammen fragten bei uns auf der Station einmal an, ob wir denn nicht so ganz, ganz kleine Stücke für Fehlgeborene hätten“, erklärt die Krankenschwester des Gelderner St.-Clemens-Hospitals. „Fehlgeburten sind zwar immer ein trauriger Anlass, aber auch diese sollten hübsch eingewickelt werden. Da habe 32 spectrum 3/2012 Gerne verschenken sie ihre Handarbeiten (v.l.n.r): Hannelore Weber, die Leitende Hebamme Katja Wilmsen und Andrea Trometer von der Neugeborenen-Abteilung. ich mich über das Internet informiert, welche Formen es gibt, diese winzigen, zarten ‚Schmetterlingskinder’ individuell einzuwickeln.“ Das Ergebnis seien kleine gestrickte Hüllen mit einer Kapuze und einem in der Farbe passend gestrickten Erinnerungsstück, das den Eltern übergeben wird. Katja Wilmsen spricht für das gesamte Team im Kreißsaal: „Wir erachten es als wichtig, einmal bei Hannelore Weber und Andrea Trometer mit einem Blumenstrauß und einem ‚duftenden Gruß' Danke zu sagen. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir immer wieder Nachschub bekommen und sogar den jungen Eltern alles mit nach Hause geben dürfen.“ Die Eltern packen diese Gabe übrigens sehr gerne mit ein, denn es sind die ersten Kleidungsstücke ihrer Babys, und diese werden oft als Andenken bis ins Erwachsenen-Alter gehütet. Die Zahl der Geburten im Gelderner Krankenhaus sei auch in diesem Jahr steigend: „Im Kreißsaal herrscht häufig Hochbetrieb. Wir haben in 2012 schon mehr als 700 Geburten und sind gespannt, wie viele es zum Jahresende hin werden.“ Da lässt sich leicht hochrechnen, wie viele Mützchen schon ge strickt, gehäkelt und verschenkt wurden. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Film-Team zu Besuch im Caritas-Krankenhaus Lebach Ehrenamtlicher Einsatz und medizinisches Leistungsangebot standen im Fokus Lebach. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Stadt Lebach, Toni Bartz, hat im Auftrag der Stadtverwaltung das Projekt eines Werbefilms über die Stadt begonnen. Dabei steht für ihn außer Frage, dass darin auch das CaritasKrankenhaus Lebach seinen Platz finden muss, denn neben der wichtigen Aufgabe als Klinik der Grund- und Regelversorgung ist das Krankenhaus auch einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Daher wurde ein Termin für den 20. September mit einem Kamerateam vereinbart. In diesem Beitrag wurden einige Besonderheiten des Krankenhauses präsentiert, so auf Anregung von Rita Waschbüsch, der Vorsitzenden des Fördervereins, der Einsatz der „Grünen Engel“ – der ehrenamtlichen Helfer des Krankenhauses. Die zu ihrem ehrenamtlichen Dienst erschienenen „Engel“ waren gerne bereit, sich an den Dreharbeiten zu beteiligen. Nach einigen Aufnahmen krankenhaustypischer Bereiche traf man sich im DemenzCafé, wo einiges an Beschäftigungs möglichkeiten vorgestellt wurde. Chef arzt Dr. Winfried Holz, der Ärztliche Direktor des Hauses, gab seine Erläuterungen zum breitgefächerten medizinischen Angebot des Krankenhauses, und die Zeit war schon wieder vorbei. Mit dem Versprechen, baldmöglichst eine Kopie des Films zukommen zu lassen, verabschiedeten sich Toni Bartz und sein Filmteam vom Caritas-Krankenhaus Lebach. Martina Altmeier Foto: Martina Altmeier Im Mittelpunkt der Filmaufnahmen stand nicht nur das medizinische Leistungsangebot des Krankenhauses, das der Ärztliche Direktor, Dr. Winfried Holz, erklärte. Auch der ehrenamtliche Einsatz der „Grünen Engel“ wurde dem Filmteam präsentiert. Rege Teilnahme am ersten Lebacher Hospizgespräch Themenabend informierte über Palliativversorgung und Hospizarbeit Nach Grußworten von Dr. Celine Szysnik, einer der Palliativmedizinerinnen des Caritas-Krankenhauses Lebach, und der Leiterin der Caritas Beratungsstelle, Anette Kerwer, begann Klaus Aurnhammer mit seinem Vortrag. Aurnhammer arbeitet seit vielen Jahren im Palliativ-Bereich und ist etwa ebenso lange in der Hospizbewegung im Saarland aktiv. Sein Vortrag zum Thema „Die Würde des Menschen am Ende des Lebens“ fand großen Anklang bei den Zuhörern, denn Aurnhammer spannte den Bogen weit, zunächst mit Defi- nitionen und Erläuterungen der Begrifflichkeiten Würde, Wert, Unantastbar keit mit ihrem Stellenwert in Philosophie, Geschichte der Menschheit, den unterschiedlichen Religionen und auch in der Verfassung moderner Staaten, siehe Artikel 1 Grundgesetz. Die Zuhörer wurde auf eine Reise mit genommen, die nicht realitätsfern war, sondern vielmehr gelang es dem Di plom-Theologen Klaus Aurnhammer, nicht zuletzt durch sein Rollenspiel, in dem er immer wieder einen Patienten zu Wort kommen ließ, der den Tod – das Sterben – vor Augen hat, deutlich zu machen, worin in dieser Situation Unterstützung bestehen kann. Im Anschluss an den Vortrag bestand Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit dem Referenten und den anwesenden Fachleuten für Hospiz- und Palliativarbeit ins Gespräch zu kommen. Hiervon wurde von vielen Besuchern rege Gebrauch gemacht. Auch der Bücherstand der Bücherei Hell mit einer Auswahl an Büchern zum Thema wurde gut angenommen. Informationen zum Thema Palliativversorgung und Hospizarbeit standen den zahlreichen Besuchern des Informationsabends im Anschluss an die Veranstaltung zur Verfügung. Eine Frage von etlichen Besuchern musste jedoch noch unbeantwortet bleiben – die nach dem nächsten Termin. Geplant sind in jedem Falle weitere Folgeveranstaltungen, deren Termine rechtzeitig bekannt gegeben werden. Martina Altmeier Foto: Martina Altmeier spectrum 3/2012 33 aus den einrichtungen Lebach. In der Cafeteria des CaritasKrankenhauses Lebach versammelten sich am 5. September mehr als 80 Männer und Frauen unterschiedlichen Alters, um sich über Hospiz und Palliativversorgung zu informieren. Für die Veranstalter, die ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsstelle des Caritas verbandes Saar Hochwald und das Caritas-Krankenhaus Lebach, war es der erste in diesem Rahmen organisierte Themenabend, und nach diesem offensichtlichen Erfolg werden wohl weitere folgen können. Betriebsfest des Caritas-Krankenhauses Lebach Trotz schlechtem Wetter nahmen zahlreiche Mitarbeiter teil Lebach. Am 31. August war es endlich soweit. Zum dritten Mal konnten die Beschäftigten des Caritas-Krankenhauses Lebach sich zu einem Betriebsfest versammeln. Wie immer hatte die MAV die Organisation übernommen. Dieses Jahr neu war dabei die Unterstützung durch den Freundes- und Förderverein des Krankenhauses, der für die Kaffeeund Kuchentheke verantwortlich zeichnete. Diesmal kamen die Mitarbeiter des Krankenhauses unmittelbar in den Genuss der Unterstützungsleistung dieses sehr rührigen Vereins, denn Kaffee und Kuchen wurden kostenfrei angeboten. Erbeten wurde eine freiwillige Spende, die dann auch wieder dem Krankenhaus zugutekommen wird. Trotz des nicht so freundlichen, weil regnerischen und kühlen Wetters war das Fest gut besucht, und die Möglichkeit, mit Kollegen aus anderen Bereichen zusammenzukommen und sich auszutauschen – nicht nur über die Arbeit – wird erfahrungsgemäß immer gerne genutzt. Für Essen und Trinken war gut gesorgt, und bis in die späten Gemütliches Beisammensein und der abteilungsübergreifende Austausch standen beim diesjährigen Betriebsfest des Caritas-Krankenhauses Lebach im Vordergrund. Abendstunden fanden sich immer wieder kleine Gruppen ein, die einige Zeit verweilten, um dann den Nächsten das Feld zu überlassen. Die Hausleitung war mit dem Verlauf des Festes sehr zufrieden und stellte in Aussicht, dass anstelle des jährlichen Wechselns zwi schen Betriebsausflug und Fest die Entscheidung wohl Richtung jährliches Fest tendieren werde, weil sich dafür offensichtlich wesentlich mehr Mitarbeiter begeistern ließen und die Teilnahme für alle möglich sei, ohne dass es zu Engpässen in der Versorgung der Patienten komme. Beim Fassanstich, den der Kaufmännische Direktor, Christoph Schwarz, gemeinsam mit der Vorsit zenden des Fördervereins, Rita Waschbüsch, vornahm, sprach er sicher den Wunsch vieler Anwesenden aus, als er noch von vielen Sommerfesten hier in Lebach sprach. Martina Altmeier Foto: Martina Altmeier Eröffnung der neugestalteten Zentralen Patientenaufnahme Dank kürzerer Wege vereinfacht sich die Aufnahme für Patienten aus den einrichtungen Lebach. Am 17. Oktober wurde in einer Feierstunde der neugestaltete Bereich der Zentralen Patientenaufnahme fei erlich seiner Bestimmung übergeben. Damit ist ein weiteres Etappenziel hin zu einer zeitgemäßen strukturierten Patientenversorgung erreicht. So fanden der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Winfried Holz, und der Chefarzt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie, Dr. Markus Markenstein, die richtigen Worte, um die Anstrengungen des Pflegedienstes unter Leitung von Pflegedirektor Peter Joecken zu würdigen. Krankenhausseelsorger Michael Schaefer sprach ein Segensgebet und drückte darin auch den Wunsch aus, die Arbeit in diesem Bereich möge gleichermaßen von Mitarbeitern und Patienten positiv erfahren werden. Die Bereiche Chirurgisches 34 spectrum 3/2012 Aufnahmezimmer, Aufnahmebereich Innere und die Chirurgische Ambulanz wurden personell zusammengeführt, und auch die Administrative Aufnahme konnte räumlich angegliedert werden. So werden für die Patienten die Wege kürzer, denn die Aufnahmeprozedur mit Untersuchungen und vorbereitenden Gesprächen kann nun in diesem Bereich stattfinden. Die in der Zentralen Patientenaufnahme eingesetzten Pflegefachkräfte bringen ihre Erfahrungen aus ihren früheren Einsatzbereichen mit und ergänzen sich so gegenseitig. Schon nach kurzer Zeit präsentieren sie sich als Team, das gemeinsam die neuen Aufgaben in Angriff nehmen wird. Martina Altmeier Foto: Martina Altmeier Der Ärztliche Direktor, Dr. Winfried Holz (links), eröffnete die Zentrale Patientenaufnahme gemeinsam mit dem Pflegedirektor Peter Joecken (rechts), Klinikseelsorger Michael Schaefer (2. von rechts) und Krankenhausoberin Annette Münster-Weber (3. von rechts). Betreuungsaudit im Onkologischen Zentrum Lebach Zahlreiche Neuerungen, Veränderungen und Anpassungen wurden begutachtet Lebach. Seit der Zertifizierung des Onkologischen Zentrums (OZ) im Januar 2011 hat sich einiges getan. So entstanden zwei neue Standorte in Merzig und St. Wendel, die als Zweitpraxen für die aus den Regionen kommenden Patienten die Möglichkeit bieten, sich vor Ort ambulant einer Chemotherapie zu unterziehen. Ein Service, der von vielen Patienten gerne angenommen wird. Für das OZ Lebach bedeutet dies eine organisatorische Herausforderung, die, wie nun ein durchgeführtes Audit bestätigt, sehr gut gemeistert wird. Eine weitere Veränderung hat das OZ durch die Anerkennung der Hämato logie-Onkologie als Hauptfachabteilung im Caritas-Krankenhaus Lebach erfah ren, was auch personelle Konsequenzen nach sich zog, denn als eigenständige Hauptfachabteilung ist das Personal nun nicht mehr auch noch anderen Abteilungen zugeordnet. Innerhalb des Onkologischen Zentrums zeichnet sich dadurch ein positiver Trend ab, denn nun kann man sich z. B. im Bereich der Pflege auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten konzentrieren. Auch konnte im Oktober 2011 damit begonnen werden, die Versorgung der Palliativ-Patienten durch in einer Arbeitsgruppe erarbeitetem Dokumentationssystem so darzustellen, dass nachvollziehbar wird, welche Berufsgruppen sich in welchem zeitlichen Umfang an der Betreuung beteiligen. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit Das gesamte Team des Onkologischen Zentrums freut sich auf das Ergebnis des Audits. der unterschiedlichen Professionen, ohne die ein Onkologisches Zentrum nicht denkbar ist, deutlich. Es hat sich also einiges getan, und da die Zertifizierung den Besuch durch Auditoren im Folgejahr vorsieht, stand ein Betreuungsaudit am 3. September an. Dabei ging es, wie die beiden Auditoren erklärten, darum, Veränderungen festzuhalten, die anlässlich der Zertifi zierung fixierten notwendigen Anpassungen zu begutachten und Tipps für die Zukunft zu geben. Im Vorfeld des Audits war es Aufgabe von Dr. Kremers, gemeinsam mit den Qualtiätsmanagementbeauftragten von Klinik und Praxis sich über anstehende Anpassungen, Veränderungen, Revisionen etc. zu verständigen. Auch muss ten bestehende Kooperationsverträge den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Für die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements war dies eine Möglichkeit, einen guten Einblick in diesen Bereich zu erhalten. Zur Zufriedenheit aller Be teiligten entsprach das Ergebnis des Audits auch den ambitionierten Erwar tungen. Zwar steht die schriftliche Bestätigung noch aus, aber keiner der Beteiligten hat Zweifel an einem positiven Bescheid. Martina Altmeier Foto: Andreas Engel Spenden ermöglichen den Kauf eines fahrbaren Klaviers Wittlich. Ein musikalischer Bereitschaftsdienst im Krankenhaus – wo gibt's denn so etwas? In den USA ist diese Art des sozialen Engagements von Musikern schon seit längerem bekannt. Aber in der Mosel-Region ist es ein einzigartiges Projekt der KULTUR AG im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus. Geboren wurde die Idee hier vor rund zwei Jahren, als der Pianist Jan Marc Reichow im großen Saal der Klinik konzertierte. Nach dem abendlichen Konzert fragte er sich, ob und wie man auch diejenigen Patienten erreichen könne, deren Gesundheitszustand es nicht zulässt, bis zum Veranstaltungssaal zu laufen. „Man bräuchte ein fahrbares Klavier", resümierte Reichow damals; Worte, die den Musiktherapeuten der Klinik, Theo van der Poel, bewegten. Er stellte diese Idee einem Trierer Pianohaus vor und fand dort Unterstützung. Bald danach schob Reichow einen ganzen Tag lang ein leihweise zur Verfügung gestelltes Klavier auf Rädern durch die Patientenzimmer und Gänge der Klinik. Patienten und Mitarbeiter waren gleichsam erfreut und erstaunt ob dieser „Innovation". Da klopfte kein diensthabender Arzt oder Pflegender an der Zimmertür, sondern ein „Pianist in Bereitschaft". Bereit, je nach Wunsch leise und berührende oder auch lautere bewegende Klänge direkt ans spectrum 3/2012 35 aus den einrichtungen Benefizabend der „Musiker in Bereitschaft“ Patientenbett zu bringen. Kein langes Konzert – mehr ein musikalischer Moment, der den klinischen Alltag unterbrach und verzauberte. Dies war die Geburtsstunde der Musiker in Bereitschaft (MiB). Die KULTUR AG der Klinik nahm dieses Projekt auf, und van der Poel ging auf Schirmherr-Suche. Im von der Mosel stammenden Musiker, Komponisten und Produzenten Thomas Schwab wurde er gefunden. Einer der angesehensten Künstler Südwestdeutschlands, der mit seinen Konzerten und Showproduktionen in ganz Deutschland unterwegs ist, ließ sich gerne anstecken von der bewegenden Idee – Musik hilft heilen. Durch sein großartiges Engagement gewann die Idee Format und Publizität. So trat er gemeinsam mit Patricia Kelly bereits zweimal in der Klinik auf. Durch Medienberichte und Mund-zu-Mund-Propaganda wurden weitere Laienmusiker, Semiprofes sionelle und Berufsmusiker auf das Projekt aufmerksam, und inzwischen zählt es bereits über 80 Aktive. aus den einrichtungen Zum ersten großen Benefizkonzert der Musiker in Bereitschaft traten am 12. September neben der Thomas Schwab- Dank des Benefizabends konnte ein lang gehegter Wunsch der Musiker in Bereitschaft in Erfüllung gehen. Zusammen mit den Erlösen des Ticketverkaufs und zahlreicher Spenden kann ein fahrbares Klavier angeschafft werden. 36 spectrum 3/2012 Zum Abschluss des Konzerts sangen alle anwesenden Musiker gemeinsam "Thank you for the music", nicht nur ein wundervoller Song, sondern vor allem auch die gelebte Kernbotschaft der Musiker in Bereitschaft. Band auch die Band MEMO, das Duo March, Rosa und Farina, Christiane Schwaighofer und die Folkband WEM auf. Mit „Fragile" von Sting gab die Thomas Schwab-Band den passenden musikalischen Auftakt, einem Song zur zerbrechlichen Grenze zwischen Ge sundheit und Krankheit. Moderator Andreas Radtke beleuchtete mit seinen Gesprächspartnern im Verlauf des Abends einzelne Projektfacetten. So betonte der Ärztliche Direktor und Neurologische Chefarzt der Klinik, Privatdozent Dr. Andreas Hufschmidt, den Wert von musikalischem Leben im Krankenhaus: „Die Musik erreicht uns Menschen auch und besonders in Zeiten der Krankheit; dieser Kanal bleibt uns immer erhalten." Alexandra Backes, Stationsleiterin auf der Depressionsstation der Klinik, beschrieb eindrucksvoll, welche besondere Wirkung die MiB auf ihrer Station entfalten können. Radtke fragte den Schirmherrn Thomas Schwab nach der Motivation für sein besonderes Engagement in diesem Projekt. „Für mich als Musiker ist es selbstverständlich, die Aufmerksamkeit, die Menschen mir und meinen Bandmitgliedern bei unseren Konzerten entgegenbringen, zurückzugeben. Ich freue mich, dass bereits viele befreundete Musiker aus der Region diesen Gedanken teilen, wünsche mir aber, dass es künftig noch mehr werden. Denn wir Musiker können mit dem, was wir lie ben, so viel bewegen. Mit Musik! Die Interessierte Musiker können sich für das Projekt unter der Telefonnummer: 06571 15-33173 anmelden. Freude in den Augen der Patienten zu sehen oder einen festen Händedruck als Dank zu spüren, sind ganz besondere Momente“, sagte Schwab. Auch Patricia Kelly berichtete in einer berührenden Videobotschaft von ihrem MiB-Einsatz als einem der schönsten Erlebnisse ihres musikalischen Lebens. Vor und während des Konzertabends wurden Spendengelder für das Projekt gesammelt. Gemeinsam mit den Erlösen des Ticketverkaufs kamen rund 4.500 Euro zusammen, genug für den erträumten Kauf des fahrbaren Klaviers. Theo van der Poel: „Wir bedanken uns bei allen unterstützenden Institutionen und Privatpersonen für die großartige Unterstützung. Jeder Musiker, den diese Aktion berührt, ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.“ Sabine Zimmer Fotos: Sabine Zimmer / Axel Kohlhaas Bestmögliche Betreuung für Menschen mit Diabetes Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus erhält Zertifizierung Wittlich. Diabetes mellitus ist in Deutschland die Volkskrankheit Nr. 1. Über acht Millionen Menschen sind bundesweit bereits betroffen, davon rund 90 Prozent von Diabetes mellitus Typ 2. Sie benötigen eine fachübergreifende Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, zertifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) seit 2005 diejenigen Behandlungseinrichtungen, die entsprechende Anforderungen erfüllen. Bundesweit vergab die Gesellschaft seitdem 285 Zertifikate, die den an Diabetes erkrankten Menschen wie ein „Qualitätssiegel“ die Suche nach einer geeigneten Behandlungsklinik erleichtern. In zertifizierten Einrichtungen können sich die Patienten sicher sein, dass sie optimal und leitliniengerecht behandelt werden. Glücklich über die erfolgreiche Zertifizierung waren (v.l.n.r.) die Diabetesberaterin Astrid Lesmeister, Dr. Michael Krichbaum und Dr. Anne-Kathrin Keller. betesexperten aber auch für die weiterführende Hilfe zur Selbsthilfe. So bietet das Zentrum strukturierte Schulungen für alle Diabetestypen nach den Leitli nien der DDG an. Weitere Informatio nen zum Behandlungsangebot finden Diabetesbetroffene auf der Internetseite der Inneren Medizin sowie in einem neuen Faltblatt der Abteilung zu diesem Spezialthema. Diabetes ist eine komplexe Krankheit, die mit unterschiedlichen Ausprägungen in Diabetes Typ 1 und Typ 2 un terschieden wird. Vor allem die Zahl der von Typ 2 Betroffenen steigt in Deutschland rasant. Häufig verursacht diese Erkrankung zunächst kaum Be schwerden, führt aber unbehandelt für die Betroffenen zu ernsten Folgeer krankungen. Denn ein erhöhter Blutzucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlagan fall, Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindungen kommen. Ihre Ansprechpartner sind: Oberärztin Dr. Anne-Kathrin Keller Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologie / Diabetologin DDG Ernährungsmedizinerin DAEM / DGEM Oberarzt Dr. Michael Krichbaum Internist, Gastroenterologe Diabetologe RLP / Diabetologe DDG Ernährungsbeauftragter Arzt DAEM / DGEM Astrid Lesmeister Diabetesberaterin DDG Diätassistentin DGE Für einen Beratungstermin vereinbaren Sie bitten einen Termin mit dem Sekretariat unter der Telefonnummer: 06571 15-32615. Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer Ran an den Speck Das Team um Dr. Anne-Kathrin Keller startete 2012 erfolgreich die erste Wittlicher Gruppe im M.O.B.I.L.I.S.-Programm, einem Jahreskurs zum ambulanten Abnehmen für stark übergewichtige Erwachsene (BMI 30-40 kg/m2). Informationen und Anmeldungen zur neuen Wittlicher Gruppe 2013 erhalten Sie unter der Telefonnummer: 0761 503910 oder im Internet unter: www.mobilis-programm.de. spectrum 3/2012 37 aus den einrichtungen In der Abteilung für Innere Medizin des Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhauses ist die Diabetologie und Ernährungs medizin seit Jahren ein großer Behandlungsschwerpunkt. Jährlich finden dort über 3.000 an Diabetes mellitus erkrankte Menschen Beratung und Hilfe. Das Team um die Diabetologen Dr. Anne-Kathrin Keller, Dr. Michael Krichbaum sowie Diabetesberaterin Astrid Lesmeister freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung als ambulante und stationäre Behandlungseinrichtung für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Anne-Kathrin Keller: „Die Anerkennung durch die DDG zeigt, dass unsere Behandlung in allen Bereichen der Therapie, Beratung und Schulung den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Das gibt unseren Patienten Sicherheit und ist für unser Team zu gleich eine Anerkennung der täglich zu leistenden Arbeit.