Allgemeiner Teil

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Allgemeiner Teil
Umschlag
21.04.2002
13:44 Uhr
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G E S C H Ä F T S
B E R I C H T
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inhalt
22.04.2002
8:46 Uhr
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Inhalt
Konzernstruktur
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Aufsichtsrat, Vorstand
Das Unternehmen
BWT-Value-Strategie
Wasser - Lebenselixier Nr. 1
Highlights des Jahres 2001
Energie aus Wasserstoff für das 21. Jahrhundert
Lagebericht 2001: Wirtschaftliches Umfeld
Branchenüberblick
Umsatzentwicklung
Auftragsbestand, Ertragssituation
Vermögens- und Finanzlage
Investitionen
Segmentbericht:
Aqua Ecolife Technologies
Aqua Systems Technologies
Fuel Cell Membrane Technologies
Aqua Finance
Die BWT-Aktie
Investor Relations
Forschung und Entwicklung
Comaqua - E-Competence Center
Personal
Umwelt
Ausblick 2002
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Ergebnisse der BWT-Gruppe
Konzernbilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Cash-Flow
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Anhang:
Erläuterungen (Notes) 2001
Allgemeine Erläuterungen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Erläuterungen zum Cash-Flow Statement
Vorschlag für die Ergebnisverteilung
Übersicht über die wesentlichen Beteiligungsunternehmen
Anlagenspiegel der BWT-Gruppe
Bestätigungsbericht
Bericht des Aufsichtsrates
BWT-Gruppe: Standorte
Beilage: Ergebnisse der BWT AG
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TECHNOLOGIES
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Umschlag
20.04.2002
17:07 Uhr
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Aqua Service GesmbH
A-5310 Mondsee
BWT France S.A.
F-93206 St. Denis
Neher Bad & Wellness Systems GmbH
A-9523 Landskron
CPED S.A.
F-Paris (85%)
Cillit Wassertechnik Vw. GmbH
D-69191 Schriesheim
BWT ALTEK
TR-81020 Istanbul (60%)
Cillichemie Italiana S.R.L.
I-20129 Milano
ADDUXI
F-01100 Bellignat (33%)
Cillit S.A.
E-08940 Cornella de Liobregat
BWT Vermögensverw. GmbH
D-69191 Schriesheim
BWT & Christ Hungária Kft
H-2040 Budaörs
BWT Polska sp. z o.o.
PL-01-304 Warszawa
BWT Ceská republika s.r.o.
CZ-25101 Praha
BWT USA Inc.
CA-92009 Vista/California
Nomura Micro Science Co.Ltd.
J-Okada (5%)
Umschlag
20.04.2002
17:07 Uhr
Seite 5 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
BWT Aktiengesellschaft
A-5310 Mondsee
€17.833.500
BWT Grundstücksverw. GmbH
D-69191 Schriesheim
Christ Water Technology AG
A-5310 Mondsee
BWT Wassertechnik GmbH
D-69191 Schriesheim
Aqua Engineering GmbH
A-5310 Mondsee
BWT Belgium nv/sa
B-1930 Zaventem
Hinke Tankbau GmbH
A-4870 Vöcklamarkt
Christ AG
CH-4147 Aesch (99,2%)
Christ GmbH
D-70499 Stuttgart
Tepro Project-Engineering
GesmbH
A-8501 Lieboch
Christ France S.A.
F-95806 Cergy-Portoise Cedex
FuMA Tech GmbH
D-66386 St. Ingbert
Hinke Kft
H-7090 Tamási
Christ Holland BV
NL-2382 Zoeterwoude
Lösch Filter GmbH
D-56746 Kempenich
Van der Molen GmbH
D-86438 Kissing/Augsburg
Van der Molen International B.V.
NL-Wormeveer
Van der Molen do Brasil LTDA
Rio de Janeiro
Van der Molen Asia Pte. Ltd.
Singapore
Van der Molen South Africa Ltd.
Johannesburg
Christ Kennicott
Water Systems Ltd.
UK-Wolverhampton
Christ Nordic AB
Malmö, Schweden (84%)
GOEMA AG
D-71665 Vaihingen
Christ Water Singapore Pte.
Ltd. Singapore
Staible Holding
D-86438 Kissing/Augsburg (75%)
Christ Water USA Inc.
Vancouver W.A.
Christ Uangijh Servicecenter
Taiwan (49%)
Christ Water Technology Ltd
Shanghai (75%)
Aktionärsstruktur:
YSRO BV
BWT Privatstiftung
Free Float
31,6%
18,9%
49,5%
Konzernstruktur
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
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Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Sehr geehrte Aktionäre,
werte Geschäftsfreunde!
2001 wurden in der BWT – Best Water Technology-Unternehmensgruppe - Europas Marktführer in der Wassertechnologie, wichtige Weichenstellungen für die dynamische
Internationalisierung der drei Geschäftsbereiche AET – Aqua Ecolife Technologies, AST – Aqua
Systems Technologies und FCMT – Fuel Cell Membrane Technologies in den kommenden Jahren
vorgenommen.
In dem von weltweiten Rezessionserscheinungen geprägten Marktumfeld hat die BWT den
Umsatz aus organischem Wachstum um 5,1% auf 419,5 Mio. € erhöht. Das EBIT stieg
um 3,8% auf 26,1 Mio. €, der Gewinn nach Minderheiten reduzierte sich um 1,3% auf
15,2 Mio. €. Die Ertragsentwicklung war maßgeblich durch Einmalaufwendungen in Höhe von
mehr als 6 Mio. € für die Neustrukturierung der Geschäftsbereiche nach dem erfolgreichen
Übernahmeangebot für die 49% bei Drittaktionären liegenden Christ AG Aktien an der
Schweizer Börse geprägt. Zwei Standorte in Deutschland wurden geschlossen, die Aktivitäten
in Großbritannien neu strukturiert und die Schwimmbadtechnik in der Schweiz in den
Geschäftsbereich AET – Aqua Ecolife Technologies – eingegliedert. Die schnelle Umsetzung
dieser Maßnahmen war wichtig für die kurzfristige Ertragsoptimierung sowie die bestmögliche
Nutzung internationaler Wachstumschancen.
Die Christ Water Technology AG fungiert nach der Neustrukturierung des Geschäftsbereiches
AST – Aqua Systems Technologies – als Dach für alle industriellen und kommunalen
Wasseraktivitäten innerhalb der BWT Gruppe.
Im Geschäftsbereich AET – Aqua Ecolife Technologies – wurde an der Optimierung der
Produktionskosten und an der Entwicklung moderner, ökologieorientierter Produkte entsprechend den Arbeitsschwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Wellness gearbeitet.
Der Geschäftsbereich FCMT – Fuel Cell Membrane Technologies – war auch 2001 ein
Investitionsgeschäft. Bei einer Umsatzverdreifachung auf 1,3 Mio. € wurde ein negatives
Ergebnis von 2,5 Mio. € erwirtschaftet. Wichtige strategische Partnerschaften konnten dank
exzellenter Performance sowohl der nicht fluorierten als auch der fluorierten FuMA-Tech
Proton Exchange Membranen – dem Herzstück für den Energiekonverter des 3. Jahrtausends,
der Brennstoffzelle – gefestigt und ausgebaut werden.
Entsprechend unserer Vision von einer international führenden Wassertechnikgruppe haben
wir 2001 wiederum stark in die Grundlagenforschung, die Produkt- und Prozeßoptimierung
investiert. Die F & E Ausgaben stiegen um +10,5 % auf 11,3 Mio. €. Wachstum durch
Innovation ist neben Wachstum durch geographische Expansion und Wachstum in bestehenden Märkten mit bestehenden Technologien die wichtigste Säule der BWT Wachstumsstrategie.
Die spannendste Verbindung der Erde – H2O - unser Lebensmittel und Produktionsmittel
Wasser ist Aufgabe und Motivation unseres täglichen Strebens. Ausdruck unseres Namens
„Best Water Technology" sind einzigartige Entwicklungen für den weltweiten Wasser- und den
modernen ressourcenschonenden Energiemarkt:
AQA total – die erste weltweit von internationalen Prüfinstituten anerkannte, geprüfte
alternative Kalkschutztechnologie ohne Salz, die FuMA-Tech High Performance Membran –
das Herz für die Brennstoffzelle. Septron – die erste heißwassersanitisierbare, elektrisch
regenerierbare Ionenaustauscheranlage zur Reinstwassererzeugung. Mit diesen und vielen
anderen revolutionären Technologien sowie dem Wissen, ein motiviertes, leistungsstarkes Team
zu haben, blickt BWT äußerst positiv in die Zukunft.
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Geschäftsbericht 19.4. dms
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20:43 Uhr
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Der weltweit steigende Wasserbedarf - unterstützt durch das Weltbevölkerungswachstum - die begrenzte Verfügbarkeit des Lebens- und Produktionsmittels Wasser, die
modernen industriellen Ansprüche an die Reinstwasserqualität und der Wunsch breiter
Bevölkerungsschichten nach einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Umweltpolitik,
lassen unser gemeinsames Lebenselixier Wasser und die Brennstoffzellenmembrantechnik zu den wirtschaftlich interessantesten und ökologisch wichtigsten Wachstumsmärkten der Zukunft werden.
Die Chancen in diesem globalen Markt bestmöglich zu nutzen, bei gleichzeitiger,
weitergehender Risiko-Minimierung, und die BWT zu dem international führenden
Wassertechnologiekonzern zu machen, sind Aufgabe und Herausforderung zugleich des
mit Mut und Konsequenz arbeitenden BWT-Teams. Bei allen hochmotivierten und
ehrgeizigen BWT-Mitarbeitern darf ich mich für ihren großen Einsatz, ihre Loyalität und
ihr Fortbildungsengagement herzlich bedanken. Ich bin stolz auf dieses Team und freue
mich auf ein erfolgreiches Jahr 2002.
Mit Weitblick, Konsequenz und der Konzentration auf unsere Stärken werden wir
gemeinsam mit unseren Marktpartnern, unseren Mitarbeitern und unseren Aktionären
am Ausbau der BWT zu der international führenden Wassertechnik-Gruppe arbeiten.
Unsere Aktionäre sollen aber nicht nur am Substanzaufbau partizipieren, sondern auch
an unseren Erfolgen. Der Vorstand wird deshalb in der kommenden Hauptversammlung
vom Gewinn von 0,90 € je Aktie eine Dividende von 0,22 € je Aktie vorschlagen. Die
Gewinnausschüttung beträgt damit 3.703.342,50 € oder 24,4 % des Konzernergebnisses.
Sehr geehrte Aktionäre, für Ihr bisheriges Vertrauen bedanken wir uns herzlich und
freuen uns, wenn dieses auch in Zukunft zu den Fundamenten unseres Unternehmens
zählt.
Die Voraussetzungen der BWT – Best Water Technologie-Unternehmensgruppe – für eine
große Zukunft in dem spannendsten Wachstumsmarkt der Welt – WASSER – sind
einzigartig.
Ich verspreche Ihnen, gemeinsam mit unserem Team, alles daran zu setzen, diese
Chancen bestmöglich für einen nachhaltigen Werteaufbau entsprechend der
BWT-Value-Strategie zu nutzen.
Ihr
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Umschlag
20.04.2002
17:08 Uhr
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Trinkwasser | Schwimmbadwasser | Reinstwasser | Prozesswasser | Abwasser |
Umschlag
20.04.2002
17:08 Uhr
Seite 7 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Europas führende
Wassertechnologie-Gruppe
| High Performance Membranen
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 4 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
AUFSICHTSRAT
Aufsichtsrat
VORSTAND
Vorstand
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Geschäftsbericht 19.4. dms
Aufsichtsrat
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 5 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Mag. Dr. Leopold Bednar, Wien
Vorsitzender
Dr. Wolfgang Hochsteger, Hallein
Stellvertreter des Vorsitzenden
Dipl.-Vwt. Ekkehard Reicher, Oberalm
Gerda Egger, Golling
Klaus Reinhard Kastner, Gmunden (ab 23.5.2001)
Dr. Reinhard Salhofer, Hallein (bis 23.5.2001)
Vorstand
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Andreas Weißenbacher
seit 1990 Vorstandsvorsitzender
verantwortlich für Strategie,
F & E, I.R., P.R. sowie für
Fuel Cell Membrane Technologies
Gerhard Speigner
seit 1996 Vorstand
verantwortlich für Finanzen
Massimo Grassi
seit 1.9.2000 Vorstand
verantwortlich für den Geschäftsbereich
Aqua Ecolife Technologies
Karl Michael Millauer
seit 8.1.2001 Vorstand
verantwortlich für den Geschäftsbereich
Aqua Systems Technologies
ES_dms
20.04.2002
17:43 Uhr
Seite 2 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
AQA total
die einzigartigen ökologischen
Kalk- und Rostschutzanlagen
garantieren sicheren Schutz vor Kalk
und Rost in der Hausinstallation
ES_dms
20.04.2002
17:44 Uhr
Seite 3 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Ausdruck unseres Namens "Best Water
Technolgy" sind einzigartige Entwicklungen
für den weltweiten, ressourcenschonenden
Wassermarkt.
Andreas Weißenbacher
Vorstandsvorsitzender
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 8 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Das Unternehmen
Die Best Water Technology-Unternehmensgruppe entstand 1990 durch ein MBO aus der
Benckiser-Gruppe, Ludwigshafen/BRD und ist heute mit ihren 60 Tochter- und
Beteiligungsgesellschaften das führende europäische Wassertechnologieunternehmen. BWT
hat die Verantwortung für den gesamten Wasserkreislauf – von der Quelle bis zum
Sickerwasser – übernommen und entsprechend ihrer Wachstumsstrategie konsequent die
Technologiebereiche Trinkwasser-, Schwimmbadwasser-, Reinst-, Prozess- und Abwassertechnik ausgebaut.
Im Jahr 2001 hat die BWT konsequent an der Umsetzung der im Vorjahr entwickelten „BWT
Global 2000 Strategie” gearbeitet.
In allen drei Geschäftsbereichen wird an der Realisierung von interessanten Wachstumspotentialen gearbeitet:
1. Aqua Ecolife Technologies
BWT „Water Technologies for better life” werden zu einem Muss in jedem ökologie- und
gesundheitsorientierten Haushalt. Sicherheit, Hygiene und Wellnesstechniken, vor allem in
Form von Kalk- und Rostschutzanlagen in der Trinkwasseraufbereitung versprechen
überproportionales Wachstum in Europa.
2. Aqua Systems Technologies
Mit dem MDC - Modular Design Component - System ist die BWT mehr und mehr zum
„GLOBAL PARTNER“ für die Halbleiter-, Pharma- und Biotechnologie-, die Food- und
Beverageindustrie, die Energiewirtschaft und die Kommunen für zukunftsorientierte
Trink- und Abwassertechnik.
3. Fuel Cell Membrane Technologies
Mit der revolutionären Entwicklung der Hochleistungs-FuMA-Tech-Proton-ExchangeMembran auf nicht fluorierter Basis und dem ebenfalls einzigartigen Leistungsspektrum
von FuMA-Tech-Membranen auf Fluorbasis wird die dynamische Industrialisierung der
Brennstoffzellentechnik Realität. BWT „Water Technologies for better life” eröffnen nicht
nur einen neuen zukünftigen Megamarkt, sondern sichern auch nachhaltige Mobilität,
Kommunikation, Wärme- und Energieversorgung.
Die Best Water Technology-Gruppe produziert an 5 Hauptproduktionsstandorten: in
Paris/Frankreich, Schriesheim/Deutschland, Tamási/Ungarn, Mondsee/Österreich und bei der
Christ AG in Aesch/Schweiz. Alle Grundtechnologien für die Wasseraufbereitung,
Desinfektionstechniken wie UV- und Ozonanlagen gehören ebenso zum Produktionsprogramm
wie ionenselektive Membranen, elektrische Entsalzungsanlagen, Ionenaustauscher,
Membrananlagen (Umkehrosmose, Nanofiltration, Mikrofiltration, Ultrafiltration), die neue
AQA total-Technologie – die erste Technik weltweit, die in der Trinkwasseraufbereitung alternativen Kalkschutz ohne Salz ermöglicht sowie die einzigartige FuMA-Tech High-PerformanceProton-Exchange-Membran – der Brennstoffzelle des Energiekonverters des 3. Jahrtausends.
Die Forschung und Entwicklung erfolgt an 4 Standorten. Wachstum durch Innovation und
Wachstum durch geographische Expansion sind Motor für eine langfristig dynamische
Unternehmensentwicklung. Die BWT-Gruppe ist heute flächendeckend in Europa mit eigenen
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften tätig. In Nord- und Südamerika sowie in Südafrika
und Asien wurden in den letzen Jahren verstärkt Tochtergesellschaften für die lokale
Marktbearbeitung – Vertrieb und Engineering – gegründet bzw. durch Akquisitionen erworben.
