TRACHT AUF TRüFFELSUCHE DIE RUSSEN FEHLEN
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TRACHT AUF TRüFFELSUCHE DIE RUSSEN FEHLEN
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 13. MÄRZ 2015 EN S O SEH DIE N ÄDEN EU E N L 05/15 AUS © Topshop / Schwitzke DIE RUSSEN FEHLEN TOURISTEN KAUFEN WENIGER TRACHT AUF TrüFFELSUCHE DIE ALPINEN NEWCOMER SPORTALM | Tel. +43 5356 64361 0 | sportalm.at 16 LADENBAU: analog und digital inhalt 31 24 © 10 FOTOLIA, 16 Shoepassion, 24 WaschechterBayer, 31 Noble Project TRACHT auf Trüffelsuche 10 E-Commerce: Händler-umfrage © Breneis Labels to watch: immer was neues Keine Grenzen Mehr Manchmal denke ich, in der Mode wird derzeit mehr darüber diskutiert, WO vertrieben wird anstatt WAS. Dass online verkaufen wichtig ist, steht außer Frage, dass online nicht jeder kann auch. Und ja: Die Grenzen zwischen den einzelnen Vertriebskanälen verschwimmen immer mehr, klare Abgrenzungen scheinen aus der Zeit zu fallen. Apple kündigte dieser Tage an, seine iWatch im Modehandel zu verkaufen. Nicht an jeder Ecke, klar, aber bei Galeries Lafayette in Paris, bei Selfridges in London oder bei The Corner in Berlin – und nicht in den eigenen Markentempeln. Andererseits: Spürbar mehr (erfolgreiche) Onlineshops sperren einen oder viele Läden auf, zuletzt der bayrische Online-Trachtenhändler Almliebe, den man jetzt nicht mehr nur virtuell, sondern auch im Herzen von München besuchen kann. Der eine wie der andere Weg verspricht Erfolg: Die iWatch ist ein prognostizierter Bestseller, und tolle Trachtenlabels in der Mir-san-mir-Hochburg zu verkaufen, erscheint auch risikolos. Ganz zum Schluss geht es eben immer ums Produkt. Für Dinge, die wirklich begehrlich sind, geht man immer noch kilometerweit. Wie sonst ließe es sich erklären, dass einigermaßen vernunftbegabte Menschen quer durch Österreich fahren, um aus irgend einem Forellenteich die handgestreichelte Biozucht selbst rauszuangeln? Muss allerdings nicht sein. Jetzt bieten auch Fischhändler ihre Ware online an. Hoffentlich liefern die schnell genug … BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN TZ 05 2015 3 BUSINESS NEWS TOP NEWS Baumann Dekor schließt Produktion Esprit verliert weiter D ie deutsch-asiatische Modemarke Esprit findet keinen Weg aus der Krise. Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahrs (Juli bis Dezember 2014) waren sowohl Umsatz als auch Ergebnis weiterhin stark rückläufig. Die Umsätze gingen um 16,3 % auf umgerechnet 1,14 Mrd. € zurück. In lokalen Währungen entspricht das einem Rückgang um 13,2 %. Das Ergebnis EBIT blieb mit 3,9 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 23,8 Mio. €) nur knapp im positiven Bereich. Unterm Strich wurde ein kleiner Gewinn von 5 Mio. € erzielt. Auch in Österreich war die Tendenz weiter klar rückläufig: Die Halbjahresumsätze gingen hierzulande um weitere 12,5 % auf nur noch 52,7 Mio. € zurück. Wholesale und eigener Retail waren vom Rück gang gleichermaßen betroffen. Die Verkaufsfläche schrumpfte um 5,7 %. In vergleichbaren Stores waren die Umsätze um 9,3 % rückläufig. Die Zahl der Franchise-Stores sank um acht auf 64, dafür wurde der eigene Retail um drei Filialen auf 21 Stores ausgeweitet. Das Manage ment rund um den Spanier Jose Manuel Martínez Gutiérrez zeigt sich mit der Entwicklung »alles andere als zufrieden«. Die Zahlen würden »deut lich unter den Erwartungen« liegen, heißt es im Zwischenbericht. Besserung wird vorerst keine prognostiziert. Die Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr seien sehr unsicher, heißt es. Erwartet wird ein weiterer Umsatzrückgang, weil weiterhin verlustbringende Filialen geschlossen werden. Esprit war nach mehreren Jahren mit hohen Verlusten erst im Geschäftsjahr 2013/14 in die Gewinnzone zurückgekehrt. 4 TZ 05 2015 Testklub: Umsatzminus im Jänner M it einem kleinen nominellen Umsatzminus von 0,5 % startete der Modehandel in das Jahr 2015. Mitverantwortlich für das negative Abschneiden war wie schon im Vorjahr die rückläufige Preisentwicklung: Stückmäßig stiegen die (realen) Umsätze nämlich um 1,1 %. Nach Regionen betrachtet, erzielten nur Mode geschäfte im Westen Österreichs ein kleines Wachstum (+0,9 %). Nach Sortimenten betrachtet, taten sich DOB-Spezialisten mit −2,9 % am schwersten, während Vollsortimentsanbieter im Schnitt sogar ein Plus von 0,7 % erzielen konnten. Geschäfte in Einkaufszentren taten sich im Jänner mit +0,9 % deutlich leichter als jene in Stadtzentren bzw. Einkaufsstraßen (−0,9 %). Der stationäre Einzelhandel insgesamt schloss den Jänner mit einem Plus von 1,3 % nominell bzw. 0,7 % real ab. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO geht davon aus, dass die schwache Binnennachfrage zumindest noch einige Monate andauert. © Esprit © Baumann Dekor er Waldviertler Stoffhersteller Baumann Dekor hat mit Ende Februar 40 seiner 56 Mitarbeiter gekündigt. Auslöser ist laut Geschäftsführer Christoph Lysy der Wegfall eines Großauftrags aus Russland infolge des Konflikts mit der Ukraine und der daraus resultierenden Handelssank tionen. Aufgrund der geänderten wirtschaftlichen und unternehmerischen Rahmenbedingungen habe man sich daher zur Aufgabe der Produktion in Gmünd entschlossen. »Das sehr preisinten sive, hart umkämpfte und schrumpfende Marktumfeld macht es uns trotz aller Anstren gungen unmöglich, auf Dauer kostendeckend zu arbeiten«, so Lysy, der auch während der Kündigungsfrist weiter um neue Aufträge kämpfen will: »Wir sind in Verhandlungen wegen mehrerer größerer Projekte«, berichtet der Geschäftsführer. Somit bestehe weiter Hoffnung auf eine Fortsetzung der Produktion und die Wiedereinstellung von Mitarbeitern. Zuletzt wurden laut Lysy schwarze Zahlen geschrieben, von einer Insolvenzgefahr k önne keine Rede sein. © Picturedesk D Kündigungswelle bei Leder & Schuh Internationale Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe Ö sterreichs größter Schuhhandelskonzern, die Leder & Schuh AG (Humanic, Jello, Stiefelkönig, Shoe4You u. a.), reduziert die Belegschaft in ihrer Zentrale in Graz um »bis zu 65 Mitarbeiter«, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Maßnahme sei »ein weiterer Schritt in der Umsetzung des im Juni 2014 beschlossenen Restrukturierungsplans«, berichten die Vorstände Heinzpeter Mandl und Werner Weber, und diene der »Neustrukturierung der Organisation und der Prozesse in der Zentrale in Graz«. Weitgehend abgeschlossen sei bereits die Straffung des Standortnetzes in den Auslandsmärkten sowie bei Stiefelkönig. Der Umsatz habe sich deshalb 2014 flächenbereinigt positiv entwickelt, und »der mit den Banken beschlossene Finanzierungsplan, welcher die Basis der bis Ende 2016 vereinbarten Finanzierungslinien bildet, konnte eingehalten werden«. Geprüft wird laut Insidern weiterhin die Schließung ganzer Vertriebslinien oder Ländergesellschaften. Den Unternehmensumsatz beziffert Leder & Schuh aktuell mit »rund 520 Mio. €«. Für die noch nicht fertig ausgearbeitete Bilanz 2014 prognostiziert Vorstand Werner Weber ein leicht positives operatives Ergebnis. Die nun angekündigten Kündigungen sollen einen weiteren Schritt hin zu schwarzen Zahlen bringen. 2013 war ein Jahresverlust von 1,58 Mio. € ausgewiesen worden, 2012 einer von 1,14 Mio. €. functionality electronics design comfort 4. – 7. 5. 2015 Frankfurt am Main www.techtextil.com info-nbs@austria.messefrankfurt.com Telefon 01/867 36 60 60 © Leder & Schuh parallel zu: Intersport-Händler mit Pari D ie österreichischen Intersport-Händler melden für 2014 gemeinsam mit den Märkten Slowakei, Tschechien und Ungarn gleichbleibende Umsätze. Mit annähernd 0,5 Mrd. € wird der Umsatz aus dem Vorjahr wieder erreicht, heißt es in einer Presseaussendung. Angesichts der starken Abhängigkeit der österreichischen Händler vom Wintersport eine beachtliche Leistung, wie Kim Roether (Bild), Vorstandsvorsitzender des Sechs-Länder- Verbunds Intersport Zentraleuropa, betont: »Die Entwicklung in Österreich zeigt, dass wir mit unseren Konzepten auf dem richtigen Weg sind.« Auch bei der Integration der österreichischen Landesgesellschaft in die deutsche Organisation meldet Roether Fortschritte: »Wir treiben den Zusammenschluss weiter konsequent voran. Zuletzt haben wir mit der Einführung einer zentralisierten Warenbeschaffung einen wichtigen Meilenstein erreicht. Für Herbst 2015 sind nun erstmals gemeinsame Sortimente und Kollektionen für alle sechs Länder in unserem Verbund abgestimmt. Gleichzeitig läuft die Zusammenlegung unserer IT-Systeme auf Hochtouren.« short cuts Roth wächst deutlich U m gleich 8,5 % auf 17,5 Mio. € konnte das steirische Modehaus Roth seinen Umsatz im Vorjahr steigern. Mit für das außergewöhnlich gute Ergebnis verantwortlich ist die Eröffnung der neuen, knapp 1.500 m2 großen Filiale in Leibnitz, in die 1,4 Mio. € investiert wurden. Damit erhöhte sich die Verkaufsfläche des Handelsunternehmens auf mehr als 7.000 m2, die Zahl der Stand orte auf 16. Außerdem wurden im Vorjahr das Stammhaus in Gnas sowie der Street-One-Store in Feldbach umgebaut. Laut Geschäftsführer Rainer Rauch wurden auch an allen sonstigen Stand orten die Umsätze gesteigert. Lediglich einer der Shops fuhr durch eine umbaubedingte Schließung ein Minus ein. Erstes neues Projekt für das Jahr 2015 ist ein neuer Esprit-Shop im Zentrum von Feldbach. Die Eröffnung des 300 m2 großen Stores ist für Ende April geplant. »Wir sind in der Feldbacher Innenstadt bereits mit drei anderen Geschäften vertreten, und unsere Strategie ist es, die bestehenden Standorte zu stärken«, so Rauch zur TZ. © Roth © Intersport BUSINESS NEWS +++ DEUTSCHE MODEINDUSTRIE LEGT ZU+++ Trotz der Russland-/Ukraine-Krise hat die deutsche Modeindustrie ihre Umsätze im Vorjahr um 2,2 % auf 12 Mrd. € gesteigert. Zwar sind tatsächlich die Exporte in die Länder Russland und Ukraine stark (um 10 % bzw. 25 %) zurückgegangen, dafür erwiesen sich andere wichtige Abnehmer, darunter der weiterhin wichtigste Exportmarkt Österreich, als sehr stabil. +++PASSPORT: SANIERUNGSVERFAHREN+++ Die DOB-Marke Passport hat einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Frank Gouder haben die starken Umsatz verluste im vergangenen und laufenden Jahr im wichtigen russischen Markt diesen Schritt erforderlich gemacht. Die Restrukturierung sei bereits eingeleitet, die Neupositionierung der Marke werde weiter vorangetrieben. Das Unternehmen werde uneingeschränkt fortgeführt, heißt es. +++MARC CAIN: WACHSTUMSTREND GEBROCHEN+++ Der Erfolgslauf der deutschen DOB-Marke Marc Cain war beeindruckend: Innerhalb von zehn Jahren hat die Premium-Brand ihren Umsatz von 75 Mio. € (2003) auf 253 Mio. € (2013) mehr als verdreifacht. Doch 2014 musste das Unternehmen von Helmut Schlotterer erstmals seit der Jahrtausendwende einen Rückgang hinnehmen: Um 2,7 % auf 246 Mio. € ging der Umsatz zurück. Der Abwärtstrend wird auf Auslieferungsschwierigkeiten im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Problemen in den GUS-Staaten zurückgeführt. +++SPORT 2000 VERLIERT UMSATZ+++ Sport 2000, nach eigenen Angaben Österreichs größte Fachhändlergemeinschaft, mit Sitz in Ohlsdorf (OÖ), musste 2014 ein Umsatzminus von 2,5 % auf 427,1 Mio. € hinnehmen. Grund dafür ist ein leichter Rückgang der angeschlossenen Händler (um fünf auf 210) bzw. der betreuten Geschäfte (um sieben auf 344). Der Marktanteil (inkl. Gigasport) wird unverändert mit 29 % angegeben. Inklusive der von Österreich aus gemanagten Auslandsmärkte (Tschechien, Ungarn und Slowakei) erwirtschafteten insgesamt 281 Sportfachhändler (−4) mit 467 Geschäften (−18) einen Umsatz von 467,9 Mio. € (−3,2 %). +++LENZING IN VERLUSTZONE+++ Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing rechnet nach vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Jahresverlust von 14 Mio. €. Grund dafür seien Abschreibungen auf Firmenwerte und Anlagevermögen der Töchter in Indonesien und China in der Höhe von rund 94 Mio. €. Aufgrund des anhaltenden Drucks auf die Faserpreise sei aber auch der Konzernumsatz von 1,91 auf 1,86 Mrd. € gesunken, so Lenzing. Das operative Ergebnis EBITDA wurde trotzdem um 25 % auf 240 Mio. € gesteigert. 6 TZ 05 2015 BUSINESS NEWS Veranstaltung: D © Regioplan Shopping Center Symposium ie größte und wichtigste Fachkonferenz in Österreich zum Thema Shoppingcenter, Handel und Konsumenten geht am 26. März wieder im Wiener Palais Ferstel über die Bühne: Das Europäische Shopping Center Symposium von RegioPlan. Rund 400 Teilnehmer aus den Bereichen ShoppingcenterManagement und -Entwicklung, Handel, Architektur und Finanz wesen werden erwartet. Auf der Bühne stehen u. a. Vertreter der Unternehmen Red Bull, Deichmann, Tesco, ECE und McArthurGlen. In der Keynote spricht Professor Joachim Zentes über »Die Zukunft des Handels: Emotional Commerce vs. Electronic Commerce«. Nähere Informationen unter www.shoppingcentersymposium.eu. Hervis mit guten Zahlen D © Hervis NKD verlor drastisch Umsatz Z © Picturedesk ie Spar-Tochter Hervis entwickelte sich 2014 deutlich besser als der gesamte Sportfachhandel. In Österreich wuchs der Umsatz um 2,4 %, während der Markt um rund 2,5 % rückläufig war. Insgesamt erzielte Hervis in allen sieben Ländern ein währungsbereinigtes Wachstum von 1,3 % (+0,2 % mit Wechselkursveränderungen) auf 425 Mio. €. Im Fokus der Geschäftsentwicklung stand 2014 die Standortoffensive im In- und Ausland. Zum Bilanzstichtag betriebt das Unternehmen 189 Standorte (plus zehn gegenüber 2013), davon 102 in den mittlerweile sechs Auslandsmärkten. Neben der Steigerung der Filialzahl lag ein strategischer Fokus auf dem Ausbau des Multichannel-Angebots. Durch diese Offensive können auch kleinere Hervis-Filialen das volle Sortiment anbieten. Das innovative Kleinflächenkonzept »Hervis Express« wird derzeit in Innsbruck und Prag getestet. unehmender Wettbewerb und Fehler bei der Sortiments- und Preisgestaltung haben beim Textildiskonter NKD in Österreich zu einem Umsatz- und Ergebniseinbruch geführt, berichtet das WirtschaftsBlatt. Laut dem aktuellsten vorliegenden Jahresabschluss ging der Umsatz im Jahr 2013 um 10,5 % auf 91,6 Mio. € zurück, der Gewinn reduzierte sich von 1,9 Mio. € auf gerade noch 11.000 €. 2014 konnte der Umsatz auf bestehender Fläche jedoch wieder um knapp 5 % gesteigert werden, berichtet NKD-ÖsterreichGeschäftsführer Burghard Trapp. Die Anzahl von rund 280 Filialen hat sich dabei nicht verändert. Neue Filialen wurden im gleichen Ausmaß eröffnet wie unrentable Filialen geschlossen wurden. Auch konzernweit soll sich die Lage beim Diskonter wieder etwas entspannt haben: Laut TextilWirtschaft wurde 2014 trotz Schließung von 150 Läden ein Umsatzplus von 2 % erzielt. Aus den roten Zahlen hat es der Konzern aber noch nicht geschafft. TZ 05 2015 7 KONGRESS Der Kunde muss im Fokus stehen. Egal, ob im E-Commerce oder im stationären Handel. Diese zentrale Erkenntnis brachten alle Vortragenden der ersten etailment Wien Konferenz auf den Punkt. Alle Bilder© Rene Strasser T Big Data, age geballter Wissensvermitt lung und ständigen Informa tionsaustauschs – die erste etailment Wien Konferenz ging im Hotel Savoyen im Herzen Wiens über die Bühne. Mehr als 600 Interessierte besuchten den Fachkon gress, der gemeinsam mit der Google Ana lytics Konferenz veranstaltet wurde. Die Zukunft des Handels stand im Mittelpunkt und wurde in über 30 Panels auf fünf Bühnen von nationalen und internatio nalen Experten genauer unter die Lupe genommen. Der etailment-Wien-Initiator und Geschäftsführer der Werbeplanung.at, Bernd Platzer, zeigte sich begeistert: »Wir haben gehalten, was wir versprochen haben: den Big Bang für den Commerce.