Die Kunst des Handels

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Die Kunst des Handels
Das Magazin für Kunden und Entscheider in der Logistikbranche 01 | 2010
Die Kunst
des
Handels
Interview
mit Peter Tornow,
Seidensticker, über die
Rolle Vietnams in der
globalen Textilindustrie
Automotive
Logistics
Strategien und Zukunftstrends im Automotive
Aftermarket
editorial
ÜBER LOGWIN
Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen für Industrie und
Handel: mit rund 5.500 Mitarbeitern in 37 Ländern.
Logwin bietet Kontraktlogistik,
weltweite Luft- und Seefracht
sowie Transportlösungen auf
Straße und Schiene. Mit individuellen Logistikkonzepten
bringt Logwin das Geschäft
seiner Kunden nachhaltig voran.
Wie das für Sie funktioniert?
Das erfahren Sie unter
www.logwin-logistics.com
Impressum
Logwin Magazin 01|2010
Herausgeber
Logwin AG
ZIR Potaschberg
5, an de Längten
L-6776 Grevenmacher
Telefon +352 719 690-0
Fax +352 719 690-0
E-Mail magazin@logwinlogistics.com
Verantwortlich i. s. d. P.
Mara Hancker
Titel:
Gordon Acheampong ist LogwinMitarbeiter in Hamburg und arbeitet im Bereich Finance Europe
Middle East bei Air + Ocean.
Liebe Leserinnen und Leser,
Panta rhei. Alles fließt. So heißt es bereits bei den griechischen Philosophen der Antike.
Und tatsächlich hat rund zweieinhalbtausend Jahre später auch die Wirtschaftskrise mit ihren
Auswirkungen auf Industrie, Handel und Dienstleistungen einmal mehr bewiesen: Das einzig
Beständige ist der Wandel. Auch Logwin ist in Bewegung geblieben. Wir haben uns an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst, unsere Landverkehre deutlich reduziert und unsere
Unternehmensstruktur tiefgreifend verändert. Nach der Aufgabe des Geschäftsfelds Road + Rail
konzentrieren wir uns jetzt voll und ganz auf die vielfältigen Entwicklungschancen bei Solutions
und Air + Ocean. Mit rund 5.500 Mitarbeitern weltweit und 1,1 Milliarden Umsatz in 2009 sind
wir ein deutlich schlankeres aber auch schlagkräftigeres Unternehmen als vor einem Jahr.
Für unsere Solutions- und Air + Ocean-Kunden ändert sich nichts. Logwin ist und bleibt ein integrierter und verlässlicher Logistikdienstleister. Gemeinsam mit starken Partnern, in bewährten
sowie neuen Kooperationen und mit unseren eigenen Branchen- und Spezialnetzwerken sowie
Gebietsspeditionen und Spezialtransporten bieten wir unseren Kunden auch weiterhin das breite
Spektrum effizienter Transport- und Logistiklösungen. Aktuelle Beispiele hierfür finden Sie in
dieser Ausgabe des Logwin Magazins.
Schwerpunktthema ist die Handels- und Filiallogistik, insbesondere für Unternehmen aus der
Fashion-Branche. Im Gespräch mit renommierten Fachleuten beleuchten wir aktuelle Entwicklungen und Trends, anhand von internationalen Kundenbeispielen zeigen wir, welche individuellen Logistik-Lösungen hier gefragt sind.
International und individuell: Das gilt auch für weitere spannende Aktivitäten und Projekte, die
wir in diesem Heft vorstellen. Ob Logistik für die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika, Automotive-Gebietsspedition in der Türkei oder Beschaffung für den größten Süßwarenladen der
Welt in Dubai – wir sind da, wo unsere Kunden sind. Logwin. Your Logistics. Dieses Leistungsversprechen ist auch weiterhin unser Antrieb, gelebte Kundennähe der Schlüssel zum Erfolg.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Herzlichst
Ihr
Berndt-Michael Winter
CEO Logwin AG
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inhalt
4
10
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Schwerpunkt Retail Fashion
Havaianas
Aufstrebendes Polen
Durchdacht bis zum Point of Sale
Flip-Flops aus Brasilien
Auf leichten Sohlen unterwegs
Blick in eine vielversprechende Zukunft
SCHWERPUNK T
4 Wo Wünsche
in Erfüllung gehen
Mit ausgefeiltem Supply Chain Management und individuellen Value Added
Services entlasten Logistiker den Handel
HINTERGRÜNDE
16 „Heute stehen wir auf
zwei starken Beinen“
Interview mit Berndt-Michael Winter,
CEO der Logwin AG
NEWSFL ASH
28 Kurzmeldungen
Kunden, Projekte und Termine
30 Gewinnspiel
18 Die Brandwächter von Chile
8 Schönheit auf den Punkt
gebracht
Cross Docking für Douglas:
So kommen Kosmetikartikel und modische Accessoires direkt ins Regal
10 Ein Paar Sandalen
erobert die Welt
Havaianas werden in Brasilien hergestellt
und in Asien verkauft – ein Reisebericht
12 Kreativität trifft Qualität
Interview mit Peter Tornow, Managing
Director von Seidensticker (Overseas)
Ltd. in Vietnam
14 Zuhause in der Welt
des Sports
Für den Sportartikelanbieter Hervis
steuert Logwin die Belieferung
der über 150 Filialen in Österreich
und Osteuropa
Waldbrände früh erkennen Helikopter sorgen für mehr Sicherheit
20 Neue Strategien und
Zukunftstrends
Auf der Automotive Logistics Europe
Conference diskutierten Fachleute
über aktuelle Entwicklungen
22 Südafrika ist am Zug
Für ThyssenKrupp bringt Logwin
Rolltreppen und Personenaufzüge
ans Kap
24 Stark in Osteuropa
und der Türkei
Ob Fashion, Media oder Automotive –
individuelle Services sind Trumpf
26 Jahrmarkt der Wunder
Länderreport Polen:
Aus Tradition innovativ
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schwerpunkt retail fashion
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AU F DEN EINZELHANDEL ZUGESCHNITTEN
Wo Wünsche
in Erfüllung gehen
Parkplätze? Fehlanzeige. Ausreichend Ladezonen? Eine Rarität. Wer von Retail-, Filial- oder Handelslogistik
spricht, meint damit in erster Linie die Belieferung in Einkaufszentren und Innenstadtlagen. Dort sind
Lieferungen meist nur in schmalen Zeitfenstern möglich. Doch sind dies häufig die geringsten Herausforderungen – denn Händler erwarten von ihrem Logistikpartner vor allem eins: Entlastung bei ihrer Arbeit.
Beraten und Verkaufen – das ist die Kunst des Handels. Hierfür muss
das Verkaufspersonal jede Minute nutzen können, sollen zufriedene
Kunden sich im harten Konkurrenzumfeld wieder für ein und dasselbe
Geschäft entscheiden. Fragt man Ladeninhaber und Verkäufer, wie
eine wirkungsvolle Entlastung aussehen könnte, dann sieht die Wunschliste etwa folgendermaßen aus:
I Es gibt pro Tag nur eine, gebündelte Anlieferung für alle Produkte,
statt vieler Anlieferungen von verschiedenen Lieferanten.
I Geliefert wird zu einem individuell festgelegten Wunschtermin.
I Die Ware ist bereits entsprechend der Anordnung in den Läden und
Regalen vorkommissioniert.
I Geliefert wie bestellt: Alle Artikel stehen in der richtigen Anzahl,
gegebenenfalls Konfektionsgröße und Farbe sowie in einwandfreier
Qualität im Laden bereit.
I Die Produkte kommen mit Preis- und Sicherungsetiketten versehen
am Point of Sale (POS) an.
I Empfindliche Textilien hängen bei der Anlieferung schon glatt auf
dem Bügel, aufwändiges Auspacken und Aufbügeln entfällt.
I Die so genannte Liegeware wurde bereits im Logistikzentrum ausgepackt, gebügelt sowie etikettiert.
I Retouren, Mehrwegbehälter und Umverpackungen nimmt der
Logistiker gleich wieder mit.
I Und wenn in der einen Filiale etwas fehlt, was die andere noch vorrätig hat, dann erfolgt diese „Querverschiebung“ flexibel und schnell.
Fromme Wünsche? Nein, das ist Wirklichkeit, wenn Logwin ins Spiel
kommt. Hier gibt es die Spezialisten für Retail- und Fashionlogistik, die
genau dies leisten.
POS: weniger Aufwand, geringere Kosten
Die Entlastung des Personals am Point of Sale ist jedoch nicht der einzige Vorteil bei der Zusammenarbeit mit externen Logistikexperten.
Die tägliche Belieferung mit anschließender Entsorgung hilft Kosten zu
sparen. Denn begehrte Innenstadtlagen und Ladenflächen in Einkaufszentren haben hohe Mieten, darum ist Lagerraum kaum vorhanden.
Dennoch Platz für größeren Nachschub, Mehrwegbehälter und Verpakkungsmüll vorzuhalten, wäre die pure Verschwendung.
Auch die Bündelung sämtlicher Logistikaufgaben bei einem einzigen
Dienstleister macht ökonomisch Sinn: Wenn von der Beschaffung
bis zur Distribution alle Leistungen in einer Hand liegen, gibt es weniger
Übergabepunkte und damit weniger Fehlerquellen – Waren- und Datenströme kommen aus einer Quelle. Diese Synergien erhöhen die Qualität
und wirken dadurch ebenfalls kostensenkend.
Ein ausgefeiltes Supply Chain Management ist bei der Handelsund Filiallogistik das A und O. Die Leistungstiefe setzt dabei zweierlei
voraus: ein ausgezeichnetes Vertrauensverhältnis zwischen Dienstleister und Kunde sowie eine detaillierte Kenntnis der jeweiligen
Branche. Wer über beides verfügt, darf sich mit Fug und Recht Spezialist nennen.
Spezialisierte Retail-Logistiker mussten trotz Krise kaum Personal
entlassen, Know-how blieb im Unternehmen. Die Kunden konnten
sich weiterhin darauf verlassen, von der Entlastung durch ihre Logistikpartner zu profitieren und gemeinsam mit ihnen neue Lösungen für
weitere Optimierungen zu finden.
Maßgeschneidert statt Konfektion: Textillogistik
Unter den verschiedenen Branchen der Handelsunternehmen stellt
die Textillogistik einen Sonderfall dar. Jahreszeiten und aktuelle Modetrends bedingen schnelle Produktzyklen – statt vormals zwei gibt es
jetzt bis zu zwölf Kollektionen pro Jahr. Das fordert vom Logistikpartner
schnelles und flexibles Reaktionsvermögen. Filialquerverschiebungen
und Retourenmanagement kennzeichnen das Tagesgeschäft. Doch die
eigentliche Spezialisierung zeigt sich an den Value Added Services in
der Textilaufbereitung. Beispiel Logwin: Kleidung, die als flat-packedWare beispielsweise aus Asien geliefert wird, bügeln die Dienstleister
individuell per Hand auf oder verhelfen den Textilien im Tunnelfinisher
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schwerpunkt retail fashion
EXPERTENMEINUNG
Dr. Harald Gerking ist freiberuflicher Unternehmensberater, spezialisiert
auf den Bereich Supply
Chain Management. Nach
dem Studium war er Mitarbeiter einer der größten
internationalen Beratungsfirmen. Er verfügt
zudem über langjährige
Erfahrung als Linienmanager in verschiedenen Warenhauskonzernen,
Versandhandels- und
Industrieunternehmen.
Zeit ist Geld oder der Faktor
Zeit in der Logistik
„Die Wirtschaftkrise ist vorüber – oder doch noch
nicht? Bislang ist der Handel weitgehend verschont
geblieben. Aber in Anbetracht der wegfallenden
Konjunkturprogramme erwarten Wirtschaftsexperten, dass im Jahr 2010 noch keine Entwarnung
gegeben werden kann. Dabei verstärkt die restriktive
Kreditpolitik der Banken die Probleme der schwächelnden Unternehmen. Ob ein Unternehmen gefährdet ist, lässt sich mit einem Stresstest untersuchen.
