Fit und schön ins Alter
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Fit und schön ins Alter
19. September 2008 Kompakt 50 PLUS Fit und schön ins Alter w Wellness: Gutes Essen und Sport sind die wirksamsten Anti-Aging-Mittel w Liebe: So macht Erotik im Alter Spass w Test: Wie fit sind Sie im Erbrecht? SCHÖNHEIT IST REIFE VON JETZT AN STÄRKE ICH MEINE HAUT MIT CALCIUM. STÄRKENDES CALCIUM und wertvolles Nachtkerzenöl geben der reifen Haut täglich was sie braucht. Alles zur Pflege: www.NIVEA.ch oder 0800 80 61 11 (Mo – Fr, 9 – 12 Uhr, gratis). 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 50 PLUS titelbild: Ursula Markus Lust aufs Alter Wieder brechen unsere Senioren Rekorde. Laut neusten Erhebungen des Bundesamts für Statistik ist die Zahl der über 99-Jährigen im Jahr 2007 um über zehn Prozent auf mehr als 3000 Personen gestiegen. Wir werden immer älter. Bis 2050 wird die Lebenserwartung der Männer in der Schweiz von heute 78,6 auf 85 Jahre und jene der Frauen von 83,7 auf 89,5 Jahre steigen, prognostizieren die Forscher. Allein die Zahl der über 80-Jährigen wird sich auf über 900 000 mehr als verdoppeln. Zahlen, die nicht nur Freude bereiten. Ökonomen warnen vor galoppierenden Gesundheitskosten, überfüllten Altersheimen und leeren AHV-Kassen. Droht eine Ära der Vergreisung, in der immer mehr Menschen pflegebedürftig vor sich hin dämmern? Es gibt auch eine andere Sicht der Dinge. Schauen Sie sich einmal unter Ihren Verwandten und Bekannten um. Sie sehen: 55Jährige, die sich beruflich neu orientieren; 65-Jährige, die sich frisch verlieben; 75Jährige, die in ferne Länder reisen. Nicht nur die Lebenserwartung steigt, die Älteren bleiben auch länger gesund und aktiv. Freude am Alter hat aber nur, wer sich geistig und körperlich fit hält. Lesen Sie mehr darüber in diesem Beobachter-Kompakt. Oder über Liebe und Erotik, die kein Privileg der Jungen sind – sowie übers Erben und Vererben: Wer möchte schon, dass sich die Kinder dereinst um den Nachlass streiten? Vielleicht werden Sie gar selber erben. Auch hier brechen die Älteren Rekorde: Fast jeder dritte Erbe in der Schweiz ist bereits im Rentenalter, acht Prozent sind über 80 Jahre alt. Gute Aussichten, um den Kindern noch zu Lebzeiten eine Freude zu bereiten – und sich selber einen langgehegten Wunsch zu erfüllen. Remo Leupin Inhalt Bilder in dieser Ausgabe: «Schöne Aussichten! Über Lebenskunst im hohen Alter» (SchwabeVerlag Basel) heisst der Bildband der Autorin Paula Lanfranconi und der Fotografin Ursula Markus, dem die Fotos in dieser Ausgabe entnommen sind. Auf dem Titel und links im Bild: unser «Covergirl» Lina Egli, die mit 89 ihre Kleider noch selber näht – in ihrer Küche, die sie zum Atelier umfunktioniert hat. Auch sonst legt die gelernte Schneiderin Wert auf Stil und Eleganz. Wen wunderts, dass sich die Leute auf der Strasse auch heute noch nach ihr umdrehen? 4 Altersfragen Die Philosophin Annemarie Pieper über die Chancen des Älterwerdens 6 Ernährung Warum man besser in gutes Essen investiert als in teure Anti-Aging-Produkte 8 Sexualität Sex ist keine Frage des Alters – Ältere sind aktiver, als die Jungen glauben 12 Reisen Immer mehr Senioren haben Lust aufs Reisen rund um die Welt 20 Sport Es ist nie zu spät – warum Krafttraining auch mit 70 noch sinnvoll ist 25 Schwerpunkt: Erben und vererben Rund 30 Milliarden Franken werden jährlich in der Schweiz vererbt. Geld, das nicht immer glücklich macht: Wer rechtzeitig für klare und faire Verhältnisse sorgt, kann Streit unter den Nachkommen verhindern. 46 Weitere Informationen, Impressum 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Altersfragen «Geniessen und dabei lernen» Es ist nie zu spät, zu neuen Ufern aufzubrechen und dem Leben weitere schöne Seiten abzugewinnen. Ein Gespräch über die Chancen und Freuden des Älterwerdens mit der Rheinfelder Philosophin und Buchautorin Annemarie Pieper. Interview: Urs von Tobel M it 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spass daran, mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss, mit 66 ist noch lange nicht Schluss», trällerte Schlagersänger Udo Jürgens 1978. Der Songtext hat bis heute nichts an Aktualität verloren, sondern ist der Wahrheit noch um einiges näher gerückt. Menschen in unseren Breitengraden werden immer älter und bleiben auch länger fit. Die sogenannten mittleren Jahre dauern heute für viele Ältere bis 70 und oft darüber hinaus – Altersbeschwerden, Gebrechlichkeit und Zerfall können noch ein Weilchen warten. Allerdings ist es nicht damit getan, im sogenannten Ruhestand seine Hände in den Schoss zu legen und der Dinge zu harren, die kommen werden. Wer das Alter als Lebensabschnitt mit neuen Chancen begreift, kann dem Herbst des Lebens viele schöne Seiten abgewinnen. Das ist auch die Botschaft der Rheinfelder Philosophin und Buchautorin Annemarie Pieper, 67, die sich seit dem Rückzug von ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Basel unter anderem mit Altersfragen beschäftigt. Die gebürtige Deutsche liess sich im Alter von 60 Jahren frühpensionieren, «weil es noch etwas anderes gibt als den Wissenschaftsbetrieb». Im Ruhestand ist sie deswegen nicht: Sie schreibt weiterhin Bücher, hält Vorträge und philosophische Seminare für Leute, die vor der Pensionierung stehen. Beobachter: Tun, was einem Freude macht, und das Leben geniessen – diese Aufforderung richten Sie an ältere Leute. Das Alter ist für Sie offensichtlich ein erfreulicher Lebensabschnitt. Annemarie Pieper: Da muss man doch unterscheiden: Der Herbst ist noch schön und angenehm, da ist Wärme, da sind die Farben. Aber im Winter wird es kalt und ungemütlich, wenn sich all die Krankheiten und Gebrechen anmelden. Als Frühpensionierte stehen Sie somit im Herbst des Lebens. Tun Sie heute wirklich, was Ihnen Freude bereitet? Ja, dafür hab ich mich mit 60 auch pensionieren lassen. Für einige Studenten bin ich zwar noch Doktormutter, ich halte Vorträge, bin Referentin in Vorbereitungskursen für die Pensionierung und schreibe an meinem zweiten Roman – aber ich kann mich auch einmal aufs Rad setzen oder spazieren gehen. Nur nehmen mir die Kollegen von der Uni nicht ab, dass ich mit meinem jetzigen Leben zufrieden bin. Warum? Etliche meiner Kollegen glauben, man sei nur wer, wenn man im Beruf eine hohe Stellung einnimmt. Hat denn die Pensionierung Ihre gesellschaftliche Position nicht verändert? Natürlich hat sie sich verändert – doch genau das wollte ich ja. Das Kosten-NutzenDenken hab ich zudem aus meinem Kopf verbannt – und kann nun die neue Freiheit in vollen Zügen geniessen. Und wie verhindern Sie diesen Fall? Mit einem Crashkurs in Philosophie? In diesen Pensionierungsvorbereitungskursen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Woche lang von Spezialis ten über praktische Dinge wie AHV, Pensionskasse und Gesundheitsvorsorge aufgeklärt. Am Schluss kommt noch der Sinn des Lebens zur Sprache. Früher war der Pfarrer dafür zuständig, heute ist es auch einmal eine Philosophin. Erwacht mit der Pensionierung das Interesse an Philosophie? Mit zunehmendem Alter drängt sich die Sinnfrage geradezu auf. Da sterben im nächsten Umfeld und Bekanntenkreis Leute, die nur unwesentlich älter sind als man selber, andere sind pflegebedürftig. Man wird sozusagen gezwungen, sich mit Krankheit und Tod zu befassen. Ist der Verlust einer Topstelle ein Problem der Männer? Für viele schon. Alt Bundesrat Christoph Blocher etwa scheint sich mit seiner Abwahl schwerzutun. Jetzt prügelt er ziemlich unkontrolliert auf seine Gegner ein, im Stil von: «He, ich bin immer noch da!» Aber man kann dafür die neue Freiheit geniessen, wie Sie selbst sagen. Das widerspricht sich nicht. Ich fordere die Teilnehmenden auf, Bilanz zu ziehen: Wo waren sie im Leben erfolgreich, was fehlt ihnen, woran sind sie gescheitert, was möchten sie noch realisieren? Der Philosoph Sokrates fragte die Leute auf dem Markt, was sie bewege, was Wahrheit sei und ob es in der Welt gerecht zugehe. Miteinander über existentielle Fragen zu sprechen, das ist Philosophie. Sie selber sind Referentin in Pensionierungskursen. Offenbar macht der Übergang in den Ruhestand nicht nur Wirtschaftsführern zu schaffen. Frauen leiden weniger darunter als Männer. Sie leiten ihr Selbstwertgefühl nicht nur von der beruflichen Stellung ab. Männer hingegen haben mit dem Ausscheiden aus dem Beruf Probleme – und schieben diese vor sich her. «Wenn es dann so weit ist, denk ich schon darüber nach», lautet ihre Devise. Ein Irrtum – denn dann fallen sie in ein tiefes Loch. Und wie profitieren die Kursteilnehmer konkret von der Philosophie? Sie sehen klarer, was ihnen im Leben bisher wichtig war, was ihnen Mühe oder Schmerzen bereitete und womit sie Probleme hatten. Damit sind sie sich über die Vergangenheit einigermassen im Klaren und können nach vorne blicken und überlegen: Welche Hobbys und Leidenschaften, für die ihnen bislang die Zeit fehlte, wollen sie wieder aufnehmen, welche langgehegten Wünsche wollen sie sich noch erfüllen? «Mit zunehmendem Alter drängt sich die Sinnfrage geradezu auf»: die Rheinfelder Philosophin Annemarie Pieper Das tönt einleuchtend, fast schon banal… Aber solche Überlegungen sind trotzdem sehr wichtig für den Alltag. Die Kurs teilnehmer sollten sich aber auch Klarheit darüber verschaffen, welche Werte für sie verbindlich sind. Ich als Philosophin kann nur Denkanstösse geben, aber nichts verordnen. Ob für sie ein religiöses oder ein atheistisches Weltbild stimmig ist, können nur sie selbst entscheiden. FOTO: Ursula Markus In einem kürzlich gehaltenen Vortrag mit dem Titel «Kleine Feinschmeckerphilosophie» haben Sie die ältere Generation aufgefordert, den Genuss nicht zu vergessen. Eine Verbindung von Genuss und geistiger Auseinandersetzung halte ich für eine sinnvolle Sache. In Platons Symposion («Das Gastmahl��� »��) tafeln ����������������������� die Beteiligten mit Freude. Der massvoll genossene Wein löst die Zungen – und führt zu einem geistvollen Gespräch über Eros. Wir Alltagsmenschen sind aber keine griechischen Philosophen. Das ist auch nicht nötig. Früher sprach man am Familientisch übers Essen. War es stark oder milde gewürzt, das Gemüse zu weich gekocht, das Fleisch richtig durchgebraten? Man kostete und lernte dabei zu unterscheiden. Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche wies darauf hin, dass Sapientia, Weisheit, sich vom lateinischen Wort «sapere������������������������������ »����������������������������� ableite. Sapere heisst aber auch schmecken. Wenn man herausschmeckt, was alles in einem Gericht drin ist, ist man klug. Es lohnt sich, den Genuss zu pflegen und dabei zu lernen. Sollte man nicht besser selbst kochen — oder, was viele Männer betrifft, kochen lernen? Ja natürlich, wenn es einem Spass macht. Aber man kocht ja nur nach der eigenen Zunge. Die Diskussion übers Essen muss hingegen bleiben. Neben Essen und Trinken gehört bei Ihnen auch Singen und Sex zum Lebensgenuss. Ich singe gerne, obwohl ich keine gute Singstimme habe. Ich freue mich auch, wenn ich Wandergruppen begegne, die zusammen singen. Wenn ich meine an Alzheimer erkrankte Mutter im Pflegeheim besuche, singe ich ihr Lieder vor, die sie kennt: Volkslieder, Wanderlieder, Seemannslieder, Karnevalslieder. Die Melo dien dringen zu ihr durch – sie summt zufrieden mit und entspannt sich dabei. Und der Sex? Der Umgang mit dem Sex wird bei älteren Menschen zwangloser. Man vergleicht sich nicht mehr mit anderen, man denkt nicht mehr, das müsse nun so und so sein. Man hat längst herausgefunden, was einem gefällt und was nicht. Das überrascht. Uns wird oft weisgemacht, in langjährigen Beziehungen fehle es selbst an kleinsten Zärtlichkeiten. Wenn ich ältere Paare beobachte, habe ich oft einen gegenteiligen Eindruck. Die Partner lächeln einander an, sie berühren und streicheln sich, und man sieht eine tiefe, in langen Jahren des Zusammenseins gewachsene Vertrautheit. n Weitere Infos Kursangebote w Pro Senectute bietet Kurse für Pensio nierte an; Infos und Kursdaten unter: www.pensionierungskurse.ch Buchtipps w Urs Haldimann: «Glücklich pensio niert – so gelingts! Beziehungen, Wohnen, Geld und Recht in der neuen Lebensphase»; Beobachter-Buch verlag, 2008, 224 Seiten, 38 Franken w Annemarie Pieper: «Glückssache. Die Kunst, gut zu leben»; DTV, 2003, 314 Seiten, Fr. 17.60 Mathilde Knupfer, 102, Gärtnerin «Die Erde ist ein Teil von mir, sie gibt mir Boden», sagt sie. Und radelt von ihrer winzigen Stadtwohnung zu ihrem geliebten Garten, Tag für Tag. Eine Familie hatte sie nie, dafür ihren Garten – und Gottvertrauen. Es kommt, wie es kommen muss, sagt sie. Einen Frühling will sie noch erleben. Kartoffeln pflanzen, Bohnen. So Gott will. 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 ernÄhrung Gutes Essen ist die beste Kosmetik Im Alter auf die Ernährung achten: Lohnt sich das noch? Auf jeden Fall. Wer richtig isst, bleibt länger gesund und fit – und kann sich teure Faltencremen sparen. Denn gute Ernährung ist das wirksamste Anti-Aging-Mittel. Text: Marianne Botta Diener L ohnt es sich, auch im Alter noch ge sund zu essen? Aber natürlich. Allein schon deshalb, weil sich kulinarische Sünden im Alter heftiger auswirken als früher: Extrakalorien schlagen sich wegen des langsameren Stoffwechsels rascher in Form von Fettpölsterchen nieder, üppige Mahlzeiten liegen schwer auf dem Magen und stören den Schlaf. Zudem zeigen Stu dien, dass ältere Menschen, die sich ge sund ernähren, geistig fitter sind und we niger stark unter Altersbeschwerden leiden als Leute, die wahllos drauflosessen. Was viele nicht wissen: Die Ernährung hat auch einen Einfluss auf unser grösstes Or gan, die Haut. Ungesundes Essen beschleu nigt die Hautalterung. Das hat damit zu tun, dass die einzelnen Hautzellen mit zunehmendem Alter immer schlechter mit Nährstoffen versorgt werden, da die Blutgefässe einen Teil ihrer Elastizität ein büssen. Kommt nun noch ein Nährstoff defizit aus der Nahrung hinzu, schreiten Hautalterung und Faltenbildung schneller voran. Hier greift die Hautpflege von in nen – in Form einer optimalen Ernährung. Sie ist viel wirksamer als teure Cremen und Salben, denn über die Nahrung gelangen Nährstoffe bis in tiefer gelegene Haut schichten und -zellen. Statt viel Geld für Anti-Aging-Produkte auszugeben, ist es also klüger, seine Ernährungsgewohnhei ten genau unter die Lupe zu nehmen – und nötigenfalls umzustellen. Halten Sie Ihr Gewicht konstant: Sowohl Un ter- als auch Übergewicht erhöhen das Ri siko für Krankheiten. Auch kann die Haut, die mit den Jahren immer mehr an Elasti zität einbüsst, Gewichtsschwankungen weniger gut abfedern: Sie wird vor allem nach Blitzdiäten faltiger und schlaffer. Am besten ist es, gar nicht erst zuzunehmen. Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass diejenigen Menschen am ältesten wer den, die schlank sind und ihr Leben lang eher bescheiden gegessen haben. Darum: Essen Sie nur so viel, bis Sie satt sind – und bedenken Sie, dass der Kalorienverbrauch mit zunehmendem Alter sinkt. Trinken Sie genug: Haben Sie heute schon mindestens 1,5 Liter Wasser getrunken? Ihre Haut wird es Ihnen danken. Denn bei einem Flüssigkeitsmangel bedient sich der Körper automatisch aus den Wasser speichern der Haut. Was bedeutet, dass sie trocken und spröde wird und unschöne Knitterfältchen entstehen. Weil das Durst gefühl mit zunehmendem Alter schlecht wahrgenommen wird, müssen Trinkzeiten regelmässig eingeplant werden. Essen Sie genügend Proteine: Bei Eiweiss mangel werden schon nach wenigen Tagen die körpereigenen Proteinreserven an gezapft, das Bindegewebe und die elasti schen Fasern der Haut leiden. Ältere Men schen, die zu wenig Eiweiss essen, altern deswegen besonders schnell. Eine gute Ei weissversorgung – gekoppelt mit den rich tigen Fettsäuren aus Olivenöl, Rapsöl und fetten Meerfischen – kann den Alterungs prozess verzögern. Um den Eiweissbedarf zu decken, brauchen Sie pro Tag 100 bis 120 Gramm Fleisch oder zwei bis drei Eier oder 200 Gramm Hüttenkäse/Quark oder 100 bis 120 Gramm Tofu/Quorn. Dane ben werden täglich drei bis vier Portionen Milch und Milchprodukte empfohlen. Auch sie liefern Eiweiss und dazu reichlich Kalzium für gesunde Knochen. Vorsicht vor Arachidonsäure: Diese Fettsäure fördert die Entstehung von Falten. Wenn Sie Ihre Haut lange faltenfrei erhalten wol len, nehmen Sie nicht mehr als 200 Milli gramm Arachidonsäure täglich auf. 100 Gramm Schweineleber enthalten davon 870 Milligramm, 100 Gramm Schinken 130 bis 250 Milligramm und 100 Gramm Schweineschmalz gar 1700 Milligramm. Deutlich besser sind Trutenbrust oder Kalbfleisch mit um die 50 Milligramm pro 100 Gramm, mageres Rindfleisch und Hühnereier mit 70 Milligramm pro 100 Gramm sowie Milchprodukte, die mit 0 bis 30 Milligramm pro 100 Gramm sehr tiefe Arachidonsäure-Werte aufweisen. Decken Sie sich mit Antioxidantien ein: Freie Radikale beschleunigen die Hautalterung. Sie entstehen täglich zigfach, etwa durch Sonnenlicht, Nikotin oder Stress. Wichtig ist, dass Ihre Ernährung viele zellschützen de Antioxidantien enthält. Sie puffern den Angriff der freien Radikale ab, verhindern Entzündungen und halten die Haut jung und gesund. Eine Ernährung, die reich an Früchten, Gemüse, Salat, frischen Säften und Tees ist sowie die Vitamine A, Beta karotin, C und E enthält, versorgt Sie opti mal mit Antioxidantien. Meiden Sie Zucker und Weissmehlprodukte: Ernährungsspezialisten vermuten, dass die vorzeitige Hautalterung auch eine Folge des zu hohen Zuckerkonsums sein könnte. Zucker kann offenbar Schäden an be stimmten Bindegewebefasern verursachen. Wer lange jung aussehen will, sollte des halb sowohl den Blutzucker- als auch den Insulinspiegel niedrig halten. Das können Sie, indem Sie Weissmehlprodukte meiden und auf Vollkorn umsteigen. Ganz auf Süs ses müssen Sie allerdings nicht verzichten – eine kleine Süssigkeit wie ein Stückchen Schokolade pro Tag liegt durchaus drin. Bauen Sie Tomaten in den Menüplan ein: Der rote Farbstoff der Tomate hält bei älteren Frauen den Abbau des Bindegewebes auf – die Haut bleibt länger straff. Der Farb stoff besteht aus antioxidativ wirkenden Lycopinen, die ähnlich wirken wie die hormonähnlichen Stoffe aus Sojabohne, Leinsamen und Weizenkleie. Aus gekoch ten oder konzentrierten Tomaten kann Lycopin besonders gut aufgenommen wer den. Planen Sie deshalb zwei- bis dreimal pro Woche ein Gericht ein, für das Sie Pelati-Tomaten oder Tomatenpüree be nötigen. Neben der Ernährung spielen weitere Fak toren eine Rolle: Zu viel Sonnenlicht be schleunigt die Hautalterung, Stress eben falls – und spätestens an der Klassen zusammenkunft wird sichtbar, dass die Haut von Rauchern schneller altert als diejenige von Nichtrauchern. n Inge Ginsberg, 85, Dauerverliebte Sie ist dem Tod schon einmal von der Schippe gesprungen. Der Krebs ist besiegt. Nun geniesst sie das Leben und die Liebe: «Im Kopf bin ich 14.» Sex gehört für sie dazu wie Krafttraining oder Yoga. An Negatives denkt die Anhängerin des indischen Arztes Deepak Chopra nie länger als 30 Sekunden. Ihr Mantra: Konzentriere dich aufs Positive. 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Sexualität Liebe muss im Alter nicht rosten Wer behauptet denn, dass im Alter tote Hose herrscht? Auch 70-Jährige können noch ein erfülltes Liebesleben haben. Voraussetzung ist allerdings, dass man mit körperlichen Veränderungen und neuen Bedürfnissen umzugehen lernt. Text: Susanne Wagner H ändchenhaltende ältere Menschen haben es nicht leicht: Oft werden sie von ihrer Umwelt belächelt. In einer Gesellschaft, die dem Jugendkult huldigt, scheinen reife Körper und Sex nicht zusammenzupassen. �������� Mit der ������������������ Realität hat dies jedoch wenig zu tun. «Ältere Menschen sind sexuell aktiver, als wir gemeinhin annehmen», sagt François Höpflinger, Professor am Institut für Soziologie der Universität Zürich. Auch in vielen Alters- und Pflegeheimen hat längst ein Umdenken stattgefunden: Dass Männer und Frauen gemeinsam in einem Zimmer leben, ist vielerorts möglich und üblich. Am meisten Probleme damit haben die erwachsenen Kinder, die ihre Eltern oft als geschlechtslose Wesen betrachteten, sagt Höpflinger. «�������������� Viele Jüngere wollen es nicht wahrhaben, dass Senioren noch ein Liebesleben haben. In ����������� unserer Gesellschaft wird die Sexualität im Alter akzeptiert, solange sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.» Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass es zum Thema Sexualität im Alter nur wenige Untersuchungen gibt (siehe «Mehr Sex: Ältere Menschen sind aktiver als ganz junge», Seite 10). Die Sexualtherapeutin Karin Kastner versteht nicht, weshalb man die Sexualität älterer Menschen als etwas Seltsames, ja oft geradezu Unnatürliches wertet: «Ich sehe grundsätzlich keinen Unterschied zwischen der Sexualität junger und alter Menschen. Sexualität begleitet uns ein Leben lang – als ständiger Lernprozess. Wer in jungen Jahren Freude an der Sexualität hatte, dem bereitet sie in der Regel auch im Alter noch Vergnügen», sagt die ausgebildete Urologin. Nur wird Sexualität in der zweiten Lebenshälfte anders gelebt. François Höpflinger beobachtet zwei Phänomene: «Einerseits verändert sich die sexuelle Aktivität häufig in Richtung mehr Zärtlichkeit. Anderseits gibt es den Trend, die sexuelle Potenz mit Mehr Spass: So bereitet Sex im Alter länger Freude w Sex in der zweiten Lebenshälfte hat durchaus auch Vorteile: Sie üssen sich erstens nicht mehr um Verhütung kümmern. Und zweim tens verfügen Sie, wenn die Kinder ausgezogen sind, über mehr räumliche und zeitliche Freiheiten. w Nehmen Sie sich genügend Zeit für Zärtlichkeiten. Von einer liebevollen Beziehung profitiert auch das Sexleben. w Setzen Sie sich nicht unter Zeit- oder Leistungsdruck. Nehmen Sie sich Zeit für Erotik. Das Vorspiel darf im Alter ruhig etwas länger dauern als in jungen Jahren. w Sprechen Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin offen über Ihre Wünsche und Bedürfnisse. w Lassen Sie sich, falls Sie alleine nicht weiterkommen, von Fachleuten beraten und helfen. Hilfe von Medikamenten aufrechtzu erhalten.» Mit zunehmendem Alter dauert es bekanntlich länger, bis Männer eine Erektion bekommen. Ausserdem wird die Zeitspanne zwischen einem Samenerguss und der nächsten Erektion länger – und Stärke und Erektionswinkel des Penis lassen nach. Auch bei den Frauen machen sich körperliche Veränderungen bemerkbar. Wegen des abnehmenden Östrogeneinflusses werden nach den Wechseljahren die Schleimhäute dünner, und es dauert länger, bis die Scheide feucht wird. Gegen die damit verbundenen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Gleitcremen, Salben oder Hormonpräparate helfen. Eine trockene Scheide hat laut Karin Kastner oft auch damit zu tun, dass das Vorspiel nicht lange genug dauert und das Paar zu ungeduldig ist. Wenn man jedoch mit den körperlichen Veränderungen unverkrampft umzugehen wisse, könne Sexualität auch im Alter als beglückend erlebt werden. Dazu gehört die Einsicht, dass es sich lohnt, sich genügend Zeit zu nehmen für körperliche Nähe, Erotik und Zärtlichkeit. Mann und Frau müssen sich bewusst sein, dass es ab einem bestimmten Alter etwas länger dauert, bis die körperliche Erregung einsetzt. «Wenn der Mann nicht gleich eine Erektion bekommt, darf die Frau dies nicht als Beleidigung auffassen – und der Mann nicht als Schwäche», sagt Karin Kastner. «Sich unter Druck zu setzen ist falsch.» Unter Leistungsdruck leiden vor allem Männer – jüngere wie ältere. Kastner: «Viele Männer haben nie gelernt, auf die Signale ihres Körpers zu achten oder ihre Erregung besser zu steuern.» Die alles ent scheidende Voraussetzung für ein erfülltes Liebesleben ist für die Sexualtherapeutin deshalb, «seinen Körper zu kennen und zu wissen, wo die eigenen Erregungsquellen sind». Der Lust auf die Sprünge helfen können laut der Sexualtherapeutin Phantasien, Berührungen, Gerüche oder auch der Einsatz der Beckenbodenmuskulatur. Neben den körperlichen Schwächen können hinter sexuellen Problemen aber auch Schwierigkeiten in der Kommunikation mit dem Partner oder Missverständnisse stecken. Über die eigenen Wünsche und Erwartungen zu sprechen sei deshalb besonders wichtig. «Wer das bisher nicht gelernt hat, dem wird es mit zunehmendem Alter immer schwerer fallen», sagt Karin Kastner. Das heikle Thema anzusprechen lohne sich jedoch immer: «Vielleicht kommt da- 10 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 bei heraus, dass man seit 20 Jahren auf eine Art und Weise miteinander schläft, die keinem der beiden entspricht.» Im Gespräch lassen sich unter Umständen Lösungen finden, die für beide stimmen. «Ein Patentrezept gibt es aber nicht.» Gegenseitige Rücksichtnahme, Gespräche und vor allem viel Geduld sind besonders wichtig, wenn Krankheiten oder Folgen von Operationen die Sexualität beeinträchtigen. «Ein lange schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Blutzucker) oder die operative Entfernung der Prostata bei einem Krebsleiden können die Erektionsfähigkeit massiv beeinflussen», sagt Karin Kastner. Dazu kommt oft eine Harninkontinenz, die für viele Männer ein grosses Problem darstellt und das Sexleben stören kann. Eine medikamentöse Unterstützung der Erektion – etwa nach einer tumorbedingten Prostataoperation – erzielt oft nicht die gewünschte Wirkung. Aber auch hier gibt es Lösungen, die in vielen Fällen helfen, wie etwa der Einsatz von Vakuumpumpen, die zu mehr Standfestigkeit führen. Sexuelle Störungen können durch eine ganze Reihe weiterer Krankheiten ver ursacht werden – zum Beispiel durch Arteriosklerose, Herzinsuffizienz, Krebs erkrankungen, gynäkologische Erkran kungen, Arthrose, Rheuma, Operationen im Becken- und Genitalbereich, Alkohol erkrankungen, multiple Sklerose oder Depressionen. Auch mangelnde Beweglichkeit oder Gelenkbeschwerden können den Sex beeinträchtigen. Meist hilft es, etwas an der Stellung beim Liebesakt, den Bewegungen oder der Atemtechnik zu verändern, damit das Negative weniger stark ins Gewicht fällt. Betroffene sollten auf keinen Fall zögern, professionelle Hilfe zu suchen und sich beraten zu lassen – auch wenn viele aus falscher Scham nicht gern über diesen Intimbereich reden. Leider werde dieses wichtige Thema in vielen Arztpraxen zu wenig angesprochen, kritisiert Kastner. Mehr Sex: Ältere Menschen sind aktiver als ganz junge Frauen um die 70 haben heute wesentlich häufiger Sex als ihre Altersgenossinnen vor 30 oder 40 Jahren. Diese überraschenden Ergebnisse brachte kürzlich eine Studie der Universität Göteborg zutage, wie die Online-Ausgabe des «British Medical Journal» berichtete. Die Wissenschaftler befragten zwischen 1971 und 2001 insgesamt 1500 Frauen und Männer, die zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt waren. Gemäss den Forschern haben die Frauen auch mehr Spass am Sex als ihre Mütter und Grossmütter. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei den Männern ausmachen: In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der mit 70 noch sexuell Aktiven fast verdoppelt. Gaben in den siebziger Jahren 52 Prozent der verheirateten 70-jährigen Männer an, sexuell aktiv zu sein, sind es heute 98 Prozent. Bei den Frauen ist derselbe Wert ebenfalls gestiegen: von 38 Prozent auf 56 Prozent. Bei unverheirateten Frauen nahm der Prozentsatz von 0,8 auf 13 Prozent zu, bei ledigen Männern von 30 auf 54 Prozent. Dass ältere Menschen deutlich aktiver sind, als es ihre Enkel vermuten würden, zeigt auch eine Untersuchung der Universität Leipzig. Das überraschende Resultat: Menschen um die 60 haben im Durchschnitt sogar häufiger Geschlechtsverkehr als junge Leute unter 25, die oft noch nicht in einer festen Partnerschaft leben. Während ihrer Tätigkeit als Urologin habe sie alle Patientinnen und Patienten auch nach ihrem Sexualleben gefragt. Die Reak tionen seien gemischt ausgefallen: «Die einen fingen an, von ihren Problemen zu erzählen, die anderen hingegen schauten mich nur irritiert an.» Verbreitet ist auch das Klischee, dass Frauen im Alter weniger Lust auf Sex verspürten als Männer. Biologische Gründe dafür gibt es nicht. Die Ursachen seien eher gesellschaftlicher Natur, glaubt Karin Kastner. Die Art und Weise, wie eine reife Frau mit ihrer Sexualität umgehe, hänge stark mit ihrer Erziehung, Sozialisation und ihren Wertvorstellungen zusammen. «Manche Frauen sind so erzogen worden, dass sie an ihrer Sexualität nie Freude entwickeln konnten.» Viele Frauen empfinden ihre fehlende Lust offenbar auch nicht als Störung, sondern als «normal». Dass viele Frauen im Alter nicht mehr sexuell aktiv sind, hat aber auch demogra- phische Gründe: Ihnen fehlt schlicht ein Liebespartner, da ein Mangel an gleichaltrigen oder älteren Männern herrscht. Trotz den unterschiedlich langen Lebenserwartungen von Männern und Frauen besteht jedoch Hoffnung: Es gibt genügend Beispiele von Leuten, die sich im Alter nochmals frisch verlieben und mit 70 oder 80 Jahren einen aufregenden dritten Frühling erleben. n Weitere Infos w Beratungsstelle Sexualmedizinische Sprechstunde der Abteilung Psychosoziale Medizin der Universität Zürich. Anmeldung: Sekretariat Endokrinologie, Telefon 044 255 50 09; E-Mail: endo@usz.ch w Internet www.psm.usz.ch ANZEIGE Die 68er – mobil bei hoher Lebensqualität Die höhere Lebensqualität im Alter fordert neue, moderne Bewegungskonzepte, die auf die aktive und mobile Generation eingehen. Die Klubschule Business greift mit der Ausbildung zum/zur VitalTrainer/in diese Bedürfnisse auf. und die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern. Er kennt die spezifischen Eigenheiten der Kundschaft und kann entsprechend handeln. Die dafür nötige Unterrichts- und Beratungskompetenz lassen ein grosses Betätigungsfeld offen. Die zweijährige Ausbildung VitalTrainer/in ist überdies eine Persönlichkeitsentwicklung — egal mit welchen Motiven die Ausbildung letztlich absolviert wird. Die Gesellschaft hat nicht nur ein Bewegungsproblem, die Gesellschaft hat ein Widerstandsproblem, was mit fehlender Kraft übersetzt werden kann. Im Erwachsenensport sind Bewegungskonzepte gefragt, die Rücksicht nehmen auf den physischen Zustand dieser Menschen — und der ist besser als bei vielen Jungen! Die jungen Wilden sind jetzt eben einfach etwas älter. Denken Sie an die 68er Generation und überlegen Sie sich, welche Sportangebote Menschen wie Moritz Leuenberger, Thomas Held oder Roger Schawinski bevorzugen? Kaum die Angebote, welche unter Seniorensport gemeinhin verstanden werden. VitalTrainer/in — die Zukunft hat bereits begonnen Der an der Klubschule Business ausgebildete VitalTrainer/in ist in der Lage, zielorientierte Bewegungskonzepte im Erwachsenensport zu entwickeln und umzusetzen. Dabei berücksichtigt der VitalTrainer/in das Alter, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Vorlieben seines Kunden — Freude herrscht, um mit den Worten von Adolf Ogi zu sprechen. Ogi ist ein weiterer Name, welcher die Zielgruppe des VitalTrainer/in punktgenau repräsentiert. Der VitalTrainer/in ist kompetente Ansprechperson in allen Fragen um Erwachsenensport — ist doch der Ausweis «Leiter/in Seniorensport Schweiz» des BASPO (Bundesamt für Sport in Magglingen) integrierter Bestandteil der Ausbildung. Ausbildung und Anstellung aus einer Hand In Kombination mit der Klubschule Migros und den Fitnessparks gibt sich für die Lehrgangsabsolventen/innen die Möglichkeit, das Gelernte als Kursleitende sofort umzusetzen. Eine einmalige Kombination auf dem Markt — Ausbildung und Anstellung aus einer Hand. Die Klubschulen der Migros und die Fitnessparks gehören zu den attraktivsten Arbeitgebern im Umfeld von Wellness und Fitness. Handlungskompetenzen sind nahe am Markt Die Ausbildung VitalTrainer/in ist mit ihren Handlungskompetenzen optimal auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt. Die Absolventen verfügen über eine hohe Fach- und Sozialkompetenz. Der VitalTrainer/in ist befähigt, Menschen im zweiten und dritten Lebensabschnitt zu begleiten Die 68er — eine herausfordernde Zielgruppe Die Zielgruppe für VitalTrainer/in sind Menschen, welche sich aktiv am Leben beteiligen — im wahrsten Sinne des Wortes. Der VitalTrainer/in hilft Menschen bei der gesundheitsfördernden Lebensgestaltung; als kompetente Fachperson in allen Fragen der aktiven Lebensgestaltung. Beraten, betreuen und begleiten — die Grundpfeiler des VitalTrainer/in. Machen Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf. Bei der Klubschule Business können Sie folgende Ausbildungen besuchen: Wellness-Manager/in mit eidg. Diplom Fitness-Instruktor/in mit eidg. Fachausweis WellnessTrainer/in Klassische Massage GesundheitsMasseur/in VitalTrainer/in EntspannungsCoach ErnährungsCoach GroupFitness Interessiert? Dann reservieren Sie noch heute Ihren Ausbildungsplatz und besuchen Sie eine unserer Infoveranstaltungen. Tel. 0844 373 654 oder www.klubschule.ch/business 12 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 REISEN Mit 80 Jahren um die Welt In Sachen Reisen stehen die Alten den Jungen kaum mehr nach: Fitte Senioren jetten um die Welt, buchen luxuriöse Abenteuerferien und Kulturtrips – und verbringen ihren Urlaub auch einmal auf dem Bike oder auf dem Golfplatz. Text: Urs von Tobel S ie haben Zeit und Geld – und geben es für die schönsten Wochen des Jahres auch entsprechend grosszügig aus: Die «neuen Alten», «Best Agers» oder «Golden Generation», wie man die heu tigen Senioren auch nennt, gehören nicht länger zum alten Eisen. Im Gegenteil: Sie sind aktiv, unternehmungslustig und ste hen den Jungen in Sachen Reisefreudigkeit und Abenteuergeist kaum mehr