2012_coffeebar_de_lr - Cafe
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fs03_001_Titel_titel_neu 17.02.12 15:29 Seite 1 www.cafe-future.net . www.food-service.de . D 7793 E 03 . 2012 Märkte I Marken I Systeme Wirtschaftsfachzeitschrift für professionelle Gastronomie Hamburg Kaffeebars Social Media Internorga: Messe, Hot Spots, Branchen-Award Der deutsche Markt 2011: Ranking, Fakten, Analysen Facebook-Ranking: 1 Jahr Top 50 Gastro-Marken fs03_004_005_Inhalt_inhalt 17.02.12 12:36 Seite 4 ❚ Inhalt Heißes Thema Deutschlands Kaffeebar-Markt wächst weiter – wenn auch verhaltener als zuvor. Die Top 25 zählen Ende 2011 knapp 2.150 Coffeeshops – ein Plus von 3 %. Wachstumstreiber ist einmal mehr McCafé. Unsere Exklusivrecherche beleuchtet Fakten und Entwicklungen. 22 Branchen-Schauplatz Mit mehrfach gutem Grund zieht es Fachleute im März gen Hamburg: Internorga und Internationales Foodservice-Forum, Hamburger Foodservice-Preis – plus jede Menge spannende gastronomische Neustarts in der Hansestadt. Zur Einstimmung: unser großer HamburgTeil. 115 Everybody’s Darlings Weißbier und Wein, Wurst & Schnitzel, Frühstück: Dauerbrenner mit Wachstumspotenzial. Wir untersuchen, was sich in den Produktfeldern bewegt, spüren jüngsten Trends nach und präsentieren Erfolgskonzepte rund um die Wurst. 78 140 4 ❚ food-service 03/2012 Bühne frei! Sie stehen für Transparenz, Sicherheit und gesteigerten Erlebniswert: offene Küchen. Auf Showcooking setzen immer mehr Konzepte, von Fast Casual bis Fine Dining – Köche und Gäste im Dialog. GastroProfis und Planer erläutern, worauf es dabei ankommt. brenner Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag · Mainzer Landstraße 251 60326 Frankfurt · eMail Foodservice@dfv.de Abo-Service Fon 069.7595-1972 · Fax 069.7595-1970 fs03_004_005_Inhalt_inhalt 20.02.12 14:44 Seite 5 Inhalt ❚ Aktuell 3 6 8 15 16 18 Hotline Internorga: Ein Ziel für alle Editorial News aus der Branche Dialoge André Sarrasani, Dresden Report McDonald’s Deutschland: Bilanz 2011 Marktforschung 1 Jahr Facebook-Ranking Analysen 22 Marktporträt Kaffeebars: Deutschlands 40 50 54 58 64 68 72 Top-Player 2011 – Ranking, Analyse, Kurzprofile Brennpunkte Social Media, Groupon & Co., Preisstrategien, Gemütlichkeit – Profis beziehen Position Recht Neue Tarifverträge für 3.000 SSP-Beschäftigte Konzepte LEH goes Gastro: Zwei Frontrunner im Profil Event-Catering Top-Themen im Event-Design Standorte Fassaden als Visitenkarte Porträt Einfach, aber gut: Maxime des Frankfurter Gastro-Unternehmers Tim Plasse Perspektiven Kind und Karriere? Frauen im Management Schwerpunkt Sortimente 78 Weißbier Quer durch Deutschland auf Erfolgskurs 82 Wein Vintage-Chefin Claudia Stern über Trends und Verkaufspotenziale 86 Wurst Retro-Star neu aufgelegt – exemplarische Konzepte 90 Schnitzel Weit oben auf der Beliebtheitsskala 94 Frühstück Große Potenziale fürs Geschäft am Tagesstart 100 International Istanbul: The House Café – DesignHingucker mit Exportambitionen 108 Trend Food-Trailer: US-Boomthema mit Kurs auf Europa Die Branche in Hamburg 115 Intro 116 Messe Internorga 2012: So viele Aussteller wie nie zuvor 120 Top-Event 30. Hamburger Foodservice Preis: Vorhang auf für die diesjährigen Preisträger 126 Gastro-Guide Die jüngsten Hot Spots in der Hansestadt 132 Porträt Jens Stacklies, Hamburger Vollblut-Gas(t)geber 133 Gemeinsinn Die Hamburger Tafel – das soziale Netzwerk exemplarisch 140 Trend Offene Küchen: Hintergründe, Beispiele Standards 148 150 152 154 155 Impressum Industrie Meldungen von Herstellern und Handel Produkt-News Fast Talk Der Prestige-Standort von Starbucks in Paris Terminkalender Messen & Co. Titel Der Coffeeshop-Markt in Deutschland ist weiter auf Expansionskurs. Kaffee und Kaffeespezialitäten gehören zu den Lieblingsgetränken der Bundesbürger. Wir bedanken uns für das Titelmotiv bei McCafé. Beilagenhinweis Dieser Ausgabe liegen folgende Vollbeilagen bei: tkn tiefkühlnational GmbH, Kurtscheid; Matthaes Verlag GmbH, Stuttgart; The Conference Group, Frankfurt am Main. Lesezeichen: frischli Milchwerke GmbH, RehburgLoccum. Wir bitten um Beachtung. www.cafe-future.net fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:52 Seite 22 ❚ Marktporträt McCafé Mehr Handwerklichkeit, mehr Wettbewerb Deutschlands Kaffeebar-Markt wächst weiter, wenn auch langsamer. Die Top 25 Marken eröffneten im vergangenen Jahr 86 Units. Bundesweit zählen sie Ende 2011 exakt 2.147 Coffeeshops – ein Plus von 3 %. McCafé ist erneut Wachstumstreiber und verteidigt diese Top-Position bereits zum vierten Mal in Folge. Wieder auf Expansionskurs in Deutschland: Weltmarktführer Starbucks. Neu im Feld: Burger King. Eine exklusive Untersuchung von food-service. Kaffeebars stehen für einen der jüngsten Teilmärkte der Profi-Gastronomie. Praktisch die komplette Nuller-Dekade war gekennzeichnet von plakativen Entwicklungen. Einfluss und Abstrahlung auf die Gesamtbranche waren und bleiben groß. Gemessen an den Vorjahren fällt der Wachstumssprung mit 3,0 % eher niedrig aus (2010: +6,3 %, 2009: +7,7 %, 2008: Balzac +14,6 %), viele Unternehmen waren weniger expansiv. Im Vordergrund standen unter anderem Restrukturierungs-Maßnahmen, die Anpassung interner Strukturen an das Wachstum der Vorjahre und die Aufwertung älterer Standorte. Auswirkung auf das Gesamtergebnis hat auch die geringere Ausdehnung des McCafé-Netzes (2011: +46, 2010: +81, 2009: +117). 63 % der McDonald’s-Restaurants (ohne Satelliten gerechnet) sind hierzulande mittlerweile mit einer Kaffeebar ausgestattet. Vorbereitungen für eine neue Generation des McCafé-Konzeptes starteten 2011: Im Hauptbahnhof Köln wird erstmals eine Stand-alone-Lösung getestet (mit großem Erfolg!) und in Berlin (Ku’damm Nr. 15) können die Gäste im neuen Flagship-Restaurant zahlreiche Produktinnovationen sehen und probieren sowie ein erstmalig vorgestelltes hochwertiges Design der Kaffeebar-Lounge erleben. Starbucks erarbeitete sich Vorbildfunktion für andere Player. Nach Turnaround und Restrukturierungsmaßnahmen hat das Unternehmen wieder Kraft getankt und blickt innovativ und optimistisch in die Zukunft. Nur einer Neueröffnung in Deutschland 2010 folgten 2011 wieder 9 frische Standorte. Ziel 2012/13: Im Wachstum deutlich schneller werden! Zwei große Zusammenschlüsse prägten den besprochenen Kaffeebar-Jahrgang: Zum einen die Fusion von Balzac und World Coffee zur Balzac Coffee Company und zum anderen die Übernahme von Coffeeshop Company-Filialen durch Coffee Fellows. Allerdings waren die Vorgehensweisen beider Unternehmen vollkommen unterschiedlich. Die Integration der CSCUnits in das Coffee Fellows-Netz erfolgte durch ein sofortiges Umbranding der Standorte. Balzac Coffee Company agiert hingegen weiter mit ihren jetzt zwei 1990 (7) Kanne 7 2003 2004 1999 1998 1998 13 (16) Primo Espresso 15 (19) Campus Suite 16 (13) sfcc 16 (13) Cafetiero 18 (20) Einstein 2000 2007 21 (23) Coffee Bay (–) Caffeetante 2003 23 (24) Espressamente illy 1) 1998 23 (24) Black Bean 5 3 8 0 6 13 17 15 20 2.147 1.018 10 10 10 11 12 13 18 20 22 4 5 24 22 0 0 25 25 0 0 34 28 0 22 0 55 100 1 57 625 27 30 35 37 43 52 64 67 100 153 534 783 -2,6 % k.A. 87,0 % k.A. 2,0 % Minden 3, Augsb. 