Zögernd leise
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Zögernd leise
„Zögernd leise ...“ Kammerchor der Universität Mozarteum Leitung Herbert Böck Dienstag, 24. Jänner 2012 19.30 Uhr Solitär Universität Mozarteum Mirabellplatz 1 Programm Franz Schubert (1797-1828) Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln Der 23. Psalm D 706 (1820) „Zögernd, leise“ D 920 (1827) (Text: Franz Grillparzer) Isabell Czarnecki, Mezzosopran An die untergehende Sonne D 457 (1817) (Text: Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten) Anna Gassler, Mezzosopran Nachtstück D 672 (1826) (Text: Johann Mayrhofer) Isabell Czarnecki, Mezzosopran Breda Zakotnik, Klavier Giuseppe Verdi (1813-1901) Laudi alla Vergine Maria (1886) (Text: Dante Alighieri) Gustav Holst (1874-1934) Ave Maria (1900) Benjamin Britten (1913-1976) A Ceremony of Carols (1942) (Liedtexte aus dem Mittelalter und aus dem 16. Jahrhundert) Procession: Hodie Christus natus est Wolcum Yole There is no rose That younge child Balulalow As dew in Aprille This little babe Interlude In freezing winter night Spring Carol Deo gracias Recession: Hodie Christus natus est Marcia Sacha, Sopran Tina Kaltseis, Sopran Anna Gassler, Mezzosopran Joanna Liberadzka, Harfe Kammerchor der Universität Mozarteum Leitung: Herbert Böck 23. Psalm An die untergehende Sonne Laudi alla Vergine Maria Lob der Jungfrau Maria Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grüne Weide, er leitet mich an stillen Bächen, er labt mein schmachtendes Gemüt, er führt mich auf gerechtem Steige zu seines Namens Ruhm. Und wall’ ich auch im Todesschattentale, so wall’ ich ohne Furcht, denn du beschützest mich, dein Stab und und deine Stütze sind mir immerdar mein Trost. Du richtest mir ein Freudenmahl im Angesicht der Feinde zu, du salbst mein Haupt mit Öle und schenkst mir volle, volle Becher ein; mir folget Heil und Seligkeit in diesem Leben nach, einst ruh ich ew’ge Zeit dort in des Ew’gen Haus. Sonne, du sinkst, sink in Frieden, o Sonne! Vergine madre, figlia del tuo figlio umile ed alta più che creatura, termine fisso d’eterno consiglio. O jungfräuliche Mutter, Tochter deines Sohnes, demütig, erhaben über allen Wesen: dich hat Gottes ewiger Ratschluss erwählt. Tu se’ colei che l’umana natura nobilitasti si, che’l suo fattore non disdegnò di farsi sua fattura. Durch dich wurde die Menschheit so geadelt, dass der große Schöpfer sich dahin gab, ein Menschenkind zu werden. Nel ventre tuo si raccese l’amore per lo cui calda nell’ eterna pace così è germinato questo fiore. In deinem Schoß ruht die ewige Liebe, in seiner Wärme, in diesem Königreich ewigen Friedens erblühte diese Blume zart und rein. Qui se’ a noi meridiana face di caritate, e giuso, intra i mortali, se’ di speranza fontana vivace. Hier bist du, die helle Mittagssonne der Barmherzigkeit; uns Menschen eine erquickende Quelle der Hoffnung. Donna se’ tanto grande e tanto vali, che qual vuol grazia, ed a te non ricorre, sua disianza vuol volar senz’ali. O Maria, du bist so groß und mächtig, wer Gnade sucht, ohne sich an dich zu wenden, sucht vergebens, wie wenn er ohne Flügel fliegen wollte. La tua benignità non pur soccorre a chi dimanda, ma molte fiate liberamente al dimandar precorre. Deine Barmherzigkeit hilft nicht nur allen, die darum bitten, sondern sie kommt oftmals unserm Flehen zuvor, aus freier Gnade. In te misericordia, in te pietate, in te magnificenza, in te s’aduna, quantunque in creatura è di bontate. Ave. Ave. In dir ruht das Erbarmen, in dir ist Güte, Ruhm und Stärke, in dir vereint ist das Beste der ganzen Schöpfung. Halleluja. Ave Maria Gegrüßet seist du, Maria Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum, benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui Jesus. Sancta Maria mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc, et in hora mortis nostrae. Amen. Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Zögernd, leise Zögernd leise in des Dunkels nächt‘ger Stille sind wir hier, und den Finger sanft gekrümmt, leise, leise, pochen wir an des Liebchens Kammertür; doch nun steigend, schwellend, schwellend, mit vereinter Stimme, laut rufen aus wir hochvertraut: schlaf du nicht, wenn der Neigung Stimme spricht! Sucht‘ ein Weiser nah und ferne Menschen einst mit der Laterne, wieviel selt‘ner dann als Gold Menschen uns geneigt und hold. Drum, wenn Freundschaft, Liebe spricht, Freundin, Liebchen, schlaf du nicht! Aber was in allen Reichen wär‘ dem Schlummer zu vergleichen? Drum statt Worten und statt Gaben sollst du nun auch Ruhe haben; noch ein Grüßchen, noch ein Wort, es verstummt die frohe Weise, leise, leise, schleichen wir, schleichen wir uns wieder fort! Still und ruhig ist deines Scheidens Gang, rührend und feierlich deines Scheidens Schweigen. Wehmut lächelt dein freundliches Auge, Tränen entträufeln den goldenen Wimpern; Segnungen strömst du der duftenden Erde. Immer tiefer, immer leiser, immer ernster, feierlicher sinkest du den Äther hinab. Es segnen die Völker, es säuseln die Lüfte, es räuchern die dampfenden Wiesen dir nach; Winde durchrieseln dein lockiges Haar; Wogen kühlen die brennende Wange; weit auf tut sich dein Wasserbett. Ruh‘ in Frieden! Ruh‘ in Wonne! Die Nachtigall flötet dir Schlummergesang. Sonne, du sinkst, sink in Frieden, o Sonne! Nachtstück Wenn über Berge sich der Nebel breitet, und Luna mit Gewölken kämpft, so nimmt der Alte seine Harfe, und schreitet und singt waldeinwärts und gedämpft: „Du heil‘ge Nacht: bald ist‘s vollbracht, bald schlaf ich ihn, den langen Schlummer, der mich erlöst von allem Kummer.“ Die grünen Bäume rauschen dann: „Schlaf süß, du guter, alter Mann.“ Die Gräser lispeln wankend fort: „Wir decken seinen Ruheort.“ Und mancher liebe Vogel ruft: „O lasst ihn ruh‘n in Rasengruft!“ Der Alte horcht, der Alte schweigt, der Tod hat sich zu ihm geneigt. A Ceremony of Carols Ein Kranz von Lobechören That yonge child Das kleine Kind Procession Procession Hodie Christus natus est, hodie Salvator apparuit, hodie in terra canunt angeli, laetantur archangeli, hodie exultant justi, dicentes: Gloria in excelsis Deo, Alleluja. Heute ist Christus geboren, heute ist der Retter erschienen, heute singen auf der Erde die Engel und frohlocken die Erzengel, heute jubeln die Gerechten und singen: Ehre sei Gott in der Höhe, Alleluja. That yonge child when it gan weep with songs she lulled him asleep: that was so sweet a melody it passed alle minstrelsy. The nightingale sang also: her song is hoarse and nought there-to: whoso attendeth to her song and leaveth the first then doth he wrong. Das kleine Kind sang sie in den Schlaf, als es zu weinen begann: das war eine so schöne Melodie, dass sie allen Minnesang übertraf. Auch die Nachtigall sang: ihr Lied war heiser und ungeeignet. Wer immer ihrem Lied zuhört und das erste lässt, der tut unrecht. Wolcum Yole Willkommen, Weihnacht Balulalow Wiegenlied Wolcum, wolcum, be thou hevenè king, Wolcum Yole! Wolcum, born in one morning, wolcum for whom we sall sing! Wolcum, Thomas marter one, wolcum seintes lefe and dere, wolcum, Innocentes every one, wolcum, Twelfthe Day both in fere. Wolcum be ye, Stevene and Jon, wolcum be ye good Newe Yere. Candelmesse, Quene of bliss, wolcum bothe to more and lesse. Wolcum be ye that are here, wolcum alle and make good cheer. Wolcum alle another yere, wolcum! Willkommen, willkommen seist du, himmlischer König, willkommen Weihnacht! Willkommen, geboren an einem Morgen, den wir besingen wollen! Willkommen Thomas, erster Märtyrer, ihr Heiligen, lieb und teuer, alle Unschuldigen und alle, bis zum zwölften Tag in Furcht. Willkommen seid ihr, Stephan und Johannes, willkommen seist du, gutes Neues Jahr! Lichtmess, Königin