nach. Vor allem können sie sich Ferien und Rei sen auch leisten – sei es in den Schwarz wald oder in die Anden. Den Senioren geht es wirtschaftlich nämlich glänzend, wie eine Studie des Bundesamts für So zialversicherungen zeigt. Die Nachkriegs generation hat vom jahrzehntelangen Auf schwung profitiert und ein ganzes Er werbsleben lang in die zweite Säule ein gezahlt. Heute verfügt jeder Fünfte über ein Bruttovermögen von mindestens einer Million Franken. Im Unterschied zu früher wird heute nicht mehr alles für die Erben auf die Seite gelegt, sondern das Geld auch ausgegeben: Geld sei für die Best Agers ein Mittel für den persönlichen Lebensgenuss, schreibt die «Handelszeitung». Kein Wunder, gilt die Gruppe der konsum freudigen und begüterten «neuen Alten» in der Reisebranche als äusserst beliebt. «Sie wählen meist die gehobenen Angebote, legen Wert auf bequemes Reisen und kom fortable Hotels – und sie sind auch bereit, einen entsprechenden Preis dafür zu zah len», sagt Peter Brun, Mediensprecher von Marktleader Kuoni. Brancheninsider nen nen noch weitere positive Eigenschaften: So buchen die Senioren ihre Ferien vor Gilbert Leemann, 80, dipl. Maschineningenieur, Urdorf «Im November zieht es meine Frau und mich für drei bis vier Monate nach Thailand – und das schon seit meiner Frühpen sionierung vor 20 Jahren. Bis dahin verkaufte ich Werkzeug maschinen nach Thailand und lernte dabei die Bevölkerung und ihren Lebensrhythmus schätzen. Unser Tagesablauf beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück auf der Hotel terrasse bei angenehmen 20 bis 25 Grad. Mit dem Mountain bike radle ich dann zum Yachtklub, wo ich mit den anderen Klubmitgliedern über die thailändische und internationale Politik diskutiere. Ab und zu stehe ich auch auf einem der vielen Golfplätze rund um Pattaya. Dort geht es recht locker zu und her: Niemand fragt nach dem Handicap, und man braucht auch keine andern Kleider mitzuschleppen, um sich vor Wetterumstürzen zu schützen – die Gross wetterlage ist stabil. Einmal die Woche gönne ich mir eine Thaimassage, die mit zehn Franken pro Stunde auch für einen Rentner erschwinglich ist und absolut nichts mit Sex zu tun hat. Das Mittag essen bereiten wir meist selber zu, in einer Küche, die uns im Hotel zur Verfügung steht. Selbst das Einkaufen macht mir hier Spass. Abends treffen wir uns mit Freunden in einem typischen lokalen Restau rant. Die Thaiküche ist eine der besten der Welt – schade, dass so viele Europäer auf westlichem Essen bestehen. Noch mehr als das Essen schätzen wir aber die Höflichkeit und die Wärme, mit denen die Thai älteren Men schen wie uns begegnen. Das ist jeden Tag ein Aufsteller.» Marialuisa und Gilbert Leemann aus Urdorf verbringen den Winter in Thailand, am Strand von Pattaya. FOTOs: buck/mediacolors, privat Thailand: Überwintern an der Wärme 14 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Ägypten: Abenteuer unterm Sternenzelt wiegend übers Reisebüro und bevorzugen die Nebensaison. Umso erstaunlicher mu tet es an, dass die Branche dieses wichtige Kundensegment totschweigt. Begründung: Die Senioren würden einem dies übelneh men, sie wollten nicht als alt gelten. Geri Berz, 69, der das Potential der reife ren Generation im Reisesektor als einer der Ersten erkannte, widerspricht: «Bei mir gab es die Bezeichnung Senioren von Anfang an. Mein Slogan ‹Reisen statt ra sen› unterstreicht diese Ausrichtung noch.» Bereits in den siebziger Jahren bot der Pio nier Carreisen in den Süden an und setzte dabei sprachkundige Reiseleiterinnen ein, die den Kunden die Besonderheiten des Landes erklärten, ihnen die Kunstschätze nahebrachten und auch einmal beim Geld Bettina Frutiger erkundet ferne Länder am liebsten auf dem Bike. Höhepunkt ihrer Ägyptenreise: Kloster am Berg Sinai. wechseln halfen. Und die Rentnerinnen und Rentner strömten ihm scharenweise zu. «Sie schätzten diese Hilfestellungen, denn die meisten Senioren verfügten da mals über keine Erfahrungen mit Ausland reisen», erklärt Berz seinen Erfolg. Berz kam zum richtigen Zeitpunkt. Die siebziger Jahre markierten den Beginn der Ära des «aktiven Alters»: Die Gesundheits situation hat sich seither kontinuierlich verbessert, die Altersvorsorge ist dank AHV, Pensionskasse und Ersparnissen ge sichert und erlaubt vielen Älteren einen gehobenen Lebensstandard. Manchen heutigen Golden Agers stand schon im Berufsleben die Welt offen. Da erstaunt es nicht, dass viele nach der Pensionierung rund um den Globus trotten wollen. Be ALPINAMED ® Preiselbeer Trinkgranulat & Kapseln vorzugte Destinationen sind schwer aus zumachen, Trends hingegen schon. Flussfahrten in Europa und auf anderen Kontinenten beispielsweise stehen ganz oben auf der Wunschliste. Stadtbesichti gungen entlang des Rheins und der Elbe bieten auch älteren Semestern keine Pro bleme, denn nach der Rückkehr wartet das komfortable Zimmer im Hafen. Grösstmögliche Bequemlichkeit und ein ab wechslungsreiches Programm stehen bei den Senioren hoch im Kurs. Das wissen auch die Anbieter. Die Firma Geriberz offeriert beispielsweise einen Abholdienst per Taxi, der die Kunden vom Heim zum Car und von dort weiter zum Schiff bringt. Ebenfalls speziell auf die Bedürfnisse der Älteren zugeschnitten sind Walking- Preiselbeeren können einen Beitrag leisten zur Gesunderhaltung der Blase. In Apotheken und Drogerien. www.alpinamed.ch FOTOs: prisma, privat Bettina Frutiger, 58, Behindertenbetreuerin, Adelboden «Sommerferien bedeuten für mich und meinen Mann Ferien auf dem Mountainbike. Nun hat ein Reiseanbieter gemerkt, dass auch unsere Generation sportliche Aben teuer schätzt. Wir wussten, worauf wir uns einliessen: Der Anbieter verlangt für seine Bikeferien am Sinai Kon ditionslevel 3, wobei 4 der höchste Wert ist. Inbegriffen ist ein Kurs in Fahrtech nik, der sich auch für uns lohnte, obwohl wir in Adelboden ideale Trainingsverhält nisse haben. Die 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewältigten die Strecken in drei Leistungsgruppen. Bei den strengeren Etappen fühlten sich einige fast schon überfordert, doch ans Aufgeben dachte niemand. Die sieben Nächte in den Wadis – Trockentälern, die hie und da Wasser führen – und Oasen verbrachten die meisten von uns auf Matten unter dem Sternenzelt, obwohl Zelte bereitstanden. Ich genoss die Ruhe und Abgeschiedenheit, in der selbst Handys nicht funktionierten. Auch an die Büsche, die uns als stilles Ört chen dienten, gewöhnte ich mich rasch. Die Tatsache, dass neben unseren Leitern und den einheimischen Führern auch ein Arzt mit von der Partie war, vermittelte uns selbst in der Einöde ein Gefühl der Sicherheit – und recht fertigte auch den stolzen Preis. Neben den sportlichen erlebten wir auch kulturelle Höhepunkte wie den Besuch des Katharinenklosters am Berg Sinai.» 16 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 und exklusiver sind die Touren von Back groundreisen, auf denen Experten mit Promi-Status wie die Publizisten Arnold Hottinger und Erich Gysling sowie der Nahostkorrespondent Werner van Gent die Kunden in andere Kulturen einführen und Zusammenhänge erläutern. Entspre chend hoch sind die Preise. Im Winter an die Wärme zu flüchten ist ein weiterer Trend. Der African Safari Club beispielsweise bringt pro Jahr rund 55 000 Europäer auf den Schwarzen Kontinent, hauptsächlich nach Kenia. Sechs bis sie ben Wochen Aufenthalt in einem Hotel am Strand sind keine Seltenheit – mit oder ohne Safaris. Auch die bessere körperliche Fitness und die Freude am Sport finden vermehrt ihren Niederschlag in den Angeboten. Golf ge hört hier zu den Rennern: Es gibt kein Reisebüro, das nicht auch Golfferien an bieten würde. Doch auch die Pionierin des Seniorensports in der Schweiz, die Pro Senectute, bietet vermehrt Ferienwochen mit sportlicher Note an – zu günstigen Bedingungen. Pro-Senectute-Velogruppen verbingen schon mal eine ganze Woche auf dem Sattel, und die Pro-Senectute-Wan © Antistress AG Imholz Grafik&Werbung Touren an Land, die der gemässigten kör perlichen Ertüchtigung dienen. Nicht nur für das körperliche, auch für das leibliche und seelische Wohl wird gesorgt: Mit De gustationen verbundene Besuche von Reb bergen und Kellereien heben die Stim mung und fördern die Geselligkeit. Anbieter berichten übereinstimmend, dass eine erhöhte Nachfrage nach kleineren Gruppen bestehe, weil so auch individuelle Wünsche berücksichtigt werden könnten. Fernost Reisen kommt diesem Bedürfnis bereits nach: Dort zählen die Gruppen nicht mehr als 15 Personen. Noch kleiner Tut gut. Burgerstein Vitamine Burgerstein Vitamine. Erhältlich in Ihrer Apotheke und Drogerie. www.burgerstein.ch 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 17 Reisevorbereitungen: So schützen Sie sich vor Krankheiten und Gefahren Beispiel für Malaria) nötig sind. Aufgepasst: Einige Impfungen neh men mehrere Wochen in Anspruch. w Essen und Trinken: Die Hygiene verhältnisse sind in manchen Ländern mangelhaft. Verzichten Sie auf ungeschälte Früchte und Eiswürfel in Getränken. w Ab 2500 Metern kann die Höhen krankheit zum Problem werden. Wer an Lungen- sowie an HerzKreislauf-Krankheiten leidet, sollte den Hausarzt konsultieren. w Reiseapotheke: Darin gehören fiebersenkende Medikamente, Schmerzmittel, Pflaster, Durchfall hemmer, abschwellende Nasen sprays, Fieberthermometer, Sonnenschutzcreme, Insekten spray, Desinfektionsmittel. w Unfallprävention: Funktions tüchtigkeit von Sportgeräten über prüfen. Patienten mit Schwindel verzichten besser auf Velofahrten und Schwimmen in tiefem Wasser. Für Patienten, die blutverdünnende Mittel nehmen, sind Motorrad fahren und Reiten ungünstig (Gefahr von grösserem Blutverlust bei Stürzen). w Pausen: Die Aufnahmefähigkeit von Senioren ist eingeschränkt. Des halb zwischen den Höhepunkten ruhigere Phasen einplanen. w Versicherungsschutz: Klären Sie ab, ob der Versicherungsschutz fürs Ausland gewährleistet ist. Die Grundversicherung deckt im Aus land nur die notfallmässige Behand lung bis zum doppelten Tarif der Schweiz. Die Kosten eines Rück transports (Repatriierung) sind nicht eingeschlossen. In vielen Fäl len ist daher eine Zusatzversiche rung sinnvoll. Weitere Infos unter: www.beobachter.ch/feriencheck Ruf Lanz Reisen setzt den Körper ungewohnten Belastungen aus. Die Prävention von Krankheiten und Unfällen ist ein Muss für alle, die unterwegs sind. w Fernreisen erfordern Zeit: Mit dem Alter dauert es länger, bis sich der Körper an neue Umweltbedingun gen anpasst. Kurzreisen in ferne Länder mit gedrängtem Programm sind stressintensiv und für Senio ren wenig geeignet. Sprechen Sie längere Reisen, vor allem Flug reisen, mit dem Hausarzt ab. w Thromboserisiko: Bei über fünf stündigen Flug- und Busreisen steigt die Thrombosegefahr. Gegen massnahmen: stündlich einige Schritte gehen, Stützstrümpfe tragen, eventuell blutverdünnende Spritzen einsetzen (vor der Reise). w Impfungen: Wer ins Ausland reist, sollte unbedingt abklären, welche Impfungen und Prophylaxen (zum Ihre Anlagestrategie können Sie bequem daheim planen: Wir kommen einfach zu Ihnen. ct2_188x121_Beobachter_Hausfinke1 1 Auf Wunsch beraten wir Sie gerne bei Ihnen zu Hause. Dabei entfalten wir unser ganzes Dienstleistungsangebot. Mehr Infos auf www.bankcoop.ch oder unter 0800 88 99 66. 26.6.2008 11:13:02 Uhr 18 50 plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Südafrika: Auf Entdeckungstour mit Experten dervögel schnüren ihre Schuhe regelmässig im Rahmen einer Wanderwoche in den Bergen. Im Winter kommen auch die Langläufer, Alpinskifahrerinnen und Schneeschuhfans auf ihre Rechnung. Neuland betritt die Firma Bike Adventure Tours: Der Spezialist für Erlebnisferien bietet Mountainbikereisen im Sinai und in Jordanien an. Das Besondere: Mit von der Partie ist immer auch ein Arzt, und zur sonnmatt luzeRn Kurhotel | Residenz | Privatklinik Yvonne und Urs Düggelin reisten mit Erich Gysling nach Südafrika, unter anderem in den Krüger-Park. Vorbereitung besuchen die Teilnehmerin nen und Teilnehmer einen Kurs in Fahr technik. Wobei der Veranstalter mit dem Tabu bricht: Er spricht die fitten Biker ex plizit mit «Senioren» an. n Yoga, Dampfbad, massage, sauna: Was denn sonst noch? Ruhe! Womit wir uns empfehlen: wunderschöne, komfortable Hotelzimmer, Blick auf den Vierwaldstättersee und in die Berge, dazu mehrere 100’000 m2 Wälder und Wiesen. und drinnen: ein gepflegter Wellnessbereich. Fehlt nur noch, dass Ihnen unser team zu Füssen liegt. tut es. Weitere Informationen und angebote erhalten sie hier: telefon 041 375 32 32 oder www.sonnmatt.ch FOTOs: gettyimages, privat Yvonne Düggelin, 65, pensionierte Gymnasiallehrerin, Urs Düggelin, 65, Verleger, Sursee «Als überzeugte Individualreisende kostete es uns einige Über windung, Mitte der neunziger Jahre eine organisierte Reise zu buchen. Den Ausschlag gab Erich Gysling, dessen fundierten Journalismus wir schätzten und der damals begann, Touren in ferne Länder zu leiten. So reisten wir mit Gysling nach Süd afrika – unmittelbar nachdem das Land die Apartheidpolitik aufgegeben hatte. Wir unterhielten uns mit Abgeordneten der verschiedenen ethnischen Gruppen und folgten Gyslings Aus führungen zu Geschichte und Wirtschaft. So erhielten wir einen tiefen Einblick in die Probleme des neuen Staates. Gyslings zweites Interessengebiet, die Natur, liess für uns auch den Besuch des Krüger-Parks zum Erlebnis wer den. In den folgenden Jahren buchten wir Reisen nach Namibia und in die Urwälder des Amazonas, diesen Juni wählten wir Nordspanien als Reiseziel. Tagsüber übernahmen örtliche Reise leiter die Führung, am Abend ging der Journalist und Islam spezialist Arnold Hottinger auf die Geschichte der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von den Arabern, ein. Der Vorteil dieser Form von Reisen ist, dass die Leiter auf individuelle Wünsche eingehen können. Das Reisen auf eigene Faust haben wir trotzdem nicht aufgegeben.» Bringen Sie die Karte noch heute auf die Post… oder bestellen Sie Ihr Exemplar per E-Mail: mailbox@pronatura.ch oder unter Tel. 061 317 91 91. Pro Natura – für mehr Natur, überall! Pro Natura ist mit über hunderttausend Mitgliedern die führende Naturschutzorganisation der Schweiz. Unter dem Motto «Für mehr Natur – überall!» verteidigt Pro Natura engagiert und kompetent die Interessen der Natur. Sie setzt sich entschlossen für die Förderung und den Erhalt der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt ein. ANZEIGE Sport im Alter – Chance oder Risiko? Dr. Peter Jenoure, Sportarzt an der Crossklinik in Basel, beantwortet im folgenden Interview Fragen zum Thema Sport im Alter. Dr. Jenoure hat als Sportarzt an sieben Olympiaden mitgewirkt und ist Mitglied der medizinischen Kommission des olympischen Komitees. Interview mit Dr. Peter Jenoure Dr. Peter Jenoure Wie wirkt sich Sport auf das Altern aus? wichtig, die koordinativen Fähigkeiten und Durch vernünftiges Training kann man län- die Beweglichkeit zu trainieren. Wichtig ist, ger fit und «jung» bleiben. Es ist erwiesen, regelmässige Pausen einzuplanen. dass bei regelmässiger und richtig vollzogener sportlicher Aktivität der physiologische Gibt es Sportarten, die sich besonders für Alterungsprozess gebremst wird. Um Robert ältere Menschen eignen? N. Butler, MD, National Institute of Aging Es gibt dazu keine generelle Aussage. Wan- zu zitieren: «Wenn körperliche Aktivität in dern, Nordisch-Walking, Schwimmen, Aqua- einer Pille verpackt werden könnte, dann fitness, Radfahren oder Skilanglauf eignen wäre dies das meist verschriebene Medika- sich sehr gut für ältere Menschen. Mepha – Medikamente zu gesunden Preisen, z. B. bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen ment überhaupt». Werden bei Medikamenin der Packungsbeilage aufgeführt, so fehlt Welches sind die häufigsten Verletzungsgefahren beim Sport? für das «Heilmittel Sport» der entsprechende Zu den häufigsten Verletzungsgefahren ge- «Verpackungszettel». Es gilt deshalb, gewisse hören die Muskelverletzungen, wie etwa der Kenntnisse über Körperbau und -funktion Muskelfaserriss am Bizeps oder beim Knie- ten die möglichen Nebenwirkungen jeweils zu kennen und gewisse Spielregeln einzu- beuger. Auch Verletzungen der Achillesseh- halten. ne treten öfter auf. Beim älteren Menschen ist zudem die Gefahr der Überlastung grösser Was sollen ältere Menschen beachten, wenn sie Sport treiben? als bei jüngeren Sportlern. Wer seit langem Sport treibt, weiss meist, was zu beachten ist. Wer erst im «fortge- Welche Massnahmen sollten ältere Menschen vor dem Sport treffen? schrittenen Alter» mit Sport beginnt, sollte Wichtig ist, beim Sport mit einer langsamen gewisse «Spielregeln» beachten. Wichtig ist Steigerung der Aktivitäten zu beginnen. Es ist ein Gesundheitscheck beim Sportarzt. Es sehr ratsam, sich vor dem Sport einzulaufen wird vor allem die Belastbarkeit des Herz- und den Körper aufzuwärmen. Dadurch kann Kreislaufsystems untersucht. Man sollte sein die Verletzungsgefahr erheblich gesenkt wer- Sporttraining auf verschiedenen «Pfeilern» den. Auch die regelmässige Flüssigkeitszufuhr aufbauen: Krafttraining für die Muskulatur, ist sehr wichtig. Nicht zuletzt spielt auch die Ausdauertraining im aeroben Bereich für richtige Ausrüstung eine wichtige Rolle. Olfen Patch ® Mit lang anhaltender Wirkung schmerzlindernd und abschwellend entzündungshemmend wirkt bis zu 12 Stunden das Herz-Kreislaufsystem sowie den Stoffwechsel. Zudem ist es für ältere Menschen Was Sie über Sportverletzungen wissen sollten: Zusammen mit Dr. P. Jenoure von der Crossklinik in Basel hat die Generika-Herstellerin Mepha eine neue Broschüre zum Thema Sportverletzungen herausgegeben. Erhältlich gratis in Apotheken oder unter www.mepha.ch Ratgeber für Patientinnen und Patient en Besser inform iert über Sportverlet zungen Dies ist ein Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Die mit dem Regenbog en Die mit dem Regenbogen Einfach gut beraten: von 1234. Fielmann gibt Ihnen die Geld-zurückGarantie. Sehen Sie ein bei Fielmann gekauftes Produkt noch sechs Wochen nach Kauf anderswo günstiger, nimmt Fielmann die Ware zurück und erstattet den Kaufpreis. Und Fielmann gibt drei Jahre Garantie auf alle Brillen. Auch auf Kinderbrillen. Denn bei Fielmann kaufen Sie bewährte Qualität. Die Fassungen der Fielmann-Collection haben die Gebrauchsprüfung nach EN ISO 12870 erfolgreich durchlaufen. Mit grossen Leistungen und kleinen Preisen ist Fielmann zum grössten Optiker Europas geworden. Brille: Fielmann. 