Ergebnisse - Stadt Schwäbisch Hall

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Ergebnisse - Stadt Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Innenstadtentwicklungskonzept
für die Stadt Schwäbisch Hall
Auftrageber:
Stadt Schwäbisch Hall
Projektleitung:
Dipl.-Geogr. Gerhard Beck
Dipl.-Geogr. Vera Niedermeier
Ludwigsburg, Dezember 2008
Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH
Ludwigsburg | Büros in Erfurt, Köln, München
71638 Ludwigsburg, Hohenzollernstraße 14
Tel. 0 71 41 / 93 60 - 0, Fax 0 71 41 / 93 60 - 10
eMail: info@gma.biz, http://www.gma.biz
1
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Innenstadtentwicklungskonzept
für die Stadt Schwäbisch Hall
Teil I: Analyseband
Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH
Ludwigsburg | Büros in Erfurt, Köln, München
71638 Ludwigsburg, Hohenzollernstraße 14
Tel. 0 71 41 / 93 60 - 0, Fax 0 71 41 / 93 60 - 10
eMail: info@gma.biz, http://www.gma.biz
2
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Vorbemerkung
Im Februar 2008 erteilte die Stadt Schwäbisch Hall der GMA, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg, den
Auftrag zur Erstellung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes für die Stadt Schwäbisch Hall. Ergebnis der Untersuchung im Rahmen
des Innenstadtentwicklungskonzeptes soll ein strukturierter Masterplan zur Weiterentwicklung der Innenstadt sein, der konkrete und
umsetzungsorientierte Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Einzelhandelsangebotes, zur Aufwertung des öffentlichen
Raumes, zur Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation, zur Optimierung von Fußwegenetz und Erlebbarkeit sowie zur Weiterentwicklung von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen geben soll.
Für die Bearbeitung der Untersuchung wurde im April / Mai 2008 eine Kompletterhebung der Einzelhandelsbetriebe in der Haller Innenstadt sowie eine Erfassung der Leerstände, eine städtebauliche Analyse, eine Passantenfrequenzzählung sowie eine umfangreiche Haushalts- und Einzelhändlerbefragung durchgeführt. Darüber hinaus standen der GMA Daten und Informationen des Statistischen Bundesamtes, des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall sowie GMA-interne
Unterlagen zur Verfügung. Alle Ausgangsdaten wurden von den Mitarbeitern der GMA nach bestem Wissen erhoben, mit der gebotenen Sorgfalt aufbereitet und nach neuesten wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Die Ergebnisse sind in dem hier vorliegenden
Analyseband zusammengestellt. Im September / Oktober 2008 finden drei Gesprächsforen zu ausgewählten Einzelthemen statt.
Im Anschluss daran wird die GMA in einem zweiten Band den Masterplan für die Weiterentwicklung der Innenstadt mit konkreten
Handlungsempfehlungen vorlegen, in den die Ergebnisse der Gesprächsforen miteinfließen.
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Die Untersuchung dient der Entscheidungsvorbereitung und -findung für kommunalpolitische Entscheidungen der Stadt Schwäbisch
Hall. Eine Vervielfältigung und Weitergabe der vorliegenden Untersuchung im Ganzen und in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Auftraggebers und der GMA.
GMA
Gesellschaft für Markt- und
Absatzforschung mbH
Ludwigsburg, im September 2008
NMV wym
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
1.
Aufgabenstellung
2
2.
Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
4
3.
Leerstandskataster für die Haller Innenstadt
25
4.
Städtebauliche Analyse der Haller Innenstadt
50
5.
Passantenfrequenzzählung in der Haller Innenstadt
76
6.
Schwäbisch Hall aus Sicht der Kunden
93
7.
Schwäbisch Hall aus Sicht der Einzelhändler
117
8.
Zusammenfassendes Stärken-Schwächen-Profil der Haller Innenstadt
134
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
1.
Aufgabenstellung
Die Innenstadt von Schwäbisch Hall steht durch die geplante Realisierung eines innerstädtischen Einkaufszentrums vor großen
strukturellen Veränderungen. Durch die Ausweitung des Angebotes besteht die Chance, die Zentralität des Mittelzentrums Schwäbisch Hall insgesamt und v. a. die Funktion der Innenstadt zu stärken. Gleichzeitig wird die Entwicklung des innerstädtischen Einkaufszentrums jedoch auch die Bedeutung der innerstädtischen Lagen und Strukturen verändern.
Vor dem Hintergrund der zentralen Lage der ehemaligen JVA und den damit verbundenen Wechselwirkungen mit der Innenstadt
von Schwäbisch Hall ist die Entwicklung dieses Areals mit der Gesamtentwicklung der Innenstadt abzustimmen. Dazu ist die Erarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes erforderlich.
Aufbauend auf einer Bestandsanalyse sowie einer quantitativen und qualitativen Bewertung der städtebaulichen sowie nutzungsbezogenen Situation wurde hierzu ein handlungs- und umsetzungsorientierter Masterplan mit Aussagen zu den wesentlichen Innenstadtthemen (z. B. Branchenmix, Ladengrößen, Erscheinungsbild, ergänzende Nutzungen, Städtebau / öffentlicher Raum, Erlebbarkeit) erarbeitet.
Die Erfassung und Analyse der Einzelhandelsstruktur der Innenstadt von Schwäbisch Hall zum jetzigen Zeitpunkt, d. h. vor der Realisierung des Einkaufszentrums, ermöglicht es, dass die Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Innenstadt von Schwäbisch Hall
während der Bauphase für das JVA-Gelände bereits angestoßen und umgesetzt werden können. Damit wird erreicht, dass erforderliche Anpassungsmaßnahmen in der Innenstadt bereits vor der Fertigstellung des Einkaufszentrums auf dem JVA-Gelände eingeleitet werden. Zudem ermöglicht eine exakte Analyse der heutigen Situation einen Vorher-Nachher-Vergleich, in der besonders die
Auswirkungen und Änderungen durch das Einkaufszentrum exakt dokumentiert werden können. Dadurch wird eine Erfolgskontrolle
möglich.
2
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt den Umfang und den Aufbau des Untersuchungsprogrammes.
Abbildung 1: Wesentliche Arbeitsschritte der Untersuchung
AngebotsAngebotsanalyse
analyse
LeerstandsLeerstandserfassung
erfassung
Städtebauliche
Städtebauliche
Analyse
Analyse
Passantenfrequenzzählung
Haushaltsbefragung
Einzelhändlerbefragung
Stärken-Schwächen-Profil
Masterplan
Masterplan mit
mitEmpfehlungen
Empfehlungenzu
zuEinzelhandel,
Einzelhandel,StandStandortpolitik,
Erreichbarkeit, Erlebbarkeit,
Erlebbarkeit, Stadtgestaltung,
Stadtgestaltung,
ortpolitik,Erreichbarkeit,
Vernetzung
Vernetzung mit
mit Stadtmarketing
Stadtmarketingetc.
etc.
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
3
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.
Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
Die nachfolgenden Daten beruhen auf einer vollständigen Erhebung des Einzelhandels im August 2007. Im April / Mai 2008 fand
nochmals eine Aktualisierung des innerstädtischen Einzelhandelsbestandes statt. Dabei wurden die Betriebe nach Umsatzschwerpunkt den einzelnen Warengruppen zugeordnet. Zusätzlich erfolgte eine Einteilung nach der Fristigkeit der Waren in kurz-, mittelund langfristige Bedarfbereiche. In Anlehnung an das von der Handels- und Gaststättenzählung verwendete Gliederungsschema,
ergibt sich nachfolgende Unterteilung in Warengruppen:
Überwiegend kurzfristige Bedarfsdeckung
Nahrungs- und Genussmittel (inkl. Lebensmittelhandwerk)
Waren der Gesundheits- und Körperpflege
Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf
Überwiegend mittelfristige Bedarfsdeckung
Bücher, Papier-, Büro-, Schreib-, Spielwaren
Bekleidung, Textilien
Schuhe, Lederwaren, Sportartikel
Überwiegend langfristige Bedarfsdeckung
Elektrowaren (Elektrogroß- und -kleingeräte, Unterhaltungselektronik, Ton- und Bildträger, Lampen und Leuchten, Computer, Telefone, Fotowaren)
Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel
Möbel, Einrichtungsgegenstände
4
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Heimtextilien, Raumausstattung
Heimwerkerbedarf
Optik, Uhren, Schmuck
Sonstige Waren (u. a. Autozubehör, Sportgroßgeräte, Musikalien, Waffen).
2.1
Einzelhandelsbestand in der Gesamtstadt Schwäbisch Hall
Zum Zeitpunkt der Erhebung waren in der Stadt Schwäbisch Hall insgesamt 312 Betriebe des Ladeneinzelhandels und Ladenhandwerks mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca. 113.000 m² ansässig. Die Bruttoumsatzleistung beträgt ca. 347 Mio. €.1
Hiervon entfallen auf Nahrungs- und Genussmittel
Auf Nichtlebensmittel entfallen
87 Betriebe (= ca. 28 % des Gesamtbestandes)
225 Betriebe (= ca. 72 % des Gesamtbestandes)
ca. 22.605 m² VK (= ca. 20 % der Gesamtverkaufsfläche)
ca. 90.365 m² VK (= ca. 80 % der Gesamtverkaufsfläche)
ca. 102 Mio. € Brutto-Umsatz (= ca. 29 % des Gesamt-
ca. 245 Mio. € Brutto-Umsatz (= ca. 71 % des Gesamt-
umsatzes).2
umsatzes).1
1
Inkl. der unmittelbar an das Stadtgebiet Schwäbisch Hall angrenzenden Gewerbegebietslagen auf Michelfelder Gemarkung.
2
Umsätze um Nonfoodanteile aus Lebensmittelmärkten bereinigt.
5
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 1:
Einzelhandelsbestand in der Stadt Schwäbisch Hall nach Hauptwarengruppen
Hauptwarengruppen
Anzahl der
Verkaufsfläche
Betriebe*
in m²**
Bedarfsbereiche
Gesamt
Innenstadt
Gesamt
Innenstadt
Nahrungs- und Genussmittel
87
29
22.605
2.775
Gesundheit, Körperpflege
24
13
5.260
2.185
8
3
1.525
340
119
45
29.390
5.300
Bücher, PBS***, Spielwaren
23
14
3.685
2.195
Bekleidung, Schuhe, Sport
59
40
22.445
9.595
überwiegend mittelfristiger Bedarf
82
54
26.130
11.790
Elektrowaren
17
9
5.280
840
Hausrat, Einrichtung, Möbel
45
30
19.985
3.445
Sonstiger Einzelhandel
49
26
32.185
1.840
überwiegend langfristiger Bedarf
111
65
57.450
6.125
Nichtlebensmittel insgesamt
225
135
90.365
20.440
Einzelhandel insgesamt
312
164
112.970
23.125
Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf
überwiegend kurzfristiger Bedarf
*
**
***
Quelle:
Zuordnung nach Umsatzschwerpunkt
Zuordnung der Teilflächen bei Mehrbranchenunternehmen
PBS = Papierwaren, Bürobedarf, Schreibwaren
GMA-Erhebung 2008 (ca.-Werte, gerundet, inkl. GE Kerz Michelfeld)
Betrachtet man die räumliche Verteilung, so fällt auf, dass sich zwar ca. 53 % der Betriebe in der Innenstadt befinden, dort aber
nur rd. 21 % der Verkaufsflächen lokalisiert sind. Die restliche Kernstadt kommt hinsichtlich der Verkaufsflächen auf den höchsten
Anteil (ca. 56 %), hier dominieren größer strukturierte Einheiten, was der geringe Anteil hinsichtlich der Betriebszahl zum Ausdruck
6
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
bringt (ca. 32 %). Sogar die Stadtteile außerhalb der Kernstadt spielen hinsichtlich der Verkaufsflächen mit ca. 23 % noch eine etwas größere Rolle als die Innenstadt (vgl. Tab. 2).
Tabelle 2: Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
nach Lage im Stadtgebiet
Betriebe
Verkaufsfläche
Anzahl
in %
m²
in %
Innenstadt
164
53
23.215
21
Restliche
Kernstadt
99
32
63.325
56
Stadtteile
49
15
26.430
23
Gesamt
312
100
112.970
100
Lage
Quelle:
Abbildung 2: Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
nach Lagekategorien
Anteil (%) an der Gesamtverkaufsfläche in
Schwäbisch Hall
21 %
schen Innenstadtlagen und dezentralen Lagen in Schwäbisch Hall noch stärker ins Auge: So erreichen die dezentralen Gewerbegebietslagen einen Verkaufsflächenanteil
Nahversorgungslagen
<1%
9%
Streulagen
70 %
GMA-Erhebungen 2008 (ca.-Werte, gerundet)
Hinsichtlich der Lagekategorie fällt die Diskrepanz zwi-
Innenstadtlagen
dezentrale
Gewerbegebietslagen *
*
inkl. GE Michelfeld
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (ca.-Werte, gerundet).
von ca. 70 %. Allein im Gebiet „Stadtheide“ (inkl. Michelfeld) ist ca. 2,3 mal mehr Verkaufsfläche lokalisiert als in
der Innenstadt (vgl. Abb. 2).
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.2
Einzelhandelsausstattung im interkommunalen Vergleich
Für ein besseres Verständnis der Einzelhandelsausstattung der Stadt Schwäbisch Hall soll in diesem Schritt ein interkommunaler
Vergleich gezogen werden. Grundlage hierfür sind sog. Versorgungskennziffern, die die Ausstattung der Kommunen auf die Einwohnerzahl normiert darstellen.
Als Vergleichsbasis wurden Werte aus Einzelhandelsstrukturanalysen anderer Städte in der Region herangezogen. Als weitere
Vergleichsmöglichkeit dienen baden-württembergische Durchschnittswerte von ähnlich großen Kommunen (ca. 20.000 – 50.000
Einwohner). Allerdings sind diese Vergleichskennziffern nur als Orientierungswerte und nicht als Ziel- oder Richtwerte zu verstehen.
Der Einzelhandelsbesatz der Gesamtstadt Schwäbisch Hall kann wie folgt charakterisiert werden:
Im gesamten Einzelhandel verfügt Schwäbisch Hall über ca. 7,8 Arbeitsstätten je 1.000 Einwohner, ca. 2,3 Arbeitsstätten
entfallen hiervon auf den Nahrungs- und Genussmittelsektor und ca. 5,5 Arbeitsstätten können dem Nichtlebensmittelsektor
zugeordnet werden.
Im gesamten Einzelhandel existiert auf 1.000 Einwohner ein Verkaufsflächenbesatz von ca. 2.697 m² Verkaufsfläche, davon
ca. 713 m² im Nahrungs- und Genussmittelsektor und 1.984 m² im Nichtlebensmittelsektor. In Summe mit Michelfeld beläuft
sich die Ausstattung auf ca. 2.804 m² VK / 1.000 Einwohner.
Im regionalen Vergleich mit anderen Städten in der Region zeigt sich, dass Schwäbisch Hall in Bezug auf die Verkaufsflächenausstattung rein quantitativ schon recht gute Werte aufweist. Dies gilt v. a. für den Foodsektor, gerade zusammen mit Michelfeld betrachtet aber auch für den Nonfoodsektor. Entwicklungspotenziale sind daher eher untergeordnet in größeren Verkaufsflächenausdehnungen zu sehen als vielmehr in qualitativen Ergänzungen (höherwertig) und räumlichen Verschiebungen (in Richtung Innenstadt).
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 3: Einzelhandelsbestand im Vergleich (Verkaufsflächen)
Verkaufsfläche (m²) je 1.000 Einwohner
Food
N o n fo o d
4 .5 0 0
3.920
4 .0 0 0
3 .5 0 0
3 .0 0 0
3.235
2.697
2.804
2 .5 0 0
2.604
2.231
2 .0 0 0
1 .9 8 4
2.076
2 .7 8 4
2 .1 4 5
1 .5 0 0
3 .1 7 0
2.063
2 .1 5 2
1 .7 4 7
1 .5 5 3
485
510
451
B ie t ig h e im B is s i n g e n
(4 2 . 6 0 8 E W )
S c h w ä b is c h
G m ü n d (6 0 . 7 9 0
EW )
G ö p p in g e n
(5 7 . 2 9 1 E W )
1 .5 5 1
1 .0 0 0
500
713
659
452
750
525
0
S c h w ä b is c h H a l l S c h w ä b is c h H a ll
(3 6 . 6 8 5 E W )
+ M ic h e lfe ld
(4 0 . 2 8 3 E W )
*
Quelle: GMA-Kennziffernstudie 2007 (Basis: 130 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg).
Quelle: GMA-Erhebungen 2005 – 2008 (in Klammern Angabe der Einwohner, Stand: 31.03.2008)
L u d w ig s b u rg
B a lin g e n (3 4 . 1 8 3 G M A -K e n n z iffe r
(8 7 . 1 5 7 E W ) **
EW )
B a . -W ü . (2 0 . 0 0 0
- 5 0 . 0 0 0 E W )*
** inkl. Wilhelmgalerie
9
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.3
Einzelhandelsbestand in der Innenstadt von Schwäbisch Hall
Der Einzelhandelsbestand in der Innenstadt von Schwäbisch Hall lässt sich wie folgt charakterisieren:
Die Branchenanalyse macht deutlich, dass der Verkaufsflächenschwerpunkt in der Haller Innenstadt im Bereich des mittelfristigen Bedarfs zu finden ist (v. a. Bekleidung / Schuhe / Sport). Der mittelfristige Bedarfsbereich macht ca. 51 % der gesamten innerstädtischen Verkaufsfläche aus, gefolgt vom langfristigen Bedarfsbereich (ca. 26 %) und dem kurzfristigen Bedarfsbereich (ca. 23 %).
Hinsichtlich der Lagen innerhalb der innerstädtischen Einzelhandelsstruktur ist festzuhalten, dass eine starke Konzentration auf die Haupteinkaufslage entlang der Neuen Straße, Am Spitalbach, Schwatzbühlgasse, Blockgasse und Marktstraße
festzustellen ist. V. a. im kleinstrukturierten Bereich spielt auch die südliche Gelbinger Gasse eine Rolle. Nach Norden und
südlich der Haalstraße dünnt der Geschäftsbesatz aber deutlich aus. Westlich des Kochers charakterisieren v. a. die beiden
großflächigen Anbieter Handelshof und Woha das Angebot. Darüber hinaus ist keine zusammenhängende Handelslage
ausgeprägt (vgl. Karte 1). Östlich des Kochers gruppieren sich die wesentlichen Magnetbetriebe sehr zentral um den Grasmarkt. Daneben spielt aber v.a. auch die Marktstraße eine Rolle, was Magnetbetriebe anbelangt (vgl. Karte 2).
Bezüglich der Betriebstypenstruktur zeigt sich, dass mit ca. 91 % Fachgeschäfte dominant sind. Nur ca. 6 % der Betriebe
gehören zu den Fachmärkten, ca. 1 % sind Spezialbetriebsformen. Hinzu kommen 4 Kaufhäuser (Woha, H & M, Burkardt,
Modehaus Wanner) sowie ein Verbrauchermarkt (Handelshof). Super- oder Discountmärkte sind in der Innenstadt derzeit
nicht vorhanden.
Die Analyse der Größenstruktur zeigt, dass es sich in der Innenstadt von Schwäbisch Hall um einen überwiegend kleinteiligen Geschäftsbesatz handelt. Ca. 31 % der Betriebe verfügen über eine geringere Verkaufsfläche als 50 m², zusammen mit
den Betrieben bis unter 200 m² Verkaufsfläche liegt der Anteil bei ca. 85 %. Trotz der deutlichen Dominanz in Bezug auf die
Betriebsanzahl, nehmen diese Betriebe nur ca. 40 % der innerstädtischen Gesamtverkaufsfläche von Schwäbisch Hall ein.
Im Gegensatz dazu stehen die großflächigen Betriebe (> 800 m² VK), die nur ca. 2 % des Geschäftsbesatzes ausmachen,
10
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
aber dafür ca. 26 % der Verkaufsfläche (vgl. Abb. 4). Betriebe der mittleren Größe (200 bis unter 800 m² VK) haben in Bezug
auf die Verkaufsfläche einen Anteil von ca. 34 %, spielen aber hinsichtlich der Betriebszahl (ca. 13 % Anteil an Gesamtzahl)
nur eine untergeordnete Rolle.
Abbildung 4: Einzelhandelsbestand in der Innenstadt von Schwäbisch Hall nach Größenklassen
50 bis unter 200 m² VK
200 bis unter 800 m² VK
800 m² VK und mehr
31%
Betriebe
Verkaufsflächen
unter 50 m² VK
7%
0%
54%
33%
10%
20%
13%
34%
30%
40%
50%
60%
2%
26%
70%
80%
90%
100%
Quelle: GMA-Erhebungen 2008.
11
Karte 1: Innerstädtische Einzelhandelsstruktur in Schwäbisch Hall
Legende:
Branchen
Größenklassen
Nahrungs- und Genussmittel
800 m² VK und mehr
Gesundheit, Körperpflege
400 bis unter 800 m² VK
Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf
100 bis unter 400 m² VK
Bücher, PBS, Spielwaren
unter 100 m² VK
Bekleidung, Schuhe, Sport
Elektrowaren
Hausrat, Möbel
Sonstiger Einzelhandel
Quelle: Kartengrundlage Stadt
Schwäbisch Hall,
GMA-Bearbeitung 2008
12
Karte 2: Lage der Magnetbetriebe in der Haller Innenstadt
Legende
Abgrenzung Innenstadt
lt. Regionalplan
Magnetbetriebe:
> 1.000 m² VK
400 – 1.000 m² VK
Kocher-Quartier
(perspektivisch)
Kocher-Quartier
(u.a. mit Rewe, C&A, Görtz, dm,
Street One, s.Oliver, Lerros,
Bonita, Nic, Das Depot)
Woha (Intersport)
Handelshof
H&M
Müller
Gustav Kachel
Woha
Burkardt
Wanner
Spielplatz
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.4
Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandelsbestandes seit 2002
Bei der Gegenüberstellung der aktuellen Erhebungsdaten mit denen des letzten gesamtstädtischen Gutachtens (2002) muss berücksichtigt werden, dass die Erhebungsmethodik seit dieser Zeit variiert wurde, um sie an die veränderten Rahmenbedingungen
anzupassen. Dies hat zur Folge, dass die alten und neuen Ergebnisse nicht 1 : 1 miteinander verglichen werden können.1 Zur besseren Vergleichbarkeit wurden bei den nachstehenden Zahlen von 2002 dementsprechende Bereinigungen durchgeführt.
Insgesamt war in der Haller Innenstadt zwischen 2002 und 2008 ein Rückgang der Einzelhandelsbetriebe von ca. 183 auf ca. 164
(- 19 Betriebe) festzustellen (vgl. Abb. 5 und 6). Im gleichen Zeitraum verringerte sich die innerstädtische Gesamtverkaufsfläche von
ca. 25.050 m² auf ca. 23.215 m² (- 1.835 m² VK bzw. - 7,5 %). Bei der Betrachtung der einzelnen Sortimente fällt auf, dass mit Ausnahme von Hausrat / Einrichtung / Möbel in keiner der acht Hauptwarengruppen per Saldo zusätzliche Betriebe hinzugekommen
sind. Auch im Hinblick auf die Verkaufsfläche sind überwiegend rückläufige Zahlen erkennbar, lediglich im Sonstigen Einzelhandel
wurde ein leichter Anstieg erzielt. Insgesamt ist aber eine stagnierende bzw. in großen Teilen rückläufige Tendenz zu verzeichnen (vgl. Tab. 4).
Die stärksten Verkaufsflächenrückgänge mussten die Bereiche Hausrat / Einrichtung / Möbel, Elektrowaren / Medien / Foto und
Blumen / Pflanzen / zoologischer Bedarf hinnehmen. Über 95 % der Verkaufsflächenrückgänge sind auf diese Branchen zurückzuführen. Als Beispiele können folgende Geschäfte angeführt werden: Bettenhaus Vatter, Möbel Groth, Möbel Malich, Wohnform,
Ring-Foto Eichner, Elektro Küstner, Wolpert & Kleinknecht, Licht & Concept, Almrausch, Blumen Haux, Blumen Trumpp, Blumen
1
So werden neuerdings beispielsweise Tankstellenshops als Einzelhandel erhoben, während Anbieter mit Schwerpunkt im Servicebereich und nur sehr geringen Einzelhandelsanteilen (z.B. Frisöre, Schlüsseldienste) nicht mehr miterfasst sind. Auch konsumorientierte
Dienstleister, wie z.B. Reinigungen oder Änderungsschneidereien werden nicht mehr berücksichtigt. Ein weiterer Unterschied ist, dass
heute die Verkaufsflächen in Mehrbranchenunternehmen (z. B. Warenhäuser) nicht mehr pauschal zu dem Sortiment mit dem Umsatzschwerpunkt zugeordnet werden, sondern differenziert auf die einzelnen Hauptsortimente aufgeteilt betrachtet werden.
14
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Stieber und Blumen Werblow. Im Sommer 2008 wurden zudem die Betriebe Garten / Zoo Rössler und Häfele (Haushaltswaren) geschlossen.
Abbildung 5: Die Entwicklung der Einzelhandelsbetriebe der Haller Innenstadt seit 2002 – nach Hauptwarengruppen
Abbildung 6: Die Entwicklung der Verkaufsflächen in der Haller
Innenstadt seit 2002 – nach Hauptwarengruppen
Verkaufsfläche (m²)
Betriebe
Lebensmittel
200
Nichtlebensmittel
Lebensmittel
Nichtlebensmittel
25.000
20.000
150
15.000
100
152
183
22.085
25.050
135
164
20.440
23.215
10.000
50
5.000
31
29
2.965
2.775
2002
2008
0
0
2002
Quelle: GMA-Erhebungen 2002 / 2008.
2008
Quelle: GMA-Erhebungen 2002 / 2008.
15
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 3:
Bestandsentwicklung im Einzelhandel der Haller Innenstadt (2002 – 2008)
Betriebe
Verkaufsflächen
2002
2008
Veränderung
2002 – 2008
Nahrungs- und Genussmittel
31
29
-2
2.965
2.775
- 190
Gesundheit / Körperpflege
14
13
-1
2.150
2.185
+ 35
Blumen / Pflanzen / zool. Bedarf
9
3
-6
675
340
- 335
überwiegend kurzfristiger Bedarf
54
45
-9
5.790
5.300
- 490
Bücher, Papier-, Schreib-, Spielwaren
15
14
-1
2.200
2.195
-5
2002
2008
Veränderung
2002 - 2008
Bekleidung / Schuhe / Sport
48
40
-8
9.645
9.595
- 50
überwiegend mittelfristiger Bedarf
63
54
-9
11.845
11.790
- 55
Elektrowaren / Medien / Foto
13
9
-4
1.405
840
- 565
+
+
-
+
Bücher Gebhardt, Papier Seybold
Slumberland Fantasyshop
-
Hutsalon Anni, Marion’s Landhausstadl, Boutique Veronique, NKD, Mantel Schmid, Benetton, s.Oliver, Ledermoden
Sattelkammer
Trendhouse City, Ruff Stuff, Leyn’s Kleiderparadies, Image-Outlet, Kenvelo, Il senso, Wiwi Fashion, Andrea Gunst,
Orsay, Schuhcafé Sabé
+
+
Hausrat / Einrichtung / Möbel
25
30
+5
4.315
3.445
- 870
Sonstige Einzelhandel
28
26
-2
1.695
1.840
+ 145
überwiegend langfristiger Bedarf
Nichtlebensmittel gesamt
Einzelhandel gesamt
66
152
183
65
135
164
-1
- 17
- 19
7.415
22.085
25.050
6.125
20.440
23.215
- 1.290
- 1.645
- 1.835
+
+
Quelle
Aktuelle
Veränderungen
(Auswahl)
HL-Markt, Feinkost Morgenland
Buongiorno Italia, Weinlese
Fußfreund Bühler, Hirsch-Apotheke, Parfümerie Engel
cosmetic concept Dorsch, NaNa Naturkosmetik
Blumen Werblow, Blumen Stieber, Blumen Trumpp, Blumen Haux, Almrausch (aktuell: Zoo Rössler)
Licht & Concept, Audio Focus, Wolpert & Kleinknecht,
Elektro Küstner, Ringfoto Eichner
diverse Handyshops (z. B. Arcor, O2, Nokia)
Möbel Groth, Möbel Malich, Wohnform, Bettenhaus Vatter
(aktuell: Häfele)
Tee-Oase, Dritte Welt-Laden, Belle Fleur, Le Flair, Imig’s
Schlummerland (Tempur-Studio), Betten Buck
Beha-Uhren, Denise Bijouterie, Nr. 14 Musik, Musikstudio
Hirsch
ProOptik, B+B Modeschmuck Bijouterie, Goldwerk
GMA-Erhebungen 2002 / 2008 (Stand: Mai 2008).
16
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Der Filialisierungsgrad bezogen auf die abgegrenzte Innenstadt liegt derzeit bei ca. 19 - 20 %. Dabei erweist sich die Neue Straße
als die am stärksten filialisierte Lage innerhalb der Innenstadt. Im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größenordnung liegt
Schwäbisch Hall damit auf einem durchschnittlichen Niveau. Vor dem Hintergrund der hohen Umlandbedeutung und der Alleinstellung im eher ländlich geprägten Umland sind hierbei aber noch Entwicklungspotenziale zu erwarten (vgl. Markenportfolio-Analyse).
2.5
Markenportfolio
Der Besatz an Filialisten hat grundsätzlich eine große Bedeutung für die Markenvielfalt in einer Stadt. Insbesondere der Bestand an
zentrenbildenden Marken und Anbietern (sog. Retail-Brands) ist für die Akzeptanz eines innerstädtischen Einzelhandelsangebotes
relevant. Diese prägen das Image und die Ausstrahlung eines Einzelhandelsstandortes. Hierbei treten v.a. Anbieter aus der Branche Bekleidung in den Vordergrund, welches als Leitsortiment einer Innenstadt anzusehen ist. Als Arrondierung fungieren die Branchen Schuhe, Lederwaren, Parfümerie, Uhren / Schmuck und Sportwaren sowie Haushaltswaren und Einrichtungszubehör.
Ein Vergleich der Ausstattung mit den zentrenbildenden Marken und Anbietern zwischen der Haller Innenstadt und den Innenstädten anderer Städte in der Region (Heilbronn, Aalen, Schwäbisch Hall) sowie von Städten vergleichbarer Größenordnung in BadenWürttemberg (Rastatt, Lahr, Bruchsal) soll Aufschluss über den aktuellen Markenbestand und das Ausbaupotenzial in Schwäbisch
Hall geben. Einige der angeführten Vergleichsstädte verfügen zudem über Einzelhandelslagen außerhalb der Innenstadt, in denen
auch zentrenbildende Marken ansässig sind. In der vorliegenden Untersuchung werden aber lediglich die Innenstädte im engeren
Sinne miteinander verglichen. Zudem werden ausschließlich Retail Brands verglichen, die in eigenen Shops angeboten werden.
Darüber hinaus werden Markenartikel selbstverständlich auch in inhabergeführten Fachgeschäften und Kaufhäusern angeboten
(z.B. Woha, Wanner). Da der Trend aber zunehmend zum sog. „Monolabel-Store“ geht, um mit der Marke stärker präsent zu sein,
werden bei der Markenportfolioanalyse ausschließlich Marken berücksichtigt, die in eigenen Shops angeboten werden.
17
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Als Ergebnisse hieraus sind festzuhalten:
Die Markenvielfalt in der Schwäbisch Haller Innenstadt weist noch zahlreiche Lücken auf. Ein relativ hoher Markenbesatz
besteht jedoch außerhalb der Innenstadt, vorrangig an den dezentralen Fachmarktstandorten. Hier haben sich v. a. Marken
mit einem hohen Bekanntheitsgrad, aber einer eher geringen Profilierungschance angesiedelt (z. B. Vögele, Takko, KiK).
Im Textilbereich ist in der Innenstadt sowohl das mittlere als auch das höhere Profilierungssegment nur recht dünn besetzt.
Diese Marken, die i. d. R. in den Hauptlauflagen der Innenstädte anzutreffen sind, prägen zunehmend das Bild der Innenstädte. Deren Existenz ist für die Akzeptanz der Innenstädte – insbesondere durch jüngere Zielgruppen – von entscheidender Bedeutung. Ein wichtiger Schritt wurde hierbei mit der Ansiedlung von H & M in der Haupteinkaufslage erreicht. Die Realisierung des innerstädtischen Einkaufszentrums am Kocher-Quartier wird den Markenbesatz im höheren Profilierungssegment aber deutlich ausbauen (vgl. Abb. 7).
Bei den sonstigen zentrenbildenden Marken weist die Haller Innenstadt bereits einen relativ guten Besatz bei den Marken
mit einem mittleren Profilierungspotenzial auf. Mit Realisierung des Kocher-Quartiers kommt auch dm (Drogeriemarkt) wieder in innerstädtische Lage, zudem wird ein attraktiver Wohnaccessoireanbieter (Das Depot) verwirklicht. Darüber hinaus
gibt es weitere Entwicklungspotenziale v. a. im Bereich hoher Bekanntheit und Profilierungschance (z. B. Yves Rocher, Fielmann, WMF, Douglas; vgl. Abb. 8).
Die Innenstadt weist also v. a. Defizite beim Besatz an Marken und Anbietern mit höherer bis hoher Profilierung auf.
Gerade hochwertige Marken sind insbesondere dazu geeignet, das „i-Tüpfelchen“ eines Einkaufsstandortes zu sein. Ein Teil
des Defizites wird mit Realisierung des Kocher-Quartieres ausgeglichen.
18
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 7: Retailmarken bei Bekleidung, Schuhen, Sport in Schwäbisch Hall
Schuhe / Lederwaren
Sportbekleidung /-schuhe
Nice to have
Stars
Zara
Marc O‘Polo
comma
H&M
Esprit
Benetton
Görtz
Vero Moda
Jack & Jones
s.Oliver
New Yorker
More & More
C&A
Kids Store
K & L Ruppert
Runners
Point
Cecil
Innenstadt
Salamander
Street One
Orsay
Bonita
Buddelei
W öhrl
Intersport
Ulla Popken
W issmach
Hertie
W erdich
Jeans Fritz
Street
SuperShoes
Pimkie
adessa
Mister & Lady
Jeans
Magnetfunktion
Kenvelo
Colloseum
Deichmann
BabyW alz
Ernsting‘s
Family
Adler
AW G
W itt W eiden
SchuhProfi
payless
ecco
geringe Bekanntheit
mayer Schuhe
Quick Schuh
Happy Baby
Zeeman
Bekanntheitsgrad
im KocherQuartier
(perspektivisch)
Vögele
Takko
Siemes
SchuhLaden
Reno
Kik
NKD
High
Potentials
hohe Bekanntheit
lokal
geringe Profilierung
Baby1One
sonstige
Lagen
nicht in
Schwäbisch
Hall vorhanden
W oolworth
Keilbach
Fox Markt
in Schwäbisch
Hall vorhanden:
Nic
Lerros
Chacne zur Profilierung
C&A
edc
Mexx
Tom Tailor
regional
hohe Profilierung
Bekleidung
Quelle: GMA-Darstellung 2008 (berücksichtigt werden ausschließlich Marken, die in eigenen Shops angeboten
werden).
19
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 8: Retailmarken bei sonstigen zentrenbildenden Marken in Schwäbisch Hall
Biolebensmittel / Reformwaren / Feinkost
Blum en / zoolog. Bedarf
Bücher, Spiel- / Schreibwaren
Haushaltswaren / W ohnaccessoires
Nice to have
Stars
Douglas
Leonardo
Oro Vivo
Vitalia
Füllhorn
denn‘s
Thalia
Innenstadt
Yves Rocher
vom Fass
Promarkt
Vobis
Kind Hörgeräte
Binder pro
Optik optik
Hörgeräte
Iffland
Euronics /
Red Zac
Budnikowsky
Apollo Optik
The Body Shop
Bijou Brigitte
Expert
Rossm ann
Club
Bertelsmann
Tchibo
Ihr Platz
Hussel
Claire‘s
EP (Electronic
Partner)
McPaper
Blumen Risse
sonstige
Lagen
dm Drogerie
W eltbild
MediMax
fielmann
Magnetfunktion
Megadent
Geers
Hörakustik
in Schwäbisch
Hall vorhanden:
MediaMarkt
Tee
Gschwender
Dürninger
Allerlei
Müller
W MF
Das Depot
The Phone House
GameStop
Vedes / Spielzeugring
Rofu
Kinderland
Nanu Nana
im KocherQuartier
(perspektivisch)
nicht in
Schwäbisch
Hall vorhanden
ringfoto
Zoo & Co
Das Futterhaus
Idee + Spiel
Quelle Shop
egesa-Zookauf
Pick‘s raus
Kodi
geringe Bekanntheit
Fressnapf
Schlecker
High
Potentials
Tedi
Bekanntheitsgrad
hohe Bekanntheit
lokal
geringe Profilierung
Uhren / Schmuck, Optik / Hörgeräte
regional
hohe Profilierung
Drogerie / Kosmetik
Chance zur Profilierung
Elektrowaren / Medien / Foto
Quelle: GMA-Darstellung 2008 (berücksichtigt werden ausschließlich Marken, die in eigenen Shops angeboten
werden).
20
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Der Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung macht deutlich, dass Schwäbisch Hall schon heute – und
insbesondere nach Realisierung des Kocher-Quartiers – einen guten Markenbesatz aufweist. Allerdings muss hierbei auch
berücksichtigt werden, dass Schwäbisch Hall traditionell über ein sehr großes Einzugsgebiet verfügt und wenig Überlagerungen mit Städten höherer Zentralität vorhanden sind.