“ Während des Auf enthaltes in der Klinik stehen die individuelle Behandlung und Beratung der Betroffenen im Vordergrund. In Koope ration mit dem Schulungszentrum Wittlich e. V. engagieren sich die Dia- 4. Wittlicher Pflegekongress informiert Experten Schmerztherapie ohne Medikamente stand im Fokus Wittlich. Der 4. Wittlicher Pflegekongress am 21. September widmete sich dem Themenkomplex: „Nichtmedikamentöse Schmerztherapie – komplementäre Methoden in der Pflegepraxis“. Rund 70 Teilnehmer aus Kliniken, Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, aus Praxen und ambulanten Pflegediensten erlebten anregende, informative und intensive Beiträge sowie zwei praxisnahe Workshops am Nachmittag. Die Schmerztherapie hat sich in den vergangenen 20 Jahren enorm weiter entwickelt und ist immer deutlicher in das medizinische Interesse gerückt. Trotz dieses medizinischen Fortschritts der Schmerztherapie erleben wir nach wie vor Wissens- und Anwendungsdefizite dazu bei allen um den Patienten bemühten Personen. aus den einrichtungen Schmerz ist das wohl häufigste Symptom in Krankenhäusern und Pflegeheimen und zugleich ein starker, die Lebensqualität beeinträchtigender Faktor. Das Pflegepersonal hat in der Regel den engsten Kontakt zum Patienten und ist daher unmittelbar mit schmerz leidenden Patienten konfrontiert, die nicht oder teilweise unzureichend schmerztherapeutisch behandelt werden. Nach der Eröffnung des Kongresses durch Joachim Mohr, Pflegedirektor am Verbundkrankenhaus Bernkastel/ Wittlich, skizzierte Dr. Michael Zimmer, Schmerztherapeut und Palliativmedi ziner am Verbundkrankenhaus, eindrucksvoll den Stellenwert der nicht medikamentösen Schmerztherapie im multimodalen Schmerzkonzept. Er würdigte die Motivation und das Engagement des Pflegepersonals, sich dem Thema Schmerz ganzheitlich zu nähern. Ferner betonte er die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller am Prozess beteiligten Berufsgruppen. Abschließend verwies er auf neue Erkenntnisse der Placeboforschung und leitete davon ab, dass auch das Pflegepersonal als Placeboverstärker wirken kann. Im folgenden Beitrag entführte Emmerich Berg, Lehrer für Gesundheitsfachberufe aus dem Verbundkrankenhaus 38 spectrum 3/2012 Emmerich Berg informierte die Teilnehmer in seinem Vortrag zum Thema Aromatherapie. Bernkastel/Wittlich, die Kongressteilnehmer in die Aromatherapie. Aroma therapie ist eine rationale Therapie mit pflanzlichen Ölen und Wässern, sie ist integraler Bestandteil der Phytotherapie und wird als Verfahren komplemen tär zur konventionellen Medizin einge setzt. Emerich Berg präsentierte die Vielfalt der ätherischen Öle und zeigte analog zu den Medikamentengruppen der Schmerztherapie (NSAR, Coxibe, Opioide, Lokalanästhetika, Koanalge tika) ätherische Öle, die die gleichen pharmakologischen Fähigkeiten aufweisen. Diese Substanzen werden den Patienten im Rahmen von Massagen zugeführt. Verknüpft mit den Erklärungsmodellen wie der Gate-ControlTheorie und dem bio-psycho-sozialen Schmerzmodell können diese ganz heitlichen Handlungen schmerzlindernd und wohltuend sein. Renate Simon, eine Trainerin für Kinaesthetic (Stufe 1) aus dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich, präsentierte in ihrem Vortrag einen gelungenen Theorie- und Praxistransfer. Kinaesthetics ist die Bezeichnung für die Erfahrungswissenschaft, die sich mit Bewegungskompetenz als einer der zentralen Grundlagen des menschlichen Lebens auseinandersetzt. Simon gelang es, diese Erfahrungswissen schaft auf den Bereich der nichtmedi kamentösen Schmerztherapie auszuweiten. In ihrem Workshop am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer von den sanften und schonenden Techniken überzeugen. Kinaesthetics kann helfen, neue Bewegungsmöglichkeiten zu entdecken und arbeitsbedingte Rückenschmerzen, Verspannungen oder andere körperliche Beschwerden anzugehen, somit haben der Patient und auch die Pflegeperson einen Vorteil von dieser Methode. Im letzten Kongressbeitrag präsentier te Heidrun Pickenbrock den Kongressteilnehmern die Lagerung in Neutral stellung. Sie ist eine therapeutisch funktionelle Lagerung auf neurophy siologischer Basis. Die Lagerung ist flexibel und individuell anwendbar. Ziele sind neben der Dekubitusprophylaxe die Förderung der Bequemlichkeit, die Erleichterung von Bewegung und Ruhen sowie die Normalisierung der Vitalparameter. Im Workshop mit Pickenbrock konnten sich die Teilnehmer von der entspannenden Wirkung der Lagerung in Neutralstellung (LiN) überzeugen. Emmerich Berg, Mitorganisator des Pflegekongresses, zog ein positives Fazit: „Der Kongress hat aufge zeigt, dass der Pflegeberuf und sein derzeitiges Handlungsrepertoire durch aus Kompetenzen haben, die weitestgehend autonom und gleichzeitig additiv zur konventionellen medizinischen Therapie einen sinnvollen und unver zichtbaren nichtmedikamentösen Beitrag zur Schmerztherapie leisten kön nen.“ Emmerich Berg Foto: Sabine Zimmer Adipositas-Symposium in der Gelderland-Klinik Ganzheitliche Ansätze: Ursachen von Übergewicht aufspüren Überernährung und Inaktivität In den meisten Statistiken, so waren sich die Experten einig, weist die Tendenz eine alarmierende Entwicklung der Zahl übergewichtiger Menschen auf. Allein in Deutschland gehören momentan rund 20 Prozent der Männer und Frauen zu dieser Zielgruppe, der Anteil der Kinder und Jugendlichen liegt bei einem Anteil von acht Prozent. Zum Einstieg in die Materie der Behandlung von Adipositas unter psychosomatischen und psychosozialen Aspekten ging Professor Dr. Herpertz auf die stammesgeschichtliche Entwicklung der Menschen ein. Überernährung, verbunden mit körperlicher Inaktivität als Ausdruck des rasanten technischen Fortschritts, seien maßgeblich beteiligt an der pandemischen Ausbreitung der Adipositas. Ansprüche wie Umwelt, Schlankheit mit Schönheit, Gesundheit, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit führen zu einer Stigmatisierung adipöser Menschen. Folglich können psychische Symptome und Störungen wie Depression oder Angst auftreten. Summarisch konnte erklärt werden, dass für die psychosomatische Betrachtungsweise von Übergewicht ein multifaktorieller Verhaltensansatz unabdingbar ist, dass Übergewicht nicht eine Essstörung, sondern eine Folge eines Ernährungs- und Bewegungsverhaltens ist, in welches pathogenetisch-psychische Faktoren einfließen. OP-Methoden Professor Martin Büsing vom Klinikum Vest Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen schilderte aktuelle Wege einer Adipositas-Chirurgie. Über 1.000 Patienten säßen ihm pro Jahr gegenüber, bei denen es mit einem BMI von Gastgeber und Referenten des Symposiums in der Gelderland-Klinik (v.l.n.r.): Dr. Klaus Peter Krieger, Annegret van Hagen, Professor Dr. Martin Büsing, Professor Dr. Stephan Herpertz, Dr. Claudia Laupert-Deick, Dr. Udo Simson, Dr. Gundel Plum und Dr. Wolfgang Wagener. 40 und mehr darum gehe, das Übergewicht durch einen operativen Eingriff zu regulieren. „Wir sind einziges Referenzzentrum in Nordrhein-Westfalen. In Recklinghausen bereiten wir die Patienten auf den meist minimal-invasiven Eingriff vor, und diese können zwei Tage nach der OP wieder nach Hause entlassen werden“, so Professor Büsing. Wünschenswert sei dann eine Nachbe handlung, wie etwa ein Aufenthalt in der Gelderland-Klinik. Sein Schaubild für die Adipositas-Chirurgie: Waren es 2011 deutschlandweit noch bis 6.000 Operationen, so erwarten die Chirurgen eine Steigerung auf 30.000 bis 50.000 Patienten im Jahr 2020. Zehn Tipps „Wie motiviere ich Patienten?“, lautete die Schlüsselfrage von Dr. Claudia Laupert-Deick. Sie gab wichtige Tipps zur Motivationssteigerung einer Ernährungstherapie: Situationsanalyse, das Fixieren realistischer Ziele, Verbesserung der Essgewohnheiten, Führen von Checklisten, Alltagstauglichkeit und Meistern von Krisenmomenten. „Geben Sie den Patienten zu jedem Zeitpunkt der Beratung das Gefühl, dass Sie mit ihnen gemeinsam individuelle Lösungen entwickeln können“, empfahl der Gast aus Bonn. Welche Schritte in der Gelderland-Klinik bei Patienten mit krankhafter Adipositas angesetzt wer den, verdeutlichten Ärzte, Psychologen und die Ernährungsberaterin der Gelderland-Klinik über drei ganzheitliche Lösungsansätze, den Säulen Ernährung, Bewegung und Psychotherapie. In der Ernährungstherapie werde das Wissen über gesundes Essen vermit- telt. Ein gemeinschaftliches Kochen in der neuen Lehrküche sei Bestandteil, und die Patienten erhielten Anleitung, wie sie ihre Essprotokolle führen. Zum Element Bewegungstherapie gehöre leichtes Ausdauertraining sowie die Rückmeldung von Patienten, wie Bewegung und Gefühle zusammenhängen. In Selbstverantwortung könne sich beispielsweise jeder Patient hinterfragen: Was ist jetzt gut für mich – was nicht? Was esse ich – was nicht? Die Gruppenpsychotherapie führe zum Gesprächsaustausch bedeutsamer Themen. Forschung per Nachsorge-App Ernährungsexpertin Annegret van Hagen zitierte Konrad Lorenz: „Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden, einverstanden ist nicht angewendet, angewendet ist noch lange nicht beibehalten.“ Sie stellte das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut vor, das ausgewähl ten Patienten der Gelderland-Klinik seit März angeboten wird. Die Studie konzentriert sich auf die Nachsorge von Patienten, die sich zuvor stationär in Geldern aufhielten. Es wurde eine eigene Adipositas-Nachsorge-App für Smartphone entwickelt, das helfen soll, das neue Verhaltensmuster in den Alltag zu übertragen. Die Ergebnisse von einer Interventions- und einer Kontrollgruppe werden in drei verschiedenen Intervallen verglichen. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel spectrum 3/2012 39 aus den einrichtungen Geldern. Namhafte Referenten gaben während des Symposiums am 10. No vember zum Thema „Adipositas“ in der Gelderland-Klinik ihr Fachwissen weiter. So begrüßten die Chefärzte der Gelderland-Klinik, Dr. Udo Simson und Dr. Klaus Peter Krieger, Gäste wie Dr. Wolfgang Wagener, Professor Dr. Stephan Herpertz, Professor Dr. Martin Büsing, Dr. Claudia Laupert-Deick. Aus der Gelderland-Klinik sprachen Dr. Udo Simson, Dr. Klaus Peter Krieger, Dr. Gundel Plum und Annegret van Hagen aus fachlicher Sicht. Neue Lehrküche der Gelderland-Klinik ist in Betrieb Das Herzstück der Ernährungstherapie Geldern. Ungewöhnlich viele Mitarbeitende waren dem Aufruf gefolgt, einen Tag vor der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Lehrküche in der GelderlandKlinik zu schauen, was sich da in den vergangenen Baumonaten im Erdge schoss entwickelt hat. Das Ergebnis: eine Lehrküche mit modernen Funktionen, wie sie sich so mancher Hobbykoch oder manche Hausfrau im Privatbereich wünschen würde. Die Pflegedirektorin Karla Bergers begrüß te zur „Feierviertelstunde“: „Schön, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.“ Sie werte es als Zeichen dafür, dass sich viele interessierten für den Fortschritt in der Modernisierung der GelderlandKlinik. Es bedeute auch ein Zeichen der Wertschätzung der Abteilung Ernährungsberatung/Ernährungstherapie im Hause. Sie liege vielen Mitarbeitenden der Gelderland-Klinik „am Herzen“, die neue Lehrküche der Gelderland-Klinik. Ein zentraler Platz Karla Bergers: „Ganz bewusst haben wir uns entschieden, dass die Lehrküche zunächst an die Mitarbeiter übergeben wird und in einem zweiten Schritt ab morgen an die Patienten.“ Das „Herzstück der Ernährungstherapie“ der Gelderland-Klinik habe einen zentralen Platz bekommen, in der Behandlung der Patienten, aber ebenso im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes selbst. aus den einrichtungen Wunsch geht in Erfüllung In den vergangenen 22 Jahren habe sich der Aufgabenbereich der drei Ernährungsberaterinnen Annegret van Seelsorger Martin Naton segnet die Holzkreuze, die künftig in der neuen Lehrküche und im angrenzenden Esszimmer hängen werden. Hagen, Andrea Schreiber und Ulrike Oll verändert und stark ausgeweitet, fachlich stärker bezogen auf die Behandlung von Patienten mit Essstörungen. Das bedeute für die Mitarbeiterinnen Weiterbildung, Fortbildung und ein hohes Umstellungsvermögen. Bergers weiter: „Die Ernährungsberaterinnen haben sich lange eine neue Küche gewünscht. Dieser Wunsch geht nun in Erfüllung.