27x in der Schweiz. Auch in Ihrer Nähe. Die Anschriften unserer Geschäfte finden Sie unter www.fielmann.com. e i t n a r a G k c ü r u Geld-z s ukt noch sech gekauftes Prod n an e m di el n Fi i an m be mt Fiel Sehen Sie ein günstiger, nim o w rs . n de n an a f Kau : Fielm Wochen nach aufpreis. Brille K n de t te at st d er Ware zurück un 20 50 Plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Sport Laufen Sie dem Alter davon Wer im Alter Sport treibt, fühlt sich länger jung und fit: Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft und Koordination bleiben zum grossen Teil erhalten. Selbst Sportmuffel, die erst spät mit dem Training anfangen, profitieren – vom ersten Tag an. Text: Marianne Botta Diener S ie schwingen die Schläger auf Golfund Tennisplätzen, kurven auf Inline skates herum und laufen an Marathons mit 30 Jahre Jüngeren um die Wette: Die «neuen Alten» sind fit und sportlich wie nie zuvor. Von den rund 2,2 Millionen Schweizerinnen und Schweizern über 45 sind schätzungsweise zwei Drittel körperlich aktiv – viele bis ins hohe Alter. «Trainierte 60-Jährige sind so leistungsfähig wie untrainierte 40-Jährige», sagt Béatrice Wertli, Leiterin Kommunikation des Bundesamts für Sport. Von «Seniorensport» redet heute niemand mehr. «Die bisherigen altersorientierten Angebote weichen einem bedürfnisorientierten Angebot, von dem alle Erwachsenen profitieren – egal, wie alt sie sind.» Viele beginnen sogar erst mit zunehmendem Alter mit Sport. Frauen zum Beispiel steigern ihr Sportpensum laut einer Studie bis 64 kontinuierlich, erst danach nehmen die Aktivitäten langsam wieder ab. Dass es nie zu spät ist, mit Fitnesstraining anzufan- gen, bestätigen Sportmediziner. Das HerzKreislauf-System und die Muskulatur sind auch mit 70 noch trainierbar – und viele ältere Menschen staunen, wie rasch sie beispielsweise beim Krafttraining mehr Muskelleistung erreichen. Eine in Kalifornien mit Hobbyjoggern durchgeführte Studie zeigt, dass sich insbesondere körperliche Defizite länger hinauszögern lassen: Hobbyjogger, die mit durchschnittlich 59 Jahren mit dem Training begannen, blieben rund 13 Jahre länger von körperlichen Problemen verschont als gleichaltrige Bewegungsmuffel. Dabei muss es nicht einmal intensives Lauftraining sein: Schon eine halbe Stunde leichte Bewegung pro Tag reicht aus, um Gesundheit, Lebensqualität und Leis tungsfähigkeit günstig zu beeinflussen. Koordination: Mit zunehmendem Alter werden Nervenreize immer schlechter zu den Muskeln weitergeleitet, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit abnimmt. Ältere Menschen wirken deshalb oft unbeholfener als junge. Die Koordinationsfähig- keit lässt sich aber durch Sport verbessern: Wer sich regelmässig bewegt, stürzt seltener und verletzt sich dabei weniger schwer als unsportliche Gleichaltrige. Ausserdem erholen sich trainierte Ältere nach Unfällen schneller als Bewegungsmuffel. Übrigens trainiert bereits die alltägliche Haus-, Putz- und Gartenarbeit unsere Motorik. Knochen: Mit zunehmendem Alter werden die Knochen poröser, die Knochendichte nimmt ab. Als Folge davon tritt besonders bei Frauen während der Wechseljahre Osteoporose auf. Dagegen hilft nur Bewegung – denn beanspruchte Knochen bleiben dichter. Herz-Kreislauf-System: Im Alter sinken die Herzleistung und die Elastizität des Gefässsystems. Ein untrainiertes Herz schlägt im Schnitt 60- bis 90-mal pro Minute, ein gut trainiertes dagegen pumpt das Blut 50bis 70-mal pro Minute durch den Körper. Dank einem grösseren Lungenvolumen gelangt mit weniger Schlägen mehr Sauerstoff in den Körper; der Verschleiss ist geringer, der Blutdruck tiefer. Bewegung hilft Psychotherapie in der 2. Lebenshälfte Der Verlust der Lebensaufgabe, zunehmende Einsamkeit, Aufbrechen von alten Wunden, nachlassende Kräfte und körperliche Gebrechen können zu Altersdepressionen führen. Legen Sie in der Klinik Schützen Rheinfelden einen Halt ein, bringen Sie Seele und Körper ins Gleichgewicht. Ihre persönlichen Bedürfnisse sind massgebend für unsere Spezialisten, um Ihnen einen optimalen, breit abgestützten Therapieaufenthalt zu gewährleisten. Die Einbettung unserer Klinik in ein 4-Sterne Hotel bietet die idealen Voraussetzungen für Ihre Genesung. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf. Wir sind für Sie da und beraten Sie gerne. Klinik Schützen Rheinfelden Bahnhofstrasse 19 • 4310 Rheinfelden • Tel. 061 836 26 26 • Fax 061 836 26 20 info@klinikschuetzen.ch • www.klinikschuetzen.ch 50 Plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 21 Von Nordic Walking bis Tanzen: Welche Sportarten sich für Menschen über 50 eignen Sport und Bewegung sollen in erster Linie Spass machen. Wer gesund und fit ist, darf natürlich auch mit 70 noch Marathon laufen oder inlineskaten. 30 Minuten Bewegung täglich sind optimal. Vom Ausdauertraining profitieren hauptsächlich Herz und Kreislauf. Auch Krafttraining ist im Alter sinnvoll, weil sich damit der Muskelschwund verlangsamen lässt. Walking, Nordic Walking w gutes Ausdauertraining w optimal in Gruppen ausübbar w ungeeignet bei massiven Gelenk- problemen Tipp: Zum Erlernen der Technik einen Anfängerkurs besuchen. Joggen w gutes Ausdauertraining w ungeeignet bei Gelenk- und Rückenproblemen w Setzt eine gewisse Fitness voraus. w Anleitung nötig, damit nicht falsch w Fördert Kraft und Koordination. w nur in der Gruppe oder im Verein ausübbar Tipps: Nötig sind gute, gelände gängige Schuhe. Lange Laufhosen verhindern kleine Verletzungen. Kompass bei einem OL-Verein ausleihen. Schwimmen, Aquafit, Wassergymnastik w schonende Kräftigung der Muskulatur w Ganzkörpertraining w für Aquafit: spezielle Schwimmweste nötig Tipps: Training in der Gruppe oder in einem Kurs empfehlenswert. Rückenschwimmen ideal bei Rückenproblemen. Beim Brustschwimmen den Kopf unter Wasser halten. Velofahren, Spinning, Indoor-Cycling w gutes Ausdauertraining w ideal bei Hüft- und Knieproblemen w Gefahren im Verkehr trainiert wird Tipp: In guter Luft und auf geeignetem Boden joggen. Tipps: Helm und Handschuhe beugen sturzbedingten Verletzungen vor. Auf korrekte Einstellung von Sattel und Lenker achten. Orientierungslauf w wie Joggen oder Wandern, Tempo frei wählbar w Verbindet geistige mit sportlicher Aktivität. Wandern w gutes Ausdauertraining w gelenkschonend w ungeeignet bei schwerer Arthrose Tipps: Wanderstöcke benutzen. Berg- Hers t elle r: P h a r m at o n S A, L u g ano. Auslieferer: Boehringer In Bei mangelnder körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. g elh ei m (S chw Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. auf wandern ist gelenkschonender als bergab wandern. Kraftsport w ganzheitliches Fitnesstraining w ideal für gezielten Muskelaufbau w Beugt Osteoporose vor. w nur im Fitnesscenter ausübbar Tipp: Korrekte Durchführung der Übungen unter Anleitung nötig. Skilanglauf, Skiwandern w gutes Ausdauer- und Muskel training w Ausrüstung relativ teuer Tipps: Zum Erlernen der Technik einen Anfängerkurs besuchen. Auf gut präparierten, gewachsten Skiern ausüben. Stöcke sollten Schulterhöhe, bei Skating Kopfhöhe haben. Gymnastik, Altersturnen w gutes Ausdauer- und Muskel training w Erhält die Beweglichkeit. Tipp: Für gute Anleitungen und Instruktionen Kurs besuchen. Tanzen w gutes Ganzkörpertraining w sehr gesellig Tipp: Kurs besuchen (etwa bei der Migros-Klubschule). So fällt auch die Suche nach einem Tanzpartner weg. Vitalität für Körper und Geist ab 50. eiz ) Gm bH Esther Spiegel, 85, Tänzerin Sie hat ihr Leben lang getanzt − und wirbelt heute noch mit Leidenschaft über die Tanzfläche. Tango liebt sie, Salsa lernt sie gerade. Richtig frei fühlt sie sich aber erst jetzt, im Alter. Frei, um zu tanzen und zu lieben. Was die Leute denken, kümmert sie wenig. Und wenn sie einmal nicht mehr tanzen kann, bleibt ihr noch die Erinnerung. 50 Plus BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 23 Endlich wieder Freude beim Baden! DAS ORIGINAL VOM WANNENLIFT-SPEZIALISTEN auch gegen Arteriosklerose: Dank regelmässigem Sport verringert sich die Konzentration von gefässschädigendem LDLCholesterin, dem Arteriosklerosefaktor, und erhöht sich jene des gefässschützenden HDL-Cholesterins. Wissenschaftler vermuten, dass sich Sport nicht nur auf die klassischen Risikofaktoren wie einen zu hohen Cholesterin- oder Blutzuckerspiegel auswirkt, sondern generell vor Entzün dungen schützt, die dem Herz-KreislaufSystem schaden könnten. Hormone: Bewegung mildert auch die Wechseljahrsymptome, wie eine Studie der Universität Granada zeigt. Bei sporttreibenden Frauen gingen die starken Wechseljahrbeschwerden um einen Viertel zurück. Probandinnen hingegen, die auf Sport verzichteten, litten nach einem Jahr noch stärker unter Wechseljahrbeschwerden. Sportliche Menschen scheinen ausserdem ein aktiveres Sexualleben zu führen als sportlich inaktive. Zudem sind sie besser gegen Prostata- und Brustkrebs geschützt. Muskeln: Ab dem 65. Lebensjahr beschleunigt sich der Prozess des Muskelabbaus: 20 bis 40 Prozent unserer Muskelmasse verlieren wir bis zum 80. Lebensjahr. Dieser altersbedingte Muskelschwund lässt sich durch Sport deutlich verlangsamen. Und einen durch Bewegungsmangel ver ursachten Muskelschwund können selbst 90-Jährige durch Krafttraining noch rückgängig machen. Eine gute Muskulatur stabilisiert den Bewegungs- und Haltungsapparat, was wiederum Rückenschmerzen entgegenwirkt. Blutzucker: Sport ist gut für den Zuckerstoffwechsel, denn er erhöht den Zuckerverbrauch in der Muskulatur, steigert die Zuckerverwertung im Ruhezustand und verbessert die Wirkung der blutzucker regulierenden Hormone. Die Blutzuckerwerte sinken – damit verringert sich bei Sportlerinnen und Sportlern auch das Risiko, an Altersdiabetes zu erkranken, markant. Abbau von Übergewicht: Wer fünfmal pro Woche eine halbe Stunde lang Velo fährt oder flott bergauf geht, verliert bei gleicher Ernährung rund sieben Kilo in einem Jahr. Ein weiteres Plus: Der Körper verzeiht Ausrutscher und Kaloriensünden bei Trainierten eher als bei Untrainierten. Psyche: Viele ältere Menschen leben sozial isoliert. Besonders Männer fallen zu Beginn des Rentenalters nicht selten in ein Stimmungstief. Bewegung fördert die gute Laune, weil dabei Glückshormone ausgeschüttet werden. Körperlich inaktive Menschen leiden etwa doppelt so oft an Depressionen wie aktive. Da Sport häufig in Vereinen oder Gruppen ausgeübt wird, entsteht ein weiterer positiver Nebeneffekt: Wer Sport treibt, lernt andere Menschen kennen. Anti-Aging: Bewegung bremst die Zell alterung besonders effektiv, wie eine britische Studie an Zwillingen ergab. Die Zellen derjenigen, die sich sportlich betätigten, präsentierten sich rund zehn Jahre jünger als die Zellen ihrer nicht aktiven Zwillingsgeschwister. Die Angst vieler älterer Menschen vor Sportverletzungen ist unbegründet. Heidelberger Wissenschaftler stellten fest, dass sie sich beim Sport viel seltener verletzen als Jüngere. Zudem räumt die Studie mit dem Vorurteil auf, dass Untrainierte, die mit Sport beginnen, ein hohes Verletzungsrisiko tragen. Vor dem ersten Training sollte man allerdings mögliche Gesundheitsrisiken beim Arzt abchecken lassen. Fürs Training gilt: Besser länger und locker als kurz und heftig. Wichtig ist auch die Einsicht, dass sich dem Körper nicht mehr die gleichen Leistungen abver langen lassen wie früher. Es braucht mehrere Monate Aufbautraining, bis es gelingt, eine halbe Stunde ohne Pause zu joggen oder zu walken. Von den gesundheitlichen Folgen hingegen profitiert man bereits vom ersten Tag an. n • Jetzt Mietkauf ZINSLOS möglich! • Schnelle, problemlose und saubere Installation • Mit intgriertem Haltegriff • Nach Gebrauch einfach per Knopfdruck aufrollen • Alle Funktionsteile aus Edelstahl Prospekte anfordern: 0800-808018 ler Anruf gebührenfrei! el Herst m o v kt – dire l i e t r tung, s vo i s e i Jahre l e r r äh Ihr P Garantie r Gew nu Nicht rn echte e sond 5 IDUMO® familia BodyBalance für eine gesunde Verdauung. Entdecken Sie das bewährte Rezept für eine gute Verdauung in seiner knusprigsten Form: familia BodyBalance ist reich an wertvollen Ballaststoffen aus saftigen Feigen, Pflaumen sowie herzhaftem Vollkorn und aktiviert die Verdauung auf natürliche Weise. 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Mein letzter Wille... FOTO: Ursula markus Mein letzter Wille... 100 30 Erbengemeinschaft Diese rechtlichen Regeln gelten, wenn mehr als einer erbt. 100 In Zusammenarbeit mit dem 100 Mein Mein letzter Wille... 100 100 34 Konkubinat 100 Regelung, Fehlt eine hat der Partner schlechte Karten. 100 38 Meistbegünstigung So verschaffen Sie dem Ehegatten Vorteile beim Erben. 100 100 100 40 Erbvorbezug Wird Vermögen zu Lebzeiten verteilt, kann Streit drohen. 44 Erbschaftssteuern Je nach Kanton werden Erben hart zur Kasse gebeten. 100 26 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 XXXXXXXX erbschaftsquiz Wie fit sind Sie im Erbrecht? Erbteil, Pflichtteil, Eigengut: Ganz frei sind Sie beim Erben und Vererben nicht. Und das Erbrecht birgt einige Tücken. Testen Sie Ihre Kenntnisse der wichtigsten rechtlichen Fragen. Richtig ist jeweils nur eine Antwort. Zusammenstellung: Karin von Flüe SELBSTTEST 1. Gabi schreibt das Testament ihres Partners Marc nach seinen Wünschen von Hand nieder. Marc datiert und unterschreibt es. Ist es gültig? a)Ja. Alle drei gesetzlichen Voraus setzungen sind erfüllt: hand schriftlich, datiert und unter zeichnet. b)Nein. Marc müsste das ganze Testament selber von Hand niederschreiben. Sonst riskiert er, dass es nach seinem Tod für ungültig erklärt wird. c)Es ist ungültig, weil die Orts angabe fehlt. 2. Walter erhält von seiner Mutter 50 000 Franken Erbvorbezug. Seine Schwester Cornelia behauptet, sie habe ebenfalls Anrecht darauf. Stimmt das? a)Nein. Die Mutter kann frei ent scheiden, ob und welchem Kind sie einen Erbvorbezug gewährt. Die Geschwister müssen aber nach dem Tod der Mutter alle Erbvorbezüge ausgleichen. b)Nein. Die Mutter muss aber ihre Tochter über den Erbvorbezug informieren. c)Eltern dürfen ihre Kinder nicht ungleich behandeln. Die Mutter ist verpflichtet, Cornelia den gleichen Betrag auszurichten. Hat sie keine Mittel mehr, muss Walter seinen Erbvorbezug mit der Schwester teilen. 3.Rita und Peter wollen ihrer Tochter das Eigenheim schenken. Kann der Staat die Liegenschaft zurückfordern, wenn die Eltern später den Platz im Altersheim nicht finanzieren können? a)Nein. Eine Rückübertragung der Liegenschaft ist nicht einklagbar. Lebt die Tochter in guten finan ziellen Verhältnissen, muss sie unter Umständen wegen der gesetzlichen Verwandtenunter stützungspflicht monatliche Beiträge an den Unterhalt der Eltern leisten. b)Eine Rückübertragung der Liegenschaft ist möglich, sobald das Vermögen der Eltern den Freibetrag für Ergänzungs leistungen von 40 000 Franken unterschreitet. c)Wenn die Eltern die Übertragung der Liegenschaft als Erbvorbezug deklarieren, kann die Tochter sie behalten. Eine reine Schenkung dagegen wäre rückforderbar. 