3 12,3 % M 31, Stuttg. 9 81,1 % M 9, Leipzig 6, B 5 0,0 % B 10, M 9, F 4 6,3 % B 19, HH 14, F 13 0,4 % HH 21, B 19, K 13 6,2 % B 30, HH 25, K 15 -3,6 % B 4, HH 3 0,0 % HH 18, B 7, Hann. 4 25,0 % B 15 -8,3 % Dü 6, K 5, HH 4 -8,3 % M 19 26,3 % HH 13, Kiel 6, Flensb. 3 8,7 % M 10 10,0 % Stade 5, Itzehoe 2 0,0 % Gießen 4, Koblenz 3 86 -1 -1 3,0 % -9,1 % k.A. -9,1 % M 2, N 2, R 2 -12 -54,5 % Rosenh. 2 1 0 -3 -18,8 % k.A. 13 260,0 % k.A. 4 -2 -2 5 2 -5 -16,7 % B 5, Augsb. 2 -1 0 -26 -42,6 % Duisb. 19, Fulda 4 -1 20 1 7 30 0 9 2 46 Expansion ‘11 FR2) absolut relativ Top-Cities 31.12.2011, Unternehmensangaben 2) FR=Franchise 3) n=national, m=multinational, g=global Gesamt 1998 23 (18) aran 22 2002 20 (20) Cup&Cino 2009 2003 13 (10) Meyerbeer Coffee (–) Burger King 1997 12 (12) World Coffee 19 1998 11 (10) Balzac Coffee 10 9 1999 2003 (6) chicco di caffè 6 (5) Coffeeshop Comp. 1999 (9) Coffee Fellows 5 1995 1989 (4) Segafredo 4 (8) Lavazza 2002 (3) Starbucks 3 2008 1955 (2) Tchibo 2 8 (16) Caffè Dallucci 2003 (1) McCafé D-Start Units1) 1 R (Vj.) Marke Top-Player: Kaffeebar-Konzepte in Deutschland 2011 m n m n n m m m n n m n n n n m m n n n m g g m g Netz3) © food-service Ziel 2012: In jeder dt. Großstadt mindestens 1 Outlet. Mehr potenzielle Franchisenehmer fragen nach. Digitales Bonuskartensystem eingeführt, Barista gewinnt 3. Platz bei dt. Cuptasting-Meisterschaft. Schrumpfung des Netzes, weiteres Wachstum geplant. Frühstücks-Offerten ausgebaut. 2012: mindestens 1 neue Unit geplant. 1. Shopping-Center-Standort eröffnet, erweitertes Food-Angebot. Höherer Durchschnittsbon durch steigenden Snack-Anteil (Frühstück!). Cup&Cino-App eingeführt. Ausbau der Coffeeshop-Units nach intensiver Testphase. Neue Kaffeekompetenz. Weitere Stärkung der Präsenz in Berlin, 2012 Schritt nach Holland geplant. Qualitätsstandards sollen gehalten und weiter ausgebaut werden. Mitarbeiter dahingehend schulen. Diamantenförmige, goldene Bar nun auch im Theresienhöhe-Coffee Place. Verstärkte Präsenz im Norden, 2. Standort in Wien eröffnet. Ausbau des Food-Angebots und von Konzepten in der Zwischenverpflegung, deutliches Umsatzplus 2011. Konsolidierung, Forcierung des Frühstücksgeschäfts, Einführung von Filterkaffee wird getestet. Seit Mitte 2011 Teil der Balzac Coffee Company. Unternehmerisch seit Juli 2011 in einer Hand mit World Coffee. Verkauf von 25 Outlets an Mitbewerber, Fokus auf internationalen Markt und Kaffee-Bäckerei-Konzepte. Test von Lavazza-gebrandeten Coffeeshops in Burger King-Restaurants beendet. Erfolgreiche Einführung herzhafter und süßer Backwaren. 224 SB-Einheiten in Betriebsverpflegung. 3 weitere Units im neuen Look. 4-6 neue Standorte 2012. Mehr Food-Angebote eingeführt, bester Store in Deutschland mit täglich 3.000 Gästen. Übernahme und Integration von 25 Coffeeshop Company-Units, bundesweite Stempelkarten-App. 2012: 10 neue Outlets in Innenstädten mit mind. 100.000 Einwohnern geplant. Einstieg ins Frühstücksgeschäft, Plan 2012: erster Drive-through-Counter in D. Snack-Bereich wird weiterentwickelt, mehr Tartes und Napfkuchen, Home-made-Charakter. Umfangreiche Produkttests in Berlin, Ku'damm Nr. 15, 1. Stand-alone-Café in Köln Hbf. Highlights + Pläne fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:52 Seite 23 fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 21.02.12 16:46 Seite 24 ❚ Marktporträt Preisvergleich: Latte Macchiato Marke Größenbezeichnungen, Füllmenge Ø-Preis im Filialnetz Tall: 300 ml Grande: 400 ml 2,39 c 2,69 c McCafé Normal: 300 ml 2,30 c Tchibo Starbucks1,2 Segafredo Kanne Coffee Fellows Short: 213 ml 2,85 c Tall: 320 ml Grande: 425 ml 2,95 c 3,50 c 237 ml 2,50-3,50 c Grande 355 ml 3,40-4,70 c Small: 237 ml 2,70 c Medium: 355 ml 3,50 c chicco di caffè 355 ml 1,90-2,50 c Kanne 355 ml 2,60-2,90 c Caffè Dallucci 355 ml max. 2,50 c Lavazza 355 ml 2,80-2,90 c Medium: 355 ml 3,00 c Coffeeshop Company Groß: 460 ml 2,70 c XL: 473 ml 4,00 c Large: 473 ml 3,30 c Balzac Coffee3 Tall: 355 ml Grande: 473 ml 2,80 c 3,20 c World Coffee3 Tall: 355 ml Grande: 473 ml 2,80 c 3,20 c Meyerbeer Coffee Short: 237 ml 2,60 c Normal: 237 ml 1,70 c Groß: 473 ml 2,30 c Medium: 355 ml 3,40 c sfcc Large: 473 ml 3,90 c 300 ml Ø 3,20 c Cafetiero Einstein1 Tall: 473 ml 3,20 c Regolare: 355 m Grande: 473 ml 1,90-2,10 c 2,60-2,90 c Primo Espresso Campus Suite Medium: 355 ml 2,90 c Klein: 200 ml 2,50 c Burger King Mittel: 300 ml 2,90 c Groß: 400 ml 3,30 c Medium: 300 ml 2,49 c Large: 400 ml 2,79 c Cup&Cino Klein: 180 ml 2,10 c Normal: 250 ml 2,70 c XL: 400 ml 3,40 c Coffee Bay Single: 237 ml 2,05 c Double: 355 ml 2,70 c Triple: 473 ml 3,20 c Starbucks Ordentlich: 355 ml Mächtig: 473 ml 2,50 c 3,10 c Caffeetante Normal: 330 ml 3,00 c aran Black Bean illy4 Klein: 237 ml 2,40-2,90 c Groß: 450 ml 4,00 c Groß: 473 ml 2,90-3,60 c 355 ml 2,60 c 1 Caffè Latte, 2 Venti: 530 ml 3,95 c, 3 Venti: 473 ml 3,60 c, 4 Preis Ffm City Stand 1/12 © food-service fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:53 Seite 25 Marktporträt ❚ Rund die Hälfte der Top-Kaffeebar-Marken hat im vergangenen Jahr die Preise für Latte Macchiato konstant gehalten. Zwei Konzepte verlangten sogar weniger (World Coffee, sfcc). Die anderen erhöhten die Preise um 10 bis 30 Cent. Grund: Entwicklung auf den Rohstoffmärkten. Das Preisband für Größen zwischen 300 und 355 ml reicht von 1,90 bis 4,70 V. Marken. Zunächst sollen im Backoffice Synergieeffekte erzielt und in bestehende Balzac-Units investiert werden. Erst im Anschluss will man ein Rebranding der World Coffee-Outlets verfolgen. Lead-Marke ist Balzac. Und: Das Netz von aran schrumpfte. Über die Hälfte der Franchise-Units scherte aus, die meisten tragen nun den Namen pano. Neu eingestiegen ist in diesem Jahr Burger King mit seinem Kaffeebar-Konzept. Nach Tests mit verschiedenen Markenpartnern hat sich die Fast-Food-Kette für eine eigene Lösung entschieden und arbeitet bei der Bohnenware mit der Premium-Marke von Sara Lee. Wo keine Coffeebar bzw. kein integrierter KaffeeCounter Platz hat, wird es ebenfalls das neue Kaffee-Angebot geben. In 80 % aller BK-Restaurants hat man sich von Kaffeekonzentrat bereits verabschiedet. Qualität und Handwerklichkeit gewinnen an Bedeutung! Obwohl die Filtertüte in deutschen Haushalten auf dem Rückzug ist (Espresso-Equipment und Kapselsysteme haben starke Zuwachsraten), setzen immer mehr Kaffeebars gezielt auch auf Filterkaffee. Starbucks beispielsweise will künftig die Sorten- Auswahl erhöhen und somit den Verkauf fördern. Für Kaffeebars bringt Filterkaffee in jedem Fall eine höhere Marge, wenn