Übungsaufgaben 11

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Übungsaufgaben 11
Tutorium: Methoden der empirischen Sozialforschung
Jonas Klingwort
Übungsaufgaben 11
1. Wahlprognosen sind beispielhaft für welches Problem?
2. Welche vier Kriterien verwenden King/Keohane/Verba zur Kennzeichnung wissenschaftlicher
Forschung?
3. Erklären Sie den folgenden Satz in eigenen Worten:„Aus der Formulierung theoretischer Modelle
müssen sich empirische Konsequenzen ableiten lassen, zu deren Aufweis oder dem Aufweis ihrer
Nicht-Existenz Techniken der empirischen Forschung notwendig sind“.
4. Beschreiben Sie stichwortartig den gesamten Ablauf eines Forschungsprozesses. Erläutern Sie
folgende Phasen detailliert:
• Theoriebildung
• Auswahl der Untersuchungsobjekte
• Datenanalyse
5. Wie viele sozialwissenschaftliche Veröffentlichungen enthält die Datenbank SOLIS ?
6. Erläutern Sie den Begriff „Operationalisierung“.
7. Was bedeutet die Abkürzung „DFG“?
8. Wie bezeichnet man Zeitschriften die mit einem Gutachter-System arbeiten? Beschreiben Sie den
Ablauf.
9. Nennen Sie die Charakteristika eines „typischen“ 2-Jahre Projekts?
10. Wo finden sich die ältesten Belege zu Datenerhebungen?
11. Welches bedeutsame Ereignis fand im Jahre 1085 statt?
12. Was ist in den „Doomsday Books“ festgehalten?
13. Lesen Sie bitte Anhang G und fassen Sie den Inhalt kurz in eigenen Worten zusammen.
Zitationsaufgaben
Zitieren Sie die angehängte Literatur, nach den Regeln der Zeitschrift für Soziologie, für ein Literaturverzeichnis.
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Erklärung: Die in diesem Tutorat gegebenen Auskünfte, sowie die verteilten Übungsaufgaben stellen nicht die Grundlage für das
bestehen der Klausur dar. Jegliche Auskünfte des Tutors sind unverbindlich und müssen als dessen persönliche Meinungsäußerung
aufgefasst werden. Lösungen zu den Übungsaufgaben, sowie im Tutorat verwendete Unterlagen (z.B. Folien) werden nicht in
schriftlicher oder elektronischer Form an die Teilnehmer weitergeleitet. Für etwaige inhaltliche oder formale Fehler wird vom
Tutor keine Verantwortung übernommen.
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Köln Z Soziol (2011) 63:237–254
DOI 10.1007/s11577-011-0131-8
Abhandlungen
Auswirkungen von Macht auf das Überleben
in Extremsituationen: Ein Vergleich der Titanic
und Lusitania Schiffskatastrophen
Bruno S. Frey · David A. Savage · Sascha L. Schmidt · Benno Torgler
Zusammenfassung: Am Beispiel des Untergangs der Lusitania und der Titanic wird analysiert,
ob und in welchem Maße finanzielle und physische Macht sowie soziale Normen über Leben
und Tod entscheiden. In einem quasi-natürlichen Experiment werden multivariate Probit-Schätz- un­gen von öffentlich verfügbaren Sekundärdaten der Schiffsuntergänge durchgeführt. Die Analyse
kommt zum Ergebnis, dass es im Wesentlichen von der Zeitspanne zwischen der Beschädigung
des Schiffes und seinem Untergang abhängt, welche Rolle physische Stärke, gesellschaftlicher
Status oder soziale Normen in lebensbedrohenden Situationen spielen. In zeitlich eng begrenzten
Extremsituationen verdrängen Angst und Stress wertbezogenes, rationales Handeln. Es kommt
zu einem rücksichtslosen Kampf ums eigene Überleben. Bleibt jedoch in Empfinden und Wahr­
nehmung der Betroffenen ein größerer Zeitraum bis zum endgültigen Versinken des Schiffes,
bestimmen in stärkerem Maße soziale und ethische Werte das Verhalten der Menschen.
© VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011
S. L. Schmidt ()
Institute for Sports, Business & Society, EBS Business School, Rheingaustraße 1, 65375 Oestrich-Winkel, Deutschland
E-Mail: sascha.schmidt@ebs.edu
B. S. Frey
Institut für empirische Wirtschaftsforschung, Universität Zürich, Winterthurerstrasse 30,
8006 Zürich, Schweiz
E-Mail: bsfrey@iew.uzh.ch
B. S. Frey · S. L. Schmidt · B. Torgler
CREMA – Center for Research in Economics, Management and the Arts, Basel, Schweiz
B. S. Frey · B. Torgler
CESifo, Deutschland
D. A. Savage · B. Torgler
The School of Economics and Finance, Queensland University of Technology, GPO Box 2434, 4001 Brisbane, Australien
E-Mail: david.savage@qut.edu.au
B. Torgler
NCER – National Centre for Econometric Research, Brisbane, Australien
E-Mail: benno.torgler@qut.edu.au
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B. S. Frey et al.
Schlüsselwörter: Macht · Überleben · Tragische Ereignisse · Katastrophe · Quasi-natürliches Experiment · Soziale Normen
Implications of power on survival in tragic events: a comparison
of the Titanic and Lusitania sinking
Abstract: Comparing the Titanic and Lusitania disaster the impact of financial and physical
power as well as the emergence of social norms on survival during life-and-death situations
is analyzed. Despite the fact that some maritime disasters have become famous, a quantitative
understanding of survival in life-and-death situations is still lacking. In a quasi-natural experi­
ment multivariate probit estimations are conducted based on publicly available data. The paper
suggests that in life-and-death situations differences in time restrictions are crucial. When time is
scarce individual self-interested fight-or-flight behavior will predominate and result in a stronger
competition for survival. In contrast, altruism and adherence to social norms emerge when there
is sufficient time to reflect on the event and circumstances: Social norms require time to evolve,
and they loose against physical strength in a shorter window of opportunity.
Keywords: Power · Tragic events · Disasters · Survival · Quasi-natural experiment · Social norms
1 Fragestellung
Aktuelle Natur- und Wirtschaftskatastrophen erinnern zu Recht daran, dass und wie
gefährdet Leben und Wohlstand sind. Sie drängen zugleich aber auch die Frage auf, was
uns vor dem Absturz in Lebens- oder Existenznot schützen kann. Gilt tatsächlich nur die
schlichte Alltagsweisheit, dass in Krisen nur die Stärksten überleben?
Im Zentrum der Untersuchung stehen die beiden Schiffuntergänge der Titanic und Lusi­
tania. Unabhängig von dem Entsetzen und Schrecken, das katastrophale Schiffsunglücke
auslösen, können diese auch als quasi-natürliche wissenschaftliche Experimente angese­
hen werden. Keiner der Betroffenen kann sich nämlich dem Unglück entziehen oder seine
Auswirkungen beeinflussen. Maritime Unglücksfälle weisen einzigartige Aspekte für die
Analyse menschlichen Verhalten auf (s. Frey et al. 2010a, b). Als Untersuchungsgegen­
stand besteht der Vorteil gegenüber Katastrophen wie z. B. Flugzeugabstürzen darin, dass
bei maritimen Unglücken Menschen Zeit haben, unterschiedliche Maßnahmen zu ergrei­
fen, die ihre individuellen Überlebenschancen erhöhen. Bei Flugzeugabstürzen bleibt den
Beteiligten keine Zeit für Überlebenschancen erhöhende Maßnahmen.
In der Nacht vom 14. April 1912 kollidierte die RMS Titanic mit einem Eisberg und
riss 1517 Personen und damit mehr als zwei Drittel der 2223 Passagiere und Besatzungs­
mitglieder mit in den Tod. Die historische Tragödie der Jungfernfahrt der Titanic wurde
seither in zahlreichen Berichten und Dokumentationen aufgearbeitet (s. u. a.: Ballard und
Archbold 2000; Eaton und Haas 1997; Howells 1999; Lord 1955, 1998, 2002; Quinn
1999; Ruffman 2000; Störmer 1998). Der Untergang der Titanic zählt zu den erschre­
Siehe hierzu die Encyclopedia Titanica (www.encyclopedia-titanica.org). Zudem sei auf die
hilfreichen Informationen, die von der RMS Titanic, Inc. und dem U.S. Bundesgerichtshof
bereit gestellt worden sind (www.titanic-online.com).