Ziel der BWT-Gruppe ist es, aufbauend auf der guten europäischen Position konsequent an der
Internationalisierung entsprechend der BWT-Value-Strategie zu arbeiten. Grundlage für diese
dynamische Weiterentwicklung in einem sich immer schneller ändernden Markt sind möglichst
hohe Gewinne. Sie sind die Basis für die Finanzierung der BWT-Wachstumsstrategie in dem
interessantesten Wachstumsmarkt der Welt: „WASSER”.
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Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 9 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
BWT-Value-Strategie
VISION
Vision
BWT - eine international führende Wassertechnikgruppe
STRATEGIE
Strategie
Wachstum durch Innovation
Wachstum durch geographische Expansion
Wachstum in bestehenden Märkten mit bestehenden Technologien
FINANZIERUNG
Finanzierung
langfristig aus dem eigenen Cash-Flow
LEITBILD
Leitbild
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Das Ziel:
Best
Leistung und Erfolg
Die Aufgabe:
Water
von der Quelle bis zum Sickerwasser
Die Lösung:
Technology
Optimierung von Ökonomie und Ökologie
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 10 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Wasser - Lebenselixier Nr. 1
1. Wasser - Blauer Planet Erde
H2O – die einzigartige Verbindung von zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom ist die interessanteste und wichtigste Verbindung unseres blauen Planeten. Sie ist
Lebenselixier für die Menschheit und unternehmerisches Lebenselixier für die BWT.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine aussagekräftige Kartierung der Erdoberfläche. Es
stellte sich heraus, dass 71% (361 Mio. km2) der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind,
während die Landmassen lediglich 29% (148 Mio. km2) einnehmen.
Um 1860 begann man mit dem Verlegen von Überseekabeln und der Erforschung der
Meerestiefen. Als Ergebnis systematischer Tiefenmessungen durch Echolotungen der
Forschungsschiffe liegen heute kartographische Bilder vor.
Die größte Meerestiefe wurde mit 11.020 m im Marianengraben bei den Philippinen
gemessen. Tiefen von mehr als 6.000 m haben nur 5% der Weltmeere. 68% aller Meeresteile
sind 3.000 bis 6.000 m tief. Denkt man sich alle Erhebungen der Erde eingeebnet, so würde die
vorhandene Wassermenge ausreichen, unseren Planeten 2.430 m hoch zu bedecken. Bei
diesen Wassermassen möchte man meinen, dass es Wasser genug für jedermann gibt. Doch bei
genauer Betrachtung erkennt man, dass nur 0,6% dieser riesigen Wassermenge ohne
Aufbereitung als frisches, erneuerbares Trinkwasser aus Quellen, Seen oder Flüssen zur
Verfügung stehen.
Der sorgsame Umgang mit dem Wasser ist oberstes Gebot, denn „erst wenn der Brunnen
trocken ist, schätzt man das Wasser".
2. Klassisches Forschungsobjekt - Fixpunkte der Temperaturskala
Im Jahre 1742 schuf der schwedische Astronom Anders Celsius (1701 - 1744) die CelsiusSkala: Er nahm dafür zwei Temperaturpunkte, die unter festgelegten Voraussetzungen unveränderlich sind: den Schmelzpunkt des Eises und den Siedepunkt des Wassers. Jene Temperatur,
bei der Eis schmilzt, legte Celsius mit 0°C (Eispunkt), jene Temperatur, bei der Wasser siedet,
mit 100°C (Siedepunkt) fest.
Je schneller sich die Teilchen eines Festkörpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases bewegen,
desto höher ist ihre Temperatur. Je langsamer sich die Teilchen bewegen, desto niedriger ist
die Temperatur. Die unerreichbar tiefste Temperatur, bei der sich die Eigenbewegung der
Teilchen aufhört, wird als absoluter Nullpunkt bezeichnet. Er wurde für eine Temperatur von
–273,15°C berechnet. Bei diesem absoluten Nullpunkt beginnt die nach dem englischen
Physiker Lord Kelvin (1824 - 1907) bezeichnete Kelvin-Skala.
3. Das „Element Wasser” bestimmt Warmzeiten und Eiszeiten
Riesige Wassermengen sind in den Alpengletschern gespeichert.
Die Gletschermassen und das Gletscherwasser haben die alpine Landschaft und das
Alpenvorland gestaltet. Der langjährig beobachtete Rückgang der Alpengletscher weist auf
eine Klimaänderung hin, wie wir sie aus der Erdgeschichte (Paläoklimatologie) kennen.
Kontinentalgletscher haben während der Eiszeit so viel Wasser aus dem Meer gezogen, dass
der globale Wasserspiegel um 120 Meter, verglichen mit der Höhe, die wir heute kennen,
gesunken ist. Heute sind fast 70% der Süßwasservorräte in Schnee und Eis gebunden. Sie
würden beim Abschmelzen einen Meeresspiegelanstieg von 66 m ergeben.
Welche Folgen aber hätte das Abschmelzen des Nordpols? Nach heutigen Erkenntnissen sitzt
der Nordpol nicht auf der Erdkruste auf, sondern schwimmt im Meer. Beim Gefrieren hat sich
sein Wasservolumen um ca. 10% vergrößert. Der heute im Wasser schwimmende Körper
verdrängt eine solche Wassermenge, welche der Masse seines Körpers entspricht. Beim
Abschmelzen des Nordpols benötigt das Schmelzwasser das gleiche Volumen, wie heute durch
den schwimmenden Eisberg verdrängt wird. Beim Abschmelzen des Nordpols bleibt also der
Wasserspiegel gleich. Das Klima aber würde verrückt spielen.
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Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 11 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
4. Lebewesen und Wasser
Alle Lebewesen sind an das Vorkommen von Wasser gebunden. Tierische und pflanzliche Zellen
sind überwiegend aus Wasser aufgebaut. Alle Nährstoffe müssen in eine wasserlösliche Form
gebracht werden, damit sie mit dem Stofftransportsystem zu den Zielorten des Körpers
gebracht werden können.
Bäume saugen durch hohen Unterdruck Wasser von den Wurzeln bis in den Wipfelbereich:
Durch die Verdunstung von Wasser über die Oberfläche und die Spaltöffnungen der Nadeln
und Blätter wird durch Unterdruck ein Sog erzeugt, der über die durchgehenden Wasserfäden
in den Leitgefäßen von den Nadeln bis in den Boden übertragen wird. Bei Fichten in 2000 m
Höhe wurde ein Unterdruck von über 40 bar nachgewiesen. Ein normaler PKW-Reifen wird mit
etwa zwei bar aufgepumpt. Beeindruckend dabei ist, dass die leitenden Gefäße den
Anforderungen dieser extremen Druckverhältnisse standhalten.
Meereslebewesen kommen mit Salzwasser zurecht. Ihr Körpersalzgehalt entspricht mit 3,5%
prozentuell dem des Meeres. Damit sind sie isotonisch; die in ihren Körper ein- und austretende Wassermenge ist gleich groß. Landlebewesen tun sich da viel schwerer. Sie müssen
ausgeschiedenes, ausgeatmetes und von der Körperoberfläche verdunstetes Wasser durch
Trinken oder durch die Nahrung ersetzen. So benötigt der Mensch in unserem Klima etwa 2,5
Liter Wasser pro Tag, in Wüstengebieten bis zu 10 Liter. Wüstentiere haben beträchtliche
Toleranzen hinsichtlich Wasserverlust. Das Kamel kann 25% seines Körpergewichts an Wasser
verlieren. Reserven befinden sich im Fett des Höckers. Beim Abbau desselben entsteht Wasser.
5. Nutzung des Wassers durch den Menschen
Wasser war die Grundlage für die Entwicklung der Kulturen, der Städte und Industriezentren.
Gerade in Gebieten mit jahreszeitlich stark schwankendem Wasserangebot war es naheliegend, Stauseen für eine geregelte Nutz- und Trinkwasserversorgung zu schaffen. So wurde
beispielsweise um 3200 vor Christus für die Stadt Memphis in Ägypten eine Staumauer
errichtet, die 15 Meter hoch und 450 Meter lang war.
In der Antike gab es eine unglaubliche Vielfalt an Bewässerungsmethoden, sogar die nächtliche Taubildung wurde dazu herangezogen. In speziell konstruierten Brunnen wurden die
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht zur Wassergewinnung genutzt. In einem
massiven Kuppelbau, dessen Mauerwerk an seinem oberen Ende durchbrochen war und so den
Zustrom der Luft ermöglichte, kam Wasserdampf zum Kondensieren. Die Bergfeste Massada
am Toten Meer konnte so aus sechs Taubrunnen jährlich 6.000 – 12.000 Kubikmeter Wasser
beziehen, was im Belagerungsfall zur Selbstversorgung der Bewohner genügte.
Die Römer kannten bereits fast alle heutigen Nutzungsformen des Wassers und die
Verfügbarkeit reinen Quellwassers war den Römern selbstverständlicher Anspruch. So flossen
bereits um 100 nach Christus über zehn Fernleitungen über 400.000 Kubikmeter Wasser aus
dem Gebirge nach Rom. Davon wurden 900 öffentliche Bäder, 11 große Thermen, 1350
Brunnen, ein Wasserzirkus und zahllose Wasserkünste gespeist. Das gebrauchte Badewasser
der Thermen wurde zur Spülung der öffentlichen Toilettenanlagen verwendet. Die „cloaca
maxima", der damalige Hauptabwasserkanal, ist sogar heute noch teilweise in Funktion.
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Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 12 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Wasser - Lebenselixier Nr. 1
Trinkwasseraufbereitungsanlagen gab es gleichfalls schon in der Antike. Ein Beispiel dafür ist
der „Tholon" im Kurort Epidauros am Peloponnes (250 vor Christus). In diesem Bauwerk strömte durch ineinander geschachtelte kreisrunde Mauerringe aus Tuffstein Wasser in das Innere,
wobei es gleichzeitig gekühlt wurde. Das so gefilterte Wasser konnte in der Mitte herausgeschöpft werden. Dadurch sank der Wasserspiegel ab und es strömte neuerlich Wasser nach.
Das Ende des römischen Reiches führte in Europa zum Niedergang des technischen
Wasserbaus und der Hygiene. Seuchenzüge, die Europa bis in die Neuzeit heimsuchten, sind
ein tragisches Beispiel für das mangelnde Hygienebewusstsein der Bevölkerung.
Wasser ist Lebensraum, Energieressource, Produktionsmittel, Transportmedium, Heiligtum.
Wasser ist der Inbegriff des Lebens und der menschlichen Aktivität.
Das Gesamtwasserangebot, das verfügbare Trinkwasser, ist im Laufe der Geschichte weitgehend
konstant geblieben. Vor 2000 Jahren konnten die 200 - 300 Millionen Erdbewohner aus dem
Vollen schöpfen. Mit der gleichen Wassermenge müssen heute über sechs Milliarden Menschen
auskommen.
Sie alle sind auf die begrenzten Wasserressourcen angewiesen. Das Wissen um diese begrenzte Verfügbarkeit und die rapide Erhöhung der Weltbevölkerung sind maßgeblich verantwortlich für das steigende Bewusstsein um den unersetzbaren Wert des Wassers. Wasser wird in
Kürze als Energiequelle auch Öl in der Wertigkeit ablösen. Für BWT ist Wasser nicht nur eine
phantastische Aufgabe und Herausforderung, sondern auch gleichzeitig neben unser aller
Lebenselixier unternehmerisches Lebenselixier.
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Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 13 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Highlights des Jahres 2001
1. Erfolgreiches Übernahmeoffert an Christ Aktionäre – BWT hält 99,2% an Christ AG
Bereits im Jahr 2000 hatte die BWT ihren Anteil an der an der Schweizer Börse notierten Christ
AG von 33% auf 51% erhöht.
Im Rahmen des im 4. Quartal 2001 durchgeführten öffentlichen Kaufangebotes hat die
BWT AG weitere 96.319 Aktien zu einem Preis von 480,- CHF je Aktie erworben und hält somit
bereits 99,16% des Aktienkapitals der Christ AG. Das Squeeze-out-Verfahren wurde eingeleitet, nach dessen Realisierung erfolgt das De-Listing der Christ AG von der Züricher Börse.
Unmittelbar nach dem erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebotes wurde mit der
Eingliederung der industriellen und kommunalen Wasseraufbereitungsaktivitäten der BWT in
die Christ-Organisation begonnen, sodass das Segment „AST" zukünftig als Teilkonzern
operativ von Aesch/CH aus geführt wird.
2. Neustrukturierung der Geschäftsbereiche
Zwei Unternehmensstandorte in Deutschland werden geschlossen. Die Kennicott Water
Systems Ltd. wird restrukturiert und firmiert neu als Christ Kennicott Water Systems Ltd.
Die Schwimmbadaktivitäten der Christ AG werden restrukturiert und in den Geschäftsbereich
AET eingegliedert.
3. Christ schafft Planergebnis trotz schwachem Halbleitermarkt
Die Christ-Gruppe hat das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und
dadurch das Planergebnis trotz starkem Nachfragerückgang im Halbleiterbereich erreicht.
Verantwortlich dafür war in erster Linie ein sich sehr gut entwickelndes Pharmageschäft,
welches vor allem in Deutschland und Skandinavien deutliche Umsatz- und Ertragssteigerungen erzielen konnte.
4. FuMA-Tech High-Performance-Membran
Der Geschäftsbereich FCMT – Fuel Cell Membrane Technologies - war auch 2001 ein
Investitionsgeschäft. Das Ergebnis betrug –2,5 Mio. €. Allerdings konnten wichtige strategische Partnerschaften gefestigt und intensiviert werden.
Die Brennstoffzelle gilt als der Energiekonverter des 21. Jahrhunderts. Mit der FuMA-Proton
Exchange-Membran und ihrem exzellenten Leistungsspektrum wird die Industrialisierung der
Brennstoffzellentechnologie möglich. Optimales Wassermanagement, hohe Temperaturbeständigkeit und einzigartige Leistungsdaten von 0 – 165°C machen aufwendiges Umfeldequipment - wie z.B. die Gasreinigung etc. - hinfällig und damit die Brennstoffzelle als Ganzes
wirtschaftlich interessant.
Die FuMA-Tech bietet heute als einziger Lieferant weltweit hoch effiziente BrennstoffzellenMembranen, sowohl auf Basis herkömmlicher Fluorpolymere als auch auf Basis neu
entwickelter moderner recyclebarer Polymere an.
xx
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ES_dms
22.04.2002
10:18 Uhr
Seite 6 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
OZON-Erzeugungsanlagen
für ein sehr breites Einsatzspektrum
(Desinfektion, Oxidation, Enteisenung, Entmanganung)
ES_dms
20.04.2002
18:03 Uhr
Seite 7 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Oberstes Ziel des BWT-Forschungsteams ist
die Entwicklung moderner Produkte und
Verfahren unter dem Gesichtspunkt der
Optimierung von Ökonomie und Ökologie.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 16 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Energie aus Wasserstoff für das
21. Jahrhundert - das Jahrhundert des Wassers
Energiekonverter für das 21. Jahrhundert
Die BWT – Best Water Technology-Gruppe - Mondsee/Österreich, ist als Europas führende
Wassertechnologiegruppe bekannt. Basis vieler Produkt- und Verfahrenskonzepte ist die
Membrantechnologie. Hintergrund: Bei Membranfiltrationsverfahren (Mikrofiltration –
Ultrafiltration – Nanofiltration – Umkehrosmose) wird das aufzubereitende Wasser unter
Druck durch eine Membran gepresst. Die Membran hält dann die unerwünschten
Wasserinhaltsstoffe zurück.
Doch Membranen lassen auch andere Technologien zu: So kann Wasser durch elektrischen
Strom in einer sogenannten Membranelektrolysezelle in seine Grundelemente Wasserstoff und
Sauerstoff zerlegt werden. Diese Wasserzersetzung stellt eine vollständig umkehrbare
Reaktion dar, womit sich aus den Gasen wieder Wasser erzeugen lässt. Wasserstoff plus
Sauerstoff (getrennt z.B. durch eine Membran) verbinden sich unter Abgabe von Energie zu
Wasser – auf diese Kurzform kann man die Brennstoffzelle, den Energiekonverter des
21. Jahrhunderts reduzieren:
H2 + O2 ➛ Energie + H2O.
