harry potter filme?
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6 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban EDITORIAL Für den Einen ist es nur eine Buchverfilmung oder Kinderkram, für den Anderen ist es ein Großereignis: Die neueste HarryPotter-Verfilmung. Und da gibt es doch tatsächlich auch welche, die können mit Harry Potter gar nichts anfangen, ja sogar noch mehr als das. Was bei Harry Potter im Gegensatz zum Herrn der Ringe – der großen anderen FantasyVerfilmung der letzte Jahre – auffällt: Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Es gibt wenig dazwischen. Beim Herrn der Ringe endete es auf der negativen Seite da höchstens eher in Desinteresse. Und so wurde auch selten unter den Redakteuren bei uns so eifrig über ein Thema diskutiert. Harry Potter – ein heißes Eisen auch bei uns. Das ist mit Harry Potter schon ganz komisch. Gelesen wird er von Kindern bis etwa 13 oder 14 Jahren, danach finden sie ihn albern, lächerlich, uncool, vor allem die Jungen sind der Ansicht. Ab Mitte 20 geht es dann wieder los, dass er von Erwachsenen gelesen wird. Harry Potter ist schon ein Phänomen. Voller Neid, Missgunst, Verehrung und sonstiger Begleiterscheinungen. Dass es den kleinen langsam erwachsen werdenden Zauberer nun schon zum dritten Mal im Kino zu sehen gibt, ist für uns natürlich ein Grund für ein neues SFRadio-Spezial. Chefredakteur Markus Rohde Markus Rohde arbeitet seit 1999 als Redakteur bei SF-Radio, unter anderem als Redaktions- und Projektleiter. Er war jahrelang Redakteur beim Corona Magazine. Rohde ist freier Mitarbeiter diverser lokaler und regionaler Zeitungen. INHALT DER FILM Dunkel über Hogwarts Seite 3 Meinungen Seite 5 HINTERGRUND 5 Fragen an Daniel Radcliffe Seite 4 Potters magische Mimen Seite 8 Harry Potters reale Bezüge Seite 15 MEDIEN Harry Potter im Internet Seite 17 Harry Potter in den Medien Seite 20 © 2004 Warner Bros. Seite 2 © 2004 Warner Bros. © 2004 Warner Bros. SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban DUNKEL UEBER HOGWARTS Wirklich erquicklich waren die Ferien für den jungen Zauber-Azubi Harry Potter (Daniel Radcliffe) nicht. Immerhin verbringt er diese stets bei der schrecklichen Familie Dursley, die ihn großgezogen hat, seit seine Eltern Lilly und James umgebracht wurden. Die Ferien in diesem Jahr waren mehr als schlimm, und noch nie war Harry so froh wie diesmal, wieder zurück auf die Zauberschule Hogwarts zu dürfen. Der Roman zum dritten Harry-Potter-Abenteuer „Der Gefangene von Askaban“ hat der Reihe erstmals weltweit zur heutigen Berühmtheit verholfen. Als das Buch in England erschien, durften die Buchläden es erst ab 16:30 Uhr verkaufen, damit die Schüler nicht schwänzen. In Deutschland öffneten die Geschäfte sogar schon um Mitternacht. Die erste Auflage war in fast allen Ländern innerhalb weniger Stunden restlos ausverkauft. Harry Potter wird im neuen Film langsam erwachsen. Er ist inzwischen Teenager, genau wie seine Freunde. Und das heißt auch, dass er sich mit erwachseneren Problemen auseinander setzen muss – hier erstmals auch ernsthaft mit dem Tod seiner eigenen Eltern. Deshalb ist „Der Gefangene von Askaban“ auch harter Stoff: Der Verleih Warner Bros. hat nachträglich die FSK-Altersgrenze für den Film von 6 auf 12 heraufgesetzt. Bei Probevorführungen in Frankfurt haben einige Kinder verschreckt den Kinosaal verlassen. © 2004 Warner Bros. Doch die Reise steht unter keinem guten Stern: Der dunkle Zauberer Sirius Black (Gary Oldman) ist aus dem Gefängnis Askaban geflohen. Man munkelt, dass dieser Mann mit dem Tod von Harrys Eltern zu tun hatte und nun Harry selbst einen Besuch abstatten will. Das Zauberministerium greift ein, postiert die Wächter von Askaban, die Dementoren, rund um Hogwarts, damit Black den Weg in die Schule nicht findet – doch anscheinend ist es dafür schon zu spät. Der Film ist gruseliger geworden und aufregender als seine Vorgänger. Hier und da Seite 3 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban hatte der neue Regisseur Alfonso Cuarón anscheinend Probleme, die doch recht hintergründige Geschichte des dritten Romans, die als Grundgerüst für die weiteren dient, in eine für den Zuschauer nachvollziehbare Handlung umzusetzen. Die Geschichte schlägt deshalb oft Purzelbäume, aber Cuarón hat auch aus der dritten Verfilmung wunderbares, schnörkelloses, britisches Kino geschaffen – ganz frei von allen Hollywood-Attitüden, mit denen zum Beispiel Peter Jackson an vielen Stellen seine Interpretation des „Herrn der Ringe“ versemmelt hat. Harry Potter ist inzwischen nicht mehr wohl behütet. Dunkel hat sich über Hogwarts gelegt, und mit Harry wachsen die Zuschauer, wächst FUENF FRAGEN AN die Angst und wachsen die Abenteuer – aber der Film ist mehr. Es ist eine Geschichte über Selbstfindung, Identität, fehlende elterliche Fürsorge. Dermaßen viel Hintergrund macht „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ vielleicht nicht mehr zum Märchen mit viel Atmosphäre – aber doch zu einem hervorragenden Film voller Phantasie. Chefredakteur Dennis Horn Dennis Horn