Mode braucht - Textilzeitung
Transcription
Mode braucht - Textilzeitung
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 24. Mai 2016 Fußball-EM 2016 DAS GESCHÄFT MIT DEM SPORTEVENT Mode braucht © Zalando TECHNIK MIT DIGITALEN INNOVATIONEN IN DIE ZUKUNFT 10/16 DVZ und TextilWirtschaft präsentieren: Textillogistik Kongress 2016 Jetzt informieren und zum Frühbucherpreis anmelden! www.textillogistik-kongress.de 8. September 2016 Schnell und smart – Moderne Strategien für die Fashion-Supply-Chain Steigenberger Airport Hotel | Frankfurt am Main Erleben Sie live auf der Bühne u.a.: Sichern Sie sich schon jetzt Ihren Platz als Sponsor oder Aussteller bei Kirsten Elsen, Bereichsleiterin Verkauf: Telefon: +49 69 7595-3045 E-Mail: kirsten.elsen@dfvcg.de David Schröder Zalando Ein Business-Event der: Veranstalter: Sponsoren: Partner: Conference Group inhalt 08 © Breneis, 04 Picturedesk, 08 Zalando, 24 Ernst Kainerstorfer, 34 WILVORST Welcome to Zalando! 24 Anlassmode: Gute gesellschaft 34 04 KLEINES PLUS IM HANDEL 100 Jahre Wilvorst Menschen – nicht nur MAschinen Die Zukunft kann man nicht vorhersehen, aber man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen: Sie wird noch digitaler, als es die Gegenwart schon ist. Wer meint, der digitale Wandel sei bereits vollzogen, irrt gewaltig. Diese Ausgabe der ÖTZ geht förmlich über vor lauter Technologie. Ein realer Besuch in der digitalen Welt von Zalando, ein Wettbewerb der besten Websites – und ein Vortragender (beim TW Forum in Schwetzingen), der die totale Digitalisierung vorhersagt und auffordert: »Stellen Sie sich das Unvorstellbare vor. Und wundern Sie sich nicht, dass die Zukunft genau so aussehen wird.« Onlinespezialisten sind sich sicher: Der stationäre Einzelhandel befindet sich in einer Art Isolation, nur durch eine in jeder Weise barrierefreie Vernetzung aller Player könne er sich noch retten. So soll ein Netzwerk entstehen, das Kunden, Blogger, Logistiker, Designer und Industrie miteinander verbindet. Ja, das gibt es zum Teil schon. Die Onlineriesen leben vor, wie man aus einem digitalen Shop einen Technologie- und Werbekonzern macht. Dagegen schauen lokale Einzelhändler halt wirklich ein wenig mickrig aus. Aber: Noch immer werden 80 % aller Textilien stationär verkauft. Vielleicht, weil die Kunden träge sind und nur ungern ihre Gewohnheiten ändern. Vielleicht aber auch, weil im stationären Handel noch immer Menschen stehen. Klar: Diese Menschen auf den Flächen konkurrieren mit Maschinen und geraten unter Druck. Aber immerhin – es sind Menschen. Brigitte pfeifer-Medlin TZ 10 2016 3 BUSINESS NEWS lanciert neue Modemarke Red Bull A P S O T EW N © Red Bull lphaTauri – ein Wortspiel mit dem Stier im Firmennamen der Konzernmutter Red Bull – heißt die neueste Schöpfung des Salzburger Getränkeherstellers. Erhältlich ist das Fashion Label – vorerst, wie in einer Presseaussendung betont wird – exklusiv im soeben eröffneten Monolabel-Store in der Salzburger Getreidegasse 36 auf 90 m² Verkaufsfläche. In direkter Nachbarschaft, auf Hausnummer 34, betrieb Red Bull schon bisher einen Store mit MerchandisingArtikeln, die »Red Bull World«. Die Kollektion AlphaTauri bietet Freizeitmode für Damen und Herren, die stark auf Funktionsstoffe, textile Innovationen und hochwertige Materialien setzt, die großteils von Schoeller Textiles bezogen werden. Schwerpunkte sind Jacken, Sweater, Jerseys und Taschen. Zu den weiteren Plänen mit der Marke heißt es von Red Bull, man wolle vorerst aus den Erfahrungen mit dem ersten Store lernen. »Ein Vorteil für uns als Branchenneuling ist, dass wir gängige Mechanismen wie beispielsweise Lieferrhythmen und saisonale Wechsel überdenken können«, so ein Sprecher. © Picturedesk © Picturedesk Nur kleines Umsatzplus im Handel C&A: Markt schrumpft weiter D er Moderiese C&A hat sich in Österreich auf einen rückläufigen Markt eingestellt. »In Österreichs stationärem Textilhandel sind die Umsätze seit fünf Jahren rückläufig. Der Markt wird sicher auch heuer wieder schrumpfen«, sagte Österreich-Geschäftsführer Norbert Scheele jüngst in einem Interview mit der Tageszeitung Kurier. Zum Teil würden die Umsätze auf Konten ausländischer Versandhändler fließen, zum Teil würden Menschen lieber auf Urlaub fahren oder ein neues Handy kaufen, statt in Mode zu investieren. Scheele spricht aber auch die schon seit Jahren schrumpfende Kaufkraft an: »Gegen Ende des Monats geht in unseren Filialen die Zahl der Kreditkarenzahlungen nach oben. Das zeigt: Den Leuten geht das Geld aus.« Die steigenden Nettoeinkommen durch die Steuerreform würden durch gestiegene Wohnkosten wieder aufgefressen: »Die Menschen brauchen das zusätzliche Geld am Konto, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.« C&A hat in Österreich mit 130 Standorten zuletzt brutto 363 Mio. € umgesetzt. Die Expansion ist nahezu zum Erliegen gekommen. »Es geht primär um die Optimierung des Filialnetzes, also etwa kleinere gegen größere Standorte abzutauschen«, erklärt Scheele gegenüber dem Kurier. Mittelfristig werde es im Handel überhaupt weniger Verkaufsfläche geben. »Ich schätze zumindest 10 % weniger«, so Scheele. 4 TZ 10 2016 Ö sterreichs Einzelhändler setzten im März laut Statistik Austria nominell um 3,6 % und preisbereinigt um 3,1 % mehr um als im Vorjahresmonat. Enttäuschend angesichts der Tatsache, dass heuer das gesamte Ostergeschäft in den Monat März fiel, während 2015 ein Teil des Ostergeschäftes im April enthalten war. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren verzeichnete im März ein nominelles Umsatzplus von 6,0 %, im Einzelhandel mit Nicht-Nahrungsmitteln fiel das Plus mit 1,9 % deutlich geringer aus. Im ersten Quartal 2016 erzielte der Einzelhandel gegenüber dem Vorjahreszeitraum sowohl ein Umsatzplus (+2,1 %) als auch einen Anstieg im Absatzvolumen von 1,1 %. Auch hier lag der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren mit +3,4 % (nominell) deutlich über den NichtNahrungsmitteln (+1,3 %). BRAX IST DIE NUMMER DER ÖTZ MENSWEAR HOSEN-STUDIE 2016 Sieger in allen Kategorien: Passform, Rendite, Lieferzuverlässigkeit, Preis / Leistung, Betreuung, Lifestyle SOWIE GESAMTWERTUNG ! BUSINESS NEWS Zero auch in Österreich in Konkurs s war nur eine Frage der Zeit: Gut einen Monat nach der Insolvenz des Mutterunternehmens Anfang April sind nun auch die Österreich-Töchter der deutschen Modemarke Zero in Konkurs gerutscht. Besonders die Zero Retail GmbH, über die die eigenen Einzelhandelsgeschäfte der DOB-Marke gemanagt wurden, hat es schwer erwischt: Der KSV1870 berichtet über Verbindlichkeiten in Höhe von rund 3,3 Mio. €, die fast zur Gänze gegenüber der Muttergesellschaft bestehen. Dem stehen als Aktiva (Geschäftsausstattung, Warenvorräte und Bankguthaben) nur 1,1 Mio. € gegenüber. Laut einem Bericht im Kurier erwirtschaftete die Zero Retail GmbH mit Filialen in Wien, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Seiersberg im letzten vollen Geschäftsjahr (per Mai 2015) bei einem Umsatz von 3,24 Mio. € einen Jahresverlust von etwas mehr als 1 Mio. € – bei einem Verlustvortrag von bereits 1,39 Mio. €. Die Zero Franchise GmbH, über die die Franchise-Stores und Shopin-Shops beliefert wurden, hat laut KSV1870 hingegen nur Schulden in Höhe von 530.000 €, jedoch keinerlei nennenswerte Aktiva. Die Gesellschaft erzielte laut Kurier im Geschäftsjahr 2014/15 bei 2,49 Mio. € Umsatz immerhin einen kleinen Gewinn von 52.000 €. Die Konkursverfahren, die per Eigenantrag eingebracht wurden, sind bereits eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der Innsbrucker © Zero E Rechtsanwalt Johannes Nagele bestellt. Alle Geschäfte werden vorerst weitergeführt, bis der Insolvenzverwalter eine Entscheidung trifft. Die Chancen auf ein Weiterleben der Firmengruppe mit Sitz in Bremen stehen indessen nicht schlecht: Die deutschen Insolvenzverwalter berichten über »knapp ein Dutzend Angebote potenzieller Investoren«, die dem Gläubigerausschuss bereits vorliegen würden. Speziell aus dem Private-Equity-Bereich gebe es großes Interesse. Nun würden die Angebote geprüft und Verhandlungen geführt. Die Firmengruppe Zero mit einem Umsatz von zuletzt rund 100 Mio. € hatte nach drei verlustreichen Jahren am 1. April Insolvenz angemeldet. Mitte April ist Urs Kinting, vormals Geschäftsführer der DOB-Labels Olsen und Comma, als Interimsmanager bei Zero eingestiegen. Kettner neu in St. Pölten D er Jagdausstatter und Anbieter von Outdoor-, Trachten- und Landhausmode Eduard Kettner hat am 11. Mai eine neue Filiale an der St. Pöltener Peripherie eröffnet. Das mehr als 500 m² große Geschäft liegt im Gewerbegebiet Ratzersdorf, unmit- short cuts telbar neben der Autobahnabfahrt St. Pölten Nord, und bietet als Besonderheiten u. a. einen Schusskanal und eine Büchsenmacherwerkstätte. Das gesamte Obergeschoss der Filiale ist der Trachten- und Landhausmode gewidmet. Kettner betreibt nun österreichweit zwölf Filialen sowie einen umfangreichen Versandhandel über Katalog und Onlineshop. Das Unternehmen ist Teil der Schmid Industrieholding und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 19 Mio. €. +++ VANILIA HÖRT AUF+++ Der Damenhosenspezialist Vanilia stellt seinen Geschäftsbetrieb ein. Trotz hoher Investitionen des Eigentümers seien die Erwartungen nicht erfüllt worden, man müsse den Gegebenheiten des Marktes ins Auge sehen, so Geschäftsführer Patrick Kämmerer. Vanilia hatte zuletzt versucht, sich als Komplettanbieter zu etablieren – offensichtlich ohne Erfolg. +++PULL & BEAR KOMMT AUF MARIAHILFER STRASSE+++ Der spanische Modekonzern Inditex (Zara, Bershka u. a.) eröffnet seinen dritten österreichischen Laden der Marke Pull & Bear. Nach Geschäften in SCS und Donau Zentrum zieht es den Young-Fashion-Filialisten nun auf die Mariahilfer Straße. Die Bauarbeiten im Haus Nr. 65 (ehemals Wien-Energie) laufen, die Eröffnung ist für den Sommer geplant. +++BIK BOK HAT ELF SHOPS+++ Die norwegische Varner-Gruppe hat am 12. Mai mit ihrer jungen DOB-Marke Bik Bok ihren elften Shop hierzulande eröffnet. Mit 500 m² Verkaufsfläche ist der Store im Wiener Donau Zentrum der bisher zweitgrößte der Kette. Im März wurden außerdem Filialen im Wiener Einkaufszentrum Huma Eleven sowie in der SCS aufgesperrt. 2015 erzielte die Marke Bik Bok mit über 230 Stores einen Umsatz von 153 Mio. € (+5,9 %). +++HÖLTL LÄDT ZU ROADSHOW+++ Höltl, der Spezialist für Retail-Software, lädt am 8. Juni in Salzburg zu einer Veranstaltung rund um die Themen Kundenbindung, Registrierkassenverordnung und Zahlungsmöglichkeiten. Auch Peter Stöcker vom Eferdinger Modehaus Stöcker wird einen Vortrag halten. +++TAKKO ERÖFFNET ONLINESHOP+++ Der Diskonter Takko hat einen Onlineshop eröffnet – vorerst nur für seine Kunden im Heimmarkt Deutschland. Angeboten wird das komplette Sortiment. Die Lieferung in eine Takko-Filiale ist kostenfrei, bei Bestellung nach Hause werden Gebühren fällig. Takko betreibt derzeit 1.100 Geschäfte in Deutschland sowie 800 Filialen in weiteren 15 europäischen Ländern. +++TOM TAILOR BLEIBT IN ROTEN ZAHLEN+++ Der Hamburger Modekonzern Tom Tailor hat seine Erlöse im 1. Quartal um 1,5 % auf 218,9 Mio. € gesteigert. Der Periodenverlust weitet sich hingegen von 4,0 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 5,8 Mio. € aus. Besonders bei der Tochter Bonita gibt es weiterhin Probleme, die Umsätze dort schrumpften um 6,3 %, während die Marke Tom Tailor um 5,4 % zulegte. Im gesamten Konzern sollen 80 bis 100 Filialen geschlossen werden und im Gegenzug nur noch etwa 30 neue Geschäfte eröffnen. +++LENZING WIEDER GUT UNTERWEGS+++ Der Faserhersteller Lenzing hat im ersten Quartal 2016 seinen Umsatz um 8,1 % auf 512,8 Mio. € gesteigert. Das Periodenergebnis hat sich von 16,6 auf 44,1 Mio. € mehr als verdoppelt. 6 TZ 10 2016 BUSINESS NEWS eröffnet Megastores in Wien und Plus City Intersport N © Intersport ach einem Umsatzwachstum um 8,6 % im Geschäftsjahr 2014/15 (per 30. September) hat Intersport in Österreich seine Umsätze im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (also bis Ende März) um 10,3 % gesteigert. Durch die Übernahme von Eybl durch Sports Direct ergeben sich für die Gruppe neue Marktchancen. Darum wurden im vergangenen Jahr 15 neue Sportgeschäfte aufgemacht, »und wir sind derzeit an zehn neuen Standorten dran«, so Geschäftsführer Mathias Boenke gegenüber dem Wirtschaftsblatt. Die Hälfte, etwa fünf neue Shops, wolle man heuer noch realisieren. Am 1. September sperrt in der Plus City in Pasching eine 2.500 m² große Filiale auf, die die Intersport-Organisation über ihre eigene Retail-Company selbst führen wird. Zwei rund 3.000 m² große Stores sind im Wiener Raum geplant, diese sollen jedoch von Intersport-Händlern betrieben werden. Sport 2000 wächst um 5 % D ie Fachhändlergemeinschaft Sport 2000 steigerte im Vorjahr ihren Umsatz in Österreich um 4,7 % auf 447 Mio. € und hat mittlerweile 213 Mitgliedsbetriebe mit 357 Standorten österreichweit. Laut Vorstand Holger Schwarting ist Sport 2000 mit einem Marktanteil von 29 % (inklusive Gigasport) Marktführer. Inklusive des Auslandsgeschäfts (Tschechien, Ungarn, Slowakei) kommt die Gruppe auf 488 Mio. € Umsatz bzw. 283 Fachhändler. Eine der Innovationen der letzten Zeit: Ab dem zweiten Quartal 2016 wird in den Geschäften der Sport-2000-Händler der »digitale Ladentisch« eingeführt, mit dessen Hilfe Kunden im Laden auf das gesamte Sortiment der Gruppe zugreifen können – egal, wie groß das eigene Lager ist. »Der Kunde wird persönlich vor Ort vom Händler beraten und bekommt das für ihn beste, genau auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Produkt«, erläutert Vorstand Holger Schwarting die digitale Strategie. Komplettumbau bei Hugo Boss N © Hugo Boss ach dem überraschenden Rückzug des langjährigen Vorstandschefs ClausDietrich Lahrs wurde nun in den eigenen Reihen ein Nachfolger gefunden: Mark Langer, seit 2010 Finanzvorstand bei Hugo Boss und insgesamt seit 13 Jahren im Unternehmen aktiv, wurde zum neuen CEO ernannt. Langer war bereits interimistisch mit der Konzernführung betraut. Auch die Kreativspitze wurde neu besetzt: Vorstand Christoph Auhagen scheidet einvernehmlich aus dem Unternehmen aus, ihm folgt Ingo Wilts als Chief Brand Officer nach. Wilts, bereits von 2000 bis 2009 bei Boss für die Menswear verantwortlich, wird sein Amt voraussichtlich erst im November antreten können. Nachdem Hugo Boss mit seinen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 enttäuscht und CEO Lahrs daraufhin den Hut genommen hatte, hat der Konfektionär auch den Start ins neue Geschäftsjahr verpatzt: Der Umsatz sank im 1. Quartal um 4 % auf 643 Mio. €, der Gewinn halbierte sich auf 38,5 Mio. €. Im Wholesale gingen die Umsätze um 9 % zurück, der eigene Retail hielt sich dank weiterer Expansion stabil (flächenbereinigt: - 6 %). Nun soll die Expansion gedrosselt und unprofitable Stores geschlossen werden. Ex-CEO Lahrs hatte in den vergangenen Jahren sein Augenmerk vor allem auf die Expansion mit eigenem Retail gesetzt. Die Zahl der konzerneigenen Einzelhandelsgeschäfte hat sich weltweit seit 2008 von 330 auf knapp 1.700 im Jahr 2015 verfünffacht. *SMS-Preis laut Ihrem Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition zum Schutz der Bienen und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf. Greenpeace dankt für die Unterstützung durch die kostenlose Schaltung dieses Inserats. Pestizide machen Bienen krank. Sterben die Bienen aus, sind auch wir Menschen in Gefahr. Jetzt Petition gegen Pestizide unterzeichnen: SMS MIT „BIENEN“ AN 0664 660 30 30 * E-COMMERCE Vom Start-up zum Grown-up Ein Tag bei Zalando in Berlin. Ein Blick hinter die Kulissen. Was treibt den E-Commerce-Riesen an? Welche Strategie verfolgt er? Und wie will er Modehandel, Hersteller und Konsument vernetzen? Die Start-up-Mentalität hat sich Zalando, das mittlerweile über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt, nicht nehmen lassen. Teams sollen so flexibel und innovativ bleiben. Z alando ist erwachsen geworden. In acht Jahren wurden aus den Kinderschuhen Siebenmeilenstiefel. Heute ist das Berliner Start-up ein börsennotiertes Unternehmen, beschäftigt derzeit mehr als 10.000 Mitarbeiter (allein im letzten Jahr wurden über 2.000 neue Mitarbeiter eingestellt) und hat 2015 einen Umsatz von rund drei Mrd. € erwirtschaftet. Konkrete Zahlen gibt es auch bereits für das erste Quartal 2016: 796 Mio. € Umsatz. Das entspricht einem Umsatzplus von 23,7 %. Im Vorjahreszeitraum kam Zalando noch auf ein Plus von knapp 29 %, berichtet die APA. Das Wetter zu kalt, strategische Investitionsmaßnahmen – die Gründe für ein schwächeres Wachstum sind vielfältig. Bei Zalando ist man dennoch bester Dinge und hält an den Prognosen für das Gesamtjahr fest: Umsatzwachstum bis zu 25 %. Dazu Vorstandsmitglied Rubin Ritter: »Wir treiben derzeit eine Vielzahl von Entwicklungen voran, die auf unsere langfristige Plattformstrategie und unseren Wachstumsplan einzahlen. Gleichzeitig wächst unser Kerngeschäft sehr stark, und wir gewinnen weiterhin Marktanteile hinzu.