StiftungsWelt 01-2011 - Bundesverband Deutscher Stiftungen

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StiftungsWelt 01-2011 - Bundesverband Deutscher Stiftungen
»Die Idee der Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf das „nackte“, sondern auf das „gute“ Leben.« Prof. Dr. Konrad Ott
StiftungsWelt
das magazin des bundesverbandes
Richtig gut sein
02-2012
ISSN 1863-138X · Preis 15,90 €
deutscher stiftungen
Grundsätze und Perspektiven ethischen Stiftungshandelns
1. Berliner ­Stiftungsrede
von Peer Steinbrück
» » » S. 38 Positionspapier zur
Engagementförderung
» » » S. 60
Rechtliche Grenzen
der Spendenwerbung
» » » S. 72
Im Stiftungswesen spielt Ethik eine wichtige
Rolle. Stiftungen sollten ihr Handeln nach­
haltig, zweckorientiert, verantwortungsvoll und
transparent gestalten. Unsere Spezialisten
helfen Ihnen, Ihr Handeln nach ethischen
Grundsätzen im Hinblick auf Vermögens­
bewirtschaftung, Mittelverwendung,
Stiftungsorganisation und Fördertätigkeit
auszurichten. Sprechen Sie uns an.
Ihre Ansprechpartner
Dr. Reinhard Berndt
T +49 211 475­6672
rberndt@kpmg.com
Sascha Voigt de Oliveira
T +49 30 2068­4466
svoigtdeoliveira@kpmg.com
www.kpmg.de/stiftungen
© 2012 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
Mit gutem
Beispiel voran.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
Liebe Leserinnen und Leser,
3
Editorial
Stiften für gemeinnützige Zwecke ist stets eine ethisch motivierte Tat. Hat
man die Stiftung errichtet, folgt die Frage nach dem guten und richtigen
Handeln ihrer Akteure. Schon die erste Ausgabe unseres Mitgliedermagazins, die im Frühjahr 1999 unter dem Titel „Deutsche Stiftungen“ erschien, widmete sich dem Schwerpunktthema Stiftungsethik. Ziel war es,
einen Dialog zu eröffnen, zu dem der damalige Vorsitzende des Bundesverbandes Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen einlud: „Die rechtlichen und ‚klimatischen‘ Rahmenbedingungen für Stiftungen lassen sich
um so leichter verbessern, je stärker Entscheidungsträger und Öffentlichkeit darauf vertrauen können, daß Stiftungen eine wegweisende Rolle in
der gesellschaftlichen Entwicklung einnehmen. Stiften wird
attraktiv bleiben und Stiftungen werden an Wertschätzung
gewinnen, wenn diejenigen, die heute in ihnen VerantworAb sofort können Sie
tung tragen, feste ethische Prinzipien und hohe moralische
auch
digital durch die
Werte vorleben und vermitteln. Stiftungen sollten sich also
StiftungsWelt blättern.
ihrer ethischen Grundsätze vergewissern. Über die notwenNäheres unter www.
digen Wertungen müssen die Stiftungen den Dialog führen.
Sie müssen sogar die Initiative ergreifen. Dazu soll dieses
stiftungen.org/digital
Heft anregen.“
Die Suche nach richtigem und gutem Handeln ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Was hat sich seit 1999 getan?
Nach der damals begonnenen, umfassenden Diskussion im Mitgliederkreis wurden 2006 die Grundsätze Guter Stiftungspraxis verabschiedet.
In der Folge haben einige Stiftungsgruppen diese um spezifische Leitlinien und Empfehlungen ergänzt (siehe Übersicht S. 36f.). In Vorbereitung
ist zurzeit eine Publikation, die anhand zahlreicher Beispiele zeigt, wie
Stiftungen die Grundsätze Guter Stiftungspraxis anwenden (siehe Kasten
S. 12). Was heißt es heute für Stiftungen, Gutes zu tun und richtig zu handeln? Einzelne Aspekte thematisieren auch die Beiträge in diesem Heft.
Von herausgehobener Wichtigkeit ist Ethik vor allem, wenn es gilt,
Schutzbedürftiges zu behüten. Dies trifft in besonderem Maße auf Treuhandstiftungen zu. Vorstand und Beirat des Bundesverbandes haben
daher im März die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen
verabschiedet. Im Interview auf S. 20f. gibt Katharina Knäusl Auskunft zu
ihrer Entstehung und ihren Zielen. Die Grundsätze selbst können Sie auf
S. 89ff. nachlesen.
Nachhaltigkeit ist eines der Themen, das viele Stiftungen beschäftigt,
wenn sie über gute Stiftungspraxis nachdenken. Auch der diesjährige
Deutsche StiftungsTag vom 20.–22. Juni steht unter dem Motto „Mit langem Atem: Stiftungen entwickeln nachhaltige Lösungen“. Zu diesem Anlass freue mich auf einen lebhaften Austausch mit Ihnen in Erfurt!
»»
Dr. Wilhelm Krull Vorsitzender des Vorstands
Bundesverband Deutscher
Stiftungen
Ihr
„Meine Stiftung ist engagiert.
Genau wie meine Bank.“
Carla M., Anwältin
Über 100 Stiftungen profitieren derzeit von unserer Expertise und können über unser breites Netzwerk ausgewiesener
Spezialisten und Institutionen verfügen. Infos erhalten Sie unter (030) 897 98-588 oder unter www.weberbank.de
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein5
inhalt 02-2012
StiftungsWelt digital lesen
www.stiftungen.org/digital
schwerpunkt: Richtig gut sein
11�����Richtig gut sein Ethik im Stiftungswesen » » » Prof. Dr. Michael Göring
16 �����Um der Gerechtigkeit willen Stiftungshandeln für nachhaltige Entwicklung
» » » Prof. Dr. Konrad Ott
18�����Pflegt euren Apfelbaum! Gedanken zum Stiftungswesen als Streuobstwiese
» » » Prof. Dr. Berit Sandberg
20�����Qualität und Schutz für Treuhandstiftungen Interview mit Katharina Knäusl » » » Timon Pohl
22�����Wider die Waschkörbe Transparente Förderpolitik » » » Dr. Stefan Stolte
24�����Von Partnern lernen Stiftungen befragen ihre Partner » » » Prof. Dr. Bernhard Lorentz und
Jürgen Chr. Regge
26�����Offenheit schafft Vertrauen Transparente Finanzberichterstattung von Stiftungen
» » » Dr. Reinhard Berndt und Holger Schumacher
28�����Ethisch und nachhaltig investieren » » » Heinz Thomas Striegler
30�����Für Vielfalt und Gerechtigkeit Diversity, Gender Mainstreaming und Anti-Diskriminierung
im Stiftungsalltag » » » Henning von Bargen
titelbild
Der Weg ist das Ziel – aber
welcher? Symbolische Wegweiser für gute Stiftungspraxis leiten Sie durch den
Schwerpunktteil. Die Fotos
stammen von unserem
Grafiker Etienne Girardet,
der einen besonderen Faible
für Schilder hat.
Kontakt:
www.pacificografik.de
32�����Die Suche nach dem Guten Ein Blick auf ethische Diskurse in Stiftungen » » » Clemens Striebing
34�����Vorbild sein im Klimaschutz! Tipps für den Stiftungsalltag » » » Sylke Freudenthal
35�����Einheit in der Vielfalt Handlungsprinzipien von Stiftungen der Sparkassen-­Finanzgruppe
» » » Gerald Rodecker
36�����Service: Übersicht zu Handlungsprinzipien und Grundsätzen im Stiftungssektor
AACHENER SPAR- UND STIFTUNGS-FONDS
Ein Immobilien-Publikumsfonds nach dem Investmentgesetz
Substanzvermögen gibt Sicherheit.
Die AACHENER GRUNDVERMÖGEN ist eine
en sind ein knappes Gut. Dies führt dazu, dass
Kapitalanlagegesellschaft nach dem Investmentgesetz. Das Unternehmen wurde 1973
die Mieten hier langfristig und nachhaltig steigen. Hinzu kommt, dass die hohe Produktivität
unter Beteiligung kirchlicher Stellen gegrün-
von Einzelhandelsflächen hohe Quadratmeter-
det, um zunächst ausschließlich katholischen
institutionellen Anlegern eine Alternative zum
Mieten erlaubt. Dies erleichtert maßgeblich die
Bewirtschaftung und Pflege der Häuser.
eigenen Immobilienerwerb zu bieten. Seit
Gründung wird eine konservative, langfristige,
auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Anlagestrategie verfolgt. Dabei steht die langfristige Quali-
Die Spezialisierung auf dieses sehr schmale
Marktsegment unterscheidet uns deutlich von
allen anderen Investmentgesellschaften.
tät der einzelnen Immobilien im Vordergrund.
In Umsetzung dieser Strategie investieren wir
Mit dem Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds
wenden wir uns gleichermaßen an kirchliche
seit über 35 Jahren in der traditionellen und
gewachsenen innerstädtischen 1a Einzelhandelslage an ausgewählten Standorten.
und bürgerliche Stiftungen, die wie wir eine
konservative und langfristige Anlagestrategie verfolgen.
Die an den Bedürfnissen des Einzelhandels ausgerichteten Immobilien erweisen sich in ihrer
Stabilität und Wertentwicklung, beispielsweise den Büroimmobilien gegenüber, als überlegen. Denn erstklassige Einzelhandelsimmobili-
Gerne stellen wir Ihnen unser Unternehmen,
seine Anlagestrategie und die Möglichkeit
der Anlage in dem erfolgreich gestarteten
AACHENER SPAR- UND STIFTUNGS- FONDS in
einem persönlichen Gespräch vor.
E R F O LG
AU F
AACHENER GRUNDVERMÖGEN
Kapitalanlagegesellschaft mbH
Oppenheimstraße 9
50668 Köln
S O L I D E M
Telefon (0221) 772 04-29
Telefax (0221) 772 04-43
www.aachener-grund.de
info@aachener-grund.de
F U N D A M E N T
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein7
inhalt 02-2012
42 » » » Ehrung: Friede Springer
erhält Medaille für Verdienste
um das Stiftungswesen
44 » » » Eröffnung: Hauptstadtresidenz
im Schrebergarten
58 » » » Würdigung: Bundespräsident ehrt
Bürger­stiftungen
stiftungen
a Titelthema
stiftungen a 38�����1. Berliner Stiftungsrede » » » Peer Steinbrück MdB
42�����Porträt und Nachgefragt: Friede Springer » » » Katrin Kowark a 44�����Hauptstadtresidenz im Schrebergarten » » » Sarah Heuberger
Auszeichnungen 45�����Schtifti Foundation gewinnt Feri Stiftungspreis Internationales 46�����Unterwegs zu Stiftungsprojekten » » » Sabine Wedemeyer
neuigkeiten 48�����Personalia 50_____Neuerrichtungen
50�����Preisverleihungen 55_____Jubiläen 56_____Mosaik
Interna
Auszeichnungen 58�����Bundespräsident würdigt Bürgerstiftungen » » » Ulrike Reichart
Trends und Initiativen a 60�����Positionspapier zur Engagementförderung » » » Karin Haist
Mitglieder und 62�����Neue Mitglieder des Bundesverbandes
Kooperationspartner 70�����Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes
Service
Stiftungskommunikation a 72�����Rechtliche Grenzen der Spendenwerbung » » » Dr. Christian Seyfert, LL.M.
74�����Das Unmessbare messen?! Evaluation von Stiftungskommunikation » » » Katrin Kowark
Fortbildung 76�����Serie: Lernen für das Gemeinwohl » » » Stefanie Müller
Stiftungsrecht 78�����Aktuelle Verfügungen und Urteile » » » Clara Lienicke
Buchmarkt 80�����Lexikon der schönen Wörter: Interview mit Dr. Roland Kaehlbrandt 82____Besprechungen
blickpunkte
DOKUMENTATION
3������Editorial 8_____Panorama
86�����Kulinarisches: Kunst mit Schokolade
87�����Impressum 87_____In eigener Sache
88�����Faktenblatt: Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen
8StiftungsWelt 02-2012
Panorama
presseschau
„Der Generalsekretär des Bundesverbandes
Deutscher Stiftungen, Hans Fleisch, hat die
Kirchen dazu ermutigt, ihr Stiftungswesen
weiter auszubauen. ‚Kirchliche Stiftungen
sind eine gute Antwort auf die besonderen
Herausforderungen unserer Zeit‘, sagte … [er]
am Wochenende beim vierten Stiftungstag
der Evangelisch-lutherischen Landeskirche
Hannovers. Stiftungen hätten schon immer
dazu beigetragen, nachhaltig Engpässe und
Schwierigkeiten zu überwinden. Dies gelte besonders in Zeiten des demografischen
Wandels sowie angesichts ökologischer Gefährdungen und sozialer Spaltungen.“
„Experte ermutigt Kirchen zum Ausbau ihres
Stiftungswesens“ | epd, 11. März 2012
„Immer mehr Stiftungen könnten sich vorstellen, einen Teil ihres Vermögens in Unternehmen anzulegen – und das nicht nur in Form
von Aktien oder Aktienfonds, die Stiftungsvorstände häufig ihren Depots bereits beigemischt haben, ... sondern auch in Genussscheinen, Krediten oder direkten Beteiligungen. Grund sind zum einen ... die niedrigen
Zinsen auf dem Rentenmarkt (...). Da sie
nicht einmal die Inflationsrate übersteigen,
befürchtet Hermann Falk, stellvertretender
Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, ‚eine schleichende Enteignung, die eine Stiftung auf Dauer nicht verkraften kann‘.“
„Trend: Mission Investing“ | Stuttgarter Zeitung,
22. Mai 2012
„Parteien und Parlamente ziehen ihr politisches Mandat aus Wahlen. Private Stiftungen ermächtigen sich selbst. Sie unterliegen
zwar einer rechtlichen Aufsicht, aber keiner
öffentlichen Kontrolle ihrer Arbeit. Das ist
auch gut so. Dennoch muss man auch von
ihnen fordern, dass sie mit einem Höchstmaß an Transparenz arbeiten und der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen.“
„Einmischen, bitte!“ | Beitrag von Ralf Fücks, Vorstand
der Heinrich-Böll-Stiftung, Der Tagesspiegel,
26. April 2012
100-jähriger Hanseat mit
Sinn für Wissenschaft
Am 5. Juni 2012 feierte der Stifter
Georg W. Claussen seinen 100. Geburtstag. Die Claussen-Stiftung gründete er 1982 anlässlich des 100. Jahrestages der Unternehmensgründung
der Beiersdorf AG, deren Vorstandsund später Aufsichtsratsvorsitzender
er viele Jahre war.
Georg W. Claussen wurde 1912 unter
der Regentschaft Kaiser Wilhelms II.
in Hamburg geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre und Auslandsaufenthalten in der Schweiz und in England trat er 1938 in das Hamburger
Unternehmen Beiersdorf ein, das sein
Vater Carl Claussen von 1933 bis 1954
leitete. Von 1957 bis 1979 stand Georg
W. Claussen dem Vorstand der Beiersdorf AG vor. Anschließend war er für
weitere acht Jahre Vorsitzender des
Aufsichtsrates. Seit 1989 – seinem 77.
»»
Lebensjahr – ist er Ehrenvorsitzender
der Gesellschaft. Die nicht-rechtsfähige Claussen-Stiftung gründete er unter dem Dach des Stifterverbandes für
die Deutsche Wissenschaft mit dem
Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs
zu fördern. Die Stiftung verfolgt diesen
Zweck bis heute.
anstifter
Wissenschaft
und Forschung lagen ebenfalls Claussens Cousine Ebba Simon am Herzen:
Sie starb 1999 in Hamburg und erhöhte durch ihre testamentarisch verfügte
Zustiftung das Vermögen der in Claussen-Simon-Stiftung umbenannten Stiftung. Auch die Beiersdorf AG und zahlreiche Zustiftungen im Rahmen der
Geburtstagsfestlichkeiten trugen zum
Stiftungsvermögen bei. Seit Oktober
2011 ist die Claussen-Simon-Stiftung
eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen
Rechts mit Sitz in Hamburg. Damit verbunden ist ein neues, richtungsweisendes Stiftungsprogramm, das Fördermöglichkeiten für junge Menschen
von der Schule beginnend bis zur
Hochschullehre umfasst und nun auch
die Förderung von Kunst und Kultur
einbezieht. Die Hansestadt steht im
Fokus der Förderaktivitäten der Claussen-Simon-Stiftung.
Neben dem Engagement für die Heimatstadt sind vier Kinder und zwölf
Enkel sowie das Interesse für bildende Kunst, klassische Musik, Schifffahrt
und Zeitgeschichte prägend für das
Leben dieses großen Stifters und Mäzens. www.claussen-simon-stiftung.de
rg
Stiftungen müssen einen Riecher für das richtige
Thema haben – und die Nerven, nicht gleich wieder
auszusteigen.
Dr. Michael Endres
Kuratoriumsvorsitzender der Gemeinnützigen HertieStiftung im ZEIT-Interview vom 22. März 2012
StiftungsWelt 02-2012
9
Aphorismus-Stiftung
„Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen
Satz“, schrieb einst Theodor Fontane. Der kleinsten literarischen Form, die erst
seit dem frühen 20. Jahrhundert als eigenständige Prosagattung anerkannt ist,
widmet sich seit 2005 eine Stiftung. Die Angelika und Friedemann Spicker-Stiftung
hat sich der Förderung des Aphorismus und verwandter literarischer Kleinformen
durch Forschung, Archivierung und öffentliche Veranstaltungen angenommen. Die
rechtsfähige Stiftung mit Sitz im nordrhein-westfälischen Königswinter wurde von
zwei Germanisten ins Leben gerufen, die die Leidenschaft für Aphorismen teilen.
Dr. Angelika Spicker-Wendt ist Vorsitzende der Stiftung, Dr. Friedemann Spicker
hat zahlreiche Publikationen zum Thema Aphorismus veröffentlicht und das Deutsche Aphorismus-Archiv in Hattingen mitgegründet,
AUSGEFALLEN
dessen Vorsitzender er ist. Gemeinsam haben sie
das Buch „Die Welt ist voller Sprüche. Große Aphoristiker im Porträt“ herausgebracht. Derzeit arbeitet das Ehepaar, das viel auf der Welt herumgekommen ist, an
einer Anthologie von Frauenaphorismen. Der Leitaphorismus der Stiftung stammt
von Bertolt Brecht: „Gefragt, was denn den Zweifeln eine Grenze setze, sagte Do:
BvB
Der Wunsch zu handeln.“ www.aphorismus-stiftung.de
16,7
Nur 16,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern ALG II, Sozialgeld oder -hilfe, den Kinderzuschlag
oder Wohngeld beziehen, treiben
mehrmals pro Woche Sport in einem
Verein. In Familien ohne staatliche Unterstützung sind es dagegen 36 Prozent. Fehlende finanzielle Mittel sind
das größte Problem, wenn es um Aktivitäten wie Sport im Verein, Musik machen und Theaterbesuche geht. Dies
ist das Ergebnis einer Befragung von
300 Kindern und Jugendlichen von 9
bis 18 Jahren für den StiftungsReport
2012/13 „Auftrag Nachhaltigkeit: Wie
Stiftungen den sozialen Zusammenhalt stärken“. Die jährliche Publikation des Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen erscheint zum Deutschen
StiftungsTag (20.–22. Juni 2012). Der
StiftungsReport 2012/13 und vorherige
Ausgaben sind kostenlos unter www.
stiftungen.org/stiftungsreport zu bePh
stellen und online zu lesen.
» » » Im Rahmen der „portfolio institutionell
Awards 2012“ wurden am 26. April die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ als beste Stiftung und das Evangelische Johannisstift als bester nachhaltiger
Investor ausgezeichnet. +++ Der Stiftungsrat
der Deutschen Stiftung Organtransplantation und der kaufticker
männische Vorstand Dr. Thomas Beck haben am 23. April ihre einvernehmliche Trennung bekannt gegeben. +++ Als bundesweit erste gemeinnützige
Organisation ist die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt am 4. Mai der UN-Initiative für Nachhaltige Kapitalanlagen (Principles for Responsible Investment der Vereinten Nationen, UN
PRI) beigetreten. +++ Das Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Bill & Melinda Gates Stiftung weiten ihre Kooperation aus und werden Familienplanungsvorhaben in Westafrika
mit je 10 Millionen Euro unterstützen. +++ Der
1985 verstorbene Verleger und Stifter Axel
Springer ist 100 Jahre nach seiner Geburt
am 2. Mai mit einer Sonderbriefmarke gewürdigt worden. Sie hat einen Wert von 55 Cent
und erscheint in einer Auflage von 5,5 Millionen Exemplaren. +++ Die Europa-Miniköche
sind am 24. Mai 2012 mit dem Dr. Rainer WildPreis der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Höhe von
15.000 Euro ausgezeichnet worden. Die Initiative engagiert sich seit mehr als 20 Jahren
für die Ernährungsbildung von Kindern. +++
Unter dem Motto „Regional aktiv – landesweit vernetzt“ findet am 14. September der
1. Stiftungstag Niedersachsen in der Domäne Marienburg der Stiftung Universität Hildesheim statt. +++ Die pädagogische Qualität frühkindlicher Bildung ist hierzulande nur
mittelmäßig, so die am 26. April vorgestellte NUBBEK-Studie. Förderer der bundesweiten Untersuchung sind u.a. die Robert Bosch
Stiftung und die Jacobs Foundation. +++ Die
Nassauische Sparkasse in Wiesbaden hat
das Vermögen der Naspa Stiftung „Initiative
und Leistung“ im April um 1 Million Euro auf
Ph
17 Millionen Euro aufgestockt.
10StiftungsWelt 02-2012
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein11
Richtig gut sein.
Überlegungen zur Ethik im Stiftungswesen
von Prof. Dr. Michael Göring
„Muss man darüber reden?“ – wurde ich gefragt, als ich im Bekanntenkreis erwähnte, dass mich der Bundesverband um ein paar einführende Gedanken zu Ethik im Stiftungsbereich gebeten habe. „Ihr Gemeinnützigen
seid doch voller Gutmenschen, da braucht ihr doch keine Governance und keine Compliance. Lasst das mal
ruhig bei uns Kommerziellen, wir ächzen schon genug unter dieser Last!“
Schön, dass die Außenwahrnehmung ganz weitgehend solch ein ungetrübtes Bild der gemeinnützigen
Stiftungswelt zeichnet. Und auch wenn wir Stiftungen selbst durchaus der Meinung sind, wir sollten uns mit
ethischen Grundlagen und ethischen Fragen unserer Arbeit beschäftigen, sollte uns das Bild, das die Öffentlichkeit ganz allgemein von Stiftungen hat, dazu veranlassen, das Thema mit Ruhe und Gelassenheit anzugehen. Es brennt nicht. Gegenwärtig zumindest nicht – und damit es nie zu brennen anfängt, hier ein paar
Überlegungen zum Thema.
» » » Da die Tätigkeit gemeinnütziger Stiftungen der
Definition nach dem allgemeinen Gut gilt, unser Handeln also das Streben des Einzelnen nach Glückseligkeit nur befördern, nicht aber hemmen sollte, kommen wir der Nikomachischen Ethik des Aristoteles
schon recht nah. Da könnten sich Stifter und Stiftungs-
verwalter durchaus beruhigt als tugendhaft zurücklehnen, gäbe es nicht zu Recht immer wieder Fragen,
beispielsweise nach den Zielen und der Effizienz des
Mitteleinsatzes, nach der Ausrichtung der Kapital­
anlage, nach den Regeln für unsere Entscheidungen,
der Transparenz aller beteiligten Interessen, der Ver-
12StiftungsWelt 02-2012
meidung einer so leicht auftretenden Arroganz der Macht und
einer gefährlichen Selbstgefälligkeit
der Stiftung, nach der tatsächlichen
Bedeutung des Destinatärs in unserem
Wertegefüge gegenüber der publicity-trächtigen
Meldung über ein weiteres wunderbares Förderprojekt.
Aber der Reihe nach.
Ethik in der Kapitalanlage » » » Seit Jahren klopfen
regelmäßig Fondsanbieter bei den Stiftungen an, deren Produkte angeblich ethisch sauber seien. Diese
Fonds würden Umwelt und die Nachkommen nicht belasten, keine Anteile an Unternehmen halten, die Kinderarbeit duldeten oder die Kriegsmaterial herstellten.
Das ist durchaus erwägenswert – auch weil einige dieser Fonds sich in den letzten Jahren durchaus wacker
am Finanzmarkt geschlagen haben. Aber eine Stiftung,
die ihre Entstehung der Stahl- oder Automobilindustrie zu verdanken hat und weiterhin Aktien dieser Unternehmen hält, steht deshalb ethisch nicht schlechter da. Es wird kein Stiftungsvorstand in Deutschland
geneigt sein, das Kapital bei einer südafrikanischen
Goldschürfmine oder bei einer iranischen Teppichknüpferei anzulegen. Aber das eigene Gewissen lässt
sich kaum damit beruhigen, wenn man auch die letzte Aktie an einem Raffineriebetrieb gegen die eines
Produktionsunternehmens künstlicher Blumen eintauscht. Doch die Diskussion darüber ist seit Langem
Stiftungsethik konkret:
Gute Stiftungspraxis
Im Mai 2006 verabschiedete die Mitgliederversammlung
des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen die Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Seither hat sich eine Vielzahl
von Stiftungen auch formal durch Gremienbeschluss zu
den Grundsätzen bekannt. Aber wie legen Stiftungen die
Grundsätze für sich aus? Wie werden die Grundsätze mit
Leben gefüllt und im Stiftungsalltag konkret umgesetzt?
Eine im November erscheinende Publikation des Bundesverbandes geht diesen Fragen nach. Zu Wort kommen
Stiftungen unterschiedlicher Größe, Rechtsformen und Tätigkeitsfelder, die die Vielfalt des deutschen Stiftungswesens widerspiegeln. Die Broschüre, die anhand zahlreicher Beispiele Anregungen und Empfehlungen für gute
Stiftungspraxis gibt, wird den Mitgliedern mit dem Weihnachtsbrief zugeschickt.
BvB
erwacht, und so ist es durchaus denkbar, dass einige
Stiftungen in Zukunft Anlagerichtlinien als verbindlich
erklären, die mehrere EURO-Stoxx-Firmen ausschließen werden.
Ethik in der Mittelvergabe » » » Das Renommee
einer Stiftung wird ganz wesentlich von ihrer Unabhängigkeit geprägt – unabhängig von der öffentlichen Hand, unabhängig von kommerziellen Interessen, aber ebenso unabhängig von Gefälligkeiten. Dass
die Mittel nur in einem transparenten, fairen Wettbewerbssystem vergeben werden, ist für jede ernst zu
nehmende Stiftung wichtigstes Qualitätsmerkmal. Das
Aushängeschild der Stiftungsarbeit ist nicht die PR,
sondern die Qualität der Projekte und der Geförderten.
Und auch wenn eine Stiftung bei ihren Vergaberichtlinien sehr viel Wert auf Vorhaben legt, die ein besonders hohes Innovations- und Risikopotenzial beinhalten, wird sie innerhalb dieses Ziels wiederum die geeignetsten heraussuchen. Die Blamage, die eine Stiftung für eine Gefälligkeitsförderung einstecken muss,
ist immer eine mächtige Abschreckung. Die Gefahr, die
hier für das Renommee der Stiftungsarbeit lauert, hat
auch den Bundesverband Deutscher Stiftungen bei
seinen „Grundsätzen Guter Stiftungspraxis“ dazu veranlasst, die Integrität bei der Mittelvergabe noch einmal hervorzuheben.
Ethik in der Beziehung Stiftung – Destinatär » » » Die
Stiftung ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das der
Gesellschaft spezielle Dienste anbietet. Sie arbeitet
über die persönlichen Vorlieben und Eigenheiten des
Stifters hinaus und gewinnt nach einiger Zeit einen institutionellen Charakter. Als Institution hat sie einen
gesellschaftlichen Stellenwert, und da sie Geld und
Geist einbringt, kann diese gesellschaftliche Rolle
durchaus vernehmlich sein. Sie ist aber immer daran
gebunden, was mit den jeweils investierten Stiftungsmitteln geschieht, welche Wirkung auf die Gesellschaft
diese Mittel wirklich haben. Der wichtigste Partner der
Stiftung ist daher der Destinatär. Ihm muss die besondere Fürsorge der Stiftung gelten, als Antragsteller, als
Stipendiat, als Projektpartner, als Wissenschaftler, als
Klient, als Student, als Betreuter, als Künstler: in welcher Funktion auch immer diese Person das Stiftungsvorhaben trägt oder voranbringt. Es gibt in dieser Beziehung kein oben und kein unten, nicht einmal dann,
wenn ein Projekt floppt und die Beziehung scheitert.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein13
14StiftungsWelt 02-2012
Grundsätze guter Stiftungspraxis in Europa
Von den Mitgliedern des Netzwerks der europäischen Stiftungsverbände DAFNE haben rund zwei Drittel einen „Code of
Good Practice“ verabschiedet (14 von 22 nationalen Stiftungsverbänden in Europa*). Aber nicht in allen Ländern sind die
Prinzipien für die Mitgliedsstiftungen verbindlich. Die folgende Liste gibt eine Übersicht, welche europäischen Stiftungsverbände Grundsätze guter Stiftungspraxis verabschiedet haben. Ergänzt ist das Jahr der Verabschiedung und (sofern bekannt) ein Hinweis zur Verbindlichkeit der Regelwerke.
» Belgien: Belgian Network of Foundations: 2004
» Deutschland: Bundesverband Deutscher Stiftungen: 2006 | freiwillig
» Großbritannien: Association of Charitable Foundations: 2002 | freiwillig
» Finnland: Council of Finnish Foundations: aktuelle Version 2006 | verbindlich für Mitglieder, sofern die Grundsätze nicht
mit ihrer Satzung in Konflikt stehen. Ist dies der Fall, muss dies dem Verband offengelegt werden. Der Verband hat 2009
auch detailliertere nicht verbindliche Empfehlungen veröffentlicht („Best Practice in Foundations“).
» Niederlande: Vereniging van Fondsen in Nederland (FIN): 2004 | freiwillig
» Polen: Polish Donors Forum: 2003 | verbindlich für Mitglieder; Teil der Verbandssatzung
» Portugal: Centro Português de Fundações (CPF): 2008 | verbindlich für Mitglieder
» Russland: Russia Donors Forum: 2002 | verbindlich für Mitglieder
» Schweiz: SwissFoundations: aktuelle, zweite Version 2009 | freiwillig
» Slowenien: Slovak Donors Forum: 2000 Code of Conduct | 2006 Code for Corporate Members | 2008 Standards of Foundation Practice | alle drei Regelwerke verbindlich für Mitglieder
» Spanien: Asociación Española de Fundaciones: 2008 | verbindlich nur für Mitglieder, die ab 2010 eingetreten sind.
» Tschechien: Czech Donors Forum: aktuelle Version 2003 | verbindlich für Mitglieder
» Türkei: Third Sector Foundation of Turkey (TUSEV): entwickelt 2010 / verabschiedet 2011
» Ukraine: Ukrainian Philanthropists Forum: 2007
EFC Principles of Good Practice / Code of Practice
Das European Foundation Centre mit Sitz in Brüssel ist ein Zusammenschluss international tätiger, insbesondere großer europäischer Stiftungen und Förderinstitutionen. Aber auch einige Stiftungen aus nicht-europäischen Ländern gehören zum Kreis der rund 230 Mitglieder. Die „EFC Principles of Good Practice“ sind für EFC-Mitglieder verbindlich und bereits
mehrfach überarbeitet worden. Die Initiative für einen europäischen Code of Good Practice wurde auf der Jahreshauptversammlung des EFC 1994 angestoßen. Hintergrund war eine Initiative des Europäischen Parlaments gewesen, das 1993
plante, transnational tätigen Stiftungen einen Verhaltenskodex aufzuerlegen und ihnen ein damit verbundenes Gütesiegel
auf Zeit zu verleihen. In Verhandlungen und Beratungen konnte das Europäische Parlament von seinem Plan öffentlicher
Regulierung abgebracht und von den Vorzügen freiwilliger Richtlinien überzeugt werden. Eine vom EFC beauftragte internationale Sonderkommission erarbeitete daraufhin einen Entwurf für Prinzipien guter Stiftungspraxis, der 1996 in erster Version veröffentlicht wurde. Die heute gültige Fassung stammt aus dem Jahr 2006.
BvB
Nähere Informationen: www.efc.be; Ulrich Voswinckel: Der „Code of Practice“ – ein Kommetar. In: Deutsche Stiftungen 1/1999, S. 26
*Quelle: Umfrage unter den Mitgliedern des Donors und Foundations Networks in Europe (DAFNE), 2011
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein15
Ethik in den Gremien » » » Stiftungen sind herzerfrischend einfache Einrichtungen. Es gehören dazu
eine gute Zielvorstellung, Geld, Geist, eine gewisse
Schnelligkeit des Handelns und äußerst integere Verantwortliche. Die viel gerühmte Zivilgesellschaft steht
mit ihren Institutionen heute nur deshalb so vertrauensvoll und erfolgreich dar, weil es bisher gelungen ist,
die Gremien – Vorstand, Stiftungsbeirat, Kuratorium –
weitgehend von schwarzen Schafen freizuhalten. Nicht
auszudenken, wenn hier, wie in vielen anderen gesellschaftlichen Sparten, einmal Skandale, Vorteilsnahmen, Unterschlagungen das Bild beherrschen würden.
Deshalb kann man heute nur jeder Stiftung raten, bei
der Besetzung ihrer verantwortlichen Positionen äußerste Sorgfalt walten zu lassen. Egal ob eine Stiftung
sich den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis verschrieben hat oder nicht, ob sie eigene Richtlinien für Vorstände, Beiräte oder Kuratoren erlassen hat: Bei jeder
Neubesetzung müssen die höchsten Kriterien gelten.
Noch sind Stiftungen einer der ganz wenigen Bereiche,
wo der Kodex funktioniert.
Stiftung und Unternehmen » » » Unternehmensinteressen und Gemeinnützigkeit
stehen keinesfalls im Widerspruch
zueinander, sondern können sich
sehr gut ergänzen. Das geschieht
gerade dann, wenn die unternehmensverbundene Stiftung
unabhängig von den kommerziellen Zielen des Unternehmens
fördert, wenn sie auf sichere Erträge, bestenfalls einen eigenen
Kapitalstock zurückgreifen kann,
wenn die Stiftung das „Herzstück“
der Unternehmensphilosophie bildet
und als eigenständiger Garant der unternehmerischen Sozialverpflichtung in die Gesellschaft hinein wirkt. Das zeigt zum einen eine Fülle
positiver Effekte innerhalb des Unternehmens, bindet
die Mitarbeiter, macht sie stolz auf die soziale Verantwortung „ihres“ Unternehmens, zu der sie ihren eigenen Beitrag leisten. Zum anderen ist die klar positionierte, aber unabhängig agierende unternehmensverbundene Stiftung noch immer ein hervorragendes
Marketinginstrument ganz im Sinne des alten Werbespruchs „Die tun was!“
Stiftung und das gelingende
Leben » » » Stiftungen haben große
Freiräume, können als unabhängige Plattformen agieren, können lautstark als eindeutige Vertreter von Gemeinwohlinteressen auftreten oder still Gutes tun, sich
ganz der Suche nach wissenschaftlichen
und sozialen Innovationen verschreiben
oder die kulturelle Tradition eines Landes pflegen. Die Stiftungszwecke sind
vielfältig, aber das Erreichen der Ziele
Prof. Dr. Michael Göring ist stets an ethische Maximen gebunist stellvertretender Vorstandsvorsitzender
den, die immer das Gemeinwohl vorandes Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Er leitet als Vorstandsvorsitzender die
stellen. Die Ethik fragt nach dem, was der
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und
Einzelne tun soll. Sie will aufzeigen, was
ist Honorarprofessor an der Hochschule für
Musik und Theater in Hamburg. Im Herbst
das Leben des Einzelnen tatsächlich zu
2011 erschien im Hoffmann und Campe
einem gelingenden Leben macht; was
Verlag Hamburg sein Roman „Der Seiltänzer“.
der Einzelne für sich und für die GemeinKontakt goering@zeit-stiftung.de
schaft tun kann, auf dass der Einzelne
sein persönliches Glücksstreben erfüllt,
die Gemeinschaft aber gleichermaßen
davon zum Wohl aller profitiert. Stiftungen erscheinen
als perfektes Instrument, mit dem der Einzelne
seine „Eudämonie“ findet, den Zustand
der Glückseligkeit. Diesen kann er als
Destinatär erreichen, aber vor allem
als Akteur, als Stifter selbst. Für
ein wahrhaft gelingendes Leben
des einzelnen Individuums ist
bei immer mehr Menschen die
eigene Stiftung ein unverzichtbarer Baustein. Und ein solcher
Baustein sind die gemeinnützigen Stiftungen für eine gelingende
Gesellschaft allemal. « « «
16StiftungsWelt 02-2012
Um der Gerechtigkeit willen
Der moralische Anspruch künftiger Generationen erfordert
Stiftungshandeln für eine nachhaltige Entwicklung.
von Prof. Dr. Konrad Ott
und besagt, dass
im Interesse nachfolgender Generationen von einer be» » » Moralisch betrachtet dienen Stiftungen „guten“
grenzten nachwachsenZwecken und fallen in den Bereich des übergebührden Ressource (Holz) nicht
lichen Handelns, d.h. eines Handelns, das moralisch
mehr „geerntet“ werden darf, als auf natürliche Weise
verdienstvoll, aber nicht obligatorisch ist. Rechtlich
nachwächst. Von seiner Genese her ist der Begriff der
betrachtet schlägt sich die Vorstellung „guter Zwecke“
Nachhaltigkeit daher ein normativer Begriff, der allen
in Kriterien der Gemeinnützigkeit nieder. Der guten
Arten des Raubbaus an natürlichen Ressourcen entgeZwecke gibt es freilich viele, und es wäre verfehlt, sie
gensteht. Es verwundert von daher nicht, dass dieser
in eine „objektive“ Hierarchie bringen zu wollen.
Begriff Ende der 1980er-Jahre angesichts einer sich inDie Idee der Nachhaltigkeit tritt nun als ein neutensivierenden globalen Naturkrise neu aufgegriffen
er möglicher Stiftungszweck in den Kreis der vielen
wurde und zumindest verbal weltweite Anerkennung
bestehenden guten Zwecke. Das Problem liegt darin,
gefunden hat.
dass der Begriff der Nachhaltigkeit zwar positiv konDer begriffliche Kern der Nachhaltigkeitsidee hat
notiert ist, aber durch eine Hyperinflationierung der
etwas mit Verpflichtungen gegenüber nachwachsenWortverwendung in den vergangenen Jahren an Beden (Kinder und Jugendliche) und nachfolgenden Gedeutung eher verloren hat, denn ein Begriff, der an
nerationen in Ansehung schutzbedürftiger und schutzUmfang zunimmt, verliert notwenwürdiger Ressourcen zu tun. Diedigerweise an Bedeutung und wird
sen Begriffskern kann man unter
In ethischer Hinsicht
zum beliebigen Slogan. Daher ist
Rekurs auf heutige Gerechtigkeitsgeht es um die Frage,
es aus der Sicht möglicher Stiftheorien (etwa den Ansätzen von
auf welche kollektiven
ter alles andere als klar, wofür sie
John Rawls, Martha Nussbaum
Hinterlassenschaften
Stiftungsgelder sinnvoll einsetzen
und Amartya Sen) ethisch rechtferkünftige Generationen tigen und zu Konzepten einer umkönnten und sollten. Eine notwendige, wenngleich nicht hinreichenfassenden Sicherung der natürlieinen berechtigten
de Bedingung für eine erfolgreiche
chen Ressourcenbasis entfalten. In
moralischen Anspruch
Etablierung eines neuen Stiftungsethischer
Hinsicht geht es um die
haben.
zwecks namens „Nachhaltigkeit“
Frage, auf welche kollektiven Hinist daher eine begriffliche Vorkläterlassenschaften künftige Generung. Hierzu dienen die folgenden Erläuterungen.
rationen einen berechtigten moralischen Anspruch
Historisch betrachtet findet sich der Ausdruck
haben. Da wir die Wertvorstellungen und Lebensstile
„Nachhalt“ bereits 1713 im Kontext der Forstwirtschaft
zukünftiger Generationen nicht antizipieren können,
»»
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein17
sollte diese Hinterlassenschaft viele Optionen enthalten und gewiss nicht nur, aber immer auch aus einem
reichhaltigen Ensemble von Naturkapitalien bestehen,
das in vielfältiger Weise zu menschlicher Wohlfahrt
beiträgt. Dabei ist nicht nur an die Ressourcenbasis im
engeren Sinne zu denken (Rohstoffe, Wasser, Energie),
sondern auch an Natur, sofern sie eine Quelle des immateriellen Naturgenusses ist (Ästhetik, Heimat, Erholung, Spiritualität). Die Idee der Nachhaltigkeit bezieht an die gezielte
sich nicht nur auf das „nackte“, sondern auf das „guFörderung von Inite“ Leben. Unter dieser Voraussetzung gewinnen wir
tiativen zu denken, in denen
auch ein Verständnis dafür, dass der Wohlstand einer
im Hinblick auf Ressourcen „leichte“ und im Hinblick
Nation nur höchst unvollkommen, wenn nicht gar verauf die Natur „pflegliche“ Wirtschaftsweisen erprobt
zerrt durch die Messgröße des Bruttoinlandsprodukwerden. Dies betrifft die Bereiche Ernährung, Tierhaltes abgebildet wird.
tung, Recycling, Tourismus, Mobilität und Klimaschutz.