auch bei kleineren Preisen. Eine Chance, die sich zudem bietet: Bohnen aus speziellen Anbaugebieten, besondere Röstungen und Mischungen bringen zusätzlich Marketing-Aspekte hervor. Heißt, mit einer speziellen Kaffeeund Geschmackskarte den Gästen ein analoges Erlebnis bieten, wie sie das bei Wein bereits kennen. Dieser Anspruch erfordert natürlich eine entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter, die den Gästen die Eigenschaften und Besonderheiten vermitteln müssen. Unverzichtbares Engagement zeigt sich in den Bereichen Social Media, Apps und Loyalty-Cards. Hier heißt es, online und offline geschickt zu verknüpfen. Mit den neuen Instrumenten Gäste ansprechen, binden und Zusatznutzen bieten. Coffeeshop-Betreiber können damit außerdem wertvolle Daten ermitteln, um das Angebot noch gezielter auf die Gäste abzustimmen. Top-Themen & Top-Trends Wachstum 2011: qualitative statt quantitative Expansion. Konsolidierung: Zusammenschluss von Balzac und World Coffee (30+27 Units) sowie die Übernahme von 25 Coffeeshop Company-Units durch Coffee Fellows (jetzt 67 Standorte). Herausforderung: Anpassung interner Strukturen an das Wachstum vergangener Jahre. Wettbewerbsdruck: Aus Bäckereien mit gelernter Kaffeekompetenz werden zunehmend Bakery Cafés. Burger King forciert eigenes Kaffeebarkonzept. McCafé eröffnete erstmals einen Stand-alone- food-service 03/2012 ❚ 25 fs03_026_027_- 17.02.12 13:01 Seite 26 fs03_026_027_- 17.02.12 13:01 Seite 27 fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 15:53 Seite 28 Expansionsstars 2011 – absolut – 1 McCafé 2 Coffee Fellows 3 Caffè Dallucci 4 Burger King 5 Starbucks – relativ – 1 Burger King 2 Caffè Dallucci 3 Coffee Fellows 4 Campus Suite 5 Einstein 6 chicco di caffè 7 Caffeetante 8 Primo Espresso 9 Starbucks 10 McCafé 46 30 20 13 9 260,0 % 87,0 % 81,1 % 26,3 % 25,0 % 12,3 % 10,0 % 8,7 % 6,3 % 6,2 % Stand 31.12.2011 Betrieb und entwickelt sich so zum direkten Wettbewerber auch für Kaffeebar-Pioniere. Renovierungen: Nach expansiven Jahren heißt es, älteren Standorten einen frischen Look zu geben. Auch neue Maschinen werden notwendig. Social Media: Kaffeebar-Marken haben ein Publikum mit hoher Social-Media-Affinität. Entsprechend der Zwang zu Aktivitäten bei Facebook, Twitter & Co. Apps: Storelocator, Stempelkarten und Coupons bieten einige Kaffeebars mittlerweile über eine Smartphone-App. Tendenz weiter steigend! Loyalty-Cards: Kundenbindungs-Instrument plus Daten-Pool. Burger King Café Nachhaltigkeit: Bei Verpackungsmaterial gehören die Eigenschaften recyclebar und wiederverwendbar fast zum Standard. Siegel: Kaffee und Kakao in Bio- und/oder Fair-Trade-Qualität werden bedeutender. Herkunft: Neues Verkaufspotenzial bieten Parzellen- und Terroir-Kaffees. Analogien zur Weinkarte. Einkaufspreise: Steigende bzw. volatile Rohstoffkosten für Kaffee, Kakao und Milch ziehen Preiserhöhungen nach. Neue Standortkonzepte: Starbucks eröffnet 2012 ersten Freestander mit Drive-In. Standortpotenziale: Kaffeebars in Firmen, Universitäten und im Care-Bereich sind im Kommen (Bsp. Caff Dallucci). Der meiste Kaffee wird immer noch im Büro und natürlich zu Hause getrunken. Snack-Geschäft: Mit neuen Produkten stärken – am besten Homemade-Charakter. Höhere Durchschnittsbons! Sortimente: Ergänzung mit weiteren Produkten, z.B. Frozen Yoghurt. Frühstück: Fokus auf Morgen-Business. Mit innovativen Produkten und KombiMenüs von Bäckereien abheben. Wachstumsthema Filterkaffee: Mit verschiedenen Varietäten und Specials Anreiz und Abwechslung bieten. Zubereitung mit Handfilter oder French-Press haben Erlebnis-Charakter. Hohe Margen! Selbst Starbucks setzt verstärkt auf Filterkaffee. Allergien: Laktosefreie Milchvarianten werden bei Bedarf in den meisten Kaffeebars angeboten. Wachstum ersichtlich – wird jedoch auf relativ niedrigem Niveau bleiben. Kaffeebar-Fakten 2011 Total 25 Marken mit 2.147 Stores Top 3 McCafé, Tchibo, Starbucks Expansion Top 25 3,0 %, +86 Units Storewachstum Top 3 absolut: McCafé 46, Coffee Fellows 30, Caffè Dallucci 20 Top 3 relativ: Burger King 260 %, Caffè Dallucci 87 %, Coffee Fellows 81,1 % Franchising 47 % aller Kaffeebars. 7 Marken ohne Franchise, 2 ausschließlich in Fremdregie Latte-Macchiato-Preisband 300-355 ml von 1,90-4,70 c fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 15:57 Seite 29 Marktporträt ❚ Third Wave: Berlin und Hamburg führen den Markt an. Erste Schritte in Richtung ‘Third Wave’ sind hier ersichtlich: Handwerklich geprägte Kaffeebars (‘artisanal’) eröffnen. Ausblick: Der Wettbewerb um Top-Lagen wird stärker. Expansionspläne der befragten Konzepte einerseits, weitere Marken-Konsolidierung andererseits. Fachkräfte sind äußerst gefragt. Mit der Exklusivrecherche zeigt food-service Fakten und Trends. Die Zahlen basieren auf den Angaben der Unternehmen. Nicht mehr im Ranking geführt: Caff Ritazza und Wiener’s. Die Top 25 KaffeebarPlayer kurz porträtiert: 1 McCafé. Das achte Jahr in Folge meldet McDonald’s für die Shop-in-ShopLösung eine Netz-Verdichtung. 46 neue Standorte kamen hinzu. Von 1.236 Restaurants (ohne 179 Satelliten) bieten 63 % ihren Gästen eine Kaffeebar. An zwei Stellen in Deutschland wird getestet und Anlauf genommen für eine nächste McCafé-Genera- tion: Im Kölner Hauptbahnhof erprobt das Unternehmen seit Sommer 2011 eine Standalone-Version. Die Umsätze sind überragend und dürften im ersten vollen Jahr 2012 die Millionen-Marke überschreiten. Schauplatz umfangreicher Produktinnovationen ist McCafé am Ku’damm Nr. 15 in Berlin – seit Herbst 2011 neuer FlagshipBetrieb. Gestestet werden mehr Auswahl, mehr Frische und mehr To-go-Offerten. Premiere für belegte Brötchen (in der Belegstation direkt vor Ort gefertigt) in einer süßen Version zum Frühstück und zwei salzigen Varianten. Außerdem neu: Backsnacks namens Swirls und eine ToppingAbteilung – Saucen, Früchte und Sweets für individuelle Eiskreationen auf SofteisBasis (hier erstmals auch als Joghurt-Version). Ein Grab-and-go-Regal mit Kaltgetränken sowie abgepackten Brötchen, Wraps und Salaten wird ebenfalls geprüft. Ein klarer Schritt in Richtung Qualität – auch beim Kaffee. In Köln und Berlin kommen nun Siebträgermaschinen zum Einsatz anstatt der üblichen Vollautomaten. Top 10: 2004-2011 Betriebezahl der 10 vorderen 1.868 Kaffeebarmarken in 1.718 1.787 Deutschland 1.591 1.384 1.079 760 844 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 © food-service Systemweit liegt der To-go-Anteil am McCafé-Umsatz bei 36 %. Topseller 2011: Latte Macchiato (hot) und Caramel Café Frappé (cold). Regen Zuspruch beim Social-Media-affinen Publikum findet die offizielle McCafé-Facebook-Seite. Die Fan-Anzahl konnte im Vergleich zu Februar 2011 innerhalb von 12 Monaten mehr als verdreifacht werden auf knapp 100.000 Likes. 