Im Vergleich mit den größeren Städten in der Region weist Schwäbisch Hall allerdings auch nach Realisierung des Kocher-Quartiers noch einige Lücken auf. Diese Städte (z.B. Heilbronn, Aalen1, Schwäbisch Gmünd) verfügen jedoch auch
über eine deutlich höhere Einwohnerzahl und Anziehungskraft. Dennoch ist der Vergleich wichtig, da der regionale Wettbewerb zwischen den Einzelhandelsstandorten auch in Zukunft weiter zunehmen wird. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen,
muss auch die Innenstadt von Schwäbisch Hall ihr Profil weiter schärfen, um nicht „abgehängt“ zu werden (vgl. Tab. 4).
Als wesentliche Voraussetzung, dafür dass sich neue Geschäfte und ggf. auch Filialisten ansiedeln, ist die Bereitstellung geeigneter Flächen in geeigneten Lagen zu sehen. Auch Fachgeschäfte benötigen heute Verkaufsräume mit mind. 100 m². Die Notwendigkeit zu einer eindeutigen Profilierung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt steigt. Dabei ist ein gesunder Mix aus inhabergeführten Fachgeschäften und überregional agierenden, bekannten Markenstores zu empfehlen. Der Siegeszug der Markenanbieter ist v. a. auch auf die Veränderungen des Konsumenten- und Nachfrageverhaltens zurückzuführen. Marken schaffen Vertrauen, denn sie suggerieren an allen Standorten und in allen Filialen die gleiche Angebotsvielfalt und -qualität sowie ein einheitliches
Service- und Preisniveau. Während bei traditionellen Fachgeschäften bislang der Name des Inhabers für den Betrieb stand, werden
heute verstärkt sog. „Retail Brands“ aufgebaut (z. B. H & M, Cecil, Bonita) und durch Investitionen in die Marke und in die Kommunikation zu profilieren versucht. Ziel ist eine Schärfung des Anbieterprofils. Dabei wird angenommen, dass die Kunden ihre Entscheidung für einen Einzelhändler und für einen bestimmten Kauf nicht ausschließlich aufgrund von Servicekriterien und dem PreisLeistungs-Verhältnis treffen, sondern immer mehr auch emotionale Aspekte in den Vordergrund rücken. Die Entscheidung für einen
Markenanbieter fällt dann nach dem Motto: „Da weiß man, was man kriegt.“
1
In der Stadt Aalen ist derzeit ein Einkaufszentrum geplant. Dadurch werden voraussichtlich weitere Marken in der Innenstadt (inkl. Innenstadterweiterung) hinzukommen. Ein konkreter Mietermix lag der GMA zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung noch nicht vor.
21
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Gerade zum Anlocken junger Zielgruppen sind Marken entscheidend. Durch sie wird auch eine Mittelstadt (wieder) als attraktiver
Einzelhandelsstandort wahrgenommen, eine breitere Zielgruppenansprache wird möglich. Gleichzeitig ergibt sich aus einem guten
Mix der Betriebs- und Angebotsformen die Chance für Mittelstädte wie Schwäbisch Hall, sich ihre individuellen Spezifika zu erhalten bzw. zu stärken und damit als Einzelhandelsstandort nicht „austauschbar“ zu werden. Die Individualität sollte durch ein eigenständiges städtebauliches und stadtgestalterisches Profil sowie eine gesamtheitliche Vermarktung unter konsequenter Herausarbeitung der lokalen Besonderheiten untermauert werden. Durch die Magnetwirkung bekannter Markenanbieter kann die Frequenz auch
in den traditionellen Einkaufslagen wieder erhöht werden. So ist eine gegenseitige Befruchtung der Angebotsformen möglich.
Veranschaulicht man sich die gängigen Marktgrößen und Vertriebsformen der gängigen Markenanbieter, so wird deutlich, dass
diese aufgrund höherer Ansprüche an Verkaufsflächendimensionierung, Stellplatzangebot, Erreichbarkeit und Einsehbarkeit in den
überwiegend kleinstrukturierten Innenstadtlagen nur mit erheblichen Anstrengungen integrierbar sind. Gelungen ist dies z. B. bei
H & M und Müller. Größere Baulücken in für Einzelhandel geeigneten Lagen sind in der Haller Innenstadt allerdings nicht vorhanden, die leer stehenden Ladenlokale erweisen sich als überwiegend kleinstrukturiert (vgl. Leerstandskataster). Aus diesen Gründen
birgt die Entwicklung des Kocher-Quartiers die einmalige Chance, innerhalb der Innenstadt mehrere moderne Einzelhandelsbetriebe und national agierende Markenanbieter zu realisieren. Durch Sanierung, Nachverdichtung und ggf. Zusammenlegung von Flächen bestehen aber auch in den traditionellen Altstadtlagen noch Möglichkeiten zur Integration neuer Einzelhandelsbetriebe. Dass
dies auch in der Realität der Fall ist, zeigt die Tatsache, dass die Nachfrage nach den vorhandenen Ladenlokalen zumindest in den
1a-Lagen (Neue Straße und Teilbereich der Schwatzbühlgasse, Blockgasse und Marktstraße) das Angebot übersteigt. Des Weiteren ist hierzu auch festzuhalten, dass es eine vergleichsweise niedrige Leerstandsquote gibt und leer stehende Ladenlokale relativ
schnell wieder besetzt werden (vgl. Kap. 3).
22
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 4:
Besatz an Retailmarken im Vergleich (Auswahl: hohe Bekanntheit – hohe Profilierung)
Innenstädte von
Marken
Schwäbisch
Hall (ca.
36.685 EW)
Heilbronn (ca.
121.730 EW)
Aalen (ca.
66.545 EW)
Schwäbisch
Gmünd (ca.
60.790 EW)
Rastatt (ca.
47.720 EW)
Lahr (ca.
43.575 EW)
Bruchsal (ca.
43.285 EW)
Apollo Optik
Benetton
Bijou Brigitte
Bonita
Breuninger
Buddelei
C&A
C & A Kids Store
Calida
Cecil
Club Bertelsmann
dm Drogeriemarkt
Douglas
Drogeriemarkt Müller
edc
Esprit
Euronics / Red Zac
Fielmann
Galeria Kaufhof
Görtz
H&M
Intersport
Juwelier Christ
Karstadt
Karstadt Sport
Fortsetzung auf nächster Seite
23
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Fortsetzung von vorheriger Seite
Innenstädte von
Marken
Schwäbisch
Hall (ca.
36.685 EW)
Heilbronn (ca.
121.730 EW)
Aalen (ca.
66.545 EW)
Schwäbisch
Gmünd (ca.
60.790 EW)
Rastatt (ca.
47.720 EW)
Lahr (ca.
43.575 EW)
Bruchsal (ca.
43.285 EW)
K & L Ruppert
Marc O’Polo
Media Markt
New Yorker
Oro Vivo
Orsay
Peek & Cloppenburg
Rosenthal
Rossmann
S’Oliver
Salamander
Sport Arena
Sport Scheck
Strauss Innovation
Street One
Swatch
Tchibo
Thalia
The Body Shop
Tommy Hilfiger
Ulla Popken
WMF
Yves Rocher
Zero
derzeit in der jeweiligen Innenstadt vorhanden
Quelle:
zukünftig in der Schwäbisch Haller Innenstadt vorhanden (Kocher-Quartier)
GMA-Untersuchungen in den jeweiligen Städten (2006 - 2008)
24
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
3.
Leerstandskataster für die Haller Innenstadt
3.1
Ursachen von Leerständen
Die Ursachen von Ladenleerständen sind vielfältig. Primär sind Ladenleerstände die Folge des durchgreifenden Strukturwandels im
Einzelhandel. Das geänderte Verbraucherverhalten, die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die Umsatz- und Ertragsschwäche des Einzelhandels haben den Wettbewerb der Vertriebsformen intensiviert. In der Vergangenheit führte dies nur deshalb nicht
zu Leerständen, weil es eine stete Nachfrage nach Ladenlokalen durch Mittelständler und filialisierende Handelsketten gab. Beide
sahen sich in der Lage, die entsprechenden Flächen wirtschaftlich zu betreiben. Der Einzelhandel als „Wachstumsmotor“ der Flächennachfrage war ein gern gesehener Mieter, wobei der Markt durch ein knappes Mietflächenangebot und knappe Baurechte bestimmt war. Der Leerstand blieb hauptsächlich auf Nebenlagen, z.B. mit schlechter Erreichbarkeit, beschränkt.
Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die Zahl der Firmen im Einzelhandel erheblich verringert; die Standortdynamik im Einzelhandel
und damit die Nachfrage auch nach „neuen“ Flächen wird hauptsächlich durch Filialisten bestimmt. Der mittelständische Einzelhandel steht unter erheblichem Anpassungsdruck, was auch ein Blick auf die Zahl der Insolvenzen beweist. Die Hoffnungen von Städten und Immobilieneigentümern, dass Gründer als wesentliches Nachfrageelement die lokalen Immobilienmärkte beleben, haben
sich im Allgemeinen nicht im gewünschten Umfang erfüllt.
Mit der nachlassenden Nachfrage nach Einzelhandelsflächen hat sich der Vermietermarkt zum Mietermarkt gewandelt, und es treten die durch die wirtschaftliche Dynamik überdeckten Mängel einzelner Handelsimmobilien deutlich zu Tage:
Unterschreitung der aus betrieblichen Gründen erforderlichen Objektgröße
unbefriedigende verkehrliche Rahmenbedingungen (PKW/ÖPNV-Erreichbarkeit, Parkierung, Andienung)
unzureichende Objektqualität (Grundriss, ausreichende zusammenhängende Flächen, Mehrgeschossigkeit etc.)
25
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
fehlende bauliche Pflege und Modernisierungsmaßnahmen
Standort- / Objekt-unangemessene Kaufpreis- / Mietforderungen der Eigentümer
fehlende Umfeldnutzungen, trading down-Prozesse (z. B. Fehl- und Mindernutzungen)
gestalterische Vernachlässigung des städtebaulichen Umfeldes
unzureichende Sauberkeit und Sicherheit.
Unter besonderem Anpassungsdruck stehen die gewachsenen Einkaufslagen von Klein- und Mittelstädten, welche überwiegend
durch kleinflächige und mittelgroße Fachhandelsanbieter geprägt sind. Galt noch Anfang der 1990er Jahre der Leerstand überwiegend als vereinzelt auftretendes, vorübergehendes Phänomen, als Erscheinung eines Marktes, auf dem der Einzelhandel aufgrund
von Ausweichmöglichkeiten nicht gezwungen war, „jeden“ Mietpreis zu bezahlen, hat sich das Bild zwischenzeitlich gewandelt:
Der Leerstand von Handelsflächen ist eine bundesweite Erscheinung.
Er tritt in den Kommunen zunehmend flächenhaft auf.
Er ist nicht länger auf Nebenlagen beschränkt.
Er betrifft auch Objekte, die günstige Mieten offerieren.
3.2
Leerstandssituation in der Haller Innenstadt
Im Rahmen der Bestandserhebung wurden in der Haller Innenstadt 21 leer stehende Gebäude bzw. Geschäfte ermittelt. Die
Mehrzahl dieser Ladeneinheiten entfällt auf innerstädtische Nebenlagen (z. B. Klosterbuckel, Gelbinger Gasse, westliches Kocherufer). Bei den derzeitigen Leerständen handelt es sich um ehemalige Geschäfte bzw. Dienstleistungsbetriebe ganz unterschiedlicher Branchen, darunter z. B. Hausrat / Einrichtung, Lebensmittel, Banken / Versicherungen und Gastronomie. Mit einer Leer26
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
standsquote von ca. 13 % erweist sich das Leerstandsthema aber nicht als gravierendes Problem der Haller Innenstadt. Vergleichbare Mittelstädte erreichen heute Leerstandsquoten von bis zu 20 %.
Hinzu kommt der Umstand, dass in der Haller Innenstadt wenig dauerhafte Leerstände zu finden sind, d. h. nur wenige Ladenlokale
stehen länger als ein bis zwei Jahre leer. Vielmehr übersteigen die Nachfragen in den Hauptlagen entlang der Neuen Straße, der
Schwatzbühlgasse und der Schulgasse (inkl. Milch- und Grasmarkt) regelmäßig das verfügbare Angebot an Ladenflächen. In diesen Bereichen werden auch die höchsten Ladenmieten erzielt.
Auch in den schwächer frequentierten Nebenlagen gelingt häufig die Überführung von Leerständen in neue Einzelhandelsgeschäfte, wobei hier die Fluktuation der Nutzungen höher ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten etablieren sich auch in den Nebenlagen mehrheitlich hochwertige Nachnutzungen, so dass nur in einigen wenigen Bereichen von echten trading down-Effekten i. S.
von Mindernachnutzungen gesprochen werden kann. Eine solche Tendenz ist in Teilen in der Schwatzbühlgasse und am Haalplatz
festzustellen (z. B. Spielothek, Döner- und Imbissbuden etc.). Dagegen ist es in der südlichen Gelbinger Gasse gelungen, trotz vergleichsweise geringer Passantenfrequenz innovative und hochwertige Neunutzungen zu realisieren, wie z. B. Schuhcafé Sabé, cosmetic concept und Imig’s Schlummerland (Tempur-Center).
An den Standorten, die aufgrund ihres Lagezusammenhanges, der Frequentierung oder der Gebäudestruktur zukünftig nicht mehr
für Einzelhandel geeignet erscheinen, sind Nachnutzungen auch außerhalb des Einzelhandels (z. B. Büros, Dienstleistungen,
Wohnen) denkbar. Auch hierzu gibt es bereits gelungene Beispiele in der Haller Innenstadt, z. B. Allbecon Arbeitsvermittlung in der
Gelbinger Gasse, Hermes Paketshop im Haal, Schlüsseldienst / Eisenwaren Krimmer in der Bahnhofstraße). Auch zukünftig wird
man nicht alle leer stehenden Ladenlokale (wieder) mit Einzelhandelsnutzungen besetzen können, wenngleich die Nachfrage auch
im Vergleich mit anderen Städten sehr hoch ist (vgl. Karte 3).
27
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Das nachfolgende Leerstandskataster soll daher für jeden einzelnen Leerstand aufzeigen, ob zukünftig noch eine Eignung im Einzelhandel besteht bzw. welche Nachfolgenutzungen denkbar und aus städtebaulicher Sicht empfehlenswert sind. Als Standortkriterien werden neben der verfügbaren Fläche, der Lage und dem baulichen Zustand auch die Erreichbarkeit, die Einsehbarkeit und die
vorhandenen Umfeldnutzungen berücksichtigt.
Die Ergebnisse des Leerstandskatasters können aber nur ein erster Einstieg in ein umfassendes Leerstandsmanagement sein,
das frühzeitig auf sich abzeichnende Veränderungen reagiert. Die Ausgangsvoraussetzungen in der Haller Innenstadt sind mit einer
nach wie vor hohen Nachfrage im Einzelhandels-, aber auch im Büro- und hochwertigen Wohnsektor vergleichsweise sehr gut. Erschwerend für die Suche nach adäquaten Nachnutzungen sind in der Haller Innenstadt aber häufig ungeeignete bauliche Strukturen
(z. B. enge / verwinkelte Flächen, zu kleine zusammenhängende Flächen, direkte Anbindung der Ladenlokale in den Erdgeschossen mit den Obergeschossen) sowie bei der Eigentümerstruktur (viele Eigentümer im fortgeschrittenen Alter, viele Erbengemeinschaften und / oder Eigentümer mit Wohnsitz außerhalb von Schwäbisch Hall). Hinzu kommt die topografische Situation, die z. B.
die Lagen am Klosterbuckel aufgrund der starken Steigung für Einzelhandel nur schwer erschließbar macht.
Insgesamt ist also festzuhalten, dass die Leerstände kein gravierendes Problem der Haller Innenstadt darstellen, aber dennoch
ernst zu nehmen sind, da z. T. hierdurch schon eine stadtbildprägende Wirkung erkennbar wird, wo Leerstände gehäuft auftreten
(z. B. aktuell am Grasmarkt und in der nördlichen Gelbinger Gasse). Da die Leerstände mehrheitlich nicht zwischengenutzt werden
(z. B. als zusätzliche Schaufenster für bestehende Geschäfte, als Ausstellungs- / Informationsfläche für Vereine / Künstler oder mit
zeitlich begrenzter Nutzung, wie etwa als Flohmarkt etc.), tritt die Thematik zunehmend in den Vordergrund. Grundsätzlich gilt nämlich für jeden einzelnen Leerstand, dass er wie ein „totes Auge“ im Stadtbild auffällt und das gesamte Umfeld negativ prägt. Festzuhalten ist aber auch, dass von den derzeit 20 Leerständen nur maximal 8 Geschäftsräume überhaupt für Einzelhandel
nachnutzbar sind. Für die übrigen Leerstände sind aufgrund ihrer Lage oder der Größe bzw. des Zuschnitts zukünftig andere Nutzungen erforderlich.
28
Karte 3: Verteilung der Leerstände in der Haller Innenstadt
leer stehendes Ladenlokal
(unabhängig von der Größe;
Stand: Mai 2008)
1
2
3
4
5
6
7
13
11
12
14
15
Beispiele für die Umwandlung von ehem.
Ladenlokalen in Nutzungen außerhalb des
Einzelhandels
9
8
10
20
19
18
Quelle Fotos: Scheib Immobilien GmbH.
17
16
Quelle: Kartengrundlage Stadt
Schwäbisch Hall, GMA-Bearbeitung 2008 (Nummerierung
entspricht Leerstandskataster).
29
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
1) Gelblinger Gasse 72
Fläche:
ca. 50 m²
Lage:
Ecke Blendstatt, ruhige Nebenlage, im
Umfeld vorrangig Wohnnutzung, kleiner Platz mit Bank und Brunnen
Baulicher Zustand:
teilsaniert (2006, nur OG)
Bisherige Nutzung:
k.A. (Leerstand seit ca. 1 Jahr)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
stark verwinkelt, Eckhaus, soll im
Ganzen vermietet werden (EG + OG),
z.T. denkmalgeschützt
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse
möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus “Langer Graben”
(ca. 250 m)
Einsehbarkeit:
von Gelblinger Gasse und Blendstatt gegeben
-
Schaufensterfront:
6 kleinere Fenster nach Westen, Norden und Osten
Umfeldnutzungen:
Bäckerei, Taxizentrale, Parteiräume (Grüne), Werbestudio
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht wegen Zuschnitt und abseitiger Lage mit geringer Frequentierung
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Kombination aus Büros und Wohnen aufgrund der sehr ruhigen Lage
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
30
3
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2) Gelblinger Gasse 56 und 58
Fläche:
k.A.
Lage:
ruhige Nebenlage, im Umfeld vorrangig
Handwerks-, Wohn- und Büronutzung
Baulicher Zustand:
sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Handwerk, Wohnen
Besitzverhältnisse:
jeweils privat
Sonstiges:
Belichtung z.T. zu drei Seiten möglich,
zwei eigenständige Gebäude
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse
möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus “Langer Graben”
(ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
von Gelblinger Gasse gegeben
-
Schaufensterfront:
derzeit keine Schaufenster vorhanden (nur Tore)
Umfeldnutzungen:
Büros / Dienstleistungen (z.B. Arbeitsvermittlung, Architekturbüro), Töpferei,
Schuhmacher, Fachgeschäft für Seidenblumen, Pizzeria
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht wegen abseitiger Lage mit geringer Frequentierung
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Büros / hochwertiges innerstädtisches Wohnen (z.B. studentisches Wohnen)
aufgrund der sehr ruhigen Lage und der guten Belichtung
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
31
4
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
3) Gelblinger Gasse 46
Fläche:
ca. 50 m²
Lage:
1b-Lage, ausgedünnter Geschäftsbesatz,
vorrangig Wohnnutzung
Baulicher Zustand:
Ladenlokal renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
ausländ. Lebensmittelgeschäft
Besitzverhältnisse:
städtisch
Sonstiges:
Eingang nicht direkt an der Gelbinger
Gasse, kleine Stufe
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse
möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkhaus “Langer Graben” (< 100 m)
Einsehbarkeit:
von Gelblinger Gasse gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 3 m zur Gelbinger Gasse hin
Umfeldnutzungen:
Autoschilderverkauf, Dritte-Welt-Laden, Spielwarengeschäft, Asia-Restaurant
Eignung für Einzelhandel:
wegen Nähe zu Parkhaus grundsätzlich geeignet (v.a. für stark spezialisierten
Facheinzelhandel mit geringerem Flächenbedarf), aber geringe Frequentierung, wenig Synergieeffekte zu erwarten
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Einzelhandel oder Büros / Dienstleistungen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
32
5
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
4) Gelblinger Gasse 7
Fläche:
ca. 325 m²
Lage:
Hinterhoflage mit kleiner Passage zur
Gelbinger Gasse
Baulicher Zustand:
z.T. renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Ausstellungsfläche Küchen Gunst (nach
Umzug ins GE)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
mehrere Ladenräume, zusätzlich Lagerfläche
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse möglich, aber
durch Passage keine direkte Lkw-Zufahrt gegeben
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkhaus “Langer Graben” (< 100 m)
Einsehbarkeit:
durch rückversetzte Hinterhoflage keine Einsehbarkeit gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 15 – 20 m im Innenhof
Umfeldnutzungen:
Landratsamt (OG), Eiscafé, Copy-Shop, Vietnam. Gastronomie, Imig‘s Schlummerland
(Tempur-Studio), demeter Bäckerei, Schlecker, Schuh-Café Sabé, cosmetic concept,
Andrea Gunst, Casimo, Mode & Mehr, Optik Hoelz
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht wegen rückwärtiger Lage, mangelnder Einsehbarkeit und Anliefermöglichkeiten
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Büros / Dienstleistungen (z.B. Waschsalon) oder individuelles Gastronomiekonzept (evt.
mit Außenbestuhlung im Innenhof)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
6
33
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
5) Gelblinger Gasse 15 / Hinter der Waag
Fläche:
k. A.
Lage:
abseitige Nebenlage, „Rückseite“ der Gelbinger Gasse
Baulicher Zustand:
stark sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
k. A.
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
derzeit im Umbau, ebenerdiger Zugang
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse
möglich, aber Hinter der Waag sehr schmales Gässchen
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkhaus “Langer Graben” (ca. 150 m), Parkplatz “Froschgraben” über
Treppenturm (ca. 150 m)
Einsehbarkeit:
durch rückwärtige Lage keine Einsehbarkeit gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 3 – 4 m zur Gasse Hinter der Waag
Umfeldnutzungen:
China-Shop, Ruff Stuff, Internet-Café, Fotostudio, Antiquitätenhandel
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht geeignet aufgrund der abseitigen Lage und der mangelnden
Einsehbarkeit
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Büros / innerstädtisches Wohnen (v.a. wegen Aussichtslage nach Westen)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
34
7
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6) Gelblinger Gasse 3
Fläche:
ca. 300 m²
Lage:
1b-Lage am südlichen Eingang Gelbinger Gasse / Nähe
Säumarkt
Baulicher Zustand:
sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Bettenhaus Vatter
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
rückversetzter Eingang mit 2 Treppenstufen (kein ebenerdiger Zugang), Haus soll im Ganzen vermietet werden
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Gelbinger Gasse oder über
Gymnasiumstraße / Am Säumarkt / Marktstraße (Einbahnstraßen) möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz “Froschgraben” über unmittelbare Nähe zumTreppenturm (ca. 100 m),
Parkhaus “Langer Graben” (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
von Gelblinger Gasse und vom Säumarkt gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 6 – 7 m zur Gelbinger Gasse (separat vom Verkaufsraum)
Umfeldnutzungen:
Kunsthaus Gottfried, Gasthof Sonne, Schuster, Ergotherapiepraxis, Frisör
Eignung für Einzelhandel:
wegen Lage in Eingangssituation Gelbinger Gasse und verfügbarer Fläche grundsätzlich geeignet, aber Umbau der Laden- und Ausstellungsfläche notwendig
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Einzelhandel (z.B. höherwertiger Bekleidungs- / Schuhanbieter, Feinkost, etc.)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
35
8
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7) Marktstraße 8
Fläche:
ca. 40 – 50 m²
Lage:
Übergang 1a- zu 1b-Lage, am Abzweig Am Spitalbach
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Metzgerei Hagdorn, Town & Country
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
Eingang nicht direkt an der Marktstraße, Zebrastreifen
direkt vor dem Eingangsbereich
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in Einbahnstraße, Anlieferung über Gymnasiumstraße / Am Säumarkt / Marktstraße möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 100 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
straßenbegleitende Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkplatz “Froschgraben”
über Treppenturm (ca. 150 m), Parkhaus “Langer Graben” (ca. 250 m)
Einsehbarkeit:
von Marktstraße und Am Spitalbach gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 5 m zur Marktstraße (zwei separate Schaufenster)
Umfeldnutzungen:
Gustav Kachel, Wiwi Fashion, Bäckerei Pfisterer & Oettinger, Woha (Intersport), Leerstand (ehem. BW-Bank)
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der vergleichsweise guten Frequentierung und der zentralen Lage an einem
Kreuzungspunkt grundsätzlich geeignet (v.a. für stark spezialisierten Facheinzelhandel
mit geringerem Flächenbedarf)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
spezialisierter Einzelhandel (z.B. hochwertiger Nischenanbieter) / Dienstleistungen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
36
9
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
8) Marktstraße 4
Fläche:
k. A.
Lage:
Übergang 1a- zu 1b-Lage, zwischen Abzweig Neue Straße
und Am Spitalbach
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
BW-Bank (Umzug in Neue Straße 32)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
Eingang nicht direkt an der Marktstraße, kleine Stufe,
Durchgang zum OG über Treppe im Geschäftsraum
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in Einbahnstraße, Anlieferung über Gymnasiumstraße / Am Säumarkt / Marktstraße
möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 100 – 150 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
straßenbegleitende Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkplatz “Froschgraben”
über Treppenturm (ca. 150 m), Parkhaus “Langer Graben” (ca. 250 m)
Einsehbarkeit:
von Marktstraße gegeben
-
Schaufensterfront:
6 separate Fenster zur Marktstraße
Umfeldnutzungen:
Image-Outlet, O2-Handyshop, Eva Buchhandlung, Straußbinderei Starz, Sybille & Wein,
Leerstand (ehem. Zoo / Garten Rössler)
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der vergleichsweise guten Frequentierung und der unmittelbaren Nähe zur
Haupteinkaufslage (Neue Straße) grundsätzlich geeignet, allerdings schränken Denkmalschutzauflagen notwendige Umbauarbeiten ein (v.a. separater Zugang zu OG)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Kombination aus Büronutzung im EG und Wohnnutzung in den OGs / Einzelhandel
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
1037
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
9) Marktstraße 3
Fläche:
ca. 150 – 160 m²
Lage:
Übergang 1a- zu 1b-Lage, zwischen Abzweig Neue
Straße und Am Spitalbach
Baulicher Zustand:
sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Rössler Garten- / Zoobedarf
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
kleine Stufe, zusätzliche Lagerflächen im OG
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in Einbahnstraße, Anlieferung über Gymnasiumstraße / Am Säumarkt /
Marktstraße möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 100 – 150 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
straßenbegleitende Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkplatz “Froschgraben” über Treppenturm (ca. 150 m), Parkhaus “Langer Graben” (ca. 250 m)
Einsehbarkeit:
von Marktstraße gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 5 - 6 m zur Marktstraße (2 separate Schaufenster, Eingang in der Mitte)
Umfeldnutzungen:
Image-Outlet, O2-Handyshop, Eva Buchhandlung, Straußbinderei Starz, Sybille &
Wein, Leerstand (BW-Bank)
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der vergleichsweise guten Frequentierung, der unmittelbaren Nähe zur
Haupteinkaufslage (Neue Straße) sowie der Flächengröße grundsätzlich geeignet
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Einzelhandel / Dienstleistungen; im OG Wohnen / Büronutzungen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
38
11
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
10) Klosterstraße 5 / Holzmarkt
Fläche:
ca. 700 – 800 m²
Lage:
am Ostrand der Innenstadt, kaum Einzelhandelsbetriebe im
Umfeld, neben Nonnenhof
Baulicher Zustand:
sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Dauer-Flohmarkt / Second-Hand-Verkauf
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
rückversetzte Lage, verwinkelte Verkaufsfläche
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
durch unmittelbare Nähe zum Stadtgrabenring über Parkplatz „Holzmarkt“ anfahrbar
-
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle am Holzmarkt / Stadtarchiv in < 50 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz „Holzmarkt“ (< 50 m), Parkhaus „Schiedgraben“ (ca. 250 – 300 m)
Einsehbarkeit:
von Klosterstraße und Parkplatz „Holzmarkt“ gegeben, von Stadtgrabenring nur bedingt
-
Schaufensterfront:
keine
Umfeldnutzungen:
St. Michael, Stadtarchiv, Nonnenhof, Buchhandlung am Klosterbuckel, Gastronomie
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht geeignet wegen fehlender Anbindung an die übrigen Einkaufslagen
(topografisches Problem) und Gebäudestruktur (zwar große Flächen, aber rückversetzt
und verwinkelt)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
nach Komplettumbau ggf. Gastronomie / kulturelle Einrichtungen (z.B. Kleinkunstbühne)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
39
12
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
11) Schwatzbühlgasse 1 / Grasmarkt
Fläche:
ca. 50 – 60 m²
Lage:
hochfrequentierte 1a-Lage am Grasmarkt mit durchgängigem Geschäftsbesatz im Umfeld
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Wüstenrot-Vertretung (Umzug in Sulengasse)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
rückversetzter Eingang mit 2 Treppenstufen (kein
ebenerdiger Zugang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in der Fußgängerzone, Anlieferung über Salinenstraße / Neue Straße während
der zulässigen Lieferzeiten möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 50 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz “Froschgraben” (ca. 150 m), Parkplatz “Haalplatz” (ca. 150 – 200 m)
Einsehbarkeit:
sehr gut von Grasmarkt, Neue Straße und Schwatzbühlgasse
-
Schaufensterfront:
ca. 3 – 4 m zum Grasmarkt (und separates Fenster zur Schwatzbühlgasse)
Umfeldnutzungen:
H&M, Hussel, Orsay, Müller, Modehaus Wanner, Buchhandlung Zundelfrieder,
Gastronomie, Reisebüro, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der Lage, der hohen Frequentierung und der zu erwartenden Synergieeffekte sehr gut geeignet, im Hinblick auf die begrenzte Fläche v.a. für Spezialanbieter
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
spezialisierter Einzelhandel (z.B. hochwertiger Nischenanbieter) / Dienstleistungen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
40
13
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
12) Schwatzbühlgasse 1
Fläche:
ca. 40 – 50 m²
Lage:
hochfrequentierte 1a-Lage am Grasmarkt mit durchgängigem Geschäftsbesatz im Umfeld
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Belle Fleur (Umzug innerhalb Schwatzbühlgasse)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
rückversetzte Lage, mit öffentlicher Sitzgelegenheit im
Eingangsbereich, im 1.OG Frisörsalon
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in der Fußgängerzone, Anlieferung über Salinenstraße / Neue Straße während
der zulässigen Lieferzeiten möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 50 – 60 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz “Froschgraben” (ca. 150 m), Parkplatz “Haalplatz” (ca. 150 – 200 m)
Einsehbarkeit:
von Schwatzbühlgasse gegeben, nur bedingt vom Grasmarkt (rückversetzt)
-
Schaufensterfront:
3 separate Fenster zur Schwatzbühlgasse (ca. 4 – 5 m)
Umfeldnutzungen:
H&M, Hussel, Orsay, Müller, Modehaus Wanner, Buchhandlung Zundelfrieder,
Gastronomie, Reisebüro, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der hohen Frequentierung und der zu erwartenden Synergieeffekte geeignet
(v.a. für stark spezialisierten Facheinzelhandel mit geringerem Flächenbedarf)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
spezialisierter Einzelhandel
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
41
14
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
13) Firngasse 1
Fläche:
ca. 30 m²
Lage:
enges Gässchen mit geringer Frequentierung zwischen Neuer
Straße und Am Spitalbach („Rückseite“ der Hauptlagen)
Baulicher Zustand:
sanierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Frisörsalon (bereits seit ca. 3 Jahren leer stehend)
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
Zugang nur über Firngasse möglich, 2 Treppenstufen (kein ebenerdiger Eingang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in der Fußgängerzone, Anlieferung über Salinenstraße / Am Spitalbach
möglich (aber deutlich erschwert durch sehr enge Gasse)
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 20 – 30 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz “Froschgraben” (ca. 80 m), Parkplatz “Haalplatz” (ca. 150 – 200
m), Parkhaus “Ritter” (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
nicht gegeben
-
Schaufensterfront:
2 separate kleine Fenster zur Firngasse
Umfeldnutzungen:
Wohnen, Betten Buck, Mode Outlet, Trend Optik, Döner Kebap
Eignung für Einzelhandel:
nicht geeignet wegen abseitiger Lage, mangelnder Einsehbarkeit und geringer
Flächengröße
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Büros / innerstädtisches Wohnen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
42
15
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
14) Sulengasse 4
Fläche:
ca. 80 – 90 m²
Lage:
enges Gässchen mit geringer Frequentierung zwischen
Neuer Straße und Haalstraße („Rückseite“ der Hauptlagen)
Baulicher Zustand:
renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
k. A.
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
Zugang nur über Sulengasse möglich
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in der Fußgängerzone, Anlieferung über Salinenstraße / Neue Straße
möglich (aber deutlich erschwert durch sehr enge Gasse)
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 70 – 80 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz “Froschgraben” (ca. 130 – 140 m), Parkplatz “Haalplatz” (ca. 100 –
130 m), Parkhaus “Ritter” (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
nicht gegeben
-
Schaufensterfront:
1 kleines Fenster zur Sulengasse
Umfeldnutzungen:
Wohnen, Hermes Paketshop, Nagelstudio
Eignung für Einzelhandel:
nicht geeignet wegen abseitiger Lage, mangelnder Einsehbarkeit und geringer
zu erwartender Synergieeffekte sowie aufgrund der baulichen Struktur
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Büros / innerstädtisches Wohnen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
43
16
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
15) Brückenhof 6
Fläche:
ca. 100 m²
Lage:
Randlage am Kocher, an der Zufahrt zum
Parkplatz „Haalplatz“
Baulicher Zustand:
zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Gastronomie
Besitzverhältnisse:
städtisch
Sonstiges:
Eingang von Norden (Brückenhof)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
unmittelbare Lage an der Zufahrt zum Haalplatz, östlich der Einfahrt Einbahnstraße in Ost-West-Richtung, Anlieferung über Salinen- / Haalstraße möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltestelle „Am Spitalbach“ in ca. 200 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz „Haalplatz“ (< 50 m), Parkhaus „Ritter“ (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
von Salinenstraße bedingt gegeben
-
Schaufensterfront:
mehrere kleine, separate Fenster nach Westen, Süden und Norden
Umfeldnutzungen:
Wohnen, Volkshochschule, Barmer Versicherungsvertretung, Parkplatz
Eignung für Einzelhandel:
nicht geeignet wegen wenig frequentierter Lage ohne Einzelhandelsbesatz im
näheren Umfeld (keine Synergieeffekte zu erwarten)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
innerstädtisches Wohnen / Gastronomie / Dienstleistungen / Büros (v.a.
wegen Aussichtslage zum Kocher und Parkplatznähe)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
44
17
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
16) Bahnhofstraße 13
Fläche:
ca. 40 – 50 m²
Lage:
in gering frequentierter Nebenlage westlich des
Kochers, Ecke Zollhüttengasse
Baulicher Zustand:
renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
k. A.
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
Eingang mit kleiner Treppenstufe, vergleichsweise
geringes Mietniveau
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
unmittelbare Lage an der Zufahrt zum Parkhaus „Alte Brauerei“, nördlich der
Einfahrt beginnt Fußgängerzone, Anlieferung über Bahnhofstraße möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus „Alte Brauerei“ (ca. 80 m)
Einsehbarkeit:
von Bahnhofstraße und Zollhüttengasse gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 2 – 3 m zur Bahnhofstraße
Umfeldnutzungen:
Eisenwaren, Schlüsseldienst, Gastronomie, Maklerbüro, Wohnen, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
trotz eher geringer Fußgängerfrequenz rel. viel Zielverkehr zum Parkhaus (v.a.
wegen Kunsthalle Würth), dennoch für Einzelhandel eher nicht geeignet wegen
geringer Flächengröße und mangelnder zu erwartender Synergieeffekte
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
innerstädtisches Wohnen / Dienstleistungen / Büros
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
45
18
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
17) Zollhüttengasse 4
Fläche:
ca. 70 m²
Lage:
in gering frequentierter Nebenlage westlich des
Kochers, Ecke Bahnhofstraße
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Geschäftsstelle einer Zeitarbeitsfirma
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
eine Treppenstufe (kein ebenerdiger Eingang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
unmittelbare Lage an der Zufahrt zum Parkhaus „Alte Brauerei“, nördlich der
Einfahrt beginnt Fußgängerzone, Anlieferung über Bahnhofstraße möglich
-
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus „Alte Brauerei“ (ca. 80 m)
Einsehbarkeit:
von Bahnhofstraße und Zollhüttengasse gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 3 – 4 m zur Kreuzung Zollhüttengasse / Bahnhofstraße
Umfeldnutzungen:
Eisenwaren, Schlüsseldienst, Gastronomie, Maklerbüro, Wohnen, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
trotz eher geringer Fußgängerfrequenz rel. viel Zielverkehr zum Parkhaus
(v.a. wegen Kunsthalle Würth), dennoch für Einzelhandel eher nicht geeignet
wegen mangelnder zu erwartender Synergieeffekte
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
innerstädtisches Wohnen / Dienstleistungen / Büros
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
46
19
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
18) Lange Straße 25
Fläche:
ca. 30 – 40 m²
Lage:
ruhige Wohnlage westlich des Kochers, Nähe zu
Kunsthalle Würth
Baulicher Zustand:
noch zeitgemäß
Bisherige Nutzung:
Bäckerei, Afrika-Shop
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
eine Treppenstufe (kein ebenerdiger Eingang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Lange Straße vom
Stadtgrabenring aus möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltstelle am Hirschgraben in ca. 200 – 250 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus „Alte Brauerei“ (ca.