arbeitet seit 1999 als Moderator und Chefredakteur bei SF-Radio. Vorher war er mehrere Jahre als Chefredakteur für das Corona Magazin tätig. Horn arbeitet als Journalist, Moderator und Redakteur für diverse Radiostationen, Zeitungen und Magazine sowie für den WDR. DANIEL RADCLIFFE SF-Radio: Wie entwickelt sich deine Figur im Film? DR: Am Anfang ist er eigentlich genau derselbe, wie am Ende des zweiten Filmes. Er ist da sehr selbstsicher. Doch diese Sicherheit verschwindet, als er immer mehr Dinge aus seiner Vergangenheit herausfindet. Er wird, so wie sicherlich alle Teenager in diesem Alter, total unsicher und weiß nicht so genau, wie er mit einigen Leuten umgehen soll. SF-Radio: Wie war die Zusammenarbeit mit dem neuen Regisseur Alfonso Cuarón? DR: Es war großartig, er ist ein sehr cooler Typ und hat viele neue Ideen zu unseren Charakteren mitgebracht. Manche Leute fragen immer ob es nicht etwas entmutigend ist, mit einem neuen Regisseur zu arbeiten. Aber es war überhaupt nicht so, und dafür gibt es auch einen Grund: wir hatten vor den eigentlichen Dreharbeiten viel Zeit mit ihm zu proben. Darum haben wir ihn sehr gut kennen gelernt. Wir haben viel über die Charaktere geredet und haben einfach viel Zeit mit ihm verbracht. SF-Radio: Wie war es, mit Gary Oldman zu arbeiten? DR: Gary Oldman ist einfach ein klasse Schauspieler und als ich ihn das erste Mal traf, dachte ich, dass er mich einschüchtern würde – er war in all diesen Filmen, wie „Sid and Nancy“ und „Leon“. Ich dachte, ich hätte vielleicht wirklich Angst vor ihm, aber er ist einfach nur ein richtig cooler Typ und wirklich nett. Also habe ich mich dann doch sehr entspannt gefühlt. SF-Radio: Kannst du uns etwas über Lupin erzählen, den neuen Professor? DR: Im dritten Buch findet Harry einiges über die Gruppe der vier heraus, das sind Peter Pettigrew gespielt von Timothy Spall, und dann ist da Sirius Black, Professor Lupin und James Potter, der ja mein Vater ist. Lupin ist erwachsen geworden und kommt als neuer Lehrer für Verteidigung gegen die Schwarzen Künste zur Schule. Erst ungefähr in der Mitte des Filmes findet Harry dann heraus, dass Lupin sehr gut mit Harrys Vater und Mutter befreundet war. Durch Lupin findet Harry dann eine Menge über seine Eltern heraus. Lupin ist in diesem Film also ein sehr wichtiger Charakter. Ich denke, die Schlüsselszenen des Filmes sind alle mit Lupin und sie sind sehr emotional. Es ist das Herzstück des Filmes. Lupin ist ein absolut wichtiger Charakter. SF-Radio: Was ist - im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen - anders an der Story in? DR: Es ist alles viel viel dunkler. Das ist so, weil auch die Bücher immer dunkler werden. Die Bücher werden von mal zu mal immer schauriger. Der zweite Film war sehr Actionlastig und auch da gab es emotionale Szenen, aber nicht auf der gleichen Ebene wie jetzt beim dritten Film. Hier sind die Emotionen, die Harry durchmacht sehr viel stärker, er wird zum Teenager und alle Jungen in seinem Alter haben Probleme [lacht] und Harry ist ganz schön daneben in diesem Teil. Seite 4 © 2004 Warner Bros. SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban MEINUNGEN HARRY POTTER FILME TREFFEN INS SCHWARZE! Es gibt nur sehr wenige Romanverfilmungen, die es schaffen, ihre Vorlage filmisch wiederzugeben. Meist scheitert es schon daran, dass die Handlung für den Film viel zu stark verändert wird. Die beiden bisherigen Harry Potter Filme gehören zu den wenigen Ausnahmen. Beide Filme schaffen es, Inhalt und Stimmung der Bücher wiederzugeben und dabei trotzdem eigenständig zu sein. Natürlich, wenn man die Bücher gelesen hat, hat man bestimmte Vorstellungen von den Figuren, von den Orten oder hat ein bestimmtes Gefühl für die Stimmung. Und diese subjektiven Bilder und Gefühle, die man beim Lesen hat, werden auch sicher nicht immer beim Anschauen eines Films wieder gefunden. Aber das erwartet ja auch niemand. Schon im ersten Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ werden für den Film die richtigen Handlungsteile betont, und die richtigen weg gelassen. Weglassen muss man bei Harry Potter viel, die Bücher werden von Mal zu Mal dicker, da kann beim besten Willen nicht alles im Film untergebracht werden. Und hier wurde von den Drehbuchautoren eine Auswahl getroffen, wie sie kaum besser hätte sein können. Für den zweiten Film „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ wurde dieses Kunststück schon schwerer, denn das Buch war dicker, es musste noch mehr weg gelassen werden. Aber wieder empfand ich den Film als ideal. Ich habe nichts vermisst. Es bleibt zu hoffen, dass das bei den weiteren Filmen auch gelingen wird, die Bücher werden ja immer dicker und dicker. Die Auswahl der Schauspieler, zumindest die der Erwachsenen halte ich für perfekt. Die Figuren wirken im Film genauso, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe – allen voran Richard Harris als Dumbledore. Alan Rickman spielt den Professor Snape so wunderbar – ich liebe diese tiefe Stimme – dass diese Figur jetzt zu meinen Liebsten im Harry Potter Universum