Gerade in der aktuellen Lage ist eine gut organisierte
Supply Chain von Nutzen. Das Zauberwort heißt
„Supply Chain Finance“ oder auch „Financial Supply
Chain Management“. Während herkömmliche Restrukturierungsprogramme nur das Ziel haben, die
Kosten rigoros zu senken, werden mit diesem Ansatz zusätzlich unnötige Warte- und Liegezeiten eliminiert und damit die Prozesse beschleunigt.
Dabei geht es nicht darum, Expressdienste einzusetzen oder Luftfrachtsendungen den herkömmlichen
Lieferwegen vorzuziehen. Vielmehr werden die Prozesse enger miteinander verknüpft, die Ware wird
bedarfs- und termingerecht beschafft. Das wiederum
minimiert den Kapitalbedarf zur Finanzierung der
Warenversorgung.“
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zur freien Entfaltung. Für jede Stoffart und jedes Produkt stehen acht
Module bereit, in denen die auf Bügel gehängte Ware zuerst befeuchtet,
dann getrocknet und gestreckt wird – vom Multiformer über den Hosentopper bis hin zu Dampfpuppen.
Das Supply Chain Management von Logwin umfasst im Bereich
Fashionlogistik die genaue Kontrolle der Rohwaren oder der fertigen
Artikel – je nach Kundenwunsch vor der Einlagerung, nach der Aufbereitung, vor der Distribution oder bereits im Herstellungsland. Hier richtet
Logwin entsprechend den vorgegebenen Kundenstandards Qualitätssicherungs-Systeme (QS) beim Lieferanten ein, führt Zertifizierungen
durch und übernimmt das Monitoring, Reporting und Controlling. Die
Auswertungen ermöglichen optimierte QS-Abläufe und -Systematiken.
Effizienz schont Ressourcen
Ökologie und Ökonomie bedingen sich gegenseitig – was der Umwelt
hilft, wirkt sich mittel- und langfristig auch positiv auf die Kosten aus.
Beispiel Textillogistik: Bügelrecycling und Mehrwegboxen statt Kartons
reduzieren Müll und teure Verpackungen; mit dem Hängetransport
lassen sich ebenfalls Umverpackungen sowie energieintensive Aufbereitungen vermeiden. Hinzu kommen die sinnvolle Wahl und Kombination der Verkehrsträger.
Handelslogistik von Logwin
Leistungsportfolio:
Kapazitätsplanung, Chargenverfolgung, CPFR: Collaborative Planning,
Forecasting and Replenishment, Cross Docking, Efficient-ConsumerResponse (ECR), eFulfillment-Lösungen, E-Procurement, Fashion-XPress-Service, Bestandsmanagement, IT-Schnittstellen, Just in Time,
On Demand Chain, Online Tracking, Outsourcing-Lösungen, Qualitätskontrolle, Quick Response, Shop-Konzept, Supply Chain Management
von der Beschaffung bis zur Distribution, Textilaufbereitung, Value
Added Services, Wertanalyse, Verzollung, Warehousing, Zustellung in
getakteten/engen Zeitfenstern.
EXPERTENMEINUNG
Karsten Hoyndorff absolvierte sein Diplomstudium Logistik in Dortmund,
außerdem ein Masterstudium in Atlanta (USA).
Seit dem Studium ist er
wissenschaftlicher Mitarbeiter am FraunhoferInstitut für Materialfluss
und Logistik in Dortmund.
Er leitet Projekte im Bereich Planung und Realisierung von Materialflusssystemen; sein Schwerpunkt ist die FashionBranche.
Mitarbeiter und Equipment:
I Halbautomatisierte und manuelle Sortiertechnik
I Hebebühnen und andere Ladehilfsmittel
I Europaweit größtes Netzwerk für hängende Textilien
I Deutschlandweites Sprinternetzwerk
I Sea- und AirTextainer für den knitterfreien Fashion-Versand
weltweit
I 57 Standorte in 13 Ländern Europas
I 300.000.000 Hängend-Teile per anno (140.000.000 allein in
Deutschland)
I 109 Standorte für Luft- und Seefracht mit starkem Fokus auf
Fashion- und Retail-Logistik
I 24–48 Stunden Regellaufzeit innerhalb Deutschlands
Kostendruck zwingt
zur Flexibilität
Logistik für Multichannel Marketing
Modekunden haben bekanntlich eine große Auswahl, auch
bei der Wahl des Einkaufskanals: Der Bummel durch Filialen in
Innenstadtlagen ist nur eine mögliche Option. Auch der bequeme Einkauf von zu Hause aus ist bei den Verbrauchern weiterhin beliebt – sei es traditionell via Katalogbestellung oder per Mausklick im Internet. Wie die optimale Logistik hinter dem damit verbundenen Multichannel Marketing im Bereich Fashion aus Sicht von Hersteller
und Händler aussehen kann, zeigen die Leistungen von Logwin.
Genäht in Osteuropa, europaweit verkauft, so sieht – grob gesprochen – die Supply Chain vieler renommierter Textilproduzenten heute
aus. Logwin übernimmt hier nicht nur Value Added Services, die
über das gewohnte Maß weit hinausgehen. Kunden des Logistikdienstleisters sparen durch die ausgeklügelte Feinkommissionierung außerdem einen vollständigen Schritt in der Versorgungskette. „Sofort nach
der Produktion übernehmen wir die Waren und sortieren sie schon zu
diesem Zeitpunkt nach Empfänger und Vertriebskanal“, erklärt Hermann
Költringer, Director Sales & KAM Solutions bei Logwin. Auf Wunsch
personalisiert Logwin die Artikel durch Aufsticken von Namensschildern
oder Logos. Noch im Herstellungsland werden die Fertigteile in Kartons
oder für den Hängeversand verpackt. Die komplett vorsortierten, fertig
mit Labeln bestückten Sendungen gehen auf Paletten gebündelt nach
Westeuropa. Von hier aus verteilt Logwin die Waren über das eigene Retail-Netzwerk oder einen Partner im Paketdienst auf die verschiedenen
Empfängerkanäle.
„Im Fashion Markt wird der Wettbewerb vordergründig über das Design, die Qualität und die Preise der
Artikel ausgetragen. Durch die zunehmende Globalisierung, stets kürzer werdende Produktlebenszyklen und eine hohe Variantenvielfalt stellt aber
auch die Logistik eine wichtige Stellgröße des Erfolgs dar. Nur durch eine weitsichtige Zusammenarbeit entlang der Lieferkette können die Kosten
niedrig und der Kundenservice hoch gehalten
werden.
An die Logistikabwicklung und vor allem an Logistikdienstleister werden von Seiten des Handels hohe
Anforderungen gestellt. So erzwingt der zunehmende
Kostendruck eine flexible, aber zugleich auch langfristig orientierte Prozesssteuerung. Dies kann dadurch erreicht werden, dass planbare Aufgaben
durch eine Automatisierung produktiv erfüllt werden,
während manuelle Prozesse dazu dienen, auf kurzfristige Veränderungen geeignet zu reagieren. Damit
können die Kosten dauerhaft niedrig und die Flexibilität nachhaltig auf einem hohen Niveau gehalten
werden.“
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schwerpunkt retail fashion
CROSS DOCKING FÜR DOUGL AS
Schönheit
auf den Punkt
gebracht
Zum Geburtstag der neue Duft von Chanel, zu Ostern
eine Tagescreme von Shiseido und zu Weihnachten ein
flauschiger Bademantel: Parfümerieartikel sind beliebte
Geschenke für jeden Anlass. Wer sich inspirieren lassen
möchte oder gezielt ein Beauty-Produkt sucht, ist bei
Douglas genau richtig. Hinter den Kulissen des Schönheitstempels sorgt ein ausgefeiltes Logistik-Konzept für
den Warennachschub: Cross Docking.
Renningen, rund 30 Kilometer westlich von
Stuttgart. Im Cross Docking Center herrscht
Hochbetrieb. Gerade treffen 600 Sendungen
von 20 Douglas-Lieferanten aus aller Welt
ein, die Lieferungen sind bereits nach Filialbestellungen gekennzeichnet. Die LogwinMitarbeiter nehmen die Pakete von den Paletten und versehen jedes einzelne mit dem Eingangsdatum. Dann buchen sie die Waren in
das Lagerverwaltungssystem ein und gleichen
sie mit der ursprünglichen Filialbestellung ab.
Schnell und effizient
Jetzt können die Lieferungen für die DouglasFilialen zusammengestellt werden: Die LogwinMitarbeiter holen dazu jeden einzelnen Artikel
aus den Versandkartons und überprüfen die
Waren auf Vollständigkeit und Unversehrtheit.
Dann kommen Scanner zum Einsatz.
Blitzschnell lesen die Geräte die Barcodes ein
– bis zu 2,5 Scans pro Sekunde. Im gleichen
Tempo werfen die Drucker die entsprechenden
Preislabel aus. Die tagesaktuellen Produktpreise sind in dem von Douglas betriebenen
IT-System verfügbar. Sie richten sich nach
dem Wareneingangsdatum in der Filiale. Auch
die Rechnungsprüfung erfolgt IT gestützt:
per elektronischem Datenaustausch mit den
Lieferanten.
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Gleich und gleich
gesellt sich gern
Bestimmte Artikel erhalten zusätzlich ein
Sicherheitsetikett. Im nächsten Schritt erfolgt
die Verpackung in Mehrwegbehälter. „Dabei
stellen wir sicher, dass die Behälter regalrein
bestückt werden“, erläutert Dr. Stephan Freichel, Managing Director Solutions, Sales and
Logistics Engineering, Logwin. „Das heißt, wir
sortieren die Produkte nach Warengruppen.“
Die Transportboxen enthalten also nur Herrenoder Damendüfte, Pflege- oder dekorative Kosmetik, Tester, Proben oder Accessoires. Vorteil für die Douglas-Mitarbeiter in den Filialen:
Die Artikel sind regalfertig und können direkt
eingeräumt werden – Auspacken, Auszeichnen
und Sortieren entfallen.
Duftes Konzept
Logwin hat das Cross Docking Center in Renningen Anfang dieses Jahres in Betrieb genommen. Zwei- bis fünfmal pro Woche beliefert
der Logistikdienstleister die rund 80 DouglasGeschäfte in der Region mit jeweils einer filialgerechten und regalreinen Sendung. Zum Vergleich: Ohne Cross Docking wären es mehrere
Teillieferungen pro Liefertag. Dr. Michael
Krings, Director Logistics and Organisation
International, Parfümerie Douglas GmbH, ist
vom Cross Docking überzeugt. „Dieses Konzept hat sich für uns bewährt. Einerseits entfallen kostenintensive Lagerflächen in den
Filialen. Andererseits müssen sich unsere Mitarbeiter nicht mit der Warenaufbereitung aufhalten – sie können sich ganz auf die Kundenberatung konzentrieren.“
L A NGJÄHRIGE PA RT NER
Logwin und Douglas kooperieren
bereits seit über zehn Jahren erfolgreich in Deutschland und Österreich.
Neben Renningen betreibt Logwin
an den Standorten Aschaffenburg,
Hamburg und Langenfeld weitere
Cross Docking Center für seinen
Kunden.
PA RFÜMERIE DOUGL AS GMBH
Die Parfümerien der Marke Douglas bilden den umsatzstärksten
Bereich der Douglas Holding AG. Weitere Unternehmen der
Holding sind Thalia (Buchhandel), Christ (Schmuck und Uhren),
AppelrathCüpper (Damenmode) und Hussel (Süßwaren). Die
erste Douglas-Parfümerie öffnete 1910 in Hamburg. Heute ziert der mintgrüne DouglasSchriftzug über 1.200 Filialen in Europa und den USA. Mit einem Umsatz von 1,85
Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2008/09) ist das Unternehmen Europas ParfümerieMarktführer.