« Big Love geworden, da er keinerlei überschneidende Touchpoints (wie beim Crosschannel-Ver trieb) herstellt und somit für den Kunden uninteressant wird. Online und Offline sind nicht mehr zu trennen – wer das noch nicht verstanden hat und beide Kanäle strikt getrennt betreibt, hat verloren. »E-Com merce has broken out of the browser.« Das Geschäft mit Onlineverkäufen wird nicht mehr ausschließlich über PCs abgehandelt, sondern findet verstärkt mobil – auf dem Smartphone – statt. Beeson spricht vom »Zeitalter des Konsumenten«, das seit 2010 zu einem massiven Wandel im Handel geführt hat. Dieser »mobile mind shift« ver ändert die Customer Journey – also die Reise des Kunden vom ersten Kontakt bis zur Pro duktannahme – massiv: Dieser Weg verläuft nicht mehr linear, sondern fließend. Zeitalter des Konsumenten. Schon in seiner Eröffnungsrede fand Platzer klare Worte: »Handel ohne Analyse ist wie Fischen im Trüben, Analyse ohne Handel nur Selbstzweck.« Soll heißen: Kunden lie fern Unternehmen eine unglaubliche Zahl an Informationen. Schlagwort Big Data. Das Sammeln von Informationen allein sagt allerdings nichts aus: Analyse, Vorhersage und Interpretation von Daten seien unab dingbar, und nach diesen Erkenntnissen soll ten sich dann die Vertriebkanäle ausrichten, so Platzer. Auf Platzer folgte Keynote-Speake rin Michelle Beeson, Analystin bei Forrester Research. Die Amerikanerin sprach über die Zukunft des Multichannel-Handels. Multi channel im ursprünglichen Sinne sei obsolet 8 TZ 05 2015 Everywhere commerce. Beeson liefert beeindruckende Zahlen: Bereits 2018 werden 48 % des E-Commerce über Tablets und Smartphones abgewickelt werden. Schon 44 % der Konsumenten sind durch Online-Recherche in ihren Kaufentschei dungen beeinflusst. Und da geht noch mehr: Mobile wird immer präsenter, berührt jeden Lebensbereich – Mobile sei »das neue Schlachtfeld des Handels«. B eeson spricht vom »immer erreichbaren Kunden«, dessen persönlichstes Accessoire sein Smartphone sei. Für Marken und Unternehmen gilt es nun, Erlebnisse zu schaffen. Und zwar nicht irgendwelche Erlebnisse zu irgendeinem Zeitpunkt an irgendeinem Ort, sondern genau zu jenen »mobile moments«, die kaufentscheidend sind. Dabei setzen erfolg reiche Firmen nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf In-Store-Technik wie Touchscreens oder Tablets. Der französi sche Kosmetikriese Sephora konnte nach weisen, dass sich der durchschnittliche Bestellwert erhöht, wenn der Konsument mit In-Store-Technologie in Kontakt war. Die Luxusmarke Burberry setzt ebenfalls auf integrierte Technikgadgets. RFID-Tags an den Kleidungsstücken lösen Aktionen auf digitalen Screens aus: Geht man mit einem getagten Kleid am Screen vorbei, startet z. B. ein Video, das genau dieses Kleid am Catwalk zeigt. Das britische Label Superdry hat sich auf Data Analytics spezia lisiert, um nicht nur den Kunden individua lisierte Ergebnisse zu bescheren, sondern gleichzeitig den eigenen Erfolg zu steigern. Einkaufsverhalten 2015. Michael Nitsche, geschäftsführender Gesellschafter des österreichischen Gallup-Instituts, prä sentierte eine brandaktuelle Studie zum Ein kaufsverhalten von Herrn und Frau Österrei cher. Fakt ist, dass Onlineshopping immer beliebter wird. Während 2013 noch 57 % im Netz gekauft hatten, sind es 2015 schon 77 %. Im Bereich Bekleidung und Schuhe stiegen die Onlinekäufe in den letzten beiden Jahren von 13 % auf 21 %. Auch Nitsche belegt, dass E-Commerce immer mobiler wird. Trend sei das Cross-Selling, betont Nitsche. Dabei handelt es sich um ein »Sowohl-als-auch«: Der Kunde kauft verknüpft stationär und on KONGRESS Michelle Beeson von Forrester Research (links) hielt die Keynote. Unten: Christine AntlangerWinter von Mindshare. Michelle Beeson von Forrester Research (links) hielt die Keynote. Unten: Christine AntlangerWinter von Mindshare. line. Dieses Crosschannel-Shopping manifestiert sich in Konzepten wie »Click and Collect«. Im Onlineshop wird bestellt, im stationären Laden abgeholt. Besonderes Potenzial im Bereich Cross-Selling sieht der GallupGeschäftsführer in den Bereichen Bücher, Kleidung und Sportartikel. Die Studie ergab weiters, dass die Österreicher am liebsten bei Amazon einkaufen, gefolgt von eBay und der nationalen Plattform willhaben.at. Mit Blick auf den stationären Handel hebt Michael Nitsche hervor, dass es essenziell sei, »emotionale Markenerlebnisse« zu schaffen. Monobrands und Läden mit einem absolut klaren Profil gewinnen. »Der Kunde macht, was er will«, bringt es der Experte auf den Punkt. Big Data, big love. In der Talkrunde rund um das Thema »Der Weg zum Kunden im 21. Jahrhundert« stellt René Tritscher von der WKO Bundessparte Handel beeindruckende, teilweise erschreckende Zahlen vor: Nach wie vor kommen 95 % der Gesamteinzelhandelsumsätze aus dem stationären Handel, wobei dessen Umsatzzahlen stagnieren. Währenddessen wächst der Anteil der Onlineumsätze dynamisch – natürlich noch auf niedrigem Niveau. Äußerst problematisch sei hier der Abfluss der Umsätze zu ausländischen Onlineplattformen. Bereits 50 % aller Onlineumsätze wandern ins Ausland. Tritscher spricht von 3 Mrd. €, die auf diesem Weg bereits auf den Konten von ausländischen Onlinehändlern gelandet sind. Hanna Bomba, Regioplan, gibt zu bedenken, dass die Flächenproduk- tivität im Handel bereits um 20 % zurück gegangen ist – was die einzelne Fläche natürlich teurer werden lässt. »Die Frequenz verlagert sich eindeutig ins Netz«, so Bomba. Von einer Kannibalisierung der Vertriebskanäle sei allerdings noch nichts zu erkennen, gibt die Expertin bekannt: »Onlineumsätze sind Zusatzumsätze.« Michael Nitsche, Gallup, will die Produktgruppen nicht über einen Kamm scheren: »Je nach Warengruppe unterscheidet sich das Informations- und Einkaufsver halten on- bzw. offline.« Bomba fügt hinzu, dass ein Crosschannel-Vertrieb nicht zwingend die Lösung aller Probleme sei. »Manche Produkte funktionieren eben besser online als stationär. Wenn die Fläche nicht mehr funktioniert, muss man sich verabschieden.« Nitsches Empfehlung: Das Verhalten der Kunden genau tracken, um zu wissen, wer der Kunde ist, wo er sich aufhält und was er zu welchem Zeitpunkt sucht. Und sich dabei ein genaues Ziel setzen: Welche Daten aus dieser unglaublichen Masse sind relevant für mein Interesse? In diesem Prozess sei eins aber klar: »Hier geht es nicht nur um die Analyse von Big Data, sondern auch um Big Love für seine Kunden. Es braucht eine intelligente Verknüpfung!« Loyale Kunden waren gestern. Der erfahrene Werbefachmann Manfred F. Berger, Neusicht, weiß: Kunden sind viel länger indifferent als früher. Markentreue existiert kaum noch. Vor allem nicht in der jüngeren Zielgruppe. Heute geht es nicht mehr um Loyalität, sondern um das Vertrauen des Kunden. Hat man dieses Vertrauen einmal aufgebaut, erreicht man »das schwierige Wesen Konsument« über emotionale Nähe. Gewonnen hat eine Marke, wenn der Kunde zum Verfechter wird (Schlagwort Advocacy). Berger spricht von vier Vertrauensdimensionen: Nähe, Advocacy, Relevant Set (all jene Marken, die im Bewusstsein des Kunden verankert sind) und generelles Vertrauen. Eine solche Vertrauensebene sei nur zu erreichen, wenn man als Marke »transparent, erreichbar, ethisch korrekt und respektvoll« agiert. Berger stellt an dieser Stelle die Gretchenfrage: »Agieren wir nicht zu nah an den Bedürfnissen des Marktes anstatt des Kunden?« Erst Kundenbedürfnis, dann vertriebskanal. Am Ende des Conference Day stand eine zweistündige »Elefantenrunde«: Unter dem Motto »Von den Besten lernen« talkten Führungskräfte von McDo nald’s, Pfeiffer Holding, Thalia und Hutchison Drei. Josef Pretzl, Thalia-Österreich-Chef, berichtete, dass bereits 50 % aller stationären Kunden nach dem Click-and-Collect-Prinzip einkaufen: online gekauft, im stationären Laden abgeholt. Auch Markus Böhm, Geschäftsführer der Pfeiffer Holding, gibt klare Tendenzen zu Protokoll: »In den nächsten 15 Jahren werden sich 30 % des Umsatzes in den Onlinehandel verschieben.« Verantwortlich dafür seien technologische Innovationen, die globale Vernetzung und die hohe Mobilität der Kunden. In den nächsten Jahren ginge es nicht mehr um Kundenbindung (»kein Kunde will sich mehr binden«), sondern um das Schaffen von Vertrauen und das Angebot an Lösungen für konkrete Probleme des Kunden. Böhm sieht OmnichannelRetail, der bei Pfeiffer bis 2020 umgesetzt sein soll, als einen solchen Problemlöser: »Die Zielgruppe für den Lebensmittel-E-Commerce ist klar: einerseits immobile Kunden, andererseits Menschen mit Zeitmangel.« Andreas Schmidlechner, McDonald’s Österreich, verweist auf die digitalen Ökosysteme: »Google und Amazon haben die Definitionen von Schnelligkeit und Convenience nachhaltig verändert.« Nun dreht sich alles um das »Engagement« und das »Involvement« dieses verwöhnten Kunden. Mit Marketingmaßnahmen wie »Bau deinen Burger« oder »Share a Meal« setzt McDonald’s Österreich Maßstäbe. Die individuelle Burger-Zusammenstellung brachte beeindruckende 2,5 Mio. Votes hervor. Dass der Kunde ganz klar im Fokus stehen muss, betonte Günter Lischka, Senior Head of Marketing bei Hutchison Drei: »Der Kanal darf nicht vor dem Kundenbedürfnis stehen.« Dies sei ein Aspekt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Kommunikation mit dem mobilen Kunden, ein weiterer sei die rasche Anpassung des Unternehmens selbst. »Eine starke Marke ist wichtig, aber man kann sich auf sie nicht verlassen. Wenn sich die Gesellschaft verändert, muss sich das Unternehmen ebenfalls rapide weiterentwickeln«, betont McDonald’s-Chef Andreas Schmidlechner. Seine unmissverständliche Schluss-Message: »Ohne Innovation bist du tot.« SA TZ 05 2015 9 © Fotolia ONLINE-HANDEL Netzmasche Der Textilhandel stellt die Spitzengruppe beim heimischen Online handel: In keiner anderen Branche wird so viel im Netz umgesetzt wie hier. Dennoch: Die Zahlen täuschen, der stationäre Handel gewinnt im Match Online gegen Offline nach wie vor um Längen. B ei der kürzlich abgehaltenen etailment-Konferenz in Wien (siehe auch Seiten 8–9) wurde dem Onlinehandel breiter Raum gegeben. Im Panel „Der Weg zum Kunden im 21. Jahrhundert“ präsentierte Michael Nitsche von Gallup eine aktuelle Studie zum heimischen Kaufverhalten. Die Kernaussage: Einkaufen ist heutzutage multimedial, ja, Kunden verlangen sogar nach Multichanneling. »Was sich herauskristallisiert, ist, dass Kunden beides wünschen: Online- und Offlinehandel«, so Nitsche. Der Textilhandel generiert online die höchsten Umsätze unter allen Branchen. Ein Wert, der aber in Relation gesehen werden muss: Insgesamt macht der Onlinebereich nur 7 % des Textil-Gesamtumsatzes aus. Von 5 Mrd. € Branchenumsatz fallen gerade einmal 460 Mio. auf den Webhandel. Dennoch sieht Nitsche viel Potenzial für beide Vertriebswege, denn Online sei eben in manchen Situationen bequemer, Offline könne hingegen emotionale Kauferlebnisse bieten. »Wir haben gleichbleibende Zahlen im stationären Handel, aber ein dynamisches Wachstum im Onlinebereich«, erklärte auch René Tritscher von der WKO. Allerdings müsse man bedenken, dass nur 5 % des heimischen Handels im Netz abgewickelt würden. Webshops seien hierzulande derzeit nur ein Thema für große Händler: »Wir haben momentan rund 6.000 – das entspricht 20 % – 10 TZ 05 2015 eimische Händler, die über eigene Plattformen verkaufen«, so Tritscher. h Auch Kunden, die nicht im Netz kaufen, nutzen es zur Vorinformation. Das bringt Händler und ihre Mitarbeiter zusätzlich unter Druck, da sie ihr Knowhow ständig updaten müssen. Die Grenzen würden dabei verschwimmen, gibt Michael Nitsche zu bedenken: »Man kann nicht sagen, dass sich Onlinekäufer nur online informieren und Offlinekäufer nur offline.« Kunden kommen bestens vorbereitet in den Laden und erwarten dort, dass ihnen ein echter Mensch garantiert, dass alles so ist, wie es ihnen das Netz versprochen hat. Unter diesem Aspekt relativiert sich auch der oft monierte Beratungsdiebstahl: Der »Informationsdiebstahl« – also im Netz vorinformieren, im Laden einkaufen – sei laut Tritscher das viel stärker verbreitete Phänomen. Keine Gnade. Eines steht fest: Der Kunde ist gnadenlos, wenn er nicht bekommt, was er will. Und das ist viel: der beste Preis, bequeme Lieferung, Convenience, aber auch ein emotionales Einkaufserlebnis, Beratung und schnelle Hilfe bei Reklamationen. Das Marktforschungsinstitut Marketagent hat in seinem soeben veröffentlichten Shopper-Report 2015 die Haltung von Händlern und Konsumenten zum Thema Online-/Offlinehandel erhoben. Bei der Händlerbefragung gaben 43 % an, dass Online ein wichtiges Thema in ihrem Unternehmen sei, der online generierte Umsatz würde jedoch nur 10 % betragen, Tendenz eher steigend. Allerdings bieten fast alle (96 %) Informationen auf ihrer Homepage. Warum Händler keinen Onlinevertrieb haben? Die Hälfte gab dazu an, dass sich ihr Produktsortiment dafür nicht eigne. 40 % wollen bewusst nur persönlichen Kundenkontakt. Als weitere Gründe wurden genannt, dass es dafür im Unternehmen keine Ressourcen gebe oder die Kunden kein Interesse an so einem Angebot zeigten. Als größte Herausforderung sehen die Befragten das Einpflegen und die Aktualisierung ihres Angebots (52 %). Auch die Datensicherheit und der Preiskampf (je 48 %) wären Hemmschuhe. Weitere Nennungen: Suchmaschinenoptimierung, Logistik und Personalbedarf. Für knapp zwei Drittel der Händler stellen die großen internationalen Webshops laut eigener Meinung keine Gefahr dar. 40 % treten der Konkurrenz mit besserem Service entgegen. Weitere 40 % setzen auf verstärkte Kundenbindung, 19 % auf Aktivitäten in Social Networks, aber nur 7 % auf eine Preisoffensive im eigenen Laden. Eine zentrale Frage an die Endverbraucher war jene nach den Vor- und Nachteilen der Shoppingvarianten. Als größten Vorteil des Online-Einkaufsbummels gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie von Öffnungszeiten unabhängig sind. Auf den Plätzen folgten der einfache Preisvergleich (45 %) und die Möglichkeit, auch bei Händlern einzukaufen, die sich nicht in der Nähe befinden (40 %). Weitere genannte Vorteile: Lieferung nach Hause, größere Auswahl und keine langen Warteschlangen. Bei den Nachteilen gaben mehr als die Hälfte (55 %) an, dass sie das Produkt nicht physisch vor sich hätten. Auch Lieferkosten (47 %) und die Gefahr von Datenmissbrauch (41,5 %) würden Kunden eher vom Kauf abhalten. Rund ein Drittel der B efragten gab zudem an, dass der Kauf im Netz dem Wirtschaftsstandort Österreich schaden würde. Insgesamt fürchten sogar drei Viertel negative Auswirkungen des internationalen Onlinhandels auf den heimischen stationären Handel. Auch der Aspekt des Beratungsdiebstahls wurde abgefragt: Der Bereich der Unterhaltungselektronik ist von diesem Phänomen am häufigsten betroffen. Allerdings gaben nicht einmal 9 % der Befragten an, sich vor dem Kauf von Unterhaltungselektronik im Geschäft beraten zu lassen, die Ware dann aber im Internet zu kaufen. Umgekehrt würde ein knappes Viertel sich Infos im Netz besorgen, dann jedoch den Fachhändler aufsuchen. Im Textilbereich hält sich der Anteil mit 5,4 % zu 7,2 % Beratungs- gegen Informationsdiebstahl auf niedrigem Niveau die Waage. © Picturedesk, © Stift, © Carnaby ONLINE-HANDEL Optimierung statt Expansion. Das größte Problem für die Wirtschaftskammer ist der Kaufkraftabfluss ins Ausland. Bereits im vergangenen Jahr verlangte die Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch faire Bedingungen: »Die heimischen Unternehmen decken mit 2,9 Mrd. € nur knapp die Hälfte der Internetausgaben der Österreicher ab, während die zweite Hälfte – rund 3 Mrd. € – in den ausländischen Internet-Einzelhandel oder zu ( Marken-)Herstellern fließt.