zählt. Dobby ist dem Buch quasi selbst entstiegen und hat sich selbst gespielt. Bei den Kinderdarstellern bin ich nicht ganz so begeistert, dazu sind Kinderdarsteller einfach noch zu wenig professionell. Auch altern die Schauspieler natürlich schneller als ihre Buch-Vorbilder. Daher gelingt es ihnen nicht Seite 5 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban so ganz, die Figuren aus den Büchern darzustellen. Wobei Rupert Grint, der Ron darstellt, es noch am Besten schafft. Bei Daniel Radcliffe kommt noch eine Kuriosität hinzu: In der Originalfassung von „Der Stein der Weisen“ hört man, dass der Junge während der Dreharbeiten in den Stimmbruch kam. In der „Kammer des Schreckens“ haben dann die drei Jungen Harry, Ron und Draco ihren Stimmbruch schon hinter sich. Etwas früh, wenn man bedenkt, dass sie im zweiten Buch gerade erst zwölf Jahre alt geworden sind. HARRY POTTER FILME? LIEBER NICHT. Harry Potter auf der Leinwand war wahrscheinlich nie aufzuhalten. Der so genannte ‚Hype‘ war da und die Bücher bieten auch viel für eine visuelle Umsetzung. Was daraus dann letzten Endes entsteht, das ist Sache des Regisseurs und der Autoren, die ein Buch nehmen und es in einen Film verwandeln. deren Bahnhof im Kopf, als sie ihn beschrieb, eine schlichte Verwechslung. Man sieht aber so: Die Macher des Films haben mitgedacht. Redakteur Dirk Wilkens-Hagenkötter Dirk Wilkens-Hagenkötter ist seit 2000 bei SF-Radio tätig. Bis Ende Januar 2001 arbeitete er auch als Chef vom Dienst und Leiter der Radioabteilung. Der Münsteraner hat sich in den letzten Jahren vor allem als Experte für Synchronisation und Babylon 5 im Fandom hervorgetan. © 2004 Warner Bros. Aber nicht nur meine Ohren erkennen in den Filmen die Bücher wieder, auch die Bilder passen perfekt. Die Landschaft, Hogwarts, und natürlich Quidditch: Nichts von dem ist anders, als ich es geistig in den Bücher gesehen habe. Obwohl – nicht ganz: Der Bahnhof King’s Cross sieht nicht so aus, wie im Buch! Das ist aber Absicht. Im Film wurde der originale Bahnhof King‘s Cross als Kulisse verwendet. J.K. Rowling hatte, wie sie selbst zugibt, sich beim Schreiben vertan, sie hatte einen ganz an- © 2004 Warner Bros. Die Hauptlast, die Stimmung aus den Büchern einzufangen, hat aber wohl John Williams. Seine Musik soll all die Gefühle widerspiegeln, die Millionen Leser beim Schmökern hatten. Von der Musik hängt fast alles ab - und sie schafft es. Ich könnte mir die Harry PotterFilme ohne die Filmmusik von John Williams einfach nicht vorstellen. Bei den ersten beiden Harry Potter Filmen ist es nicht wirklich gelungen. Die Umsetzung Seite 6 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban vom Buch zum Film ist meiner Meinung nach sehr schwach. Was bleibt sind zwei Filme, die abgehackt wirken und nicht immer Sinn machen. Jedenfalls nicht, wenn man die Bücher nicht gelesen hat. Und wenn man die Bücher gelesen hat, dann fehlt einem das Herz der Geschichte: die Freundschaft zwischen Harry, Ron und Hermine. Dafür ist neben den langatmigen Quidditch-Szenen kaum Platz. Auch dass Harry stellenweise wirklich allein ist und wegen der abgezogenen Punkte von anderen Schülern geächtet wird, fehlt einfach. Für mich persönlich sind das immer die tragischen Momente der Bücher, aber im Kino habe ich darauf umsonst gewartet. Außerdem ist die Freigabe viel zu niedrig angesetzt. Harry Potter ist zwar ein Kinderbuch, aber nicht für Kinder ab sechs Jahren. Und vor allem nicht bei solch grausamen Szenen, wie den Spinnen oder dem Basilisken am Ende des zweiten Filmes. Wer die Bücher gelesen hat weiß: auch im dritten Buch geht es nicht sehr angenehm zu – mit Dementoren, die einem den Todeskuss verpassen. Im vierten Buch stirbt zum ersten Mal ein Schüler – ist das wirklich etwas für Sechsjährige? Es wird also nicht einfacher, J. K. Rowlings Bücher zu verfilmen, eher schwerer. Ich würde auf jeden Fall das Buch dem Film vorziehen. Noch nie ist mir die Entscheidung so leicht gefallen. Der ‚Hype‘ wird weiter andauern und die Fans werden in jeden Film zu Hauf strömen, egal ob das, was auf der Leinwand läuft, der Vorlage auch nur ein wenig ähnelt. Man kann nur hoffen, dass wichtige Elemente nicht einem verdammten Quidditch-Match zum Opfer fallen. Text-Chefin Berit Lempe Berit arbeitet seit 1999 als Redakteurin für SF-Radio. In dieser Zeit war sie vor allem als Autorin für das Corona Magazine zuständig. Lempe studiert IT Computer Science in Wuppertal und arbeitet nebenbei selbstständig als Webdesignerin. © 2004 Warner Bros. Ein anderer Punkt, der gegen eine Verfilmung spricht, ist einfach die Länge: Jedes Harry Potter-Buch war länger als sein Vorgänger. Viele Fans der Bücher hatten auf einen Zweiteiler des vierten Romans „Der Feuerkelch“ gehofft. Die Geschichte kann kaum in zwei Stunden erzählt werden. Natürlich ist da die Sorge groß, die Filmemacher könnten wichtige Szenen einfach weglassen, um den Quidditch World Cup vom Anfang des Buches wirklich ausführlich in Szene zu setzen. Dass der World Cup eigentlich das Unwichtigste am ganzen Buch ist, wird kaum ein Argument