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schwerpunkt retail fashion
Ein Paar Sandalen erobert die Welt
Der Renner in Singapur und Malaysia sind Havaianas: Flip-Flops, die nach dem Vorbild japanischer Reisschuhe
in Brasilien gefertigt werden. Lesen Sie hier ihre Erfolgsgeschichte – und wie sie nach Südostasien kommen.
São Paulo, Brasilien, 1962. Der Schuh- und Sportwarenhersteller
Alpargatas erfindet den traditionellen japanischen Zori neu: Statt aus
Reisfasern stellt er die Sandale aus Gummi her. An die Reisfaserstruktur erinnert bis heute das Muster im Fußbett. Der Name der ZehenstegSandalen „Havaianas“ bedeutet in Brasilien „Bewohner von Hawaii“
und ist Sinnbild für fröhliches Strandleben. Dank des warmen Klimas
stehen die Schuhe hoch im Kurs; jeder Brasilianer besitzt im Durchschnitt drei Paar.
Vom Lokalmadator zum Weltstar
Ihren internationalen Durchbruch erleben die bunten Sandalen jedoch
erst, als Alpargatas zur Fußballweltmeisterschaft 1998 in Frankreich
ein Modell mit brasilianischen Farben und Flagge herausbringt. Heute
sind Havaianas in circa 90 Ländern erhältlich. In den rund 45 Jahren
ihrer bisherigen Geschichte wurden nicht weniger als 2,2 Milliarden
Havaianas produziert. Hintereinander aufgereiht könnte man sie 50mal um die Erde legen.
Seit Juni 2009 erobern die rassigen Treter auch Singapur und Malaysia – über den exklusiven Vertriebspartner Moda Pacifica. Das Logwin
Magazin begleitet ein Paar Havaianas – von ihrer Heimat in Brasilien bis
an die Füße einer Strandschönheit in Singapur.
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Moda Pacifica ist der exklusive Distributionspartner von Havaianas für Singapur und Malaysia.
Logwin übernimmt in diesem Zusammenhang
folgende Leistungen:
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Regelmäßige Seetransporte von Brasilien nach
Singapur von tausenden Paar Havaianas
Zollabwicklung und Transport der Schuhe vom
Hafen zum Logwin Warehouse in Singapur
Im Warehouse: Sortierung, Erfassung, Lagerung und Value Added Services wie Barcodeund Preisschild-Anbringung oder -Entfernung,
Verkaufsvorbereitung, Retourenmanagement
Filialgerechte Belieferung sämtlicher Verkaufsstätten in Singapur und Malaysia
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IM GESPR ÄCH MIT PETER TORNOW
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Seidensticker ist der größte Hersteller von Oberhemden in Europa und rangiert weltweit unter den Top-Drei. Das Logwin
Magazin sprach mit Peter Tornow (46), Managing Director von Seidensticker (Overseas) Ltd. in Asien, über die Unternehmensphilosophie, Vietnams Rolle für die weltweite Textilindustrie und das neue Seidensticker-Warehouse in Hanoi.
Logwin Magazin: Seidensticker ist einer der
größten Hersteller von Oberhemden auf der
Welt. Wodurch zeichnet sich Ihr Unternehmen
aus?
Peter Tornow: Zuallererst durch unsere Kreativität. Unsere Hausmarken Seidensticker
„Splendesto”, „Schwarze Rose” oder „Jacques
Britt” decken in Bezug auf Mode, Design und
Preisstruktur das gesamte Spektrum von formeller Bekleidung bis zum Freizeit-Outfit ab.
Dasselbe gilt für unsere Lizenzmarken, wie zum
Beispiel „camel active”. Wir nutzen diesen
Vorteil für unsere Privatlabel-Kunden, die aus
12
diesem Pool ihre eigenen Kollektionen und
Markenimages entwickeln und zwischen verschiedenen Stoffqualitäten und Appreturen
wählen können.
An zweiter Stelle stehen unsere bekanntermaßen hohen Qualitätsstandards. Hausinterne Qualitätssicherungsteams sind ständig
in den insgesamt fünf Fabriken in Hanoi und
Haiphong präsent. Sie überwachen den gesamten Fertigungsprozess – vom Materialempfang über die Produktionslinien bis hin
zum Falten und Verpacken des fertigen Kleidungsstücks.
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Logwin Magazin: Wie viele Beschäftigte
arbeiten in Ihren Fabriken in Vietnam und wie
viele Kleidungsstücke stellen Sie pro Jahr her?
Peter Tornow: In unserer eigenen Fabrik in
der Nähe von Hanoi sind gegenwärtig 1.300
Mitarbeiter in der Produktion und 25 erfahrene Techniker unseres Qualitätssicherungsteams beschäftigt. Insgesamt produzieren
wir in Vietnam pro Jahr rund 10 Millionen Oberhemden.
Logwin Magazin: Worin bestehen die Vorteile
einer Produktion in Vietnam?
interview
bezüglich aller kundenrelevanten Themen;
dazu zählt auch die korrekte Dokumentation
der Prozesse. Zweitens: Auswahl und Management eines modernen und effizienten Zolllagers mit Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Dabei
sind gute Beziehungen zu See- und Luftfrachtunternehmen entscheidend, um aus einem
breiten Spektrum von Transportfahrplänen die
schnellsten und kostengünstigsten Verbindungen nach Europa auswählen zu können.
Peter Tornow: Neben den günstigen Produktionskosten sind es die gut ausgebildeten
Mitarbeiter, die unsere Oberhemden mit mehr
Liebe zum Detail herstellen als in vielen anderen Ländern. Ein Hemd ist nicht einfach nur ein
Hemd, eine gute Verarbeitung und Präsentation des fertigen Produktes spielen eine ebenso entscheidende Rolle. Davon abgesehen
sind die geographische Lage und Infrastruktur
Vietnams mit den modernen und leistungsfähigen Hafenanlagen in Haiphong und Ho Chi
Minh City sehr günstig für den Import von
Rohstoffen aus China und den Export der Fertigwaren nach Europa und in die USA.
Logwin Magazin: Welche Rolle spielt das
Land gegenwärtig in der globalen Textilindustrie? Und wie sieht das in Zukunft aus?
Peter Tornow: Verglichen mit China, Indonesien und anderen Ländern spielt Vietnam
wegen seiner günstigen Produktionskosten
ganz vorne mit. Die Arbeiter in Vietnam sind
nicht nur sehr geschickt, sondern auch gewillt
in der Bekleidungsindustrie zu arbeiten, obwohl es zunehmend auch „Wettbewerb“ von
anderen Industriebereichen gibt, wie beispielsweise der Elektro- und Elektronikindustrie. Politische Stabilität, eine einfache und
konsistente Gesetzgebung sowie keine staatliche Einflussnahme in die Angelegenheiten
ausländischer Investoren sind ebenfalls große
Pluspunkte für die Arbeit in und mit diesem
Land. Neben Bangladesch wird Vietnam auch
in den kommenden Jahren wegen geringer
Lohnkosten und bestimmter EU-Präferenzen
einer der wichtigsten Textil- und Bekleidungshersteller bleiben.
Peter Tornow, Managing Director
Seidensticker (Overseas) Ltd. in Asien
Warehouse sparen wir Zeit und Geld. Wir versenden von dort aus die fertigen Artikel direkt
an unsere Endkunden in Europa, ohne Umweg
über ein Lager in Hamburg oder Bielefeld.
Logwin Magazin: Welche besonderen
Anforderungen stellen Sie an Ihren LogistikDienstleister?
Peter Tornow: In erster Linie ist eine starke
Präsenz vor Ort entscheidend. Dies gewährleistet die schnelle und effiziente Kommunikation zwischen den Fabriken und Seidensticker
Logwin Magazin: Worin liegt Ihrer Meinung
nach die größte Herausforderung für Ihre
Branche?
Peter Tornow: Wir müssen unsere Dienstleistungsangebote noch weiter ausbauen.
Einfach „nur“ Oberhemden anzubieten, zu produzieren und auszuliefern reicht nicht mehr
aus. Dienstleistung, das heißt nicht nur beste
Preise, sondern umfasst ein Gesamtpaket
aus Design, Qualität und neuesten Trends, verbunden mit der Online-Abwicklung der Dokumentation bis hin zu RFID-Lösungen – darin
liegt die Zukunft. Wir glauben, dass wir zusammen mit unseren Partnern auf dem richtigen
Weg sind, all diese Herausforderungen zu meistern.
Logwin Magazin: Herr Tornow, wir danken
Ihnen für dieses Gespräch. I
DER SEIDENSTICKER -KONZERN
Logwin Magazin: Im Jahr 2009 entschloss
sich Seidensticker Deutschland, seine Warehouse-Kapazitäten in Bielefeld herunterzufahren und sein Distributionszentrum nach
Vietnam zu verlegen. Bitte erläutern Sie uns
doch einmal die Hintergründe für diese Entscheidung.
Peter Tornow: In erster Linie handelt es sich
hierbei um eine Kostenentscheidung. Ein
Warehouse dieser Größe an unserem Stammsitz Bielefeld zu betreiben ist sehr kostenaufwändig, hauptsächlich wegen der Personal-,
aber auch wegen der Lagerraumkosten im Allgemeinen. Scan-Systeme sind in Vietnam
leicht zu installieren und zu warten. Durch die
Verlagerung von Leistungen wie Endverpakkung, Preisetikettierung etc. in unser neues
Das Unternehmen mit Hauptsitz in
Bielefeld wurde im Jahr 1919 gegründet. Heute ist der Seidensticker-Konzern in 78 verschiedenen Ländern
präsent und hat insgesamt circa 2.500
Beschäftigte. Seidensticker produziert rund 15 Millionen Kleidungsstücke
pro Jahr, der Exportanteil beträgt
35 Prozent. Bei jedem einzelnen Oberhemd werden im Verlauf des Produktionsprozesses 142 Prüfungen
vorgenommen. In Deutschland ist
Seidensticker eine der bekanntesten
Hemdenmarken.
Seit 2009 betreibt Logwin für Seidensticker ein
Warehouse in Hanoi. Beide Unternehmen kooperieren bereits seit über zehn Jahren.
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
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schwerpunkt retail fashion
HANDELSLOGISTIK IN ÖSTERREICH UND OSTEUROPA
Zuhause in der
Welt des Sports
„Get Movin’“ ist das Motto von Hervis Sports. Und in
Bewegung ist auch die Logistik: Seit Sommer 2009 nutzt
der österreichische Sportartikelanbieter die Logistikkompetenz von Logwin. Vom Warehouse in Wien steuert
der Dienstleister die regelmäßige Belieferung von
über 150 Hervis-Filialen in Österreich und Osteuropa.
Laufen, Rad fahren, skaten oder klettern – der Trend zu sportlichen Aktivitäten hält an. Mit dem richtigen Equipment und dem passenden
Outfit ist auch der Spaß garantiert. Die Fachhandelskette Hervis bietet
Sportbegeisterten dafür eine riesige Angebotspalette: Sportartikel,
Fitnessgeräte und Fahrräder genauso wie moderne Textilien, Schuhe
und Accessoires. Über 50.000 verschiedene Produkte – Eigenmarken
genauso wie ein breites Sortiment an Artikeln bekannter Markenhersteller – sind bei Hervis erhältlich.In Österreich und fünf weiteren Ländern
zählt der Sportartikelanbieter zu den größten am Markt.
lagert die Waren über das Warehouse-Management-System Inconso
ein. Sobald die Bestelldaten der Hervis-Filialen vorliegen, übernimmt
Logwin die filialgerechte Kommissionierung und den Versand zu den
einzelnen Märkten. „Wir organisieren den Warenfluss für Hervis in zwei
Varianten“, sagt Andreas Kerschner, Director Solutions Transport +
Retail Networks International bei Logwin. „Eigenmarken laufen komplett
über unser Zentrallager, Fremdmarken werden verstärkt per Cross
Docking abgewickelt.“
Hin und weg per Cross Docking
Drehscheibe Wien
Damit das gesamte Warenangebot jederzeit in allen Hervis-Märkten
verfügbar ist, setzt der Sportfachhändler auf eine flexible Logistik.