4. Jürg, Regina und Doris haben von der Mutter eine Liegenschaft geerbt. Jürg will sie für 400 000 Franken über nehmen und die Schwestern auszahlen. Müssen alle Erben diesem Teilungs vorschlag zustimmen, oder reicht ein Mehrheitsbeschluss? a)In einer Demokratie, wie wir sie in der Schweiz haben, entschei det immer die Mehrheit. b)Die Erbengemeinschaft muss einstimmig entscheiden. Beide Schwestern müssen demzufolge zustimmen. c)Es braucht ein qualifiziertes Mehr von zwei Dritteln aller Erben. 5. Daniel möchte seiner Tochter für die Rückzahlung ihrer Hypothek einen Erb vorbezug gewähren. Müsste sie diese Summe bei einer allfälligen Scheidung mit ihrem Ehemann teilen? a)Ja. Eheleute sind eine Wirtschafts gemeinschaft. Wird die Ehe geschieden, ist das während der Ehe entstandene Vermögen stets hälftig zu teilen. b)Der Ehemann hat bei der Schei dung einen Anspruch auf die Hälfte des Erbvorbezugs, ausser die Eheleute haben im Ehevertrag eine Gütertrennung vereinbart. c)Der Erbvorbezug gehört im Scheidungsfall zum Eigengut der Ehefrau. Sie müsste dem Ehe mann davon nichts abgeben. 6. Darf Verena ihre Geschwister vollständig enterben? a)Nein. Geschwister sind gesetz liche Erben und haben Anrecht auf ihren Pflichtteil von einem Viertel. b)Die Enterbung der Geschwister ist nur möglich, wenn sie eine schwere Straftat begangen oder ihre familienrechtlichen Pflichten grob verletzt haben. c)Seit 1988 haben Geschwister keinen Pflichtteil mehr. Verena kann sie also in einem Testament, Ehe- oder Erbvertrag vollständig enterben. 7.Trudi hat mit Ehemann Patrick ein Gemeinschaftskonto, auf das beide unabhängig Zugriff haben (Und/oderKonto). Die Bank versichert, dass es im Todesfall nicht gesperrt wird. Muss Trudi das Guthaben trotzdem mit Patricks Kindern teilen, wenn er stirbt? a)Nein. Trudi kann das ganze Guthaben nach dem Tod ihres Ehemanns abheben und für sich behalten. b)Mit einem Und/oder-Konto wird die Erbberechtigung der Kinder nicht ausgeschlossen. Trudi darf das Guthaben nur behalten, wenn es sich dabei um ihr Eigen gut handelt und sie dies auch beweisen kann. c)Haben Trudi und Patrick gemeinsame Kinder, darf Trudi das Guthaben behalten. Bei 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 17/2008 27 Elektro-Speicher-Flach-Heizung t ch jetz Sichern Sie si uesten ne n re unse Farb-Katalog. 30% Das Energiespargeheimnis nicht gemeinsamen Kindern ist das Guthaben zum Nachlass hinzuzurechnen. 8.Rosmarie lebt seit fünf Jahren mit ihrem Lebenspartner zusammen. Was ist vorzukehren, damit sie sich gegenseitig beerben können? a)Die beiden müssen einander entweder in einem Erbvertrag begünstigen oder den Part ner im Testament als Erben einsetzen. In beiden Fällen sind allfällige Pflichtteile der übrigen Erben zu beachten. b)Die beiden müssen nichts un ternehmen. Nach einem fünf jährigen Konkubinat erbt der überlebende Partner sowieso. c)Sie müssen sich in einem Erbvertrag oder Testament nur begünstigen, falls ein Partner Nachkommen hat oder die Eltern noch leben. Ohne solche Pflichtteilserben geht das Erbe automatisch an den lang jährigen Lebenspartner. 9.Tinkas Vater hat im Testament einen Willensvollstrecker bestimmt. Tinka und ihre Miterben möchten ihn entlassen. Geht das? a)Ja, wenn alle Erben der Entlassung zustimmen. b)Es gilt Auftragsrecht. Danach kann jeder Erbe dem Willens vollstrecker jederzeit kündigen. c)Die Erben können den Willens vollstrecker nicht entlassen, nur die Aufsichtsbehörde zur Entlassung auffordern, wenn dem Vollstrecker schwere Verfehlungen unterlaufen. • Nur 9 cm tief! SAUBER, BEQUEM und SPARSAM HEIZEN Diese Heizung mit dem wärmespeichernden Schamottekern schafft Ihnen ein wohlig warmes Zuhause bei wirtschaftlichem Stromverbrauch. Das Heizsystem ist von den anerkannten europäischen Prüfstellen zugelassen. 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Über die Verteilung des Nachlasses müssen die Erben gemeinsam und einstimmig 100 entscheiden, keiner darf allein über eine Sache verfügen. Das kann schnell einmal für rote Köpfe sorgen. Denn kommt keine Einigung zustande, hilft das Zivilgesetzbuch oft auch nicht weiter: Es enthält nur wenige Zuteilungsvorschriften und Teilungsprinzipien, die keine direkten Ansprüche eines Erben begründen. Mit einem Testament können Sie selber das Schicksal Ihres hinterlassenen Vermögens steuern und Streit unter den Erben vorbeugen. Es gibt zwei Arten von Testamenten: das eigenhändige und das öffentliche. Beim eigenhändigen Testament müssen Sie den gesamten Text handschriftlich abfassen, das Dokument datieren und unterzeichnen. Das öffentliche Testament dagegen wird beim Notar aufgesetzt und von ihm unter Mitwirkung von zwei Zeugen öffentlich beurkundet. Die beiden Testamente unterscheiden sich allerdings nur hinsichtlich der Form: Das eine hat nicht mehr Gewicht als das andere. Formulieren Sie das Testament klar und unmissverständlich, damit es keinen Raum für Interpretationen lässt und Sie womöglich ungewollt einen Familienkrach aus lösen. Im Zweifelsfall lohnt es sich immer, eine Fachperson beizuziehen. Beachten Sie: Nicht ins Testament gehören Bestimmungen über Bestattungswünsche, denn ein Testament wird oft erst nach der Beerdigung gefunden und eröffnet. Schreiben Sie solche Wünsche in einem separaten Schreiben nieder und übergeben Sie dieses einer Vertrauensperson. n Klare Worte: So formuliert man ein Testament 1 2 3 4 5 6 7 8 1 Erbeneinsetzung: Sie können bestimmen, wer erben soll. Dabei ist das Pflichtteilsrecht des Ehegatten und der Nachkommen zu wahren. Haben Sie keine Nachkommen, haben die Eltern Anrecht auf den Pflichtteil. Wird dieser verletzt, ist das Testament jedoch nicht ungültig: Macht der Pflichtteilserbe innert Jahresfrist seit Kenntnis der Pflichtteilsverletzung keine Herabsetzungsklage, behält das Testament seine Gültigkeit. 2 Ersatzerben: Stirbt ein eingesetzter Erbe vor Ihnen oder schlägt dieser das Erbe aus, kommen wiederum die gesetzlichen Erben zum Zug. Wollen Sie das nicht, müssen Sie einen Ersatzerben bestimmen. 3 Teilungsanordnungen: Sie können einem Erben bestimmte Vermögenswerte zuweisen. Falls nichts Gegenteiliges verfügt ist, wird dieser Wert an seinen Erbanteil angerechnet. Soll dieser Wert zum Erbanteil hinzukommen, spricht man von einem Vorausvermächtnis; entsprechend klar muss dies im Testament zum Ausdruck kommen. Ohne Teilungsvorschriften gibt es keine Vorrechte unter den Erben – mit einer wichtigen Ausnahme: Der überlebende Ehegatte kann wählen, ob er die Familienwohnung und den Hausrat zu Eigentum, zur Nutzniessung oder als Wohnrecht beanspruchen möchte. 4 Willensvollstrecker: Er ist quasi der verlängerte Arm des Verstorbenen und hat den letzten Willen zu vollziehen. Gemäss den Anordnungen des Erblassers muss er den Nachlass verwalten, Vermächtnisse ausrichten, fällige Schulden bezahlen und die Erbteilung vorbereiten (siehe auch «Schlichter in heiklen Fällen», Seite 37). 5 Vermächtnis (mit Auflagen): Mit einem Vermächtnis können Sie einen einzelnen Gegenstand oder einen Geldbetrag einer Person oder Institution vermachen. Der Vermächtnisnehmer ist kein Erbe. Er hat lediglich Anspruch auf die Herausgabe des Vermächtnisses. Ist der Gegenstand beim Erbgang nicht mehr vorhanden, hat er das Nachsehen. Mit einer Auflage können Sie einem Erben oder Vermächtnisnehmer die Pflicht auferlegen, etwas zu tun, zu dulden oder zu unterlassen. 6 Bedingungen: Wollen Sie eine Verfügung von einem unbestimmten Ereignis abhängig machen, können Sie diese an eine Bedingung knüpfen. 7 Nutzniessung: Bei der Nutzniessung wird die begünstigte Person nicht Eigentümerin einer Sache, hat aber dennoch die Herrschaft über sie. Das heisst, der Nutzniesser eines Hauses darf dieses selber bewohnen, aber auch vermieten und allfällige Erträge aus dem Vermögen für sich behalten. Der Eigentümer kommt erst in den vollen wirtschaftlichen Genuss, wenn die Nutzniessung entfällt. Bei einem Wohnrecht hingegen darf der Berechtigte selbst im Haus wohnen, es aber nicht vermieten. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Strath sorgt für Vitalität und Lebensfreude. Nichts ist so relativ wie das Alter. Und nichts sorgt so natürlich für eine gesteigerte Lebenskraft und spürbar mehr Lebensfreude wie Strath. Denn Aufbaupräparate von Strath enthalten Kräuterhefe mit vielen natürlichen Vitalstoffen und sind frei von künstlich erzeugten Zusatzstoffen. In diesem Rezept steckt das Geheimnis für eine nachweislich erhöhte Widerstandskraft sowie eine gesteigerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Es unterstützt nachhaltig die Konzentration und fördert die Vitalität. Im Berufsleben genauso wie in der Freizeit. Flüssig oder in Tablettenform sorgt Strath so jeden Tag für mehr Lebenskraft und Lebensfreude. 8 Nachträge und Abänderungen eines Testaments: Bezeichnen Sie ganz genau, elche Punkte Sie im Testament ändern, und datieren Sie es neu. Erwähnen Sie w ausdrücklich, dass im Übrigen das ursprüngliche Testament gilt. Bei mehreren Nachträgen oder grösseren Anpassungen ist es ratsam, ein völlig neues Testament zu verfassen und das alte sofort zu vernichten. Im Zweifel ersetzt ein neues Testament immer das alte. DER SAFT, DER KRAFT SCHAFFT Bio-Strath AG, 8032 Zürich • www.bio-strath.ch Prisca Jenny-Krampf, 80, WG-Fan Die pensionierte Heilpädagogin lebt in einer Frauen-WG in einem stattlichen Haus mit Garten, mag junge Menschen – und besonders ihre fünf Enkelkinder, die sie davor bewahren, «Mödeli zu entwickeln». Und was ist das Wichtigste in ihrem Leben? «Menschen und Freundschaften.» Das gebe ihr das Gefühl, das Leben mache Sinn. 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 31 erbengemeinschaft Das Kreuz mit schwierigen Erben Erbengemeinschaften sind Zwangsgemeinschaften: Können sich die Erbinnen und Erben nicht einigen, ist der ganze Nachlass blockiert. Denn das Gesetz verlangt Einstimmigkeit. Im Konfliktfall lohnt es sich, einen Vermittler beizuziehen. Text: Alexandra Gavriilidis Die Erben von Heinz Klarer (Name geändert) sind sich eigentlich einig: Nach Zah lung aller offenen Rechnun gen soll das verbleibende Vermögen unter den zehn Geschwistern aufgeteilt werden. Mit Ausnahme eines Erben, der offenbar schwer alkoholsüchtig ist: Er weigert sich, den Erbteilungsvertrag zu unterschreiben. Das hat ärgerliche Fol gen: Die Bank kann keinem der Nachkom men den Erbteil auszahlen. Nach wieder holten100vergeblichen Versuchen, den Bru der umzustimmen, entscheiden sich die übrigen Geschwister, Erbteilungsklage zu erheben. Erbengemeinschaften sind keine demo Mein letzter kratischen Wille... Gebilde; Mehrheitsentscheide fruchten nichts, da das Gesetz Einstimmig keit verlangt. Das führt oft dazu, dass die Erbengemeinschaft handlungsunfähig wird: Ein einzelner Querkopf in der Fami lie kann den ganzen Nachlass blockieren. Doch hätten die Erben Klarer sich den Gang ans Gericht sparen können? Sie hät ten es zumindest versuchen können – zum Beispiel indem sie die vormundschaftliche Vertretung des betreffenden Erben ver langt hätten. Doch Vorsicht: Nicht jeder schwierige Erbe ist ein Vormundschafts fall. Ungewiss ist auch, ob die Vormund schaftsbehörde tatsächlich auch handeln würde. Der Gang ans Gericht ist deshalb in aller Regel der sicherere Weg. Eine Erbengemeinschaft ist eine Zwangs gemeinschaft. Der Grund ist das soge nannte Gesamthand-Prinzip. «Una manu» (mit einer Hand): So beschreiben es schon die alten Römer. Es bedeutet, dass mit ganz wenigen Ausnahmen alle Handlungen für den Nachlass von der Zustimmung aller Erben getragen sein müssen. Und: Allen gehört alles. Das heisst, die Erben besitzen alle Nachlasswerte als Gesamt eigentümer und haben nur gemeinsam auf den ganzen Nachlass Zugriff. Die enge persönliche Verbundenheit gilt auch für Schulden des Nachlasses: Die Erben haften solidarisch. Erst wenn sich die Erben über die Erbteilung einig geworden sind und sie die Teilung vorgenommen haben, kommt jeder in den Genuss seines Erbteils. Ein klassisches Problem unter Erben stellt der Streit um Werte dar. Ein Beispiel: Frank Hauser (Name geändert) und seine Schwester haben ein Mehrfamilienhaus sowie ein Einfamilienhaus geerbt. Die Schwester möchte das Haus, er den Wohn block, der aber offenbar in einem schlech ten baulichen Zustand ist: Deshalb will Frank Hauser der Schwester entsprechend weniger auszahlen. Was meint der Experte dazu? «Erben soll ten sich auf eine neutrale Verkehrswert schätzung einigen und sich vor allem vor gängig verpflichten, das Resultat der Ex 100 anzuerkennen», rät Benno pertise auch Studer, Anwalt aus Laufenburg. Ein ge meinsam bestelltes Schätz-Schiedsgericht sei angesichts der hohen Kosten nur bei sehr hohen Werten empfehlenswert, sagt der Erbrechtsspezialist. Und wer hilft, wenn es in der Erben gemeinschaft harzt und die Erbteilung nicht vorankommt? Grundsätzlich gilt: Die Erbteilung ist alleinige Sache der Er 100 ben. Deshalb hilft bei der Erbteilung selbst keine staatliche Institution – ausser das Gericht auf entsprechende und meist kost spielige Teilungsklage. Nur die einig ge wordenen Erben (oder die Gerichte) kön nen einen Nachlass teilen. Gibt es schon vor der Erbteilung, also bei der Verwaltung des Nachlasses, Probleme, werden die Erben von der Rechtsordnung allerdings nicht ganz alleingelassen. Für den Fall, dass die Erben bezüglich Verwal tung uneinig sind oder nicht alle Erben bekannt sind, stellt das Gesetz zwei Insti tutionen zur Verfügung, die in Sachen Nachlass handeln können: erstens den Er benvertreter (Art. 602 Abs. 3 ZGB) und zweitens die Erbschaftsverwalterin (Art. 554 ZGB). Die Bestellung eines Erben vertreters kann jeder Erbe verlangen. Je doch Streit allein genügt in der Regel nicht als Grund. Vielmehr muss die Erben gemeinschaft ihre Handlungsunfähigkeit plausibel machen können, damit ein Erben vertreter amtlich ernannt wird. Zudem müssen die Interessen der gesamten Erben gemeinschaft und nicht bloss einzelner Erben tangiert sein. Der Erbenvertreter darf über Erbschafts werte verfügen und für den Nachlass Ver pflichtungen eingehen. Er entscheidet also selber über die Renovationsarbeiten, wenn Mieter aus der Nachlassliegenschaft aus ziehen. Auch ein Miterbe kann als Erben vertreter ernannt werden. Die Teilung der Erbschaft kann der Erbenvertreter aller dings nicht anordnen, sie bleibt Sache der Erbinnen und Erben. Sind nicht alle Erben bekannt, leistet die Erb schaftsverwaltung Abhilfe. Sie wird von der zuständigen Behörde auch eingesetzt, wenn die Erbberechtigung zweifelhaft ist. Wie die Erbenvertretung schränkt auch eine Erbschaftsverwaltung die Rechte der Erben markant ein: Solange sie gilt, kön nen die Erben nicht mehr für den Nachlass handeln. Selbst das Einstimmigkeitsprinzip ist ausgeschaltet. Als Erbschaftsverwalter eingesetzt werden können Erben, Ver wandte oder andere Personen, Anwältin nen, Treuhänder, Beamte und Banken. Ist bereits ein Willensvollstrecker eingesetzt, wird ihm auch die Erbschaftsverwaltung übertragen. Teilen kann aber auch die Erbschafts verwalterin nicht: Letztlich sind bei der Erbteilung immer die Erben gefragt. Oder die Richterinnen und Richter im Erb teilungsprozess, in dessen Verlauf sich die Erbinnen und Erben im besten Fall in einem Vergleich einigen. Die Erbengemeinschaft gilt erst als auf gelöst, wenn die Teilung vollzogen ist – für viele Erben eine grosse Erleichterung, ja fast eine Erlösung. Zufriedenheit hingegen kann man nicht erben. «Beim Erben nötig ist das Bewusstsein, dass man – wie über haupt im Leben – nicht alles haben kann, 32 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Erben ohne Ärger: So verhindern Sie Streitigkeiten innerhalb der Erbengemeinschaft Als Erblasser Beziehen Sie Erben in die Planung ein w Das vergrössert die Akzeptanz Ihres letzten Willens. Binden Sie sich nötigenfalls gegenseitig mit einem notariell beurkundeten Erbvertrag. Regeln Sie Erbvorbezüge w Schreiben Sie auf, welchem Kind Sie zu welchem Zeitpunkt welche Erbvorbezüge ausgerichtet haben, und halten Sie fest, ob diese im Erbfall an den Erbteil angerechnet werden müs sen. Werden renovationsbedürftige Liegenschaften überschrieben, sollte zudem eine Verkehrswertexpertise gemacht werden. Nach späteren Investitionen lassen sich der ursprüngliche Wert sowie die Wertsteigerung kaum mehr feststellen. Verfassen Sie ein Testament w Klar, einfach und nicht zu detailliert sollte das Testament sein. Eventuell mit einer Pflichtteilsklausel als Sanktion für den Fall der Anfechtung. Bereinigen Sie Familienkonflikte w Halten Sie regelmässig eine Art Familienkonferenz, bei der sich alle austauschen können – auch über das Gefühl, benachteiligt worden zu sein. Bestimmen Sie einen Willensvollstrecker w In Ihrem Testament sollten Sie einen im zwischenmenschlichen Umgang geschickten Willensvollstrecker einsetzen. Vererben Sie keine Erbengemeinschaften w Falls Sie bereits selber Mitglied einer Erbengemeinschaft sind: Haben Sie den Mut, auf eine Erbteilung zu drängen, statt diese weiterzuvererben. Der