sein. Seite 7 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban POTTERS MAGISCHE MIMEN DANIEL RADCLIFFE Rolle: Harry Potter Geburt: 23. Juli 1989 in Fulham/London Auch in der dritten „Harry Potter“-Romanverfilmung spielt Daniel Radcliffe die titelgebende Hauptrolle. Der inzwischen 14-jährige Darsteller trat im Dezember 1999 zum ersten Mal in der BBC-Serie „David Copperfield“ als junger David auf. Dabei spielte er an der Seite von Maggie Smith, die man in den „Harry Potter“-Filmen als Professorin McGonagall sehen kann. Sein Leinwanddebüt hatte Radcliffe dann 2001 in dem Film „Der Schneider von Panama“ mit Jamie Lee Curtis („Halloween“) und Geoffrey Rush („Fluch der Karibik“). Noch im gleichen Jahr spielte er im ersten „Harry Potter“Film die Hauptrolle und wurde dafür im Februar 2002 vom Variety Club of Great Britain als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. © 2004 Warner Bros. Kinodurchbruch: „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) Seite 8 RUPERT GRINT Rolle: Ron Weasley © 2004 Warner Bros. SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban Geburt: 24. August 1988 in Hertfordshire Kinodurchbruch: „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) Ebenfalls zurück in seiner Rolle als Harrys bester Freund Ron Weasley ist der rothaarige Jungdarsteller Rupert Grint. Der 15-Jährige spielte bereits in der Schule in einer Amateurgruppe Theater. „Harry Potter und der Stein der Weisen“ war nicht nur sein erster Auftritt in den „Harry Potter“-Filmen, sondern zugleich auch seine erste große Rolle. Auch er wurde von britischen Kritikern als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert. Neben den „Harry Potter“-Filmen kann man ihn als übermütigen junSeite von Simon Callow und Stephen Fry sehen. EMMA WATSON Rolle: Hermine Granger Geburt: 15. April 1990 in Oxford © 2004 Warner Bros. Kinodurchbruch: „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) Das Trio der jungen Zauberlehrlinge komplettiert erneut der Bücherwurm Hermine Granger, gespielt von der 14-jährigen Schauspielerin Emma Watson. Nachdem sie sich als Laiendarstellerin in Schulaufführungen reichlich Lob ihrer Lehrer erspielt hat, kam mit „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ihr erster großer Auftritt in einem Kinofilm. Als Hermine spielte sie sich dabei sogleich in die Herzen vieler Fans und gewann den AOL Award als Beste Nebendarstellerin. Zu ihren großen Interessen neben der Schauspielerei zählen Sport und natürlich Kunst. Und wie so viele Mädchen ist sie ein riesiger Fan von Brad Pitt. Seite 9 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban ROBBIE COLTRANE Rolle: Rubeus Hagrid Geburt: 30. März 1950 in Rutherglen/Schottland Kinodurchbruch: „Nonnen auf der Flucht“ (1990) Hogwarts’ Hüter der Schlüssel und Ländereien Rubeus Hagrid wird auch im dritten Film von Robbie Coltrane gespielt, der zu den aktivsten und angesehensten Film- und Fernsehdarstellern gehört. Bekannt wurde Coltrane 1978 durch das Stück „Slab Boys“ am Londoner Traverse Theatre und wechselte danach schnell in die Comedy-Szene. Zu seinen populärsten Rollen gehört zweifelsohne die des Fitz in der international sehr beliebten Serie „Für alle Fälle Fitz“ („Cracker“). Mehrmals wurde der Schauspieler für diese Rolle mit Preisen wie den BAFTA für den Besten Darsteller geehrt. Doch zu seinem Repertoire gehören auch sage und schreibe 38 Kinofilme. So sah man ihn unter anderem als sympathischen Sergeant Peter Godley in „From „Goldeneye“ und im Moment als Mr. Hyde in „Van Helsing“. MICHAEL GAMBON © 2004 Warner Bros. Rolle: Professor Dumbledore Geburt: 19. Oktober 1940 in Dublin Kinodurchbruch: „The Cook, the Thief, His Wife and Her Lover“ (1989) Nachdem Richard Harris kurz vor der Premiere von „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ aufgrund der Hodgkins-Krankheit verstarb, wurde die Rolle des Professor Dumbledore im dritten Teil mit Michael Gambon neu besetzt. Der Darsteller begann seine Karriere am Edwards/ MacLiammoir Gate Theatre in Dublin und entwickelte sich zu einem der größten Bühnendarsteller seiner Zeit. Zu seinen zahlreichen Bühnenauftritten gehören die Titelrollen in „Othello“, „Macbeth“ und „Coriolanus“. Im Ensemble der Royal Shakespeare Company übernahm er u. a. die Hauptrollen in Harold Pinters „Betrayal“ (Betrogen) und „Mountain Language“. Kinogänger kennen Gambon aus Streifen wie „Sleepy Hollow“, „Gosford Park“ und „Open Range“. Der Darsteller gewann vier Mal den BAFTA TV Award als Bester Darsteller und war sowohl für einen Emmy als auch Golden Globe nominiert. Für „Gosford Park“ wurde er bei den Screen Actors Guild Awards ausgezeichnet. Nach „Harry Potter“ wird man Gambon in „Sky Captain and the World of Tomorrow“ sehen. Seite 10 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban GARY OLDMAN Rolle: Geburt: 21. März 1958 in New Cross, London Für die Rolle des Gefangenen von Askaban engagierte man einen der vielseitigsten Darsteller, der sich in der Haut von Bösewichten sehr wohl fühlt – Gary Oldman. Ab 1979 begann der Schauspieler seine Karriere auf den Londoner Bühnen und wurde 1985 für „The Pope’s Wedding“ als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Im Kino sah man ihn daraufhin in © 2004 Warner Bros. Kinodurchbruch: „Sid and Nancy“ (1986) Dracula“, „Das Fünfte Element“, „Lost in Space“ und „Hannibal“. 