100 m), Parkhaus „Ritter“ (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
von Langer Straße gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 3 – 4 m zur Langen Straße
Umfeldnutzungen:
Wohnen, Kunsthalle Würth, Frisör, Gastronomie, Kirche, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
eher nicht wegen kaum frequentierter Lage ohne Einzelhandelsbesatz im
näheren Umfeld (keine Synergieeffekte zu erwarten)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
ruhiges innerstädtisches Wohnen / Büros
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
47
20
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
19) Lange Straße 32
Fläche:
ca. 140 – 150 m²
Lage:
ruhige Wohnlage westlich des Kochers,
Nähe zu Kunsthalle Würth
Baulicher Zustand:
renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Ausstellungsfläche für Teppiche
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
eine Treppenstufe (kein ebenerdiger
Eingang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage im verkehrsberuhigten Bereich, Anlieferung über Lange Straße vom
Stadtgrabenring aus möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
Bushaltstelle am Hirschgraben in ca. 200 – 250 m Entfernung
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Kurzzeitstellplätze in unmittelbarer Nähe, Parkhaus „Alte Brauerei“ (ca.
100 m), Parkhaus „Ritter“ (ca. 200 m)
Einsehbarkeit:
von Langer Straße gegeben
-
Schaufensterfront:
ca. 13 – 15 m zur Langen Straße (3 separate Schaufenster) und ein weiteres
zur Seite
Umfeldnutzungen:
Wohnen, Kunsthalle Würth, Frisör, Gastronomie, Kirche, Leerstand
Eignung für Einzelhandel:
aufgrund der baulichen Struktur und Größe zwar grundsätzlich geeignet, nicht
aber aufgrund der kaum frequentierter Lage ohne Einzelhandelsbesatz im
näheren Umfeld (keine Synergieeffekte zu erwarten)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
ruhiges innerstädtisches Wohnen / Büros
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
48
21
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
20) Im Haal 5
Fläche:
ca. 65 – 75 m²
Lage:
1b-Lage am Haalplatz und am südwestlichen
Eingang in die Einkaufsinnenstadt
Baulicher Zustand:
renovierungsbedürftig
Bisherige Nutzung:
Haushaltswarengeschäft Rolf Häfele
Besitzverhältnisse:
privat
Sonstiges:
eine Treppenstufe (kein ebenerdiger Eingang)
Erreichbarkeit:
- Individualverkehr (Kunden / Anlieferung):
-
-
Lage in Einbahnstraße (Haalstraße), Anlieferung über Haalstraße und ggf. Salinenstraße / Haalplatz möglich
-
- ÖPNV-Anschluss:
kein direkter Anschluss
- Entfernung zum nächsten öffentlichen
Parkplatz:
Parkplatz „Haalplatz“ (< 10 m)
Einsehbarkeit:
von Haalstraße und Haalplatz sehr gut gegeben
-
Schaufensterfront:
3 separate Fenster zum Haalplatz und zur Haalstraße (ca. 8 – 9 m)
Umfeldnutzungen:
Gastronomie, Parkplatz, Hermes Paketshop, Computer Upgrade-Store
Eignung für Einzelhandel:
grundsätzlich geeignet wegen exponierter Lage an gut ausgelastetem Parkplatz
(aufgrund der begrenzten Flächengröße v.a. für spezialisierten Facheinzelhandel)
Empfehlungen zur Nachfolgenutzung:
Einzelhandel / Gastronomie (in Fortsetzung der benachbarten Betriebe, mit Außenbestuhlung)
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008 (Stand: Mai 2008).
49
22
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
4.
Städtebauliche Analyse der Haller Innenstadt
Die Innenstadt als Einzelhandelsstandort ist heute i. d. R. gegenüber peripher gelegenen Einzelhandelsagglomerationen benachteiligt. Zu nennen sind bezüglich der Innenstadt v. a. die Knappheit der Entwicklungsflächen in Verbindung mit hohen Bodenpreisen,
die Nachteile bei verkehrlicher Erschließung und Stellplatzangebot sowie die heterogene Interessenslage der Akteure. Allerdings
weisen viele Innenstädte ein Alleinstellungsmerkmal auf, das kaum nachzuahmen ist: Es handelt sich hier um die städtebauliche
Gestalt, die häufig auch einen geschichtlichen Erlebnisraum darstellt, sowie um die Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und weiteren öffentlichen und privaten Dienstleistungen.
Diesen Vorteil der Innenstadt gilt es zu stärken, um sie als Einzelhandelsstandort attraktiv zu erhalten. Dabei steht die Innenstadt in
Konkurrenz zu funktionalen Fachmarktstandorten auf der „grünen Wiese“ mit einer bequemen Anfahrbarkeit und einem umfangreichen ebenerdigen und kostenfreien Stellplatzangebot und auch zu perfekt konzipierten Einkaufszentren, in denen von einer optimierten Grundrissgestaltung bis zu Beleuchtung und Musikbeschallung jedes Detail inszeniert ist. Daher sollte in einer Innenstadt
neben einem attraktiven Einzelhandelsangebot auch intensiv auf das bauliche Erscheinungsbild geachtet werden.
In Schwäbisch Hall wurde im April / Mai 2008 eine detaillierte Analyse der verkehrlichen Erreichbarkeit, Parksituation, Typologie /
baulichen Struktur, Architektur / Fassadengestaltung / Warenpräsentation, des öffentlichen Raums und der Fußwegebeziehungen
durchgeführt. Die größte Auffälligkeit ist, dass die Haller Innenstadt im Hinblick auf zentrale Rahmenbedingungen wie Verkehrsanbindung / Erreichbarkeit, Erlebbarkeit, Ambiente und Vorhandensein eines wertvollen historischen Gebäudebestandes sehr gut aufgestellt ist. Demgegenüber ist aber festzustellen, dass es einige Defizite bei Erscheinungsbild und Warenpräsentation der ansässigen Geschäfte gibt. Zudem hemmen die topografischen Unterschiede die Entwicklung eines ausgeprägten Rundlaufes. Verbesserungspotenzial besteht u. a. auch bei der Gestaltung einiger Parkhäuser, der Parkraumbewirtschaftung, der Sauberkeit, der Benutzbarkeit und Beleuchtung des öffentlichen Raumes und im Hinblick auf Nutzungskonflikte zwischen Fußgängern, Bus- und Anliefer50
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
verkehr. Die wesentlichen Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten in tabellarischen Übersichten mit ausgewählten Fotos dargestellt. Dabei werden an einigen Stellen auch Vergleiche mit den Ergebnissen der letzten GMA-Stadtbildanalyse aus dem Jahr 2000
gezogen.
1.
Nutzungsmischung
Die Haller Innenstadt weist eine hohe Nutzungsmischung bzw. eine große Vielfalt an unterschiedlichen Nutzungen auf. So spielen
neben dem Einzelhandel in den innerstädtischen Haupt- und Nebenlagen auch Gastronomie-, Kultur- und Bildungsangebote sowie
öffentliche und kirchliche Einrichtungen eine große Rolle. Die Haller Innenstadt ist darüber hinaus aber auch ein wichtiger Wohnstandort (vgl. Karte 4).
Die innerstädtischen Nutzungen erweisen sich räumlich z. T. als eng verzahnt, z. B. was Einzelhandel und Gastronomie in den zentralen Lagen entlang der Neuen Straße, der Schwatzbühlgasse und der Blockgasse anbelangt. Kulturelle Einrichtungen bzw. touristische Anziehungspunkte finden sich ebenfalls an zahlreichen Standorten im Innenstadtgebiet, vorrangig aber im Umfeld von Marktplatz / St. Michael einerseits und der Kunsthalle Würth am westlichen Kocherufer andererseits.
Im Hinblick auf den Einzelhandel fällt auf, dass sich die Haupteinkaufslagen relativ kompakt konzentrieren, während sich die Nebenlagen mit deutlich geringerem Geschäftsbesatz räumlich stark ausdehnen (v. a. entlang der Gelbinger Gasse, der Oberen Herrengasse und der Heimbacher Gasse). Damit weist der einzelhandelsrelevante Innenstadtbereich insgesamt eine relativ große räumliche Ausdehnung mit „auslaufenden“ Lagen auf. Solche Nebenlagen bieten – sofern sie gut gestaltet sind – Standorte für attraktive
individuelle bzw. experimentelle Anbieter sowie – gerade in Schwäbisch Hall – für Kunsthandwerk (z.B. Werkstatt mit Ausstellung /
Verkauf), welche in den Hauptlagen aufgrund der hohen Nachfrage und der hohen Mietpreise keinen Platz finden. Attraktive Nebenlagen sind daher ebenso ein wichtiger Baustein zur Profilierung einer Innenstadt.
51
Karte 4: Nutzungsschwerpunkte in der Haller Innenstadt
Legende
Abgrenzung Innenstadt lt. Regionalplan
Einkaufszentrum am Kocher-Quartier
(im Bau)
Haupteinkaufslagen
Innerstädtische Nebenlagen
Gastronomie- / Hotellerieschwerpunkte
Kultur- / Bildungs- / öffentliche / kirchliche Einrichtungen
vorrangig Wohnnutzung
Quelle: Kartengrundlage
Stadt Schwäbisch Hall,
GMA-Bearbeitung 2008
52
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.
Erreichbarkeit für den motorisierten Verkehr
Die überregionale Verkehrsanbindung von Schwäbisch Hall wird v. a. durch die Bundesstraßen B 14 (Stuttgart – Schwäbisch Hall)
und B 19 (Künzelsau – Schwäbisch Hall – Gaildorf) bestimmt. Des Weiteren besteht eine Anbindung an die Autobahn A 6 (Heilbronn
– Nürnberg). Die Landesstraße L 1060 (Schwäbisch Hall – Bühlertann – Ellwangen) hat ebenfalls eine relativ hohe Bedeutung für
die Stadt Schwäbisch Hall als regionale Verkehrsanbindung.
Vom überörtlichen Netz aus kann die Innenstadt über einen leistungsfähigen Innenstadtring (Stadtgrabenring) mit Anbindung an die
B 14 und die B 19 erreicht werden. Positiv ist hervorzuheben, dass vom Stadtgrabenring unmittelbar eine Vielzahl von Parkmöglichkeiten am Rand der Altstadt erreichbar sind (z. B. Parkhaus „Langer Graben“,
Parkplatz „Holzmarkt“, Parkhaus „Ritter“, Parkplatz „Weilerwiese“). Darüber
hinaus gibt es weitere Parkplätze, die z. T. noch näher zu den
Hauptgeschäftslagen
lokalisiert
sind.
Während
aber
die
Parkhäuser
„Schiedgraben“ und „Alte Brauerei“ sowie der Parkplatz „Froschgraben“
(zukünftig: Parkhaus am Kocher-Quartier) noch relativ günstig zu erreichen
sind, erweist sich die Zu- und Abfahrt zum Parkplatz „Haalplatz“ durch seine
Sackgassenlage ohne Wendemöglichkeit vor der Einfahrt als sehr schwierig.
In der Innenstadt ist hervorzuheben, dass es vergleichsweise wenige
Einbahnstraßen gibt. Lediglich über die Gymnasiumstrasse, Marktstraße, Haalstraße und Salinenstraße ist eine Durchquerung der
Altstadt in Ost-West-Richtung möglich. Durch die umfangreichen Parkmöglichkeiten entlang des Innenstadtrings und am Rande der
Altstadt wird Parksuch- und Durchgangsverkehr in den Haupteinkaufslagen vermieden. Positiv ist auch, dass die Zufahrten zu den
wesentlichen Parkplätzen kaum mit dem Fußwegenetz in der Haller Innenstadt kollidieren und so möglichen Nutzungskonflikten
53
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
konsequent vorgebeugt wird. Im Umkehrschluss erhöht dies die Fußgänger- und Radfahrfreundlichkeit sowie die Aufenthaltsqualität
in den Geschäftslagen. Problematisch erscheint in diesem Zusammenhang aber der Bus- und
Anlieferverkehr. So ermöglicht die Bushaltestelle Am Spitalbach zwar eine gute ÖPNV-Anbindung der
Innenstadt, gleichzeitig fallen die Busse, die über die Henkersbrücke in die Neue Straße und Am
Spitalbach fahren, in der kleinteiligen Struktur sehr auf. Ebenso notwendig wie eine gute ÖPNVAnbindung der Haupteinkaufslagen ist auch der Anlieferungsverkehr für die Geschäfte. Seit 2006
wurden die Lieferzeiten in der Innenstadt vormittags auf einen Zeitraum bis 11.00 Uhr begrenzt.
Dennoch mangelt es in Teilen noch an der Einhaltung bzw. der Überwachung dieser Zeiten.
Im Zusammenhang mit der verkehrlichen Erschließung der Innenstadt ist auf die Wettbewerbssituation mit autokundenorientierten Angeboten hinzuweisen. Einerseits sollte in einer
wertvollen historischen Innenstadt wie Schwäbisch Hall der motorisierte Verkehr möglichst beschränkt werden, da so die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert werden kann. Die Besucher akzeptieren i. d. R. die Einschränkungen, sofern dennoch möglichst kurze und attraktive Wegeverbindungen zwischen Parkplätzen und Geschäftslagen vorhanden sind und diese auch so wahrgenommen
werden. Der Einzelhandel der Haller Innenstadt steht allerdings in einem intensiven Wettbewerb mit dem großen Angebot an autokundenorientierten Standorten in den Randlagen der Stadt. Daher hat die verkehrliche Erreichbarkeit in diesem Fall einen besonders
hohen Stellenwert für den Haller Innenstadthandel (vgl. Karte 5).
54
Karte 5: Verkehrliche Erreichbarkeit, Parken und ÖPNV
Legende
überregionale Zufahrten
Stadtgrabenring
Erschließung der
Parkplätze
P
Wesentliche Parkplätze
Buslinie / Haltestellen
ZOB
P
P
P
P
P
P
P
P
Quelle: Kartengrundlage
Stadt Schwäbisch Hall,
GMA-Bearbeitung 2008
55
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
3.
Parksituation
Innerhalb des Stadtgrabengrings bestehen zahlreiche Parkmöglichkeiten, darunter vier Parkhäuser, vier größere ebenerdige Parkplätze sowie straßenbegleitende Kurzzeitparkplätze im gesamten Innenstadtgebiet. Die Gesamtzahl der Stellplätze (rd. 2.000) ist als
gut einzustufen, und auch die Laufentfernung zu den Hauptlagen der Innenstadt ist vergleichsweise gering, v. a. was die Parkmöglichkeiten „Haalplatz“, „Froschgraben“ und „Ritter“ betrifft. Die Erreichbarkeit der Parkplätze vom Stadtgrabenring ist mehrheitlich als
sehr gut zu bezeichnen. Schwierigkeiten ergeben sich aber bei der Anfahrbarkeit des Haalplatzes. Dieser liegt am nähesten zu den
Haupteinkaufslagen und wird von den Besuchern am stärksten frequentiert, die Erreichbarkeit ist durch seine Sackgassenlage und
das Einbahnstraßensystem aber stark eingeschränkt.
In Schwäbisch Hall ist ein dynamisches Parkleitsystem vorhanden, welches zu den wesentlichen Parkmöglichkeiten führt und die aktuelle Belegung der Einrichtungen anzeigt. Die Beschilderung erfolgt sehr konsequent
vom Stadtgrabenring aus. Allerdings sind in Teilen technische Mängel bei den Auslastungsanzeigen
aufgefallen. Positiv hervorzuheben ist aber die Einheitlichkeit der Parkhinweise (Bezeichnung, Form, Schrift)
und die Lesbarkeit.
Bezüglich der Parkinformation im Internet ist zu erwähnen, dass es viele Informationen gibt und diese
weitgehend vollständig und einheitlich auf der Homepage der Stadt Schwäbisch Hall zusammengefasst sind.
Eine interaktive Karte erleichtert die Lesbarkeit. Hier kann man sich auch über die Öffnungszeiten bzw. die
gebührenpflichtigen Zeiten und die Preise für das Parken informieren. In den Parkhäusern sowie auf den
meisten ebenerdigen Parkplätzen gilt ein Preis von 0,50 € / 30 min sowie ein Tageshöchstsatz von 4,50 € an Wochentagen bzw.
1,50 € an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Am Holzmarkt gilt eine Höchstparkdauer von 2 Stunden und ein Preis von 0,30 € in der
ersten halben Stunde bzw. 0,50 € in jeder weiteren halben Stunde. Am Samstag Nachmittag und an Sonn- und Feiertagen ist der
56
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Parkplatz gebührenfrei. Für die straßenbegleitenden Kurzzeitparkplätze gibt es unterschiedliche Zeiträume der Höchstparkdauer (60
min / 120 min / 2 Stunden). Die Preise betragen zwischen 0,30 – 0,50 € / 30 min. Vor dem Hintergrund der Stadtgröße und den topografischen Rahmenbedingungen, die den Ausbau des Stellplatzangebotes erschweren, sind die Preise auch im Vergleich mit anderen Städten in der Region als angemessen zu bezeichnen.
Die vergleichsweise einheitliche Parkraumbewirtschaftung der großen Parkhäuser und -plätze erleichtert auf der einen Seite die Orientierung für den Kunden, andererseits könnte durch eine stärkere räumliche und zeitliche Differenzierung der Preise und die konsequente Kommunikation dieser Differenzierung nach außen dem Kunden im Vorfeld noch besser vermittelt werden, welcher Parkplatz für seinen jeweiligen Besuchsgrund in der Innenstadt der geeignetste ist. So sollte auch zukünftig die Attraktivität der Parkhäuser (zur Entlastung oberirdischer Stellflächen) für die Besucher erhalten werden, die sich länger in der Stadt aufhalten wollen, z.B.
über eine Gewährleistung akzeptabler Tageshöchstsätze. Diese differenzierte Nutzung der verschiedenen Parkangebote zeichnet
sich bereits heute ab: So lag die durchschnittliche Parkdauer im Jahr 2007 in den vier Parkhäusern (∅ ca. 332 min) deutlich über der
auf den ebenerdigen Parkplätzen (∅ ca. 131 min, ohne Holzmarkt). Eine Ausnahme bildet das Parkhaus „Ritter“ am Handelshof (ca.
188 min, zum Vergleich Schiedgraben, Alte Brauerei und Langer Graben: ∅ ca. 379 min1). Dies hängt in erster Linie mit der Bedeutung des dort ansässigen Handelshof-Verbrauchermarktes für die Versorgung mit Gütern des
täglichen Bedarfes zusammen, was i. d. R. weniger
Zeit beansprucht als ein Besuch in der Innenstadt.
In
qualitativer
Hinsicht
sticht
das
Parkhaus
„Schiedgraben“ hervor, da es besonders attraktiv
1
Schiedgraben
Langer Graben
Quelle: Stadtwerke Schwäbisch Hall (Stand: 18.04.2008).
57
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
gestaltet ist (z.B. dynamische Belegungsanzeigen) und sich in einem sehr guten Zustand befindet. Es verfügt über einen barrierefreien Zugang, eine ausreichende Helligkeit und ist weitgehend sauber. Das Parkhaus „Langer Graben“ wirkt dagegen eher dunkel,
beengt, verdreckt und somit unattraktiv. Zumindest mittelfristig ist hier aber mit der geplanten Sanierung eine Besserung in Sicht.
4.
Typologie / bauliche Struktur
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Haller Innenstadt mit ihrer spezifischen Topografie, den
zahlreichen historischen Gebäuden sowie den markanten Kirchen und Türmen über eine
einzigartige und unverwechselbare bauliche Struktur verfügt. Die Innenstadt wird durch den
Kocher in zwei Bereiche gegliedert. Am östlichen Ufer befindet sich der Altstadtkern, in
dem neben der Kirche St. Michael als prägnantes Element überwiegend kleinteilige
Bebauung vorherrscht. Hier ist eine hohe Nutzungsdichte erkennbar. Insgesamt dominieren historische
Gebäude, die z. T. sehr hochwertig saniert wurden. Der Altstadtkern wird geprägt durch schmale Gässchen
und kleine Innenhöfe innerhalb der Quartiere. Durch zahlreiche
Aufweitungen innerhalb der engen Straßen- bzw. Gassenstruktur
ergibt sich eine attraktive Raumfolge (v. a. Markt, Milchmarkt,
Grasmarkt und Säumarkt) mit interessanten Perspektiven, Ein- und
Durchblicken.
Als
Besonderheit
der
Haller
Altstadt
ist
die
topografische Situation zu nennen, durch die sich vom Kocher nach
Osten ein z. T. steiler Anstieg des Geländes ergibt. Dies betrifft v. a.
auch die Haupteinkaufsstraße (Neue Straße). Dennoch lädt sie
aufgrund ihrer Breite und ihrer Ausgestaltung zum Bummeln und Flanieren ein. Auch die
Schwatzbühlgasse, die Blockgasse und die Schulgasse eignen sich trotz kleinerer
58
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Straßenquerschnitte zum Schlendern. Die Marktstraße und Am Spitalbach erweisen sich im Hinblick auf ihre Ausgestaltung dagegen
noch nicht besonders fußgängerfreundlich. V. a. in der Marktstraße, die als Einbahnstraße ausgewiesen ist, behindern Verkehr und
straßenbegleitenden Stellplätze die Fußgängerströme. Nach Süden im Bereich zwischen Pfarrgasse, Oberer und Unterer Herrengasse werden die Gassen enger und die Bebauung noch deutlich dichter und kleinteiliger. Hier sind nur noch vereinzelt Einzelhandels- oder Komplementärnutzungen ansässig. Trotz der überwiegend kleinteiligen Struktur ist es gelungen, auch größere, moderne
Betriebsformen in das historische Umfeld zu integrieren und architektonisch ansprechend einzupassen (z. B. das sog. „Glashaus“
mit Stadtbibliothek und Kenvelo, H & M, Müller). So wird ein harmonisches Nebeneinander von Alt und Neu erzielt. Die Rückseiten
der Fußgängerzone, in denen v. a. Anlieferung und Entsorgung stattfindet, sind in der Haller Altstadt v. a. in den schmalen Querachsen nördlich und südlich der Neuen Straße zu finden (z. B. Rosmarinstraße, Mohrenstraße, Sulengasse, Hinter der Post). Letzt
genanntes Beispiel hat zur Folge, dass große Teile des Sparkassenplatzes von Gebäuderückseiten eingefasst werden. Aber auch in
der Haupteinkaufslage gibt es vereinzelt Fassaden, die eigentlich nicht in eine hoch frequentierte Geschäftslage
gehören, z.B. die Längsseite der Dresdner Bank am Milchmarkt ohne Sichtfassade oder größere
Ausstellungsflächen. Letztlich geht es darum, „Rückseiten“ zwar zu akzeptieren, aber zumindest gestalterisch
etwas zu kaschieren.
Die Gelbinger Gasse im Norden ist geprägt von kleinteiligen, schlauchförmigen
Parzellen
und
Gebäuden.
Ausnahme
bildet
hier
das
Gebäude
des
Landratsamtes inkl. Parkhaus „Langer Graben“. Insgesamt herrscht eine dichte,
straßenbegleitende
Bebauung
vor,
eine
Aufweitung
ist
lediglich
im
Kreuzungsbereich Hinter der Waag / Badtorweg festzustellen. Dort hat sich ein
kleiner
Quartiersplatz
entwickelt,
der
auch
intensiv
gastronomisch
(Außenbestuhlung) genutzt wird.
59
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Am westlichen Ufer des Kochers findet sich in Teilen ebenfalls historische Bausubstanz, z. T. wurde
diese aber überformt bzw. um neuere Einheiten ergänzt. Insgesamt ist hier eine größere Heterogenität
der Bebauung festzustellen: kleinerteilige Strukturen, wie
z. B. entlang der Langen Straße und der
Katharinenstraße, werden umringt von größeren Gebäudestrukturen, wie z. B. Handelshof (inkl.
Parkhaus „Ritter), Kunsthalle Würth mit Parkhaus „Alte Brauerei“ und St. Katharina-Kirche. V. a. auch im
südlichen Teil dominieren Großobjekte (z. B. Arbeitsamt, Seniorenwohnstift).
5.
Architektur / Fassadengestaltung
Die Gestaltungsqualität der Altstadtgebäude ist überwiegend positiv zu beurteilen: nur einzelne
sanierungsbedürftige Gebäude stehen einer Vielzahl an gut gepflegten und z. T. liebevoll restaurierten
Objekten gegenüber. Eine mittelalterliche Innenstadt kann als historischer Erzählraum gesehen werden, an
dem verschiedene Gestaltungsepochen ablesbar sind. Diesem wertvollen Erbe, das v. a. auch von
touristischem Interesse ist, wird die Haller Innenstadt in vorbildlichem Maße gerecht, indem die Substanz
erhalten und gepflegt wird und neue Nutzungen möglichst behutsam in alte Hüllen eingefügt werden. Auch im
Falle von Abriss und Neubau wurde in den meisten Fällen darauf geachtet, dass sich das neue Objekt
hinsichtlich Größe, baulicher Gliederung und Raumkanten in das Umfeld einfügt (z. B. Drogeriemarkt Müller).
60
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nur
in
Einzelfällen
treten
Gebäude
/
Gebäudeteile
in
Erscheinung, die dem hohen Anspruch des historischen
Umfeldes nicht vollständig entsprechen (z. B. an der Blockgasse
vis-à-vis Gasthof „Zum Dorle“). Auch die kleine Passage in der
Gelbinger Gasse (ehem. Küchen-Gunst) erscheint heute nicht
mehr zeitgemäß (vgl. Fotos).
Im Hinblick auf die vertikale Gliederung der Gebäude ist
anzumerken, dass sich die Schaufenstergestaltung der Betriebe
mehrheitlich gut in die historischen Fassaden einfügt (z. B. H &
M, Schlecker in der Gelbinger Gasse). Hierzu gibt es aber auch
vereinzelt negative Beispiele, wie etwa die „Waschbetonarkaden“
Am Spitalbach, die dunkel und wenig einladend erscheinen, oder andere Fassaden im
Erdgeschoss ohne Bezug zur Gesamtarchitektur des Gebäudes (z. B. Neckermann, Fisch
Teschmit, Ulmer Fotoladen, Stadtbus-Kundencenter). Der vollständige Durchbruch zu einer
großen Schaufensterfront ist zwar funktional, jedoch sind dann die architektonischen Gliederungen
des Gebäudes unterbrochen.
Zu erwähnen ist noch die Gestaltung von Leerständen (vgl. Kap.
3). Leerstände kommen nahezu zwangsläufig in einer Innenstadt
vor, es sollte aber einem gewissen gestalterischen Niveau
entsprochen werden (z. B. keine unkontrollierte Plakatierung).
Jeder
einzelne
Leerstand
prägt
nicht
nur
die
61
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Immobilie, sondern auch das gesamte Umfeld negativ. Leerstände eignen sich vielmehr vorübergehend als Informationsflächen (z.
B. für Vereine, Veranstaltungen, aktuelle Stadtentwicklungsplanungen) oder als zusätzliche Schaufenster- / Werbefläche für andere
Geschäfte sowie ggf. für attraktive Zwischennutzungen. In der Haller Innenstadt werden die Leerstände nur im Einzelfall aktiv zwischengenutzt (z. B. als Ausstellungsfläche für Teppiche in der Langen Straße). Mehrheitlich sind es aber „tote Augen“ oder wild plakatierte Fenster. Auch im Jahr 2000 wurde im Rahmen der Stadtbildanalyse bereits dazu geraten, stärker darauf zu achten, dass für
Plakatierungszwecke nur die dafür vorgesehenen Aufsteller benutzt werden.
6.
Erscheinungsbild / Warenpräsentation der Geschäfte
In der Haller Innenstadt gibt es zahlreiche Beispiele für attraktive Ladenfassaden und
Schaufenstergestaltungen. Auch die Außenwerbeanlagen,
die Präsentation der Waren im
Straßenraum sowie die Markisen und die Gestaltung der Eingangsbereiche erscheinen mehrheitlich
zeitgemäß. Besonders positiv prägen die zahlreichen historischen Auslieger das Stadtbild. Vielfach
ist aber kein barrierefreier Zugang in die Geschäfte möglich (Treppenstufen). Während also in vielen
Fällen bereits eine attraktive und ansprechende Gestaltung auch im Detail erreicht wurde (z. B.
Lenarz, Andrea Gunst, Sybille & Wein, Seyfried II, Alt & Neu), erweist sich aber auch
eine Vielzahl von Betrieben sowohl in Haupt- als auch in Nebenlagen als noch
verbesserungswürdig.
Werbeinhalt,
Größe,
Farbwahl und Design spielen eine zentrale Rolle
und sollten sowohl an der Branche wie auch an
der Immobilie und dem Stadtbild des Umfeldes
orientiert
sein.
So
lässt
die
Schaufenster-
gestaltung in einigen Fällen keine Struktur oder
62
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
thematische Ausrichtung (z. B. saisonal abgestimmt, Zusatzthemen) erkennen (positives Beispiel: Wolle Rödel). Vielfach fehlen
auch eine attraktive Sichtfassade, die Einblicke in das Geschäft ermöglicht (z.B. Mohren-Apotheke, Zwing), hervorstechende „Hingucker“ sowie eine niveauvolle und ansprechende Auslage, die den Kunden zum Bummeln und Eintreten einlädt. Durch zugestellte
Schaufenster werden Einblicke in das Geschäft verhindert, was die „Hemmschwelle“ zum Eintreten v. a. bei auswärtigen Kunden i.
d. R. deutlich erhöht (z.B. Photo Porst, Schuhhaus Freitag, Leder Vogt). In diesem Kontext ist auch auf den störenden Einfluss einiger „Stolperfallen“ (z.B. bewegliche Fahrrad-, Sonnenschirmständer) und mobiler Verkaufsstände hinzuweisen. Teilweise stehen
deren Waren (z. B. 1-€-Artikel, d. h. das Billigste draußen anstatt mit Attraktivem zu locken) und Gestaltung (z.B. Biertischgarnitur)
im krassen Gegensatz zum höherwertigen Ambiente der Umgebung (z.B. Schuhe Schlenker, Burkardt, Woha, Miedertruhe). Auch
einige Verschattungselemente wie Markisen sind erneuerungsbedürftig, zumal wenn sie sich farblich nicht in das Umfeld einpassen
63
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
oder sie zu niedrig montiert sind und so keinen Einblick in die Schaufenster freigeben.
Bereits im Jahr 2000 wurden einige Schwachstellen bei der Gestaltung der Geschäfte
ermittelt,
darunter
sungsmaßnahmen
beispielhaft
an
heutige
auch
Anbieter,
die
bis
dato
kaum
Anpas-
Kundenan-
sprüche durchgeführt haben (z.B. Photo Porst,
Schuhhaus Freitag).
7.
Öffentlicher Raum / Aufenthaltsqualität
Möblierung
Die Möblierung der Innenstadt lässt weitgehend einheitliche Gestaltungsabsichten erkennen, so ergibt sich v. a. innerhalb der einzelnen Teilräume ein weitgehend stimmiges Bild, was Stilrichtung, Qualität und Alter betrifft. Hierbei sind v. a. die einheitlichen Mülleimer,
Sitzbänke und Litfasssäulen aufgefallen. Kunstvoll und stimmig erweisen sich auch die zahlreichen Brunnen in der Altstadt (z.B.
Milchmarkt, Markt). Negativ anzumerken ist aber, dass viele Elemente im Straßenraum (v.a. Abfalleimer, Schilder) sowie einige
Hauswände ungepflegt sind (Graffiti-Schmierereien). Diese sollten zur Verbesserung des optischen Eindrucks von den Hauseigentümern bzw. der Stadt je nach Zuständigkeit regelmäßig bereinigt werden. Gerade bei Abfalleimern und Sitzbänken sind aber eine „benutzbare“ Form und ein gepflegtes Erscheinungsbild wesentlich für die Akzeptanz der Besucher, da sie direkt damit in Kontakt kommen müssen. Sonst wird aber im Straßenraum weitgehend auf Sauberkeit geachtet. Defizite sind bei der Begehung nur vereinzelt
aufgefallen (z. B. Müllberg in Blockgasse zur Mittagszeit, in der die Stadt belebt ist; „Container-Rondell“ am stark gastronomisch genutzten Haalplatz).
64
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
12:00 Uhr
Im Hinblick auf Hinweisschilder auf einzelne Geschäfte fällt positiv auf, dass nicht – wie in vielen anderen
Städten – eine Vielzahl an einzelnen und unterschiedlichen Schildern existiert, sondern bereits Vereinheitlichungen vorgenommen wurden (z. B. gebündelter Hinweis auf die Anbieter der Oberen Herrengasse). Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ könnte auch auf weitere Gassen abseits der Hauptfußgängerfrequenz in einheitlicher,
stilvoller Art aufmerksam gemacht werden, ohne den öffentlichen Raum mit einem „Schilderwald“ zu überfrachten. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Verringerung der zusätzlichen losen Aufsteller angestrebt werden, die den Passantenfluss z. T. behindern.
Ebenfalls wäre der konkrete Standort mancher Hinweisschilder zu überdenken, z.B. die dreiseitige Stadtinformationstafel in der oberen Neuen Straße, die die Blickachse zur unteren Neuen Straße sowie zur Weststadt verstellt und zudem als Abstellplatz für Mülltonnen genutzt wird, oder der Hinweis auf Fachhochschule, Kornhaus und Stadtmitte, der die Begehbarkeit des Bürgersteigs an der Salinenstraße behindert. Überaus gelungen sind aber die dreidimensional angedeuteten Altstadtpläne als Wegweiser v. a. für die Touristen. Sie wurden an geeigneten Stellen im Stadtgebiet verteilt und erweisen sich als gut lesbar.
65
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Die Außenbestuhlung der Gastronomiebetriebe zeigt in großen Teilen eine vorbildliche Qualität im Hinblick auf Material, Zustand
und dem Einfügen in die Umgebung. Sehr individuell und hochwertig erweisen sich auch die Außenwerbeanlagen einiger Gastronomen (z.B. Olli’s). Negativbeispiele gibt es in der Haller Innenstadt nur sehr wenige, z. B. wenn die Bestuhlung aus Plastik besteht
(Eiscafé Sedran, Gelbinger Gasse).
Darüber hinaus fällt auf, dass in der Haller Innenstadt mehrere künstlerische Elemente zu finden sind. Darüber hinaus wäre hier ein
geeigneter Ansatzpunkt bei der Bedeutung Schwäbisch Halls als Kunst- und Kulturstadt (u. a. Kunsthalle Würth, Akademie der Künste) zu sehen. Hier wäre eine stilvolle Ergänzung gerade vor dem Hintergrund der stärkeren Verzahnung von tourismus- und einkaufsbezogenen Wegenetzen empfehlenswert (vgl. Fußwegebeziehungen). Bei möglichen Kunstobjekten sollte man durchaus auch den
Mut zum Modernen neben Historischem haben. Kunst in der Stadt wertet das Stadtbild grundsätzlich auf. Gleichzeitig können bestimmte Themen veranschaulicht werden, die mit der Stadt zu tun haben (Alleinstellungsmerkmale). Auch im zukünftigen KocherQuartier sollten Elemente integriert werden, die auf die historische Altstadt sowie den Kunst- und Kulturschwerpunkt in der Weststadt
hinweisen.
66
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Bodenbeläge
Bei den Bodenbelägen in der Haller Innenstadt dominiert Kopfsteinpflaster in
unterschiedlichen Ausprägungen und Erhaltungszuständen. Besonders ansprechend
wurde dabei die Neue Straße und die Obere Herrengasse gestaltet (verschiedene
Farben und Muster). In anderen Bereichen (z. B. Gelbinger Gasse, Sulengasse)
kennzeichnen unterschiedlich farbige Steine verschiedene Nutzungsbereiche (z. B.
Fußgängerwege, Parken). Allerdings weisen die Pflastersteine in einigen Bereichen
tiefe Fugen auf, die die Benutzbarkeit (z. B. für Damen mit Stöckelschuhen) stark
einschränkt. Zukünftig sollte daher eine geschliffene Pflasterung mit geschlossenen
Fugen zum Einsatz kommen, was ein bequemes Laufen ermöglicht. Im Hinblick auf
die
Benutzbarkeit
ist
aber
auch
bei
der
durchaus
modern
gestalteten
Fußgängerbrücke am Schiedgraben aufgefallen, dass das Gitterrost im mittleren Teil
der Brücke als „Angstraum“ von vielen Fußgängern gemieden wird und diese statt
dessen auf die schmalen betonierten Seitenstreifen ausweichen.