Kreis der Erben wird mit Erbeserben und weiteren involvierten Erbengemeinschaften immer komplexer und unüberschaubarer. Als Erben Fragen Sie sich: «Will ich Erbe sein?» w «Will ich mich überhaupt mit der Erbschaft herumschlagen und mit den anderen Erben zu tun haben?» Dies sollten Sie sich am Anfang fragen. Lautet Ihre Antwort nein, schlagen Sie die Erbschaft innert der Frist von drei Monaten aus. Blicken Sie gemeinsam nach vorn w Wenn Sie sich auf eine Erbschaft einlassen: Motivieren Sie sich und Ihre Miterben zu unvoreingenommenen Treffen am runden Tisch – am besten ohne Partner, denn oft verschärfen Verschwägerte den Konflikt. Seien Sie transparent w Erbvorbezüge und Schulden gegen über dem Erblasser gehören auf den Tisch. Das beugt Misstrauen vor. Seien Sie kooperativ w Selber Kompromisse vorzuschlagen ist besser, als die Vorschläge der anderen Erbinnen und Erben kategorisch abzulehnen. Gehen Sie strukturiert vor w Teilen Sie die Erbteilung in verschiedene «Traktanden» auf: Beginnen Sie dort, wo Einigkeit besteht oder bestehen könnte. Packen Sie schwere Brocken erst später an. Und protokollieren Sie die Ergebnisse der Erbensitzungen. Vermeiden Sie Streit um Werte w Einigen Sie sich auf eine Verkehrswertschätzung und verpflichten Sie von vornherein alle Mitglieder der Erbengemeinschaft, das Schätz resultat anzuerkennen. Nehmen Sie eine Mediation in Anspruch w Eine Mediation hilft, getroffene Regelungen besser zu akzeptieren. Vor allem wenn die Erbinnen und Erben weiterhin miteinander zu tun haben – wie in einem Familienunternehmen oder in Bezug auf ein gern von allen besuchtes Ferienhaus der Familie. Bestimmen Sie einen Vertreter w Bestimmen Sie fürs Tagesgeschäft einen Erben als Vertreter der Erbengemeinschaft und regeln Sie seine Kompetenzen in der Vollmacht. was an sich geteilt werden muss. Eine ge wisse Grosszügigkeit ist also angesagt beim Erben, und zwar schon bei der Pla nung durch den Erblasser», sagt Peter Breitschmid, Professor für Privatrecht an der Universität Zürich. In vielen Fällen führen Verhandlungen unter den Erbinnen und Erben auch mit Hilfe von Anwälten nicht zur Lösung. Aus ser dem Gang aufs Gericht gibt es aber noch einen weiteren möglichen Weg: die sogenannte Mediation. Mit Hilfe einer un parteiischen Person versuchen die zerstrit tenen Erben, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. «Das Mediations verfahren ist vor allem dann geeignet, wenn die Prozesschancen unklar sind, weil die Diskussion dann meist emotionaler geführt wird», sagt Corina Eichenberger, Mediatorin und Anwältin in Basel. Oft könnten mit der Mediation auch noch an dere Probleme geklärt werden, «denn die Beziehungen der Erben gehen ja meistens weiter». Zivilrechtsprofessor Peter Breit schmid gibt indes zu bedenken: «Je frus trierter die Parteien schon vor dem Erb gang sind und je mehr Verletzungen bis zur Mediation passiert sind, desto geringer ist die Bereitschaft, sich auf dieses Verfah ren einzulassen.» Klar für eine Mediation sprechen die Anwalts- und Gerichtskos ten, die im Vergleich zu den Kosten der Mediation schnell stark steigen. n ANZEIGE Zahnfleischprobleme in aller Munde? Zahnfleischprobleme sind zu einem weit verbreiteten Volksleiden geworden. Viele sind sich dessen jedoch nicht bewusst. Dabei sind statistisch gesehen 9 von 10 Personen von Zahnfleischirritationen betroffen. Wussten Sie, dass 90% der Bevölkeru leischirritationen leiden? Häufig ist dies den Betroffenen selbst nicht bewusst. Gerötetes Zahnfleisch, das beim Putzen empfindlich reagiert, ist immer ein Anzeichen für ein beginnendes Zahnfleischproblem. Unbehandelt kann dies bis zum Zahnverlust führen. Gesundes Zahnfleisch ist straff, blassrosa und besitzt an der Oberfläche feine Pünktchen – wie die Haut einer Orange. Querschnitt durch einen Zahn Zahnschmelz Zahnbein Zahnmark Zahnfleisch Wer ist betroffen? Zahnfleischprobleme können jeden treffen, gleich welchen Alters. Zu den Risikogruppen zählen Personen mit Bluthochdruck, Diabetiker, Raucher, Schwangere, Senioren, Träger von Brücken, Implantaten und Zahnspangen. Auch Kinder und Jugendliche können bereits unter irritiertem Zahnfleisch leiden, wenn sie beispielsweise während einer kieferorthopädischen Behandlung aufgrund erschwerter Umstände die Mundhygiene vernachlässigen. Was kann ich gegen Zahnfleischprobleme tun? Das A und O für gesundes Zahnfleisch ist eine gute Mundhygiene. Der bakterielle Zahnbelag muss täglich gründlich entfernt werden, besonders am Zahnfleischsaum und in den Zahnzwischenräumen. Benutzen Sie eine weiche Zahnbürste, welche das Zahnfleisch Blutgefässe und Nerven Plaquebakterien produzieren Säuren, die Karies verursachen, und Giftstoffe, die das Zahnfleisch reizen. nicht zusätzlich verletzen kann. Die sanfte, aber bestimmte Reinigung der Zähne sollte mindestens 3 Minuten dauern, systematisch von Zahn zu Zahn. Ausserdem sollten 1× täglich sämtliche Zahnzwischenräume mit Zahnseide, Zahnhölzern oder Interdentalbürsten gereinigt werden. Nur so werden alle Reste von bakteriellem Zahnbelag gründlich entfernt. Zahnpasta und der Mundspülung schon nach drei Wochen. meridol® Zahnpasta und meridol® Mundspülung haben dank ihrer bewährten Wirkstoffkombination Aminfluorid/Zinnfluorid eine Dreifach-Wirkung: 1. meridol ® inaktiviert lang anhaltend die beim Zähneputzen zurückbleibenden Plaquereste. 2. meridol® hemmt die Neubildung von Plaque. 3. meridol® übt eine wohltuende, regenerierende Wirkung auf das Zahnfleisch aus. Die meridol® Zahnbürste reinigt sanft und effizient. Die sehr weichen und feinen Borsten sorgen für spürbar mehr Sauberkeit. Die Plaque wird gründlich entfernt – auch am besonders betroffenen Zahnfleischsaum. Unterstützt wird die gute Reinigungsleistung durch den kleinen weichen Bürstenkopf, mit dem auch die hinteren Backenzähne und die Innenflächen der Zähne mühelos erreicht werden. Gepflegte Zähne kennen kein Alter! Bereits zum dritten Mal wird die nationale Präventionskampagne «Mundgesundheit Schweiz», getragen von der Schweizerischen ZahnärzteGesellschaft SSO, Swiss Dental Hygienists und der elmex ® Forschung, durchgeführt. Die diesjährige Kampagne trägt den Titel «Gepflegte Zähne kennen kein Alter!». Ziele sind die Aufklärung über im Alter zunehmende zahnmedizinische Probleme wie Wurzelkaries und Parodontitis sowie die Anleitung zu Pflege und Prävention. Profitieren Sie während dieser Präventionskampagne von Spezialangeboten, Informationen und Beratung in Ihrer Drogerie. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.mundgesund.ch Wenn Sie von Zahnfleischproblemen betroffen sind, sollten Sie unbedingt die meridol® Produkte probieren. Welche Vorteile bietet das meridol ® System? Das meridol® System ist ganz auf die Bedürfnisse von irritiertem Zahnfleisch abgestimmt. Wie wissenschaftliche Studien belegen, regeneriert sich das Zahnfleisch bei kombinierter Anwendung der Haben Sie Fragen? Dann rufen Sie an: meridol ® Forschung, Telefon 061 725 45 45, www.meridol.ch Beobachter_Kompakt_Meridol_Mundges.indd 1 10.9.2008 11:42:06 Uhr 34 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Konkubinat Ohne Trauschein drohen Nachteile Unverheiratete Partner werden vom Gesetz stiefmütterlich behandelt: Sie zählen nicht zum Kreis der gesetzlichen Erben. Dass der Lebenspartner das Nachsehen hat, lässt sich jedoch verhindern – dank einem Testament und guter Planung. Text: Karin von Flüe Gemäss der jüngsten Volks zählung leben in der Schweiz 189 000 Paare oh ne Trauschein zusammen. Unverheiratete Paare mit Kindern sind seltener, ihr Anteil stieg aber gegenüber der letzten Volkszählung mar kant auf 36 000. Trotz diesen Zahlen ge hören Lebenspartner immer noch nicht zum Kreis der gesetzlichen Erben. Dies gilt auch bei langjähriger Partnerschaft oder 100 wenn das Paar gemeinsame Kinder hat. Eine Ausnahme macht das Gesetz seit dem 1. Januar 2007 bei gleichgeschlechtlichen Partnern, die ihre Lebensgemeinschaft ha ben eintragen lassen. Ansonsten erben nur die Kinder – oder bei Kinderlosigkeit die nächsten Verwandten. Damit Ihr Partner nicht leer ausgeht, kön 100 ihn im Testament als Erben einset nen Sie zen und die Verwandten von der Erbfolge teilweise oder ganz ausschliessen. Wer Nachkommen oder Eltern als nächste Ver wandte hinterlässt, ist in seiner Verfü gungsfreiheit eingeschränkt: Drei Viertel des Nachlasses bleiben für die Kinder re serviert. Bei Kinderlosen können Mutter und Vater je einen Viertel des Nachlasses für sich beanspruchen. Sind die erwachse nen Kinder einverstanden, können sie in einem Erbvertrag ganz, teilweise oder für eine bestimmte Zeit verbindlich auf ihren Pflichtteil verzichten. Dasselbe gilt für kin derlose Paare, wenn die Eltern einverstan den sind. Auf diese Weise lassen sich gera de bei Patchworkfamilien faire Lösungen finden, wie das folgende Beispiel zeigt: Hans und Susi leben im Konkubinat. Hans hat einen Sohn, Peter; Susi eine Tochter, Hanna. Beide Kinder stammen aus frühe ren Beziehungen. Hanna und Peter sind über 18 Jahre alt und vereinbaren mit ihren Eltern folgende Erbfolge: Stirbt Hans zuerst, erbt Susi seinen gesamten Nachlass als Vorerbin. Stirbt dann Susi, gehen der noch unverbrauchte Nachlass von Hans sowie ihr eigenes Vermögen nach Abzug der Erbschaftssteuer zu gleichen Teilen an Hanna und Peter. Stirbt Susi zuerst, geht ihr Vermögen an Hans als Vorerben. Bei seinem Tod gehen der noch unverbrauchte Nachlass von Susi und sein eigenes Vermö gen − nach Abzug der Erbschaftssteuer − zu gleichen Teilen an Peter und Hanna. Für diese Lösung ist ein öffentlich beurkun deter Erbvertrag nötig. Der Staat lässt die Abänderung der gesetzlichen Erbfolge nicht ungestraft zu. In den meisten Kanto nen hat der überlebende Partner happige Erbschaftssteuern zu bezahlen. In der Re gel gehen 30 bis 40 Prozent an den Fiskus. Nachkommen sind indes in fast allen Kan tonen von der Erbschaftssteuer befreit. Check: Wie viel Sie dem Partner vermachen können Ihre nächsten Verwandten sind Deren Pflichtteile sind Maximal verfügbare Quote für den Partner Kinder oder Enkel 3/4 1/4 beide Elternteile ¼+¼=½ 1/2 ein Elternteil ohne weitere Nachkommen 1/2 1/2 ein Elternteil mit weiteren Nachkommen ¼ 3/4 andere Verwandte 0 alles Auch bei der Sozialversicherung sind Lebens partner nur lückenhaft abgesichert. So sieht weder die erste Säule (AHV) noch die zweite Säule (BVG) Hinterlassenen leistungen an den Lebenspartner vor. Die Kinder des Verstorbenen erhalten jedoch aus beiden Säulen eine Waisenrente bis zum 18. beziehungsweise 25. Geburtstag, wenn sie noch in Ausbildung sind. Immerhin richten einige Pensionskassen freiwillig Leistungen an den hinterbliebe nen Partner aus. Wenn das Pensionskassen guthaben auf einem Freizügigkeitskonto liegt, etwa weil sich der Partner selbständig gemacht hat, kann er der Lebenspartnerin im Todesfall sogar das gesamte Guthaben vermachen, sofern eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist: w Der Verstorbene ist zumindest zur Hälfte für den Unterhalt des überlebenden Partners aufgekommen. w Der Überlebende muss für den Unter halt eines gemeinsamen Kindes aufkom men. w Die Lebenspartnerschaft hat vor dem Todesfall seit mindestes fünf Jahren be standen. Am besten klären Sie bei der Pensions kasse ab, ob Sie den Lebenspartner begüns tigen können und wenn ja, mit welchen Leistungen zu rechnen ist. Haben Sie ein Freizügigkeitskonto oder eine Freizügig keitspolice und erfüllt Ihr Lebenspartner eine der oben erwähnten Voraussetzun gen, geben Sie bei Ihrer Vorsorgeeinrich tung eine schriftliche Begünstigungserklä rung ab. Sie können Ihrer Lebenspartnerin das gesamte Guthaben vermachen oder auch bestimmen, wie zwischen ihr und Ihren unmündigen oder in Ausbildung stehenden Kindern zu teilen ist. Die Todesfallleistungen der Pensionskasse aus einem Freizügigkeitskonto oder einer Freizügigkeitspolice fallen nicht in den Nachlass. Die Summen sind daher weder für die Pflichtteile relevant, noch müssen die Begünstigten eine Erbschaftssteuer be zahlen. Die Leistungen werden allerdings Konkubinat: So sieht die Situation im Todesfall aus Ausgangslage: Konkubinatspaar mit einem dreijährigen Kind. Der Mann verdient jährlich 100 000 Franken, die Frau 50 000. Das Haus, das dem Mann gehört, hat einen Wert von 700 000 Franken, die Hypothek beläuft sich auf 300 000 Franken. Das Vermögen der Frau beträgt 50 000 Franken. Einkommen bei Todesfall Mann (in Franken) Lebenspartnerrente 2. Säule Waisenrente 2. Säule Waisenrente 1. Säule Einkommen Frau 35 000 Total Einkommen 107 600 12 000 10 600 50 000 Vermögen ohne Testament Frau Konti Frau Total Vermögen Frau Kind geerbtes Haus abzüglich Hypothek Total Vermögen Kind quelle: vz vermögenszentrum mit einer je nach Wohnsitzkanton des Ver storbenen unterschiedlichen Sondersteuer belegt. Auch dank privater Vorsorge lassen sich Lücken schliessen. Erwerbstätige können steuerbegünstigt mit der privaten Vorsorge 3a sparen oder sich gegen die Risiken Invalidität, Alter und Tod zusätzlich ver sichern. Unverheiratete können das ganze Guthaben oder die Versicherungssumme dem Lebenspartner vermachen, wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist: w Die Lebenspartnerschaft hat vor dem Todesfall seit mindestens fünf Jahren be standen. w Der Überlebende müsste für ein gemein sames Kind aufkommen. w Der Verstorbene ist zu mindestens 50 Prozent für den Unterhalt des Lebens partners aufgekommen. Ist keine dieser Voraussetzungen erfüllt, können Sie das Guthaben der Säule 3a dem Lebenspartner nur vermachen, wenn Sie kinderlos sind. Dafür braucht es aber eine entsprechende Begünstigungserklä rung an die Vorsorgeeinrichtung und ein Testament, worin der Lebenspartner als Erbe eingesetzt wird. Beachten Sie: Die Todesfallleistungen aus der Säule 3a sind für die Berechnung der Pflichtteile der Kinder oder − bei Kinder losen − der Eltern relevant. Je nach Höhe des übrigen Nachlasses können diese Er ben darum trotz maximaler Begünstigung des Lebenspartners eine Beteiligung ver langen. Berechnungsbeispiele dazu finden Sie auf: www.beobachter.ch/beratung. Oft lässt sich der Vorsorgebedarf des über lebenden Partners trotz Erbeinsetzung und Begünstigung in den Säulen 2 und 3a nicht abdecken. Heikel wird es, wenn das Paar im eigenen Haus wohnt und noch minder jährige Kinder zu betreuen sind. Hier hilft eine individuelle Nachlassplanung, die zeigt, über welche Summe der überlebende Elternteil verfügen muss, um den bishe rigen Lebensstandard halten zu können. Ein Fehlbetrag lässt sich über eine Risiko- 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 35 50 000 50 000 700 000 –300 000 400 000 Deckungslücke Übernahme Haus Einkommenseinbusse 2 400 000 706 667 Total Deckungslücke 4 1 106 667 1Kind wird zugunsten der Frau testamentarisch auf den Pflichtteil gesetzt (¾ des Nachlasses). 2 Einbusse, bis Ausbildung des Kindes voraussichtlich beendet ist; wird mit 6% kapitalisiert. Todesfallversicherung abdecken. Die ver sicherte Summe geht im Todesfall an den begünstigten Lebenspartner. Selbst pflicht teilsgeschützte Erben haben darauf keiner lei Ansprüche. n Vermögen mit Testament 1 Frau 1/4 geerbtes Haus abzüglich 1/4 Hypothek Konti Frau Total Vermögen Frau 175 000 –75 000 50 000 150 000 Kind 3/4 geerbtes Haus abzüglich 3/4 Hypothek Total Vermögen Kind 525 000 –225 000 300 000 Deckungslücke Übernahme Haus Einkommenseinbusse 2 Erbschaftssteuern 3 Total Deckungslücke 4 3 Annahme: 4 zu 300 000 706 667 10 000 1 016 667 zirka 10% für Konkubinatspartner versichernder Betrag Weitere Infos Internet w www.helponline.ch w www.vermoegenszentrum.ch Augusto Gansser-Biaggi, 98, Autobiograph Der ehemalige Geologieprofessor arbeitet noch jeden Tag – an seinem Erinnerungsbuch «Una Storia». Es ist die Geschichte seines überreichen Lebens. Und er führt eine Agenda, eine Art Logbuch, in dem er das Wetter notiert, die Mondphasen oder die Namen seiner Besucher. «Ricordare», sich erinnern, sagt er, «das ist das Wichtigste.» 