In konzeptioneller Hinsicht geht es um die nähere
Förderungswürdig erscheinen auch Formen der InteBestimmung dieses vernetzten Ensembles von Naturgration von Wirtschaften und Naturschutz besonders
kapitalien, was zu Fragen der Regulierung der Landin ländlichen und peripheren (sogenannten strukturnutzung und auch der Honorierung ökologischer
schwachen) Regionen, die wünschenswerte demograDienstleistungen führt. Hierzu wurde an der Univerfische Effekte zeitigen könnten.
sität Greifswald ein theoretisches Modell der NaturkaDa zu dem Regelwerk der Nachhaltigkeit auch eine
pitalien, ein System von Managementregeln und LeitRegel zählt, die fordert, gezielt in den
linien sowie ein Konzept differenzierter Landnutzung
Aufbau von Naturkapitalien zu investieentwickelt (Konrad Ott; Ralf Döring: Theorie und Praxis
ren, sofern in der Vergangenheit Naturstarker Nachhaltigkeit. Marburg 2008). Die Leitlinien
kapitalien übermäßig genutzt, verbraucht
betreffen
oder vernichtet wurden (sogenannte In» die Steigerung der technischen Effizienz,
vestitionsregel), sind zweitens auch Ini» eine Reduzierung des Inputs in die Produktion
tiativen zur Renaturierung (etwa von Geund eine Verminderung der Schadstoffemissionen
wässern, Mooren, Wäldern) förderungs(„Konsistenz“),
würdig.
» die umfassende Sicherung der Funktionsfähigkeit
Die genannten Handlungsbereiche
des Naturhaushaltes („Resilienz“) und
könnten drittens mit Formen der Natur» anti-konsumistische Lebensstile („Suffizienz“).
bildung verknüpft werden, da viele Kinder
Prof. Dr. Konrad Ott Im Kern ist die Beförderung einer
und Jugendliche in
ist Professor für den Fachbereich
nachhaltigen Entwicklung eine kolnaturfernen urbanen
praktische Philosophie mit dem SchwerDie
Idee
der
Nachpunkt Angewandte Ethik an der Universität
lektive Aufgabe, der die StaatszielMilieus sozialisiert
Greifswald, wo er am Institut für Botanik und
haltigkeit bezieht
bestimmung gemäß Art 20a des
werden. Stiftungen
Landschaftsökologie die einzige deutsche
sich nicht nur auf das
Professur für Umweltethik innehat. Seiner
Grundgesetzes entspricht. Es geht
könnten mit NaturPromotion an der Universität Frankfurt
„nackte“, sondern auf
also keineswegs darum, staatliche
schutzverbänden gea.M. bei Jürgen Habermas folgte 1995 die
Habilitation, für die er an der Universität
Institutionen von ihrer Verantwormeinsam derartige
das „gute“ Leben.
Leipzig zur Grundlegung einer integrativen
tung zu entlasten. Aus der skizProjekte entwickeln.
Wissenschaftsethik mit Fallstudien zu
Technikfolgenabschätzung, Ökologie und
zierten ethischen und konzeptioZu einer nachhaltigen
Architektur arbeitete. Von 2000 bis 2008
nellen Perspektive lassen sich jedoch einige HinweiEntwicklung gehört der Mut, Neues zu ergehörte Ott dem Sachverständigenrat für
Umweltfragen der Bundesregierung an.
se gewinnen, welche genuinen Aufgaben Stiftungen
proben. Stiftungen könnten daher auch
Buchtipp übernehmen könnten und sollten. Dies betrifft ersexperimentelle Projekte fördern, da sie
Konrad Ott; Ralf Döring: Theorie und Praxis
tens den Bereich der Lebensstile, die der Staat aufnicht unter dem gleichen Rechtfertigungs- starker
Nachhaltigkeit. Metropolis, Marburg
grund seiner Neutralität gegenüber unterschiedlichen
druck bei der Vergabe von Geldern stehen 2008. ISBN: 978-3-89518-695-0. 404 Seiten.
29,80 Euro.
Lebensformen nur bedingt beeinflussen kann. Hier ist
wie staatliche Stellen. « « «
»»
18StiftungsWelt 02-2012
Pflegt euren Apfelbaum!
Ist die Stiftung als Organisationsform noch zeitgemäß? Welcher Stiftungstyp hat heute das größte
ideelle Potenzial? Gedanken zum Stiftungswesen als Streuobstwiese
von Prof. Dr. Berit Sandberg
» » » Stiftungen gelten als reiche Institutionen. Man
erwartet von ihnen, dass sie geben, aber nicht alle
Stiftungen können diese hohen Erwartungen erfüllen.
Anspruch und Stiftungswirklichkeit klaffen oft auseinander: Nicht jede Stiftung ist ein Füllhorn. Das Bild der
reichen Stiftung scheint sich auch aufseiten der Stifter
verselbstständigt zu haben: Viele Stiftungen werden
heute nicht errichtet, um Geld auszugeben, sondern
um Geld zu sammeln.
Was soll die Stiftung heute sein? Eine
institutionalisierte Sammelbüchse? Ein
Verbrauchsstiftungs-Tropf, der dem Gemeinwohl Infusionen verabreicht, aber
irgendwann leer ist? Ist das die neue
Stiftung? Oder das Füllhorn? In der griechischen Mythologie hatte es den unschlagbaren Vorteil, dass es sich immer
wieder mit den Früchten füllte, die sich
seine Besitzerin wünschte. Dieses Bild
passt gut zu dem, was eine Stiftung verkörpert und wie sie funktioniert. Die
Prof. Dr. Berit Sandberg ideale Stiftung ist eine verselbststänist Inhaberin der Professur für Öffentliche
digte Vermögensmasse, die Erträge abBetriebswirtschaftslehre und Public Management an der Hochschule für Technik und
wirft, und nur diese Erträge werden für
Wirtschaft (HTW) Berlin. Zu ihren Arbeits- und
den Stiftungszweck verwendet. Im rechtForschungsschwerpunkten gehören der Dritte
Sektor, Stiftungsmanagement und Corporate
lichen Sinne geht es um Fruchtziehung:
Social Responsibility. Sandberg ist Mitglied
um Sachfrüchte, Rechtsfrüchte und um so
des wissenschaftlichen Beirates des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
etwas Angenehmes wie Fruchtgenuss.
Kontakt Wenn Juristen genießen, klingt das
berit.sandberg@htw-berlin.de
so: Das Fruchtgenussrecht „ist das Recht,
eine fremde Sache, mit Schonung der Substanz … zu
genießen“ (§ 509 ABGB). Ich habe diese Definition aus
Österreich gewählt, weil sie ein wichtiges Element enthält: Schonung der Substanz. Im Stiftungsrecht, auch
im deutschen, begegnet uns dies als Gebot, das Stiftungsvermögen zu erhalten. Darin steckt ein sehr alter
Gedanke, der heute eine Renaissance erlebt: das Konzept der Nachhaltigkeit.
Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung,
die Brundtland-Kommission, hat vor fast 25 Jahren
definiert, was nachhaltige Entwicklung ist: eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen
ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“.
Nichts anderes tut eine Stiftung, die ihren gemeinwohlorientierten Zweck verfolgt und zugleich ihr Vermögen erhält.
Stellen Sie sich die Stiftung als einen Apfelbaum
vor. Anders als der Baum auf der Allmende, der allen
gehört und daher tragisch endet, gehört sich unser
Stiftungsapfelbaum selbst. Trotzdem nutzt er allen,
denn er verschenkt seine Früchte. Alles was er braucht,
sind kompetente und gewissenhafte Menschen, die
ihn pflegen und Krankheiten wie den gemeinen Inflations-Pilz abwehren. Leider ist das Stiftungswesen
längst keine idyllische Streuobstwiese mehr. Wir beobachten neuerdings drei Phänomene:
1. Die Wiese ist zwar durch die vielen neuen Bäume
noch nicht zur Obstplantage mit Massenproduktion
geworden, aber es wird enger. Es gibt interessante neue Sorten. Viele Unternehmen pflanzen ihren
eigenen Stiftungsbaum, denn das ist gut für das
Gemeinwohl, aber auch gut fürs Geschäft. Das Ergebnis: Granny Smith – schön anzusehen, knackig,
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein19
aber irgendwie ziemlich fade.
2. Es gibt viele Obstbauern, die gerne Äpfel ernten
und verschenken wollen, aber keinen ausgewachsenen Baum haben. Da kann man nur hoffen, dass
aus dem kleinen Bäumchen mit vielen helfenden
Händen im Laufe der Jahre etwas wird. Die Herausforderung liegt darin, dass es viele solcher Bauern
gibt. Sie konkurrieren um die Helfer und müssen
deutlich machen, warum ausgerechnet ihr Bäumchen besondere Fürsorge verdient.
3. Manche Bauern konsumieren nicht nur die Früchte, sondern den Baum gleich mit. Stellen wir
uns eine solche Verbrauchsstiftung
vor, die sehr erfolgreich in den
Bereichen Entwicklung und Gesundheit arbeitet und für ihr
Gesundheitsprogramm jährlich 1,5 Milliarden Euro ausgibt. In manchen DritteWelt-Ländern diktiert diese Stiftung zusammen mit
anderen privaten Akteuren
die Entwicklungspolitik. Die
Weltgesundheitsorganisation
sieht mehr oder weniger ohnmächtig zu, ihr Haushalt ist nämlich nur halb so groß wie der der Stiftung. Zu den Aufgaben der Stiftung zählen die
Prävention und Behandlung von HIV/Aids und die
Entwicklung von Impfstoffen. Zum Stiftungskapital
gehörten bis vor ein paar Jahren u.a. Anteile von
Pharmaunternehmen, die verhindern, dass in den
von Aids besonders betroffenen Regionen preisgünstige Medikamente auf den Markt kommen. Inzwischen ist die Stiftung selbst zu einem ernst zu
nehmenden Konkurrenten für die Pharmaunternehmen geworden. Ist sie ökonomisch erfolgreich?
Zweifellos. Das ist kein Wunder, denn gegründet
hat sie ein erfolgreicher Unternehmer. Die Bill and
Melinda Gates Stiftung ist ein Paradebeispiel für
das, was wir in der Fachwelt neuerdings „Philanthrokapitalismus“ nennen.
Diese Haltung ist dem Stiftungsgedanken diametral entgegengesetzt. Sie ist nicht nur ein Tribut an
die Konsumgesellschaft – Verbrauchsstiftung versus
Nachhaltigkeit –, sie passt zum aktuellen Hype um sogenannte Sozialunternehmen. Soziale Unternehmen
verbinden Gewinnmaximierung mit guten
Taten. Wenn die Mission
erfüllt und das soziale Problem gelöst ist, stellen sie ihre
Arbeit ein, heißt es. Anders als Non-Profit-Organisationen bedienen solche Sozialunternehmen durchaus
auch Einkommensinteressen ihrer Gründer. Die Kombination aus Eigennutz und Altruismus gilt neuerdings
als effiziente Organisationsform zur Lösung sozialer
Probleme. Darüber kann man genauso trefflich streiten wie über das Werte-Set, für das solche Unternehmen stehen.
Welches dieser drei Stiftungsphänomene hat das größte ideelle Potenzial? Die philanthrokapitalistische Verbrauchsstiftung? Die
gut dotierte unternehmensnahe? Oder die Kleinstiftung,
die schlichtes Engagement verkörpert? Ich meine, es ist ausgerechnet die Stiftung mit den
schlechtesten ökonomischen
Voraussetzungen: das hoffnungsvolle Stiftungsbäumchen, das die
helfenden Hände braucht, denn es
symbolisiert guten Willen, Hoffnung, Ansporn, Hilfsbereitschaft, Ausdauer, soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit. Solche Werte kann eine
waschechte Non-Profit-Organisation viel glaubwürdiger vermitteln als ein Ableger aus der freien Wirtschaft.
Non-Profit-Organisationen gelten in der sozioökonomischen Theorie als vertrauenswürdige Alternative
zu Unternehmen. Dieses Vertrauen bezieht sich darauf,
dass die Stiftung ihre Kompetenzen im Interesse derer
einsetzt, die ihr Zeit und Geld schenken. Woher kommt
dieses Urvertrauen in Non-Profit-Organisationen, in
Stiftungen? Non-Profit-Organisationen reinvestieren
Gewinne in den guten Zweck. Die Stiftung ist per se
keine Organisationsform, mit der man sich bereichern
kann, und das Stiftungswesen ist eine nahezu skandalfreie Zone. Vertrauen setzt die Erfahrung voraus,
dass Vertrauen nicht enttäuscht wird. Stiftungen müssen immer wieder aufs Neue zeigen, dass sie das Vertrauen verdienen, das man ihnen schenkt. Sie sind
auch jenseits der vergleichsweise großzügigen gesetzlichen Normen rechenschaftspflichtig. Das geht nur
mit Transparenz und Kommunikation. « « «
20StiftungsWelt 02-2012
Qualität und Schutz für
Treuhandstiftungen
Im März haben Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Grundsätze guter
Verwaltung von Treuhandstiftungen verabschiedet. Dazu ein Interview mit Vorstandsmitglied Katharina Knäusl
Interview Timon Pohl
StiftungsWelt: Was ist das Ziel bzw. das Hauptanliegen, das der Bundesverband Deutscher Stiftungen
mit den Grundsätzen guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verfolgt?
Katharina Knäusl: Nach Schätzungen des Bundesverbandes gibt es über 20.000 Treuhandstiftungen in
Deutschland – also mehr als rechtsfähige Stiftungen.
Es geht uns darum, einen Beitrag zu mehr Transparenz
und Qualität im wachsenden Markt der Verwaltung der
Treuhandstiftungen zu leisten.
Was sind die wichtigsten Punkte der Treuhandverwaltungs-Grundsätze?
Die Grundsätze normieren insbesondere die Unabhängigkeit der Treuhandstiftung gegenüber ihrem
Treuhänder, verbunden mit einer hohen Autonomie
des Stifters. Gremien und Geschäftsführung der Treuhandstiftungen mit den jeweiligen Kontrollfunktionen müssen deutlich
voneinander getrennt sein.
Wichtig bei der Entwicklung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze
war den Mitgliedern
des Fachausschusses insbesondere
die Transparenz des
Treuhänders gegenüber dem Stifter,
vor allem hinsichtlich der Kosten für
die Verwaltung und
die Einbeziehung zusätzlicher Dienstleister.
An wen richten sich die Grundsätze?
An alle Anbieter von Treuhandleistungen unabhängig
von ihrer Rechtsform oder Zielrichtung. Neben gewerblichen Anbietern sind also auch Bürgerstiftungen, Kirchen und Kommunen Adressaten.
Der Bundesverband hat 2006 bereits die Grundsätze
Guter Stiftungspraxis verabschiedet. Wie unterscheiden sich die Treuhandverwaltungs-Grundsätze von
den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis?
Die Treuhandverwaltungs-Grundsätze gelten speziell
für Treuhandstiftungen und ergänzen die zum Teil
noch eher allgemein gehaltenen Grundsätze Guter
Stiftungspraxis. Sie zeichnen sich insbesondere durch
die klaren Qualitätsanforderungen an den Verwalter
und die hohen Anforderungen an die Transparenz des
Treuhänders aus. Damit bieten sie eine gute Orientierung für Stifterinnen und Stifter bei der Auswahl ihres
Treuhänders.
Wie kam es zur Entwicklung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze und wer war daran beteiligt?
Grundlage war der Auftrag des Vorstandes an mich als
Leiterin des Fachausschusses, gemeinsam mit einem
repräsentativen Kreis von Dienstleistern von Treuhandstiftungsverwaltungen spezielle Grundsätze für die
Betreuung dieser Stiftungsform zu erarbeiten. Diese
sollen dem besonderen Schutzbedürfnis der Treuhandstiftungen, die keiner staatlichen Aufsicht unterliegen,
gerecht werden. Die Mitglieder des Fachausschusses
kamen aus dem Bereich der kirchlichen Stiftungen, der
Bürgerstiftungen, der kommunalen Stiftungsverwaltungen sowie der gewerblichen Dienstleister wie Banken,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und dem Deutschen Stiftungszentrum. Darüber hinaus wurde der
Ausschuss von Dr. Hermann Falk als stellvertretendem
Generalsekretär intensiv begleitet. Zum Teil wurde in
den Sitzungen des Fachausschusses intensiv und sehr
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein21
engagiert diskutiert, aber immer mit einem Konsens
hinsichtlich unserer Zielsetzung: einen Kodex speziell
für Treuhandstiftungen zu erarbeiten, der von einer
großen Zahl von Treuhändern mitgetragen wird.
Was empfehlen Sie Treuhändern nach der Verabschiedung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze?
Wichtig ist mir, dass unsere Grundsätze in der täglichen Arbeit umgesetzt werden. Für kommunale Treuhandverwalter z.B. setzt dies einen Beschluss der
entscheidungsbefugten Organe der Kommune voraus.
Darüber hinaus sollte jeder Treuhänder die Grundätze
potenziellen Stifterinnen und Stiftern zur Verfügung
stellen, um zumindest in einem ersten Schritt deutlich
zu machen, dass sie, basierend auf den dort festgeschrieben Rahmenbedingungen, eine Betreuung der
Treuhandstiftung übernehmen, insbesondere auch mit
der hohen Verantwortung nach dem Tod des Stifters.
Noch in diesem Jahr will der Bundesverband ein Gütesiegel für gute Treuhandverwaltungen erarbeiten,
für das sich Treuhänder ab 2013 bewerben können. In
welche Richtung soll es gehen? Können Sie erste Details skizzieren?
Als Leiterin dieses Fachausschusses und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes werde ich eine Diskussion über die Rahmenbedingungen wie Auswahlkriterien oder Entscheidungsgremien innerhalb des Vorstandes anregen. Dabei möchte ich auf jeden Fall die
Rückmeldungen und Anregungen der Teilnehmer des
Forums Treuhandstiftungen mit aufnehmen. Inwieweit
der Prozess bereits in diesem Jahr abgeschlossen sein
wird, kann ich daher derzeit noch nicht abschließend
beurteilen.
Worauf sollten Stifterinnen und Stifter bei
der Auswahl ihres Treuhänders achten?
Bis zur Verabschiedung der Rahmenbedingungen für die Vergabe eines
Gütesiegels für gute Treuhandverwaltungen sind Stifterinnen und
Stifter darauf angewiesen, selbst
ihren künftigen Treuhändern auf
der Basis der neuen Grundsätze
„auf den Zahn zu fühlen“:
Konkret kann dies u.a.
heißen:
»Welche Ziele verfolgt der Treuhänder mit seiner Dienstleistung?
» Wie stehen diese im Kontext zu den
Zielen der künftigen Stiftung?
» Existieren Gremien beim Treuhänder,
die eine neutrale Verwaltung gewährleisten und vor allem die Verwendung
der Stiftungserträge ausschließlich
für den vorgegebenen Zweck gewährleisten?
im interview
» Welche Kosten fallen konkret an?
Katharina Knäusl Vielen Stifterinnen und Stiftern wird es
ist seit 1992 Leiterin der Stiftungsverwaltung
bereits weiterhelfen, die Grundsätze konim Sozialreferat der Landeshauptstadt
München. Als Vorstandsmitglied des Bundeskret anzusprechen und eine Aussage zu
verbandes Deutscher Stiftungen leitete sie
den wesentlichen Punkten zu erhalten.
den Fachausschuss, der die Grundsätze
guter Verwaltung von Treuhandstiftungen
erarbeitet hat.
Wo finden Stifterinnen und Stifter TreuWeitere Informationen
händer, die sich zu den TreuhandverwalDie Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen finden Sie in diesem Heft auf
tungs-Grundsätzen bekennen?
S. 89ff. und als PDF-Dokument unter
Ein Verzeichnis aller Treuhänder, die sich
www.stiftungen.org/ggt.
dazu bekennen, gibt es derzeit noch
nicht. In den Grundsätzen wurde aber
auch festgelegt, dass ein bundesweites Verzeichnis
aller Treuhänder beim Bundesverband Deutscher Stiftungen einzurichten ist, das die wesentlichen Daten
der Treuhänder enthalten wird. « « «
22StiftungsWelt 02-2012
Wider die Waschkörbe
Transparente Förderpolitik dient der Qualität der Stiftungsarbeit.
von Dr. Stefan Stolte
» » » Ziel jeder Förderstiftung ist es, ihre Mittel bestmöglich im Sinne des Stiftungszwecks einzusetzen,
und das bedeutet: die geeignetsten Antragsteller zu
finden, die wirksamsten Projekte zu fördern. Dies gelingt Stiftungen leichter, die ein klares Profil haben
und eine nachvollziehbare Förderstrategie verfolgen.
Denn sie sind – selbst dann, wenn sie offen ausschreiben und für ihre Vision werben – weniger von den viel
zitierten „Waschkörben“ ungeeigneter und abwegiger
Anträge bedroht, vor denen sich viele Stiftungen fürchten, als Stiftungen mit unklarem Auftrag, die eine angemessene Öffentlichkeit weitgehend meiden.
Meist wird Transparenz – ganz im Sinne ethischen
Stiftungshandelns – als moralischer Imperativ formuliert: Stiftungen sollen damit das ihnen inhärente
Fehlen demokratischer Repräsentativität und Legitimität kompensieren – wirken sie doch zuweilen mit nicht
geringem Einfluss und Macht versehen im öffentlichen
Raum. Schließlich sollen gemeinnützige Stiftungen
durch Transparenz die Öffentlichkeit befähigen, als zusätzliche Kontrollinstanz zu wirken, da sie von erheblichen steuerlichen Privilegien profitieren.
Doch Transparenz ist auch eine Chance für die Qualität der Stiftungsarbeit. Denn Stiftungen, die für ihre
Stakeholder, d.h. Antragsteller, Partner, Spender und
Zustifter, nicht eine „Blackbox“ sein wollen, sondern
ihre Ziele und Anliegen publik machen, ihre Förderstrategie und -kriterien transparent gestalten, provozieren qualitätsstiftenden Austausch und Diskurs,
gewinnen Vertrauen und haben am Ende mehr Chan-
cen, sowohl auf zusätzliche Mittel als auch auf gute
Projekte.
Entwicklung von Förderrichtlinien » » » Ausgangspunkt und wichtigstes Instrument einer transparenten
Fördertätigkeit sind Förderrichtlinien, die für potenzielle Interessenten und Antragsteller einsehbar sind,
etwa auf der Internetseite der Stiftung. Die Entwicklung von Förderrichtlinien ist ein Prozess, der bei kleinen Stiftungen nicht weniger wichtig ist als bei großen
Stiftungen. Natürlich kann und sollte er je nach Bedarf
und Budget mehr oder weniger aufwendig gestaltet
werden. Die Kernelemente sind jedoch immer gleich.
Schritt 1: Was der Stifter wollte – Interpretation des
Stiftungszwecks » » » Was ist das Anliegen der Stiftung? Hier ist der tatsächliche Stifterwille zu ermitteln,
so wie er in der Satzung zum Ausdruck kommt. Zumeist wird hier natürlich nur allgemein umschrieben,
welches gesellschaftliche Anliegen der Stiftung zugrunde liegt, oft unter Rückgriff auf die Terminologie
der Abgabenordnung. Um für die Stiftungsorgane operationalisierbar und handlungsleitend zu werden, bedarf dies der Verfeinerung und Konkretisierung.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein23
Schritt 2: Bedarfsanalyse – von „weißen Flecken“ und
„weißen Elefanten“ » » » Wer ist die Zielgruppe der
Stiftung? Was ist ihr aktueller Bedarf? Hier ist mithilfe
von Recherchen, etwa durch eine Befragung Betroffener, durch Austausch mit vergleichbaren Stiftungen,
durch Gespräche mit Behörden, zu erkunden, welche
Angebote bereits bestehen und wo noch „weiße Flecken“ sind. Zu vermeiden gilt es, am Bedarf vorbeizufördern. Als „weiße Elefanten“ bezeichnet man teure
Projekte, die niemandem nützen und schlimmstenfalls
noch Folgekosten verursachen.
Schritt 3: Potenzialanalyse – mehr als nur Geld » » » Welche Ressourcen kann die Stiftung einsetzen, um
den erkannten Bedarf zu decken? Neben dem finanziellen Budget können dies auch Netzwerke, Know-how,
die Zeit ehrenamtlicher Helfer und vieles mehr sein.
Schritt 4: Förderstrategie festlegen » » » Im vierten
Schritt ist dann zu konkretisieren, mit welchen Instrumenten die Stiftung arbeitet. Denkbar kann neben der
klassischen Tätigkeit der Förderstiftung, d.h. der Unterstützung Gemeinnütziger bei deren Projekten (sog.
institutionelle Förderung), auch eine operative Tätigkeit sein, also die Fertigung eigener Studien, Vergabe
von Preisen oder Stipendien. Ebenso ist einzugrenzen,
an welche Zielgruppe sich die Stiftung wendet, wer
also gefördert werden soll. Ferner ist die Frage nach
dem Wann (z.B. Anschubfinanzierung versus Dauerförderung) ebenso wie die nach dem „Wie viel“ zu beantworten. Negative Berühmtheit hat in diesem Zusammenhang der schweizerische Christian Schmid Fonds
erlangt, dessen Förderstrategie trotz einer auskömmlichen Dotierung ausgesprochen eng formuliert war. Im
Ergebnis fanden sich leider gar nicht ausreichend Destinatäre. Denn „in ihrer Ausbildung gefördert werden“
sollten „ausschließlich Jungen evangelischer Konfession, deren Eltern in bündnerischen Ortschaften über
800 Meter über dem Meeresspiegel einschließlich der
Gemeinde Malans wohnen“ (Beispiel nach Georg von
Schnurbein; Karsten Timmer: Die Förderstiftung. Basel
2010). Hier dauerte die nachträgliche Erweiterung des
Stiftungszwecks mehrere Jahrzehnte und lief durch
mehrere gerichtliche Instanzen.
Klarheit auch in formalen Dingen schaffen » » » Förderrichtlinien ermöglichen ein transparentes Entscheidungsverfahren, wenn sie neben den inhaltlichen
Festlegungen der
Förderstrategie auch
formale Aspekte regeln, die die Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Antragsteller betreffen. Hier schaffen verbindliche Vorgaben Klarheit und erleichtern es
allen Beteiligten, sich auf die gegenseitigen Erwartungen einzustellen. Mindestangaben sind etwa solche
dazu, wer überhaupt Anträge stellen kann, welche
Fristen zu beachten sind und welche Angaben und
Nachweise ein Antrag enthalten muss. Positiv für Antragsteller ist es, wenn die Stiftung auch angibt, wann
eine Entscheidung getroffen wird.
Transparenz bei den Auswahlkriterien » » » Eine in
Stiftungsgremien viel diskutierte Frage ist, inwieweit
die Entscheidungskriterien offengelegt werden, sei es
bei Bewilligungen oder auch bei Absagen. Dabei wird
zuweilen befürchtet, dass eine Mitteilung
der Entscheidungsgrundlagen zumindest
Nachfragen, wenn nicht gar Klagen provoziert, insbesondere wenn abgelehnte Antragsteller meinen, die Voraussetzungen
einer Förderung nicht weniger gut zu erfüllen als die ihnen im Auswahlverfahren
überlegenen Antragsteller. Das Gegenteil
ist richtig: Je präziser die Auswahlkriterien
zuvor festgelegt waren, desto nachvollziehbarer und überzeugender kann am
Ende die Entscheidung kommuniziert werDr. Stefan Stolte den. An dieser Stelle keine Offenheit zu
ist Mitglied der Geschäftsleitung der DSZ –
zeigen, lässt den Vorwurf der Willkür und
Deutsches Stiftungszentrum GmbH. Das DSZ
ist ein führender Anbieter bei der Beratung
der Förderung nach „Gutsherrenart“ erst
und Verwaltung von Stiftungen und hat
entstehen. Das enttäuscht Antragsteller,
die „Grundsätze guter Stiftungsverwaltung“
entwickelt (siehe auch S. 36).
die häufig einen nicht zu unterschätzenWeitere Informationen den Aufwand hatten, und ist einer positistefan.stolte@stifterverband.de
ven öffentlichen Wahrnehmung der Stifwww.stiften.info
tung abträglich. « « «
24StiftungsWelt 02-2012
Von Partnern lernen
Erstmals befragen sechs große deutsche Stiftungen im Rahmen einer breit angelegten Studie ihre
Partner – unter anderem Antragsteller. Von der Initiative können auch andere Stiftungen profitieren.
von Prof. Dr. Bernhard Lorentz und Jürgen Chr. Regge
» » » Es ist noch gar nicht lange her, da verzichteten
Stiftungen häufig auf umfangreiche Evaluierungen.
Programme wurden für die Dauer von fünf oder sieben
Jahren entwickelt, dann legte man einfach ein neues
Förderprogramm auf, entwarf ein Projekt oder entwickelte einen völlig neuen Förderschwerpunkt. Mit
wachsendem Interesse in der Öffentlichkeit aber stiegen auch die Ansprüche an die Messbarkeit eigener
Erfolge. Dabei war es noch am einfachsten, Presseclippings zu sammeln, um Vorstände und Kuratorien
auf diesem Wege zu informieren. Oder man ließ das
Projekt intern Revue passieren und versuchte auszuloten, welche Strategien beizubehalten waren und wo es ratsam war nachzubessern.
Doch dass das Selbstbild und Fremdbild oft nicht zueinanderpassen wollten,
erschwerte die Konzeption von Projekten,
die tatsächlich Wirkung entfalten konnten. Wieder einmal waren US-amerikanische Stiftungen Wegbereiter für eine
neue Art der Evaluation: der Befragung von Partnern. Der Begriff
des Partners – das soll im
Folgenden nicht immer
Prof. Dr. Bernhard Lorentz wiederholt werden –
ist seit 2008 Geschäftsführer der Stiftung
bezieht sich hier nicht
Mercator in Essen. Zuvor verantwortete er
seit 2005 die Bereiche Corporate Responsinur auf andere Stifbility und Stiftungen bei Vodafone und war
tungen, Ministerien
in dieser Funktion auch Geschäftsführer der
Vodafone Stiftung.
und Institutionen als
Kooperationspartner,
sondern explizit auf die Förderempfänger. Denn ohne
die passenden Empfänger der Stiftungsmittel kann
eine Stiftung den ihr vom Stifter gesetzten Zweck nicht
erfüllen, und sie hätte ihre Existenzberechtigung verloren.
Von amerikanischen Stiftungen lernen » » » In den
USA hat sich die Befragung von Projektpartnern unter
dem Namen „Grantee Perception Report“ bereits zum
Standard für die großen und mittelgroßen Stiftungen
entwickelt. Seit 2002 hat dort das Center for Effective
Philanthropy (CEP) Partner von 190 Stiftungen befragt.
In den vergangenen zehn Jahren der Umfragen durch
das CEP beantworteten 52.000 Partner aus 87 Ländern
die Fragebögen, die inzwischen in acht Sprachen vorliegen. Die Partner äußern sich dabei zur Qualität der
Zusammenarbeit, zu Antragstellung und Berichterstattung und zur Wahrnehmung der Wirkung des Stiftungshandelns.
In Deutschland haben sich nach diesem Vorbild auf
Initiative der Stiftung Mercator sechs große Stiftungen
zusammengefunden und unter dem Titel „Learning
from Partners“ (LfP) ihre Partner nach ihrem Eindruck
der jeweiligen Stiftung befragt. Robert Bosch Stiftung,
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, VolkswagenStiftung, Stifterverband für die
deutsche Wissenschaft, Stiftung Mercator und Fritz Thyssen Stiftung entschieden sich für eine Kooperation, um gleich bei der ersten Studie
dieser Art in Deutschland einen
breiten Blick auf die Wahrnehmung
von Stiftungen durch ihre Partner
zu erzielen. Eine gemeinsame Stu-
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein25
die mehrerer Partner stellt
auch sicher, dass nicht
einzelne Komponenten,
die eine Stiftung in besonderer Weise auszeichnen, die Ergebnisse verzerren. Das
Heidelberger Centrum
für soziale Investitionen
und Innovationen (CSI)
bürgt für die streng wissenschaftliche Handhabung der
eingesandten Daten und stellte zugleich sicher, dass die Antworten anonymisiert wurden und den
Kooperationsprozess der Stiftung mit einzelnen
Partnern nicht beeinflussten. Außerdem arbeitete die
Denkfabrik FSG Social Impact Consultants an dem Projekt mit.
Ziele der Befragung » » » Ähnlich wie in den USA
standen bei der Partnerbefragung für die Stiftungen
vier Ziele im Vordergrund:
» Wer auf Hürden im Antragsverfahren aufmerksam gemacht wird, kann bürokratische Hindernisse überwinden und die Leistungskraft der Stiftung
verbessern.
» Wer um seinen Eindruck auf den Partner weiß,
kann den Wirkungsgrad entsprechend erhöhen.
» Die Stiftungen haben auf der Grundlage der ermittelten Ergebnisse die Möglichkeit, ihre Innovationskraft zu stärken.
» Schließlich unterstützt eine Befragung der Partner
die Transparenz zivilgesellschaftlichen Handelns
und den Dritten Sektor insgesamt.
Online und anonym » » » Für die Befragung selbst
entwickelte das CSI einen Online-Fragebogen, der
nun im Übrigen auch für künftige Befragungen zur
Verfügung steht. Dieser wurde für das deutsche Stiftungswesen komplett neu entwickelt. 6.000 Partner
der sechs Stiftungen erhielten so die Möglichkeit,
anonym Arbeitsklima, Professionalität und inhaltliche Aspekte der Zusammenarbeit zu bewerten und
auf diese Weise der Stiftung ein Feedback völlig neuer
Qualität zu geben. Die Partner profitieren auf ihre Art
von der Beantwortung der 70 Fragen, für die sie etwa
20 bis 30 Minuten benötigten, weil sie damit rechnen
können, dass die Kooperation mit der Stiftung in
der Zukunft für sie in gut
funktionierenden Bereichen beibehalten wird,
in problematischen hingegen verbessert wird.
Gefragt wird u.a. nach
Verständlichkeit der Förderrichtlinien, nach Aufwand des Antragsverfahrens, aber auch
nach der Einschätzung, welche Faktoren
auf Stiftungsseite entscheiWeitere Informationen dend für die Vergabe von FörderunÜber die Ergebnisse der Befragung „Learning
from Partners“ werden wir in der nächsten
gen sein mögen. Es wird spannend zu
Ausgabe der StiftungsWelt im September
sehen, wie viele von den 6.000 Partnern
berichten. Die Ergebnisse werden am 21. Juni
2012 von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr auf dem
sich der Bedeutung dieser ersten BefraDeutschen StiftungsTag in Erfurt vorgestellt.
gung bewusst waren und sich Zeit für die
Beantwortung der Fragen genommen haben. Die Ergebnisse der Studie werden Mitte Juni vorliegen und auf dem Deutschen StiftungsTag in Erfurt
vorgestellt.
Alle Stiftungen können von den Ergebnissen
profitieren » » » Nicht jede kleine Stiftung kann in
gleicher Weise innovativ handeln wie die großen Auftraggeber der Studie. Nicht jede Stiftung ist personell
oder finanziell in der Lage, das Verhältnis zu den Partnern umfassend evaluieren zu lassen. Manche Stiftungen arbeiten mit so spezifischen Partnern zusammen, dass sich Ergebnisse kaum anonymisieren oder verallgemeinern lassen.
Kleine Stiftungen sind aber gut beraten,
bei ihren Partnern selbst ein Feedback
zur Zusammenarbeit einzuholen. In jedem Fall werden alle Stiftungen von den
Ergebnissen der Studie profitieren. Denn
erstens bringen sie mehr Transparenz
in den gesamten Stiftungssektor. Zweitens schärfen sie das Bewusstsein, dass
der Umgang mit den Partnern mitent­
scheidend für den Erfolg des StiftungsJürgen Chr. Regge handelns ist. Und drittens wird auch die
ist Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung und
Frage nach der Legitimation des Stifwar langjähriges Mitglied im Vorstand des
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
tungshandelns neu beantwortet. « « «
26StiftungsWelt 02-2012
Offenheit schafft Vertrauen
Transparente Finanzberichterstattung: Wie gläsern sollte die Stiftungskasse sein?
von Dr. Reinhard Berndt und Holger Schumacher
» » » Wenngleich der Dritte Sektor bisher von größeren Skandalen verschont geblieben ist, zeigen Fälle
wie die Diskussion um UNICEF Deutschland, dass gerade bei diesen Organisationen ein (vermutetes) Fehlverhalten zu erheblichen Reputationsschäden führen
kann. Da Außenstehende die Arbeit von Stiftungen in
der Regel nur unzureichend beurteilen können, müssen sie den Verantwortlichen in Stiftungen in hohem
Maße vertrauen. Durch Transparenz kann dieses Informationsdefizit abgebaut und das Vertrauen in das ethische Verhalten der Stiftungsverantwortlichen gestärkt werden.
Dieser Transparenz dient u.a. auch die Finanzberichterstattung.
Die gesetzlichen Vorschriften für Stiftungen zur Finanzberichterstattung sind
nur rudimentär ausgeprägt. Hiernach ist
jährlich eine Jahresrechnung vorzulegen,
wobei die konkrete Ausgestaltung nicht erläutert wird. Unabhängig von den gesetzlichen Anforderungen sollte die FinanzbeDr. Reinhard Berndt richterstattung an den Bedürfnissen ihrer
ist Wirtschaftsprüfer bei der KPMG AG in DüsAdressaten ausgerichtet sein. Dies können
seldorf und als Partner deutschlandweit für
die Prüfung von Non-Profit-Organisationen
sowohl interne Adressaten sein – z.B. ein
und insbesondere Stiftungen zuständig. Von
Kuratorium – als auch externe Adressaten,
2008 bis 2010 war er in der Grundsatzabteilung von KPMG in Berlin. Reinhard Berndt
namentlich die Stiftungsaufsicht, die Fihält regelmäßig Seminare zur Rechnungslenanzverwaltung, Stifter, Spender oder die
gung von Non-Profit-Organisationen.
interessierte Öffentlichkeit.
Kontakt rberndt@kpmg.com
Stiftungen können ihre Finanzberichterstattung in Form einer Einnahmen-/
Ausgabenrechnung mit einer Vermögensübersicht
oder in Form eines kaufmännischen Jahresabschlusses vorlegen. Für letzteren gelten die Vorschriften des
Handelsgesetzbuches, womit konkrete Vorgaben bestehen und damit eine Vergleichbarkeit gegeben ist.
Eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung sollte daher
kleinen und vor allem wenig komplexen Stiftungen
vorbehalten bleiben. Bilanzierende Stiftungen können
ihren Jahresabschluss um einen Anhang und/oder einen Lagebericht ergänzen. Ein Anhang erläutert die Bilanzierungsgrundlagen und ist insofern für den Bilanzleser von erheblicher Bedeutung. Eine wichtige Information für die Adressaten der Finanzberichterstattung
ist daneben die Kapitalerhaltung. Allerdings erstellen
nur 42 Prozent regelmäßig eine Kapitalerhaltungsrechnung (Bundesverband Deutscher Stiftungen [Hg.]: Führung, Steuerung und Kontrolle in der Stiftungspraxis.
Stiftungsstudie. Berlin 2010, S. 28).
In Deutschland ist eine Offenlegung der Finanzberichterstattung von Stiftungen gesetzlich nicht vorgeschrieben. Zwar existieren Stiftungsregister, hier
sind aber keine Finanzdaten einzureichen. Eine freiwillige Offenlegung findet sehr begrenzt statt. Weniger
als ein Fünftel der Stiftungen legt der Öffentlichkeit
einen gedruckten oder im Internet verfügbaren Jahresabschluss bzw. eine Jahresrechnung vor. Bemerkenswert ist, dass Stiftungen, die zur Erfüllung ihres Stiftungszwecks in besonderem Maße auf die Einwerbung
von Zustiftungen und Spenden angewiesen sind, nach
dieser Studie in ähnlich geringem Umfang Finanzdaten offenlegen.