« Weitere Kennzahlen geben Grund zur Annahme, dass die gute Stimmung im Unternehmen berechtigt ist: Die Zahl der aktiven Kunden stieg von 15,4 Mio. (1. Quartal 2015) auf 18,4 Mio. (1. Quartal 2016). Aus 12 Mio. Bestellungen im Vergleichszeitraum 2015 wurden 15,6 Mio. im ersten Quartal 2016. Die SiteVisits legten von 392,8 Mio. (1. Quartal 2015) auf 479,5 Mio. (1. Quartal 2016) zu. Mobile First wird als Strategie durchgezogen. Aktuell kommen bereits 62 % des Traffics über Mobile, also über Mobile Web oder Apps. So weit, so zahlenlastig. 8 TZ 10 2016 Zalando-Town. Doch wie tickt das E-Commerce-Unternehmen wirklich, das laut Bericht der APA rund ein Prozent Anteil am europäischen Modemarkt hat und daraus in Zukunft fünf Prozent machen will? Die TZ machte sich selbst ein Bild vor Ort. Kein riesiges Presseding mit etlichen geladenen Journalisten und perfekt inszenierter Show, sondern ein individueller Besuch mit Eindrücken aus erster Hand. Mitte Mai im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Hier sitzt Zalando. Verteilt auf vier Locations. Die Führungsriege, die Teams für die internationalen Märkte oder die Personalabteilung haben unweit des Ostbahnhofs direkt an der Spree ihren Platz. Großraumbüros, Gemurmel in unterschiedlichen Sprachen, reduzierte Optik. Anders der Eindruck in der Abteilung für Content Creation, die den alten Postbahnhof ein paar Hundert Meter weiter bezogen hat. Backsteinbau. Cool, kreativ, emsig. Wie im Ameisenbau. Hier tummeln sich Artdirektoren, Grafiker, Editoren, Fotografen, Stylisten, Models und die Qualitätssicherung. »Seit 2013 arbeiten wir hier nach dem Inselprinzip in autonomen Teams, um die Prozesse zu optimieren. Was 2009 mit sieben Mitarbeitern begonnen hat, kann heute auf 250 Mitarbeiter in Berlin und Erfurt zurückgreifen«, berichtet Simone Wangemann, Zalando Content Creation. Time to online: Im Schnitt nur zwei Stunden vergehen vom ersten Foto bis zum Angebot im Shop. In der gesamten Content Creation werden im Schnitt täglich (!) 1.000 Produkte abgelichtet. Wo sich das Start-up-Feeling am besten spüren lässt? Im »Technik-Hub« in der Mollstraße. Hunderte Programmierer arbeiten in diesem Gebäude. Die Sicherheitsvorkehrungen sind strenger. Klar, hier sitzt das Gehirn des E-Commerce-Riesen. Hier wird an den neuesten Innovationen getüftelt. Im »Fashion Hub« in der Bahnhofstraße präsentiert sich Zalando mit seiner vollen Modekompetenz. Das Team der Trend scouts ist dort beheimatet – ja, Zalando leistet sich eine interne Inspirationsquelle. »Wir verstehen uns als InhouseServiceprovider«, betont Trendscout Karin Ose. Diese Abteilung sei maßgeblich daran beteiligt, die Fashionkompetenz von Zalando weiter auszubauen, so Ose. Ziel sei es, dass Zalando eine »erkennbare modische Handschrift bekommt«. Dafür fliegen die Modeexperten in Modemetropolen, kommen mit den aktuellen Trends im Gepäck retour und briefen Einkauf und Marketing. Gefühlt ist Zalando in BerlinFriedrichshain also überall. Klar, was wächst, breitet sich aus. Allein 2015 erwei- E-COMMERCE »Wir wollen eine sinnvolle Online-Offline-Vernetzung aller Beteiligten der Modebranche erreichen.« Alle Bilder © ZALANDO Dominik Rief, Country Manager A und CH Coole Loungeatmosphäre im Zalando Headquarter in Berlin (o.). In der Content Creation in Berlin und Erfurt werden täglich 1.000 Produkte geshootet und online gestellt (links). terten die Vorstände Robert Gentz, David Schneider und Rubin Ritter die Geschäftsfelder von Zalando um den Curated-Shopping-Dienst Zalon sowie Zalando Media Solutions, einen Service für digitale Werbung. Deshalb wird aktuell gerade am Zalando-Campus gebaut – natürlich in Friedrichshain. 2018 soll das gewaltige Bauprojekt abgeschlossen und bezugsfertig sein. Radical Agility. Vor allem im Tech-Bereich von Zalando werden Mitarbeiter auf ein Konzept eingeschworen: Radical Agility. Personalchefin Frauke von Polier versteht darunter »die Zukunft des Arbeitens«. Am Papier basiert diese Unternehmensphilosophie auf den vier Säulen »Purpose«, »Autonomy«, »Mastery« und »Trust«. Der Kern des Konzepts ist im gesamten Unternehmen wichtig: »Jeder Mitarbeiter will eine Stimme haben – und die bekommt er auch«, so von Polier im Gespräch. Die Rolle der Führung habe sich geändert, Führungskräfte treten als Coaches auf. Der Mitarbeiter soll die Möglichkeit bekommen, Teil an der Erschaffung von etwas Neuem zu sein. Hier kommt der »Purpose« ins Spiel: Der Arbeitnehmer empfindet seine Tätigkeit als sinnvoll, weil er den größeren Zusammenhang kennt und in Entscheidungsprozesse eingebunden ist. Auf eine ähnliche Unternehmens- bzw. Mitarbeiterphilosophie setzt übrigens Google. Mit Initiativen wie »Z-Talk« will man Hemmschwellen abbauen. Alle zwei Wochen stellt sich die Geschäftsführung – sowohl in einem Auditorium als auch im Livestream – den Fragen der Mitarbeiter und berichtet aus dem Geschäftsalltag. Auch das Format »Z-Beat« zahlt in diese Philosophie ein: Alle sechs Wochen findet eine Mitarbeiterumfrage statt. Die Ergebnisse der Umfrage werden für alle zum gleichen Zeit- punkt sichtbar gemacht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Setzen der eigenen Ziele: »Wir motivieren dazu, große Ziele zu setzen. Dabei bewertet sich auch jeder selbst. Alle Ziele und Bewertungen sind einsichtig. Diese Transparenz fördert wiederum die Motivation«, berichtet Frauke von Polier, Senior Vice President People & Organisation. Die Förderung der Eigenverantwortung steht dabei im Mittelpunkt. Diese Philosophie der Offenheit ist anstrebenswert (und gerade im digitalen Business vorgelebter Standard von Firmen wie Google), aber nicht ohne Hürden zu meistern. Das bestätigt auch Frauke von Polier: »Voraussetzung ist die Reife der Mitarbeiter. Und auf Arbeitgeberseite müssen wir uns überlegen, wie wir unseren Arbeitnehmern helfen können, mit so viel Informationen richtig umzugehen.« Im Technik-Hub von Zalando setzt Christoph Lütke Schelhowe, Vice President Customer Experience, im Sinne der Radical Agility auf kleine autonome Teams. Er will den Weg zu einem vorab definierten Ziel nicht vorschreiben, sondern den Technikern die Möglichkeit geben, selbst einen Weg zu finden. »Wir wollen dadurch autonome Entscheidungen im Team ermöglichen«, meint Lütke Schelhowe. Entscheidend sei dabei die richtige Rollenverteilung im Team. »Seitdem wir Radical Agility eingeführt und die Organisationsstruktur entsprechend verändert haben, sind unsere Bewerberzahlen gestiegen«, freut sich der Die Community-Plattform für Smart Textiles sowie Faserverbundstoffe und deren industrielle Automatisierung. www.saltex.at Besuchen Sie auch unsere XING-Gruppe! Alle Bilder © ZALANDO E-COMMERCE »Der Mitarbeiter soll die Möglichkeit bekommen, Teil der Erschaffung von etwas Neuem zu sein.« Frauke von Polier, SVP People & Organisation Der Zalando Campus in Berlin-Friedrichshain soll 2018 fertiggestellt werden und das neue Herzstück des deutschen E-Commerce-Riesen werden. Chef der Abteilung für User Experience. »Projekte können so viel schneller und besser umgesetzt und kreative Ideen gefördert werden«, bestätigt Lütke Schelhowe. Eine Institution sind die »Hack Weeks«: Technik-Teams arbeiten innerhalb einer Woche an unterschiedlichsten Projekten abseits des täglichen Geschäfts. Christoph Lütke Schelhowe: »Wir wollen mehr Raum für Innovation schaffen.« Betriebssystem für Mode. Das Wort Onlineshop scheint bei Zalando mittlerweile verpönt. Heute versteht man sich als Plattform, als »Betriebssystem für Mode«. Auch an dieser Stelle kommt man nicht umhin, abzuschweifen und an Google zu denken. Oder an Amazon, Facebook und Apple, die allesamt ihr eigenes Ökosystem erschaffen haben. Mit seiner Plattformstrategie will Zalando zum wichtigsten Verbündeten von Marken- und Handelspartnern werden. Die Grundpfeiler der Strategie: »Consumer Products«, »Brand and Merchant Products« und »Intermediary Products«. Unter der Säule »Consumer Products« ist zum Beispiel der Zalando-Shop zu verstehen. Zalando besitzt über 150.000 Produkte von 1.500 Marken und verkauft sie direkt an die Konsumenten. Der aktuell größte Kanal der Plattform. Neu hinzugekommen ist in diesem Segment der Curated-Shopping-Dienst Zalon – persönliche Stilberatung ohne Zusatzkosten. Kunden der D-A-CH-Region können diesen Service bereits in Anspruch nehmen. Auch hier im Fokus: Mobile First. Die Verbindung zwischen Kunde und Stylist soll durch das Smartphone intensiviert werden. »Zalon ist toll, um Kunden an neue Produkte heranzuführen. Durch den persönlichen Beratungsservice behält der Zalon-Kunde durchschnittlich mehr als der Zalando-Kunde«, so Ivo Scherkamp, Zalon-Geschäftsführer. Außerdem Teil dieses Bereichs: die Zalando Lounge, die Outlets und Eigenmarken. Im Bereich »Brand and Merchants Products« bietet man schon seit 2012 ein Partnerprogramm an. Marken können ihre Produkte über den Zalando-Shop vertreiben. In diesem Fall stellt Zalando den Kontakt zwischen Kunde und Markenpartner her, der direkt an den Konsumenten verkauft. Zalando erhält eine Provision. Mit den »Service Brand Solutions« geht man einen Schritt weiter: In diesem Programm kann die Marke ihren eigenen Shop-in-Shop gestalten. Zalando tritt unterstützend bei der Datenanalyse auf. Auch in diesem Fall ist Zalando nicht als Verkäufer aktiv. Das Partnerprogramm lief bis dato ausschließlich über den E-Commerce-Bereich der Marken- und Handelspartner ab. Neu ist nun, dass auch Ware aus dem stationären Laden mit eingebunden werden kann. Die Ware aus dem Lager des Shops soll direkt vom Store aus an den Kunden geschickt werden können. Für die Optimierung dieses Prozesses erwarb Zalando unlängst den Software-Anbieter Tradebyte, der an Lösungen arbeitet, die Hersteller und Händler im Sinne eines Marktplatzes vernetzen. Tradebyte wurde 2009 gegründet und arbeitet mit Firmen wie Falke, Guess, Street One oder Hallhuber, aber auch direkten Konkurrenten wie dem Onlineshop AboutYou zusammen, berichtet die TW. Der Software-Anbieter soll auch weiterhin unabhängig agieren, heißt es in 10 TZ 01 2016 einem Unternehmensstatement gegenüber der TW. Diese Weiterentwicklung des Partnerprogramms wird derzeit in einem Pilotprojekt mit dem Streetwear-Händler Bodycheck (konkret mit einer Filiale im Berliner Einkaufszentrum Alexa) getestet. »Wir bieten dem Handel damit die Möglichkeit, einen zusätzlichen Absatzkanal zu nützen« erklärt Dominik Rief, Zalando-CountryManager Österreich und Schweiz. Immerhin könne man eine »breite Kundenbasis und enormen Traffic« anbieten. »Der Wert dieses Programms entsteht durch das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage«, bringt es Rief auf den Punkt. Und weiter: »Der Konsument ist mittlerweile daran gewöhnt, dass alle Produkte schnell und jederzeit für ihn verfügbar sind. Zalando ist prädestiniert dazu, diesen Bedürfnissen entgegenzukommen, indem wir als Plattform alle Player im Markt onwie offline vernetzen wollen.« Unter der dritten Säule, »Intermediary Products«, versteht Zalando die Ausweitung seines Pools an Dienstleistern. So beschäftigt der E-Commerce-Experte für Zalon 200 Stylisten, die Kunden beraten. Außerdem im Pool: Logistikpartner. Rücksendungen werden mittlerweile in acht lokalen Retourenzentren in Europa abgewickelt, die von externen Dienstleistern betrieben werden. Ebenfalls an Bord: Marketingpartner. Für diese Dienstleistung wurde die Zalando Media Solutions gegründet. Werbetreibende können über diesen Service, der Zalando wiederum eine Provision einbringt, werbliche Inhalte in Shop und Apps platzieren. Und welcher Eindruck bleibt nach einem Tag beim E-Commerce-Giganten? Zalando ist ein riesiges Konstrukt. Schnell gewachsen, auf den ersten Blick kaum überschaubar. Der Zalando Campus wird dem Unternehmen gut tun – hier lassen sich die Kräfte wieder bündeln. Beeindruckend ist jedenfalls die Infrastruktur, die innerhalb von nur acht Jahren geschaffen wurde, und die Dynamik, die das Führungsteam nach wie vor an den Tag legt. Und dabei schadet auch der Blick zu Google nicht. SA JUNE 28–30 S TAT I O N - B E R L I N www.prem i um e xh i bi t i o n s .co m AUGUST 6 – 9 MOC MUNICH www.pre m i um m uni ch .co m INTERVIEW Smart Social Shopping Der internationale Onlineshop Vestiaire Collective rollt sein Business nun auch in Österreich aus. Das Prinzip: Luxury Resale – Luxusmode aus zweiter Hand. Mitgründerin Fanny Moizant im Gespräch. Fanny Moizant, Mitbegründerin des Onlineshops Vestiaire Collective, setzt auf Luxusmode aus zweiter Hand. © VEstiaire collective Vestiaire Collective als Social-Shopping-Website: Was ist darunter zu verstehen? Wir sahen eine Lücke im Markt für Trusted Social Shopping. 2009 wurde dann Vestiaire Collective in Paris gegründet, mit dem Ziel, einen hochwertigen Online-Marktplatz zu schaffen, auf dem Mitglieder in vertrauenswürdiger Umgebung Premiummode kaufen und verkaufen können. Heute haben wir fast fünf Millionen Mitglieder aus 40 Ländern, die für unser Inventar von mehr als 28.000 Artikeln sorgen und zu dem täglich 2.000 neue Produkte hinzugefügt werden. 2015 konnten wir damit einen Umsatz von 78 Mio. € verbuchen. Was macht das Shopping »social«? Unsere Seite ist der perfekte Mix aus E-Commerce und sozialem Netzwerk. Die Plattform erlaubt unseren Mitgliedern, mittels Facebook Lookbooks zu teilen oder Wunschlisten auszutauschen. Unser Fokus liegt auf unserer Community. Wir ermuntern sie zur Interaktion. Eine der größten Herausforderungen beim Verkauf von Luxusmode aus zweiter Hand ist wohl die Echtheit der Produkte. In unserem Headquarter in Paris sitzt unser Team für Qualitäts- und Authentizitätskontrolle, das jedes Produkt vor dem Verkauf begutachtet. Zusätzlich gibt es Vintage-Experten, die sich um alle Vintage-Produkte kümmern und sicherstellen, dass diese auch tatsächlich echt sind und der Beschreibung des Verkäufers entsprechen. Welche Schritte durchläuft ein Produkt? Der Verkäufer fotografiert sein Produkt und schickt die Bilder per Mail an unser Kurationsteam. Anschließend werden die Aufnahmen begutachtet. Sobald ein Produkt verkauft wurde, schickt der Verkäufer dieses in unser Headquarter nach Paris und benutzt dabei unser Free Shipping Label. In Paris angekommen, geht das Produkt durch den Authentizitätscheck und die Qualitätskontrolle, bevor es dann verpackt und an den glücklichen Käufer gesendet wird. Wer kann Verkäufer sein bei Vestiaire Collective? Der größte Teil unserer Mitglieder sind Privatpersonen. Allerdings gibt es auch ein paar Second-Hand-Shops, die bei uns verkaufen und so ihre Reichweite ausbauen. Vestiaire Collective verfolgt das Marktplatzprinzip. Was macht 2016 einen Online-Marktplatz aus? Wir haben eine neue Form von Markplatz geschaffen, indem wir als 12 TZ 10 2016 »Mittelsmann« auftreten. Wir kümmern uns um die Kuratierung, Authentizität, Qualitätskontrolle und den Kundenservice. Den Second-Hand-Markt haben wir dahingehend innoviert, dass wir das Element des Vertrauens in den Mittelpunkt gestellt und so das Onlineshopping von gebrauchten Luxusartikeln neu definiert haben. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitgliedern Inspiration – das ist im Fashionsegment der Schlüssel zum Erfolg. Second Hand vs. First Hand: Wie begegnet Vestiaire Collective Onlineplayern wie etwa Net-a-Porter? Vestiaire Collective wirbt um digital aktive Smart Shopper zwischen 30 und 40, die entweder ihren Traumartikel als Schnäppchen finden wollen oder einen bereits ausverkauften Artikel bei uns suchen. Das bringt Nervenkitzel! Wie verlief der Österreich-Start? Unsere österreichischen Kunden hatten schon vor dem Start die Möglichkeit, auf Vestiaire Collective zu shoppen. Der große Unterschied besteht nun darin, dass wir die Webseite adaptiert haben – intern nennen wir das »glocal«. Wir nutzen unsere globale DNA, das globale Sortiment, gestalten das Einkaufs- und Verkaufserlebnis aber lokal. Dafür haben wir ein eigenes Österreich-Team. Außerdem gibt es abgestimmte Kampagnen z. B. zum Opernball. Zusätzlich richten wir lokale Veranstaltungen aus und adaptieren die Usability der Seite entsprechend den österreichischen Kundenwünschen. Wie ist das erste Kundenfeedback? Das erste Feedback ist durchwegs positiv. Wir können Wachstum auf Mitgliederseite von 60 % verzeichnen. Was sind die Bestseller? Die globalen Top Five sind Chanel, Hermes, Louis Vuitton, Celine und Gucci. Dieser Trend sieht in Österreich ähnlich aus. Auffallend ist ein Aufwärtstrend bei Gucci, Prada und Chanel. Wie sehen die Social-Media-Aktivitäten aus? Es gibt eine deutsche Facebook-Seite mit allen wichtigen TrendUpdates für die D-A-CH-Region. Natürlich gibt es auch unseren globalen Instagram-Account, auf dem wir über Events oder unter #bestofvest über Topprodukte berichten. Social-Media-Kanäle sind heute essenziell. Die Kunden wollen sehen, was passiert. Darüber hinaus ist es natürlich auch der direkte Kommunikationsweg zu uns. Mit welchen Influencern arbeitet Vestiaire Collective? Letztes Jahr zu Weihnachten haben wir eine Charity-Aktion zusammen mit Emma Watson, Olivia Palermo und Lupita Nyong’o ausgerufen. Sie haben uns Produkte zur Verfügung gestellt, die wir verkauft haben. Der Erlös wurde dann an eine NGO gespendet. Im monatlichen Rhythmus arbeiten wir mit Frauen, die uns inspirieren. Diese Serie bringen wir in unserem Onlinejournal »Love Your Style«. Für den österreichischen Markt arbeiten wir mit Bloggerinnen wie Carola von Vienna Wedekind, Vicky von Bikinis & Passports oder Katharina von Ketchembunnies. SA upgrade-ad.de GALA Gala – Die neue semi-festliche Kollektion VON ATELIER TORINO für business und anlass Mix & Match Follow us: Wilvorst H e rre n mo de n G mbh www.atelier-torino.de/gala KONGRESS ALLE BILDER © THOMAS FEDRA Markus Hengstschläger Andreas Brill Brave New Einkaufswelt Das 58. Forum der TextilWirtschaft rief eine Zeitenwende aus: Noch nie haben sich die Modemärkte so schnell und so dramatisch gewandelt. Angetrieben wird die Revolution von neuen Technologien. D ie Zukunft ist unvorhersehbar«, rief Markus Hengstschläger den Besuchern des TW-Forums am frühen Morgen als Begrüßung zu Deutschlands größtem Branchentreff der Mode zu. Wie recht er hat, sollte sich im Laufe dieses Tages mehrmals erweisen. Der Leiter des Instituts für Medizinische Genetik an der Med-Uni Wien, ein gebürtiger Linzer, stimmte das Auditorium charmant, amüsant und zum Nach- 14 TZ 10 2016 Moritz Hau denken anregend auf das Thema ein: Wenn man die Zukunft schon nicht vorhersehen kann, sollte man in der Gegenwart jedenfalls alles tun, um auf sie vorbereitet zu sein. Wie in seinem gleichnamigen Bestseller warnt Hengstschläger eindringlich vor der »Durchschnittsfalle«: »Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir lieber mit der Mehrheit irren als alleine recht zu haben.« Nur wer sich individuell aufstellt und den Mut hat, aus der Menge auszuscheren, könne erfolgreich sein. »Ich weiß nicht, was Talent sein soll. Wir Menschen unterscheiden uns lediglich um 0,1 % in unserer genetischen Leistungsvoraussetzung. Nur wenn wir die KONGRESS Individualität blühen lassen, können Spitzenleistungen erbracht werden.« Die Voraussetzungen dafür sieht der Wissenschaftler derzeit nur eingeschränkt vorhanden. »In Europa kommt man als Individuum zur Welt, um als Kopie zu sterben. Anstatt Stärken zu stärken, suchen wir die Schwächen. Wir haben noch bei jedem etwas gefunden, was er nicht kann!« Hengstschläger fordert leidenschaftlich zur intrapersonellen Intelligenz (»Ich muss wissen, was ich kann und will, und auch, was ich nicht kann und nicht will«) und zur interpersonellen Intelligenz (»Wenn ich etwas nicht kann, schließe ich mich mit jemandem zusammen, der’s kann«) auf. Die Kraft der Individualität sei das einzige, was Europa gegenüber anderen Kontinenten zu bieten habe. Am Ende machte der Genetiker den durch seinen Vortrag sehr wach gewordenen Gästen Mut (»Jeder kann Elite sein, nur eben jeder woanders«) – und wurde mit minutenlangem Applaus bedankt. Die Modebranche ist im Wandel. Was vor ein paar Jahren als Evolution startete, nimmt inzwischen revolutionäre Züge an. Einer der größten Profiteure: Zalando. Moritz Hau, Country Manager Deutschland, beschrieb den Berliner Online-Giganten in seinem Vortrag als »das neue Betriebssystem der Mode«. Aus dem Online-Händler für Flip-Flops entwickelte sich ein virtueller Marktplatz für Mode mit über 3 Mrd. € Umsatz, 400 Mio. Website-Besuchern pro Quartal, 18 Mio. aktiven Kunden, 1.500 Marken und einer Brand Awareness von 90 %. »Wir haben uns an der richtigen Stelle positioniert, heute ist es unser Anspruch, Menschen mit Mode zu verbinden.« Wie das gehen soll, skizzierte der Manager an einem Blick in die Zukunft: »Eine Kundin sieht auf Instagram die Tasche einer Bloggerin. Zalando sagt: ›Lass mich die Tasche für dich suchen.‹ Mit automatischer Bilderkennung finden wir die Tasche, nennen den Preis und wo sie für die Kundin am Nächsten ist. Und wenn die Kaufentscheidung gefallen ist, stellen wir die Tasche mit dem Fahrradboten innerhalb von 30 Minuten zu.« Ganz so weit ist man bei Zalando noch nicht, allerdings: »Wir haben dafür schon sehr viele Puzzleteile.« Auch die Integration von Offlinestores hat sich der Onlineriese zum Ziel gesetzt. Hau erklärte, warum. »Noch nicht einmal unsere Warenwirtschaft ist perfekt, jene des stationären Handels ist es noch viel weniger. Aber 80 % der Mode werden noch immer stationär verkauft, das heißt, überall liegen Produkte herum, die der Kunde zwar kaufen würde, sie aber nicht findet. Wenn nun Zalando all diese Läger zusammenführt, wäre der Händler nicht mehr auf den Footfall angewiesen, sondern wir würden die Kunden zu ihm ins Geschäft schicken. Lauf in den Store, hol Dir die Ware ab.« Freilich: Die Voraussetzung dafür sei die komplette Transparenz der Verfügbarkeit, sagt Hau, nur so könne der Handel aus seiner Isolation herausgeholt werden. Als »Netflix für Mode« sieht Hau das Unternehmen, als umfassende Plattform, die Blogger, Kunden und Logistiker miteinander zu verbinden weiß. Dass Zalando mehr kann und will, als »nur« Produkte zu verkaufen, stellt Hau am Beispiel der Zalando Media Solution dar: »Wir bieten den Firmen, die bei uns gelistet sind, echte Brand Solutions an. Warum sollten man in einem Modemagazin inserieren, wenn die Werbekampagne auch direkt bei Zalando laufen kann?« AMAZON EIN VERLIERER? Mit den Herausforderungen des digitalen Handels setzte sich auch Andreas Brill, geschäftsführender Gesellschafter der Beratungsagentur business4brands auseinander – radikal und unmissverständlich. »Es geht schon lange nicht mehr nur um Digitalisierung«, sagt der ehemalige s.Oliver-Manager, »jetzt geht es um alles!« »The Winner loses all«, ist sich Brill sicher, und stellt die provozierende These, dass Apple und Amazon die Verlierer der Zukunft sein könnten. Jetzt sind sie allerdings noch auf der Siegerseite, denn: »Digitale Technologien haben auch brillante Einkaufsformate überflüssig gemacht.« Mode sei nicht die erste Branche, die von der Digitalisierung auf den Kopf gestellt wurde, Brill nennt die Medien-, die Musik- und die Buchbranche als die ersten Opfer. »Schauen Sie auf diese Branchen, dann wissen Sie, wie es Ihnen bald ergehen wird.« Warum auch die Großen überholt werden können (bzw. sich gegenseitig überholen), erklärt Brill am Beispiel Musikmarkt: »Erst hat Amazon die Musikläden kaputt gemacht, dann hat Apple mit den iTunes Amazon das Geschäft ruiniert. Und jetzt bietet Spotify per Abo den Zugang zu jedem Song der Welt.« Ehemalige Handelskonzerne seien längst zu Technologieherstellern mutiert, Projekte mit sich selbst entwickelnder Software würden die Dynamik der Digitalisierung weiter vorantreiben. »Und vergessen Sie nicht«, ruft Brill den Gästen des TW-Forum zu, »die Computertechnologie steht erst am Anfang.« In Zukunft sieht Brill das »Internet of everyday«: »Ihr Kühlschrank weiß, wann die Milch leer ist – und bestellt sie gleich nach.« Auf den stationären Einzelhandel würden jedenfalls harte Zeiten zukommen, denn: »Viele moderne Lösungen lassen die Vergangenheit im Rückblick als lächerlich erscheinen.« Brills Beispiel dazu: »Online-Retouren haben die Kaufentscheidung in einer Umkleidekabine zu einem absurden Prozess werden lassen.« Mode sei zwar ein physisches Produkt, aber: »Setzen Sie sich mit dem Unvorstellbaren auseinander.« Sehr wohl könne man auch persönliche Beratung digitalisieren, Big Data, Artificial Intelligence und Interfaces »werden jeden Verkäufer alt aussehen lassen.« Denn, so Brill, man werde eintauchen in eine viurtuelle Shopping-, eine digitale Erlebniswelt die es so in der Realität nicht gibt. »Wie lange wird der Kunde die geringe Leistungsfähigkeit des stationären Handels gegenüber Big Data Engines akzeptieren?« Abermals um Elektronik, allerdings in ihrer schönsten Form, ging es im Vortrag des Dänen Johannes Torpe, der als Creative Director bei Bang & Olufsen und mit einem nach ihm benannten Designstudio von sich Reden machte. »Magic Experiences« können gutes Design schaffen – und zwar gleichermaßen für Unternehmer und Kunden. Bei traditionellen Spargelessen im Schloss Schwetzingen gab es also ausreichend Themen für eine Diskussion. Brave New Shopping World, du bist längst Realität geworden! BPM Johannes Torpe TZ 01 2016 15 IT & LOGISTIK Schein oder nicht Schein Die Registrierkassen beschäftigen die Wirtschaftstreibenden, die Digitalisierung treibt die Händler vor sich her. In diesem Spannungsfeld kann die Entscheidung für das richtige Bezahlsystem Wettbewerbsvorteile bringen. H andel ist Geldverkehr ist Globalisierung – diese Verzahnung blickt auf eine tausende Jahre alte Geschichte zurück. Seit die ersten Händler aus dem Indus-Tal begannen, Edelsteinen mit den Sumerern zu tauschen, haben Wirtschaftsbeziehungen nach und ein dichtes Netzwerk um den ganzen Globus gespannt. Sehr rasch stellte sich dabei auch heraus, dass Tauschhandel über große Distanzen mühsam und schlecht funktionierte. Probate Zahlungsmittel mussten leicht zu transportieren und wertbeständig sein. Die ersten Münzen wurden im 7. Jahrhundert v. Chr. in Lydien in Umlauf gebracht. Eine Idee, die sich bald durchsetzte. Auch die Römer und Griechen, die den Mittelmeerhandel beherrschten, verwendeten bald Münzgeld und 16 TZ 10 2016 brachten dieses auch in die Provinz Pannonien – das heutige Österreich. Das Münzwesen entwickelte sich rasant, allerdings wurden auch die Taler, Gulden und Pfennige rasch zur Last: Zum einen waren die Münzbeutel schwer, zum anderen gab es immer wieder Metall- und daraus resultierende Münzknappheiten. Ab dem 7. Jahrhundert entwickelten die Chinesen das Papiergeld. Seit dem 15. Jahrhundert fand es auch in Europa Verwendung. 1762 ließ dann Maria Theresia erstmals sogenannte »Bancozettel« drucken. Seit dem Mittelalter gibt es mit dem Wechsel bereits einen Vorläufer des bargeldlosen Zahlens. Wieder spielte der Mittelmeerraum mit seinen italienischen Handelsstädten eine zentrale Rolle bei der Entwicklung. Der Wechsel war im Prinzip ein Wertpapier, dass dem Überbringer von einer dritten Person ein festgelegter Betrag ausgehändigt werde – die Urform des Schecks war geboren. Papier und Plastik. In den vergangenen Dekaden entwickelten sich die unterschiedlichsten Formen von Bezahlsystemen in rasanter Geschwindigkeit. 1887 nahm der Autor Edward Bellamy in einem Roman die Erfindung der Kreditkarte vorweg. Die tatsächliche Umsetzung erfolgte dann aber erst in den 50er-Jahren durch Diners Club. Was ursprünglich wie eine Clubkarte für ein überschaubares Leistungsangebot funktionierte, fand bald Nachahmer und wuchs wild. In den Sechzigern etablierten sich unter staatlicher Reglementierung schlussendlich Mastercard und Visa. 1980 wurde in Österreich der erste Bankomat aufgestellt. Mittlerweile gibt es © FOTOLIA hierzulande 100.000 Terminals, und es gibt es kaum mehr jemanden, der keine der praktischen Bezahlkarten bei sich trägt. Manche verlassen sich so blind auf das kleine Kärtchen, dass sie so gut wie kein Bargeld dabeihaben – schließlich kann man mittlerweile fast überall bei Bankomatkassen zahlen oder rasch Geld beheben. Insgesamt werden 40 Prozent aller Zahlungen über die Terminals getätigt. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass bereits ernsthaft über eine Abschaffung des Bargelds diskutiert wird. Dabei sind die Skandinavier schon vor einiger Zeit vorgeprescht. In Schweden – das übrigens als erstes Land in Europa 1661 Banknoten herausgab –machte der Spruch »Bargeld ist nur für alte Omas und Bankräuber« die Runde. Hierzulande fühlt man sich dem Bargeld nach wie vor so innig verbunden, dass sich vor Kurzem der Obmann der Sparte Handel in der WKW, Dr. Rainer Trefelik, zum Thema äußerte: »Bargeld ist Teil unseres Wirtschaftssystems, und es geht hier um die persönliche Freiheit jedes Einzelnen und um Individualität«, so der Standesvertreter. Der Preis, der bei einer kompletten Abschaffung des Bargelds zu zahlen sein werde, sei ein hoher. Einer der Gründe, warum es von staatlicher Seite immer häufiger Versuche gibt, den Bargeldverkehr so weit wie möglich zu limitieren, ist der Kampf gegen Terrorismus und Geldwäsche. Das ruft allerdings auch die Datenschützer auf den Plan: Dadurch würden Menschen gläsern und manipulierbar. Als Vertreter der Wirtschaft sieht Trefelik aber noch andere Gefahren: »Mit einer vollkommenen Digitalisierung des Zahlungsverkehrs sind auch neue Steuern und Zwangsabgaben zu befürchten.« Sollte eine stärkere Gewichtung auf unbare Kreditkartenzahlungen gelegt werden, sei es zudem notwendig, dass sich Kreditkartenunternehmen endlich auf einheitliche Disagio-Sätze einigen. »Solange jeder Anbieter unterschiedliche Tarife anbietet, herrscht keine Transparenz. Weder für den Unternehmer noch für den Konsumenten.« Stellt sich die Frage, ob das den Konsumenten tatsächlich interessiert: »Ausgehend von der Digitalisierung hat der Kunde in Bezug auf sein Konsum- und Einkaufsverhalten heutzutage ganz andere Möglichkeiten, Vorstellungen und Erwartungen als früher«, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Der »neue Konsument« sei hybride, sein Konsumverhalten nicht klar zu prognostizieren. »Kunden denken nicht in Kanälen, sondern wollen ein durchgängiges Shoppingerlebnis. Seamless Commerce zählt, um dem Kunden jeglichen Produktbezug zu ermöglichen«, so der Handelsexperte. Die Onlineshops machen das bereits vor, eine ganze Palette an Zahlungsmöglichkeiten inklusive. Handy und Terminal. »Bezahlen am POS ist eine nicht vermeidbare Notwendigkeit für den Kunden und Teil der Customer Journey. Diesen Teil des Kaufprozesses zu individualisieren, zu verkürzen und zu vereinfachen, bringt Kunden und Händlern Vorteile«, so Will. Innovationen wie kontaktloses Bezahlen mittels NFC, SmartphonePayment und die schon länger akzeptierten Bankomat- und Kreditkarten finden immer mehr Nutzer. »Der Trend geht demnach auch in Österreich, einem Land, dessen Bewohnern ihr Bargeld fast heilig ist, in Richtung innovative und kundenfreundliche Bezahllösungen. Ebenso gewinnt Click & Collect in Österreich an Beliebtheit. Dabei ist es dem Kunden meist überlassen, ob er online oder erst beim Abholen im Store bezahlen möchte.« STUDIEREN IN BADEN-WÜRTTEMBERG! AUCH OHNE MATURA • TEXTILBETRIEBSWIRT BTE Vollzeit (4 Semester) Dual (5 Semester) • 40 PaRTnERhochSchuLEn • 400 PaRTnERfIRmEn Informiere dich auf y.ldt.de Schnuppertage 2016 mittwoch, 22. JunI mittwoch, 28. SEPT. 9.30 - 15 uhr 9.30 - 15 uhr www.ldt.de | post@ldt.de IT & LOGISTIK © FOTOLIA Ticket-Compliments und Sodexho bezahlt werden. Wer online bestellt und zahlt, kann auch direkt im Shop abholen. »Das Interesse unserer österreichischen Kunden an neuen Bezahlmöglichkeiten ist jedenfalls feststellbar«, erklärt C&A-Österreich-Chef Norbert Scheele. »Wir analysieren laufend den Markt und die Bedürfnisse unserer Kunden, um ihnen neue innovative Bezahlungsmöglichkeiten anbieten zu könMit Abstand am beliebtesten sei in Österreich noch immer die Barnen.« zahlung, gefolgt von der Bankomatkarte. Danach komme erst die Auch bei Peek & Cloppenburg bevorzugen die Kunden bargeldloses Kreditkarte und Mobile Payment mittels Smartphone-Apps. Zahlen, Tendenz weiter steigend. Das gelte für die österreichischen Auch das kontaktlose Bezahlen mittels NFC-Funktion boomt: Häuser ebenso wie für die Häuser außerhalb Österreichs. »Wir begrüAlleine 2015 hat sich in Österreich die Nutzung des kontaktlosen ßen die bargeldlose Zahlweise mit PIN-Abfrage, da der Zahlvorgang Bezahlens im Vergleich zu 2014 verdreifacht. 