Dabei wird zwischen den Prozessen für Eigen- und Fremdmarken unterschieden.
Für Hervis-Eigenmarken betreibt Logwin seit Jahresbeginn ein TextilWarehouse in Wien. Auf 3.500 Quadratmetern lagern hier jährlich rund
140.000 Kartons mit Sporttextilien, Schuhen und Accessoires.
Logwin nimmt die Anlieferungen der Hervis-Lieferanten entgegen und
In der Vergangenheit erfolgte die Anlieferung der Fremdmarken in
den Hervis-Filialen direkt durch die Lieferanten. Jetzt hat Hervis in Zusammenarbeit mit Logwin begonnen, erste Lieferanten auf ein Cross
Docking-Konzept umzustellen. Die Waren sind in Kartons oder auf Paletten vorkommissioniert, Logwin ordnet sie den einzelnen Filialen
zu und kombiniert die Sendungen mit den regulären Filialzustellungen
der Eigenmarken. Schon nach kurzem Zwischenstopp verlassen sie
so das Warehouse und gehen in den nationalen und internationalen
Versand. Der Vorteil: Durch die Bündelung der Waren wird die Anzahl
HERVIS SPORTS
Sportartikel, Sportmode und sportive Freizeitkleidung – mit
diesem Warenangebot setzte Hervis sehr früh das Konzept eines
modernen Sport-Fachmarktes um. Hervis Sports gilt damit als
Pionier in der Branche und ist heute einer der größten Sportartikelanbieter in Österreich. Ein breit gefächertes Sortiment aus hochwertigen Eigenmarken und den Produkten international renommierter Hersteller zeichnet die Handelskette ebenso wie freundliche
und qualifizierte Fachberatung aus. Zum Erfolgsrezept gehört auch
umfangreicher Kundenservice: So bietet Hervis zum Beispiel einen
14
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Unser Expansionskurs geht weiter
„Ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis, die schnelle
Verfügbarkeit der Produkte, ein kundenorientiertes Shopkonzept und nicht zuletzt qualifizierte, hilfsbereite Mitarbeiter – das sind die Grundpfeiler unseres Geschäftserfolges.
So konnten wir uns in allen Ländern, in denen wir aktiv sind,
als Preisführer durchsetzen, uns zum Markführer entwickeln
oder zumindest unter den Top 3 platzieren. Hervis Sports ist
eines der wenigen Unternehmen der Sporthandelsbranche,
das im osteuropäischen Raum annähernd flächendeckend
vertreten ist. Auch im Krisenjahr 2009 haben wir unseren
Expansionskurs fortgeführt. Wir setzen auf eine kontinuierliche und solide Geschäftspolitik, die den konsequenten
Ausbau des Filialnetzes zielstrebig verfolgt.
der Anlieferungen reduziert und damit das Filialpersonal entlastet.
Deshalb sollen in Zukunft weitere Lieferanten in das Cross DockingKonzept einbezogen werden. „Seit Projektbeginn bauen wir gemeinsam
mit Hervis unser Cross Docking-Volumen mit unterschiedlichen Lieferanten laufend aus“, sagt Andreas Kerschner. „Bis Ende des Jahres
peilen wir die Marke von mehr als 100.000 Kartons an.“
Die Distribution der Sporttextilien in Österreich, Kroatien, Rumänien,
Slowenien, der Tschechischen Republik und Ungarn organisiert
Logwin über sein Retail-Netz. Jede Hervis-Filiale wird einmal pro Woche
beliefert. Auch Textil-Retouren oder Umlagerungen zwischen HervisMärkten und Hervis-Ländern, die sogenannten Querverschiebungen,
sollen zukünftig über Logwin laufen.
Der Sporthandel ist geprägt
durch starke saisonale
Schwankungen, aber auch
durch äußere Einflüsse, wie
beispielsweise Witterungsbedingungen, sportliche
Großereignisse oder auch
neue Mode- und SportMarkus Augeneder,
trends. Dies alles ist eine
Director of Finance and
große Herausforderung für
Operations bei der
die Logistik. Hier sind hohe
HERVIS Sport- und ModeFlexibilität und kurze
gesellschaft m.b.H.
Reaktionszeiten gefragt.
Denn nur wenn die logistischen Abläufe optimal ineinander greifen, erreichen wir
eine Verkürzung der Lieferzeiten bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität in der Warenversorgung unseres gesamten
Filialnetzes. Durch die Umsetzung von modernen Logistikkonzepten und die Nutzung von Synergien profitieren wir
außerdem von Kostenvorteilen.“
Damit Räder nicht still stehen
Der zweite Leistungsschwerpunkt von Logwin liegt auf der Beschaffung
von Fahrrädern und Fahrradzubehör für Hervis. Der Logistiker importiert die Räder aus Europa oder per Seefracht aus Fernost und bringt
die Produkte nach Österreich. Über das eigens dafür eingerichtete
Sicherheits-Check für Sportgeräte sowie die Reparatur oder auch
die Versicherung von Fahrrädern und Skiern. Zurzeit betreibt Hervis
mehr als 150 Filialen in Österreich, Kroatien, Slowenien, Rumänien, der Tschechischen Republik und in Ungarn. Über 2.500 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2009 mehr als 430 Millionen Euro.
Die Hervis Sport- und Modegesellschaft m.b.H. ist eine hundertprozentige Tochter der SPAR Österreichische Warenhandels-AG.
Warehouse in Fürnitz im Süden Österreichs steuert Logwin die Lagerhaltung und die anschließende Auslieferung der Sportartikel. Während
der Saison von Februar bis Juni gehen wöchentlich einige tausend Fahrräder, Zubehörteile und Fitnessgeräte von Fürnitz aus in den Versand –
direkt zu Hervis-Märkten in Österreich sowie in dezentrale Läger der
fünf osteuropäischen Hervis-Länder. Von dort erfolgt die landesweite
Verteilung der Räder bis in die Verkaufsstellen.
Im Jahr 2008 hatte Hervis seine Logistik auf den Prüfstand gestellt.
Logwin konnte in der Ausschreibung als Textillogistik-Spezialist mit
hoher Handelslogistik-Kompetenz punkten. „Dieses Know-how können
wir in das Kundenprojekt mit Hervis einbringen – eine klare Win-WinSituation“, sagt Andreas Kerschner. Räder und Großgeräte gehörten
ursprünglich nicht zum Auftragsvolumen. „Als wir kurzfristig einen
neuen Logistiker für diesen Bereich suchten, sprang Logwin sofort ein
und füllte die Lücke“, ergänzt Markus Augeneder, Director of Finance
and Operations bei der HERVIS Sport- und Modegesellschaft m.b.H.
Jetzt entwickelt Hervis in enger Zusammenarbeit mit Logwin das bestehende Logistikmodell kontinuierlich weiter. I
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
15
interview
DIE NEUE LOGWIN-GRU PP E
Heute stehen wir
auf zwei starken Beinen
Das Jahr 2009 wird als Jahr großer Herausforderungen und Veränderungen in
die Geschichtsbücher zahlreicher Unternehmen eingehen. Schließlich prägte
der weltweite Konjunktureinbruch die wirtschaftliche Entwicklung nahezu aller
Branchen. Auch Logwin wurde von den Auswirkungen der Wirtschaftkrise
schwer getroffen – und hat frühzeitig reagiert. Logwin CEO Berndt-Michael
Winter erläutert im Gespräch die Marschrichtung der neuen Logwin-Gruppe.
Logwin Magazin: Logwin hat eine lange und durchaus sehr bewegte
Unternehmensgeschichte. Wo steht das Unternehmen heute?
Berndt-Michael Winter: Unser Unternehmen ist in der Tat über viele
Jahre in Bewegung – eigentlich ja eine gute Eigenschaft. Allerdings
mussten wir in den letzten Jahren durchaus schwierige Aufgaben angehen und dabei vor allem eines tun: Ordnung schaffen. Wir haben die
vielen einzelnen Gesellschaften als Gruppe zusammengeführt und
unsere Struktur sowie unser Leistungsportfolio Schritt für Schritt
weiterentwickelt.
Heute steht Logwin auf zwei starken Beinen. Solutions, also
kundenorientierte Kontraktlogistik, Spezial- und Branchennetzwerke sowie General Cargo mit seinen Gebietsspeditionen,
und Air + Ocean, weltweite Luft- und Seefracht. In diesen
Bereichen sehen wir vielfältige Entwicklungschancen für
uns. Das Geschäftsfeld Road + Rail haben wir nach einer
kritischen Prüfung und dem anschließenden Abschluss
von Verkaufsverträgen nahezu sämtlicher Road + RailAktivitäten Anfang 2010 aufgegeben.
Logwin Magazin: Hat Logwin sich
mit diesem Schritt komplett vom
Landverkehr verabschiedet?
Berndt-Michael Winter: Klares
Nein! Ein Abschied vom Landverkehr
ist für uns undenkbar. Außerdem
betreiben wir unsere eigenen Spezialund Branchennetzwerke für Media
und Fashion/Lifestyle. Die weißen
LKW mit dem Logwin-Logo werden
also auch zukünftig auf den Straßen
zu sehen sein. Moderne Kontraktlogistik setzt den Zugang zum engmaschigen Netz für die Vorholung
Berndt-Michael Winter, Vorsitzender des Executive Committee (CEO) der Logwin AG
16
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Ob Straße, Schiene, Luft- oder Seeweg – Sendungen müssen pünktlich ihr Ziel erreichen. Als ganzheitlicher
Logistikdienstleister bietet Logwin das gesamte Spektrum effizienter Warentransporte.
und Verteilung von Gütern voraus. Auch in
der See- und Luftfracht nutzen wir die entsprechende Infrastruktur.
Darüber hinaus erbringen wir für unsere
General Cargo-Kunden nach wie vor umfangreiche Transportleistungen. Kurz: Logwin ist
und bleibt ein logistischer Komplettanbieter.
Von A wie After Sales Logistik über Gebietsspeditionen bis Z wie Zollabwicklung.
„ Schließlich haben wir ein
gemeinsames Ziel:
leistungsstarke Lieferketten
mit hoher Wertschöpfung.
“
Richtig ist jedoch, dass wir eines erkannt
haben: Es ist für den Erfolg unserer Leistungserstellung nicht erforderlich, Landverkehre
stets in Eigenregie durchzuführen.
Logwin Magazin: Was bedeutet das für Ihre
Kunden?
Berndt-Michael Winter: Für unsere Solutions
und Air + Ocean-Kunden ändert sich nichts.
Ihnen bieten wir nach wie vor das gesamt Spektrum effizienter Logistik- und Transportlösungen. Sie haben weiterhin Zugang zu den europäischen Landverkehrsnetzen, über starke
Partner sowie in bewährten und neuen Kooperationen.
Die stärker vertriebliche Ausrichtung von
Solutions bestätigen unsere Kunden schon
heute als richtig. Das freut uns natürlich. Wirkliche, also gelebte Kundennähe ist für uns
der Schlüssel zum Erfolg. Einige unserer Partnerschaften reichen bereits über 20, 30 oder
sogar 40 Jahre zurück. Für diese Erfolge ist
vor allem eines wichtig: die Bedürfnisse des
In der Verzahnung und Weiterentwicklung seiner
Branchen- und Spezialnetzwerke liegt für Logwin
die Zukunft.
Partners kennen und miteinander im Gespräch
bleiben. Was ein wenig nach der Beschreibung
einer guten Ehe klingt, ist für uns der Kern
jeder erfolgreichen Zusammenarbeit.
Schließlich haben wir ein gemeinsames Ziel:
leistungsstarke Lieferketten mit hoher Wertschöpfung.
Logwin Magazin: Und wohin geht die sprichwörtliche Reise für Logwin strategisch?