Insbesondere wenn die Finanzberichterstattung
nicht offengelegt wird, schafft eine Prüfung des Zahlenwerks durch eine unabhängige Instanz Vertrau-
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein27
en. Eine Prüfung findet bei rechtsfähigen Stiftungen
immer durch die Stiftungsaufsicht und die Finanzverwaltung statt. Beide Prüfungsinstitutionen setzen allerdings bestimmte Schwerpunkte und prüfen zudem
nur das vorgelegte Zahlenwerk, nicht die dahinterstehende Buchführung. Daher lassen – obwohl gesetzlich nicht gefordert – immerhin 53 Prozent aller Stiftungen ihre Rechnungslegung freiwillig durch einen
Wirtschaftsprüfer prüfen.
Die im Mai 2006 vom Bundesverband Deutscher
Stiftungen verabschiedeten Grundsätze Guter Stiftungspraxis anerkennen Transparenz als Ausdruck der Verantwortung von Stiftungen gegenüber
der Gesellschaft und als ein
Mittel zur Vertrauensbildung.
Die Grundsätze haben mittlerweile einen hohen Akzeptanz- und Bekanntheitsgrad bei Stiftungen erreicht,
sind allerdings wenig konkret. Vorgaben zur Transparenz erfolgen auch durch das
Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) an gemeinnützige, spendensammelnde Organisationen. Auf Antrag und nach erfolgreicher Prüfung vergibt das DZI bereits seit
1992 das DZI Spenden-Siegel. Die teilnehmenden
Organisationen verpflichten sich zur Einhaltung von
Spendensiegel-Standards und damit u.a. auch zu einer aussagekräftigen und geprüften Rechnungslegung
sowie zur Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.
Entsprechend der Leitlinien zur Vergabe des DZI Spenden-Siegels muss bis spätestens zwölf Monate nach
Ablauf eines Geschäftsjahres eine vollständige, nach
den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen aufgestellte und geprüfte Rechnungslegung über das Geschäftsjahr vorgelegt und ein aussagekräftiger Jahresbericht veröffentlicht werden. Die Einhaltung dieser
Spendensiegel-Standards wird vom DZI regelmäßig
überprüft. Anforderungen an die Rechnungslegung
und die Jahresabschlussprüfung erfolgen abgestuft in
Abhängigkeit von den jährlichen Gesamteinnahmen
der teilnehmenden Organisationen.
Von übergeordneter Bedeutung bei den Transparenzinitiativen ist insbesondere die „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“, die von Transparency
Deutschland e.V. ins Leben gerufen wurde und von einem breiten Kreis von Organisationen, dem u.a. auch
der Bundesverband Deutscher Stiftungen und das DZI
angehören, getragen wird. Die Initiative richtet sich an
den gesamten gemeinnützigen Sektor und hat einen
zehn Punkte umfassenden Informationskatalog entwickelt. Unterzeichner der Initiative verpflichten sich, diesen
Informationskatalog zu
bearbeiten und nach
einem vorgegebenen
Format auf der eigenen
Internetseite offenzulegen. U.a. wird auch eine
Veröffentlichung der Jahresrechnung bzw. des Jahresabschlusses gefordert.
Die Anforderungen an die Transparenz der Finanzberichterstattung von Stiftungen können nicht absolut
definiert werden. Das Transparenzniveau
ist immer abhängig von den Informationsbedürfnissen der Adressaten der
Rechnungslegung. So werden die Transparenzerfordernisse einer spendensammelnden Stiftung immer höher sein als
bei einer Stiftung, die sich ausschließlich aus den Erträgen ihres Kapitalstocks
finanziert. Auf der anderen Seite ist ein
Mindestmaß an Transparenz gegenüber
Holger Schumacher der Öffentlichkeit schon wegen der Steuist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und
erfreiheit einzufordern und ist unseres
betreut als Prokurist bei der KPMG AG eine
Vielzahl gemeinnütziger Organisationen
Erachtens zur Stärkung von Vertrauen in
unterschiedlicher Größe und Rechtsform,
das ethische Verhalten der Stiftungsverinsbesondere Stiftungen und Vereine.
antwortlichen auch unabdingbar. « « «
28StiftungsWelt 02-2012
Ethisch und nachhaltig investieren
Der Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche bietet eine nützliche
Orientierungshilfe nicht nur für kirchliche Organisationen.
von Heinz Thomas Striegler
Im Oktober 2011 hat das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) den Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage der evangelischen Kirche veröffentlicht. Das Kompendium
von Anlagestandards nach der Baustein-Methode ist als Entscheidungshilfe und Impulspapier für kirchliche Institutionen bestimmt,
kann aber auch als Anregung und Inspiration für andere Organisationen dienen – z.B. Stiftungen.
» » » Die 22 weithin selbstständigen lutherischen,
reformierten und unierten Landeskirchen in der Bundesrepublik Deutschland verwalten zur Sicherstellung
einer generationenübergreifenden kirchlichen Aufgabenerfüllung Finanzvermögen in unterschiedlicher
Höhe. Bei der EKD-Empfehlung zur kirchlichen Geldanlage handelt es sich um ein gemeinschaftlich erarbeitetes Grundsatzpapier zum ethisch nachhaltigen
Umgang mit den anvertrauten Ressourcen.
Ein Baukasten mit fünf Maßnahmen-Bausteinen
» » » Im Jahr 2009 war von der EKD eigens ein Arbeitskreis Kirchliche Investments als Plattform für einen transparenten Abstimmungsprozess einberufen
worden. Neben den Landeskirchen haben sich auch
kirchliche Versorgungskassen und Kirchenbanken
sowie die Diakonie und das Institut Südwind eingebracht. Entstanden ist ein Leitfaden, der ausführlich
darlegt, dass sich eine von christlichen Werten getragene Anlagepolitik nicht in der Erreichung ökonomischer Anlageziele erschöpfen kann, sondern in gleichem Maße den Zielen des konziliaren Prozesses für
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung verpflichtet sein muss: Vermögen soll auch
sozialverträglich, ökologisch und generationengerecht angelegt werden. Ein möglicher Zielkonflikt
zwischen Renditeerfordernissen und ethischnachhaltigem Investment kann über den Einsatz
einer Vielzahl von unterschiedlichen Nachhaltigkeitsinstrumenten gesteuert werden. Verbildlicht handelt es sich hierbei um einen Baukasten,
gefüllt mit zunächst fünf Maßnahmen-Bausteinen,
die gemäß individueller Nachhaltigkeitsstrategie
variiert und kombiniert werden können.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein29
1. Festlegung von Ausschlusskriterien » » » In einem ersten Schritt wird
häufig zunächst das Anlage­universum über
die Festlegung von Ausschlusskriterien begrenzt und
damit die Finanzierung der als kritisch eingestuften
Geschäftsfelder Rüstung, Spirituosen (Mindestalkoholgehalt 15 Volumenprozent), Tabakwaren, Glücksspiel u.a. unterbunden. Unter dem Gesichtspunkt der
Verhältnismäßigkeit sollte allerdings von einem Ausschluss abgesehen werden, wenn der abzulehnende
Geschäftszweck in nur geringem Umfang zum Gesamtumsatz des Unternehmens beiträgt (10 Prozent-Grenze). Kompromisslos außen vor bleiben hingegen Unternehmen, die an der Entwicklung oder Herstellung
von geächteten Waffen beteiligt sind. Der Erwerb von
Staatsanleihen sollte auf jene Länder begrenzt bleiben, die demokratische und freiheitliche Werte leben
und Menschenrechts-, Umwelt- und Klimaschutzziele
verfolgen. Bei der Umsetzung der Kriterien unterstützen spezialisierte Nachhaltigkeitsagenturen. Am Ende
der Analyse steht eine konkrete Liste von Ausschlusstiteln, die jährlich zu aktualisieren ist.
2. Festlegung von Positiv-Kriterien » » » ResearchAnbieter erstellen im Umkehrschluss auch ein Unternehmens- oder Branchen-Rating von explizit ethisch
nachhaltig agierenden Unternehmen; als Vergleichsparameter gelten die vom kirchlichen Anleger bestimmten Positiv-Kriterien, etwa die Arbeitsbedingungen im Unternehmen und in der Zuliefererkette,
die Umweltqualität der Produkte und der Schutz von
Lebensgrundlagen. Nach dem Best-in-Class-Ansatz
werden unter den nach sozialen, nachhaltigen und
ökologischen Gesichtspunkten bewerteten Unternehmen einer Branche die Bestplatzierten ausgewählt, in
ein Fondskonzept integriert oder indirekt über einen
nachhaltigen Publikumsfonds gezeichnet.
3. Direktinvestments und Themeninvestments » » »
Soll eine individuelle kirchliche Investmentstrategie
im Unternehmen durchgesetzt werden, bietet sich ein
Direktinvestment an. Bei nicht börsennotierten Gesellschaften sind allerdings die Risiken der eingeschränkten Liquidität mit den zu erwartenden Ausschüttungen genau abzuwägen. Alternativ kann mit Themeninvestments ein Anlageschwerpunkt etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien oder zertifizierter Gebäude
gesetzt werden. Mikrofinanz­produkte ermöglichen
armen Bevölkerungsgruppen in Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang
zu finanziellen Basisleistungen – die Details der
vertraglichen Ausgestaltung sind kritisch zu prüfen.
Agrar­investitionen sollten unterbleiben, wenn Raubbau, Kahlschlag oder Landnahme nicht ausgeschlossen werden können. Rohstoffanlagen sind problematisch, keinesfalls können Umweltschäden der Förderung oder mögliche Preisspekulationen mit Grundnahrungsmitteln akzeptiert werden.
4. Aktives Aktionärstum » » » Wird in Aktien investiert, ggf. auch in Unternehmensanleihen, gewinnt das
Engagement, d.h. die aktive Einflussnahme auf das
Unternehmen an Bedeutung. Durch die Bündelung
kirchlicher Stimmrechte bei einem Vertreter ethisch
nachhaltiger Anlageziele und einen konstruktiven,
nicht öffentlichen Unternehmensdialog werden in Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstandards vernachlässigt haben, Veränderungsprozesse angestoßen.
5. Gemeinsam für ethisch nachhaltige Geldanlagen » » » Schließlich trägt auch die Unterstützung von Vereinigungen, die sich für die Förderung ethisch nachhaltiger Anlageziele einsetzen oder der Austausch
und die Vernetzung mit anderen Anlegern, die gleichgerichtete Interessen haben, dazu bei, dass sich das
Wachstum des Gesamtmarkts für ethisch
nachhaltige Kapitalanlagen fortsetzt.
Die Ausrichtung eines Gesamtportfolios unter Rendite-Risikogesichtspunkten geschieht heute schon in der Regel in
einer breiten Diversifizierung. Dazu passt
die Mischung aus Titelrestriktion, Themeninvestment und Engagement.
Der Arbeitskreis Kirchliche Investments besteht fort. Wir werden den Leitfaden kontinuierlich aktualisieren und in
Unterarbeitsgruppen unsere StandpunkHeinz Thomas Striegler te, etwa zu Instrumenten der Risikoabsiist Leitender Oberkirchenrat der Evancherung, vertiefen. In der Evangelischen
gelischen Kirche in Hessen und Nassau
(EKHN) und Vorsitzender des Arbeitskreises
Kirche in Hessen und Nassau sind die
Kirchliche Investments der EKD.
bisher gültigen Anlagerichtlinien inzwiWeitere Informationen schen um die EKD-Vorgaben ergänzt und
Der Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage
in der evangelischen Kirche ist auf der Internetnach Anhörung synodaler Ausschüsse
Seite der EKD abrufbar und kann dort auch als
durch Kirchenleitungsbeschluss umgegedrucktes Exemplar bestellt werden:
www.ekd.de/EKD-Texte/ekdtext_113.html
setzt worden. « « «
30StiftungsWelt 02-2012
Für Vielfalt und Gerechtigkeit
Diversity, Gender Mainstreaming und Anti-Diskriminierung im Stiftungsalltag
von Henning von Bargen
» » » Stiftungen sind Demokratieförderer, die politisches Handeln fördern und fordern. Interessant ist
dabei das jeweilige Demokratieverständnis. In der
letzten StiftungsWelt führten Maik Bohne und Knut
Bergmann aus, dass Demokratie in Zukunft zuallererst pragmatisches Problemlösen bedeutet. Relevantes Wissen wird z.B. von Stiftungen systematischer
zusammengeführt und so innovativ genutzt. Stiftungen sind prädestiniert, neue
Formen von politischer Partizipation in
einem demokratischen Gemeinwesen zu
befördern.
Ist Stiftungen die Verwirklichung von
Menschenrechten, Gleichstellung der
Geschlechter und Nichtdiskriminierung
wichtig, stellen sich bezogen auf die Planung und Durchführung von Aktivitäten
daher wichtige Fragen: Was wird jeweils
als wichtiges und zu lösendes Problem
Henning von Bargen betrachtet? Welches Wissen und welche
ist Leiter des Gunda-Werner-Instituts in der
Fähigkeiten sind für die Problemlösung
Heinrich Böll Stiftung mit dem Schwerpunkt
Geschlechterpolitik(en), Gender-Diversityrelevant, welche nicht? Welche Teile der
Beratung und -Training. Er berät seit vielen
Gesellschaft sind bei neuen Formen politiJahren Organisationen bei der Einführung
und Umsetzung von geschlechterpolitischen
scher Partizipation im Blick, welche nicht?
Strategien.
Und: Gibt es nachvollziehbare Gründe,
Weitere Informationen wenn bestimmte Probleme ausgeblendet,
vonbargen@boell.de
www.gunda-werner-institut.de, dort Menüpunkt
vorhandenes Wissen nicht genutzt oder
„Gender-Beratung“
gesellschaftliche (Ziel-)Gruppen ein- oder
www.migration-boell.de, dort Menüpunkt
„Diversity“
ausgeschlossen und möglicherweise bewww.antidiskriminierungsstelle.de
nachteiligt oder privilegiert werden?
Strategien wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity versuchen solche Fragen als Querschnittsaufgabe systematisch in (politisches) Handeln
und Entscheidungsprozesse von Organisationen zu
integrieren. Sie zielen im Kern auf soziale Gerechtigkeit und Verwirklichung von Demokratie, indem allen
Geschlechtern Teilhabe ermöglicht, vielfältige und unterschiedliche Lebensverhältnisse und Potenziale von
Menschen wahrgenommen, berücksichtigt und daraus
resultierende ungleiche Möglichkeiten und Chancen
von vornherein vermieden werden.
Was bedeutet das für die Stiftungspraxis? Was sollten Stiftungen für ihr Handeln berücksichtigen, um
fit für die Zukunft und demokratisch vorbildlich aufgestellt zu sein? Zurzeit wird z.B. das Thema Quoten
bei der Besetzung von Führungsposten und Gremien
diskutiert. Die kontroversen Positionen reichen von
„Qualifikation statt Quote“ bis hin zu „ohne Quote ändert sich nichts bzw. zu wenig“. Dass die Führungsetagen und Entscheidungsgremien in Deutschland auch
beschämend „weiß“ sind, ist trotz eines Anteils von
ca. 20 Prozent Migrantinnen und Migranten bislang
kaum Thema, ebenso wenig wie Behinderung oder Alter. Vergleiche mit anderen Ländern und die Organisationsforschung zeigen, dass Organisationen immer die
Tendenz haben, homogener zu werden, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Personalverantwortliche
ziehen eher Menschen aus der eigenen sozialen Gruppe nach und verschenken damit oft notwendiges Potenzial für Innovationen. Quoten können daher durchaus ein gutes Instrument sein für mehr bereichernde
Vielfalt und Unternehmenserfolg.
Ein anderes hilfreiches Instrument sind anonymisierte Bewerbungsverfahren. Was in vielen Ländern
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein31
längst gängige Praxis ist, stößt in Deutschland auf Skepsis. Dabei stellt das Verfahren allein auf
Qualifikationsprofile ab. Irrelevante Daten wie Name,
Geschlecht, Alter, Hobbys oder ein Foto fehlen und
lenken die Auswählenden nicht ab – zumindest in der
ersten Runde. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat kürzlich ein Pilotprojekt dazu abgeschlossen
und einen hilfreichen, leicht nachvollziehbaren Leitfaden herausgegeben (zu finden unter www.antidiskriminierungsstelle.de).
Jede Stiftung legt ihrer Förderpraxis mehr oder
weniger formal Kriterien zugrunde, z.B. durch Förderrichtlinien. Transparente und nachvollziehbare Kriterien sind wichtige Stellschrauben, wenn es darum
geht, Benachteiligungen oder Diskriminierungen zu
vermeiden und Chancengleichheit bzw. Gerechtigkeit
im Auswahlverfahren herzustellen. Bei der Festlegung
von Kriterien sollte daher immer geprüft werden, wer
oder was mit dem Kriterium ausgeschlossen bzw. bevorzugt wird und ob es dafür einen sachlichen, für die
Erreichung des Förderziels notwendigen Grund gibt.
Denn in der Praxis kommen oft sachfremde Erwägungen zum Tragen, ohne dass sich die Stiftung dessen
bewusst ist.
Nicht nur für die Außenwirkung von Stiftungen ist
zielgruppengerechte Ansprache ein wichtiges Feld.
Sprache ist dabei in der Öffentlichkeitsarbeit neben Inhalt, Bildauswahl oder Wahl des Mediums
der entscheidende Faktor. Sie erzeugt Bilder, die
unterschiedlich wirken können, Menschen direkt
ansprechen oder aber ausschließen und bewusst
oder unbewusst diskriminieren. Die Verwendung von
geschlechtergerechter, nicht diskriminierender und inklusiver Sprache sollte daher Mindeststandard in der
Stiftungsarbeit sein. « « «
Stiftungen für Gender Mainstreaming:
Beispiel Väterfreundlichkeit
Familienfreundlichkeit und Väterfreundlichkeit sind nicht deckungsgleich, sagt eine
Studie der hessenstiftung – familie hat zukunft, nach der zwar 40 Prozent der teilnehmenden Väter ihren Arbeitgeber als familienfreundlich beurteilen, aber genauso viele
ihn für nicht väterfreundlich halten. Meist wird Familienfreundlichkeit noch als reines
Frauenthema betrachtet und fällt unter die Rubrik gefällige Sozialleistungen. Sobald
Unternehmen (und Stiftungen!) aber lernen, Familienfreundlichkeit auch als Väterfreundlichkeit zu buchstabieren, kann aus einer Sozialleistung eine ernstzunehmende
strategische Entscheidung werden, um langfristig Leistungsträgerinnen und Leistungsträger zu binden. Dazu braucht es Väter, die ihren Anspruch auf Elternzeit und Teilzeit
geltend machen, und Führungskräfte, die erkennen, welche Motivation zufriedene Eltern mitbringen. Und es braucht Akteure wie Stiftungen, die diesen Lernprozess fördern. So unterstützt z.B. die hessenstiftung – familie hat zukunft den Aufbau eines Väternetzwerkes im Verbund mehrerer Unternehmen in Darmstadt. Die Verbundlösung für
Mittelständler setzt auf die Verbreitung eines leicht verständlichen „Wegweisers zur
Väterförderung“. Ähnlich aufgebaut ist das Projekt „Väter in Familienunternehmen“ der
Ursachenstiftung in Osnabrück. Beiden Projekten geht es um leicht handhabbare Lösungen, die Antworten auf die Fragen geben: Welchen Nutzen hat mein Betrieb davon?
Wie kann ich das familiäre Umfeld der Mitarbeiter erfahren, um bedarfsgerecht zu reagieren? Mit welchen Maßnahmen spreche ich Väter am besten an?
Dr. Ulrich Kuther | Bevollmächtigter der Geschäftsführung, hessenstiftung – familie hat zukunft |
www.hessenstiftung.de
32StiftungsWelt 02-2012
Die Suche nach dem Guten
Ein Blick auf ethische Diskurse in Stiftungen
von Clemens Striebing
Was für die einen Inbegriff der guten Tat ist, kann anderen nicht einmal
als gut gemeint erscheinen. Sofern die Geschäftsführung einer Stiftung
auch im moralischen Sinne „gute Arbeit“ anstrebt, kommt sie nicht
darum herum, ihre Handlungsmaßstäbe zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen. Wie gelingt der Prozess der Orientierung im Alltag?
Clemens Striebing hat bei Stiftungen nachgefragt.
Clemens Striebing promoviert seit Anfang 2012 zur Legitimation
von Stiftungen bei Prof. Dr. Helmut Anheier
an der Universität Heidelberg. Er ist Stipendiat der BMW Stiftung Herbert Quandt und
betreut hier vor allem Projekte zur politischen
Partizipation. Zuvor hat er sein Studium
der Politik- und Rechtswissenschaften an
der Freien Universität Berlin mit Diplom
abgeschlossen.
Kontakt youngleadersforum@bmw-stiftung.de
» » » Für den Rahmen, in dem der Wertediskurs in Stiftungen geführt wird, gibt
es keinen Königsweg. Nur wenige Stiftungen in Deutschland unterhalten eigene
Ethikkommissionen. Eine von ihnen ist
die Stiftung Liebenau in Meckenbeuren,
Trägerin zahlreicher Sozialunternehmen
in den Bereichen Behindertenhilfe, Altenhilfe, Gesundheit und Bildung. Sie rief
im Jahr 1995 eine Ethikkommission ins
Leben. Aus diesem Gremium ging Anfang
2012 das neue sechsköpfige Ethikkomitee der Stiftung hervor, das Hilfen und
Handreichungen zum internen Gebrauch
erarbeitet und Stellung zu relevanten gesellschaftlichen Diskussionen nimmt.
Was bei einer großen Organisation mit
vielen Bezugsgruppen und äußerst sensiblen Arbeitsfeldern angemessen ist, ist
für die meisten Stiftungen jedoch weder
praktikabel noch erforderlich. Sie müssen
andere Wege finden, um moralisch Kurs zu halten. Eine Stiftung mit dem Ziel, das Vereinswesen im Ruhrgebiet zu stärken, sollte den Dialog mit den Vereinen der
Region suchen. Im Fall einer Stiftung, die pauschal auf
die Förderung von Wissenschaft, Technik und Menschheit zielt, ist dies ungleich schwerer umsetzbar. Drei
Beispiele können Wege zur Reflexion von Wertefragen
durch das Stiftungsmanagement veranschaulichen.
Reflexion nach innen » » » Die Hamburger Stiftung
für Wirtschaftsethik engagiert sich für ein stärkeres
Wertebewusstsein in der Wirtschaft. Hierin kann sie
nur glaubwürdig sein, wenn sie dieselbe ethische Sensibilität, die sie in Unternehmen und Politik wecken
will, auch ihrer eigenen Tätigkeit zugrunde legt. Dr. Jesco Kreft, Geschäftsführer der Stiftung, versteht sich
als ein Bevollmächtigter des Stifters. Ähnlich einem
Fußballtrainer verfolgt das Management ein kollektives Ziel und legt dabei seine eigenen Überzeugungen
von Moral- und Wirkungszusammenhängen zugrunde.
Da diese unter Umständen auch mit den Interessen
des Stifters kollidieren können, ist das regelmäßige
Gespräch mit dem Stifter umso wichtiger für den Geschäftsführer. Aufkommende moralische Konflikte
spricht Kreft zudem flexibel bei internen Mitarbeitergesprächen an. Mit dem Ideal des ethischen Handelns
geht der Versuch einher, in diesen Gesprächen möglichst umfassend alternative Blickwinkel abzuwägen.
Dies umfasst u.a. auch die obligatorische Rolle eines
Advocatus Diaboli, also die Reflexion des absoluten
Gegenstandpunkts. Moralische Glaubwürdigkeit bedeutet nach Auffassung der Stiftung auch, auf Gelder
zweifelhafter Herkunft (tainted money) zu verzichten.
Ausschlaggebend dafür müsse das ebenfalls intern
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein33
antizipierte Interesse des Spenders
sein.
Legitimation
durch Verfahren » » » Mit
Wertefragen, so der
Geschäftsführer der
Bewegungsstiftung
Jörg Rohwedder, befasst sich das Management der Stiftung nur mittelbar. Die Stiftung fördert und
unterstützt soziale Bewegungen
sowie deren politische Aktionen, um
so die Ursachen gesellschaftlicher und politischer Probleme zu bekämpfen. Die in der Bewegungsstiftung Engagierten teilen ein linkes Wertefundament.
Ihr oberstes strategisches Organ ist der Stiftungsrat,
bestehend aus je einem gewählten Vertreter der Projektpartner und der über 130 Stifterinnen und Stifter
sowie drei in Kooption vergebenen Plätzen. Während
dem Stiftungsrat die letzte Entscheidungsbefugnis zukommt, bilden die jährliche Strategiewerkstatt sowie
der „Beirat der StifterInnen“ und die „Versammlung
der geförderten Projekte“ weitere Reflexionsarenen.
Durch ihre Entscheidungsverfahren gelingt es der Bewegungsstiftung, eine hohe Bandbreite moralischer
Standpunkte in den Abwägungsprozess einzubeziehen. Dem Management kommt hierbei letztlich eher
eine verwaltende Funktion zu. Es versteht sich als Vermittler und Moderator, gibt drängende Fragen zur Diskussion und ist gegebenenfalls um Ausgleich der verschiedenen Interessen aller Beteiligten bemüht.
Netzwerkdiskurse » » » Die integrative Struktur der
Bewegungsstiftung wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Stakeholdern als Diskurspartner und
Maßstab guter Arbeit. Die BMW Stiftung Herbert
Quandt will diesen Dialog durch die breite Vernetzung
ihrer Mitarbeiter ermöglichen. Innerhalb einer Organisationsstruktur von klaren Zuständigkeiten und Verantwortungsbereichen haben die Mitarbeiter einen
hohen Grad an Autonomie, der durch eigenes Engagement gefüllt werden soll. Geschäftsführer Markus
Hipp fördert umfassend die Weiterbildung und Vernetzung der Mitarbeiter, deren Beteiligung in zivilgesell-
schaftlichen
Projekten
und setzt wie
die Hamburger
Stiftung für Wirtschaftsethik durch
eine „Politik der offenen Tür“ die Voraussetzungen für eine interne
Debattenkultur. Auf diesem Wege
soll das Ziel verwirklicht werden, dem
Gegenüber – vor allem den Projektpartnern und Destinatären – auf Augenhöhe entgegenzutreten. Diese
Augenhöhe ist Voraussetzung zur konstruktiven Reflexion der Maßstäbe des eigenen Handelns. Netzwerke
ermöglichen den Abschied von einem klassisch-paternalistischen Fördergestus. Die Geförderten können so
zur Peergroup der Stiftungsmitarbeiter mitsamt ihren
Zielen und Erfolgsmaßstäben werden.
Die Fallbeispiele zeigen drei Wege zur Reflexion
der Stiftungstätigkeit: die Reflexion nach innen durch
bewusste Diskursmethoden, die Integration von moralischen Erwartungen der Stakeholder und die Vernetzung mit diesen. Eine ethisch handelnde Stiftung ist
eine Organisation, die immer wieder ihre Maßstäbe,
ihr Denken und Tun hinterfragt und hinterfragen lässt.
Transparenz bildet die Voraussetzungen zum gleichwertigen Dialog. Sie darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich an den Interessen der Stakeholder
einer Stiftung orientieren. Wer aus Furcht vor negativen Reaktionen den Diskurs scheut, kann nicht wissen, wie verantwortungsvoll sein Handeln ist. Dass
dieser Reflexionsprozess nicht zum Monolog wird oder
nur zu sozial erwünschten Antworten der daran Beteiligten führt, ist eine Frage „guten“ Managements. Zum
zielführenden Diskurs bedarf es mindestens einer offenen Haltung bis hin zur Ausstattung der Stakeholder
mit allgemeinen oder projektbezogenen Vetorechten.
Gewinnen kann nur, wer seinen Horizont öffnet und
diskutiert. « « «
34StiftungsWelt 02-2012
Vorbild sein im Klimaschutz!
Die Veolia Stiftung gibt Tipps für den Stiftungsalltag.
von Sylke Freudenthal
Sylke Freudenthal studierte Journalismus und
Betriebswirtschaft in Leipzig
und Marseille. Nachdem sie
mehrere Jahre in der Unternehmenskommunikation
des Bauunternehmens Vinci
tätig war, gründete sie 2001
im Auftrag von Veolia
Environnement die Veolia
Stiftung, die sie seitdem
leitet. Seit 2007 ist sie
darüber hinaus Beauftragte
für Gesellschaftliche Verantwortung bei Veolia Wasser.
» » » Gemeinnützige Stiftungen, die sich als Wegbereiter gesellschaftlichen Wandels verstehen, haben in
Sachen Klimaschutz bislang nicht die stärkste Stimme, wohl aber eine Vorbildfunktion und einen bedeutenden Handlungsspielraum: Sie können ihre eigenen
Organisationen mit oft einfachen Mitteln klimafreundlich ausrichten und mit ihrer Förderpraxis andere für
Klimaschutz motivieren.
Klimafreundlich zu handeln – das bedeutet nicht,
perfekt zu sein, sondern sich auf den Weg zu begeben.
Es beginnt bei der Wahl einer Immobilie: Wärmedämmung, die Ausrichtung des Gebäudes sowie effiziente Heiz-, Klima- und Lüftungsanlagen sind wichtige
Kriterien. Die effizienteste Technik wirkt nur, wenn sich
Nutzer richtig verhalten, das heißt, z.B. Räume nicht
überheizen, die Heizung bei Abwesenheit abschalten,
Klimaanlagen nur in Extremfällen nutzen und Stoßstatt Dauerlüften praktizieren. Der Strombezug kann
durch Einsparungen und effiziente Nutzung gesenkt
werden. Programme wie „Top-Runner“ und „EcoTopTen“ bieten eine Orientierung bei der Auswahl energieeffizienter Technik. Den verbleibenden Bedarf sollten erneuerbare Ressourcen decken. Das „ok-power“und das „Grüner Strom“-Label helfen bei der Auswahl
von Anbietern, die den Ausbau erneuerbarer Energien
fördern – dann ist Ökostrom wirklich besser als konventioneller.
Auch bei der Beschaffung von Gebrauchsgegenständen kann man Klimaschutz praktizieren: Vorteilhaft sind hochwertige, langlebige Produkte, bei denen
Herkunft und Entstehungsprozess transparent sind.
Besonderes Augenmerk sollte dem Kauf von PCs und
Elektrogeräten (www.itk-beschaffung.de) sowie der
Nutzung von Recyclingpapier (www.papiernetz.de) gelten. Auch bei der Ernährung können sich Verbraucher
klimafreundlich verhalten und sich für biologische, regionale, saisonale frische und pflanzliche Produkte
mit wenig Verpackung entscheiden. Nachhaltige Mobilität will organisiert sein: Ein unter den Beschäftigten
ernannter Mobilitätsmanager kann Alternativen erkunden, sich für Rad-Parkplätze einsetzen, Fahrgemeinschaften initiieren und die Abschaffung von Pkws anregen. So spart man unnötige Wege, nutzt bestehende
Verkehrssysteme effizient und fördert umweltfreundliche Antriebstechnologien. Klimaschädlich zurückgelegte Wege können über spezialisierte Organisationen
kompensiert werden (z.B. www.climatepartner.de).
Ein weiterer Baustein zur klimafreundlichen Stiftung
ist das Abfall- und Ressourcenmanagement. Damit Abfall erst gar nicht entsteht, zählt es, sich für hochwertige Gegenstände mit geringem Material- und Ressourceneinsatz zu entscheiden. Geräte gemeinschaftlich zu
nutzen oder durch Verkauf, Verleih oder Verschenken
erneut zu nutzen, können sinnvolle Optionen sein. Veranstaltungen sind eine gute Gelegenheit, klimafreundliches Handeln öffentlich zu machen und zur Nachahmung einzuladen. Denn sie vereinen alle Klimaschutzaspekte: Mobilität (Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln), Ernährung (Catering), Beschaffung (digitale
Einladung, umweltfreundliche Gastgeschenke), Abfallentsorgung (Müllvermeidung und -trennung), Strom
(effiziente Technik, z.B. Beleuchtung, Beamer) und
Wärme (Raumtemperatur). Haben Sie Mut zur Veränderung! Schon kleine Schritte zu mehr Klimaschutz im Organisationsalltag zählen! « « «
1
Leitfaden für
Klimaschutz
in Stiftungen
Hintergrund, Handlungsgrundsätze
und Maßnahmenvorschläge
BUCHTIPP
2011 hat die Veolia Stiftung die
Broschüre „Leitfaden für Klimaschutz
in Stiftungen. Hintergrund, Handlungsgrundsätze und Maßnahmenvorschläge“ veröffentlicht, die Sie
auf der Internetseite der Stiftung
kostenlos herunterladen können.
www.veolia-stiftung.de/bibliothek/
broschueren
www.klimablog-veolia-stiftung.de
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein35
Einheit in der Vielfalt
Mit ihren Handlungsprinzipien von Stiftungen setzt die Sparkassen-Finanzgruppe ein
gemeinsames Zeichen für qualitätvolle und transparente Stiftungsarbeit.
von Gerald Rodecker
» » » Die Sparkassen-Finanzgruppe ist mit insgesamt
717 Stiftungen und einem Gesamtkapital von rund
2 Milliarden Euro die stifterisch aktivste Unternehmensgruppe in Deutschland. Die Sparkassenstiftungen erweitern das gesellschaftliche Engagement ihrer
Stifter auf eine nachhaltige Weise und sind in ihrer
jeweiligen Region ein verlässlicher und bedeutender
Förderpartner.
Die Idee, gemeinsame Handlungsprinzipien für
Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe ins Leben
zu rufen, entstand im Mai 2008 im Arbeitskreis Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe. Zwischen 2008
und 2010 brachte der Arbeitskreis das Projekt voran.
Das Ziel war, die hohen Ansprüche der Sparkassenstiftungen an eine qualitätvolle, nachhaltige und transparente Stiftungstätigkeit sichtbar zu dokumentieren. Im
Rahmen des intensiven Erarbeitungsprozesses beteiligten sich mehr als 100 Stiftungen aktiv an der Formulierung der Handlungsprinzipien, die im Herbst 2010
in ihrer finalen Form verabschiedet wurden.
Seitdem sind die Stiftungen der Sparkassen­
-Finanzgruppe aufgerufen, sich zu den Hand-
lungsprinzipien zu bekennen. Viele Stiftungen haben
sich bereits durch eine formelle Erklärung angeschlossen, mittelfristig sollen möglichst alle Stiftungen der
Sparkassen-Finanzgruppe den Handlungsprinzipien
beipflichten.
Die Handlungsprinzipien bieten anhand der Punkte Zweckverwirklichung, Governance, Stiftungsvermögen, Rechnungslegung und Transparenz einen
Leitfaden für die qualitätvolle, effiziente, wirksame
und nachhaltige Verwirklichung des Stiftungszwecks.
Sie werden detailliert in einer achtseitigen Broschüre
dargestellt. Die Broschüre kann im öffentlich zugänglichen Bereich der Internetseite www.sparkassenstiftungen.de heruntergeladen werden und liegt auch in
gedruckter Form vor.
Alle Stiftungen, die sich den gemeinsamen Handlungsprinzipien anschließen, erhalten ein eigens dafür entwickeltes Signet für ihre Stiftungskommunikation. Das Signet bringt den Anspruch der Handlungsprinzipien auf den Punkt: Die runden Formen stehen
als Sinnbild für eine kraftvolle und schützende Gemeinschaft. Sich anzuschließen und so ein Teil der
Gemeinschaft zu werden, ist jederzeit möglich – das
zeigt die Offenheit der Grafik, in der einzelne
Elemente sich verbinden, ohne dabei
ihre Grenzen und ihre Individualität
aufzugeben. Die Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und
Unabhängigkeit der einzelnen
Stiftungen wird durch die gemeinsamen Handlungsprinzipien nicht infrage gestellt.
Zugleich belegen die gemeinsamen Handlungsprinzipien den
inneren Zusammenhang und die
Gemeinsamkeiten, die die Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe miteinander verbinden. « « «
Gerald Rodecker ist Referent Stiftungen beim
Deutschen Sparkassen- und
Giroverband in Berlin.
Weitere Informationen gerald.rodecker@dsgv.de
www.sparkassenstiftungen.de
36StiftungsWelt 02-2012
Service
» » » Auf dieser Doppelseite haben wir eine Übersicht über Grundsätze, Richtlinien und Prinzipien guter Praxis
im Stiftungs- und Non-Profit-Sektor für Sie zusammengestellt. Die meisten Texte und Links finden Sie auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen unter www.stiftungen.org/ggs. « « «
Übergreifende Stiftungsprinzipien
Die vollständigen Texte der Prinzipien finden Sie unter
www.stiftungen.org/ggs
»
Grundsätze Guter Stiftungspraxis
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes hat am 11. Mai
2006 einhellig die Grundsätze Guter Stiftungspraxis für Stiftungen aller Rechtsformen verabschiedet. Die Grundsätze sollen Stiftungsorganen, Stiftungsverwaltern, Stiftungsmitarbeitern und potenziellen Stiftern als Orientierung dienen.
www.stiftungen.org/ggs
»
Principles of Good Practice des European Foundation Centre
Die im Oktober 1994 erarbeiteten kulturübergreifenden sieben
Grundsätze Guter Praxis des European Foundation Centre sollten europaweit von jeder Stiftung angestrebt werden. Die aktuelle Version hat der EFC Governing Council nach einem zweijährigen
Beratungsprozesses mit Mitgliedern Ende 2006 anerkannt.
www.efc.be/ABOUTEFC/Pages/Ourstandards.aspx
Prinzipien für die Stiftungsverwaltung
»
Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen
Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
haben am 30. März 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von
Treuhandstiftungen verabschiedet. Der Kodex ergänzt die Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Er enthält klare Qualitätsanforderungen an Verwalter und bietet Stiftern Orientierung bei der Auswahl
eines Treuhänders.
Siehe S. 20f. und S. 89ff.
www.stiftungen.org/ggt
»
Grundsätze guter Stiftungsverwaltung
Das DSZ – Deutsches Stiftungszentrum hat Grundsätze guter Stiftungsverwaltung entwickelt, die auch dazu beitragen sollen, dass
mehr Stiftungen Transparenz als Chance für eine erfolgreiche Fördertätigkeit begreifen, und entsprechende Instrumente (z.B. Internet, Publikation von Jahresberichten) aktiv nutzen. Die 2009 veröffentlichten Leitlinien sollen auch Stiftern und Stiftungsgremien
helfen, einen geeigneten Stiftungsverwalter zu finden.
www.stiften.info/stiftungsgruendung/grundsaetze_guter_stiftungsverwaltung
StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein37
Prinzipien bestimmter Stiftungsgruppen
Die vollständigen Texte der Prinzipien finden Sie unter
www.stiftungen.org/ggs
» Zehn Merkmale einer Bürgerstiftung
Im Mai 2000 hat der Arbeitskreis Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zehn Merkmale von Bürgerstiftungen verabschiedet. Sie dienen seitdem bei der Errichtung der
meisten Bürgerstiftungen als Richtlinie. Nur Bürgerstiftungen, die
diesen Merkmalen entsprechen, tragen das Gütesiegel für Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
»
Empfehlungen für die Verwaltung kommunaler Stiftungen
Der Arbeitskreis Kommunales des Bundesverbandes hat 2004
zehn Empfehlungen für die Verwaltung kommunaler Stiftungen
verabschiedet. Sie sollen das Selbstverständnis und Profil kommunaler Stiftungen und Stiftungsverwaltungen stärken.
»
Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen
der öffentlichen Hand
Auf zehn Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von
Stiftungen der öffentlichen Hand haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises Stiftungen der öffentlichen Hand im Bundesverband
2008 verständigt.
»
Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis
Diese vom Arbeitskreis Kirchen des Bundesverbandes 2009 verabschiedeten Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis basieren auf den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis. Sowohl die Deutsche Bischofskonferenz als auch die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland haben ihre Empfehlung der
Grundsätze ausgesprochen.
» Zehn Empfehlungen für gemeinnützige Unternehmensstiftungen
Mit zehn Empfehlungen, verabschiedet 2010, wendet sich der Arbeitskreis Unternehmensstiftungen des Bundesverbandes an bestehende Unternehmensstiftungen und potenzielle Stifterunternehmen. Darin heißt es u.a., dass Unternehmensstiftungen möglichst unabhängig vom Stifterunternehmen sein sollten.
»
Handlungsprinzipien für Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe
Die im Herbst 2010 verabschiedeten Handlungsprinzipien für Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe bieten anhand der Punkte Zweckverwirklichung, Governance, Stiftungsvermögen, Rechnungslegung und Transparenz einen Leitfaden für die qualitätvolle, effiziente, wirksame und nachhaltige Zweckverwirklichung.