Während das von Sir William Robert Grove bereits im Jahre 1839 als „kalte Verbrennung”
entdeckte Grundprinzip lange Zeit eher für exotische Anwendungen diente – etwa den Betrieb
von Satelliten – kommen nun immer neue, äußerst attraktive Anwendungsmöglichkeiten
hinzu. Sie reichen von der stationären Strom- und Wärmegewinnung über mobile
Anwendungen in PKWs, Bussen, Schiffen bis hin zu Consumerprodukten. Und kontinuierlich
werden neue Konzepte entwickelt, sind doch Brennstoffzellen schon heute als effiziente und
saubere Energiekonverter weltweit anerkannt. Die Prognosen bleiben deshalb ausgesprochen
optimistisch: Insbesondere aufgrund des großen Interesses der Automobilindustrie sind
Synergien zu erwarten, die zu erheblichen Kostenreduktionen der Brennstoffzellen-Einheiten
führen werden.
Wie funktioniert die Brennstoffzelle?
Allgemein wird bei der traditionellen Herstellung von elektrischem Strom die in fossilen
Brennstoffen gespeicherte Energie unserer begrenzt verfügbaren Rohstoffe nutzbar gemacht.
Die Brennstoffzelle ist dabei die optimale Methode, um chemische Energie in einem
elektrochemischen Prozess unmittelbar in elektrische Energie und Wärme umzuwandeln.
Durch die Vermeidung von Zwischenschritten ist sie ungewöhnlich effizient.
Grundsätzlich arbeitet eine Brennstoffzelle wie eine Batterie, wobei die Zelle jedoch so lange
elektrischen Strom liefert, wie Brennstoff in Form von beispielsweise Wasserstoff zugeführt
wird. Die Brennstoffzelle besteht aus zwei Elektroden, einer Kathode und einer Anode,
getrennt durch einen Elektrolyten. Bei einer Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzelle
(PEMFC) wird der Elektrolyt durch eine protonenleitende Membran ersetzt. Wasserstoff (H2)
und Sauerstoff (O2) bzw. Luft überströmen die Elektroden und werden dabei unter
Stromerzeugung in Wasser (H2O) und Wärme umgewandelt. Der Wasserstoff wird dabei der
Anode zugeführt. Dort wird er an der Katalysatorschicht unter Abgabe eines Elektrons (e-) in
das Proton umgewandelt. Das Proton (H+) wandert durch die völlig gasdichte Membran. Die
Elektronen, als nutzbare elektrische Energie, werden über einen Verbraucher zur Kathode
zurückgeführt. An der zweiten Katalysatorschicht auf der Kathodenseite reagiert schließlich
das Proton mit Sauerstoff aus der Luft zum einzigen Nebenprodukt, nämlich Wasser.
22
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 17 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Ökologische Vorteile
Dass die Brennstoffzelle ein riesiges Marktpotential besitzt, ergibt sich in erster Linie aus ökologischen Gründen. Der Einsatz der Brennstoffzellen-Technologie ist eine effektive
Möglichkeit, den Treibhauseffekt zurückzuführen und der Klimaveränderung Einhalt zu bieten.
Auch die bekanntermaßen nur begrenzt zur Verfügung stehenden fossilen Energieträger forcieren einen sorgfältigen Umgang mit den verfügbaren Ressourcen. In diesem Zusammenhang
wurde die Brennstoffzellen-Technologie weltweit vielfältigen Analysen und Bewertungen
unterzogen. Durch eine stärkere Gewichtung von Erdgas, Wasserstoff, Methanol, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien wird die Verfügbarkeit von kostengünstigem
Rohöl verlängert werden. Mit diesem zukunftsträchtigen Markt beschäftigt sich die
innovative Brennstoffzellen-Membrantechnologie der BWT-Tochter FuMA-Tech bereits seit
vielen Jahren.
Der Brennstoffzellenmarkt
Der Markt für die Brennstoffzellen lässt sich global in die drei Anwendungsbereiche Mobil,
Stationär und Portabel untergliedern. Dabei können den einzelnen Sektoren jeweils unterschiedliche Anwendungen mit stark unterschiedlichem Entwicklungsstand und künftigem
Marktpotential zugeordnet werden.
Im Segment der portablen Anwendungen sind insbesondere das Mobiltelefon (bis 10 W), der
Laptop und der PDA (Personal Digital Assistant) bis 100 W sowie Generatoren für Militär und
Camping (bis 10 kW) zu nennen. Letztgenannte befinden sich bereits für militärische Zwecke
in der Vermarktungsphase. Für mobile Ladegeräte, aber auch für den PDA und die Camera werden Kleinserien und Prototypen auf Basis der Direktmethanolbrennstoffzelle im Jahr 2002
erwartet.
Im Segment der stationären Anwendung ist die Hausenergieversorgungszentrale (bis 10 kWe)
sowie netzstabile Stromversorgungen für beispielsweise Internet-Provider, Rechnerzentralen
aber auch z.B. für das Krankenhaus (bis 50 kWe) von Bedeutung. Daneben kann die
Membranbrennstoffzelle in der dezentralen Stromerzeugung sowie beim Peak-Shaving in
Großkraftwerken (200 kW - 10 MW) eine bedeutende Rolle erlangen. Hier sind bisher nur
phosphorsaure Zellen in der Vermarktung. Membranbrennstoffzellen werden von verschiedenen Energieversorgen im Jahr 2002 in den Feldversuch gebracht.
Im Segment der mobilen Anwendung ist dem PKW Antrieb (30 - 100 kW) das größte
Marktpotential mit den höchsten technologischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen
Aufgabenstellungen zugeordnet. Daneben wird für Kleinfahrzeuge wie für den Rollstuhl, das
Fahrrad oder den Motorroller (bis 10 kW) bereits kurzfristig ein attraktives Marktpotential
erwartet. Ebenso werden die Anwendungen in Nutzfahrzeugen wie Gabelstapler sowie in
Flottenfahrzeugen oder Bussen (bis 100 kW) infrastrukturbedingt eine frühere
Markteinführung erfahren. Bereits heute befindet sich die Brennstoffzelle für das U-Boot, für
Schiffe oder Segelboote in der Vermarktungsphase. Neben dem mobilen Antrieb spielt auch die
mobile Stromerzeugung eine zusätzlich bedeutende Rolle, beispielsweise in der APU im PKW
(bis 10 kW), in Flugzeugen und in Schiffen (10 bis 1000 kW) sowie in der Raumfahrt.
Das Marktvolumen für Brennstoffzellen wird für 2005 mit etwa 500 MW und bereits für 2010
mit etwa 20.000 MW eingeschätzt. Dies bedingt allerdings, dass es gelingt, die Preise von
gegenwärtig etwa 500 Euro/kW auf etwa 50 Euro/kW zu erniedrigen. Auf diesem Weg werden
BWT und FuMA-Tech einen signifikanten Beitrag zur Kostenreduktion durch Bereitstellung
optimierter und kostengünstiger Membranen leisten.
23
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:43 Uhr
Seite 18 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
BWT und FuMA-Tech als Komponentenlieferanten für Brennstoffzellen
FuMA-Tech ist ein technologisch führender Hersteller von Ionenaustauschermembranen mit
umfassender Kompetenz von der Synthese der Ausgangswerkstoffe über die Verarbeitung dieser Materialien bis hin zur Anwendungstechnik mit weitreichenden Betriebserfahrungen.
Dieses Know-how aus der Polymersynthese, die Produktionserfahrung sowie die Qualifizierung
der Membranen in technischen Produkten wird von der Herstellung protonenleitender
Membranen in die Serienfertigung von Membranen für alle bekannten Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen eingebracht. Durch die bereits vorhandenen Produktionsanlagen
für die kontinuierliche Membranfertigung ist FuMA-Tech bereits heute als Lieferant für
Membranen im Pilot- und Produktionsmaßstab gerüstet. Die Kernkompetenz der FuMA-Tech
bezieht sich auf das Herz der Brennstoffzelle, die protonenleitende Membran.
Neben der Herstellung von Membranen für Wasserstoff-Brennstoffzellen sowie Direktmethanolbrennstoffzellen bringt FuMA-Tech die gesamte Produktionskompetenz ebenso bei
der Auftragsherstellung von katalysator-beschichteten Membranen ein.
Damit sind BWT und FuMA-Tech die kompetenten Partner für alle MEA-, Stack- und
Systemlieferanten in der Brennstoffzellentechnologie.
24
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Lagebericht 2001
Umsatz steigt um 5,1% auf 419,5 Mio. €
EBIT steigt um 3,8% auf 26,1 Mio. €
Konzernergebnis fällt um 1,3% auf
15,2 Mio. €
11,3 Mio. € (+10,8%)
für Forschung und Entwicklung
48,7 Mio. € Gesamtinvestitionen,
davon 33,6 Mio. € für Christ-Übernahme
Auftragsbestand steigt um 20,5% auf
115,1 Mio. €
25
Seite 19 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 20 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Lagebericht 2001
Wirtschaftliches Umfeld
Weltweit mussten 2001 die Konjunkturerwartungen stark nach unten revidiert werden. Auch
die Rezession in Japan und in den USA prägte die Wirtschaftsentwicklung des gesamten
OECD-Raumes. Das Wachstum betrug nur noch 0,8%. Das zu erwartende reale Wachstum in
den EU-Staaten hat sich gegenüber 2000, in dem +3,4% erzielt wurden, für 2001 mit +1,6%
wie auch für 2002 mit +1,5% mehr als halbiert. Einerseits ist die Wachstumsrate 2001 noch
vom günstigen Konjunkturverlauf in der ersten Jahreshälfte geprägt. Andererseits basiert die
Prognose 2002 auf der Annahme, dass die derzeitige Flaute nur bis etwa zur Jahresmitte 2002
andauert und dass es danach zu einer nachhaltigen Belebung der internationalen Konjunktur
kommen wird.
Besonders die BIP-Entwicklung in Deutschland bleibt stark unter dem Durchschnitt des EURaumes zurück und hat im Jahr 2001 nur mehr ein knapp positives Ergebnis von 0,6% (nach
3,0% im Jahr 2000) erreicht. Auch für 2002 geht man hier lediglich von einem Wachstum von
0,8% aus.
Aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit Deutschland bleibt auch Österreich
sowohl 2001 wie auch 2002 hinter den Steigerungsraten der EU bzw. des Euro-Raumes zurück.
Die zuletzt stark eingetrübte Wirtschaftslage in Österreich ist vor allem von einer Abnahme
der Nachfrage aus dem Ausland geprägt, während sich die Konsumausgaben der privaten
Haushalte weiterhin als stabilisierender Faktor für die Gesamtentwicklung darstellen.
Wirtschaftsdaten EU
8,1
8,0
7,6
BIP real, % zum Vorjahr
EU
Österreich
Deutschland
Frankreich
Italien
Schweiz
3,4
2,5
2,5
1,6
2000
1,8
1,5
2001
2000
3,4
3,0
3,0
3,4
2,9
3,0
2001
1,6
1,1
0,6
1,9
1,6
1,7
2002
1,5
1,2
0,8
1,7
1,3
1,2
Die Verbraucherpreise sind in der ersten Jahreshälfte 2001 vergleichsweise stark gestiegen.
Dieser Preissteigerungsdruck hat allerdings seit Jahresmitte 2001 stark nachgelassen, sodass
die Inflationsrate für den EU-Raum für das Jahr 2001 2,5% beträgt und damit gegenüber 2000
unverändert ist. Für 2002 wird eine weiter reduzierte Teuerungsrate von 1,5% erwartet.
2002
BIP real, +% zum Vorjahr
Verbraucherpreise, +% zum Vorjahr
Arbeitslosenquote in %
Verbraucherpreise, % zum Vorjahr
EU
Österreich
Deutschland
Frankreich
Italien
Schweiz
Wirtschaftsdaten Österreich
4,2
2000
2,5
2,3
1,9
1,7
2,5
1,6
2001
2,5
2,7
2,5
1,6
2,8
1,0
2002
1,8
1,4
1,5
1,4
1,7
1,0
3,9
3,7
Die schwache Wirtschaftsentwicklung hat in den letzten Monaten zu einem markanten
Anstieg der Arbeitslosenquote geführt. Erst im Jahr 2003 sollte die Konjunktur wieder in der
Lage sein, den Druck auf dem Arbeitsmarkt zu verringern und damit sinkende Arbeitslosigkeit
und steigende Beschäftigung ermöglichen.
3,0
2,7
2,3
1,4
1,2
1,1
2000
2001
2002
BIP real, +% zum Vorjahr
Verbraucherpreise, +% zum Vorjahr
Arbeitslosenquote in %
Arbeitslosenquote %
EU
Österreich
Deutschland
Frankreich
Italien
Schweiz
2000
8,1
3,7
7,9
9,3
10,4
2,0
2001
7,6
3,9
7,9
8,6
9,5
1,9
2002
8,0
4,2
8,2
9,2
9,6
2,2
26
Geschäftsbericht 19.4. dms
27
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 21 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Branchenüberblick
Der Wassertechnikmarkt gilt als der Wachstumsmarkt des 21. Jahrhunderts. Die steigende
Weltbevölkerung und die damit verbundenen Probleme durch Verstädterung,
Umweltverschmutzung und Nahrungsmittelmangel rücken den echten Wert des Wassers
sowie die Wichtigkeit der Wassertechnik mehr und mehr ins Bewusstsein von Medien und
Politik. Rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit haben heute keinen gesicherten Zugang zu
sauberem Trinkwasser - laut UN-Prognosen könnte diese Zahl bis 2025 auf 3 Milliarden
anschwellen. Zum Jahrtausendwechsel definierten die Vereinten Nationen ein neues Ziel: Bis
2015 soll der Anteil der Weltbevölkerung, der keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat,
halbiert werden. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, da Trinkwasser schon in vielen Regionen der
Welt knapp ist. Ausgetrocknete Brunnen, verschmutzte Quellen, sinkende Grundwasserspiegel,
verschmutzte Seen, Flüsse und Meere, schadhafte Leitungen und fehlende Abwasseraufbereitungssysteme in der Industrie und Kommune sind Ausdruck eines sorglosen Umgangs
mit unserem Lebenselixier WASSER in der Vergangenheit.
Weltweites, konsequentes Handeln zur Sicherung des ökologischen Gleichgewichtes erfordert
auch die Lösung wichtiger finanzieller Aufgaben. Private Versorgungsunternehmen wie
Vivendi, RWE, E.ON u.a. teilen sich mit dem Staat mehr und mehr die Aufgabe. Im Gegensatz
zum klassischen Wasserwerk oder Entsorgungsbetrieb hat es sich die BWT – Best Water
Technology-Unternehmensgruppe – seit bereits mehr als 10 Jahren zur Aufgabe gemacht,
technische Lösungen für die nachhaltige Sicherung des Lebens- und Produktionsmittels
Wasser zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben. Ökonomisch und ökologisch optimierte Produkte und Prozesse, die den Chemieeinsatz reduzieren oder sogar unnötig machen
sowie wasser- und energiesparende, ressourcenschonende Aufbereitungstechnologien, haben
überproportionale Wachstumschancen. Der allgemeine Konzentrationsprozess in der
Wassertechnik gewinnt an Dynamik. Auch internationale Großkonzerne erkennen die großen
Wachstumschancen im Wassermarkt und entwickeln Investitionsstrategien. Der Bedarf an
Wasseraufbereitungstechnik steigt je nach Region weltweit zwischen 4 und 8%. Als besondere Wachstumsmärkte zählen die EU-Beitrittskandidaten, Asien, die global tätige Industrie
sowie der Haustechnikmarkt (Sicherheit & Hygiene durch Kalk- und Rostschutztechnik in der
Trinkwasseraufbereitung) in Europa.
Geschäftsverlauf 2001
Die BWT – Best Water Technology–Unternehmensgruppe - hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihren
in der „Global 2000 Strategie” definierten Geschäftsbereichen „Aqua Ecolife Technologies”,
„Aqua Systems Technologies” und „Fuel Cell Membrane Technologies” die günstigen weltweiten Marktchancen zu nutzen und einen wichtigen Beitrag für eine ressourcenschonende
Nutzung des Lebenselixiers „WASSER” und eine nachhaltige Entwicklung der Erde zu leisten.
IAS-Bilanzierung
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2001 der BWT – Best Water Technology-Gruppe
- wurde nach den Richtlinien der International Accounting Standards (IAS) erstellt.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 22 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Lagebericht 2001
Umsatz: 419,5 Mio. €,
+5,1% zum Vorjahr
Die BWT-Gruppe erhöhte im Jahr 2001 den konsolidierten Gruppenumsatz von 399,0 Mio. €
im Vorjahr um +5,1% auf insgesamt 419,5 Mio. €. Der Unternehmensbereich Aqua Ecolife
Technologies steigerte den Umsatz von 221,9 Mio. € um +11% auf 246,4 Mio. €.