1995 gründete Oldman mit Manager und Produktionspartner Douglas Urbanski die Produktionsfirma The SE8 Group, die Oldmans BAFTA-prämiertes Regiedebüt „Nil by Mouth“ produzierte. Ein Autoausflug unter Alkohol mit Kiefer Sutherland brachte ihm einen netten Gastauftritt als alkoholisierter Schauspieler in der Serie „Friends“ ein, für den er für einen Emmy nominiert wurde. Gary Oldman sprach in praktisch jedem seiner Filme mit einem anderen Akzent oder einer anderen Stimme. DAVID THEWLIS Rolle: Professor Lupin Geburt: 20. März 1963 in Blackpool Auch David Thewlis zählt zu den sehr vielseitigen britischen Darstellern. Nach seinem überzeugenden Auftritt in Mike Leighs „Naked“ („Nackt“), für den er mehrere Auszeichnungen bekam, entwickelte er sich zu einem Publikums- und Kritikerliebling. Deshalb ließen weitere Rollen in großen Kinofilmen nicht lange auf © 2004 Warner Bros. Kinodurchbruch: „Naked“ (1993) Seite 11 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban ALAN RICKMAN Rolle: Professor Severus Snape © 2004 Warner Bros. sich warten. Darunter befindet sich nicht nur Paul McGuigans „Gangster No. 1“, sondern auch Bernardo Bertoluccis „The Big Lebowski“ und Jean-Jacques Annauds „Sieben Jahre in Tibet“. Durch seine Rolle in letzterem Film ist es Thewlis inzwischen verboten, in China einzureisen. Auch im SF-/Fantasy-Genre ist der Darsteller kein Fremder. So konnte man ihn in „Dragonheart“ als König Einon sehen, in „Timeline“ als Robert Doniger und in dem TV-Mehrteiler „Dinotopia“ als Cyrus Crabb. Nebenbei spielt Thewlis auch noch auf einigen britischen Bühnen, darunter das Royal National Theatre und das Royal Court. Geburt: 21. Februar 1946 in Hammersmith/London Kinodurchbruch: „Stirb langsam“ (1988) Nachdem vor den Dreharbeiten zu „Harry Potter und der Stein der Weisen“ Tim Roth die Rolle des Professor Snape abgelehnt hat, wurde einer der beliebtesten britischen Film-, Fernseh- und Theaterdarsteller für diese Rolle engagiert: Alan Rickman. Für Genre-Fans unvergessen sind seine Auftritte in „Dogma“ als Metatron und in „Galaxy Quest“ als Dr. Lazarus. Sein Durchbruch im amerikanischen Kino gelang ihm aber weitaus früher mit „Stirb langsam“. Danach machte er sich in zahlreichen Filmen einen Namen. Nominierungen der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) erhielt er für „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Michael Collins“. Diesen Preis gewann er als Bester Nebendarsteller in „Robin Hood – König der Diebe“. Als rätselhafter russischer Mönch und Titelheld in dem HBO-Film „Rasputin“ gewann Rickman 1996 den Emmy, den Golden Globe und als Hervorragender Hauptdarsteller den Preis der Screen Actors Guild. Als Mitglied der Royal Shakespeare Company ist der Darsteller natürlich auch für seine Bühnenauftritte berühmt, wobei er sich aber auch auf zeitgenössisches Theater konzentriert. Im Kino sah man Rickman zuletzt in „Tatsächlich… Liebe“. Seite 12 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban MAGGIE SMITH Rolle: Professor Minerva McGonagall Geburt: 28. Dezember 1934 in Ilford Als Schauspielveteranin zählt Maggie Smith inzwischen natürlich zu den großen Darstellerinnen der Welt. Ihre erste Theaterrolle spielte sie 1952 in der Oxford University Drama Society. Als Profi trat sie erstmals 1956 in der New Yorker „New Faces“-Revue auf. Nach weiteren Bühnenrollen kam ihr Durchbruch mit „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“. Sie gewann den Oscar und den Preis als Beste Darstellerin der Society of Film and TV Arts. Zu ihren weiteren Erfolgen gehören „Tod auf dem Nil“, „Magere Zeiten“, „Hook“, „Sister Act“ und „Der Club der Teufelinnen“. Neben ihrer Filmkarriere blieb sie der Bühne stets treu und erntete auch dort mehrere Auszeichnungen. 1970 erhielt die Darstellerin den Orden „Commander of the British Empire“ (CBE), 1990 wurde sie zur Dame Maggie Smith erhoben, als sie mit dem DBS geehrt wurde. 1991 wurde sie mit dem Shakespeare-Preis der Stadt den Silbernen BAFTA. Sie ist Ehrendoktorin der Literatur der Cambridge University und St. Andrews und Schirmherrin der Jane Austen Society. EMMA THOMPSON Rolle: Professorin Trelawney Geburt: 15. April 1959 in Paddington/London Kinodurchbruch: „Fortunes of War“ Als Tochter des Theaterleiters Eric Thompson arbeitet Emma Thompson nicht nur als Schauspielerin sondert auch als Produzentin und Autorin. Nach einigen Bühnenauftritten machte sie sich 1983 durch die TV-Serie „Alfresco“ auch im Fernsehen einen © 2004 Warner Bros. © 2004 Warner Bros. Kinodurchbruch: „The Prime of Miss Jean Brodie“ (1969) Seite 13 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban Namen. Für ihre Rolle in „The Fortunes of War“ erhielt sie ihren ersten Darstellerpreis der BAFTA. Es folgte darauf der BBC-Film „Knuckle“ und „The Tall Guy“ für Working Title. Thompson wurde dann Mitglied im Ensemble der Renaissance Theatre Company, spielte die Helena in „Ein Sommernachtstraum“ und den Narr in „König Lear“. Für ihre Rolle in „Was vom Tage übrig blieb“ an der Seite von Anthony Hopkins bekam sie eine Oscar-Nominierung. 