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 37 Willensvollstrecker 100 Schlichter in heiklen Fällen Mein Beim Erben kann ein Willensvollstrecker eine grosse Hilfe sein. Vor allem dann, letzter Wille... wenn zu befürchten ist, dass sich die100 Erbinnen und Erben in die Haare geraten könnten. Was Sie bei der Wahl des Willensvollstreckers beachten müssen. Text: Cornelia Döbeli Jahr für Jahr werden in der Schweiz rund 28 Milliarden Franken an gut 160 000 Er bende verteilt – oft nach hässlichen Auseinanderset zungen. Auch Martin Brunner (Name ge ändert) bereitet die Vorstellung schlaflose Nächte, dass sich die Kinder wegen seines Nachlasses − er besitzt ein Rustico im Tes sin und etwas Erspartes − dereinst in die Haare geraten könnten. Die eine Tochter redet mit dem Bruder schon seit Jahren nicht mehr, die andere wohnt in Italien: Zank scheint programmiert zu sein. Um das Risiko eines Erbstreits zu mindern, will Brunner ein Testament schreiben und einen Willensvollstrecker ernennen – einen Verwalter, Schlichter und Erbteiler in sei nem Dienst (siehe «Erbschaft: Das sind die Pflichten des Willensvollstreckers»). Aber wen soll er einsetzen? Den Freund, der die Familienverhältnisse gut kennt, einen An walt oder gar seine Hausbank? «Wenn es nur darum geht, den Hausrat und etwas Bargeld unter wenigen Erben zu teilen, kann man ohne weiteres eine ver traute Person einsetzen», sagt der Basler Anwalt und Notar Bernhard Christ. «Dann geht es auch ohne grosse buchhalterische oder gar juristische Kenntnisse.» In Martin Brunners Fall dagegen ist ein professionel ler Willensvollstrecker zu empfehlen. Al lein schon deshalb, weil eine Erbin im Aus land lebt und dadurch juristische Probleme entstehen könnten. Aber auch ein Anwalt oder Treuhänder ist nicht in jedem Fall die geeignete Person. «Der Willensvollstrecker muss vor allem auch Zeit haben, den Nachlass kontinuier lich und speditiv abzuwickeln», sagt Christ. «Eine Willensvollstreckung, die sich über viele Monate hinzieht, führt unweigerlich zu Spannungen mit den Erben.» Daher rät Christ jedem Erblasser, «den potentiellen Willensvollstrecker zu kontaktieren und abzuklären, ob eine zügige Willensvoll streckung möglich ist». Erbschaft: Das sind die Pflichten des Willensvollstreckers 100 Der Willensvollstrecker muss w seine Tätigkeit sofort aufnehmen und die Vorbereitungen für die Erbteilung zügig vornehmen; w die Erben und Vermächtnisnehmer ermitteln und entweder selber ein Inventar errichten oder bei der amtlichen Inventaraufnahme mitwirken; w neutral sein; w die Erben regelmässig informieren und auf Verlangen Auskunft geben über den Stand des Nachlasses, Erbvorbezüge sowie über das aufgelaufene Honorar; w jährlich einen Rechenschaftsbericht und nach Beendigung einen Schlussbericht verfassen; w die Erbschaft bis zur Teilung verwalten – etwa sich um die Nachlass liegenschaft kümmern, Mietverhältnisse regeln, ein Unternehmen liquidieren, Forderungen eintreiben, Darlehen kündigen, Betreibungen vornehmen und Prozesse führen; w fällige Schulden, Steuerforderungen, Bestattungskosten bezahlen und Vermächtnisse ausrichten; zu diesem Zweck darf er Nachlass gegenstände veräussern; w die Teilung vorbereiten und diese nach Zustimmung aller Erben gemäss Teilungsplan durchführen. Brunner entscheidet sich schliesslich, seinen Freund als Willensvollstrecker ein zusetzen, da er davon ausgeht, dass dieser weniger Honorar verlangen wird als ein Anwalt oder eine Bank, die in der Regel zu einem berufsüblichen Stundenansatz abrechnen oder rund drei Prozent des Bruttonachlasses als Entgelt fordern. Laut Bundesgericht sind solche pauschalen Ent schädigungen allerdings nur in Ausnahme fällen zulässig, da das Honorar nach Gesetz angemessen zu sein hat. Was Brunner nicht weiss: Er könnte in sei nem Testament das Honorar selber fest legen. Die sinnvollste Berechnungsweise ist gemäss Bernhard Christ die Kombina tion eines mässigen oder reduzierten Stun denansatzes mit einem Zuschlag in Pro zenten bei niedrigen Nachlässen (respek tive in Promillen bei höheren Nachlässen). Wäre das Honorar zu klein, würde der pro fessionelle Willensvollstrecker das Mandat gar nicht erst annehmen. Mit dem redu zierten Stundenansatz aber ist er an einer schnellen Abwicklung interessiert – und dank dem Zuschlag dennoch für den zeit lichen Mehraufwand bei hohen oder kom plizierten Nachlassfällen entschädigt. Um Honorarprobleme von vornherein aus zuschliessen, rät Giulio Vitarelli, Nachlass experte beim VZ Vermögenszentrum, den Willensvollstrecker rechtzeitig zu kontak tieren und sich über dessen Honorar zu informieren: «Nur so kann der Erblasser sicherstellen, dass nach seinem Tod ein Willensvollstrecker das Mandat auch wirk lich ausführt – und zwar mit bekannter Kostenfolge.» Schliesslich können auch Martin Brunners Kinder dazu beitragen, dass sich der Auf wand des Willensvollstreckers in Grenzen hält. Und zwar indem sie ihm bei der In ventaraufnahme helfen und sich möglichst rasch über die Teilung einigen. n 38 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Meistbegünstigung Der Ehepartner soll Vorrang haben Der Ehepartner ist nicht automatisch Alleinerbe. Die Ehefrau oder der Ehemann lässt sich jedoch gegenüber den anderen Erben begünstigen. Entscheidend ist die Zusammensetzung des ehelichen Vermögens. Text: Tinka Lazarevic «Nach meinem Tod sollst du alles bekommen»: Das wünschen sich viele Ehepaare für den Überlebenden. Mit welchen Mitteln dies zu erreichen ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Eine Ehe ist nach gesetzlicher Definition nicht nur eine Lebens- und Liebes-, sondern auch eine Vermögensgemeinschaft. Treffen Paare keine eigene Regelung, untersteht ihre Ehe automatisch dem Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung (siehe «Erbschaft: Es kommt auf den Güterstand an, was in den Nachlass fällt»). Dabei wird das eheliche Vermögen in vier Teile aufgeteilt: das Eigengut der Frau, das Eigengut des Mannes, die Errungenschaft der Frau und die Errungenschaft des Mannes. 100 Je nach familiärer Situation oder eigenen Bedürfnissen kann das Modell der herkömmlichen Errungenschaftsbeteiligung abgeändert und der Ehegatte begünstigt werden. Dabei ist auch von Bedeutung, ob das Paar gemeinsame Kinder hat oder Kinder aus früheren Beziehungen Ansprüche haben könnten. w Ehepaar mit gemeinsamen Kindern: Mit 100 einem Ehevertrag kann man bestimmen, ob die ganze Errungenschaft – und nicht nur die Hälfte – dem Überlebenden zufällt. Dazu braucht es keine Zustimmung der gemeinsamen Kinder. In Bezug auf die Errungenschaft wäre damit die bestmögliche Begünstigung erreicht. In den Nachlass fällt nur noch das Eigengut der verstorbenen Person. Verfügte diese über kein Eigen gut, beträgt der Nachlass null Franken, und die Kinder erben nichts; hatte der Verstorbene Eigengut, fällt es in den Nachlass. Das Eigengut hingegen kann man nicht via Ehevertrag dem Ehepartner zuweisen. In einem Testament kann man aber die Kinder auf den Pflichtteil setzen. Oft besitzt ein Ehepaar als einziges Ver mögen ein Haus. Soll vermieden werden, dass der Überlebende das Haus verkaufen muss, um den Pflichtteil der Kinder aus zuzahlen, kann man im Testament bestimmen, dass der Ehegatte einen Viertel des Nachlasses als Eigentum erhält und am Rest die Nutzniessung. Die Kinder erhalten drei Viertel als Eigentum, können aber wirtschaftlich nicht darüber verfügen – es bleibt «blockiert». Der überlebende Ehegatte darf bis zu seinem Tod im Haus wohnen, es vermieten und nutzen. Er muss den Kindern auch keine Auszahlung leisten. w Ehepaar mit keinen gemeinsamen Kindern: Das Gesetz bestimmt, dass die nicht gemeinsamen Kinder gegenüber dem über lebenden Ehegatten nicht benachteiligt werden dürfen. So darf die Änderung im Ehevertrag nicht deren Pflichtteil verletzen. Auch die Nutzniessung am Vermögen ist nicht gegen ihren Willen zulässig. Was kann man tun, um den Ehegatten trotzdem maximal zu begünstigen? Im Testament kann der Erblasser seine Kinder auf den Pflichtteil setzen und dem Ehepartner so maximal fünf Achtel des Nachlasses zuwenden. Besteht der Nachlass nur aus einem Haus, könnte die Pflichtteilsauszahlung wiederum problematisch werden. Eine Möglichkeit wäre ein Erbvertrag, was aber die Zustimmung der Kinder erfordert, die zudem volljährig und urteilsfähig sein müssen. In einem solchen wäre zu regeln, dass die Kinder auf ihren Erbteil verzichten (allenfalls gegen eine finanzielle Abfindung) oder dass sie erst nach dem Tod des zweiten Ehegatten erben. Im letzteren Fall besteht allerdings die Gefahr, dass das Vermögen für die Finanzierung eines Pflegeheims aufgebraucht wird – und die Kinder leer aus gehen. Hier könnte man vereinbaren, dass die Kinder dem Stiefelternteil nur die Nutzniessung an ihrem Anteil überlassen. Diese Vermögensteile dürften dann nicht verkauft oder aufgebraucht werden. Ebenfalls wäre eine Regelung bei Wiederverheiratung ratsam. Eine andere Möglichkeit ist die Wahl der allgemeinen Gütergemeinschaft. Diese vereinigt das voreheliche Vermögen, Erbschaften und die Einkünfte zu einem Gesamtgut. Ist das voreheliche Vermögen Hauptbestandteil der Hinterlassenschaft, fiele es bei der Errungenschaftsbeteiligung ganz in den Nachlass, wovon der Pflichtteil der Kinder drei Achtel betrüge. Bei der Gütergemeinschaft dagegen geht die Hälfte des Gesamtguts an die Ehefrau, die andere Hälfte in den Nachlass. Setzt man die Kinder auf den Pflichtteil, ergibt dies rein rechnerisch nur drei Sechzehntel des Gesamtguts. Damit wäre der Anspruch der Kinder halbiert. Bei sogenannten Patchworkfamilien, also Ehepaaren mit keinen gemeinsamen Kindern, kann die erbrechtliche Vorsorge schnell kompliziert werden. Trifft man keine Vorkehrungen, kann es auch zu un gerechten Situationen kommen – je nachdem, welcher Ehegatte zuerst stirbt. Denn die Stiefkinder erben nichts vom Zweit versterbenden, wenn nichts vorgekehrt ist. Darum lohnt sich der Gang zum Spezialis ten, der eine massgeschneiderte Lösung ausarbeitet. w Ehepaar ohne Nachkommen (dessen Eltern bereits verstorben sind): Viele Ehepaare sind der Ansicht, der Ehegatte sei automatisch Alleinerbe – doch das ist ein Irrtum. Der Ehegatte erhält von Gesetzes wegen nur drei Viertel des Nachlasses. Anstelle der vorverstorbenen Eltern treten jedoch die Geschwister in die Erbenstellung ein. Will man dies verhindern, reicht es aus, den Ehegatten als Alleinerben im Testament zu bestimmen. Rechtlich wäre das zulässig, da Geschwister keinen Anspruch auf einen Pflichtteil haben. w Versicherungen sind in all diesen Konstellationen ein wichtiges Instrument bei der Nachlassplanung. Denn Todesfallversicherungen ohne Rückkaufswert und Spar anteil fallen nicht in den Nachlass des Verstorbenen. Dasselbe gilt für Pensions kassenrenten oder -kapital: Diese Gelder gehören ausschliesslich dem Witwer, der Witwe oder sonstigen Begünstigten. n 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 39 Erbschaft: Es kommt auf den Güterstand an, was in den Nachlass fällt Unter dem Nachlass versteht man jene Vermögensmasse, die unter den Erben zu verteilen ist. Was in den Nachlass fällt, hängt vom jeweiligen Güterstand ab. War die verstorbene Person verheiratet, muss zuerst die güterrechtliche Auseinan dersetzung gemacht werden, um die Höhe des Nachlasses festzustellen. Erst danach kann die Erbteilung stattfinden. Es gibt drei Güterstände: Ist kein Ehevertrag vorhanden, gilt die sogenannte Errungenschaftsbeteiligung. Mit einem Ehevertrag können Ehepaare zur Gütergemein schaft oder Gütertrennung wechseln sowie im jeweiligen Güterstand Änderungen vereinbaren – insbesondere den Ehegatten begünstigen. Errungenschaftsbeteiligung Diese umfasst je zwei Vermögensmassen des jeweiligen Ehe gatten: das Eigengut und die Errungenschaft. Zum Eigengut gehören Vermögensbestandteile, die schon vor der Ehe vor handen waren, oder Schenkungen und Erbschaften während der Ehe. Ausserdem fallen darunter Gegenstände, die aus schliesslich dem persönlichen Gebrauch dienen – wie Kleider und Schmuck. Die Errungenschaft umfasst alle anderen Ver mögenswerte, die ein Ehepartner während der Ehe erworben hat. Dazu zählen auch Ersparnisse aus Lohn beziehungsweise Sozialversicherungen sowie Erträge des Eigenguts. Ohne be sondere Anordnung fallen nur das Eigengut der verstorbenen Person und je die Hälfte beider Errungenschaften der Ehe gatten in den Nachlass. Hat ein Ehegatte eine sogenannte negative Errungenschaft (Schulden), wird diese nicht halbiert. Gütertrennung Das Vermögen der Ehegatten ist getrennt. Beim Tod einer Person fällt ihr gesamtes Gut in den Nachlass. Eigengut Mann Errungenschaft Mann Errungenschaft Frau Eigengut Frau Mann stirbt: güterrechtliche Auseinandersetzung Eigengut Mann 1/2 der beiden Errungenschaften Fällt in den Nachlass. 1/2 der beiden Errungenschaften Vermögen Mann Vermögen Frau Mann stirbt: güterrechtliche Auseinandersetzung Vermögen Mann Vermögen Frau Fällt in den Nachlass. Gehört der Frau aus Güterrecht. Gütergemeinschaft Jeder Ehegatte hat ein Eigengut, das Dinge des persönlichen Gebrauchs umfasst. Daneben gibt es das Gesamtgut, das, wie der Name sagt, beiden Ehegatten gemeinsam gehört. Darunter fallen auch das voreheliche Vermögen sowie Erbschaften. Im Todesfall fallen das Eigengut und die Hälfte des Gesamtguts in den Nachlass. Eigengut Frau Gehört der Frau aus Güterrecht. Eigengut Mann Eigengut Frau Gesamtgut Mann stirbt: güterrechtliche Auseinandersetzung Eigengut Mann ½ des Gesamtguts Fällt in den Nachlass. ½ des Gesamtguts Eigengut Frau Gehört der Frau aus Güterrecht. Franz Stöcklin, 81, Sportsfreund Franz Stöcklin war immer schon ein grosser Sportler. Mit 70 holte er den Senioren-Schweizer-Meister-Titel über 10 000 Meter. Heute schwimmt und bikt er, macht Fitnesstraining und klettert auf Berge. Seine Ausdauer und sein Optimismus halfen ihm auch, als er seine Frau acht Jahre lang pflegte. «Ich bin ein Stehaufmännchen», sagt er. 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 41 Erbvorbezug Schenken ja – aber richtig Viele Eltern überlegen sich, den Kindern schon zu Lebzeiten einen Teil des Vermögens zu übertragen. Eine schöne Sache für die Begünstigten – aber leider oft auch Anlass für spätere Streitigkeiten. So gehen Sie beim Verteilen richtig vor. Text: Cornelia Döbeli In den Genuss einer Erbschaft kommen die meisten heute im Alter zwischen 50 und 64. Dabei könnten sie das Geld in jüngeren Jahren bes ser gebrauchen. Viele Eltern überlegen sich deshalb, den Kindern einen Teil ihres Vermögens schon zu Lebzeiten zu über tragen. So kommt heute jeder Siebte in den Genuss einer Schenkung oder eines Erbvorbezugs – was fast einen Viertel der in der Schweiz jährlich vererbten Summe ausmacht. Erbvorbezüge, Schenkungen oder Darle hen sind für die Begünstigten eine schöne Sache, aber leider auch oft Grund für spä tere Irritationen und Erbstreitigkeiten – vor allem dann, wenn bei diesen sogenann 100 klaren ten lebzeitigen Zuwendungen keine oder überhaupt gar keine Abmachungen getroffen wurden. Beispiel Erbvorbezug: Erhält ein Nach komme einen Erbvorbezug, muss er sich den Betrag nach dem Tod des Erblassers an sein Erbe anrechnen lassen – und unter Umständen gar einen Teil davon an seine Miterben zurückzahlen. Geldbeträge wer den dabei zum Nominalwert 100 angerechnet, das heisst: Weder Verzinsung noch Kauf kraftschwund werden berücksichtigt. An ders verhält es sich bei Grundstücken. Hier ist für die Ausgleichung der Verkehrs wert zum Zeitpunkt der Teilung mass gebend. Nehmen wir das fiktive Beispiel der Fami lie Hugentobler: Der Sohn erhielt 1970 von seinem Vater für den Bau eines Hauses 600 Quadratmeter Land als Erbvorbezug, als der Quadratmeterpreis noch 120 Fran ken betrug. Der Tochter gab Vater Hugen tobler 72 000 Franken bar als Erbvorbe zug – schliesslich wollte er beide Kinder gleich behandeln. Als der Vater stirbt, ist der Quadratmeterpreis auf 600 Franken gestiegen. Was bedeutet, dass der Sohn diesen Betrag – 360 000 Franken – ausglei chen muss; die Tochter hingegen nur die 72 000 Franken, obwohl der Betrag dank einer geschickten Geldanlage mittlerweile gestiegen ist. Der Fall zeigt: Als die Erbvorbezüge ge währt wurden, hätte eine sorgfältige Aus gleichungsanordnung getroffen werden müssen. Denkbar wäre etwa gewesen, dass die Tochter in einem Erbvertrag gegenüber dem Vater und ihrem Bruder auf eine Aus gleichung einer allfälligen Wertsteigerung des Landes verzichtet hätte. Oder der Vater hätte bei der Ausrichtung des Erb vorbezugs oder später in seinem Testament festhalten können, dass das Land dem Sohn gar nicht, nur zum damaligen Preis von 72 000 Franken oder zu einem ande ren ihm gerecht erscheinenden Wert an seinen Erbanteil angerechnet werden soll. Eine solche Anordnung ist aber nur rech tens, wenn dadurch nicht der Pflichtteil der Tochter verletzt wird – ansonsten könnte sie diesen nachträglich einfordern. Schliesslich hätte der Vater mit der Toch ter bei Ausrichtung ihres Erbvorbezugs auch vereinbaren können, dass bei der Erbteilung ihre 72 000 Franken plus Zin sen auszugleichen seien. Kurzum: Eine juristische Beratung wäre auf jeden Fall ratsam gewesen. Beispiel Schenkung: Erhält ein Kind von sei nen Eltern einen Geldbetrag oder Vermö genswert geschenkt, ohne dass von einem Erbvorbezug die Rede ist, kommt es für die spätere Ausgleichung darauf an, ob die Zuwendung Ausstattungscharakter hatte, also ob sie der Existenzbegründung, -si cherung oder -verbesserung diente. Nur wenn dies der Fall ist, wird die Zuwen dung einem Erbvorbezug gleichgestellt und muss ausgeglichen werden. Bekommt Sohn Hugentobler von seinem Vater 20 000 Franken geschenkt, die er in die Gründung einer eigenen Firma steckt, dient das Geld der Begründung seiner Exis tenz und ist ausgleichungspflichtig. Kauft die Tochter hingegen für denselben Betrag ein Auto, das sie nur zum Vergnügen fährt, sind diese 20 000 Franken nicht ausglei Erbvorbezug: So wird unter den Nachkommen gerecht geteilt Situation 1: Der Vater stirbt und hinterlässt 100 000 Franken. Tochter Monika hat vor sechs Jahren einen Erbvorbezug von 20 000 Franken erhalten, Sohn Reto noch nichts. Nachlassvermögen Erbvorbezug Monika Total Aktiven Erbanteil pro Kind (je die Hälfte) 100 000 20 000 120 000 60 000 Monika erhält zu den bereits erhaltenen 20 000 noch 40 000 Franken aus dem Nachlassvermögen, Reto 60 000. Situation 2: Der Vater stirbt und hinterlässt 20 000 Franken. Tochter Monika hat vor sechs Jahren einen Erbvorbezug von 60 000 Franken erhalten, Sohn Reto noch nichts. Nachlassvermögen Erbvorbezug Monika Total Aktiven Erbanteil pro Kind (je die Hälfte) 20 000 60 000 80 000 40 000 Reto erhält das Nachlassvermögen von 20 000 Franken, und Monika muss ihrem Bruder noch 20 000 Franken auszahlen. 