Berndt-Michael Winter: Bei Solutions wird
ein besonderer Fokus auf den Produkt- und
Marktkombinationen Fashion/Lifestyle,
Media, Retail, sowie auf Automotive, Maschinenbau und weiteren Industriebranchen liegen.
Mit unserem Fashion-Netzwerk und den zeitkritischen Verteilersystemen von Media sind
wir bereits gut im Markt positioniert. Diese
Aktivitäten werden wir zu einem flexiblen Retail-Netzwerk entwickeln, vor allem für die
Filiallogistik. Wir sehen erhebliches Potenzial
in der Belieferung beispielsweise von Textileinzelhändlern oder Drogerien, Parfümerien in
Innenstadtlagen und Einkaufszentren. Damit
einher geht der Ausbau unserer Mehrwertdienste. Neben der Fortentwicklung unserer
sehr erfolgreichen Warehousing-Aktivitäten
arbeiten wir zum Beispiel auch an der Intensivierung unserer After Sales Logistik. Stichwort Ersatzteillogistik. Durch unsere bereits
vorhandenen Spezialnetzwerke erwarten wir
gerade in diesem Bereich hohe Synergiepotenziale.
Logwin Magazin: Damit wäre die Zukunft
von Solutions skizziert. Wie sieht es bei der
See- und Luftfracht aus?
Berndt-Michael Winter: Natürlich werden
wir auch in unserem Geschäftsfeld Air + Ocean
unsere Chancen weiter nutzen. Mit unserer
See- und Luftfracht sind wir ja bereits sehr
erfolgreich positioniert. Die auch im
Krisenjahr 2009 erfreuliche Marge bestätigt
dies durchaus. Der gezielte Ausbau unseres
Standortnetzes ist der richtige Weg, den wir
auch in Zukunft gehen.
GENER AL CARGO – WAS VERBIRGT SICH DAHINTER?
Im Jahr 2009 wurden Road + Rail-Aktivitäten in Deutschland, die bedeutende Solutions Kunden betreffen, in das Geschäftsfeld Solutions integriert. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Kunden aus der Automobilund Maschinenbauindustrie.
Die Umgliederung betraf die ehemaligen Road + Rail-Niederlassungen in
Berlin, Burgstädt, Gochsheim, Schweinfurt, Schwebheim, Knetzgau, Ingoldingen, Kempten, Ludwigsburg, Nürnberg, Amberg, Schwelm und Velbert.
Zu den Leistungen von General Cargo zählen anspruchsvolle Gebietsspeditionen, Stückguttransporte, Spezialtransporte, Direkt- und GatewayVerkehre sowie Warehousing.
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17
interview
„Unsere Kunden wollen mehr
Freiraum für ihr Kerngeschäft.
Und wir können ihnen diesen
Freiraum geben.
“
Dabei setzen wir verstärkt auf eigenes unternehmerisches Engagement. Die Gründung
unserer Landesorganisation in Indien ist nur
ein Beispiel dafür. Kürzlich haben wir unsere
eigene Landesorganisation in Kenia eröffnet.
Außerdem werden wir uns künftig im Wirtschaftsraum Pan Asia stärker engagieren und
die Präsenz im Intra-Asia-Verkehr erhöhen.
Der Ausbau des Netzes in Südamerika und im
Mittleren Osten läuft auch. Breit aufgestellt
können wir auf jede Marktentwicklung reagieren und setzen damit unsere strategische
Reise erfolgreich fort. Viel wichtiger aber ist,
dass wir wissen, wer die Reiserichtung vorgibt –
nämlich unsere Kunden.
Logwin Magazin: Nachfrageeinbruch, drastische Umsatzrückgänge und ein harter
Wettbewerb – sehen Sie in dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld Chancen, diese Pläne
in den nächsten 12 Monaten mit Erfolg voranzutreiben?
Berndt-Michael Winter: Wir machen uns
nichts vor – die Krise hat ihre Spuren hinterlassen, und der Wettbewerb verschärft sich
weiter. Dennoch sind wir guten Mutes, Logwin
auf die Erfolgsspur bringen können. Dabei
setzen wir auf unsere engagierten und erfahrenen Mitarbeiter weltweit. Und auch an Ideen
mangelt es uns nicht. Outsourcing, On-Site Logistik, Supply Chain Management und Mehrwertdienste, das sind gerade in schwierigen
Zeiten wichtige Themen für unsere Kunden.
Sie wollen mehr Freiraum für ihr Kerngeschäft.
Und wir können ihnen diesen Freiraum geben.
Prognosen für die Geschäftsentwicklung sind
nach wie vor schwierig und von Branche
zu Branche, manchmal von Kunde zu Kunde
unterschiedlich. Für 2010 erwarten wir eine
Stagnation bis hin zum leichten Wachstum.
Potenzial ist jedoch zweifellos vorhanden.
Logwin Magazin: Herr Winter, Sie sind seit
fast 5 Jahren CEO der Logwin AG. Worauf
schauen Sie besonders gerne zurück?
Berndt-Michael Winter: Ich habe schon
immer lieber nach Vorne als auf Vergangenes
geschaut. Aber gerne erinnere ich mich an die
Geburtsstunde unserer gemeinsamen Marke
2008. Als sich die Kollegen, übrigens auch
im Vorstand, gegenseitig Schnappschüsse der
HELIKOPTER FÜR MEHR SICHERHEIT
Die Brandwächter
von Chile
Rund um den Globus lodern jedes Jahr zahllose Waldbrände. Als vernichtende Feuerwalzen breiten sie sich oft rasend schnell aus. Um Brandherde frühzeitig zu entdecken und auf diese Weise große Waldverluste
zu verhindern, kommen in Chile Helikopter zum Einsatz.
„Wer den chilenischen Wald nicht kennt, kennt diesen Planeten nicht“,
schrieb der chilenische Dichter und Literaturnobelpreisträger Pablo
Neruda. Diesen poetischen Worten über den südpazifischen Forst stehen
ganz pragmatische ökonomische Aspekte gegenüber: Forstwirtschaft
ist einer der wichtigsten Industriezweige Chiles. Rund 20 Prozent des
südamerikanischen Landes sind bewaldet, insgesamt circa 154.000
Quadratkilometer. Der Schutz vor Waldbränden hat höchste Priorität.
18
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Basis für die Anbindung neuer Standorte in Übersee
und effiziente Leistungen sind die weltweit
einheitlichen IT-Strukturen.
ersten gesichteten Logwin-Trucks zumailten
und unsere Mitarbeiter so positiv auf ihre neue
Marke reagierten, war deutlich zu spüren,
welche Kraft und Begeisterung für die Logistik
in diesem Unternehmen stecken. Auch wenn
uns leider kurz darauf die Krise unerwartet
ausgebremst hat, bin ich davon überzeugt,
dass wir zusammen mit unseren Kunden
diesen Schwung wieder aufnehmen werden!
Logwin Magazin: Herr Winter, wir danken
Ihnen für das Gespräch. I
AL ARMSTUFE ROT
1.200 Hektar Wald
in Flammen
Ende 2009 brachen heftige Waldbrände in der Region Cerro Mariposa
de Valparaiso aus, rund 120 Kilometer
nordwestlich der Hauptstadt Santiago.
Nach Angaben des Katastrophenschutzes wüteten in der Region sechs
Brände auf einer Fläche von mehr als
1.200 Hektar. Ein ökonomisches und
ökologisches Desaster. Die Regierung
rief die höchste Alarmstufe „Rot“ aus.
Hohe Temperaturen, Trockenheit und
starker Wind erschwerten die Löscharbeiten. Mehr als 1.000 Einsatzkräfte
brachten das Feuer schließlich unter
Kontrolle.
projekte
HILFE FÜR ERDBEBENOPFER
Die Brandwächter im Sondereinsatz
Am frühen Morgen des 27. Februar 2010 erschütterte ein
schweres Erdbeben Chile. Durch den Erdstoß der sehr selten
gemessenen Stärke 8,8 auf der Richter-Skala und nachfolgende
Flutwellen wurden weite Teile des Landes verwüstet. Am stärksten
betroffen war die Region um Concepción, dem Einsatzgebiet der
Helikopter von Bosques Arauco S.A. Statt zur Waldbeobachtung
gingen die Helikopter jetzt als
Katastrophenhelfer in die Luft.
An Bord: Hilfsgüter, Lebensmittel und Medikamente für die
betroffene Bevölkerung.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Waldbeobachtung aus der Luft – auf diese Präventivmaßnahme setzt
Bosques Arauco S.A., einer der größten Forstbetriebe in Lateinamerika.
Das Unternehmen bewirtschaftet allein im Süden Chiles in der Nähe
der Städte Concepción und Arauco 730.000 Hektar Waldfläche. Anfang
dieses Jahres bestellte Bosques Arauco S.A. zwei neue Helikopter in
den USA. Den Transport der in drei Teile zerlegten Hubschrauber nach
Chile übernahm Logwin.
12.500 Kilometer durch Nord- und Südamerika
Die erste Etappe von Seattle nach Miami brachten die Helikopter per
Mafi-Trailer auf der Straße hinter sich – gut 5.000 Kilometer quer durch
die USA. „Für den Lufttransport nach Chile eignete sich nur eine Boeing
747-400 und die stand in der Kürze der Zeit nur in Miami bereit“, berichtet Fernando Huerta, Operation Manager am Logwin-Standort Santiago
de Chile. Rund 6.700 Kilometer legten die Hubschrauber im Bauch der
Boeing nach Süden zurück. Nach der Endmontage in Santiago de Chile
konnten sie die restlichen 800 Kilometer ganz ohne Transportmittel
selbst zurücklegen.
Fernando Huerta: „Das war schon ein außergewöhnlicher Auftrag,
den wir innerhalb von nur vier Tagen ausgeführt haben. Neben dem
engen Zeitrahmen waren Größe und Gewicht der Hubschrauber besondere Herausforderungen. Dank der guten Koordination in Miami hat
alles reibungslos geklappt.“ Die jeweils eine Million US-Dollar teuren
Helikopter konnten pünktlich zu ihrem ersten Erkundungsflug in Chile
abheben. I
AU TOMOTIVE LOGISTICS EUROPE CONFERENCE
Neue Strategien
und Zukunftstrends
2010 wird ein wegweisendes Jahr für die Automobilindustrie.
Das Motto der diesjährigen Automotive Logistics Europe
Conference lautete daher: Reshaping & Recovering.
Rund 300 internationale Fachleute nahmen Anfang März
in Königswinter bei Bonn an der Konferenz und den
anschließenden Workshops teil. Die Ergebnisse und
Prognosen, wie sich die Logistik in diesem Segment
entwickeln wird und welche Strategien die besten
Lösungen bringen, sind durchaus gegensätzlich.
Hier ein kurzer Überblick.
Logistikkosten
im Voraus zu berechnen wird immer schwieriger.
Globale Beschaffungsketten über
lange Distanzen werden hinsichtlich Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoß zunehmend kritischer analysiert. Deshalb sieht ein Zulieferer
die Zukunft auf den lokalen Märkten: „Wir werden dort kaufen, wo wir konsumieren, und dort produzieren, wo wir
verkaufen“, so seine These.
Kurze Wege sind auch der entscheidende Vorteil bei
der Ersatzteilversorgung. Vortrag und Workshop von Dr.
Stephan Freichel, Managing Director Sales and Logistics
Engineering im Geschäftsfeld Solutions bei Logwin, thematisierten das Revival des Regional Distribution Centers.
(Siehe Textkasten auf dieser Seite).
Die Logistik bleibt global
Dennoch nimmt die Globalisierung weiter zu – eindrückliche Zahlen stellte ein Original Equipment Manufacturer
(OEM) vor: Seine Importe aus den USA (42 Prozent) und
Asien (31 Prozent) sind innerhalb eines Jahres (2008/
2009) von 15 auf 2.500 verschiedene Artikel gestiegen.