2012: 20-30 weitere McDonald’s-Restaurants sollen mit Kaffeebars ausgestattet werden. www.mcdonalds.de food-service 03/2012 ❚ 29 fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:55 Seite 30 McCafé Europa 2011 waren relativ betrachtet Frankreich, Polen, die Schweiz und Tschechien mit ihrer McCaféExpansion herausragend. Doch: Noch steht Deutschland für mehr als die Hälfte der europäischen McCaféUnits. Neu im Netzwerk ist die Ukraine mit auf Anhieb 7 Standorten. – Märkte nach Units – R Land 1/05 1/06 1/07 1/08 1/09 1/10 1/11 1/12 1 Deutschland 7 58 213 397 539 656 737 783 2 Frankreich 3 5 23 40 79 92 150 3 Österreich 2 2 6 19 50 106 120 143 4 Italien 6 32 58 76 95 100 122 5 Polen 3 10 17 55 6 Russland 7 19 27 33 36 38 40 54 7 Ungarn 5 8 16 22 30 35 34 37 8 Schweiz 5 14 14 27 9 Tschechien 7 7 26 10 Portugal 4 8 9 18 11 Slowakei 4 4 6 16 12 Spanien 4 4 4 4 6 4 5 10 13 Bulgarien 2 4 6 9 14 Irland 4 4 4 5 6 6 6 8 15 Ukraine 7 16 Slowenien 2 7 17 Serbien 2 3 4 6 18 Malta 3 4 4 4 19 Kroatien 2 2 4 20 Lettland 1 1 3 21 Litauen 3 3 2 22 Griechenland 1 1 1 1 23 Estland 1 1 1 Europa total 29 104 307 561 807 1.081 1.211 1.493 Weltweit 574 750 1.050 1.600 >2.000 2.490 >2.650 >3.000* * geschätzt Die europäische Starbucks-Entwicklung: Die Türkei rangiert jetzt als Ländermarkt vor Deutschland, die Anzahl der Stores ist zweistellig gewachsen. Starkes Wachstum auch in Polen, Rückgänge verzeichnet die Anzahl der Betriebe in Griechenland. Starbucks Europa — Märkte nach Units — R Land Start 1/05 1/06 1/07 1/08 1/09 1/10 1/11 1/12 1 GB 9/98 434 481 528 616 715 671 712 739 2 Türkei 4/03 17 33 62 90 116 127 138 159 3 Deutschland 5/02 37 48 75 113 142 143 144 153 4 Spanien 4/02 31 46 58 71 79 74 76 75 5 Frankreich 1/04 8 20 30 41 48 53 57 66 6 Russland 8/07 2 9 29 43 53 7 Griechenland 9/02 30 41 52 70 75 68 60 52 8 Schweiz 3/01 19 23 31 37 45 47 47 50 9 Irland 8/05 2 9 18 27 23 22 24 10 Polen 04/09 3 9 21 11 Niederlande 2007 2 3 6 8 18 12 Tschech. Rep. 1/08 10 12 12 13 Österreich 12/01 8 9 11 11 13 11 11 12 14 Zypern 12/03 3 7 7 9 9 9 9 9 15 Rumänien 9/07 2 6 7 8 8 16 Portugal 09/08 5 7 7 17 Belgien 08/08 3 4 6 18 Ungarn 2010 6 19 Bulgarien 11/08 3 4 4 20 Dänemark 2007 3 2 2 2 3 21 Schweden 2010 1 Europa total 587 710 863 1.082 1.287 1.292 1.371 1.478 Mittlerer Osten/Asien 122 143 176 216 236 299 303 303 EMEA total 709 853 1.039 1.301 1.593 1.593 1.676 1.781 ❚ Marktporträt 2 Tchibo. Der deutsche Traditionsanbieter zählt zum Ende 2011 bundesweit 543 Filialen mit integrierter Kaffeebar. Davon befinden sich 60 in Shopping-Centern und 10 an Verkehrsstandorten. Topseller ist und bleibt Filterkaffee, unter den Kaffeespezialitäten sticht Cappuccino hervor. Erfolgreiches Produkt der Saison war unter anderem die Spezialität Latte Macchiato Nougat. Mittlerweile erhalten Gäste in mehreren Units bei Bedarf laktosefreie Milch. „Wir sehen diesbezüglich ein steigendes Potenzial, wenn auch auf eher niedrigem Niveau”, heißt es aus dem Unternehmen. Im Bereich Snacks geht es für Tchibo weg von reichhaltigen Sahnetorten hin zu fruchtigen Tartes und Napfkuchen mit Homemade-Charakter. www.tchibo.de 3 Starbucks. Der Weltmarktführer meldet ein Plus von 9 Units. „2011 war das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr für Starbucks Coffee Deutschland”, so General Manager Michael Specht. Einstelliges Wachstum und generell eine deutliche Verbesserung der Marktrentabilität. Die Zahl der Gäste stieg im Vorjahresvergleich deutlich. 2011 hat sich das Unternehmen im Marketing auf das neue Frühstücks-Angebot konzentriert: Mit speziellen BreakfastOfferten kombinierte man Food mit Filterkaffee oder Caff Latte. Auch wurden Produktkonzepte eingeführt (Bsp. ‘Mix your Bagel’). Am häufigsten bestellten die Gäste Caff Latte und den erfolgreichen Newcomer ‘Ganz nach deinem Geschmack-Frappuccino’. Basis bilden Milch und gecrushtes Eis, der Gast stellt sich mit verschiedenen Sirupsorten, Toppings und zahlreichen Extras seine eigene Kreation zusammen. Die trinkfertigen Kaffeespezialitäten Starbucks Discoveries und Doubleshot Espresso, die seit 2011 auch im LEH erhältlich sind, gehörten ebenfalls zu den Topsellern in den Coffee Houses. Für den To-go-Bereich hat sich Starbucks verpflichtet, bis 2015 nur noch Papierbecher zu nutzen, die zu 100 % wiederverwendbar und recyclebar sind. Vergangenes Jahr wurde der Cold Cup durch eine umweltfreundlichere Alternative ersetzt. Beste Promotion-Aktionen: Frappuccino-Tour mit einem eigens ausgestatteten Van durch Deutschland. Die neue offizielle iPhone-App wurde in den ersten Wochen mehr als 40.000-mal heruntergeladen. fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:55 Seite 31 Marktporträt ❚ sonst unter 15 %. Ziele 2012: Steigerung des Durchschnittsbons und qualitatives Wachstum. Als Chance sieht man bei Segafredo, sich als authentische Espressobar zu positionieren. Herausforderungen stellen sehr hohe Mieten in guten Lagen sowie der Fachkräftemangel dar. www.segafredo.de chicco di caffè 2012 will Starbucks in bestehenden Regionen, neuen Städten und durch die Einführung neuer Verkaufskonzepte wachsen. Ins Visier nehmen will man ‘Secondary Cities’: Von 81 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ist Starbucks in 41 noch nicht vertreten. In Frage kommen zusätzlich kleinere Städte mit hoher Kaufkraft wie Baden-Baden. Im Mai zieht der StarbucksGeschäftssitz von Essen nach München um. Außerdem im Frühjahr spruchreif: der erste Freestander mit Drive-through (nahe Essen)! In den USA sind solche Betriebe längst ein überragend erfolgreiches Standort-Modell. Das Unternehmen plant 2012, mit 20 neuen Units im Wachstum deutlich schneller zu werden. www.starbucks.de 4 Segafredo. Es bleibt bei 100 Units. 5 Standorte hat das italienische Kaffeebar-Konzept neu eröffnet, 5 wurden geschlossen. 2012 steht wieder Wachstum auf dem Plan, mit einem Plus von 10 Locations in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern. Die Umsatzbandbreite reicht von 120.000 c bis 1,1 Mio. c pro Jahr. Bester Store: Berlin Hauptbahnhof mit täglich 770 Gästen. Die Durchschnittsbons entwickeln sich systemweit leicht steigend. „Das Kaffeegeschäft zeigt sich einmal mehr als Wirtschaftskrisen-resistent”, erklärt eine Sprecherin des Unternehmens. Cappuccino und Mineralwasser sind Topseller, die Nachfrage nach laktosefreier Milch steigt stetig. Der To-go-Anteil am Umsatz hängt stark vom Standort ab: Bahnhöfe bis 55 %, 5 Coffee Fellows. Mit der Übernahme und Integration von 25 Coffeeshop Company (CSC)Units, die sich überwiegend in Einkaufszentren Ost- und Norddeutschlands befinden, verstärkt die Münchner Kaffeebar-Kette ihre deutschlandweite Präsenz. Bereits nach sechs Monaten waren fast alle CSC-Filialen einem Rebranding unterzogen. Weitere 11 Neueröffnungen feierte das Unternehmen 2011 (6 Schließungen). Das DuoMarken-Konzept mit der Schokoladen- und Eisformel Dulce wurde forciert: In 10 Shops (+3) teilt man sich die Flächen. Ein Plus von erneut 5 % verzeichnet der CoffeeFellows-Durchschnittsbon und beträgt nun 4,80 c. Um 2 Prozentpunkte auf 28 % erhöhte sich der To-go-Anteil am Gesamtumsatz. Die meisten Filialen bieten kostenlosen W-Lan-Zugang. Expansionsplan für 2012: 10 weitere Standorte. www.coffee-fellows.de 6 chicco di caffè. Hinzu kamen vergangenes Jahr 7 neue Kaffeebars. Das Konzept befindet sich mit allen 64 Standorten in der Gemeinschaftsverpflegung großer Unternehmen. 