Kreistagsdrucksache Nr - Main-Tauber
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Kreistagsdrucksache Nr - Main-Tauber
1 Kreistagsdrucksache Nr.:(S-KT) 402/2014 Az.: 013.33; 012.3; 200.311 Datum: 26. Februar 2014 Betreff: Einrichtung neuer Schularten bzw. neuer Schulprofile an den Beruflichen Schulen im MainTauber-Kreis Beratungsfolge Ausschuss für Soziales, Bildung, Termin Status 12.03.2014 nicht öffentlich 26.03.2014 öffentlich Kultur und Verkehr Kreistag Beschlussantrag: Der Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr empfiehlt, der Kreistag beschließt: 1. Der Einrichtung der Schulart „Praxisintegrierte Erzieherinnen– und Erzieherausbildung“ („Dreijähriges Berufskolleg für Sozialpädagogik - praxisintegriert“) an der Beruflichen Schule für Ernährung, Pflege, Erziehung Bad Mergentheim zum Schuljahr 2014/15 wird zugestimmt. 2. Der Einrichtung des Profils „Wirtschaft mit Finanzwirtschaft“ am Wirtschaftsgymnasium der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim zum Schuljahr 2014/15 wird zugestimmt. 3. Der Einrichtung (Fortführung) des „Dualen Berufskollegs für internationales Wirtschaftsmanagement und Fremdsprachen in Teilzeitform, 2,5-jährig“, an der Kaufmännischen Schule Bad Mergentheim zum Schuljahr 2014/15 wird zugestimmt. 4. Vom pädagogischen Konzept „Berufsfachschule Pädagogische Erprobung“ an der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim wird Kenntnis genommen. 5. Es entstehen durch diese zusätzlichen Bildungsangebote keine Mehrkosten und kein zusätzlicher Raumbedarf. Der Vorsitzende des Kreistages 2 1. Sachverhalt a) Praxisintegrierte Erzieherinnen- und Erzieherausbildung („Dreijähriges Berufskolleg für Sozialpädagogik - praxisintegriert“) Mit der Schulart „Dreijähriges Berufskolleg für Sozialpädagogik - praxisintegriert“ sollen zusätzliche qualifizierte Kräfte zum Ausbau der Kinderbetreuung gewonnen werden, die u. a. wegen des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz benötigt werden. Außerdem sollen mit dieser Ausbildungsform weitere gesellschaftliche Gruppen für diesen Beruf gewonnen werden, die bisher sehr gering vertreten waren (Männer, zweiter Bildungsweg bzw. Umschulung, Frauen nach der Familienphase). Vorteil der neuen Schulart ist es, dass bereits von Anfang an ein Ausbildungsgehalt bezahlt wird. Die Vergütung orientiert sich an der Ausbildungsvergütung von Verwaltungsfachangestellten. Dies setzt die Unterstützung der Träger der Einrichtungen als Arbeitgeber voraus. Für den Schulträger entstehen keine zusätzlichen Kosten. Es wird auch kein zusätzlicher Raum benötigt, da in der Berufsfachschule für Sozialpädagogik eine Klasse ersetzt wird. Inhaltlich ist die Ausbildung mit der klassischen vollschulischen Erzieherausbildung identisch. Bereits seit dem Ausbildungsjahr 2012/13 bieten in Baden-Württemberg einige Schulen die praxisintegrierte Ausbildung an. Beim neuen Modell sind die Auszubildenden über drei Jahre hinweg je drei Tage an der Fachschule und zwei Tage in der Einrichtung. Die Absolventen sind wie bisher staatlich anerkannte Erzieherinnen/Erzieher. Voraussetzungen für die Aufnahme im „dreijährigen Berufskolleg für Sozialpädagogik praxisintegriert“ (3 BKSPIT) sind der mittlere Bildungsabschluss und der erfolgreiche Abschluss des einjährigen Berufskollegs für Praktikantinnen/Praktikanten oder das Abitur oder die Fachhochschulreife sowie jeweils ein sechswöchiges Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. b) Profil „Wirtschaft mit Finanzwirtschaft“ Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim am Wirtschaftsgymnasium der Im Jahr 2013 hat das Kultusministerium der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim angeboten, das Profil „Wirtschaft mit Finanzwirtschaft“ am Wirtschaftsgymnasium in Substitution einer Klasse des regulären Wirtschaftsgymnasiums einzurichten. Grundlage des neuen Profils ist das Fach Finanzmanagement, das bereits seit Jahren am Wirtschaftsgymnasium in Tauberbischofsheim unterrichtet wird. Zudem ist diese Schule die einzige Berufliche Schule im Main-Tauber-Kreis, an der Bankkaufleute ausgebildet werden. Das neue Profil soll zunächst im Regierungsbezirk Stuttgart lediglich an drei Kaufmännischen Schulen in Crailsheim, Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim eingerichtet werden. Das Profil wird unter Substitution einer Klasse des Wirtschaftsgymnasiums eingerichtet. Zusätzlicher Raumbedarf oder zusätzliche Kosten entstehen dadurch nicht. Durch die Einrichtung wird die Attraktivität der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim gestärkt. 