« Entsprechend fordere sie von der österreichischen und der europäischen Politik »gleiche Rahmenbedingungen, die eine gleichberechtigte Koexistenz von stationären und Webhändlern ermöglichen«. Eine Einschätzung, die auch am POS geteilt wird. »Der Onlinehandel bietet mit Sicherheit Chancen und Herausforderungen. Für ein Familienunternehmen unserer Größenordnung ist er jedoch wirtschaftlich uninteressant«, so Melanie Adelsberger vom Modehaus Adelsberger, St. Johann im Pongau. »Wir müssten, um ihn perfekt zu betreiben und unser gesamtes Warensortiment abzubilden, viel Geld investieren. Und das steht in keinem Verhältnis.« Adelbergers Meinung ist exemplarisch für die Branche, ebenso wie ihr Rezept gegen die Konkurrenz aus dem Netz: »Wir können dem veränderten Konsumverhalten nur mit höchster Service- und Angebotsqualität entgegentreten.« Das bedeute, dem Kunden ein noch sympathischeres, einzigartigeres Einkaufserlebnis zu bieten und dieses auch zu kommunizieren. Das größte Problem am virtuellen Mitbewerb sind für die Händlerin Preiskampf und die diversen Sales: »Meiner Meinung nach gehört an dieser Stelle an den regionalen Gedanken angeknüpft. Das Bewusstsein der Kunden muss geschärft werden, vielleicht ein paar Euro mehr für ein Produkt zu zahlen, dafür aber zu Hause den stationären Fachhandel zu stärken.« Adelsberger selbst werde jedenfalls keinen Webshop eröffnen. Für sie seien momentan nur Affiliate-MarketingProgramme mit Lieferanten denkbar. »Als Alternative zum klassischen Onlineshop könnte ich mir ein Click-and-Collect-System vorstellen, das dem Kunden die Möglichkeit gibt, die Produkte auf der Website zunächst online zu recherchieren und zu reservieren, und die Ware dann bei beim stationären Handel abzuholen. Somit hat man zusätzliches Onlineservice für den K unden.« Klaus Haas, Carnaby, Wiener Neustadt »Ich hatte bereits vor sechs Jahren viel Geld in einen Onlineshop investiert, der aufgrund des hohen zu erwartenden Aufwandes nicht in Betrieb gegangen ist. Im Nachhinein gesehen war es vermutlich eine richtige Entscheidung.« Nina Stift, Mode von Stift, Tulln »Manche Kunden lassen sich alles erklären, gehen nach Hause und bestellen im Netz. Die Ersparnis ist wohl kaum so groß. Wir müssen die Kunden darauf aufmerksam machen, dass hier massiv Steuern abfließen.« Harald Sauer, Nora Pure Sports, Wien »Wir wollen unseren Onlinekunden auch die Vorteile des Ladens bieten, und zwar umfassende Betreuung. Deshalb ziehen wir auch viele Kunden vom Onlineshop ins Geschäft. Stationäre Händler müssen sich fragen, wofür sie stehen und was ihre Stärken sind.« TZ 05 2015 11 ONLINE-HANDEL Hegen und pflegen. Der Wiener Neustädter Textilunternehmer Klaus Haas betreibt mit dem Carnaby seit Kurzem einen richtigen Mode-Megastore, dem Thema Online steht er hingegen kritisch gegenüber: „Die Chancen des Onlinehandels sind bekannt: Man kann über das Internet die ganze Welt erreichen. Die Herausforderung wird aber sein, wie diese Geschäftsform auch gewinnbringend ist.« Allerdings stellt der Branchenkenner fest, »dass dies nur sehr wenige oder vielleicht sogar niemand bis jetzt geschafft hat«. Als größten Trumpf des stationären Handels sieht er die Persönlichkeit: »Immerhin wird Bekleidung von Menschen gekauft, und viele von diesen wollen kommunizieren und beraten werden.« Die Onlinekonzerne seien für kleine Händler eine Konkurrenz, hätten sie doch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil: »Selbst unser Finanzminister geht nicht davon aus, dass diese Giganten aus dem Netz auch nur die Umsatzsteuer in Österreich abführen. Das ist für den österreichischen Steuerzahler und alle Händler ein extremer Missstand.« Seinen eigenen Webshop hat Haas auf Eis gelegt, bevor er überhaupt startete: »Ich hatte bereits vor sechs Jahren viel Geld in einen Onlineshop investiert, der aufgrund des hohen zu erwartenden Aufwandes nicht in Betrieb gegangen ist. Im Nachhinein gesehen war es vermutlich eine richtige Entscheidung.« Auch Nina Stift vom gleichna- Adelsberger in St. Johann/Pongau bleibt ein rein stationärer Händler: »Für ein Familienunternehmen unserer Größen ordnung ist der Onlinehandel wirtschaftlich uninteressant«, sagt Melanie Adelsberger. 12 TZ 05 2015 migen Traditionshaus in Tulln ist überzeugt, dass das Webkonzept für KMU nicht funktioniert: »Das kann man aus dem laufenden Betrieb h eraus nicht stemmen«, vergleicht die Geschäftsfrau den Aufwand mit einer eigenen Filiale. Als Händlerin müsse sie ihre Hausaufgaben machen: »Wir bieten Persönlichkeit, Service, Beratung, kurz: Wir müssen unsere Kunden hegen und pflegen«, so ihre Philosophie. »Es ist wichtig, dem Kunden Wertschätzung entgegenzubringen und sich zu bedanken.« Die Kehrseite der Medaille sei jedoch der bereits viel erwähnte Beratungsdiebstahl: »Manche Kunden lassen sich alles erklären, gehen nach Hause und bestellen im Netz.« Allerdings versteht Stift die Motivation dahinter nicht: »Die Ersparnis ist wohl kaum so groß.« Was ihr noch zu schaffen mache, sei der Preisdruck, der von den Lieferanten über das Netz ausgeübt werde. So seien manche von ihnen in den eigenen Webshops viel billiger, als es die Partner im Handel jemals sein könnten. Und auch Nina Stift ist sich der volkswirtschaftlichen Dimension bewusst: »Wir müssen die Kunden darauf aufmerksam machen, dass hier massiv Steuern abfließen.« Harald Sauer betreibt neben seinem Nora Pure Sports in Wien auch seit zehn Jahren einen Onlineshop, jedoch mit anderem Fokus. Ursprünglich wollte er auf seiner Homepage nur über das Sortiment informieren, dann kamen Anfragen, ob man Artikel auch verschicken würde. »Wir wollen dem Kunden die Vorteile des Ladens bieten, und zwar umfassende Betreuung. Deshalb ziehen wir auch viele Kunden ins Geschäft«, ist er überzeugt. Für einen erfolgreichen Shop brauche man laut Sauer eine perfekte Seite, muss preislich attraktiv sein oder aber ein exklusives Angebot haben. In der Praxis gebe es das aber kaum. »Wer einen Webshop betreibt, muss offensiv Werbung machen«, beschreibt Sauer eine der Hürden. Anders käme man in den Suchmaschinen-Rankings nicht nach vorne und würde von den Kunden nicht gefunden werden. »Stationäre Händler müssen sich fragen, wofür sie stehen und was ihre Stärken sind«, so sein Rezept gegen die Onlinekonkurrenz. »Die Atmosphäre und die Beratung sind wichtig, sonst sieht der Kunde keinen Mehrwert für sich.« Das Online-Business ist mittlerweile riesig und werde wohl auch in Zukunft weiter wachsen. »Kunden müssen heute nicht immer treu sein«, sieht es der Händler pragmatisch. »Jeder hat schon einmal auch online gekauft.« Wer hingegen etwas besser als die anderen macht, der wird den Kunden, der ja die Wahl hat, eher für sich gewinnen. Pure Player, die nur austauschbare Produkte hätten oder keine Serviceleistungen bieten, würden über kurz oder lang ebenfalls scheitern. Karl Reyer ist in seinem Laden in Hallein trendmäßig immer am Puls der Zeit. Das Internet sieht er nicht nur als erweiterten Verkaufsraum, es gehe »allgemein ums Digitale«. Kunden nutzen heute Homepages oder Social Media, um sich vorab zu informieren, sie kämen dann aber trotzdem in den Laden, um sich beraten zu lassen oder auch um einen Kaffee zu trinken. »Facebook, personalisierte Mailings, die direkte, individuelle Kommunikation mit den Kunden nimmt einen enormen Stellenwert ein«, ist Reyer überzeugt. »In der Textilbranche bleibt das Haptische aber extrem wichtig.« Sein sehr erfolgreicher Onlineshop ist für den Unternehmer eine willkommene Ergänzung. »Der Kunde will hohe Funktionalität, rasche Verfügbarkeit, ansprechende Gestaltung und vor allem Professionalität«, warnt der Profi vor Halbherzigkeit beim Projekt Web-Store. Auch er kombiniert die Vorteile beider Welten: »Unsere Kunden können anrufen und Artikel von der Homepage vorreservieren. Probiert und gekauft wird dann im Laden«, beschreibt er das Angebot, das regional stark genutzt wird. Auch Reyer ist überzeugt: »Das persönliche Service ist die große Stärke des stationären Handels. Auch Online entwickelt sich langsam in diese Richtung.« Claudia Stückler STUDIE Weltumspannend Den Überblick behalten. Glo balisierung ist das Schlagwort der letzten Jahre. Diese sei »ein Cluster für unglaublich viele einzelne Entwicklungen auf unserem Planeten, die letztlich dazu führen, dass wir mehr und mehr imstande sind, von jedem Ort der Welt aus die Welt als Ganzes zu betrachten«. Dieser Pool an Informationen lässt Unwissenheit nicht mehr zu. Wer billige Kleidung kauft, hat automatisch den Einsturz einer Fabrik in Bangladesch vor Augen. Trotz all der weltumspannenden Erkenntnisse schlägt sich Globalisierung für den Einzelnen in seinem lokalen Umfeld nieder. Stichwort glokal. Ein weiterer interessanter Aspekt in der Studie ist der sogenannte »Overview-Effekt«. Denn: Was passiert, wenn wir in der Flut an Bildern, Videos und Nachrichten den Überblick verlieren? Man organisiert sich »um den eigenen Kirchturm«, verengt den Blick und verliert damit das Gefühl fürs Wesentliche. Fehlt der Überblick, fehlt der Sinn, behaup ten die Autoren. »Und wenn wir Menschen keinen Sinn erleben in dem, was wir tun, können wir uns auch nicht entwickeln.« Es geht um den Moment der Erleuchtung, den Astronauten im All erleben dürfen. Wenn sie die Erde in ihrer Ganzheit sehen und wahrnehmen, wie klein und zerbrechlich Das Zukunftsinstitut von Visionär Matthias Horx betrachtet die Welt. In einer aktuellen Studie wird unsere neue Weltordnung unter die Lupe genommen – und kritisch hinterfragt. © Picturedesk S impel und klar und dabei unglaublich komplex: Mit der Studie »Global View« präsen tiert das Zukunftsinstitut einen umfassenden Bericht zur Welt, in der wir leben. Mit teils philosophischen Zugängen und jeder Menge Grafiken nähert sich das Team rund um Chefredakteur Thomas Huber der Frage: Wie tickt unsere Welt heute? Die Autoren Harry Gatterer und Christof Lanzinger knöpfen sich die einzel nen Lebensbereiche vor – Alltag, Umwelt, Wirtschaft, Bildung und Politik. 2015 verfü gen wir über »das umfangreichste Quantum an Information aller Zeiten«, und durch das Netz hat (beinahe) jeder Zugriff darauf. Allein diese Tatsache führt zu revolutio nären Veränderungen, die jeden Einzelnen von uns betreffen. Huber nennt es einen »globalen Sturm der Gleichzeitigkeit«, dem man permanent ausgesetzt sei. dieser Ball im Universum ist. Wikipedia definiert diesen Overview-Effekt als »ein Gefühl der Ehrfurcht, ein tiefes Verstehen der Verbundenheit allen Lebens auf der Erde, und ein neues Empfinden der Verantwortung für unsere Umwelt«. Die Autoren sind sich sicher: »Für die nächsten Jahre wird es ganz massiv darum gehen, diesen Overview-Effekt vermehrt einzu führen.« Für Unternehmen ist dieser Zugang neu – und essenziell, denn »Überblick ist in Zeiten hoher Komplexität erheblich bedeutender als zu viel Detailinformationen«. Verschiebungen im Welthandel. Österreich, die Schweiz und Deutschland haben sich in den letzten Jahren zu Exportkaisern gemau sert. »Made in Austria« gilt als globales Gütesiegel und ist vor allem bei den deutschen Nachbarn, gefolgt von Italien und den USA, beliebt. Unter den »Wachstumsstars« befinden sich aber Länder, die man so wohl nicht am Schirm hatte, wie Liberia, Algerien oder Bermudas. Neben diesen New comern behaupten sich Riesen wie China, Indien oder Russland. In den Grafiken des Zukunftsinstituts ist außerdem auffallend, dass sich immer mehr asiatische Länder in den Spitzenpositionen der exportstärksten Nati onen positionieren können. Diese Verschiebungen führen die Autoren u. a. auf den Anstieg der Kosten in den lange Zeit favorisierten Produktionslän dern der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) zurück. »Für die Prognostik im Unternehmen bedeutet dies, nicht nur einzelne Trendphä nomene zu kennen und diese dann linear weiterzudenken. Sondern es gilt, den Kontext – das Umfeld – und die Interaktionen zu verstehen.« Es gehe nicht um das Einzelne, sondern die Verbindungen. Individualität bedeute nicht Abgrenzung, sondern Verbundenheit. Bestes Anschauungsbeispiel: die junge Generation und ihr sozial-vernetztes Denken und Leben. SA TZ 05 2015 13 MUSTERSEITE HANDEL Die Russen fehlen © Picturedesk Touristen aus Russland haben im Vorjahr um 20 % weniger im österreichischen Handel ausgegeben als 2013. Für die Modebranche bleiben sie trotzdem die mit Abstand wichtigste Zielgruppe. N eue Rekordzahlen meldete der Mehrwert steuerrückerstatter Global Blue zuletzt Jahr für Jahr. Der boomende Shopping-Tourismus schien trotz Wirtschaftskrise nicht zu stoppen. Doch heuer ist es anders: Bei der Präsentation der Zahlen für das Kalenderjahr 2014 gab es betretene Mienen. Erstmals sind die Ausgaben der internationalen Touristen im österreichischen Einzelhandel zurückgegangen. Und dann gleich um 8,8 %. Glück im Unglück hatte dabei der Modehandel: Ihn traf es mit einem Minus von nur 4,1 % vergleichsweise bescheiden. Der Bereich Schmuck etwa klagt über ein Umsatzminus von 10,3 % mit ausländischen Gästen. Hauptverantwortlich für den Rückgang war die Ukraine-/RusslandKrise samt ihren Folgen wie den umstrittenen Wirtschaftssanktionen und dem rasanten Absturz des Rubel-Kurses um bis zu 60 %. Vor allem der russischen Mittelschicht, die in den vergangenen Jahren zunehmend gern nach Österreich gereist ist, fehlt nun das Geld für Auslandsreisen. So ist laut der Vereinigung der Tourismusanbieter 14 TZ 05 2015 in Russland die Zahl der Reisenden von 2013 auf 2014 um 40 bis 50 % gesunken. Topverdiener hingegen ließen sich von Auslandsreisen weniger stark abhalten. Unterm Strich sanken die Shoppingausgaben russischer Gäste in Österreich deshalb im letzten Jahr um 20,4 %. Im Dezember 2014 lagen die Einkaufsausgaben sogar um 50 % unter dem Vorjahresmonat, und auch im heurigen Jänner hat sich der Negativtrend fortgesetzt. Trotz dieses Rückgangs sind Touristen aus Russland mit 24,5 % der Gesamtausgaben immer noch die kaufkräftigsten Shoppinggäste. Erfreulich für den Modehandel ist die fast schon sprichwörtliche Vorliebe der russischen Reisenden für Designermode: Ganze 69 % ihrer Ausgaben entfallen auf Bekleidung. Herkunftsland Nummer zwei: China. Platz zwei und mit einem Anteil von 24,1 % am gesamten Tourismus-Umsatzkuchen schon fast aufgeschlossen haben die chinesischen Reisenden. Sie sind bei ihren Shopping-Trips jedoch in erster Linie auf der Suche nach Uhren und Schmuck – und deshalb für den Modehandel weniger interessant. Auch bei dieser Z ielgruppe gab es übrigens – vor allem aufgrund des neuen chinesischen Tourismusgesetzes und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung – kleine Rückgänge (−1,2 %). Weltweit sind chinesische Touristen übrigens bereits die größte »Shopping-Macht«: Knapp ein Drittel aller weltweiten steuerfreien Einkäufe wird von ihnen getätigt. »Trotz der leichten Einbußen rechnen wir damit, dass sich der weltweite Trend auf lange Sicht auch in Österreich durchsetzt und die Chinesen zu den umsatzstärksten Käufern hierzulande w erden«, meint denn auch Gerd Gfrerer, Geschäftsführer von Global Blue in Österreich. Deutliche Einbrüche setzte es auch bei zwei weiteren wichtigen Herkunftsländern: der Ukraine, Platz fünf im Ausgaben-Ranking (−17,1 %) und Thailand (Platz sechs, −27,8 %) – ebenfalls aufgrund politischer Unruhen. Schweiz wächst. Zu den erfreulichen Nachrichten: Mit Gästen aus der Schweiz erzielte der heimische Handel bereits im Vorjahr ein Umsatzplus von 4,6 %. »Nach der Aufwertung des Schweizer Frankens im Jänner rechnen wir heuer mit weiteren massiven Zuwächsen im Cross-Border-Bereich«, so Gfrerer. »Über Nacht ist für die Schweizer alles um 15 bis 20 % billiger geworden. Die Einkäufe gingen bereits schlagartig nach oben.« Gäste von der arabischen Halbinsel legten um 12 % zu und zählten 2014 zu den Top-Shoppern im Land. Verstärkt haben arabische Reisende gerade in den Branche Mode und Bekleidung eingekauft. Gfrerer: »Diese Gäste reisen vor und nach dem Ramadan an, heuer in Österreich vor allem in den Monaten August, September und Oktober.