In Teilbereichen (v. a. Marktstraße, Am Spitalbach) besteht noch eine autoorientierte Gestaltung mit Teerdecke und erhöhten Bürgersteigen für Fußgänger. Zusammen mit den parkenden Fahrzeugen im Straßenraum schränkt dies die Aufenthaltsqualität beim
Bummel erheblich ein. Im Sinne einer Erhöhung der Fußgängerfreundlichkeit gibt es hier noch Optimierungspotenzial, gerade auch
um die Einheit der Innenstadt zu demonstrieren bzw. die Eingänge in die Innenstadt durch einen Belagswechsel deutlich zu kennzeichnen. Eine Umgestaltung der Marktstraße ist bereits Bestandteil der mittelfristigen Planungen der Stadtverwaltung. Als Vorbild
könnte hierfür die Gelbinger Gasse mit niveaugleichen Fahr- und Fußgängerwegen sowie mit farblich gekennzeichneten, überfahrbaren Kurzzeitstellplätzen dienen. Diese Form der Ausgestaltung erfordert eine erhöhte gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer und führt i.d.R. zu einer Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger.
67
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Bei
der
Ausgestaltung
der
Straßenräume mit einer Pflasterung sollte zudem darauf
geachtet werden, dass sich
klare Linien im Straßenbild
abzeichnen und ggf. Rücksprünge einzelner Häuser durch entsprechende Anpassungen des Belages ausgeglichen werden (z. B. als Teil des Gehweges). Dies
gilt gerade auch für wichtige Tor- / Eingangssituationen der Innenstadt (z. B. Ecke Salinenstraße / Am Spitalbach), die als „Aushängeschild“ der Innenstadt fungieren.
Grün / Ruhe- / Spielgelegenheiten
Die Haller Innenstadt weist eine Vielzahl an großen zusammenhängenden Grünräumen auf, die z. T. unmittelbar an die Altstadt angrenzen. Der Verlauf des Kochers spielt dabei eine wichtige Rolle. So wird v. a. der Bereich Unterwöhrd mit den Kocher-Inseln und
Fußgängerstegen intensiv als Gastronomie-, Kultur- und Erholungsraum genutzt. Die Potenziale als „Stadt am Fluss“ mit der unmittelbaren Nähe der Haupteinkaufslagen zu den Uferbereichen des Kochers werden bereits vorbildlich genutzt. Kleinere Grünschneisen (z.
B. am Schiedgraben) lockern das Bild zusätzlich auf (vgl. Karte 6). Innerhalb der historischen Altstadt tritt das Grün etwas in den Hintergrund, da die dicht bebaute und kleinteilige Struktur nicht viel Platz für größere Freiräume lässt. Dennoch wurden an ausgewählten
Stellen stilvoll einzelne Bäume in das Stadtbild integriert (z. B. Sparkassenplatz, Schwatzbühlgasse, Gelbinger Gasse).
Im privaten Bereich fallen weitere kleine Grünoasen ins Auge (z. B. Innen- / Hinterhöfe an der Gelbinger Gasse und Oberen Herrengasse). Auffällig ist aber auch, dass viele Innenstadtbewohner bzw. Ladenbesitzer ihre Eingangsbereiche liebevoll mit Pflanzkübeln
und Sitzgelegenheiten ausgestalten, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Menschen stark mit ihrer Stadt identifizieren und gerne in
der Haller Innenstadt wohnen. Denn schon einfache Maßnahmen wie mobile Begrünung in Pflanzkübeln können die Gesamtattraktivität deutlich erhöhen, wenn sie gestalterisch ansprechend eingefügt werden und nicht den Passantenfluss behindern.
68
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Im Hinblick auf öffentliche (konsumfreie) Sitzgelegenheiten ist festzuhalten, dass sie quantitativ ausreichend und überwiegend
zeitgemäß und gepflegt erscheinen. In einigen Fällen ist aber der konkrete Standort bzw. die Abstände zwischen den Bänken zu überdenken. So sind Sitzgelegenheiten in großer Zahl in der Neuen Straße zu finden, wo sie in sehr kurzen Abständen stehen und z. T.
sogar den Passantenstrom eher behindern. Generell sollte bei der Einrichtung von Sitzmöglichkeiten nicht nur auf Quantität geachtet
werden, sondern diese v. a an hochwertigen Orten aufgestellt werden, wo sie dem Sitzenden einen attraktiven Blick bieten können.
Sehr gut angenommen wird etwa das Podest am Milchmarkt, von dem man alle Hauptlauflagen gut einsehen kann. In Kombination mit
dem Wasserstrudel, der ein beliebtes Kinderspielelement darstellt, wird dieser Standort zum attraktiven Erholungsraum.
69
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Darüber hinaus ist das Angebot an Spielgelegenheiten für Kinder in der Haller Innenstadt vergleichsweise gering. Abgesehen von
dem erwähnten Strudel und dem Wasserlauf am Sparkassenplatz (der aber nur bedingt zum Spielen geeignet ist), gibt es keine interessanten Spielmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Zwar sollte eine Innenstadt nicht überall mit bunten Spielgeräten voll gestellt
werden, aber
bereits wenige und sinnvoll verteilte, ästhetisch hochwertige Angebote stellen eine
Bereicherung dar und werden i.d.R. dankbar angenommen. Dies v.a. dann, wenn sie in der Nähe von
gemütlichen Cafés für die wartenden Eltern und / oder in Kombination mit „bespielbaren“ Brunnen / Wasserläufen o. ä. platziert
werden. Hierzu würde sich z. B. der Sparkassenplatz eignen, da er
als „leiser Platz“ abseits der Hauptachsen geeignet ist, um Kinder
dort sicher spielen zu lassen, und zugleich gastronomische
Einrichtungen und konsumfreie Sitzgelegenheiten für die Eltern zur
Verfügung stehen (Biergarten-Atmosphäre).
70
Karte 6: Innerstädtisches Wasser und Grün
Legende
Flusslauf (Kocher)
Innerstädtische Grünflächen
Quelle: Kartengrundlage
Stadt Schwäbisch Hall,
GMA-Bearbeitung 2008
71
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Beleuchtung
Die Gestaltungsmöglichkeiten von künstlichem Licht werden in der Haller Innenstadt aktiv
eingesetzt, was die Markierung prägnanter Gebäude anbelangt (z. B. Am Markt). Viele der
übrigen Haupt- und Nebenlagen erscheinen aber als zu schwach ausgeleuchtet und veraltet
im Hinblick auf Farbe / Design (z. B. Am Spitalbach, Haalstraße). Die Beleuchtung in der
Neuen Straße und in der Gelbinger Gasse ist eher traditionell gehalten, was dem historischen
Altstadtflair durchaus entspricht. Die Helligkeit erscheint noch ausreichend, ggf. könnte man in
Zukunft aber auch etwas modernere Elemente wagen. Der Sparkassenplatz ist durch die
Beleuchtung der Bäume von unten stilvoll eingefasst, die Zugänge zu dem Platzraum
erweisen sich aber als eher dunkel. Auch der Hafenmarkt ist nicht in ausreichender Form
erhellt. Die Inszenierung einer Innenstadt durch künstliches Licht kann entscheidend den
Erlebniswert erhöhen. Statt einer Standardbeleuchtung „nach Vorschrift“ kann der aktive
Einsatz von Beleuchtung Wege, Plätze und Achsen akzentuieren, prägnante Gebäude
hervorheben, die Orientierung für Einheimische und Fremde verbessern und mögliche
„Angsträume“ (z.B. enge Gassen) beseitigen. In Verbindung mit einer ansprechenden Gastronomie lässt sich so auch in den
Abend- und Nachtstunden Aufenthaltsqualität und Flair erzeugen.
Gleichzeitig sollten aber auch die Schaufenster der Geschäfte ansprechend beleuchtet sein. Beleuchtete Schaufenster (z. B. bis
22.30 Uhr) lassen eine Geschäftsstraße viel einladender erscheinen und regen zu einem Bummel auch nach Ladenschluss an, während eine dunkle Straße abends üblicherweise eher „ausgestorben“ wirkt. Zudem wird das Interesse für die Einzelhandelsangebote
bei den Besuchern geweckt, wenn sie auch nach Ladenschluss durch die Stadt schlendern. In diesem Themenfeld steckt noch
Potenzial für die Haller Innenstadt als Erlebnisraum für Einheimische und Touristen, da die Innenstadt mit ihren vielfältigen
72
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
gastronomischen und kulturellen Angeboten auch einen
starken Anziehungspunkt am Abend darstellt. Hierzu
bedarf es aber der Einbindung der privaten Eigentümer
ebenso wie der Filialbetriebe. Positiv hervorzuheben ist,
dass bereits eine Reihe von Geschäften in Hall ihre
Schaufenster ausleuchten (z. B. Sybille & Wein, ImageOutlet). Gerade in der Hauptlage an der Neuen Straße
existieren aber über längere Abschnitte kaum Lichtquellen, was v. a. auf die beiden Großanbieter H & M und Müller zurückzuführen
ist, die beide ihre Schaufenster abends nicht erleuchten. Ansprechend erweist sich hingegen die Anstrahlung des Woha-Gebäudes
am westlichen Kocherufer.
Fußwegebeziehungen
Die Haller Innenstadt verfügt über eine Vielzahl von Fußwegeverbindungen, wesentliche Teilbereiche der Haupteinkaufslage liegen
innerhalb der Fußgängerzone. Die Straßenquerschnitte sind hier mehrheitlich zum Bummeln geeignet. Zum Einkaufswegenetz ist
anzumerken, dass es sich ausschließlich auf Fußgängerzone und verkehrsberuhigte Bereiche begrenzt und daher keine Nutzungskonflikte zu stark befahrenen Straßen auftreten. Dadurch, dass die meisten Parkplätze ringförmig und die Innenstadt angelegt sind,
entstehen vergleichsweise kurze Wege zwischen Parkplätzen und Einkaufsbereichen, wenngleich diese Distanzen von den Besuchern v. a. auch wegen den topografischen Gegebenheiten als größer empfunden werden. Grundsätzlich ist es ideal für Einkaufsstädte, wenn sich ein Rundlauf ausbilden kann. Theoretisch wäre ein Rundlauf auch in der Haller Innenstadt über Neue Straße,
Marktstraße und Am Spitalbach denkbar, in der Realität wird dies aber durch die topografischen Unterschiede gehemmt. Eine wesentliche Aufgabe der Zukunft wird es sein, dass neue Kocher-Quartier angemessen an die übrigen Einkaufslagen anzubinden.
Dies muss mit einer Aufwertung der Quergassen (v.a. Rosmarinstraße, Mohrenstraße) einhergehen, die perspektivisch die wichtigsten Verbindungswege zwischen Kocher-Quartier und Haupteinkaufslage darstellen werden (u.a. auch Förderung eines durchgängigen Schaufenster- bzw. Geschäftsbesatzes). Zudem sollte ein ansprechender, barrierefreier Zugang zur Gelbinger Gasse unter
73
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Überwindung des Höhenversatzes angestrebt werden. Ziel der Anbindungsmaßnahmen muss es sein, dass Kocher-Quartier und
„restliche Innenstadt“ nicht als zwei separate Bereiche wahrgenommen, sondern als Einheit verstanden und erlebt werden können.
Es ist festzuhalten, dass sich die Netze von Einkaufs- und Tourismuswegen in Teilbereichen deutlich
voneinander unterscheiden. Während sich der Haupteinkaufsbereich in einer netzartigen Struktur
entlang von Neuer Straße, Am Spitalbach, Marktstraße, Blockgasse und Schwatzbühlgasse erstreckt,
sind die touristischen Anziehungspunkte einerseits westlich des Kochers im Bereich Kunsthalle Würth
zu finden und andererseits in den Bereichen östlich und südlich der Haupteinkaufslagen (v. a. Markt mit
St.
Michael,
Hällisch-Fränkisches
Museum
und
Kocher-Insel
mit
Globe
Theater).
Die
Überschneidungsbereiche von Einzelhandels- und Tourismuswegenetz stellen die Neue Straße und die
Henkersbrücke dar. Eine stärkere Durchdringung des Einkaufs- und des Tourismuswegenetzes wäre
wünschenswert. Hierzu bietet sich eine stärkere Vernetzung der Innenstadtbereiche westlich und östlich
des Kochers an. Dabei mangelt es heute weniger an der Attraktivität der Fußwege, als vielmehr an der
konsequenten Beschilderung in beide Richtungen. Während es in der Einkaufsinnenstadt zahlreiche
Hinweise auf touristische und kulturelle Einrichtungen gibt (z. B. Hinweis auf Kunsthalle Würth, HällischFränkisches Museum), ist diese Beschilderung auf der westlichen Seite des Kochers nicht konsequent
fortgesetzt. Aber auch zusätzliche „Eye-Catcher“ (z.B. kleine Kunstobjekte im öffentlichen Raum) in den
Einkaufslagen könnten die Hinweise auf die Kunsteinrichtungen noch untermalen. Ergänzende
Informationen zu Distanzen und Wegverlauf wären ebenfalls wünschenswert. Eine Lenkung der
Besucherströme von der Kunsthalle Würth in die Einkaufsinnenstadt fehlt derzeit gänzlich. Vor dem
Hintergrund des hohen Anziehungspotenzials sowohl der touristischen als auch der anderen innerstädtischen Einrichtungen ist hier noch weiteres Optimierungspotenzial gegeben.
Weststadt: Fußweg
zur Kunsthalle
Würth unbeschildert
74
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Darüber hinaus existieren mehrere Typen von touristischen Infotafeln, darunter der schon erwähnte 3D-Stadtplan, die sog. „Haller
Haustafeln“ sowie geschichtliche Informationstafeln zu einzelnen Quartieren (z. B. Gelbinger Gasse). Des Weiteren wurden zwei
touristische Rundgänge durch die Innenstadt eingerichtet („Kunstspaziergang“, „Spurensuche“), die an verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Kunstobjekten vorbei durch die Haller Innenstadt führen. Informationen
hierüber sind im Internet und bei der Touristinformation zu erhalten, wünschenswert
wäre hierzu auch eine einfach handhabbare Information (z.B. Faltblatt zum Mitnehmen
mit Altstadtplan und / oder Altstadtrundgang) an den wesentlichen Parkplätzen, die die
Eingangsportale für die meisten Touristen darstellen. Dies gilt zukünftig insb. auch für
das Kocher-Quartier. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich die Touristinformation am
Markt, also mitten in der Altstadt befindet und somit erst dann vom Besucher erreicht
werden kann, wenn er schon einen Teil der Altstadt durchquert hat, ist hier eine
Informationsergänzung an den Parkplätzen und -häusern sinnvoll. Ferner kann
hierdurch auch eine Ergänzung in zeitlicher Hinsicht erzielt werden, da die Haller
Innenstadt v.a. auch von Tagestouristen und Wochenendausflüglern profitiert, die
Touristinformation jedoch am Wochenende geschlossen bleibt.
Die Haller Innenstadt kann neben ihrem Ambiente und den vielfältigen Einzelhandels-, Gastronomie- und Kulturangeboten zudem
von der Lage an einem überregional bedeutsamen Radwanderweg (Kocher-Jagst-Radweg) profitieren, der am Kocher entlang und
über die Epinalbrücke das Innenstadtgebiet durchquert.
75
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
5.
Passantenfrequenzzählung in der Haller Innenstadt
5.1
Methodische Vorbemerkungen
Im April 2008 wurde an zwei Tagen eine Passantenfrequenzzählung in der Haller Innenstadt durchgeführt, um das aktuelle Passantenaufkommen in den wesentlichen Einkaufslagen zu ermitteln. Ziel war es, unterschiedliche Standortwertigkeiten zu erkennen und eine geeignete Grundlage für die Einschätzung der Vermarktungs- bzw. Vermietungschancen in den unterschiedlichen Lagen der Haller Innenstadt zu erarbeiten. Gleichzeitig ermöglicht die Frequenzzählung zum jetzigen Zeitpunkt eine exakte Dokumentation der Verschiebungen
in den Standortwertigkeiten durch die Ansiedlung des neuen Einkaufszentrums am Kocher-Quartier (Vorher-Nachher-Vergleich).
Zur Erfassung der Passantenfrequenzen wurden in Abstimmung mit der Stadtverwaltung zwei unterschiedlich frequenzstarke Tage ausgewählt: Samstag, 26.04.2008 und Dienstag, 29.04.2008. An beiden Tagen wurden zwischen 9.00 und 18.00 Uhr die Fußgänger an
sechs Zählstellen in der Innenstadt gezählt. Berücksichtigt wurden dabei alle Passanten, die die Zählstelle passierten, differenziert nach
der Laufrichtung. Kinder in Kinderwägen wurden dabei nicht erfasst. Die räumliche Verteilung der Zählstellen ist in den Karten 7 und 8
dargestellt. Im Einzelnen wurden die Frequenzen an folgenden Orten erfasst:
Gelbinger Gasse (Höhe Schlecker)
Neue Straße (Höhe Mc Paper, Schlecker)
Marktstraße (Höhe Woha Intersport)
Henkersbrücke
Am Spitalbach (Höhe Stadtbus Kundencenter)
Schwatzbühlgasse (nördlich Schulgasse).
76
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Die beiden Tage wurden ausgewählt, weil sie außerhalb der Ferienzeiten lagen und in dieser Woche keine größeren Veranstaltungen in
der Haller Innenstadt stattfanden. Bewusst wurden ein typischer Wochentag und der Samstag als wichtiger Einkaufstag mit einbezogen.
Die beiden Tage unterscheiden sich zudem darin, dass am Samstag zwei Märkte in der Stadt waren, zum einen der Wochenmarkt am
Markt zwischen 7.00 und 12.00 Uhr, der jeden Mittwoch und Samstag stattfindet, zum anderen ein Markt für französische Spezialitäten
auf dem Sparkassenplatz, dessen Stände vom 24. – 26.04.2008 jeweils von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet waren. An beiden Tagen wurden keine größeren Sperrungen oder Baustellen im Zählgebiet festgestellt. Das Wetter war an beiden Tagen größtenteils sonnig, am
Dienstag zogen aber vereinzelt Wolkenfelder durch. Längere Regenfälle gab es an beiden Tagen nicht.
5.2
Passantenaufkommen nach Lagen
Im Durchschnitt über alle Zählstellen und über den gesamten Tagesverlauf beider Erhebungstage wurde in der Haller Innenstadt ein mittleres Stundenaufkommen von ca. 590 Passanten erreicht. Dabei lag der Tagesmittelwert am Samstag mit ca. 599 Passanten pro
Stunde etwas über dem Wert vom Dienstag (ca. 582 Passanten je Stunde). Im Hinblick auf die einzelnen Zählstellen ergibt sich aber ein
differenzierteres Bild: So lag der Tagesmittelwert pro Stunde am Zählpunkt in der Marktstraße, der Gelbinger Gasse und Am Spitalbach
am Dienstag über dem Samstagswert. Dagegen konnten die Neue Straße, die Henkersbrücke und die Schwatzbühlgasse am Samstag
ein bis zu 25 % höheres Durchschnittsaufkommen pro Stunde als am Dienstag verzeichnen.
Insgesamt zeigen die Tagesmittelwerte je Stunde, dass in der Haller Innenstadt erhebliche Frequenzunterschiede im Hinblick auf die verschiedenen Lagen vorhanden sind. Bei einer Ausdehnung der Innenstadt über mehr als 700 m Länge in Nord-Süd-Richtung ist es nahe
liegend, dass nicht im gesamten Innenstadtgebiet ähnlich hohe Passantenfrequenzen erzielt werden können (vgl. Abb. 9 und Karte 7):
77
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Am stärksten frequentiert werden die Neue Straße und die Henkersbrücke als Verbindung zwischen östlicher und westlicher
Innenstadt. In diesen Bereichen wurden im Schnitt rd. 850 Passanten pro Stunde (Summe über beide Laufrichtungen) gezählt.
Ebenfalls noch vergleichsweise stark frequentiert erweist sich die Schwatzbühlgasse mit ca. 663 Passanten pro Stunde. Hieraus lässt sich im Umkehrschluss auch die vergleichsweise hohe Bedeutung des Haalplatzes und des Parkhauses „Ritter“ als
Ausgangspunkt für Innenstadtbesuche ableiten.
An den übrigen Zählpunkten in der Haller Innenstadt beschränkt sich das mittlere Stundenaufkommen lediglich auf ca. 35 – 56 %
des frequenzstärksten Standortes (Henkersbrücke). Dabei kommt der Marktstraße mit einem Mittelwert von ca. 483 Passanten
je Stunde noch die größte Bedeutung zu. Besonders auffällig ist die große Diskrepanz zwischen den beiden parallel verlaufenden
Achsen Neue Straße und Am Spitalbach. Trotz der erhöhten Passantenfrequenz aufgrund der Bushaltestelle Am Spitalbach
wurden dort lediglich knapp 400 Passanten pro Stunde im Tagesmittel gezählt. Dies entspricht ca. 445 Passanten weniger als in
der Neuen Straße.
Die mit Abstand geringste Passantenfrequenz weist die Gelbinger Gasse auf. Dort beträgt der Stundenmittelwert über beide
Zähltage ca. 303 Passanten. Im weiteren Verlauf der Gelbinger Gasse nach Norden dürften sich die Frequenzwerte noch deutlich verringern.
Die Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit der Kategorisierung in Haupt- und Nebenlagen in Karte 4. Im Hinblick auf die Standortwertigkeiten untermauert die Passantenfrequenzzählung die Aussage, dass sich die 1a-Lagen in der Haller Innenstadt auf den unteren
Teil der Neuen Straße und angrenzende Teilbereiche (Milchmarkt, Grasmarkt, Schwatzbühlgasse) beschränken. Gleichzeitig ist aber
auch festzuhalten, dass die Marktstraße trotz der topografischen Gegebenheiten stärker frequentiert wird als die Straße Am Spitalbach.
78
Karte 7: Passantenfrequenz - Zählstellen und Stundendurchschnittswerte
P
P
303
Gelbinger Gasse
Am Spitalbach
ca. 700 m
P
Henkersbrücke
Marktstraße
398
854
483
P
843
663
P
Neue Straße
Schwatzbühlgasse
P
P
P
Legende
802
Passantenfrequenz: Durchschnittswert je 1 h gemittelt über den Tagesverlauf (09:00 – 18:00 Uhr)
und über den Wochenverlauf (Dienstag, Samstag), Summe beider Richtungen
Frequenzsteigerung
P
Wesentliche Parkplätze
Quelle: Kartengrundlage
Stadt Schwäbisch Hall,
GMA-Bearbeitung 2008
79
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 9: Passantenfrequenz – Stundendurchschnittswerte
Dienstag
Passantenfrequenz *
1000
Samstag
763
800
777
736
590
600
531
435
400
929
925
358
474
320
249
200
Schwatzbühlgasse
(nördlich
Schulgasse)
Henkersbrücke
Neue Straße
(Höhe Mc Paper,
Schlecker)
Am Spitalbach
(Höhe
Kundencenter)
Marktstraße (Höhe
Woha Intersport)
Gelbinger Gasse
(Höhe Schlecker)
0
Passantenfrequenz: Durchschnittswert je 1 h gemittelt über den Tagesverlauf (09:00 – 18:00 Uhr),
Summe beider Richtungen
Quelle: GMA-Berechnungen 2008.
*
80
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
5.3
Passantenfrequenz im Tagesverlauf
Insgesamt ist zunächst festzuhalten, dass die drei Zählpunkte, an denen insgesamt die meiste Frequenz festgestellt wurde (Neue Straße,
Henkersbrücke, Schwatzbühlgasse), ihre Spitzenposition über den gesamten Tagesverlauf beider Zähltage verteidigen konnten. Gleichzeitig liegt die Passantenfrequenz in der Gelbinger Gasse zu allen Tageszeiten auf unterstem Niveau im Vergleich mit den anderen Zählstellen.
Wochentag (vgl. Abb. 10): Im Hinblick auf den Tagesverlauf fällt auf, dass die wesentlichen Schwankungen mit Ausnahme der
Henkersbrücke und der Marktstraße an allen Zählpunkten in ähnlicher Form auftreten. So steigt die Frequenz vormittags und insbesondere ab ca. 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr sehr stark an und erreicht zwischen 12.00 und 12.30 Uhr den ersten Höhepunkt des
Tages. Danach ist allerdings ein sehr deutlicher Einbruch der Passantenfrequenz bis ca. 14.00 Uhr erkennbar. Am Nachmittag
steigt die Frequenz unter der Woche nochmals bis ca. 16.00 Uhr an und erreicht an manchen Zählpunkten (v. a. Neue Straße und
Am Spitalbach) nochmals vergleichbare hohe Werte wie bei der Vormittagsspitze. Zum Abend hin verringert sich das Passantenaufkommen langsam. Zwischen ca. 17.00 und 18.00 Uhr werden aber unter der Woche an allen Zählstellen höhere Passantenfrequenzen erreicht als zu Beginn des Zähltages (zwischen 9.00 und 9.30 Uhr).
Auf der Henkersbrücke und in der Marktstraße sind die Schwankungen im Tagesverlauf weniger stark: In beiden Fällen ist über
den Vormittag und den Mittag ein kontinuierlich leichter Anstieg ohne den sonst typischen Mittagseinbruch festzustellen. Nachmittags erhöht sich das Aufkommen im Zeitraum von 14.00 bis 16.00 Uhr nochmals deutlich und erreicht gegen 16.00 Uhr seinen Tageshöhepunkt. Danach erweist sich die Frequenz auch in diesen beiden Straßen leicht rückläufig. Lediglich Am Spitalbach konnte
zwischen 16.30 und 18.00 Uhr nochmals ein Anstieg des Passantenaufkommens verzeichnet werden, was in diesem speziellen
81
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Fall aber auch mit der Ankunft und Abfahrt der Stadtbusse und dem daraus resultierenden Frequenzschwankungen begründet
sein kann.
Abbildung 10:
Passantenfrequenzen im Tagesverlauf (Dienstag, 29.04.2008)
Anzahl Passanten (Summe beider Richtungen)
Wochentag
Gelbinger Gasse (Höhe Schlecker)
Marktstraße (Höhe Woha Intersport)
Am Spitalbach (Höhe Kundencenter)
Neue Straße (Höhe Mc Paper, Schlecker)
Henkersbrücke
Schwatzbühlgasse (nördlich Schulgasse)
600
500
400
300
200
100
0
09:00 09:30
09:45 10:15
10:30 11:00
11:15 11:45
12:00 12:30
12:45 13:15
13:30 14:00
14:15 14:45
15:00 15:30
15:45 16:15
16:30 17:00
17:15 17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
82
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Samstag (vgl. Abb. 11): Am Samstag zeigt sich eine völlig andere Tagesganglinie als am Wochentag. Dies ist für alle Zählstellen
relativ gleichmäßig ablesbar. Grundsätzlich fällt auf, dass am Samstag Vormittag der höchste Frequenzwert überhaupt erreicht
wird und zwar in der Neuen Straße: Zwischen 11.15 und 11.45 Uhr wurden über 800 Passanten gezählt, unter der Woche lag der
höchste Einzelmesswert (ebenfalls in der Neuen Straße) lediglich in der Größenordnung von ca. 500 Passanten / 30 Minuten.
Gleichzeitig werden am Samstag Vormittag auch die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Zählstellen gemessen: So bestanden zwischen der Gelbinger Gasse und der Neuen Straße zum Zeitpunkt der höchsten Frequenz (zwischen 11.15 und 11.45
Uhr) Unterschiede im Aufkommen von über 600 Passanten. Am Wochentag bewegten sich die größten Unterschiede in der Größenordnung von ca. 300 Passanten je halbe Stunde.
Der Tagesverlauf am Samstag lässt sich wie folgt charakterisieren: Zunächst ergibt sich ein z. T. steiler Anstieg am Vormittag
(v. a. Neue Straße, Henkersbrücke, Schwatzbühlgasse) bis zum Tageshöchstwert zwischen 11.15 und 11.45 Uhr bzw. in der
Schwatzbühlgasse etwas später (12.00 bis 12.30 Uhr). Letzteres hängt vermutlich mit dem hohen Gastronomiebesatz in der
Schwatzbühlgasse zusammen, welcher zur Mittagszeit verstärkt angesteuert wird. Ab ca. 12.30 Uhr verzeichnen alle Zählstellen
einen massiven Frequenzeinbruch, am stärksten ist dieser in der Neuen Straße ausgeprägt. Als Gründe hierfür können die Standzeiten des Marktes (Ende um 12.00 Uhr) angeführt werden sowie die Ladenschlusszeiten, die bei vielen Geschäften samstags
zwischen 13.00 und 16.00 Uhr liegen. Mit Ausnahme der Henkersbrücke entwickeln sich die Tagesganglinien bei allen Zählstellen
am Samstag Mittag ab ca. 13.30 Uhr auf einem niedrigen Niveau weiter rückläufig. Auf der Henkersbrücke kann bis ca. 16.00 Uhr
allerdings nochmals ein kleiner Anstieg erzielt werden, bevor sich auch dann die Frequenzen bis 18.00 Uhr deutlich verringern.
83
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 11:
Passantenfrequenzen im Tagesverlauf (Samstag, 26.04.2008)
Anzahl Passanten (Summe beider Richtungen)
Samstag
Gelbinger Gasse (Höhe Schlecker)
Marktstraße (Höhe Woha Intersport)
Am Spitalbach (Höhe Kundencenter)
Neue Straße (Höhe Mc Paper, Schlecker)
Henkersbrücke
Schwatzbühlgasse (nördlich Schulgasse)
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
09:00 09:30
09:45 10:15
10:30 11:00
11:15 11:45
12:00 12:30
12:45 13:15
13:30 14:00
14:15 14:45
15:00 15:30
15:45 16:15
16:30 17:00
17:15 17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
84
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
5.4
Passantenaufkommen nach Laufrichtungen
Bei der Zählung der Passanten in der Haller Innenstadt wurde auch nach Laufrichtungen differenziert. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass
die Unterschiede zwischen den Laufrichtungen an allen Standorten vergleichsweise gering ausfallen (vgl. Karte 8). Über beide
Zähltage hinweg war Am Spitalbach die West-Ost-Richtung und in der Neuen Straße die Ost-West-Richtung stärker ausgeprägt. In der
Marktstraße und in der Schwatzbühlgasse übersteigt jeweils die Süd-Nord-Richtung die gegenläufigen Frequenzen. Auf der Henkersbrücke sind die Frequenzen insgesamt am Dienstag in West-Ost-Richtung und am Samstag in Ost-West-Richtung höher. Auch in der Gelbinger Gasse ergibt sich ein Unterschied zwischen Wochen- und Samstag: Während am Dienstag etwas höhere Frequenzen in SüdNord-Richtung gezählt wurden, gingen am Samstag im Tagesdurchschnitt mehr Passanten von Norden nach Süden.
Die genannten Richtungsunterschiede bleiben dabei über den jeweiligen Tagesverlauf vergleichsweise konstant (vgl. Abb. 12 – 17). Signifikante Unterschiede ergeben sich lediglich auf der Henkersbrücke und in der Schwatzbühlgasse im Verlauf des Samstags: Während
auf der Henkersbrücke am Vormittag die Passantenströme überwiegen, die von Westen in Richtung Altstadt laufen, ändert sich dies ab
ca. 12.00 Uhr für den Rest des Tages. Dann beenden die Besucher ihre Einkäufe in der Innenstadt und gehen zurück zu den Parkplätzen
in der Weststadt. In ähnlicher Weise ist diese Tendenz auch in der Schwatzbühlgasse im Hinblick auf den Parkplatz am Haalplatz abzuleiten, wo die Passantenströme in Süd-Nord-Richtung (also vom Haalplatz her kommend) samstags bis ca. 14.30 Uhr überwiegen, während
danach die Frequenzen in Richtung Haalplatz die Gegenrichtung übersteigen.
85
Karte 8: Passantenfrequenz - Tagesdurchschnittswerte je 30 Minuten zwischen 09:00 und 18:00 Uhr nach Laufrichtung
Gelbinger
Gasse
Am
Spitalbach
Ost West
West Ost
Dienstag
111
127
Samstag
72
88
Henkersbrücke
Ost West
West Ost
Dienstag
191
198
Samstag
243
222
Nord Süd
Süd Nord
Dienstag
147
148
Samstag
173
195
Süd Nord
Dienstag
84
95
Samstag
66
58
Marktstraße
Nord Süd
Süd Nord
Dienstag
131
135
Samstag
107
110
Neue
Straße
Schwatzbühlgasse
Nord Süd
Ost West
West Ost
Dienstag
214
167
Samstag
252
210
Quelle: GMA-Darstellung 2008.
86
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 12:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Gelbinger Gasse
Gelbinger Gasse
Dienstag, 29.04.2008
Anzahl Passanten
Süd-Nord
Nord-Süd
Samstag, 26.04.2008
Süd-Nord
Nord-Süd
140
120
100
80
60
40
20
0
09:00 - 09:45 - 10:30 - 11:15 - 12:00 - 12:45 - 13:30 - 14:15 - 15:00 - 15:45 - 16:30 - 17:15 09:30
10:15
11:00
11:45
12:30
13:15
14:00
14:45
15:30
16:15
17:00
17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
87
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 13:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Marktstraße
Marktstraße
Dienstag, 29.04.2008
Anzahl Passanten
Süd-Nord
Nord-Süd
Samstag, 26.04.2008
Süd-Nord
Nord-Süd
250
200
150
100
50
0
09:00 - 09:45 - 10:30 - 11:15 - 12:00 - 12:45 - 13:30 - 14:15 - 15:00 - 15:45 - 16:30 - 17:15 09:30
10:15
11:00
11:45
12:30
13:15
14:00
14:45
15:30
16:15
17:00
17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
88
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 14:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen Am Spitalbach
Am Spitalbach
Dienstag, 29.04.2008
Ost-West
Anzahl Passanten
Samstag, 26.04.2008
West-Ost
Ost-West
West-Ost
250
200
150
100
50
0
09:00 09:30
09:45 - 10:30 10:15
11:00
11:15 11:45
12:00 12:30
12:45 - 13:30 13:15
14:00
14:15 14:45
15:00 15:30
15:45 - 16:30 16:15
17:00
17:15 17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
89
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 15:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Neuen Straße
Neue Straße
Dienstag, 29.04.2008
Anzahl Passanten
Ost-West
Samstag, 26.04.2008
West-Ost
Ost-West
West-Ost
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
09:00 - 09:45 09:30
10:15
10:30 - 11:15 - 12:00 11:00
11:45
12:30
12:45 - 13:30 13:15
14:00
14:15 - 15:00 - 15:45 14:45
15:30
16:15
16:30 - 17:15 17:00
17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
90
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 16:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen auf der Henkersbrücke
Henkersbrücke
Dienstag, 29.04.2008
Anzahl Passanten
Ost-West
West-Ost
Samstag, 26.04.2008
Ost-West
West-Ost
400
350
300
250
200
150
100
50
0
09:00 - 09:45 - 10:30 - 11:15 - 12:00 - 12:45 - 13:30 - 14:15 - 15:00 - 15:45 - 16:30 - 17:15 09:30
10:15 11:00
11:45
12:30
13:15
14:00
14:45
15:30
16:15
17:00
17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
91
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildung 17:
Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Schwatzbühlgasse
Schwatzbühlgasse
Anzahl Passanten
Dienstag, 29.04.2008
Samstag, 26.04.2008
Süd-Nord
Süd-Nord
Nord-Süd
Nord-Süd
350
300
250
200
150
100
50
0
09:00 - 09:45 - 10:30 - 11:15 - 12:00 - 12:45 - 13:30 - 14:15 - 15:00 - 15:45 - 16:30 - 17:15 09:30
10:15
11:00
11:45
12:30
13:15
14:00
14:45
15:30
16:15
17:00
17:45
Quelle: GMA-Erhebung 2008 (Angabe in 30-Minuten-Intervallen).
92
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.
Schwäbisch Hall aus Sicht der Kunden
6.1
Methodischer Ansatz
Die Fragebögen wurden im April 2008 aus Beilage im Haller Tagblatt an die Haushalte in Schwäbisch Hall und im Umland verteilt. Insgesamt
Wurden 1.565 Fragebögen an den Sammelstationen (Rathaus, den städtischen Dienststellen, Schwäbisch Hall aktiv) abgegeben.
6.2
Statistische Merkmale
Wohnort:
Geschlecht:
Schwäbisch Hall Kernstadt
198 Befragte (= 13 %)
Schwäbisch Hall Stadtteile
863 Befragte (= 55 %)
Umlandbewohner
469 Befragte (= 30 %)
keine Angaben
35 Befragte (= 2 %)
männlich:
396 Befragte (= 25 %)
weiblich:
319 Befragte (= 66 %)
Paare / gemeinsame Beantwortung
112 Befragte (= 7 %)
keine Angaben:
34 Befragte (= 2 %)
(n = 1.565)
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
93
23
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Altersgruppen:
Haushaltsgrößen:
16 -30 Jahre:
60 Befragte (= 4 %)
31 - 45 Jahre:
394 Befragte (= 25 %)
46 - 65 Jahre:
585 Befragte (= 37 %)
über 65 Jahre:
470 Befragte (= 30 %)
keine Angaben:
56 Befragte (= 4 %)
1 Person:
193 Befragte (= 12 %)
2 Personen:
717 Befragte (= 46 %)
3 Personen:
238 Befragte (= 15 %)
4 Personen und größer
385 Befragte (= 25 %)
keine Angaben:
Haushaltsnettoeinkommen: unter 1.000 €
32 Befragte (= 2 %)
117 Befragte (= 7 %)
1.000 - 3.000 €
821 Befragte (= 53 %)
3.000 - 5.000 €
379 Befragte (= 25 %)
5.000 € und mehr
keine Angaben
86 Befragte (= 5 %)
162 Befragte (= 10 %)
(n = 1.565)
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
94
24
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3
Ergebnisse der Haushaltsbefragung
6.3.1
Verkehrsmittelwahl und Erreichbarkeit
Frage: Welches Verkehrsmittel benutzen Sie überwiegend für Einkäufe in der Innenstadt von Schwäbisch Hall?
