Wetter und Mensch

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Wetter und Mensch
KLIMA
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Wetter ist Gesprächsthema. Ob Sonnenschein oder Nebel, ob Hitze oder
„arktische Kälte“, das Wetter muss oft als Sündenbock herhalten. Dem einen
ist es zu heiß, dem anderen zu feucht, dem Dritten schneit es zu wenig, und der
Vier te will überhaupt keinen Winter.
Die enge Verknüpfung aller Lebewesen auf der Erde mit dem Wetter bzw. dem
Klima ist offensichtlich. Bei den Pflanzen und Tieren ist das Verhältnis heute noch
ebenso eng wie vielleicht vor Millionen von Jahren. Auch der Mensch ist in seinen
Tätigkeiten durch das Wetter stark beeinflusst — auch wenn er sich durch die
Erfindung des „künstlichen Klimas“ in seinen Wohnräumen heute unabhängiger
als früher gemacht hat.
Heute sind wir in der Lage, zumindest in geschlossenen Räumen unser Wetter so
einzurichten, wie wir es gerne hätten: Zentralheizung, Heizstrahler oder Klimaanlage
Kinder lieben den Winter. Ein
richtig großer Schneemann ist
der ganze Stolz von Florian aus
Amstetten.
lassen sich heute so programmieren, dass jahreszeitlich bedingte Wetterphänomene
wie Hitze oder Kälte überlistet werden können.
Trotzdem sind dem Wetter alle ausgesetzt. Auch vollklimatisier te Büros, Solarien
und jederzeit erreichbare Traumstrände können darüber nicht hinwegtäuschen. Dem
Wetter und seinen Launen zu entkommen — das bleibt auch heute, trotz Satelliten
und Großrechnern, ein Menschheitstraum.
Dieser Kachelofen auf einer
niederösterreichischen Berghütte
strahlt nicht nur im Winter
Behaglichkeit aus.
Sensible Menschen reagieren bereits auf geringe Luftdruckschwankungen mit
medizinisch bekannten körperlichen Reaktionen, die als Wetterfühligkeit (oder
Biowetter) bekannt sind. Demnach beeinflusst das Wetter das Wohlbefinden und
den Gesundheitszustand von ungefähr drei Vier tel aller Menschen der westlichen
Welt.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit nehmen Einfluss auf den Wärmehaushalt und
Klimaanlagen und Ventilatoren
machen das Leben an schwülen
Sommertagen erträglicher.
die Flüssigkeitsbilanz des Körpers. Die individuelle Wetterfühligkeit steht in
Abhängigkeit zum Gesundheitszustand und entlarvt deshalb nicht
selten gesundheitliche Schwachstellen. Wolken- und niederschlagsreiche Wetterfronten (Tiefdruckgebiete) können zu
Kopfschmerzen und erhöhten Blutdruckwer ten führen.
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SACH
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Warmfronten können zu Beschwerden bei Kreislauferkrankungen und
entzündlichen Prozessen führen. Kopfschmerzen, reduzier te Blutgerinnung,
Schlafstörungen, Krämpfe und niedrige Blutdruckwer te treten vermehr t bei
Schönwetter mit Ostwind auf. Migräneanfälle häufen sich bei Zufuhr feuchter
Warmluft und bei kaltem Hochdruckwetter.
ZUSAMMENFASSUNG: Sowie der große Wasserkreislauf (und mit ihm
der wichtigste „Wettermacher“ der Erde) niemals nachhaltig beeinflusst werden
kann, können auch das Wetter und die Geschehnisse rund ums Wetter nie nachhaltig beeinflusst werden. Das Wetter beeinflusst viele Menschen - von „einfachen“
Kopfschmerzen über unangenehme allergische Reaktionen bis hin zur erhöhten
Infarktgefahr.
Die Landwirtschaft und die bäuerliche Gesellschaft standen immer in sehr engem
Bezug zum Wetter. Immerhin ist der Ernteer trag auch heute noch — trotz moderner
Maschinen und anderer Errungenschaften — unmittelbar abhängig vom Wetter.
Vor allem Trockenheit, Überschwemmungen oder Hagelschlag verursachen Jahr für
Jahr in den landwir tschaftlichen Regionen unseres Landes Schäden in Millionenhöhe.
Nicht umsonst begannen Bauern schon früh im Mittelalter mit akribischer Genauigkeit,
Wetterbeobachtungen zu beschreiben, die noch heute in Bauernkalendern
nachzulesen sind.
Wetterfühlige Menschen leiden
besonders unter Fön. Kopfschmerzen
und Migräneanfälle häufen sich
dann deutlich.
Die Lebensweise und die Abhängigkeit vom Wetter bestimmen demnach die
Nahbeziehung zu allen Wetterphänomenen. Die Ureinwohner
Australiens, viele Stämme Afrikas oder des
Amazonas (um nur einige zu nennen) versuchen den Geist
und die Spiritualität in den
Wetterelementen zu
erkennen und in Gebeten
positiv zu beeinflussen. Auch
die Wissenschaft näher t sich
dem Thema „Wettermachen“
immer wieder — so soll das
Ausbringen von Jodkeimen (als
Indigene Völker auf der ganzen
Welt versuchen durch Riten und
Tänze, das Wettergeschehen zu
beeinflussen.
Kondensationskernersatz) in einigen
Kilometern Höhe die Wahrscheinlichkeit für Regen erhöhen.
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U MS ET ZU NG
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Das Arbeitsblatt beinhaltet ein „Wetterfühligkeitsinter view". Jedes Kind soll
diese Befragung als Hausübung mit zwei bis drei Erwachsenen durchführen.