« Touristen aus dem Nahen Osten shoppen hauptsächlich in Wien, aber traditionell auch gerne in Salzburg. Überraschend ist überhaupt die starke Wien-Lastigkeit der Tourismus-Umsätze: Ganze 62 % der Einzelhandelsumsätze von internationalen Touristen fließen in den Wiener Handel. Davon entfällt wiederum rund die Hälfte (52 %) auf das Goldene U (Kärntner Straße, Graben, Kohlmarkt). Wien gehört damit derzeit neben London, Paris, München, Berlin, Mailand und Rom zu den Top-Tax-FreeShopping-Städten Europas. Der höchste Durchschnittseinkaufsbetrag wird am Kohlmarkt mit 1.364 € erzielt. Auf Platz zwei der Einkaufsdestinationen positioniert sich erstmals das Burgenland (11 %) – alleine aufgrund der Outlet-Center in Parndorf. Wichtige Shopping-Destinationen sind darüber hinaus noch Tirol (10 %) und Salzburg (7 %). MF © CITYGATE HANDEL Neue Mall für H Floridsdorf ier entstand eine Stadt in der Stadt: Das Projekt Citygate, das von der Stumpf-Gruppe und namhaften Bauträgern an der Wagramer Straße 195 umgesetzt wurde, umfasst 1.167 Wohnungen für 3.200 zukünftige Bewohner, ein Gartendeck mit 14.000 m2, eine Tiefgarage, einen öffentlichen Park, einen Kindergarten – und das Herzstück: ein 20.000 m2 großes Einkaufszentrum. Verkehrstechnisch ist Citygate gut angebunden: einerseits der direkte Zugang zur U1-Station Aderklaaer Straße, andererseits die nahe Auffahrt auf die Südosttangente. Für das Projekt nahm die StumpfGruppe, die bisher u. a. auch hinter der Wiener Millennium City stand, rund 250 Mio. € in die Hand. Schwerpunkt Mode und Gastro. Am 26. Februar eröffnete das Shoppingcenter feierlich. Andreas Piffl, Geschäftsführer der Mall, führte durch sein neues Refugium. Besonders stolz ist er auf die StorePremieren der skandinavischen Fashion-Formate Bik Bok (Young Fashion) und Dressmann (HAKA) sowie auf den Shop der Marke Stenders mit Naturkosmetik aus Lettland. 54 Shops beherbergt das Center und ist damit zu 99 % vermietet, darunter Ankermieter Interspar mit 3.400 m2 Verkaufsfläche und der modernsten Filiale Österreichs sowie Mode von New Yorker auf 1.000 m2. Im Bereich Fashion zählen außerdem Fussl Modestraße, Colloseum, Mister*Lady, Palmers, Gerry Weber, Bonita sowie Syndikat zu den Mietern. »My Trends for Friends« ist ein Konzept, das Spielwaren mit Bekleidung von s.Oliver für Kinder und die dazugehörigen Mütter verbindet. Nach einem ersten Versuch des Konzepts im Lifestyle-Center Bloomfield in Leobersdorf – der dortige Laden wurde mittlerweile wieder geschlossen – versucht Spielwarenhändler Wolfgang Schrahböck aus Bad Vöslau nun sein Glück in Wien. Center-Geschäftsführer Piffl hebt im Rundgang auch die drei Schuh konzepte von CCC, Mannequin und Quick Schuh hervor. Auffallend anders ist der junge Trend-Store Art & Style, der u. a. Limited Editions von Doc Martens, Nike und Converse führt. »Wir wollen die Jugend anziehen«, betont Piffl im Gespräch. Nahversorgung 2015: Das Citygate ist eine überdachte Einkaufsstraße für die neu angesiedelte Wohnbevölkerung. Weitere Frequenzbringer sind Marionnaud, Tchibo, Libro und dm sowie Dienstleister wie Friseur, Apotheke und Reisebüro. Dem Strukturwandel im Einzelhandel geschuldet, findet sich kein Buchhändler im Center, und das Elektroniksortiment wird vom eher kleinflächigen deutschen Multi channel-Händler Cyberport abgedeckt. Ebenfalls fehlte zur Eröffnung eine Trafik in der ShoppingMall – dafür hat das Center keine Genehmigung bekommen. Im Zentrum des Einkaufscenters befindet sich das »Wohnzimmer«, wie Andreas Piffl es nennt. Hier – direkt unter einer großzügigen Glasdecke, die Tageslicht ins Innere lässt – versammeln sich Gastronomiebetriebe, die jeweils eine Art Schanigarten betreiben. Alle Gastro-Betriebe sind auch von außen zugänglich, damit sie auch am Sonntag problemlos öffnen können, wenn die Mall geschlossen hält. Überdachte EinkaufsstraSSe. Baulich erinnert das eingeschoßige Center stark an eine überdachte Einkaufsstraße, die damit perfekt in die neu geschaffene künstliche Stadt passt: So sieht Nahversorgung im Jahr 2015 aus. Mehr als Nahversorgung kann das Citygate auch kaum sein: Schließlich liegt das größte Einkaufs zentrum Wiens, das Donau Zentrum, keine fünf U-Bahn-Minuten vom Standort entfernt, den Stephansplatz erreicht man innerhalb von 15 Minuten ebenfalls direkt per U1. Für einen Großeinkauf werden deshalb selbst die Bewohner der benachbarten Plattenbauten am Rennbahnweg und in der Großfeldsiedlung nur schwer ins Citygate zu locken sein. Synergien sollte es freilich mit dem direkten Handelsumfeld geben: Gleich in der Nachbarschaft finden sich zahlreiche weitere Fach- und Großmärkte wie Merkur, Hofer, Kika, Sports Direct, Kik, Takko, Deichmann, Charles Vögele und McDonald’s. SA/MF © Picturedesk Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbands, Georg Stumpf, CEO Stumpf AG, Georg Papai, BV Wien 21 TZ 05 2015 15 © Messe Düsseldorf / ctillmann LADENBAU Digital overall Wie man seinen Laden reif für die digitale Zukunft macht, zeigte sich bei der jährlichen Retail-TechnologieMesse EuroCIS in Düsseldorf. E s war eine Rekordveranstaltung für die Messe Düsseldorf. Die jährliche RetailTechnologie-Messe EuroCIS, die heuer von 24. bis 26. Februar stattfand, verzeichnete mehr als 8.800 Fachbesucher aus über 60 Ländern. Auch bei den Ausstellern gab es ein Plus: 318 waren es, die auf netto 9.130 m2 ihre neuesten Produkte und Lösungen in Sachen IT und Technologie präsentierten. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 (2014 fand die EuroCIS ja im Rahmen der EuroShop statt) waren es 235 Aussteller, 6.912 m2 und 7.059 Besucher. Diese Zahlen verdeutlichen, was Experten schon länger vorhersagen: Der Handel befindet sich mitten in einem umfassenden Wandel in Richtung technologische Lösungen und Multichannel. Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institute, sagt dazu: »Bestehende Prozesse und Strukturen sind zumeist für das stationäre Geschäft angelegt, historisch gewachsen und häufig sehr heterogen. Diese Multichannel-fähig zu machen, stellt die IT in den Handelsbetrieben vor große Heraus 16 TZ 05 2015 Mit einer innova tiven POS-Lösung gibt das Unternehmen Phizzard Hilfestellung bei der Suche nach der perfekten Hosen größe und -farbe. LADENBAU forderungen. Will der Handel nicht auf wertvolle Umsätze verzichten, muss er seine Kunden über alle Kanäle hinweg ansprechen.« Um die Besucher über die Herausforderungen und Chancen der neuen Zeit im Handel zu informieren, wurde auf der EuroCIS eine eigene MultichannelArea eingerichtet, in der vor allem kleinere Start-up-Unternehmen ihre neuen Lösungen präsentierten. Darunter befand sich unter anderem ein digitaler Größenberater für die Umkleidekabine. Ein anderes Tool ist ein »3D-Fußscanner«, der nach einer genauen Vermessung der Füße und Waden aus 600.000 zuvor eingescannten Schuhmodellen das passende Paar auswählt – dank der Speicherung der Daten auf einer Chipkarte stehen diese bei jedem weiteren Einkauf ganz einfach zur Verfügung. Der deutsche Anbieter Mifitto könnte sich auch vorstellen, dieses System auf Jeans zu übertragen. Die Digitalisierung des Ladenbaus. Die Verknüpfung von klassischem Shopdesign mit neuesten IT-Lösungen war ein weiterer Trend der Retail-Technologie-Messe. Der erste Aussteller in diesem Bereich war Umdasch Shopfitting, das damit auch erstmals auch auf der EuroCIS präsent war. Die noch junge Umdasch-Division »viBIZ« (visionäres Business) beschäftigt sich mit der Entwicklung digitaler Handelskonzepte und Tools, die über den klassischen Ladenbau hinausgehen. Dazu wurden unter anderem die weiterentwickelte interaktive »viPOSWall«, LED-Lichtvorhänge für die Schaufenstergestaltung, eine »SoundDusche« oder der »Transparent Screen« für Vitrinen vorgestellt. Auf großes Interesse stieß auch die Planungssoftware »shop.up by Umdasch«, die eine Ladenplanung in Selbstbedienung ermöglicht. Die Verschränkung von IT und Ladenbau ist ein Zukunftsthema. Das spiegelt auch das bereits bekundete Interesse weiterer Ladenbauer an einer Teilnahme an der EuroCIS 2016 wider. Einige Unternehmen haben diese Verknüpfung schon heute geschafft. So führte etwas das Münchner Label Chafor im Januar seine digitale Boutique vor, die man in Kooperation mit dem Tech-Start-up Clevertise entwickelte: Durch dieses »Digital Signage«-System (digitale Beschilderung) wird das Schaufenster zum interaktiven Store, in dem Kunden unabhängig von Ladenöffnungszeiten die Produkte digital erkunden und direkt über das Smartphone bestellen können. Gesteuert wird der Store über ein Gestenerkennungssystem. Auch das Label Tommy Hilfiger setzt auf den Zukunftstrend und feierte Anfang des Jahres den Launch seines digitalen Showrooms im Headquarter in Amsterdam. Das Herzstück ist ein interaktiver, 50 cm x 1 m großer Touchscreen, der mit einer vier Meter hohen Wand aus hochauflösenden 4K-Bildschirmen kommuniziert. Ein neues Einkaufserlebnis für den Einzelhändler, das den Sales-Prozess vereinfachen soll. Und eine Entwicklung, die die Brücke zwischen Technologie und Natur schlägt. Denn durch das digitale Showroom-Konzept können die Produktion von Musterstücken und die Umweltbelastung durch den Versand reduziert und der Druck von Bestellformularen eingespart werden. BN © EHI Hervis-Vertriebsleiter Günther Hammerer und HervisE-Commerce-Chefin Katharina Wendl nehmen den »reta« von Laudatorin Miya Knights entgegen. EHI ehrt beste IT-Lösungen I m Rahmen der Retail-Technologie-Messe EuroCIS in Düsseldorf vergab das EHI Retail Institute die diesjährigen Retail Technology Awards Europe (reta). Mit diesem Preis zeichnet das Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut Unternehmen für die besten ITLösungen im Einzelhandel aus. Jeweils drei gleichrangige Preisträger erhielten den »reta« in vier Kategorien. Und auch Unternehmen aus dem Mode- und Sporthandel waren unter den Gewinnern. Die Sparte »Best Costumer Experience« würdigt Einzelhändler, die zukunftsorientierte Methoden und Technologien eingeführt haben, um Kundenbindung und Kundenzufriedenheit zu steigern. Ausgezeichnet wurden hier Carrefour, Douglas und das Wäschelabel Hunke möller. In der Kategorie »Best In-Store Solution« durften sich Argos, Edeka und Rewe über den Preis für den Einsatz von Technologie am POS mit nachweisbarem operativem Mehrwert freuen. Bei »Best Enterprise Solution« geht es um Einzelhandelsunternehmen, die durch die Entwicklung und Implementierung innovativer Systeme und Technologien ihre Effizienz steigern konnten. Die Preisträger sind Globus, Metro und Migros. Ein starker österreichischer Auftritt zeigte sich in der Kategorie »Best Multi channel Solution«. Denn neben dem französischen Bekleidungsfilialisten Kiabi wurde auch der heimische Lebensmittelhändler Pfeiffer für seine »emmasbox«, eine gekühlte Abholstation für Lebensmittel, ausgezeichnet. Dritter im Bunde ist der Sport- und Modehändler Hervis. Er wurde für seine seit 2013 laufende Initiative »Future Store« ausgezeichnet, bei der das Unternehmen seine Filialen mit digitalen Shoppingmöglichkeiten anreichert. BN TZ 05 2015 17 LADENBAU Auf der sicheren Seite W Alle Bilder© Telenot er als stationärer Händler heute punkten möchte, setzt auf Kundenorientierung, Beratung und ausgesuchtes Wohlfühlambiente. Alarmanlagen, Kameras oder vergitterte Fenster stören da: Kein Kunde möchte gerne im Hochsicherheitstrakt einkaufen. Angesichts steigender Zahlen bei Einbrüchen, Überfällen oder Trickdiebstählen ist eine Absicherung der Ladenräumlichkeiten aber nicht nur ein Gebot der Vernunft, sondern auch Auflage der Versicherungen. Die Anbieter von Sicherheitslösungen haben sich daher auf ausgeklügelte Systeme spezialisiert, die auch zunehmend diskreter werden. Ein zweischneidiges Schwert, ist doch eines der Die »Vayos« von Telenot gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Designs, hier etwa im Zebra-Look. Ob Eigentumsdelikte, Vandalismus oder Brand, Händler müssen sich vor einer Vielzahl von Angriffen von außen schützen. Unauffällige Sicherheitseinrichtungen tun not. wichtigsten Prinzipien der Verbrechensabwehr die Abschreckung, also sichtbare Sicherheitstechnik, die potenziellen Verbrechern klar signalisiert: Hier wird es dir nicht leicht gemacht. Echte Profis überfallen jedoch nicht spontan einen Laden, sondern planen wochenlang voraus. Die erkennen auch ganz gut, welche Technik wo drinsteckt. Für den integren Kunden soll diese aber unsichtbar bleiben. MaSSgeschneiderte Sicherheit. »Wir haben für ein Modehaus ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt, bei dem sich die Anlagenkomponenten unauffällig in das Ambiente des 2.300 m2 großen Verkaufsraums einfügen«, sagt Alexander Kurz, Sicherheitsexperte beim Alarmanlagenhersteller Telenot. Neben einer Einbruchmeldeanlage zur Erkennung von Einbruchsversuchen wurden auch eine Brandmeldeanlage und Zutrittskontrollleser installiert. Für zusätzlich Sicherheit im Modehaus sorgen Bewegungsmelder in den Verkaufs- und Lagerräumen, die nicht nur ausgeklügelt und funktional sind, sondern sich auch stylish in das Gesamtambiente einfügen. Die Bewegungsmelder »comstar Vayo« erkennen jeden Eindringling, indem sie den Überwachungsbereich in keilförmige Sektoren aufteilen. Innerhalb dieser Sektoren registrieren die Melder infrarote Wärmestrahlung, wie sie vom menschlichen Körper ausgeht. Schwankende Raumtemperaturen spielen keine Rolle. Für Räume mit starken Luft- und Wärmeturbulenzen eignen sich kombinierte Meldertypen. Sie arbeiten mit Infrarot und Mikrowellensensoren. Es empfiehlt sich, die Planung von Bewegungsmeldern in das innenarchitektonische Gesamtambiente einzubeziehen. So ist die Vernetzung der Melder mit der Alarmanlage, an die sie angeschlossen werden, schon im Objektplan berücksichtigt, die benötigten Kabel können schon im Rohbau verlegt werden. Für Bestandsbauten gibt es funkbasierte Modelle, die kabellos mit der Gefahrenmeldeanlage verbunden und nahezu schmutzfrei zu montieren sind. Der besondere Clou an den Telenot-Bewegungsmeldern ist jedoch ihr Design-Anspruch: Verschiedene Design-Varianten sorgen für dezenten Chic, der jederzeit ausgetauscht und so beispielsweise an eine neue Wandfarbe angepasst werden kann. Besser unsichtbar. Als besonders schwierig zu sichernder Bereich gelten Schaufenster. Eine innovative Lösung für diesen Bereich sind die sogenannten Infrarot-Lichtvorhänge von Telenot. Zwischen zwei Leisten spannt sich ein 18 TZ 05 2015 nsichtbarer, exakt abgegrenzter Lichtvoru hang. Sobald dieses Detektionsfeld gestört oder durchbrochen wird, registrieren die Sicherheitskomponenten einen Einbruchsoder Diebstahlversuch. Zudem rät Experte Kurz jedem Einzelhändler zu Überfall meldern: »Mit diesen können Mitarbeiter per Knopfdruck stillen Alarm auslösen, der direkt an eine Hilfe leistende Stelle über mittelt wird, beispielsweise den Wachdienst, und von da aus weiter an die Polizei.« Das beste Alarmsystem ist jenes, das Verbrecher vertreibt, ohne dass dabei irgendwelche Schäden entstehen oder Ware gestohlen wird. So eine Wunderwaffe ist eine Nebel anlage, auf die viele Sicherheitsexperten schwören. Löst ein Einbrecher den Alarm aus, wird der Verkaufsraum innerhalb von Sekunden in dichten Nebel gehüllt. Der Täter wird orientierungslos und muss unverrich teter Dinge den Rückzug antreten. Manche Händler stehen Nebelsystemen kritisch gegenüber, da veraltete oder minderwertige Anlagen Rückstände hinterlassen, die sensible Ware beschädigen können. Christian Haberkorn vertreibt in Österreich Nebelanlagen der Firma Bandit: »Natürlich können wir unser System auch im Textil bereich wirkungsvoll einsetzten, auch für Leder-, Pelz- und teure Designerwaren, da es absolut keine Rückstände gibt. Ich bin sogar der Meinung, dass unser Schutznebel in solchen Geschäften noch effektiver wirkt und die Einbrecher noch mehr behindert als etwa in einem Drogeriemarkt.