Wetter und Mensch
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Wetter und Mensch
KLIMA WETTER & MENSCH S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Wetter ist Gesprächsthema. Ob Sonnenschein oder Nebel, ob Hitze oder „arktische Kälte“, das Wetter muss oft als Sündenbock herhalten. Dem einen ist es zu heiß, dem anderen zu feucht, dem Dritten schneit es zu wenig, und der Vier te will überhaupt keinen Winter. Die enge Verknüpfung aller Lebewesen auf der Erde mit dem Wetter bzw. dem Klima ist offensichtlich. Bei den Pflanzen und Tieren ist das Verhältnis heute noch ebenso eng wie vielleicht vor Millionen von Jahren. Auch der Mensch ist in seinen Tätigkeiten durch das Wetter stark beeinflusst — auch wenn er sich durch die Erfindung des „künstlichen Klimas“ in seinen Wohnräumen heute unabhängiger als früher gemacht hat. Heute sind wir in der Lage, zumindest in geschlossenen Räumen unser Wetter so einzurichten, wie wir es gerne hätten: Zentralheizung, Heizstrahler oder Klimaanlage Kinder lieben den Winter. Ein richtig großer Schneemann ist der ganze Stolz von Florian aus Amstetten. lassen sich heute so programmieren, dass jahreszeitlich bedingte Wetterphänomene wie Hitze oder Kälte überlistet werden können. Trotzdem sind dem Wetter alle ausgesetzt. Auch vollklimatisier te Büros, Solarien und jederzeit erreichbare Traumstrände können darüber nicht hinwegtäuschen. Dem Wetter und seinen Launen zu entkommen — das bleibt auch heute, trotz Satelliten und Großrechnern, ein Menschheitstraum. Dieser Kachelofen auf einer niederösterreichischen Berghütte strahlt nicht nur im Winter Behaglichkeit aus. Sensible Menschen reagieren bereits auf geringe Luftdruckschwankungen mit medizinisch bekannten körperlichen Reaktionen, die als Wetterfühligkeit (oder Biowetter) bekannt sind. Demnach beeinflusst das Wetter das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand von ungefähr drei Vier tel aller Menschen der westlichen Welt. Temperatur und Luftfeuchtigkeit nehmen Einfluss auf den Wärmehaushalt und Klimaanlagen und Ventilatoren machen das Leben an schwülen Sommertagen erträglicher. die Flüssigkeitsbilanz des Körpers. Die individuelle Wetterfühligkeit steht in Abhängigkeit zum Gesundheitszustand und entlarvt deshalb nicht selten gesundheitliche Schwachstellen. Wolken- und niederschlagsreiche Wetterfronten (Tiefdruckgebiete) können zu Kopfschmerzen und erhöhten Blutdruckwer ten führen. KLIMA WETTER & MENSCH ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 1.2 SACH I N F O R MATION K L I M A WETTER & MENSCH ALTERSGRU PPE 6 -10 Warmfronten können zu Beschwerden bei Kreislauferkrankungen und entzündlichen Prozessen führen. Kopfschmerzen, reduzier te Blutgerinnung, Schlafstörungen, Krämpfe und niedrige Blutdruckwer te treten vermehr t bei Schönwetter mit Ostwind auf. Migräneanfälle häufen sich bei Zufuhr feuchter Warmluft und bei kaltem Hochdruckwetter. ZUSAMMENFASSUNG: Sowie der große Wasserkreislauf (und mit ihm der wichtigste „Wettermacher“ der Erde) niemals nachhaltig beeinflusst werden kann, können auch das Wetter und die Geschehnisse rund ums Wetter nie nachhaltig beeinflusst werden. Das Wetter beeinflusst viele Menschen - von „einfachen“ Kopfschmerzen über unangenehme allergische Reaktionen bis hin zur erhöhten Infarktgefahr. Die Landwirtschaft und die bäuerliche Gesellschaft standen immer in sehr engem Bezug zum Wetter. Immerhin ist der Ernteer trag auch heute noch — trotz moderner Maschinen und anderer Errungenschaften — unmittelbar abhängig vom Wetter. Vor allem Trockenheit, Überschwemmungen oder Hagelschlag verursachen Jahr für Jahr in den landwir tschaftlichen Regionen unseres Landes Schäden in Millionenhöhe. Nicht umsonst begannen Bauern schon früh im Mittelalter mit akribischer Genauigkeit, Wetterbeobachtungen zu beschreiben, die noch heute in Bauernkalendern nachzulesen sind. Wetterfühlige Menschen leiden besonders unter Fön. Kopfschmerzen und Migräneanfälle häufen sich dann deutlich. Die Lebensweise und die Abhängigkeit vom Wetter bestimmen demnach die Nahbeziehung zu allen Wetterphänomenen. Die Ureinwohner Australiens, viele Stämme Afrikas oder des Amazonas (um nur einige zu nennen) versuchen den Geist und die Spiritualität in den Wetterelementen zu erkennen und in Gebeten positiv zu beeinflussen. Auch die Wissenschaft näher t sich dem Thema „Wettermachen“ immer wieder — so soll das Ausbringen von Jodkeimen (als Indigene Völker auf der ganzen Welt versuchen durch Riten und Tänze, das Wettergeschehen zu beeinflussen. Kondensationskernersatz) in einigen Kilometern Höhe die Wahrscheinlichkeit für Regen erhöhen. KLIMA WETTER & MENSCH 1.