Siehe auch S. 35 | www.sparkassenstiftungen.de
Weitere Richtlinien für Non-Profit-Organisationen
»
DZI Spenden-Siegel
Für das DZI Spenden-Siegel und die neutrale Überprüfung durch
die Stiftung Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) verpflichten sich gemeinnützige Organisationen freiwillig zur überprüfbaren Einhaltung von zwölf Bestimmungen. Das im November
1991 eingeführte, kostenpflichtige Siegel können nur steuerbegünstigte Organisationen beantragen, die überregional tätig sind.
www.dzi.de
»
Grundregeln des Deutschen Fundraising Verbands
Die Mitgliederversammlung des Deutschen Fundraising Verbands
beschloss im April 2008 „19 Regeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis“.
www.fundraisingverband.de
»
Grundsätze des Deutschen Spendenrates
Im Mai 2010 hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Spendenrates ihre seit 1993 geltenden Grundsätze erweitert. Sie enthalten Festlegungen zur Ethik, Strukturen, Rechnungslegung und
Informations- und Berichtswesen. Die Mitglieder erkennen die
Grundsätze in einer jährlich zu erneuernden Selbstverpflichtung
als verbindlich an.
www.spendenrat.de
»
Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Die im Juni 2010 von Transparency International Deutschland und
zahlreichen Partnern aus dem Dritten Sektor (u.a. dem Bundesverband Deutscher Stiftungen) vorgestellte Initiative Transparente Zivilgesellschaft definiert als Mindeststandard zehn Merkmale, die jede gemeinnützige Organisation freiwillig im Internet veröffentlichen sollte.
www.transparente-zivilgesellschaft.de
www.stiftungen.org/transparenz
»
Swiss NPO-Code
Die Schweizerischen Corporate Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisationen der Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten großer Hilfswerke vom 31. März 2006 sind ein Gemeinschaftswerk von 20 Non-Profit-Organisationen. Die Prüfung auf
die Einhaltung des Codes ist kostenpflichtig.
www.swiss-npocode.ch
» VENRO-Verhaltenskodex Transparenz, Organisationsführung und
Kontrolle
2008 hat VENRO, der Verband Entwicklungspolitik deutscher
Nichtregierungsorganisationen e.V., einen für alle Mitglieder verbindlichen Verhaltenskodex verabschiedet, der nach einer Erprobungsphase 2010 endgültig beschlossen wurde. Er enthält Bestimmungen zu Organisationsführung, Kommunikation, Betriebsführung und Wirkungsorientierung.
www.venro.org/venro-kodizes.html
38StiftungsWelt 02-2012
neues aus der stiftungsszene
Stiftungen
Stiftungen
1. Berliner Stiftungsrede
Auszüge aus einer Rede von Peer Steinbrück, die er am 24. April 2012 im
Rahmen der 3. Berliner Stiftungswoche hielt
» » » Ich bedanke mich sehr, dass
dass wir umzingelt sind von Krimir die Ehre zuteil wird, diese
sen. (…) Man kann mit Blick auf die
1. Berliner Stiftungsrede zu halAuswirkungen der Finanz- (…) und
ten. Ich will nicht kokettieren, (…)
Bankenkrise auch von einer sehr
aber dieses Bekenntnis zur Bedeuweitgehenden Zäsur reden, einer
tung von Stiftungen, zur BedeuZäsur, die nicht nur zu fassen ist im
tung des Ehrenamtes fällt mir nicht
Sinne der enormen ökonomischen
schwer. (…) Ich habe mich sehr geWertverluste, die es gegeben hat.
freut, dass ich ausgerechnet als
Nicht nur mit Blick auf die Tatsache,
Bundesfinanzminister etwas tun
dass nach einer Bankenkrise und
konnte, was einem Finanzminister
einer Konjunkturkrise die Gebietsnicht direkt zugeordnet wird, nämkörperschaften in Deutschland,
lich im Jahr 2007 mit Unterstützung
insbesondere die Kommunen, zualler Kolleginnen und Kollegen in
nehmend auch eine Fiskalkrise zu
der Großen Koalition und des Parvergegenwärtigen haben, sondern
lamentes das Programm „Hilfen für
dass auch in einer vierten Phase
Helfer“ aufzulegen, das insbesonganze souveräne Nationalstaaten
dere auch die steuerlichen Vorausin Europa in eine Krise gekommen
setzungen für das deutsche Stifsind und deshalb ein völlig neues
tungswesen deutlich verbessert
europäisches Krisenmanagement
hat. Es hat mich umso mehr gefreut, in Gang gesetzt werden musste, in
dass schon im ersten Jahr nach Ver- dem Bestreben, den Zusammenhalt
abschiedung dieses Gesetzes ein
der Europäischen Währungsunion
Gründungsboom von Stiftungen in
und damit letztendlich der EuropäiDeutschland einsetzte.
schen Union zu gewährleisten. EiIch glaube, dass in Zeiten, wie
nige fragen sogar weiter, ob denn
wir sie im Augenblick vor uns hainzwischen noch der Primat bei der
ben, (…) die Bedeutung von Stiftun- Politik liegt, oder ob dieser Primat
gen weiter zunehmen wird und für
nicht längst übergegangen ist auf
die Stabilität, für die Kohäsion eisehr anonyme, entgrenzte Märkte,
ner Gesellschaft von einer eminenwo über unsere Lebens- und Arten Bedeutung ist. Viele Menschen
beitsverhältnisse entschieden wird
fühlen sich konfrontiert mit dem
– jedenfalls nicht mehr von demoKrisenbegriff. Fast täglich lesen wir, kratisch legitimierten Institutionen.
Das hat dann mit Ökonomie nichts
mehr zu tun, sondern (…) betrifft
die weitreichendere (…) Frage nach
den legitimatorischen Grundlagen
dieses Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells. (…)
Bei wem liegt der Taktstock des
Geschehens? Bei demokratisch
legitimierten Institutionen oder
außerhalb der nationalstaatlichen
Reichweite? Bei Märkten, die teilweise gar kein Gesicht haben, die
einer Renditejagd unterworfen
sind in Vorstellungen, die astronomisch sind, wo sich die nominale
Welt, will sagen, die Volumina der
täglich und jährlich gehandelten
Finanzmarktprodukte inzwischen
völlig entkoppelt haben von der
realen Wertschöpfung? Der jährliche globale Handel mit Derivaten
– Derivate sind Wettgeschäfte auf
zukünftige Preise – dürfte inzwischen wieder eine Summe von 650
bis 700 Billionen US-Dollar erreicht
haben. Unfassbar! Die reale Wirtschaftsleistung der Welt beträgt
dem gegenüber 60 bis 65 Billionen
US-Dollar, also ein Zehntel dieses
Derivate-Handels. Das heißt, die
Krise, die ich meine, die gesellschaftliche, erstreckt sich auf die
Frage, ob die Politik inzwischen
längst Getriebene ist, erpressbar
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
und u.a. deshalb mit einem zunehmenden Vertrauens- und Zutrauensverlust konfrontiert ist, weil
viele Menschen ihr nicht mehr zutrauen, die Probleme zu bewältigen. Und dies schlägt zurück
auch auf unser Parteiensystem.
Das heißt, demokratische Parteien, die mit diesem Krisenmanagement beauftragt sind, denen dies
nicht mehr zugetraut wird, geraten
erkennbar unter einen enormen
Druck. (…)
Das Zweite, was diese Gesellschaft zunehmend beschäftigt,
sind (…) Fliehkräfte, Spannungsbögen, gar nicht mal festzumachen
an dem alten Gegensatz zwischen
Arbeit und Kapital. Sondern diese
Fliehkräfte sind inzwischen festzustellen selbst in einer so stabilen
Gesellschaft wie Deutschland entlang von Alt und Jung, der Konfrontation von Gegenwartsinteressen
mit Zukunftsinteressen. Wie entwickelt sich eine Gesellschaft, in der
die Alterskohorte der über 60-Jährigen mit ihren Gegenwartsinteressen sich immer stärker durchsetzt
gegenüber einer abnehmenden
Alterskohorte der unter 25- oder
30-Jährigen, die aber Zukunftsinteressen hat? Und wenn in den deutschen Parlamenten die Mehrheit
sitzt bei der Alterskohorte, der ich
angehöre, und diese mehrheitlich
ihre Gegenwartsinteressen gegen
die Zukunftsinteressen nachfolgender Generationen durchsetzen
können? Wenn Ihnen das zu abstrakt klingt, dann wollen wir es runterbrechen auf die Frage, wie wir
mit der weiteren Entwicklung der
Staatsverschuldung umgehen, und
demnach mit der Verschiebung des
Kapitaldienstes auf diejenigen, die
garantiert das Zukunftsinteresse
haben, dass dieser Kapitaldienst
ihnen nicht als Wackerstein in den
Rucksack ihres Lebens gelegt wird.
Diese Fliehkräfte sind zunehmend festzustellen, auch auf dem
Arbeitsmarkt, unbenommen der
erfreulichen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Aber dieser Arbeitsmarkt entwickelt sich in seiner
Struktur anders als wir es noch
vor 20 oder 30 Jahren für möglich
gehalten haben. Er fragmentiert.
Normalarbeitsverhältnisse, unbefristete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, werden immer weniger im
Verhältnis zu dem, was wir, etwas
akademisch verbrämt, mit prekärer Beschäftigung meinen: Leiharbeit, Zeitarbeit, ganze Generationen junger Frauen und Männer,
die Praktika durchlaufen, (…) vieler
Menschen, die (…) selbst bei Vollzeit kein auskömmliches Monatseinkommen haben, um ein eigenverantwortliches Leben zu führen.
Was passiert mit diesen Menschen,
wenn sie sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie übergehen in Parallelgesellschaften, wenn sie gelegentlich entweder resignieren und
am öffentlichen Raum, am öffentlichen Leben, an der res publica
kein Interesse mehr haben? (…)
Eine dritte Entwicklung, die (…)
als Fliehkraft wirkt, ist die zunehmende Drift in der Einkommensund Vermögensverteilung. Die hat
in den letzten 15 Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Nicht
so wie in den USA oder insgesamt
im angloamerikanischen Bereich,
aber jedenfalls für eine kontinentale, soziale Marktwirtschaft wie
Deutschland und gemessen an der
Nachkriegsentwicklung deutlich.
Die obersten zwei Zehntel der Einkommenspyramide sind die Gewinner. Die unteren acht Einkommens-
39
zehntel sind erkennbar die Verlierer. Die Vermögenskonzentration
nimmt zu, und sie wird bis 2020
weiter zunehmen, weil wegen der
Altersentwicklung alleine bis 2020
ungefähr 20 bis 25 Prozent der Vermögen vererbt werden. Daraus ergeben sich sehr spannende Fragen,
die aber sofort in eine ziemlich
­eisenhaltige Luft führen, weil man
in Verteilungskonflikten landet.
Und um diese Verteilungskonflikte
zu bewältigen, müsste
man über Steuerpolitik konkret reden. Und
es gibt kaum ein Thema, das einer so starken Mythologisierung
ausgesetzt ist wie die
Steuerbelastung in
der Bundesrepublik
Deutschland.
Mit diesen drei
Hinweisen versuche
Peer Steinbrück MdB (SPD) ich Ihnen zu vermitgeboren 1947 in Hamburg, war 2002–2005
teln, dass diese GeMinisterpräsident des Landes NordrheinWestfalen und 2005–2009 Bundesminister
sellschaft durchaus
der Finanzen und stellvertretender SPDspaltenden und beBundesvorsitzender. In seiner Zeit als
Bundesfinanzminister brachte er mit dem
unruhigenden Kräften
Programm „Hilfen für Helfer“ das „Gesetz zur
ausgesetzt ist.
weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen
Engagements“ auf den Weg. Diese Reform
Es gibt in der Tat
des Spenden- und Gemeinnützigkeitsrechts
zunehmend eine deut- stellte die größte Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen
liche Distanz gegenseit Gründung der Bundesrepublik dar. Steinüber Großorganisatibrück ist seit 2009 Mitglied des Deutschen
Bundestages.
onen und damit geKontakt genüber politischen
www.peer-steinbrueck.de
Parteien. Ich kann
die Kritik an Politikern, aber spezifischer auch an
den Parteien, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen: dort, wo
Parteien sich zunehmend zu einer
Art selbstreferenziellem System
entwickelt haben und sehr selbstbezogen in eigenen Realitäten leben (…). Aber wenn (…) diese Kritik überspringt in eine Verachtung
oder Geringschätzung des Partei-
40StiftungsWelt 02-2012
ensystems, nach dem Motto „Mit
denen wollen wir nichts zu tun
haben“, dann finden Sie meinen
deutlichen Widerspruch. Solange
Sie mir die Frage nicht beantworten
können, wer anstelle der demokratisch verfassten Parteien demokratisch legitimierte Mehrheitsentscheidungen – unter Gewährung
eines Minderheitenschutzes – in
Deutschland oder in anderen europäischen Ländern organisieren
kann, (…) finden Sie meinen deutlichen Widerspruch dort, wo eine
berechtigte Kritik an den Parteien
in eine Art Verunglimpfung oder
Verachtung übergeht.
Wer anstelle von Parteien könnte den Prozess der demokratischen
Entscheidungsfindung organisieren? Welche Vorstellung hätten
Sie? Talkshows? Sechs die Woche
alleine bei der ARD. Meinungsumfragen? Bürgerinitiativen? Eine Art
Altersrat – natürlich nur aus alten
Männern bestehend? Ihre Fernsehbedienung? Eines Tages in der
digitalisierten, elektronisch gestalteten Welt, nach dem Motto: Für
die Lösung A drücken Sie bitte die
Taste 1, für die Lösung B drücken
Sie bitte die Taste 7.
Hier reagiert nicht nur die Politik selbstkritisch und mit Besorgnis, sondern zunehmend auch das
Stiftungswesen. Und hier gewinnen
Stiftungen auch ihre Bedeutung.
Dabei geht es nicht darum, dass
Stiftungen die Aufgaben von Politik
übernehmen sollen. Aber Stiftungen können Menschen anders und
manchmal sogar besser erreichen
als Politik und Parteien. Privates
Engagement bekommt deshalb in
meinen Augen einen neuen Stellenwert. Auch und gerade in einer
Zeit, in der wir den Eindruck haben,
dass weiteste Teile unseres Lebens
zunehmend einer Ökonomisierung,
einem wirtschaftlichen Prinzip unterworfen werden und die Rendite
wichtiger sein könnte als eine Gemeinwohlorientierung.
Stiftungen können einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten. Dort wo Politik (…) gelegentlich auch verhallt. Es freut mich
deshalb, dass das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland
deutlich zugenommen hat. Wir haben es inzwischen mit 19.000 gemeinnützigen Stiftungen privaten
Rechts zu tun. 19.000! (…) Sie leisten auf sehr unterschiedliche Weise einen Dienst am Gemeinwohl
und geben dieser Gesellschaft in
vielerlei Beziehungen ein menschlicheres Gesicht.
Nicht nur die Stiftungen – an
dieser Stelle will ich auch das Ehrenamt deutlich hervorheben. (…)
Ich habe Ihnen vorhin geschildert,
dass ich sehr regelmäßig (…) Ehrenamtsreisen gemacht und mitbekommen habe, wie viele Menschen
inzwischen das kostbarste Gut einbringen, um anderen Menschen
behilflich zu sein und dem öffentlichen Wohl zu dienen. Das wichtigste, was sie einbringen können, ist:
Zeit. (…) Das habe ich festgestellt
bei denjenigen, die ehrenamtlich
tätig sind, bei Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, in Hospizen, in Freiwilligenzentralen, bei der Betreuung
von älteren Mitbürgern, in Sportverbänden, bei der freiwilligen
Feuerwehr, beim THW, wo immer
Sie wollen, bis hin zu Leih-Omas.
(…) Ich spreche von diesen vielen
Bürgern, (…) die dafür Sorge tragen, dass diese Gesellschaft ein
menschliches Gesicht bekommt.
Und ich rede auch von jenen Bür-
gerinnen und Bürgern, die große
oder kleine Stiftungen gründen,
die in Stiftungen aktiv sind oder
die Stiftungen durch Zuspenden erkennbar unterstützen.
So verschieden das Engagement all dieser Menschen auch ist,
das Ziel ist überall dasselbe: sich
für unsere Gesellschaft starkzumachen und zwar auch und gerade an solchen Stellen, wo diese
Gesellschaft nach wie vor schwach
ist. Ohne dieses Engagement, ohne diese Aktivitäten von Stiftungen
wäre unsere Gesellschaft nicht nur
ärmer, ich sage voraus, sie würde
auch nicht funktionieren.
Und das macht ihren Stellenwert aus. Deshalb will ich an dieser
Stelle ganz deutlich hervorheben –
und dies für einen Norddeutschen
eher leidenschaftlich –, dass nicht
etwa diese fremdbestimmten jungen Leute in Castingshows die Superstars unserer Gesellschaft sind
(…). Sondern die Helden und Heldinnen dieser Gesellschaft sind
genau die Menschen, die sich unbeobachtet und häufig nicht gewürdigt in diesem ehrenamtlichen
Engagement und bei Stiftungen,
teilweise materiell in erheblichem
Ausmaß, engagieren, ohne dafür
große Aufmerksamkeit erlangen
zu wollen. Sie prägen die nicht geschriebene Verfassung unserer Gesellschaft, neben dem sehr guten
Grundgesetz als geschriebene Verfassung. Aber die nicht geschriebene Verfassung dieser Gesellschaft
ist exakt von diesem bürgerschaftlichen Engagement abhängig. Verantwortung statt Ignoranz, Solidarität statt Egoismus, Gemeinsinn
statt Eigensinn. Das sind, glaube
ich, die Kraftquellen, die die privaten, gemeinnützigen Stiftungen,
maßgeblich speisen.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
Es ist deshalb in meinen Augen
durchaus ein wichtiger politischer
Ansatz gewesen, im Jahre 2002
unter der Regierung von Gerhard
Schröder eine Reform des Stiftungsrechts durchgeführt zu haben.
Und es war ein richtiger Ansatz der
Großen Koalition im Jahre 2007, (…)
die Voraussetzungen für die Unterstützung von Stiftungen und die
Neugründung von Stiftungen deutlich zu unterstützen. Diese Stiftungen mögen sehr unterschiedliche
Zwecke haben. Sie übernehmen
aber eine, wie ich glaube, wichtige
integrative Aufgabe in unserer Gesellschaft. Sie fördern den zivilgesellschaftlichen Dialog und ermöglichen auch anderen Menschen (…),
die sich eben nicht mehr bei klassischen Großorganisationen [beteiligen] (…) wollen, ein bürgerschaftliches Engagement.
Darunter leiden im Übrigen nicht
nur politische Parteien. Darunter
leidet auch eine Kirchenjugend, Gewerkschaftsjugend, auch Sportvereine. (…) Stiftungen haben gegenüber Politikern, oder bleiben wir
bei dem Begriff gegenüber Parteien,
einen enormen Vorteil: Sie haben
die Möglichkeit, Bürger­innen und
Bürger auf Augenhöhe anzusprechen. Sie haben den Vorteil gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern,
der eminent ist: eben nicht parteiisch zu sein, anders als Parteien. Sie haben den enormen Vorteil,
dass sie nicht als jemand empfunden werden, der sie sofort agitieren
will, der sie politisch instrumentalisieren will, der versucht, ihnen
deutlich zu machen, dass die eigene Partei nur aus Schlaumeiern besteht und die andere Partei nur aus
Deppen (…). Sie haben den Vorteil,
dass sie nicht als abgehoben gelten und dass sie vor allen Dingen
auch nicht als obrigkeitsstaatlich
wahrgenommen werden. (…)
Stiftungen haben durch ihre
Arbeit eben eine andere Zugangsmöglichkeit. Darin liegt ihr besonderer Wert. Und den sollte Politik
nicht nur respektieren, sondern
fördern. Sie haben Zugangsmöglichkeiten zu Menschen, auch zu
Gesellschaftsschichten, die von der
Politik teilweise schon lange nicht
mehr erreicht werden. Ich meine
diese Gesellschaftsschichten gar
nicht im Sinne einer Etagenwohnung vom unteren Stockwerk bis
ins oberste, denn mir ist sehr bewusst, dass die Politik auch viele
Menschen in den oberen Stockwerken nicht mehr erreicht. (…)
Ich will an dieser Stelle und abschließend deutlich machen: Ich
halte viel von einer repräsentativen Demokratie. Niemand sollte
mich missverstehen. Ich halte die
Beteiligung von Bürgerinnen und
Bürgern über ehrenamtliche Tätigkeiten und über die Aktivitäten von
Stiftungen, auch von Bürgerinitiativen oder Projekten, die ganz gezielt
zugeschnitten sind auf die kommunale Lebenswelt von vielen Menschen, für wichtig und unverzichtbar. Aber sie sind kein Substitut für
die Politik. Sie sind kein Substitut
für die repräsentative Demokratie.
Sondern sie sind ein Komplementär! Es bleibt unverzichtbar, dass
wir intakte politische Institutionen
haben, auf der Basis demokratisch
gewählter Politiker, die ihre Aufgabe wahrnehmen, eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung
herzustellen und zu bewahren –
was schwieriger ist, als sich mancher vorstellt.
(…) Dass die Politik an diesem
Komplementär ein großes Interesse haben sollte – mehr als das:
41
wo immer es geht, fördernd wirken
sollte – das soll die Quintessenz
dieser 1. Berliner Stiftungsrede
sein. Ich glaube, dass die Zukunft
und die Stabilität dieser Gesellschaft, die uns seit Gründung der
Bundesrepublik ein historisch einmaliges Maß an Wohlstand, sozialem Ausgleich und individuellen
Freiheiten gegeben hat – was wir
gelegentlich etwas stärker wertschätzen sollten, statt Klageführungen vorzunehmen, statt Empörungswellen über Nebensächlichkeiten über dieses Land rollen zu
lassen –, dass diese Zukunft von
drei wesentlichen Faktoren abhängig ist: von einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, ohne Zweifel, von
unternehmenden Unternehmern,
die gute Gewinne machen sollen;
zweitens einer intakten parlamentarischen Demokratie; und drittens
einer sehr selbstbewussten Zivilgesellschaft, die sich einmischt und
engagiert. « « «
42StiftungsWelt 02-2012
Stiftungen
„Mit ‚vielleicht‘ kommt man nicht voran.“
Friede Springer setzt unternehmerisch und stifterisch Maßstäbe.
Am 20. Juni wird sie mit der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen geehrt.
» » » 1965 lernt die damals 23-jährige Friede Riewerts den mächtigen
und drei Jahrzehnte älteren Verleger
Axel Springer kennen und bleibt bis
zu seinem Tod 1985 an seiner Seite – zunächst als Erzieherin seines
Sohnes, später als Partnerin und ab
1978 als seine Ehefrau. Nach Axel
Springers Tod tritt Friede Springer
sein Erbe an. Dabei will sie wie Axel
Springer „einen Beitrag für Aussöhnung, Freiheit und Einheit, besonders in Bezug auf das deutsch-israelische Verhältnis“ leisten und
setzt sein Mäzenatentum fort.
Friede Springer ist die Frau an
der Spitze der 1953 gegründeten
Axel Springer Stiftung. Zwei eigene Stiftungen folgen: Mit anfangs
3 Millionen Euro, die mit der Zeit
auf 10 Millionen aufgestockt werden, errichtet die Mehrheitsaktionärin der Axel Springer AG im Jahr
2004 die Friede Springer Herz Stiftung. Sechs Jahre später folgt die
mit 80 Millionen Euro weitaus kapitalstärkere Friede Springer Stif-
tung. Mit der letztgenannten wird
ein Superlativ geschaffen, denn es
handelt sich um die größte von einer Einzelperson betriebene Stiftung in Berlin. Noch. Denn auf die
Frage nach der Vorbildfunktion ihres stifterischen Engagements antwortet Friede Springer: „Es würde
mich sehr freuen, wenn ich damit
in gewisser Weise Anregungen für
andere wohlhabende Berliner geben könnte.“
Die Palette der Stiftungszwecke
ist breit gefächert; dennoch ist ein
Fokus in der Förderung von Wissenschaft und Forschung auszumachen. Das kommt nicht von ungefähr: Denn schon als Kind stritt
Friede Springer mit ihrem Vater,
einem Gärtner von der Nordseeinsel Föhr, um die Wissenschaftsseite der Zeitung. Die Friede Springer
Herz Stiftung wirkt im Bereich der
Erforschung der Ursachen und der
Entwicklung von Maßnahmen zur
Verhinderung von Herz- und Kreislauferkrankungen. Axel Springer
ist 1985 in Berlin einem Herzleiden
erlegen. Ein dreiköpfiges Medizinerkuratorium garantiert Praxisnähe: „Es kommt mir bei meiner
Herz-Stiftung auf exzellente, kooperationsfähige Mediziner an.
Dies sind in Berlin tätige Koryphäen verschiedener Fachdisziplinen.“
Auch die jüngere Stiftungsschwester kann auf Wissenschaftsexperten im Kuratorium zurückgreifen,
darunter den Professor für physikalische und theoretische Chemie
Prof. Dr. Joachim Sauer.
Fachlicher Rat ist Friede Springer wichtig, als „kritische wie weitsichtige Anregungen bei der Bestimmung relevanter Förderschwerpunkte. Das gleiche gilt für die
Diskussion von Anträgen, die uns
zu allen nur denkbaren Projekten
erreichen.“ Doch das letzte Wort
liegt bei ihr. Und es fällt eindeutig
aus. Denn: „Mit ‚vielleicht‘ kommt
man nicht voran.“ « « «
Katrin Kowark | Stv. Pressesprecherin,
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Branchenstudien von oekom research –
mehr Transparenz zu sozialen und ökologischen Risiken
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Risiken in ausgewählten Branchen –
aktuell z. B. zur Bankenbranche und zum
Mediensektor.
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StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
43
Nachgefragt: Friede Springer
Was unterscheidet die Stifterin
Friede Springer von der Unternehmerin Friede Springer, und was haben die beiden gemeinsam?
Friede Springer: In meinen Stiftungen habe ich das letzte Wort. Aber
ich lasse mich natürlich von den
Mitgliedern des Vorstands und des
Kuratoriums beraten. Beim Medienunternehmen Axel Springer AG
sieht es deutlich anders aus. Dort
entscheiden die Vorstände und
Chefredakteure eigenständig. Ich
bin lediglich ein Mitglied des Aufsichtsrates.
Ich sehe mich nicht ausdrücklich
als „Stifterin“ oder „Unternehmerin“. Charakteristisch für mich ist
– das bekomme ich oft von außen
gesagt – dass ich etwas direkt und
beherzt angehe. Und dass ich Dinge
verwirklicht sehen will, die über den
Tag hinaus Bestand haben. Das gilt
für das Medienunternehmen wie für
die Stiftungen gleichermaßen.
Was ist Ihre schönste Erinnerung
in Zusammenhang mit Ihrem Stiftungsengagement?
2004 begann ich mit der FriedeSpringer-Herz-Stiftung, weil nach
wie vor Herz- und Kreislauferkrankungen die Todesursache Nr. 1
sind. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es mir ein Herzensanliegen,
mittels der Fördertätigkeit etwas
zum Wohle zahlreicher Menschen
bewirken zu können. Da spüre ich
am unmittelbarsten die Freude von
Patienten und deren Angehörigen,
seien es Kinder oder Ältere.
Als Mehrheitsaktionärin der Axel
Springer AG wissen Sie um den
Wert von Öffentlichkeit. Welche
Rolle spielt Kommunikation in Ihrer Stiftungsarbeit?
Da halte ich es gerne mit Ernst Cra-
mer, der die Axel Springer Stiftung
über 29 Jahre leitete: Es kommt
nicht auf die Öffentlichkeitsarbeit
beim Stiften an, sondern auf die
Inhalte der Förderungen selbst.
Dann spricht sich ohnehin herum,
für was man einsteht. Aber wenn
es besondere Anlässe gibt, dann
soll man ruhig die Öffentlichkeit
suchen, etwa zur Stiftungsgründung oder bei einem Jubiläum.
Wie viel Zeit bleibt Ihnen neben
Ihrer Tätigkeit als stellvertretende
Aufsichtsratsvorsitzende der Axel
Springer AG für Ihre Stiftungstätigkeit?
Jeden Tag nehme ich mir mindestens eine Stunde dafür Zeit. Bei Kuratoriumssitzungen oder anderen
Anlässen kann schon mal sehr viel
mehr daraus werden.
Was raten Sie Stiftungsgründern?
Meine Erfahrungen zeigen mir,
dass es wichtig ist, sich anfangs
sehr offen zu orientieren. Ratschläge aus dem eigenen Umfeld oder
Konzepte von Stiftungsdienstleistern erweisen sich nicht immer als
hilfreich. Man muss die persönliche
Linie im Blick behalten und klare
Entscheidungen treffen: Es geht um
„Ja“ oder „Nein“. Mit „vielleicht“
kommt man nicht voran. Und beim
Stiftungsvermögen gilt für mich der
Wettbewerb, denn die tatsächliche
Performance lässt sich am besten
im Vergleich ablesen.
Wobei können Sie am besten entspannen?
Beim Aufenthalt in der Natur, auf
langen Spaziergängen und Fahrradtouren.
An welchem Ort verweilen Sie gern?
Zuhause. Das ist für mich an erster
Stelle Berlin. Und an der Nordsee,
also auf den Inseln Föhr und Sylt,
und in den Bergen Graubündens.
Sie sind auf Föhr geboren und aufgewachsen – fehlt Ihnen in Berlin
das Inselgefühl, die Nordsee?
In Berlin lebe ich seit über 45 Jahren. Dies ist die Stadt, in der ich
mich entfaltet habe. Föhr ist meine
schöne und erinnerungsreiche frühere Heimat.
Im Juni dieses Jahres werden Sie
gleich mehrfach mit Preisen und
Medaillen ausgezeichnet. Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen im
Allgemeinen?
Ich freue mich natürlich darüber,
obwohl ich ehrlich gesagt nicht
gerne als Geehrte auf der Bühne
Interview: KO
stehe. Wer verdient den
Deutschen Stifterpreis 2013?
Bringen Sie noch bis zum 20. August 2012 Ihren Vorschlag ein, welche Stifterin oder welcher Stifter den Deutschen Stifterpreis 2013 verdient hat. Die ideelle Auszeichnung des Bundesverbandes ist eine Anerkennung für Menschen,
die neue Stiftungen errichtet oder vorbildliche Leistungen in bestehenden Stiftungen erbracht haben. So kann der Preis z.B. auch an jüngere Stifter überreicht
werden. Zugleich soll die Ehrung zu weiteren stifterischen Aktivitäten ermutigen. Ein Formular finden Sie im Internet unter www.stiftungen.org/stifterpreis,
oder Sie kontaktieren Dr. Verena Staats, Bundesverband Deutscher Stiftungen,
per Post oder Tel. (030) 89 79 47-63.
Friede Springer ist Stifterin, Mehrheitsaktionärin und stellvertretende
Aufsichtsratsvorsitzende der
Axel Springer AG .
Im Juni 2012 wird sie neben
der Medaille für Verdienste
um das Stiftungswesen des
Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen noch mit zwei
weiteren Medaillen geehrt.
Die Moses Mendelssohn
Medaille würdigt ihr Engagement für die Annäherung
von Juden und Deutschen,
mit der Leibniz-Medaille der
Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften wird sie für ihre herausragenden Verdienste um die
Förderung der Wissenschaft
ausgezeichnet.
Buchtipp:
Kloepfer, Inge: Friede
Springer. Die Biographie.
Hoffmann und Campe,
Hamburg, 2. Aufl. 2012
44StiftungsWelt 02-2012
Stiftungen
Pankow oder die Nähe zur Macht
Begegnungen im Schrebergarten: Drei Stiftungen haben gemeinsam
eine unkonventionelle Hauptstadtrepräsentanz eröffnet.
Sind wir gut positioniert, umgeben von den richtigen Leuten? Sind wir
relevant, wirkungsvoll? Wo ist Hauptstadt, wo das Leben? Mittlerweile
gehört es zum guten Ton für größere Stiftungen, eine Repräsentanz in
Berlin zu unterhalten.
Weitere Informationen
www.toepfer-fvs.de/
hauptstadtresidenz
†Eröffnung der
Hauptstadtresidenz
„Unter der Linde 1“ in der
traditionsreichen
Berliner Kleingarten­
kolonie „Am Anger e.V.“
am 11. Mai 2012
» » » Berlin gilt als Schnittstelle
vieler Bereiche des öffentlichen Lebens in Deutschland. Die wichtigsten Akteure in Politik, Wissenschaft
und Kultur arbeiten und wirken hier,
auch einige Stiftungen sind in Berlin ansässig. Doch auch für Stiftungen, die ihren Sitz nicht in der
Hauptstadt haben, wird es zunehmend wichtiger, in Berlin vertreten zu sein. Seit einigen Jahren nun
schon zeichnet sich im Stiftungswesen ein Trend zur Hauptstadtrepräsentanz ab. Stets wird dabei
besonderer Wert auf einen prominenten Standort gelegt. Es gilt, sich
möglichst nah am vermeintlichen
Zentrum der Macht zu positionieren. Es bleibt zu hinterfragen, ob
diese Einstellung nicht eher dazu
beiträgt, dass Stiftungen verstärkt
nur ein bestimmtes Publikum fokussieren und sich dadurch zuneh-
mend von anderen Gesellschaftsschichten entfernen. Ein Auseinanderdriften von gesellschaftlichen
Gruppen wird vielerorts konstatiert
und bemängelt. Berührungspunkte
zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu schaffen
– ist das nicht für viele Stiftungen
das erklärte Ziel?
Auch im Hinblick auf den eigentlichen Auftrag einer gemeinnützigen Stiftung tauchen weitere
Fragen auf: Rechtfertigt der Aufwand einer Repräsentanz in der
Berliner Innenstadt den Nutzen? In
wessen Namen und mit welchem
Auftrag suchen Stiftungen die Nähe zu Entscheidungsträgern aus
Politik und Gesellschaft? Für wen
sind Stiftungen eigentlich da?
Die Alfred Toepfer Stiftung
F.V.S., die Haniel Stiftung und
die Gerda Henkel Stiftung mach-
ten sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu diesen und
anderen Fragen: Einen Sommer
lang werden sie einen Kleingarten
in Berlin-Pankow als gemeinsame
Hauptstadtresidenz nutzen.
Ein Schrebergarten fungiert als
bewusster Gegenentwurf zum weitverbreiteten Glauben, das Zentrum Berlins sei in der Demokratie
gleichzeitig besonders nah an den
Menschen. Denn wo sollte man
Menschen näher sein als in ihren
Gärten? Der Standort bietet außerdem die Möglichkeit, mit anderen
Menschen in Kontakt zu treten als
mit jenen, die normalerweise im
Wirkungsfeld von Stiftungen stehen. Die Hauptstadtresidenz als
Ort für kulturelle Veranstaltungen
und Begegnungen soll Menschen
zusammenbringen, deren Leben
normalerweise geringe Schnittmengen aufweisen: Politiker,
Kleingärtner, Hausfrauen, Künstler, Büroangestellte, Rentner und
Studenten. Dabei wird darauf geachtet, durch gezielte Einladungen
Brüche im Publikum zu provozieren – die Heterogenität der Gruppe soll nicht dem Zufall überlassen
werden. Die Veranstaltungsformate
reichen vom typischen Hauptstadtevent wie Klassiksoiree und Powerbrunch bis hin zum nachbarschaftlichen Kartenspiel und Grillabend.
Denn auch das ist Hauptstadt, das
ist das Leben. « « «
Sarah Heuberger | FSJ Kultur / Assistenz
Kommunikation, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
45
Wettbewerbe und Auszeichnungen
Mit Mutters Erbe für die Jugend
Der Feri Stiftungspreis 2012 geht erstmals in die Schweiz –
an die Schtifti Foundation aus Zürich.
» » » Von den Stiftungspreisen im
deutschsprachigen Raum ist einer
bei den Gewinnern besonders beliebt: Der Feri Stiftungspreis ist mit
stolzen 25.000 Euro dotiert, die der
Stiftungsarbeit zugute kommen.
Mit dem Preis zeichnet Feri, eine
Unternehmensgruppe im Bereich
Vermögensberatung und Finanzdienstleistung, seit 2005 Privatstiftungen aus, die zukunftsweisend
zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen. Am 9. Mai 2012
kürte Feri im Frankfurter Römer
zum sechsten Mal eine Stiftung.
Mit der Schtifti Foundation durfte
sich erstmals eine schweizerische
Stiftung über die Ehrung freuen,
die Gründer Roger Grolimund aus
der Hand von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth empfing.
Von 183 Bewerberstiftungen
aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz hatten es sechs in
die Endrunde geschafft. Neben
der Siegerin überzeugten die Bewegungsstiftung aus dem niedersächsischen Verden, die Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung aus Zürich, die Canopus
Foundation aus Freiburg i.Br., der
Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds und die Stiftung Menschen
für Menschen aus München die
Jury ganz besonders. Jurymitglied
Dr. Hermann Falk, stellvertretender Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen,
bekannte: „Noch nie war es so
schwierig, einen Preisträger zu bestimmen, denn letztendlich waren
alle sechs nominierten Stiftungen
preiswürdig.“
Die Schtifti Foundation setzt
sich für Kinder und Jugendliche
ein. Zu ihren Projekten gehört etwa die Schtifti Freestyle Tour, die
von 2003 bis 2009 mehr als 18.000
Schülerinnen und Schüler in Be-
unsere schweizerische Identität
noch ein bisschen mehr!“
Die Initiatoren bei Feri möchten
mit dem Preis vermögende Privatpersonen zu stifterischem Handeln
inspirieren, indem sie interessante
Vorbilder bekannter machen. Die
beiden Schtifti-Initiatoren Roger
wegung und zu mehr Wissen über
gesunde Ernährung brachte. Neu
ist das Präventionsprojekt GORILLA für ein gesundes Körpergewicht
von Kindern und Jugendlichen, das
mit verschiedenen Modulen – u.a.
interaktiver Wissensvermittlung
über eine E-Learning-Plattform –
für gesunde Ernährung und Bewegung wirbt. Und warum der Name
Schtifti? „‚Stifti‘ ist das schweizerische Wort für Lehre, der Stift ist der
Auszubildende“, erklärt Roger Grolimund. „Wir möchten mit dem Namen zum Ausdruck bringen, dass
wir mit unseren Projekten Kindern
und Jugendlichen eine lebenswichtige Ausbildung zukommen lassen.
Die Schreibweise mit ‚sch‘ betont
Grolimund und Ernesto Silvani
sind noch jung. Sie lernten sich
beim Engagement für den Verein
Freestyle Park in Zürich kennen
und beschlossen, eine Stiftung für
soziale Jugendprojekte zu gründen.
2003 ging die Schtifti ­Foundation
an den Start. Grolimund brachte das
Erbe seiner verstorbeWeitere Informationen
nen Mutter ein, Silvawww.feri.de/de/feri-stiftungspreis
www.schtifti.ch
ni das seiner Großwww.gorilla.ch
mutter. Es sei von
Anfang an klar gewesen, dass sie Geld geben, sich
aber vor allem als Menschen und
soziale Unternehmer einbringen
wollten. Möge ihr Beispiel viele
­Vermögende inspirieren! « « «BvB
46
StiftungsWelt 02-2012
Internationales
Unterwegs zu Stiftungsprojekten
Die Stiftungsarbeit der Karl Kübel Stiftung in Indien
Mit einem Artikel in der StiftungsWelt 03-2011 lud die Karl Kübel Stiftung
dazu ein, an einer Bildungsreise zu ihren Projekten in Indien teilzunehmen. Sabine Wedemeyer ist der Einladung gefolgt und berichtet.
Weitere Informationen www.kkstiftung.de
» » » „Ich möchte Krankenschwester werden!“ „Ich will Polizist werden!“ Swetha und Ragu, Kinder
aus der Dorfschule
von Nattarmangalam
im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, sitzen gemeinsam mit
ihren Mitschülern im
Kreis auf dem Boden und erzählen von ihren Zukunftsplänen. Eine
Reisegruppe um Ralf Tepel, Vorstand der Karl Kübel Stiftung für
Kind und Familie (KKS) aus Bensheim, besuchte Ende Februar mehrere Projekte der Stiftung, die sich
seit über 20 Jahren in Indien engagiert. „Dass Bildung der einzige
Weg aus der Armut ist, wissen auch
die Eltern dieser Kinder. Trotzdem
gibt es Familien, die ohne die Mitarbeit der Kinder nicht überleben
können. Daher ist es nicht damit
getan, Schulen zu bauen und Lehrkräfte zu bezahlen. Es geht um
langfristige strukturelle Veränderungen in den Dörfern und Gemeinden“, erklärt Ralf Tepel.
Tamil Nadu ist ein von Landwirtschaft geprägter Bundesstaat im
Südosten der aufstrebenden Industrienation Indien. Der Boom der
Großstädte hat die ländlichen Regionen noch nicht erreicht. 2004 zerstörte der Tsunami große Teile der
Küste und vernichtete Existenzen.