2011 konzentrierte man sich besonders auf die Anpassung der internen Struktur an das Wachstum 2010 (+21 Standorte). Die Umsatzbandbreite je Store liegt zwischen 3.000 und 100.000 c pro Monat. Das Food-Angebot hat man ausgeweitet, der Durchschnittsbon stieg erneut um 0,20 c auf 2,20 c. Ziel 2012: solides weiteres Wachstum. Zudem sollen Werte, die mit den Mitarbeitern erarbeitet wurden, im Arbeitsalltag imple- fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:55 Seite 32 ❚ Marktporträt mentiert werden. Damit will man die Identifikation der Teams mit dem Unternehmen stärken. www.chicco-di-caffe.de 7 Kanne. In Hildesheim eröffnete Kanne 2011 eine weitere Location. Drei Standorte wurden zudem umfangreich saniert. Die vor einiger Zeit begonnene Modernisierung der Cafés dauert an: 2 in die Jahre gekommene Units erhalten 2012 einen frischen Look. Die Durchschnittsbons lagen konstant bei 4,10 c. Topseller waren neben Kaffeespezialitäten Salate, Joghurt- und Früchtebecher sowie belegte Brötchen. Auch warme Gerichte wie Currywurst und Pasta kommen gut an. Beste Promotion-Aktionen 2011: ‘Let’s Wrap it Baby’ (gefüllte Wraps), ‘Smooth your life!’ (Erdbeersmoothie plus Frühlingspanini), ‘Etwas Warmes braucht der Mensch’ (Suppen) und ‘Waffelzeit’ (frische Waffeln). Der Wettbewerbsdruck unter anderem durch Bäcker habe stark zugenommen, so das Unternehmen. Speziell an Standorten mit viel Stammpublikum stellen Bonuskarten für Gäste ein wichtiges Kundenbindungsinstrument dar. Das To-go-Geschäft macht 20 % des Umsatzes aus. Die Einkaufslogistik soll weiter optimiert werden (Rohstoffpreise). 2012 plant Kanne 4-6 neue Cafés. www.kanne-group.de 8 Caffè Dallucci. 43-mal ist die Full Concept-Variante der Compass Group im Contract-Catering-Bereich bundesweit vertreten. Unter den 20 Neueröffnungen befinden sich 16 Rebrandings von Caff RitazzaStandorten. Man besitzt zwar noch bis 2013 die Lizenzrechte für Ritazza-Kaffeebars, doch mittlerweile wurde die Marke vollständig aus dem Portfolio entfernt. In Spitzenlagen werden täglich bis zu 1.000 Tassen verkauft. Sehr zufrieden zeigt sich das Unternehmen bei der Entwicklung der Durchschnittsbons. Erfolgreiche Produktneueinführungen 2011: die Herbst-WinterKollektion (Weihnachts-Latte-Macchiato und Winter-Macchiato). Neu auf der SnackKarte: Mozarella- sowie Lachs-Sesam-Bagel. „Marktanalysen und eigene Untersuchungen bestätigen uns, wie wichtig unseren Gästen Trends sind. Sie erwarten Abwechslung, Erlebnisse und saisonale Produkte”, erklärt Bianka Jerke, Unternehmenskommunikation. Aber auch Nostalgie ist den Gästen wichtig: z.B. die gute Stulle und traditioneller Napfkuchen. Bei süßen Backwaren wurden u.a. Rosinenbrötchen, Crumbles und Waffeln erfolgreich getestet. Auf der herzhaften Seite haben sich Klassiker wie Paninis, Ciabatta-Brote und Laugengebäck sehr gut entwickelt. www.compass-group.de 9 Lavazza. 37 Units zählt die italienische Kaffeebar-Formel (klassische Lavazza Bars und Lavazza Espression). 2011 wurde der Standort in der Hamburger Hafen-City geschlossen. 75 % des systemweiten Umsatzes entfallen auf Getränke, 20 % auf Food und 5 % auf Sonstiges. Erfolgreiche Promotion-Aktionen: die Winterverführung ‘Latte Arancella’ (aufgeschäumte Milch, Espresso plus Zimt- und Orangenaromen) und die Neueinführung heißer Schokoladenprodukte in zehn Geschmacksvarianten. Die Nachfrage der Gäste nach laktosefreien MilchOfferten steigt langsam. Ein 2010 begonnener Test von Shop-in-Shop-Standorten mit Burger King wurde 2011 beendet. Die FastFood-Kette bietet in ihren Restaurants nun ein Kaffeebar-Modul unter eigener Flagge an. www.lavazza.com 10 Coffeeshop Company. 25 Franchise-Filialen der CSC Deutschland GmbH, überwiegend im Osten Deutschlands wurden 2011 an Coffee Fellows abgegeben. Das österreichische Unternehmen will sich in Deutschland nun stärker auf die erfolgreichen Kaffee-Bäcker-Konzepte konzentrieren. Große Bäcker-Partner sind beispielsweise Papperts und Der Bäcker Fischer. „Bei Shop-in-Shop-Kooperationen mit Bäckereien ist Kaffee ein perfekt passendes Zusatzprodukt. Die Kombination bringt in der Summe sehr gute Wirtschaftlichkeitszahlen”, so Marken-Inhaber Reinhold Schärf. Primo Espresso fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:55 Seite 33 Marktporträt ❚ Vorerst Zwei-Marken-Strategie Christian Schwake zur unternehmerischen Fusion von Balzac und World Coffee Mitte Juli 2011 fusionierten die zwei Pioniere des deutschen Kaffeebar-Markts. Das neue Unternehmen trägt den Namen Balzac Coffee Company. Motto der Neuausrichtung: Das Beste aus Beidem! Welche Herausforderungen brachte die Fusion mit sich? Im Rahmen der ‘Post Merger’-Integration geht es darum, Gäste, Mitarbeiter und übrige Stakeholder abzuholen und mitzunehmen. Um den Kaffeebars optimale Unterstützung zu bieten, galt es intern Prozesse, technische Strukturen und Schnittstellen bereitzustellen, das Sortiment zusammenzuführen und Synergien im Bereich Lieferanten und Logistik zu realisieren. Entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Integration ist die Reduktion der Komplexität durch eine schnelle Umsetzung wahrnehmbarer Ergebnisse, die durch intensive interne und externe Kommunikation begleitet wird. Wie managen Sie die Fusion? Wir arbeiten nach dem 3-p-Modell von McKinsey (purpose, power, people). Es gilt, gemeinsame Visionen und Energien zu entwickeln und Unsicherheiten abzubauen. Bestehende Erfahrungen sollen bestmöglich genutzt werden – das Beste aus Beidem! Was lief gut? Schnelle Erfolge im Backoffice, beim Sortiment und bei der Integration der Teams in die neue Company. Was eher schlecht? Insgesamt erfordert die Vielzahl an Projekten in dieser Phase mehr Energie und Zeit als erwartet. Dies wird allerdings durch tolles und hohes Engagement der Mitarbeiter kompensiert. Welche Marke wird künftig verwendet? Neue Lead-Marke ist Balzac. Anders als ursprünglich geplant, fahren wir nach der Fusion zunächst eine Zwei-Marken-Strategie. Die unternehmerische läuft der markentechnischen Fusion voraus. Wann soll das Rebranding der World Coffee Units starten? Das bloße Auswechseln des Logos wäre kontraproduktiv. Ein Mehrumsatz wird nur erzielt, wenn der Gast durch die Änderung einen wahrnehmbaren Nutzen erkennt. Um die Marke Balzac neu aufzuladen, entwickeln wir die Stärken beider Konzepte weiter und lassen diese in das Remodelling unserer Kaffeebars einfließen. Investiv werden wir zuerst den Fokus auf die vorhandenen