3 c) Einrichtung bzw. Fortsetzung des „Dualen Berufskollegs für Internationales Wirtschaftsmanagement und Fremdsprachen in Teilzeitform, 2,5-jährig“ an der Kaufmännischen Schule Bad Mergentheim An dieser Schulart können Auszubildende im Bereich Industriekaufmann/Kauffrau oder Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Einzelhandel zusätzlich zum Unterricht in der Berufsschule teilnehmen. Der Unterricht in internationaler Betriebswirtschaftslehre, Englisch und nach Wahl Französisch oder Spanisch ersetzt die allgemeinbildenden Fächer. Ein fünfwöchiges Auslandspraktikum mit intensivem Sprachtraining fördert die interkulturelle Kompetenz. Voraussetzungen sind Abitur oder Fachhochschulreife. Der erreichbare Abschluss ist der „Assistent/Assistentin für internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen (IHK)“. Die Kaufmännische Schule in Bad Mergentheim hat seit dem Schuljahr 2011/12 diese Schulart über drei Schuljahre als Schulversuch angeboten. Der Schulversuch läuft zum Ende des Schuljahres 2013/14 ab. Die Einrichtung musste Ende 2013 neu beantragt werden. Eine endgültige Entscheidung des Kultusministeriums steht noch aus. Der Bildungsgang ist insbesondere für Abschlussschüler mit Hochschulreife attraktiv und stärkt damit die Duale Ausbildung. Auch für viele Unternehmen ist dieser Ausbildungsweg sehr interessant. Im jeweils zweiten Schuljahr absolvieren die Schülerinnen und Schüler ein fünfwöchiges Praktikum, in der Regel auf Malta. Während dieser Zeit leisten die Schülerinnen und Schüler ein Praktikum in geeigneten Betrieben und werden in der maltesischen Partnerschule in der englischen Sprache fortgebildet. Aufgrund der Fortsetzung dieses Bildungsangebots entstehen keine zusätzlichen finanziellen Aufwendungen und kein zusätzlicher Raumbedarf. d) Pädagogisches Konzept „Berufsfachschule Pädagogische Erprobung“ (BFPE) an der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim Aufgrund des Schülerrückganges und des zu erwartenden weiteren Rückgangs der Schülerzahlen in den Schularten Zweijährige Berufsfachschule (2BFS), Berufseinstiegsjahr (BEJ), Vorbereitung Arbeit und Beruf (VAB) bei Schülern mit bzw. ohne Hauptschul-Abschluss sieht das Kultusministerium Handlungsbedarf in diesem sogenannten Übergangsbereich. Ziel ist es laut Kultusministerium, trotz rückläufiger Schülerzahlen in der Fläche ein bezahlbares Bildungsangebot in diesen Berufsvorbereitenden Bildungsgängen zu erhalten. Im aktuellen Schuljahr 2013/2014 wird das BFPE bereits an 8 ausgewählten Schulen in Baden-Württemberg erprobt. Ab dem kommenden Schuljahr soll das Modell an weiteren Schulen erprobt werden. Die Gewerbliche Schule Tauberbischofsheim ist nun für das Schuljahr 2014/2015 für eine Ausweitung der Erprobung vorgesehen. Daher wurde der Gewerblichen Schule Tauberbischofsheim ein Erprobungsversuch zum neuen pädagogischen Konzept angeboten. Gemäß Kultusministeriums handelt es sich um eine pädagogische Weiterentwicklung des Schulwesens, für die keine formale Zustimmung des Schulträgers erforderlich ist, sondern lediglich die Information. Grundlage der Neugestaltung ist ein gemeinsames Eckpunktepapier aus Staats-, Finanz-, Kultusministerium, Industrie- und Handelskammertag, Handwerkstag, Gemeindetag und Landkreistag. Im Eckpunktepapier wird die „Duale Ausbildungsvorbereitung (AV-Dual)“ gefordert, unter anderem mit der Möglichkeit der sogenannten „Berufsfachschule Pädagogische Erprobung“ (BFPE). Da lediglich eine Zusammenfassung der bisherigen Angebote erfolgt, enstehen kein zusätzlicher Raumbedarf und keine zusätzlichen Kosten. 4 Ziele des Erprobungsversuches sind: Angebot zieldifferenzierter Lernangebote in Verbindung mit Ziel- und Lernvereinbarungen Hohe Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungszielen Verbesserung der Kompetenzen im allgemeinbildenden Bereich Auf- und Ausbau der berufsbezogenen Kompetenzen überfachliche Kompetenzentwicklung als Schwerpunktbereich Förderung von Selbstlerntechniken 2. Finanzielle Auswirkungen Die neuen Profile bzw. Schularten ersetzen bzw. ergänzen vorhandene Profile und Schularten. Daher entstehen für den Main-Tauber-Kreis als Schulträger keine zusätzlichen Kosten. 5 Bearbeitungsblatt Federführendes Dezernat/Amt Dezernat 3/Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur (Bezeichnung des Dezernates oder Amtes) abgezeichnet durch/am Stelle Handzeichen Datum Bemerkungen Datum Bemerkungen Dezernat 3 Amt 30 Mitzeichnung durch/am Stelle Handzeichen z.d.A. Geschäftsstelle Kreistag (verbleibt bei der Originalvorlage)