Viele Menschen verloren ihr Leben,
Kinder wurden zu Waisen. Der Wiederaufbau gelang mit in- und ausländischer Hilfe. Der Wirbelsturm
Thane im Dezember 2011 schädigte
die Region erneut erheblich.
Es trifft meist die Menschen,
die wenig haben – ethnische Minderheiten und Menschen aus den
niedrigen Kasten. Um sie aus dem
Armutskreislauf zu lösen, setzt die
KKS auf Kleinkredite, die von ei-
nem Frauenkomitee selbstständig
verwaltet werden. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto. Die Geschäftsideen, die mit Krediten umgesetzt
werden sollen, werden genauestens geprüft, um zu gewährleisten,
dass sich die Modelle tragen. Unterstützt werden die Komitees von
den örtlichen Projektpartnern der
Stiftung.
Raseema zeigt stolz ihren „Petty-Shop“, einen Dorfladen, den sie
mit zwei weiteren Frauen in Seruthur betreibt. Das Geschäft läuft
gut, und die Frauen sind stolz,
dass sie mit ihren Einnahmen ihre
Männer entlasten und die Kinder in
die Schule gehen können. Davon
profitiert die ganze Dorfgemeinschaft: „Endlich gibt es alles, was
wir benötigen, hier im Dorf“, freut
sich Sudha.
Mein Fazit der Reise: Das Engagement der KKS gilt es zu unterstützen! Sie wird auch zukünftig
Reisen zu ihren Projekten anbieten,
die interessierten Teilnehmern offenstehen. « « «
Sabine Wedemeyer | Leiterin Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Karg-Stiftung
Investieren
Sie in die Zukunft.
In ihr werden Sie
leben.
Zukunft ist der Ort, wo Sie sehr wahrscheinlich den Rest Ihres
Lebens verbringen werden. Wie gut, das können Sie bestimmen.
In nachhaltige Technologien investieren können Sie schon heute
und mit niemand Berufenerem als mit der Bank Sarasin, die
nachhaltiges Investieren bereits seit über 20 Jahren vorantreibt.
Tel. 069 71 44 97 350, www.sarasin.de
Nachhaltiges Schweizer Private Banking seit 1841.
48StiftungsWelt 02-2012
Neuigkeiten
PERSONALIA
Mai in das Kuratorium der Stiftung
gewechselt.
www.grone.de
Achim Albrecht
Gesine Cukrowski
Mit einem Senatsempfang durch
den Ersten Bürgermeister der
Freien und Hansestadt Hamburg
Olaf Scholz ist am 22. März der
Führungswechsel der Hamburger
Stiftung Grone-Schule vollzogen
worden. Achim Albrecht (Foto)
steht seit dem
1. Mai an der
Spitze eines der
größten Bildungs- und
Personaldienstleister in
Deutschland. Der Diplom-Kaufmann war zuvor Geschäftsführer
des Berufsfortbildungswerkes des
DGB (bfw) und dessen Tochtergesellschaften. Sein Vorgänger
Staatsrat a.D. Wolfgang Prill ist im
Die Schauspielerin Gesine Cukrowski ist am 14. April mit dem HansRosenthal-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Die Mitbegründerin
und Vorstandsvorsitzende der Hamburger Stiftung Findelbaby Mütter
in Not erhält den mit 10.000 Euro
dotierten Preis für ihr soziales und
humanitäres Engagement. Der Preis
wird vergeben von der Hans Rosenthal-Stiftung – schnelle Hilfe in
akuter Not – e.V.
www.stiftung-findelbaby.de
www.hans-rosenthal-stiftung.de
Ihre News in den Medien des
Bundesverbandes
Zusammengestellt von Timon M. Pohl Sollen hier auch Neuigkeiten aus Ihrer
Stiftung stehen? Dann senden Sie bitte
Pressemitteilungen, Hinweise und
Fotos an redakteure@stiftungen.org.
Timon Pohl, Referent Medien & Kommunikation, ist beim Bundesverband
Ihr Ansprechpartner für alle Neuigkeiten aus dem Stiftungswesen für das
Magazin StiftungsWelt, den Newsletter
StiftungsNews und Social Media.
News, Termine und Jobs können
Stiftungen außerdem kostenlos selbst auf stiftungen.org, dem
Portal für Stiftungen und das Stiftungswesen, veröffentlichen.
Infos und Zugangsdaten: www.stiftungen.org/stiftungen-online
Aart Jan De Geus
Das Kuratorium der Bertelsmann
Stiftung hat am 27. April den Niederländer Aart Jan De Geus (Foto)
als Nachfolger von Prof. Dr. Gunter
Thielen zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. De Geus, der
das Amt zum
5. August übernehmen wird, ist
seit dem 1. September 2011
Vorstandsmitglied der Stiftung
und verantwortet die Programme
im Bereich Europa, Arbeitsmarkt
und Globalisierung. Zuvor war er
von 2007 bis 2011 stellvertretender
Generalsekretär der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Von
2002 bis 2007 war De Geus niederländischer Minister für Arbeit und
Soziales unter Ministerpräsident
Jan Peter Balkenende.
www.bertelsmann-stiftung.de
Dr. Georg Eysel-Zahl
Seit 1. April ist Dr. Georg Eysel-Zahl
Geschäftsführer der VRD Stiftung
für Erneuerbare
Energien in
Heidelberg und
kümmert sich
insbesondere um
die Stiftungsprojekte. Der studierte Biologe und Geograf war
zuvor geschäftsführender Vorstand
der Sarah Wiener Stiftung, die er
seit ihrer Gründung 2007 mit
aufbaute und leitete.
www.vrd-stiftung.org
Dr. Bartolt Haase
Der Aufsichtsrat der Stiftung
Eben-Ezer in Lemgo hat Pastor
Dr. Bartolt Haase (Foto) am
13. März als Nachfolger für den
langjährigen Vorstandssprecher
Pastor Hermann Adam gewählt.
Haase, der das Amt ab Mitte 2013
für zunächst acht Jahre übernimmt,
ist derzeit Assistent des Vorstandsvorsitzenden der
von Bodelschwinghschen
Stiftungen
Bethel. Der
36-Jährige ist erst
der neunte
Vorstandssprecher in der diakonischen Einrichtung, die am 11. Mai
ihr 150-jähriges Jubiläum feierte.
www.eben-ezer.de
Dr. Annette Julius
Ab dem 1. September wird Dr. Annette Julius neue Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes, wie die Stiftung im
April mitteilte. Sie tritt damit die
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
Nachfolge von Dr. Gerhard Teufel
an, der das bundesweit größte
Begabtenförderungswerk nach
einer erfolgreichen Amtszeit von
17 Jahren verlässt. Derzeit leitet
Julius die Programmabteilung
Nord im Deutschen Akademischen Austauschdienst
(DAAD) in Bonn
und das DAAD-Büro Berlin.
www.studienstiftung.de
Prof. Dr. Horst Köhler
Der ehemalige Bundespräsident
Prof. Dr. Horst Köhler (Foto) wird
neuer Präsident der Tübinger
Stiftung Weltethos. Er folgt auf den
Stiftungsgründer
und Theologen
Prof. Dr. Hans
Küng, der die
Leitung zu
seinem 85. Geburtstag am
19. März 2013 übergeben wird. Als
Mitglied des Kuratoriums engagiert
sich Köhler bereits seit dessen
Bestehen für die 1995 errichtete
Stiftung Weltethos.
www.weltethos.org
Dr. Dieter Kurz
Die Stiftungsverwaltung der CarlZeiss-Stiftung hat Dr. Dieter Kurz
(Foto) mit Wirkung zum 15. März
zum neuen Vorsitzenden des
Stiftungsrates
bestellt. Kurz tritt
die Nachfolge
von Dr. Theo
Spettmann an,
der im Jahr 2010
zum Vorsitzen-
den des Stiftungsrates und Mitglied der Aufsichtsräte der Stiftungsunternehmen Carl Zeiss AG
und Schott AG bestellt worden war.
Spettmann hat seine Mandate aus
gesundheitlichen Gründen niedergelegt.
www.carl-zeiss-stiftung.de
49
wirkte Schenk an mehr als 20
Publikationen zur Geschichte der
DEFA mit und begleitet die Stiftung
schon seit Langem. Helmut Morsbach, seit 2003 Vorstand der
Stiftung, hat sich aus Altersgründen in den Ruhestand verabschiedet.
www.defa-stiftung.de
Dr. Aslak Petersen und KARIN HEYL
Dr. Aslak Petersen ist seit dem
1. April neuer Geschäftsführer der
Crespo Foundation. Der 37-jährige
Wirtschaftswissenschaftler studierte an der Universität Witten/
Herdecke, wo er
2006 promoviert
wurde. Zuletzt arbeitete Petersen
bei HQ Trust als
Berater und Verwalter von Privatund Stiftungsvermögen. Karin Heyl,
Geschäftsführerin seit der
Aufbauzeit
im Jahr 2006, hat
die Crespo
Foundation zum
31. Mai verlassen.
Sie ist zum 1. Juni zur Einheit Kultur,
Sport und Sozialberatung der BASF
SE gewechselt, wo sie ab 1. Oktober als Vice-President die Nachfolge von Dr. Klaus-Philipp Seif antritt.
www.crespo-foundation.de
DR. Ralf Schenk
Neuer Vorstand der DEFA-Stiftung
ist seit dem
1. Juni der freie
Filmpublizist
Dr. Ralf Schenk
(Foto). Als Autor,
Redakteur und
Herausgeber
Ole von Beust
Der ehemalige Erste Bürgermeister
von Hamburg Ole von Beust (CDU,
Foto) ist am 13. März zum neuen
geschäftsführenden Vorstand der
Hamburger
Stiftung für
politisch Verfolgte gewählt
worden. Er folgt
auf den Stiftungsgründer Klaus von
Dohnanyi (SPD) der nach 20 Jahren
bereits im Dezember 2011 zum
Ehrenvorsitzenden ernannt worden
war. Vorsitzender des Vorstands ist
satzungsgemäß der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt
Hamburg, derzeit Olaf Scholz
(SPD).
www.hamburger-stiftung.de
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Foto)
wird ab dem 1. August Alleinvorstand der Deutschen Wildtier
Stiftung. Vahrenholt, seit 2010 im
Kuratorium, ist
Vorsitzender der
Geschäftsführung der RWE Innogy und wechselt
im Juli in den Aufsichtsrat des
Unternehmens. Vahrenholt war bis
1997 Umweltsenator in Hamburg.
neuigkeiten
50StiftungsWelt 02-2012
neuigkeiten
Der Stifter Haymo G. Rethwisch,
Träger des Deutschen Stifterpreises
2011, zieht sich nach 20-jähriger
Arbeit ins Präsidium des Kuratoriums zurück.
www.deutschewildtierstiftung.de
10.000 Einwohner zählenden
Samtgemeinde. Vor dem Hintergrund kommunaler Sparbemühungen ist zum Jahresbeginn die Till
Eulenspiegel-MuseumsStiftung
gegründet worden, die die Trägerschaft des Museums übernehmen
fördern, um sie in der Region zu
halten. Unterstützung hierfür
fanden die Initiatoren bei Soester
Unternehmen und aktiven Fußballprofis.
Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner UND
STEPHAN GUTZEIT
Der ehemalige Senator für Bildung,
Wissenschaft und Forschung des
Landes Berlin Prof. Dr. E. Jürgen
Zöllner ist seit dem 1. Mai neuer
Vorstand der Stiftung Charité.
Zöllner verantwortet die operative
Arbeit der Stiftung und leitet das
Berliner Büro. Er folgt auf Stephan
Gutzeit, der seit Dezember 2005
Mitglied des Vorstands war und die
Stiftung zum 30. April verlassen
hat, um die Stiftung Neues Bauhaus aufzubauen.
www.stiftung-charite.de
PREISVERLEIHUNGEN
soll. Samtgemeinde und Landkreis
haben je 200.000 Euro bereitgestellt; mit dem Bundesland wird
noch verhandelt. Zu den Gremienmitgliedern zählen u.a. Tobias
Henkel, Direktor der Stiftung
Braunschweigischer Kulturbesitz,
und Axel Richter, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE.
www.eulenspiegel-museum.de
Reinhard-Adolph-Stiftung
Am 12. April ist der ReinhardAdolph-Stiftung für Kinder- und
Jugendsport von der Bezirksregierung Arnsberg die Anerkennungsurkunde überreicht worden. Die
NEUERRICHTUNGEN
Till EulenspiegelMuseumsStiftung
Till Eulenspiegel soll um 1300 in
der Nähe der niedersächsischen
Stadt Schöppenstedt geboren
worden sein. Daran erinnert das
Till Eulenspiegel-Museum der rund
Förderstiftung mit Sitz in Soest
nimmt mit einem Grundstockvermögen von 50.000 Euro ihre
Arbeit auf. Ob Trainingsausstattung oder medizinische Unterstützung: Die neue Stiftung will
gezielt junge Fußballtalente
Medienarchiv Günter Grass
Stiftung
Für seinen Tatsachenroman „Zeitoun“ ist Dave Eggers am 13. April mit
dem Literaturpreis ALBATROS der
Medienarchiv Günter Grass Stiftung ausgezeichnet worden. Der
US-Schriftsteller
hatte seine
Teilnahme am
Festakt in Bremen kurzfristig
abgesagt, da er sich nicht genug
vorbereitet fühle, um sich zur
medialen Debatte um Grass zu
äußern. „So sehr wir diese Entscheidung bedauern, so sehr
schätzen und respektieren wir
diese – letztlich beispielhafte –
Haltung“, teilte die Stiftung mit.
Der Autor spendet sein Preisgeld in
Höhe von 25.000 Euro an den
Verein „Gegen Vergessen – Für
Demokratie“.
www.grass-medienarchiv.de
Carl Orff-Stiftung
Die Carl Orff-Stiftung hat den
Intendanten John Dew (Foto links)
am 3. März mit dem Carl Orff-Preis
ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
dotierte Preis wurde im Rahmen
der Premiere der Märchenoper „Der
Mond“ von Carl Orff am Staatstheater Darmstadt übergeben. Die
Stiftung würdigt den MusiktheaterRegisseur für seine langjährige
Auseinandersetzung mit Orffs
Musikdramen.
www.orff.de
Allianz Umweltstiftung
Insgesamt 65.000 Euro hat die Allianz Umweltstiftung im Rahmen
ihres Wettbewerbs um den Deutschen Klimapreis vergeben. Fünf
Schulen aus Elstertrebnitz, Hamburg, Lüneburg, Solingen und
Steinhagen sind am 5. Juni mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet worden. 15 weitere Projekte erhielten Anerkennungspreise in Höhe von je 1.000 Euro. Mit
einem breiten Spektrum von Ideen
zum Thema Klimaschutz hatten
sich bundesweit über 100 Schulen
beworben.
www.allianz-umweltstiftung.de
Recht, Steuern, Bilanzen, Controlling
Interdisziplinär erzielen wir
präzise Ergebnisse
51
neuigkeiten
Stiftung Preussische
Seehandlung
Die Schauspielerin Sophie Rois hat
für ihre herausragenden Verdienste
um das deutschsprachige Theater den 25. Theaterpreis Berlin
der Stiftung
Preußische
Seehandlung
bekommen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit überreichte die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am 5. Mai
im Haus der Berliner Festspiele.
www.stiftung-seehandlung.de
PSP blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Beratung von
Stiftungen zurück. Die Stiftungsberatung bildet einen der
Schwerpunktbereiche unserer Sozietät, in dem PSP wirtschaftliche,
rechtliche und steuerliche Beratung aus einer Hand bietet.
Darüber hinaus übernehmen unsere Experten vielfach das laufende
Vermögenscontrolling von Stiftungen. Angefangen von der Auswahl
der beauftragten Vermögensverwalter, über die Kontrolle von Kosten
und Umsetzung der Vermögensanlage, bis hin zu einem laufenden
Reporting der Entwicklung des Stiftungsvermögens können Stiftungen
die Expertise eines fachübergreifend besetzten Expertenteams
nutzen. Wir setzen dabei nicht einfach auf standardisierte
Verfahren, sondern orientieren uns an den konkreten Bedürfnissen
einer jeden Stiftung und bieten somit maßgeschneidert Lösungen für
jede Stiftung an.
Fordern Sie unsere Stiftungs-Broschüre an oder wenden Sie sich
direkt an unsere Experten, die Ihnen gerne für ein persönliches
Gespräch zur Verfügung stehen:
Joachim Doppstadt, j.doppstadt@psp.eu
Maik Paukstadt, m.paukstadt@psp.eu
Dr. Jasper von Hoerner, j.vonhoerner@psp.eu
PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER GBR
RECHTSANWÄLTE
WIRTSCHAFTSPRÜFER
STEUERBERATER
Schackstraße 2 (Am Siegestor) 80539 München
Tel.: +49 89 38172-0
psp@psp.eu www.psp.eu
52StiftungsWelt 02-2012
neuigkeiten
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Der KAIROS-Kulturpreis der Alfred
Toepfer Stiftung F.V.S. ging am
4. März an die französische Recycling-Designerin Katell Gélébart. Ob
Verpackungen aus neuseeländischen Haushalten oder Filz aus
sowjetischen Armeebeständen:
Seit mehr als zehn Jahren erschafft
die 39-jährige Aktivistin Kleidung,
Lampen, Möbel und andere Objekte aus besonderen Materialien. Mit
75.000 Euro ist der KAIROS einer
der höchstdotierten Kulturpreise in
Europa.
www.toepfer-fvs.de
ligkeit im Alter und zur Verständigung zwischen den Generationen
anregen. Mit Kreativität und
Menschlichkeit treffe es genau den
Nerv der Zeit, so die Jury.
www.hannoverstiftung.de
Stiftung „Freiheit der Presse“
Am 16. Mai hat die Stiftung „Freiheit der Presse“ den Wächterpreis
der Tagespresse 2012 vergeben.
Die für das Handelsblatt minutiös und sauber recherchierten Umstände des EnBW-Ankaufs durch
das Land Baden-Württemberg prämierte die Stiftung mit dem ersten
Platz. Der zweite Preis ging an die
Chefreporterin der Rhein-Zeitung,
die die Besetzung der Präsidentenstelle am Oberlandesgericht in Koblenz kritisch begleitet hatte. Drittplatziert ist eine freie TagesspiegelMitarbeiterin für ihre Recherchen
zum Missbrauch staatlicher Gelder
durch freie Träger.
www.anstageslicht.de
HannoverStiftung
Das Projekt „Gerüchteküche“ der
HannoverStiftung – Stiftung der
Sparkasse Hannover ist am
21. März mit dem DAVID-Preis des
Deutschen Sparkassen- und
Giroverbandes ausgezeichnet
worden. Senioren und Auszubildende aus Hannover treffen sich
im Rahmen dieser Kochwerkstatt
zum gemeinsamen Kochen und
Essen. Das Projekt soll zur Gesel-
vorbildlich für ein ausgewogenes
Verhältnis von Frauen und Männern
in Führungspositionen einsetzen
und das Prinzip des „Mixed Leader­
ship“ in ihrer Personalstruktur
umsetzen.
www.helga-stoedter-stiftung.de
Helga Stödter-Stiftung
Eine bundesweit einmalige Auszeichnung für „Mixed Leadership“
haben die Helga Stödter-Stiftung
und die Handelskammer Hamburg
ins Leben gerufen. Den ersten
Helga-Stödter-Preis haben am
21. März die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und die BODE
Chemie GmbH erhalten. Der Preis
würdigt Unternehmen, die sich
Dr. Franz und Astrid
Ritter-Stiftung
Der Kulturpreis der Dr. Franz und
Astrid Ritter-Stiftung für Bildende
Kunst 2012 geht an den Straubinger Fotografen Jürgen Bergbauer.
Die mit einem Preisgeld in Höhe
von 15.000 Euro verbundene Auszeichnung wird am 29. Juni verliehen. Die Arbeiten des Preisträgers
präsentiert die Stiftung vom 30. Juni bis 19. August in einer Ausstellung im Weytterturm Straubing.
www.ritter-stiftung.org
Werner Bonhoff Stiftung
Die freiberufliche Dokumentarfilmerin Renate Günther-Greene hat am
10. Mai in Berlin den Werner-Bonhoff-Preis wider den §§-Dschungel
in Höhe von 50.000 Euro erhalten.
Die Düsseldorferin habe mit investigativem Journalismus bürokratische
Hürden überwunden, so die Werner Bonhoff Stiftung. Für den WDRFilm „Behindert – Was darf ich werden?“ hat die Preisträgerin ein Jahr
lang zwei junge Erwachsene mit
Behinderungen begleitet. Die Werner Bonhoff Stiftung feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.
www.werner-bonhoff-stiftung.de
KUNSTSTIFTUNG
BADEN-WÜRTTEMBERG
Der Peter-Hans-Hofschneider-Preis
2011 der Kunststiftung Baden-
Als Leuchtpol-Partner ab
2013 die Zukunft bewegen
Leuchtpol: Deutschlands größtes
Bildungsprojekt für Nachhaltigkeit
im Kindergarten
• Treiben Sie mit uns zwei gesellschaftliche Topthemen voran:
„Nachhaltigkeit“ und „Frühkindliche Bildung“.
• Gestalten Sie mit uns Ihr gesellschaftliches Engagement –
wirkungsvoll und sichtbar.
• Werden Sie Teil unseres dichten Netzwerks – mit Entscheidern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
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Leuchtpol wirkt. Wirken Sie mit.
Gemeinsam für den Nachwuchs:
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T 069 310192-25
E zukunft@leuchtpol.de
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Leuchtpol bringt nachhaltiges Denken und Handeln
in die Kindergärten – denn hier spielen die Baumeister
unserer Welt von morgen.
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LEUC
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Leuchtpol wird gefördert von der E.ON AG.
Das Institut für integrative Studien (infis) der
Leuphana Universität Lüneburg begleitet und
evaluiert Leuchtpol wissenschaftlich.
54StiftungsWelt 02-2012
neuigkeiten
Württemberg ging am 4. Mai 2012
an Pedro Wirz. Neben einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer
Publikation im Wert von 5.000 Euro ist der Nachwuchsförderpreis
mit einer Ausstellung verbunden.
Das Werk des Künstlers zeichnet
sich durch „humorvolle Selbstbeobachtung aus. Seine Stärke liegt
nicht so sehr in der konventionellen künstlerischen Form, sondern
in der Art, wie er Kunst als Mittel
der Partizipation und sozialen Einbindung begreift“, so die Jury.
www.kunststiftung.de
SIEMENS STIFTUNG
Unter dem Motto „Einfach UmWeltspitze!“ hat die Siemens Stiftung
im Rahmen ihres Schülerwettbewerbs 2012 Mathematik, Naturwis-
hausen mit Ideen zur umweltfreundlichen Nutzung von Urin zur
ressourcenschonenden Gewinnung
von Phosphatdünger. Bei der
Preisverleihung am 26. März
wurden Preisgelder in Höhe von
insgesamt rund 100.000 Euro
vergeben.
www.siemens-stiftung.org
THEODOR HEUSS STIFTUNG
senschaften und Technik neue
Ideen für den Umwelt- und Klimaschutz gesucht. Den ersten Platz sicherte sich ein Team aus Reckling-
Der Sozial- und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Edelstein hat am 28. April den
Theodor Heuss Preis der theodor
heuss stiftung erhalten. Vier Theodor-Heuss-Medaillen gingen an die
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Der Begriff für Ökologisches Bauen
und eine zukunftssichere Wertanlage.
Investment mit intelligentem Energiekonzept:
Nachhaltig für Umwelt und Rendite.
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Joachim H. Loder
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Telefon: +49 [0]30-864 709-15
E-Mail: j.loder@select-werthaus.de
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
Anti-Bias-Werkstatt in Berlin, das
Stifterpaar Dr. Reinhard und Annette Erös (Kinderhilfe Afghanistan),
den Bildungsforscher Prof. Dr. Lothar Krappmann und das Projekt
„Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage“.
www.theodor-heuss-stiftung.de
STIFTUNG FÜR ÖKOLOGIE UND
DEMOKRATIE
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen
hat die Stiftung für Ökologie und
Demokratie e.V. den Umweltpreis
„Goldener Baum“ an Prof. Dr.
Dr. Franz-Josef Radermacher
(rechts) verliehen. Der Stiftungsvorsitzende Hans-Joachim Ritter
würdigte ihn in seiner Laudatio als
die Stiftung mit zahlreichen Partnern über 300 Projekte unter dem
Motto „Hoffnung durch Handeln“
durchgeführt. Rund 1.350 Stifterinnen und Stifter tragen die Deutsche Umweltstiftung inzwischen.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die
ökologisch ausgerichtete Bildungsund Informationsarbeit vor allem
mit jungen Menschen.
www.deutscheumweltstiftung.de
Gründung im Europäischen Umweltjahr 1987 hat sie mit mehr als
52 Millionen Euro den Naturschutz
gefördert. Heute arbeitet die
Stiftung mit mehr als 200 Wissenschaftlern, Naturschützern und
Umweltexperten in über 25 Län-
DFB-Stiftung Sepp Herberger
Die DFB-Stiftung Sepp Herberger,
älteste Stiftung des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB), feierte am
28. März ihr 35-jähriges Jubiläum.
„Die wunderbare Idee von Sepp
Herberger, die integrative Kraft des
Fußballsports für die Gesellschaft
zu nutzen, hat die Stiftung auf
vielerlei Weise mit Leben erfüllt“,
gratulierte Bundeskanzlerin Merkel. 1977 hatte der DFB anlässlich
des 80. Geburtstags von Sepp
Herberger bekannt gegeben,
gemeinsam mit dem ehemaligen
Bundestrainer eine Stiftung zu
Mitinitiator der Global Marshall
Plan-Initiative und einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft.
www.stiftung-oekologie-u-demokratie.de
JUBILÄEN
55
gründen. Seit ihrem Bestehen hat
die Stiftung rund 20 Millionen Euro
für soziale Projekte und Maßnahmen im Fußball ausgeschüttet.
www.sepp-herberger.de
Deutsche Umweltstiftung
EURONATUR
Am 31. März feierte die Deutsche
Umweltstiftung ihr 30-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung hat
Nach 25 Jahren hat die Stiftung
EuroNatur am 2. April eine Zwischenbilanz gezogen: Seit ihrer
dern Europas zusammen. Ziel ist,
das europäische Naturerbe in
seiner Vielfalt zu erhalten und
wertvolle Natur- und Kulturlandschaften in Europa zu schützen.
www.euronatur.org
SOFTWARE AG-STIFTUNG
Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens hat die Software AG-Stiftung
die Aktion „Anstiften!“ der KörberStiftung neu aufgelegt: Im Rahmen
der Initiative „Anstiften! 20 Impulse für Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg“ sollen
20 Unternehmen gefunden werden,
die jeweils 5.000 Euro für je ein
Projekt spenden. Die Software AGStiftung wird die Spendenzusagen
auf 10.000 Euro verdoppeln. Insgesamt 200.000 Euro sollen auf diese Weise soziale Innovationen in
der Region anschieben. Der feierliche Abschluss der Aktion und der
Jubiläumsfestakt finden am 15. Juni
in der Darmstädter Orangerie statt.
www.sagst.de
neuigkeiten
56StiftungsWelt 02-2012
neuigkeiten
MOSAIK
Großteil der Entwicklungskosten
von über 5 Millionen Euro.
www.steiger-stiftung.de
Franckesche Stiftungen zu Halle
Klosterkammer Hannover
Nach zweijähriger Sanierung haben
die Franckeschen Stiftungen zu
Halle am 24. März die Wiedereröffnung des Entreebereichs der historischen Schulstadt gefeiert. Für
12,5 Millionen Euro sind das Backund Brauhaus, die ehemaligen
Pächterhäuser der Meierei und die
Häuserzeile am Franckeplatz denkmalgerecht restauriert worden. Die
Wiedereröffnung erfolgte im Rahmen der traditionellen Feier zum
Geburtstag des Theologen August
Hermann Francke (1663–1727). Der
Abschluss der Bauprojekte ist ein
wesentlicher Schritt auf dem Weg
zum UNESCO-Weltkulturerbe.
www.francke-halle.de
Die Klosterkammer Hannover, unter deren Dach sich vier öffentlichrechtliche Stiftungen befinden,
wird in den kommenden Jahren
verstärkt ehrenamtliches Engagement fördern. Der Schwerpunkt
des ersten Förderprogramms der
Klosterkammer liegt auf der Qualifizierung von ehrenamtlichen Führungskräften und Mitarbeitenden.
Im Rahmen des Programms „ehrenWERT.“ können Fördermittel für
Maßnahmen beantragt werden, die
von Ehrenamtlichen getragen werden und mit deren Qualifizierung
verbunden sind.
www.klosterkammer-ehrenwert.de
Google Art Project
Björn Steiger Stiftung
Die Björn Steiger Stiftung hat am
15. März in Stuttgart das Baby-Notarztwagen-System „Felix“ vorgestellt. Das Fahrzeug ist nach Angaben der Stiftung weltweit die erste
ganzheitliche mobile Intensivstation für den Transport von Frühchen.
Durch die Kombination moderner
Fahrzeug- und Medizintechnik
können kleine Patienten im Notfall
unter besten Bedingungen in eine
Spezialklinik transportiert werden.
Die Björn Steiger Stiftung trägt den
Seit dem 3. April ist die erweiterte
Version des Google Art Projects
online und lädt zu virtuellen Rundgängen durch das Pergamonmuseum, das Alte Museum und das
Kupferstichkabinett ein. Die Staat-
dern arbeiten mit Google zusammen, darunter das Metropolitan
Museum of Art und die Tate Britain.
www.smb.museum
www.googleartproject.com
ART DINNER
Die Bürgerstiftung Berlin hat am
14. März über 250 kunstbegeisterte
Gäste zum ersten Art Dinner in das
untere Foyer der Neuen Nationalgalerie eingeladen. Im Rahmen eines
festlichen Abendessens wurden
nicht nur Kunstwerke von Jonathan
Meese und Tim Eitel versteigert,
sondern auch ein Tag als Praktikant
im Restaurant VAU von Kolja
Kleeberg. Der Reinerlös von
85.000 Euro fließt in drei Kernprojekte der Stiftung – die „LeseLust“,
die Hausaufgabenbetreuung und
die „Zauberhafte Physik“.
www.buergerstiftung-berlin.de
Internationale Studierende
lichen Museen zu Berlin, eine
Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, waren bereits
seit dem Start des Projekts im
Februar 2011 mit der Gemäldegalerie und der Alten Nationalgalerie
beteiligt. 155 Partner aus 40 Län-
Eine vergleichende Studie zu Bleibeabsichten internationaler Studierender in fünf EU-Staaten hat
der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration
und Migration am 19. April vorgestellt. Eine Befragung von über
6.200 Studierenden hat ergeben,
dass nur wenige planen, länger als
fünf Jahre im Studienland zu bleiben. Ihnen fehlt es dabei vor allem
an Informationen über die rechtlichen Möglichkeiten. Die verbrei-
StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen
tete Annahme, dass internationale Studierende von vornherein ein
Sprungbrett zur dauerhaften Einwanderung in ein hoch entwickeltes Land suchen, erweise sich damit als falsch.
www.svr-migration.de
JUNGE ISLAM KONFERENZ
Die Delegierten der Jungen Islam
Konferenz haben am 19. April im
Rahmen der Deutschen Islam
Konferenz (DIK) einen Empfehlungskatalog an Bundesinnenmi-
57
nister Hans-Peter Friedrich übergeben. Die zehn Empfehlungen
konzentrieren sich auf die Kooperation mit Schulen, die Darstellung
muslimischen Lebens in den
Medien, den Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten sowie die
stärkere Kooperation zwischen der
DIK und der Jungen Islam Konferenz. Das Projekt der Stiftung
Mercator und der Humboldt-Universität zu Berlin wird künftig
jährlich auf Bundes- und auf
Länderebene stattfinden.
www.stiftung-mercator.de
Ergebnis kommt eine Studie von
Prof. Dr. Berit Sandberg (HTW Berlin),
die vorab am 27. April im Rahmen
der Berliner Stiftungswoche präsentiert wurde. Die Befragung von
26 Stiftungen zeigt ein typisches
Verhaltensmuster: Erst wenn ein
Vorstandsmitglied tatsächlich ausscheidet, wird mit der Suche nach
Nachfolgern begonnen, vor allem im
Freundes- und Bekanntenkreis. Für
den Herbst ist ein Sammelband geplant.Ph
Vorstand verzweifelt gesucht
Hashtag #DST12
Stifter können ihre Stiftung oft nicht
loslassen: Statt rechtzeitig die
Nachfolge zu planen, wollen sie sich
so lange engagieren, bis es gesundheitlich nicht mehr geht. Zu diesem
Verfolgen Sie den Deutschen StiftungsTag 2012 in Erfurt vom
20. bis 22. Juni unter dem Hashtag
#DST12.
Wir freuen uns auf Ihre Tweets!
neuigkeiten
Folgen Sie uns!
stiftungen.org
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bundesverband
gplus.to/bundesverband
MANAGEMENT VON KULTUR- UND NON-PROFIT-ORGANISATIONEN
FERNSTUDIUM
/ MASTER OF ARTS
» Kulturmanagement
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» Unternehmenskommunikation
» Kunstkommunikation
» Medienmanagement » Rechtliche Grundlagen
» Interkulturelle Kommunikation
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Beginn: WS 2012/2013 Anmeldeschluss:
30.6.2012 (Bewerber ohne ersten Hochschulabschluss) 31.8.2012 (Bewerber mit erstem Hochschulabschluss)
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02.05.12 10:06
58StiftungsWelt 02-2012
Interna
aus dem bundesverband deutscher stiftungen und mitgliedernetzwerk
Wettbewerbe und Auszeichnungen
Bundespräsident würdigt Bürgerstiftungen
Die Bürgerstiftungen Halle, Barnim Uckermark und Schaumburg sind
die Sieger des 2. Ideenwettbewerbs der Herbert Quandt-Stiftung und der
Initiative Bürgerstiftungen.
» » » „Meine Damen und Herren –
der Bundespräsident“: Diese Worte – ganz protokollarisch – kündigten am 22. März das Kommen von
Bundespräsident Joachim Gauck
an. Herbert Quandt-Stiftung und
Initiative Bürgerstiftungen hatten
gemeinschaftlich zur Preisverleihung des 2. Ideenwettbewerbs für
Bürgerstiftungen in das Palais der
Kulturbrauerei in Berlin eingeladen.
Ebenso wie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich
auch die Organisatoren des Ideenwettbewerbs begeistert, dass der
Bundespräsident bereit war, diesen Termin wahrzunehmen. Keine
Selbstverständlichkeit, denn die
Preisverleihung des Ideenwettbewerbs fand wenige Tage nach der
Wahl und einen Tag vor der Vereidigung des Bundespräsidenten statt.
Öffentliche Auftritte des Staatsoberhauptes sind in dieser Zeit rar,
Redebeiträge von ihm gibt es nicht
– eine Regel, die auch für diese Veranstaltung galt. Die Anwesenheit
des Bundespräsidenten bedeutete
vor diesem Hintergrund allerdings
umso mehr Anerkennung und Würdigung der Arbeit, die die vielen
engagierten Menschen in den Bürgerstiftungen leisten. Durch seine
Präsenz machte der Bundesprä-
sident einmal mehr deutlich, wie
wichtig ihm das Thema „Verantwortung übernehmen“ ist.
Und das tun sie, die Bürgerstifter! Sie stärken die Mitte der Gesellschaft, indem sie sich drängender Probleme vor Ort annehmen
und gemeinsam Lösungsansätze
entwickeln: in Form eigener Projekte, als Plattform und Koordinatoren
für vielfältiges bürgerschaftliches
Engagement in der eigenen Stadt
oder Region.
Zwei der drei ausgezeichneten Bürgerstiftungen waren dem
Bundespräsidenten keine Unbekannten. In Schaumburg war er
StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna
2011 beim Bürgermahl als Redner
zu Gast und in Eberswalde bei der
Verleihung des Förderpreises für
Demokratie 2008. Grund genug für
Gauck, auch diesen beiden Zweitplatzierten ihre Urkunde persönlich
zu überreichen, was laut Protokoll
gar nicht vorgesehen war.
Voll des Lobes für die Bürgerstiftungen waren Susanne Klatten,
Stiftungsratsvorsitzende der Herbert Quandt-Stiftung, Prof. Dr. Hans
Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Dr. Udo
Di Fabio und Dr. Christof Eichert,
geschäftsführender Vorstand der
Herbert Quandt-Stiftung. Der mit
15.000 Euro dotierte erste Preis
ging an die Bürgerstiftung Halle für
ihren Beitrag „6 x Neuland – Kinder entdecken Halle“. Die Bürgerstiftungen Barnim Uckermark und
Schaumburg teilen sich den zweiten Platz und erhalten je 7.500 Euro
Preisgeld.
Ziel des „Ideenwettbewerbs für
Bürgerstiftungen“ ist es, die Innovationskraft der in Bürgerstiftungen
aktiven Menschen zu fördern. Zudem soll die Multiplizierbarkeit von
Projekten vorangetrieben und die
wichtige Arbeit der Bürgerstiftungen öffentlich anerkannt und gewürdigt werden. Unter der Überschrift
„Brücken bauen zwischen sozialen
Milieus“ hatten die Herbert QuandtStiftung und die Initiative Bürgerstiftungen im Frühjahr 2011 alle Gütesiegel-Bürgerstiftungen aufgerufen,
59
Projekte zur Stärkung des sozialen
Zusammenhalts einzureichen. Die
Jury hatte daraufhin zehn Bürgerstiftungen ausgewählt und mit einem
Startgeld von je 5.000 Euro in den
Wettbewerb geschickt. Die nun nach
Ablauf der mehrmonatigen Projektphase vergebenen Preisgelder in
Höhe von insgesamt 30.000 Euro
dienen der nachhaltigen Verankerung der besten Projekte. « « «
Ulrike Reichart | Projektleiterin
Ideenwettbewerb für Bürgerstiftungen
bei der Initiative Bürgerstiftungen
åBundespräsident
Joachim Gauck versammelt die Gewinner unter
dem Schirm der
Initiative Bürgerstiftungen.
60StiftungsWelt 02-2012
Trends und Initiativen
Positionspapier zur Engagementförderung
Stiftungen verständigen sich beim Forum Engagementförderung auf gemeinsame Standpunkte. Engagementfördernde Stiftungen sind eingeladen, das Papier mit zu unterzeichnen.
Karin Haist leitet in der Körber-Stiftung
den Bereich Gesellschaft. Im
Bundesverband Deutscher
Stiftungen leitet sie das Forum Engagementförderung.
Kontakt haist@koerber-stiftung.de
Weitere Informationen Das Positionspapier finden
Sie unter www.stiftungen.
org/engagementfoerderung
Zur Unterzeichnung
des Papiers senden Sie bitte
einen Brief, ein Fax oder
eine E-Mail an
Bundesverband Deutscher
Stiftungen
Nina Leseberg
Mauerstraße 93
10117 Berlin
Fax (030) 89 79 47-71
nina.leseberg@stiftungen.org
» » » Das Positionspapier „Mehr
Bürgergesellschaft wagen! Stiftungen in der Engagementförderung“
klärt die Rolle von Stiftungen im
Spannungsfeld von Bürgergesellschaft und Staat. Es wurde 2011 als
Antwort auf die Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung
von einer Strategiegruppe engagementfördernder Stiftungen erarbeitet und beim Forum Engagementförderung Anfang 2012 diskutiert
und verabschiedet. Zur Strategiegruppe gehören neben dem Bundesverband Deutscher Stiftungen
die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Bürgerstiftung
Dresden, die Herbert Quandt-Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Thüringer
Ehrenamtsstiftung und die Vodafone Stiftung Deutschland. Engagementfördernde Stiftungen sind
herzlich willkommen, das Papier
mit zu unterzeichnen.
Die Nationale Engagementstrategie adressiert Stiftungen ausdrücklich als Kooperationspartner.
Diesem Anspruch verweigern sich
engagementfördernde Stiftungen
nicht, im Gegenteil: Sie wollen einen substanziellen Beitrag zur Förderung und Aufwertung des bürgerschaftlichen Engagements in
Deutschland leisten. Aber sie fordern in ihrem Positionspapier eine
Partnerschaft auf Augenhöhe mit
staatlichen Akteuren. Sie verweisen
darauf, keinesfalls staatliche Förderung ersetzen zu können. Und
auch für die rechtlichen Rahmen-
bedingungen – Gemeinnützigkeits-,
Spenden- und Zuwendungsrecht
– sowie die Grundsicherung einer
Infrastruktur für Engagement sehen
Stiftungen die öffentliche Hand in
der Pflicht. Weil Engagement öffentliche Räume und professionelle Kerne braucht, regt das Papier
Bund, Länder und Kommunen an,
nicht nur auf befristete Programme
und Modellprojekte zu setzen, sondern – wo immer möglich – stärker
die institutionelle Förderung selbstständiger Strukturen anzustreben.