(n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich) 92%
70%
57%
49%
26% 26%
18%
15%
12%
7%
1%
Bewohner der Kernstadt
Bewohner der Stadtteile
1%
s
Fu
ß
So
zu
rra
d
Fa
h
s
Bu
PK
W
3%
ig
e
7%
ns
t
10%
8%
Kunden aus dem Umland
Gesamt
Die Kunden aus dem Umland sind sehr stark auf den Pkw ausgerichtet
Kunden aus den Stadtteilen nutzen überdurchschnittlich oft den Bus, während Bewohner der Kernstadt oft zu
Fuß einkaufen
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
95
25
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit der Innenstadt von Schwäbisch Hall?
(n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Kunden aus dem Umland
Bewohner der Stadtteile
Bewohner der Kernstadt
Gesamt
sehr gut
8%
47%
26%
19%
50%
24%
19%
49%
16%
19%
49%
gut
13%
neutral
21%
schlecht
5%
9% 3%
7%1%
10% 4%
Ø Note = 2,6
Ø Note = 2,3
Ø Note = 2,1
Ø Note = 2,4
sehr schlecht
Insgesamt wird die Erreichbarkeit als noch gut bewertet
Kunden aus dem Umland bewerten die Erreichbarkeit schlechter als die Bewohner von Schwäbisch Hall
Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird folglich von autoorientierten Kunden schlechter eingeschätzt
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
96
26
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit der Innenstadt von Schwäbisch Hall?
(n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Gesamt
16%
Frauen
17%
Männer
Paare / gem. Beantwortung
sehr gut
14%
49%
51%
25%
54%
neutral
10% 4%
Ø Note = 2,4
9% 3%
Ø Note = 2,3
20%
43%
16%
gut
21%
13%
17%
schlecht
6%
11% 2%
Ø Note = 2,5
Ø Note = 2,2
sehr schlecht
Männer schätzen die Erreichbarkeit schlechter ein
Da Männer überdurchschnittlich oft mit dem Auto in die Innenstadt kommen, weist auch das auf eine schlechtere
Erreichbarkeit mit dem Pkw hin
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
97
27
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3.2
Einkaufsintensität
Frage: Wie häufig kaufen Sie in Schwäbisch Hall ein? (n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Gesamt
8%
17%
Bewohner Kernstadt
Bewohner Stadtteile
20%
50%
9%
Bewohner Umland 4%
täglich
52%
15%
57%
38%
mindestens einmal pro Woche
12%
7%
19%
31%
alle 1 -2 Wochen
10%
9%
17%
alle 1 - 2 Monate
7%
6%
9%
seltener / nie
Die Einkaufshäufigkeit in Schwäbisch Hall ist relativ hoch
Kunden aus dem Umland kommen seltener nach Schwäbisch Hall
10 % der Bewohner der Kernstadt kaufen selten / nie in Schwäbisch Hall ein
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
98
28
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie häufig kaufen Sie in Schwäbisch Hall ein? (n = 1.565, Anzahl der Nennungen)
943
640
380
238
123 133
täglich
249
121
mindestens
einmal pro
Woche
alle 1 -2
Wochen
Innenstadt
alle 1 - 2
Monate
132
87
seltener / nie
sonstiges Stadtgebiet
Die Mehrheit der Befragten kauft mindestens einmal pro Woche in Schwäbisch Hall ein
Der Schwerpunkt liegt dabei außerhalb der Innenstadt, was auf die Konzentration der Angebote des täglichen
Bedarfs auf die Gewerbegebiete zurückzuführen ist
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
99
29
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie häufig kaufen Sie in Schwäbisch Hall ein, bzw. wie oft fahren Sie zum Einkaufen in auswärtige Städte / Orte?
(n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
62%
57%
42%
27%
25%
16%
16%
9%
8%
9%
8%
8%
7%
6%
ni
e
at
e
1
se
-2
lt e
ne
M
r/
on
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W
oc
-2
al
le
1
m
in
de
st
en
s
ei
n
m
al
le
al
pr
o
W
tä
g
oc
h
lic
e
h
1%
Innenstadt
sonstiges Stadtgebiet
andere Orte
Ein Großteil der Befragten fährt selten oder nie in andere Orte zum Einkaufen
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
100
30
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie oft fahren Sie zum Einkaufen in auswärtige Städte / Orte? (n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Gesamt 1% 7%
16 bis 30 Jahre
31 bis 45 Jahre
46 bis 64 Jahre 1%
8%
10%
57%
8%
7%
46%
10%
8%
65 Jahre und älter 1% 5%
27%
33%
7%
6%
täglich
36%
49%
27%
57%
20%
mindestens einmal pro Woche
69%
alle 1 -2 Wochen
alle 1 - 2 Monate
seltener / nie
Die Jüngeren kaufen wesentlich häufiger in anderen Orten ein
Das Angebot für jüngere Zielgruppen sollte in Schwäbisch Hall gestärkt werden
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
101
31
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3.3
Einkaufsorientierung für ausgewählte Warengruppen
Frage: Wo kaufen Sie folgende Warengruppen bevorzugt ein? (n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Kurzfristiger Bedarfsbereich
Lebensmittel
18%
21%
54%
6%
1%
Drogerie-, Parfümerie-,
Apothekerwaren
46%
15%
33%
5%
1%
Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf
SHA Innenstadt
13%
14%
SHA Stadtteile
69%
SHA Gewerbegebiete
Internet / Versand
4%
sonstige Orte
Bei Drogeriewaren liegt der Einkaufsschwerpunkt in der Innenstadt von Schwäbisch Hall
Lebensmittel und Blumen / Pflanzen / zoologischer Bedarf werden vorrangig in den Gewerbegebietslagen
gekauft
Andere Orte spielen im kurzfristigen Bedarfsbereich eine untergeordnete Rolle
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
102
32
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wo kaufen Sie folgende Warengruppen bevorzugt ein? (n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Mittelfristiger Bedarfsbereich
Bücher, Schreibwaren
77%
46%
Spielwaren
Herrenbekleidung
2%
32%
Damenbekleidung
28%
1%
1%
31%
3%
Schuhe,
Lederwaren
Kinderbekleidung
31%
58% 3%
25%
Sport-/ Freizeitartikel
25%
5%
58%
5%
SHA Innenstadt
8%
11%
48%
26%
19%
7%
11%
7% 4%
9%
11%
4% 5% 9%6%
26%
59% Internet / Versand
SHA Gewerbegebiete
5%
17%
8%
2%
48%
2%
5%
39%
59%
2%
SHA Stadtteile
8%
43%
44%
Kinderbekleidung
Sport-/ Freizeitartikel
Schuhe,
Lederwaren
4%
sonstige Orte
5%
6%
Bücher, Schreibwaren und Schuhe, Lederwaren werden vorrangig in der Innenstadt von Schwäbisch Hall
gekauft
Besonders bei Bekleidung ist die Einkaufsorientierung auf andere Städte gerichtet
Schwerpunkte hier: Heilbronn, Crailsheim, Stuttgart
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
103
33
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wo kaufen Sie folgende Warengruppen bevorzugt ein? (n = 1.565, Rundungsdifferenzen möglich)
Langfristiger Bedarfsbereich
Elektrowaren, Unterhaltungselektronik
7%
5%
81%
Haushaltswaren, Glas/Porzellan/Keramik
66%
Möbel, Einrichtung 2% 4%
Bau- und Heimwerkerbedarf
4%
2%
61%
29%
Heimtextilien, Bettwäsche, Gardinen
5% 3%
19%
2%
3%
3%
41%
5%
10%
30%
14%
13%
90%
69%
Foto / Optik
1%
2%
82%
Uhren / Schmuck
SHA Innenstadt
SHA Stadtteile
19%
1% 4%
SHA Gewerbegebiete
Internet / Versand
7%
4%
3%
9%
sonstige Orte
Die Innenstadt hat bei Haushaltswaren, Foto & Optik und Uhren & Schmuck eine starke Position
Besonders Möbel werden außerhalb von Schwäbisch Hall gekauft
Schwerpunkte hier: Crailsheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Stuttgart
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
104
34
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3.4
Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten in Schwäbisch Hall
Frage: Warum kaufen Sie gerne in der Innenstadt von Schwäbisch Hall ein? (n = 1.565, Mehrfachnennungen möglich)
andere Erledigungen z.B.
Arztbesuche, Behördengang etc.
1116
611
historisches Stadtbild
493
gutes Angebot
479
guter Service
443
Gastronomie
385
Kultur
308
Wohnen / Arbeiten
267
Veranstaltungen
56
preiswert
Erreichbarkeit / kurze Wege
55
Wochenmarkt
55
Sonstiges
4.305 Nennungen
37
Die Kunden schätzen besonders die Funktionsmischung der Innenstadt
Die Befragten nannten sehr viele positive Faktoren für den Einkauf in Schwäbisch Hall
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
105
35
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Warum kaufen Sie gerne in der Innenstadt von Schwäbisch Hall ein? (n = 1.565, Mehrfachnennungen möglich)
75%
16 bis 30 Jahre
31 bis 45 Jahre
46 bis 64 Jahre
65 Jahre und älter
Durchschnitt über alle Altersgruppen
41%
33%
32%
30%
26%
21%
18%
es
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So
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2%
Er
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ich
b
ar
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4%
kt
4%
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ig
un
St
ad
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ge
n
4%
Mit steigendem Alter wird das Angebot und der Service in der Innenstadt von Schwäbisch Hall positiver bewertet
Umfeldbezogene Faktoren wie das Stadtbild, Veranstaltungen und Gastronomie werden stärker geschätzt, je
jünger die Kunden sind
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
106
36
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Was stört Sie beim Einkauf in der Innenstadt von Schwäbisch Hall? (n = 1.565, Mehrfachnennungen möglich)
Parkgebühren
458
Ladenöffnungszeiten
432
328
Defizite im Einzelhandel
181
keine autofreie Fußgängerzone
156
Parkplatzangebot
91
Randgruppenproblematik
85
fehlende Aufenthaltsqualität
80
geringe Kundenfreundlichkeit
Kopfsteinpflaster
1.869 Nennungen
58
Insgesamt weit mehr als doppelt so viele Stärken wie Schwächen
Hauptkritikpunkte sind die Parkgebühren, die uneinheitlichen Öffnungszeiten und Defizite in der Angebotsvielfalt
Die Parkgebühren empfinden die Kunden aus dem Umland am störendsten, die Angebotsvielfalt bemängeln
besonders die jüngeren Kunden (bis 30 Jahre)
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
107
37
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie beurteilen Sie folgende Punkte für die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt von Schwäbisch Hall?
(n = 1.565, Benotung nach Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = mangelhaft)
Noten
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
∅: 2,8
Preisniveau
Qualitätsniveau
Freundlichkeit der Bedienung
Kundenberatung
Einkaufsatmosphäre
Gestaltung der Geschäfte
Angebotsvielfalt
Ladenöffnungszeiten
Parkmöglichkeiten / Erreichbarkeit
Verbindung mit anderen Aktivitäten / Erledigungen
Einkaufsmöglichkeiten werden im Gesamtdurchschnitt nur mit befriedigend bewertet
Besonders negativ fallen den Kunden die Angebotsvielfalt, die Erreichbarkeit und v.a. die Ladenöffnungszeiten auf
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
108
38
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
allgemeine Wichtigkeit beim Einkauf
Frage: Wie beurteilen Sie folgende Punkte für die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt von Schwäbisch Hall? (n = 1.565)
unwichtig
weniger
wichtig
Gestaltung
der Geschäfte
neutral
wichtig
Möglichkeit zur
Aktivitätenkopplung
Angebotsvielfalt
Ladenöffnungszeiten
Einkaufsatmosphäre
Qualitätsniveau
Freundlichkeit
der Bedienung
sehr
wichtig
sehr gut
gut
Kundenberatung
Preisniveau
befriedigend
Parkmöglichkeiten
ausreichend
mangelhaft
Beurteilung in der Haller Innenstadt
Die Kunden haben ein hohes Anspruchsniveau, die Einordnung der Haller Innenstadt erfolgt allerdings lediglich auf
einem mittelmäßigem Niveau
Kunden zwischen 46 und 64 Jahren sowie Frauen sind dabei besonders anspruchsvoll
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
109
39
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3.5
Informationsquellen der Kunden
Frage: Wie informieren Sie sich über Angebote der Innenstadt von Schwäbisch Hall?
(n = 1.565, Mehrfachnennungen möglich, Rundungsdifferenzen möglich)
1%
29%
Prospekte
Empfehlungen
39%
Haller Tagblatt
Internet
14%
13%
3%
Kreiskurier
vor Ort beim Stadtbummel
Sonstiges
Insbesondere Kunden aus dem Umland informieren sich über Prospekte und die Presse; für Kernstadtbewohner
spielen Empfehlungen sowie die direkte Information über die Angebote beim Stadtbummel bzw. in den Geschäften
eine größere Rolle als für die übrigen Befragten
Empfehlungen sind besonders für Haushalte mit höherem Einkommen wichtig
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
110
40
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.3.6
Zwischenfazit zum Einzelhandel aus Sicht der Kunden
Obwohl die Einkaufshäufigkeit und Einkaufsorientierung auf Schwäbisch Hall bezogen recht hoch ist, zieht es besonders die jungen
Konsumenten verstärkt in andere Städte. Insbesondere in den Bereichen Bekleidung, Schuhe, Möbel und Heimtextilien steht die Haller
Innenstadt im Wettbewerb mit anderen Städten aber v.a. auch mit den Gewerbegebietslagen an der Peripherie von Schwäbisch Hall. Auch
der Internet- bzw. Versandhandel spielt eine wachsende Rolle.
Hauptgrund für den Einkauf in der Innenstadt von Schwäbisch Hall ist für die meisten die Funktionsmischung der Stadt und die Möglichkeit,
verschiedene Erledigungen miteinander zu verbinden.
Die Kunden haben ein insgesamt positives Bild von der Innenstadt von Schwäbisch Hall und gehen gerne dort einkaufen. Besonders die
Jungen schätzen dabei auch das Umfeld und ergänzende Nutzungen wie Gastronomie, während die Älteren das Angebot und den Service
schätzen.
Der Einzelhandel wird insgesamt als befriedigend angesehen, wobei die Kunden hohe Ansprüche, besonders in Bezug auf das Preisniveau,
die Kundenberatungsleistungen und die Parkmöglichkeiten haben.
Die Erreichbarkeit der Innenstadt von Schwäbisch Hall wird insgesamt als noch gut (2,6) bewertet. Gruppen mit überdurchschnittlicher PkwNutzung, wie die Kunden aus dem Umland und Männer, geben hier jedoch wesentlich schlechtere Noten. Zusammen mit dem Stellenwert,
den das Parken für den Einkauf hat, lässt sich hier Verbesserungspotenzial ablesen.
111
41
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.4
Verbesserungsvorschläge aus Sicht der Kunden
Frage: Welche Angebote vermissen Sie in der Innenstadt von Schwäbisch Hall? (n = 1.565, Mehrfachnennungen möglich)
582
Bekleidung, Schuhe, Sport
424
allgemein mehr Einkaufsmöglichkeiten
358
Nahrungs- und Genussmittel
260
Gastronomieangebote
139
Elektrowaren
59
Bücher, PBS, Spielwaren
55
Haushaltswaren
sonstiger Einzelhandel
33
Einrichtung, Möbel
31
28
Gesundheit, Körperpflege
Dienstleistungen
16
Freizeitangebote
14
Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf
13
medizinische Angebote
12
Besonders das Bekleidungsangebot allgemein, aber auch speziell Kinder-, Damen- und Herrenbekleidung werden
bemängelt
Insb. Jüngere zw. 16 – 45, Frauen, Personen aus größeren Haushalten und Personen mit einem hohen
Haushaltsnettoeinkommen vermissen Angebote im Bereich Bekleidung, Schuhe, Sport
Vor allem Nahrungs- und Genussmittel werden besonders von den Bewohnern der Kernstadt vermisst
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
112
42
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Haben Sie sonstige Anregungen zur Verbesserung der Einkaufssituation in der Innenstadt von Schwäbisch Hall? (n = 1.565,
Mehrfachnennungen möglich)
447
Aufenthaltsqualität erhöhen
davon
85
Sitzgelegenheiten
81
öffentliche WCs (Öffnungszeiten, Sauberkeit)
71
Sicherheit, Polizeipräsenz
49
Kinderfreundlichkeit (z.B. Spielplätze)
45
Sauberkeit
283
ansprechende Stadtbildgestaltung, -planung
davon
49
Lage und Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes
Platzgestaltung (z. B. Sparkassenplatz)
39
Erhaltung des historischen Stadtbilds
35
Beschilderung, Ausschilderung, Information
33
124
mehr Begrünung
84
mehr Freizeitangebote
davon
Angebote für Jugendliche
Veranstaltungen und Aktionen
19
15
58
Verbesserte Ansiedlungspolitik
50
Verkehrliche Verbesserungen
davon
Lieferverkehr, Bus und Pkw in der Innenstadt einschränken
38
Insbesondere die Aufenthaltsqualität wird als verbesserungsfähig eingestuft
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
113
43
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Welche Anregungen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Innenstadt von Schwäbisch haben Sie? (n = 1.565, Mehrfachnennungen
möglich)
1186
Ausbau Parkplatzangebot
davon
498
günstigere Parkgebühren, keine Erhöhung
184
kostenloses Parken (v.a. abends, am Wochenende)
138
Kurzzeitparken, 1-2 Stunden kostenlos
110
mehr Parkplätze
409
Attraktivierung des ÖPNV
davon
Bessere Anbindung am Wochenende und abends
87
Citybus, Anbindung Stadtteile
66
Bushaltestelle in der Innenstadt
65
günstigere Preise
43
202
Verkehrssituation verbessern
davon
84
Durchfahrt für Innenstadt sperren
mehr Fahrradfreundlichkeit
28
mehr Fußgängerfreundlichkeit
24
Fußgängerzone ausweiten
20
Hauptpunkt zur Verbesserung der Verkehrssituation ist eindeutig das Parkplatzangebot und hierbei
schwerpunktmäßig die Tarifgestaltung
Besonders für die 31- bis 45-Jährigen ist jedoch auch der ÖPNV-Ausbau wichtig
Quelle: Haushaltsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
114
44
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
6.5
Schlussfolgerungen
Ein wichtiger Punkt, der in vielen Bereichen von den befragten Kunden genannt wurde, ist die Verkehrssituation. Dabei liegt der
Schwerpunkt, analog zur aktuellen Verkehrsmittelnutzung, auf dem Pkw. Besonders die Umlandbewohner, die vorrangig auf das Auto
konzentriert sind, beurteilen die Erreichbarkeit der Innenstadt von Schwäbisch Hall kritisch. Dabei sind es hauptsächlich die Parkgebühren,
die die Kunden aus dem Umland stören. Insgesamt wurde von der Gesamtheit der Befragten die Parkmöglichkeit und die Erreichbarkeit der
Innenstadt von Schwäbisch Hall nur mit noch befriedigend bewertet. Verbesserungspotenzial sehen die Befragten demzufolge nur
nachrangig in der Anzahl der Parkplätze; vorrangig geht es dabei um eine Verbesserung der Parkgebührenstruktur. Konkret werden
günstigeres Parken, kostenloses Parken am Wochenende bzw. am Abend und Kurzzeitparkplätze gewünscht.
Der Ausbau des ÖPNV-Angebotes, auf das vorwiegend die Kunden aus den Stadtteilen von Schwäbisch Hall zurückgreifen, ist das
zweitwichtigste Handlungsfeld im Bereich der Verkehrssituation. Insbesondere an Wochenenden und abends besteht Potenzial für eine
Ausweitung der Anbindung an die Stadtteile von Schwäbisch Hall. Hierdurch könnte eine Erhöhung des ÖPNV-Anteils bei den Kunden
erreicht werden. Bei den Befragten gibt es zudem den eindeutigen Wunsch nach einer autofreien Fußgängerzone sowie der Beibehaltung
der Bushaltestelle in Innenstadtlage.
Die Einkaufshäufigkeit in Schwäbisch Hall ist hoch: 60 % der Befragten kaufen mindestens ein Mal pro Woche oder häufiger in Schwäbisch
Hall ein. Dabei ist es besonders das schwerpunktmäßig in Lagen außerhalb der Innenstadt vertretene Angebot des täglichen Bedarfs, das die
Kunden zum wöchentlichen Einkauf anzieht. Erwartungsgemäß haben die Bewohner des Umlandes von Schwäbisch Hall eine höhere
Affinität zum Einkauf in anderen Orten als die Haller.
Insgesamt hat die Innenstadt von Schwäbisch Hall neben den Angeboten des kurzfristigen Bedarfsbereichs besonders in den Sortimenten
Bücher / Schreibwaren, Schuhe, Haushaltswaren, Foto und Optik sowie Uhren und Schmuck eine sehr starke Position. Inklusive der
Gewerbegebietslagen von Schwäbisch Hall hat der gesamtstädtische Handel insgesamt eine sehr starke Position. Da besonders die
Jüngeren (16 – 45 Jahre) wesentlich häufiger in anderen Orten einkaufen, sollte das Angebot für diese Zielgruppe gestärkt werden.
Insbesondere in den Bereichen Bekleidung ist die Einkaufsorientierung aktuell auf die Gewerbegebietslagen und auf andere Städte gerichtet,
was sich auch in dem Wunsch der Befragten nach mehr Angeboten im Bereich Bekleidung (Kinder-, Damen- und Herrenbekleidung)
widerspiegelt.
115
45
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Insgesamt wird der Einkaufsstandort Haller Innenstadt von den Befragten positiv bewertet. Ca. 4.300 positiven Nennungen stehen nur ca.
1.870 negative Nennungen gegenüber. Aufgrund der Bewertung der Befragten lässt sich Handlungspotenzial insbesondere bei der
Angebotsvielfalt, aber auch bei den Ladenöffnungszeiten ableiten. Neben der schon erwähnten Angebotserweiterung im Bereich
Bekleidung werden auch allgemein mehr Einkaufsmöglichkeiten und eine größere Vielfalt gewünscht. Nahrungs- und Genussmittel werden
besonders in der Kernstadt nachgefragt. Neben einzelhandelsbezogenen Angeboten werden besonders Gastronomieangebote als
ausbaufähig genannt.
Als Anregung zur Verbesserung der Einkaufssituation werden besonders oft stadtgestalterische Themen genannt. Hierbei ist es
vornehmlich die Erhöhung der Aufenthaltsqualität (z. B. durch mehr Sitzgelegenheiten, Verbesserung der öffentlichen Toiletten), die von den
Befragten angeregt wird Darüber hinaus werden viele Nennungen im Bereich der Stadtbildgestaltung und Stadtplanung gemacht, so z. B.
die Lage und Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes, aber auch Platzgestaltungsthemen. In diesem Bereich wird besonders oft nach einer
stärkeren Begrünung der Innenstadt von Schwäbisch Hall gefragt. Freizeitangebote werden besonders von Jugendlichen nachgefragt.
In Bezug auf die Informationen über das Angebot des Einzelhandels in der Innenstadt von Schwäbisch Hall geben die Mehrzahl der
Befragten an, im Haller Tagblatt bzw. im Kreiskurier über das Angebot zu informieren. Neben der Presse sind besonders Prospekte eine
Informationsquelle, v.a. für die Kunden aus dem Umland. Insbesondere Haushalte mit höherem Einkommen geben an, durch Empfehlungen
auf das Angebot der Innenstadt aufmerksam zu werden.
116
46
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.
Schwäbisch Hall aus Sicht der Einzelhändler
7.1
Methodischer Ansatz
•
Die mündliche Befragung fand an mehreren Tagen im Mai 2008 statt.
•
Die 46 befragten Betriebe stellen dabei einen Querschnitt aus allen Branchen dar.
•
Die mündliche Befragung wurde als persönliches Interview anhand eines Gesprächsleitfadens durchgeführt, der neben grundsätzlichen
Fragen zum Betrieb auch Fragen zur Situation des Einzelhandels in Schwäbisch Hall und zur Entwicklung der Stadt beinhaltete. Zudem
wurde die Einschätzung der Kundenherkunft erfragt. Schließlich wurden von den Einzelhändlern konkrete Verbesserungsvorschläge zur
Stadtentwicklung und zur Entwicklung des Einzelhandels erhoben.
•
Die Ergebnisse der Befragung werden im Folgenden quantitativ und qualitativ ausgewertet und dargestellt. Teilweise werden Vergleiche mit
den Ergebnissen der Befragung der Händler aus dem Jahr 2000 angestellt.
7.2
Statistische Merkmale
Es wurden 46 Einzelhändler in der Innenstadt von Schwäbisch Hall befragt.
Das entspricht ca. 28 % der Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt.
117
47
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nach Brachen betrachtet, ergibt sich folgende Verteilung:
4%
11%
13%
27%
17%
15%
2%
11%
Nahrungs- und Genussmittel
Bücher, PBS, Spielwaren
Hausrat, Einrichtungen, Möbel
Gesundheit, Körperpflege
Bekleidung, Schuhe, Sport
Sonstiger Einzelhandel
Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf
Elektrowaren, Medien, Foto
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008 (n = 46, Rundungsdifferenzen möglich)
118
48
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Ansiedlungsalter (n = 46, Rundungsdifferenzen möglich)
26%
33%
Ein Drittel der Betriebe ist erst seit 10 Jahren oder kürzer
ansässig, ein weiteres Viertel zwischen 11 und 50 Jahren
24%
Knapp ein Drittel hat schon eine sehr lange Tradition (51 bis
über 100 Jahre) in der Innenstadt von Schwäbisch Hall
17%
bis 10 Jahre
11 - 50 Jahre
51 - 100 Jahre
über 100 Jahre
Filialisierung und Eigentumsquote (n = 46, Rundungsdifferenzen möglich)
Filiale:15%
Hauptgeschäft:
85%
Eigentum
35%
Miete/Pacht
65%
Die Filialisierung ist bei den befragten Betrieben gering
ausgeprägt
Der Großteil der Betriebe hat die Geschäftsräume nur gemietet /
gepachtet
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
119
49
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.3
Ergebnisse der Einzelhändlerbefragung
7.3.1 Betriebliche Veränderungen
Frage: Haben Sie in den letzten 3 bis 5 Jahren betriebliche Veränderungen vorgenommen, wenn ja, welche? (n = 46)
ja
nein
22%
22
Modernisierung
20
Sortiment
6
Personalabbau
78%
5
Eröffnung
4
Personalaufstockung
3
Verlagerung
Betriebsmittel
1
Außenfassade
1
In den letzten 3- 5 Jahren
Die Investitionsbereitschaft in den letzten Jahren war in der Innenstadt vergleichsweise hoch
Seit 2000 ist die Investitionsbereitschaft bei den Händlern gestiegen
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2000, 2008
120
50
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Planen Sie oder beabsichtigen Sie betriebliche Veränderungen innerhalb der nächsten 3 – 5 Jahre? (n = 46)
ja
nein
35%
15
Sortiment
65%
12
Modernisierung
4
Aufgabe
Vergrößerung
1
In den nächsten 3 - 5 Jahren
Auch in Zukunft ist die Händlerschaft zu Investitionen und Veränderungen bereit , allerdings in
deutlich geringerem Umfang als bisher
Vier der befragten Einzelhändler planen ganz konkret die Geschäftsaufgabe in kurz- bis mittelfristiger
Sicht
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
121
51
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.3.2 Beurteilung der Geschäftsentwicklung
Frage: Inwieweit sind Sie mit der Geschäftsentwicklung Ihres Betriebes in den letzten 3 – 5 Jahren zufrieden gewesen? (n = 46,
Rundungsdifferenzen möglich)
ø 2,8
9%
35%
28%
20%
9%
(1 = sehr zufrieden
5 = unzufrieden)
sehr zufrieden
zufrieden
teils / teils
weniger zufrieden
unzufrieden
Wie schätzen Sie die Geschäftsentwicklung in den nächsten 3 – 5 Jahren ein?
37%
eher positiv
24%
konstant
eher negativ
33%
7%
keine Aussage möglich
ca. 44 % der Händler war mit der Umsatzentwicklung sehr zufrieden bzw. zufrieden; die Zufriedenheit ist seit
2000 leicht gesunken
v.a. alteingesessene Geschäfte sind eher unzufrieden
Die Zukunft wird sehr unterschiedlich eingeschätzt; die Mehrzahl der befragten Händler blick jedoch nach wie
vor optimistisch in die Zukunft, allerdings weniger optimistisch als noch vor acht Jahren
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2000, 2008
122
52
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.3.3 Umsatzherkunft
Frage: Wieviel Prozent Ihres Umsatzes erzielen Sie mit Kunden aus …
(n = 46)
min.
Durchschnitt
max.
60 %
25 %
90 %
…Schwäbisch Hall
0%
11 %
35 %
… Touristen / Besucher
2%
40 %
75 %
… Nachbarstädte / Gemeinden
In Abhängigkeit von der jeweiligen Lage und Branche der befragten Händler variierten die Angaben
zur Umsatzherkunft deutlich
Kunden aus dem Umland spielen insgesamt eine wichtige Rolle für den Handel in der Haller
Innenstadt
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
123
53
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.3.4 Beurteilung des Handelsstandortes
Frage: Wo sehen Sie Stärken des Einzelhandelsstandortes Haller Innenstadt im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden?
(Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Rahmenbedingungen
Angebot im Einzelhandel
Nachfrage
Insg. 126 Nennungen
schöne, historische Altstadt
Flair / Atmosphäre /
Ambiente
Kunst- und Kulturangebot
viele inhabergeführte,
individuelle Fachgeschäfte
hohe Beratungsqualität /
persönliche
Kundenbetreuung
30 Nennungen
hohe touristische
Anziehungskraft
hohe Angebotsvielfalt / guter
Branchenmix
keine Dominanz von
Markenstores / Filialisten
gutes und vielfältiges
Gastronomieangebot
20 Nennungen
10 Nennungen
großes
Stammkundenpotenzial /
hohe Kundenbindung
Insgesamt überwiegt die Anzahl der positiven Nennungen
Besonders die Rahmenbedingungen in der Haller Innenstadt werden von den Händlern geschätzt
Die Individualität des Handels sowie die Kundenbetreuung sind die wesentlichen positiven Faktoren des
Einzelhandelsangebotes
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
124
54
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Und gibt es auch Schwächen? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Rahmenbedingungen
Angebot im Einzelhandel
Insg. 72 Nennungen
hohe Parkgebühren
unzureichendes
Stellplatzangebot
Überbesatz in einigen
Branchen (z.B. Optik,
„Fressbuden“)
Schwächung durch
dezentrale Handelslagen
keine einheitlichen
Öffnungszeiten
zu häufige Sperrung des
Haalplatzes für
Veranstaltungen
30 Nennungen
20 Nennungen
10 Nennungen
Abnahme des Anteils
inhabergeführter
Fachgeschäfte
zu kleine Ladenflächen
Hauptkritikpunkt sind die Parkgebühren
Die Händler nennen viele verschiedene Punkte, die das Einzelhandelsangebot betreffen; Hauptpunkte sind aber die
Schwächung der Innenstadt durch die Einkaufsstandorte an der Peripherie und das Überangebot in einigen
Teilbereichen
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
125
55
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.3.5 Beurteilung des Einkaufszentrums am Kocher-Quartier
Frage: Wie beurteilen Sie die Chancen und Risiken des im Bau befindlichen Einkaufs-zentrums am Kocher-Quartier für die Weiterentwicklung der
Haller Innenstadt? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Chancen
Frequenzbringer für die Innenstadt
17
Magnetfunktion, Anziehung von Kunden von außerhalb
17
11
Attraktivitätssteigerung / Angebotsergänzung Innenstadt
Imagegewinn für Schwäbisch Hall
3
Gute Parkmöglichkeiten in Innenstadtlage
3
Sonstiges
2
Insg. 53 Nennungen
Das Einkaufszentrum am Kocher-Quartier kann nach Einschätzung der Händler potenziell Kunden aus
dem Umland in die Haller Innenstadt bringen und Frequenzen generieren
Zudem kann die Innenstadt von der Angebotsergänzung profitieren
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
126
56
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Wie beurteilen Sie die Chancen und Risiken des im Bau befindlichen Einkaufszentrums am Kocher-Quartier für die
Weiterentwicklung der Haller Innenstadt? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Risiken
24
Konkurrenz, Kundenverlust für die Innenstadt
16
Frequenzverlust für die Innenstadt (nur noch Touristen, Gastronomie)
12
Mietermix nicht überzeugend (Qualität, keine Angebotsergänzung)
6
Insellösung, keine Anbindung an Innenstadt
5
"wird ein Flop"
5
Qualitätsverlust (Handel, Architektur)
5
Umbauphase führt zu Kunden-/ Imageverlust
5
Verschärfung der Parkplatzsituation (Anzahl, Gebühren)
4
Vertragsbedingungen in EKZ nicht tragbar für Mittelstand
Verlegung der Bushaltestelle problematisch
3
Insg. 85 Nennungen
Die Händler sehen insgesamt mehr Risiken als Chancen im Einkaufszentrum am Kocher-Areal
Hauptsächlich befürchtet wird ein verstärkter Konkurrenzdruck und ein Frequenzverlust für die Innenstadt
Auch der Mietermix wird als nicht überzeugend genug angesehen, um zusätzliche Kunden aus dem Umland
anzuziehen
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
127
57
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.4
Verbesserungsvorschläge und Anregungen
Frage: Welche Angebote sollten zusätzlich in der Innenstadt angesiedelt werden? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
17
Elektrofachmarkt
16
Bekleidung
davon:
7
Spezialanbieter
6
Kindermoden
3
Herrenmode
Nahrungs- und Genussmittel
(hochwertig, in der Innenstadt)
13
Gastronomisches Angebot
(v.a. gutbürgerliche, gehobene Küche)
10
5
Sportfachhandel
Haushaltswaren
3
Heimwerkerbedarf
3
Kinderarzt
Sonstiges
2
4
Fehlende Angebote im Elektrobereich werden am häufigsten genannt; wesentlich häufiger als noch 2000
Auch im Bekleidungssektor und im hochwertigen Lebensmittelbereich sehen die Befragten Verbesserungspotenzial
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2000, 2008
128
58
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Was müsste aus Ihrer Sicht die Stadt vorrangig tun, um die Haller Innenstadt als Einkaufsort noch attraktiver zu machen?
(Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Verbesserung Parkangebot
Stadtgestaltung und Aufenthaltsqualität
16
günstigeres bzw. kostenloses Parken
9
mehr Begrünung
14
Einführung von Kurzzeitparkplätzen
Änderung der Parkzeitvergütung (z.B.
"Batzen")
Information über Parkangebot- und
gebührenerstattung
Verbesserung der Sauberkeit
4
Sitzgelegenheiten
4
9
5
Beleuchtung
3
Denkmalschutzauflagen für Handel lockern
3
27%
36%
Verbesserung Verkehrsituation
26%
11%
Inszenierung der Innenstadt (z.B. bei
Veranstaltungen)
Erhaltung der innenstädtischen
Bushaltestellen
Ansiedlungspolitik
8
Verkehrsfreie Fußgängerzone
Erhöhung der Sicherheit
6
5
5
(z.B. weniger Imbisse, mehr
Kultur)
Wie schon bei der Befragung 2000 ist das Haupthandlungsfeld die Verbesserung des Parkplatzangebotes, v. a.
durch günstigeren Parkraum und Kurzzeitparkplätze
Die Verbesserungen der Aufenthaltsqualität bzw. der Verkehrssituation werden als fast gleichwichtig angesehen
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2000, 2008
129
59
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Welche Maßnahmen sollte aus Ihrer Sicht das örtliche Gewerbe selbst zur Attraktivitätserhöhung der Haller Innenstadt als
Einkaufsort ergreifen? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
Individuelle Maßnahmen
13
Gestaltungsverbesserung
davon:
7
Gestaltung der Läden / Schaufenster
attraktive Gestaltung der Straßenpräsentation
2
Sauberkeit (v.a. der Eingangsbereiche)
2
Beleuchtung der Geschäfte
2
7
Selbstkritik und Verbesserung des Einzelnen
6
Information über Parkangebot- und gebührenerstattung
mehr Individuelle Aktionen der Händler
4
Für die Einzelhändler selbst ist mehr gemeinsames bzw. individuelles Engagement gleichermaßen
wichtig
Verbesserungspotenzial wird vor allem bei der Gestaltung der Läden und Schaufenster gesehen
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
130
60
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Frage: Welche Maßnahmen sollte aus Ihrer Sicht das örtliche Gewerbe selbst zur Attraktivitätserhöhung der Haller Innenstadt als
Einkaufsort ergreifen? (Mehrfachnennungen möglich, n = 46)
gemeinschaftliche Maßnahmen
20
Einheitliche Kernöffnungszeiten
17
Fortführung der sehr guten Arbeit von Hall Aktiv
9
Verständnis für Einzelhandel bei der Stadt stärken
7
mehr Gemeinsamkeit und Engagement der Händler
5
gemeinsames Marketing Stadt / Handel stärken
5
Weniger Aktionen, dafür höhere Qualität
4
gemeinsame Werbung der Händler
Kosten für gemeinsame Maßnahmen für Händler senken
3
Konzentration der Maßnahmen auf die Innenstadt
3
Citymanagement hierarchisch höher ansiedeln
2
Entwicklung neuer Konzepte (z.B. für Weihnachtsmarkt)
2
Es besteht nach Ansicht der meisten Befragten die Notwendigkeit für einheitliche Kernöffnungszeiten; dieser
Punkt wurde schon bei der Befragung im Jahr 2000 häufig genannt
Die Arbeit von Hall aktiv wird als sehr gut eingeschätzt
Es besteht jedoch Verbesserungspotenzial in der Abstimmung zwischen der Stadtverwaltung und dem Handel
sowie bei der Zusammenarbeit, z. B. durch eine Verknüpfung von Stadt- und Handelsmarketing
Quelle: Einzelhandelsbefragung Stadt Schwäbisch Hall, GMA 2008
131
61
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
7.5
Schlussfolgerungen
Die Investitionsbereitschaft der Händler in der Schwäbisch Haller Innenstadt ist hoch, wobei eine Tendenz zu Investitionen im
Innenausbau bzw. Modernisierungsmaßnahmen aber auch zu Sortimentsänderungen zu erkennen sind. Auch für die Zukunft plant fast ein
Drittel der Einzelhändler Veränderungen; schwerpunktmäßig im Bereich der Sortimente und Modernisierungen.