106 Millionen Euro einfach, schnell und sicher in der Handhabung ist. Dies wird uns auch wurden so bezahlt. Der große Vorteil für den Konsumenten liegt dabei durch unsere Kunden bestätigt.« Auch bei P&C gehört ein breites im schnellen und unkomplizierten Handling, das vor allem bei ZahSpektrum an Zahlungsmethoden zum guten Service. Neben Karten lungen unter 25 Euro zum Tragen kommt. Bei Beträgen über 100 Euro und Bargeld akzeptiert man hier auch gängige ausländische Währung greifen die Österreicher vermehrt zur Bankomatkarte, wobei sie bei wie Schweizer Franken oder Dollar. Als Kooperationspartner von Beträgen bis zehn Euro noch immer lieber mit Bargeld zahlen. »Ziel Miles and More kann ein Miles-and-More-Teilnehmer bei P&C in der Handels-Branche ist es, durch die Wahl der Zahlungsmodalitäten Österreich sogar mit Prämienmeilen zahlen. »Wir prüfen ständig und die Margen hoch zu halten und die Retourenquote möglichst niedrig«, testen vereinzelt alternative Zahlungsverfahren und neue Technoloweiß Rainer Will. Die IT-Sicherheit müsse dabei selbstverständlich gien, um unseren Kunden ein möglichst schnelles und einfaches gewährleistet sein. »Im E-Commerce geht es um die Maximierung der Bezahlen zu ermöglichen. Gut denkbar ist, dass ›Mobile-Payment‹ Conversion Rate. Kaufabbrüche durch nichtangebotene PaymentTrend der Zukunft werden wird. Unsere PIN-Terminals sind flächenDienste sind Gift für’s Unternehmen.« decken NFC-fähig, sodass wir auf neue Bezahlmethoden per Handy PSA Payment Services Austria betreut als Bankenpartner das heimivorbereitet sind.« Beim Grazer Traditionshaus Kastner & Öhler wersche Bankomatensystem und serviciert alle im Umlauf befindlichen den alle Kreditkarten (ausgenommen American Express), Bankomat Bankomatkarten. Auch dort beobachtet man den Wandel: »Experten und Barzahlung gerne akzeptiert. Wenn sind sich einig, dass es in Zukunft zwei Arten von ein Kunde im Besitz einer K&Ö-KundenGeschäften geben wird: für Massenartikel einerkarte mit Monatsrechnungsfunktion ist, ist seits und für das besondere Einkaufserlebnis andeStudie auch ein Kauf auf Rechnung möglich. Die rerseits. Dieser internationale Trend ist unaufhalt»Online-Payment 2016« Kunden dürften mit der Auswahl an Zahbar, und Multichanneling ist einer davon.« Die EHI-Studie »Online-Payment lungsmöglichkeiten zufrieden sein: Folglich werden auch Einkaufen und Bezahlen 2016« nahm die Zahlungspräferenzen »Unsere Kunden lassen zurzeit keinen zusammenwachsen, es wird egal sein, ob Transakder Deutschen unter die Lupe. So Wunsch nach neuen Bezahlmöglichkeiten tionen mit Karte, Handy oder Smart Watch werden 29 Prozent der E-Commerceerkennen. Derzeit planen wir daher auch gemacht werden. Und auch darüber seien sich Umsätze per Rechnung erzielt – die keine Ausweitung der Zahlmöglichkeiten«, Experten einig: »Convenience beim Bezahlen ist beliebteste Zahlungsart, Tendenz steiso das Unternehmen. entscheidend, damit der Kauf mobil oder am Regal gend. PayPal verliert hingegen Anteile, Klaus Haas betreibt in Wiener Neustadt dann tatsächlich stattfindet.« Laut einer aktuellen was nicht zuletzt darauf zurückzufühmehrere Textilläden. Mit seinem Flagship EHI-Umfrage für die D-A-CH-Region wollen 57 % ren ist, dass Onlineriese Amazon diese Carnaby eröffnete er vor wenigen Jahren der Händler den Anteil an bargeldlosen ZahlungsZahlungsart nicht anbietet. einen überregional beachteten Markenverfahren steigern, sogar 67 % wollen den CheckTempel. Hier wird ein geschätztes Drittel out künftig mobil abwickeln. der Rechnungen bar beglichen. Zusätzlich Auch die Lastschriftzahlung verliert dazu sind auch hier Bankomat, KreditkarZahlen, bitte! Derzeit baut PSA für die Banken sowohl bei Kunden als auch bei ten und Überweisung möglich: »Zahlen die App der Bankomatkarte mobil zu einer vollwerHändlern an Beliebtheit – und auch am Handy usw. ist zurzeit kein Thema und tigen Wallet aus, in der ab Mitte 2016 Kreditkarten hier hatte Amazon Einfluss auf die wird von den Kunden noch nicht verlangt«, und ab 2017 weitere Features integriert sein werWertung. Da der Händler den Großteil so Haas. »Momentan habe ich keine Neuden. Die Bankomatkarten-App soll in Zukunft für seiner Einnahmen per Lastschrift erungen angedacht.« den Handel noch ein besonderes Alleinstellungsabwickelt, hat diese Zahlungsart noch CS merkmal bieten: Sie soll die Brücke zwischen Zahleinen relativ hohen Marktanteil. Die und Kundenkarte schlagen. »In Zeiten von Omni Kreditkarte hat wieder Terrain gutgeChannel Commerce wollen Handelskunden auf macht. Offenbar hat die Deckelung allen Kanälen Punkte sammeln können«, ist man der Interchange-Gebühren auf 0,3 bei PSA überzeugt. Mit der Bankomatkarte als Prozent die Wettbewerbsfähigkeit der Basis werde die Abwicklung für beide Seiten enorm Kreditkarte im Onlinehandel gestärkt. vereinfacht. Durch die gesunkenen Gebühren ist es Die heimischen Händler haben sich bereits auf das für Händler attraktiver geworden, geänderte Zahlungsverhalten ihrer Kunden eingeihren Kunden diese Zahlungsart stellt. So bietet etwa C&A die komplette Palette der anzubieten. Kartenzahlungen, über die knapp die Hälfte der Zahlungen erfolgen. Zusätzlich kann auch mit 18 TZ 10 2016 DIGITALE TRENDS & LOGISTIK Newsletter Schnäppchen bringen die meisten Klicks generell ab und halten sich lieber über Facebook & Co. auf dem Laufenden. Bei der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen freuen sich dem entsprechend nur noch 18 % über den Erhalt von Newslettern per Mail. Und auch der Anteil der Newsletter, die im Detail durchgelesen werden, ist bei dieser Altersgruppe mit Abstand am geringsten (17,3 %). Wie kann man Kunden dazu bringen, den Newsletter seines Unternehmens anzuklicken? Ernüchternde, aber wenig überraschende Antwort: Den stärksten Anreiz liefern Schnäppchen oder Sonderangebote (55,4 %), noch vor Neuigkeiten (51,2 %) und Gutscheinen (47,9 %). Als Informationsquelle vor einer Kaufentscheidung rangiert die elektronische Post demgemäß nicht gerade im Spitzenfeld. Während 65 % der Internet-Nutzer angeben, sich vor Kaufentscheidungen generell gerne online zu informieren und jeder zweite Flug- MESSE EuroCIS mit neuen Rekorden © Picturedesk A uf der EuroCIS 2016, Europas führende Technologiefachmesse für den Handel, wurden im heurigen Februar 10.400 Fachbesucher gezählt. Das entspricht einem deutlichen Besucherplus von 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit 411 Ausstellern aus 29 Ländern auf 10.800 m² wurde auch die Ausstellerzahl des Vorjahres (320) deutlich übertroffen. Inhaltlich ging es um die Vernetzung aller Verkaufskanäle. Bei vielen der gezeigten Innovationen richteten die Anbieter ihr Hauptaugenmerk darauf, das Einkaufen für den Kunden in Zukunft noch bequemer zu gestalten, zusätzliche Services zu bieten und dabei auch den Erlebniseffekt nicht zu kurz kommen zu lassen. Etwa das magische Schaufenster, das den Kunden per Augmented Reality und Gestensteuerung zur Interaktion einlädt. Ulrich Spaan vom EHI Retail Institute: „Der Erfolg der EuroCIS reflektiert die hohe Bedeutung, die der Einsatz von Technologie heute in Handelsorganisationen erlangt hat.“ Die nächste EuroCIS findet im Rahmen der EuroShop 2017 von 5. bis 9. März 2017 in Düsseldorf statt. MF blätter als wichtige Informationsquelle bezeichnet, trifft das bei Newslettern nur für jeden vierten Konsumenten (24,4 %) zu. Damit liegt die elektronische Post praktisch gleichauf mit der – viel seltener genutzten – persönlich adressierten Werbepost (20,1 %), aber deutlich hinter dem Fernsehen (32,5 %). MF © Picturedesk E rnüchternde Zahlen bringt der soeben erschienene E-Mail-Newsletter-Report des Marktforschungsinstituts Marketagent.com: Vier von zehn Newslettern werden ungelesen gelöscht. 30 Prozent werden überflogen, und nur etwas mehr als jeder vierte Newsletter (27,5 %) finden detailliertere Beachtung. Das zeigte eine Online-Umfrage unter 1.000 Österreichern zwischen 18 und 69 Jahren. Angesichts der inflationären Nutzung des Mediums Newsletter darf man sich über die geringen Klick-Raten auch nicht wundern: Im Mittel bekommen Herr und Frau Österreicher aktuell immerhin 43 Newsletter pro Woche, also gut sechs pro Tag. Nur drei von zehn Österreichern erhalten E-Mail-Newsletter eher oder sehr gerne – ebenso viele lehnen das Medium jedoch ab. Besonders die jüngere Zielgruppe wendet sich inzwischen immer stärker von der Kommunikation per E-Mail Registrierkassensoftware Registrierkassensoftware Futura4POS – einfach – effektiv – rechtskonform An dieser Kasse zahlen Ihre Kunden gern Tel. (01) 706 125 6-0 www.service4work.com » Fit für die Registrierkassenpflicht 2016/2017 » Unsere Angebote werden Sie überzeugen » service4work und futura garantieren ein gesetzeskonformes Software-Update © Quehenberger IT & LOGISTIK Fashion-Offensive bei Quehenberger Q Der österreichische Logistikspezialist Quehenberger ist wieder groß in den FashionMarkt eingestiegen und hat einen wichtigen Standort von Logwin übernommen. uehenberger und Logwin teilen eine bewegte Geschichte: Im Jahr 2000 hatte Eigentümer Rudolf Quehenberger sein Salzburger Vorzeigeunternehmen an die damalige Firmengruppe Thiel Logistik verkauft. Der Name Quehenberger blieb aber noch bis 2008 erhalten, als sowohl Thiel als auch Quehenberger vom neuen Eigentümer in Logwin umbenannt wurden. Doch schon 2010 feierte der in Österreich traditionsreiche Name ein Comeback: Quehenbergers ehemaliger Topmanager Christian Fürstaller kaufte gemeinsam mit Rodolphe Schoettel und Rudi Quehenberger im Hintergrund Teile des Logistiknetzwerks der Logwin AG zurück – und machte aus dem Unternehmen schnell wieder eine Größe nicht nur am österreichischen, sondern auch am ostund südosteuropäischen Markt. Land um Land, Geschäftsfeld um Geschäftsfeld wurde erschlossen, sodass Quehenberger Logistics heute bereits bei einem Umsatz von knapp 500 Mio. € hält. Schwerpunkt Filialisten. Schon in den letzten Jahren drängte der eigentlich auf das Transportmanagement von Paletten, Kartons und Stückgut spezialisierte Logistiker immer stärker auch in den Textilmarkt. Anfang 2015 traf die Geschäftsführung dann die Entscheidung, auch in den Hängendversand einzusteigen und sich neben Logwin und Fashionet als dritter Anbieter auf diesem Markt zu etablieren. Offensichtlich mit Erfolg, wie Unternehmenssprecher Hermann Költringer verkündet: »Fashion ist für uns heute schon ein sehr bedeutendes Geschäftsfeld. Wir sind inzwischen für viele der wichtigsten großen Modefilialisten tätig, im gesamten breiten Spektrum vom Diskont bis hin zu Premiummarken, und das nicht nur in Österreich.« Nicht unbedeutend war auch die Übernahme des Umschlag-Hubs in Salzburg-Bergheim von Logwin im Dezember des Vorjahres. Seither ist man auch als Frachtführer für den Mitbewerber tätig: »Logwin hat uns mit der Distribution an seine Retail- und Textilkunden in West- und Südösterreich beauftragt«, erklärt Költringer. In der Distribution setzt Quehenberger auf sein starkes Retailnetzwerk und verteilt die Hängeware gemeinsam mit den Paketen für Kunden aus 20 TZ 10 2016 anderen Handelsbranchen wie dm, Libro, Tchibo. »Retail inklusive Fashion ist mittlerweile das größte Marktsegment der Gruppe, noch vor FMCG und Automotive«, berichtet Költringer. Weitere Wachstumspläne. Im Bereich Fashion setzt Quehenberger nicht nur auf Distributions- sondern auch auf Beschaffungslogistik und kann dabei auf 87 eigene Niederlassungen in 18 Ländern, darunter alle wichtigen (süd-)osteuropäischen Beschaffungsmärkte, zurückgreifen. Für einen großen deutschen DOB-Hersteller übernimmt man z. B. den Transport von Rohmaterialien und Zubehör von Deutschland nach Mazedonien, die Lagerhaltung vor Ort in einem eigenen Standort in Stip sowie anschließend die nationale Distribution der Rohwaren zu 40 verschiedenen Produktionsstätten. Sind die Kleidungsstücke fertig, erfolgt der Transport der Hängeware zurück nach Deutschland. Eine ähnliche Kooperation existiert mit einem großen deutschen HAKA-Anbieter für dessen Beschaffung aus der Türkei. Übernommen wird vor Ort auch die Qualitätskontrolle durch eigene Textilingenieure, und auch Wünsche wie das Anbringen von Sicherheitsetiketten o. ä. werden erfüllt. Auch in Zukunft will Quehenberger seinen Wachstumskurs fortsetzen. Ein Baustein dazu ist der Ausbau des eigenen Fuhrparks: »Wir haben in unseren Tochterunternehmen in Tschechien und Rumänien 550 eigene Lkw, die in ganz Europa unterwegs sind. Im Vorjahr haben wir damit begonnen, für Distributionslösungen in Österreich verstärkt Lkw und Busse mit eigenen Fahrern einzusetzen. Mittlerweile halten wir bei 50 Lkw.« Für Költringer ist das eine Maßnahme zur Qualitätssicherung. Ein weiterer Baustein für das künftige Wachstum ist der Einstieg in die Luft- und Seefracht. »Damit können wir jetzt auch die Beschaffung aus den asiatischen Überseemärkten anbieten«, freut sich der Logistiker. Trotzdem sieht man sich nach wie vor als Mittelständler: »Wir sind eigentümergeführt, sehr schlank aufgestellt, haben flache Hierarchien und kurze Wege«, meint Költringer. »Diese Flexibilität und Dynamik sind ein klarer Wettbewerbsvorteil für uns.« mf IT & LOGISTIK Sporthandelsgruppe Bründl Bründl setzt auf Futura-Software © Intersport Bründl D ie Sporthandelsgruppe Bründl mit Hauptsitz in Kaprun hat ihre IT-Prozesse mit Software der deutschen Futura Retail Solution AG modernisiert. Alle 23 Filialen des Sportfachhändlers werden künftig mit dem Warenwirtschaftssystem Futura4Retail gesteuert. Am Point of Sale kommt außerdem das Kassensystem Futura 4POS zum Einsatz. Eigentümer Christoph Bründl: »Wir haben mit einem internationalen Beratungsunternehmen unsere sämtlichen Ist-Prozesse radikal analysiert und infrage gestellt. Auf Basis der neuen SollProzesse haben wir uns im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens für Futura4Retail als die beste Lösung für uns entschieden. Die allerbeste Warenwirtschafts- und Logistiklösung und damit die operative Exzellenz in unseren Prozessen und im Unternehmen ist in Zukunft absolut entscheidend.« Das Warenwirtschaftssystem von Futura wurde speziell für den Handel mit Textilien, Sportartikeln und Schuhen entwickelt und soll künftig neue Prozesse in der Verwaltung der Bründl Sports Gruppe unterstützen. Die moderne Architektur der Kassenlösung Futura4POS ermöglicht eine umfangreiche Datenverwaltung sowie eine Live-Abfrage von Beständen an der Kasse. Die Lösung ist skalierbar, derzeit sind 30 Kassenplätze in Planung. Intersport Bründl ist bekannt für seine hohen Ansprüche an Produkt und Beratung. Als wichtigsten Erfolgsfaktor sieht Christoph Bründl den Menschen. Sowohl im Team der 355 Mitarbeiter als auch im Umgang mit Kunden und Partnern stehen Freundlichkeit, Vertrauen und Begeisterung für den Sport an erster Stelle. Das erfolgrei- che Handelsunternehmen, das in Kürze sein 60-jähriges Firmenjubiläum feiert, ist an sieben Standorten in Österreich vertreten, darunter internationale Urlaubsdestinationen und beliebte Wintersportziele wie Kaprun, Zell am See, Ischgl, Mayrhofen und Saalbach. MF www.fashionet.co.at +43 (0)2235 478 38 Weil Qualität und Erfahrung in der Textillogistik entscheiden Ihr Nutzen: Mehr als 20 Jahre Markterfahrung Schnelle und verlässliche Laufzeiten One-Stop-Shopping Simples Barcoding inklusive elektronischer Sendungsverfolgung Europaweites Netzwerk Unser Angebot: Hängetransport mit Spezial-Fuhrpark Liegeversand mit umfassendem Know-how in der Paketlogistik Aufbereitung: Dampftunnel, Dampfpuppe, Hosentopper, etc. Lagerung und Kommissionierung SEMINAR Gastgeber Welche gastronomischen Trends man kennen sollte, wenn man damit auch im Non-Food-Handel punkten will, erklärte Hospitality-Profi Pierre Nierhaus im Rahmen eines Umdasch-Pop-up-Seminars. G leich über mehrere Premieren konnte man sich in der Umdasch Shop Academy am 12. Mai freuen. Denn zum einen fand an diesem Tag das erste heimische Seminar im neuen Pop-up-Format statt. Dieses neue Format funktioniert ähnlich einem Pop-up-Store: zeitlich kompakt und thematisch fokussiert. Zum anderen konnte man für diese Veranstaltung zum ersten Mal Pierre Nierhaus, einen ausgewiesenen Gastround Hospitality-Profi, für eine Zusammenarbeit gewinnen. Zudem war das Pop-up-Seminar unter dem Titel »Liebe geht durch den Magen … Shoppen auch!