Hier sehen die Stiftungen aber
auch den eigenen Sektor und die
Wirtschaft in der Pflicht.
Einen wesentlichen Anteil des
Positionspapiers nimmt die Beschreibung der eigenen Handlungsfelder ein. Stiftungen verstehen
sich gerade im kommunalen Raum
als Partner engagementtragender
Einrichtungen wie z.B. Freiwilligenagenturen, Mehrgenerationenhäuser oder Bürgerplattformen. Und
sie sehen sich als potenzielle Initiatoren und Träger von Netzwerken
und Kooperationen, die sinnvolle
Synergien in der Bürgergesellschaft
produzieren. Als weitere Felder, in
denen sie wirken wollen, sind aufgeführt: die Engagementforschung,
die Qualifizierung zum Engagement,
die Anerkennung bürgerschaftlicher
Initiative, aber auch die aufsuchende und integrative Engagementförderung, z.B. indem Menschen
mit geringer Bildung oder sozialer
Benachteiligung zur Mitgestaltung
motiviert und befähigt werden.
Über einen Punkt wurde lange
diskutiert: wie bedeutend die Innovations- und Reformimpulse sind,
die von Stiftungen gesetzt werden.
Im Positionspapier betonen die
Stiftungen ihre Rolle als versierte Begleiter gesellschaftlicher Reformprozesse. Sie beanspruchen
– nicht mehr, aber auch nicht weniger – dank ihres fachlichen und
methodischen Know-hows, ihrer
Ressourcen und Unabhängigkeit,
auf Augenhöhe mit allen Beteiligten gesellschaftliche Willensbildungs- und Beteiligungsprozesse
moderieren und voranbringen zu
können. « « «
NEXIA DEUTSCHLAND GMBH
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Mit Stiftungen Nutzen stiften
„Stiften mit Weitblick“
Sprechen Sie uns als Stiftungsexperten an:
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gehen Sie also mit uns stiften.
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(inter)national tätige Stiftung eine transparente, effiziente und praxisbezogene Beratung
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Standorte des Kompetenz-Zentrums
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Bergisch Gladbach | Berlin | Bocholt | Bonn | Bornheim | Euskirchen | Frankfurt | Freiburg | Hamburg |
Hannover | Herford | Lübeck | Bad Oldesloe |
Wiesbaden
Kontaktadresse:
WP StB Volkmar Heun |
Katharina Krumpen |
Carmanstr. 48 | 53879 Euskirchen |
Telefon 0 22 51 – 70 09 70 |
www.nexia.de | npo@nexia.de
62StiftungsWelt 02-2012
Mitglieder und Kooperationspartner
Neue Mitglieder des Bundesverbandes
Herzlich willkommen!
STIFTUNGEN UND STIFTUNGSVERWALTUNGEN
Broken hearts stiftung
Postfach 3144
21209 Seevetal
Telefon (04105) 67 65-84 | Fax -53
info@brokenhearts.eu
www.brokenhearts.eu
Die broken hearts stiftung wurde als
Treuhandstiftung der Stiftung Herzschlag
am 1. Dezember 2011 mit Sitz in Seevetal (Niedersachsen) durch Dr. Cinderella von Dungern gegründet. Sie will mehr
Aufmerksamkeit für das Thema Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert wecken und eine erhöhte Sensibilität insbesondere im deutschsprachigen
Raum schaffen.
Die Stiftung soll die Arbeit von Einrichtungen, die sich gegen Menschenhandel in Deutschland engagieren, sinnvoll
ergänzen. Der Schwerpunkt der Arbeit
liegt bei Kommunikation und Fundraising
für bestehende Organisationen, die zunehmend mit knappen Mitteln zu kämpfen haben. Ziel ist eine verbesserte Aufklärung der Zivilgesellschaft und die Unterstützung eines effizienten Angebots,
um Menschenhandel in Deutschland zu
stoppen. Die broken hearts stiftung will
helfen, den Stimmlosen eine Stimme zu
geben.
Bürgerstiftung Wolfsburg
Postfach 10 09 44
38409 Wolfsburg
Telefon (05361) 28-22 04 | Fax -18 28
buergerstiftung@stadt.wolfsburg.de
Initiative zeigen, sich für das Gemeinwohl einsetzen, Verantwortung übernehmen für das Heute und die Zukunft
Wolfsburgs – in diesem Sinne möchte
die Bürgerstiftung Wolfsburg Menschen
mit Engagement, mit Erfahrung und der
Bereitschaft, sich finanziell einzubringen,
zusammenführen, damit aus guten Ideen
auch erfolgreiche Projekte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt werden.
Die Stiftung wurde im Dezember 2006
durch den Rat der Stadt Wolfsburg gegründet. Sie entwickelt eigene und fördert gemeinnützige Projekte insbesondere aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Kultur und Sport sowie Jugend und
Soziales. Dabei liegen ihr Kinder und Jugendliche ganz besonders am Herzen.
Schwerpunkte der Stiftung liegen bei
der Förderung der sozialen Kompetenz
im Kindergarten und in der Grundschule,
Projekten zur Gewaltprävention, Bildung
und Gesundheit.
CHRISTIANA-STIFTUNG
Zeisigstraße 7
94315 Straubing
Telefon / Fax (09421) 66 09
christiana-stiftung@gmx.de
www.christiana-stiftung.de
ChristianaStiftung
zur Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Afrika
Die Christiana-Stiftung „Hilfe für Afrika“
wurde 1998 von Christa Bernlochner zur
Linderung von Hunger und Not der afrikanischen Bevölkerung gegründet. Die
Stiftung unterstützt Hilfsprojekte von anerkannten Hilfsorganisationen, z.B. des
von Pater Michael Reynolds geleiteten
World Mercy Fund (WMF) / Barmherzigkeit e.V. Das Kibagare Good News Centre
in Kenia liegt im bettelarmen Slum­bezirk
der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Über 1.000 hilfsbedürftige Kinder werden
hier im Zentrum und in den umgebenden
Elendsbezirken versorgt. Mangi z.B., ein
krankes Waisenkind aus den Slums Nairobis, fand durch Mitarbeiter von WMF
Barmherzigkeit, Aufnahme und Pflege im
Good News Centre von Kibagare.
Claussen-Simon-Stiftung
Große Elbstr. 145f
22767 Hamburg
Telefon (040) 413079621
Fax (040) 413079623
info@claussen-simon-stiftung.de
www.claussen-simon-stiftung.de
Die Claussen-Simon-Stiftung wurde 1982
anlässlich des 100. Jahrestages der Beiersdorf AG von Georg W. Claussen, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender und
langjähriger Vorstandsvorsitzender, gegründet. Bis 2011 wurde sie treuhänderisch verwaltet, seitdem ist sie eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen
Rechts. Sie fördert Wissenschaft, Forschung, Bildung sowie Kunst und Kultur. Die Begleitung junger Talente beginnt
mit einem Studium als Schüler im Begabtenförderprogramm Wirtschaft und
setzt sich in Master- und Doktorandenprogrammen fort. An der Bucerius Law
School gibt es den Claussen-Simon-Stiftungslehrstuhl für Internationales Recht.
Die Stiftung vergibt den Preis für Mentorship und veranstaltet eine Akademie für
Oberstufenschüler. Das Programm „Unseren Schulen“ fördert Projekte für besonderes und kooperatives Lernen und
Lehren an Schulen in Hamburg.
Dr. Margund Brusch und Ilse
Ritscher Stiftung
Stettiner Straße 29
38707 Altenau
Telefon (05328) 82 62
brusch.ritscher-stiftung@email.de
www.stiften-und-helfen.de
Die 2005 mit dem Nachlass ihrer Freundin von Ilse Ritscher gegründete Stiftung
leistet humanitäre Hilfe im In- und Aus-
land. Kinder- und Bildungspatenschaften
und Gesundheitsprojekte wie die Krankenstation Kakoy (Kongo) sind Förderschwerpunkte. Die Stiftung hilft bei Katastrophen, aber meist sind es die Lebensumstände von Menschen, die eine Katastrophe sind und der Hilfe bedürfen. Diese Hilfe sieht, je nach Förderregion, recht
unterschiedlich aus. Zustiftungen begründeten eine Hilfe für krebskranke
Kinder, für Aidskranke und die Manfred
Ness Blinden- und Sehbehindertenhilfe.
Dürrschnabel Stiftung
Stiftung für Not leidende und
behinderte Kinder
Brandelweg 30
79312 Emmendingen
verwaltung@duerrschnabel-stiftung.de
www.duerrschnabel-stiftung.de
Die Dürrschnabel Stiftung wurde 1995
mit 1,5 Millionen DM in Form einer hochwertigen Industrieimmobilie gegründet.
Die Erlöse aus der Stiftung betragen jährlich 45.000 Euro. Den Gründern der Stiftung, Karl und Anna Dürrschnabel, war
es eine Herzensangelegenheit, in Not geratenen Kindern und Jugendlichen, insbesondere behinderten Kindern, durch
schnelle, unbürokratische Hilfe zu einem
besseren Leben zu verhelfen. Die Stiftung gibt situationsbedingt direkte Hilfe
an die Betroffenen zur Anschaffung von
wichtigen Sachmitteln und finanziert therapeutische Maßnahmen. Sie finanziert
Umbauten und Fahrzeuge und beteiligt
sich an Modernisierungen von Kinderheimen und Behinderteneinrichtungen im
In- und Ausland.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna
Felicitas-M.-Aumann-Stiftung
Münchner Straße 64a
85774 Unterföhring
Telefon (089) 95 84 63-21 | Fax -40
info@felicitas-m-aumann-stiftung.de
www.felicitas-m-aumann-stiftung.de
Im Mai 2001 wurde die Stiftung von Felicitas M. Aumann gegründet. Stiftungszweck ist die Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen,
insbesondere durch finanzielle Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und Einrichtungen. Ziel der Stiftung
ist z.B. die therapeutische Begleitung benachteiligter Kinder, Maßnahmen zur
Verbesserung sozialen Lernens an Schulen, sozialer und gewaltfreier Umgang
untereinander, Hausaufgabenbetreuung
und Musikförderung, schwerpunktmäßig
im Münchner Raum. In naher Zukunft will
die Stiftung für ein unbebautes Grundstück in Brandenburg einen Träger finden, der dieses dem Stiftungszweck entsprechend nutzt.
Förderstiftung der Sparkasse
Amberg-Sulzbach
Marienstraße 10
92224 Amberg
Telefon (09621) 300 51-10 | Fax -19
foerderstiftung@sparkasse-ambergsulzbach.de
www.sparkasse-amberg-sulzbach.de
Unzählige Vereine, Kunst in allen Facetten, sportlicher Anspruch – der Landkreis Amberg-Sulzbach lebt vom Engagement seiner Bürger. Damit dies nicht
an finanziellen Problemen scheitert, unterstützt die Förderstiftung der Sparkasse Amberg-Sulzbach zahlreiche Projekte
in der Region. 2007 gegründet, schüttet
die Stiftung jährlich fünfstellige Beträge
aus. Die Sparkasse Amberg-Sulzbach will
mit der eigenen Stiftung ihre soziale Verantwortung in der Region unterstreichen
und sicherstellen, dass bürgerliches Engagement auch in Zukunft die nötige mo-
63
lerisches Niveau zu wirtschaftlich vertretbaren Rahmenbedingungen ermöglichen. Ein zusätzliches Augenmerk wird
netäre Förderung erhält. Das Stiftungsvermögen beträgt derzeit 1 Million Euro.
Friedhelm Schnitzler Musikstiftung
Stefan-George-Ring 3
81929 München
Telefon (089) 43 73 89 98
post@f-schnitzler.com
Die hochwertige Aufführung exzellenter
Musik setzt nicht zwangsläufig ein hohes Gagenbudget voraus. Engagierte und
qualifizierte Musikerinnen und Musiker und ganz besonders Laienchöre wirken oft im Verborgenen. Die Friedhelm
Schnitzler Musikstiftung initiiert und begleitet Musikprojekte, die hohes künst-
dabei auf die Mitwirkung von jungen Erwachsenen gelegt, die entweder noch an
der Neigungsschwelle zwischen Hobby,
Semi-Professionalität und Beruf stehen
oder sich schon im Musikstudium an erste Auftritte heranwagen.
Ihre Stiftung – ein Baum der Früchte trägt.
Wer eine Stiftung gründet und verwaltet, macht sich zur Aufgabe, den Stifterwillen auf Dauer umzusetzen.
Die Stiftung soll zu einem gesunden Baum heranreifen, der Früchte trägt. Nachhaltig getroffene Anlageentscheidungen unterstützen Sie dabei – tauschen Sie sich mit uns aus!
Informationen über unsere Stiftungsberatung und nachhaltige Angebote der Bank für Kirche und Diakonie
finden Sie im Internet unter www.KD-BANK.de/Stiftungsberatung oder rufen Sie uns einfach an.
Wir beraten Sie gern und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft Ihrer Stiftung zu gestalten.
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK  www.KD-BANK.de
Stiftungskoordinatorin Christiane Wicht-Stieber  Fon 0231-58444-242  Stiftung@KD-BANK.de
64StiftungsWelt 02-2012
Helmut Nanz Stiftung zur
Förderung von Kunst und
Kunsterziehung
Augsburger Straße 554
70329 Stuttgart
Telefon (0711) 225 64-11
i.beese@nanz-gruppe.de
Die Förderstiftung und Trägerin einer gemeinnützigen Einrichtung unterstützt
satzungsgemäß nur gemeinnützige Körperschaften und Organisationen mit Sitz
in Stuttgart oder München, nicht jedoch
Privatpersonen. Fördergebiete der Stiftung sind Musik und Literatur, darstellende und bildende Kunst, hierbei Konzerte und Kunstausstellungen sowie Theater und Museen. Die Stiftung fördert gemeinnützige Musikschulen sowie Projekte und Ideen für das Heranführen von
Kindern und Jugendlichen an bildende
Kunst und Musik und lobt Jugendpreise
für besondere Leistungen auf dem Gebiet
der bildenden Kunst und Musik aus. Außerdem vergibt sie Stipendien und Fördermittel an Studierende der Musikhochschule Stuttgart. Gegründet wurde die
Stiftung 1989 von Helmut Nanz in Stuttgart. Dem Vorstand gehören Helmut C.
Nanz, Harald Korb und Ingrid Beese an.
Katarina Witt-Stiftung
Schwalbacher Straße 48
65760 Eschborn
Telefon (06196) 768 52-0 | Fax -20
info@katarina-witt-stiftung.de
www.katarina-witt-stiftung.de
Mit Bewegung fängt alles an. Nicht umsonst heißt es „auf eigenen Beinen stehen“, wenn ein Mensch dazu in der Lage
ist, sein Leben eigenständig zu meistern.
Die Katarina Witt-Stiftung hilft vor allem
denen, die es damit am schwersten haben und für die Mobilität in der Entwick-
lung gleichzeitig am wichtigsten ist: Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen Behinderung. So fließen die Spendengelder in Sport- und Bewegungsräume, Turngeräte, Sportrollis oder auch
in die Förderung von behinderten Leistungssportlern. Katarina Witt hat die Stiftung im Jahr 2005 initiiert. Die Organisation arbeitet mit einem kleinen Team.
Kultur- und Sozial-Stiftung der
Stadt-Sparkasse Haan (Rheinl.)
Kaiserstraße 37
42781 Haan
Telefon (02129) 575-255
Die Stiftung der Stadt-Sparkasse Haan
(Rheinl.) wurde 1998 gegründet, verfügt mittlerweile über ein Stiftungskapital von 1,1 Millionen Euro und legt großen Wert auf die Förderung von Sozialem, Kunst und Kultur. Hierbei sind die
Bereiche weit gefächert – von Musikförderungen in Schulen, z.B. durch die Musical-Aufführung einer Grundschule oder
ein Zirkusprojekt, über eigene, geförderte Kunstwerke bis zum Kauf eines neuen Rettungswagens für das Deutsche Rote Kreuz. Ein ganz besonderes Projekt,
an dem sich die Stiftung bereits zum
zweiten Mal mit einer Fördersumme von
rund 20.000 Euro beteiligt, ist die Klasse
2000. Die bundesweite Kampagne klärt
Kinder im Grundschulalter über Gesundheit, Gewalt und Sucht auf, um so früh
wie möglich Problemen vorzubeugen.
Majolika – Stiftung für Kunst- und
Kulturförderung Karlsruhe
Stadt Karlsruhe
Stadtkämmerei
Rathaus am Marktplatz
76133 Karlsruhe
Telefon (0721) 133-20 23 | Fax -95 20 23
Ursula.Voboril@stk.karlsruhe.de
Die Stiftung wurde im August 2011 errichtet, um die Staatliche Majolika Manufaktur als Wirtschaftsunternehmen und bedeutende Kultureinrichtung mit 110-jähriger Tradition als alleinige Gesellschafterin zu erwerben. Das Unternehmen
kämpfte mit wirtschaftlichen Problemen.
Private Förderer, die Stadt Karlsruhe und
Kreditinstitute haben bis heute ein Stiftungskapital von 200.000 Euro aufgebracht. Die Stiftung fördert Kunst und
Kultur, indem sie freischaffende Künstler bei der Herstellung von Kunstkeramiken betreut und historische keramische
Produktionsverfahren, Formen und Glasuren bewahrt. Sie soll jährlich einen Keramikpreis und einen Förderpreis vergeben. Kooperationen mit Kunsthochschulen und Museen sollen ausgebaut werden. Die Stiftung ist fördernd und operativ tätig.
MAK Maximilian und Alexander
Maria Knauf Stiftung
für benachteiligte Kinder
Postfach 86 01 40
81628 München
Telefon (089) 98 10 51 03
Fax (089) 99 81 76 02
info@mak-kinderstiftung.de
www.mak-kinderstiftung.de
Randstad Stiftung
Helfmann-Park 8
65760 Eschborn
Telefon (06196) 777 13 56 | Fax -58
info@randstad-stiftung.de
www.randstad-stiftung.de
Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sehen sich vielen Problemen ausgesetzt, die sie bewältigen müssen. Schulprobleme, Sprachbarrieren und mangelnde soziale Kompetenz führen oft zum Gefühl der Ausweglosigkeit. Von hier ist der
Weg in Sucht oder Kriminalität einfacher
als der Weg zu einem selbstbestimmten Platz in unserer Gesellschaft. Die soziale Herkunft darf aber nicht Schicksal
sein! Deshalb haben Ute Maria und Carlo
Knauf im Jahr 2010 die MAK Maximilian
und Alexander Maria Knauf Stiftung für
benachteiligte Kinder gegründet. Sie soll
Kinder und Jugendliche, die in benachteiligten Verhältnissen leben, unterstützen,
angemessenen Zugang zu Bildung, Ausbildung und begleitender sozialer Unterstützung zu erlangen.
Die 2005 gegründete gemeinnützige
Randstad Stiftung versteht sich als Wegbereiter und Wegbegleiter für die Akteure der Lern- und Arbeitswelt. Sie setzt
sich dafür ein, dass Menschen und Organisationen Veränderungen in der Lernund Arbeitswelt erkennen, verstehen und
nachhaltig in konstruktive Handlungen
umsetzen können. Im Dialog mit Wissenschaft und Praxis entwickelt die Stiftung
innovative Konzepte zur Gestaltung der
Lern- und Arbeitswelt, die sie in folgenden Projekten fachkundig umsetzt: das
Schulpatenschaftskonzept „Du bist ein
Talent“, der „Kompass“ zur Berufsorientierung für Studierende, der Förderwettbewerb für „AkademischeAbschlussArbeiten“, das Stipendienprogramm „Barrierefrei in Bildung und Beruf“ für Gehörlose und eine Stiftungsprofessur an der
SRH Hochschule Heidelberg.
Quality Juice Foundation
Am Hahnenbusch 14b
55268 Nieder-Olm
Telefon (0 6136) 92 28-0 | Fax -10
info@qualityjuice.org
www.qualityjuice.org
Schoewel Stiftung Fairchance
Am Park 4
10785 Berlin
Telefon (030) 269-498 96 | Fax -339 82
anna.bodmer@stiftung-fairchance.org
www.stiftung-fairchance.org
Im Jahr 2009 gründete SGF International
e.V. die Quality Juice Foundation QJF als
rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Die international agierende Stiftung verfolgt das Ziel, die Qualität und Sicherheit von Fruchtsäften und
den fairen Wettbewerb zu fördern. Sie
verfolgt ihre Ziele insbesondere durch
die Organisation, Durchführung und Förderung von Fachtagungen und Fortbildungsveranstaltungen für Qualitätsverantwortliche; die Förderung von öffentlichen und privaten Projekten und Maßnahmen im Sinne des Stiftungszwecks;
die Unterstützung von Forschungsvorhaben zur Verbesserung von Instrumenten der Qualitätssicherung sowie Entwicklung geeigneter Technologien; sowie durch die Verleihung eines Preises
an Personen, die sich um die gärungslose Früchteverarbeitung besonders verdient gemacht haben. Präsident der Stiftung ist Peter Eugen Eckes.
Die Schoewel Stiftung Fairchance hat
sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen bessere Perspektiven und
Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben
in Deutschland zu ermöglichen. Als Stifter unterstützt die Familie Schöwel insbesondere Projekte zur Integrations- und
Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund sowie für Kinder aus sozial benachteiligten Schichten. Die stiftungseigene Sprachförderinitiative „MITsprache“ läuft seit Schuljahresbeginn
2011/12 an fünf Berliner Grundschulen und soll in Zukunft kontinuierlich auf
weitere Bildungseinrichtungen ausgeweitet werden. Grundlage der Sprachförderung bildet das Lehrprogramm „Deutsch
für den Schulstart“, das von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ent-
Transparenz erzeugen
ist unsere Stärke
Entwicklung im Stiftungswesen:
2000 – 2003
Einführung Förderverwaltung und Rechnungswesen für eine Stiftungsverwaltung
2004 – 2007
R e o rg a n i s a t i o n u n d K o o rd i n a t i o n d e r I T / E D V i n
einer öffentlich-rechtlichen Stiftung
Optimierung Adress- und Spendenverwaltung bei
Stiftungen
Einführung Liegenschaftsverwaltung und Geografisches Informationssystem
Marktanalyse „Stiftungen und EDV“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband
Erstellung Anforderungsprofil und Auswahlver fahren für ein Wer tpapierverwaltungssystem
R e o rg a n i s a t i o n v o n A r b e i t s p ro z e s s e n i n e i n e r
Stiftungsverwaltung
Projektleitung bei der Umstellung der kameralen
auf kaufmännische Rechnungslegung nach HGB
für eine öffentlich-rechtliche Stiftung
Mitglied und Rahmenpartner:
2008 – 2010
Zertifizierung zum EBS „Stiftungsmanager“
Einsatz als kaufmännischer Interimsmanager in
Stiftungen
Ausgründung von wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben in Stiftungen
Entwicklung einer Branchenlösung für operative
und Förderstiftungen „CAS Maecenas“
Einführung von Portallösungen für Stipendiatenu n d A l u m n i o rg a n i s a t i o n e n
66StiftungsWelt 02-2012
wickelt wurde. Die enge Zusammenarbeit
mit dem Sprachförderzentrum Berlin-Mitte garantiert den ungehinderten Ablauf
des Projektes.
Sparkassenstiftung
für den Kreis Borken
Sparkasse Westmünsterland
Vorstandssekretariat
Overbergplatz 1
48249 Dülmen
info@sparkasse-westmuensterland.de
Die Sparkassenstiftung für den Kreis Borken setzt das durch die Sparkasse Westmünsterland betriebene Förder- und
Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür wurden von
der Sparkasse Westmünsterland mehr
als 3,7 Millionen Euro Stiftungskapital
bereitgestellt. Die Stiftung ist vor allem
fördernd tätig.
Sparkassenstiftung
für den Kreis Coesfeld
Sparkasse Westmünsterland
Vorstandssekretariat
Overbergplatz 1
48249 Dülmen
info@sparkasse-westmuensterland.de
Die Sparkassenstiftung für den Kreis
Coesfeld setzt das durch die Sparkasse
Westmünsterland betriebene Förder- und
Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür wurden von
der Sparkasse Westmünsterland mehr
als 3,7 Millionen Euro Stiftungskapital
bereitgestellt. Die Stiftung ist vor allem
fördernd tätig.
Sparkassenstiftung für Stadtlohn
Sparkasse Westmünsterland
Vorstandssekretariat
Overbergplatz 1
48249 Dülmen
info@sparkasse-westmuensterland.de
Die Sparkassenstiftung für Stadtlohn
setzt das durch die Sparkasse Westmünsterland betriebene Förder- und
Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür werden von
der Sparkasse Westmünsterland bis Ende 2013 mehr als 2,9 Millionen Euro Stiftungskapital bereitgestellt. Die Stiftung
ist vor allem fördernd tätig.
Sparkassenstiftung
Offenburg/Ortenau
Bertha-von-Suttner-Straße 8
77654 Offenburg
Telefon (0781) 200-18 50 | Fax -11 89
mail@sparkassenstiftung-offenburg.de
www.sparkassenstiftung-offenburg.de
Im Mai 2008 hat die Sparkasse Offenburg/Ortenau die Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau gegründet, die mittlerweile über ein Kapital von 1 Million
Euro verfügt. Aus eigenen Mitteln fördert die Stiftung vor allem die Jugendarbeit in den Vereinen. Daneben sollen Arbeiten und Initiativen unterstützt werden,
die sich mit lokaler und regionaler Geschichte befassen. Schließlich wird sich
die Stiftung an Projekten beteiligen, die
die Wirtschaftserziehung in den Schu-
len zum Ziel haben. Die Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau ist als Kundenstiftung konzipiert und ermöglicht Privatpersonen oder Unternehmen, sich in der
Stiftung mit einem Stiftungsfonds, einer
Treuhandstiftung oder einer Zustiftung zu
engagieren.
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stellt Ihre Haftung gegen „0“
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FidesConsult ist Dialogpartner des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
FIDESConsult Versicherungsvermittlungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH
Maximilian Schäfer
Ottostraße 21, 80333 München, Tel. +49 89 219952-790
maximilian.schaefer@fidesconsult.de
StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna
Sparkassen- und Bürgerstiftung für
Gummersbach
Hindenburgstraße 4–8
51643 Gummersbach
Telefon (02261) 31-202 | Fax -702
hartmut.weuste@sparkasse-gm.de
www.sparkassen-und-buergerstiftunggm.de
Sparkassenund Bürgerstiftung
für Gummersbach
„Einfach Gutes tun“ – unter diesem Motto wurde Ende 2007 von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der
Stadt Gummersbach die Sparkassenund Bürgerstiftung für Gummersbach ins
Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist es, eine weitere Möglichkeit zu schaffen, sich
für Gummersbach und die hier lebenden
Menschen zu engagieren. Insbesondere
unterstützt die Stiftung gemeinschaftsfördernde und innovative Projekte im Bereich der Stadt Gummersbach. Konkret
werden in der Stiftungssatzung folgende
Förderzwecke genannt: Musik, Literatur,
Kunst, Heimat- und Denkmalpflege, Jugendpflege und -fürsorge, internationale
Verständigung sowie Behinderten-, Kinder- und Jugendsport.
STIFTUNG – BÜRGER FÜR WARENDORF
Splieterstraße 70
48231 Warendorf
Telefon (02581) 63 66-60 | Fax -34
info@buergerstiftung-warendorf.de
www.buergerstiftung-warendorf.de
Die Stiftung – Bürger für Warendorf
möchte eine positive Entwicklung der Gesamtstadt Warendorf fördern, das Le-
ben in dieser Stadt lebenswerter machen
und den Gemeinsinn und die Heimatverbundenheit der Einheimischen und Zugereisten, der deutschen und der aus-
ländischen Bürger stärken. Die Stiftung
führt zu diesem Zweck eigene Projekte
durch und fördert zugleich andere laufende Projekte in der Stadt. Sie möchte
auch eine Plattform für anfallende Probleme in der Bürgerschaft sein und dabei
vermittelnd und verbindend tätig werden.
Die Stiftung – Bürger für Warendorf ist
wirtschaftlich, politisch und konfessionell unabhängig. Alle Mitglieder des Vorstands und des Stiftungsrates arbeiten
ehrenamtlich.
Stiftung Calendarium (SC)
c/o Forschungskoordinator Pawlik
Königsstieg 10
38118 Braunschweig
Wir befanden uns
auf unserem kleinsten Orte
fanden für unsere Stiftung
nicht mehr als 100 Worte.
Wir haben den stifterischen Tick
für Forschung Kultur Musik.
Seit unserer Gründung 1982 nach Christlich
stifteten wir etliche Forschungsthemen
beachtlich.
Durch ständige Zustiftungen
wurden wir stifterisch potent
auf manchen Gebieten
auch recht kompetent.
67
Am stifterischen Herzen liegt uns allemal
Personen zu erreichen in großer Zahl.
Unsere intensive private Aktivität
fördert neue Arbeitskapazität.
Wir sind Stifter vollster Intention
aber das sicherlich ahnen Sie schon.
International sind wir aktiv
das wirkt immer positiv
zum Wohl und Ansehen vom Land
auf die Ergebnisse sind wir immer gespannt.
Stiftung der Kreissparkasse
Halberstadt
Domplatz 12
38820 Halberstadt
Telefon (03941) 43-702 02
Die Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt wurde im Dezember 2007 gegründet. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige oder
kirchliche Zwecke, kann aber auch selbst
die genannten gemeinnützigen Zwecke
verwirklichen. Die Stiftung fördert im Geschäftsgebiet der ehemaligen Kreissparkasse Halberstadt sowie in der Stadt Falkenstein. Ihre Aufgabengebiete sind die
Altenhilfe, Bildung, Erziehung und Studentenhilfe, Denkmalschutz und -pflege, Heimatpflege und -kunde, Kinderund Jugendhilfe, Kunst und Kultur, Sport,
Brauchtum, Karneval, Umweltschutz, Naturschutz und Landschaftspflege sowie
Zivilbeschädigten- und Behindertenhilfe.
sche Fauna einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Um dies zu erreichen, schart die Gründerin Barbara Geiger eine Riege international renommierter Wissenschaftler um sich. Für die erste Phase der durch die Stiftung initiierten Projektreihe Fräulein Brehms Tierleben wurden Theaterstücke zu Bär, Luchs
und Wolf für die Bühne entwickelt und
verfasst. 2012 folgen Regenwurm, Waldameise und Wildbiene, um ab 2013 den
Beutegreifern Gesellschaft zu leisten. Im
Laufe des Jahres 2013 wendet sich die
Projektreihe migrierenden Tierarten zu:
Rauchschwalbe, Weißstorch und Wanderfalke. Der Begriff „heimische Tierarten“
darf überdacht und erweitert werden.
Stiftung
Fräulein Brehms Tierleben gGmbH
Ackerstraße 3a
10115 Berlin
Telefon (030) 622 68 12
info@brehms-tierleben.com
www.brehms-tierleben.com
Die Stiftung Fräulein Brehms Tierleben
gGmbH macht es sich zur Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse über heimi-
Bis zu 124 Milliarden Euro Verlust:
Ein Aufgabengebiet für Stiftungen?
Ursache:
Laut der Gallup-Studie v. 20.03.12 entsteht jährlich ein derartiger MilliardenSchaden u. a. durch Führungsmängel: so machen 63% der deutschen Arbeitnehmer
nur „Dienst nach Vorschrift“; 23% haben „innerlich bereits gekündigt“; nur 14%
der Angestellten weisen eine „hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber“ auf.
Ähnlich die Pressemitteilung des Bundesverbandes deutscher Psychologen
(Nr. 4/08):
Der hohe Anteil psychischer Krankheiten bei den Arbeitnehmern beruht auch auf
defizitärem Führungsverhalten der Führungskräfte.
Soll das so bleiben?
Oder eröffnet sich hier ein Aufgabengebiet für Stiftungen? Was meinen Sie?
Interessiert Sie dieses Thema?
Dann fordern Sie bitte unser
Thesenpapier über eine bessere
Hochschulausbildung an oder lesen Sie
es auf: www.meyer-camberg.org/
ueber-uns/thesenpapier/
Dr. Meyer-Camberg Institut gGmbH
Türkenstraße 28, 80333 München
E-Mail: institut@meyer-camberg.org
Tel.: 089-68 08 86 31
Konjunkturunabhängige Liquidität
für Ihre Stiftung
IMMAC wurde in den vergangenen Jahren mehrfach nominiert und
erhielt diverse Auszeichnungen:
IMMAC ist in Deutschland marktführender Investor
im Segment stationärer Pflegeeinrichtungen mit bereits rund 100 Immobilien im Bestand. Als Spezialist
mit umfangreichem Know-how und Marktkenntnis investiert IMMAC ausschließlich in Objekte, die auch in
Jahrzehnten noch markt- und konkurrenzfähig sind.
Seit 15 Jahren profitieren die Anleger in geschlossenen Immobilienfonds von der Nachhaltigkeit dieses
konjunkturunabhängigen Wachstumsmarkts. Namhafte Stiftungen und Versorgungswerke profitieren
bereits seit Jahren.
• 6,5% Ausschüttungen p.a., steigend
• monatliche Ausschüttungen
• Wertsteigerung des Anlagekapitals
IMMAC Immobilienfonds GmbH
Niederlassung Hamburg
ABC-Straße 19 · D – 20354 Hamburg
Telefon: +49 40.34 99 40-0
Telefax: +49 40.34 99 40-251
info@IMMAC.eu
www.IMMAC.eu
StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna
Hamburger
Stiftung Hamburger Institut für
Sozialforschung
Mittelweg 36
20148 Hamburg
Telefon (040) 414 09-0
his@his-online.de
www.his-online.de
Institut für
Sozialforschung
Forschung bildet den Mittelpunkt der
1984 gegründeten operativen Stiftung,
die auf den Dialog vor allem geistes- und
gesellschaftswissenschaftlicher Disziplinen setzt. Sie ist aktuell in drei Forschungsbereichen (zu den Themenschwerpunkten „Bundesrepublik“, „Gewalt“, „Nation“) organisiert. Ihre Ergebnisse werden in der Regel im hauseigenen Verlag, der Hamburger Edition, oder
der Zeitschrift „Mittelweg 36“ publiziert.
Das Institut lädt regelmäßig zu Tagungen, Podien, Vortragsreihen und ähnlichen Veranstaltungen ein. Es hat eine öffentlich zugängliche Bibliothek mit
rund 40.000 Medieneinheiten und ein in
der Bundesrepublik einzigartiges Archiv,
dessen Schwerpunkt die Sammlung zum
Thema „Protest“ bildet. Stifter und geschäftsführender Vorstand ist Prof. Dr. Jan
Philipp Reemtsma.
Stiftung Saarländisches Handwerk –
Winfried E. Frank Stiftung
Hohenzollernstraße 47-49
66117 Saarbrücken
Telefon (0681) 58 09-141 | Fax -222 141
stiftung@hwk-saarland.de
www.stiftung-saarlaendisches-handwerk.org
Die Stiftung Saarländisches Handwerk
wurde im Jahre 1976 in Vereinsform gegründet und 2005 in eine rechtsfähige Stiftung verwandelt. Sie verfolgt das
Ziel, die staats- und gesellschaftspolitische Bildung, die internationale Verständigung, insbesondere die europäische
Einigung sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung vor allem im Handwerk zu fördern. Ein weiteres Ziel der Stiftung ist
es, die Bedeutung und das Ansehen des
saarländischen Handwerks in der Gesellschaft zu stärken. Dazu bietet die Stiftung Vorträge zu gesellschafts-, wirt-
schafts- und sozialpolitischen Themen
sowie Seminare zur Wissensvermittlung
und Persönlichkeitsentwicklung an. Auch
fördert sie Begegnungen zur Förderung
der europäischen Verständigung und Zusammenarbeit des Handwerks.
STIFTUNG WEISE ZUKUNFT
Herterichstraße 42
871479 München
Telefon (089) 79 00-010 | Fax -988
www.stiftung-weise-zukunft.de
mail@stiftung-weise-zukunft.de
69
Bayrischen Denkmalmedaille und 2010
mit der „Silbernen Halbkugel“ des Deutschen Nationalen Denkmalrates prämiert.
Seit 2004 ist der Wald des Gutes FFH-Gebiet, seit 2011 FSC-zertifiziert. FFH-Gebiete
sind spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die
nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
ausgewiesen wurden und dem Schutz von
Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen. Mit dem
FSC-Siegel zertifiziert der Forest Stewart­
ship Council nachhaltige Waldwirtschaft.
Jedes Jahr von April bis Oktober finden auf
dem Gut viele Veranstaltungen statt.
VR Bank Niebüll-Stiftung
Hauptstraße 30
25899 Niebüll
Telefon (04661) 939 95-10 | Fax -12
www.vrbankniebuell.de
„Die Zukunft der Welt liegt in den Händen
unserer Kinder.“ Unter dieses Motto stellt
die Gründerfamilie Weise ihre gemeinnützige Stiftung zur Förderung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und
Studenten aus einkommensschwachen,
benachteiligten und von Armut betroffenen Familien, um ihnen dadurch einen
besseren Start ins eigenständige Leben
zu ermöglichen. Ziel der Förderung ist es
u.a., die Chancen auf soziale und kulturelle Teilnahme von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen zu erhöhen sowie Ausbildungsbeihilfen für Jugendliche und Stipendien für Studenten
zu gewähren.
Stromer’sche Kulturgut-, Denkmalund Naturstiftung
Burg Grünsberg
90518 Altdorf
Telefon (09131) 360 92
www.stromerstiftung.de
Die öffentlich-­gemeinnützige Stromer’sche
Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung
wurde 1999 von Prof. Dr. Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach gegründet,
um Inventar, Gut und Burg Grünsberg (erste urkundliche Erwähnung 1231) zu pfle-
Nach dem Motto „Gutes tun mit Gewinn“
gründete die VR Bank eG 2008 die VR
Bank Niebüll-Stiftung, um gemeinnütziges und ehrenamtliches Engagement in
der Region stärker zu unterstützen. Die
Stiftung fördert Projekte für unterschiedlichste Zwecke. Zustiftungen und Errichtungen von Stiftungsfonds sind möglich.
Die Stiftung unterstützt das 2010 eröffnete Wilhelminen-Hospiz in den ersten Jahren, ermöglichte die Errichtung eines Minifußballfeldes, die Anschaffung einer
Bewegungslandschaft für eine Kindergartenkrippengruppe und rollstuhlgerechte Tischtennisplatten für einen Sportverein. Außerdem unterstützte sie eine Hippotherapie für schädelhirnverletzte Menschen und das Projekt „Medienkompetenz“ an verschiedenen Schulen über
mehrere Schuljahre.
Finkbeiner & Partner
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer
Kranstraße 8
70499 Stuttgart
Telefon (0711) 263 40 93-0 | Fax -99
cfinkbeiner@finkbeiner-partner.de
www.finkbeiner-partner.de
Jüdischer Nationalfonds e.V.
Wilmersdorfer Straße 128
10627 Berlin
Telefon (030) 883-43 60 | Fax -68 81
berlin@jnf-kkl.de
www.jnf-kkl.de
Jutta Freifrau von Falkenhausen
Kurfürstendamm 61
10707 Berlin
Telefon (030) 887 14 47-0 | Fax -20
falkenhausen@j-v-f.de
Select Werthaus GmbH & Co. KG
Muthesiusstraße 31–33
12163 Berlin
Telefon (030) 86 47 09-70 | Fax -10
j.loder@select-werthaus.de
www.bioniq.eu
Zeindl & Stölzl Finanzmakler OHG
Kaiserplatz 1
83435 Bad Reichenhall
Telefon (08651) 768 50-0 | Fax -50
info@zeindl-stoelzl.de
www.zeindl-stoelzl.de
Freunde des Stiftungswesens
Natürliche Personen
Freunde des Stiftungswesens
Juristische Personen
gen, zusammenzuhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Stiftung ist ausschließlich operativ tätig. Die
Sanierung der Burg wurde zweimal mit
dem Mittelfrankenpreis, 2009 mit der
20354 Hamburg
Telefon (040) 350 60-8196 | Fax -938
info@berenberg.de
www.berenberg.de
Bankhaus Bauer AG
Lautenschlägerstraße 2
70173 Stuttgart
Telefon (0711) 182 99-0 | Fax -99
juergen.stoeffler@bankhausbauer.de
www.bankhausbauer.de
Berenberg Bank
Neuer Jungfernstieg 20
Knut Mikoleit
Postfach 18 01 25
60082 Frankfurt a.M.
k.mi@alice.de
Malte Schumacher
Leisewitzstraße 8a
38102 Braunschweig
info@malte-schumacher.de
70StiftungsWelt 02-2012
Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes
DIE unternehmenspartner
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen ausgewählte Unternehmenspartner des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vor. Unsere Unternehmenspartner gliedern sich, je
nach Höhe der jährlichen Zuwendungen, in
die Kategorien Premium-Partner, ProjektPartner und Dialog-Partner. Wenn Sie sich
als Unternehmen ebenfalls für eine Förderpartnerschaft interessieren, bitte kommen
Sie auf uns zu. Gern informieren wir Sie
über die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
PREMIUM-PARTNER
Allianz Pension Consult GmbH
Vermögensberatung und -verwaltung
Kontakt
Dr. Klaus Dauner
Marienstraße 50 | 70178 Stuttgart
Telefon (0711) 663-1432 | Fax -81432
klaus.dauner@allianz.de | www.apc.allianz.de
Ihr Ansprechpartner
Dr. Hermann Falk
Mitglied der Geschäftsleitung
Leiter Administration & Corporate Sector
Telefon (030) 89 79 47-88
hermann.falk@stiftungen.org
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für eine krisenfeste, stabile und langfristige
Vermögensvorsorge.