1993 gewann sie mit „Wiedersehen in Howards End“ den Oscar als Beste Darstellerin, außerdem den Golden Globe, die Preise der Filmkritiker in New York, Los Angeles und der gesamten USA sowie den BAFTA. Für Regisseur Ang Lee schrieb sie die Filmfassung zu Jane Austens Roman „Sinn und Sinnlichkeit“ und übernahm selbst eine Hauptrolle. Als Autorin dieses Films gewann sie den Oscar für das Beste Drehbuch nach einer Vorlage, außerdem den Golden Globe und weitere Preise. Als Darstellerin in diesem Film gewann sie ihren dritten BAFTA sowie den Preis des National Board of Review. Demnächst ist Thompson in der Titelrolle von „Nanny McPhee“ zu sehen – sie steuerte auch das Drehbuch bei. Weitere Hauptrollen übernehmen Colin Firth und Angela Lansbury. Sie akzeptierte ihre Rolle in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ unter anderem, um ihre Tochter Gaia zu beeindrucken ALFONSO CUARÓN Regisseur Geburt: 28. November 1961 in Mexico City Kinodurchbruch: „Little Princess“ (1995) Nach dem zweiten „Harry Potter“-Film beschloss Regisseur Chris Columbus, sich wieder verstärkt um seine Familie zu kümmern. Seine Nachfolge trat der aus Mexico City stammende Regisseur Alfonso Cuarón an. An der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko studierte er Film und Philosophie und arbeitete daraufhin als Regieassistent. Mit „Sólo con tu pareja“ gab er sein Kinodebüt. In den amerikanischen Kinos war er erstmals mit seinem Film „Little Princess“ zu sehen, der OscarNominierungen in den Kategorien Kamera und Ausstattung erhielt und von den Filmkritikern in Los Angeles mit dem New Generation Award ausgezeichnet wurde. Inzwischen hat Cuarón zusammen mit Jorge Vergara zwei Produktionsfirmen gegründet: Anhelo konzentriert sich auf spanisch-sprachige Spielfilme und Monsoon Entertainment auf Filme mit der Originalsprache Englisch. Seite 14 © 2004 Warner Bros. SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban REALE BEZUEGE J.K. Rowling wuchs in einem Bristoler Vorort auf, in einer Straße namens Nicholls Lane. Diese Allerweltsstraße wurde das Vorbild vom Privet Drive, oder Ligusterweg, wie es im Deutschen heißt. Das junge Mädchen hatte damals einen Spielkameraden, Ian Potter. Und bis sie mit ihren Eltern von dort wegzog, waren die beiden wohl enge Freunde. Ian Potter weiß heute noch zu berichten, dass sie damals oft Zauberer und Hexen gespielt hatten, und Joanne trug dabei eine Brille als Verkleidung. Die Idee zu Harry Potter kam J. K. Rowling 1990 während einer Zugfahrt. Und so ist es denn auch kein Wunder, dass in der Welt von Harry Potter die Eisenbahn nicht ganz unwichtig ist. Der Hogwarts Express beginnt seine Fahrt im Londoner King’s Cross Bahnhof vom Gleis 9 ¾ aus. In der Realität verbirgt King’s Cross tatsächlich ein Geheimnis. Unter dem Bahnhof befinden sich alte Tunnelanlagen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Hier soll sich das Grab von Königin Bodica befinden, die einst die Römer aus Britannien vertrieb. Ihr Grab soll sich unter dem Bahnsteig Acht befinden, dem früheren zehnten Bahnsteig. Noch heute soll ihr Geist in den Tunneln umherstreifen. Die Fahrt des Hogwarts Express geht durch Northumberland geradewegs nördlich nach Schottland. Zumindest im Harry Potter-Film. So richtig deutlich wird es in den Büchern nicht, wo Hogwarts eigentlich liegt. Viele Fans vermuten, dass es irgendwo in Schottland sein müsse, zumal J. K. Rowling das erste Buch in Schottland geschrieben hatte. Und tatsächlich befindet sich im Norden Schottlands, in den Highlands ein altehrwürdiges Internat: Gordonston, hier ging schon Prinz Charles zur Schule. Und der Gründer von Gordonston soll sogar ein Zauberer gewesen sein: Sir Robert Gordon, war ein Alchimist, der im 17. Jahrhundert lebte und seine Seele dem Teufel verkauft haben soll. © 2004 Warner Bros. © 2004 Warner Bros. HARRY POTTERS Seite 15 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban Als J. K. Rowling anfing, die Geschichten von Harry Potter zu schreiben, sie lebte damals in Edinburgh, ging es ihr nicht besonders gut. Sie sagt selbst, dass aus diesen Erinnerungen heraus, die Dementoren entstanden sind. Die Dementoren sind personifizierte Depressionen, laut der Autorin das Beängstigendste, das sie je geschrieben hat. Auch heute ist nicht alles, was sie erlebt Heller Sonnenschein: Es gibt konservative christliche Kreise, die J. K. Rowling vorwerfen, den Okkultismus zu fördern. In South Carolina sollte Harry Potter gar aus den Schulen verboten werden. Das waren keine schönen Erfahrungen, und man kann sich gut vorstellen, dass J. K. Rowling diese Hetzjagden auf sie in den jüngeren Romanen verarbeitete. Redakteur Dirk Wilkens-Hagenkötter Dirk Wilkens-Hagenkötter ist seit 2000 bei SF-Radio tätig. Bis Ende Januar 2001 arbeitete er auch als Chef vom