« der erste Event, das Umdasch im jüngsten der Wiener Ringstraßen-Hotels, im Grand Ferdinand, veranstaltete. Doch damit ist es noch lange nicht genug der Neuigkeiten, denn Pierre Nierhaus, selber viele Jahre Gastronom und heute gefragter Berater, stellte an diesem Abend die wichtigsten Trends der Gastro-Branche vor. Was das mit Modehandel zu tun hat? Viel, wenn man bedenkt, wie sehr ein Häferl Kaffee oder eine Kleinigkeit zu essen die Verweildauer im Laden und – vielleicht noch wichtiger – das Wohlbefinden der Kunden erhöhen kann. »Viele haben vor Jahren die Gastronomie aufgrund der Immobilien-Situation aus ihrem Umfeld verbannt«, erklärt Nierhaus: »Aber gerade ein gastronomisches Angebot ist etwas, das die Konkurrenz aus dem Internet nicht kann.« Dabei muss es nicht immer ein Fünf-Gänge-Menü sein, um die Kunden zu begeistern. So berichtet Nierhaus von einem Erlebnis in einem Chicagoer Schuhladen während eines heißen Sommers. Der Gastro-Experte hatte sich den ersten Schuh noch gar nicht genau angesehen, da steuerte bereits ein Verkäufer auf ihn zu. Doch statt ihn in ein Beratungsgespräch zu verwickeln, drückte er Nierhaus mit zwei einladenden Worten eine Flasche Wasser in die Hand – und war auch schon wieder weg. Selbstredend wandte sich der Vortragende später an genau diesen Verkäufer, als es um den tatsächlichen Schuhkauf ging. Der Verkaufsmitarbeiter spürte, dass der Kunde erst einmal Zeit braucht, um anzukommen, und tat genau das, was einen Laden einladend macht: Er war ein perfekter Gastgeber. 22 TZ 10 2016 © FOTOLIA Der perfekte Kaffee und Kuchen. Pierre Nierhaus beobachtet ständig etwa 30 Städte weltweit, um für seine Kunden, zu denen neben Malls und Betriebsrestaurants auch Modehäuser gehören, immer auf der Spur der neuesten Trends zu sein. Vor allem aus einer Stadt lieferte er im Laufe seines Vortrages viele spannende Beispiele: »London ist das erste Nadelöhr für Trends, die nach Europa kommen könnten.« Unter anderem aus der britischen Metropole stammen die zwölf Trend-Zutaten, aus denen Nierhaus eine erfolgreiche Suppe kocht. Darunter findet sich etwa der spannende Punkt »Coffee 3.0«. Denn auf der aktuellen Welle des Handwerks- oder auch Craft-Trends surfen auch die Kaffeegetränke mit. Rösten direkt im Lokal, ein richtiger, langsam zubereiteter Barista-Kaffee und sogar Filterkaffee sehen rosigen Zeiten entgegen. Auch in Sachen Desserts gibt es Trends zu entdecken. An Cupcakes glaubt der Hospitality-Experte zwar nicht: »Das ist bei uns Europäern nicht von Kindesbeinen an gelernt, das wird ein Nischenprodukt bleiben.« Aber anderen Dingen wie französischen Tartelettes räumt er Aufstiegschancen ein: »Desserts sind gerade in Verbindung mit Mode ein tolles Thema.« Neben den süßen Sachen gibt es noch weitere Trendprodukte, denen sich die Gastronomie künftig widmen sollte. Dazu zählen die asiatischen Dumplings, das amerikanische Flatbread oder auch der mediterrane Stil für Salate. Wobei hier mit mediterran nicht die hinlänglich bekannte Caprese gemeint ist, sondern nordafrikanische Varianten, die den Vorteil haben, dass sie zwar vegetarisch, dabei aber durchaus herzhaft sind. Nicht außer Acht lassen sollte man bei seinen gastronomischen Überlegungen auch die Tatsache, dass mittlerweile fast jeder kulinarische Genuss über soziale Medien geteilt wird, nicht nur von den so genannten Foodies. Deshalb plädiert Nierhaus für »Signature Dishes«. »Heute kommt der Koch ja schon nahezu aus der Küche gesaust, wenn nicht fotografiert wird«, sagt er lachend: »Denn dann denkt er, dass er etwas falsch gemacht hat.« Übrigens: Am 7. Oktober veranstaltet die Umdasch Shop Academy ein Ganztagesseminar mit Pierre Nierhaus in Berlin, inklusive anschließender Tour durch die interessantesten Markt-, Streetfood- und Nischenkonzepte. BN HANDEL 1. Chic und international: www.madamekukla.at 2. Absolute Premiere League: www.popp-kretschmer.at 3. Maßgefertigt aus Wien 3: www.schuhmanufaktur.at Das Bundesgremium Handel mit Mode und Freizeitartikeln der Wirtschaftskammer Österreich hat heuer bereits zum zweiten Mal die »Beste Homepage im Handel mit Mode und Freizeitartikeln« prämiert. Für die drei Sieger gab es Ruhm – und jeweils 2.000 Euro Preisgeld. kommunikation durchaus bewusst ist«, so Jutta Pemsel. Insgesamt gab es 137 Einreichungen von Händlern aus den Bereichen Textil, Sport, Schuhe und Lederwaren. Nach einer mehrstündigen JurySitzung war man sich einig: Das Niveau der eingereichten Websites war und ist überdurchschnittlich hoch, in einer Kategorie standen gleich mehrere »Siegertypen« zur Diskussion. Letztlich kürte die Jury folgende Gewinner: In der Kategorie »bis zehn Beschäftigte« wurde www.schuhmanufaktur.at ausgezeichnet, mit folgender Begründung: »Diese Website sticht hervor, weil sie die Produkte gekonnt in Szene setzt. Die Bildsprache betont den qualitativen Anspruch, was durch ergänzenden redaktionellen Content noch betont wird. Die Website verzichtet auf Schnickschnack und bietet gute Übersichtlichkeit und Usability«, urteilte die Jury. Und tatsächlich: Das Schuhatelier in Wien-Landstraße ist informativ und optisch sehr gelungen – der angebotene Service überraschend groß. Digitale Sieger E ine gelungene Präsenz im Internet ist heute wichtig, um trotz des steigenden Wettbewerbsdrucks im Handel erfolgreich zu sein«, sagt Jutta Pemsel, Obfrau des Bundesgremiums Mode und Freizeit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Darum lobte Pemsel zum zweiten Mal nach 2014 einen Wettbewerb aus, in dem in drei verschiedenen Kategorien (1.) bis inklusive zehn Beschäftigte, 2.) über zehn Beschäftigte, 3.) »Newcomer« als Websites, die nach dem 1. Jänner 2015 online gegangen sind) bewertet wurde. »Wir freuen uns über die große Zahl an Einreichungen zu unserem Wettbewerb. Es zeigt, dass den Händlerinnen und Händlern der Stellenwert der Online- In der Kategorie »über zehn Beschäftigte« einigte man sich auf den Onlineauftritt eines der glamourösesten Modehäuser in Wien, es gewann www.popp-kretschmer.at: »Dieser Onlineauftritt überrascht mit innovativen interaktiven Elementen. Die hochwertige Präsentation der Produkte und die grafische Umsetzung sind gut gelungen. Bereits die Vorgängerversion dieser Website hatte die Jury im Jahr 2014 positiv überrascht. Die neue Version überzeugt vollends«, so die Jury-Begründung. GroSS war die Begeisterung der Jury in der Kategorie »Newcomer«, die www.madamekukla.com mit folgender Begründung der Jury für sich entschied: »Diese Website überzeugt durch ein schlüssiges Designkonzept, bei dem Trends der Onlinekommunikation wie die prominente Platzierung von Video und Sounddesign eine wichtige Rolle spielen. Auch die Einbindung von Social-Media-Kanälen und die Suchmaschinenoptimierung sind professionell gelöst«, befand die Jury. Die Wienerin Stefanie Kukla erfand ein neues Kleidungsstück – ein Wickelkleid, das auf unterschiedliche Arten getragen werden kann, die Anleitung dazu gibt es selbstverständlich im Netz. BPM TZ 10 2016 23 ANLASSMODE » Ich möchte keine waschbaren Roben kreieren. Auch wenn es nur einmal getragen wird, ist ein Ballkleid doch auch eine Erinnerung « Simon Barth Große TRÄUME Festliche Mode ist allgegenwärtig; wer jedoch konkret sucht, ist schnell enttäuscht. Schließlich soll das Kleid dem Anlass entsprechen, Figur und Persönlichkeit schmeicheln und idealerweise ein Einzelstück sein. ^ 24 TZ 10 2016 © Martin StrauSS F estliche Kleidung gibt es in jedem Modekaufhaus und -onlineshop. Ebenso präsent ist die Klage von Konsumentinnen, nichts Geeignetes zu finden. Klar ist es im Gros eine Sache des Preises. Aber auch des Designs und der Exklusivität. Karin Krizek kennt das Dilemma. Ihre Boutique fine dress ist in der Wiener Innenstadt zwischen Popp & Kretschmer und Peek & Cloppenburg gelegen. Der eine ist zu teuer, und der andere hat einen Mangel an Exklusivität. Sie hat den eingeführten Standort vor eineinhalb Jahren übernommen und von Braut- auf Abendmode erweitert. Der Zulauf von Debütantinnen und Damen ab 30 steigt seither ständig. Jedes Modell ist nur zwei Mal verfügbar, und die Preise liegen zwischen jenen der beiden Mitbewerber. Im Schnitt geben Kundinnen 800 € aus. Trendsetter der vergangenen Monate waren Spitzenkleider. Krizek führt ihren Erfolg hauptsächlich auf Mundpropaganda zurück. Andere Kundinnen werden durch die Onlinesuche nach Pronovia auf fine dress aufmerksam. Die Begehrlichkeit der extravaganten Modelle zeigt sich auch daran, dass sie gerne von Billiganbietern kopiert werden. INTERVIEW In bester Gesellschaft Vera Mont ist einer der Big Player im Geschäft mit Anlass- und Abendkleidern. Geschäftsführer Michael Alten sieht sich in einer großen Nische – mit viel neuer Konkurrenz. Maturaball, Hochzeitsgesellschaft, Sommerfeste: Das Geschäft mit Anlassmode läuft vergleichsweise stabil, oder? Das kann man schon sagen. Der restliche Modemarkt läuft ja nun wirklich nicht berauschend, wir sind nach wie vor in einer großen, aber funktionierenden Nische. Weil der Preis keine Rolle spielt, wenn man sich etwas Besonderes für einen bestimmten Anlass kauft? Klar: Bei uns geht es nicht um jeden Euro. Aber bei höheren Linien ist die Luft schon schnell draußen. Ich würde die Schmerzgrenze bei 350 Euro ansetzen. Alles darüber wird schwierig. Zwischen Mainstream und Premium ist eine recht große preisliche Lücke, also zwischen 350 und 1000 Euro. Wäre da nicht noch Platz für Kollektionen? ALLE BILDER © Vera MonT Maturaball, Gartenparty, Hochzeitsgesellschaft: Vera Mont profitiert von der neuen Lust auf Dress-up Das stimmt, und wir werden mit Vera Mont auch mit einigen Teilen nach oben anbauen. Aber unser Kerngeschäft soll so bleiben, wie es ist. Sie sind mit Vera Mont und VM bei allen großen Filialisten, wie sieht es bei kleineren Wholesale-Formaten aus? In Österreich sehr gut. Da hat man erkannt, dass man nicht eine eigene Cocktail-Fläche haben muss, um Cocktail-Kleider oder Kleider für eine Hochzeitsgesellschaft zu verkaufen. In Deutschland herrscht da leider immer noch das Schubladendenken. Wir verkaufen sehr gut bei Multilablern, viel besser als zum Beispiel in ausgewiesenen Hochzeitshäusern. Apropos Hochzeitsgesellschaft: Immer mehr Anbieter setzen auf Kleider, bringen kleine Kapseln oder Spezialprogramme … Ja, die Konkurrenz ist schon größer geworden, weil sich viele Anbieter auf das Thema draufgesetzt haben. Firmen wie s.Oliver und Comma bringen immer mehr konfektionierte Kleider. An Ballkleider traut sich kaum jemand ran, dieser Markt ist ja wirklich sehr klein, hier haben wir schon eine sehr starke Stellung. Was sind die aktuellen Trends im Anlassbereich? Spitze ist Standard, Jacquards sind neu und kommen recht stark. Deutliche Zuwächse verzeichnen wir bei Rock-Oberteil-Kombination, der Rock legt in unserem Segment deutlich zu. Taft ist stark zurückgegangen. Insgesamt würde ich sagen, die Kleider werden multipler, weil man sie nicht zu einem einzigen Anlass tragen will. In Österreich wird auch viel Tracht zu Anlässen getragen – ein Thema für Sie? Nein, bestimmt nicht (lacht). Dirndl herzustellen ist eine Kunst, manche Anbieter aus der DOB haben sich da überhoben. Wir können Kleider, das können wir richtig gut, und dabei wollen wir auch bleiben. Beunruhigt Sie die aktuelle Situation im Modehandel? Lustig ist es gerade sicher nicht. Es hängt definitiv zu viel Ware im Markt. Diese Ware in die Outlets zu verschieben, funktioniert nur bedingt: Wir wissen genau, dass die Outlet-Kunden andere sind als jene, die zu vollen Preisen einkaufen. Zum Glück laufen junge Marken und junge Themen gut. BPM TZ 10 2016 25 © Ernst Kainerstorfer ANLASSMODE Ein Basismodell, das in Variationen immer wieder neu begeistert. Michel Mayer. © Markus Ludwig Exklusiv und nach MaSS. Aber nicht nur Kundinnen mit kleinerem Budget suchen mitunter lange nach dem perfekten Abendkleid. Das zeigt sich an der Popularität von Designern. Vivienne Westwood gründete 2012 ein Maßatelier in Wien, und auch eine Reihe von lokalen Designern ist in die Ballkultur involviert. Bei Michel Mayer ergab sich die Expertise aus ihrem Faible für Kleider Zu J.C. Hoerl kommen und edle Stoffe. Sie verKundinnen, die Handzeichnet Kundinnen, die werk schätzen und Wert auf einen persönlichen nicht wissen, wo sie hinLook legen. J.C. Hoerl. gehen sollen, genauso wie Kundinnen, die schon an allen Adressen vergeblich gesucht haben. In jedem Fall wissen sie aber, was sie wollen, und zwar einen etwas cooleren Look. Zur Zeit beobachtet sie ein zunehmendes Interesse seitens Hochzeitsgästen, die elegante, abendliche Kleidung suchen. Oft ist das Kleid auch in der letzten Minute zu fertigen. Problemlöser sind eine Reihe von Modellen, deren Charakter sich über die Jahre als nahezu universell erwiesen hat und die in immer wieder neuen Variationen stets aufs Neue begeistern. Preislich spaltet sich ihr Kundinnenkreis in jene, die maximal 1.000 € ausgeben wollen, und jene, die 2.600 bis 3.600 € ausgeben. Für Frequenz sorgen nicht zuletzt die Celebrities, 26 TZ 10 2016 die Medienpräsenz gewährleisten. Zuletzt war es die Song-Contest-Teilnehmerin Zoë Straub. Für Jürgen Christian Hoerl bedeutete die Ausstattung von Conchita Wurst beim Song Contest 2015 den Durchbruch. Heute ist selbst Francesca von Habsburg an seiner Seite zu sehen, und Mirjam Weichselbraun schwärmt in einem Onlinemedium, dass er – ohne ihr Zutun – gleich eine Vision hatte. Der Designer ist für seinen dramatischen Stil bekannt. Das liegt nicht zuletzt an seinem zweiten Standbein, der Bühnenausstattung, die gleichzeitig auch ganzjährige Auslastung gewährleistet. In seinem Atelier sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Seine Kreationen sind den Kundinnen 3.800 € exklusive Material wert. Idealisierung der Silhouette. Simon Barth spricht nicht von Preisen. Er ist einer der gezählten Nouvelle Couturiers. Die Anfertigung einer Robe kann bis zu 600 Stunden dauern. Im Schnitt sind es jedoch 40 bis 60 Stunden, die er aufwendet. Barth ist 2013 nach sieben Jahren »intellektuellem Berliner Chic« nach Wien übersiedelt. Anders als in Berlin hatte er in der Stadt der Bälle spontan positive Reaktionen auf seinen romantisch verspielten Look. Schon nach drei Wochen erhielt er den ersten Auftrag für eine Ballrobe, und 2014 erreichte er in den »Ringstraßen Galerien Designer Awards« das Finale. Nach drei Jahren zeichnet sich eine Richtung ab, und das Ziel, von der Haute Couture leben zu können, scheint erreichbar. Die meisten Roben fertigt er während der Ballsaison, aber auch der Trend zu immer eleganteren abendlichen Hochzeitsgesellschaften kommt ihm zugute. Seine Kundinnen erwarten sich neben individuellem Look und perfekter Passform die Idealisierung ihrer Silhouette. Wobei es höchst hilfreich sei, wenn sie schon selbst ein Körpergefühl entwickelt haben, so Barth. Auch seien ausführliche Gespräche notwendig, wenn das Vorstellungsvermögen noch ungeübt sei. Eine deren Vorstellungskraft geübt ist, ist Desirée Treichl-Stürgkh, bis 2016 Opernball-Lady. Hatte sie zuvor schon Roben von Michel Mayer und Vivienne Westwood getragen, so war es 2015 eine Robe von Susanne Bisovsky – mit der sie eine subtile Anspielung auf die Trachtenmode und einen mittlerweile unübersehbaren Trend wagte; dem Dirndl als nachhaltige Alternative zur Robe. Wieder sind es vorwiegend die Hochzeitsgesellschaften, die Braut und Gäste zum Kauf eines Dirndls bewegen. Wie Ulli Ehrlich, Sportalm, betont, sei das Angebot im festlichen Bereich aufgrund der steigenden Nachfrage vergrößert worden. Gefragt seien zunehmend hochwertige, an »echten« Dirndln orientierte Modelle, die öfter als einmal getragen werden können. HILDEGARD SUNTIGER »Man kann die Haute Couture nicht verstehen, ohne zu realisieren, dass sie auf Publicity basiert.« Jaques Fath, Paris 1912–1954 © VERDANDY MARKEN Thor, Balder und VERðANDY Zwei Branchenquereinsteiger, deren Weg sich auf internationalen Laufstegen kreuzte. Eine Hosenmarke aus Österreich, die skandinavischen Mythen huldigt. Diese Gründerstory macht neugierig! A ndere fangen ihr Unternehmen in der Garage an, bei Martin Pichler (32) und Manuel Rauner (39) ist es ein Wohnzimmer im 6. Wiener Gemeindebezirk. Der Datenbankentwickler und der Biotechnologe lernten einander bei einem Laufsteg-Casting kennen, seitdem sind sie »Best Friends«. Eine gewisse Start-up-Euphorie im Bekanntenkreis animierte sie, ebenfalls den Schritt zu einer Firmengründung zu wagen. Zuvor war für beide – neben wechselnden Brotberufen – das professionelle Modeln eine Leidenschaft: New York, Peking und immer wieder die Fashionweek in Mailand, wo Armani zu den treuen Stammbuchern zählte. Diese Runway-Show-Experience und das Eintauchen in die internationale Modewelt brachte ein Netzwerk mit sich, das heute die Geschäftsidee unterstützt: Stylisten, Fotografen, Fashionmagazin-Herausgeber … PRODUKT IST DAS EINE … Der Gründerspirit war also gegeben, es fehlte die zündende Produktidee. Beim Brainstorming besann man sich der gemeinsamen Fashion-Affinität. Und kam schlussendlich auf die Hose, freilich bar jeglicher tiefgreifender Produkt- und Produktionskenntnisse. 