Balzac Kaffeebars legen. Im Anschluss soll das Rebranding der World Coffee-Units erfolgen. Neue Standorte werden bereits unter der Marke Balzac eröffnet, wie z.B. im MTZ in Frankfurt, wo derzeit verschiedene Stilelemente getestet werden. Wie viel muss pro Unit in das Rebranding investiert werden? Je nach Ausgangssituation des Standortes und Umfang des Umbaus bewegt sich das Investitionsvolumen zwischen 30.000 c und 250.000 c. Ihr langfristiges Ziel? Wir wollen mit Balzac die beste Coffeeshop-Alternative zu Starbucks und McCafé in Deutschland werden. Vergleichbar mit Caffè Nero in UK. food-service 03/2012 ❚ 33 fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:56 Seite 34 ❚ Marktporträt Doch auch das klassische Coffeeshop-Business wird in Deutschland weiterverfolgt. Ein neuer Standort kam in Fulda hinzu. Das Ende 2010 eingeführte Food-Konzept (‘Schnelle Feinkost’) konnte die Wichtigkeit von Snacks im Geschäft steigern. Das Unternehmen konzentrierte sich 2011 speziell auf die Expansion in anderen internationalen Märkten wie Russland (+22), Mexiko (+6) und Slowakei (+7). Weltweit betreibt die Marke 228 Units. 2012 sind insgesamt 25-30 neue Outlets geplant. Masterfranchise-Verträge wurden für Irak, Ukraine, China und die Türkei abgeschlossen. www.coffeeshopcompany.com 11 Meyerbeer Cafetiero 12 Balzac World Coffee. Der unternehmerische Zusammenschluss der Marken Balzac und World Coffee prägte für beide das Jahr 2011. Der Alleingesellschafter der früheren World Coffee Company verfügt jetzt in der neuen Firma über eine qualifizierte Mehrheit. Die Geschäftsführung liegt in der Hand von Christian Schwake (vorher World Coffee). Vanessa Kullmann, Balzac-Gründerin, lebt seit geraumer Zeit in New York und bleibt im Beirat tätig. Systemweit schwankt der Durchschnittsbon zwischen 3,50 und 5,50 c. Saisonale Premiumgetränke gehören neben den Kaffeevariationen zu den Topsellern (Frappés, Schokoladen-EspressoKreationen). Der Umsatzanteil von Filterkaffee variiert standortabhängig, steigt jedoch kontinuierlich. Schwake zu den Vorhaben 2012: „Leichte Bereinigung des Standortportfolios in Verbindung mit Neueröffnungen.” Die Marken und Strukturen sollen weiter zusammengeführt, die Prozesse stabilisiert werden. www.balzaccoffee.com, www.worldcoffee.de 13 aran 34 ❚ food-service 03/2012 Meyerbeer. 5 Units weniger zählt die Coffeeshop-Kette zum Ende 2011. Auf dem Plan standen Konsolidierung sowie die komplette Erneuerung von drei Standorten. Gästelieblinge sind Cappuccino, Latte und Caramel Macchiato. Bei den Kaltgetränken gingen am häufigsten IceCaramel-Macchiato, Frozen Caramel und und Smoothies über den Tresen. Neu eingeführt wurden eine heiße Schokolade in Fair-Trade-Qualität, ein neues Müsli-Angebot mit Bio-Siegel (Kooperation mit mymuesli) und Torte-to-go (einzeln ver- packte Tortenstücke zum Mitnehmen). Durchschnittlich geben die Gäste 4,805,20 c pro Besuch aus. Die Umsatzbandbreite reicht von 500.000 bis 3,5 Mio. c pro Jahr. Getestet wird derzeit die Einführung von Filterkaffee. Im Laufe des Jahres will man an Hochfrequenz-Lagen starten, anschließend erfolgt der deutschlandweite Roll-out. Weiter ausbauen möchte Meyerbeer das Sortiment an Bio- und Fair-TradeProdukten. www.meyerbeer.de 13 Primo Espresso. Zum Stichtag 31.12.2011 war das Kaffeebar-Konzept 25-mal bundesweit vertreten – Schwerpunkt München (10 Units). Charakteristisch für das vergangene Jahr: „Sehr positive Geschäftsentwicklung mit deutlichen Umsatzzunahmen im Bestands- und Neugeschäft”, so Richard Berner, gemeinsam mit Bruder Robert Geschäftsführer von Primo Espresso. Weiterhin wollen beide das vorhandene in-house Coffeeshop-Konzept innerhalb von privaten und öffentlichen Unternehmen forcieren. Der Food- und Zwischenverpflegungsbereich soll noch stärker ausgebaut werden. Durchschnittlich geben die Gäste 2 c aus, der To-go-Anteil entspricht 40 % des Umsatzes. Das F&BVerhältnis liegt bei 15:85. Topseller? Cappuccino! In diesem Jahr sind 5-6 weitere Units geplant. www.primo-espresso.de 15 Campus Suite. Das Kieler Familienunternehmen stärkt seine Position im Norden. Mit 5 neuen Stores in Flensburg, Lübeck und Hamburg (3) zählt Campus Suite jetzt 24 Units. Darunter erstmals auch eine Shop-in-Shop-Lösung. Kunden der Haspa Hamburg können am Jungfernstieg vor oder nach ihren Bankgeschäften eine Kaffeespezialität genießen. Filterkaffee und Latte Macchiato zählen zu den Bestsellern. „Wir verkaufen daneben viel Mineralwasser und unsere Produkte aus eigener Herstellung wie Eistee sowie Aroma-Wasser”, erklärt Wiebke Bäuch, Justitiarin bei Campus Suite. Die Tendenz gehe klar zu einer zuckerarmen Ernährung. Was ebenfalls gut ankommt: Suppen und Nudeln To-go aus dem Kühlregal. Das Foodstarke Konzept erlebte während der EhecKrise eine deutliche Zurückhaltung der Gäste. Von der Wirtschaftskrise wurde man jedoch nicht nennenswert tangiert. fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:56 Seite 35 fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:56 Seite 36 Social Media und Apps „Social Media ist äußerst relevant, gerade in unserer Branche. Die Gäste erwarten Kommunikation auch außerhalb der Stores und sind sehr aktiv. Wir werden diesen Bereich kontinuierlich ausbauen. Apps sind durchaus interessant, da sich neue Möglichkeiten im Bereich Marketing und Kundeninteraktion bieten. Wir werden dies 2012 in ausgewählten Standorten testen”, Balzac. „Social Media gewinnt zunehmend an Relevanz. Bislang ist Cafetiero hier noch nicht vertreten. Planungen bestehen”, Cafetiero. ❚ Marktporträt „Sehr spürbar ist, dass die modernen Medien die Erwartungen der Kunden erhöhen. Sie möchten von einer Marke unterhalten werden.” Stichwort Social Media! Kostenlosen WLan-Zugang in den Coffeeshops möchte man nicht anbieten. „Mittlerweile hat jeder sein eigenes Internet dabei.” Dieses Jahr will Campus Suite die Qualität in sämtlichen Bereichen optimieren. Nachhaltigkeit! 