Ein Schwachpunkt für die Kalkulation der gesamten
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www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Logistikkosten seien zeitkritische Transporte; die Berechnungen hatten die teuren, außerordentlichen Luftfrachtsendungen bisher zu wenig berücksichtigt.
Generell gehen die Hersteller aus der Automobilindustrie von einem erneut starken Anstieg der weltweiten Handelsvolumina aus, nach Einschätzung eines Produzenten
wird insbesondere der Containerverkehr bis 2015 wieder
stark anziehen. Exporte von Europa nach Übersee blieben
der treibende Faktor, die Logistik stünde hier bei der Preisgestaltung besonders unter Druck.
Luftfracht oder Seefracht?
Aufrüttelnde Bilanz: Ein Hersteller berichtete, dass die zwei
Prozent per Luftfracht gelieferten Teile höhere Transportkosten verursachten als die 98 Prozent, die den Weg als
Seefracht zurücklegten. Im Hinblick auf den Zeitaspekt sei
die Nutzung von Flugzeugen aber weiterhin die schnellste
Alternative. Auch ein anderer Produzent setzt auf Tempo –
zwei Tage länger auf See bedeuteten zwei verlorene Tage
für den Verkauf.
Deutlich besser schneidet der Seeweg unter dem Aspekt
„Verantwortung gegenüber der Umwelt“ ab: Bereits eine
Verringerung der Geschwindigkeit um drei Knoten hilft, die
Abgase und den Treibstoffverbrauch deutlich zu reduzie-
projekte
Logwin-Workshop über Trends im Automotive Aftermarket
ren. Angesichts der hohen Mineralölpreise haben sich im
Vergleich zu den Vorjahren mehr OEMs mit der langsameren Beförderung einverstanden erklärt.
Die Umwelt kommt zu kurz
Obwohl „grüne Logistik“ in aller Munde ist, sprechen die
Tatsachen noch eine andere Sprache. Nach Aussage von
Pawel Stelmaszczyk, Leiter des Bereichs Transport und
Energie bei der Europäischen Kommission, ist die Logistikbranche die einzige, in der der CO2-Ausstoß in den vergangenen 20 Jahren noch zugenommen hat.
Die Idee mit den Synergien
Gemeinsam die Beschaffung organisieren und zusammen
weltweit einkaufen – was auf den ersten Blick eine sinnvolle, kostensparende Alternative zu sein scheint, hat sich
nach Ansicht der OEMs in der Praxis nicht wirklich bewährt. Aufgrund der großen Schwankungen auf dem Markt
würde es bei diesem Modell immer Gewinner und Verlierer
geben, so ein General Manager.
Fazit
Trotz der noch immer unsicheren Marktlage in Europa,
geringer Verkaufserwartung im Vergleich zu den Produktionskapazitäten, dem Ende staatlicher Unterstützungen
und der anhaltenden Flaute bei den Nutzfahrzeugen, ist die
Branche insgesamt optimistisch und erwartet eine Erholung der Wirtschaft. Eine rasche Lösung für die Energieund Umweltproblematik hält hingegen niemand für wahrscheinlich.
i
Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie auch
im Internet: www.automotivelogisticseurope.com
Als Silver Sponsor mit eigenem
Stand sowie einem Workshop
zum Thema „Service Parts
Logistics“ ging Logwin auf der
diesjährigen Konferenz konkret auf die Anliegen der Kunden ein. Dr. Stephan Freichel
von Logwin hatte gemeinsam
mit Raymond Damerow von
Ford (Europe) drei Fragen formuliert:
1. Channel Competition: Wie
sieht die Wettbewerbssituation zwischen OEMs,
Independent Aftermarket
und Herstellern von PlagiDr. Stephan Freichel, Managing Director Solutions,
aten aus?
Sales and Logistics Engineering bei Logwin und
2. Sourcing and Distribution
Raymond Damerow, Director European Parts Supply
Footprint: Wie sind
& Logistics, Ford (Europa)
Beschaffung und Verteilung
aufgebaut, wo lagern welche
Bestände?
3. Institutional Set-up and Core-Competencies: Wessen Kernkompetenz ist die
Versorgung des Automotive Aftermarket?
Hintergrund der anschließenden Diskussion über die Neustrukturierung im Geschäft mit Service- und Ersatzteilen ist die Gruppenfreistellungsverordnung – Händler und Werkstätten können ihre Bezugsquellen frei wählen. Das bedeutet: Wer am
schnellsten liefert, macht das Rennen. Bislang war der Independent Aftermarket (IAM)
hier im Vorteil. Doch die OEMs nehmen die Herausforderung an: Als Experte im
Aftermarket-Geschäft hat Logwin in enger Abstimmung mit namhaften Produzenten
die Distributionsstrukturen optimiert. So gewährleistet die mehrstufige Lagerung
von Beständen, dass alle Produkte stets verfügbar sind – Regional Distribution Centers halten die Artikel für eine bestimmte Region vor, die gezielte Nachschubversorgung erfolgt über nationale und internationale Zentral- und Regionalläger. Eine
hohe Lieferfrequenz mit Transporten mehrmals täglich sorgt dafür, dass Serviceteile innerhalb kürzester Zeit dorthin gelangen, wo der Endkunde sie benötigt.
„Unsere Kunden akzeptieren keine langen Standzeiten, deshalb müssen Ersatzteile
bei Bedarf schnell zur Stelle sein“, bekräftigt Raymond Damerow, Director Ford
of Europe, European Parts Supply and Logistics. „Aus diesem Grund legen unsere 12
Millionen Kunden in Europa Wert auf ein dichtes Service- und Reparaturnetz mit
Händlern und Werkstätten in ihrer Nähe – obwohl die Qualität unserer Fahrzeuge
gut ist und stetig zunimmt.“
Auch andere OEMs haben erkannt, dass der Aftersales-Service entscheidend für
die Kundenbindung ist und gleichzeitig zum Erhalt der Händlernetze beiträgt, insbesondere bei rückläufiger Neuwagennachfrage. Wer dafür mit externen Logistikdienstleistern zusammenarbeitet erhöht den Service und senkt die Fixkosten. Die
modularen Warehousing- und Distributions-Angebote von Logwin dienen OEMs,
1st-Tier-Lieferanten, Händlern und Werkstätten gleichermaßen. „Der Erfolg spricht
für unsere Aftermarket-Logistik“, resümiert Dr. Stephan Freichel. „Gerade haben
wir in Spanien den Zuschlag für die regionale Service Parts-Distribution für BMW in
der Region Barcelona erhalten.“
Schneller Service:
Autoersatzteile müssen
stets verfügbar sein.
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21
projekte
BESSERE INFR ASTRUK TUR FÜR WM
Südafrika ist am Zug
Am 11. Juni ist Anpfiff für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika.
Die Mannschaften machen sich für den Wettkampf fit, auch das Gastgeberland
rüstet sich für das sportliche Großereignis. Die wichtigste Großbaustelle des
Landes bleibt jedoch auch für die nächsten Jahre das Verkehrssystem. Eine der
wichtigsten, langfristigen Infrastrukturmaßnahmen ist das „Gautrain-Projekt“.
Gautrain ist ein modernes Schnellbahnsystem.
Es wird künftig die Hauptstadt Pretoria mit
Johannesburg und seinem internationalen Flughafen verbinden. Durch die verbesserte Infrastruktur soll sich das Verkehrsaufkommen vor
allem auf den überlasteten Nationalstraßen
1 und 14 nachhaltig reduzieren. Der neue Zug
erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 160
Kilometern pro Stunde und benötigt rund 42
Minuten für die 80 Kilometer lange Strecke
von der Johannesburg Park Station nach Hatfield, der Endstation in Pretoria. Benannt ist
der Gautrain nach der südafrikanischen Provinz
Gauteng, in der im Mai 2006 die Bauarbeiten
für die drei Milliarden Euro teure Maßnahme
starteten. Die ersten Teilabschnitte sind wie
geplant pünktlich zur WM fertig geworden, bis
Mai 2011 soll das Gautrain-Projekt vollständig
abgeschlossen sein.
Auf und ab
Entlang der neuen Schnellbahntrasse im Landesinneren entstehen zehn neue Bahnhöfe.
Damit die Personenströme auch in den Stationen reibungslos fließen, stattet ThyssenKrupp
diese mit insgesamt 39 Personenaufzügen
und 49 Rolltreppen aus. Die modernen Anlagen
kommen in den unterirdischen Stationen entlang der Strecke zum Einsatz, verbinden diese
aber auch mit oberirdischen Bereichen von
angrenzenden Einkaufszentren oder Parkhäusern. Auch die Aufzüge, die in Notfallschächten verbaut werden, produziert und installiert
ThyssenKrupp.
22
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Live dabei: Johannesburg,
8 Uhr morgens
Die Stahl-Konstruktion schwebt direkt über
der Baustelle. Ein Kran hat den 27 Meter langen
und 36 Tonnen schweren Koloss sicher am
Haken. Beim Einpassen in den 35 Meter tiefen
Schacht ist Präzisionsarbeit gefragt. Geschafft!
Jetzt kann die Montage der Rolltreppe beginnen, die künftig Zugreisende an der Sandton
Station komfortabel von einer Ebene in die
andere befördern wird. Bis dahin war es ein
langer Weg.
Die globale Rolltreppe –
ein langer Weg
ThyssenKrupp produziert die Anlagen für das
Gautrain-Projekt in Zhongshan in der südchinesischen Provinz Guangdong – rund 12.000
Kilometer entfernt von Johannesburg.
Die Brücke zwischen den Kontinenten schlägt
Logwin. „Über unsere Niederlassung in Guangzhou bringen wir die Rolltreppen und Aufzüge zunächst per Seefracht über Durban
nach Johannesburg“, sagt Jochem Heichler,
Projektleiter am Logwin-Standort Johannesburg. „Die Direktanlieferung auf den GautrainBaustellen ist immer dann eine besondere
Herausforderung, wenn die Teile so groß und
schwer sind wie zum Beispiel die Rolltreppe
für die Sandton Station. Oder auch, wenn das
Gelände extrem unwegsam ist.“ Da sind
Erfahrung, Geduld und Sinn für praktische
Lösungen gefragt. Für die Anlieferung per
Schwertransport müssen Route und Zeitplan
vorher präzise fixiert werden, damit die Polizei die Straßen entsprechend absperren kann.
„Und wenn das Baustellengelände schwer
zugänglich ist, setzen wir auf entsprechend
ausgerüstete Rigger.“
GEWINNFR AGE
Ein Land, viele Baustellen
Neben der Logistik rund um das GautrainProjekt unterstützt Logwin ThyssenKrupp
auch beim Ausbau von Einkaufszentren und
Geschäftsgebäuden. Seit 2009 hat der
Logistiker rund 200 40-Fuß-Container mit
Fahrstuhl- und Rolltreppen-Equipment
aus China, Deutschland, Spanien und Italien
verschifft und an Baustellen in Südafrika
angeliefert. Jochem Heichler: „In ganz Südafrika wird gebaut. Wir freuen uns, dass
wir durch diese Projekte zu den erfolgreichen
WM-Vorbereitungen beitragen können.“
Fußballfans aufgepasst:
WM-Tröten zu gewinnen!
Stimmung wie bei der WM in Südafrika
– da darf eine „Zuluu“ im LogwinDesign nicht fehlen! Sie möchten eine
der südafrikanischen Kult-Trompeten
gewinnen? Dann beantworten Sie einfach folgende Frage: Wie heißt das
Stadion, in dem das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2010 ausgetragen
wird? Bitte senden Sie die Lösung
zusammen mit Ihrem Namen, Ihrer
Anschrift und dem Betreff „WM“
per E-Mail an:
magazin@logwin-logistics.com
Schnell sein lohnt sich: Die ersten 300
Einsender mit der richtigen Lösung
erhalten eine Logwin-WM-Tröte.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner
werden schriftlich
benachrichtigt.