Die Sparte Aqua Systems Technologies litt unter der Schwäche der Halbleiterindustrie und verzeichnete einen leichten Rückgang um –2,8% von 176,7 Mio. € auf 171,8 Mio. €. Im Bereich
Fuel Cell Membrane Technologies, in dem die BWT Tochtergesellschaft FuMA-Tech hochqualitative Spezialmembranen für den Einsatz in Brennstoffzellen entwickelt und vertreibt,
wurde der Umsatz von 0,4 Mio. € auf 1,3 Mio. € verdreifacht.
Geschäftsbereich
Aqua Ecolife Technologies (AET)
Aqua Systems Technologies (AST)
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)
Gesamt
Gesamtumsatz konsolidiert
(in Mio. €)
Umsatz nach Geschäftsbereichen
(in Mio. €)
419,5
399,0
2001
246,4
171,8
1,3
419,5
2000
221,9
176,7
0,4
399,0
+%
+11,0%
-2,8%
+271,7%
+5,1%
Umsatz nach Regionen
(in Mio. €)
2001
2001
156,4 Sonstige
178,1 Europäische Union
85,0 Österreich
1,3 FCMT
171,8 AST
246,4 AET
221,9 AET
176,7 AST
0,4 FCMT
2000
2000
142,1 Sonstige
170,0 Europäische Union
86,9 Österreich
2001 2000
Aqua Ecolife Technologies (AET)
Aqua Systems Technologies (AST)
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)
Österreich
Europäische Union
Sonstige Europa und Welt
Die Internationalisierung der BWT-Gruppe wurde im Jahr 2001 kontinuierlich fortgeführt.
Während BWT-Gesellschaften mit Sitz in Österreich einen leichten Umsatzrückgang um
-2,2% von 86,9 Mio. € auf 85,0 Mio. € verzeichneten, wurden die Umsätze im EU-Raum von
170 Mio. € um +4,8% auf 178,1 Mio. € und von BWT-Unternehmen mit Sitz außerhalb der
EU von 142,1 Mio. € um +10% auf 156,4 Mio. € gesteigert.
In der Konzernobergesellschaft BWT AG reduzierten sich die Umsatzerlöse um -1,5% von
54,5 Mio. auf 53,7 Mio. €.
Auftragsbestand per 31.12.:
115,1 Mio. €, +20,5% zum Vorjahr
Der Auftragsbestand per 31.12.2001 gibt Anlass, optimistisch in das neue Geschäftsjahr zu
blicken: Mit einem Wert von 115,1 Mio. € lag der Orderbestand um +20,5% höher als zum
Vergleichszeitpunkt des Vorjahres. Insbesondere durch einen deutlich besseren Wert in
Österreich und Frankreich stieg der Auftragsbestand in der Sparte AET um mehr als 50% auf
26,5 Mio. € und auch der AST-Bereich legte um +13,2% auf 88,6 Mio. € zu.
28
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 23 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
In der Muttergesellschaft BWT AG betrug der Auftragsbestand per 31.12.2001 insgesamt
12,2 Mio. € und lag damit um +139% über dem Vorjahr (5,1 Mio. €).
EBIT 26,1 Mio. €, +3,8%
Gewinn nach Minderheiten
15,2 Mio. €, -1,3% zum Vorjahr
Die Ertragsentwicklung war im Jahr 2001 durch einmalige Restrukturierungskosten nach dem
erfolgreichen öffentlichen Kaufangebot der BWT AG für die an der Züricher Börse notierten
49% Aktien der Christ AG gekennzeichnet. Für die Schließung zweier Werke in Deutschland,
die Neustrukturierung der Aktivitäten in UK und der Christ Schwimmbadtechnik wurden
insgesamt mehr als 6 Mio. € Kosten investiert - trotzdem konnte das EBIT um +3,8% von
25,2 Mio. € im Jahr 2000 auf 26,1 Mio. € gesteigert werden. Die Abschreibungen erhöhten
sich um 11% auf 13,5 Mio. €, während der Materialaufwand unter Berücksichtigung der
Bestandsveränderungen im Verhältnis zum Umsatz gleich blieb und der Personalaufwand
sogar von 29,5% auf 28,8% vom Umsatz gesenkt wurde.
Die höhere Zinsbelastung durch den Finanzierungsaufwand für die Christ-Übernahme führte
zu einem verringerten Ergebnis vor Steuern von 21,4 Mio. €, –3,5% zum Vorjahreswert von
22,2 Mio. €. Die Steuerquote erhöhte sich leicht von 25,8% auf 26,5%. Das Ergebnis nach
Steuern lag mit 15,8 Mio. € um –4,4% unter dem Vorjahreswert.
Die Reduzierung der Gewinnanteile für Minderheitengesellschafter resultierte hauptsächlich
aus der Tatsache, dass die BWT nach dem öffentlichen Übernahmeangebot nunmehr 99,16%
der Christ-Aktien hält, gegenüber 51% per Ende des Jahres 2000. Somit lag der Gewinn nach
Abzug von Minderheitenanteilen mit 15,2 Mio. € um –1,3% hinter dem Vorjahreswert zurück.
Der Gewinn je Aktie reduzierte sich von 0,93 € im Jahr 2000 um –3,2% auf 0,90 €, was
einerseits auf das leicht gesunkene Konzernergebnis und andererseits auf die zusätzlichen
1.333.500 BWT-Aktien aus der Inanspruchnahme einer Wandelanleihe, die für das vierte
Quartal 2001 gewinnberechtigt sind, zurückzuführen ist.
EBIT
(in Mio. €)
EGT
(in Mio. €)
Konzernergebnis
(in Mio. €)
26,1
25,2
21,4
2001
2000
2001
22,2
2000
15,2
15,4
2001
2000
Das EBIT (der Gewinn der betrieblichen Tätigkeit) nach Sparten stellt sich wie folgt dar:
Sparte
Aqua Ecolife Technologies (AET)
Aqua Systems Technologies (AST)
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)
Aqua Finance (AFI)
Gesamt
29
2001
22,9
5,6
-2,5
0,1
26,1
2000
24,6
2,9
-2,6
0,3
25,2
+%
-7,0%
+96,5%
-4,5%
-67,9%
+3,8%
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 24 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Lagebericht 2001
In der Konzernobergesellschaft BWT AG reduzierte sich das Betriebsergebnis von 5,6 Mio. €
auf 2,0 Mio. €. Deutlich gestiegene Beteiligungserträge von Tochtergesellschaften erhöhten
das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 6,8 Mio. € auf 11,3 Mio. €.
Der Jahresüberschuss stieg somit von 6,0 Mio. € auf 11,3 Mio. €.
Auf der kommenden Hauptversammlung wird der Vorstand eine gegenüber dem Vorjahr
unveränderte Dividendenauszahlung in der Höhe von 0,22 € je Aktie vorschlagen, womit insgesamt ein Betrag von 3.703.342,50 € oder 24,4% des Konzernergebnisses zur Auszahlung
gelangen wird.
Vermögens- und Finanzlage
Der Cash-Flow aus dem Ergebnis stieg von 25,4 Mio. € um 13,1% auf 28,8 Mio. €. Durch den
Anstieg von Forderungen und Vorräten erreichte der Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit nur
4,3 Mio. € gegenüber 27,9 Mio. € im Vorjahr. Das öffentliche Kaufangebot für die Christ AG
spiegelt sich im Cash-Flow aus Investitionstätigkeit wider, der –30,6 Mio. € betrug (Vorjahr:
-39,8 Mio. €). Zur Finanzierung der Investitionen wurden die lang- und kurzfristigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten um 23,6 Mio. € erhöht. Zum Bilanzstichtag lag die NettoSchuld gegenüber Banken bei 96,2 Mio. €, gegenüber 41 Mio. € zum Vergleichszeitpunkt des
Vorjahres. Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahr 2001 um 13,3 Mio. € auf 111,2 Mio. € und
belief sich damit auf 29,1% der Bilanzsumme (Vorjahr: 28,3%). Insgesamt stieg die
Bilanzsumme um 10,5% auf 381,8 Mio. € .
Cash-Flow
(in Mio. €)
Aktiva
(in Mio. €)
Passiva
(in Mio. €)
28,8
381,8
381,8
5,1
345,5
345,5
25,4
7,2
53,6
42,8
50,4
38,9
15,0
12,8
17,0
16,7
0,3
4,5
37,1
41,1
29,1
2001 2000
2001
2001
28,3
2000
2000
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen,Rechnungsabgr.,Lat. Steuer
Liquide Mittel
Eigenkapital
Anteile in Fremdbesitz
Rückstellungen, Rechnungsabgr.
Verbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten betrugen per 31.12.2001 insgesamt 45,7 Mio. € gegenüber
36,2 Mio. € des Vorjahres. Der Anstieg stammt hauptsächlich von Bürgschaften für erhaltene
Aufträge und spiegelt den deutlich erhöhten Auftragsbestand wider.
30
Geschäftsbericht 19.4. dms
22.04.2002
10:09 Uhr
Seite 25 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Das Eigenkapital in der Muttergesellschaft BWT AG wuchs im Jahresvergleich von
61,3 Mio. € auf 69,1 Mio. € und beträgt 45% der Bilanzsumme. Wie schon im Jahr 2000 war
auch 2001 die strategische Investition in die Christ AG der Hauptgrund für eine um +22,1%
auf 154,0 Mio. € gestiegene Bilanzsumme. Die Finanzierung erfolgte großteils über erhöhte
Bankverbindlichkeiten.
Anlageninvestitionen: 15,1 Mio. €
(Vorjahr 17,6 Mio. €)
14,9 Mio. € in Immaterielles und
Sachanlagevermögen
Investitionen
(in Mio. €)
17,6
Im Jahr 2001 investierte die BWT-Gruppe insgesamt 15,1 Mio. € (Vorjahr: 17,6 Mio. €) in das
Anlagevermögen. Die größte Einzelinvestition betraf den Zukauf eines Grundstückes am
Christ-Hauptsitz in Aesch/Basel für 2,6 Mio. €, das als Kapazitätsreserve und zur
Betriebsoptimierung angekauft wurde. Weitere 2 Mio. € wurden für den Ausbau des Christ
Technologiezentrums in Aesch sowie die Modernisierung der EDV-Ausstattung investiert. Die
BWT-Gruppe hat das starke Engagement in die Grundlagenforschung und die Entwicklung
neuer Produkte und Verfahren ausgebaut. Insgesamt wurden Entwicklungsaufwendungen in
der Höhe von 3,3 Mio. € aktiviert.
Die restlichen Investitionsmaßnahmen in der BWT-Gruppe betrugen ca. 7,2 Mio. € und
betrafen normale Erneuerungs- und Rationalisierungsmaßnahmen, die auch in den letzten
Jahren in ähnlicher Höhe angefallen sind.
15,1
Nach Geschäftsbereichen teilten sich die Investitionen in Sach- und immaterielles
Anlagevermögen wie folgt auf: Aqua Ecolife Technologies 7,8 Mio. € (Vorjahr: 7,2 Mio. €),
Aqua Systems Technologies 6,3 Mio. € (VJ: 8,6 Mio. €), Fuel Cell Membrane Technologies
0,5 Mio. € (VJ: 0,9 Mio. €) und Aqua Finance 0,3 Mio. € (VJ: 0).
In der BWT AG betrug die Investitionssumme ohne Beteiligungen ca. 2,5 Mio. € (Vorjahr:
2,0 Mio. €). Sie umfasste im Wesentlichen Softwarerechte (0,3 Mio. €), Fuhrpark (0,5 Mio. €)
und Werkzeuge (0,5 Mio. €).
2001
31
2000
ES_dms
20.04.2002
18:09 Uhr
Seite 12 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
UV-Desinfektionsanlagen
umweltgerecht, sicher, wirtschaftlich
ES_dms
20.04.2002
18:09 Uhr
Seite 13 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Die ständige Optimierung der Produkt- und
Verfahrenstechnik nach den Kriterien der
Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit
und Wirtschaftlichkeit ist oberstes Ziel der
ökoeffizienten Unternehmensstrategie der BWT.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 28 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Aqua Ecolife Technologies (AET)
Segmentbericht
Produkte, Märkte, Strategie
Der Geschäftsbereich AET hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden hoch entwickelte und
umweltfreundliche Technologien für sicheres, sauberes und gesundes Wasser anzubieten.
AET liefert Geräte und Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung für Ein- und Mehrfamilienhäuser,
Wohnanlagen, Hotels, Krankenhäuser, Sportstätten, Seniorenheime, Gemeinden, den Handel
und das Gewerbe.
Markttrends: Für die Konsumenten hat eine bessere Lebensqualität einen immer größeren
Stellenwert und das Wasser, unser wichtigstes Lebenselixier, steigt in der öffentlichen
Meinung in seiner Bedeutung. BWT hat diese Marktbedürfnisse erkannt und nicht nur
entsprechend der BWT-Tradition Produkte von höchstem technologischen Standard
entwickelt, sondern auch beste Lösungen zur Steigerung der Lebensqualität erarbeitet,
entsprechend dem Motto: BWT Water Technologies for better life.
2001 hat BWT die Arbeitsschwerpunkte Sicherheit, Hygiene und Wellness gebündelt und als
B-Safe Konzept dem Markt präsentiert. Geräte mit Zusatzfunktionen im Gesundheitsschutz
(wie z.B. ein Point-of-Use-System, das schädliche Schwermetalle aus dem Trinkwasser
herausfiltert), im Hygieneschutz (wie hochentwickelte Produkte gegen Bakterienwachstum)
und im Wellnessbereich (wie die Wasservitalisierung als WET-Technology). Diese Produkte tragen das B-Safe-Zeichen und stehen für das hohe Engagement der BWT, dem Markt moderne
Produkte zur Verbesserung der Lebensqualität anzubieten.
Die BWT hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Zielgruppen ihr auf die individuellen Bedürfnisse
abgestimmtes BWT „House of Water" anzubieten. Das Leistungsspektrum reicht von Point-ofEntry- bis hin zu Point-of-Use-Technologien. Wichtige „House of Water" Produkte sind die
neuen Filterserien Infinity, Diago 18, Avanti und Calfi – der erste Kalkschutz-Filter der Welt,
der dank seines Preisniveaus und der einzigartigen Zweiphasentechnologie, die in einem einzigen Produkt vor Schmutz und Verkalkung bis 18°dH schützt, in den nächsten Jahren für
einen Massenmarkt sorgen sollte sowie die Kalkschutzgeräteserie AQA total, die um die neue
Rostschutztechnologie als Hybridvariante ergänzt wurde, und die klassischen Weichwasserund Korrosionsschutzanlagen der Serie Bewamat Bio, Euromat und Bewados sowie die neue
Dosierpumpenserie Medo II. Unsere Produktpalette stützt sich auf führende Marken wie BWT
im neuen innovativen silberblauen Design, Cillit, Permo und Christ.
Mit der Schaffung von Kompetenzzentren für die Produktion, das Produktmanagement und die
Produktentwicklung sollen die auf größeren Mengen basierenden Synergieeffekte zu
Ertragssteigerungen führen.
Entsprechend unserem Motto „Wachstum durch Innovation” haben wir nicht nur äußerst
innovative Technologien auf den Markt gebracht, sondern auch zwei Drittel unserer traditionellen Produktpalette völlig neu gestaltet. Unser Programm wurde neben dem Filter und
Enthärter sowie den Dosierpumpen der Serie Medo II, um noch leistungsstärkere Ozongeneratoren und UV-Geräte mit Hochleistungssteuerungen sowie um die innovative Umkehrosmosegeneration Profil im High-Tech-Design erweitert.
Marktführer in Europa
Mit den 26 zum AET-Bereich gehörenden Firmen sind wir in fast allen europäischen Ländern
vertreten und halten nach Schätzungen renommierter Marktforschungsinstitute rund 30% des
europäischen Marktes.
34
Geschäftsbericht 19.4. dms
Umsatz
(in Mio. €)
246,4
221,9
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 29 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Vertrieb & Service
Der Vertrieb der BWT-Produkte erfolgt zweistufig über Großhändler und Installateure. Die
Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern wird mit modernem Marketing laufend optimiert. Durch kontinuierlich laufende Ausbildungsprogramme einschließlich der HygieneAkademie, die geschaffen wurde, um die Aufmerksamkeit unserer Partner auf die Wichtigkeit
von Hygienefragen und auf die mit bakteriologischem Wachstum verbundenen Probleme zu
lenken, bleibt die Zusammenarbeit dynamisch, und wir vermitteln unseren Partnern das nötige Know-how in Bezug auf Markttrends, technologische Entwicklungen und neue Gesetze und
Normen. Der flächendeckende Kundendienst arbeitet in mehreren Ländern bereits unter der
Marke Aqua Service.