2012 plant man bis zu 5 weitere Kaffeebars. www.campussuite.de 16 „Wir sind seit Kurzem bei Facebook aktiv und planen, diese Plattform intensiver zu nutzen”, Caffeetante. „Unsere Smartphone-Website ist derzeit in Arbeit. Diese wird z.B. einen Storelocator beinhalten und einige Städtetipps. Des Weiteren können Kunden bei uns ihr Feedback zu unseren Stores, Produkten usw. über einen QR-Code direkt aus der Filiale zu uns schicken. Unsere FacebookSeite wird einen stärkeren Auftritt bekommen”, Campus Suite. „Wir sind bei Facebook und Twitter zu finden, außerdem schreiben wir einen Blog. Über diese Medien informieren wir regelmäßig Gäste und Mitarbeiter”, chicco di caffè. „Seit Dezember werden statt Papierkarten in allen Stores digitale Bonuskarten eingesetzt. Über die App kann der Kunde Stempel direkt auf das Handy laden. Social Media hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Über Facebook, Google+, Youtube-Kanal, Twitter und Blogs können wir eine bisher einzigartige Kommunikation mit unseren Kunden aufbauen”, Coffee Fellows. „Im März 2011 haben wir die Cup&Cino-App eingeführt. Toller Erfolg! Jedes Coffee House besitzt zudem eine eigene Facebook-Seite”, Cup&Cino. „Es gibt bereits einen illy Storelocator für das iPhone. Sehr wichtig ist Social Media für den Austausch unter Kunden und der weltweiten illy Community – siehe Facebook-Fanpages”, illy. „Hohe Resonanz auf unsere Facebook-Seite. Smartphones und Apps: Erste positive Tests wurden bereits umgesetzt, weitere in Planung”, Primo Espresso. „Segafredo Zanetti Deutschland ist seit Herbst 2011 auf Facebook – unverzichtbare Entwicklung”, Segafredo. „Wir haben im November 2011 die erste offizielle iPhone-App gelauncht. Momentan haben wir mehr als 300.000 Fans und gehören damit zu den größten Marken auf Facebook in Deutschland”, Starbucks. „Social Media nimmt einen wichtigeren Stellenwert ein. Tchibo ist mit einem Corporate Blog, bei Facebook, Twitter, Xing und mit einem eigenen Kanal bei Youtube vertreten”, Tchibo. sfcc. Von 22 Coffee Places befinden sich 19 in der bayerischen Landeshauptstadt. Stärkster Standort mit durchschnittlich 920 Gästen pro Tag ist am Odeonsplatz in München. Umsatzbandbreite systemweit: 0,2-1,6 Mio. c/Jahr/Store. Neu eingeführt wurde 2011 die ‘Coffee-fast-lane’-Karte: An einer zweiten Kasse werden Gäste bedient, die eine sogenannte ‘cfe-card’ besitzen. Sie kostet 30 c und ist in zehn Abschnitte gegliedert. Bei jedem warmen Kaffee-Getränk der Größe medium wird ein Coupon fällig. In der ersten Spur werden Gäste bedient, die noch Muffins, Sandwiches oder kalte Getränke ordern. Am häufigsten gingen Cappuccino und Ice Blended Creme Caramel über den Tresen. Sehr gute Erfahrungen hat san francisco coffee company mit der Einführung von kostenlosem WLan gemacht. Die Resonanz der Gäste auf den zeitlich unbegrenzten Zugang ist durchweg positiv. www.sfcc.de 16 Cafetiero. Die Hälfte der 22 Kaffeebars befindet sich an Verkehrsstandorten. Wachstumspotenzial sieht man im Shop-in-Shop-Modell. Bereits vertreten ist Cafetiero in Buchhandlungen und in einer Parfümerie. „Generell eine gute Möglichkeit der Expansion und damit einhergehend positiv für die Stärkung des Bekanntheitsgrades durch Nutzung bestehender Flächen und Kundenkreise”, heißt es aus dem Unternehmen. Der Store mit der höchsten Frequenz steht in Frankfurt/Main (Fressgass) mit täglich mehr als 600 Gästen. Der Durchschnittsbon variiert von 3,40 c (Innenstadt) bis 7,50 c (Verkehrsstandort). Speziell an Bahnhöfen und Flughäfen mit viel internationalem Publikum verkaufen sich Getränke mit Soja- oder laktosefreier Milch sehr gut. Bestseller? Hauskaffees aus eigener Röstung, Cappuccino und Latte Macchiato. 2011 spürbar: „Verstärkung der Wettbewerbssituation. Doch obwohl weiter Billiganbieter auf den Markt kommen, setzen viele Kunden wieder verstärkt auf Qualität, die sie gerne bereit sind zu bezahlen.” www.cafetiero.de 18 Einstein. Mit 15 der 20 Units ist Berlin für das Konzept Top-City. Der größte und stärkste Standort befindet sich am Kurfürstendamm mit im Schnitt täglich 800 Gästen. Besonders beliebt? fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:56 Seite 37 Top 3 Kaffeebar-Städte Berlin München Hamburg 30 x McCafé 19 x Tchibo 19 x Starbucks 15 x Einstein 10 x Segafredo 31 x chicco di caffè 19 x sfcc 10 x Primo Espresso 9 x Coffee Fellows 9 x Segafredo 25 x McCafé 21 x Tchibo 18 x Balzac 14 x Starbucks 13 x Campus Suite Stempelkarten! „Wir überlegen, ob wir in diesem Jahr unsere Bonuskarten durch eine Smartphone-App ersetzen”, so Geschäftsführer Jürgen Schnappinger. Weiteres Expansionspotenzial sieht man bei Shop-in-Shop-Lösungen. Bereits vertreten ist man bei 6 Einzelhändlern (Bekleidung, Warenhaus, IT). 2012 sollen weitere Einstein Cof- feeshops eröffnen: in Berlin, Belgien und auch in Holland. www.einstein-coffeeshop.de 19 Burger King Café. Nach Tests mit verschiedenen Markenpartnern in den vergangenen drei Jahren – Lavazza und sfcc – startete die Fast Food-Kette 2011 mit einer mehrstufigen Kaffeebar-Lösung Starkes Wachstum durch Übernahme Dr. Stefan Tewes, Coffee Fellows, zur Integration von 25 CoffeeshopCompany-Units Die Coffee Fellows GmbH, München, hat mit Wirkung zum 1.6.2011 die Geschäftsanteile der CSC-Deutschland GmbH erworben. CSC verfügte über 25 Units der Marke Coffeeshop Company, die vorwiegend in Ostdeutschland angesiedelt sind. Warum diese Übernahme? Ziel war, über den Kauf von Marktanteilen im wettbewerbsdichten Feld schnell signifikanten Vorsprung zu erlangen – auf nun 67 Shops. Welche Herausforderungen gab’s zu bewältigen? Mitarbeiter und Gäste müssen relativ schnell und mit überschaubaren Kosten in die eigene Markenwelt und in das Netz integriert werden. Was lief gut? Das Rebranding haben wir bereits nach 7 Monaten erfolgreich beendet (2 Shops wurden nach der Übernahme umgehend geschlossen). Alle Standorte tragen nun unser Logo und erstrahlen in unserem Design – auch wenn das nicht immer einfach war. Die Teams hatten für den Umbau vor allem in Shopping-CenterLagen nur wenig Zeit. Möblierungen und Thekenverkleidungen mussten innerhalb von 24 Stunden erneuert werden. Wie viel musste pro Unit in das Rebranding investiert werden? Die Neugestaltung kostete rund 40.000 c je Standort. War es schwer, die Stammgäste zu überzeugen? Schwierig war zu Beginn die Umstellung vom bedienten Service bei Coffeeshop Company zu Self-Service bei Coffee Fellows. Viele Stammkunden sind abgesprungen. Doch dafür konnten wir ein jüngeres Publikum gewinnen. Unser zweites Problem waren die höheren Preise für große Getränke. An manchen Orten mussten wir sie zurücknehmen. Wirtschaften die Units unter der neuen Flagge besser und profitabler? Rund sechs Wochen nach dem Rebranding waren die Umsätze der Units wieder auf dem Ausgangsniveau. Jetzt sehen wir ein deutliches Wachstum der Erlöse von 20 bis 30 %. Der Trend zeigt weiter nach oben. Welche Learnings ziehen Sie aus dem gesamten Prozess? Worst Case ist Best Case: Nimm das Schlimmste an und hoffe ... fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:57 Seite 38 ❚ Marktporträt unter dem Namen Burger King Café. Bohnen-seits Zusammenarbeit mit der Premium-Marke Piazza D’Oro (Sara Lee). Zur Wahl stehen eine separate Coffeebar oder ein integriertes Kaffeebar-Modul in den BK-Counter – je nach Standortgröße. Von 64 Burger King-Units mit neuem Kaffeeangebot beherbergen 18 freistehende Cafés, der überwiegende Teil bietet eine CounterLösung. Zu den wesentlichen Erkenntnissen seit dem Start im März 2011 in Leipzig: Mit der verstärkten Kaffeekompetenz zieht Burger King neue Zielgruppen an – nicht nur für Heißgetränke, sondern auch fürs klassische Burger-Sortiment. Bis 15 % Umsatzplus verzeichnen BK-Restaurants mit neuer Kaffeebar-Lösung (insgesamt). Speziell nachmittags kann den Gästen nun mehr geboten