Insgesamt kann die Zufriedenheit der Schwäbisch Haller Innenstadthändler als gut bezeichnet werden. Über ein Drittel der Händler war mit
ihrer Umsatzentwicklung zufrieden oder sehr zufrieden und schätzen sie auch für die Zukunft überwiegend positiv ein. Dabei ist jedoch die
Zufriedenheit mit der Geschäftsentwicklung im Vergleich zur im Jahr 2000 durchgeführten Händlerbefragung leicht gesunken. Während die
Anzahl derer, die nicht bzw. überhaupt nicht mit ihrer Geschäftsentwicklung zufrieden waren identisch geblieben ist, ist der Wert der
zufriedenen bzw. sehr zufriedenen Händler von 57 % auf 44 % gesunken. Teilweise hängt diese Erwartung auch mit der Entwicklung des
Einkaufszentrums am Kocher-Quartier zusammen.
In Bezug auf die Umsatzherkunft in der Schwäbisch Haller Innenstadt liegt der Schwerpunkt eindeutig bei Kunden aus Schwäbisch Hall.
Die Einschätzungen gehen dahin, dass jedoch auch die Kunden aus dem näheren Umland einen relativ hohen Anteil zum Umsatz
beitragen. Besucher bzw. Touristen spielen im Durchschnitt nur eine untergeordnete Rolle.
Die Bewertung der Innenstadt von Schwäbisch Hall als Einzelhandelsstandort durch die Händler ergibt ein insgesamt positives Bild:
126 positive Nennungen stehen nur 72 Nennungen bei Schwächen gegenüber. Dabei ist es insbesondere die schöne historische Altstadt,
das Flair sowie das Kunst- und Kulturangebot, das einen positiven Rahmen und damit eine besondere Stärke von Schwäbisch Hall
darstellt. Zudem schätzen die Händler die Qualität und die Individualität des Facheinzelhandels in der Haller Innenstadt. Bei den
Schwächen überwiegt eindeutig die Kritik an den hohen Parkgebühren. Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf das Angebot wie z.B. den
Überbesatz an bestimmten Branchen oder auch die Abnahme des Anteils an inhabergeführten Fachgeschäften. Nachfragebezogen werden
von den Händlern keine Schwächen genannt.
Die Händler wurden nach der Beurteilung des in Bau befindlichen Einkaufszentrums am Kocher-Quartier gefragt. Während bei der
Befragung im Jahr 2000 noch ca. 77 % das Vorhaben als positiv beurteilt haben, überwiegen jetzt die empfundenen Risiken gegenüber den
Chancen des Einkaufszentrums. Auf der einen Seite nennen die Befragten potenzielle Chancen wie zusätzliche Frequenzen für die
Innenstadt oder die Magnetfunktion des Einkaufszentrums; auf der anderen Seite stehen jedoch die Angst vor der Konkurrenz bzw. dem
Kundenverlust für die Innenstadt und einem Frequenzverlust. Diese sich konträr gegenüberstehenden Aussagen machen deutlich, dass die
befragten Händler den Mehrwert des Einkaufszentrums für die Haller Innenstadt theoretisch zwar sehen, praktisch jedoch an der
Integration des Einkaufszentrums und der Verknüpfung mit der Innenstadt zweifeln.
132
62
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Als zusätzliche Angebote in der Haller Innenstadt sollten nach Ansicht der Befragten vorrangig Elektroangebote ausgebaut bzw.
Bekleidungsangebote erweitert werden. Zudem wird das hochwertige Nahrungsmittelangebot (z.B. Feinkostgeschäfte) genannt. Vergleicht
man diese Nennungen mit den Angaben der Befragten aus dem Jahr 2000, so wird deutlich, dass sich der Stellenwert der Sport- bzw.
Bekleidungsangebote leicht verringert hat, die Erweiterung um Elektroanbieter jetzt als wichtiger eingeschätzt wird. Demnach sollte ein
Elektrofachmarkt nach Ansicht der befragten Händler im neuen Einkaufszentrum am Kocher-Quartier angesiedelt werden.
Als Handlungsfelder für die Stadt zur Attraktivierung der Innenstadt von Schwäbisch Hall sehen die Befragten vorrangig die Verbesserung
des Parkangebotes. In dieser Hinsicht hat sich im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2000 nichts geändert. Schon damals wurde
günstiger bzw. kostenloser Parkraum und Kurzzeitparkplätze als Haupthandlungsschwerpunkte genannt. Die Verbesserung bzw.
Optimierung der Stadtgestaltung und der Aufenthaltsqualität auf der einen bzw. die Verbesserung der Verkehrssituation auf der
anderen Seite werden von den Befragten als fast gleichwertig wichtig eingeschätzt. Hierbei ist es besonders im Bereich der
Aufenthaltsqualität die Begrünung, die als verbesserungsfähig angesehen wird. In Bezug auf die Verkehrssituation wünschen sich viele
Befragten eine verkehrsfreie Fußgängerzone.
Im Bezug auf Maßnahmen der Händlerschaft wird deutlich, dass auf der einen Seite ein verstärktes gemeinschaftliches Engagement
gewünscht wird, auf der anderen Seite jedoch auch die Verbesserung jedes Einzelnen und individuelle Aktionen der Händler als wichtig
angesehen werden. Ein Drittel der Nennungen zielen auf die Vereinheitlichung der Kernöffnungszeiten ab, ein Punkt, der schon bei der
Befragung im Jahr 2000 häufig genannt wurde. Darüber hinaus werden auch individuelle Verbesserungen bei der Gestaltung der Läden, der
Schaufenster und der Warenpräsentationen im Straßenraum genannt.
In Bezug auf die Kooperation zwischen der Stadt und den Haller Einzelhändlern wird festgehalten, dass die Arbeit der City-Managerin
und Hall Aktiv als sehr gut eingeschätzt wird. Zukünftig wünschen sich die Händler ein größeres Verständnis der Verantwortlichen in der
Stadtverwaltung für den Einzelhandel. Zudem sehen sie Verbesserungsbedarf und Potenzial in der Verknüpfung des Stadtmarketings mit
dem Marketing für den Handel. In Bezug auf Aktionen von Hall Aktiv halten einige fest, dass es einen höheren Stellenwert für die Qualität
im Vergleich zu der Anzahl der Maßnahmen geben sollte.
133
63
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
8.
Zusammenfassendes Stärken-Schwächen-Profil der Haller Innenstadt
Branchenmix / Markenbesatz
Stärken
Schwächen
innenstadttypischer, weitgehend ausgewogener Branchenmix
Mix aus bekannten Markenanbietern und inhabergeführten,
individuellen Fachgeschäften
fehlender Elektrofachmarkt
Ausbaupotenzial im hochwertigen Lebensmittelsektor
viele „High Potential“-Marken außerhalb der Innenstadt
große Lücken im Markenbesatz des mittleren und höheren
Profilierungsbereiches (v. a. Bekleidung, Schuhe, Sport /
Freizeit, Kosmetik)
Einzelhandelsstruktur
Stärken
mehrere große und bekannte Magnetbetriebe (z.B. H & M)
dichter Einzelhandelsbesatz in der 1a-Lage
große räumliche Ausstrahlung der Innenstadt in die Region
(wenig Überschneidungen mit Einzugsbereichen anderer
Städte)
Schwächen
große Konkurrenz durch dezentrale Gewerbegebietslagen
(70 % der VK, viel im zentrenrelevanten Bereich)
relativ große räumliche Ausdehnung des Innenstadtbereiches mit „auslaufenden“ Lagen
relativ hohe Fluktuation (v. a. in den Nebenlagen)
mehrheitlich kleinstrukturierte Ladeneinheiten
starke Funktionsmischung
vergleichsweise geringe Leerstandsquote, wenig dauerhafte Leerstände
z. B. ungeklärte Nachfolgefrage im Facheinzelhandel
134
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Verkehrliche Erreichbarkeit / Parken
Stärken
Schwächen
leistungsfähiger Innenstadtring mit Anbindung an B 14 und
B 19
erschwerte Anfahrbarkeit einzelner innenstadtnaher Parkplätze (v. a. Haalplatz)
wenig Einbahnstraßen
umfangreiche Parkmöglichkeiten entlang des Innenstadtrings und am Rand der Altstadt
Gestaltung der Parkhäuser z. T. verbesserungswürdig (Beleuchtung, Pflegezustand)
kein Parksuch- und Durchgangsverkehr in den Haupteinkaufslagen
unzureichende Ausweichmöglichkeiten bei Veranstaltungen
/ Festen
z. T. technische Mängel bei der Parkraumbewirtschaftung
(z. B. bei Wechselgeldrückgabe, Auslastungsanzeigen)
Parkzufahrten kollidieren kaum mit Fußwegenetz
Architektur / öffentlicher Raum
Stärken
Schwächen
wertvoller Gebäudezustand (z. T. hochwertig saniert)
attraktive Erlebnisräume durch Aufweitungen innerhalb der
engen Gassenstruktur
viele Läden mit veraltetem Erscheinungsbild und unattraktiver Außenwerbung (auch in 1a-Lagen)
keine durchgängige Barrierefreiheit
z. T. Stadtmöblierung ungepflegt / Wände beschmiert
z. T. unverfugtes Kopfsteinpflaster (mangelnde Benutzbarkeit)
verbesserungswürdige Beleuchtung (v. a. der Läden)
gelungene Integration größerer Anbieter in die historische
Bausubstanz
mehrere Beispiele für attraktive Ladenfassaden / Schaufenster
Erlebbarkeit als Stadt am Fluss
135
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Fußwegebeziehungen / Rundlauf
Stärken
Schwächen
Fußgängerzonen im Haupteinkaufsbereich vorhanden
Rundlauf durch topografische Situation eingeschränkt
ausgeprägtes Netz von fußläufig benutzbaren Wegen
angenehme, zum Bummeln geeignete Straßenquerschnitte
in der Haupteinkaufslage
Einschränkung der Fußgängerfreundlichkeit durch Bus- und
Anlieferverkehr
deutlich geringere Frequentierung in Nebenlagen, zur Mittagszeit und am Samstag Nachmittag
Vernetzung von Einkaufs- und Tourismuswegenetz noch
ausbaufähig
vergleichsweise hohe Passantenfrequenz in den 1a-Lagen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
136
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
TABELLEN-, KARTEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Seite
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Einzelhandelsbestand in der Stadt Schwäbisch Hall nach Hauptwarengruppen
6
Tabelle 2:
Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
7
Tabelle 3:
Bestandsentwicklung im Einzelhandel der Haller Innenstadt (2002 – 2008)
16
Tabelle 4:
Besatz an Retailmarken im Vergleich (Auswahl: hohe Bekanntheit – hohe Profilierung)
23
Kartenverzeichnis
Karte 1:
Innerstädtische Einzelhandelsstruktur in Schwäbisch Hall
12
Karte 2:
Lage der Magnetbetriebe in der Haller Innenstadt
13
Karte 3:
Verteilung der Leerstände in der Haller Innenstadt
29
Karte 4:
Nutzungsschwerpunkte in der Haller Innenstadt
52
Karte 5:
Verkehrliche Erreichbarkeit, Parken und ÖPNV
55
Karte 6:
Innerstädtisches Wasser und Grün
71
Karte 7:
Passantenfrequenz - Zählstellen und Stundendurchschnittswerte
79
Karte 8:
Passantenfrequenz - Tagesdurchschnittswerte je 30 Minuten zwischen 09:00 und 18:00 Uhr nach Laufrichtung
86
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Wesentliche Arbeitsschritte der Untersuchung
3
Abbildung 2:
Einzelhandelsbestand in Schwäbisch Hall
7
Abbildung 3:
Einzelhandelsbestand im Vergleich (Verkaufsflächen)
9
Abbildung 4:
Einzelhandelsbestand in der Innenstadt von Schwäbisch Hall nach Größenklassen
11
Abbildung 5:
Die Entwicklung der Einzelhandelsbetriebe der Haller Innenstadt seit 2002 – nach Hauptwarengruppen
15
Abbildung 6:
Die Entwicklung der Verkaufsflächen in der Haller
15
Abbildung 7:
Retailmarken bei Bekleidung, Schuhen, Sport in Schwäbisch Hall
19
Abbildung 8:
Retailmarken bei sonstigen zentrenbildenden Marken in Schwäbisch Hall
20
Abbildung 9:
Passantenfrequenz – Stundendurchschnittswerte
80
Abbildung 10: Passantenfrequenzen im Tagesverlauf (Dienstag, 29.04.2008)
82
Abbildung 11: Passantenfrequenzen im Tagesverlauf (Samstag, 26.04.2008)
84
Abbildung 12: Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Gelbinger Gasse
87
Abbildung 13: Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Marktstraße
88
Abbildung 14: Tagesganglinien nach Laufrichtungen Am Spitalbach
89
Abbildung 15: Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Neuen Straße
90
Abbildung 16: Tagesganglinien nach Laufrichtungen auf der Henkersbrücke
91
Abbildung 17: Tagesganglinien nach Laufrichtungen in der Schwatzbühlgasse
92
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Innenstadtentwicklungskonzept
für die Stadt Schwäbisch Hall
Teil II: Masterplan
Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH
Ludwigsburg | Büros in Erfurt, Köln, München
71638 Ludwigsburg, Hohenzollernstraße 14
Tel. 0 71 41 / 93 60 - 0, Fax 0 71 41 / 93 60 - 10
eMail: info@gma.biz, http://www.gma.biz
1
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Vorbemerkung
Im Februar 2008 erteilte die Stadt Schwäbisch Hall der GMA, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg, den
Auftrag zur Erstellung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes für die Stadt Schwäbisch Hall. Ergebnis der Untersuchung im Rahmen
des Innenstadtentwicklungskonzeptes soll ein strukturierter Masterplan zur Weiterentwicklung der Innenstadt sein, der konkrete und
umsetzungsorientierte Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Einzelhandelsangebotes, zur Aufwertung des öffentlichen
Raumes, zur Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation, zur Optimierung von Fußwegenetz und Erlebbarkeit sowie zur Weiterentwicklung von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen geben soll.
Für die Bearbeitung der Untersuchung wurde im April / Mai 2008 eine Kompletterhebung der Einzelhandelsbetriebe in der Haller Innenstadt sowie eine Erfassung der Leerstände, eine städtebauliche Analyse, eine Passantenfrequenzzählung sowie eine umfangreiche Haushalts- und Einzelhändlerbefragung durchgeführt. Darüber hinaus standen der GMA Daten und Informationen des Statistischen Bundesamtes, des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall sowie GMA-interne
Unterlagen zur Verfügung. Alle Ausgangsdaten wurden von den Mitarbeitern der GMA nach bestem Wissen erhoben, mit der gebotenen Sorgfalt aufbereitet und nach neuesten wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in einem separaten
Analyseband zusammengestellt und im September 2008 vorgelegt. Im Oktober 2008 fanden auf dieser Basis dann drei Gesprächsforen zu ausgewählten Einzelthemen statt:
Mobilität, Verkehr und Parken (14. Oktober 2008)
Stadtgestaltung (21. Oktober 2008)
Marketing und Kommunikation (28. Oktober 2008).
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Neben ausgewählten Experten zu den jeweiligen Fachthemen und Vertretern der wichtigsten Akteure waren zu jedem Gesprächsforum auch die Händler sowie die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Zielsetzung der Veranstaltungen war es, ausgewählte Aspekte
des Masterplanes Innenstadt inhaltlich weiter zu vertiefen und eine Diskussion mit den Beteiligten „auf Augenhöhe“ anzuregen. Im
Nachfolgenden werden die Ergebnisse der Gesprächsforen dokumentiert. Daran anschließend werden Handlungsfelder und konkrete
Maßnahmen dargestellt, die aus den Ergebnissen des Analysebandes sowie den Anregungen in den Gesprächsforen abgeleitet werden können.
Die Untersuchung dient der Entscheidungsvorbereitung und -findung für kommunalpolitische Entscheidungen der Stadt Schwäbisch
Hall. Eine Vervielfältigung und Weitergabe der vorliegenden Untersuchung im Ganzen und in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Auftraggebers und der GMA.
GMA
Gesellschaft für Markt- und
Absatzforschung mbH
Ludwigsburg, im Dezember 2008
NMV wym
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
1.
Aufgabenstellung
1
2.
Ablauf und Ergebnisse der Gesprächsforen
3
2.1
Mobilität, Verkehr und Parken (14. Oktober 2008)
4
2.2
Stadtgestaltung (21. Oktober 2008)
12
2.3
Marketing und Kommunikation (28. Oktober 2008)
18
3.
Masterplan zur Weiterentwicklung der Haller Innenstadt
25
3.1
Oberziele
25
3.2
Handlungsfelder und Maßnahmen
26
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
1.
Aufgabenstellung
Die Innenstadt von Schwäbisch Hall steht durch die geplante Realisierung eines innerstädtischen Einkaufszentrums vor großen strukturellen Veränderungen. Durch die Ausweitung des Angebotes besteht die Chance, die Zentralität des Mittelzentrums Schwäbisch Hall insgesamt und v. a. die Funktion der Innenstadt zu stärken. Gleichzeitig wird die Entwicklung des innerstädtischen Einkaufszentrums jedoch
auch die Bedeutung der innerstädtischen Lagen und Strukturen verändern.
Vor dem Hintergrund der zentralen Lage der ehemaligen JVA und den damit verbundenen Wechselwirkungen mit der Innenstadt von
Schwäbisch Hall ist die Entwicklung dieses Areals mit der Gesamtentwicklung der Innenstadt abzustimmen. Dazu ist die Erarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes erforderlich.
Aufbauend auf einer Bestandsanalyse sowie einer quantitativen und qualitativen Bewertung der städtebaulichen sowie nutzungsbezogenen Situation wurde hierzu ein handlungs- und umsetzungsorientierter Masterplan mit Aussagen zu den wesentlichen Innenstadtthemen
(z. B. Branchenmix, Ladengrößen, Erscheinungsbild, ergänzende Nutzungen, Städtebau / öffentlicher Raum, Erlebbarkeit) erarbeitet.
Die Erfassung und Analyse der Einzelhandelsstruktur der Innenstadt von Schwäbisch Hall zum jetzigen Zeitpunkt, d. h. vor der Realisierung des Einkaufszentrums, ermöglicht es, dass die Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Innenstadt von Schwäbisch Hall während der
Bauphase für das JVA-Gelände bereits angestoßen und umgesetzt werden können. Damit wird erreicht, dass erforderliche Anpassungsmaßnahmen in der Innenstadt bereits vor der Fertigstellung des Einkaufszentrums auf dem JVA-Gelände eingeleitet werden. Zudem ermöglicht eine exakte Analyse der heutigen Situation einen Vorher-Nachher-Vergleich, in der besonders die Auswirkungen und Änderungen durch das Einkaufszentrum exakt dokumentiert werden können. Dadurch wird eine Erfolgskontrolle möglich.
1
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt den Umfang und den Aufbau des gesamten Untersuchungsprogrammes (Teil I und II) im Überblick.
Abbildung 1: Wesentliche Arbeitsschritte der Untersuchung
A
N
A
L
Y
S
E
B
A
N
D
Angebotsanalyse
Angebotsanalyse
Leerstandskataster
Leerstandskataster
Städtebauliche
StädtebaulicheAnalyse
Analyse
Passantenfrequenzzählung
Haushaltsbefragung
Einzelhändlerbefragung
Stärken-Schwächen-Profil
Öffentliche Gesprächsforen zu
M
A
S
T
E
R
P
L
A
N
- Mobilität, Verkehr und Parken
- Stadtgestaltung
- Kommunikation und Marketing
Masterplan mit Empfehlungen zu Einzelhandel, Standortpolitik, Erreichbarkeit, Erlebbarkeit, Stadtgestaltung, Vernetzung mit Stadtmarketing etc.
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.
Ablauf und Ergebnisse der Gesprächsforen
Nach Abschluss der Bestandserhebungen, Befragungen und Zählungen wurden die Analyseergebnisse im August 2008 der Öffentlichkeit
vorgestellt. Für die darauf aufbauende Erarbeitung des umsetzungsorientierten Masterplanes zur Weiterentwicklung der Innenstadt wurde
ein offener Diskussionsprozess mit Vertretern von Stadt, Hall aktiv, Händlern, Bürgern und sonstigen Akteuren gewählt. Wesentliche Zielsetzung war die frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit und insbesondere der Innenstadtakteure in den Diskussionsprozess. Hierzu
wurden drei projektbegleitende Gesprächsforen initiiert, um ausgewählte Aspekte, die sich insbesondere durch die Ergebnisse der vorbereitenden Analysen und Befragungen als wesentlich herauskristallisiert hatten, inhaltlich weiter zu vertiefen. Mit dieser Vorgehensweise
wurde man auch einem Verbesserungsvorschlag gerecht, der häufig im Rahmen der Einzelhändlerbefragung genannt wurde: So wünschen sich viele der befragten Einzelhändler in der Innenstadt eine bessere Abstimmung sowie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen
Stadtverwaltung und Handel.
Vor dem Hintergrund der Analyse- und Befragungsergebnisse wurde speziell in den folgenden Themenfeldern noch Diskussionsbedarf
erkannt:
Mobilität, Verkehr und Parken
Stadtgestaltung
Marketing und Kommunikation.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Dementsprechend wurden drei thematische Gesprächsforen im Oktober 2008 durchgeführt, zu denen neben Vertretern von Stadt und
Handel auch örtliche Experten zu dem jeweiligen Thema sowie die Händlerschaft und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen wurden.
Die Anzahl der Teilnehmer hat gezeigt, dass in Schwäbisch Hall das Interesse an der Weiterentwicklung der Innenstadt vergleichsweise
groß ist. In allen drei Themenfeldern war eine hohe aktive Teilnahme der Anwesenden sowohl aus dem Expertenkreis als auch aus Händler- und Bürgerschaft zu registrieren.
Im Nachfolgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der drei Gesprächsforen dokumentiert. Es handelt sich dabei um Ergebnisprotokolle, bei denen die Reihenfolge der Themen nicht zwangsläufig chronologisch ist und die auch nicht deren Bedeutung widerspiegelt.
Darauf aufbauend werden Handlungsfelder, Oberziele und Maßnahmen dargestellt, die aufgrund des umfassenden Diskussionsprozesses zwischen GMA, Stadt, Hall aktiv und der Öffentlichkeit schon stark konkretisiert werden konnten (z. B. hinsichtlich Festlegung von
Prioritäten und zeitlichen Abläufen sowie Benennung von Zuständigkeiten für einzelne Projekte).
2.1
Mobilität, Verkehr und Parken (14. Oktober 2008)
Neben interessierten Händlern und Bürgern haben an dem Gesprächsforum Vertreter von Hall aktiv, der Stadtverwaltung Schwäbisch
Hall, der Stadtwerke sowie der öffentlichen Verkehrsverbünde teilgenommen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch die GMA
mit einer Beleuchtung der Ausgangssituation in Schwäbisch Hall, ausgewählter Ergebnisse aus den Einzelhandels- und Kundenbefragungen sowie ausgewählten Beispielen aus anderen Städten zum Bereich Mobilität, Verkehr und Parken moderierte Herr Hocher vom
Haller Tagblatt die Veranstaltung. Folgende Aspekte wurden thematisiert und diskutiert:
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Parkplatzangebot:
Mehrheitlich herrschte Einigkeit darüber, dass das Parkplatzangebot in der Innenstadt rein quantitativ weitgehend ausreicht. Handlungsbedarf wurde aber im Hinblick auf Parkplätze für Beschäftigte und Mitarbeiter von Betrieben in der Innenstadt geäußert. So
werden häufig Nutzungskonflikte bei der Stellplatzbelegung zwischen Kunden / Besuchern und Beschäftigten / Anliegern festgestellt. Als eine Möglichkeit zur Entschärfung dieses Nutzungskonfliktes wird die Ausweisung zusätzlicher Parkplätze explizit für
Beschäftigte vorgeschlagen, die sich durchaus in etwas weiterer Entfernung zu den innerstädtischen Hauptlagen befinden könnten
als die Kundenparkplätze, da Beschäftigte i. d. R. größere fußläufige Distanzen zwischen Parkplatz und Arbeitsplatz in Kauf nehmen als Kunden zwischen Parkplatz und Geschäften. Ein Standort hierfür könnte z. B. das Bahnhofsumfeld sein.
Des weiteren wurde eine Aufwertung der Parkhäuser i. S. einer bequemeren Benutzbarkeit z. B. auch für ältere Menschen empfohlen. Gerade das Parkhaus „Langer Graben“ würde heute von vielen Kunden gemieden, da es beengte Zufahrten, schmale
Parkbuchten und eine mangelnde Beleuchtung aufweist. Zu diesem Aspekt wurde berichtet, dass man sich hier bereits in der Umsetzungsplanung befindet: So ist noch vor Eröffnung des Kocher-Quartiers die Sanierung des Parkhauses „Langer Graben“ geplant und auch die Parkmöglichkeiten, die im Rahmen des Kocher-Quartiers neu geschaffen werden, sollen den modernen Ansprüchen der Benutzer (z. B. im Hinblick auf Anordnung der Stellplätze, Breite der Parkbuchten, Verständlichkeit der Wegeführungen für Ein- und Ausfahrende sowie für Fußgänger) gerecht werden.
Im Hinblick auf die Schaffung eines zusätzlichen Angebotes für Kurzzeitparkplätze wird das Umfeld der Post vorgeschlagen. Hier
wäre es aus Sicht zahlreicher Teilnehmer wünschenswert, für eine begrenzte Zeit zu parken, um kurze Erledigungen in der Post
durchführen zu können, ohne in eines der Parkhäuer fahren und die Fußwege hin und zurück in Kauf nehmen zu müssen, die Örtlichkeiten geben dies aber nach Aussage der Stadtverwaltung nicht her.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Anfahrbarkeit der Parkplätze:
Als eine wichtige Rahmenbedingung für das Thema Parken in der Haller Innenstadt wird übereinstimmend festgestellt, dass die
Kunden sehr stark einseitig auf die oberirdischen und zentrumsnahen Parkplätze am Haalplatz und am Froschgraben orientiert
sind. Gerade der Haalplatz ist aber relativ schwierig anzufahren (Sackgassenlage) und häufig bei Veranstaltungen o. ä. zeitweilig
gesperrt. Dabei sind in der Haller Innenstadt mehrere Parkhäuser vorhanden, die objektiv gesehen ebenfalls nur in geringer Entfernung zu den Haupteinkaufslagen liegen, die „gefühlte Distanz“ für die meisten Kunden aber wohl größer ist. Vor diesem Hintergrund wurden Verbesserungsmöglichkeiten des Parkleitsystems diskutiert. Mehrheitlich wurde das heutige, dynamische Parkleitsystem schon als vergleichsweise gut bewertet, denkbar wäre aber eine Ergänzung des Beschilderungssystems z. B. im Hinblick
auf eine plakative thematische Differenzierung (z. B. Einkauf, Altstadt, Kultur etc.). Damit bekommt der Besucher bereits beim Einfahren in die Stadt eine umfassende, aber leicht verständliche Information, und kann danach entscheiden, welcher Parkplatz am
ehesten für seinen Besuchsgrund der Haller Innenstadt geeignet ist. Solche Systeme wurden in anderen Städten (z. B. BietigheimBissingen) bereits erfolgreich umgesetzt. Sie erleichtern einerseits die Orientierung, v. a. auch dann, wenn auswärtige Besucher
mit den Namen der Parkplätze / -häuser (z. B. „Langer Graben“, „Alte Brauerei“, „Ritter“) nicht vertraut sind. Gleichzeitig könnte
diese Maßnahme aber auch zu einer Verringerung des relativ einseitigen Parkdrucks bezüglich des Haalplatzes beitragen. Dies v.
a. dann, wenn auch die „gefühlte Distanz“ zwischen Parkhäusern und Hauptgeschäftslagen verringert wird, z. B. durch einfach
verständliche Schilder an den Parkhäusern (z. B. „2 Minuten Fußweg in die Innenstadt“).
Parkraumbewirtschaftung:
Von vielen Teilnehmern des Gesprächsforums wurde hier eine stärkere Differenzierung der Parkgebühren gefordert, v. a. im Hinblick auf die Einrichtung einer sog. „Brötchentaste“ / „Brezeltarif“. Damit kann ein Innenstadtbesucher eine gewisse Zeit (z. B. 20
Minuten / 30 Minuten / 1 Stunde) kostenfrei in der Innenstadt parken, erst danach wird ein Tarif berechnet. Dieses System hat sich
in verschiedenen Ausformungen in zahlreichen anderen Städten bewährt (z. B. Biberach a. d. Riß, Ludwigsburg, Tuttlingen). Die
Realisierungschancen und der tatsächliche Mehrwert wurden aber kontrovers diskutiert. Von Seiten der Stadtwerke als Betreiber
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
der Parkhäuser wurde darauf hingewiesen, dass bei einer Parkraumbewirtschaftung, bei der beispielsweise die ersten 30 Minuten
kostenfrei sind, jährliche Kosten von ca. 0,5 Mio. € entstünden. Da derzeit aber noch ein jährliches Defizit von ca. 1,0 Mio. € zu
verkraften ist, sei die Umsetzung auf absehbare Zeit kaum denkbar. Bei dieser Diskussion muss berücksichtigt werden, dass die
wesentlichen Vorteile bei einer solchen Bewirtschaftungsform v.a. im Imagegewinn einer Einkaufsinnenstadt im Vergleich mit konkurrierenden Einkaufsstandorten (z. B. Gewerbegebietslagen mit umfangreichem kostenfreien Parkplatzangebot, kleinere Einkaufsstädte im Umland mit ebenfalls geringeren Parkkosten oder kostenfreiem Parkplatzangebot) liegen. Dies ist ein sehr guter
Aspekt im Rahmen einer positiven Vermarktung der Innenstadt und damit ein wichtiges Pfund, mit dem man „wuchern“ kann. In
der Wahrnehmung der Kunden spielt dies i. d. R. eine deutlich höhere Rolle als ihre tatsächliche Kosteneinsparung. Ggf. lässt sich
ein Ansatz prüfen, bei dem die Kosten über höhere Preise für das Parken in der Zeit nach den ersten 30 Minuten wieder ausgeglichen werden können. Dies erscheint durchaus realistisch, da der heutige Tageshöchstsatz mit 4,50 € in Schwäbisch Hall im Vergleich mit anderen Städten dieser Größenordnung eher niedrig ist.
Parkgebührenrückvergütung:
In diesem Zusammenhang wurde v. a. bemängelt, dass es bis zu drei verschiedene Systeme nebeneinander gibt, wie Parkgebühren in der Haller Innenstadt rückvergütet werden (z. B. Citycard, durch Direktabzug von der Rechnung, Auszahlung in bar). Der
zweite wesentliche Nachteil ist, dass die Möglichkeiten der Rückvergütung von Parkgebühren beim Kunden kaum bekannt sind
und sich die verschiedenen Systeme gerade auch für Besucher und Touristen nicht ausreichend erschließen. Weitere Nachteile
aus Sicht einzelner Händler sind, dass die Rückvergütung über die Citycard den Kassiervorgang verlängert und damit für den
Kunden eher unbequem ist sowie die Tatsache, dass bislang kein Guthaben auf die Citycard buchbar ist bzw. keine Punkte / Boni
o. ä. angespart werden können.
Zur derzeitigen Bedeutung der Citycard wird berichtet, dass ca. 10.000 Karten im Umlauf sind und ca. 20 % der Einfahrten in die
Parkhäuser auf Kartenkunden entfallen. Die Zeitparkerkarte ist eine personalisierte Karte und ermöglicht eine minutengenaue Ab-
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
rechnung. Derzeit bestehen Planungen von Seiten der Stadtwerke, die Funktion der Citycard weiter auszubauen und gerade auch
für Touristen Angebotspakete zu schnüren, in denen eine Parkkarte enthalten ist.
Als wichtigste Maßnahmen wurden eine intelligente Vereinheitlichung der Parkgebührenrückvergütung unter höherer Beteiligung
der Händler angeregt sowie eine offensivere Vermarktung des Vorteils der Parkgebührenrückvergütung in der Haller Innenstadt.
Die Vereinheitlichung sollte auch auf eine Tarifrückvergütung für den ÖPNV ausgedehnt werden. In diesem Zusammenhang wurde die Kombination von Citycard, Kolibricard und ggf. weiteren Diensten auf einer einzigen Karte zur Diskussion gestellt. Auch bei
den Angebotspaketen für Touristen könnte eine Verbindung von Parkkarten und ÖPNV-Tickets sinnvoll sein. Manche Händler
wünschen sich zudem die Möglichkeit, dass Kunden und Besucher Bonuspunkte o. ä. ansparen können, die über den einzelnen
Parkvorgang hinaus wieder in der Stadt eingelöst werden können (z.B. im Handel, in der Gastronomie).
Individualverkehr in der Innenstadt:
Die Frage, ob auch zukünftig eine Durchfahrt durch die Innenstadt für den Individualverkehr entlang der Marktstraße, dem Hafenmarkt und der Haalstraße sinnvoll ist, wurde durchaus kontrovers diskutiert. V. a. von Seiten des Handels wurde aber eindeutig für
eine Erhaltung der Durchfahrtsmöglichkeit plädiert, da v. a. eine direkte Anfahrbarkeit von Post, Sparkasse und ähnlichen Einrichtungen unabdingbar erscheint. Zudem wurde berichtet, dass die Verkehrsströme in der Altstadt aufgrund des funktionierenden Innenstadtrings und der räumlichen Verteilung der Parkhäuser heute nicht mehr so hoch sind, dass sie als störend empfunden werden. Das „Cruiser-Verhalten“ und der meiste Parksuchverkehr finden heute nicht mehr in der Altstadt statt. Mehrheitlich haben sich
die Teilnehmer des Gesprächsforums aber dafür ausgesprochen, im Rahmen der geplanten Umgestaltung der Marktstraße diesen
Bereich verkehrsberuhigt mit einer niveaugleichen Gestaltung von Fahrspuren und Fußwegen auszubauen. Ziel sollte dabei eine
Erhöhung der Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit sowie eine Reduzierung der Pkw-Fahrgeschwindigkeit sein.
In die Richtung einer stärkeren Fußgängerfreundlichkeit und Aufenthaltsqualität ging auch der Vorschlag einer Teilnehmerin, in der
Gelbinger Gasse Maßnahmen zur Verringerung der durchfahrenden Pkws / Lkws sowie zur Verringerung der Durchfahrtsge-
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
schwindigkeit durchzuführen (z. B. verschwenkter Ausbau, versenkbare Poller). Hierzu wurde seitens der Stadtverwaltung erläutert, dass auf Anregung von Bewohnern der Gelbinger Gasse bereits Zählungen durchgeführt wurden, die überraschend hohe Ergebnisse brachten. Derzeit erarbeite man geeignete Maßnahmen, um die Sicherheit v. a. auch für Ältere, Kinder und Touristen in
der Gelbinger Gasse zu erhöhen.
Eine weitere Empfehlung aus dem Teilnehmerkreis zur Erhöhung der Sicherheit v. a. für Touristen und nicht ortskundige Besucher
war, v. a. in der unteren Neuen Straße auch gestalterisch erkennbar zu machen, dass hier Busse durch die Fußgängerzone fahren
und sich somit Fußgänger und Busse diesen öffentlichen Straßenraum unter gegenseitiger Rücksichtnahme teilen. Dies sei vielen
Innenstadtbesuchern nicht bewusst, was zu einer Gefährdung der Fußgänger führen kann. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung
wurden hier nicht genannt mit Ausnahme einer stärkeren Differenzierung der Pflasterung im Bodenbelag.
Anlieferverkehr:
Die eingeführte zeitliche Begrenzung des Anlieferverkehrs in der Innenstadt wurde mehrheitlich positiv eingeschätzt. Nachteilig sei
aber nach wie vor, dass die definierten Anlieferzeiten nur in unzureichendem Umfang eingehalten werden. D. h., dass regelmäßig
auch Anlieferungen in den Mittags-, Nachmittags- und Abendstunden stattfinden, was zu Lasten der Aufenthaltsqualität, Fußgängerfreundlichkeit und Erlebbarkeit der Fußgängerzone als autofreier Raum geht. Als Maßnahme, um diesem Umstand entgegenzuwirken, wird eine stärkere Überwachung der Anfahrzeiten in der Innenstadt angeraten.