42 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 17/2008 Richtig formuliert: Eine schriftliche Vereinbarung kann Streit verhindern Mustertext: So regeln Sie den Erbvorbezug Mustertext: So erstellen Sie den Darlehensvertrag Für die Eröffnung ihres Geschäfts übergebe ich meiner Tochter Monika einen Betrag von 20 000 Franken. Sie hat sich diesen Betrag bei der künftigen Erb teilung anrechnen zu lassen. Eine Zinsaufrechnung erfolgt nicht. (Variante: Sie hat sich diesen Betrag sowie einen Zins von 3 Prozent pro Jahr bei der künftigen Erbteilung anrechnen zu lassen.) Zürich, 3. Februar 2008 Der Vater: Alfred Hugentobler Einverstanden: Die Empfängerin: Monika Meier Mustertext: So verschenken Sie ohne Ausgleichungspflicht Für die Eröffnung seines Geschäfts übergebe ich meinem Sohn Reto einen Betrag von 20 000 Franken. Er muss sich diesen Betrag bei meinem Tod nicht an seinen Erbanteil anrechnen lassen. Alfred Hugentobler, geb. 7. Januar 1930, von …, wohnhaft … (Vater), als Darlehensgeber und Monika Meier, geb. 2. August 1960, von …, wohnhaft … (Tochter), als Darlehensnehmerin vereinbaren 1. Alfred Hugentobler gewährt seiner Tochter Monika ein zinsloses Darlehen von 20 000 Franken. (Variante: Der Zins beträgt 3 Prozent pro Jahr und ist halb jährlich jeweils per 30. November und 31. Mai zu überweisen.) Das Darlehen wird auf unbestimmte Zeit gewährt. Es kann mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Der Darlehensnehmerin ist es jederzeit gestattet, Rückzahlungen vorzunehmen. 2. Auf eine Sicherstellung des Darlehens wird einstweilen verzichtet. 3. Dieser Vertrag wird im Doppel ausgefertigt. Jede Partei erhält ein Exemplar. Zürich, 3. Februar 2008 Zürich, 3. Februar 2008 Der Vater: Alfred Hugentobler Unterschrift Darlehensgeber: Einverstanden: Der Empfänger: Reto Hugentobler Unterschrift Darlehensnehmerin: chungspflichtig. Sprich, die Tochter muss sich die Schenkung später nicht an ihr Erbe anrechnen lassen. Gerade dieses Bei spiel zeigt: Gerechtigkeit bringt nur eine ausdrückliche schriftliche Regelung. Vater Hugentobler hätte etwa schriftlich anord nen müssen, dass auch die Schenkung an seinen Sohn nicht auszugleichen sei. Aller dings gilt auch hier: Wenn der Pflichtteil eines anderen Geschwisters verletzt wird, kann dieses den Betrag nachträglich ein fordern. Besondere Vorsicht ist auch bei sogenann ten gemischten Schenkungen geboten − wenn also ein Teil der Zuwendung entgelt lich, der andere Teil unentgeltlich ist. Das kommt vor allem bei Liegenschaften vor, wenn die Eltern ihr Haus einem Nachkom men bewusst zu einem tieferen Preis als dem effektiven Verkehrswert übertragen. Für die Ausgleichung nach dem Tod der Eltern ist auch hier der Verkehrswert des Hauses zum Zeitpunkt der Teilung mass gebend. Der Betrag, den der Nachkomme ausgleichen muss, berücksichtigt sowohl eine allfällige Wertsteigerung als auch den Umfang der Schenkung. Das Problem dabei: Oft ist es schwierig, nach Jahren oder gar Jahrzehnten fest zustellen, wie hoch der Verkehrswert bei Übertragung des Hauses − und damit die Wertsteigerung − war. Weiter erschwert wird die Berechnung, wenn in der Zwi schenzeit renoviert oder umgebaut wurde. Es ist daher ratsam, zum Zeitpunkt der Übertragung ein Verkehrswertgutachten einzuholen, dieses als Basis zu nehmen und den geschenkten Teil als Erbvorbezug zu deklarieren. Beispiel Darlehen: An diese Möglichkeit wird häufig nicht gedacht: Geld kann auch mittels eines Darlehens an die Kinder übertragen werden. Für einen Darlehens vertrag braucht es keine notarielle Urkun de, eine schriftliche Vereinbarung ist aber zu empfehlen. Darin sollten die Laufzeit und die Kündigungsfristen festgehalten werden. Ist das Darlehen unkündbar und erst auf den Tod hin fällig, hat es praktisch die Wirkung eines Erbvorbezugs. In der Regel besteht aber folgender Unterschied: Das Darlehen bleibt im Vermögen des Darlehensgebers und kann im Bedarfsfall zurückgefordert werden. Bezüglich Steuern ist zu beachten, dass die meisten Kantone die Erbschaftssteuern für Nachkommen abgeschafft haben. Das gilt auch für Erbvorbezüge und Schenkungen. Bei einem Darlehen müssen jedoch die Eltern den Darlehensbetrag als Vermögen und die Zinsen als Ertrag versteuern. Die Kinder ihrerseits können die Darlehens schuld beim Vermögen und die Zins zahlungen beim Einkommen abziehen. Dies im Gegensatz zur Schenkung oder zum Erbvorbezug, die von den Kindern als Vermögen zu versteuern sind. Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: Mit ihrem Vermögen können Eltern grund sätzlich machen, was sie wollen. Sie kön nen einem Kind einen Erbvorbezug, eine Schenkung oder ein Darlehen gewähren – müssen aber nicht. Es besteht kein An spruch auf eine lebzeitige Zuwendung, selbst wenn die übrigen Kinder eine solche erhalten. Erst nach dem Tod der Eltern stellt sich die Frage nach der Ausgleichung. Dann müssen die Kinder offenlegen, was sie bereits erhalten haben. Bestehen schrift liche Vereinbarungen, können Streitigkei ten vermieden werden. n Nachlass Wie begünstige ich meinen (Ehe-)Partner? Werden für den Todesfall keine speziellen Vorkehrungen getroffen, wird das Erbe nach den gesetzlichen Richtlinien aufgeteilt. Nur selten entspricht diese Aufteilung den eigenen Wünschen. Eine umsichtige Nachlassplanung berücksichtigt Ihren letzten Willen und vermeidet Konflikte unter den Erben. VZ VermögensZentrum Bahnhofstrasse 41, 5000 Aarau Tel. 062 825 28 28 Aeschengraben 20, 4051 Basel Tel. 061 279 89 89 Spitalgasse 33, 3011 Bern Tel. 031 329 26 26 Haus zum Thurgauerhof, 4410 Liestal Tel. 061 921 61 61 Inseliquai 12a, 6005 Luzern Tel. 041 220 70 70 Unt. Bahnhofstrasse 2, 8640 Rapperswil Tel. 055 222 04 04 Neugasse 48, 9000 St. Gallen Tel. 071 231 18 18 Bälliz 48, 3600 Thun Tel. 033 252 22 22 Stadthausstrasse 22, 8400 Winterthur Tel. 052 218 18 18 Bahnhofstrasse 12, 6300 Zug Tel. 041 726 11 11 Beethovenstrasse 24, 8002 Zürich Tel. 044 207 27 27 Wir zeigen Ihnen wie – sprechen Sie mit uns. Das erste Gespräch ist kostenlos und unverbindlich. Einfach besser beraten: www.vermoegenszentrum.ch VermögensZentrum Bitte Talon ausschneiden und an eine VZ Niederlassung in Ihrer Nähe senden. Antworttalon Absender: ✗ Ja, ich habe Fragen zu meiner Nachlassplanung. Vorname Rufen Sie mich an für ein kostenloses Gespräch. Senden Sie mir Ihr Merkblatt zum Thema (bitte ankreuzen): Name Vererben und verschenken: Vermögensverwaltung: Strasse Pensionierung planen: Steuern sparen: PLZ/Ort Geld anlegen: Hypozinsen sparen: Tel. P. Nachlass vorausschauend regeln Einkommen und Vermögen sichern Strategie und Depots analysieren Risiko und Ertrag optimieren Sparpotenzial finden und ausschöpfen Liegenschaften günstiger finanzieren Tel. G. ✁ Beo 19.9.08 Jahrgang 44 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Erbschaftssteuern Wo der Staat zur Kasse bittet Die meisten Kantone verzichten auf eine Besteuerung, wenn die nächsten Verwandten 100 erben. Alle anderen Erbinnen und Erben dagegen müssen je nach Verwandtschaftsgrad und geerbter Summe tief in die Tasche greifen. Text: Karin von Flüe 100 Solange die Schweiz keine Erbschafts steuer auf Bundesebene einführt, bestimmen die Kantone, ob und wie hohe Erbschaftssteuern zu bezahlen sind. Einziger Kanton ohne Erb schaftssteuer ist Schwyz. In den meis ten anderen Kantonen sind Ehegat ten, eingetragene Partner und Nach kommen steuerbefreit. Bei den an deren Erbinnen und Erben sind die Steuern meist progressiv angelegt. Das heisst: Je höher der Erbanfall ist und je weiter die Erben verwandt schaftlich entfernt sind, desto teurer wird es. n Erbschaft: So viel zahlen Konkubinatspartner, Stiefkinder, Eltern, Geschwister und Nichtverwandte Nidwalden Freiburg QUELLE: TaxWare 2008 Neuenburg Bern 32 900 0 32 900 73 800 109 200 99 000 4000 19 200 29 700 99 000 58 800 0 0 108 900 158 400 130 319 50 727 50 727 76 091 202 909 52 290 52 290 34 860 52 290 156 870 43 800 0 43 800 43 800 116 800 69 424 65 217 0 44 179 185 130 Luzern Basel-Stadt 4000 0 4000 6000 12 000 19 000 0 3200 5700 19 000 10 800 0 0 20 900 30 400 18 591 7867 7867 11 800 31 467 7350 7350 4900 7350 22 050 5400 0 5400 5400 14 400 13 324 12 517 0 8479 35 530 Jura Baselland 2000 0 2000 3000 6000 9000 0 1200 2700 9000 4800 0 0 9900 14 400 7147 3150 3150 4725 12 600 3600 3600 2400 3600 10 800 2400 0 2400 2400 6400 6312 5929 0 4017 16 830 Graubünden Appenzell AR Erbanfall 500 000 Glarus Appenzell AI Erbanfall 100 000 Genf Aargau Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Erbanfall 50 000* Kanton Kanton Erben Erben Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Erbanfall 50 000* Erbanfall 100 000 Erbanfall 500 000 24 696 2600 0 8694 24 696 1840 0 0 1840 4600 1925 0 770 6225 10 075 7000 3500 3500 7000 17 500 4032 4032 4200 4200 14 000 10 000 7500 0 7500 22 500 0 0 900 1500 4500 49 896 6100 0 17 619 49 896 4140 0 1438 4140 10 350 5100 0 2040 14 400 24 600 14 000 7000 7000 14 000 35 000 8820 8820 9000 9000 30 000 20 000 15 000 1500 15 000 45 000 0 0 2400 4000 12 000 268 296 43 100 0 107 919 268 296 45 080 41 400 25 875 45 080 112 700 48 500 0 59 400 97 800 194 800 70 000 35 000 35 000 70 000 175 000 56 772 56 772 57 000 57 000 190 000 100 000 75 000 13 500 75 000 225 000 0 0 14 400 24 000 72 000 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 45 Erbschaft: Kantone mit Steuerpflicht für Ehegatten, eingetragene Partner, Kinder oder Enkel Kanton Appenzell AI Genf Luzern Neuenburg Solothurn Waadt Erben alle Nachkommen Enkel Kinder Enkel Kinder Enkel Ehegatten, eingetragene Partner und alle Nachkommen alle Nachkommen Tessin Thurgau 0 0 0 0 100 000 147 000 0 47 500 98 000 147 000 176 500 0 33 500 70 600 176 500 0 0 0 0 0 154 000 29 000 29 000 54 000 154 000 179 753 59 918 0 59 918 179 753 140 000 70 000 32 640 70 000 140 000 Zürich Solothurn 0 0 0 0 20 000 27 000 0 7500 18 000 27 000 19 500 0 2800 7800 19 500 0 0 0 0 0 27 495 5249 5249 9698 27 495 23 843 7948 0 7948 23 843 12 000 6000 2240 6000 12 000 28 580 Zug Schwyz 0 0 0 0 10 000 12 000 0 2500 8000 12 000 6500 0 500 2600 6500 0 0 0 0 0 10 325 2054 2054 3708 10 325 10 455 3485 0 3485 10 455 5000 2500 690 2500 5000 0 Wallis Schaffhausen Erbanfall 500 000 0 Waadt St. Gallen Erbanfall 100 000 Erbanfall 500 000 4000 25 860 9500 9500 13 500 15 000 4000 Uri Obwalden Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Erbanfall 50 000* Erbanfall 100 000 0 3660 0 1500 1500 3000 800 Kanton Kanton Erben Erbanfall 50 000* 0 1560 0 700 0 1500 400 Erben Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Konkubinatspartner Stiefkinder Eltern Geschwister Nichtverwandte Erbanfall 50 000* Erbanfall 100 000 Erbanfall 500 000 9000 3000 0 3000 90 000 20 988 3498 3498 6996 20 988 12 500 12 500 0 5000 12 500 0 0 0 2040 5100 0 1500 0 2250 7200 21 000 7000 0 7000 21 000 48 708 8118 8118 16 236 48 708 25 000 25 000 0 10 000 25 000 0 0 0 4320 10 800 7200 4500 0 6750 16 800 150 000 50 000 0 50 000 150 000 250 000 62 890 62 890 125 000 250 000 125 000 125 000 0 50 000 125 000 0 0 0 28 360 70 900 122 400 45 000 12 000 67 500 140 400 *alle Angaben in Schweizer Franken Weitere Informationen für die Berechnung der Erbschaftssteuer w www.vzonline.ch w www.helponline.ch 46 50 PLUS BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008 Beobachter-Ratgeber Benno Studer: «Testament, Erbschaft»; 14., neu erarbeitete Auflage, 2008, 272 Seiten, 38 Franken Karin von Flüe: «Zusammen leben, zusammen wohnen»; 5., neu erarbeitete Auflage, 2007, 240 Seiten, 36 Franken Guntram Rehsche, Thomas Richle: «Richtig vorsorgen. Finanziell gesichert in die Pensionierung»; 2006, 240 Seiten, 36 Franken Heini Lüthy: «Steuern leicht gemacht»; 4., aktualisierte Auflage, 2008, 256 Seiten, 36 Franken Adressen Urs Haldimann: «Glücklich pensioniert – so gelingts! Beziehungen, Wohnen, Geld und Recht in der neuen Lebens phase»; 2008, 224 Seiten, 38 Franken Erhältlich beim Beobachter-Buchverlag: Telefon 043 444 53 07, Fax 043 444 53 09 E-Mail: buchverlag@beobachter.ch VZ-Buchtipps Nachlass- und Pensionierungsberatung VZ Vermögenszentrum Beethovenstrasse 24, 8002 Zürich Telefon 044 207 27 27 www.vermoegenszentrum.ch Online-Beratung des VZ Vermögenszentrums: www.vzonline.ch Weitere VZ-Büros: Aarau, Basel, Bern, Luzern, Rapperswil, St. Gallen, Thun, Winterthur und Zug Anwälte Schweizerischer Anwaltsverband Marktgasse 4, Postfach 8321 3001 Bern, Telefon 031 313 06 06 www.swisslawyers.com Demokratische Juristinnen und Juristen Zürich, Postfach, 8026 Zürich, Telefon 044 241 24 55, www.djz.ch Notariate Schweizerischer Notarenverband Thunstrasse 164, 3074 Muri Telefon 031 310 58 40 www.schweizernotare.ch Mediationsfachleute Schweizerischer Verein für Mediation (SVM), Rankried 8, 6048 Horw, Telefon 041 340 35 70, www.mediation-svm.ch, www.infomediation.ch Rechtsberatung des Beobachters Telefon: Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr. Familienrecht inkl. Erbrecht: Tel. 043 444 54 04; andere Fachbereiche: Tel. 043 444 54 00. Weitere Infos unter www.beobachter.ch/beratung. Für Beobachter-Mitglieder ist die Beratung kostenlos. HelpOnline Testament-Check Auf der Beratungsplattform www.beobachter.ch/helponline finden Sie Antworten auf die wichtigsten Rechtsfragen zum Thema Erben und Vererben, mit zahlreichen Beispielen und Mustertexten. Neu können Beobachter-Mitglieder ihr Testament zu einem Pauschalpreis von 160 Franken überprüfen lassen. Anfragen über die Hotline des Beobachter-Beratungszentrums: Telefon 043 444 54 04 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder www.beobachter.ch/beratung Inserat Beobachter definitiv:Inserat Beobachter 14.8.2008 14:57 Uhr w Giulio Vitarelli, Serge Lutgen: «Erben und Schenken»; 2. Auflage, 2007, 108 Seiten, 29 Franken w Andrea Dinevski, Nicola Wald meier: «Pensionierung»; 5. Auflage, 2008, 112 Seiten, 29 Franken w Thomas Metzger, Nicola Wald meier: «Steuern»; 2. Auflage, 2008, 110 Seiten, 29 Franken Erhältlich im Buchhandel oder beim VZ Vermögenszentrum: Telefon 044 207 27 27, Fax 044 207 27 28 E-Mail: vzzuerich@vermoegenszentrum.ch Impressum DER SCHWEIZERISCHE BEOBACHTER 82. Jahrgang; Axel Springer Schweiz AG, Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich Telefon Redaktion 043 444 52 52 Leserbriefe: redaktion@beobachter.ch Telefon Anzeigen 043 444 54 46 Chefredaktion Balz Hosang (publizistischer Leiter) Andres Büchi (Chefredaktor), Matthias Pflume (Stellvertreter), Remo Leupin (Leiter Projekte) Toni Wirz (Leiter Beratung) Produktion und Grafik Leitung: Remo Leupin Redaktion/Textproduktion: Tatjana Stocker Korrektorat: Rolf Prévôt (Leitung), Klaus Beger Art Director: Andrea Schamaun Layout: Rudi-Renoir Appoldt, rrenoir.com Bildredaktion: Marina Roth Verlag Verlagsleiter: Roland Wahrenberger Internet Fred Frohofer, Markus Röösli Auflage 311 910 Exemplare (WEMF-beglaubigt 2007); 999 000 Leserinnen und Leser (MACH Basic 2007-2) Seite 1 bike55plus rad und bike reisen weltweit www.bike55plus.ch www.rad55plus.ch www.rennrad55plus.ch Sie denken an Werte weitergeben. Wir auch an Ruhestand geniessen. ratun andsbe99 t s e h u rR 88 Jetzt zu en: 0800 88 ld e anm Bewegende Momente machen unser Leben einzigartig. Darauf basieren unsere Ideen und Lösungen. Zum Beispiel unsere Ruhestandsberatung. Hier erfahren Sie, wie Sie durch frühzeitige Vorsorge finanzielle Unabhängigkeit erreichen können. Und wie Sie Werte erfolgreich weitergeben. So wird aus einem bewegenden Moment noch mehr – eine neue Perspektive. www.credit-suisse.com/lebensphase Neue Perspektiven. Für Sie. g «Ich will das Einfachste.» «Das gesammelte Wissen der Welt, bequem auf einen Klick.» Für jeden das richtige Swisscom DSL-Angebot. Auch für Schnelleinsteiger. Das Komplettangebot mit Laptop, Heimlieferung und -installation sowie DSL-Einrichten. 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