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23
projekte
VIELFÄLTIGE PROJEK TE
Stark in Osteuropa und der Türkei
Nach dem Krisenjahr 2009 geht es in Osteuropa wieder bergauf. Die Wirtschaft zieht an und mit ihr die Nachfrage nach
zuverlässigen, branchenspezifischen Logistiklösungen. Ob Fashion in Polen, Retail in Kroatien oder Automotive in der
Türkei – Logwin-Kunden profitieren von langjähriger Erfahrung und einem flächendeckenden Netz durch eigene sowie
Partnerverkehre.
Mazedonien
Kroatien
Polen
Logistik mit Nadel und Faden
Mittendrin statt nur dabei
Flotte Mode aus Italien
Full-Service-Logistik im Bereich Fashion – wer
hier nur an Fahrzeuge und Regallager denkt,
kennt Logwin noch nicht. Beispiel Mazedonien:
Für Textillabel wie Canda (Essen) oder Workfashion (Glauchau) nimmt Logwin die Rohmaterialien entgegen, sortiert, kommissioniert
und lagert sie zwischen. Sind mehrere Produktionsfirmen beteiligt, koordiniert Logwin nicht
nur die physischen Warenströme, sondern bildet bis zur Fertigstellung auch jeden Schritt
im IT-System des Kunden ab. Ein spezieller
Added Value ist das Plotten der Schnittzeichnungen auf der hauseigenen CAD-Anlage.
Bei Engpässen in der Fabrik realisiert Logwin
zusätzlich den Zuschnitt auf der CAD/CAMAnlage. Für die Firma Chalou (Herschweiler)
führt ein Textilingenieur von Logwin Qualitätskontrollen an den verschiedenen Produktionsorten durch. Je nach Art der Textilien,
lagern die Fertigteile in Fachbodenregalen oder
hängend auf Kleiderbügeln. Die Artikel sind
bereits nach Empfänger und entsprechend des
Vertriebskanals feinkommissioniert und
personalisiert.
Mehr Flexibilität, weniger Fixkosten: Die gesamten Logistikabläufe an externe Dienstleister zu vergeben, bringt viele Vorteile. Das
Zauberwort heißt Onsite-Logistik. Als erfahrener Inhouse-Partner unterstützt Logwin seine
Kunden direkt vor Ort. Zum Beispiel in Kroatien: Dort hat der Handelskonzern Spar die
Bewirtschaftung seines Zentrallagers vor
drei Jahren an Logwin vergeben. Im Spar-Lager
in Zagreb sind auf 7.500 Quadratmetern rund
4.400 Food- und Non-Food-Artikel vorrätig.
15 Logwin-Mitarbeiter kontrollieren den Wareneingang und übernehmen die Bestandsführung. Etikettierung, Kommissionierung und
Verladung zählen ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Dass sie alle Leistungen schnell und flexibel
ausführen, versteht sich von selbst.
Das Fashion-Label Terranova setzt seit Anfang
2010 auf die Kompetenz von Logwin in Polen.
Der Logistiker nimmt die Modeartikel in
Warschau entgegen und transportiert sie
ins Logistikzentrum im rund 120 Kilometer
entfernten Lodz. Für die Auslieferung in
ganz Polen nutzt Logwin sein Retail-Netz, das
künftig noch weiter ausgebaut werden soll.
Die Zustellung erfolgt innerhalb von 24 bzw.
48 Stunden.
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Terranova, eine Bekleidungsmarke des
italienischen Teddy Konzerns für junge,
trendige Mode, gibt es in über 400 Filialen
in 36 Ländern.
Polen
Türkei
Zeitschriften auf Zack
Damit es rund läuft
Schnell informiert dank Logwin: Polnische
Magazine wie „InStyle“, „Elle“, „Top Gear“ oder
„Chip“ erreichen mit Logwin ihre Leser in
ganz Polen. Lokale und nationale Transporte
zu Grossisten und Verlagshäusern gehören
ebenso zum Service wie das Warehousing und
umfangreiche Zusatzleistungen. Im LogwinWarehouse in Sokolow bei Warschau bearbeiten rund 50 Mitarbeiter bis zu zehn Millionen
Presseprodukte pro Jahr – Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, DVDs und CDs. Das polnische Logwin-Team führt unter anderem
Qualitäts- und Quantitätskontrollen durch,
etikettiert die Artikel und realisiert das CoPakking. Auch die Remissionsabwicklung mit
Aus- und Neusortierung sowie RecyclingTätigkeiten zählen zu den Aufgaben. LogwinKunden wie Axel Springer, Burda Polska oder
Hachette Polska setzen auf die flexible und
effizient getaktete Presselogistik.
Die Türkei ist nicht nur eines der wichtigsten
Produktionsländer für Stoffe und Bekleidung,
auch die Automobil-Zulieferindustrie wächst
dynamisch. Logwin bietet starke Logistikleistungen vor Ort. Für die Volkswagen-Group
mit den Marken VW, Audi, Skoda und Seat ist
der Logistikdienstleister seit 2006 als Gebietsspediteur in der Türkei tätig. In Izmir und
Istanbul konsolidiert Logwin die Sendungen
von 20 türkischen Zulieferern und distribuiert
die Originalteile an die 22 europäischen
Werke der Volkswagen-Group in Deutschland,
Belgien, Ungarn, der Slowakei, Tschechien,
Spanien und Portugal. Bei den Just-in-TimeTransporten sorgen GPS-Überwachung und
Online-Tracking für absolute Transparenz. Das
Sendungsvolumen belief sich im vergangenen
Jahr auf rund 75.000 Kubikmeter.
LOGWIN IN OST- UND
SÜDOSTEUROPA
I
I
I
I
I
I
I
I
17 Standorte in 9 Ländern Ost- und
Südosteuropas
Kroatien, Mazedonien, Polen,
Rumänien, Serbien, Slowakei,
Tschechien, Türkei, Ungarn
jahrzehntelange Erfahrung
FCL / LCL Direktverkehre
zugelassener Wirtschaftsbeteiligter
(AEO) in Polen
Transportdienstleistungen nach
westlichem Standard
Kundenspezifische Mehrwertdienste (Montagen im Automotivebereich; Zuschnitte, Näharbeiten
für die Textilbranche)
Zollberatung und -abwicklung
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25
länderreport
WACHSTUM TROTZ KRISE
Jahrmarkt der Wunder
Was haben Fryderyk Chopin, künstliches Insulin und der neue Fiat 500 gemeinsam? Sie kommen aus Polen.
Das Land im Herzen Europas blickt aus einer bewegten Vergangenheit und Gegenwart in eine vielversprechende Zukunft.
In „Jahrmarkt der Wunder“, einem Gedicht der Nobelpreisträgerin
Wisława Szymborska heißt es: „Ein Alltagswunder, dass es so viele Alltagswunder gibt.“ Für ein Land mit tragischer Vergangenheit wie Polen,
ist dies eine bezaubernde Beschreibung. Das ostmitteleuropäische
Land ist seit 2004 EU-Mitglied, doch erst 1989 erlangten die Polen (seit
dem 2. Weltkrieg unter sowjetischem Einfluss) ihre volle staatliche
Souveränität. Und spätestens seit dem EU-Beitritt geht es mit der polnischen Wirtschaft steil bergauf – ein Trend, der sogar der jüngsten Krise
standgehalten hat. Nach aktuellen Rechnungen hat Polen als einziges
EU-Land ein positives Wirtschaftswachstum: ein schönes Alltagswunder!
Doch was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?
Polen ist vielseitig, und das schon seit jeher. Angefangen bei Mikołaj
Kopernik (Nikolaus Kopernikus), der 1543 mathematisch beschrieb,
dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie, geb. Skłodowska, nannte zu
Ehren des Landes ein neu entdecktes Element „Polonium“. Kazimierz
Funk, der Entdecker der Vitamine, ist ebenso einer der großen Protagonisten Polens in der Welt. Und nicht zu vergessen jener Krakauer Erzbischof Wojtyla, der als Papst Johannes Paul II in die Geschichte einging.
Beste Bedingungen für Investoren
Zurückzuführen ist diese Erfolgsliste insbesondere auf die lange Tradition hoher Bildung in Polen – so ist die Universität in Krakau die zweitälteste der Welt. Nach historisch bedingten Höhen und Tiefen befinden
sich die polnischen Ausbildungsstätten heute wieder auf Spitzenniveau:
Derzeit hat Polen 126 staatliche sowie 301 nichtstaatliche Hochschulen.
Von den 38,1 Millionen Einwohnern sind rund zwei Millionen Studenten – das ist fast jeder zweite Pole im Alter zwischen 19 und 24 Jahren!
Und es werden immer mehr. Das ist nur ein Grund dafür, dass bereits
heute viele gut ausgebildete Arbeitnehmer hier zur Verfügung stehen.
Zusammen mit hohen wirtschaftlichen Förderungen durch die EU,
einer niedrigen Umsatzsteuer, einem günstigen Lohnniveau und einem
attraktiven Binnenmarkt ziehen sie ausländische Investoren geradezu
magnetisch an.
Die ausländischen Direktinvestitionen (ADI) beliefen sich 2007
auf 16,6 Milliarden Euro, 80,6 Prozent davon aus der EU. Aufgrund der
globalen Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die ADI bis 2009
allerdings fast halbiert. 1
nach Polen verlagert, zum Beispiel IBM, ABB oder Siemens. Stark wachsend ist auch der Markt für Business Process Offshoring. Aber Polen
ist keineswegs nur Europas Buchhaltung und Call-Center oder die kostengünstigere Werkstatt für westliche Konzerne. Auch rein polnische
Unternehmen produzieren einen Großteil ihrer Waren für das Ausland,
etwa in der Weißwarenindustrie, im Jachtbau (Exportanteil: fast 100
Prozent) oder in der biologischen Landwirtschaft.
Insgesamt lag das Exportvolumen Polens im Jahr 2008 bei 190,5
Milliarden US-Dollar, das entsprach rund 130 Milliarden Euro.
Wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Frankreich, Italien und
Großbritannien.
Fester Stand auf eigenen Füßen
Das Engagement ausländischer Investoren erstreckt sich dabei vor allem
auf Flugzeugbau, Automobil- und Haushaltsgeräteproduktion, aber
auch auf den Dienstleistungssektor. Aufgrund des hohen Bildungsstandes bei moderaten Löhnen haben zahlreiche internationale Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungszentren ganz oder teilweise
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Polens Infrastruktur wächst mit ihren Aufgaben
Im globalen Wettbewerb liegt der Vorteil Polens gegenüber fernöstlichen
Produktionsländern auf der Hand – die geringe Entfernung zu den Hauptzielmärkten. Um diesen Vorteil noch zu verstärken, bauen die Polen ihr
REPUBLIK POLEN
I
I
I
I
Polen
Hauptstadt: Warszawa (1,7 Mio. Einwohner)
Einwohner: ca. 38,1 Mio.
Fläche: 312.685 qkm
Währung: Złoty (1 F = 3,91 ZL; 1 US$ = 2,95 ZL )
SE
T
OS
E
Gdańsk
POLEN
LITAUEN
100 km
Ołsztyn
Bydgoszcz
Białystok
DEUTSCHLAND
Poznań
Warszawa
Łódź
WEISSRUSSLAND
Szczecin
RUSSLAND
(Kaliningrad)
Lublin
Wrocław
Opole
Kielce
Katowice
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
Rzeszów
Kraków
SLOWAKISCHE
REPUBLIK
UKRAINE
ÖSTERREICH
U EFA EU RO 2012
Autobahnnetz kontinuierlich aus: Bis spätestens 2013 sollen sowohl eine vollständige Nord-Süd-Verbindung von Gdansk bis an die tschechische Grenze als auch zwei
west-östliche Verbindungen von der deutschen bis zur weißrussischen und ukrainischen Grenze für zügigen Verkehrsfluss auf insgesamt 1.600 Kilometern sorgen.