ÖPNV:
Insgesamt wurde es allgemein als wünschenswert angesehen, den Anteil der Kunden / Besucher, die mit dem Bus in die Innenstadt kommen, zu Lasten des Individualverkehrs zu erhöhen. Dies sei aber nur dann möglich, wenn das ÖPNV-Angebot sehr gut
ist. Eine Optimierung des Angebotes ist aber auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit einem perspektivisch
noch höheren Anteil älterer Personen notwendig. Die Tatsache, dass die Busse heute direkt durch die Innenstadt fahren und eine
Bushaltestelle in unmittelbarer Geschäftsnähe (Am Spitalbach) vorhanden ist, wird von allen Teilnehmern durchwegs positiv ein-
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gestuft. Daher sollte die Innenstadtdurchfahrt der Busse nach Realisierung des Kocher-Quartiers erhalten bleiben, zumal die
Durchfahrtsmöglichkeit auch in der Verbindung der Ost- mit der Weststadt Zeit spart. Die Busse werden in der Fußgängerzone
weniger als störendes Element, sondern eher als probates Mittel zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt wahrgenommen, wenngleich auch von Einzelnen angemerkt wurde, dass es wenig angenehm sei, wenn „einem in der Stadt der Bus über
die Schlappen fährt“. Die Busse befördern v. a. in der Mittagspause auch Schüler und Beschäftigte der Bausparkasse in die Innenstadt und sind somit ein wichtiger Frequenzbringer. Die Vertreter der öffentlichen Verkehrsverbünde bestätigen, dass die Linie
1 als Innenstadtlinie mit Durchquerung der Altstadt im 10- bzw. 15-Minuten-Takt im Vergleich mit anderen Städten als vorbildliches
Beispiel gilt. Gerade deshalb wird aber auch eine offensivere Vermarktung der sehr guten ÖPNV-Erreichbarkeit der Innenstadt gefordert. So sei dies ebenfalls eine wichtiges „Pfund zum wuchern“.
Mehrheitlich als unzureichend wird heute aber die ÖPNV-Anbindung der Stadtteile und die Taktung abends und an den Wochenenden angesehen. Hier wünscht man sich eine kundenfreundlichere Taktung sowie eine Abstimmung der Fahrzeiten mit den Öffnungszeiten des innerstädtischen Einzelhandels unter zusätzlicher Berücksichtigung der verschiedenen Kultur- und Abendveranstaltungen sowie der Bedeutung der Gastronomie für die Innenstadt. Für die Abstimmung mit den Öffnungszeiten wäre zunächst
die Festlegung von einheitlichen Kernöffnungszeiten in der Innenstadt essenziell (vgl. 3. Gesprächsforum). Die Busfahrzeiten sollten zudem mit den Zügen der Deutschen Bahn und den Regionalbussen abgestimmt werden. In Verbindung mit den Regionalbussen wurde auch eine Optimierung der Umsteigemöglichkeiten zwischen Regional- und Stadtbuslinien diskutiert. Hier wäre aus
Sicht einiger Teilnehmer eine stärkere räumliche Bündelung von ZOB und Regionalbushaltestelle wünschenswert bzw. eine Verlagerung des Regionalbushaltes näher an die Innenstadt.
Für Touristen, die mit dem eigenen Auto nach Schwäbisch Hall kommen, wäre es mehrheitlich denkbar, zusätzlich zu den innenstadtnahen kostenpflichtigen Parkplatzangeboten in größerer Entfernung zur Innenstadt kostenfreie Park + Ride-Stellplätze mit einer entsprechenden Beschilderung und einem kundenfreundlichen Shuttle-Service in die Altstadt (z. B. „alle 10 Minuten direkt ins
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Zentrum“) einzurichten. Manche Händler wünschen sich einen solchen Shuttle-Service auch zwischen dem Parkplatz „Weilerwiese“ und der Altstadt, da die fußläufige Distanz von vielen Kunden nicht akzeptiert werden würde. Nach Aussage der ÖPNVExperten rechne sich ein solcher Shuttle-Service aber lediglich an ausgewählten Tagen (z. B. an Markttagen, bei Veranstaltungen).
Vereinzelt kam auch der Wunsch nach einer Verbesserung der Fahrradwegeanbindung zwischen Stadtteilen und der Innenstadt
(v. a. vom Stadtteil Steinbach). Im Rahmen dieser Diskussionen um Pkw-Verkehr, ÖPNV, Fahrrad- und Fußgängeranbindungen
kristallisierte sich schließlich heraus, dass ein gesamtheitliches Mobilitätskonzept unter Einbezug aller Verkehrsarten und in Zusammenarbeit mit allen Verkehrsunternehmen in der Stadt erarbeitet und umgesetzt werden müsste, um gerade auch die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsarten für den Benutzer zu optimieren. Ein solches Konzept sollte dann auch Maßnahmen für die Baustellenphase am Kocher-Quartier beinhalten. Neben alternativen Parkplatzangeboten für den bisher hoch frequentierten „Froschgraben“ gehören dazu auch Themen der alternativen Buslinienführung durch die Innenstadt sowie der transparenten Kommunikation und aktiven Vermarktung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Haller Innenstadt gegenüber Kunden und
Besuchern.
Sonstiges:
Ferner wurde sowohl aus den Reihen der Händler als auch der Bürger angeregt, dass die Berichterstattung in der Presse (insbesondere Haller Tagblatt) zukünftig mehr Hintergrundinformationen zu aktuellen Planungen in der Stadt sowie zu den Zusammenhängen, die hinter diesbezüglichen Entscheidungen stehen, enthalten sollte.
Zusammenfassend ergeben sich insbesondere Ansatzpunkte bei den Themen Parkraumbewirtschaftung und Parkgebührenrückvergütung sowie bei einer weiteren Verbesserung des Parkleitsystems und der Einrichtung von mehr Parkplätzen für Beschäftigte der Innenstadt. Des Weiteren wurden Handlungsfelder im Bereich ÖPNV ausgemacht, v. a. was den Ausbau des ÖPNV-Angebotes für die Stadttei-
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le sowie außerhalb der Geschäftszeiten anbelangt, die bessere Verzahnung verschiedener Verkehrsarten sowie die aktive und frühzeitige
Auseinandersetzung mit Übergangslösungen während der Bauphase des Kocher-Quartiers. Außerdem sollte die Überwachung der Anlieferzeiten in der Innenstadt intensiviert werden.
2.2
Stadtgestaltung (21. Oktober 2008)
Neben interessierten Händlern und Bürgern haben an dem zweiten Gesprächsforum Vertreter von Hall aktiv, der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, der GWG sowie der Gastronomie / Hotellerie, des Elternbeirats, der Behinderten und der Hauseigentümer in der Haller Innenstadt teilgenommen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch die GMA mit einer Beleuchtung der städtebaulichen Ausgangssituation in Schwäbisch Hall, ausgewählter Ergebnisse aus den Einzelhandels- und Kundenbefragungen sowie ausgewählten Beispielen
aus anderen Städten zum Thema Stadtgestaltung moderierte Frau Fröhlich von der GMA die Veranstaltung. Folgende Aspekte wurden
thematisiert und diskutiert:
Behindertenfreundlichkeit / Benutzbarkeit:
Die Topografie der Stadt Schwäbisch Hall ist nur eingeschränkt für Behinderte geeignet. Umso wichtiger ist, dass ein Führer in
Form eines Faltblatts o.ä. erstellt wird, sodass sich Behinderte besser zu Recht finden. Diese positive Kommunikation gegenüber
Menschen mit Behinderungen wäre auch eine konkrete Marketingmaßnahme. Es wird angeregt, generell das Absinken von Bordsteinen bei jeglichen Straßenbaumaßnahmen als Standard einzuführen. Der Behindertenbeauftragte regt außerdem an, regelmä-
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
ßig Begehungen mit Behinderten durchzuführen, um so die individuellen Probleme vor Ort im Detail zu erkennen. Ein ähnliches
Vorgehen hat sich z.B. in Weinstadt bewährt.
Anbindung Kocher-Quartier:
Die Verbindung von Kocher-Quartier und Neuer Straße bzw. Gelbinger Gasse ist die wesentliche Voraussetzung für die zukünftige
Integration des Einkaufszentrums. Die Übergangsbereiche müssen entsprechend attraktiv gestaltet werden. Dazu sind attraktive
Wegeführungen mit entsprechender Aufenthaltsqualität erforderlich. Hierzu wurde seitens der Stadtverwaltung erläutert, dass bereits umfangreiche Maßnahmen vorgesehen sind (u.a. Aufzug und zusätzlich Treppenanlage zur Gelbinger Gasse. Gerade die
Treppenanlage wäre eine weitere identitätsstiftende Maßnahme für die typische städtebauliche Gestaltung mit den zahlreichen
Treppen in der Innenstadt von Schwäbisch Hall.) Außerdem sichert die GWG zu, dass die sogenannten Kornhausscheunen geöffnet werden. Dies sind die Gebäude, die bisher den Froschgraben von der Neuen Straße abschirmen. Hier sind u.a. Gastronomie
bzw. auch kleine Einzelhandelsgeschäfte vorgesehen, so dass dieser Übergangsbereich deutlich attraktiver wird. Das KocherQuartier wird damit unmittelbar an die Fußgängerzone angebunden. Die Stadtverwaltung hält dann auch einen Rundlauf für möglich, d.h. die Verbindung Kocher-Quartier – Am Spitalbach – Neue Straße wird insgesamt aufgewertet.
Spielgeräte und kindergerechte Innenstadt:
Übereinstimmend wird festgestellt, dass zu wenig Spielgeräte oder Möglichkeiten sonstiger Art für Kinder in der Innenstadt vorhanden sind. Hier gab es bereits in der Vergangenheit Ansätze, die wieder aufgegriffen werden sollen. Ein Ansatz ist dabei auch
das Sponsoring von einzelnen Spielgeräten, das ggf. geprüft werden soll. Diese Maßnahmen sollten weiter entwickelt werden.
Geeignete Standorte wären z.B. der Platz vor der Sparkasse oder auch unten am Kocher. Gerade der Kocher kann auch für entsprechende Spielmöglichkeiten für Kinder aufgegriffen werden. Wasserspielgeräte oder Wasserläufe mit entsprechenden Spielgeräten wären thematisch in Verbindung zum Kocher zu bringen. Gleichzeitig wird angemahnt, dass durch eine Vielzahl von Spielge-
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räten die historische Innenstadt von Schwäbisch Hall nicht zugestellt werden soll. Eine Infantilisierung der Innenstadt ist nicht Ziel
dieser Bemühungen. Vielmehr zeigen zahlreiche Beispiele, dass auch Spielgeräte künstlerisch attraktiv gestaltet werden können.
Außerdem sollten sie sich bzgl. Material usw. durchaus auch an das Umfeld anpassen, d.h. Spielgeräte können durchaus künstlerischen und pädagogischen Anspruch haben.
Pflasterung:
Die Probleme mit den Pflastern in Schwäbisch Hall sind bekannt. An wesentlichen Stellen erfolgt derzeit bereits eine Sanierung
der Fugen. Generell hält es die Stadtverwaltung für wichtig, dass auch zukünftig Natursteine verwendet werden (keine Betonsteine!). Inzwischen sind Natursteine auf dem Markt, deren Oberfläche geschliffen werden, so dass sie der Haltbarkeit und Begehbarkeit von Betonsteinen entsprechen.
Toiletten:
Dieses Thema wird sehr kontrovers diskutiert. Elternbeirat und Vertreter des Tourismus halten die Errichtung und die Pflege weiterer Toilettenanlagen für dringend erforderlich. Die Stadtverwaltung hält dem entgegen, dass aufgrund des erheblichen Vandalismus und der Nutzung durch Drogenabhängige eine Etablierung öffentlicher Toilettenanlagen ohne Aufsichtspersonal kaum gangbar ist. Entsprechende Erfahrungen mit anderen Toilettenanlagen in Schwäbisch Hall bestätigen dies. Vor Vandalismus würde lediglich eine Toilettenanlage mit Personal schützen. Private Betreiber wurden bereits angefragt, haben jedoch abgelehnt. Der Betrieb durch die Stadt ist lt. GWG zu teuer. Darauf hin wurde angeregt, dass die Einzelhändler und Gastronomen ihre Toilettenanlage auch für Nicht-Kunden unentgeltlich zur Verfügung stellen sollen. Dies wurde von der DEHOGA aus Kostengründen abgelehnt.
Im Verlauf der Diskussion stellte sich heraus, dass die TMG bereits mit der Initiative „Nette Toilette“ an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Gastronomiebetriebe gescheitert ist.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Zum Thema Toilette ist abschließend festzuhalten, dass das Kocher-Quartier eine größere Toilettenanlage bekommt. Somit ist ein
weiterer Anlaufpunkt sicher gestellt. Ggf. sollte das Thema „Nette Toilette“ nochmals aufgefrischt werden, da sich dieses System
bekanntlich in zahlreichen Städten bewährt hat. Außerdem ist zu überprüfen, ob die Stadtführerin einen Schlüssel für die (stillgelegte) Toilettenanlage am Holzmarkt erhalten kann, so dass diese Toilette nur „unter Aufsicht“ benutzt werden kann.
Verlegung ZOB:
Die Stadtverwaltung ist beauftragt worden, eine ansprechende Gestaltung des Vorplatzes des JVA-Geländes insbesondere unter
Einbezug einer Öffnung zum Kocher zu prüfen. Der ZOB soll hingegen an seinem bisherigen Standort verbleiben. Dies wurde
durchaus kontrovers diskutiert. Die Verlegung des ZOB vor das JVA-Gelände würde die Busse erheblich näher an die Stadt heranbringen und so auch die Vernetzung von Regionalbussen und Stadtbussen erleichtern. Gleichzeitig könnte der jetzige ZOB als
zentrale Anlaufstelle für die Touristenbusse genutzt werden.
Zukünftige Gestaltung Froschgraben:
Es wird darauf hingewiesen, dass der Froschgraben zukünftig auch für die Anlieferung des Einkaufszentrums genutzt werden
muss. Zwar werden jegliche Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung an die Neue Straße und zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität propagiert. Allerdings ist klar, dass hier auch keine reine Fußgängerzone bzw. ein Kinderspielplatz entstehen kann.
Sitzgelegenheiten:
Übereinstimmung herrscht, dass für Ältere, Gehbehinderte usw. generell wenig Sitzgelegenheiten in der Innenstadt vorhanden
sind. Auffällig ist insbesondere, dass entsprechende Angebote auf dem Marktplatz vollständig fehlen, so dass die Kulisse der
Treppenanlage nicht entsprechend aufgenommen werden kann. Ebenfalls ausgebaut werden könnten die Sitzmöglichkeiten am
Milchmarkt und am Holzmarkt (am Holzmarkt insbesondere unabhängig von den Sitzplätzen an der Bushaltestelle).
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Öffnung zum Kocher:
Zahlreiche Maßnahmen könnten genutzt werden, um die Erlebbarkeit des Kocher stärker für die Stadt zu nutzen. Maßnahmen
sind z.B. eine breite Treppenanlage am Haalplatz, damit wäre nochmals das Thema Treppe als identitätsstiftende städtebauliche
Gestalt einsetzbar. Auch über den bestehenden Spielplatz hinaus könnte für Kinder mit weiteren Einrichtungen der Kocher stärker
erlebbar gemacht werden. Wie bereits angesprochen würde sich ggf. auch der Vorplatz der ehemaligen JVA in Richtung Kocher
öffnen lassen.
Sauberkeit:
Insbesondere wurde in diesem Zusammenhang an die Verantwortung der Hundebesitzer appelliert. Frühere Versuche mit dem
Aufstellen von Tütenspendern haben lt. Auskunft der Stadtverwaltung jedoch keinen Erfolg gehabt. Hier wird auch zukünftig nur
der Appell an die Eigenverantwortung weiterhelfen.
Vandalismus:
Vandalismus und Graffiti lassen sich nicht vollständig unter Kontrolle bringen. Vielmehr wird angeregt, alternative Angebote insbesondere für Jugendliche bereit zu stellen. Ein konkreter Ansatz ist dabei die Einbeziehung von Jugendlichen bei einer zukünftigen
Umgestaltung der Weilerwiese. In Frage kommt dabei z.B. ein Feld für Beachvolleyball, das auch thematisch wieder zum Kocher
passen würde.
Öffentliche Beleuchtung:
Problematisch ist bezüglich der Straßenbeleuchtung insbesondere die Bushaltestelle „Am Spitalbach“, wo aufgrund mangelnder
Beleuchtung nicht einmal der Fahrplan gelesen werden kann. Auch die Verbindung zu den Auwiesen ist schlecht ausgeleuchtet.
Ein erhebliches Problem ist lt. Stadtverwaltung dabei der Vandalismus. Teilweise wurden die Lampen bereits mit bruchsicherem
Glas versehen.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Beleuchtung der Schaufenster:
Generell ist problematisch, dass die Beleuchtung der Schaufenster nicht abgestimmt ist. Vertreter des Handels konnten sich einheitlich Beleuchtungszeiten vorstellen, falls ein Entgegenkommen bei den Stromtarifen seitens der Stadtwerke möglich wäre.
Gestaltungsleitfaden für Gastronomie:
Die Stadt besitzt bereits einen Gestaltungsleitfaden für Außengastronomie im Sinne einheitlicher Bestuhlung, Sonnenschirme usw.
Leider ist es noch nicht gelungen, sämtliche Gastronomen mit Außenbestuhlung von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen.
Baustellenmarketing:
Bei der TMG laufen erste Überlegungen hierzu an. Es wird angestrebt, Führungen und ähnliche Programme zu initiieren.
Sonstiges:
Ohne konkrete, umsetzungsorientierte Maßnahmen wurden außerdem die teilweise verbesserungsfähige Schaufenstergestaltung,
die bessere Verknüpfung der unterschiedlichen verkehrsberuhigten Bereiche und das wilde Parken in der Innenstadt sowie die
Lärmbelästigungen durch die zahlreichen Innenstadtveranstaltungen thematisiert. Insbesondere die Bewohner der Innenstadt sehen sich gegenüber den anderen Nutzergruppen (Einkäufer, Touristen usw.) bisweilen benachteiligt. Hier wäre eine stärkere gegenseitige Rücksichtsnahme erforderlich.
Zusammenfassend ergeben sich insbesondere Ansatzpunkte bei den Themen Behindertenfreundlichkeit, Aufenthaltsqualität, Sauberkeit,
Beleuchtung, Spielgeräte und Sitzgelegenheiten sowie Öffnung zum Kocher. Außerdem sollten bereits vorhandene Ansätze wie „Nette
Toilette“ und Gestaltungsleitfaden für die Gastronomie wieder aufgenommen werden.
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Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
2.3
Marketing und Kommunikation (28. Oktober 2008)
Neben interessierten Händlern und Bürgern haben an dem 3. Gesprächsforum Vertreter von Hall aktiv, der Stadtverwaltung Schwäbisch
Hall, der Marktbeschicker, der Stadtwerke und der Verkehrsverbünde teilgenommen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch
die GMA mit ausgewählten Ergebnissen aus den Befragungen und den Passantenfrequenzzählungen sowie Beispielen aus anderen
Städten stellte der Vorsitzende des Gewerbevereines Nagold, Herr Raaf, das sog. „Nagolder City-Commitment“ vor. Erläutert wurden insbesondere Zielsetzungen, Maßnahmen und Erfahrungen mit der Umsetzung. In der anschließenden Diskussion, die von Frau Christina
Bühler moderiert wurde, berichteten auch Herr Bernlöhr (Geschäftsführer Stadtmarketing) und Herr Windmüller (Vorstandsmitglied
Stadtmarketing) aus der Stadt Backnang von ihren Erfahrungen zu einzelnen Themen. Folgende Aspekte wurden thematisiert und diskutiert:
Citycard als Instrument zur Kundenbindung:
Während Einsatz und Funktion der Citycard im ersten Gesprächsforum bereits unter dem Aspekt Parken und Parkgebührenrückvergütung diskutiert wurde, stand bei diesem letzten Gesprächsforum die Bedeutung der Karte als Marketing- und Kundenbindungsinstrument im Vordergrund. Aber auch in diesem Zusammenhang wurde es mehrheitlich für dringend erforderlich gehalten,
die verschiedenen Karten- und Bezahlsysteme in Schwäbisch Hall zu vereinheitlichen, idealerweise über das Parken hinaus (z. B.
für Busfahrten, Schwimmbadbesuche u. ä.). Von Seiten des Kreisverkehrs wurde ebenfalls das Ziel einer umfassende „Mobilitätskarte“ befürwortet, wobei gerade bei der Kombination von einer funktionierenden Parkkarte mit der vorhandenen Kolibri-Card
Schwierigkeiten im Hinblick auf Sicherheit und Unterschiede in den technischen Systemen zu erwarten seien. Der Kreisverkehr
stellte dennoch eine Umsetzung dieser Planungen im nächsten Jahr in Aussicht.
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Übereinstimmend wurde festgehalten, dass die Vermarktung der Citycard deutlich optimiert werden könne. So berichten zahlreiche Händler, dass ihre Kunden die Citycard sowie Möglichkeiten der Parkgebührenrückerstattung derzeit gar nicht kennen oder
sich der Möglichkeiten, die sie mit der personalisierten Zeitparkerkarte haben, nicht bewusst sind. Schon heute ist eine Parkgebührenrückvergütung über die Citycard ab einem bestimmten Einkaufsbetrag möglich, wenn die Einzelhandelsbetriebe über die
entsprechende technische Ausstattung der Stadtwerke verfügen. Die Diskussion hat gezeigt, dass ein gemeinsamer Ansatz und
eine gemeinsame Marketingstrategie unabdingbar sind, um dem Kunden einen Mehrwert zu vermitteln und so die Kundenbindung
zu erhöhen. Dies kann nur unter Mitwirkung sowohl der Stadtverwaltung und der Stadtwerke als auch der Einzelhändler in der Innenstadt funktionieren. Von der TMG wird hierzu zukünftig eine Bündelung der Interessensgruppen angestrebt, um Kooperationsbereitschaft der verschiedenen Akteure herzustellen und das Thema Parken zukünftig professionell aus einer Hand zu vermarkten. Die Frage, ob die Parkgebührenrückerstattung oder die sog. „Brötchentaste“ (vgl. 1. Gesprächsforum) jeweils für sich oder in
Kombination zueinander geeignete Mittel zur Erhöhung der Kundenbindung in Schwäbisch Hall sind, konnte nicht abschließend
geklärt werden. Als vergleichsweise wenig aufwändige Ad-hoc-Maßnahme wurde von einigen Händlern vorgeschlagen, in den
Parkhäusern eine Liste der Geschäfte zu veröffentlichen, die heute Parkgebühren rückerstatten.
Bonus- / Treue- / Punktesysteme:
Sowohl im 1. als auch im 3. Gesprächsforum wurde als ein Nachteil der Citycard immer wieder genannt, dass es nicht möglich ist,
Guthaben auf die Karte zu laden bzw. Punkte oder Boni anzusparen, die über den einzelnen Parkvorgang hinaus erhalten bleiben
und vom Kunden auch zu einem späteren Zeitpunkt noch in Wert gesetzt werde können. Grundsätzlich konnte aber festgehalten
werden, dass rein technisch ein solches Ansparsystem machbar wäre. In Teilen wird ein solches System positiv gesehen, da dem
Kunden so weitere Anreize für einen Besuch in der Innenstadt gegeben werden unter der Voraussetzung, dass die Funktionen
der erweiterten Karte einfach und verständlich handhabbar bleiben und dem Kunden die Vorteile entsprechend umfassend kom-
19
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
muniziert werden. Herr Windmüller berichtet aus Backnang, dass dort eine entsprechende Technik zwar nicht vorhanden ist, jedoch über die Ausgabe von Bonuskärtchen dem Kunden die Möglichkeit eröffnet wird, nach einem entsprechenden Einkauf auch
später noch ein- oder mehrmals kostenfrei in der Backnanger Innenstadt parken zu können. Eine solche Möglichkeit wirke einladend und der Kunde würde eher wiederkommen, wenn er wüsste, dass für ihn bei seinem nächsten Besuch keine Parkgebühren
anfallen. Dahinter steht eine gesamtheitlichere Sichtweise, bei der der Innenstadtbesucher nicht nur dann willkommen ist, wenn er
Kunde des Einzelhandels wird, sondern auch, wenn er sich lediglich in der Innenstadt aufhält bzw. Gastronomie-, öffentliche oder
andere Einrichtungen aufsucht. Dieser Vorschlag wurde aber auch kontrovers diskutiert: Nach Ansicht eines Teilnehmers sei das
Sammeln von Punkten kein echter Anreiz, sondern für den Kunden eher unbequem, wenn er nachrechnen müsse, was er nun
tatsächlich einsparen könnte.
Kernöffnungszeiten:
Das Thema Kernöffnungszeiten ist eines der am stärksten diskutierten Themen in der Haller Innenstadt. Grundsätzlich sind sich
Stadt, Händler und Kunden zwar einig, dass einheitliche Kernöffnungszeiten wünschenswert wären. Hinsichtlich der Realisierbarkeit wurden aber vielfältige Probleme angesprochen: So wäre es z. B. schwierig, die Mehrheit der Innenstadthändler davon zu
überzeugen, am Samstag Nachmittag bis 16.00, 18.00 oder 20.00 Uhr zu öffnen. Dies sei in den Sommermonaten noch eher
vermittelbar als im übrigen Teil des Jahres. Eine Differenzierung nach Sommer- und Winteröffnungszeiten wird aber mehrheitlich
abgelehnt, da es die Kunden verwirren würde. Die Akzeptanz längerer Öffnungszeiten am Samstag Nachmittag hängt natürlich
auch davon ab, wie viele Geschäfte sich daran beteiligen. Als weiteres Problem werden branchenspezifische Unterschiede genannt, d. h. bei manchen Branchen sei die Überzeugungsarbeit für gemeinsame und / oder längere Öffnungszeiten deutlich
schwieriger als bei anderen. So schließen z. B. am Samstag Nachmittag die meisten Frisöre, Apotheker und Ladenhandwerksbetriebe (mit Ausnahme der Konzessionäre in Vorkassenzonen von Lebensmittelmärkten) ihre Geschäfte. Auch die Mittagspause an
20
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
den Wochentagen wird nicht nur von einigen Einzelhandelsgeschäften, sondern auch von Dienstleistungs- und öffentlichen Einrichtungen (z. B. Post, Banken) noch in Teilen praktiziert. Die Erfahrung zeigt aber, so Herr Windmüller, dass bei Kunden der Einzelhandel im Hauptfokus steht, wenn es um die Wahrnehmung von Öffnungszeiten geht. Ein Vertreter von Hall aktiv stellt dazu
fest, dass heute bereits ca. 90 % der Innenstadtgeschäfte samstags zumindest bis 14.00 Uhr geöffnet haben und dies vermutlich
der kleinste gemeinsame Nenner für eine einheitliche Kernöffnungszeit darstellen würde.
Übereinstimmung herrscht darüber, dass der Kunden die Kernöffnungszeiten kennen muss. Die Ausdehnung der Öffnungszeiten
bzw. die Realisierung einheitlicher Kernöffnungszeiten ist nie ein kurzfristiger Erfolg, sondern benötigt ca. 2 – 3 Jahre, bis der
Kunden „gelernt“ hat, zu welchen Zeiten er die Innenstadtgeschäfte mehrheitlich offen vorfindet. In der Vergangenheit gab es bereits Ansätze, die spezifischen Öffnungszeiten der innerstädtischen Geschäfte im Rahmen eines Einkaufsführers der TMG zusammen mit Hall aktiv nach außen zu kommunizieren. Allerdings kann man dem Kunden vor dem Besuch der Haller Innenstadt
keine detaillierte Einkaufsplanung zumuten. Daher wird angeregt, das Thema Öffnungszeiten transparenter zu vermarkten, d. h.
zunächst einheitliche Kernöffnungszeiten durchzusetzen und diese dann offensiv, plakativ und leicht verständlich zu vermarkten
(im Idealfall: „Die Innenstadt hat für Sie geöffnet von …. bis ….“).
Vor dem Hintergrund des veränderten Kundenverhaltens (u. a. höhere Ansprüche, höhere Mobilität, mehr Bequemlichkeit, mehr
Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Handelsstandorten) bedarf es lt. TMG der Einführung verlässlicher und kundenfreundlicher
Öffnungszeiten in der Haller Innenstadt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Geschäfte im Kocher-Quartier nach Fertigstellung
deutlich längere und in sich einheitliche Öffnungszeiten praktizieren werden als die meisten Innenstadthändler bislang (v. a. was
Samstag Nachmittag und Mittagszeiten anbelangt). Damit stellt sich die wesentliche Frage, ob die Haller Innenstadt im Vorfeld
bereits bewusst agieren sollte, d. h. ob sie sich bereits jetzt mit entsprechenden Kernöffnungszeiten und weiteren Maßnahmen
„rüsten“ und das Kocher-Quartier dann in die vorhandene Struktur integrieren sollte statt umgekehrt, oder ob sie lediglich nach
21
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Öffnung des Kocher-Quartiers reagieren sollte. Einige Teilnehmer des Gesprächsforums sprachen sich für eine Vereinheitlichung
in der Innenstadt schon vor Öffnung des Kocher-Quartiers aus.
Hinsichtlich der konkreten Umsetzung zeigen die vielen Bemühungen der Vergangenheit sowie auch die Erfahrungen aus zahlreichen anderen Städten, dass man mit reiner Überzeugungsarbeit und Appellieren schnell an die Grenzen stößt. Daher kann ein
sanktionierendes Modell, wie es z.B. auch in Nagold praktiziert wird, durchaus auch für andere Städte interessant werden. Herr
Raaf spricht in diesem Zusammenhang von „Freiheit durch Bindung“ mit dem Ziel, die Innenstadt zu einem Service- und Erlebniskaufhaus zu machen, das einem Einkaufszentrum mit Mall und einheitlichem Center-Management möglichst ähnlich wird. Herr
Windmüller zeigt aber auch Verständnis für die inhabergeführten 1-Mann-Betriebe, für welche längere Öffnungszeiten und ein
Verzicht auf die Mittagspause kaum möglich seien. Er rät deshalb dazu, bei der Vereinheitlichung der Öffnungszeiten zunächst
mit den großen, wichtigen und prägenden Betrieben in der Innenstadt zu beginnen, die diese Maßnahmen personell und finanziell
stemmen können. Wenn dies gelingt, werden nach einer ersten Phase im Idealfall auch weitere Einzelhandelsgeschäfte Sinnhaftigkeit und Nutzen einer Beteiligung erkennen und sich dann ggf. anschließen. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn sich dann
auch Banken, Post und öffentliche Einrichtungen an einheitlichen Kernöffnungszeiten beteiligen würden.
Standzeiten des Marktes:
Eine Vielzahl von Händlern wünscht sich eine Verlängerung der Standzeiten des Marktes am Samstag. So erweist sich der Markt
als wichtiger Frequenzbringer für die Innenstadt, muss aber derzeit seine Stände um 12.00 Uhr abbauen. In anderen Städten haben die Wochenmärkte zumindest bis 14.00 Uhr geöffnet. So wird an durchschnittlichen Samstagen im Wesentlichen von zwei
Kundengruppen berichtet: Die Jüngeren, die zunehmend später in die Innenstadt kommen (erst ab 10.00 - 11.00 Uhr) sowie diejenigen, die traditionell bereits sehr früh den Markt besuchen (v. a. ältere Ehepaare). Insgesamt ist aber zu beobachten, dass die
Passantenfrequenz in der Innenstadt zunehmend später einsetzt als zu früheren Zeiten. Ein Vertreter der Marktbeschicker führt
22
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
hierzu aus, dass der Markt deshalb nicht verlängert werden kann, weil nach 12.00 Uhr nicht mehr genügend Kunden vor Ort wären. In diesem Zusammenhang wurden Ursache und Wirkung des Frequenzabfalls am Samstag Mittag diskutiert. Aus Sicht der
Marktbeschicker rechnet sich eine zeitliche Ausdehnung des Marktes in der Haller Innenstadt nicht. Zudem bestehe das besondere Problem in Hall, dass die Fahrzeuge der Marktbeschicker nicht am Stand stehen bleiben dürfen, sondern nach dem Ausladen
weggefahren werden müssen. D. h., dass bereits zum Zeitpunkt des Marktaufbaues alle Waren komplett ausgeladen werden
müssen. Bei einer Ausdehnung der Standzeiten in Richtung 14.00 Uhr ergäben sich dann Probleme mit der Frische einiger Waren. Auf der anderen Seite bemängeln die Marktbeschicker, dass viele Kunden auch schon zwischen 8.00 Und 10.00 Uhr morgens den Markt aufsuchen und dies z.T. auch mit einem Bummel durch die Geschäfte der Innenstadt verbinden würden, viele Läden aber erst um 9.30 oder 10.00 Uhr öffnen. Die Diskussion insgesamt zeigt, dass sich Wochenmarkt und Innenstadthandel
noch stärker gegenseitig befruchten könnten, wenn unter Berücksichtigung des veränderten Kundenverhaltens eine stärkere gegenseitige zeitliche Abstimmung erfolgen würde.
Weitere Anreizsysteme für Kunden:
Neben Citycard, Parkgebührenrückvergütung und einheitlichen Kernöffnungszeiten wurden weitere Maßnahmen diskutiert, um
Kunden in die Haller Innenstadt zu locken. Als konkrete Einzelmaßnahmen wurden angesprochen: Die Verbesserung des Kundenservices und die Erlebbarkeit als „Wohlfühlstadt“ (z. B. Verkauf oder Verschenken von Gutscheinen, Möglichkeit zum Ausleihen von Regenschirmen, freundlicher und vertrauensvoller Umgang mit dem Kunden), wobei man sich hier eine stärkere Durchgängigkeit wünscht. Positive Ansätze seien hier durchaus vorhanden. Des Weiteren wird eine ansprechende und umfangreiche
Darstellung der innerstädtischen Einzelhandelsangebote in der Imagebroschüre der Stadt Schwäbisch Hall empfohlen. So sollte
der Einzelhandel hier mit mehreren Seiten vertreten sein und auch eine stärkere Vernetzung zwischen Einzelhandels-, Kultur- und
anderen Broschüren der Stadt Schwäbisch Hall stattfinden. Die unbestritten vorhandenen Stärken von Schwäbisch Hall sollten im
23
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Rahmen des Marketingkonzeptes stärker an den Verbraucher herangetragen werden. Damit sich Fremde im Einzelhandelsangebot der Haller Innenstadt eher zurecht finden, schlägt Herr Windmüller ein verbessertes Leitsystem bzw. eine übersichtlichere Beschilderung vor.
Angeregt von den Erläuterungen zum Zertifizierungssystem in Nagold wurde zudem der Wunsch geäußert, auch in der Haller Innenstadt regelmäßig Auszeichnungen an Geschäfte zu vergeben, die sich bei verschiedenen Kriterien (z.B. Kundenfreundlichkeit,
Öffnungszeiten, Warenpräsentation, Erscheinungsbild) positiv abheben. Die Bewertung sollte – analog zu Nagold – nicht durch
Stadt oder Hall aktiv bewertet werden, sondern durch eine neutrale Jury (z. B. aus Bürgern). Bei einer entsprechenden Veröffentlichung und Inszenierung dieser Auszeichnungen könnte eine solche Vorgehensweise auch als Impulsgeber für andere Geschäfte
fungieren und somit zur Verbesserung der Gesamtattraktivität der Haller Innenstadt als Einkaufsstandort beitragen. Die Ideen
hierzu seien bereits seit langem vorhanden (z. B. „Goldenes Salzkorn“), bislang seien sie aber nie umgesetzt worden.
Zusammenfassend ergeben sich im Bereich Marketing und Kommunikation im Wesentlichen Ansatzpunkte bei der Vereinheitlichung verschiedener Kundenkarten bzw. Parkgebührenrückerstattungssysteme sowie bei der Einführung und konsequenten Vermarktung einheitlicher Kernöffnungszeiten. Dies sollte idealerweise im Vorfeld der Eröffnung des Kocher-Quartiers geschehen. Ferner sind nochmals Möglichkeiten zur besseren Abstimmung von Marktzeiten und Geschäftszeiten des Innenstadthandels auszuloten sowie die Einführung eines
Auszeichnungssystems für Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt, um Anreize zur Erhöhung der Eigen- und somit auch der Gesamtattraktivität der Haller Innenstadt zu geben.
24
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
3.
Masterplan zur Weiterentwicklung der Haller Innenstadt
3.1
Oberziele
Ergebnis der Situationsanalyse, der Kunden- und Einzelhändlerbefragungen sowie der Passantenfrequenzzählungen war ein umfangreiches Stärken-Schwächen-Profil der Haller Innenstadt (vgl. Teil I: Analyseband). Auf Basis dieser Stärken und Schwächen sowie der Ergebnisse aus den drei Gesprächsforen wurden sechs wesentliche Oberziele zur Weiterentwicklung der Haller Innenstadt formuliert. Die
Oberziele lauten:
1.
Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes
2.
Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation
3.
Optimierung des Fußwegenetzes und der Erlebbarkeit
4.
Aufwertung des öffentlichen Raumes
5.
Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation
6.
Weiterentwicklung des Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebotes
sowie räumliche Steuerung neuer Einzelhandelsvorhaben.
25
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Im Nachfolgenden werden konkrete Maßnahmen vorgestellt, die in den einzelnen Handlungsfeldern zum Erreichen der o. a. Oberziele
beitragen sollen. Diese wurden gemeinsam mit der Stadtverwaltung und Hall aktiv hinsichtlich ihrer Priorität und zeitlichen Einordnung
gewichtet und hinsichtlich ihrer Zuständigkeiten konkretisiert.
3.2
Handlungsfelder und Maßnahmen
Tabelle 1:
Nr.
1
Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes
PrioriMaßnahme
Strategie / Arbeitsschritte
tät
Einführung und konsequente Vermarktung von
einheitlichen, verlässlichen und kundenfreundlichen Kernöffnungszeiten
mittel
Agieren statt reagieren:
- einheitliche Kernöffnungszeiten bereits im
Vorfeld Eröffnung Kocher-Quartiers
- Verlängerung der Öffnungszeiten am Samstag Nachmittag als wichtiger Familien- und
Erlebniseinkaufstag
- weitgehende Aufgabe der Mittagspause (ggf.