Die zügige Internationalisierung des Geschäftsbereiches AET mit revolutionären Technologien
bleibt oberstes Gebot. Die EBIT-Spanne soll kurzfristig auf 15% erhöht werden.
2001
2000
EBIT
(in Mio. €)
Der Umsatz des AET-Geschäftsbereiches stieg im Vergleich zum Jahr 2000 um 11% auf
246,4 Mio. €. Damit erwirtschaftete AET 58,7% des konsolidierten BWT-Gesamtumsatzes.
Dieses Ergebnis konnte trotz einer schwierigen Marktlage in Deutschland und Österreich
erreicht werden. Die größten Umsatzsteigerungen wurden im Export, den Ostländern,
Frankreich, Spanien und der Schweiz erzielt.
Umsatzmäßig liegt Österreich an erster Stelle, gefolgt von Frankreich und Deutschland. Ein Teil
der Konzern-Umstrukturierungskosten fällt auch in den AET-Bereich: 1,5 Mio. € für die
Schließung eines Werkes in Deutschland und 1 Mio. € für die Neuorganisation der
Schwimmbadtechnik in der Schweiz. Dies wirkt sich auch auf das EBIT aus, das bei
22,9 Mio. € liegt (2000: 24,6 Mio. €). Die Investitionen wurden verbunden mit vermehrten
Aktivitäten im F & E-Bereich leicht von 7,2 Mio. € auf 7,8 Mio. € gesteigert.
Am 31.12.2001 beschäftigte der AET-Bereich insgesamt 1736 Personen. Die Steigerung,
verglichen mit dem Vorjahr (1553), ist hauptsächlich auf erhöhte Produktionskapazitäten in
Österreich und Frankreich zurückzuführen, wo außerdem die 35-Stunden-Arbeitswoche
eingeführt worden ist.
24,6
22,9
2001
35
2000
in Mio. €
Außenumsätze
Innenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
EBITDA
Abschreibungen
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
Vermögen
Fremdkapital
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen
Mitarbeiter
2001
246,4
2,8
249,2
30,9
8,0
22,9
214,5
172,3
7,8
1736
2000
221,9
4,2
226,1
31,5
6,9
24,6
215,2
147,7
7,2
1553
ES_dms
21.04.2002
12:39 Uhr
Seite 10 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
CALFI
der Kalkschutzfilter mit der 2 Phasen Technologie
Phase 1 gegen Schmutz und Fremdpartikel
Phase 2 gegen Kalkablagerungen
ES_dms
21.04.2002
12:39 Uhr
Seite 11 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Produkt- und Prozessoptimierung sind
wichtige Wachstumssäulen der BWT.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 32 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Aqua Systems Technologies (AST)
Segmentbericht
Produkte, Märkte, Strategie
Der Geschäftsbereich Aqua Systems Technologies konzentriert sich auf innovative
Wassertechnik-Lösungen für Industrie und Kommunen. Sauberes Wasser brauchen nicht nur
der Mensch und alle Lebewesen zum Leben, Wasser wird auch bei der Herstellung praktisch
aller Produkte benötigt. Die AST-Gruppe stellt sich der Aufgabe, neben hoher
Wirtschaftlichkeit auch optimale ökologische Lösungen anzubieten – aus Verantwortung
gegenüber der Natur und unseren Nachkommen.
Die AST-Gruppe hält heute in Europa marktführende Position in der Wasseraufbereitung für
die Branchen Elektronik-, Halbleiter-, Pharma-, Lifescience- und Getränkeindustrie bzw. die
Energiewirtschaft. In der kommunalen Trink- und Abwasseraufbereitung ist die AST-Gruppe
vor allem in Asien sehr erfolgreich tätig. Zu den guten europäischen Marktpositionen kommen
zum Teil sogar international marktführende Stellungen in definierten, internationalen
Märkten, z.B. für die Christ-Gruppe in Singapore und Taiwan oder die Aqua Engineering in
China.
Mit der weiteren Implementierung des MDC - Modular Design Components - Systems und der
verstärkten Kooperation mit Technologieleadern verschiedener Branchen, wird an der
dynamischen Entwicklung der AST-Gruppe zum „preferred Global Partner" international
tätiger Kunden gearbeitet. Der zügige Ausbau des globalen Servicenetzes erfolgt unter
Nutzung des großen Synergiepotentials durch die Neuorganisation nach dem erfolgreichen
Übernahmeangebot an die 49% Christ AG-Aktionäre.
Die AST-Gruppe umfasst insgesamt 24 Unternehmen und deckt mit ihrem Technologieprogramm das gesamte Spektrum Trinkwasser-, Prozess-, Reinst- und Abwassertechnik für
die Industrie und Kommune mit ökonomisch und ökologisch optimierten Produkten und
Verfahren ab.
Das Geschäftsjahr 2001 war von der Übernahme der restlichen Anteile der Christ AG durch
die BWT AG geprägt. Mit der nahezu vollkommenen Übernahme der Christ AG-Aktien konnte
mit der Eingliederung sämtlicher industrieller und kommunaler Wasseraktivitäten der BWT in
die Christ Organisation begonnen werden.
Die Christ AG fungiert dabei nun als Dach für alle industriellen und kommunalen
Wasseraktivitäten der BWT-Gruppe. Mit dem bereits international bekannten Markennahmen
„Christ“ wird eine globale, führende Wassertechnologiemarke entstehen.
Die Neuorganisation der Christ-Gruppe sieht eine Geschäftsfeldgliederung vor, die folgende
sechs Bereiche umfasst: Halbleiter- & Mikroelektronik, Pharma & Lifescience, Power,
Getränke- & Lebensmittelindustrie sowie Industrieabwasser & kommunales Trink- und
Abwasser. Alle nicht in diese Geschäftsfeldstruktur passenden Aktivitäten wurden beendet.
In den definierten Geschäftsfeldern ist die neue Christ-Gruppe schon heute der führende
Wassertechnologieanbieter in Europa. Ziel ist es, diese Geschäftsfelder auszubauen und eine
international führende Marktstellung zu bekommen.
Die industrielle und kommunale Wassertechnologiebranche ist von folgenden Trends
gekennzeichnet:
– Chemiefreie oder chemiearme wassertechnologische Lösungen
– Weltweit zunehmende Nachfrage sowie Verschärfung der Umwelt- und
Gesundheitsvorschriften für Trink- und Abwasser
– Stark zunehmende Nachfrage nach Wasserrecyclingtechniken in der Industrie
– Internationalisierung des Geschäftes durch verstärkte Globalisierungsaktivitäten der Kunden
38
Geschäftsbericht 19.4. dms
22.04.2002
10:10 Uhr
Seite 33 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
– Ganzheitliches Wassermanagement: Kunde bevorzugt immer mehr wassertechnologische
Gesamtlösungen aus einer Hand
– Zunehmender Konzentrationsprozess der hoch fragmentierten Branche
Im Geschäftsjahr 2001 war die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern
unterschiedlich:
Im Mikroelektronik- & Halbleiterbereich ist die Christ Marktführer in Europa und hält führende Marktpositionen in Taiwan. Die Krise in der Halbleiterindustrie wirkte sich
naturgemäß negativ aus. Ein deutlicher Auftragseingangsrückgang sowie ein damit
verbundener Umsatzrückgang waren die Folge. Positive Entwicklungen in diesem Bereich gibt
es zur Zeit in Europa und China, wo eine größere Anzahl an Halbleiterwerken geplant ist.
Christ hat deshalb eine Vertriebs- und Servicegesellschaft zusammen mit einem chinesischen
Partner in Shanghai gegründet. Im Wesentlichen aber hängt die Geschäftsentwicklung in
diesem Geschäftsbereich von dem Konjunkturzyklus der Halbleiterbranche ab, auch wenn die
Christ erfolgreich in der Semiconindustrie wie in der Flachbildschirmindustrie tätig ist. Einen
besonderen Erfolg konnte die Christ-Gruppe in den USA beim Halbleiterwerk von Philips in San
Antonio erzielen. Die von Christ gelieferte Wiedergewinnungsanlage wurde mit einem
Umweltpreis ausgezeichnet und als Musterbeispiel für eine umweltgerechte Anlage
bezeichnet.
Im Pharma- & Lifesciencebereich entwickelte sich das Geschäft sehr positiv. Auch ist Christ
der führende Anbieter in Europa. Der Umsatz konnte in diesem Bereich stark gesteigert
werden. Diese Branche zeichnet sich durch kontinuierliches Wachstum aus. Das Bestreben von
Christ in diesem Segment war es, neben der Markteinführung von Produktneuheiten wie dem
weltweit ersten Elektrodeionisationsmodul Christ Septrosan, das mit 80°C heißem Wasser
sanitisierbar ist oder dem Christ Osmotron seine europäische Präsenz weiter auszubauen.
Aufgrund der starken Marktstellung der Christ Pharmaprodukte besteht ein erhebliches internationales Potential in diesem Bereich. Demgemäß werden verstärkt Vertriebs- und
Servicecenter aufgebaut.
Im Kraftwerksbereich konnte die Christ-Gruppe dank wichtiger Großaufträge einen
Rekordauftragsstand per Ende 2001 aufweisen. Christ ist zwar in diesem Geschäftssegment
zum Teil international vertreten, aber noch nicht global, was notwendig ist, um langfristig
entsprechendes Umsatzwachstum zu generieren. Der weltweite Kraftwerksmarkt wächst
kontinuierlich, aber in lokalen Märkten können durchaus auch stagnative Situationen entstehen. Kraftwerksneubauten sind vor allem in stark wachsenden Volkswirtschaften dringend
notwendig. Zunehmend wird auch der Markt für die Erneuerung und Modernisierung alter
Kraftwerke interessant. Mit der Bündelung aller in der Gruppe bestehenden
Kraftwerksaktivitäten sollte es nun Christ gelingen, ein echter „Global Player" zu werden.
Speziell dafür wurde eine „High Recovery Reverses Osmosis“-Technologie entwickelt, die
gegenüber den bestehenden Umkehrosmose-Anwendungen deutliche Leistungs- und
Kostenvorteile aufweist.
Im Lebensmittel- und Getränkebereich konnte im Geschäftsjahr 2001 ebenfalls eine deutliche
Umsatzsteigerung erzielt werden. Der Getränkemarkt wächst weltweit kontinuierlich. Für den
Bedarf an Wasseranlagen im Lebensmittelbereich hat die neueste Marktstudie von Frost &
Sullivan sogar ein zweistelliges Wachstum vorausgesagt. Dank der Bündelung aller Aktivitäten
in diesem Bereich unter dem Namen „Van der Molen" kann die Christ-Gruppe nun dem Kunden
Gesamtlösungen anbieten, d.h. von der Quelle bis zum fertig abfüllbaren Produkt inklusive der
entsprechenden Abwasserbehandlung. Mit dieser ganzheitlichen Lösung bietet Van der Molen
nicht nur wichtige Wettbewerbsvorteile sondern erwartet sich auch ein beträchtliches
Wachstum. Die Christ-Gruppe verfügt z.B. auch über hervorragende technologische Lösungen
zur Reduktion des Arsengehaltes im Trinkwasser, einer Thematik, die mehr und mehr an
Bedeutung gewinnt.
39
ES_dms
22.04.2002
10:25 Uhr
Seite 8 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
CHRIST-REINSTWASSERANLAGEN
für die Mikroelektronik Industrie zur Optimierung der Spülprozesse im Betriebsablauf
ES_dms
20.04.2002
18:34 Uhr
Seite 9 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Für BWT ist Wasser nicht nur eine phantastische
Aufgabe und Herausforderung, sondern auch
gleichzeitig neben unser aller Lebenselixier
unternehmerisches Lebenselixier.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 36 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Aqua Systems Technologies (AST)
Segmentbericht
Im Industrieabwasserbereich wurde ebenfalls ein starkes Marktwachstum registriert. Dieses
wird sehr stark durch die Verteuerung des Wassers und durch verschärfte Umweltvorschriften
getrieben. Die Christ-Gruppe verfügt mit ihrer neuen Tochter „Goema" über exzellentes Knowhow in Recyclingtechniken, wodurch sie eine sehr gute strategische Marktposition innehat. In
der Industrieabwasserbehandlung kommt Christ sehr stark entgegen, dass im Hause Goema
alle bestehenden Wassertechnologien vorhanden sind und in Form von Modulen
eingesetzt werden. Dadurch kann für jeden Kunden die ideale wassertechnologische Lösung
angeboten werden. Christ ist stolz darauf, dass jede Art von Abwasser behandelt werden kann
und daraus nicht nur reinstes Wasser für den Produktionsprozess gewonnen,
sondern auch wichtige Reststoffe aus dem Abwasser herausgeholt und wieder verwendet
werden können.
Im kommunalen Trinkwasser- und Abwassergeschäft zeichnet sich ein nachhaltiges Wachstum
ab. Die Aqua Engineering konnte im Jahre 2001 ihren Umsatz neuerlich deutlich steigern. Der
Bedarf ist international enorm, aber auch die osteuropäischen Länder haben großen
Nachholbedarf. Das Problem ist fast immer die Finanzierung dieser Projekte. Die EU hat nun
wichtige Fördermittel für die Sanierung der kommunalen Trink- und Abwasseranlagen in den
osteuropäischen Ländern, insbesondere in den Beitrittskandidatenländern zur Verfügung
gestellt. Die Aqua Engineering ist sehr stark in China vertreten, wo auch im Jahre 2001 interessante Anlagen fertiggestellt und wichtige Aufträge gewonnen werden konnten. Der zweite
Schwerpunkt liegt im osteuropäischen Raum, wo Anfang des Jahres 2002 eine Großkläranlage
in Laibach gewonnen wurde. Auch die langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der
Meerwasserentsalzung, die überwiegend im Mittleren Osten sowie auf Mittelmeerinseln zum
Einsatz kommt, bietet langfristiges Wachstumspotential.
Die Christ-Gruppe verfügt über strategisch gut positionierte Produktionsstandorte in Europa,
wo Komponenten und Module sowie Gesamtanlagen gefertigt werden. Damit bleibt wichtiges
Know-how gesichert, die Flexibilität wird erhöht und eigene Innovationen in der rationellen
Anlagenfertigung werden generiert. Insbesondere der nun gruppeneinheitliche Standard wird
zu weiteren Optimierungen der Kosten führen.
Die Christ-Gruppe hat im Jahre 2001 mit der Errichtung einer eigenen Ultraviolett Disinfection
Division begonnen. Ein eigenes Vertriebsteam verkauft nicht nur eigene UV-Produkte, sondern
es ist auch gelungen, langjährige exklusive Vertriebsverträge mit Advanced UV Inc., USA und
Suntec-Environment Inc., Kanada, abzuschließen. Beide Unternehmen gehören zur UVPhotoscience Japan Gruppe und bieten technologisch führende UV-Produkte an. Zusammen
mit diesen Produkten für industrielle und kommunale Anwendungen erwartet sich Christ einen
raschen und erfolgreichen Markteintritt in den Desinfektionsmarkt. Die Stärke der Gruppe liegt
auch darin, dass nebst UV-Technologie auch Ozondesinfektion sowie Desinfektion mittels
Membrantechnologie für Spezialbereiche angeboten wird.
Forschung und Entwicklung ist naturgemäß eine der wichtigsten Säulen der
Unternehmensstrategie der Christ-Gruppe. Vor allem mit Innovationen lassen sich
Marktanteile gewinnen und Margen verbessern. Produktneuheiten im Pharma- und im
Getränkebereich standen Verfahrensoptimierungen in den anderen Bereichen gegenüber.
Schwerpunkt der Aktivitäten war und wird die Standardisierung der Verfahrenstechniken und
der Geschäftsabläufe in der Christ-Gruppe sein, wobei von allem naturgemäß nur die besten
Lösungen genommen werden. Schwerpunkte stellen weiters die Chemikalienreduktion sowie
die Prozessoptimierung dar.
Die AST-Gruppe baut ihre globale Marktpräsenz weiter aus. Vorrangiges Ziel sind hier organisches Wachstum als auch Akquisitionen. Die Konzentration auf die definierten
Wachstumsbranchen bleibt dabei wichtigstes Ziel.