werden. „Gemeinsam mit unserem Kaffeepartner haben wir zudem das FoodAngebot überarbeitet. Neue Kuchen wurden bereits eingeführt. Wir denken außerdem über saisonale Aktionen nach”, erklärt Andrea Ungereit-Hantl, Unternehmenskommunikation. Was bei den Gästen ebenfalls gut ankommt: Anstatt To-go-Becher gibt es nun für den Vor-Ort-Verzehr Gläser und Porzellan-Tassen. An Standorten, wo 3 x Kaffee-stark Le CroBag: Der französisch definierte Back-Snack-Profi in deutschen Bahnhöfen ist auch ein kompetenter Kaffee-/ Kaffeespezialitäten-Verkäufer. Im Durchschnitt der über 120 Betriebe mit mehr als 70 Mio. c Nettoumsatz/Jahr (2011) werden 28 % aller Erlöse mit BohnenProdukten generiert. Das allermeiste to go. www.lecrobag.de Woyton: Die Salat-Sandwich-Marke (Fast Casual) ist einst als Kaffeebar losgelaufen. Heute deutlich stärker Food-fokussiert. Im Durchschnitt der 20 Units (überwiegend NRW) stehen Kaffeegetränke geschätzt für 35 % aller Umsätze. Bestseller: Caffè Latte, Kaffee und Cappuccino. Im Trend: weniger Automatisierung. www.woyton.com Dunkin’ Donuts: Das 1950 in Boston gegründete Unternehmen (Donuts) gehört zu den großen Kaffee-Anbietern. In Deutschland (31 Units) beträgt der Anteil von Kaffee/-spezialitäten am Umsatz 24 %. Am beliebtesten: Filterkaffee Dunkin’ Original Coffee in Medium-Size (14 oz) für 2 c. Bei den Espresso-basierten Getränken steht Latte Macchiato an erster Stelle. www.dunkin-donuts.de 38 ❚ food-service 03/2012 nicht ausreichend Platz für ein zusätzliches Coffeebar-Modul vorhanden ist, hat man bereits im überwiegenden Teil der Outlets die Kaffeezubereitung umgestellt (Two-StepMaschine, ganze Bohne, vollautomatische Brühung, Frischmilch mit Aufschäumhilfe). Bislang wurde in den Restaurants Kaffeekonzentrat von Sara Lee verwendet. Insgesamt umfasst das Burger-King-Netz in Deutschland 696 Units. www.burgerking.de 20 Cup&Cino. 3 Standorte hat die Kaffeebar-Marke 2011 geschlossen (FranchiseVertrag endete). In diesem Jahr setzt das Unternehmen wieder auf Expansion, 2-3 Eröffnungen sind geplant. Eine neue Unit ging bereits im Januar in Sigmaringen an den Start. Die bestehenden Kaffeebars konnten 2011 im Vergleich zum Vorjahr ihre Durchschnittsbons deutlich steigern. Als Grund nennt Cup&Cino einen höheren Food-Anteil (42 % des Umsatzes) – das Frühstücksgeschäft konnte merklich verbessert werden. Zu den erfolgreichen Marketing-Aktivitäten zählt die neue Cup&Cino-App. Der Gast kann damit direkt Aktionsgutscheine einlösen. Topseller: Cappuccino und Frappé White Chocolate. Bester Store mit 380 Gästen pro Tag steht in Hamburg. Die Umsätze/Store/Monat bewegen sich zwischen 21.000 und 90.000 c. In diesem Jahr sollen die Foodkompetenz weiter ausgebaut, die Servicequalität gesteigert und die Kosten im Bereich Wareneinsatz reduziert werden. www.cupcino.com 21 Coffee Bay. Italo-amerikanische Kaffeebarkette mit aktuell 12 Standorten. 2 Units wurden geschlossen, 2 eröffnet. Das erste Mal ist man in einem Shopping-Center (Gießen) vertreten. Das Food-Angebot hat das Konzept dahingehend verändert, dass es für die Bagel-Variationen konkrete Menüvorschläge gibt. Zudem offeriert Coffee Bay nun eine größere Auswahl an MüsliRiegeln und weiteren kleinen Food-Artikeln To-go. Der Take-away-Anteil am Gesamtumsatz stieg um 10 Prozentpunkte auf 80 %. fs03_022_039_Kaffeebars_Layout 1 17.02.12 12:57 Seite 39 Marktporträt ❚ Durchschnittlich geben die Gäste 2,80 c aus, das F&B-Verhältnis liegt bei 30:70. In der Studentenstadt Marburg befindet sich mit 500 Gästen pro Tag die stärkste Unit. Ein neuer Standort soll 2012 in Aschaffenburg hinzukommen. www.coffee-bay.de 22 Caffeetante. Das Konzept aus Norddeutschland hat nun 11 Units (+1). Hervorgegangen aus einer Bäckerei, ist die Bäckertheke auch heute noch fester Konzeptbestandteil. Gefertigt wird in der zentralen Produktionsstätte in Stade. Umsatzverteilung Caffeetante: rund 50 % Backwaren zu 50 % Kaffeebar. Systemweit beträgt der Durchschnittsbon 3,70 c. Mit im Schnitt 500 Bons/Tag gehört der Standort in einer Baumarkt-Filiale zu den besten. „Überraschend gut haben sich 2011 ältere Filialen weiterentwickelt, während sich neuere schwer getan haben, weiter zu wachsen”, so Geschäftsführerin Jana Rosendahl. Bei den Heißgetränken ist und bleibt Filterkaffee Nummer 1 (vor Ort werden zwei Sorten frisch gemahlen), im Snackbereich gehört das Frühaufsteher-Frühstück zu den Favoriten der Gäste (zwei halbe belegte Brötchen plus Kaffee). 2012 will Caffeetante im Heißgetränke- und Snackbereich noch stärker werden. Expansion? Fest steht bereits ein neuer Betrieb in der Itzehoer Innenstadt. www.caffeetante.de 23 aran. Zum 31.12.2011 zählte das Brot- und Kaffeekonzept nach eigenen Angaben 10 Standorte. 11 Franchise-Verträge wurden im vergangenen Jahr -nehmerseits aufgelöst. Entzündet hatte sich das Feuer an Einkaufspreisen, bis schließlich den mittlerweile ausgeschiedenen Partnern die Vertrauensbasis fehlte. Die große Mehrheit von ihnen mit dem Spitzenstandort Konstanz agiert und expandiert unter der neu entwickelten Marke pano (D: 7/A:1). Ende 2012 will die pano-Gruppe in der DACH-Region rund 15 Betriebe haben. Wachstumspläne nennt auch aran-Geschäftsführer Jürgen F. Baur. Fokus legt er auf die Regionen Stuttgart und Hamburg. Auch der Schritt in die Schweiz ist geplant. 2011 stieg der Durchschnittsbon laut Baur um 5 % auf knapp 6 c, das F&B-Verhältnis liegt bei 40:60. Produktneueinführungen: arano-Brot (Weißmehl-Brot) und aran-Winter-Kaffee (Premium-Filterkaffee). www.aran.coop, www.pano.coop 23 Black Bean. Mitte 2011 hat das im bayrischen Eggenfelden beheimatete Konzept einen Standort geschlossen (Hamburg, Colonnaden). Als einen der Gründe nennt Black Bean-Geschäftsführer Stephan Sommer die dortige zu hohe Coffeeshop-Dichte. Der beste Store zählt durchschnittlich 500 Gäste pro Tag (Nürnberg, Ludwigsplatz). Neben höheren Durchschnittsbons (+12 %) erfreute sich das Konzept auch am steigenden Verkauf von Kaffeebohnen an Endverbraucher. Topseller: Cappuccino und Frozen Bean. Zu den herausragenden Aktionen zählt man die Einführung einer App (digitale Bonuskarte). 4 Standorte wurden mit neuen Siebträgermaschinen ausgestattet. Pläne 2012: Preisanpassungen und ein Standort in München. www.black-bean.de 23 Espressamente illy. Ein Outlet hat das Franchise-Konzept des italienischen Premium-Bohnenanbieters illy 2011 aufgegeben. 3-4 neue Units sind 2012 in Berlin, München und Hamburg geplant. Im vergangenen Jahr verzeichnete illy einen signifikanten Anstieg an Nachfragen potenzieller Franchisenehmer. Sehr interessant schätzt man das Expansionspotenzial von Shop-inShop-Kooperationen ein, die Möglichkeiten werden ausgearbeitet. Verändert wurde im Vorjahr das Food-Sortiment. GetränkeTopseller kalt: illycrema (geeiste Kaffeecreme) und Kaffee-Cocktails. Heiß: die Klassiker Espresso, Cappuccino und Latte ir Macchiato. www.illy.com