“ Funktionsbereiche Allein der erste optische Eindruck der cremefarbenen, mit rot partiell abgesetzten Frontflächen war schon einladend. Die praktisch orientierten Hausfrauen unter den Gästen schauten genauer hin: Ihnen fiel die Kochinsel mit Arbeits fläche und Induktionskochfeldern auf, große, eingebaute Kühlschränke, inte- grierter Backofen in Arbeitshöhe, Spülmaschine, unterschiedlich angebrachte Höhe der Arbeitsflächen, übersichtliche Anordnung der Stauflächen, eine leistungsstarke Dunstabzughaube, angemessene, gute Beleuchtung an den Arbeitsbereichen, eine Klimaanlage für Küche und Essbereich. Kurzum: Die neue Küche der Gelderland-Klinik bietet reichlich Platz für viele „Köche“. Auch das angrenzende Esszimmer wurde nach den Aspekten eingerichtet, dass am Gemeinschaftstisch häufiger Pati enten mit überproportionaler Körperfülle auf einem breiten Stuhl Platz nehmen werden. Der Ärztliche Direktor, Dr. Udo Simson, erinnerte noch einmal daran, dass die Renovierung immerhin seit fünf Jahren geplant sei, die Küchengestaltung aber letztlich doch beeindruckend und „hopplahopp“ unter Zeitdruck zügig umgesetzt wurde. Dies sei nicht nur dank der Handwerker, Planer, Hauswirtschaft, Küche, Hygiene, Reinigungsdienst und der Ernährungsberaterinnen, sondern auch dank der Führung von Karla Bergers möglich geworden. Seelsorger Martin Naton stimmte mit den Gästen einen Kanon an, unter dessen Gesang er die Räume feierlich einsegnete und die Kruzifixe für beide Räume aufhängen ließ. Monika Kriegel Fotos: Monika Kriegel Pflegedirektorin Karla Bergers (Mitte, mit Notizen) begrüßte viele Kollegen aus der GelderlandKlinik. 40 spectrum 3/2012 Weiterbildungsveranstaltung in den Hochwald-Kliniken 41. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Fortbildungsveranstaltung Weiskirchen. Gibt es ein Zuviel an Sport? Kann man Schwimmen, Laufen, Radfahren usw. übertreiben? Man kann, stellte Astrid Benöhr, Spezialistin im Extrem-Ausdauersport, vor den Teilnehmern der 41. Weiter- und Fortbildungsveranstaltung in den HochwaldKliniken am 13. und 14. Oktober fest. Sie muss es wissen. Die Mutter von drei Kindern, die 1987 in Finnland ihren ersten Ironman beendete und nach wie vor in ihrer Geburtsstadt Bergisch Gladbach lebt, hält die Weltrekorde über die drei-, vier- und fünffache IronmanDistanz und gehört weltweit zu den Menschen, die die meisten IronmanDistanzen absolviert haben. 170 Starts sind es bisher. Sie hat sogar das „Kunststück“ fertiggebracht, den zehnfachen Ironman zu schaffen. „Ich habe meine Grenzen überschritten“, räumt sie ein. Gleichwohl vertritt sie die Auffassung, Leistungssport per se sei nicht gesundheitsschädlich. Es komme auf die Konstitution, professionelle Vorbereitung und Training und vor allem auf die richtige Ernährung an. Professor Dr. Klaus Steinbach, Ärztlicher Direktor der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen, hat mit der Auswahl seines „Stargastes“ Professor Dr. Klaus Steinbach (links) im Gespräch mit Astrid Benöhr. Die Extremsportlerin referierte über die besonderen körperlichen Anforderungen bei Ausdauersportarten. zu seinen bekannten Veranstaltungen für Mediziner und Therapeuten wieder einmal bewiesen, dass Fort- und Weiterbildung deutlich mehr sein kann als eine reine Formalität. Krebs und Sport, Leistungssteigerung durch Sportfasten und die Behandlung frischer Sprunggelenkverletzungen im Sport waren am ersten Tag der Veranstaltung weitere Themen. Nach dem Vortrag von Astrid Benöhr beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Didaktik und Methodik beim Ausdauerlauf und mit der Praxis des langsamen Ausdauerlaufs. Auch diesmal waren die Veranstalter Orga Fit Kongress & Gesundheit, die Ärztekammer des Saarlandes, der Sportärzteverband Saar, ZVK Rheinland-Pfalz-Saar und das Heidelberger Kollegium e. V. sowie die HochwaldKliniken zufrieden mit dem Programm und den zahlreichen Teilnehmern. Andreas Engel Foto: Andreas Engel Gemeinsamer Schiffsausflug auf der Mosel Bewohner des Alten- und Pflegeheims Cusanus-Stift genießen Schiffsrundfahrt Die Bewohner genossen die Ausblicke auf Bernkastel und die Umgebung, besonders auf die Burg Landshut und bewunderten die Natur, die sich im Herbst noch einmal von ihrer farbenfrohen Seite zeigte. Ein Glas Wein in geselliger Runde und das gemeinsame Singen von Mosel- und Volksliedern zu den Akkordeonklängen von Erich Ströher rundeten den gelungenen Nachmittag ab. Zum Abschluss an eine schöne Schiffsfahrt dankten die Senioren allen Die Bewohner des Cusanus-Stifts freuten sich auf die herbstliche Schiffsrundfahrt auf der Mosel. Helfern, die den schönen Nachmittag ermöglicht haben und den Mitarbeitern der Firma Mosel-Schiffs-Touristik Michels für die tatkräftige Unterstützung beim Ein- und Ausstieg. „Vielen Dank für den schönen Mittag bei strahlen- dem Sonnenschein“, sagte die Bewohnerin Barbara Schimpgen, „es hat uns sehr gut gefallen.“ Stefanie Philipps Foto: Stefanie Philipps spectrum 3/2012 41 aus den einrichtungen Bernkastel-Kues. Nachdem das Wetter tagelang verregnet war, schien am 18. Oktober schon morgens strahlend die Sonne, sodass zahlreiche Bewohner und Angehörige die Einladung des Hauses zur jährlichen Schiffsrundfahrt auf der Mosel gerne annahmen. Sonnenschein beim Besuch des Weinfestes der Mittelmosel Senioren des Cusanus-Stifts genießen Wein und Reibekuchen Bernkastel-Kues. Die Sonne schien herrlich, als sich zahlreiche Bewohner gemeinsam mit den Mitarbeitern des Cusanus-Stifts auf den Weg zum Wein fest der Mittelmosel machten. Dort an gekommen, lud zunächst ein guter Tropfen dazu ein, probiert und getrunken zu werden. Die Bewohner genossen das gesellige Miteinander, es wurde viel erzählt und mancher Bekannter getroffen. Beim weiteren Spaziergang über die Weinstraße lockte der Geruch der Reibekuchen von Anita Schutz’ „Reibekuchenhütte“ an. Wie in den letzten Jahren lud Anita Schutz alle zu reichlich Reibekuchen mit Apfelkompott ein, die allen wunderbar mundeten. Nachdem für das leibliche Wohl ausreichend ge- sorgt war, trafen sich alle auf dem historischen Marktplatz, wo der Graacher Musikverein die Zuhörer mit seinen Klängen verwöhnte. Nachdem noch das ein oder andere Glas Wein in diesem schönen Ambiente genossen wurde, machten sich alle auf den Rückweg. Es war ein herrlicher Ausflug, darin waren sich am Ende des Tages alle einig. „Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr“, sagte eine ältere Dame und schwärmte vom Besuch des Weinfestes. Besonders dankten die Senioren Anita Schutz für die großzügige Einladung zum Reibekuchenessen. Bereits seit Jahren ist der Besuch der „Reibekuchenhütte“ von Anita Schutz fester Programmpunkt beim Ausflug zum Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues. Stefanie Philipps Foto: Katja Schmidt Jährliches Hildegardfest wieder mit großer Tombola Alten- und Pflegeheim St. Hildegard in Hostenbach feiert Namenstag aus den einrichtungen Hostenbach. Ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Alten- und Pflegeheims St. Hildegard in Wadgassen-Hostenbach ist das traditionelle Hildegardfest, welches immer Ende September gefeiert wird. Den Auftakt des diesjährigen Festes bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche Herz-Jesu in Hostenbach, der musikalisch von den Happy Church Singers unter der Leitung von Joachim Schwarz mitgestaltet wurde, die ehren amtlich auftraten. Gefeiert wurde der Gottesdienst von Pfarrerin Andrea Lermen-Puschke, Diakon Reiner Meier, Bernd Eckert und vielen Senioren des Altenheimes. Möglich wurde der Besuch in der Kir che aber erst durch die tatkräftige Un terstützung einiger Mitglieder der CDU Hostenbach, die die Senioren sicher zur Kirche und wieder zurück beglei teten. Durch ihre Hilfe konnten auch viele Rollstuhlfahrer am Gottesdienst teilnehmen. Gefeiert wurde anschließend in der Glückauf-Halle mit Kaffee und Kuchen, der von Angehörigen und Mitarbeitern gespendet worden war. 42 spectrum 3/2012 Ein Highlight des diesjährigen Hildegardfests war der einstudierte Sitztanz der Senioren. Ein abwechslungsreiches Programm ließ keine Langeweile aufkommen: Wie jedes Jahr tanzte die „Tanzgruppe Kiehlmeier“, die thailändische Mitarbeiterin Deo Weber und die Bewohner führten ihren Sitztanz vor. Alleinunterhalter Adrian Feid sorgte für die passende musikalische Unterhaltung. Dank der vielen Spenden konnte auch in diesem Jahr die beliebte Tombola mit vielen besonderen Preisen stattfinden. Den Hauptpreis, eine zweitägige Reise nach Paris mit Lambert Reisen, stiftete der Strickkreis des Alten- und Pflegeheims St. Hildegard. Heimleiterin Stefanie Klos sagte zum Abschluss: „Vielen herzlichen Dank allen Beteiligten, die dieses schöne Fest durch ihren Einsatz möglich gemacht haben.“ Christel Tschanun Foto: Stefanie Klos Tierischer Besuch im Altenhilfezentrum Haus St. Martin Alpakas begeistern Bewohner Schiffweiler. Außergewöhnliche Gäste besuchten am Nachmittag des 25. Juli die Einrichtung. Schöne große braune Augen und ein samtweiches Fell versetzten die Senioren zugleich in Erstaunen und Entzücken. Pfarrerin Wiltrud Bauer stellte ihre drei Alpakas Pablo, Alejandro und Leonardo vor. Nach einem ersten Kennenlernen und „Beschnuppern“, einer kurzen Information durch Wiltrud Bauer über diese außergewöhnliche Tierart, die Auf geht die Fahrt! Geführt von Pfarrerin Wiltrud Bauer zog Leonardo Margot Boley im Rollstuhl über den Vorhof des Altenhilfezentrums. Besonderheiten und die Verwendungsmöglichkeiten der Wolle, zeigten die Tiere, was sie schon gelernt haben. So ließen sich einige der Senioren im Rollstuhl von Leonardo über den Vorplatz ziehen. Andere führten ihn durch einen Parcours. Nach getaner Arbeit gibt’s ein Leckerli. Immer wieder lockte das weiche Fell und die sanfte Ausstrahlung der Tiere die Bewohner zum Berühren und Streicheln. Es zeigte sich, welch eine Freude der Kontakt zu Tieren älteren Menschen bereitet. Im Gespräch mit Wiltrud Bauer wurde beschlossen, im Herbst im Altenhilfezentrum Haus St. Martin aus der weichen Alpakawolle kleine Alpaka-Puppen zu filzen. Die Bewohner bedankten sich herzlich bei Wiltrud Bauer für das Ermöglichen dieser spannenden und nicht alltäglichen Erfahrung. Sabine Siffrin/Andrea Wagner Fotos: Sabine Siffrin Seniorentag der Waxweiler Frauengemeinschaft Alphornbläser im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu sorgten für Stimmung Waxweiler. Mit einem fast vergesse nen Gebet „Jungfrau Mutter Gottes mein“, von Richenza Diesch in einer Marienandacht vorgebetet, begann der diesjährige Seniorentag im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu. Dazu begrüßte die Vorsitzende der Frauengemeinschaft Waxweiler (kfd), Christa Nerke, auch die Senioren aus der Gemeinde sowie die Bewohner aus dem Haus ganz herzlich. Für das leibliche Wohl war mit Kaffee und Kuchen bestens gesorgt. Auf verschiedenen Instrumenten, unter anderem auch auf dem Alphorn, spielten und sangen Robert Weimann und Fritz Irsch bekannte Lieder. Hedwigs Sitztanzgruppe erfreute mit neuen Tänzen zum Thema Herbst. Hedwig Krost Foto: Hedwig Krost aus den einrichtungen Martina Schoden, die