42
Geschäftsbericht 19.4. dms
Umsatz
(in Mio. €)
176,7
171,8
60,1
2001
2000
EBIT
(in Mio. €)
5,6
2,9
2001
43
2000
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 37 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Durch Innovationen und die Nutzung der neuen Synergiepotentiale in der Gruppe soll das EBIT
in der Gruppe mittelfristig auf 10% steigen.
Die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich AST im Jahr 2001 war gekennzeichnet von der
weltweiten Krise in der Halbleiterindustrie. Selbst die erfreulichen Steigerungen der in der
industriellen Abwasseraufbereitung tätigen Goema AG sowie der Van der Molen-Gruppe im
F & B-Bereich konnten die Rückgänge durch die Halbleiterindustrie nicht völlig ausgleichen,
wodurch sich der Umsatz von 176,7 Mio. € um 2,8% auf 171,8 Mio. € verringerte. Der
Auftragsbestand per 31.12. legt jedoch im Jahresvergleich um +13,2% auf 88,6 Mio. € zu und
bietet damit eine gute Basis für die Zielerreichung im kommenden Geschäftsjahr.
Ertragsmäßig konnte das AST-Segment dank deutlichen Ertragssteigerungen im
Nahrungsmittel-/Getränkeindustriebereich und der in China sehr erfolgreich im kommunalen
Trink- und Abwasserbereich tätigen Aqua Engineering sowie der guten Entwicklung der Christ
AG vor allem im Pharma-Segment das EBIT von 2,9 Mio. € auf 5,6 Mio. €, oder 3,3% vom
Umsatz steigern. Dies war trotz der Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 2,7 Mio. €
für die Schließung eines Standortes in Deutschland sowie die Reorganisation der Kennicott,
UK, möglich. Die genannten Strukturmaßnahmen haben sich auch beim Mitarbeiterstand
deutlich ausgewirkt, der sich von 945 auf 760 Personen reduzierte. Die Investitionen betrafen
vor allem den Zukauf eines Grundstückes sowie den Ausbau des Technologiezentrums in
Aesch/CH.
in Mio. €
Außenumsätze
Innenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
EBITDA
Abschreibungen
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
Vermögen
Fremdkapital
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen
Mitarbeiter
2001
171,8
1,3
173,1
10,7
5,1
5,6
184,9
120,1
6,3
760
2000
176,7
1,3
178,0
7,7
4,8
2,9
138,6
97,7
8,6
945
ES_dms
20.04.2002
18:45 Uhr
Seite 4 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
MEMBRANANLAGEN
für die Pharmazeutische Industrie
(Umkehrosmose, Elektrodeionisation)
ES_dms
20.04.2002
18:45 Uhr
Seite 5 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:
Technologien, die sich über Jahre hinweg bewährt
haben, werden von BWT mit neuen, intelligenten
Ideen ausgestattet und sind Beweis für die stete,
technologische Weiterentwicklung.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 40 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)
Segmentbericht
Die FuMA-Tech hat sich im Geschäftsjahr 2001 im Markt der Brennstoffzellenindustrie als
Komponentenlieferant für High-Performance-Membranen positioniert und die Marktstellung
weiter ausgebaut. Durch Qualifizierung neuer protonenleitender Membranen und Polymere
werden heute sämtliche Anwendungsgebiete der Membranbrennstoffzellen durch Produkte
der FuMA-Tech abgedeckt. Damit sind BWT und FuMA-Tech die kompetenten Partner bei der
Bereitstellung von Polymeren, Polyelektrolyten und protonenleitenden Membranen für alle
MEA-, Stack- und Systemlieferanten in der Brennstoffzellentechnologie.
Die Vorteile einer etablierten und geprüften Beschichtungstechnologie überträgt FuMA-Tech
ebenso in die Auftragsproduktion von 3-Lagen-Membran-Elektroden-Einheiten für die
Wasserelektrolyse, Wasserstoff-Brennstoffzellen, Direktmethanolbrennstoffzellen und reversible Zellen für portable Anwendungen und kleine Leistungsbereiche. Eine Positionierung als
Lieferant von Membran-Elektroden-Einheiten ist jedoch nicht angestrebt. Vielmehr möchte
sich FuMA-Tech weiterhin verstärkt als kompetenter Partner für die Produzenten von
Membran-Elektroden-Einheiten anbieten.
Produkte, Märkte, Strategie
Im Zukunftsmarkt der ‚Brennstoffzelle’ positionieren sich die BWT und FuMA-Tech als
Lieferant aller notwendigen Membrantechnologien. Dies umfasst die Peripherie der
Brennstoffzellensysteme, beispielsweise bei der Aufbereitung von Kühl- und Zusatzwasser, bei
der Luftaufbereitung und Luftbefeuchtung sowie schließlich bei der Abtrennung von salzartigen und partikulären Verunreinigungen, wie Schwermetalle, aus dem Kreislaufwasser. Die
zentrale Stellung besetzt FuMA-Tech jedoch mit dem Herz der Brennstoffzelle, der protonenleitenden Membran. Diese Polymermembran stellt den zentralen Kern der MembranElektroden-Einheit dar.
Protonenleitende Membranen werden heute von einer Vielzahl von Unternehmen entwickelt
und hergestellt. Gemeinsam mit FuMA-Tech stellen diese Unternehmen heute perfluorierte
Polymere, partiell fluorierte Polymere, dotierte heterozyklische Polymere, polyaromatische
Polymere sowie keramische Materialien für die Herstellung von Membran-ElektrodenEinheiten zur Verfügung. Allerdings sind bislang nur ausgewählte Unternehmen in der Lage,
diese Polymere als geeignete Membranen mit guten elektrochemischen und mechanischen
Eigenschaften für die Anwendung in Brennstoffzellen bereitzustellen. Die FuMA-Tech hat alle
Produktionserfahrungen aus der Herstellung konventioneller Ionenaustauschermembranen in
die Brennstoffzellentechnik übertragen, und ist heute als einziger Anbieter in der Lage, sowohl
ausgezeichnete fluorhaltige Membranen als auch fluorfreie Membranen als Rollenware anzubieten. Diese High-Performance-Membranen finden heute sowohl in der Reformat/Luft- und
Wasserstoff/Luft- als auch in Direktmethanolbrennstoffzellen eine Anwendung.
Im Geschäftsjahr 2001 konnten erneut technologisch bedeutende Fortschritte sowohl in der
mobilen als auch in der stationären Anwendung demonstriert werden. Allerdings wurde
erkannt, dass dieser attraktive Markt infrastrukturbedingt und aufgrund der noch unzureichenden Kosten/Nutzen-Relation nur zeitverzögert in eine Massenanwendung überführt
werden kann.
Mit Ausnahme von portablen Anwendungen, von Experimentierkästen sowie von
Schulsystemen war eine Vermarktung von Membranbrennstoffzellen in 2001 allgemein auf
subventionierte oder militärische Anwendungen z.B. im U-Boot, in der Raumfahrt, in der
dezentralen Stromversorgung sowie auf Generatoren im kleinen Leistungsbereich beschränkt.
Als Brennstoff wurde nahezu ausnahmslos Wasserstoff verwendet. Die Anforderungen an die
Membranen werden aus diesen Anwendungen durch fluorierte Polymere hinreichend erfüllt,
wobei sich der Entwicklungsbedarf auf eine Kostenoptimierung reduziert.
46
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 41 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Die FuMA-Tech hat für einige dieser Anwendungen die fluorierten Polymermembranen
FKH-950 qualifizieren können.
Die in Kürze zu erwartende Vermarktung von Direktmethanolbrennstoffzellen bedingt den
Einsatz neuartiger Polymermembranen. Die FuMA-Tech hat für diese Anwendung bereits
Membranen auf Basis fluorhaltiger und polyaromatischer Polymere entwickelt. Im Rahmen
einer Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich wird die Fertigung von ‚Membranen
und Membranelektrodeneinheiten für die Direktmethanolbrennstoffzelle’ hinsichtlich einer
kontinuierlichen Fertigung optimiert. Für Anwendungen im portablen Bereich bei
Umgebungstemperatur werden dabei fluorierte Membranen verwendet. Für Anwendungen im
stationären und mobilen Bereich bei erhöhter Temperatur scheint die polyaromatische
Membran der FuMA-Tech überlegen. Die FuMA-Tech setzt dabei sehr große Hoffnungen auf
die patentierten anorganisch gefüllten Hybridmembranen.
Für einen Einsatz der Brennstoffzelle im mobilen und stationären Bereich ist insbesondere eine
Kostenoptimierung erforderlich. Dies scheint ausschließlich über eine Vereinfachung der
Peripherie der Brennstoffzellensysteme möglich. So sollten insbesondere die Leistungsdichten
und gleichzeitig der Wirkungsgrad erhöht werden. Dies kann durch eine Erhöhung der
Betriebstemperatur erreicht werden. In der stationären Anwendung lässt sich durch KraftWärme-Kopplung die Überschusswärme effizient nutzen, in der mobilen Anwendung werden
die Kosten zur Systemkühlung erheblich reduziert. Eine weitere Reduktion der Systemkosten
sollen befeuchtungsfreie Niederdrucksysteme bei Temperaturen bis 135°C erlauben. Die
Summe dieser Anforderungen kann ausschließlich durch neuartige Polymermembranen mit
ausgezeichnetem Anwendungsbereich zwischen Außentemperatur und einer Betriebstemperatur von 135°C erreicht werden. Im Rahmen einer europäischen Forschungskooperation werden dazu patentrechtlich geschützte organisch-anorganische Hybridmembranen auf
Basis der FuMA-Tech High-Performance-Polymere hergestellt und optimiert.
Als etablierter Membranhersteller wird FuMA-Tech sein Know-how in der Polymerisation, der
Funktionalisierung von Polymeren sowie in der Massenfertigung von Polymermembranen als
Komponentenlieferant für die Brennstoffzellenindustrie einbringen. Neben den Anwendungen
zur Energieerzeugung in Brennstoffzellen wird ebenso die Wasserelektrolyse zur Herstellung
von Wasserstoff als bedeutendes Marktsegment für protonenleitende Membranen betrachtet.
Das vorhandene Know-how sowie die Produktionsanlagen zur Massenfertigung von
Flachmembranen stellen die Basis für das Brennstoffzellengeschäft dar. Die bisherigen
Anwendungen von Elektromembranverfahren haben bei FuMA-Tech einen Polymerpool
geschaffen, welcher sämtliche, heute bekannten und in der Brennstoffzelle geprüften
Polymerklassen einschließt.
Die mittelfristige Strategie der FuMA-Tech schließt die Produktion und den Vertrieb der bereits
entwickelten fluorhaltigen Polymermembranen sowie deren Ionomere ein. Diese erlauben eine
unmittelbare Substitution von eingeführten und geprüften perfluorierten Membranen zu
einem wettbewerbsfähigen Preis-Leistungsverhältnis. Damit stellen diese Membranen eine
ausgezeichnete Grundlage für die Herstellung von Membran-Elektroden-Einheiten nach dem
Stand der Technik dar.
Die langfristige Strategie der FuMA-Tech bezieht sich hauptsächlich auf die Entwicklung, die
Produktion und den Vertrieb von fluorfreien und recyclingfähigen High-PerformanceMembranen. Diese High-Performance-Membranen sind neben den geringeren Herstellkosten,
insbesondere durch ihre elektrochemischen Eigenschaften, langfristig gegenüber den fluorierten Materialien zweifelsfrei wesentlich bevorzugt.
47
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 42 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Ein besonderes Potential erwartet die FuMA-Tech langfristig aus den Patenten und dem Knowhow zur Herstellung von anorganisch-organischer Hybridmembranen. Diese werden eine
bevorzugte Anwendung in der Direktmethanolbrennstoffzelle sowie in Reformat/LuftAnwendungen bei erhöhter Temperatur finden.
Um eine langfristige Absicherung der Marktposition zu gewährleisten, wurden von BWT und
FuMA-Tech verschiedene Forschungskooperationen unterzeichnet. Zu den Forschungspartnern
zählen neben der Helmholtz-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck
Gesellschaft, der CEA und CNRS in Frankreich, der CNR in Italien auch verschiedene
Universitäten in Europa und USA. Daneben werden weltweit bilaterale Testprogramme mit
Anwendern aus der Automobilindustrie, mit MEA- und Modulproduzenten sowie mit
Systemlieferanten aus der portablen Anwendung durchgeführt. Zusätzlich engagiert sich
FuMA-Tech im europäischen FUERO Cluster ‚Land Transport by Fuel Cell Technology’, sowie in
den Kompetenzzentren in NRW, Saarland sowie im Kompetenz- und Innovationszentrum
‚Brennstoffzelle’ in Stuttgart.
Das einzigartige Know-how der revolutionären FuMA-Tech Membranen sind Beispiel für den
BWT-Leitspruch :
BWT Water Technologies for better life.
Brennstoffzellen powered by FuMA-Tech sorgen für langfristige, ökologieorientierte Mobilität,
Kommunikation, Wärme und Energieversorgung.
Obwohl der Umsatz im Wirtschaftsjahr 2001 auf 1,3 Mio. € erhöht und damit mehr als verdreifacht wurde, hat sich das EBIT aufgrund der weiterhin intensiven Entwicklungsaktivitäten
mit –2,5 Mio. € nur unwesentlich verbessert (2000: -2,6 Mio. €). In das Anlagevermögen
wurden 0,5 Mio. € investiert und der Personalstand von 12 auf 15 Mitarbeiter aufgestockt.
Für 2002 rechnet der Bereich FCMT mit einer Verdoppelung des Umsatzes auf 2,6 Mio. €.
in Mio. €
Außenumsätze
Innenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
EBITDA
Abschreibungen
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
Vermögen
Fremdkapital
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen
Mitarbeiter
Umsatz
(in Mio. €)
2001
1,3
0,0
1,3
-2,3
0,2
-2,5
0,9
1,2
0,5
15
2000
0,4
0,1
0,5
-2,4
0,2
-2,6
0,6
0,5
0,9
12
EBIT
(in Mio. €)
2001 2000
1,3
0,4
2001
2000
- 2,5
- 2,6
48
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 43 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Aqua Finance (AFI)
Segmentbericht
Der Geschäftsbereich „Aqua Finance“ beschäftigt sich mit der Verwaltung und
optimalen Nutzung von Immobilien in der BWT-Gruppe. Außerdem werden in diesem
Geschäftsbereich kleinere Finanzbeteiligungen gehalten, die interessante Renditen und
gute strategische Zukunftsaussichten haben. Diese Aktivitäten erwirtschafteten 2001 ein
EBIT von 0,1 Mio. €, im Jahr 2000 waren es 0,3 Mio. €.
Geschäftsverlauf 2001
EBIT
(in Mio. €)
0,3
in Mio. €
Außenumsätze
Innenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
EBITDA
Abschreibungen
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
Vermögen
Fremdkapital
2001
0,0
0,0
0,0
0,3
0,2
0,1
9,1
3,5
2000
0,0
0,0
0,0
0,5
0,2
0,3
7,2
2,1
0,1
2001
2000
xx
49
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 44 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Die BWT-Aktie
Schwieriges Börsenumfeld
Das Börsenjahr 2001 war sicherlich eines der schwierigsten seit langer Zeit. Nicht nur die
tragischen Ereignisse des 11. September haben das negative Umfeld geschaffen, sondern auch
die rezessiven Tendenzen in den wichtigsten
Volkswirtschaften der Welt haben den Börsen arg
zugesetzt, die ohnedies schon von den
Enttäuschungen der New Economy schwer in
Mitleidenschaft gezogen worden sind. Die Wiener
Börse hat sich im Jahr 2001 im Gegensatz zu vielen
anderen Börsen positiv entwickelt. Der ATX verzeichnete im Jahresvergleich der Schlusskurse ein Plus von
7,19%, auch im ersten Quartal des neuen Jahres hielt
die Steigerungstendenz an.
Entwicklung der BWT-Aktie
Dem allgemein schlechten Umfeld im Jahr 2001
konnte sich auch die BWT-Aktie als Wasser- und
Brennstoffzellenwert nicht entziehen. Die BWT-Aktie
hat im Jahr 2001 von 35,35 € je Aktie (Schlusskurs
2000) auf 24,50 € je Aktie nachgegeben, das
entspricht einem Rückgang von 30,7%. Dies, obwohl
aus fundamentaler Sicht kein Grund für einen Kursrückgang bestanden hat. Denn trotz des
erfolgreichen Übernahmeangebots für die Christ AG und der damit verbundenen einmaligen
Restrukturierungsaufwendungen in der Gesamthöhe von 6 Mio. € konnte nahezu das selbe
Ergebnis wie im Geschäftsjahr 2000 erzielt werden. In einem schwierigen Börsenklima kam es
hier offensichtlich zu Gewinnmitnahmen, nachdem die BWT-Aktie im Jahr 2000 mit einem
Plus von 165% Bestperformer in Wien war.