In ruhigen wie in stürmischen Zeiten stellen
sich viele Fragen rund um die Vermögensanlage von Stiftungen: Was bedeutet der Grundsatz
der Vermögenserhaltung? Wie wirkt die Inflation? Was sind die Rechtsfolgen von Verlusten
PREMIUM-PARTNER
Deutsche Bank AG
PREMIUM-PARTNER
DATEV eG
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Arndt Funken
Leiter Stiftungsmanagement
Taunusanlage 12 | 60325 Frankfurt a.M.
Telefon (069) 910 4 5000
info.stiftungen.@db.com
www.pwm.db.com
» » » Bereits seit über 140 Jahren begleitet die
Deutsche Bank ihre Kunden in Stiftungsfragen.
Im Private Wealth Management (PWM) betreuen derzeit rund 36 Mitarbeiter in Deutschland
über 1.200 Stiftungen mit einem Vermögen von
rund 8 Milliarden Euro. Dabei reicht die Begleitung von der Stiftungskonzeption und Auswahl
des Stiftungszwecks über die Stiftungserrichtung, Strukturierung und Verwaltung des Stiftungsvermögens bis hin zum Rechnungswesen
und zur Korrespondenz mit Behörden.
Mehrere unabhängige Testinstitute haben
die Qualität unseres Angebots bestätigt. Die
Fuchsreports Stiftungsmanagement 2009 und
2010 haben das Prädikat „uneingeschränkt
empfehlenswert“ bzw. „Top-Anbieter“ verliehen und 2011 PWM in seine „ewige Bestenliste“ aufgenommen. Im Rahmen des „Private
Banking and Wealth Management Surveys
2012“ des Fachmagazins Euromoney erhielt
PWM zum zweiten Mal in Folge nach 2011 neben der Auszeichnung als „Best Private Bank“
in Deutschland u.a. auch den Titel „Bester Stiftungsmanager in Deutschland“.
Ulrich Leis
Paumgartnerstraße 6–14 | 90329 Nürnberg
Telefon (0800) 328 38 62
unternehmensanfragen@datev.de
www.datev.de
» » » Die DATEV eG, Nürnberg, ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte
sowie deren zumeist mittelständische Mandanten. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung,
Steuern, Enterprise Resource Planning (ERP)
sowie Organisation und Planung. Mit nahezu
40.000 Mitgliedern, mehr als 6.100 Mitarbeitern und einem Umsatz von 730 Millionen Euro
im Jahr 2011 zählt die 1966 gegründete DATEV
zu den größten Informationsdienstleistern und
Softwarehäusern in Europa.
DATEV unterstützt Stiftungen mit einem Branchenpaket, das auf dem Standardkontenrahmen SKR 49 basiert. Mit der Kostenrechnung
kann der benötigte Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbracht werden sowie
die Abgrenzung einzelner Treuhandvermögen
und geförderter Projekte. Mit dem Spendentool können die Spender verwaltet und Spendenquittungen erzeugt werden. Sprechen Sie
mit Ihrem steuerlichen Berater.
im Vermögensmanagement? Wie kann ich als
Stiftungsorgan meine persönliche Verantwortung bestmöglich erfüllen und Haftungsrisiken
vermeiden? Profitieren Sie von unserem Wissen und unserer Erfahrung.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband
Deutscher Stiftungen haben wir das Produkt
„StiftungsInvest“ entwickelt, für das Mitglieder
Sonderkonditionen erhalten.
Das Produkt zeichnet sich durch stetig planbare und im Vergleich mit Euro-Staatsanleihen oder Pfandbriefen attraktive Renditen aus,
und zwar bei niedrigeren Wertschwankungen
und höchster Ausfallsicherheit. Für weitere
Informationen wenden Sie sich an die Allianz
Pension Consult, eine Beratungsgesellschaft
der Allianz Gruppe.
PREMIUM-PARTNER
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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung
und allgemeine Beratung
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Sascha Voigt de Oliveira
Klingelhöferstr. 18 | 10785 Berlin
Telefon (030) 20 68 -44 66 | Fax 0180 21 19 91-06 22
svoigtdeoliveira@kpmg.com | www.kpmg.de
» » » KPMG ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger, nationaler Firmen mit
138.000 Mitarbeitern in 150 Ländern. Auch in
Deutschland gehört KPMG zu den führenden
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und ist mit über 8.000 Mitarbeitern an
mehr als 20 Standorten präsent. Unsere Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Audit,
Tax und Advisory gegliedert. Im Mittelpunkt
von Audit steht die Prüfung von Konzern- und
Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Der Bereich Advisory bündelt unser hohes fachliches Knowhow zu betriebswirtschaftlichen, regulatorischen und transaktionsorientierten Themen.
Für wesentliche Sektoren unserer Wirtschaft
haben wir eine geschäftsbereichsübergreifende Branchenspezialisierung vorgenommen.
Hier laufen die Erfahrungen unserer Spezialisten weltweit zusammen und tragen zusätzlich
zur Beratungsqualität bei.
StiftungsWelt 02-2012 » » » interna
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71
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Kapitalanlage GmbH
Geschäftsfeld: Aachener Spar- und StiftungsFonds – Ein Immobilien-Publikumsfonds
­speziell für Stiftungen mit dem Anlageschwerpunkt 1a-Einzelhandelsimmobilien.
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Immobilienmanagement, Vermögensnach­
folgeplanung und Finanzierungen.
Hans Dieter Meisberger | Stiftungsmanagement
Münsterhof 12 | CH-8022 Zürich (Schweiz)
Telefon (+41) (44) 214-94 20 | Fax -9617
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Angebot: Fonds für Stiftungen
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Geschäftsfeld: D&O-, Vermögensschadenhaftpflicht-, Vertrauensschaden- und Strafrechtsschutz-Versicherung
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Joachim H. Loder
Muthesiusstraße 31-33 | 12163 Berlin
Telefon (030) 86 47 09-70 | Fax -10
Stine Pfeifer
An der Welle 5 | 60322 Frankfurt a.M.
Telefon (069) 298 07-184 | Fax -352
Martina Erlwein
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Telefon (040) 350 60-81 96 | Fax -938
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Nexia Deutschland gmbh
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Sal. Oppenheim jr. & Cie. ag & Co. KGAA
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Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH
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Bank Sarasin AG
Vermögensanlage
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Volkmar Heun
Carmanstraße 48 | 53879 Euskirchen
Telefon (02251) 70 09 80
npo@nexia.de
www.nexia.de
Dr. Cordula Haase-Theobald, Christine Guder
Oppenheimstraße 11 | 50668 Köln
Telefon (0221) 145 24 00
stiftungen@oppenheim.de
www.oppenheim.de
Christian Mosel
Taunusanlage 17 | 60325 Frankfurt am Main
Telefon (069) 71 44 97-350 | Fax -199
christian.mosel@sarasin.de
www.sarasin.de
» » » NEXIA – eine weltweite Experten-Vereinigung aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung,
steuerliche, anwaltliche und Unternehmensberatung für national und international ausgerichtete Mittelstandsunternehmen und Organisationen. Im Verlauf von 40 Jahren Entwicklung ist in
Deutschland eine dezentrale Unternehmenskultur und Kooperation entstanden, die es uns erlaubt, professionell und flexib­el auf alle Anforderungen unserer Mandanten zu reagieren.
Heute ist die NEXIA an 25 Standorten in Deutschland vertreten. Diese Kooperation von Fachleuten – auch im KOMPETENZ-ZENTRUM NPO – lässt
keine Frage unbeantwortet. Das NEXIA KOMPETENZ-ZENTRUM NPO betreut Sie im Stiftungsund Gemeinnützigkeitsrecht. Mit Ihnen zusammen als Team gründen, gestalten, beraten, controllen, verwalten oder prüfen wir Ihre Stiftung.
Unsere Tochtergesellschaft NEXIA STIFTUNGSTREUHAND GMBH ist Ihr kompetenter Partner für
die Verwaltung von treuhänderischen Stiftungen.
Wir begleiten Sie sicher auf Ihrem Weg, bei der
Realisierung Ihrer Ziele und Visionen – gehen
Sie also mit uns stiften!
» » » Sal. Oppenheim wurde im Jahr 1789 gegründet und ist heute eine der führenden Privatbanken in Europa. Sie steht für Kontinuität
in der Kundenbetreuung und folgt einem partnerschaftlichen Geschäftsprinzip. In der Vermögensverwaltung werden Lösungen sowohl
für vermögende Privatkunden und Familien als
auch für institutionelle Anleger sowie Unternehmen angeboten.
Mit einem Investmentprozess, der private und
institutionelle Anforderungen gleichermaßen
berücksichtigt und ergänzt, sowie produktunabhängiger Beratung richtet sich Sal. Oppenheim ganz an den besonderen Anforderungen
ihrer Kunden aus. Werte, Identität und Kultur
sind das höchstes Kapital des traditionsreichen Bankhauses. Sein Erhalt zum Wohle der
Kunden genießt oberste Priorität.
Die Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH
ist als Tochtergesellschaft in der Beratung und
Betreuung von komplexen Vermögen und von
Stiftungen und Stiftern tätig. Sal. Oppenheim
betreut das Vermögen von mehr als 180 gemeinnützigen Stiftungen mit einem Volumen
von rund 2 Milliarden Euro.
» » » Die Bank Sarasin ist eine 1841 gegründete, unabhängige Schweizer Privatbank mit
Standorten in Europa und Asien und beschäftigt über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wurde von der Welt / Welt am Sonntag
im Rahmen der Untersuchung „Die Elite der
Stiftungsexperten“ mit der goldenen Pyramide für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. In
der Sarasin-Gruppe wird das Vermögen von
über 100 Stiftungen verwaltet. Die Stiftungsbetreuung wird von Christian Mosel geleitet. Die
Bank Sarasin berät Stiftungen in der Gründung,
in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für deutsche
Stiftungen konzipierten Produkte, z.B. Fonds
und andere banknahe Dienstleistungen, erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen. Die
deutschen Standorte der Bank befinden sich
in Frankfurt, München und Nürnberg.
72StiftungsWelt 02-2012
service
Tipps und Beratung für Stiftungen zu Management, Recht und Finanzen
Stiftungskommunikation
Rechtliche Grenzen der Spendenwerbung
Was Stiftungen nach Datenschutzrecht und Wettbewerbsrecht
beachten müssen
» » » Jeder Einzelne hat ein verfassungsrechtlich geschütztes
Recht, in Ruhe gelassen zu werden.
Er darf sich gegen ein Eindringen
anderer in seine Privatsphäre zur
Wehr setzen. Als Verbraucher darf
sich der potenzielle Spender insbesondere gegen jeden zur Wehr setzen, der ihn unzumutbar belästigt.
Der potenzielle Spender darf ferner
selbst darüber bestimmen, wie mit
seinen personenbezogenen Daten umgegangen werden darf. Spendenwerber müssen dies
beachten, wenn sie
nicht mit dem Datenschutzrecht und dem
Wettbewerbsrecht in
Konflikt geraten wollen. Andernfalls drohen hohe Bußgelder
und kostenpflichtige
Abmahnungen durch
Dr. Christian Seyfert, LL.M. (USA) konkurrierende Stifist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Urhebertungen.
und Medienrecht. Als Spezialist für Daten-
schutzrecht ist er für die Kanzlei WINHELLER
Rechtsanwälte am Standort Frankfurt a.M.
tätig. Unternehmen sowie Vereine, Verbände,
Stiftungen und andere gemeinnützige
Organisationen aus dem In- und Ausland
schätzen ihn als erfahrenen Berater. Er veröffentlicht regelmäßig Fachbeiträge.
Kontakt c.seyfert@winheller.com
www.winheller.com
Datenschutzrechtliche Grenzen » » » Im Datenschutzrecht gilt der
Grundsatz, dass jede
Nutzung personenbezogener Daten verbo-
ten ist, es sei denn, dass der von
der Datennutzung Betroffene vorher schriftlich eingewilligt hat oder
das Gesetz die Datennutzung ausnahmsweise erlaubt. Auch die Nutzung personenbezogener Daten zur
Spendenwerbung fällt unter dieses
grundsätzliche datenschutzrechtliche Verbot. Eine vorherige schriftliche Einwilligung des Betroffenen wird nur sehr schwer zu erlangen sein und dürfte allenfalls bei
Altspendern in Betracht kommen.
Dieses Problem hat der Gesetzgeber erkannt und im Jahr 2009 zugunsten von Spendenwerbern ein
sogenanntes Listenprivileg in das
Bundesdatenschutzgesetz aufgenommen: Sofern der Spendenwerber bestimmte Daten rechtmäßig
erhoben und diese listenmäßig zusammengefasst hat, darf er diese
zur Spendenwerbung nutzen. Privilegiert für die Spendenwerbung
sind dabei ausschließlich folgende
Daten:
» Vorname und Nachname
einer Person
» Titel, akademischer Grad
» Anschrift
» Geburtsjahr (nicht: Geburtsdatum)
» Berufs-, Branchen- oder Geschäftsbezeichnung (z.B. Archi-
tekt, Rechtsanwalt, Einzelhandelskaufmann) sowie
» die Zugehörigkeit der Person
zu einer bestimmten Personengruppe (z.B. Mitglieder des Vereins X oder Kunden der Firma Y).
Der Betroffene muss vom Spendenwerber ausdrücklich darauf
hingewiesen werden, dass er künftigen Spendenwerbungen jederzeit
widersprechen kann. Bei einem
Widerspruch muss von künftigen
Spendenwerbungen zwingend abgesehen werden. Andernfalls drohen hohe Bußgelder.
Wettbewerbsrechtliche Grenzen » » » Zusätzlich zu den datenschutzrechtlichen Anforderungen
muss der Spendenwerber auch die
Anforderungen nach dem Gesetz
gegen den unlauteren Wettbewerb beachten. Dies ist Stiftungen
häufig nicht bekannt. Nach wettbewerbsrechtlichem Verständnis
gelten Stiftungen als Unternehmen
im Wettbewerb, wenn sie um Spendengelder miteinander in Konkurrenz treten. Die wettbewerblichen
Anforderungen, die eine Stiftung
beachten muss, sind dabei bedeutend weitreichender als die datenschutzrechtlichen Anforderungen.
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
Konkret ist zu prüfen, ob die Spendenwerbung für den potenziellen
Spender im Einzelfall eine unzumutbare Belästigung bedeutet.
» Das Wettbewerbsrecht sieht die
Spendenwerbung mittels eines Telefonanrufs stets als unzumutbare Belästigung an, es
sei denn, der Angerufene hat
vorher seine Einwilligung dazu
erteilt. Die Beweislast dafür hat
die Stiftung.
» Die Spendenwerbung per EMail, Fax, SMS, MMS oder automatischer Anrufmaschine ist
ebenfalls generell verboten, es
sei denn, es liegt eine vorherige
ausdrückliche Einwilligung des
Adressaten in die konkrete Werbemaßnahme vor.
Eine Spendenwerbung per
Briefpost oder durch Einwurf eines
Schreibens in den Briefkasten des
potenziellen Spenders ist hingegen
grundsätzlich erlaubt, es sei denn,
der potenzielle Spender hat vorher
seinen entgegenstehenden Willen
erkennbar zum Ausdruck gebracht.
73
Ein am Briefkasten angebrachter
Hinweis „Bitte keine Werbung einwerfen!“ ist der Stiftung bei Übersendung der Werbung per Briefpost nicht erkennbar. Erkennbar ist
der Stiftung dieser Hinweis jedoch
dann, wenn sie die Spendenwerbung über ihre eigenen Mitarbeiter in die Briefkästen potenzieller Spender einwerfen lässt. Eine
Wurfsendung darf in diesem Fall
nicht erfolgen.
Empfehlungen » » » Stiftungen
befinden sich dann auf der sicheren Seite, wenn sie nur solche Daten potenzieller Spender sammeln,
die über das datenschutzrechtliche
Listenprivileg gedeckt sind. Diese
Daten können dabei aus allgemein
zugänglichen Quellen erhoben
werden, z.B. Telefonbüchern oder
dem Internet. Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht dürfen diese Daten aber praktisch nur durch Übersendung der Spendenwerbung
per Briefpost oder im Wege der
Wurfsendung durch Einwurf in den
Briefkasten genutzt werden. Auch
dies ist allerdings stets nur zulässig, sofern kein entgegenstehender
Wille des potenziellen Spenders
erkennbar ist.
Spendenwerber haben es in
Deutschland also nicht leicht. Das
Recht des Einzelnen, in Ruhe gelassen zu werden, hat in Deutschland einen übergeordneten Stellenwert. Spendenwerbung durch
individuelle Kaltkontaktaufnahme
bleibt praktisch auf Briefpost und
Wurfsendungen beschränkt. Der
Wille des Einzelnen hat stets Vorrang. Im Übrigen können Stiftungen Spender weitgehend nur durch
öffentliche Werbung in geeigneten
Medien für sich gewinnen – und
selbstverständlich auch durch positives gemeinnütziges Handeln in
der Öffentlichkeit. « « «
Datenschutzrechtliche
Anforderungen
Wettbewerbsrechtliche
Anforderungen
Vorherige schriftliche Einwilligung
des potenziellen Spenders
oder
Nutzung folgender listenmäßig zusammengefasster Daten des potenziellen Spenders:
» Vorname und Nachname,
» Titel, akademischer Grad,
» Anschrift, Geburtsjahr (nicht: Geburtsdatum),
» Berufs-, Branchen- oder Geschäftsbezeichnung sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten
Personengruppe
» Liegt eine „unzumutbare Belästigung“ des potenziellen Spenders vor?
» Spendenwerbung durch Telefonanrufe: Verboten, es sei denn,
vorherige Einwilligung des potenziellen Spenders vorhanden
» Spendenwerbung per E-Mail, Fax, SMS, MMS oder automatischer
Anrufmaschine: Verboten, es sei denn, vorherige ausdrückliche Einwilligung
des potenziellen Spenders in die konkrete Werbemaßnahme vorhanden
» Spendenwerbung per adressierter Briefpost:
Erlaubt, es sei denn, entgegenstehender Wille des potenziellen
Spenders erkennbar. Briefkastenschild „Keine Werbung“ ist für
Stiftung nicht erkennbar.
» Spendenwerbung per Wurfsendung in Briefkasten durch Stiftungsmitarbeiter:
Erlaubt, es sei denn, entgegenstehender Wille des potenziellen Spenders erkennbar. Briefkastenschild „Keine Werbung!“ ist für Stiftung erkennbar.
74StiftungsWelt 02-2012
Stiftungskommunikation
Das Unmessbare messen?!
Über das Warum und Wie der Evaluation von Stiftungskommunikation
» » » Die Kommunikation im Stiftungswesen hat längst kein Legitimationsproblem mehr, sondern
ist mittlerweile ein Kriterium für
Benchmarking. Stiftungen ringen
um die Meinungshoheit auf ihren
Themengebieten, um Spenden und
Zustiftungen, ja manchmal selbst
um geeignete Förderempfänger. Öffentlichkeitsarbeit ist nicht länger
ein „nice to have“; sie ist grundlegend für Stiftungsarbeit und deshalb sogar in Satzungen verankert.
Aber wie lassen sich Effektivität,
also die Wirksamkeit der PR-Maßnahmen zur Zielerreichung, und
Effizienz, also das Verhältnis von
Aufwand und Wirkung,
messen? Konkret: Wie
lassen sich die Wertschöpfung einer Internetseite oder eines
Pressegesprächs zur
Stiftungsarbeit beziffern?
Katrin Kowark ist stv. Pressesprecherin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Die gelernte
Kulturmanagerin und -journalistin leitet
zudem seit 2011 ehrenamtlich die Fachgruppe NGO beim Bundesverband deutscher
Pressesprecher und ist damit Mitglied im
Gesamtvorstand des Verbandes.
Kontakt katrin.kowark@stiftungen.org
Weitere Informationen Auf www.stiftungen.org/stiftungskommunikation finden Sie Literaturtipps und
eine Checkliste für die Evaluierung von
Stiftungskommunikation.
Evaluierung ist machbar! » » » Im „Handbuch der Public Relations“ wird die PREvaluation definiert
als „Messung und
Bewertung von Kommunikationsaktivitäten im Hinblick auf
gesetzte Ziele oder
hinsichtlich der weiteren Gültigkeit von
Annahmen, Plänen
und Zielen“. Der amerikanische Meinungs-
forscher Harold Burnsroper hingegen formulierte ebenso lässig
wie skeptisch: „Das Messen von
PR-Erfolgen ist nur unwesentlich
leichter als die Vermessung eines
gasförmigen Körpers mit einem
Gummiband.“ Dieses Bonmot soll
nicht entmutigen, denn Evaluierung von Stiftungskommunikation
ist machbar.
dächtnis blieb, bleibt der Fantasie
überlassen.
Methodisch umstritten, zeitaufwendig und vor allem preisintensiv
ist die Berechnung des sogenannten Anzeigenäquivalenzwertes.
Vereinfacht ausgedrückt beziffert
er, welchen Wert eine Anzeige an
gleicher Stelle eines redaktionellen
Artikels hätte.
Evaluation der Medienarbeit » » » Der Erfolg guter Medienarbeit lässt
sich am leichtesten auswerten und
ist daher der am hellsten ausgeleuchtete Teil von Stiftungskommunikation. Das Sammeln und Zählen von Clippings, also der Artikel,
in denen der Name der Stiftung
auftaucht, ist längst Routine. Viele Web-Dienstleister helfen zudem,
die Online-Resonanz zu dokumentieren. Weniger umfassend – aus
Kosten- und Zeitgründen – wird
hingegen nachgehalten, welche
Auflagen und Reichweiten die Artikel in Summe hatten. Das ist schade – denn der Satz „Mit unserer
Pressearbeit haben wir im vergangenen Jahr eine Auflagenhöhe von
rund 25 Millionen Exemplaren erreicht“ liest sich gut in Gremienunterlagen. Gleichwohl sollte man
wissen, dass so eine Zahl nichts
über die tatsächliche Durchschlagkraft einer Nachricht aussagt, denn
sie übermittelt lediglich die Höhe der potenziellen Leserkontakte. Wie oft ein Artikel tatsächlich
(ganz) gelesen wurde, wie er verstanden wurde und ob er im Ge-
Medienresonanzanalyse – ergiebig, aber aufwendig » » » Ebenso aufwendig, aber aussagekräftiger ist die Medienresonanzanalyse – die Kür der Auswertung von
Medienarbeit. Ausgehend vom
Kommunikationskonzept, das jede Stiftung in ihrer Schublade haben sollte (und seien es nur zwei
Seiten mit den wichtigsten Dialoggruppen, Botschaften und Maßnahmen) nimmt die Analyse alle
kommunikativen Maßnahmen in
den Blick. Welche unserer Aussagen finden sich in den Artikeln wieder? Werden unsere Gremienmitglieder zitiert oder stiftungsfremde
Experten zu Rate gezogen? Abhängig von Anzahl und Länge der Artikel sowie vom Umfang sonstiger
PR-Maßnahmen kann diese Analyse mehrere Tage in Anspruch nehmen – belohnt die Mühe aber mit
sinnvollen Antworten auf Fragen
der täglichen Arbeit: Warum kommen kaum Besucher zu unserer
Ausstellung? Weil die kostenlosen
Anzeigenblätter im Presseverteiler
fehlen! Warum konnten wir nicht
zeitnah auf kritische Nachfragen zu
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
unseren Ausschüttungen, Gremienbesetzung und Projektauswahl
reagieren? Weil wir die Mediendebatte um die Transparenz von Stiftungen nicht mitbekommen haben
und uns daher nicht entsprechend
vorbereiten konnten!
Medienresonanzanalysen sind
ein dickes Brett, das PR-Verantwortliche zu bohren haben. Der
hohe Arbeitsaufwand erklärt, warum wenige Stiftungen zu diesem
Instrument im Evaluationskasten
greifen. Eine, die dazu zählt, ist die
VolkswagenStiftung. Integriert in
eine umfassende, mehrjährige Gesamtevaluation der Stiftung wurde
die Kommunikation ausgewertet.
Printprodukte, Internetseite, Pressespiegel und die Ergebnisse der
Medienresonanzanalyse wurden
mittels der Peer Review-Methode
analysiert. Unabhängige Gutachter,
u.a. ein Wissenschaftsjournalist,
ein Hochschulpräsident, ein Stiftungskommunikator und ein Kommunikationswissenschaftler, beurteilten in insgesamt vier Treffen
2009 und 2010 die Erfolge, Wirkungen und Herausforderungen der
Stiftungskommunikation. Ergebnisse und Empfehlungen der Exper-
75
tenkommission wurden dem Stiftungskuratorium vorgetragen; eine
Stellungnahme der Geschäftsstelle
und ein aufbauendes Kommunikationskonzept folgten. Jens Rehländer, seit 2010 Leiter der Kommunikation, hat vieles auf den Prüfstand
gestellt: „Ein Relaunch der Homepage steht bevor, die Internet­
aktivitäten werden generell ausgebaut, im Gegenzug wird das PrintPortfolio ausgedünnt, wo es Sinn
macht. Die Hauszeitschrift Impulse
wird ‚magaziniger‘ und im Umfang
um ein Drittel reduziert, um damit
der knappen Lesezeit unserer Zielgruppen Rechnung zu tragen. Bei
der Pressearbeit wird der junge Bereich Veranstaltungen wichtig, und
bei den Mitteilungen aus der Förderung setzen wir nicht mehr vorrangig auf die ‚Bewilligungs-PM‘,
sondern auf Ergebnisse.“
gung wichtiger Meinungsführer –
Redakteure der Lokalzeitung, Förderempfänger und Kooperationspartner – wichtige Rückschlüsse
auf die Außenwirkung der Stiftung
zu. Kostenfreie Webanalyse-Tools
zeigen auf, ob die Menüführung
der Internetseite intuitiv nachvollziehbar ist oder wie oft der Jahresbericht heruntergeladen wurde.
Suchmaschinen und integrierte
E-Mail-Benachrichtigungen liefern
Online-Artikel zur eigenen Stiftung,
aber auch Treffer in der Blogosphäre und sozialen Netzwerken. « « «
Evaluationsmöglichkeiten für kleinere Stiftungen » » » Kleinere
Stiftungen können mit kleineren
Schraubenziehern kleinere Schrauben drehen. Anstelle einer teuren
Markt- oder Meinungsstudie zum
Image der Stiftung lässt z.B. eine
selbst durchgeführte Zufallsbefra-
NACHHALTIGE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT
FERNSTUDIUM
/ MASTER OF ARTS
postgradual
Fernstudium
» Nachhaltige Entwicklung
» Good Governance & Civil Society
» Resourceneffizienz
» Ernährungssicherheit & Wassermanagement
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76StiftungsWelt 02-2012
Fortbildung
Lernen für das Gemeinwohl
Aus- und Weiterbildungen im Non-Profit-Management (Teil 2)
Wie qualifiziert man sich für die Arbeit im Dritten Sektor? In Teil 2 der
Serie stellen wir Ihnen die Master-Studiengänge der Universität Münster, der Technischen Universität Kaiserslautern und der Hochschule
Osnabrück exemplarisch vor.
» » » Das Studienangebot im NonProfit-Management ist so vielfältig wie die Organisationen selbst.
Der Master in Münster z.B. bedient
über Wahlpflichtfächer die ganze
Bandbreite von Non-Profit-Organisationen, während der Studiengang an der TU Kaiserslautern sich
schon im Pflichtprogramm eher an
den Bedürfnissen von Kulturorganisationen ausrichtet. Der Studiengang an der Hochschule Osnabrück
wiederum ist als Vollzeit-Studium
die Intensiv-Variante.
Mit einem Anteil von
40 Prozent internationalen Studierenden
ist er außerdem eine
interessante Option
für Bachelor-Absolventen, die kulturellen
Austausch schätzen.
Stefanie Müller hat 2010 das Masterstudium „Management
in Non-Profit-Organisationen“ an der
Hochschule Osnabrück abgeschlossen.
Nach Beendigung ihrer Tätigkeit als OnlineRedakteurin im Bundesverband Deutscher
Stiftungen zog sie im Frühjahr 2012 nach
Oxford (Großbritannien), wo sie seit Mai 2012
als Assistentin des Young Learners Teams für
den Sprachreiseveranstalter OISE tätig ist.
Kontakt
stefanie.a.mueller@gmx.net
Universität Münster – Non-Profit-Management und Governance » » » „Das
Original!“ Mit diesem
Titel wird der Studiengang „Non-Profit-Management und Governance“ beworben. Er
ging 2006 als das erste „Ausbildungspro-
gramm für NPO-Führungskräfte auf
Universitätsniveau“ in Deutschland an den Start.
Einschreiben können sich Berufstätige, die mindestens ein Jahr
Erfahrung in einer Non-Profit-Organisation haben oder seit mindestens zwei Jahren parallel zum Job
ehrenamtlich arbeiten. Das Münsteraner Studienkonzept basiert auf
einer Mischung aus Selbststudium
und dreitägigen Präsenz-Veranstaltungen, in denen das erlernte Wissen mit Dozenten und der Studiengruppe vertieft wird. Sämtliche
Studienmaterialien liegen auf einer Lernplattform im Internet, und
auch Klausuren finden online statt.
Über grundlegende Managementdisziplinen wie Personal, Finanzen
und Kommunikation hinaus können sich die Studierenden entsprechend ihrer Tätigkeit auf bestimmte Organisationstypen oder -themen spezialisieren: Zur Auswahl
stehen z.B. Stiftungsmanagement,
Management sozialer Einrichtungen, Geschäftsführung in kleineren
und mittleren NPOs und Corporate
Social Responsibility.
Ob man in Voll- oder in Teilzeit
berufsbegleitend studieren möchte, bleibt einem selbst überlassen.
Das Vollzeit-Programm dauert zwei,
das Teilzeit-Programm maximal
vier Jahre. Henrike Schnell, angehende Absolventin und Referentin
im Mitgliedermanagement des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sieht die Herausforderung von
parallelem Studium zum Job positiv: „Das Pensum von Vollzeit-Job
und Studium ist nicht immer leicht
zu stemmen. Es überwiegen aber
die Inspiration und die Motivation,
die das Studium mit sich bringt.“
» Gesamtkosten: 9.650 Euro
» Weitere Informationen:
www.npm-online.de
TU Kaiserslautern – Masterfernstudium Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen » » » Im Masterfernstudium „Management von Kultur- und
Non-Profit-Organisationen“ an
der TU Kaiserslautern liegt der
Schwerpunkt auf dem Kultursektor.
Prof. Dr. Wolfgang Neuser, wissenschaftlicher Leiter des Studienganges, erklärt: „Betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen
werden mit dem Wissen für das
Anwendungsfeld Kultur verknüpft,
also mit einem Verständnis für kulturpolitische Rahmenbedingungen,
Kunstkommunikation, Interkulturalität und Medienkommunikation.“
So soll diese Ausbildung insbesondere berufserfahrene und zukünftige Medien- und Kulturmanager
ansprechen. Dementsprechend unterscheiden sich die Pflichtfächer
von einem reinen Non-Profit-Management-Studium: Einführungen
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
77
in das Kulturmanagement und die
Medienwirtschaft gehören dazu.
Klassische (Non-Profit-)Management-Fächer wie Marketing und
Fundraising, New Public Management und Kosten- und Leistungsrechnung verbergen sich hinter der
Lehreinheit „Neue Konzepte des
Kultur- und Non-Profit-Organisationsmanagements“.
Mit einer Mischung aus Selbststudium und Präsenzveranstaltungen ist der Studiengang ähnlich
aufgebaut wie der Master in Münster. Unterschiedlich ist, dass die
Studienmaterialien in Papierform
zur Verfügung gestellt werden. Nur
ausgewählte Module können in
Online-Seminaren belegt werden.
Auch die Prüfungen sind, anders
als in Münster, an Präsenzveranstaltungen gekoppelt. Regelstudienzeit sind vier Semester.
» Kosten: 850 Euro plus 90 Euro Sozialbeitrag pro Semester; einmalige Prüfungsgebühr von 500 Euro
» Weitere Informationen:
www.zfuw.uni-kl.de/fernstudiengaenge
von den 25 Studienplätzen zehn für
Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
aus Afrika, Lateinamerika, Südasien,
Südostasien und Ländern des Nahen
und Mittleren Ostens reserviert sind.
Dieses multikulturelle Ambiente
könnte auch ein Entscheidungskriterium für Studienanwärter sein, die eine Position in international agierenden Organisationen anstreben. So
stehen neben den Pflichtfächern wie
Projekt- und Prozessmanagement,
Kommunikation, Recht und Finanzen
Disziplinen zur Auswahl, die für die
internationale Zusammenarbeit von
Vorteil sind. Dazu zählen Entwicklungszusammenarbeit und „International Taxation und Accounting“.
» Kosten: 500 Euro Studiengebüh-
Hochschule Osnabrück – Management in Non-Profit-Organisationen » » » Im Gegensatz zu den
anderen Masterstudiengängen
ist der Master „Management in
Non-Profit-Organisationen“ an der
Hochschule Osnabrück ein VollzeitStudiengang. Er dauert in der Regel vier Semester und verlangt von
den Studierenden in etwa so viel
Arbeitsaufwand wie ein VollzeitJob. Für die erforderlichen 30 Leistungspunkte pro Semester werden
30 Stunden Arbeitsaufwand pro
Leistungspunkt angegeben. Das
sind 1.800 Stunden in einem Jahr,
also knapp 35 Stunden die Woche.
Besonders ist in Osnabrück, dass
Wir engagieren uns als Stiftung
nachhaltig für Menschen und
möchten diese Erfahrung und
Kompetenz weiter geben.
Zum Wohle der Menschen.
ren pro Semester plus Verwaltungskosten und Studentenwerksbeitrag von ca. 270 Euro
» Weitere Informationen:
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Genau hingucken » » » Die Unterschiede zwischen den drei Studiengängen zeigen, dass sich ein
Vergleich lohnt. Wichtige Entscheidungskriterien sind Zeitaufwand,
Vorerfahrungen, die aktuelle Tätigkeit sowie persönliche Ziele. Was alle vorgestellten Studiengänge auszeichnet, sind kleine Studiengruppen von maximal 25 Studierenden
und aus der Berufspraxis kommende Dozenten. Beides sind wichtige
Voraussetzungen für eine gute Lern­
atmosphäre und Praxisnähe. « « «
Stiftung aus
Überzeugung!
Kompetenz für andere!
Das bedeutet
• soziales Engagement und karitative
Aufgaben des Evangelischen Johannesstifts gemeinsam zu gestalten.
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in allen Belangen.
Das Stiftungszentrum Evangelisches
Johannesstift ist in diesen Fragen für Sie da.
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06.12.11 10:47
78StiftungsWelt 02-2012
Stiftungsrecht
Aktuelle Verfügungen und Urteile
Für Sie zusammengestellt am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der
Non-Profit-Organisationen der Bucerius Law School, Hamburg
Zahlungen für satzungsmäßige
Zwecke der Stiftung sind nicht
immer als Spenden zu qualifizieren
(BFH, Urteil vom 12.10.2011, I R 102/10)
Auf einen Blick
Hat eine Stiftung nach ihrer Satzung ihr Einkommen ausschließlich für eine bestimmte gemeinnützige Körperschaft zu verwenden, können Zahlungen an diese
Körperschaft mangels Freiwilligkeit
nicht als Spenden qualifiziert und
somit nicht abgezogen werden.
Die Klägerin ist eine rechtsfähige Stiftung des Privatrechts, die
von einem e.V. gestiftet wurde. Sie
betreibt eine öffentliche Sparkasse des Privatrechts im Sinne des
§§ 35 ff. des Sparkassengesetzes
des Landes Schleswig-Holstein
und war nach ihrer Satzung da-
zu verpflichtet, ihren Jahresüberschuss, soweit dieser nicht in ihre Rücklagen einzustellen war, an
den Verein zu überweisen oder auf
ihre eigene neue Jahresrechnung
vorzutragen. Die Stiftung leistete
Zahlungen an den Verein zur Förderung gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke, worüber ihr von diesem Zuwendungsbescheinigungen
erstellt wurden. Die Anerkennung
dieser Zahlungen als Spenden
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
wurde ihr sowohl vom Finanzamt
als auch vom Schleswig-Holsteinischen Finanzgericht versagt.
§ 9 Abs. 1 Nr. 2 des im Streitjahr
1999 geltenden Körperschaftsteuergesetzes (KStG) sieht vor, dass
Ausgaben zur Förderung mildtätiger, kirchlicher, religiöser und wissenschaftlicher und der als besonders förderungswürdig anerkannten gemeinnützigen Zwecke bis zu
einer gewissen Höhe vom Einkommen abziehbare Aufwendungen
darstellen, die die Steuerlast der
zahlenden Körperschaft mindern.
Dies gilt jedoch nur, soweit kein
Abzugsverbot nach § 8 Abs. 3 KStG
1999 eingreift. Nach dieser Norm
dürfen keine Ausgaben abgezogen
werden, die Einkommensverteilungen darstellen. Diese lagen nach
Auffassung des Bundesfinanzhofes (BFH) in den Zahlungen zwar
nicht vor, da Stiftungen als Vermögensmassen weder über Gesellschafter noch Mitglieder verfügen
und Einkommensverteilungen im
Sinne des § 8 Abs. 3 KStG 1999 daher nicht möglich seien. Gleichwohl
könnten die Zahlungen der Klägerin
ihr zu versteuerndes Einkommen
jedoch nicht mindern. Die geleisteten Zahlungen können nur abgezogen werden, wenn dies gesetzlich
ausdrücklich vorgesehen ist.
Die hierfür in Betracht kommende Regelung des § 9 Abs. 1 Nr. 2
KStG 1999 ist nach Ansicht des BFH
hier nicht einschlägig. Die Norm
setzt nämlich voraus, dass die getätigten Zahlungen Spenden darstellen, also Ausgaben, die vom Steuerpflichtigen freiwillig und ohne
Gegenleistung zur Förderung der
gesetzlich festgelegten steuerbegünstigten Zwecke geleistet werden.
Am Merkmal der Freiwilligkeit fehle
es hier, da die Stiftung die Zahlun-
79
gen an den Verein nicht freiwillig
erbracht habe, sondern hierzu nach
ihrer Satzung verpflichtet sei. Entscheide sich der Verwaltungsrat im
Rahmen seines Ermessens für eine
Auszahlung an den Verein, handele es sich um ein von der Satzung
vorgeschriebenes und nicht um ein
freiwilliges Verhalten. Der Anwendungsbereich des § 9 Abs. 1 Nr. 2
KStG 1999 sei damit nicht eröffnet,
ein Spendenabzug bleibe der Klägerin versagt.
Keine Anerkennung einer
„Vorstiftung“
(FG Baden-Württemberg, Urteil
vom 08.02.2011, 4 K 4080/09)
Auf einen Blick
Die Stiftung erlangt ihre Rechtsfähigkeit erst mit Anerkennung
durch die zuständige Behörde. Solange es nicht zu einer endgültigen Vermögenstrennung kommt
(durch Erlangung der Rechtsfähigkeit oder ggf. durch Verzicht des
Stifters auf sein Widerrufsrecht
gemäß § 81 Abs. 2 BGB), kann eine
Zuwendung an diese „Vorstiftung“
nicht Gegenstand eines Spendenabzugs sein. Eine Revision gegen
dieses Urteil ist beim Bundesfinanzhof anhängig.
Die Klägerin tat gemeinsam mit ihrer Schwester im Jahre 2007 alles
Erforderliche zur Gründung einer
gemeinnützigen Stiftung; es fehlte
nur noch die behördliche Anerkennung. Noch im selben Jahr überwies
sie, wozu sie nach dem Stiftungsgeschäft verpflichtet war, einen Betrag
von 300.000 Euro auf ein Konto,
über das keine der beiden Schwestern, sondern ausschließlich der
Stiftungsvorstand, dem beide nicht
angehörten, verfügungsbefugt war.
Die Stiftung erstellte der Klägerin,
ebenfalls noch im Jahr 2007, eine
entsprechende Spendenbescheinigung. Das Finanzamt versagte
der Klägerin im Einkommensteuerbescheid 2007 den Spendenabzug, da die Stiftung erst mit Anerkennung im Jahre 2008 entstanden sei. Dieser Rechtsauffassung
schloss sich das Finanzgericht an.