Als Projekt werden die Ergebnisse gruppenweise von den Kindern analysier t und
dann grafisch dargestellt. Das Inter view ist so aufgebaut, dass die Kinder
journalistisch arbeiten. Aus den Erkenntnissen sollen sie versuchen, einen kurzen
Ar tikel über Wetterfühligkeit zu schreiben.
LERNZIELE:
Wetterfühligkeit — was ist das? Das Phänomen wird durchleuchtet.
Die Kinder lernen es, ein Inter view selbstständig durchzuführen.
Einflüsse des Wetters auf die Menschen werden selbstständig erarbeitet.
Sonnenaufgang in den Bergen, die
Frühnebel verziehen sich, die Sonne
bricht durch – ein Wohlgefühl für
Seele und Körper.
INFORMATIONSTEIL: Die Kinder werden eine Stunde lang mittels
Arbeitsblatt über die Beziehung „Wetter - Mensch“ informier t.
Das Wetterfühligkeitsinterview wird erklär t und bei den Kindern im Unterricht
theoretisch durchgespielt. Was wissen die Kinder schon darüber? Die Informationen
werden auf diese Weise gesammelt. Als Hausübung soll das Interview bis zur
nächsten Stunde durchgeführ t werden. Dann werden die Ergebnisse aufbereitet.
Viele Erwachsene geben an unter
dem Wetter zu leiden.
ORT: Schulklasse, theoretisch auch Schulgar ten.
ZEITAUFWAND: eine Schulstunde zur Vorbereitung (mit Arbeitsblatt) und
ein bis zwei Stunden für Plakatentwurf bzw. -präsentation.
MATERIALIEN: Arbeitsblatt, Stifte zum Malen, weißes Backpapier.
Aber auch Kinder berichten
von Schlaf- und
Konzentrationsstörungen.
KOSTEN: keine.
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DI DAK TIS C HE
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UMSETZUNG:
Zuerst werden die Ergebnisse der Inter views gemeinsam besprochen und die
interessanten oder wichtigsten Resultate auf die Tafel geschrieben.
Einzelne Tische werden zusammengestellt, die Gruppen ausgewählt. Jede Gruppe
erhält ein großes weißes Stück Backpapier.
Die Gruppen werden aufgeforder t, gemeinsam die Resultate zeichnerisch darzustellen. Wie kann man die Wetterphänomene darstellen, die beim Inter view genannt
wurden, wie die körperlichen Probleme der Menschen?
Am Ende präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse.
Die Ergebnisse können in der
Regionalzeitung veröffentlicht werden. Wenn unter den Interviewten
auch ein Arzt ist, können seine
Ratschläge für die Bevölkerung
mitverwertet werden.
ALTERNATIVE PROJEKTE:
Einladung eines/r Referenten/in zu dem Thema,
Jahreszeiten-Pantomimespiel: Gruppen stellen gewisse jahreszeitliche Phänomene
dar, die von anderen Gruppen erkannt werden müssen.
Nach der Fragerunde geht´s an die
Auswertung. Wer hat die meisten
Interviews? Wie sind sie ausgefallen? Ähneln sich die Antworten?
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A R B EIT S B LAT T
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Stell’ dir vor, du bist ein Redakteur oder eine Redakteurin bei
einer Zeitung und möchtest einen Ar tikel über „Wetterfühligkeit“
schreiben. Wetterfühligkeit heißt, dass manche Menschen auf
unterschiedliches Wetter unterschiedlich reagieren.
Für deinen Ar tikel musst du vorher ein paar Menschen über
Wetterfühligkeit befragen — man nennt das ein „Interview
machen“. Geh zu mehreren Erwachsenen, frag sie, ob sie
10 Minuten Zeit haben. Lies ihnen dann langsam die Fragen vor.
Gib’ ihnen Zeit zum Nachdenken und schreibe ihre Antwor ten
auf! In der Schule könnt ihr dann die Antwor ten miteinander
vergleichen — vielleicht kommt ihr auf ein ähnliches Ergebnis?
DIE BEFRAGUNG ZUR WETTERFÜHLIGKEIT
Glaubst du, dass du wetterfühlig bist?
Was für Probleme hast du dann? — Beschreibe, so gut du kannst.
Bei welchem Wetter bist du „wetterfühlig“ — und wann hast du
keine Probleme?
Zu welcher Tageszeit bist du vor allem wetterfühlig —
hast du körperliche Auswirkungen eher in der Früh,
zu Mittag oder am Abend?
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A R BEIT S BLATT
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Auch wenn du nie wetterfühlig bist — gibt es ein Wetter, das du
überhaupt nicht magst? Warum?
Ein paar Daten über die befragte Person:
männlich oder weiblich
Alter _____________
Hier hast du Platz, das Ergebnis deiner Befragung einzutragen. Auf diese Art werden Befragungen dargestellt:
Von den Erwachsenen, die ich befragt habe, waren ____ von ____
Befragten wetterfühlig.
Das Hauptproblem der Wetterfühligkeit bei den Erwachsenen ist
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Bei folgendem Wetter sind die meisten meiner Befragten
wetterfühlig: ___________________________________________
______________________________________________________
Zu dieser Tageszeit sind viele Erwachsene wetterfühlig: __________
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Jetzt weißt du einiges über Wetterfühligkeit.
Kannst du jetzt deinen Artikel für die Zeitung schreiben?
Die Menschen sind ______________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Vergiß`nicht die Fragen
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langsam zu stellen und dir
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die wichtigsten Antworten
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aufzuschreiben.
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