« Denn je sperriger die Waren sind, umso schwieriger wird es, mit der Beute den Ausgang zu finden. »Ich kenne Beispiele, wo bei Blitzeinbrüchen mit mehreren Tätern in wenigen Minuten Markenshops leer geräumt wurden – oft mit Hunderttausenden Euro Schaden«, so Haberkorn. »Mit unserem Nebelsystem würde sich der Schaden auf einen Bruchteil beschränken lassen, und das bei relativ geringen Investitionskosten.« Laut Haberkorn sind Nebelgeräte in der Textilbranche noch weitgehend unbekannt. Auffallend sei jedoch, dass viele der Geschäfte, wo erfolgreiche Einbrüche verübt wurden, nicht einmal durch eine Alarmanlage gesichert waren. »Unser Konzept ist darauf ausgelegt, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Das interessiert natürlich vor allem die Versicherungen, die verstehen, welche Risiko minderung unser System bringen kann«, weiß Haberkorn. Der Kunde sollte also mit seiner Versicherung sprechen, dann sind oft Rabatte möglich, und die Investition könne sich in einiger Zeit amortisieren. Zudem lässt sich die Technik leicht und unauffällig in bestehende Systeme integrieren und kann auch problemlos in denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt werden. Anhänglich. Mit seiner Firma WG Global vertreibt Anton Kaltenleitner unsichtbare Warensicherungen. Der Klassiker unter den Absicherungen wurde hier zu neuer technologischer Ausgereiftheit geführt. Die Warensicherung bleibt dabei entweder ganz unsichtbar oder wird gezielt nur durch sichtbar montierte dezente Zusatzantennen dargestellt. Diese Bodenantennen namens »Floor Guard« werden bereits in den Estrich eingegossen. Ob dann Holz, Teppich, Stein oder Fliesen verlegt werden, spielt keine Rolle. So beeinträchtigt nichts die Wirkung der Architektur und der Warenpräsentation. »So, wie es der Architekt geplant und realisiert hat, nimmt es auch der Kunde wahr«, erklärt Anton Kaltenleitner. Diese Bodenantennen besitzen zudem den Vorteil, dass damit Durchgänge jeder Breite abgesichert werden können. Eine weitere, ebenfalls weitgehend unsichtbare Systemvariante sind sogenannte »Loop«-Systeme wie etwa das »Sky Guard« von WG. Dabei wird eine Sende- und Empfangsspule (Loop) um den Türrahmen gelegt oder sogar in das Profil der Tür eingebaut. Dadurch entsteht ein leistungsfähiges und kompaktes Sicherheitsfeld. Selbst der Einbau in Automatiktüren ist möglich. Diese Systeme werden daher längst nicht mehr nur im Modehandel eingesetzt, auch führende Lebensmittelketten investieren in die unsichtbaren Lösungen. Technisch basieren diese Systeme auf der bewährten fehlalarmfreien 58-kHz-Technologie. Bei der Wahl der Sicherheitsetiketten kann zwischen sichtbaren Hartetiketten, versteckten Einstecketiketten oder auch deaktivierbaren Klebeetiketten gewählt werden. Um auch Profidiebe abzuwehren, setzen viele Einzelhändler auf 4-Alarm-Sicherungsetiketten, die im Fall von Manipulationsversuchen selbstständig Alarm auslösen. So entsteht ein Mix aus unsicht barer Absicherung am Ausgang, aber konsequentem Schutz und gezielter Abschreckung potenzieller Diebe, und zwar unmittelbar an der Ware. Claudia Stückler STORE NEWS Marken- Botschafter © Salamander © Topshop / Schwitzke Von edel über jung und jung geblieben bis zu authentischer Handwerksliebe – die neuesten Stores in Österreich und Europa machen deutlich, wofür die Marke steht. Topshop – erstes kontinentaleuropäisches Flaggschiff. Mit dem 1.200 m2 großen Store in der Amsterdamer Kalverstraat eröffnete der britische Filialist Topshop seinen ersten Flagship-Standort außerhalb Großbritanniens. Drei Etagen werden als Verkaufsfläche genutzt, zwei weitere werden für Lager- und Verwaltungszwecke verwendet. Im Untergeschoß ist mit Topman die Herrenmode beheimatet, die beiden anderen Etagen bespielen die Damenkollektionen. Schwitzke Project begleitete den Markteintritt in den Niederlanden als Generalübernehmer und legte für die große Fläche zwei benachbarte Gebäude zusammen. Viele helle Farben, allen voran strahlendes Weiß, prägen das Ambiente des Stores und werden in einen starken Kontrast zu teils schwarzen Decken, Wänden oder Möbeln sowie metallisch glänzenden Warenträgern gesetzt. Unterstrichen wird die junge Aussage des Ladens durch moderne Neonschriftzüge, eine neu konzipierte Treppe aus Stahl und Glas sowie Sichtbetonelemente. Salamander – Amphibie im neuen Look. Erst Ende Februar feierte der Schuhspezialist die Neueröffnung seines Grazer Stores. In der Herrengasse 7 finden auf 340 m2 rund 18.000 Paar Schuhe und passende Taschen ausreichend Platz. Der Store selber präsentiert sich nun in eleganter Optik. Leder, Stein und Holz prägen gemeinsam das edle Ambiente. Die Modelle von Joop!, Hugo Boss oder Kennel & Schmenger werden durch stimmungsvolle, ressourcenschonende LED-Beleuchtung in Szene gesetzt, die darüber hinaus mit Ökostrom betrieben wird. Regalböden aus Glas auf weißen Rückwänden und frei stehenden Elementen unterstreichen den offenen und transparenten Eindruck des Ladens. 20 TZ 05 2015 STORE NEWS © Shoepassion Shoepassion – vom Internet in die Innenstadt. Was 2010 mit der Gründung des vorerst reinen Onlineshops shoepassion.com begann, feiert dieser Tage die Eröffnung des bereits zweiten stationären Ladens. Nach Berlin Mitte darf sich nun auch München über einen Store mit den rahmengenähten und von Hand gefertigten Volllederschuhen freuen. In einem spätklassizistischen Bauwerk in der Damenstiftgasse 11 bietet shoepassion.com neben einzigartigen Musterstücken auch ausgewählte B-Ware. Damit und mit der persönlichen Beratung bildet der stationäre Store eine Ergänzung des Onlineangebots. Die Leidenschaft für die in Berlin entworfenen, mit Leder aus Frankreich und Deutschland in einer südostspanischen Manufaktur hergestellten Schuhe wird auch am Interieur deutlich. Kernig-authentisch werden Steinboden, rustikale Holzwände und derbe Ledermöbel kombiniert. Als dekorative Elemente dienen alte Lederkoffer und – natürlich – Leisten. BN E in oberösterreichisches Modeunternehmen zeigt Flagge im Wiener Multilabel-Handel. Die Mairinger Holding, seit 45 Jahren im Modevertrieb tätig und vor allem mit dem bayrischen Label Marc O’Polo in Österreich erfolgreich, übernahm dieser Tage das Flagship des Währinger Modehauses Splendid. Die Adresse Währinger Straße 89 hat eine klingende Vergangenheit: Einstmals verkaufte Peter Peter seine Handschuhe, nach Handschuhpeter zog das Premiummodehaus Splendid ein bzw. um. Die Mairinger Holding mit Sitz in Ried im Innkreis (mit 135 Mitarbeitern werden derzeit knapp mehr als 40 Mio. € erzielt) behält nicht nur den Namen des Vormieters, sondern auch die seit Langem eingeführten DOB-Labels wie Etro, Fabiana Filippi, Marc Cain, Cambio, Hugo Boss oder Closed bei. Zum edlen Markenmix kombiniert der neue Eigentümer allerdings die beiden »Hausmarken« Marc O’Polo Casual und die Premiumkollektion Pure, beides soll rund 40 % des Warenangebots ausmachen. Hochwertige (mehrheitlich italienische) Labels, exklusive Lifestyle-Marken – und ein extrem hoher Anteil von Stammkunden – lassen Firmenchef Franz Mairinger optimistisch in die Herausforderung Multilabel in Wien gehen. Große Umbauarbeiten waren nicht vonnöten, sagt Mairinger: »Das ist ein toller Laden in einer noblen Gegend. Wir haben ihn sehr sanft erneuert, konnten das Personal übernehmen und haben in den ersten Wochen des Soft Openings extrem gut verkauft.« Mitte März wird es ein großes Eröffnungsfest geben. BPM © Marc O'Polo Mairinger übernimmt Splendid TZ 05 2015 21 SHOWROOM NEWS © Bonaveri © eterna © Diesel Nicht nur Diesel hängt in seinem neuen Showroom im Salzburger Gusswerk seine Kollektion an die große Glocke. Auch andere Labels machen in ihren Showrooms ihre Identität sichtbar. An die große 22 Glocke TZ 05 2015 SHOWROOM NEWS Diesel – An die groSSe Glocke gehängt. Der Salzburger Showroom der Jeansmarke Diesel ist umgezogen und bewohnt nun die historischen Gemäuer der Glockengießerei im Salzburger Gusswerk. Die Flächen wurden aufwendig umgebaut und empfangen Besucher nun mit klar getrennten Bereichen und viel Platz für die einzelnen Kollektionen. Lineares Design mit klaren Details stand im Fokus der Neugestaltung. Schwarzes Metall, Glas, Chrom und Leder symbolisieren die Diesel-DNA. Mit der Möbel- und Leuchtenkollektion der Lizenzpartner Moroso und Foscarini wurde eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. In den neuen Showroom integriert wurde auch die riesige Glocke, die als Symbol für die Geschichte des Gebäudes steht. Rundherum sind die Key-LookDenims museumsartig in Metallrahmen ausgestellt. In einem neuen Hosenregalsystem werden die Jeans auf Bügel gespannt und können zur Präsentation einfach herausgezogen werden. Das spart einerseits Platz und setzt andererseits der Kollektionsvorlage mit etlichen Hosen am Boden ein Ende. große Gebäude wurde von Giuseppe Tortato Architects entworfen. Im Inneren offenbart der hufeisenförmige Grundriss den Blick durch bodentiefe Fenster in einen Patio, wodurch besonders viel natürliches Licht den Weg in den Showroom findet. Moderne Sichtbetonwände prägen den clean-coolen Look des Gebäudes, eine Metalltreppe führt ins Mezzanin, wo die Besucher eine 260 m2 große Terrasse erwartet. Denn Bonaveri Milano ist mehr als ein Showroom: Während der vordere Teil eine ständige Ausstellung der Bonaveri-Mannequins beheimatet, ist im hinteren Teil Raum für Arbeitsplätze. Das obere Geschoß birgt Büros, einen Gästeraum und die große Terrasse. In der Lounge-Area sollen künftig auch Events abgehalten werden. Das Interieur-Design stammt von Emma Davidge, die schon bei anderen Projekten mit Bonaveri zusammenarbeitete. BN BONAVERI Eterna – Sichtbare Neuausrichtung. Während der Berliner Fashion Week im Jänner stellte die Marke Eterna ihre komplett überarbeitete Markenkommunikation vor. Erstmals wirklich sichtbar wurde die Neuausrichtung nun auch im neuen Showroom im Haus der Mode in Sindelfingen. Auf 230 m2 wird die neue Corporate Identity, abgeleitet aus dem Retailund Softshop-Konzept dargestellt. Ein edler Fischgrätboden wird mit Regal möbeln aus hellem Holz mit elegant dunklen Zwischenwänden kombiniert. Ein wichtiges Gestaltungselement im neuen Showroom sind auch die neuen Key-Visuals, die großflächig das Image der Marke transportieren. Auch die Außenfassade des Modecenters wird zum Botschafter von Eterna – hier prangt ein 22 Meter hohes Image-Bild. puppen, Bonaveri, hat sich in der Mailänder Via Morimondo auf Nummer 25 einen großzügigen und spektakulären neuen Showroom gegönnt. Das 600 m2 www.bonaveri.com Bonaveri – Mailänder Puppenhaus. Der Profi für Schaufenster- TRACHT Zauberalm Tracht auf Trüffelsuche Die großen Brands in der Tracht sind gesetzt. Jetzt begibt sich der Handel auf die Suche nach kleinen, feinen Marken. Das Angebot an Geheimtipps ist groß wie nie. 24 TZ 05 2015 TRACHT T racht & Country am letzten Wochenende im Februar, Business as usual in der Tracht. Denn während die (wenigen) Trachtenaussteller, die einige Wochen zuvor in München an den Start gingen, über mangelnden Besucherzuspruch jammerten, herrscht in Salzburg schon um zehn Uhr vormittags reger Geschäftsbetrieb. Es ist Trachtenmesse in Salzburg – und alle gehen hin, so scheint das Erfolgskonzept der Salzburger Leitmesse zu lauten. Das war schon einmal ganz anders: Noch vor einigen Jahren dümpelte die Messe vor sich hin, sogar große Anbieter kehrten ihr den Rücken, dass die Reed Messe GmbH weiterhin und unumwunden das Thema Tracht auf der Agenda behielt, ist wohl in erster Linie dem rührigen und unermüdlichen Messe leiter Wilfried Antlinger zu verdanken. Eine Messe »nur« für Trachtenmode, das schien noch vor ein paar Jahren einfach aus der Zeit gefallen. Wiesnkönig BILLIG ODER TEUER? Ab 2009/10 war Tracht dann plötzlich wieder hipp. Zu Beginn wunderten sich die Anbieter selbst über das sogenannte »Dirndlwunder«, erst nach ein paar Saisonen begriff man, dass ein neu entdecktes Heimatgefühl, kombiniert mit einer Abkehr von allzu viel Globalisierung, die Umsätze mit Dirndl und Lederhosen in die Höhe schnellen ließ. Und dass die neue Hinwendung zu zünftigem Gwand, Volksfesten und Trachtenhochzeiten von Dauer sein würde. Heute gilt der Markt als gesättigt, mehr noch: Zu den Trachtenhändlern, die tapfer die existenziell bedrohliche Delle in den 90erJahren überwanden und wiederum mehr in ihre Läden investierten, kam eine ganze Reihe von Billiganbietern, die Tracht in Supermarkt-Atmosphäre verkaufen, zu Preisen, die selbst eingefleischten Profis unrealistisch erschienen. Und: Mainstream-Modeanbieter wiesen ihre Designer an, doch ganz schnell ein paar Dirndl zu designen, seitdem hängt Tracht in den Wochen vor der Münchner Wiesn einfach überall. In den großen (deutschen) Kaufhäusern, in Pop-up-Stores, bei braven Systemanbietern und bei den Diskontern. Diese Entwicklung hat zwar für Verbreiterung des Themas gesorgt – aber gleichzeitig für dessen Abwertung. Der eingeführte Trachtenfachhandel kann dieser Entwicklung nur mit einer Erweiterung und permanenten Belebung der Sortimente entgegenwirken – Möglichkeiten dazu gibt es genügend. Denn in keinem anderen Segment der Mode haben sich in den letzten fünf, sechs Jahren so viele neue Unternehmen etabliert, wie in der Tracht. Die letzte Ausgabe der Tracht & Country bot die Gelegenheit, sich auf die Suche nach den Newcomern zu begeben. WIESNKÖNIG. Viele der neuen Trachten labels kommen aus Bayern, vor allem aus dem Großraum München, aber auch aus dem Allgäu, wie z. B. Wiesnkönig. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Marke aus Amtzell wurde 2007 gelegt. Die Idee einer offiziellen OktoberfestLederhose überzeugte nicht nur Firmengründer Michael Plangger, sondern auch die Landeshauptstadt München. Daher wurde noch im gleichen Jahr die weltweit einzige Lizenz für eine offizielle Oktoberfest-Lederhose und ein offizielles Oktoberfest-Dirndl an den Wiesnkönig ver geben. Zu den ersten offiziellen Wiesn-Outfits kamen recht schnell originelle Trachtenhemden, knackige Dirndl und moderne Trachtenjanker. Mittlerweile lässt die jährlich neu erscheinende Wiesnkönig-Kollektion keine Wünsche mehr offen und sorgt so bei einer ständig wachsenden Fangemeinde von Kopf bis Fuß für Begeisterung. Zur Hausmarke Wiesnkönig gesellt sich seit der TZ 05 2015 25 TRACHT Die Rockmacherin Saison 2013 die neue Produktlinie »Heimatgfühl«. Hier präsentiert das royale Trachtenlabel alpine Lifestyle-Mode. Mit der zweiten Produktlinie setzt der König Kurs auf alltagstaugliche Freizeitmode. Unter dem Namen »Heimatgfühl« findet man beispielsweise lässige Hoodies, Knickerbocker und legere Freizeitjacken. DIE ROCKMACHERIN. Der Liebe wegen zog Caroline Lauenstein von der Elbe an den Ammersee und begegnete dort der Vielfalt der alpenländischen Tracht. Ihr gefiel die Idee, die Stoffe und traditio nellen Muster im alltäglichen Leben zu tragen, und sie entwarf eine moderne Version des Trachtenrocks – weiblich und unkompliziert, ein täglicher Begleiter, ganz gleich ob zu Gummistiefeln oder zu High Heels. Längst hat die rührige Unternehmerin einen eigenen Blog, auf dem auch das Ein-Jahr-Jubiläum der jungen Kollektion ausführlich gefeiert wurde. Lauensteins Röcke sind unkompliziert und bestechen durch die Kombination traditionsreicher Stoffe und Zutaten. SVENJA JANDER. Aus München kommen schon seit Jahren die wohl außergewöhnlichsten Dirndl. Zur ersten Garde der Dirndlmacherinnen zählt seit 2008 die gebürtige Regensburgerin Svenja Jander. Heute lebt die Schneidermeisterin und Modedesignerin ihren Traum in München – mit einem eigenen Modelabel, das sie seit 2008 führt, und mit einem eigenen Atelier im Glockenbachviertel, dem Künstlerviertel der bayrischen Hauptstadt. Ihre Schneiderlehre begann in einem kleinen Maßatelier in Regensburg. Danach sammelte sie Erfahrungen als Kostümbildnerin und als Designassistentin bei Bassani in Italien. 