Es stellte fest, dass im Streitjahr
2007 weder eine rechtsfähige noch
eine nichtrechtsfähige Stiftung und
auch keine „Vorstiftung“ vorlag. Unabhängig von den Gründen, aus
denen eine frühere Anerkennung
der Stiftung nicht erfolgte, bleibe
es dabei, dass eine Stiftung gemäß
§ 80 Abs. 1 BGB mit Anerkennung
der Stiftungsbehörde rechtsfähig
wird. Erst dann könne die Stiftung
Spendenempfänger im Sinne des
§ 10b Abs. 1a Einkommensteuergesetz in Verbindung mit § 5 Abs. 1
Nr. 9 Körperschaftsteuergesetz sein.
Eine „Vorstiftung“ sei
dagegen nicht anzuerkennen. Aus § 81
Abs. 2 S. 1 BGB folge, dass der Stifter
bis zur Genehmigung
der Stiftung das Stiftungsgeschäft jederzeit widerrufen könne,
sodass bis zu diesem
Zeitpunkt noch keine
abschließende Vermögenstrennung vorliege. Clara Lienicke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Schon vor AnerkenInstitut für Stiftungsrecht und das Recht der
Non-Profit-Organisationen an der Bucerius
nung könne die notLaw School in Hamburg.
wendige Vermögenstrennung allerdings
dadurch herbeigeführt werden,
dass der Stifter auf sein Widerrufsrecht verzichtet (§ 81 Abs. 2 BGB).
Dies war im Streitfall jedoch nicht
geschehen. « « «
80StiftungsWelt 02-2012
Buchmarkt
„Wer sie nicht kennt, ist ärmer.“
Endlich gibt es ein Lexikon der schönen Wörter: ein Interview mit seinem
Autor Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
Buchtipp Walter Krämer; Roland
Kaehlbrandt: Lexikon der
schönen Wörter. Piper,
München 2011. ISBN 9783-492-27318-3. 256 Seiten.
9,99 Euro.
Herr Dr. Kaehlbrandt, ärgern Sie
sich, wenn Sie morgens die Zeitung lesen?
Nein. Ich bin nur immer wieder erstaunt, dass jeden Tag genau so viel
passiert, wie in eine Zeitung passt.
Aber im Ernst: Was wäre unser Alltag ohne Nachrichten, Debatten
und sprachlichen Ausdruck? Außerdem können wir froh sein, dass wir
in Deutschland immer noch eine
große Anzahl guter Tageszeitungen
zur Auswahl haben. Zu meiner Lieblingslektüre zählt allerdings natürlich auch die „StiftungsWelt“.
nen sind kleine Sprachkunstwerke.
„Wehmut“ und „Sehnsucht“ sind
solche Glanzstücke. Sie sind aus
einfachen Wörtern zusammengesetzt, aber so, dass sie miteinander
verschmelzen und etwas Anderes,
Neues hervorbringen. Noch dazu ein Gefühl, das wir alle kennen.
Aber würden wir es kennen, wenn
wir die Wörter dazu nicht hätten?
Wahrscheinlich eben nicht, jedenfalls nicht so genau und nicht so
bewusst. Diese Wörter bringen also
auch unsere Gefühlswelt mit hervor.
Wer sie nicht kennt, ist ärmer.
Oh, vielen Dank! Das ehrt uns sehr.
2009 haben Sie ein Buch über
Wörter veröffentlicht, die die deutsche Sprache verhunzen. Hat diese
Auseinandersetzung mit Sprachmüll Sie auf die Idee gebracht,
auch einmal die schönen Wörter ins Gespräch zu bringen, oder
gingen die Ideen für beide Bücher
Hand in Hand?
Wenn man zwei Bücher über unser
alltägliches „Plastikdeutsch“ geschrieben hat – über Wörter wie
z.B. „zentrale Eckpfeiler“ oder „wesentliche Essentials“ –, dann liegt
es nahe, auch einmal einen Blick
auf Sprachschönheiten zu werfen.
Es ist wie in der Stiftungsarbeit. Wir
kritisieren zwar Defizite, aber wir
suchen auch Positives.
Welche Rolle spielt dabei der Klang?
Die Beziehung zwischen Klang und
Bedeutung ist eigentlich willkürlich. Aber durch unsere Gewohnheit
und unsere Erfahrungen empfinden wir eine Verbindung zwischen
beiden. In unseren Ohren klingt es
so, als müsse „behaglich“ mit dem
langen „a“ genau so und nicht anders klingen. Es mag Menschen geben, für die „knarren“ und „kreischen“ schöner klingt. Aber die
meisten ziehen doch „Anmutung“
oder „Anklang“ vor. Objektiv ist das
allerdings nicht. Nur: Schönheit ist
immer subjektiv und auch vom Betrachter abhängig. Trotzdem gibt
es sie.
Was macht ein Wort für Sie schön?
Die Wörter unserer Sprache sind
ja nicht einfach da, sondern sie
wurden geschaffen. Manche von ih-
Wie kam Ihre Sammlung von Wortschätzen zustande? Wie lange haben Sie gesammelt?
Wir haben mit sehr vielen Zeitgenossen gesprochen und auch in
uns selbst hineingehört. Andert-
halb Jahre lang haben wir gesammelt. Wir sammeln weiter und freuen uns auf Vorschläge. Jeder hat ja
sofort welche parat. Es gibt niemanden, der nicht Lieblingswörter hätte.
Und deshalb finden unsere Leser
viele Wörter in unserem Lexikon
wieder, aber sie nennen uns auch
wieder andere. Sehr anregend!
Gab es Fälle, wo Sie und Ihr Mitautor Walter Krämer sich nicht einigen konnten? Wörter, um die es
Ihnen leidtut, dass sie nicht im
Buch sind?
Zu zweit ein Buch zu schreiben, verlangt immer auch Disziplin. Bei uns
gilt, dass jeder bei jedem Wort ein
Vetorecht hat. Aber das sorgt dann
auch für eine treffende Auswahl.
Außerdem bin ich froh über die Kürze, die vor allem auf meinen Mitautor zurückgeht. Wir beschreiben
die Wörter ja so kurz und so genau
wie möglich: ihre Bedeutung und
ihren Gebrauch – was im Grunde
eins ist. Dazu gibt es kurze literarische Zitate. Das ist eine gut lesbare
Form. Man spürt als Leser dem Wort
einen Augenblick lang nach – und
kann wieder etwas anderes tun.
Ausländer amüsieren sich gelegentlich über den deutschen Hang
zu Komposita und die Blüten, die
dieser zuweilen treibt. Zwei Fundstücke aus meinem Wörterkuriositätenkabinett: Baumischabfallsortieranlage (eine solche befindet
sich z.B. nördlich von Berlin) und
Kristallweizenbierglasbürste (stel-
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
len manche Bürstenbinder – Kristallweizenbierglasbürstenbinder –
für Menschen mit Bürstensammelleidenschaft her). Sie schätzen die
Eigenschaft der deutschen Sprache, Komposita zu bilden. Warum?
Sprachschöpfung ist im Deutschen
durch die Kombination von Wörtern oder Silben mühelos. Deshalb eignet es sich auch hervorragend als Wissenschaftssprache.
Wörter kombinieren, das kann man
mit Geschmack und Stil tun oder
eben nicht. Im Übrigen, versuchen
Sie einmal, die „Baumischabfallsortieranlage“ ins Französische zu
übersetzen. Es wird noch unverständlicher, weil Sie das gar nicht
auf einen Begriff bringen können.
Waren Sie schon von klein auf ein
Sprachnarr oder hat sich das im
Laufe der Zeit entwickelt?
Ich bin inmitten von Geschichten
und Debatten aufgewachsen, sowohl zu Hause in einer von Juristen geprägten Familie als auch in
meiner Heimatstadt Köln, die den
Wortwitz pflegt.
81
Damit unsere Leser einige Kostproben vernaschen können: Welches
sind Ihre drei persönlichen Lieblingswörter – und weshalb?
An erster Stelle das Wort „anschmiegen“: eine besondere Geste, um eine Nuance vertraulicher
als „anlehnen“. Das Wort verschafft uns nicht nur die Vorstellung, sondern letztlich auch die
Geste selbst. Ein Geschenk. Und
dazu wohlklingend. Dann „zeitvergessen“. Kinder sind im Spiel zeitvergessen. Was für ein großartiges
Wort und wie schön! Manche untergegangenen Wörter gehören auch
zu meinen Lieblingswörtern: „töricht“ zum Beispiel. Es hat die Milde der Großelterngeneration. Man
fühlt sich beschämt, wenn man töricht genannt wird. Scham ist ein
guter Erzieher. Überhaupt sind viele schöne Wörter solche, die eine
Art Charakter- und Lebenskunde in
sich bergen. „Unnahbar“ zählt zu
meinen Favoriten: Aus drei einfachen Wörtern zusammengesetzt
und so genau in seiner Bedeutung: Jemand, dem wir nicht nahe
kommen und der sich
selbst unserer Nähe
beraubt. Eine lebenskluge Doppelbedeutung!
Ihre Lieblingsschimpfund Fluchwörter?
Wörter, die ich hässlich finde, gehören
eher dem Plastikim interview
deutsch an: „BauchDr. Roland Kaehlbrandt gefühl“ oder „bauchist Vorstandsvorsitzender der Stiftung
gesteuert“ zum
Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
am Main und Vorstandsmitglied des
Beispiel. Die GeisBundesverbandes Deutscher Stiftungen. Er
teshaltung dieser
ist Autor der Bücher „Deutsch für Eliten“, ein
ironischer Sprachführer, und (zusammen mit
Kreationen neueren
Walter Krämer) „Plastikdeutsch. Ein Lexikon
Datums ruft bei mir
der Sprachverirrungen“. Kaehlbrandt wurde
im Jahr 2011 in das Kuratorium der Deutschen
Skepsis bis AblehAkademie für Sprache und Dichtung berufen.
nung hervor. Aber wie
gesagt: In unserem
Lexikon geht es eben gerade nicht
um diese Sprachwelt, mit der wir
alle hinreichend zu tun haben, sondern um jene, die auch da ist, aber
gesucht werden muss. Bei dieser
Suche wollten wir behilflich sein.
Fragen: BvB
82StiftungsWelt 02-2012
Buchmarkt
3223
Jahrgang 63
Heft 1/2
Januar/Februar 2012
Bestell-Nr. 523325
Stiftungen in der Geschichte
GWU Heft 1/2 · Januar/Februar 2012
Besprechungen
Herausgegeben von
C. Cornelißen, M. Sauer und W. Schulze
Begründet von
K.D. Erdmann und F. Messerschmid
SCHWERPUNKT:
Stiftungen in der
Geschichte
Thomas Adam
Deutsche Stiftungen in der Neuzeit
Michael Borgolte
Stiftungen im Mittelalter
Franz Kogelmann
Das islamische Stiftungswesen
1/2 2012
Bernhard Lorentz
Strategische Philantropie in Europa
Friedrich Verlag
in Zusammenarbeit
mit Ernst Klett Schulbuchverlag
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07.02.12 10:32
Geschichte in Wissenschaft
und Unterricht
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht
[Zeitschrift]. Hg. von Christoph Cornelißen,
Michael Sauer und Winfried Schulze.
Friedrich Verlag, Seelze. ISSN 00169056. Jahrgang 63, Heft 1/2 2012:
Schwerpunkt: Stiftungen in der Geschichte.
Preis für Heft im Einzelverkauf: 35,80 Euro.
» » » „Stiftungen in der Geschichte“ ist das Schwerpunktthema des
Doppelheftes von „Geschichte in
Wissenschaft und Unterricht“. Die
Fachzeitschrift über Themen und
Tendenzen von Fachdidaktik und
Fachwissenschaft versammelt Beiträge namhafter Autoren zu allen
Epochen. Die spezifischen Voraussetzungen von Philanthropie und
Stiftungsgründungen in Antike (Sitta von Reden), Mittelalter (Michael Borgolte) und Neuzeit (Thomas
Adam) werden ebenso beleuchtet
wie die „Wiederentdeckung“ des
Stiftungswesens nach dem Zweiten Weltkrieg (Rupert Graf Strachwitz) und das Spannungsverhältnis zwischen Stiftungen und Staat.
Hervorzuheben sind zwei Beiträge zu Themen, die in den üblichen
Überblicksdarstellungen zur Stiftungsgeschichte wenig Beachtung
finden: Ein Aufsatz über das islamische Stiftungswesen (Franz Kogelmann) und einige prägnante Ausführungen von Bernhard Lorentz
über „Strategische Philanthropie
in Europa seit der Antike“. Lorentz
unterstreicht, dass die Erforschung
philanthropischen Handelns an
der Schwelle von Geschichts- und
Sozialwissenschaften noch in den
Kinderschuhen steckt und dass
strategische Philanthropie dann ihre Ziele erreichen kann, wenn die
eigene Wirkungsmacht und Wirkungslogiken von Stiftungen reflektiert werden. Der kurze Beitrag von
Gregor Horstkemper über Deutsche
Stiftungsgeschichte(n) im World Wide Web lädt zum Googeln ein und
verweist auf die virtuellen Archive
und Bibliotheken einiger Stiftungen.
Die Auswahl ist bei Weitem
nicht vollständig, bietet aber einen guten Einstieg in das Thema,
ebenso wie der zum Teil umfangreiche Anmerkungsapparat der
übrigen Aufsätze. Der vorliegende
Band versammelt sehr kenntnisreiche Beiträge, bleibt aber gleichwohl eine Frage schuldig, nämlich wie man das Stiftungsthema
didaktisch für die Lehrpläne an
Schulen aufarbeiten kann. Nicht
nur in der universitären Forschung
hat die Stiftungsgeschichte mehr
Raum verdient. Schon vorher sollten Schülerinnen und Schüler den
Dritten Sektor und seine Akteure
besser kennenlernen.
Stefan Ast | Düsseldorf
Social Media Handbuch
Daniel Michaelis; Thomas Schildhauer:
Social Media Handbuch. Theorien, Methoden,
Modelle und Praxis. 2., aktualisierte und
erweiterte Auflage. Nomos, Baden-Baden
2012. ISBN: 978-3-8329-7121-2. 358 Seiten.
34,00 Euro.
» » » Ende Februar 2012 haben
Daniel Michaelis und Thomas
Schildhauer im Nomos Verlag die
zweite Auflage des „Social Media
Handbuchs“ veröffentlicht. Statt einer Anleitung für einzelne Dienste
geht es um Trends und grundsätzliche Zusammenhänge. Als methodischer Baukasten soll das Handbuch helfen, eigene Lösungen und
Strategien in der Praxis zu entwickeln. Gegenüber der ersten Auflage (2010), inzwischen Standardwerk, ist die Neuauflage vom Aufbau angepasst, überarbeitet und
um weitere Kapital ergänzt worden. Das 360-seitige Werk gliedert
sich in drei Teile: Die Einführung
skizziert ein Drei-Ebenen-Modell
sozialer Medien und ein kompaktes Strategiemodell. Der zweite Teil
„Theorien, Methoden und Modelle“
fasst zahlreiche Publikationen in
aller Kürze zusammen. Neben dem
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
Cluetrain-Manifest zählen dazu z.B.
die wichtigsten Regeln des GoogleZeitalters aus Jeff Jarvis’ Buch „Was
würde Google tun?“. Der dritte Teil
stellt mit Analysen, Berichten und
Handlungsempfehlungen schließlich die Praxis in den Mittelpunkt.
Zwar ist hier mit dem WWF Schweiz
auch der Dritte Sektor vertreten,
doch überwiegend ist im Social Media Handbuch die Rede von
Unternehmen, Märkten und Kunden. Wer sich an dieser Perspektive nicht stört, findet grundsätzliche Aspekte von Social Media, die
auch für gemeinnützige Organisationen relevant sind. Eingeschobene Praxistipps und Beispiele sowie
hervorgehobene Kernsätze erleichtern dem eiligen Leser den Überblick.
Timon Pohl | Referent Medien &
Kommunikation im Bundesverband
Deutscher Stiftungen
Soziale Investitionen
Helmut K. Anheier; Andreas Schröer; Volker
Then (Hg.): Soziale Investitionen.
Interdisziplinäre Perspektiven. VS Verlag für
Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012. ISBN:
978-3-5311-6546-2. 367 Seiten. 39,95 Euro.
» » » Aus dem Heidelberger Centrum für soziale Investitionen und
Innovationen (CSI) kommt ein
Sammelband, der den Begriff der
sozialen Investition zum Leitkonzept für die Erforschung gemein-
83
wohlorientierter Handlungen erklärt. Welchen Mehrwert hat dieser
schillernde Begriff? Zunächst einmal schwimmt er mit im Trendfluss.
Geld sozial zu investieren, statt nur
zu spenden, scheint dieser Tage
ein Muss für Philanthropen weltweit. Aber es geht nicht darum, ein
neues Label auf Altbekanntes zu
kleben. Und die Autoren senden
keine einfache Botschaft – das
wird bereits beim ersten Durchblättern des Buches klar.
Der Begriff „soziale Investitionen“ weist auf die sich verändernde Beziehung zwischen marktgesteuerten und gemeinwohlorientierten Investitionen hin. Ein
prominentes Beispiel dafür ist die
sogenannte Mikrofinanzierung.
Im engeren Sinn bezieht sich das
Konzept sozialer Investitionen auf
die Bereitstellung von Kapital für
soziale Unternehmen; hier liegt
die Konzentration auf einem wirtschaftlichen Verständnis und der
effizienten Verwendung verfügbarer Ressourcen. Darüber hinaus
kann eine größere Bandbreite von
Institutionen und individuellem
Verhalten einbezogen werden: In
diesem weiteren Sinne ist z.B. bürgerschaftliches Engagement eine
Investition von Zeit.
Der Band ist ein Kondensat der
vierjährigen Forschungsarbeit des
CSI. In vier Kapiteln werden Definitionen, theoretische Anschlüsse, aber auch Grenzen und Gefahren des Konzepts sowie das wichtige Thema Wirkungsmessung
beleuchtet. Letzteres greifen Ekkehard Thümler und Nicole Bögelein auf, wenn sie die Frage stellen:
Sind Stiftungen soziale Investoren? Darauf gibt es keine einfache
Antwort, denn die ökonomische
Investitionsterminologie lässt sich
neuerscheinung
Peter-Claus Burens
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■ In acht Schritten zum Fundraising-Erfolg
■ Planung von Benefiz-Veranstaltungen
■ Königsdisziplin: Einwerbung von
Erbschaften und Stiftungsgeldern
■ 50 Fundraising-Tipps von A bis Z
Der Autor Dr. phil. Peter-Claus Burens blickt auf eine
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84StiftungsWelt 02-2012
Report 2012/13
Auftrag Nachhaltigkeit:
Wie Stiftungen den sozialen
Zusammenhalt stärken
nicht ohne Weiteres auf Stiftungsengagement übertragen. Allerdings kann die Perspektive sozialer Investitionen für Analysezwecke
nützlich sein, weil sie die Aufmerksamkeit auf Wirkung und Zielerreichung der Tätigkeit von Stiftungen
lenkt.
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» » » Der Band „Bildungslandschaften. Mehr Chancen für alle“
vermittelt sowohl Fachexpertise als
auch praktische Hintergründe zur
Gestaltung lokaler Bildungslandschaften. Er ist eine Fortsetzung
der im Jahr 2009 erschienenen Publikation „Lokale Bildungslandschaften. Perspektiven für Ganztagsschulen und Kommunen“. Besonders interessant und lohnend
ist die Perspektivvielfalt, die dem
Leser auf das Thema Bildungslandschaften eröffnet wird. Die
Autoren nähern sich sowohl aus
wissenschaftlicher Sicht als auch
vor praktischem Hintergrund dieser hochaktuellen Thematik. Das
Konglomerat der Autoren spiegelt
dieses wider: Es kommen in den
Beiträgen renommierte Wissenschaftler, Praktiker aus Stiftungen,
Bildungseinrichtungen und -netzwerken, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter zu Wort.
Im ersten Teil geht es um aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft.
Hier liegt der Fokus besonders auf
Steuerungsstrukturen, dem Verhältnis von Ganztagsschulen und
Bildungslandschaften, gelingenden Kooperationen von Bildungsakteuren und der Qualitätsentwicklung. Der zweite Teil stellt praktische Erfahrungen dar, die bei der
Etablierung von lokalen Bildungslandschaften gemacht wurden. Teil
drei beschäftigt sich mit der Unterschiedlichkeit der beteiligten Akteure und den daraus resultierenden Schwierigkeiten und Chancen
von Kooperationsbeziehungen.
In diesem Teil wird ein besonderes Augenmerk auf die Stiftungen gerichtet. In einem Kapitel
diskutieren die Stiftungsexperten Dr. Heike Kahl und Dr. Roland
Kaehl­brandt die Rolle von Stiftungen bei der Entwicklung von Bildungslandschaften. Die Involvierung der Stiftung in kommunale
Prozesse fördert den Lernprozess
in der Stiftung, was wiederum zu
einer größeren Hebelwirkung der
Stiftungsarbeit führt. Als ein weiteres wichtiges Moment wird die Etablierung der Dialogkultur zwischen
den öffentlichen und privaten Vertretern herausgestellt. Die Herausforderung heißt: Verantwortung
statt Zuständigkeit.
Henrike Schnell | Referentin
Mitgliedermanagement im Bundesverband
Deutscher Stiftungen
StiftungsWelt 02-2012 » » » Service
Handbuch der Erfolglosen
Patricia Görg: Handbuch der
Erfolglosen. Jahrgang zweitausendundelf.
Bloomsbury Verlag, Berlin 2012. ISBN:
978-3-8270-1082-7. 224 Seiten. 19,90 Euro.
Für das im März 2012 veröffentlichte „Handbuch der Erfolglosen
– Jahrgang zweitausendundelf“ hat
85
Patricia Görg zwölf Monate lang ein
künstlerisches Tagebuch geführt.
Im Rahmen eines Tagewerk-Stipendiums der Guntram und Irene
Rinke Stiftung ist die Chronik eines bewegten Jahres entstanden.
Die Berliner Schriftstellerin, Jahrgang 1960, gibt in einer spannenden Reise Einblick in den Sinn und
die Absurdität der menschlichen
Existenz. „In den Kalenderwochen
des Jahrgangs zweitausendund­
elf finden sich stürzende Männer
(Blender, Despoten, Schürzenjäger und Riesen), die über die
Teppichfalten des Heute, Gestern
oder Morgen stolpern, stürzende
Börsenwerte und eine Sammlung
von Katastrophen und Kleinigkei-
Stiftung_Stiftungsverz_210x135:Layout 6
22.03.2011
10:36 Uhr
ten aus aller Welt“, so die Autorin. Dieser „kluge, vor Erzählwitz
sprühende Rückblick“ in 52 Kalenderwochen, Exkursionen und
Fallgeschichten liest sich wie ein
„wunderbar leichtes, böses, witziges Manual“, schwärmt die Süddeutsche Zeitung am 17. April völlig
zu Recht. Denn dem wunderbaren
Handbuch der Erfolglosen gelingt,
was sich die Guntram und Irene
Rinke Stiftung zum Ziel gesetzt hat:
das Bewusstsein für Sprache und
für den Wert des geschriebenen
Wortes zu schärfen.
Timon Pohl | Referent Medien &
Kommunikation im Bundesverband
Deutscher Stiftungen
Seite 1
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86StiftungsWelt 02-2012
Kulinarisches
Kunst mit Schokolade
Eine Ausstellung im Museum Ritter ermöglicht kalorienfreien
Schokoladengenuss.
» » » Schokoladengenuss ohne
Reue im Hinblick auf die schlanke
Linie ermöglicht noch bis zum 30.
September 2012 eine Ausstellung
im schwäbischen Waldenbuch. Die
Schau im Museum Ritter wurde am
13. Mai anlässlich des 100-jährigen
Bestehens der Alfred Ritter Schokoladenfabrik eröffnet. Rund 60 Objekte, Gemälde, Grafiken,
Weitere Informationen
www.museum-ritter.de
Installationen, Fotografien und Videos
Kunst mit Schokolade. Katalog. 144 Seiten.
Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2012.
aus
dem Material und
ISBN: 978-3-88423-408-2. 21,80 Euro.
mit dem Motiv Scho-
Die Ausstellung mit Werken von
fast 40 Künstlern gibt einen facettenreichen Einblick in die Auseinandersetzung mit Schokolade –
von historischen Positionen bis hin
zu zeitgenössischen Arbeiten. Zusätzlich sind 17 Kleinplastiken aus
dem Wettbewerb „Material Schokolade“ zu sehen, die im Rahmen
eines Wettbewerbs der Marli-Hoppe-Ritter-Stiftung entstanden sind.
Aus mehr als 100 Kilogramm Ritter
Sport Schokolade schufen Studierende der Burg Giebichenstein
Kunsthochschule Halle Kleinplasti-
†Das Werk „Schokoladenmaschine I“ von
Sonja Alhäuser, 1997
(Detail)
kolade zeigt das Museum, das sich
sonst ganz dem Motiv des Quadrats in der Kunst verschrieben hat.
Das 2005 eröffnete Haus in der
Nachbarschaft des Firmengeländes von Ritter Sport beherbergt die
Kunstsammlung von Marli HoppeRitter, Mitinhaberin des Schokoladenunternehmens. Trägerin des
Museums ist die von ihr gegründete Marli-Hoppe-Ritter-Stiftung zur
Förderung der Kunst.
ken, die sich durch Originalität und
hohes künstlerisches Niveau auszeichnen.
Es war Marcel Duchamp, der
vor rund 100 Jahren die Schokolade in die Kunst einführte. Er ist
mit einem Werk in der Ausstellung
vertreten. Auch Arbeiten von Joseph Beuys und Dieter Roth sind
zu sehen. Die Pioniere der „Schokoladenkunst“ arbeiteten in den
1950er- bzw. 1960er-Jahren als ers-
te häufiger mit dem Material Schokolade. Neben diesen wichtigen
historischen Positionen werden
Materialbilder und Collagen der
1960er- und 1970er-Jahre sowie herausragende Beispiele der aktuellen Kunst mit Schokolade gezeigt.
Einige in der Schau vertretene zeitgenössische Kunstschaffende wie
Sonja Alhäuser und Thomas Rentmeister haben sich auf den kakao­
haltigen Stoff geradezu spezialisiert und dadurch internationale
Bekanntheit erlangt.
Neben den Arbeiten aus Schokolade sind auch zahlreiche Werke unterschiedlicher Disziplinen
zu sehen, die das Naschwerk als
Bildmotiv aufgreifen, ohne selbst
aus Schokolade zu bestehen. Die
Ausstellung vereint sowohl Exponate aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter als auch öffentliche und
private Leihgaben aus dem In- und
Ausland sowie Arbeiten, die eigens
im Hinblick auf die Ausstellung entstanden sind. Die Sammlerin Marli
Hoppe-Ritter freut sich: „Die Vielfalt
der Werke zeigt, wie unterschiedlich, oft verführerisch und dabei immer originell die künstlerische Auseinandersetzung mit Schokolade
bis heute ausfällt. Diese Kunst hat
mindestens so viele Facetten wie es
Schokoladensorten gibt.“
Wem die Energiezufuhr aus dem
Kunstgenuss nicht reicht, der kann
nach dem Besuch der Ausstellung
noch im Besucherzentrum der Firma Ritter Sport vorbeischauen –
und sich im SchokoLaden verführen lassen. « « «
BvB | Quelle: Museum Ritter
StiftungsWelt 02-2012
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die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen,
an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und
Stiftungsberater sowie an Abonnenten und Multiplikatoren aus
Politik und Gesellschaft.
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kontaktieren Sie bitte Mira Nagel, Telefon (030) 89 79 47-73,
mira.nagel@stiftungen.org.
Anzeigenschluss der nächsten
Ausgabe: 27. Juli 2012
(Auftragsschluss)
Die nächsten Ausgaben der
StiftungsWelt widmen sich im
Schwerpunktteil folgenden
­Themen:
» 03-2012: Teilhabe
Erscheinen: 25. September
» 04-2012: Wald
Erscheinen: 4. Dezember
Wenn Sie Ideen und Themenvorschläge haben, freut sich das
Redaktionsteam auf Ihre Anregungen. Näheres unter: www.
stiftungen.org/stiftungswelt.
Pressemitteilungen senden Sie
an ­redakteure@stiftungen.org.
Vorschau StiftungsWelt 03-2012:
Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
In jüngerer Vergangenheit hat
sich die Vorstellung davon, wie
Menschen mit Behinderungen
in unserer Gesellschaft leben
sollten, tiefgreifend gewandelt.
Inklusion, Barrierefreiheit und
weitestmögliche Selbstständigkeit sind nur einige der Schlagwörter dieses Paradigmenwechsels. Ein Meilenstein der Gleichberechtigung war die 2008 in
Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 von
Deutschland ratifiziert wurde.
„Inklusion bedeutet, dass
kein Mensch ausgeschlossen,
ausgegrenzt oder an den Rand
gedrängt werden darf. Als Menschenrecht ist Inklusion unmittelbar verknüpft mit den Ansprüchen auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität“, wird im
Online-Handbuch „Inklusion als
Menschenrecht“ der Stiftung
„Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft“ und des Deutschen
Instituts für Menschenrechte
erklärt. Menschen mit Behinderungen sind eine wichtige
Zielgruppe von Stiftungen, und
Stiftungen blicken in diesem Tätigkeitsfeld auf eine lange Tradition zurück. Wie interpretieren
Stiftungen Inklusion? Worüber
sind sich Fachleute einig, und
wo scheiden sich die Geister?
Wie haben sich traditionsreiche
Stiftungen in den letzten Jahren
und Jahrzehnten ausgerichtet,
um die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern? Wie blicken sie auf ihre Geschichte
zurück? Mit welchen Zielen und
Anliegen engagieren sich jüngere Stiftungen? Welche Projekte
und Ansätze haben Stiftungen
entwickelt, um Menschen mit
Behinderungen den Weg in ein
gleichberechtigtes Leben zu
ebnen? Die kommende Ausgabe der StiftungsWelt wird diese
Fragen in den Fokus nehmen.
Kontakt:
benita.v.behr@stiftungen.org
Telefon (030) 89 79 47-76
Die nächste Ausgabe erscheint
am 25. September 2012.
Hinweise
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben die Meinung der Verfasser, nicht
unbedingt die des Bundesverbandes
Deutscher Stiftungen wieder.
Mitgliedern des Bundesverbandes
Deutscher Stiftungen wird die StiftungsWelt im Rahmen der Mitgliedschaft ohne
besondere Bezugsgebühr zugestellt.
Erscheinungstermin dieser Ausgabe:
12. Juni 2012.
ISSN 1863-138X
Impressum
StiftungsWelt. Das Magazin des
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
Herausgeber © 2012
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.
Haus Deutscher Stiftungen
Mauerstraße 93 | 10117 Berlin
Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -11
post@stiftungen.org · www.stiftungen.org
www.stiftungen.org/verlag
V. i. S. d. P.: Prof. Dr. Hans Fleisch,
Generalsekretär
Chefredaktion: Benita von Behr (BvB)
benita.v.behr@stiftungen.org
Redaktion: Timon Pohl (PH),
Carolin Regler (RG)
Bildredaktion: Benita von Behr, Timon Pohl
Korrektorat: Nicole Woratz
Verlag: Bundesverband
Deutscher Stiftungen
Erscheinungsweise: 4-mal jährlich
Auflage dieser Ausgabe: 6.000 Exemplare
Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de
E. Girardet, M. Lichtwarck, V. Eizenhöfer
Druck: Oktoberdruck | 10245 Berlin
Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed
Sources Zertifikat). Sowohl der Papier-Lieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck
bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten.
Bildnachweis: Soweit nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den im
Beitrag genannten Stiftungen oder Autoren.
Gerd Altmann/Pixelio.de: 9 u.; Barbara
Aumüller; 51 li.; David Ausserhofer/Stiftung
Mercator: 24 li.; Bildschön: 56 re.; Bundespräsidialamt: 49 li.Mi.; DEFA-Stiftung/
Reinhardt & Sommer: 49 u.Mi.; Etienne
Girardet/PACIFICOGRAFIK: Cover, 3, 10–37;
Kirsten Haarmann: 52 o.; Handelskammer
Hamburg/Ulrich Perrey: 52 u.re.; Juergen
Hanel/Stiftung Mercator: 57; Peter Himsel:
52 u.li.; Frederika Hoffmann/Körber-Stiftung: 60 li.; Claudia Höhne: 60 u.;
Photocrew/Fotolia.com: 86 o.; Michelle
Quint: 50 re.; Jim Rakete: 7 li., 43; Jörg
Sabel/Pixelio.de: 8–9 o.; Jessica Schäfer:
49 o.Mi. (Petersen); Fritz Schimandl: 55 re.;
Mika Schmidt / Ausloeser-photographie: 7
re., 58–59; Detlev Schneider: 51 re.; Eberhard J. Schorr: 49 o.li.; Jörg Siegmund: 55
li.; standout.de: 23 u.; svort/Fotolia.com:
48 o.; VG Bild-Kunst: 86 u.; Tobias Wagner:
50 o.Mi.; Sabine Wedemeyer: 46; Arne
Weychardt: 48 u.Mi.; Marc Wolf/Pixelio.de:
75; Cem Yücetas: 49 Mi. (Heyl)
88StiftungsWelt 02-2012
übersicht
Weitere Informationen
www.stiftungen.org/ggt
dokumentation
Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen haben am 30. März 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen (kurz: Treuhandverwaltungs-Grundsätze) verabschiedet.
Der neue Kodex gilt speziell für Treuhandstiftungen und ergänzt die 2006 verabschiedeten Grundsätze
Guter Stiftungspraxis. Er enthält klare Qualitätsanforderungen an Verwalter und bietet darüber hinaus
Orientierung für Stifterinnen und Stifter bei der Auswahl eines Dienstleisters als Treuhänder des Stiftungsvermögens. Noch im Jahr 2012 wird der Bundesverband Deutscher Stiftungen ein Gütesiegel für
gute Treuhandverwaltungen erarbeiten, für das sich Treuhänder ab 2013 bewerben können. Der Verband schätzt, dass es in Deutschland weit mehr als 20.000 Treuhandstiftungen gibt.
Treuhandstiftungen haben ein besonderes Schutzbedürfnis: Sie sind – anders als rechtsfähige Stiftungen – nach der Errichtung veränderbar, unterliegen nicht der staatlichen Stiftungsaufsicht und sind
einem möglichen Verlustrisiko bei Insolvenz des Treuhänders ausgesetzt. Sie können den Stifterwillen dauerhaft nur verwirklichen, wenn der Treuhänder besonders kompetent und vertrauenswürdig ist.
Der Kodex verlangt, dass Geschäftsführung und Gremien einer Treuhandstiftung mit ihren jeweiligen
Kontrollfunktionen klar voneinander getrennt sind. Er betont das Recht zur späteren Umgestaltung der
Treuhandstiftung in eine rechtsfähige Stiftung und die Möglichkeit zum Wechsel des Treuhänders. Keinesfalls darf gewerbliches Eigeninteresse des Treuhanddienstleisters das gemeinnützige Handeln der
Treuhandstiftung belasten.
Auf den folgenden Seiten haben wir die Grundsätze für Sie abgedruckt. Ein Interview dazu mit Katharina Knäusl, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Stiftungsdirektorin
der Landeshauptstadt München, finden Sie in dieser Ausgabe auf S. 20-21.
Dr. Hermann Falk | Stv. Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
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Fachmagazin
Stiftung&Sponsoring
Ausgabe 2|2012
das magazin für nonprofitmanagement und -marketing
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Fachwissen
& Diskussion
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SociAl entrepreneurShip,
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alle 2 Monate neu
 Aktuell, anschaulich, fundiert
 Praxisbeispiele, Fachartikel,
Anregungen
 Kurze, prägnante Beiträge
 Ausgewiesene Autoren
aus Wissenschaft und Praxis
 Alle wichtigen Themen
des Nonprofit-Sektors
wir pAcken An:
SociAl impAct BuSineSS – GuteS tun
und dABei unternehmeriSch hAndeln
GeSpräch
Hans Küng zur Stiftung Weltethos und über die Notwendigkeit, globalethische Standards in die Unternehmenskultur zu implementieren
AktuelleS
Social Spot Award 2012: Nicht
das Budget entscheidet, sondern die klare Botschaft und
eine ideenreiche Präsentation
des eigenen Engagements
Schwerpunkt
Sozialunternehmertum: Definitionen, Ansätze, Ausprägungen, wissenschaftliche Diskussion sowie Schnittstellen zu
CSR und NPO
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in deutschen Stiftungen
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Vergütung
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Deutsche StiftungsAkademie Aktuelle Termine 2012
Thema
Ort
Termin
Preis
Berlin
Berlin
Bonn
Bonn
Erfurt
Berlin
Bonn
30.08.2012
06.09.2012
07.11.2012
08.11.2012
20.06.2012
05.09.2012
22.11.2012
295 Euro* / 395 Euro
295 Euro* / 395 Euro
295 Euro* / 395 Euro
295 Euro* / 395 Euro
99 Euro
295 Euro* / 395 Euro
295 Euro* / 395 Euro
Berlin
19.-20.09.2012
495 Euro* / 595 Euro
Berlin
17.-18.10.1012
495 Euro* / 595 Euro
Bonn
27.09.2012
295 Euro* / 395 Euro
Seminare
Stiftungsmanagement: Die Grundlagen
Basiswissen Stiftung: Stiftungsorganisation und -administration
Basiswissen Stiftung: Vermögensmanagement
Basiswissen Stiftung: Rechnungslegung und Prüfung
Veranstaltung im Rahmen des Deutschen StiftungsTages
Gestaltungsmöglichkeiten bei Treuhandstiftungen
Eventmanagement im Stiftungsumfeld
Workshops
Wirkungsorientierte Stiftungsprogramme & -projekte:
Planung – Management – Evaluation (2 Tage Praxisworkshop)
Fundraising für Stiftungen – Strategieentwicklung (2 Tage Praxisworkshop)
Foren
Update für Alumni der Zertifizierungslehrgänge zu aktuellen Themen
Zertifizierungslehrgang: Stiftungsberater
Modul 1: Stiftungsrecht
Modul 2: Stiftungssteuerrecht
Modul 3: Rechnungslegung und Vermögensanlage
Modul 4: Stiftungsstrategien, Schriftliche Prüfung
Mündliche Prüfung
2.475 Euro* / 2.975 Euro
Bonn
Bonn
Bonn
Berlin
Berlin
Zertifizierungslehrgang: Stiftungsmanager
Modul 1: Stiftungsrecht
Modul 2: Stiftungssteuerrecht
Modul 3: Rechnungslegung und Vermögensanlage
Modul 4: Stiftungsmanagement
Modul 5: Öffentlichkeitsarbeit
Mündliche Prüfung
2.970 Euro* / 3.570 Euro
Bonn
Bonn
Bonn
Berlin
Berlin
Berlin
Blocklehrgang: Stiftungsmanager
Sommerakademie
07.–08.09.2012
28.–29.09.2012
19.–20.10.2012
09.–10.11.2012
23.–24.11.2012
14.12.2012
4.450 Euro*/ 4.950 Euro
Berlin
Schulung
Führung von Stiftungen
07.–08.09.2012
28.–29.09.2012
19.–20.10.2012
02.–03.11.2012
14.12.2012
16.–27.07.2012
1.450 Euro*/ 1.750 Euro
Kremmen
bei Berlin
22.–24.08.2012
Anmeldung und Kontakt
Dr. Andrea Rudolph
Geschäftsführende Akademieleiterin
Deutsche StiftungsAkademie
Haus Deutscher Stiftungen | Mauerstr. 93 | 10117 Berlin
Telefon (030) 89 79 47-47 | Fax (030) 89 79 47-81
andrea.rudolph@stiftungen.org | www.stiftungsakademie.de
Die Deutsche StiftungsAkademie ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
* Ermäßigter Preis für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Studierende, Erwerbslose und Referendare zahlen die Hälfte des Mitgliederpreises (ausgenommen Zertifizierungslehrgänge).
Ihrem Steuerberater können Sie
uneingeschränkt
VERTRAUEN
Sie ihm auch, wenn es
um die Zukunft Ihres Unternehmens geht.
Ihr Steuerberater kennt Ihr Unternehmen
genau, mit allen Zahlen und Abläufen. Dank
seiner Expertise können Sie sich jederzeit
auf seinen Rat verlassen. Setzen Sie auf
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der Erfolgs- und Finanzlage, bei Investitionen
oder bei der Lohnabrechnung und Personalverwaltung. Informieren Sie sich – auch zur DATEVSoftware für Unternehmen – bei Ihrem Steuerberater oder unter der Telefonnummer
0800 0119131.
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