der Seligkeit, willkommen beiden mehr und weniger. Willkommen, die ihr hier seid, willkommen alle und amüsiert euch gut, willkommen alle im Neuen Jahr! O my deare hert, young Jesus sweit, prepare thy creddil in my spreit, and I sall rock thee to my hert, and never mair from thee depart. But I sall praise thee evermoir with sanges sweit unto thy gloir; the knees of my hert sall I bow, and sing that richt Balulalow! O mein teures Herz, kleiner Jesus, bereite Deine Wiege in meiner Seele, und ich werde Dich in meinem Herzen wiegen und mich niemals von Dir trennen. Vielmehr will ich Dich ewig preisen mit süßen Gesängen auf Deinen Ruhm. Die Knie meines Herzens will ich beugen, um Dir das wahre Wiegenlied zu singen. As dew in Aprille Wie Tau im April There is no Rose Es gibt keine Rose There is no rose of such vertu as is the rose that bare Jesu. Alleluja. For in this rose conteined was heaven and earth in littel space, Resmiranda. By that rose we may well see there be one God in persons three, Paresforma. The aungels sungen the shepherds to: Gloria in excelsis Deo! Gaudeamus! Leave we all this werdly mirth, and follow we this joyful birth. Transeamus. Es gibt keine tugendhaftere Rose als die, die Jesus gebar. Alleluja. Denn in dieser Rose waren auf engstem Raum Himmel und Erde vereint, o wunderbares Geheimnis. In dieser Rose wird der eine Gott in drei Personen sichtbar, o gleiche Gestalt. Die Engel sangen den Hirten zu: Ehre sei Gott in der Höhe! Lasst uns freuen! Lassen auch wir die weltliche Heiterkeit zurück und folgen wir dieser freudenreichen Geburt. Lasst uns ziehen. I sing of a maiden that is makèles: king of all kings to her son she ches. He came also stille there his moder was, as dew in Aprille that falleth on the flour. He came also stille to his moders bour, he came also stille there his moder lay, as dew in Aprille that falleth on the spray. Moder and mayden was never none but she: well may such a lady goddes moder be. Ich singe Dir von einer Jungfrau, die ist makellos, den König aller Könige erwählte sie zu ihrem Sohn. Er kam so ganz still zu seiner Mutter Schoß, wie der Tau im April, der auf das Gras fällt. Wie der Tau im April, der auf die Blume fällt. Wie der Tau im April, der auf den Blütenzweig fällt. Mutter und Jungfrau, niemand war so wie sie: so eine Dame mag wohl Gottes Mutter sein. This little babe Dies kleine Kind This little Babe so few days old, is come to rifle Satan’s fold: all hell doth at his presence quake, though he himself for cold do shake; for in this weak unarmed wise the gates of hell he will surprise. With tears he fights and wins the field, his naked breast stands for a shield: Dies kleine Kind, wenige Tage alt, ist gekommen, um des Satans Gemeinde zu stehlen. Die ganze Hölle erbebt in seiner Gegenwart, obwohl er selbst nur vor Kälte zittert, denn auf seine schwache, unbewaffnete Art wird er die Tore der Hölle überraschen. Mit Tränen kämpft er und gewinnt das Feld, die nackte Brust, das ist sein Schild; sein heftiger Schuss ist das Babygeschrei, die Blicke der weinenden Augen seine Pfeile. Seine kämpferischen Insignien die Kälte und die Not, und fieberschwaches Fleisch seines Kriegers Schlachtross. Sein Lager ist aufgeschlagen in einem Stall, sein Bollwerk ist nichts als eine zerbrochene Wand; die Krippe sein Graben, Heuhalme seine Stangen, aus Hirten bestellt er sein Aufgebot. Und damit sein Feind sicher verwundet wird, blasen die Posaunen der Engel zum Angriff. Meine Seele, verbinde Dich mit Christus im Kampf, bleibe bei den Zelten, die er erbaut. In seiner Krippe findest Du sicher Schutz, denn dieses kleine Kind wird dein Wächter sein. Wenn du deine Feinde mit Freude zerschmettern willst, dann lauf nicht weg von diesem göttlichen Knäblein! Spring Carol Frühlingslied Pleasure it is to hear iwis, the birdès sing, the deer in the dale, the