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H KLIMA WETTER & MENSCH D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Das Arbeitsblatt beinhaltet ein „Wetterfühligkeitsinter view". Jedes Kind soll diese Befragung als Hausübung mit zwei bis drei Erwachsenen durchführen. Als Projekt werden die Ergebnisse gruppenweise von den Kindern analysier t und dann grafisch dargestellt. Das Inter view ist so aufgebaut, dass die Kinder journalistisch arbeiten. Aus den Erkenntnissen sollen sie versuchen, einen kurzen Ar tikel über Wetterfühligkeit zu schreiben. LERNZIELE: Wetterfühligkeit — was ist das? Das Phänomen wird durchleuchtet. Die Kinder lernen es, ein Inter view selbstständig durchzuführen. Einflüsse des Wetters auf die Menschen werden selbstständig erarbeitet. Sonnenaufgang in den Bergen, die Frühnebel verziehen sich, die Sonne bricht durch – ein Wohlgefühl für Seele und Körper. INFORMATIONSTEIL: Die Kinder werden eine Stunde lang mittels Arbeitsblatt über die Beziehung „Wetter - Mensch“ informier t. Das Wetterfühligkeitsinterview wird erklär t und bei den Kindern im Unterricht theoretisch durchgespielt. Was wissen die Kinder schon darüber? Die Informationen werden auf diese Weise gesammelt. Als Hausübung soll das Interview bis zur nächsten Stunde durchgeführ t werden. Dann werden die Ergebnisse aufbereitet. Viele Erwachsene geben an unter dem Wetter zu leiden. ORT: Schulklasse, theoretisch auch Schulgar ten. ZEITAUFWAND: eine Schulstunde zur Vorbereitung (mit Arbeitsblatt) und ein bis zwei Stunden für Plakatentwurf bzw. -präsentation. MATERIALIEN: Arbeitsblatt, Stifte zum Malen, weißes Backpapier. Aber auch Kinder berichten von Schlaf- und Konzentrationsstörungen. KOSTEN: keine. KLIMA WETTER & MENSCH ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 1.2 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G K L I M A WETTER & MENSCH ALTERSGRU PPE 6 -10 UMSETZUNG: Zuerst werden die Ergebnisse der Inter views gemeinsam besprochen und die interessanten oder wichtigsten Resultate auf die Tafel geschrieben. Einzelne Tische werden zusammengestellt, die Gruppen ausgewählt. Jede Gruppe erhält ein großes weißes Stück Backpapier. Die Gruppen werden aufgeforder t, gemeinsam die Resultate zeichnerisch darzustellen. Wie kann man die Wetterphänomene darstellen, die beim Inter view genannt wurden, wie die körperlichen Probleme der Menschen? Am Ende präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse. Die Ergebnisse können in der Regionalzeitung veröffentlicht werden. Wenn unter den Interviewten auch ein Arzt ist, können seine Ratschläge für die Bevölkerung mitverwertet werden. ALTERNATIVE PROJEKTE: Einladung eines/r Referenten/in zu dem Thema, Jahreszeiten-Pantomimespiel: Gruppen stellen gewisse jahreszeitliche Phänomene dar, die von anderen Gruppen erkannt werden müssen. Nach der Fragerunde geht´s an die Auswertung. Wer hat die meisten Interviews? Wie sind sie ausgefallen? Ähneln sich die Antworten? KLIMA WETTER & MENSCH 1.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H A R B EIT S B LAT T KLIMA WETTER & MENSCH A LTERS GRU PPE 6 -10 Stell’ dir vor, du bist ein Redakteur oder eine Redakteurin bei einer Zeitung und möchtest einen Ar tikel über „Wetterfühligkeit“ schreiben. Wetterfühligkeit heißt, dass manche Menschen auf unterschiedliches Wetter unterschiedlich reagieren. Für deinen Ar tikel musst du vorher ein paar Menschen über Wetterfühligkeit befragen — man nennt das ein „Interview machen“. Geh zu mehreren Erwachsenen, frag sie, ob sie 10 Minuten Zeit haben. Lies ihnen dann langsam die Fragen vor. Gib’ ihnen Zeit zum Nachdenken und schreibe ihre Antwor ten auf! In der Schule könnt ihr dann die Antwor ten miteinander vergleichen — vielleicht kommt ihr auf ein ähnliches Ergebnis? DIE BEFRAGUNG ZUR WETTERFÜHLIGKEIT Glaubst du, dass du wetterfühlig bist? Was für Probleme hast du dann? — Beschreibe, so gut du kannst. Bei welchem Wetter bist du „wetterfühlig“ — und wann hast du keine Probleme? Zu welcher Tageszeit bist du vor allem wetterfühlig — hast du körperliche Auswirkungen eher in der Früh, zu Mittag oder am Abend? KLIMA WETTER & MENSCH ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 1.2 A R BEIT S BLATT K L I M A WETTER & MENSCH ALTERSGRU PPE 6 -10 Auch wenn du nie wetterfühlig bist — gibt es ein Wetter, das du überhaupt nicht magst? Warum? Ein paar Daten über die befragte Person: männlich oder weiblich Alter _____________ Hier hast du Platz, das Ergebnis deiner Befragung einzutragen. Auf diese Art werden Befragungen dargestellt: Von den Erwachsenen, die ich befragt habe, waren ____ von ____ Befragten wetterfühlig. Das Hauptproblem der Wetterfühligkeit bei den Erwachsenen ist ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Bei folgendem Wetter sind die meisten meiner Befragten wetterfühlig: ___________________________________________ ______________________________________________________ Zu dieser Tageszeit sind viele Erwachsene wetterfühlig: __________ ______________________________________________________ Jetzt weißt du einiges über Wetterfühligkeit. Kannst du jetzt deinen Artikel für die Zeitung schreiben? Die Menschen sind ______________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Vergiß`nicht die Fragen ______________________________________________________ langsam zu stellen und dir ______________________________________________________ die wichtigsten Antworten ______________________________________________________ aufzuschreiben. ______________________________________________________ KLIMA WETTER & MENSCH 1.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H