Betrachtet man die langfristige Performance der BWT-Aktie, so beträgt die Wertsteigerung in
den letzten drei Jahren +29,7% , in den letzten 5 Jahren sogar +201,4%, wodurch sich die eindrucksvolle Qualität und Solidität der Aktie hinreichend bestätigt.
Die Gewichtung der BWT-Aktie im ATX Index beträgt per 1.1.2002 2,23%. Sie ist gegenüber
dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres etwas zurückgegangen (2,89%). Außerdem ist die BWT
mit einer Gewichtung von 22,17% im Vienna Dynamic Index (ViDX), der vor allem Wachstumsund Technologiewerte umfasst, vertreten.
Die stückmäßige Liquidität der Aktie hat sich im Jahre 2001 deutlich erhöht. Während im
abgelaufenen Jahr das Handelsvolumen rund 289 Mio. € betrug, was einem wertmäßigen
Rückgang von 43,7% gegenüber dem Vorjahr bedeutet, verdoppelte sich im Jahre 2001 das
gehandelte Volumen auf insgesamt 9,3 Mio. Stück Aktien (2000: 4,09 Mio. Stück).
Das bedeutet eine Steigerung des Tagesdurchschnittes von 16.624 Stück im Jahre 2000 auf
37.804 Stück im Jahre 2001.
50
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 45 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Am 30. September 2001 wurde die ausstehende Wandelanleihe zur Gänze in Aktien
gewandelt, sodass sich die Aktienanzahl von 16.500.000 Stück auf 17.833.500 Stück erhöht
hat. Der free float stieg dadurch auf 49,5%. Die BWT-Stiftung hält 18,9% und die YSRO B.V.
31,6% .
Details zur Aktie
Aktiengattung
Anzahl der Aktien (in 1000 Stück)
Streubesitz
Handelsumsatz (in Mio. €)
Stückumsatz (in 1000 Stück)
Durchschnittlicher Stückumsatz/Tag
Dividende je Aktie
Gewinn je Aktie
Cash-Flow je Aktie
Aktienkurs *)
Ausgabekurs
€
Höchstkurs
€
Tiefstkurs
€
Schlusskurs
€
KGV (Schlusskurs)
€
Marktwert in
Mio. €
28.3.02
29,81
22,79
29,43
22
525
2001
–
42,50
21,90
24,50
27
437
2000
–
40,60
13,04
35,35
38
583
2001
Inhaberaktien
2000
Inhaberaktien
17.833,5
49,5%
289
9.338
37.804
0,22
0,90
1,71
16.500
45%
514
4.090
16.624
0,22
0,93
1,54
1999
–
19,35
12,93
13,35
24
220
1998
–
19,84
13,15
18,89
22
312
1997
–
17,22
9,05
14,24
18
235
1996
–
10,57
7,63
8,13
11
134
1995
–
12,28
6,90
7,52
13
124
1994
–
13,44
10,52
12,17
45
201
Börsetechnische Kennzahlen
2001
2000 1999
Anzahl der Aktien*)
(in 1000 Stk.) 17.833,5 16.500 16.500
Gewinn je Aktie
€
0,90
0,93
0,56
Dividende je Aktie
€
0,220
0,220
0,211
Streubesitz
%
49,5
45
45
1998
16.500
0,87
0,203
45
1997
16.500
0,78
0,203
45
1996
16.500
0,74
0,196
45
1995
16.500
0,58
0,196
45
1994
16.500
0,27
0,182
45
1993
10,54
4,99
10,53
19
158
1992
7,45
7,47
5,01
5,01
42
75
*) Jahre vor 2000 angepasst, Aktiensplit 1:10 im Juli 2000
1993
1992
15.000 15.000
0,57
0,12
0,182 0,182
40
40
*) Jahre vor 2000 angepasst, Aktiensplit 1:10 im Juli 2000
Wien:
Wertpapierkennnummer:
Reuters Code:
Bloomberg Ticker:
Telecourse:
Specialist:
Max. Spread:
Min. Size:
Market Maker:
51
073770
BWTV.VI
BWT AV
3.AT073770
Erste Bank AG
1,90%
2.500 Stk.
Bank Austria AG
Raiffeisen Centrobank AG
Oberbank AG
New York:
Bank of New York
American Depositary Receipt (ADR) – Level 1
Verhältnis:
1 ADR = 1 Aktie
Exchange:
OTC
Symbol:
BWTAY
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 46 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Investor Relations
Die BWT-Aktie ist seit 12. Dezember 2001 auch in der Form eines ADR Level 1 in den USA
erhältlich. Als Depotbank fungiert die Bank of New York. Die Aktie kann somit von
institutionellen US-Investoren leichter erworben und gehandelt werden.
Terminkalender 2002
____________________________________
Quartalsergebnis I/02
17. Mai
Hauptversammlung
29. Mai
Exdividendentag
05. Juni
Zahltag der Dividende
10. Juni
Quartalsergebnis II/02
16. August
Quartalsergebnis III/02
15. November
Der Vorstand bemüht sich intensiv, die Research Coverage der BWT-Aktie zu vergrößern. Im
Jahre 2001 ist es gelungen, nebst den schon bekannten Investmentbanken BANK AUSTRIA
CREDITANSTALT AG, DEUTSCHE BANK AG , ERSTE BANK AG und RAIFFEISEN CENTROBANK AG,
die regelmäßig Unternehmensanalysen über die BWT veröffentlichen, die DRESDNER KLEINWORT WASSERSTEIN sowie die CREDIT SUISSE neu zu gewinnen. Mit weiteren
Investmenthäusern wie Salomon Smith Barney, Credit Lyonnais Securities oder Nomura
bestehen Kontakte zwecks Aufnahme eines Researches. Jeder Analysebericht ist ein wichtiger
Multiplikator in der Erhöhung des Bekanntheitsgrades der BWT-Aktie in den globalen
Finanzmärkten. Insbesondere für Aktien, die an der Wiener Börse notieren, ist das Erzielen von
Analysen durch internationale Investmentbanken von großer Wichtigkeit für die Kursentwicklung.
Mit dem ADR-Programm wird BWT nun auch ihre Investor Relations-Aktivitäten in den USA
und Kanada ausweiten und regelmäßig Road Shows veranstalten.
Generell ist ein ständig zunehmendes Interesse der Finanzwelt an Wassertechnologieaktien zu
bemerken. Aufgrund der immensen Bedeutung des Wassers für die Zukunft der Menschheit
stellen Wasserwerte sehr wichtige strategische Portfolioergänzungen dar. Dies lässt einen sehr
optimistischen Ausblick für Wassertechnologiewerte wie die BWT für die nahe Zukunft zu. In
vielen Investorenveranstaltungen und Analystenmeetings positioniert sich die BWT als HighTech-Aktie im Wasser- und Brennstoffzellenbereich.
Als börsennotiertes Unternehmen ist die BWT AG bemüht, eine reibungslose und schnelle
Kommunikation zwischen Unternehmensleitung, Analysten, Investoren, Aktienbesitzern
und der Presse herzustellen.
BWT hat aus diesem Grunde in der Zentrale in Mondsee eine Anlaufstelle eingerichtet:
Tel.
++43/6232/5011-DW 1110
++43/6232/5011-DW 1112
++43/6232/5011-DW 1130
E-Mail:
investor.relations@bwt.at
Aktuelle Informationen erhalten Sie selbtsverständlich jederzeit
auf der BWT Website:
www.bwt.at
www.bwt-group.com
52
Geschäftsbericht 19.4. dms
F & E- Aufwand
(in Mio. €)
11,3
10,2
2001 2000
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 47 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Forschung und Entwicklung
Wachstum durch Innovation ist wichtigste Säule der BWT – Best Water TechnologyUnternehmensgruppe. Seit 11 Jahren wird das Engagement in der Forschung und Entwicklung
kontinuierlich überproportional verstärkt. Ressourcenschonende, der
Optimierung von Ökonomie und Ökologie
folgende Produkte und Verfahren sind die Basis für die Marktführerschaft für nachhaltiges
Wachstum. Die Best Water Technology-Unternehmensgruppe unterhält Forschungseinrichtungen in Frankreich, Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Schwerpunkte sind
die Grundlagenforschung, sowie die Weiterentwicklung bestehender Produkte und Verfahren.
Schon in der Vergangenheit hat BWT mit Entwicklungen - wie der Geräteserie AQA totalneue Märkte in der Kalkschutztechnologie entwickelt. Internationale Prüfzeichen und
Auszeichnungen reflektieren das bis heute einzigartige Leistungsspektrum der AQA total Technologie. In der Enthärtungstechnologie konnte durch konsequente Weiterentwicklung
Trinkwasser normgerechte, DVGW-geprüfte Enthärtungsanlagen erstmals auch für
Großanlagen bis 16 m3/h präsentieren.
Die Entwicklung einer einzigartigen Dosierpumpe mit höchster Dosiergenauigkeit von 4 ml/h
bis 12 l/h, die Weiterentwicklung der bestehenden Filterreihe, mit den Rückspülfiltern
Diago 18 und Infinity und der neue Calfi-Kalkschutz-Filter als Hybridsystem sind Beispiele des
Leistungspotentials des hoch engagierten BWT Forscher- und Entwicklungsteams. Neben der
klassischen Wasseraufbereitung setzt die BWT verstärkt auf die Entwicklung neuer
Membranen für die Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnik. In Membranelektrolyse- und
Elektrodialyseprozessen werden Ionenaustauschermembranen zur Abtrennung von
Oxidationsmitteln und Ionen eingesetzt. Mittels neuer Synthesen gelang es erstmals chlorstabile und heißwasser-sanitisierbare Membranen für die Reinstwassererzeugung und zur
Chlorproduktion zu entwickeln.
Mit der erfolgreichen Einführung eines heißwasser-sanitisierbaren Septron®-Moduls kann die
Betriebssicherheit von Anlagen zur Wasseraufbereitung für die pharmazeutische Industrie
besonders bei bakteriologisch kritischen Rohwässern wesentlich verbessert werden. Septrosan
ist das weltweit erste Elektrodeionisationsmodul, das mit 80°C heißem Wasser sanitisierbar ist.
Die Heißwasserdesinfektion bietet die Vorteile, keine fremden Hilfsstoffe zu benötigen und
somit keine chemischen Desinfektionsmittel zu verschleppen. Dieser Prozess ist in der pharmazeutischen Industrie allgemein anerkannt.
Sowohl in Einzelanlagen mit Septron® als Elektrodeionisationseinheit wie auch in der kompakten Bauweise des Christ Osmotron select steht eine Anlagenvariante mit Enthärter,
Umkehrosmose und Septron® zur Verfügung, die vollständig heißwasser-sanitisierbar ist.
Während eines Desinfektionszyklus von 30 Minuten wird die Anlage auf Temperaturen über
80°C erhitzt. Dies stellt sicher, dass die meisten vegetativen Bakterien, Bakteriophagen und
Plasmide sowie Hefen und Schimmelpilze auf ein Maß reduziert werden, das dem allgemeinen
Gesundheits-Standard und den maßgebenden Pharmakopöen entspricht.
Bei der Produktion mikroelektronischer Bauteile stellt der Spülprozess mit Reinstwasser eine
Schlüsseltechnologie dar, um die Produktivität und die Qualität zu steigern. Hierzu müssen
Verunreinigungen, d.h. Partikel an der Oberfläche mikroelektronischer Bauteile, aus chemischen und/oder mechanischen Bearbeitungsschritten, entfernt werden. Eine Möglichkeit, den
Reinigungsprozess an der Oberfläche der Bauteile effizienter zu gestalten, stellt die
Verwendung von „Alkali Reduced Water" dar. Hierbei handelt es sich um Reinstwasser, bei dem
der pH-Wert und das Redoxpotential definiert eingestellt werden. Dies gewährleistet im
Reinigungsprozess eine bessere Entfernung der Partikel und verhindert ebenso ein
Wiederanhaften der Partikel. Für die Herstellung von "Alkali Reduced Water" gelang es den
Entwicklungsingenieuren der Christ AG ein kontinuierliches Verfahren zu entwickeln, das auch
auf große Volumenströme anzuwenden ist. Mittlerweile konnten zwei industrielle Anlagen bis
zu einer Kapazität von 80 m3/h erfolgreich umgesetzt werden. Der Prozess hilft den
Chemikalienverbrauch zu verringern und stellt dadurch einen weiteren Schritt auf dem Weg
zu umweltfreundlichen Produktionsprozessen dar.
Mit solchen revolutionären Erfindungen setzt die BWT neue Maßstäbe am weltweiten
Wassermarkt und liefert einen wichtigen Beitrag für eine gesunde, moderne, ökologieorientierte Welt entsprechend dem Motto:
BWT Water Technologies for better life.
Im Jahr 2001 wurden in die Grundlagenforschung und die Produkt- und
Prozeßweiterentwicklung 11,3 Mio. € investiert. Dies entspricht einer Erhöhung um 10,5% im
Vergleich zum Vorjahr.
53
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 48 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Comaqua - das BWT E-Competence-Center
Abseits der Marktbereinigung der dotcom-Unternehmen hat die Comaqua – das BWT
E-Competence-Center – im Jahr 2001 in enger Zusammenarbeit mit den BWT Vertriebs- und
Serviceorganisationen der einzelnen Tochtergesellschaften eine Reihe wichtiger, moderner
IT-Lösungen erarbeitet.
Einige Beispiele hierfür aus dem Bereich der nach außen orientierten Projekte sind:
www.msds-sys.net
Weltweit muss die BWT-Organisation den behördlichen Auflagen nachkommen, zu ausgewählten Betriebsmitteln für klassische Wasseraufbereitungsanlagen Sicherheitsdatenblätter
jederzeit verfügbar zu halten. Dieser Aufgabe folgend wurde eine multilinguale InternetPlattform erarbeitet, die die Verwaltung und Aktualisierung der Datenblätter in den technischen Abteilungen standardisiert und vereinfacht sowie die Sicherheit wesentlich erhöht.
www.hygieneakademie.at
Seit dem 1. September 2001 gilt in Österreich eine neue Trinkwasserverordnung (TWV), die
gemeinsam mit der neuen Gesetzgebung zur Gewährleistung und Produkthaftung, sowie der
damit verbundenen Beratungshaftung neue Anforderungen an die Trinkwasserinstallation in
jedem Haushalt stellt. Daraus leiten sich neue Herausforderungen – aber auch neue Chancen
- für die unmittelbar betroffene Berufsgruppe der Installateure ab. BWT bietet hier im Zuge
einer Zusammenarbeit mit der österreichischen Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und
Lüftungstechniker unter anderem eine (beschränkt zugängliche) e-learning Plattform an, um
dem Installateur-Vertriebspartner zu wichtiger Rechtssicherheit im gesetzlich geänderten
neuen Umfeld und zu neuen Absatzmärkten zu verhelfen.
www.calfi.at
Im Sinne der neuen Trinkwasserverordnung reicht ein normaler Filter in der Hausinstallation
nicht mehr aus. Der neue Calfi Kalkschutz-Filter ist die Mindestinvestition für jedes Haus. In
Ergänzung zur Hygieneakademie sind daher für den Endverbraucher alle wesentlichen
Informationen in modernem Web-Design umgesetzt. So wurden u.a. ein Auswahlhilfeassistent
mit umfangreicher Wasser-Analysendatenbank im Hintergrund, das Merkblatt der
Bundesinnung zur Trinkwasserhygiene oder im reservierten Dealer-Only Bereich alle
Informationen zur laufenden Verkaufsförderungsaktion mit vielen Download-Möglichkeiten
eingebunden.
Mit den zahlreichen umgesetzten Projekten – nicht zuletzt auch mit der internen Umgebung
im BWT-intranet – ist es der jungen BWT-Unternehmenseinheit gelungen,
- neue Chancen zur Kundenbindung und Vertriebsoptimierung zu erarbeiten
- bedeutende bestehende Geschäftsprozesse mittels moderner Web-Technologien zu
optimieren (u.a. der klassische Einkauf und die Beschaffung von IT-Komponenten)
- Kommunikations-, Schulungs- und Beratungskosten im Web-Bereich zu optimieren
und hausintern modernes IT-Know-how aufzubauen, sowie
- den gruppenweiten Integrationsprozess entsprechend der BWT Global 2000 Strategie
zu unterstützen und zu forcieren.
Für das Jahr 2002 ist das Ausrollen und die Adaptierung der erarbeiteten Lösungen auf die
BWT-Landesorganisationen ein Arbeitsschwerpunkt des BWT E-Competence-Center Comaqua.