2008 absolvierte Svenja Jander einen anschließenden Studiengang an der Deutschen Meisterschule für Mode in München zur Damen- und Herrenschneidermeisterin und Modedesignerin. In Salzburg präsentierte Jander hochwertige Dirndl, geschmückt, aber niemals überdekoriert, deren Faszination sich in erster Linie von handbemalten oder selbst entworfenen Stoffen ableitet. Jander designt auch Abendkleider und eine kleine Herrenkollektion. VON G’WILD. Aus Augsburg stammt die trachtige Hemdenkollektion Von G’wild. Das charakteristische Markenzeichen der Hemden sind die mit Reißverschluss abnehmbaren Krägen, die je nach Anlass und persönlichem Stil durch exklusive Zusatzkrägen aus Leder oder Fell ausgetauscht und neu kombiniert werden können. Baumwolle und waschbarer Loden werden detailreich aufgemacht, gespielt wird mit dekorativen Elementen, Stickereien, ausgewählten Hornknöpfen und abgesetzten Manschetten und Brusttaschen. Die Hemden tragen so klingende Namen wie »Herzblut«, »Schwarzer Stier« oder »Prachtstück«. WOLKENSTRICKER. Längst kein Geheimtipp mehr sind die wunderschönen Strickjacken von Wolkenstricker. Denn in Traunstein in Bayern, ganz nah an der Grenze zu Salzburg, werden seit 35 Jahren die aufwen digsten Strickjacken in Handarbeit hergestellt. Konstanze Hofinger und ihre Mutter und Firmengründerin Eva Dietrich stehen hinter den Strickjacken, die mit tollen Stickereien von Hand geschmückt werden. Wolkenstricker kombiniert historische Strickmuster mit höchster Stickkunst und würzt mit modischen Anklängen. Hier ist tatsächlich jedes Stück ein Unikat. 26 TZ 05 2015 Waschechter Bayer Strizi Wolkenstricker TRACHT ZAUBERALM. Luxuriös ist auch der Strick Starnberger Labels Zauber alm, denn alle Strickteile werden ausnahmslos aus 100 % reinem Cashmere gearbeitet. Bei den Stoffen greift man auf feinste englische und italienische Loden zurück. Zauberalm verbindet klassische (aber stets verfremdete) Trachtenzitate mit modernen Oberteilen und Strickkleidern. Highlights für Herbst/Winter 2015/16 sind beispielsweise lässige Strick-Hoodies, KaroBouclée-Jäckchen mit kontrastierenden Ärmeln oder Jersey-Blazer mit eingesetztem Rückenteil in Blumenprint. Eine gelungene Kombination aus Herkunft und Modernität! Von G’Wild STRIZI. Die Idee, eine Trachtenkollektion »Strizi« zu nennen, stammt aus Michaelbeuern im Salzburger Land. Dort entwickelte Bernhard Stadler (unter Einbindung seiner Ehefrau Simone sowie seiner drei Kinder Lisa, Anja und Moritz) wohl einen der vielfältigsten Alpen-Newcomer. Die Ange botspalette reicht vom Babystrampler über die Lederhose für Vater und Sohn und das Kinderdirndl bis zum handgefilzten Hut, den Holzpantoffeln und der iPhone-Tasche, ebenfalls aus Filz. Die Stadlers agieren als Testimo nials für ihre Marke, für die ausschließlich Oeko-Tex-zertifizierte Baum wolle verwendet wird. WASCHECHTER BAYER. Noch einmal geht die Reise zurück nach Bayern, diesmal nach Amberg, wo Geschäftsführerin Anna Osterhage die beiden Linien Waschechter Bayer und WBY herstellt. Der Schwerpunkt der Kollektion liegt auf handgefertigten Mützen mit eingefärbten Pelzbommeln (alle Pelze stammen aus einer deutschen Kürschnerei, die von 500 Jägern beliefert wird), dazu kommen Strick-Hoodies, Shirts sowie Trachtenjanker mit modischen Patches und sportliche Outdoor-Jacken mit Rückenstrick. Die Kollektion will jung und witzig sein, kein Wunder also, dass der Hirsch beim Waschechten Bayern Brille trägt. BPM Waschechter Bayer TZ 05 2015 27 HAKA Die Vororderrunde in der HAKA ist so gut wie abgeschlossen. Die Stimmung: besser als befürchtet. Das Resümee: zu viel Ware am Markt, zu wenig Emotion am POS. Zwischen Kalkül und Emotion 28 TZ 05 2015 © CG – CLUB OF GENTS E rnst Hinterberger redet gerne Klartext. Und er hat ein offenes Ohr für das, was ihm zugetragen wird. Außerdem ist der Modeagent aus Wels ein aufmerksamer Beobachter, der den Markt nicht nur nach dem beurteilt, was sich in seinem Salzburger Showroom abspielt. Noch vor dem Start in die Orderrunde war er einige Wochen quer durch Österreich unterwegs. Sein kritischer Blick auf einen Teil des heimischen Modehandels: »Zwischen Neusiedler und Bodensee gibt’s leider Gottes viele, die trotz allem noch schlafen. Die einzige Berechtigung für den stationären Fachhandel ist doch, Emotion in der Kundenansprache zu vermitteln – sowohl vom Verkaufsmitarbeiter als auch von der Sortimentsgestaltung her.« Er weiß, dass die vergangene Herbstsaison für die Branche generell problematisch war. Trotzdem sieht er Händler und Häuser, die auf der Gewinnerseite stehen. Vor allem dort, wo dem Einkauf die schmale Gratwanderung gelingt, nicht auf die wichtigen Basics zu vergessen und prozentual gesehen genau den richtigen Anteil Mode für neue Anreize dazuzuordern. Und auch dort, wo die Einkäufer Liebe zur Ware samt Verständnis und Fachkenntnis mitbringen – augenscheinlich nicht selbstverständlich heutzutage. »Das richtig abgestimmte Sortiment – sei’s vom Modegrad her, wie auch vom Preisaufbau – ist erneut eine Herausforderung. Diejenigen, die sich fleißig in die Ware hineindenken, sind auf gutem Weg.« Andere lassen sich blenden: »Bei vielen Marken steht das Marketing im Vordergrund, weniger das Produkt – daran krankt es im Moment.« Zur Imagepflege eines Geschäftes gehört die Kunst, das © STONES Stammsortiment mit dem richtigen Quantum an modischer Anima tion aufzuwerten. Und die Kultivierung eines adäquaten Erschei nungsbilds. Ein Thema, das Hinterberger den Kopf schütteln lässt. »Mir ist schon klar: Neue Möbel sind eine schwer zu stemmende Investition. Nur: Ein Maler kostet kein Geld. Eine ausgebrannte Glühbirne zu ersetzen, kostet kein Geld. Und ein Modeposter im Rahmen an die Wand zu hängen, anstatt es mit Klebeband hinzu picken, kostet ebenfalls kein Geld. Die Betriebsblindheit mancher Händler nimmt für mich unvorstellbare Zustände an.« Zu solchen Mankos, die oftmals im Unterbewusstsein wahrgenommen werden, gesellt sich die Gefühlsebene im zwischenmenschlichen Bereich. Produktinformationen kann sich der Konsument im Internet einfa cher, schneller und umfassender holen als im Geschäft – oft reichen wenige Klicks, und man bekommt sogar ein toll gemachtes Video zum Thema auf den Monitor geliefert. Was hingegen der Verkäufer im Geschäft um Klassen besser schafft, ist der Aufbau einer persön lichen Beziehung. »Produktschulungen sind Schnee von gestern«, ist Ernst Hinterberger überzeugt. Und er weiß von einem neuen Coaching-Ansatz beim von ihm vertretenen Hosenspezialisten MAC, wo es statt um Warenkunde für Verkäufer vorrangig um Empa thie dem Kunden gegenüber geht: »Ich bin mir sicher, daran wird der Einzelhandel in Zukunft ganz stark arbeiten müssen!« Potenzial für Mantel, Wollhose und mehr. Eines gleich vorweg zur Orderrunde: Sie wird rückblickend mit schwierig, aber nicht als desaströs charakterisiert – nicht einmal bei der von den vergangenen Wetterkapriolen besonders betroffenen Warengruppe Jacke. Die Kombination aus starker Preisreduktion bereits vor Weihnachten sowie nicht minder starkem Schneetreiben danach konnte ärgste Überläger vermeiden. Mangels großer Inno vationen fiel den Händlern ein vorsichtigeres Agieren bei der nun mehrigen Auftragsvergabe nicht schwer. So die Jackenmacher Neues präsentierten, wurde auch geschrieben: wie Daunengilets mit Farb verläufen bei Camel active oder preisattraktive Lederjacken abseits vom Mainstream bei PME Legend. Gewinnen konnten insbesondere Kollektionen, die von Klassik auf Modernität »umswitchten«: Manfred Scherz akquirierte gleich 14 Neukunden für das Label S4 aus dem Hause Ospig. Modehaus-Chef Peter Stöcker sieht das Man telgeschäft als Gegengewicht und sich stark aufbauendes Segment: »Die Kompetenz des Angebots an leichten Wolltypen passt, ob von Strellson, Drykorn oder Harris Wharf.« Stöcker beobachtet auch, dass die schlanke Hose abseits von Denims immer besser funktio niert und neue Looks trägt. Das Vororderangebot könne jedoch nicht befriedigen: »Da lassen die Spezialisten viel Geld liegen«, ist seine Überzeugung. Lob gibt’s hingegen für einen Konfektionär, nament lich CG – Club of Gents. Repräsentant Hans Kitzler bestätigt: »Die modische Wollhose haben wir super verkauft. Schmale Schnitt führung, schöne Detaillösung aus Leder, interessante Jacquards – diese Typen passen hervorragend zu retrogemusterten Sakkos.« Der HAKA-Markt scheint sich zu drehen. Während die Erfolgsstory Sportswear nicht zuletzt wegen schieren Überangebots schwächelt, mutmaßt Kitzler: »Konfektion ist wohl Gewinner der Saison. Kom petent aufgestellte Händler kaufen Anzüge wieder über den Bau kasten hinaus. Denn es braucht mehr Spannung im Sortiment – und die bringen Dreiteiler und in sich Gemustertes. Bei Sakkos geht selbst in der Klassik von Carl Gross die Tendenz zu mehr Modernität: schmäler, kürzer – aber mit Passformsicherheit. Althergebrachtes HAKA hat der Handel ganz schlecht verkauft, der End verbraucher will Neues sehen!« Wie z. B. Einzel westen mit Revers und in aktuellen Sakkostoffen aufgemacht – ein Überraschungshit im Vorver kauf. Benvenuto-Vertreter Markus Adam spricht von ähnlichen Erfahrungen: »Jersey steht auf jedem Orderblock, offene Kanten finden breite Akzeptanz, Spezialthemen wie konfektioniertes Stricksakko, Traveller-Anzug und Sneaker-Suit sind ganz vorne dabei.« Digel-Statthalter Kurt Exenberger resümiert: »Die junge Linie ›Move‹ tut der Marke so was von gut! Ein Hingucker im Showroom, ein Gesprächsthema bei den Vorla gen – ob Dreiknopfanzug, Steppsakko oder Out door-Teil in gekochter Wolle. Auch wenn man sein Hauptgeschäft mit solider Ware macht: Man muss einfach Emotionen wecken – was genauso für den POS im Handel gilt.« Notiz am Rande: Mehr Kaufanreiz für mehr Geld wird alleine schon deshalb zum Thema, weil sich die Dollar kursentwicklung auch im Modebusiness unwei gerlich auf höhere Einstandspreise auswirkt. Hemd braucht System, Strick sucht Innovation. Eitel Sonnenschein herrscht bei den Hemdenmachern vor. Martina Mayr von Seidensticker ist voller Zuversicht: »Wir hatten schon Schlimmes befürchtet, doch es wurde eine tolle Ordersaison. Vielleicht liegt’s auch daran, dass wir in sämtlichen unserer Kol lektionssegmente moderner geworden sind. Der Kunde sucht Mode – und altersmäßig gibt’s keine Grenzen mehr: Selbst mein Papa mit 80 will ein Druckhemd! Mut im Einkauf wird belohnt – denn es läuft das, was der Endverbraucher noch nicht im Kasten hat.« Die Produktgruppe Hemd zählt TZ 05 2015 29 © ALBERTO dank Innovationsfreude schon seit Saisonen zu den zuverlässigen Umsatzbringern. Nun rückt – zum Spiel mit schmückenden Elementen und dem Megathema Mikromuster – auch wieder die Kragenform ins Bewusstsein. OlympRepräsentant Hartwig Rauter berichtet von sehr guter Akzeptanz der kleineren, kompakteren Kragen bis hin zu UnderButton-down und Shark: »Der Haifisch kommt auf breiter Basis – Fernsehsprecher und unser Außenminister machen es bereits vor.« Trotz allem nicht wunschlos glücklich ist Händler Peter Stöcker: »Hemd ist System! Was bei City bestens funktioniert, ist bei Casual schlichtweg nicht vorhanden. Aber auch da bräuchten wir nachlieferfähige Programme und könnten so Stückzahlen generieren. Doch unter diesen Umständen ist das Sortiment schon in der laufenden Saison zerfleddert oder ausverkauft.« Während das Hemd in Sachen Emotionalität zu punkten vermag, hapert’s bei Strick: Basic-Programme »funktionieren«, aber »begeistern« nicht. Der Ruf nach wirklich innovativen Pullis ist laut, zu finden sind sie bislang nur im Topgenre, z. B. in Form von bedrucktem Cashmere. Neue Präsentation, altes Regulativ. Begehren wecken – das vermögen weder übliche Stammabteilungen noch überkommene Markenshops. Peter Stöcker: »0815-Produkte werden weniger, Erlebniswelten mehr. Marke ist das eine, Outfit das andere. Unsere Aufgabe ist, Marken zu mixen und individuellere Aussagen daraus neu zu kreieren. Künftig geht’s darum, ein Outfit-bezogenes Komplettbild zu zeigen. Dann kann man als nächsten Step überlegen, ob man in solche Outfit-Flächen wieder kleine Stammabteilungen integriert. Auch beim traditionell einkaufenden Mann wird dieses strikte Artikel denken – frei nach dem Motto ›Ich brauch eine Hose‹ – aufbrechen. Spätestens dann muss selbst eine Klassikfläche den gewissen Twist haben.« Markus Holas führt eine der größten heimischen Modeagen turen mit HAKA-Schwerpunkt. Wie sieht er die Orderrunde im Rückspiegel? »Unsere Kunden waren relativ nüchtern, eher unaufgeregt, aber auch nicht verzagt. Die allgemeinen Problemfelder sind bekannt: sich in Grenzen haltende Umsätze, fehlende Frequenz und Margen, die nicht hielten.« Nicht nur für ihn ist der frühe Start der Abverkäufe ein Grundübel der Branche. Mode ist damit zum Low-Interest-Produkt geworden, »gefühlt« sind acht von zwölf Monaten von herabwertenden Preisminderungen geprägt. Falsches Saison-Timing heißt das Kern problem – die Flächen sind schon dann mit austauschbarer Ware übervoll, wenn der Bedarf noch fehlt. Das Dilemma: Umsatzgier scheint vor Renditedenken zu stehen. »Und niemand glaubt, dafür zuständig zu sein, diese selbst verschuldete Entwicklung wieder zurückzudrehen«, bekrittelt Holas. Auch wenn es so gar nicht der unternehmerischen Mentalität entspricht, wäre wohl eine Regulierung »von oben« die schnellste und effektivste Gegenmaßnahme. »Es ist ein Fehler, dass ›Schlussverkauf‹ und ›Sale‹ keine geschützten Begriffe sind, die somit jeder handhaben kann, wann und wie er will …« CD 30 TZ 05 2015 © CAMP DAVID HAKA © ORDINARY TRUFFLE LABELS TO WATCH Keine Frage: Im Modebusiness übersteigt das Angebot die Nachfrage. Profilierung heißt die viel strapazierte Vokabel, um aus dem Einerlei hervorzustechen. Auch Teil 2 unserer Auswahl an Labels to watch versteht sich als frische Würze für mutige Sortimente. Ordinary Truffle. News aus Immer etwas NEUES dem Hause Just Fashion (mit Headquarter im sächsischen LimbachOberfrohna und Kreativbüro in Düsseldorf ): Pünktlich zur Orderrunde feiert das brandneue MenswearLabel namens Ordinary Truffle Premiere. Lässige, ausgefeilte Schnitte treffen auf aufwendig verarbeitete Details. Der Style: absolut modisch mit einem Touch Grunge. Das Produktportfolio reicht dabei von Shirts (ab 39 € im VK) und unkomplizierten Hemden über coole Sweat- und Knitwear (von 59 bis 119 €) bis hin zu lässigen Pants. Verkauft wird in 6er-Lots von S bis XL, ein Promptlager ist im Aufbau. Schon mit der 2012 eingeführten Womenswear-Linie Cotton Candy feiert Just Fashion große Erfolge. Ein besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf höchste qualitative Ansprüche im Hinblick auf Färbe- und Druckmittel, produziert wird ausschließlich in der Türkei. Harald Hagleitner (mit Showroom in der Brandboxx Salzburg) ist der Agent für Österreich: »Nicht nur der andersartige Look, auch die, im Minimum, Dreier-Kalkulation ist ein Argument, das gerade heutzutage extrem gut zieht.