Ausnahme: 1-Mann-Betriebe)
- Startphase mit den großen, prägenden
Betrrieben, danach Ausdehnung auf den übrigen Einzelhandel sowie auf Dienstleistungen und öffentliche Einrichtungen
- plakative und leicht verständliche Kommunikation der Kernöffnungszeiten nach außen
(z.B. „Die Innenstadt hat für Sie geöffnet: täglich von … bis … Uhr“)
- Anreize zur Teilnahme schaffen (z.B. als
zeitliche
Einordnung
kurzfristig
Maßnahmenverantwortung
Hall aktiv
Beteiligte
TMG
26
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
-
2
Aufwertung der Außenwerbung und der Warenpräsentation
hoch
-
-
3
Optimierung der einzelbetrieblichen Leistungsfähigkeit
hoch
-
4
Modernisierung und
Attraktivierung des Erscheinungsbildes
mittel
-
Teilaspekt in einem Zertifizierungssystem)
Integration des Kocher-Quartiers in das vorab
umzusetzende Marketingkonzept (inkl. Einhaltung der Kernöffnungszeiten auch durch
die Anbieter im Einkaufszentrum)
Schaffung einer Regelung für Warenständer
im öffentlichen Raum (ggf. Gestaltungsrichtlinien)
Begrenzung der Außenwerbung, d.h. in geringem Maße und qualitätsvoll zulassen
Anreize zur regelmäßigen Anpassung der
Geschäfte an moderne Kundenansprüche
(v.a. Warenpräsentation, Schaufenstergestaltung, Werbeanlagen, Barrierefreiheit) schaffen (z.B. als Teilaspekt in einem Zertifizierungssystem)
kurzfristig
Zusammenstellung von „Best + Worst Practice“-Beispielen für die innerstädtischen Händler
IHK bietet in unregelmäßigen Abständen
Schulungsangebote für den Einzelhandel an
kurzfristig
Aufwertung der Gebäudefassaden unter Miteinbeziehung der Hauseigentümer
Anreize für Sanierungsmaßnahmen schaffen,
z.B. stärkerer Informationstransfer an Hauseigentümer zu Möglichkeiten von Investitionsabschreibungen im Rahmen des Sanierungsgebietes
laufend
Hall aktiv
TMG,
ggf. mit externer
Beratung (z.B.
Beratungsschecks)
Hall aktiv
TMG,
ggf. mit externer
Beratung
Wirtschaftsförderung
FB Planen & Bauen,
FB Bürgerdienste
& Ordnung
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
27
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 2:
Nr.
Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation
PrioriStrategie / Arbeitsschritte
Maßnahme
tät
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Parken
1
Steigerung der Qualität
der Parkhäuser und
-plätze
hoch
-
2
3
Bereitstellung von Parkalternativen bei Veranstaltungen (v.a. Haalplatz)
hoch
Optimierung des Parkleitsystems
hoch
-
-
-
Modernisierung des Parkhauses „Langer
Graben“ im Hinblick auf eine bessere Benutzbarkeit (breitere Zufahrten und Parkbuchten, kundenfreundliche Anordnung der Stellplätze, angemessene Beleuchtung, verständliche Wegeführung etc.)
Berücksichtigung dieser Aspekte auch bei
Neubauten (insb. Kocher-Quartier)
mittelfristig
Hinweis auf Sperrung Haalplatz bei Festen /
Veranstaltungen schon am Stadtgrabenring
Auf- und Abbauzeiten verkürzen?
Ausweis und Beschilderung von Ausweichstellplätzen (Standorte?)
laufend
Ergänzung des zeitgemäßen dynamischen
Parkleitsystems um thematische Zuordnung,
z.B. mit Farben / plakativen Symbolen (z.B.
Einkauf, Altstadt, Kultur, …)
keine Verwirrung der Besucher durch Parkplatzbezeichnungen P1, P2, …, sondern
Namen in Verbindung mit thematischer Einordnung (s.o.)
regelmäßige technische Wartung der Auslastungsanzeigen des Parkleitsystems
bereits in Arbeit
Stadtwerke
FB Planen & Bauen
Stadtwerke, TMG,
Festplatzbetreiber, Werkhof
FB Planen & Bauen
FB Planen & Bauen
Stadtwerke, TMG
28
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
Maßnahme
Priorität
Strategie / Arbeitsschritte
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
FB Bürgerdienste
& Ordnung, TMG
4
Bereitstellung akzeptabler Alternativen der Innenstadterreichbarkeit
während Bauphase
Kocher-Quartier
hoch
-
für die Dauer des Wegfalls der Parkplätze am
Froschgraben Alternativen ausschildern (z.B.
Weilerweise) und deren „gefühlte“ Distanz
verringern (u.a. durch P+R-Angebote, vgl.
Pkt. 8, z.B. in den Bereichen Bahnhof, Auwiesen, Steinbach)
kurz- bis mittelfristig
FB Planen & Bauen
5
Vereinheitlichung der
Parkgebührenrückvergütung
mittel
-
Prüfung einer Vereinfachung und intelligenten Vereinheitlichung der Rückerstattung von
Parkgebühren mit dem Ziel klarer und einfacher Regeln (Citycard geeignet?)
ggf. Ausdehnung auf Tarifrückvergütung im
ÖPNV
Anreize für Beteiligung von mehr Einzelhändlern / Gastronomen schaffen (z.B. als Teilaspekt in einem Zertifizierungssystem)
Hinweisschilder in den Parkhäusern mit Auflistung der Betriebe, die Parkgebühren vergüten
kurz- bis mittelfristig
Stadtwerke, TMG
Verringerung der Nutzungskonflikte zwischen
Kunden / Besuchern und Beschäftigten / Anliegern auf den zentralen Parkplätzen
Standortsuche für Beschäftigtenstellplätze
(i.d.R. Akzeptanz größerer Distanzen als
Kunden), z.B. Bahnhofsumfeld?
mittelfristig
FB Planen & Bauen
-
-
6
Schaffung zusätzlichen
Parkraumangebotes für
Langzeitparker
gering
-
-
FB Bürgerdienste
& Ordnung
29
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
7
Maßnahme
Priorität
stärkere räumliche und
zeitliche Differenzierung
der Parkraumbewirtschaftung
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
Prüfung der Einführung einer sog. „Brötchentaste“ mit der Möglichkeit, bei allen Parkhäusern und Parkplätzen die ersten 30 Minuten
kostenfrei zu parken (ggf. Ausgleich der Kosten über höhere Gebühren ab der 31. Minute)
und offensive Vermarktung (Imagegewinn)
auch zukünftig Erhaltung der Attraktivität der
Parkhäuser für Besucher, die sich länger in
der Stadt aufhalten wollen, durch Beibehaltung akzeptabler Tageshöchstsätze
zeitliche
Einordnung
langfristig
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Stadtwerke
TMG
Verkehrsverbünde
TMG, FB Planen
& Bauen
ÖPNV
8
Optimierung des ÖPNVAngebotes
gering
-
-
-
-
nach Einführung von Kernöffnungszeiten in
der Innenstadt Abstimmung Taktung Busse
darauf (unter Berücksichtigung der verschiedenen Kultur- / Abendveranstaltungen)
Ausdehnung der Verbindungen in den
Abendstunden und am Wochenende (um
Bedeutung als Veranstaltungs- und Gastronomiestandort gerecht zu werden)
Prüfung der Möglichkeiten einer verbilligten
Samstagskarte (Pauschale für Erwachsene,
Kinder frei?)
bessere Anbindung Stadtteile an Innenstadt
auch zukünftig Beibehaltung einer zentralen
Haltestelle in der Innenstadt
laufend
30
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
9
Maßnahme
Verbesserung der Umsteigemöglichkeiten
Priorität
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
mittel- bis langfristig
Verkehrsverbünde
FB Planen & Bauen
Ziel: Erlebbarkeit der Fußgängerzone als
autofreier Raum
Kernzeiten der Innenstadtnutzung von Anlieferung in der Fußgängerzone freihalten (betrifft auch Kurier- / Paketdienste)
laufend
FB Bürgerdienste
& Ordnung
Ausschilderung der Innenstadt vom überregional bedeutsamen Kocher-Jagst-Radweg
(z.B. durch Hinweisschilder mit Distanzangabe, Einrichtung eines Fahrradparkplatzes am
Radweg, ggf. auch mit Schließfächern)
Prüfung der Möglichkeiten zur Tolerierung
von beidseitigem Radverkehr in Einbahnstraßen
intensivere Vermarktung der vorhandenen
Depotmöglichkeiten für Fahrradhelme /
-taschen in der Innenstadt
kurz- bis mittelfristig
FB Planen & Bauen
Optimierung der Schnittstelle zwischen Bahn
und Stadtbus hinsichtlich Taktung
stärkere Verknüpfung von Regional- und
Stadtbuslinien im Hinblick auf die zeitliche
Taktung sowie auf die räumliche Vernetzung
(Prüfung der Möglichkeit einer Bündelung
von ZOB und Regionalbushalt)
Sonstiges
10
stärkere Überwachung
der Anlieferzeiten
gering
-
11
Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit
gering
-
-
-
TMG
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
31
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 3:
Nr.
1
Optimierung des Fußwegenetzes und der Erlebbarkeit
PrioriMaßnahme
Strategie / Arbeitsschritte
tät
Anbindung des KocherQuartiers an die übrigen
Innenstadtlagen
hoch
-
-
2
Verstärkung der gegenseitigen Durchdringung
der Einkaufs- und Tourismuswegenetze
mittel
-
-
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Verbesserung der fußläufigen Vernetzung
von Kocher-Quartier und Gelbinger Gasse
unter Überwindung des Höhenversatzes
(z.B. Treppenanlage, Aufzug)
Anbindung des Kocher-Quartiers an die
Hauptgeschäftslagen Am Spitalbach und
Neue Straße mit Hilfe einer attraktiven
Gestaltung der Übergangsbereiche (u.a.
auch Rosmarinstraße, Mohrenstraße) und
der Wegeführungen mit entsprechender
Aufenthaltsqualität
Erarbeitung geeigneter Lösungen für die
Fußgängerführung während der Bauphase
kurz- bis mittelfristig
FB Planen & Bauen
GWG, TMG
konsequente Beschilderung des gesamten
Fußweges zwischen Kulturschwerpunkt
westlich und Einkaufsschwerpunkt östlich
des Kochers in beide Richtungen (inkl. grober Angabe der Distanzen)
Ad hoc-Maßnahme hierzu: Beschilderung
der Treppenaufgänge zur Kunsthalle von
der Mauerstraße
Einbindung des Kocher-Quartiers als wichtiger Vernetzungspunkt zwischen Einkaufsund Tourismuswegebeziehungen
kurz- bis mittelfristig
FB Planen & Bauen
TMG, FB Bürgerdienste &
Ordnung
Beteiligte
32
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
3
Maßnahme
stärkere Erlebbarkeit der
Stadt am Fluss
Priorität
mittel
-
-
-
-
4
Optimierung der Beschilderung
gering
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
zentrale Frage: Wie kann die Erlebbarkeit
des Kochers noch stärker für die Innenstadt genutzt werden?
Maßnahmen im Rahmen der Umgestaltung
des Haalplatzes (z.B. Bau einer breiten
Treppenanlage zum Kocher hin)
Prüfung der Gestaltungsmöglichkeiten für
eine Öffnung des Vorplatzes der ehem.
JVA zum Kocher
Einbeziehung des Kocher-Quartiers in
einen Themenrundweg zu Geschichte und
Bedeutung des Kochers für Schwäbisch
Hall (ggf. kindgerecht mittels Info-QuizTafeln, vgl. auch Nr. 5)
mittel- bis langfristig
FB Planen & Bauen
TMG
weiterer Ausbau der gebündelten Hinweisschilder an Hauptachsen auf Einzelhandels- und ggf. weitere Einrichtungen in weniger frequentierten Nebenlagen (weniger
ist mehr, d.h. besser ein gebündelter Hinweis als viele Einzelschilder)
Verringerung der „gefühlten“ Distanz zwischen Parkhäusern und Einkaufslagen
durch einfach verständliche Hinweise an
den Parkhäusern
kritische Überprüfung Standort der dreiseitigen Stadtinformationstafel in der Neuen
Straße vor dem Hintergrund der gr. Bedeutung der Blickachse zur unteren Neuen
Straße und zur Weststadt (heute verstellt)
mittelfristig
FB Planen & Bauen
TMG, Stadtwerke, FB Bürgerdienste & Ordnung
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
Beteiligte
33
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
5
Maßnahme
Einführung eines touristischen Informationssystems
Priorität
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
-
Platzierung von (digitalen) Informationssystemen an verschiedenen Standorten in der
Stadt (v.a. an Parkhäusern als wesentliche
Eingangsportale in die Innenstadt für Touristen / Hauptanziehungspunkten und im
neuen Kocher-Quartier)
Ergänzung dieser Standorte um Bereitstellung einfach handhabbarer Informationen
(z.B. Faltblatt zum Mitnehmen mit Altstadtplan und / oder Altstadtrundgang); somit
räumliche (Tourist-Info mitten in der Altstadt) und zeitliche (Tourist-Info am Wochenende geschlossen) Ergänzung
ggf. Ausarbeitung von Info-Quiz-Tafeln zu
wissenswerten Themen in der Stadt für
Touristen (z.B. auch als Altstadtrundgang
für Kinder mit gewissem pädagogischen
Anspruch)
Startpunkt aller Altstadt- / Innenstadtrundgänge sollten die Eingangsportale (d.h.
v.a. die Parkplätze) sein
zeitliche
Einordnung
langfristig
Maßnahmenverantwortung
Wirtschaftsförderung
Beteiligte
TMG, FB Planen
& Bauen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
34
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 4:
Nr.
Aufwertung des öffentlichen Raumes
PrioriMaßnahme
Strategie / Arbeitsschritte
tät
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Beispiel: Belebung des Sparkassenplatzes
- Entwicklung eines realistischen Zukunftsszenarios dieses „leisen Platzes“ abseits
der Hauptachsen: Trading up / down?
- kritische Prüfung der Möglichkeiten und
Restriktionen als Standort für kleinere
Märkte u.ä. Nutzungen bei Nichteignung: Entwicklung eines alternativen Nutzungskonzeptes: mögliche Nutzungsschwerpunkte (z.B. Gastronomie?) und
Gestaltungselemente (z.B. Kinderspielgeräte?), Weiterentwicklung der „BiergartenAtmosphäre“?
- Prüfung von Standortalternativen für kleine
Märkte (z.B. Froschgraben?) und entsprechende Berücksichtigung bei zukünftigen
Planungen / Baumaßnahmen
kurzfristig
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung,
-
kurzfristig
Teilräume
1
2
Nutzungskonzept für die
Plätze (Marktplatz,
Grasmarkt, Sparkassenplatz, KocherQuartier)
hoch
Erhöhung der Sicherheit
in der Gelbinger Gasse
hoch
-
-
Verringerung des durchfahrenden Verkehrsaufkommens (v.a. Lkw, Taxis)
Verringerung der Durchfahrtsgeschwindigkeit (z.B. durch Verschwenkungen im Straßenverlauf, versenkbare Poller an den Ein/ Ausgängen)
Diskussion der Maßnahmen mit den Anliegern, z.B. im Rahmen eines Workshops
(vgl. Tab. 6, Nr.2)
Feuerwehr
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung,
TMG, Makler,
Einzelhändler,
Haus- und
Grundeigentümer
35
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
Maßnahme
Priorität
Strategie / Arbeitsschritte
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
3
Aufwertung der
Schwatzbühlgasse
hoch
-
Maßnahmen zur Regelung des LkwAnlieferverkehrs
kurzfristig
FB Planen & Bauen
4
Umgestaltung der Marktstraße
hoch
-
verkehrsberuhigter Bereich zur Reduzierung der Pkw-Fahrgeschwindigkeit und Erhöhung der Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit
niveaugleicher Ausbau von Fahrspuren
und Fußgängerwegen sowie farblich gekennzeichnete, überfahrbare Kurzzeitstellplätze
deutliche Kennzeichnung als Innenstadteingang durch Belagswechsel
mittelfristig
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung
verkehrsberuhigter Bereich zur Reduzierung der Pkw-Fahrgeschwindigkeit und Erhöhung der Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit
niveaugleicher Ausbau von Fahrspuren
und Fußgängerwegen sowie farblich gekennzeichnete, überfahrbare Kurzzeitstellplätze
deutliche Kennzeichnung als Innenstadteingang durch Belagswechsel und klare
Linien im Straßenbild („Aushängeschild“
der Innenstadt)
Erhalt und Aufwertung der Bushaltestelle
mittelfristig
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung
einladendere Gestaltung als Auftakt der
Hauptgeschäftslagen (v.a. Im Weiler, Kreuzung Salinenstraße / Am Spitalbach)
langfristig
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung
-
5
Umgestaltung der Straße Am Spitalbach
hoch
-
-
-
6
Attraktivierung der Innenstadteingänge
mittel
-
36
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
7
Maßnahme
bauliche Aufwertung
einzelner Gebäude
(-teile) in der historischen Altstadt
Priorität
gering
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
kurzfristig
FB Planen & Bauen
Baurechtsamt,
Hall aktiv, Architektenkammer
Auswahl geeigneter Arten und Materialien
von Spielgeräten (niveauvoll und mit gewissem ästhetischen und pädagogischen
Anspruch)
Suche nach geeigneten Standorten (keine
Überfrachtung des öffentlichen Raums,
nach Möglichkeit in der Nähe von Sitzgelegenheiten / Außengastronomie), z.B. Sparkassenplatz, Kocher-Ufer, Vorplatz JVA
thematische Verbindung von Spielmöglichkeiten mit Fluss / Wasser (z.B. Wasserspielgeräte, bespielbare Wasserläufe,
Kombination mit bespielbaren Brunnen)
mittelfristig
FB Planen & Bauen
FB Jugend,
Schule & Soziales,
Aufgreifen und ggf. Überarbeitung des
vorhandenen Gestaltungsleitfadens für Bestuhlung, Außenwerbung und Verschattungselemente (Sonnenschirme, Markisen)
Anreize zur Einhaltung eines gewissen
gestalterischen Qualitätsanspruchs schaffen (z.B. als Teilaspekt in einem Zertifizierungssystem)
laufend
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
Prüfung der Möglichkeiten zum Rückbau
des Gebäudevorbaus in der Blockgasse
(gegenüber „Zum Dorle“)
Prüfung der Möglichkeiten zum Rückbau
der kleinen Passage in der Gelbinger Gasse (ehem. Küchen-Gunst)
Beteiligte
Stadtmöblierung
8
Installation von mehr
Spielmöglichkeiten
mittel
-
-
-
9
Attraktivierung der Außengastronomie
mittel
-
-
Elternbeirat
FB Bürgerdienste
& Ordnung
FB Planen &
Bauen, TMG
37
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
Maßnahme
10
stilvolle Ergänzung
künstlerischer Elemente
Priorität
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
-
gezielterer Einsatz von Kunst zur Darstellung der Alleinstellungsmerkmale der Stadt
(z.B Bedeutung als Kunst- und Kulturstadt)
Mut zu Modernem neben Historischem
kleine Kunstobjekte als „Eye-Catcher“ in
den Einkaufslagen auch zur stärkeren Verzahnung der tourismus- und einkaufsbezogenen Wegenetze geeignet (vgl. Tab. 6)
Integration künstlerischer Elemente in das
Kocher-Quartier als Hinweis auf die historische Altstadt und den Kunst- / Kulturschwerpunkt in der Weststadt
ggf. zeitlich befristete Aufstellung von qualitätsvollen, thematisch passenden Installationen (Figuren, Szenen) zu ausgewählten
Ereignissen (z.B. Fußball-WM, Olympia,
etc. oder größeren Ausstellungen / Kulturereignissen in Schwäbisch Hall)
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
mittelfristig
FB Planen & Bauen
TMG, Hall aktiv,
ggf. örtliche
Künstler
FB Planen & Bauen
FB Bürgerdienste
& Ordnung
(in laufenden
Planungen
berücksichtigen)
Beteiligte
Sonstiges
11
Verbesserung der Haltbarkeit und Benutzbarkeit der Bodenbeläge
hoch
-
regelmäßige Pflege des Kopfsteinpflasters
(v.a. Sanierung der Fugen)
bei Belagswechsel / Umgestaltungsmaßnahmen: Präferenz von Steinen mit geschliffenen Oberflächen und geschlossenen Fugen
laufend
(über viele
Jahre)
38
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
12
Maßnahme
barrierefreie Innenstadt
Priorität
hoch
-
13
Sauberkeitsoffensive
hoch
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Innenstadt (z.B. Parkscheinautomaten, Rampen, Aufzüge zur
Überwindung der topografischen Unterschiede)
Schaffung barrierefreier Zugänge zu Ladenlokalen, Gastronomiebetrieben etc.
Erarbeitung eines Innenstadtführers für
Behinderte (z.B. Faltblatt)
regelmäßige Vor-Ort-Begehungen mit Behinderten zur Problemerkennung im Detail
laufend
FB Planen & Bauen
Baurechtsamt,
TMG,
regelmäßige Säuberung der Hauswände
und Stadtraummöblierung (Abfalleimer,
Hinweisschilder etc.) von Graffiti u.ä.
zukünftig Einsatz möglichst Vandalismussicherer Möblierungselemente im öffentlichen Raum
Entsorgung (insb. Abholen gelber Säcke
statt Lagerung in der Fußgängerzone auch
noch zu belebten Tageszeiten)
Prüfung einer Verlagerung des „ContainerRondells“ vom stark gastronomisch genutzten Haalplatz an einen weniger störenden Standort
laufend
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
-
Betroffene (z.B.
Rollstuhlfahrer,
Gehbehinderte)
FB Bürgerdienste
& Ordnung
FB Jugend,
Schule & Soziales, FB Planen &
Bauen, Werkhof,
Lkr. Schwäbisch
Hall (Müllabfuhr)
39
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
14
Maßnahme
Priorität
Beleuchtungsoffensive
mittel
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
Erarbeitung eines ganzheitlichen Beleuchtungskonzeptes für den öffentlichen Raum
(v.a. unter Berücksichtigung der Aspekte
Sicherheit, Aufenthaltsqualität, Inszenierung / Erlebbarkeit, Orientierung und Vandalismusschutz)
Ad-Hoc-Maßnahmen: Verbesserung der
Beleuchtung der Bushaltestelle Am Spitalbach, der Verbindung zu den Auwiesen
sowie der Arkaden des Geschäftshauses
Am Spitalbach 12-18
Prüfung von Unterstützungsmöglichkeiten
durch Stadtwerke für Einzelhandelsbetriebe zur Ausdehnung der Schaufensterbeleuchtung in den Abendstunden (z.B. Beratung zur Energieoptimierung)
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
laufend
FB Planen & Bauen
Beteiligte
Stadtwerke
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
40
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Tabelle 5:
Nr.
Weiterentwicklung Marketing und Kommunikation
PrioriMaßnahme
Strategie / Arbeitsschritte
tät
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Organisation / Kommunikation
1
Überprüfung der Organisationsstrukturen
hoch
-
-
2
gemeinsame MarketingStrategie für KocherQuartier und übrige Innenstadt
hoch
-
-
3
stärkere gegenseitige
Befruchtung von Wochenmarkt und Einzelhandel
mittel
-
-
Gibt es eine klare Regelung der Zuständigkeiten und Befugnissen zwischen den
Fachbereichen, TMG, Citymanagement,
Hall aktiv etc?
Sind die Aufgaben bei den richtigen Institutionen angesiedelt? Sind die Handlungsspielräume richtig und klar definiert?
Verbesserung der Kommunikation zwischen Stadt und Einzelhändlern
kurzfristig
TMG
Hall aktiv
Einführung eines regelmäßig erscheinenden Innenstadtmagazins oder Werbeblocks im Haller Tagblatt (vgl. „Boulevard
Ludwigsburg“) mit Kocher-Quartier als Teil
der Innenstadt
Bemühung um Beitritt der Anbieter im Kocher-Quartier zu einer Dachorganisation
(z.B. Hall aktiv) und Beteiligung an den
gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen in der Innenstadt
mittelfristig
TMG
GWG, Hall aktiv,
Stadtwerke,
VR Bank
intensive Prüfung einer Ausdehnung der
Standzeiten des Marktes am Samstag bis
14:00 Uhr (ggf. per Satzungsbeschluss)
parallel Umsetzung der Kernöffnungszeit
für den Einzelhandel am Samstag bereits
ab 09:00 Uhr
kurzfristig
TMG
Marktbeschicker,
Hall aktiv
41
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
4
Maßnahme
Priorität
Einführung eines Zertifizierungssystems für
Einzelhandels- und ggf.
Gastronomiebetriebe
mittel
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
Festlegung von Zielen (Steigerung Gesamtattraktivität, Kundenbindung etc.)
Definition und Gewichtung von Bewertungskriterien für die Einzelhandels-/Gastronomiebetriebe (z.B. Öffnungszeiten, Erscheinungbild/Warenpräsentation/Schaufenstergestaltung, Außenwerbung, Beleuchtung, Parkgebührenrückerstattung,
Kundenservice, Beratungsqualität)
Auswahl einer neutralen Jury (z.B. Arbeitsgruppe aus Bürgern)
jährliche Durchführung der Bewertung und
öffentlichkeitswirksame Inszenierung der
Auszeichnungen (Aufgreifen vorhandener
Ansätze, z.B. „Goldenes Salzkorn“)
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
kurzfristig
TMG
Hall aktiv
laufend
TMG
Hall aktiv
Vermarktungsansätze
5
offensive Vermarktung
der Stärken der Haller
Innenstadt
hoch
„Mit welchen Pfunden kann man wuchern?“
- Altstadt / Flair / Ambiente
- sehr gute ÖPNV-Erreichbarkeit
- großes innenstadtnahes Parkplatzangebot
/ Vermittlung der Tarifgestaltung (mit 30
Minuten gratis parken? Parkgebührenrückvergütung?)
- Kernöffnungszeiten?
- Aktivitätenkopplung durch hohen Nutzungsmix (Einzelhandel, Gastronomie,
Dienstleistung, Kultur etc.)
- Barrierefreiheit?
42
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
6
Maßnahme
Baustellen-Marketing
Kocher-Quartier
Priorität
hoch
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
7
verstärkte zielgruppenorientierte Kundenansprache
mittel
-
-
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
frühzeitige und verständliche Kommunikation der Anfahrtswege- und Parkalternativen während der Bauphase des KocherQuartiers (z.B. in eigenständigem Flyer)
Begleitung der Bauphase mit speziellen
Aktionen und Programmen (z.B. Baustellenführungen), Information der Passanten
vor Ort über das, was am Kocher-Quartier
entsteht (z.B. Banner)
kurzfristig
TMG
GWG, Stadtwerke, VR Bank
stärkere Kundenbindung v.a. auch bei
jüngeren Zielgruppen durch Schaffung und
Vermarktung entsprechender Angebote /
Aktionen
Steigerung der Bekanntheit des Kinderbetreuungsangebotes während des Einkaufs in der Innenstadt („Kinderinsel“), ggf.
mit Aktionen für Kinder in der Fußgängerzone (z.B. Kinderschminken)
perspektivisch gezielte Ansprache der
Studenten des neuen Hochschulstandortes
Schwäbisch Hall
laufend
TMG
Hall aktiv
43
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
8
Maßnahme
Priorität
Image der Haller Innenstadt in den Medien
mittel
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
9
Service-Offensive Innenstadt
mittel
-
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
Vermittlung von mehr Hintergrundinformationen und Zusammenhängen bei Planungen / Entscheidungen der Stadtverwaltung
zur Weiterentwicklung der Innenstadt
stärkere Betonung der positiven Aspekte,
Förderung einer vielseitigen Berichterstattung (statt relativ einseitiger Darstellung,
z.B. beim Thema Parkgebühren)
positive Außendarstellung der Maßnahmen
während der Bauphase Kocher-Quartier
(z.B. unter dem Motto: „Die Innenstadt
lebt!“)
laufend
TMG
Haller Tagblatt
Start bereits im Vorfeld der Eröffnung Kocher-Quartier
Ziel: Erlebbarkeit als „Wohlfühlstadt“
Erarbeitung eines Katalogs mit ServiceKriterien (z.B. zu Beratung, Umtausch /
Reklamation, After-Sale-Service, Aufenthaltsqualität, Kinderfreundlichkeit)
Wiederaufgreifen des Angebots „Nette
Toilette“ (in vielen Städten bewährt)
Anreiz zur Teilnahme auch über Zertifizierungssystem mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit und regelmäßigem Bewertungsturnus (z.B. jährlich)
kurzfristig
TMG
Hall aktiv
44
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
Maßnahme
Priorität
10
Erweiterung der ImageBroschüre
mittel
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
11
Weiterentwicklung der
Citycard
gering
-
-
-
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
ansprechende und angemessen unfangreiche Darstellung der innerstädtischen
Einzelhandelsangebote in der ImageBroschüre der Stadt Schwäbisch Hall
Prüfung von Möglichkeiten zur stärkeren
Präsenz des Einzelhandels auch in anderen Broschüren über die Stadt
bewusste Profilierung als Kultur- und Einkaufsstadt
mittelfristig
TMG
Hall aktiv
Vereinheitlichung der verschiedenen Karten- und Bezahlsysteme (z.B. Prüfung der
Kombinationsmöglichkeiten von Citycard
und Kolibricard)
Prüfung sinnvoller Funktionsergänzungen /
Zusatzanwendungen (z.B. Aufladen von
Guthaben, Bonuspunkte sammeln, bargeldloser Einkauf, Bezahlung / ggf. Rückerstattung von Park- und ÖPNV-Gebühren)
kritische Prüfung und Verbesserung der
Handhabbarkeit und Verständlichkeit
Anreize zur Steigerung der Beteiligung von
Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben
am Citycard-System schaffen
Steigerung der Bekanntheit durch offensive, transparente Vermarktung der Vorteile
mit einer gemeinsamen Marketing-Strategie von Stadt und Stadtwerken (Vermittlung des Mehrwerts für den Kunden)
mittelfristig
TMG
Verkehrsverbünde, Stadtwerke,
Hall aktiv
45
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
12
Maßnahme
Erarbeitung von Angebotspaketen für Touristen
Priorität
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
Erweiterung der Pauschalangebote im
Rahmen einer Touristikkarte (gültig z.B. 1
oder 2 Tage) inkl. Ermäßigungen bei verschiedenen Museen / Sehenswürdigkeiten
sowie bei ÖPNV / Parken)
umfassende Vermarktung bereits auf der
Homepage und durch die Touristinformation (vgl. z.B. Heidelberg)
zeitliche
Einordnung
mittel- bis langfristig
Maßnahmenverantwortung
TMG
Beteiligte
Verkehrsverbünde, Stadtwerke,
Kultureinrichtungen
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
Tabelle 6:
Nr.
1
Weiterentwicklung des Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebotes sowie räumliche Steuerung
neuer Einzelhandelsvorhaben
Priorizeitliche
MaßnahmenMaßnahme
Strategie / Arbeitsschritte
Beteiligte
tät
Einordnung
verantwortung
Einrichtung einer Markthalle für hochwertige
Feinkost- / Delikatessenangebote
hoch
-
Überprüfung der Möglichkeit einer Markthalle mit hochwertigem Feinkost- und Delikatessenangebot
-
Prüfung: Betreiberinteresse für Markthallenkonzept?
-
Suche nach geeignetem Standort (z.B.
Kornhausscheunen zwischen Froschgraben und Neuer Straße)
mittelfristig
(zeitliche Verzahnung mit
Kocher-Quartier: bis 2010
Konzept, bis
2011 Umsetzung)
GWG als Eigentümer des Gebäudes
FB Planen &
Bauen,
Baurechtsamt
(Abt. Denkmalschutz)
46
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
2
Maßnahme
Entwicklung von Nutzungsalternativen in den
Randbereichen
Priorität
hoch
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
3
Optimierung des Branchenmixes
mittel
-
-
offensive Suche nach neuen Nutzungen für
Ladenlokale, die aufgrund ihrer Lage, Flächengröße / -zuschnitt, Umfeldbedingungen zukünftig aus betriebswirtschaftlicher
Sicht nicht mehr für klassischen Einzelhandel geeignet sind (u.a. nördliche Gelbinger Gasse)
alternative Nutzungen können z.B. sein:
attraktive individuelle / experimentelle Anbieter, Kunsthandwerk (z.B. Werkstatt mit
Ausstellung / Verkauf), Büros, Praxen,
Dienstleistungen, Gastronomie, Kultureinrichtungen etc.
Schutz von Quartieren für hochwertiges
innerstädtisches Wohnen (Identifizierung
der Zielgruppen, verstärkte Nutzung des
Potenzials „ruhiges innerstädtisches Wohnen“ und studentisches Wohnen, Optimierung der Angebote im Wohnumfeld, z.B.
Anfahrbarkeit, Anliegerparken, Qualität von
Kindergärten, Spielmöglichkeiten, Grünbereichen)
Ansiedlung eines hochwertigen Lebensmittelmarktes in der Innenstadt (geschieht mit
Rewe im Kocher-Quartier)
Versuch zur Ansiedlung eines Elektrofachmarktes als innerstädtische Alternative
zu den dezentralen Märkten sowie als zusätzlicher Frequenzbringer
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
kurzfristig
FB Planen & Bauen
(z.B. AuftaktWorkshop mit
Anliegern etc.)
Beteiligte
FB Bürgerdienste
& Ordnung, Wirtschaftsförderung,
TMG,
Makler, Einzelhändler, Hausund Grundeigentümer
langfristig
Wirtschaftsförderung
TMG, Makler,
Haus- und
Grundeigentümer
47
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
4
Maßnahme
weitere Profilierung der
Haller Innenstadt
Priorität
mittel
Strategie / Arbeitsschritte
-
-
-
5
aktives Flächen- und
Leerstandsmanagement
mittel
-
-
-
-
zeitliche
Einordnung
Maßnahmenverantwortung
Beteiligte
gezielte Ansiedlung fehlender Marken im
gehobenen Profilierungsbereich (v.a. Bekleidung, Schuhe, Sport / Freizeit, Kosmetik) zur Steigerung der Angebotsvielfalt
Ziele sind ein möglichst breiter Mix aus
Markenstores und individuellen Fachgeschäftem sowie eine bewusste Stärkung
der Innenstadt gegenüber den dezentralen
Gewerbegebietslagen
hierzu: Bereitstellung geeigneter Standorte
und Flächen nötig (wird in Teilen durch
Kocher-Quartier abgedeckt)
laufend
Wirtschaftsförderung
TMG, Makler,
Einzelhändler,
Haus- und
Grundeigentümer
Früherkennung von bevorstehenden Geschäftsaufgaben / Leerständen, frühzeitige
Reaktion auf sich abzeichnende Veränderungen
Förderung sinnvoller Zwischennutzungen
für leer stehende Ladenlokale (z.B. Flohmarkt oder zusätzliche Ausstellungsfläche
für andere Geschäfte / Künstler, als Informationsfläche für Vereine, Veranstaltungen, aktuelle Stadtentwicklungsplanungen)
Erarbeitung und regelmäßige Fortschreibung einer Checkliste zu Defiziten und zukünftigen Entwicklungspotenzialen in der
Haller Innenstadt (Zukunftsthemen?) Erarbeitung eines Ideenpools für denkbare
zukünftige Nutzungen in der Innenstadt
ggf. Einrichten eines Diskussionsforums
Ideenpool einmalig erarbeiten, regelmäßig
aktualisieren
Wirtschaftsförderung
TMG, Makler,
Einzelhändler,
Haus- und
Grundeigentümer,
beratend: FB
Planen & Bauen
48
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
Nr.
6
Maßnahme
Konzentration von Neuansiedlungen auf die
Hauptlagen
Priorität
gering
Strategie / Arbeitsschritte
-
aktive Vermarktung von freiwerdenden
Ladenflächen in städtischer Hand
-
Förderung der Neubelegung privater Flächen (ggf. Umbaumaßnahmen zur Realisierung zeitgemäßer Verkaufsflächen nötig)
zeitliche
Einordnung
laufend
Maßnahmenverantwortung
Wirtschaftsförderung
Beteiligte
TMG, Makler,
Einzelhändler,
Haus- und
Grundeigentümer
FB Planen &
Bauen,
Baurechtsamt
7
Ausbau des gastronomischen Angebotes
gering
-
Erstellung eines gesamtheitlichen Gastronomiekonzeptes
-
Förderung von Angebotsergänzungen (z.B.
Themengastronomie mit klarer Profilierung,
ggf. Diskotheken)
-
zielgruppenspezifische Angebote (z.B.
perspektivisch für Studenten) und gezielte
Vermarktung dieser
langfristig
Wirtschaftsförderung
TMG
Quelle: GMA-Zusammenstellung 2008.
49
Schwäbisch Hall Innenstadtentwicklungskonzept 2008
TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Seite
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Attraktivierung des bestehenden Einzelhandelsangebotes
26
Tabelle 2:
Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation
28
Tabelle 3:
Optimierung des Fußwegenetzes und der Erlebbarkeit
32
Tabelle 4:
Aufwertung des öffentlichen Raumes
35
Tabelle 5:
Weiterentwicklung Marketing und Kommunikation
41
Tabelle 6:
Weiterentwicklung des Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebotes sowie räumliche Steuerung neuer
Einzelhandelsvorhaben
46
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Wesentliche Arbeitsschritte der Untersuchung
2
50