2013 besuchten die Freunde als erste Fachmesse die Denim by Première Vision in Paris, dann die Munich Fabric Start. Weitere Branchenplattformen in Barcelona, Istanbul und schließlich die Bread & Butter in Berlin folgten. So lernten Martin und Manuel den Fachjargon sowie den Blick fürs Design-Detail. Kontakte zu (bewusst gewählten) europäischen Produzenten wurden geknüpft, die Suche nach einem innovativen Material mit der Entdeckung von supersoftem Jersey-Denim belohnt. Man wusste, was man wollte: Eine körpernahe 5-Pocket mit kontrastierenden Doppelnähten sowohl am Innen- als auch am Außenbein. Dazu einen Tunnelbund, eine markante Kordel in gleicher Einfärbung wie die Nähte, zusätzlich Gürtelschlaufen sowie attraktiv gestaltete und perfekt platzierte Gesäßtaschen. Auf die konzeptionelle Idee folgte eine pragmatische Hürde: Zwei-Mann-Start-up vs. Stückzahlminimum – welcher Fabrikant lässt sich auf Kleinserien ein und vertraut auf Wachstumsperspektive ohne Garantie? Die Überzeugungskraft der Jungunternehmer führte in Polen zum Erfolg: Eine Näherei mit naher Wäscherei versprach auch ökologische Vorteile, da ansonsten übliche Transporte quer durch Europa entfallen. Zu Stylingkonzept und Produktionspartner braucht’s noch einen Schnitt. »Das haben wir uns schwer gemacht und dadurch auch extrem viel gelernt. Nicht jeder Umweg war letztendlich ein Umweg«, sinniert Pichler im Rückblick. Nach missglücktem Start mit einer Modeschülerin und mehreren Anläufen später half der Zufall: Ein Model-Job führte zu einem Schneider in Wien-Favoriten, der nicht nur einen Maßanzug für Manuel Rauner akkurat umsetze, sondern sich auch über den Jeans prototypen drübertraute. Das Ergebnis überzeugte! Schnell waren mit Hilfe eines österreichischen Textildienstleisters die Vektoren digitalisiert, Einlaufwerte berechnet, die Gradierung entwickelt – also die Basis für den Produktionsstart gelegt. … MARKETING & VERTRIEB DAS ANDERE. Seit dem Launch im Sommer letzten Jahres und einer viel beklatschten Kollektionspräsentation anlässlich der MQ Vienna Fashion Week im September ging es Schlag auf Schlag. Davor war allerdings noch ein Rückschlag wegzustecken: Die europaweite Registrierung des präferierten Markenamens Ca’Chic (Wortmix aus »Casual« und »Chic«) am EUIPO in Alicante scheiterte an einem Einspruch, ausgerechnet aus Wien. Bei einer eilig einberufenen Brainstorm-Session kamen die Neo-Designer auf die nordische Mythologie, auf die Schicksalsgöttin und Hüterin der Gegenwart, auf Verðandi. Durch die Abwandlung auf ein y am Ende erinnert die Aussprache an »Wear Dandy« – ein doppeldeutiges und treffendes Wortspiel. Nun gelang die Markeneintragung, die Modellbezeichnung »Thor« war das konsequente Weiterspinnen der Marketingidee rund um die Götterwelt. Ein cooles Logo, eine Premiumverpackung (Schachtel mit Magnetverschluss), ein professionell in Szene gesetztes Lookbook und vor allem ein ausgereiftes Produkt zum VK von 189 € – jetzt braucht’s nur noch Kunden. Der obligate Onlineshop (www.verdandy.com) wurde und wird aus besagtem Wohnzimmer betrieben, den stationären Handel versucht man mit klassischem Klinkenputzen zu gewinnen: Runway (Wien), Penz (Linz) und Mode Wöss (Villach und Velden) ließen sich bereits ebenso überzeugen wie erste Wiederverkäufer in Belgien und in der Schweiz. Diesen Mai gesellt sich mit »Balder« ein neues Modell zu »Thor«: Der etwas weitere Regular-Fit, ein geknöpfter Hosenschlitz, jedoch weiterhin die bewährte Jersey-Qualität sollen für eine breitere Kundenansprache und eine neue Einstiegspreislage um 150 € (bei einer 2.7-Kalkulation) sorgen. Ein T-Shirt namens »Noatun« in 100 % Tencel um 59 € stellt mittlerweile die kongeniale Ergänzung zu den supersoften Jeans dar. Nächster Step und kurz vor Unterzeichnung: die Zusammenarbeit mit einer Vertriebsagentur. Und als greifbare Vision steht eine Damenkollektion im Raum. Die skandinavische Götterwelt hat noch viele mögliche Modellbezeichnungen in petto. CD TZ 10 2016 27 I m Herzen waren die Österreicher immer schon Fußballprofis. Und nun hat das Land auch endlich eine Nationalmannschaft, die wirklich zu diesem Anspruch passt. Das schlägt sich seit einiger Zeit auf dem Fußballplatz nieder, denn die Nationalelf qualifizierte sich zum ersten Mal sportlich – 2008 hatte Österreich als Co-Veranstalterland mit der Schweiz einen Fixplatz – für die UEFA Europameisterschaft. Dementsprechend groß ist die (Vor-)Freude der heimischen Fußballfans. Diese Euphorie will auch nach außen hin kommuniziert werden, und was läge da näher, als sich selbst zu allererst mit dem offiziellen Mannschaftstrikot der Österreicher auszurüsten? Während nämlich bei den deutschen Nachbarn, deren FußballLeistungskurve ja derzeit eher in die entgegengesetzte Richtung zeigt, die Nationaltrikots bereits schon seit einiger Zeit zu teilweise schmerzhaft niedrigen Preisen verschleudert werden, kennen die heimischen Verkaufsstellen solche Probleme nicht. Aber die offiziellen Trikots, die in Österreichs Fall übrigens bereits seit 1974 von Puma stammen (siehe auch Interview Seite 29), sind nicht die einzigen Bekleidungsprodukte, die im Zusammenhang mit der EM über den Ladentisch gehen. Denn unter dem Begriff »Fanwear« wird auch andere Bekleidung, hauptsächlich Shirts, zusammengefasst, die Bezug auf Österreich, Fußball, die Nationalmannschaft oder alles zusammen nimmt. In diesem Bereich spielt aber nicht nur die Sportartikelindustrie mit, auch einige Modehersteller sind auf den massentauglichen Zug aufgesprungen und bieten eigene EM-Modelle mit witzigen Sprüchen oder klarem Österreichbezug. Aber ist dieser Kuchen wirklich so groß, wie er scheint, und lässt sich damit in der Mode tatsächlich Geld verdienen? Oder knabbert der Verkauf von fußballaffinen Produkten gar den Umsatz an anderer Stelle weg? FuSSball im Modehandel. Bei den internationalen Vertikalen gibt es mit einigen Ausnahmen kaum Berührungspunkte Leiberltausch? 28 TZ 10 2016 mit österreichischem Fußball, ergiebiger ist da ein Blick auf die Flächen der heimischen Filialisten. Denn fast überall finden sich zumindest kleine Kollektionsteile mit Bezug auf die EM, zumeist Polos und Shirts sowie Kinderbekleidung. Oft sind diese dann auch aufmerksamkeitswirksam im Eingangsbereich wie bei Fussl Modestraße oder in heimischen C&A-Filialen präsentiert. »In einigen Filialen haben wir die Hot Spots, vor allem im Eingangsbereich, passend zur EM gestaltet«, berichtet Norbert W. Scheele, Director of Country bei C&A CEE: »Auf diese Weise wollen wir das Thema EM beim Kunden sensibilisieren.« Bei Kleider Bauer startet man nun damit, die EM-Kollektion am POS und in großen Filialen mit eigenen Schaufenstern und als Aktionsflächen zu präsentieren, auch Leinwände wie die große LED-Wall in der Filiale im Wiener Donau Zentrum werden das Thema aufgreifen. C&A setzt offenbar auf Modeseite auch das meiste Vertrauen in das Fußballfieber der Österreicher, denn zum einen bietet man mit UEFA Lizenz-T-Shirts, -Dressen, -Schals, -Kappen und anderer Non-Licence-Ware von KOB-Shirts über Kleider bis zu Pyjamas ein breites Sortiment zum Thema. Zum anderen gibt man der EM auch räumlich viel Gewicht: »In einzelnen Bereichen, vor allem in der Kinderabteilung, kann das bedeuten, dass wir mehr als 10 % der Gesamtfläche für EM-Produkte zur Verfügung stellen«, betont Scheele den Stellenwert, den die EM bei C&A hat. Auch die Kunden dürften das Angebot beim Filialisten gut annehmen, wenn Scheele weiter erzählt: »Wir stellen insgesamt knapp 100.000 Teile bereit. Seit Ende April haben ^ © GEPA pictures Mit der Teilnahme an der Fußball-EM steht Österreich ein großes, massentaugliches Sportereignis ins Haus. Doch tauschen die Kunden ihre modischen Shirts wirklich gegen Mannschafts-Trikots? Und wo kaufen sie diese? © Kleider Bauer / ClubRoyal SPORTARTIKEL SPORTARTIKEL »Es herrscht riesige Euphorie« Matthias Bäumer, Area General Manager D-A-CH von Puma, freut sich im Interview darüber, die heimische Nationalelf auszurüsten. ziert hat. Marcel Koller hat ein starkes Team aufgebaut, von dem in diesem Sommer sehr viel zu erwarten ist. Wie entwickelt sich der Verkauf der Trikots? Und wie die Preise? In Deutschland wurden die Preise für die offiziellen Trikots bereits schmerzhaft früh reduziert. Wir gehen von einem sehr deutlichen Umsatzwachstum im Bereich Teamsport auf dem österreichischen Markt aus. Die Begeisterung der Fans spiegelt sich schon jetzt im Handel in sehr guten Abverkäufen unserer Teamsportprodukte wider – die Österreicher möchten ihre Verbundenheit zu ihrem Team zeigen, und sowohl unsere Trikots als auch unsere Fanwear in den Nationalfarben Rot und Weiß sind heiß begehrt. Die Preisentwicklung des österreichischen Trikots im Handel ist stabil, da eine riesige Euphorie und Nachfrage herrscht. Wir denken, dass dies auch während der EM so bleibt. © Puma Welchen Stellenwert hat die EM für die Sportartikelindustrie? Ein so großes und medial aufmerksamkeitsstarkes Turnier wie die Fußball-Europameisterschaft bietet uns die perfekte Bühne, um uns als eine der führenden und innovativsten Fußballmarken zu präsentieren, unsere Teamsport-Kompetenz unter Beweis zu stellen und unsere neuesten Produktkonzepte zu zeigen. Unsere Hoffnungen sind groß, dass die österreichische Nationalmannschaft bei dieser EM lange im Turnier bleibt und begeisternden Fußball spielt. Dazu haben wir mit Martin Harnik und Marko Arnautovic zwei ganz starke Spielertypen in Puma-Schuhen auf dem Feld. Dies alles bietet uns hervorragende Möglichkeiten, unsere neuesten Teamsportprodukte wie unsere zweifarbigen Tricks-Fußballschuhe oder unsere Trikots mit einzigartiger ACTV-Thermo-R-Technologie erfolgreich zu vermarkten. Seit wann ist Puma mit der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft verbunden? Wir unterstützen den ÖFB seit 1974 als Sponsor und Ausrüster und freuen uns sehr, dass sich Österreich neben unseren Teams Italien, Tschechien, Slowakei und Schweiz erfolgreich für die EM in Frankreich qualifi- Welche Absatzkanäle sind für die offiziellen Trikots und die restliche Fanwear am wichtigsten? Neben Puma-Retail ist der Verkauf der Trikots über unsere Sportfachhandelspartner für uns der deutlich wichtigste Absatzkanal. Wir haben alle relevanten Sportfachhändler in Österreich mit unseren EM-Teamsportprodukten versorgt und sind auch für weitere Nachfragen und Nachorders bestens gerüstet. Mit vielen der Händler planen wir gemeinsame Auftritte und Aktionen zur EM. Welche sind das? Gemeinsam mit unseren Handelspartnern möchten wir im Vorfeld und während der EM vor allem die junge, fußballbegeisterte Zielgruppe mit einem starken Markenauftritt unter dem Motto »Play Loud« begeistern. Neben digitalen Kampagnen über Social-Media-Kanäle und reichweitenstarke Sportnetzwerke werden unsere Produkthighlights zur EM am POS durch aufmerksamkeitsstarke Schaufenster, Backwalls, Shoe-Tower, Instore-Displays und Shop-in-Shop-Flächen in den Blickpunkt gerückt. Zur gezielten Ansprache der Endkonsumenten sind mit einigen Händlern auch Direct Mailings und Fanwear-Flyer geplant. Die Fan-Begeisterung für das österreichische Nationalteam werden wir mit speziellen ÖFB Spaces, Riesen-Cut-Outs unseres Topspielers Arnautovic und Billboard-Kampagnen mit unserer ganzen Puma-Power unterstützen und bestmöglich in Szene setzen. BN TZ 10 2016 29 30 TZ 10 2016 Mode im Sporthandel. Denn die Verbindung von Fußball und Sporthandel scheint doch eine natürlichere zu sein als jene mit dem Modehandel. Auch die Kunden suchen offenbar nicht nur reine SportTrikots sondern auch die Fanwear, die nun ja keine tatsächliche Sportausrüstung ist, im Sportfachhandel. Doch auch innerhalb desselben gibt es Unterschiede in der Gewichtung, ist Österreich doch mindestens so sehr Skifahrer- wie Fußballnation. Daher ist die EM bei Händlern, die ihre Umsätze eher im Einzelsport machen, auch ein Randthema. »Bei uns hat Teamsport ja eigentlich keinen großen Stellenwert, wir machen mehr als 80 % unserer Umsätze mit Wintersport und wir haben einen hohen Touristenanteil«, erläutert Friedl Birnbacher, Einkaufsleiter bei Sport Bründl die Situation. Und dennoch: »Aber man will als Sporthandel schon dabei sein, zeigen, dass man stolz darauf ist, dass sich Österreich qualifiziert hat.« Deshalb hat man in den Bründl-Stores ebenfalls die Eingangsbereiche für das Thema reserviert, auch wenn Birnbacher ganz offen sagt: »Die Umsätze sind aber überschaubar und werden es auch bleiben.« Bei den größeren SportGruppen sieht das schon anders aus. Dort sorgt das Thema sowohl für Zusatzumsätze als auch für zusätzliche Kunden. »Wenn man vom gesamten Kuchen ausgeht, dann sind das schon echte Zusatzumsätze«, ist Holger Schwarting, Vorstand bei Sport2000, überzeugt: »Und durch Public Viewing oder auch private Veranstaltungen kommen Kunden in den Sporthandel, die nicht kaufen um Sport zu machen, sondern um Sport zu schauen und ein Statement zu setzen.« Prinzipiell beobachtet Schwarting aber, dass das eher ein urbanes Phänomen ist, da hier die großen Marken auch gezielt Geld ins Marketing investieren. Investiert hat auch Intersport, und zwar direkt in den Österreichischen Fußball-Bund. »Unsere Entscheidung, den ÖFB zu sponsern, war auch damit verknüpft, dass unsere Händler dann vor Ort entsprechende Fußballdestinationen sein müssen«, erklärt Mathias Boenke, Geschäftsführer von Intersport Austria. Befeuert wird dieser Anspruch auch durch einen internen Wettbewerb zur besten Flächengestaltung. Aber auch mit den Kunden hat man gewettet: Denn sollten die Österreicher tatsächlich Europameister werden, dann erhalten alle Kunden, die zwischen 20. April und 10. Juni Teamsportartikel gekauft haben, ihr Geld zurück. Doch auch schon vor der Wette bemerkte man einen Umsatzzuwachs: »Seit Anfang Februar konnten wir eine Vervierfachung des Umsatzes mit Fanartikeln verzeichnen«, freut sich Boenke: »Das ist selbst auf der zuvor kleinen Basis sehr zufriedenstellend.« Auch er ist überzeugt, dass die Gruppendynamik von Public Viewing und ähnlichen Veranstaltungen in der nächsten Zeit auch weniger fußballaffine Kunden auf der Suche nach einem Trikot in die Läden bringt: »Ich gehe ja auch nicht zum Bäcker, wenn ich Wurst kaufen will«, betont er lachend die Rolle des Sporthandels: »Sport ist bei uns einfach authentisch.« Im Sporthandel kann man also mit der EM durchaus Geld verdienen, im Modehandel bleibt das Fußballthema wohl eher Idealismus – aber damit kennen sich die österreichischen Fußballfans ja schon aus. BN © FOTOLIA © Intersport © FALKE © C&A Das zur EM passende Angebot reicht von echten Sportartikeln wie dem Falke 4Grip (oben links) bis zu Fanwear wie dem Shirt mit Flagge von Intersport (oben rechts). C&A präsentiert das EM-Sortiment in eigenen Hot-Spots (unten). wir die EM-Ware bereits in vielen Filialen lagernd und es hat sich gezeigt, dass das Interesse an der EM groß ist, somit konnten wir einen guten Abverkaufs-Start verzeichnen.