Richtig interessant wird es im Bereich kombinierter Verkehre: Mit 125 Flughäfen,
etwa 23.000 Schienenkilometern und rund 4.000 Kilometern schiffbarer Wasserwege sowie dem Anschluss an die Ostsee ergeben sich attraktive Möglichkeiten. Der
polnische Logistikmarkt entwickelt sich daher rasant: zwischen 2007 und heute ging
es 10 Plätze nach vorne, auf Rang 30 weltweit. So lautet das Ranking der Weltbank.
Was für viele überraschend sein mag, Polens Vielfalt endet nicht bei den wirtschaftlichen Attraktionen. Das Land bietet darüber hinaus 23 Nationalparks – idealer Lebensraum für selten gewordenen Tierarten wie Wisent, Luchs und Biber. Zudem
gibt es mit gut 10.000 geschlossenen Gewässern die höchste Seen-Dichte Europas
nach Finnland. Neben der rund 530 Kilometer langen Ostseeküste im Norden mit
zahlreichen Stränden ist das Land im Süden mit 21 Bergen über 2000 Meter Höhe
auch für Alpinisten attraktiv, ob Pieprzowe-Berge, Hohe Tatra oder Opawskie-Berge
im Grenzgebiet zu Tschechien. Die reizvolle Topografie sorgt ebenfalls für steigende
internationale Zuströme – in diesem Fall von Touristen aus aller Welt.
Polen ist in jeder Hinsicht ein „Hidden Champion“ mitten in Europa, der sich
wahrlich nicht zu verstecken braucht. I
Die Endrunde der 14. UEFA-Fußball-Europameisterschaft wird vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 in Polen
und der Ukraine ausgetragen. 16 Länder kämpfen
um den Titel des Europameisters. Die Spiele finden
in acht Stadien in Polen - Gdańsk, Poznan, Warszawa,
Kraków – und der Ukraine – Donetsk, Lviv, Kharkiv
und Kiew statt. Nicht weniger als 1,4 Millionen
Zuschauer werden in den Stadien erwartet, die
Spiele werden live in mehr als 200 Länder aus aller
Welt übertragen.
ERFOLGSGESCHICHTE FIAT 500 –
BELL A ITALIA MADE IN POL AND
Der italienische Autobauer Fiat brachte 2007 eine
Retroversion des Fiat 500 auf den Markt, der designerisch stark an seinen legendären Vorgänger Fiat
500 Nuova erinnert. Produziert wird im polnischen
Auto-Werk (vormals Fabryka Samochodów Małolitrażowych FSM) in Tychy nahe Kraków – hier entstehen auch der Fiat Panda und die Neuauflage des
Ford Ka. Die Qualität der Fahrzeuge gilt auf dem
anspruchsvollen westeuropäischen Markt als sehr
hoch: Kenner des italienischen Automobils sprechen
vom solidesten Fiat, den sie bisher gesehen haben.
1 Quelle: Auswärtiges Amt
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27
newsflash
newsflash
BIS ZU 400.000 LITER IM MONAT
„Wasser Marsch!“ für Danone
Zwei Mineralwassermarken, ein Logistiker: Seit Januar stellt Logwin
sicher, dass die Quellen von „Evian“ und „Volvic“ in österreichischen Getränke- und Supermärkten nicht versiegen. Dazu importiert Logwin jährlich etwa vier Millionen Liter der französischen
Edelwasser und schlägt sie am Standort Berndorf bei Salzburg um.
Evian und Volvic sind Marken des Danone Water Konzerns.
Evian kommt aus den französischen Alpen, Volvic aus der Vulkanlandschaft der Auvergne. Vertriebspartner für Österreich und
damit Auftraggeber von Logwin ist die Aqwa-Handels-GmbH aus
Graz. I
XXL-SÜSSWARENL A DEN
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DRINNEN UND DR AUSSEN
Paradies für Naschkatzen
Oceans auf den Weltmeeren
Schokolade, Bonbons und Eiscreme soweit das Auge reicht – in
Dubai, dem Ort der Superlative, geht der Traum von SüßigkeitenFans in Erfüllung. Auf rund 1.000 Quadratmetern betreibt Candylicious den größten Süßwarenladen der Welt. Und das im weltweit
größten Einkaufszentrum, der Dubai Mall. Naschkatzen kommen
bei Candylicious voll auf ihre Kosten: Süßwaren bekannter Markenhersteller aus über fünfzehn Ländern und von allen Kontinenten
sind hier zur finden, außerdem Spielzeug und bunte Accessoires.
Als „Traumerfüller“ hinter den Kulissen zog Logwin die (Zucker-)
Fäden: Pünktlich zur Shop-Eröffnung traf die süße Fracht aus allen
Himmelsrichtungen in Dubai ein. I
„Barcelona“, „Bali“ oder „Bahama“ – diese klangvollen Reiseziele
standen Pate für Modellbezeichnungen exklusiver Möbel von
Oceans International. Das britische Unternehmen hat sich auf
Möbel und Accessoires für Haus und Garten spezialisiert.
Ob Sofa oder Sonnenliege – Oceans International setzt bei seinen
innovativen Objekten auf modernes, europäisches Design und
hochwertige Fertigung. Produziert wird im chinesischen Ningbo.
Per Schiff tritt die Oceans-Kollektion die Reise über die Ozeane
nach England an. Seit über zwei Jahren vertraut der Möbelhersteller dabei auf Logwin, so dass Kunden in ganz Europa ihr Zuhause
mit schicken In- und Outdoor-Möbeln verschönern können. I
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Ausgezeichneter Azubi
Christian Kalthoff (21) zählt zu den
Besten in der Region Düsseldorf: Mit
der Gesamtnote „sehr gut“ schloss er
seine Ausbildung zum Kaufmann für
Spedition und Logistikdienstleistungen
am Logwin-Standort Düsseldorf ab.
Der IHK-Beste bleibt dem Unternehmen
auch weiterhin treu: Christian Kalthoff
arbeitet jetzt in der Abteilung Seefrachtexport.
TAG DER LOGIST IK
Logistik hat
Zukunft
Ganz nah dran
Die Ausbildungsmöglichkeiten bei Logwin sind vielfältig: Neben Kaufleuten
für Spedition- und Logistikdienstleistungen sowie
Fachkräften für Lagerlogistik bildet das Unternehmen
auch Bürokaufleute, Berufskraftfahrer und Fachinformatiker für Systemintegration aus. In Zusammenarbeit mit Dualen Hochschulen und anderen Bildungsträgern bietet Logwin
außerdem duale LogistikStudienplätze an.
„Logistik zum Anfassen“ erwartete die Gäste
von Logwin am Tag der Logistik. Zahlreiche
Schüler und Studenten nutzten am 15. April die
Gelegenheit sich über Ausbildungsmöglichkeiten bei Logwin und den Arbeitsalltag eines
Logistikers zu informieren und warfen einen
Blick hinter die Kulissen. In Aschaffenburg,
Hamburg und Langenfeld führte Logwin durch
seine Cross Docking Läger für hängende
Kleidung und Parfümerie-Artikel. Die Abläufe
in einem vollautomatischen Hochregallager
und die dynamische Kommissionierung von Gefahrstoffen standen in Heppenheim im Fokus.
Und in Nürnberg führte der Rundgang durch
das Hochregallager und die Umschlagshallen
für nationale und internationale Transporte. I
LOGWIN AUF MESSEN
Treffen Sie Logwin!
08.–10.06.
2010
transport logistic China
4. Internationale Fachmesse für
Logistik, Telematik, Transport
Halle E2/Stand 207
Shanghai, China
07.–10.09.
2010
SMM 2010
24. Internationale
Schiffbaufachmesse
Hamburg, Deutschland
20.–22.10.
2010
27. Deutscher Logistik-Kongress
Berlin, Deutschland
26.–28.10.
2010
Seatrade Middle East Maritime
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
TEMPER ATURGEFÜHRTER TR ANSPORT
Stay cool! Und zwar ständig.
Der Auftrag: Sensible Pharmaprodukte vom österreichischen Wels über Frankfurt ins rund 2.500 Kilometer entfernte Moskau bringen. Die Besonderheit:
während des gesamten Transports per Lkw und Flugzeug eine Temperatur von konstant fünf Grad Celsius
einzuhalten. Die Lösung: der temperierte Spezialcontainer Unicooler von Lufthansa. Das Pharmaunternehmen Nycomed hat Logwin in den vergangenen
Monaten bereits rund 230
temperaturempfindliche Sendungen mit einem Gesamtvolumen von über 160 Tonnen
anvertraut. Sie kamen per
Unicooler pünktlich und optimal temperiert ans Ziel. I
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
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rätseln und gewinnen
Gadgets für den Modern Lifestyle
Unsere Preise machen das Leben schöner – von morgens bis abends.
1. Preis:
Espresso-Vollautomat von Saeco
im Wert von ca. 250 Euro
Auf Knopfdruck wach bleiben: Zum Frühstück,
zum Feierabend oder zum Auftanken zwischendurch. Ob Espresso, Cappuccino, Latte
Macchiato oder Café au lait – der EspressoVollautomat „Saeco XS Steam“ verwöhnt Sie
jederzeit mit bestem Kaffeegenuss und
feinem Aroma.
30
www.logwin-logistics.com – Logwin Magazin – 01|10
Und so geht’s:
Ergänzen Sie in den leeren Feldern
die Ziffern von 1 bis 9 so, dass in
jeder Reihe, jeder Spalte und in
jedem der neun Unterquadrate jede
Ziffer genau einmal vorkommt.
Die farbig markierten Felder ergeben
den gesuchten Lösungscode.
Bitte senden Sie den Lösungscode
zusammen mit Ihrem Namen und
Ihrer Anschrift per E-Mail an:
magazin@logwin-logistics.com
Einsendeschluss ist der 15. September 2010. Nicht teilnahmeberechtigt
sind Mitarbeiter der Logwin-Gruppe
sowie deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt
und in der nächsten Ausgabe veröffentlicht.
Der Lösungscode des Rätsels aus
der Ausgabe 2/2009 lautet: 63741.
Gewonnen haben: Gisela Hirsbrunner aus Niederönz, Schweiz (1. Preis:
Nintendo Wii), Leon de Louw aus
Echt, Niederlande (2. Preis: Apple
iPod touch) und Oliver Rossmann
aus Reichenberg, Österreich (3. Preis:
Internet-Radio). Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
BILDNAC HWEIS
2. Preis:
3. Preis:
Nintendo DS Lite
im Wert von ca. 150 Euro
Philips Wake-Up Light
im Wert von ca. 100 Euro
Die trendige Handheld-Konsole kommt mit
„Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ – benannt
nach dem japanischen Neurowissenschaftler
Professor Ryu-ta Kawashima. Trainieren Sie im
Flugzeug Ihr Gedächtnis mit kniffligen Fragen,
kommunizieren Sie über „PictoChat“ in der
Bahn mit bis zu vier Chatpartnern oder surfen
Sie im Café durchs Internet.
Das Aufwachen fällt schwer? Mit dem Wake-Up
Light geht es ganz einfach. Durch sanftes,
aber effektives Wecken mit heller werdendem
Licht und wahlweise Naturtönen oder Radio
kommen Sie besser aus dem Bett und starten
fit in den Tag. Zudem ist das Wake-Up Light
ein stylisher Blickfang auf dem Nachttisch.
© soweit nicht anders genannt bei
Logwin; S.3 Sébastien MICHEL
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S.6 masterfile, S.8 iStockphoto.com/
PKM1, S.9 Joanna Redesiuk
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S.12+13 Seidensticker GmbH,
S.14 tarei © www.fotolia.de,
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UND WENN DIE
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BESTEN GESTERN
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Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen für
Industrie und Handel: mit rund 5.500 Mitarbeitern an Standorten in 37 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft- und Seefracht sowie Transportlösungen auf Straße und Schiene. Mit individuellen
Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner Kunden nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert?
Das erfahren Sie unter: www.logwin-logistics.com