« TZ 05 2015 31 LABELS TO WATCH mit fairer Produktionsweise steht hinter dem Label Noble Project. Den Kern der Easyto-wear-Kollektion bilden T-Shirts aus fair gehandelter Baumwolle. Das 2010 in Hamburg gegründete Label erweitert sein Sortiment aber laufend und bietet mittlerweile auch Sweater, Hoodies, Longsleeves, Tops und Kleider. Das Besondere an Noble Project? Viele Modelle entstehen in Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern, darunter Blessed & Cursed, Cosma Shiva Hagen, Lala Berlin, Michalsky oder Schumacher. Charity-Partner von Noble Project ist die 32 TZ 05 2015 zeitlos-luxuriöse Womenswear-Shirts bekannte Düsseldorfer Brand Daily’s – Nothing’s better lanciert eine neue CasualHerrenlinie aus feiner Biobaumwolle oder hochwertigen Mischungen. Trevor’s Choice umfasst Blazer und Hosen aus edlen SweatQualitäten sowie leichten Strick, Shirts und Polohemden. Grautöne stehen zum Herbst im Mittelpunkt, dazu klassisches Navy sowie warme Töne rund um Bordeaux, Pflaume und Braun. Inside-out-Waschungen unterstreichen die Raffinesse. Shirts starten mit 16,90 € im EK, Hoodies und Sweats gibt es zwischen 29,90 bis 39,90 €, Hosen liegen bei 29,90 € – die Kalkulation lässt Aufschläge zwischen 2,8 und 3,0 zu. Daily’s Geschichte beginnt im San Francisco der 60ies: Dort stellte Trevor Spindelton Stoffe auf besonders langsam laufenden Maschinen her, die den Einsatz extrafeiner Garne ermöglichten. Es dauerte nicht lange, da wurden die soften Shirts in der Hippie-Szene Kaliforniens zu angesagten It-Pieces. Heute stehen Trevors Strickmaschinen zwar in Indien, Portugal und Italien – das Erfolgsgeheimnis des Labels aber blieb: viel Liebe zum Produkt und hohe Ansprüche an die Materialien. Der internationale Vertrieb der Herrenlinie läuft über Köln: Iris Sennhenn (+49/221/29 78 23 26 bzw. iris@ dailysnothingsbetter.com) ist die Ansprechpartnerin. © Weber + Weber Noble Project. Fashion verbunden Trevor’s Choice. Die vor allem für Thomas Pink. Das britische Label mit Flagship-Stores in der Londoner Jermyn Street, der Madison Avenue in New York sowie in der Pariser Rue François-1er ist Teil der Moët © Weber Weber Weber + Weber Sartoria. Christian Weber, der eine Ausbildung an der Los Angeles Fashion Art School genoss, designte für Marken wie Versace oder Rock & Republic. Seit er sich mit Partner Manuel Weber – einem Spezialisten für Research und Sourcing – in Gurtis (Vorarlberg) selbstständig machte, stehen u. a. Labels wie Baldessarini oder Frauenschuh auf der Kundenliste. Zum H/W 2015 präsentieren die beiden nun ihre erste eigene »Cool tailored menswear«Kollektion: Jedes Teil wird zu 100 % von kleinen italienischen Manufakturen produziert, ein Drittel an jedem Style ist tatsächlich handgearbeitet und soll künftig direkt vom Handelspartner mitentschieden werden. Die österreichische Designhandschrift drückt sich z. B. in Neuinterpretationen von Loden aus, neben dem weltweit leichtesten seiner Art kommen auch gewachstes Leder und Baumwolle oder japanischer Denim zum Einsatz. Die VK-Preise entsprechen dem Niveau der Schneiderkunst (Sakko ab 500, Gilet ab 340, Jeans ab 250, Hemd ab 255, Hoodie ab 350 €) – on top steht der komplett mit österreichischem Hamster gefütterte Parka um 2.900 €. Für den Vertrieb zeichnet die Agentur d-tails von Patrick Coppolecchia-Reinartz (mit Showroom in München) verantwortlich, das Lookbook setzte der renommierte Berliner Fotograf Joachim Baldauf in Szene. Sagmeister in Bregenz ist der erste heimische Händler, der die Kollektionspremiere von Weber + Weber Sartoria ins Portfolio aufgenommen hat. indische Isha Foundation, gemeinsam unterstützt man soziale Projekte wie den Bau von Schulen und die Driving Hospitals sowie durch den fairen und zertifizierten Handel und Bioanbau auch die Kleinbauern und eine nachhaltige Landwirtschaft. Die Vor orderkollektion umfasst etwa 60 Teile, genauso viele hält das NOS-Programm bereit. Der Kern-VK für T-Shirts liegt bei 39,95 €, die heimische Vertretung liegt bei der Agentur Stirner im Salzburger Gusswerk. © Anerkjendt © Noble Project LABELS TO WATCH Hennessy Louis Vuitton Group. Weltweit werden über 100 weitere Stores betrieben, doch Mitteleuropa stand bisher nicht am Expansionsplan. Dass dies nun anders wird, dafür sorgt Zitra – eine Full-Service-FashionAgentur und Teil der Otto Group (Hamburg). Als ersten Schritt stellte man am Pitti und der Premium aus, als zweiten installierte man Stephan Reinig als Sales Manager für die D-A-CH-Region und somit als vertriebsseitigen Ansprechpartner für Österreich (Stephan. Reinig@zitra.com). Mister Pink war Hofschneider im London des 18. Jahrhunderts und Erfinder eines ikonischen scharlach roten Jagdrockes. Heute sind ganz klar Herrenhemden in vier Passformen (inkl. einem »Athletic Fit«, VK-Preislagen von 79 bis 199 €) die Key Items, arrondiert von luxuriöser Strickware, Accessoires wie Seidenkrawatten, funktioneller Outerwear und nach Maß geschneiderter Konfektion. Den Weg zum Komplett-Outfitter begleitet ab März die erste Fläche im KaDeWe Berlin, Münchner Modeinstitutionen wie Oberpollinger und Hirmer folgen im Sommer. Anerkjendt. Die Kollektion wurde © Le Temps des Cerises französische Vater-Sohn-Gespann Gil und Lylian Richardière bei der Gründung seines Denim-Labels Le Temps des Cerises für Damen im Jahr 1998 auf die Fahnen geschrieben. Die Liebe zur Vintage-Kultur zeichnete sich schon in den 1980er-Jahren ab, als Gil Richardière seinen amerikanisch inspirierten Second-Hand-Store in Marseille eröffnete. Mittlerweile vertreibt man unter dem Namen Japan Rags auch eine Herrenkollektion sowie Kindermode unter den Labels Le Temps des Cerises Junior und Japan R*gs. Die Jeans des Unternehmens werden ausschließlich im Mittelmeerraum, in Marokko, Tunesien und Portugal hergestellt – der Großteil aus in Italien gewebtem Material und italienischem Garn. In Österreich wird das Label von Patricia Santer und Martin Kweton von der Wiener Agentur SanterKweton vertreten. © THOMAS PINK © Trevor’s Choice Le Temps des Cerises/Japan Rags. Vintage-Charakter hat sich das süd- 2012 als Menswear-Label der Nümph Holding gelauncht. Mittlerweile kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen: Im Vorjahr war anerkjendt schon bei über 600 Retail-Partnern in weltweit 23 Ländern zu finden. Nach der rund 100-teiligen »Pre Fall« (mit Auslieferung im Juni und Juli) stellen die Dänen nun die 200 Teile umfassende »Main Fall« vor. Besonderes Augenmerk liegt auf dem »Long Shape«: T-Shirts, Sweats, Knitwear und Hemden kommen in einer verlängerten Version daher. Sie sorgen für einen modernen Bruch in der von markentypischen Heritage- und VintageElementen geprägten Kollektion. Ein gesteigerter Fokus liegt auf Denim – Highlights sind Selvedge-Jeans aus Raw Denim und JogJeans mit besonders weicher Haptik in VKPreislagen zwischen 79,95 und 99,95 €. Eine Klasse für sich ist die Outerwear, die neben Cotton- und Nylonqualitäten eine große Anzahl an Woll-Styles vom Duffle und Caban über Lumberjack bis zum Blazer zeigt. On top: Bomber-Styles in Long-Form aus einem Leder-Wolle-Mix sowie kurze Zippjacken in Kastenform. Zu beziehen über Mario Widmann mit Showroom in Münchens KarlWeinmair-Straße 8 (mario@anerkjendt.de). TZ 05 2015 33 Shoreditch. Hinter der Konfektions marke, die auf der letzten Panorama Berlin ihren Markteintritt im deutschsprachigen Raum wagte, steht eine der führenden aus tralischen Anzugmanufakturen: die Le’Win Company. 2014 expandierte man mit Groß handel in die USA, eröffnete einen Showroom in Los Angeles und siedelte das Kreativbüro mit Chefdesigner Alvin Manalo an der Spitze in New York an. Manalo arbeitete als Free lancer schon für Harper’s Bazaar Australia, Vogue Russia oder Saint Laurent Paris. Als globaler Markenbotschafter – und Gesicht der Fotokampagne – fungiert der Fußballstar und amtierende australische Torschützen könig Tim Cahill. Klarer Kollektionsschwer punkt ist Konfektion mit sartorialer Attitüde, ergänzt um eine sportlich-luxuriöse LifestyleLinie. Als Orientierung hinsichtlich der Preispositionierung werden Anzugspreisla gen von 349 bis 699 € genannt. Österreich wird von München aus bearbeitet, Elvis Giglione legt die Kollektion vor (Telefon: +49/171/454 98 66). Spiewak. 1904 eröffnete Isaac Spiewak in Williamsburg sein erstes Geschäft und ver kaufte handgemachte Schaffellwesten an Hafenarbeiter, die an der Brooklyn Waterfront ihren harten Job verrichteten. Nach und nach entwickelte sich das Unternehmen zum Spe zialisten für Nutzkleidung – Generationen von Soldaten, Polizisten, Postboten, Feuer wehrleuten, Rettungskräften und Bedienste ten der New Yorker U-Bahn vertrauten und vertrauen der traditionsreichen Marke mit dem geflügelten Widder als Markenzeichen. Tradition und Kult liegen nahe beisammen: Schon 1967 – mitten im Vietnam-Krieg – trugen Studenten USA-weit den fürs Militär konzipierten »N-3B Snorkel Parka« als iro nisch gemeintes Friedensstatement. Im Herbst 2015 lässt der »Snorkel Parka« den Pelzbesatz an der Kapuze weg und glänzt mit einer Auswahl von elf Farben, TeflonBeschichtung oder auch einer Variante in gewachster Wolle. Der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen wird bei Spiewak heute groß geschrieben – recycelte Materialien kommen sowohl in Oberstoffen als auch in Wattierun gen zum Einsatz. Über diese authentische Kollektion hat man was zu erzählen – zuerst im Showroom der Agentur Kappler (Mün chen, Osterwaldstraße 10), dann am POS … 34 TZ 05 2015 © SPIEWAK LABELS TO WATCH Cape Horn und Breco’s. Gleich zwei italienische Labels möchte Gregor Hradecky in seiner Agentur (mit temporä rem Showroom im Gusswerk Salzburg) am österreichischen Markt neu einführen. Die eine – Breco’s – ist manch altgedientem Einkäufer noch ein Begriff: Damals – Ende der 70er-Jahre – stand die Marke für heiß begehrte Schaffelljacken. Im Vorjahr nahm L & P Company aus Fiume Veneto den Relaunch generalstabsmäßig in die Hand, freilich mit einem ganz anderen Schwer punkt: Anzüge, Sakkos, Jacken, Dufflecoats und Mäntel. Herausragend sind die JerseyStyles und Knit-Optiken: durch und durch »contemporary« mit hohem PassformKnow-how bis Größe 60 (Drop 7 und 8, 72er-Sakkolänge) und vielversprechenden Kalkulationsmöglichkeiten (EK unter 100 € für Wolle/Cashmere). Cape Horn steht hin gegen für Daunenjacken, die angenehm aus dem Mainstream herausragen und trotzdem im Mittelpreissegment angesie delt sind. Das gekonnte Spiel mit Farbe © SHOREDITCH LABELS TO WATCH © CAPE HORN (z. B. 16 Varianten für den von plus fünf bis minus zehn Grad körperwärmeregulierenden Leichtstepper zum EK von 104 €) und originelle Ausstattungen (wie ein mit Retromotiven bedrucktes Innenfutter) sprechen für sich. Der Produzent aus der Nähe von Vicenza war bisher ausschließlich im funktionellen Sportsegment tätig, nun will man die Fashion-Abteilungen des sportiven Modehandels gewinnen. Kontaktdaten und mehr Infos unter www.hradecky-fashion.com. © NORTH SAILS North Sails. Seitdem Lowell Orton North 1957 die Marke in San Diego gründete und 1968 Olympiasieger in der S tarboot-Klasse wurde, stieg seine Segelmacherei zu den Weltmarktführern auf. Nun will auch die italienische Bekleidungslinie, die in Lizenz unter dem gleichen markant blauweißen Logo firmiert, an den Erfolg anschließen. Mit einer der spannendsten Inszenierungen des diesjährigen Pitti wurde in F lorenz der Startschuss gesetzt: dichte Nebelschwaden, Projektionen maritimer Motive und ausgewählte Exponate der Kollektion im Scheinwerferkegel. Seit 1. Jänner 2015 verspricht ein hochkarätiges Führungs team, die Bekleidungslinie auf Kurs zu bringen – mit Eric Bijlsma (ehemaliger Scotch-&-Soda-CEO) als Mehrheitseigentümer und Robert Polet (ehemaliger CEO der Gucci Group) als Partner. Beide Manager sind überdies passionierte Regatta segler. Drei brandneue Linien wollen künftig Männer zwischen 16 und 80 ansprechen. »Black« stellt die Spitze dar, sie bringt nautische Elemente in ein urbanes Umfeld. »Deep Blue« zeigt einen vom Segeln inspirierten Preppy Look. Und »Ocean Blue« versteht sich als die rebellische Linie: gewaschen und gesalzen, beeinflusst von der frühen Surfszene. Sales-Repräsentant für Deutschland und Österreich ist Volkmar Liebhart – der gebürtige Linzer arbeitet von Düsseldorf aus und ist unter v.liebhart@ brandpool.biz bzw. +49/151/61 21 31 21 erreichbar. CD/BN TZ 05 2015 35 MODE AKTUELL Roxy Sonniges Jubiläum I © Roxy m Jahr 1990 führte Quiksilver die Damenmarke Roxy ein. Nach 25 Jahren steht nach wie vor die Leidenschaft für den Boardsport im Mittelpunkt des Labels. Fixer Bestandteil des Unternehmens sind die Roxy-Athleten als Botschafter und Ikonen der Marke. Gemeinsam mit drei großen Namen der Surfszene begeht man nun das 25-JahreJubiläum. Lisa Anderson, Kelia Moniz und Stephanie Gilmore bringen es gemeinsam auf nicht weniger als zwölf Surf-Weltmeister-Titel. Anlässlich des modischen Geburtstags wurden Videos mit den drei Sportlerinnen produziert, die auf YouTube zu sehen sind. CRUCIANI MAKRAMEE FÜR MÄNNER F 36 TZ 05 2015 © Cruciani ür die Damenwelt sind die geknüpften Armbänder aus dem Hause Cruciani bereits Kult, nun soll Mariano Di Vaio – seines Zeichens Schauspieler, Model und erfolgreicher Fashion-Blogger (www.mdvstyle. com) – die Begeisterung auch bei Männern wecken. Makramee – die Knüpftechnik aus dem Orient – gelangte mit den Kreuzrittern und den Mauren nach Europa, wo sie mehrere Blütezeiten erlebte: zuletzt in den 1970er-Jahren mit meist sehr rustikal anmutenden Arbeiten (Stichwort: geknüpfte Blumenampel). Der aktuelle textile Unisex-Schmuck fürs Handgelenk ist dagegen fein ausgeführt und setzt auf ökologisch nachhaltiges Garn. Feinstes Cashmere aus der inneren Mongolei wird mit einer Tinktur gefärbt, die aus weltweit gesammelten Kräutern, Beeren und Wurzeln gewonnen wird. Zehn neue Biofarben zeigen eine Vielfalt an Schattierungen von Beige bis Military-Grün, von Burgunderrot bis Grau sowie drei verschiedene Blaunuancen. Der Österreichvertrieb obliegt der Modeagentur Klauser aus München. © Wilvorst Triumph Suche nach dem Richtigen 7 © Triumph 6 % der deutschen Frauen tragen heute die falsche BH-Größe, heißt es seitens Triumph: Grund genug, eine umfangreiche Kommunikationskampagne zu starten, bei der den Frauen geholfen wird, den passenden, optimal sitzenden BH zu finden. Unterstützt von Markenbotschafter Guido Maria Kretschmer sucht Triumph unter dem Motto »Find The One« den perfekten Begleiter für »drunter«. Triumph hat eigens dafür eine Website erstellt, auf der Endkundinnen sich Tipps holen können, wie man »The One« findet. Der sogenannte Fit-Finder hilft den Kundinnen etwa mittels Tutorials, sich selbst richtig abzumessen. Außerdem gibt es online auch Videos mit Sasha Wilkins von Liberty London Girl, Anna-Lea Popp von Fashion Hippie Loves oder Cora Harrington von The Lingerie Addict, die hilfreiche Tipps geben und ihre Lieblingsstyles von Triumph zeigen. CORPUS LINE Für Männer mit Profil D ie Übertragung individueller Körpermaße auf einzeln, aber industriell angefertigte Sakkos, Hosen und Anzüge ist nur eines der Argumente, die für Maßkonfektion sprechen. Deutlich mehr an Gewicht gewinnt der Trend zur Personalisierung. Corpus Line by Wilvorst bietet zahlreiche Optionen, die den künftigen Träger vorab zum Designer machen. Insbesondere die Wahl der Knöpfe und die Gestaltung der Innenausstattung sind eine gern genutzte kreative Spielwiese – das eingestickte Monogramm (oder der ausgeschriebene Name) stellt die abschließende Krönung dar. Selbst Prominente lassen sich für die Idee gewinnen: Ex-Boxprofi Axel Schulz moderierte in einem selbst designten und maßgefertigten Spitz fasson-Blazer auf Sat.1 den Titelverteidigungskampf von Arthur Abraham. Schauspieler Friedrich Mücke kreierte mithilfe des exklusiven Visualisierungsprogramms »Styleprofiler« im Wilvorst-Showroom sein Outfit für den Bayrischen Filmball. Und Songwriter Johannes Oerding wird sein Wien-Konzert im April wohl auch in einem Unikat aus dem Hause Corpus Line bestreiten. PIQUADRO RUCKSACK FÜR INDIVIDUALISTEN © Piquadro G leich zwei Trends in Sachen Männeraccessoires verfolgt Piquadro mit seinem jüngsten Coup. Denn einerseits ziehen Rucksäcke in die Businesswelt ein, andererseits bekommt die Personalisierung von Produkten einen immer größeren Stellenwert. So sorgt Kalbsleder außen