Dienst und Leiter der Radioabteilung. Der Münsteraner hat sich in den letzten Jahren vor allem als Experte für Synchronisation und Babylon 5 im Fandom hervorgetan. © 2004 Warner Bros. In Hogwarts freundet sich Harry mit Ron Weasley und Hermine Granger an. Für beide Figuren gibt es reale Vorbilder: Mit Hermine beschreibt sich J. K. Rowling selbst. Sie gibt zu, als Kind oft besserwisserisch gewesen zu sein, ganz wie Hermine. Eigentlich fühlte sie sich sehr unsicher und kompensierte das durch viel Lernen und den Zwang, alles richtig zu machen. Für die Figur des Ron stand ein enger Freund von ihr Pate: Sean Harris. Sicher ist nicht alles von ihm in Ron eingeflossen, aber eben doch sehr viel. Ähnlich wie Ron hat auch Sean nicht selten Hausaufgaben von J. K. Rowling abschreiben müssen oder sich von ihr gewisse Dinge erklären lassen müssen, weil er nicht aufgepasst hatte. Seans erstes eigenes Auto war ein klappriger türkisweißer Ford Anglia, genau jenes Modell, mit dem Harry und Ron im zweiten Teil nach Hogwarts fahren, äh fliegen. Seite 16 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban HARRY POTTER IM INTERNET Seit Erscheinen des ersten Buches von Joanne K. Rowling im Jahre 1997 ist geradezu eine Potter- Manie ausgebrochen. Ihr Zauberlehrling Harry Potter und seine Mitstreiter erfreuen sich solcher Beliebtheit, dass es außer einer enormen Buchauflage der bereits herausgegebenen 5 Bände auch schon zahlreiche Fanartikel und jetzt mit der Verfilmung des „Gefangenen von Azkaban“ insgesamt 3 Filme gibt. Die Euphorie macht aber auch vor einem anderen Medium nicht halt. Das Internet bietet hierbei nicht nur den offiziellen Anbietern im Hogwarts-Universum die geeignete Plattform, Informationen und Marketing an den Fan zu bringen. Auch von Fans geführte Seiten sind derart zahlreich vertreten, dass man schnell die Übersicht verlieren kann. Deshalb soll hier ein kleiner Einblick in einige Seiten gegeben werden. OFFIZIELLE SEITEN Die erste Seite, die ein Anhänger des Zauberlehrlings nicht verpassen sollte, ist die offizielle Seite von WARNER BROS.. Hier wird hauptsächlich Material zum aktuellen Kinofilm angeboten. Stil der Filme gehalten. Die Navigation erfolgt zum Teil als virtuelle Tour durch Hogwarts, bei der es das eine oder andere zu entdecken gibt. Dies versetzt einen gleich in die richtige Stimmung und animiert, ein wenig herumzustöbern. Die Seite ist vom Design her sehr ansprechend. Sie arbeitet mit einer ganzen Reihe von Flash-Animationen und ist insgesamt sehr im Damit kann man bei dem Angebot der Seite auch einige Zeit verbringen. Neben offiziellen Informationen zum Film, dem aktuellen Trailer Seite 17 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban und einigen Interviews mit den Hauptdarstellern gibt es einige kleine Onlinespiele sowie einen Downloadbereich. Natürlich kommt auch das Marketing nicht zu kurz und so kann man in einem E-Shop allerhand Fan-Artikel käuflich erwerben. harrypotter.warnerbros.de Wer sich über Neuigkeiten und Gerüchte bezüglich der Bücher informieren möchte, sollte sich auf die offizielle Seite der Erfinderin der Zaubererwelt begeben. Angeblich soll man dort sogar Hinweise auf Inhalte des neuesten Harry Potter-Romans finden können. Auch diese Seite basiert auf Macromedias Flash und dies ermöglicht eine recht farbenfrohe und bildreiche Navigation. Die Darstellung entspricht wohl dem unordentlichen Schreibtisch der Autorin. Diese Unordnung überträgt sich leider auch etwas auf den Aufbau. Einige Navigationselemente sind nicht sofort erkennbar und werden eher zufällig entdeckt. Dies ist wohl aber zum Teil beabsichtigt. Inhaltlich muss sich aber auch diese Seite nicht verstecken. Außer den oben erwähnten Neuigkeiten und Gerüchte gibt es die Biographie Joan- ne K. Rowlings, ein Album zur Speicherung der entdeckten Hinweise, einem Award für Fan-Seiten, der unvermeidbaren Link-Liste sowie einem Bereich für Extras, in dem sich einige interessante Details über Autorin und Bücher befinden. www.jkrowling.com/de Von der Präsentation der Seite „carlsen-harrypotter.de“ dürften sich gerade jüngere Leser angesprochen fühlen. Das verwendete Design orientiert sich stark an den Illustrationen der in Deutschland erschienenen Bücher. Zu Beginn kann man zwischen einer Flashund einer Nicht-FlashVersion wählen. Beide Versionen bieten leichte Animationen, Seite 18 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban die den Nutzer nicht gleich die Übersicht verlieren lassen. Die Seite bietet Informationen über die Autorin und die bereits veröffentlichen Bücher einschließlich einer Leseprobe. Außerdem gibt es einige Buchempfehlungen zum Thema Harry Potter, ein Quiz und einige andere Kleinigkeiten sowie den Wochenpropheten in seiner mittlerweile 65. Ausgabe. www.carlsen-harrypotter.de FAN SEITEN Die Seite „harrypotter-buch.de“ glänzt mit einem umfangreichen Archiv. Hier lassen sich so ziemlich alle Fakten aus der Welt Harry Potters nachlesen oder im Lexikon der Seite nachschlagen. Des Weiteren gibt es einen riesigen News- Bereich zu den Büchern und zu den