« Andere Modehändler waren da – oft zu recht – skeptischer, denn nicht überall läuft das Geschäft so gut wie bei C&A. Bei Fussl Modestraße und Kleider Bauer ist die EM zwar ein Thema, das man besetzt, um den Anlass zu würdigen, dem man aber nicht zu viel Bedeutung beimisst – und bei dem man gerne den Sport-Ausstattern den Vortritt lässt. © FabricFabrik HANDWERK Druck frisch © Gerhard Maurer In einem früheren Wiener Wirtshaus stellt Stephka Klaura heute textile Kunstwerke her – die TZ besuchte die FabricFabrik. © FabricFabrik © FabricFabrik W enn man sich auf den Weg in die FabricFabrik macht, darf man sich vom ersten Eindruck nicht irritieren lassen. Denn erst wenn man einen typischen Wiener Wirtshauseingang inklusive alter Beschilderung passiert und die Originalschank links liegen gelassen hat, betritt man den ehemaligen Gastraum, in dem das Herzstück des Ateliers wartet: ein zehn Meter langer Drucktisch mit speziell angefertigtem Druckwagen. Die Location war ein Glücksgriff für Stephka Klaura, den Kopf hinter der FabricFabrik. Denn hier fand sie einerseits genug Platz für den langen Drucktisch, den sie sich gewünscht hat, andererseits eignete sich die ehemalige Gasthausküche perfekt für die Belichtungsmaschine und die große Waschwanne. Wozu man das braucht? Weil hier, in diesem urtypischen Wiener Gasthaus in Ottakring, dem Siebdruck neues Leben eingehaucht wird – und zwar per Hand. Da Klaura mit dieser Idee aber ziemlich einzigartig ist, war es ihr leider auch unmöglich, einen passenden Druckwagen für ihr Revival des Rapport-Drucks zu finden. Die wenigen Hersteller, die es noch gibt, winkten ab: Für von Hand gemachte Siebdrucke werden heute keine Geräte mehr hergestellt. Die Rettung nahte in Form eines befreundeten Architekten, der zudem gelernter Maschinenbauer ist – die ideale Kombination für das Druckwagen-Einzelstück. Wo früher aller Wahrscheinlichkeit nach also Schweinsbraten und Krügerl serviert wurden, entstehen heute textile Kunstwerke. Bettwäsche, Polster und Taschen sowie Meterware werden von Klaura mit von Hand gezeichneten Druckmustern versehen. Dass Klaura dabei auch abseits des technischen Know-hows genau weiß, was sie tut, verrät ein Blick in ihren Lebenslauf. Denn die eben erwähnten Ready-Mades, die sie unter dem Label FabricFabrik anbietet, sowie Auftragsarbeiten sind nur eine Seite ihres Schaffens. Auf der anderen Seite steht die Künstlerin Stephka Klaura, die ihre Ausbildung an der Universität für angewandte Kunst unter anderem in der Meisterklasse Malerei unter Professor Adolf Frohner absolvierte. Bald entdeckte sie auch ihre Liebe zur Siebdrucktechnik und verband diese beiden Leidenschaften in ihrer Kunst. Unter ihrem eigenen Namen realisiert Klaura neben textilen Kunstwerken und solchen auf Leinwand auch Projekte wie die Gestaltung des Bodens in der BH Völkermarkt. Hier veredelte sie den Estrich mithilfe der Siebdrucktechnik und ließ so ein begehbares Kunstwerk entstehen. Nachbarschaftlich vernetzt. Aber nicht nur in Kärnten, wo Klaura aufwuchs, ist die Künstlerin bestens vernetzt. Sie ist Teil der kleinen, aber lebendigen Community an Mode-, Schneiderei- und Textilbegeisterten, die sich in den letzten Jahren gebildet hat. So zeichnet sie etwa für das bunt bedruckte Innenfutter der Maßjeans der Gebrüder Stitch verantwortlich. Und sie arbeitet bei der Fertigung ihrer Ready-Mades mit der offenen Werkstatt Schnittbogen in den Wiener U-Bahn-Bögen zusammen. Ihr umfangreiches Wissen über Textildesign, Musterzeichnen und vor allem Siebdruck gibt sie auch gemeinsam mit Designer Walter Lunzer in Workshops weiter. Neben zwei fixen Printing-Session-Formaten à drei bzw. sieben Stunden bietet Klaura ab einer Gruppe von drei Personen auch ganz individuelle Workshops, in denen man sich drucktechnisch allen Wünschen von witzig bedruckten Tote Bags bis zu Hochzeitsvorbereitungen widmen oder einfach seinen ganz persönlichen, individuell gestalteten Meter Stoff bedrucken kann. BN TZ 10 2016 31 MUSTERSEITE Netz ohne Grenzen Die Website gehört für ein Unternehmen heute zum guten Ton. Schön muss sie sein und funktional – und seit Jahresbeginn auch barrierefrei. Vielen der Domain-Inhaber ist aber nicht ganz klar, was das bedeutet. N ach zehnjähriger Übergangsfrist traten mit Jahresbeginn die Bestimmungen des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes (BGStG) in Kraft. Damit soll der barrierefreie Zugang zu allen Warenkäufen und Dienstleistungen sichergestellt werden. Das bedeutet zum einen die Entfernung von baulichen Barrieren sein, zum anderen aber auch den uneingeschränkten Zugang zu Informationen, egal ob Broschüren oder Webauftritte. Mittlerweile hat der stationäre Handel die Vorgaben am POS weitgehend umgesetzt, bei der Barrierefreiheit im Netz gibt es jedoch noch erheblichen Nachholbedarf. Design oder nicht sein. Beim Design gilt: Schön ist nicht unbedingt userfreundlich. Wichtig ist hingegen der Kontrast. »Was man auch nicht außer Acht lassen sollte: Acht Prozent aller Männer haben eine Farbsehschwäche und können nicht zwischen Rot und Grün unterscheiden«, so der Hinweis von Walburga Fröhlich. Was auch häufig vergessen wird: Barrierefreiheit im Netz bedeutet nicht nur Erleichterungen für Konsumenten mit Sehschwäche, sondern auch für jene mit Lese- und Lernschwächen: »Laut Studien haben mehr als 40 Prozent der Erwachsenen Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen herkömmlicher Texte«, erklärt Fröhlich. Für diese Menschen ist der Großteil der Firmeninfos »für den Mistkübel«. Hier bedarf es entsprechend aufbereiteten Contents in vereinfachter Sprache. »Wer eine neue Website plant, der soll sie gleich barrierefrei planen lassen«, so der Tipp der Expertin. »Nachträgliche Anpassungen sind immer schwierig.« Zur richtigen Programmierung gibt es bereits Alle Bilder © FOTOLIA Ein Segen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Unternehmen nicht wissen, wie so eine barrierefreie Website überhaupt gestaltet sein soll. Hilfestellung gibt es etwa vom Verein atempo zur Gleichstellung von Menschen von Walburga Fröhlich und Klaus Candussi. Das Social Franchise bietet unter anderem Beratung im Bereich Barrierefreiheit. Für Walburga Fröhlich steht fest: »Das Internet ist für Blinde und Sehbehinderte ein Segen.« Hier hätten sie raschen und direkten Zugang zu einer Vielzahl von Informationen. Dazu sei allerdings userfreundliche Programmierung zwingend notwendig. Drei Aspekte sind zu beachten: das Design, die Navigation und der Content. Heavy Usern unter den Internetsurfern fällt mitunter gar nicht auf, wie komplex Websites gestaltet sind und was hier – bei falscher Planung – für Menschen mit Einschränkungen zum Stolperstein werden kann. »Ist eine Seite gut programmiert, dann sind beispielsweise Überschriften markiert«, erklärt Fröhlich. Der User mit Sehbehinderung kann dann den Befehl geben: »Dritten Abschnitt vorlesen lassen.« Bei einer schlecht programmierten Seite würde der Reader jedoch einfach undifferenziert alles von links oben nach rechts unten vorlesen. »Die Menüführung sollte so einfach und klassisch wie möglich sein.« Auch Bilder oder Grafiken wie Organigramme müssen bei einer guten Seite mit einem Alter nativtext unterlegt sein. Das Gleiche gilt für Buttons in Form von Bildern, die sonst nicht wahrgenommen und folglich nicht angeklickt w erden können: »Wenn das etwa ein ›Jetzt kaufen#-Button ist, kann der Kunde den gewünschten Kauf gar nicht abschließen«, so die Expertin – ärgerlich für den User, geschäftsschädigend für das Unternehmen. 32 TZ 10 2016 Lehrgang »WebAccessibility« Incite, die Qualitätsakademie des Fachverbandes UBIT der WKO, bietet in dem dreitägigen Lehrgang »Web Accessibility« IT-Dienstleistern und Webdesignern die wichtigsten Grund lagen zum Thema barrierefreies Web design. Entwickelt wurde dieser Lehr gang in Kooperation mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Der nächste Lehrgang findet von 8. bis 10. Juni 2016 im Arena City Hotel in Salzburg statt. Restplätze sind noch vorhanden. Am 22. Juni 2016 lädt die WKO in Wien zu einem kostenlosen Schnup per-Workshop. Wer hinterher den Lehrgang absolvieren möchte, hat dazu von 14. bis 28. September 2016 Gelegenheit. Mehr Details zu Inhalten, Kosten, Veranstaltungsort und Refe renten unter www.incite.at. weltweite Richtlinien: »Als Unternehmer sollte ich meine Agentur frage, ob sie diese Richtlinien auch kennen und sie unbedingt ins Pflichtenheft schreiben.« Wie viele Unternehmen hier schon den Standards entsprechen, weiß niemand genau. Die Notwendigkeit für die Umsetzung besteht allemal: Laut Schätzungen ist die Barrierefreiheit im Internet für 15 bis 20 Prozent der User ein Muss, weitere 30 Prozent profitieren jedoch im weitesten Sinn davon. Dieser »Ease of use« sei ein großer Vorteil, Unternehmen, die das ihren Kunden nicht bieten, vertun Chancen, so Gregor Demblin. Wettbewerbsvorteil Für den Unternehmensberater, der selbst nach einem Badeunfall im Rollstuhl sitzt, bedeutet Barrierefreiheit weniger eine gute Tat als einen klaren Wettbewerbsvorteil. Mit seinem Beratungsunternehmen Career Moves stellt Demblin dem Handel sein Know-how zur Verfügung. Viele der Unternehmen hätten schlicht keine Ahnung, was ihnen entginge: »Sie verlieren 15 Prozent ihrer potenziellen Kunden – das ist nicht irgendeine vernachlässigbare Minigruppe.« Für weitere 40 Prozent bedeuten barrierefreie Inhalte eine Erleichterung, Tendenz steigend: Auch ältere Menschen benötigen Hilfestellungen im Netz. Diese Kunden – die sogenannten Silver Surfer – werden bereits als internetaffine, anspruchsvolle und vor allem zahlungskräftige Zielgruppe definiert. »Wer eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellt, muss bald erkennen: Wer keine barrierefreie Website hat, der muss verrückt sein«, so Demblin. Dabei seien die Kosten für einen barrierefreien Internetauftritt im Vergleich zu so manchen baulichen Maßnahmen lächerlich. Laut dem Experten gehe es immer nur um das Investitionsvolumen, und nur selten um die Kundenorientierung: »Bisher ist viel zu wenig geschehen, kaum eine heimische Firma setzt die Online-Barrierefreiheit konsequent um. Kunden, die keine Barrierefreiheit vorfinden, werden eben woanders einkaufen.« Eine Einschätzung, die auch Walburga Fröhlich teilt: »Wenn ich mich ärgere, dann komme ich halt nicht wieder.« CS Big Cup Support CUP B - J ROSA FAIA Lupina, www. RosaFaia.com INTERVIEW WILVORST wird 100 »Since 1916« trägt der Marktführer in Anlassmode stolz im Logo. Zum runden Jubiläum informiert Karl-Wilhelm Vordemfelde, Geschäftsführer in dritter Generation, aus erster Hand. Ein rundes Firmenjubiläum ist stets Anlass, Rückschau zu halten. Sie haben im Vorjahr gleich ein ganzes Buch zur Herrenmode aus Deutschland im 20. Jahrhundert veröffentlicht. Was ist Ihre persönliche Quintessenz nach Recherche und Verarbeitung des Themas? In meinem 160 Seiten umfassenden Fachbuch »Aufstieg und Niedergang der deutschen Herrenbekleidungsindustrie« (Anm.: Erschienen bei der dfv Mediengruppe, ISBN 978-3866413047) werfe ich einen vielschichtigen Blick zurück – etwas Wehmut inklusive. Herrenmode aus Deutschland war eine Boom-Industrie nach dem 1. und dem 2. Weltkrieg. Heute ist sie Einstiegsindustrie für Entwicklungsländer – und für uns in Mitteleuropa zu einer Importindustrie geworden. Unsere Politik hat die Textil- und Bekleidungsindustrie abgeschrieben, anders als in Italien und Frankreich. Außerdem ist das Messewesen in unserer Branche angeschlagen. Und auch der Bekleidungshandel unterschätzt den Wert der hiesigen Bekleidungsindustrie. Warum eine Handelskalkulation mit Aufschlägen von bis zu 200 % unsinnig ist – das und viel mehr lässt sich in meinem Buch nachlesen. An welche Meilensteine der Entwicklung bei Wilvorst erinnern Sie sich besonders gerne zurück? Smokings ab Lager – das war 1965 schon eine kleine Revolution. Und erst recht die Umstellung auf kurzfristige Anfertigung ab 1980: Express in drei Wochen, sonst alles in acht Wochen! Prägende Modethemen ihrer Zeit waren 1985 Spenzer und Lambada. Dann Anfang der 1990er-Jahre farbige Smokings in Rot, Grün und Grau oder die Longjackets ab 2000. Marketing-Highlight war die »Denver Collection« mit Hollywoodstar John Forsythe, die wir parallel zur Gassenfeger-Fernsehserie der 80er-Jahre »Dynasty – Der Denver Clan« auf den Markt brachten. Sowie die »Sat.1 Collection« der 90er, die mit breiten Schultern, weiten Schnitten und 34 TZ 10 2016 einer kühlen Eleganz eine neue Modeära einleitete. Entscheidende Schritte im Ausbau des Produktportfolios setzten wir sicherlich mit den Übernahmen von Tziacco im Jahr 2000 und von Atelier Torino sowie Corpus Line im Jahr 2010. Heute betreiben Sie Deutschlands größte Inlandsfertigung von Herrenkonfektion. Wie gelingt das scheinbar Unmögliche: eine Bekleidungsproduktion in einem Hochlohnland? In der Tat fertigen wir hier in Niedersachsen täglich rund 200 Anzüge und 80 Westen. Unser Geschäftsmodell basiert auf einem Split der Produktion: Menge und Standards im europäischen Ausland – Muster, Maß und schnelle Einzelteile in der Unternehmenszentrale Northeim. Die aktuellen Kostenvorgaben zur Verdeutlichung: 75 Cent die Minute in Deutschland stehen 15 Cent in Bulgarien und 6 Cent in Myanmar gegenüber. Mit dem Fertigungsmix 25 % Inland zu 75 % Ausland sind wir preislich trotzdem konkurrenzfähig. Und was ganz wichtig ist: Dieser Mix gibt uns eine rasche Reaktionsfähigkeit. In der Mode für den Bräutigam sind Flexibilität und Schnelligkeit entscheidend! Wie werden Sie das Firmenjubiläum feiern? Mit einer Schifffahrt: Am 26. Juni – während der InterbrideMessetage – fahren wir abends mit unseren Kunden auf dem Rhein von Düsseldorf nach Köln und zurück und stoßen mit Alt und Kölsch auf »Wilvorst 100« an. Außerdem überraschen wir unsere Handelspartner mit junger Festtagsmode unter dem Titel »new wedding« und mit weiteren Aktionen. Schon zuvor, am 9. Juni, gibt’s an unserem Firmensitz einen Festakt mit Enthüllung einer Skulptur des bekannten Bildhauers Wolf Bröll und am Tag darauf ein Fest mit allen Mitarbeitern und Vertretern in unserer Stadthalle. INTERVIEW ALLE BILDER © WILVORST DR. KARL-WILHELM VORDEMFELDE … Ein altbekanntes Sprichwort besagt: »Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau.« Wie sieht’s diesbezüglich im Hause Vordemfelde aus? Ich bin mit meiner Frau Sabine nicht nur seit 38 Jahren glücklich verheiratet, sie ist auch seit mehr als 30 Jahren in unserer Firma tätig und entwickelt im Team Stoffe und Kollektionen. Wir haben morgens, mittags und abends viel Gesprächsstoff. Daher ein klares Ja: Meine Frau ist meine erste Beraterin auch in Unternehmensbelangen! Was sind die aktuell größten Herausforderungen in Produktion und Vertrieb formeller Herrenbekleidung? Einerseits kämpfen wir zurzeit sehr mit den Billigproduktionen aus dem Ausland: Es wird zu viel kopiert und dann unter irregulären Bedingungen nachgestellt. Andererseits ist gegenwärtig der Konditionenwettbewerb sehr stark, und der Handel nützt das brutal aus. Wir halten dagegen mit Mode und Marke und sehr gutem Service. Auch wird die Modewelt immer legerer. Schwingt irgendwann das Pendel zurück? Das ist die Frage. Und dann natürlich Internet & Co., wodurch sich das Modekarussell immer schneller dreht. Ein absolut positiver Aspekt in unserer Nische: Im festlichen Bereich ist der Modehandel noch sehr breit aufgestellt. Neben den Großen und Mittleren gibt es viele Spezialisten und Brautmodenhändler, die ein gut strukturiertes Angebot haben. Haben Sie eine spezielle Beobachtung zum alpenländischen Absatzgebiet? Österreich mit seiner noch gepflegten Balltradition ist für uns als Hersteller festlicher Bekleidung ein sehr wichtiger Markt. Wo tanzt man noch im Frack Wiener Walzer und küsst der Dame elegant die Hand? Das gibt es nur in Österreich! Was ist Ihre Zukunftsvision für das Unternehmen, für den Wirtschaftszweig? Auch nach 100 Jahren werden wir weiterhin schöne Anlassmode anbieten. Als Herrenmodenmarke für festliche und formelle Bekleidung wollen wir noch lange reüssieren – dafür stehen wir mit unserem ganzen Wilvorst-Team. Unsere Branche ist lebendig, daher wird es immer wieder tolle neue Ideen und Chancen geben! CD … ist studierter Jurist und trat nach abgeschlossener Ausbildung ins väterliche Unternehmen Wilvorst ein, das er seit 1983 als Geschäftsführer leitet. Der Anlassmode-Fabrikant, Vater von drei Töchtern und begeisterte Jazzpianist profilierte sich 2015 mit einem Fachbuch als Chronist der deutschen HAKA-Branche. Wilvorst entstand 1916 durch einen Aufkauf seines Großvaters Wilhelm Vordemfelde in Stettin – mit bis zu 1.300 Mitarbeitern zweitgrößter Bekleidungsbetrieb seiner Art im Reich. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1946 der Wiederaufbau in Northeim an den Südwestausläufern des Harzes. Seit 1993 hält die Brinkmann-Gruppe (bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG) eine Mehrheitsbeteiligung. Im Hause werden neben Wilvorst (mit den Linien »After Six« und »new wedding«) die Kollektionen von Tziacco (extravagante festliche Anzüge inklusive der Linie »Royal«), Atelier Torino (Modern-Man-Konfektion mit italienischem Feeling und einer neuen semifestlichen Kapselkollektion namens »Gala«) sowie Corpus Line (exklusive Maßbekleidung für Individualisten) gesteuert. Eine Vorreiterrolle nimmt das Unternehmen aktuell in allen Onlinethemen ein. 2015 konnte mit 260 Mitarbeitern im Inland und rund 500 in vier Fremdbetrieben (in Kroatien, Slowenien, Bulgarien und Rumänien) der Umsatz entgegen Branchentrends um 3,6 % gesteigert werden. TZ 10 2016 35 MODE AKTUELL O' Neill ährlich landen bis zu acht Millionen Tonnen Plastik in unseren Weltmeeren, was das kalifornische Surflabel O’Neill nun dazu bewegte, die neue Linie »O’Neill Blue – Our Ocean Mission« zu kreieren. Die Kollektion wird aus technisch höchst funktionellem EcoTextil hergestellt, das von Bionic aus recyceltem Küstenplastik gewonnen wird. »Als im Surf-Sport verwurzelter Konzern ist es unsere Pflicht, unsere Ozeane zu schützen. Mit Blick auf Jack O’Neills 1996 gestartetes Projekt ›Sea Odyssey‹ zur Unterrichtung von Schülern über Meer und Umwelt wollen wir dieses Erbe weiterführen, indem wir Programme entwickeln, die Umdenken und fundamentalen Wandel bewirken«, so Jan Colpaert, Marketing Director O’Neill. © Jones © O'N eil l J Ocean Mission Jones Bettina loves Jones 36 TZ 10 2016 © Replay D ie im letzten Jahr überaus erfolgreich gestartete Zusammenarbeit zwischen Bettina Assinger und Jones geht in die zweite Runde. Soeben präsentierte man die zweite »Bettina loves Jones Collection«, die Assinger in enger Zusammenarbeit mit dem Jones-Design-Department rund um Creative Director Doris Rose erstellte. Lässig feminin und sommerlich luftig waren dieses Mal die Design-Devisen. Bettina Assinger: »Mit luftigen Kleidern, Tuniken und lässig-leichten Outfits in den Sommer eintauchen, das ist meine neue Kollektion für Jones. Hochwertige italienische Stoffe mit trendigen Prints, extravagante Federn und neckische Cutouts machen diese Kollektion zu etwas Besonderem.« © JOCKEY Bench Rudimental als Ambassadors N ach der erfolgreichen Kooperation mit Jess Glynne zeigt die Marke Bench ein weiteres Mal ihre enge Verbindung zur Musikszene. Denn die neuen Brand Ambassadors des Labels sind die Bandmitglieder von Rudimental, die mit ihrem genreübergreifenden Soundmix aus Hip-Hop, Soul, Funk und mehr bekannt wurden, sowie die Sängerin Bridgette Amofah, die bereits seit zwei Jahren mit Rudimental auf Tour geht. Die Musiktalente sind die Stars der neuen Kampagne für H/W 16/17, die in New York geshootet wird. Am 18. Mai wird Bench sowohl die Kollektion als auch »Behind the Scenes«-Eindrücke des Shootings auf Snapchat unter benchofficial präsentieren. ÖTZ 13 Bodywear © Bench / Rudimental Erscheinungstermin: 07. Juli 2016 Druckunterlagen-Schluss: 23. Juni 2016 n Sie de n e h c Ma ischen am h c i e r öster l aufmerks ! hande Kollektion e d o M n eu e e r h I f au Replay Hyperfree D as Denim-Label Replay trägt mit seiner neuesten Entwicklung der Tatsache Rechnung, dass sich Sport- und Freizeitkleidung zunehmend annähern. Denn das Gewebe der neuen Hyperfree-Modelle wird aus Naturfasern hergestellt und ist ultraleicht. Es ist zudem zu 100 % elastisch und bietet eine um 35 % bessere Bewegungsfreiheit als vergleichbare Produkte. Mit Skinny, Slim mit vertieftem Schritt, Boyfit und Jogging werden vier Styles für Frauen angeboten, für die Männer gibt es die drei Styles Slim, Jogging mit vertieftem Schritt und Slim mit vertieftem Schritt. In der passenden Werbekampagne werden Topmodel Alessandra Ambrosio und Fußballstar Neymar Jr., beide aus Brasilien, in Szene gesetzt. Mag. Claudia Jordan c.jordan@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel s.stradel@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 222 MODE AKTUELL Item m6 Schumacher-Kooperation m6 © It em D ie Kooperation des Strumpfspezialisten Item m6 mit der Designerin Dorothee Schumacher geht in die zweite Runde und vereint erneut Mode und Technologie. Denn die drei neuen Modelle sind nicht nur besonders hübsch anzusehen, sondern dank des Kompressions-Know-hows von Item m6 auch funktional. Schumacher feiert mit den drei HighHeel-Socks in elegantem Schwarz die moderne Gentlewoman: Modell »Patch« gibt sich luxuriös als Rib-Sock mit abnehmbaren Patch, die Netzstrümpfe »Dots« fallen mit großen Punkten ins Auge, und » Pendant« besticht mit einem abnehmbaren Ketten-Schmücker. Die drei Modelle bedienen zudem verschiedene Kompressions-Levels und sind zu einem VK zwischen 50 und 80 € erhältlich. Toni © Toni Perfect-Shape-Modell 38 TZ 10 2016 D ie bereits bekannte »Perfect Shape«Hose von Hosenspezialist Toni kommt in einem neuen, innovativen Stoff auf den Markt. Aus der Verbindung von funktioneller Sportswear mit Fashion und Shaping-Effekt entstand die »Perfect Shape Future«-Hose. Der neue Technoartikel aus Polyester, Polyamid und Elastan bleibt formstabil, sorgt für eine schmale Silhouette und bietet trotz der schmalen Passform Bewegungsfreiheit. Dezente Taschenapplikationen setzen farbliche Akzente in Navy und Schwarz, auch eine schlichte Version ist erhältlich. Ab dem 15. September kommt die »Perfect Shape Future«-Hose von Toni in den Handel und wird aktuell im Rahmen der dritten Kollektion zur Order angeboten. MODE AKTUELL Palladium Deadstock Collection D Bio-Unterwäsche © Erbgut Erbgut er Begriff »Deadstock« bezeichnet Stücke oder Materialien, die nicht mehr in Produktion und deren Verfügbarkeit daher endlich ist. Die französische Marke Palladium bringt unter diesem Namen nun jede Saison eine eigene Kollektion, die aus vergessenen oder versteckten Stoffen gefertigt wurde und daher auf natürlich Weise eine limitierte Auflage hat. Für die erste Deadstock-Kollektion hat man die Modelle »Pallabrouse«, »Pallabrouse Baggy« und »Peleton« aus Vintagestoffen der französischen Streitkräfte gefertigt, die man bei einem französischen Textilsammler entdeckte. Mit den Modellen in Olivtönen mit Akzenten in Gold und Rot knüpft Palladium auch an die eigene militärische Vergangenheit an. Die »Deadstock Collection«, die nun fester Bestandteil der Range ist, ist derzeit bei Händlern wie dem deutschen Heritage-Spezialisten Classic Kontor, dem französischen Concept-Store Colette und der britischen Kaufhauskette Selfridges sowie auf palladiumboots.com zu haben. D © CG-Club of Gents ie Österreicherin Isabell Handl bietet unter dem Namen Erbgut seit Kurzem nachhaltige und fair produzierte Bio-Unterwäsche. Die mittlerweile sogar GOTS-zertifizierten Modelle werden aus 95 % Baumwolle und 5 % Elastan gefertigt. Derzeit umfasst das Sortiment Boxershorts und Trunk-Shorts für Herren sowie Panties im Hipster-Style für Damen in den Farben Dunkelblau, Tornadograu und Schwarz. Aber Handl arbeitet bereits an einer Sortimentserweiterung mit neuen Designs und Farben, die sie auf den Fachmessen im Sommer vorstellen wird. Zurzeit ist die Bio-Wäsche zu einem VK ab 22,90 € bei ausgewählten Händlern und über die Website www.erbgut.com erhältlich. CG-Club of Gents Männerfreundschaften © Palladium M it der neuen Kampagne #maennerfreundschaft will das Label CG – Club of Gents verstärkt in das eigene Markenimage investieren. In Stuttgart, Düsseldorf, Essen, Nürnberg und Berlin wurden 20-Fuß-Container mit der Kampagnenbotschaft gebrandet, das Innere wurde mit den Highlights der aktuellen CG – Club of Gents Collection ausgestattet. Von hier aus sollen FreundschaftsSelfies mit dem Hashtag #maennerfreundschaft und @ClubOfGents auf Instagram, Facebook & Co. veröffentlicht werden. Unter allen Teilnehmern werden fünf MännerDuos von einer Jury ausgewählt, die die neuen Gesichter der Herbst-/Winterkampagne 2016 werden. Unabhängig davon haben fünf Männerfreundschaften die Möglichkeit, ein Männerwochenende in Las Vegas zu gewinnen. TZ 10 2016 39 ALLE BILDER © under Armour Contemporary Hunderte schwitzten beim Armour Camp am Wiener Donaukanal (l.), während Sportstar Anna Veith (r.) sowie die Ruderer Sieber Bros – Bernhard und Paul Sieber – ihre Partnerschaft mit Under Armour feierten. UNDER ARMOUR IN ÖSTERREICH Wer? Under Armour Wo? Wien Was? Die amerikanische Sportmarke Under Armour expandiert kräftig – u. a. mit einem neuen Showroom in Wien. Nach der Eröffnung eines Büros in München im Sommer 2015 folgte nun Wien – das neue europäische Headquarter in Amsterdam wird 2017 fertiggestellt. »Der Showroom in Österreich ist ein weiterer Schritt bei unseren Anstrengungen, Athleten in ganz Europa durch unser ständiges Streben nach Innovationen im Sport besser zu machen«, so Chris Bate, Managing Director von Under Armour Europe. Im Showroom am Handelskai 130 sorgen Kettlebells, Medizinbälle und Battle Ropes für FitnesscenterAtmosphäre. Zur Eröffnung der Räumlichkeiten erschienen Skisuperstar Anna Veith (vorm. Fenninger) sowie die Ruder-Brüder Bernhard und Paul Sieber aka Sieber Bros, die als Medaillenhoffnung bei den Olympischen Spielen in Rio gelten. Für Furore sorgte das Armour Camp – Personal Trainer brachten Hunderte Teilnehmer am Donaukanal ins Schwitzen. Alle Bilder © H&M Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson in weißer Seidenrobe mit langer Schleppe MET GALA: H&M COUTURE Wer? H&M Wo? Met Gala, New York Was? Bereits zum zweiten Mal ging H&M unter die Couture-Macher: Im Rahmen der grandiosen Met Gala – gehostet von Vogue-Chefin Anna Wintour – schneiderte der Schwede ausgewählten Celebrities Traumroben auf den Leib. Schauspielerin Jennifer Hudson hüllte sich in einen Traum aus Weiß, Model Amber Valetta setzte auf ein Dress aus nachhaltigen Materialien, das mit über 1.000 handgeschnittenen Seidenblüten verziert war, während die Robe von Model Pyper America Smith das beste aus Mensch und Maschine (so auch das Thema des Balls: »Manus x Machina«) vereinte: LaserCut-Federn aus Vinyl trafen auf Fransen, die per Hand angenäht wurden. Im Uhrzeigersinn: Schauspielerin Hailee Steinfeld in grüner Seidenrobe, die Models Lucky Blue Smith und Pyper America Smith sowie Sängerin Ciara im Kristallkleid. ALLE BILDER © Thomas FEDRA Contemporary SOCIETY Männergespräche: Jochen Ruths (Modehaus Ruths), Jörg Weber (Rabe Moden) Foto mit Sieger: Andreas Baumgärtner (Marc O`Polo) Carlo Rivetti (Stone Island) »ZEITENWENDE« IN HEIDELBERG Starkes Team: Brigitte und Ralf Schellenberger (Raffaello Rossi) Wer? TextilWirtschaft Wo? Print Academy in Heidelberg Was? Das TW-Forum ist »die« Kommunikationsplattform des deutschen Modebusiness, heuer zum 58. Mal durchgeführt. Vier Unternehmen zeichnete die hochkarätige Jury aus: Carlo Rivetti und sein Erfolgslabel Stone Island, den britischen Online-Retailer Mr Porter, Sven Voth und seine Streetwear-Kette Snipes und den ostdeutschen Multilabler Fischer, der den Forumspreis nach 1994 bereits zum zweite Mal erhielt. Wie jedes Jahr im Mai traf sich das Who’s who der deutschen Modeszene zum Feiern, der Promifaktor aus Österreich: Airfield-Chef Walter Moser, Schneiders-Inhaber Alfons Schneider, Kleider-Bauer-Chef Peter Graf sowie das HändlerEhepaar Sagmeister aus Vorarlberg. Ebenfalls gesichtet: die Marc-O’Polo-Spitze mit Alexander Gedat und Andreas Baumgärtner, die beiden Hauber-Geschäftsführer Walter und Jürgen Leuthe, Digel-Vorstand Michael Bischof und Orsay-CEO Matthias Klein. Heizten der Fangemeinde richtig ein: die Schürzenjäger. Gut gelaunt: Wolfram Schur (Dodenhof Posthausen), Mathias Eckert (s.Oliver) Der Handelssieger: Ulrich Fischer (Modehaus Fischer), mit Laudator Dietmar Senft (Crämer&Co) Expertentalk: Gerhard Kaiser (Kaiser Modehäuser), Klaus Schwitzke (Schwitzke&Partner) TZ 10 2016 41 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges. m. b. H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: office@manstein.at, Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Oliver Stribl, Geschäftsführer, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at, stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, m.friedl@textilzeitung.at, Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, s.arlits@textilzeitung.at, Christian Derflinger (cd), christian@derflinger.at, Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at, Hildegard Suntinger (hs), hil.suntinger@gmx.at, Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, c.joerdens@textilzeitung.at, Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textilzeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, c.jordan@textilzeitung.at, Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, s.stradel@textilzeitung.at, Best traditionell eingeführtes Fachgeschäft im siebten Wiener Bezirk pensionshalber zu verkaufen. Tel.: 0676/5319591 ABERCROMBIE & FITCH CO.: COO-RÜCKTRITT Jonathan Ramsden wird mit 15. Juni 2016 von seiner derzeitigen Stelle als COO zurücktreten. Zu diesem Zeitpunkt werden Arthur Martinez, Executive Chairman, Fran Horowitz, President and Chief Merchandising Officer, Joanne Crevoiserat, Executive Vice President und Chief Financial Officer, sowie John Gabrielli, Senior Vice President of Human Resources, den Aufgabenbereich von Ramsden übernehmen. Im Dezember 2008 begann Jonathan Martinez als Executive Vice President und Chief Financial Officer bei Abercrombie & Fitch, seit Jänner 2014 war er für das Unternehmen als COO tätig. Sehr gut eingeführte Boutique (100 m2) in Baden wegen Pensionierung zu verkaufen Siegfried Rauter 0664/2310838 Remax Baden-Welcome 42 TZ 10 2016 Anzeigenassistenz: A nika Vikas, DW 215, a.vikas@textilzeitung.at, Anzeigentrainee: Karoline Kowarz, DW 216, k.kowarz@textilzeitung.at, Lektorat: Angelika HierzenbergerGokesch, Andreas Hierzenberger, grafisches Konzept: Christa Schnellrieder, Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, vertrieb@manstein.at, Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: friedrich Druck & Medien GmbH, Zamenhofstraße 43–45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. AGENTUR INDIGO FASHION ÜBERNIMMT SALSA Samir Lalic von der Agentur Indigo Fashion übernimmt ab Sommer 2016 das portugiesische Jeanslabel Salsa. Das Label wurde 1994 gegründet und ist bereits in 35 Ländern ansässig. Die Agentur Indigo Fashion legt einen starken Fokus auf das Denim-Segment und vertreibt unter anderem auch Marken wie Meltin’ Pot, M.O.D. sowie Fiver Jeans. Samir Lalic stellt die neue Salsa-Sommerkollektion 2017 im Salzburger Gusswerk, Gebäude 10, Haus D, aus. COMMA: NEUER HEAD OF COMMA AUSTRIA Seit dem 1. April übernimmt Marion Eichberger die Position des Heads of Comma Austria & Italy. Ziel dieser Neubesetzung ist es, den Aufbau der Marke international weiter konsequent voranzutreiben. Eichberger ist bereits seit zehn Jahren bei Comma tätig und hatte zuletzt die Funktion als Manager Comma Austria & Italy verantwortet. Marion Eichberger berichtet in ihrer neuen Position weiterhin an Martin Stampler in seiner Funktion als Area Director s.Oliver, Comma, Liebeskind Berlin Austria & Italy. WORTMANN-GRUPPE: FÜHRUNGSWECHSEL CASAMODA: ERWEITERUNG DER FÜHRUNGSSPITZE Jan Hammer (Foto) kehrt mit September 2016 von Calamar zum Oldenburger Hemden-, Strick- und Wirk-Spezialisten zurück und übernimmt gemeinsam mit Inhaber Klaus Katt die Geschäftsführung. Während Hammer als Brand Manager die Bereiche Design, Vertrieb und Marketing verantwortet, steuert Katt Einkauf, Logistik und Con trolling. Ebenso wechselt Thorsten Möllers von Calamar zurück zu Casamoda/Venti und übernimmt hier den Inlandsvertrieb. Ende Mai übergibt Gründer und Hauptgesellschafter Horst Wortmann die operative Führung an seinen Neffen Jens Beining. Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung ist seit einigen Jahren als persönlich haftender Gesellschafter und designierter Nachfolger Mitglied eines vierköpfigen Teams, diesem wird er künftig vorstehen. Horst Wortmann bleibt weiterhin persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer in der Wortmann SchuhHolding KG, um sich vor allem mit der strategischen Ausrichtung der Gruppe zu befassen. MUSTERSEITE Start in die neue Saison © Mustang Orderrunde F/S 2017 DOB F/S 2017 Orderstart & Trendticker Tracht Erscheinungstermin: 18. JULI 2016 HAKA F/S 2017 Orderstart & Trendticker Body- & Legwear Erscheinungstermin: 07. JULI 2016 DENIM- SP ECIAL Erschein ungsterm in : 15. JUL I 2016 02/16 NEUE NOSTALGIE Ein SpE 01/16 se feldstras ner , brun 2016 GsGesMbh 14. Jänner ftenverla 1350 Wien, 100, Zeitschri Manstein an Postfach 2321 M, uren GZ 02Z03 dsdorf; reto P.b.b., htol 2380 Perc cial dEr TExTil ZEiTun g Tracht H/W 2016/17 45 01 201 6 RUTTER EXPANDIERT Christian Harisch und Stefan Rutter im TZ-Gespräch DOB H/W 2016/17 RT NEUSTA RS E M L BEI PA er im TZ 10 2015 FRAUENTAUSCH 25. JÄN ies Marc W präch TZ-Ges ERANO Mag. (FH) Stefanie Stradel +43/1/866 48-222 s.stradel@textilzeitung.at P.B.B., GZ 02Z032321 M, MANSTEIN ZEITSCHRIFTENVERLAGSGESMBH, BRUNNER FELDSTRASSE 45 2380 PERCHTOLDSDORF; RETOUREN AN POSTFACH 100, 1350 WIEN, 25. JÄNNER 2016 01/16 Mag. Claudia Jordan +43/1/866 48-212 c.jordan@textilzeitung.at 02/16 Ihre Partner für einen gelungenen Werbeauftritt: 43 ECHTE WWW . WILVORST.DE FOLLOW US: #WEDTIME #WILVORST100SINCE1916