54
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 49 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Personal
Die BWT-Gruppe beschäftigte zum Bilanzstichtag 2001 insgesamt 2.511 Personen, damit blieb
der Mitarbeiterstand gegenüber dem Vorjahr mit 2.510 Personen praktisch unverändert. Ein
Personalaufbau erfolgte in Österreich und Frankreich, dieser wurde durch die
Restrukturierungsmaßnahmen in Deutschland, UK und der Schweiz ausgeglichen.
Personalstand per
31.12.
2511
2510
Im Geschäftsbereich Aqua Ecolife Technologies werden insgesamt 1.736 Personen (VJ: 1.553)
beschäftigt, in Aqua Systems Technologies 760 Personen (VJ: 945) und im Fuel Cell Membrane
Technologies-Segment arbeiten nunmehr 15 Personen (VJ: 12).
In der BWT AG wurden zum Bilanzstichtag 344 (VJ: 323) Personen beschäftigt. Der Anstieg
stammt aus der Übernahme von Personal einer österreichischen Tochtergesellschaft im Bereich
der Schwimmbadtechnik. Der durchschnittliche Personalstand betrug im Jahr 2001
344 Personen (VJ: 308 Personen).
Das Thema „Bilden - Wissen - Trainieren" stand auch in diesem Jahr im Mittelpunkt der
Personalentwicklung. Eine „lernende BWT-Organisation" ist mehr als die Summe der individuellen Lernergebnisse im Unternehmen. Die Weiterentwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters,
wie des ganzen Unternehmens, ist ein Wechselspiel, das sich gegenseitig fördert.
2001 2000
Personalstand nach
Geschäftsbereichen
1736
760
AET
AST
15 FCMT
Das Wissensmanagement und die Personalentwicklung sind Triebfedern für richtungsweisende Veränderungsprozesse. Die BWT-Gruppe legt großen Wert auf Partnerschaft und Qualität.
Das betrifft nicht nur die Produktqualität, sondern vor allem auch das Niveau und die
Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter.
Die Unternehmensstruktur der BWT ist von Teamgeist, Loyalität, Motivation und Engagement
der Mitarbeiter und einer auf Fairness und Respekt basierenden Zusammenarbeit mit dem
Management geprägt. Die Weiterentwicklung dieser „BWT-Familie" ist wichtige
Voraussetzung für die erfolgreiche Zukunft in einem von Globalisierung, Technisierung und
Informatisierung geprägten Marktumfeld.
2001
Aqua Ecolife Technologies (AET)
Aqua Systems Technologies (AST)
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)
Personalstand nach
Regionen
765 sonst.
EU
1001
A
745
2001
Österreich
EU
Sonstige
55
Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist die Qualität und das Engagement der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiger Konkurrenzvorteil. Der Vorstand der BWT AG
bedankt sich bei allen überdurchschnittlich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
ihren exzellenten Einsatz zur dynamischen und erfolgreichen Weiterentwicklung der Best
Water Technology-Unternehmensgruppe.
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 50 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
BWT - der Umwelt verpflichtet
Moderne Beobachtungsstationen geben Aufschluss über den globalen Klimawandel, den
Ozonabbau, über Wasseradern in den Wüsten, die Verschmutzung der Meere, das Entstehen
des El-Nino-Effekts und über Vulkanausbrüche.
Kohle-, Erdgas- und Erdöllagerstätten stellen riesige Lager gespeicherter Sonnenenergie und
gespeicherten Kohlendioxids dar. Sie wurden durch chemische und geologische Prozesse in
vielen Millionen Jahren aufgebaut. Die heutige Zivilisationsgesellschaft verbraucht diese fossilen Brennstoffe in wenigen Jahrhunderten. Dabei entstehen neben den natürlichen CO2Quellen (Vulkane) derartig große Abgasmengen, dass sie von der heutigen Pflanzendecke und
dem Meeresplankton nicht mehr aufgenommen werden können.
Zur Produktion von 1m3 Holz entzieht der Baum der Luft 912 kg CO2. Bei der Verbrennung von
1 Liter Ofenheizöl entstehen 2,7 kg fossiles CO2. Bei der Verbrennung von 1 m3 Erdgas werden
1,9 kg fossiles CO2 in die Atmosphäre geblasen. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe
wurde im Jahre 1945 eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid abgegeben, heute sind es ca. sieben
Milliarden Tonnen CO2 jährlich. Die Treibhausgase verteilen sich auf den ganzen Erdball und
verbleiben dort für die Dauer von Generationen. Dadurch verändert der Mensch die
Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Es kommt zu einer Veränderung des Weltklimas.
Im Jahre 1992 wurde bei der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro die
Agenda 21 für die Völkergemeinschaft verbindlich vereinbart. Sie ist das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, Sustainable Development. Ziel ist es, den ökonomischen, ökologischen und
sozialen Bedürfnissen unserer Gesellschaft so gerecht zu werden, dass auch für die
nachfolgenden Generationen entsprechende Entwicklungschancen als Basis für ein
weltweites, friedliches Zusammenleben sichergestellt sind.
BWT bekennt sich zu diesem Leitgedanken der nachhaltigen Entwicklung.
Nachhaltigkeit ist kein Patentrezept, sondern ein spannungsreicher Lernprozess, dem sich die
BWT stellt. Wir unterstützen diesen Prozess der nachhaltigen Entwicklung durch hohe
Anstrengungen im Bereich der Forschung und Entwicklung und streben eine ständige
Optimierung der Produkt- und Verfahrenstechnik nach den Kriterien der Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Wirtschaftsverträglichkeit an.
Daher ist die BWT bestrebt, ökoeffizient zu arbeiten:
- umwelt- und sozialverträgliche Technologien zu entwickeln;
- langlebige, reparaturfreundliche und umweltverträgliche Verbrauchsgüter herzustellen
- regenerative Energien zu verwenden und den Einsatz fossiler und atomarer
Energiegewinnung zu verringern;
- soziales oder ökologisches Engagement über den Unternehmenszweck
hinaus zu zeigen;
- für den Schutz der Artenvielfalt (Biodiversität) einzutreten.
56
Geschäftsbericht 19.4. dms
20.04.2002
20:44 Uhr
Seite 51 Christoph 500 MP mac:Desktop Folder:Korrigiert:
Die ökoeffiziente Unternehmensstrategie der BWT
Das Qualitätsmanagement der BWT
Mit der EMAS-Verordnung der EU und der ISO 14000 Normenreihe wurde eine umfassende,
systematische Konzeption für das betriebliche Umwelt- und Qualitätsmanagement vorgelegt
und zugleich normiert. Die BWT arbeitet konsequent an der Einhaltung der umweltbezogenen
Rechtsvorschriften, wendet die beste, wirtschaftlich vertretbare Technik an und arbeitet an der
genormten Durchführung der Öko-Audits.
Auditierungen von BWT-Unternehmen sowie eine Vielzahl von Geräte-Prüfzeichen sind
Beweise dafür, dass die hohen Qualitätsanforderungen unserer Unternehmensleitlinien zum
Tragen kommen.
Im Februar 2002 wurde die BWT Wassertechnik GmbH, Schriesheim, Deutschland, nach ISO
14000 zertifiziert.
BWT arbeitet konsequent an der ökologischen Zukunftsvision Brennstoffzelle
Das High-Performance-Polymer von FuMA-Tech bringt neue Perspektiven und Chancen für die
Brennstoffzellentechnologie. BWT setzt sich für die nachhaltige Nutzung des gesamten
Wasserkreislaufs ein. Die umweltgerechte Energieerzeugung und die effiziente Nutzung der
knappen Ressourcen sind die zentralen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Die
Brennstoffzellentechnologie ist die Basis für eine ökologische Zukunftsvision.
BWT setzt Schwerpunkte im Sicherheits-, Hygiene- und Wellnessmanagement
Trinkwasser braucht Sicherheit und Hygiene.
Neben dem französischen Chemiker Louis PASTEUR (1822 - 1895) gilt der deutsche Mediziner
Robert KOCH (1843 - 1910) als Begründer der Bakteriologie.
1928 entdeckte der Brite Alexander FLEMING, dass der Pilz Penicillium notatum einen Stoff
abscheidet, der das Wachstum der Bakterien hemmt. Er nannte dieses Antibiotikum
„Penicillin".
1973 produzierten Forscher das erste gentechnisch veränderte Bakterium.
1977 schleusten amerikanische Wissenschafter erstmals genetische Informationen aus
menschlichen Zellen in Bakterien ein.
1997 haben Bakterienforscher das Genom des Bakteriums Escherichia coli entschlüsselt .
2001 breitete sich die gefürchtete Legionärskrankheit in der spanischen Stadt Murcia
blitzartig aus. Das Bacterium Legionella pneumophila verursacht schwere Lungenentzündung
und vermehrt sich besonders stark in Klimaanlagen, Kesselanlagen sowie in warmen Haus- und
Industriewässern.
Die BWT hat durch intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit wegweisende Produkte auf
den Markt gebracht, die die Sicherheit und die Hygiene des Trinkwassers erhöhen und gewährleisten. Rost- und Kalkablagerungen vergrößern die Oberfläche der Innenwände der
Wasserleitungen, sodass sich Organismen leichter ansiedeln und vermehren können. Zur
Gewährleistung der hygienischen Sicherheit von Trinkwasser muss die Ausbildung von
Inkrustierungen und Kalkablagerungen unterbunden werden, um die Ansiedlung von
Bakterien- und Einzellerkulturen im Installationssystem zu verhindern.
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Das B-Safe–Konzept
Das B-Safe-Konzept steht für einen hohen Standard in der Wasseraufbereitung mit dem Ziel,
optimale Trinkwasserqualität zu erzielen. Aus unterschiedlichen Gründen können unerwünschte Wasserinhaltsstoffe wie Bakterien, Schwermetalle oder auch Nitrate ins Trinkwasser
gelangen, welche sich in Folge aber negativ auf unsere Gesundheit auswirken können.
Lösungen für hygienisch und chemisch einwandfreies Trink- und Prozesswasser für Private,
Kommunen, Hotels, Freizeiteinrichtungen sowie für das Gewerbe und die Industrie sind die
Schwerpunkte dieser Strategie. Das B-Safe-Konzept steht somit für mehr Sicherheit im
Trinkwasser.
Sicherheit mit Antibak–Hygieneschutz-Filter
Mit dem Antibak entwickelte die BWT den weltweit ersten selbstdesinfizierenden
Hygieneschutz-Filter, der ohne Zugabe von Chemikalien arbeitet.
Sicherheit durch Calfi-Kalkschutz-Filter
Mit Calfi bietet BWT die erste Hauswasserstation mit integriertem Kalkschutz.
Sicherheit mit AQA total-plus
Damit setzt BWT echte Maßstäbe in der modernen Wasseraufbereitung. Die Baureihe der
bewährten Kalkschutzgeräte AQA total der Typen 1500 und 2500 wurde um die RostschutzFunktion erweitert.
Die Vorteile:
- sicherer Kalk- und Rostschutz
- verlässliche Wertsicherung
- beste Trinkwasserqualität, Kalk bleibt im Trinkwasser
- Sparsamkeit und Effizienz
- problemlose Installation, Bedienung und Wartung
Sicherheit durch UV-Technologie
Die UV-Technologie ist ein physikalisches Verfahren zur Inaktivierung von Mikroorganismen.
BWT-Bewades-Anlagen liefern hygienisch einwandfreies Wasser zur Desinfektion von
Trinkwasser, Kühlwasser und Reinstwasser. Durch Vertriebsverträge hat die BWT/Christ-Gruppe
im UV-Bereich ihr Angebot für industrielle und kommunale Anlagen ergänzt.
Sicherheit durch Ozontechnik
Ozon ist eines der stärksten Oxidationsmittel überhaupt und wird in vielen Bereichen, wie zum
Beispiel Schwimmbad, Mineralwasser oder im Kühlwasser zur Oxidation unerwünschter
organischer oder anorganischer Inhaltsstoffe eingesetzt. Das Leistungsspektrum der
BWT-Bewazon-Anlagen reicht von 1 g/h bis 700 g/h.
Wellness braucht die hohe Qualität des BWT-Wassers
Die neue gesundheitsbewusste Generation will die ganze Urkraft des Wassers zur Prophylaxe,
zur Aktivierung der Heilungskräfte und für ein Lifting der Seele nutzen. In den
Wellnesstempeln soll über das sprudelnde, rauschende Wasser das Leben mit allen Sinnen
erfahren werden, sollen Entspannung und Ausgeglichenheit gefunden werden. Wasser soll
dafür sorgen, dass wir uns in unserer Haut wieder richtig wohl fühlen. Gerade in diesem
Massentrend liegen aber auch große Gefahren für das Wasser und für den
Erholungssuchenden. BWT übernimmt auch hier die große Verantwortung für die hohe
Qualität des Trink- und Nutzwassers. Mit modernster BWT-Wasseraufbereitungstechnologie
werden Sicherheit und Hygiene für Wellness, Prophylaxe und Therapie gewährleistet.
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Führende Umwelttechnologien im Industrie- und Kommunalbereich
Auch im Geschäftsbereich Aqua Systems Technologies (AST) ist die Umweltverträglichkeit ein
wichtiges Postulat bei der Erarbeitung von technologischen Lösungen für die Kunden. Am
stärksten verankert ist dies im Industrieabwasserbereich. Aufgrund von immer schärferen
Umweltauflagen wächst dieser Bereich sehr stark und wer die umweltfreundlichsten Lösungen
ökonomisch optimiert anbieten kann, reüssiert. Im AST-Bereich verfügt die BWT-Gruppe über
Wasserrecyclingtechniken, die nicht nur den Wasserverbrauch dramatisch senken, sondern
auch wichtige Mineralien und Wertstoffe aus Prozess- und Abwasser herausfiltern und einer
Wiederverwendung im Produktionsprozess zuführen. Erfolgreich hat BWT auch bereits mit
Nulleinleitsystemen, d.h. Fabriken ohne Abwasser, ohne irgendwelche Belastung für die Natur,
realisiert. Abgesehen von diesen sehr sophistizierten Lösungen behandelt die AST-Gruppe
Industrieabwässer aller Art, sodass diese bedenkenlos in das öffentliche Kanalnetz gespeist
werden können.
Auch für kommunale Kunden ist der AST-Bereich führend in der Trink- und Abwasseraufbereitung
tätig. Nicht nur mit physikalischen und chemischen, sondern vermehrt auch mit biologischen
Verfahren wird hier gearbeitet.
Der AST-Bereich ist besonders bestrebt, die geforderte Reinheit des jeweiligen Prozesswassers
mit möglichst wenig Chemikalieneinsatz zu erreichen. Speziell entwickelte Verfahren
reduzieren den Einsatz von Chemikalien wesentlich. Das ist nicht nur wichtig für die Umwelt,
sondern wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten aus.
Die BWT-Ökokommunikation
Die BWT bezieht Umweltfragen in ihre interne und externe Kommunikation mit ein, um
Kunden und Marktpartner für Umweltfragen zu sensibilisieren und eine Signalfunktion zu
erreichen. Die BWT bereitet einen ersten umfassenden Umweltbericht vor, der Auskunft über
das Umweltengagement (Produkt- und Betriebsökologie) gibt. Über das Ökosponsoring fördert
die BWT AG, Mondsee die örtlichen Gruppen der Österreichischen Naturschutzjugend (ÖNJ,
NGO), welche sich für den Arten- und Biotopschutz in heimischen Mooren und Auwäldern
einsetzen.
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Ausblick 2002
Nach der erfolgreichen Neustrukturierung der Gruppe erwartet der Vorstand für das kommende Geschäftsjahr 2002 durch den Wegfall der Einmalkosten, die verstärkte Nutzung von
Synergien (Verlagerung der Gesamtverantwortung für Aqua Systems Technologies zur Christ,
bessere Ausnutzung des Vertriebsnetzwerkes, Verstärkung des zentralen Gruppeneinkaufes
etc.) sowie den um +20,5% auf 115 Mio. € gestiegenen Auftragsbestand ein Ergebniswachstum von 60% auf 24 Mio. €. Beim Umsatz wird auch im Hinblick auf die besondere Lage
in der Halbleiterindustrie mit einem moderaten Wachstum von 5,8% auf 444 Mio. €
gerechnet.
Die dynamische Internationalisierung der drei BWT-Geschäftsbereiche Aqua Ecolife
Technologies (AET), Aqua Systems Technologies (AST) und Fuel Cell Membrane Technologies
(FCMT), vorrangig der Bereich AST, ist Arbeitsschwerpunkt des Jahres 2002.
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