sheep in the vale, the corn springing. God‘s purveyance for sustenance. It is for man, it is for man. Then we always to him give praise, and thank him then. Es ist eine Freude zu hören: die singenden Vögel, das Wild im Tal, die Schafe im Tal, das blühende Korn. Gottes Vorrat an Nahrung – das alles ist für den Menschen. Dafür wollen wir ihn immer preisen und ihm danken! Deo Gratias Dank sei Gott! Adam lay ibounden, bounden in a bond, four thousand winter thought he not too long. Adam lag gebunden in Fesseln; viertausend Winter hielt er nicht für zu lang. Interlude Zwischenspiel In Freezing Winter Night In kalter Winternacht And all was for an appil, an appil that he tok, as clerkës finden written in their book. Und alles war nur wegen eines Apfels, den er nahm, wie die Schreiber in ihren Büchern geschrieben finden. Behold, a silly tender babe, in freezing winter night, in homely manger trembling lies; alas, a piteous sight! Schau, ein schwaches, zartes Baby liegt zitternd in einer frostigen Winternacht in einer schlichten Krippe, o weh, ein jammervoller Anblick! Né had the appil takè ben, the appil takè ben, né haddè never our lady a ben heavenè queen. Wäre der Apfel nicht genommen worden, unsere Dame wäre nie himmlische Königin geworden. The inns are full, no man will yield this little pilgrim bed. But forced he is with silly beasts in crib to shroud his head. Die Gasthäuser sind voll; kein Mensch will diesem kleinen Pilger sein Bett überlassen. Stattdessen muss er zusammen mit dummen Tieren sein Haupt in eine Krippe betten. Blessèd be the time that appil take was. Therefore we moun singen: Deo gratias! Gesegnet sei die Zeit, da der Apfel genommen wurde, dafür lasst uns singen. Dank sei Gott! This stable is a Prince‘s court, this crib his chair of state; the beasts are parcel of his pomp, the wooden dish his plate. Dieser Stall ist der Hof des Prinzen, diese Krippe sein Staatsthron; die Tiere sind Zeugen seiner Pracht, die hölzernen Teller sein Geschirr. Recession Recession The persons in that poor attire his royal liveries wear; the Prince himself is come from heav‘n; this pomp is prizèd there. Die Leute in ihrer ärmlichen Kleidung tragen seine königlichen Livreen; der Prinz selbst kommt vom Himmel, seine Pracht wird dort geschätzt. Hodie Christus natus est, hodie Salvator apparuit, hodie in terra canunt angeli, laetantur archangeli, hodie exultant justi, dicentes: Gloria in excelsis Deo, Alleluja. Heute ist Christus geboren, heute ist der Retter erschienen, heute singen auf der Erde die Engel und frohlocken die Erzengel, heute jubeln die Gerechten und singen: Ehre sei Gott in der Höhe, Alleluja. With joy approach, o Christian wight, do homage to thy King; and highly praise his humble pomp, which he from heav‘n doth bring. Nähere dich mit Freude, du christlicher Wicht, huldige deinem König. Preise kräftig diese bescheidene Pracht, die er vom Himmel bringt. his battering shot are babish cries, his arrows looks of weeping eyes, his martial ensigns cold and need, and feeble flesh his warrior’s steed. His camp is pitchèd in a stall, his bulwark but a broken wall; the crib his trench, haystalks his stakes; of shepherds he his muster makes; and thus, as sure his foe to wound, the angels’ trumps alarum sound. My soul, with Christ join thou in fight; stick to the tents that he hath pight. Within his crib is surest ward; this little Babe will be thy guard. If thou wilt foil thy foes with joy, then flit not from this heavenly boy. Kammerchor der Universität Mozarteum Sopran: Franziska Döpper Tina Kaltseis Julia Leckner Anna Milukova Elisabeth Muhr Marcia Sacha Barbara Schmelz Alt: Verena Apfelböck Isabell Czarnecki Anna Gassler Elisabeth Mittendorfer Ulrike Rapp Anna Santner Theresia Schachreiter Alle Angaben basieren auf den im Veranstaltungsreferat eingegangenen Programmvorlagen!