Filmen. Wer sich mit anderen Fans austauschen möchte, dem steht ein eigenes Forum zur Verfügung. Schließlich fehlen auch hier nicht die kleinen Online-Spiele sowie ein Interaktiver Bereich, in dem unter anderem Chats, Fan-Art und Downloads angeboten werden. Die Navigation ist bei dieser Seite der langsame Seitenaufbau. Es wurde zwar schon auf PHP zurückgegriffen, allerdings geht mit einem Seitenwechsel immer ein kompletter graphischer Neuaufbau einher. Benutzer mit langsameren Internetanbindungen dürften hierbei verzweifeln. www.harrypotter-buch.de FAZIT Zusammenfassend kann ich sagen, dass im Internet für jeden etwas zu finden ist, der sich dort auf die Suche nach Harry Potter und seinen Freunden begibt. Informationen, Spaß und Kommerz kommen sowohl auf den offiziellen als auch auf den inoffiziellen Seiten nicht zu kurz. Die umfangreichste Seite wird allerdings von Fans geführt, die mit ihrer eingebrachten Arbeit eine hohe Aktualität garantieren. Wer sich also vor dem Start des neuen Filmes noch etwas informieren möchte, sollte sich auf diesen Seiten umschauen. Und um die Wartezeit auf den neuen Roman zu verkürzen, kann ich nur einen Besuch in einem der zahlreichen Fanfiction- Archive empfehlen. Redakteurin Silke Tomoscheit Silke Tomoscheit arbeitet seit 2004 als Redakteurin im Bereich der Filmwelt für SFRadio. Tomoscheit studiert BWL mit Schwerpunkt E-Business und Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH-Aachen. Seite 19 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban HARRY POTTER IN DEN MEDIEN VIEL ZAUBER UM JOANNE K ROWLING Selten war das Interesse an einem Autor international so hoch wie bei Joanne K. Rowling. Durch ihren Erfolg mit Harry Potter war sie beinahe auf einen Schlag weltberühmt. Was liegt da also näher als den Heißhunger auf Informationen zu befriedigen mit einem Buch über den Autor. Dem Carlsen Verlag ist das mit „Viel Zauber um Harry – Die Welt der Joanne K. Rowling“ sehr abwechslungsreich gelungen. Aus den verschiedensten Blickwinkeln erfährt man etwas über Rowling. Zunächst darf sich die Autorin in einem ausführlichen Interview selbst vorstellen, dann begleitet man sie auf einer Lesereise und erfährt, wie ein Autor sich als Popstar fühlt. Abgerundet wird das Bändchen mit einer Biografie in Daten, einer chronologischen Auflistung der Bücher und ihrer gewonnen Preise und einer Betrachtung und Kommentierung des Phänomens Kinderbuch Harry Potter. Die strahlende Perle des Buches ist aber die Analyse von Stephen King zum Thema. Deutlich ist sein Respekt vor Joanne K. Rowling zu spüren. Lindsey Fraser u.a.: Viel Zauber um Harry – Die Welt der Joanne K. Rowling Carlsen Verlag, 2001, 127 Seiten ISBN 3-551-35107-4 BEZAUBERNDES HÖREN Geht es um die Hörbücher zu Harry Potter geht es auch unweigerlich um Rufus Beck. Rufus Beck liest die Bücher von J. K. Rowling; man wähnt sich in der Welt des Zauberlehrlings. Nur durch seine Stimme gelingt es ihm, die Welt im Kopf des Hörers entstehen zu lassen. Jeder Figur gibt er eine eigene Stimme, variiert teilweise auf skurrilste Weise, macht sie aber dadurch unterscheidbar. Dass Beck nicht bloß irRufus Beck gendein Vorleser ist, sondern ein wirklich talentierter Schauspieler merkt man fortwährend. Seine wohl bedeutendste Rolle hatte er 1994 in der erfolgreichen Kinokomödie „Der bewegte Mann“. Allein Beck zuzuhören macht die Bücher lohnenswert. Selbst die sind fasziniert, die nicht einmal mit dem Thema Harry Potter etwas anfangen können. Es dürfte nicht wenigen so er- gangen sein, dass sie nach dem Ende der letzten CD direkt die erste wieder eingelegt haben. Das die Hörbücher, wie auch die Vorlagen, immer umfangreicher werden – zuletzt bei „Harry Potter und der Orden des Phönix“ mit 27 CDs – ist da nur eine zu angenehme Begleiterscheinung. Erhältlich im hörverlag: Harry Potter und der Stein der Weisen Harry Potter und die Kammer des Schreckens Harry Potter und der Gefangene von Askaban Harry Potter und der Feuerkelch Harry Potter und der Orden des Phönix Redakteur Markus Rohde Markus Rohde arbeitet seit 1999 als Redakteur bei SF-Radio, unter anderem als Redaktions- und Projektleiter. Er war jahrelang Redakteur beim Corona Magazine. Rohde ist freier Mitarbeiter diverser lokaler und regionaler Zeitungen. Seite 20 SF-Radio Spezial Harry Potter und der Gefangene von Askaban ÄLTERE AUSGABEN eine Publikation von SF-Radio.net SF-Radio Spezial 1 Juli 2003 Terminator 3 SF-Radio Magazin Ausgabe 6 - 26.06.2004 SF-Radio Spezial 2 September 2003 Impressum Chefredakteur: Dennis Horn Markus Rohde Chefin vom Dienst / Textchefin: Berit Lempe Layout: Dennis Pauler Thomas Dräger Redaktion: Dirk Wilkens-Hagenkötter Silke Tomoscheit Susanne Döpke 24 SF-Radio Spezial 3 Oktober 2003 Save Farscape SF-Radio Spezial 4 November 2003 Matrix Revolutions Herausgeber: sf-radio.net Kontakt: magazin@sf-radio.net SF-Radio Spezial 5 Dezember 2003 Herr der Ringe 3 © 2004 sf-radio.net. All rights reserved. Die Weiterverbreitung von Artikeln aus dem SF-Radio Magazin ist unter Angabe der Quelle „sf-radio.net“ ausdrücklich erlaubt. Seite 21