Heimleiterin des Hauses, freute sich sehr darüber, dass es schon zu einer festen Tradition ge worden ist, im Herbst den Seniorentag im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu zu veranstalten und lobte die gute Zu sammenarbeit mit den Mitgliedern der Frauengemeinschaft. Robert Weimann (links) und Fritz Irsch sorgten für die musikalische Unterhaltung. spectrum 3/2012 43 Oktoberfest im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Senioren feiern mit Bier und Weißwurst Besch. Durch und durch bayrisch war das diesjährige Oktoberfest am 11. Oktober im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus gestaltet. Der große Tag begann gleich mit einer besonderen Aktion: Auf allen Wohnbereichen wurde gemeinsam Apfelkuchen gebacken. Beim Schälen der Äpfel wurden von den Senioren Rezeptideen ausgetauscht, und so manche Geschichte rund um den Apfel sorgte für viel Gesprächsstoff. Traditionell gab es beim Oktoberfest zum Mittagessen Weißwurst mit Brezeln und dazu für die, die mochten, frisch gezapftes Bier. Nachmittags spielte das Duo „Blue Ladys“ auf, und alle ließen sich gerne den am Morgen frisch gebackenen Apfelkuchen schmecken. Gemeinsames Singen, Lachen, Tanzen, Klatschen und Schunkeln machte den Senioren, Angehörigen und Mitarbeitern sichtlich Gemeinsam mit dem Gesangsduo „Blue Ladys“ verbrachten die Senioren einen abwechslungsreichen bayrischen Oktoberfesttag. viel Freude und sorgte dafür, dass die Zeit wie im Fluge verging. Dieses gelungene Oktoberfest und die Erlebnisse des Tages werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Elisabeth Jansen Foto: Elisabeth Jansen Weinfest im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth Bunter Nachmittag mit Musik und Zwiebelkuchen aus den einrichtungen Heiligenwald. Unter dem Motto „Hauptsach gudd gess“ ließen sich die Seni oren des Altenhilfezentrums Haus St. Elisabeth am 17. Oktober beim jährlich stattfindenden Weinfest den Zwiebelkuchen und Wein schmecken. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter Elfriede und Harry Butzen sorgten gemeinsam mit Eva und Wolfgang Müller wieder einmal für gute Stimmung und die richtige „Gaudi“. Die altbekannten gern ge hörten Lieder wurden mit Freude mitgesungen, und viel Applaus belohnte im Anschluss die Musiker. Die Heimleiterin Kadija Alt dankte den ehrenamtlichen Helfern für dieses gelungene Weinfest und betonte, wie wichtig die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter zum Beispiel beim wöchentlich stattfindenden Singkreis sei. Kadija Alt/Christiane Thome Foto: Christiane Thome 44 spectrum 3/2012 Mit Wein und frischem selbstgebackenem Zwiebelkuchen feierten die Bewohner im Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth das diesjährige Weinfest. Wie war Schule früher? Maria Kruck zu Besuch in der Schönstätter Marienschule Vallendar Vallendar. Anfang Oktober staunten die Schülerinnen der Schönstätter Marienschule in Vallendar nicht schlecht, als eine Seniorin im Rollstuhl in Begleitung über den Schulhof fuhr. Es handelte sich bei der Dame um Maria Kruck, 88 Jahre jung und Bewoh nerin des nahegelegenen Seniorenhei mes St. Josef. In der Hand hielt sie eine blaue Mappe mit allerlei Erinnerungsstücken aus ihrer Schulzeit und einen Spickzettel. Die betreuende Lehrerin, Danuta Rieschel, hatte nun die Idee, den Unter richt einmal anders zu gestalten. Im Zum Abschied machten alle gemeinsam noch ein Gruppenfoto. Aufmerksam folgten die Schülerinnen der Schönstätter Marienschule den Erzählungen von Maria Kruck, die vor über 75 Jahren an dieser Schule unterrichtet worden war. Vorfeld behandelte die Pädagogin in der 10. Klasse der Realschule im Fach Deutsch das Thema „Wie war Schule früher?“. Bei Gesprächen im Altenheim mit Maria Kruck kam Danuta Rieschel auf die Idee, diese als Zeitzeugin zu einer Unterrichtsstunde einzuladen. Maria Kruck wurde am 28. November 1923 in Vallendar geboren. Vom 1. April 1930 bis zum 30. März 1938 besuchte sie die Katholische Mädchenschule in Vallendar. Ihre Erzählung vor der ge spannten Klasse begann sie mit den selbst gehäkelten Tafelläppchen, die man damals stolz aus dem Ranzen raushängen ließ. Die Kordel dazu wur de mit einer „Strickliesel“ gefertigt. Man schrieb auf Schiefertafeln, und auf jeder Bank gab es ein Schwammdöschen und ein Tintenfass. Begonnen wurde der Schultag mit einem Gebet: „Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab ich ge schlafen so sanft die Nacht, habt Dank, ihr lieben Engelein, dass ihr habt möget bei mir sein. Behütet mich auch diesen Tag, dass mir kein Leid geschehen mag.“ Maria Kruck ging sehr gerne zur Schule. Sie erzählte aber auch von körperlichen Züchtigungen, von Schlägen mit einem kurzen Stock auf die Innenseite der Hände. Auch heute noch beschäftigt sie dieses Thema, und sie meint, die Zeiten seien halt anders als heute gewesen. Zum Dank erhielt Maria Kruck (links) ein Blumengeschenk von einer Schülerin. Aber es gab auch viele schöne Erinnerungen an die Schulzeit: z. B. das Theaterspiel, die Wanderungen in die Natur, die Ausflüge, die Schulspeisung mit dem herrlich duftenden Weck am Morgen. Bei Schnee gingen die Kinder, in der Hoffnung auf „rodelfrei“, mit dem Schlitten zur Schule. Im Sommer gab es „hitzefrei“. Es war damals üblich, dass die Schüler privat für die Lehrer Arbeiten übernahmen: So brachte Maria Kruck ihrer Lehrerin die Heftstapel der gesamten Klasse und holte sie nach der Korrektur wieder ab, aber niemals hatte sie heimlich nachgesehen, welche Note sie hatte. Sie wollte das ihr entgegengebrachte Vertrauen nicht missbrauchen. Während der Erzählungen ließ Maria Kruck verschiedene Bilder aus ihrer Schulzeit herumgehen, auch ihr Originalzeugnis war dabei, welches noch in der altdeutschen Schrift Sütterlin geschrieben war. Die Schülerinnen lauschten sehr gespannt den Ausführungen der 88-Jährigen und stell ten jede Menge Fragen. Viel zu schnell verging die Zeit, und gegen Ende bedankten sich die Mädchen bei der Seniorin mit einem Blumengeschenk. Sie fanden den Unterricht sehr anschaulich und interessant, eben nicht nur Theorie. Zum Abschluss gab es ein Erinnerungsfoto, bevor Maria Kruck in Begleitung ihrer Betreuerin vom Seniorenheim St. Josef den Heimweg antrat. Petra Lambertz Fotos: Petra Lambertz spectrum 3/2012 45 aus den einrichtungen Die Marienschule und das Senioren heim unterhalten seit Jahren einen sehr engen und herzlichen Kontakt. Eine Arbeitsgemeinschaft (AG) der 9. Klasse besucht alle 14 Tage eine Gruppe von Bewohnern im Altenheim. Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum 6. Fachtagung zur Wundbehandlung und Wundheilung in Mettlach Mettlach. Bei der 6. Mettlacher Fachtagung präsentierte sich das ctt-Fortbildungszentrum mit einem Messestand und präsentierte ein Aufbauseminar für bereits qualifizierte Mitarbeiter der Pflege. Wiederholt fand die von der DRK Klinik Mettlach für Rehabilitation durchgeführte Veranstaltung in Kooperation mit dem ctt-Fortbildungszentrum statt. So bestand auch für ehemalige Teilnehmer des Kurses „Wundexperte ICW“ die Möglichkeit, Rezertifizierungs punkte mit dem Besuch der Fachtagung zu erwerben. Außer altbewährten Kursangeboten konnte auch zahlreichen Interessenten das neue Qualifizierungsangebot des Fortbildungszent- rums zum „Pflegetherapeuten Wunde“ vorgestellt werden. An diesem Qualifizierungsangebot können Gesundheitsfachkräfte mit einem gültigen Zertifikat „Wundexperte ICW“ zugelassen werden. Das Seminar wird in Modulform durchgeführt und umfasst zurzeit 176 Unterrichtsstunden und eine 40-stündi ge Hospitation. Die Teilnehmer erwerben nach bestandener Prüfung den Abschluss als „Pflegetherapeut Wunde ICW“. Karl-Herbert Bruxmeier / Mechthild Heinrichs - Marunde Foto: Karl-Herbert Bruxmeier Terminankündigung Kursbeginn für das Aufbauseminar „Wundexperte ICW “ ist der 06.03.2013. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.ctt-bildung.de oder telefonisch unter: 0651 8244-188, -288. Mechthild Heinrichs-Marunde (links) und Anne Steuer vom ctt-Fortbildungszentrum präsentierten die neuen Angebote. Azubis der Abteilung „Maler und Lackierer“ entwickeln Farbkonzept Aach. Als Kundenauftrag für das cttFortbildungszentrum übernahm die Ausbildungsabteilung „Maler und Lackierer“ des Hauses auf dem Wehrborn unter Leitung der beiden Ausbildungsmeister Michael Schopper und Manfred Götz die neue farbliche Gestaltung des Fortbildungszentrums. weiterbildung Fünf junge Auszubildende entwarfen Farbkonzepte für die einzelnen Räume. Nach einer sechswöchigen Arbeit präsentierten sie die Räume des Fortbildungszentrums in angenehmen neuen Farben. Gleichzeitig wurde der Aufent haltsraum neu gestaltet, und ein zusätzlicher Schulungsraum konnte geschaffen werden. Somit verfügt das Fortbildungszentrum jetzt über etwa 450 Quadratmeter Schulungsfläche. Karl-Herbert Bruxmeier / Mechthild Heinrichs - Marunde Foto: Karl-Herbert Bruxmeier Die angehenden Maler und Lackierer des Ausbildungsbetriebs des Hauses auf dem Wehrborn gestalteten die Räume des Fortbildungszentrums farblich neu. 46 spectrum 3/2012 Weiterbildungsangebote des ctt-Fortbildungszentrums Januar 16. - 25.Januar Qualifizierung zum/r Wundexperten/in ICW e.V. 7 Kurstage 780 Euro Qualifizierung zum/r Pflege- und Serviceassistent/in 11 Kurstage 820 Euro 29. Januar - 14. März Februar 01. Februar - 13. April Neu! Hygienebeauftragter in der Pflege nach §8 MedHygVO 6 Kurstage 650 Euro 22. März 2013 - 24. April 2015 Neu! Gesundheitsfachwirt für kaufm. Berufe (IHK geprüft) 88 Kurstage 3.800 Euro zzgl. Prüfungsgebühren Neu! Basiskurs Kinästhetik 3 Kurstage 390 Euro zzgl. 25 Euro Zertifikatsgebühren März 14. März - 12. April April 08. April 2013 04. November 2014 Weiterbildungslehrgang zum/r Stationsleiter/in 60 Kurstage 2.960 Euro 13. Mai - 29. November Weiterbildungslehrgang zum/r Praxisanleiter/in 28 Kurstage 1.220 Euro Fachkraft für Gerontopsychiatrische Pflege 50 Kurstage 2.300 Euro Weiterbildungslehrgang zum/r Schmerzexperten/in 11 Kurstage 1.100 Euro Mai 13. Mai 2013 - 28. April 2014 22. Mai - 24. Oktober jUNI 11. Juni - 14. Juni 19. Juni 2013 - 22. Mai 2014 2. Halbjahr 2013 Qualifizierung zum/r Pflegeberater/in nach § 45 SGB XI 4 Kurstage 490 Euro Neu! Qualifizierung zum/r Pflegetherapeuten/in Wunde (Aufbaukurs) 24 Kurstage 1.990 Euro Neu! Palliative Care (Grundlagenkurs) 5 Kurstage 490 Euro Qualifizierungsangebot: Hygienebeauftragte in der Pflege nach § 8 MedHygVO Aach. Zur Sicherstellung der Hygiene bis in alle Funktionseinheiten müssen medizinische Einrichtungen seit dem Erlass der neuen Landesverordnung in Rheinland-Pfalz über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen vom 17. Februar auch Hygienebeauftragte in der Pflege qualifizieren, die für hygienerelevante Themen an der Basis verantwortlich sind (§4(1) MedHygVO). Das Fortbildungszentrum hat daher kurzfristig ein dementsprechendes Qualifizierungsangebot konzipiert und bietet einen 40-stündigen Qualifizierungskurs im ersten Halbjahr 2013 an. Grundsätzlich können viele der Bildungsangebote auch als Inhouse-Veranstaltung durchgeführt werden. Gerne wird hierfür ein individuelles Angebot erstellt. Weitere Informationen bzw. Anmeldungen: ctt-Fortbildungszentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach Telefon: 0651 8244-188, -288 Fax: 0651 8244-190 E-Mail: fortbildungszentrum@wehrborn.de www.ctt-bildung.de spectrum 3/2012 47 weiterbildung Karl-Herbert Bruxmeier/ Mechthild Heinrichs-Marunde Termine und Veranstaltungen der PTHV Veranstaltungen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar Akademietage 2013 Das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung der PTHV veranstaltet im Auftrag der Pallottiner am Ort Vallendar, gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Koblenz, und der Katholischen Erwachsenenbildung, 12. Januar Bildungswerk Westerwald-Rhein-Lahn, die einmal jährlich stattfindenden Akademietage. Im Jahr 2013 stehen folgende Veranstaltungen auf dem Programm: Gutes Leben – auch bei Demenz Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr Professor Dr. Hermann Brandenburg (PTHV), Dr. Verena Wetzstein (Freiburg) und Andrea Paolazzi (Pflegestützpunkt Mayen) 19. Januar Wir alle sind berufen! Pallottis Zukunftsbild von Kirche für heute Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr Professor Dr. Paul Rheinbay SAC (PTHV), Dr. Hans Günther Ullrich (Trier) und Dr. Claudia Lücking-Michel (Bonn) 26. Januar Und was kommt danach …? Die Ewigkeit und das Leben nach dem Tod verstehen Samstag, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr Professor Dr. Markus Schulze SAC (PTHV) Für alle Veranstaltungen gilt: keine Teilnehmergebühr, Anmeldung nicht erforderlich, Spenden erwünscht WEITERE TERMINE 2013 21. - 25. Januar Symposium anlässlich des 50. Jahrestages der Heiligsprechung des hl. Vinzenz Pallotti Montag, 15:00 Uhr bis Freitag, 17:00 Uhr Unio-Unsere Art, Kirche zu sein Veranstalter und Anmeldung: Pallotti-Institut der PTHV, Pallottistraße 3, 56179 Vallendar E-Mail: u.scherer@pthv.de Leitung: Lic. Theol. Ulrich Scherer SAC (PTHV) 01. - 03. März 13. Tagung des Arbeitskreises Ordensgeschichte Institut für Theologie und Geschichte religiöser Gemeinschaften (IRG) Veranstalter und Anmeldung: Institut für Theologie und Geschichte religiöser Gemeinschaften (IRG) E-Mail: jschmiedl@pthv.de Leitung: Professor Dr. Joachim Schmiedl ISch (PTHV) 08. - 10. März Glaube und Kultur Symposium mit Kardinal Walter Kasper termine Kardinal Walter Kasper Institut (KWKI) Veranstalter und Anmeldung: Kardinal Walter Kasper Institut (KWKI), Pallottistraße 3, 56179 Vallendar, E-Mail: kwki@pthv.de Leitung: Professor Dr. George Augustin SAC (PTHV) 48 spectrum 3/2012 „Lebendig oder tot – tertium non datur“ Wann ist der Mensch tot? Diskussion um Hirntod, Herztod und Ganztod Im Zuge der gewaltigen Fortschritte in der Intensiv-, Reanimations- und Transplantationsmedizin, organische Defekte durch Spenderorgane lindern oder gar beheben zu können, wird das Hirntodkriterium zunehmend infrage gestellt. Medizin, Recht, Ethik und Theologie ringen gemeinsam um Antworten in der Suche nach Kriterien der sicheren Feststellung des Todes. Die theoretische Grundsatzdebatte ist in vollem Gang. Bereits jetzt zeichnen sich normative Konsequenzen ab. Je mehr die Organtransplantation den Charakter einer „Regelleistung“ annimmt und je weniger Organe gespendet werden, umso notwendiger ist eine breite öffentliche Diskussion. Vielfältige Fragen gilt es zu klären: Wer entscheidet über meinen Leib? Kann und darf ich verfügen, was mit mir vor und nach dem Tod geschieht oder kann und darf die Solidargemeinschaft das Verfügungsrecht beanspruchen? Die Beiträge der vorgestellten Publikation sind zum großen Teil Vorträge, die im „Medizinethischen Arbeitskreis“ und den „Sonntagmatineen“ des Ethik-Instituts an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar gehalten worden sind und sich der Aufarbeitung dieser Fragen widmen. Interdisziplinär gehen die Autoren dieses dritten Bandes der Reihe Ethische Herausforderungen in Medizin und Pflege den Kriterien und Hintergründen zur Bestimmung des Todes aus medizini scher, juristischer, soziologischer, ethischer und theologischer Sicht nach. Darüber hinaus wird auch die Frage nach dem Sinn des Sterbens und Todes reflektiert und auch philosophische Überlegungen zur „Ars moriendi“ einbezogen. Ausgehend vom Erfahrungsraum des Hospizes, wird zudem der Bogen über eine Kultur des Sterbens zu Nahtoderfahrungen geschlagen. Es handelt sich hierbei um Grenzerfahrungen, die wichtige Impulse zu einem intensiven ethisch sensiblen Leben vor dem Tod geben können. Weitere Informationen zu den bisherigen Publikationen des Instituts sowie den Veranstaltungen finden Sie unter: http://www.pthv.de/institute/ethik-institut.html Die Beiträge dieser neuen Publikation des Ethik-Instituts wollen daher einen Einblick in ein vielschichtiges Themenfeld bieten, das im Rahmen der Debatte um Hirntod – Herztod – Ganztod interdisziplinär vorgestellt wird, und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen und zukünftigen Fragen der Transplantationsmedizin anregen. Es bleibt zu wünschen, mit den unter schiedlichen Perspektiven dieses Buches einen Beitrag zu einer persönlichen Entscheidungsfindung zu leisten. So ist und bleibt der Tod, trotz aller Standards, ein höchst persönliches Er eignis. Diesem muss sich jeder von uns, früher oder später, stellen. Dr. Ingo Proft Das Buch kann bezogen werden über: Ethik-Institut PTHV gGmbH Pallottistr. 3 56179 Vallendar Oder über jede Buchhandlung: Niederschlag, Heribert, Proft, Ingo (Hg.), Wann ist der Mensch tot? Diskussion um Hirntod, Herztod und Ganztod, Ostfildern ISBN: 978-3-7867-2946-4 1. Auflage 2012, erschien im September 16,99 Euro ethik Angesichts der Selbstverständlichkeit des Todes wird häufig die Phase des Sterbens vernachlässigt – doch gilt es, gerade diese zuvor zu bestehen. Niemand weiß den Zeitpunkt genau zu bestimmen, wann der Sterbeprozess beendet und der Tod sicher eingetreten ist. Es ist verständlich, dass dieses Nichtwissen verunsichert. Gibt es vielleicht nicht doch Kriterien, die uns erkennen lassen, wann ein Leben beendet ist? Die Antwort auf diese Frage entscheidet nicht zuletzt auch über die gesellschaftliche Akzeptanz der Organtransplantation. So wird sich die Spendenbereitschaft erst dann signifikant erhöhen, wenn sicher ist, dass nicht einem Sterbenden, sondern einem To ten Organe entnommen werden. In letzter Zeit bezweifeln Wissenschaftler verstärkt, dass Mediziner zweifelsfrei und eindeutig sagen können, wann der Mensch tot ist. spectrum 3/2012 49 Informationen der Ethik-Kommission „Muslimische Patienten im Krankenhaus“ ethik Was tun, wenn ein muslimischer Patient verlangt, dass das Kreuz in seinem Krankenhauszimmer abgehängt wird, weil es sein religiöses Empfinden verletzt? Oder wenn eine muslimische Patientin auf einer Behandlung ausschließlich durch Ärztinnen und einer Versorgung nur durch Krankenschwes tern besteht? Solche Fragen stellen sich nicht nur im Umgang mit muslimischen Patienten im Krankenhausall tag, sondern immer dann, wenn verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensweisen zusammentreffen. Allerdings sind interkulturelle bzw. interreligiöse Situationen im Krankenhaus von den meisten Situationen dieser Art grundlegend verschieden: Der Patient begibt sich im Rahmen einer statio nären medizinischen Behandlung in ein weitgehendes Abhängigkeitsver hältnis und vertraut sich Ärzten und Mitarbeitern in den verschiedenen Heilberufen an. Dieses Vertrauen bez ieht sich zunächst auf eine gute medizinische Behandlung, jedoch auch auf eine Akzeptanz seiner Person und seiner Art der Lebensführung – im Falle eines muslimischen Patienten eben seiner Lebensführung als Muslim. Aufseiten der Behandelnden erfordert dies Kenntnis der – und Verständnis für die – Bedürfnisse des muslimischen Patienten, Bereitschaft für eine gewisse organisatorische Flexibilität und insbesondere kommunikative Fähigkeiten. Diese Qualitäten werden häufig unter den Begriffen „kulturelle Sensibilität“ und „interkulturelle Kommunikation“ zusammengefasst und stellen gerade für Mitglieder der Heilberufe notwendige Voraussetzungen dar. Problemfelder Der Aufenthalt im Krankenhaus kann für den muslimischen Patienten mit spezifischen Problemen verbunden sein, die zum einen mit der direkten Religi onsausübung (v. a. Gebet und Fasten) und zum anderen mit weiteren Aspek ten der Religion (z. B. Geschlechter trennung, Kleidervorschriften und Er- nährungsgeboten) zusammenhängen. Denn gerade im beschränkten und stark regulierten Raum des Krankenhauses stößt die religiöse Lebensführung auf Grenzen. Nicht nur muss Rücksicht auf andere Patienten, die Pflegenden und Behandelnden genommen werden, son 50 spectrum 3/2012 dern es müssen in deutschen Kranken häusern auch zahlreiche Gesetze, Vor- schriften und Regularien beachtet werden. So entsprechen z. B. die auf dem Fußboden im Krankenzimmer durchgeführten Verbeugungen beim Gebet nicht den deutschen Hygienevorschriften, gleichwohl sind die fünf täglichen Gebete für Muslime eine grundlegende Pflicht. Ein geeigneter eigener Gebetsraum für Muslime ist im Krankenhaus manchmal nicht vorhanden, jedoch kann es für den praktizierenden Muslim u. U. nicht akzeptabel sein, die Gebete dann unter den Augen der anderen, v. a. von nicht - muslimischen Patienten im Krankenzimmer zu verrichten. Schwierigkei ten können sich auch bei der Pflege und Therapie ergeben: Wenn z. B. der Krankenhausaufenthalt in den islamischen Fastenmonat Ramadan fällt, d. h., wenn der Muslim während des Fastentages auf die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit vollständig verzichtet, können sich Konflikte zwischen der Ein nahme von notwendigen Medikamenten und den Fastenbestimmungen ergeben. So ist in diesem Fall zunächst zu klären, ob die Einnahme von Medikamenten als Bruch des Fastens angesehen wird, ferner, ob alle zugeführten Medikamente (z. B. auch Augentropfen und intravenös verabreichte Medikationen) gegebenenfalls von dem Verbot betroffen sind. Und wenn der Patient während der Fastenzeit Medikamente einnimmt, ist überdies zu beachten, dass manche Medikamente nicht auf leeren Magen eingenommen werden dürfen. Eine besonders komplexe Situa tion ist gegeben, wenn ein Muslim im Krankenhaus stirbt, weil die Versor gung des Toten, vor allem die Leichen wäsche, von den Angehörigen als religiöse Pflicht wahrgenommen und deshalb von ihnen übernommen wird. Verständnis und Kommunikation Unter Umständen muss auch ein ange messener Umgang mit den Irritationen der anderen Patienten gefunden werden, die sich durch einen großen „Be sucheransturm“, Vollverschleierung der Frauen, aber auch z. B. durch Koranrezitationen am Krankenbett gestört fühlen. Dabei ist es dann hilfreich zu wissen, dass der Grund für den „Besu cheransturm“ die persönliche Anteilnahme ist, die von der Familie und den Freunden des Patienten als selbstver ständliche Pflicht empfunden wird. Zudem gilt der Krankenbesuch als religiös verdienstvoll. In der Überlieferung des Propheten Mohammed (sunna) werden die Muslime zur Sorge für die Kranken aufgefordert, so z. B. in dem folgenden Ausspruch: „Speist den Hung rigen, besucht den Kranken und gebt den Gefangenen frei.“ („Sahih al-Buhari“, Stuttgart 1991, 391). Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist für den Umgang mit dieser Situation unabdingbar. Deshalb ist bei der Bewältigung dieser und anderer interkultureller Si tuationen eine gelungene Kommunikati on von zentraler Bedeutung, die nicht nur auf der sprachlichen Ebene, sondern entscheidend auch auf der nichtsprachlichen Ebene der Zeichen, der Gesten und der Mimik stattfindet. Die Grundlage müssen Achtung, Wertschät zung und Interesse sein. In den einzelnen Situationen ist es notwendig, vor dem kulturellen, religiösen und sozialen Hintergrund der Patienten wechselseitig verständliche und angemessene Erklärungen zu geben und in Absprache miteinander ein für beide Seiten akzeptierbares Vorgehen abzusprechen. „Ein Arzt fühlt einer Frau den Puls“, Illustration aus einer Handschrift des Kanons der Medizin von Avicenna (Isfahan 1632, London: Wellcome Library, Or Arabic MS 155), Bild: Wellcome Image. Lösungen? Aber was bedeutet das z. B. für die oben gestellte Frage nach der Entfer nung des Kreuzes aus dem Patientenzimmer? Während sich die meisten Muslime in einem christlichen Kranken haus nicht am Kreuz an der Zimmer wand stören würden bzw. für sich eine unkomplizierte Weise des Umgangs finden, kann es für Anhänger einer sehr strikten Auslegung islamischer Be stimmungen eine Belastung darstellen. Insbesondere, wenn das Kreuz in der dem Muslim vorgeschriebenen Gebetsrichtung hängt, könnte das Gebet als Verehrung eines unislamischen Symbols oder als Unterordnung unter dieses gewertet werden. Deshalb muss im Zum Inhalt: Der vorliegende Band behandelt das Thema des vorgeburtlichen menschlichen Lebens im Islam in seinen historischen, systematischen und aktuellen Aspekten. Ausgehend von den religiösen Quellen werden die klassische islamische Position und ihre naturphilosophischen Grundlagen dargestellt. Nachfolgend werden die Antworten des modernen islamischen Rechts auf die Herausforderung durch die Reproduktions medizin und Lebenswissenschaften er schlossen. Schließlich wird die Rechtslage in den islamischen Staaten vor dem Hintergrund der Kultur und Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens beschrieben. Die besprochenen Einzelthemen sind u. a. Schwangerschaftsabbruch, Empfängnis verhütung, Bevölkerungsplanung, In - vitro Fertilisation und Embryonenforschung. Der Autor: Nils Fischer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar. Studium der Philosophie, Islamwissenschaften, des Arabischen und Persischen in Bonn, Damaskus und Teheran. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen der Bioethik im Islam und Medizinethik in den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens. Konfliktfall zunächst mit dem Patienten und gegebenenfalls mit seinen Angehörigen gesprochen, und die jeweiligen Standpunkte müssen angesprochen werden. Dabei müssen auch die Grenzen des Konsens’ aufgewiesen und Alternativen in den Blick genommen werden. Eine „Patentlösung“ gibt es mitunter nicht. Denn Lösungen hängen nicht nur von dem guten Willen beider Seiten ab, sondern auch von den Rahmenbedin gungen. Im Falle des Kreuzes etwa könnte dieses etwa, wenn keine baulichen oder anderen Voraussetzungen dem entgegenstehen, im Krankenzimmer von vornherein an einer Stelle befestigt werden, an der es nicht in der vorgeschriebenen Richtung des Gebets hängt. Muslimische Patienten sind in deutschen konfessionellen Krankenhäusern willkommen, und ihre religiöse Praxis bedeutet keinen Bruch mit den christlichen Werten. Wichtig ist deshalb, sich interkulturelle und interreligiöse Grundkenntnisse anzueignen, sich dabei aber auch die eigenen Werte bewusst zu machen, da dies eine Voraussetzung Nils Fischer Islamische Positionen zum pränatalen Leben Ethik in den Biowissenschaften, Band 14 184 Seiten, 13,9 × 21,4 cm Kartoniert 15 Euro / [A] 15,50 Euro / SFr 21,90 ISBN 978-3-495-48454-8 für Verständnis, Toleranz und einen sicheren Umgang mit einem anderen religiösen Wertesystem darstellt. Überdies kann es hilfreich sein, für Standardprobleme Standardlösungen zu entwickeln und gegebenenfalls eine Liste von Kontaktpersonen (muslimische Seelsorger, Übersetzer und gegebenenfalls Mediator) zu erstellen. Der Lehrstuhl Ethik, Theorie und Ge schichte der Medizin an der Philoso phisch-Theologischen Hochschule in Vallendar beschäftigt sich u. a. mit den interkulturellen Aspekten der biomedizinischen Ethik und hat sich ihre Vermittlung zur Aufgabe gesetzt. Für Fragen der Praxis steht er als Ansprechpartner zur Verfügung. Nils Fischer ist Mitarbeiter am Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin von Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, im September ist seine Studie „Islamische Positionen zum pränatalen Leben“ im Verlag Karl Alber erschienen. spectrum 3/2012 51 ethik Grenzen Dennoch gibt es Wünsche und Ansprüche, die im Routinebetrieb manchmal nicht berücksichtigt oder umgesetzt werden können, beispielsweise solche nach zertifizierter Halal - Kost statt der sogenannten „Moslemkost“. Letztere gehört zwar mittlerweile in allen Krankenhaus - Großküchen zum Standard, sie verzichtet aber zumeist nur auf Schweinefleisch oder bietet vegetarisches Essen an. Den islamischen Speisevor schriften im strengeren Sinne genügt sie jedoch nicht. Was vielen nicht be kannt ist: Nach Ansicht der meisten islamischen Rechtsgelehrten ist es für einen Muslim während eines Krankenhausaufenthaltes allerdings gar nicht notwendig, alle islamischen Vorschriften zu erfüllen. Denn im Mittelpunkt des Krankenhausaufenthaltes steht die medizinische Behandlung, Versorgung und Heilung des Patienten. Aus diesem Grunde sind Ausnahmen, wie z. B. das Aussetzen und Nachholen des Fastens, durchaus erlaubt. Deshalb lässt sich im Gespräch für die meisten Missverständnisse, Schwierigkeiten und Probleme oftmals verhältnismäßig einfach eine Lösung finden. Tiefere Kenntnisse des Islams, der verschiedenen Sprachen und Kulturen sind dafür nicht notwendig. Gleichwohl erleichtert ein grundlegendes Verständnis das Gespräch und hilft, Probleme zu vermeiden. Das Wichtigste ist eine von gegenseitigem Respekt getragene verbindliche Kommunikation, bei der sowohl die Grenzen vermittelt als auch Lösungen angeboten werden. Formulierungshilfe für Studienvorhaben Zu den Aufgaben der Ethik-Kommission der ctt gehört es, die im Träger durchgeführten klinischen Studienvorhaben unter ethischen Gesichtspunkten zu prüfen. Die Ethik-Kommission der ctt stellt nachfolgend zur Unterstützung der antragstellenden forschenden Ärzte einige Punkte vor, die für jeden Prüfantrag und seine ethische Begutachtung von besonderer Bedeutung sind und entsprechende Beachtung erfordern. Freie Entscheidung des Probanden: Die freie Entscheidung eines Probanden zur Studienteilnahme kann in problematischer Weise durch solche Formulierungen in der Probandeninformation beeinflusst werden, mit denen Probanden ausdrücklich gebeten werden, an der Studie teilzunehmen („... möchte ich Sie um Ihre Mitwirkung bei dieser Forschungsarbeit bitten“). In gleicher Weise können Probanden durch einen Dank für die Studienteilnahme (z. B.: „Für Ihre Studienteilnahme danken wir Ihnen sehr herzlich.“) sowie zu wenig distanzierten Grußformeln (z. B.: „Mit herzlichen Grüßen“) in ihrem freien Urteil beeinflusst werden. Die Ansprache von möglichen Probanden auf einer solchen emotionalen Ebene gilt es daher zu vermeiden. Eine geeignete Formulierung besteht z. B. darin, die Probanden zu einer Teilnahme an einer Studie einzuladen („... möchte ich Sie einladen, an dieser Forschungsarbeit mitzuwirken“). Sofern eine Grußformel gewünscht ist, kann das standardisierte „Mit freundlichen Grüßen“ verwendet werden. ethik In jeder Probandeninformation und Probandeneinwilligung muss darauf hingewiesen werden, dass ein Ab bruch der Studienteilnahme durch den Probanden für ihn mit keinerlei Nachteilen bei der medizinischen Behandlung verbunden ist. Datenschutz: Erhobene Probandendaten unterlie gen einem hohen Schutz, der bein haltet, dass diese Daten nur ausdrücklich autorisierten Personen zur Kenntnis gelangen dürfen. Diese 52 spectrum 3/2012 Personen müssen im Studienprotokoll, in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung bezüglich ihrer Funktionen, die sie bei der Durchführung der Studie einnehmen, genannt werden (z. B. Studienleiter, Prüfarzt, statistischer Auswerter etc.). Die im Rahmen einer Studie erhobenen personenbezogenen Daten dürfen ohne ausdrückliche Einwilligung des Probanden nicht an andere Personen, auch nicht an externe Ärzte, weitergegeben werden. Diese Zusicherung muss im Studienprotokoll und in der Probandeninformation aufgeführt werden. Der Umfang der Erhebung personenbezogener Daten im Rahmen eines Studienvorhabens muss auf die konkreten studienrelevanten Fragestellungen beschränkt werden. Dies gilt auch, wenn die Prüfärzte klinische Daten der Probanden von externen Ärzten einholen. So ist etwa die Einholung der gesamten Krankenunterlagen von externen Ärzten, z. B. als Kopie, unzulässig. Im Studienproto koll, in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung muss klar dargelegt werden, welche Daten des Probanden von welchen Personen auf welche Weise gewonnen bzw. eingeholt werden. Im Studienprotokoll, in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung müssen die Maßnah men dargelegt werden, die für eine Anonymisierung bzw. Pseudonymi sierung der Daten von Probanden zur Anwendung kommen. Bei einer Pseudonymisierung der Daten von Probanden dürfen persönliche Daten und studienrelevante Daten nicht am gleichen Ort zugänglich aufbewahrt werden. Die Zugänglichkeit der Da ten und die Aufhebung der Pseudonymisierung muss im Studienprotokoll auf bestimmte Personen und definierte Bedingungen (z. B. Auftre ten unerwünschter Nebenwirkungen) begrenzt werden. Im Studienprotokoll, in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung muss dargelegt werden, zu welchem Zeitpunkt, von welcher Person und auf welche Weise die Daten von Probanden vernichtet werden. Sofern die in einem Studienvorhaben erhobenen Daten zu weiteren wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden sollen, muss dies ausdrücklich in der Probandeninformation und in der Probandeneinwilligung dargelegt werden. Risikominimierung: Gesundheitliche Risiken, die dem Probanden durch seine Teilnahme an einem Studienvorhaben entstehen können, müssen in einem angemessenen Rahmen bleiben und soweit wie möglich minimiert werden. Indivi duelle Risiken müssen gegebenenfalls durch ein Gespräch zwischen Forscher und Proband, eine zielge richtete Befragung durch Fragebö gen und / oder geeignete Untersu chungen vor Beginn der Studie eruiert werden. Über den Einsatz und den Zweck solcher Fragebögen bzw. solcher Untersuchungen muss der Patient in der Probandeninformation gegebenenfalls aufgeklärt werden. Sofern ein Risiko für den Probanden besteht, durch die Studienteilnahme gesundheitliche oder andere Schäden davonzutragen, muss eine Probandenversicherung abgeschlossen werden. Eine Probandenversicherung kann über einen bestehenden zentralen fortlaufenden Gruppen -Versicherungsvertrag der ctt abgeschlossen werden. Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann / Georg Beule Kontaktdaten: Georg Beule, Stabsstelle Ethik E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de Telefon: 0651 7167-0 Herzlichen Dank an Alexander Böker – herzlich willkommen Lea Wassermann Vallendar. Alexander Böker, Mitarbei ter der Ethik-Kommission der ctt, hat im September das praktische Jahr seines Medizinstudiums begonnen und musste aus diesem Grunde seine Tätigkeit für die Ethik- Kommission der ctt beenden. Die Ethik- Kommission dankt Alexander Böker für seine engagierte und kenntnisreiche Arbeit sehr herzlich und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute. Seit dem 15. September hat Lea Wassermann die Arbeit von Alexander Böker als studentische Mitarbeiterin übernommen. Lea Wassermann ist 21 Jah- re alt und studiert Humanmedizin im 3. Semester an der Universität Bonn. Mit ihrem Interesse an philosophischen Fragen in Verbindung mit der Medizin ist sie für die Arbeit in der Ethik-Kommission der ctt bestens geeignet. Die Ethik-Kommission heißt Lea Wassermann herzlich willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit. Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann Foto: privat Lea Wassermann ist die neue Mitarbeiterin in der Ethik-Kommission. Kontakt zur Ethik-Kommission Vorsitz: Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin Pallottistraße 3 56179 Vallendar Geschäftsführer: Georg Beule Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0261 6402-510 Fax: 0261 6402-300 E-Mail: theinemann@pthv.de Mitarbeiterin: Lea Wassermann E-Mail: l.wassermann@ctt-zentrale.de Tel.: 0651 7167-445 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: g.beule@ctt-zentrale.de Sitzungen der Ethik-Kommission: Die Sitzungen der Ethik-Kommission der ctt im Jahr 2013 finden statt am: 11. Januar 12. April 05. Juli 08. November Ehrenamtlicher medizinischer Einsatz in Südostasien Hilfsprojekt saarländischer Klinikangestellten auf den Philippinen Das Direktorium des Caritas-Kranken hauses Lebach unterstützte eine solche sinnvolle Initiative gerne und stellte daher viele benötigte medizinische Geräte und andere Materialien, die hier nicht mehr verwendet werden, aber noch voll funktionstüchtig sind, zur Verfügung. So wurden einige Beatmungsund Narkosegeräte, ein fahrbarer Röntgenapparat, ein Ultraschallgerät, EKGGeräte, Defibrillatoren, die noch verbliebenen 10 „alten“ Krankenhausbet ten und anderes einer neuen Aufgabe zugeführt. Doch nicht nur das Caritas- Krankenhaus Lebach stellte Material zur Verfügung; auch eine komplette Pra xiseinrichtung wurde im Container untergebracht. Unterstützt wurde die Initiative auch von Firmen und Vereinen, unter anderen auch vom Missionsför derverein Kutzhof. Ende August trat ein Container die Reise von Lebach aus an, damit sichergestellt war, dass alle Materialen rechtzeitig vor Ort waren und die Helfer direkt anfangen konnten. Bereits zwei Tage nach Ankunft konnte die Operationstätigkeit aufgenommen spectrum 3/2012 53 ehrenamt / ethik Lebach/Siquijor. Nach einem dreiwöchigen Einsatz ist Eugen Schulz, Oberarzt der Anästhesie-Abteilung im Caritas-Krankenhaus Lebach, wieder zurück im Saarland. Gemeinsam mit einem Team, bestehend aus Ärzten, Pflegern und Rettungsassistenten, war Schulz am 6. Oktober zu den Philippi nen aufgebrochen. Doch Schulz und seine Kollegen verbrachten ihren Ur laub im dem südostasiatischen Inselstaat nicht zur Erholung, sondern um in einem Krankenhaus bedürftigen Menschen medizinische Hilfe zukommen zu lassen. werden. An 14 Operationstagen wurden täglich zwischen sieben und zehn größere Operationen unter Narkose durchgeführt, dazu etwa ebenso viele ambulante Eingriffe unter örtlicher Be täubung. Operationsbeginn war morgens um 9:00 Uhr, und von einer Stunde Mittagspause abgesehen, arbeitete das Team bis in die Abendstunden hi nein. Die Sonntage waren aber grundsätzlich arbeitsfrei, da die Bevölkerung sehr stark christlich orientiert ist. So verwun dert es auch nicht, dass der bestgepflegte, weil auch bestbesuchte Raum des Krankenhauses die Kapelle ist. Was das Klinikpersonal, Pflegepersonal und OP-Schwestern betraf, so wäre ohne ihre Hilfe das Arbeitspensum nicht zu stemmen gewesen. Vor allem ist Egon Schulz reicher an Erfahrung geworden, da er auch von der Bevölkerung herzlich aufgenommen worden war. Er habe aber auch viel gelernt, nicht nur, dass er sich einen Einblick in die sogenannte Dritte Welt verschaffen konnte, sondern auch, mit wie wenig die Menschen dort zurechtkommen müssten. Er hat größte Armut gesehen, Men- Das Team der saarländischen Helfer versorgte ehrenamtlich die Bevölkerung von Siquijor und wurde mit einem „eigenen Bus“ vom Flughafen abgeholt. schen, auch kleine Kinder, die im Abfall leben und auf den Straßen übernachten mussten, waren nicht selten. Was Schulz nachhaltig beeindruckt hat, war die tiefe Religiosität, der Glaube der Menschen, der sich in vielen Gebeten und Gottesdiensten ausdrückt. Demgegenüber ist es nicht verständlich, dass dem mittellosen Patienten auch keine Versorgung zusteht. Ein Sozialsystem existiert nicht, und Soli darität wird nur in der Familie gelebt. Ein weiteres Problem sieht Schulz in der mangelnden Hygiene, woran es auch in der Klinik fehle, wo auf der IntensivStation z. B. Katzen zu finden seien. Eugen Schulz plant einen weiteren Einsatz für dieses Projekt im Laufe der nächsten Jahre, denn für ihn waren diese wenigen Wochen bei den Ärmsten der Armen äußerst bereichernd. Martina Altmeier Foto: privat Spendensammlung unterstützt die Arbeit der Klinik-Clowns ehrenamt Scheckübergabe an die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e. V. Homburg / Weiskirchen. Die Mitarbei ter der Hochwald-Kliniken Weiskirchen haben auch in diesem Jahr die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e. V. mit einer bemerkenswerten Spende unterstützt. Mit verschiedenen Sammelaktionen haben Rosita Heinrich und die vielen Helfer in den vergangenen Monaten 4.000 Euro einnehmen können, die nun der Elterninitiative übergeben werden konnten. Mit dem Geld wird die Arbeit der KlinikClowns POMPOM und Pini finanziert. Bereits seit dem Jahr 2001 engagiert sich Rosita Heinrich mit einigen Mitarbeitern der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen für soziale Projekte. Benjamin Henze Foto: Rüdiger Koop 54 spectrum 3/2012 Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe mit (v.l.n.r.) Renate Buchheit, Rosita Heinrich, POMPOM, PINI, Hermann Kall und Bernhard Hacket. Akademie Kues Seniorenakademie & Begegnungsstätte Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 9695-0 www.akademie-kues.de Alten- und Pflegeheim Marienburg Kempenich Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich Tel.: 02655 9615-0 www.altenheim-marienburg.de Physiotherapieschule der cusanus trägergesellschaft trier mbH Hans-Schardt-Straße 1a, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549 www.pt-schule-lebach.de Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim Tel.: 0261 89907-0 www.altenheim-maria-vom-siege.de Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-38510 www.verbund-krankenhaus.de Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig Schulstraße 2a, 56743 Mendig Tel.: 02652 9346-0 www.altenheim-marienstift-mendig.de Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef Bad Neuenahr-Ahrweiler Niederhutstraße 14 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641 976-0 www.altenheim-st-maria-josef.de Reha - Fachkliniken Hochwald-Kliniken Weiskirchen Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen Tel.: 06876 17-0 www.hochwaldkliniken.de Gelderland-Klinik Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 137-0 www.gelderlandklinik.de Fachklinik St. Hedwig Illingen Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen Tel.: 06825 401-0 www.fachklinik-st-hedwig.de Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Cusanus-Krankenhaus Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 58-0 St. Elisabeth-Krankenhaus Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-0 www.verbund-krankenhaus.de Bernkastel-MVZ Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene St. Franziska-Stift Bad Kreuznach Franziska-Puricelli-Straße 3 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 8820-0 www.franziska-stift.de Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1 Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift Bernkastel-Kues Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 955-0 www.cusanusstift.de Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach Tel.: 02745 9210-0 www.altenheim-st-barbara.de Physio Akademie Wittlich am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-2830 www.die-physio-akademie.de Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern Tel.: 06343 949-0 www.reha-bza.de Krankenhäuser St.-Clemens-Hospital Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 390-0 www.clemens-hospital.de Radiologische Praxis, Geldern Gelderland-MVZ Alten- und Pflegeheim St. Martin Ochtendung Heinrich-Heine-Straße 7-11 56299 Ochtendung Tel.: 02625 9587-0 www.altenheim-st-martin.de Seniorenheim St. Josef Vallendar Beuelsweg 8, 56179 Vallendar Tel.: 0261 6407-0 www.seniorenheim-st-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Heppinger Straße 22 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Tel.: 02641 9402-0 www.altenheim-st-vinzenz.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Emmelshausen Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen Tel.: 06747 125-0 www.altenheim-st-hildegard.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus Gebhardshain Betzdorfer Straße 6-8 57580 Gebhardshain Tel.: 02747 9126-0 www.altenheim-st-vinzenzhaus.de Alten- und Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen Weiskircher Straße 28 66687 Wadern-Nunkirchen Tel.: 06874 1819-0 www.ah-nunkirchen.de Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau Merzig-Schwemlingen Zum Schotzberg 1b 66663 Merzig-Schwemlingen Tel.: 06861 9310-0 www.ah-schwemlingen.de Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Perl-Besch Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch Tel.: 06867 91192-0 www.ah-perl-besch.de Altenhilfezentrum Haus St. Martin Schiffweiler Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler Tel.: 06821 96492-0 www.ah-schiffweiler.de Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth Heiligenwald Brunnenstraße 10 66578 Schiffweiler-Heiligenwald Tel.: 06821 9612-0 www.ah-heiligenwald.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Wadgassen-Hostenbach In den Waldwiesen 2 66787 Wadgassen-Hostenbach Tel.: 06834 90904-0 www.altenheim-hostenbach.de Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler Tel.: 06554 18-0 www.herz-jesu-waxweiler.de spectrum 3/2012 55 unsere häuser Bildungsstätten ctt-Fortbildungszentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-188, -288 www.ctt-fortbildungszentrum.de Caritas-Krankenhaus Lebach Heeresstraße 49, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-0 www.caritas-krankenhaus-lebach.de Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-0 www.wehrborn.de Krankenhäuser Jugendhilfe Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe FUNK-GRUPPE.COM Es ist schon eine gute Tradition, uns im Jahresrückblick bei Ihnen für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit herzlich zu bedanken - verbunden mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Lieben. 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