für urbane Noblesse, Neoprenfächer innen schützen Notebook, iPad und mehr. Das sogenannte Sartoria-Service lässt eine individuelle Konfiguration zu: Über Bildschirmeingabe kann der Endkunde Materialien und Farben der Überschläge, Außentaschen, Schulterriemen und des Griffes auswählen und kombinieren. Innerhalb von 20 Tagen wird geliefert – inklusive einem Zertifikat mit dem Namen des Handwerkers, der den Rucksack in der Toskana gefertigt hat, sowie weiters einem Lederetikett im Inneren, das den Namen des Besitzers und als Herkunftsnachweis das obligatorische »Made in Italy« trägt. TZ 05 2015 37 © Tiger of Sweden MODE AKTUELL TIGER OF SWEDEN A DIFFERENT CUT E inst war das Unternehmen – gegründet 1903 von Marcus Schwartzman und Hjalmar Nordström – legendär für seine Anzüge »made in Schweden«. Die spannende Firmenchronik ist voll von Aufs und Abs. Die aktuelle Ära prägen 30 % Umsatzsteigerung im Jahr, die Lancierung einer zusätzlichen Jeanskollektion, der Aufbau eigener On- und Offlineshops zwischen Kanada und Südafrika sowie der Export in 18 Länder samt Belieferung von 1.200 Wiederverkäufern. Einem freilich blieb Tiger stets treu: der Philosophie »A Different Cut« – dem etwas anderen Schnitt. Dies äußert sich auch in den Key Looks, die derzeit ausgeliefert werden: Neben der markentypischen minimalistischen Blackand-White-Optik (ergänzt um Shades of Grey) fällt das Schlaglicht auf die schwarze Hose aus reiner Merinowolle mit elastischem Bund, Kordelzug und sportlichen Bündchen am Knöchel. Oder auf den kastigen Regenmantel mit markantem Graffitiprint. Sowie aufs längs gestreifte Hemd, das an die originalen Trikots der amerikanischen Baseball-Spieler erinnert. Erstmals zu sehen ist ein prägnanter Anzug mit leicht überdimensionierter und etwas längerer Form. Vaude Re-Commerce-Shop O © VauDe / eBay utdoor-Spezialist Vaude und eBay haben in Deutschland gemeinsam einen ReCommerce-Shop gelauncht. Privatpersonen, die ihre gebrauchten Artikel von Vaude verkaufen wollen, können dies nun in einem eigenen Shop eBay tun. Damit setzt Vaude auf das aktuelle Thema Nachhaltigkeit, schafft es dadurch aber auch, seine Markenkontrolle zu erhöhen. Für eBay ist das Konzept nichts Neues, denn die Plattform betreibt bereits mehrere Re-Commerce-Shops, etwa den »eBay Elektronik-Ankauf«. Die Beziehung zwischen Vaude und der Nachhaltigkeit ist mittlerweile gar nicht mehr so frisch, engagiert sich die Outdoor-Marke doch schon länger in verschiedenster Weise entsprechend dem Grundsatz: Seit 2001 arbeitet Vaude etwa mit dem Umweltstandard Bluesign, der die gesamte t extile Wertschöpfungskette prüft. Die Vaude-Green-Shape-Garantie kennzeichnet Produkte, die besonders ressourcenschonend und umweltfreundlich hergestellt wurden. 38 TZ 05 2015 © Item m6 DOB & HAKA: Hosen in der ÖTZ 07/2015 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Item m6 Unsichtbar D Erscheinungstermin: 10.04.2015 Druckunterlagen-Schluss: 26.03.2015 Mag. Claudia Jordan c.jordan@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel s.stradel@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 222 © Milestone er Strumpf- und ShapewearSpezialist Item m6, hinter dem die aus dem medizinischen Bereich stammende Manufaktur Medi steht, lanciert mit seinen neuen »Invisible Tights« erstmals nahezu unsichtbare Strümpfe mit Kompressionseffekt. Mit einer Fadenstärke von nur 15 bis 20 den bietet man nach eigenen Angaben damit den dünnsten Kompressionsstrumpf am Markt. Durch den nach oben abnehmenden Druckverlauf sorgen die Strümpfe einerseits für mehr Energie, andererseits für leichte, wohlgeformte Beine. Die Invisible-Optik wird zusätzlich durch einen Make-up-Effekt verstärkt. Neben Strumpfhosen werden auch Knee Highs in den Farbstellungen Powder, Savanna, Sun und Bronze angeboten. Wir freuen uns über Ihren Anruf! MILESTONE PARKA TRIFFT WESTE E © ALBERTO ine sehr praktikable Antwort auf die Wetterkapriolen der Übergangszeit heißt Layering. Was in der Damenmode gang und gäbe ist, entdeckt auch die Männerwelt. Wobei sich zum Wohlfühlklima am Körper auch hier der coole Look gesellt. Der Jackenspezialist Milestone, 1994 in Ingolstadt gegründet und mittlerweile bei mehr als 4.000 Handelspartnern in 30 Ländern auf der Lieferantenliste, befürwortet das Spiel mit Kontrasten bei Materia lien und Farben. Der Parka »Jungle« gilt als Klassiker. Zum TrendPiece im Schaufenster und am POS wird er in Kombination mit der ärmellosen Steppweste »New York Padding«. Solcherart gemeinsam offeriert, garantiert er dem Konsumenten nebst Temperaturausgleich einen stilsicheren Auftritt – und dem Händler dank dieser Zusatzempfehlung mehr Umsatz in der Kassenlade. Alle Bilder © Uwe Brandt SOCIETY Jutta Pemsel (Firma Kaufstrasse), Christoph Feucht (Modehäuser Feucht), Bernhard Adelsberger (Modehaus Adelsberger), Marianne Stöcker (Modehaus Stöcker) Walter Eigner, Jens Herzig, Tina Simon, Ralf Weber WENN ROBERTO AUF GERRY TRIFFT Wer? Gerry Weberr Wo? Gusswerk, Salzburg Was? Von der Brandboxx ins Gusswerk: Das deutsche DOB-Label Gerry Weber übersiedelte im großen Stil mit seinem Showroom. Nun finden alle drei Labels – Gerry Weber, Taifun und Samoon – unter einem Dach Platz. Und was für ein Dach das ist! Loft-Atmosphäre trifft auf Industrie-Chic. Der hohe Raum, der großzügige Platz, die sichtbaren Holzbalken – alles ziemlich trendy. Dazu viel Weiß, ein Büro, das über dem Showroom wie ein Adlerhorst thront, und – Roberto Blanco. Zum VIPOpening reiste nicht nur CEO Ralf Weber an, sondern auch dessen persönlicher Freund, Entertainer Roberto Blanco. Mit seiner Ehefrau begutachtete er die neuesten Kollektionen, lauschte der Live-Band und rauschte dann zu einem Essen in Salzburgs Innenstadt ab. Unter den Gästen der Eröffnung war das Who’s who des österreichischen Modehandels, u. a.: Jutta Pemsel (Kaufstrasse), Christoph Feucht (Modehäuser Feucht), Bernhard Adelsberger (Modehaus Adelsberger) und Marianne Stöcker (Modehaus Stöcker). AKRIS IN DER WIENER STAATSOPER © Akris, Akris Verklungene Feste SHISHOV YAKOVLEVA WIENER STAATSOPER: Die Tänzer der Wiener Staatsoper in Kostümen von Akris AKRIS-STORE: Im neuen Akris-Store wird erstmalig das neue Akris-punto-Ladenkonzept umgesetzt. Wer? Akris Wo? Wien Was? Das Schweizer Luxuslabel Akris hat gleich doppelten Grund zur Freude: Chefdesigner Albert Kriemler durfte für die Ballett-Neuinszenierung »Verklungene Feste/Josephs Legende« an der Wiener Staatsoper die Kostüme entwerfen. Premiere feierte das Stück Anfang Februar, nach der Premierenserie wird es in das Repertoire der Wiener Staatsoper aufgenommen und über die nächsten Jahre gespielt. Wäre dieser Anlass nicht schon Grund genug, zu feiern, eröffnete Akris auch noch die neue Boutique (Tuchlauben 8) mitten im Herzen der Altstadt – unweit der alten Location am Kohlmarkt. Auf nunmehr 126 m2 wird die komplette Range gezeigt: Akris, Akris Accessoires und Akris punto. Highlight ist ein separater großzügiger Anproberaum für Abendgarderoben, den Albert Kriemler extra für die Ballstadt Wien entwerfen ließ. Außerdem wird erstmalig das neue Akris-punto-Ladenkonzept umgesetzt – mit Details wie einer hinterleuchteten Tupfenwand und s-förmigen Kleiderständern. 40 TZ 05 2015 CHEFDESIGNER: Albert Kriemler schneiderte den Balletttänzerinnen edle Roben auf die zarten Körper. GRUPPENBILD MIT MODELS: Riccardo Manente (Praio), Alessandra und Heinrich Dieter Kiener (Stiegl), Oliver Schwenk (Odlo) AM RED WALK: Stiegl-Fashion in Rot-Weiß-Rot und mehr SOCIETY MODEFARBE »STIEGL-ROT« Wer? Stiegl Wo? Brauwelt Salzburg Was? Gleich drei neue Modelinien präsentierte Österreichs größte Privatbrauerei Anfang März: Klassik, Sport und Fashion. Für die Eigentümerfamilie Kiener ist die Kollektion mehr als nur Merchandising-Ware: Mode »nach dem Reinheitsgebot« umfasst hohen Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit sowie obligatorisches »Made in Europe«. Dafür bürgen die professionellen Partner aus der Textilindustrie, die Corinne Kremsmayer – Absolventin der Modeschule Hallein und Firmengründerin von »private labeling« – zusammenführte. So sorgt u. a. Praio für den Look der Jersey-Teile, aus dem Hause Odlo stammt die Gym Wear, und Enzo Lorenzo steuert Strick, Hemd und Bluse bei. Freilich darf das biermarkentypische Rot genauso wenig fehlen wie der markante Schriftzug oder die Stiegl-Stiege, z. B. als Gesäß taschen-Stick bei Jeans. Die Fashion-Show am Laufsteg quer durch die historischen Räumlichkeiten des Brauwelt-Museums erlebten rund 250 Gäste, darunter Modeagent Gunther Grebe, Modeschuldirektorin Michaela Joeris, McArthurGlen-OutletcenterManager Petr Proy, Odlo-Geschäftsführer Oliver Schwenk oder Praio-Designer Riccardo Manente. Käuflich zu erwerben ist die Stiegl-Fashion ab sofort im hauseigenen Braushop – der Onlinevertrieb und weitere Shoppartner sind in Planung. alle bilder © Stiegl ADABEIS: Ex-Playmate AnnaMaria Kagerer, Stylist Samuel Sohebi, Ex-»Bachelor«Teilnehmerin Georgina Fleur firmen&personen IG IMMOBILIEN: GFRERER LEITET ROSENARCADE Mit Jahresbeginn hat Katharina Gfrerer die Cen terleitung der Rosenarcade in Tulln übernommen. Ihr Engage ment für die Rosenarcade ist Teil einer größeren Umstrukturierung. So über nimmt Gfrerer die Centerleitung von Stefan Krejci, der weiterhin Center leiter des City Center Amstetten bleibt und als IG-Retail-Officer tätig sein wird. Die 34-jährige Gfrerer behält außerdem die Leitung des Stadion Centers in Wien, die sie seit 2007 inne hat. Neben den beiden Einkaufszentren zählen zu ihrem Aufgabenbereich bei der IG Immobilien zudem die Leitung PR & Marketing sowie die Leitung der Center-Management-Abteilung, der IG Serviced Apartments und der IG Concierge Services. UMDASCH: FORUM IN WIEN, REISE NACH PARIS Auf dem Programm der Umdasch Shop Academy stehen auch heuer wieder zahlreiche Veranstaltungen, die dem Handel Antworten auf die aktuellen turbulenten Entwicklungen geben wollen. Unter dem Titel »Der Multi channel-Kunde ist kein Mythos« hält Claudia Engel-Hutner am 24. März in Amstetten ein Seminar für Führungs kräfte, die Digital Natives als Kunden begeistern wollen. Weitere Highlights sind Shop-Expeditionen mit Christian Mikunda nach Paris (20. bis 22. Mai) und Singapur (1. bis 5. November) sowie das Umdasch-Shop-Academyund Design-Forum am 22. Oktober in Wien. Im Park Hyatt Vienna, Teil des Goldenen Quartiers, werden u. a. Trendforscherin Li Edelkoort, Architekt Daniel Libeskind und Ökonom HansWerner Sinn am Podium stehen. Tags darauf führt Christian Mikunda im Rahmen einer weiteren Shop-Expedi tion durch Highlights der Wiener Han dels- und Architekturszene. Seminare, Vorträge und Workshops gibt es zu Themen wie »Mit Beratung begeistern« oder »Läden von morgen gestalten«. 42 TZ 05 2015 SATTLER AG: TRAUER Die Sattler-Gruppe trauert um ihren Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Tessmar-Pfohl, der am 5. März in Graz verstorben ist. Geboren im Jahr 1942, trat er nach Abschluss seines Studiums für Welt handel an der Universität Wien in das 1875 gegründete Familienunternehmen Sattler Textilwerke OHG ein. Ab 1983 leitete er den Betrieb und baute ihn kontinuierlich aus. Seinen Sohn Alexander berief er später als fünfte Generation in den Vorstand. Werner Tessmar-Pfohl engagierte sich auch außerhalb des eigenen Unternehmens. So war er Vorsitzender des Uni-Rates der Karl-Franzens-Universität Graz, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steiermärkischen Sparkasse, Mitglied des Aufsichtsrates der Erste Bank, langjähriger Präsident der Industriel lenvereinigung Steiermark, Vizepräsi dent der österreichischen Industriellen vereinigung und Sektionsobmann der Sparte Industrie. Für seine Leis tungen erhielt er höchste staatliche Auszeichnungen. HAGLÖFS: SALES MANAGER ÖSTERREICH Die Outdoor-Marke Haglöfs hat seit Anfang Dezember ein neues Gesicht im Sales-Team für den Markt in Österreich: Der 28-jährige Daniel Mühlbacher wird offiziell als Sales Manager Österreich für Haglöfs im Einsatz sein. Sein Vorgänger, Thomas Blau, verlässt das Unternehmen nach vier Jahren. Mühlbacher ist nicht nur Branchen-Insider, sondern kennt die Welt der Sportbekleidung auch aus der Sicht eines Profisportlers: Er war Mitglied des DSV-BiathlonTeams und geht auch privat gerne nach draußen – zum Skifahren, Rad fahren oder Klettern. Bevor er zu Haglöfs wechselte, arbeitete er bereits für Salomon Deutschland und für Fischer Alpin & Nordic. Bis 2009 noch war Daniel Mühlbacher aktiver Biathlet. WORLDSKILLS: BOGNER IM TEAM AUSTRIA Florian Bogner (21) ist Schnittmacher bei Schneiders in Salzburg, als Kleinstunter nehmen wohl jüngster Maßschneider meister des Landes sowie mit dem siegreichen Entwurf einer Bikerjacke seit letzten November auch österreichi scher Berufsstaatsmeister. Dieser Erfolg ebnet ihm den Weg nach São Paulo, wo im heurigen August die Weltmeister schaften »WorldSkills« stattfinden. Das 35-köpfige Team Austria trifft dort auf rund 1.000 Teilnehmer aus 70 Nati onen und wird seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Bogner tritt in der Kategorie Fashion Technology an, hier gilt es u. a., ein Kleid nach Vorgaben anzufertigen, dazu passende Jacken zu entwerfen und eine davon innerhalb von zehn Stunden zu realisieren. S.OLIVER: HECKELSBERGER NEUER CFO Mit 30. März übernimmt Susanne Heckelsberger die Position des CFO (Chief Financial Officer) bei der s.Oliver Group. Sie folgt damit auf Hanspeter Mürle, der das Unterneh men aus privaten Gründen verlässt, wie es in einer Aussendung heißt. Heckelsberger bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen Führungs funktionen internationaler und börsen notierter Konzerne und Unternehmens gruppen sowie als Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin mit. Sie war unter anderem für die Wirtschaftsprüfungs gesellschaft KPMG tätig, war Geschäfts führerin einer Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, Finanzvorstand für eine global tätige Unternehmensgruppe in einem MDAX-Konzern und COO bei einem Tochterunternehmen der Alli anz. Zudem war Heckelsberger nach dem Aufbau ihrer Unternehmens beratung als Head of Risk Management and Internal Audit bei Ferrostaal AG sowie als Head of Finance bei Linde Engineering tätig. Die s.Oliver-Gruppe kennt sie bereits aus ihrer Beratungs tätigkeit im Finanzbereich. Firmen&Personen HAUPT: NEU AUFGESTELLT Bernhard Schäfer ging nach 15 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand, ihm folgt Lutz Schira (Foto) als Brand Director nach. Der 51-Jährige arbeitete zuvor sieben Jahre als Head of Product Management für Camel active Shirt, frühere beruf liche Stationen waren Burlington und Cinque. Ebenfalls neu im Führungs team ist Vertriebsleiter Jürgen Weinert, der von Seidensticker kommt. Auch der Österreich-Vertrieb ist neu organisiert, die Hemdenkollektion legt nun Arthur Plattner vor. Die 1926 gegründeten Georg Haupt Bekleidungswerke ver stehen sich künftig als Markendach für »haupt fashion«, wo dem Hemd mehr Freiheit in der modischen Aussage gegeben wird. PORSCHE DESIGN: KURTZKE WIRD CEO Christian Kurtzke wird neuer Geschäftsführer bei der Porsche Design Group (Porsche Lizenzund Handelsgesellschaft mbH & Co. KG) und übernimmt zudem den Vorsitz der Geschäftsführung. Seit 2008 ist der 45-Jährige Vorsitzender der Geschäftsführung und Kreativdirektor der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. K urtzke folgt bei der Porsche Design Group auf Jürgen Geßler, der bereits aus der Geschäftsführung ausgeschieden ist. Bis zum Eintritt von Kurtzke werden die Geschäfte gemeinschaftlich von den weiteren Geschäftsführern Frank Angelkötter (Chief Financial Officer) und Roland Heiler (Chief Design Officer) geleitet. HANRO: INTERNATIONALE VERKAUFSLEITERIN Seit dem 1. März trägt Brigitte Hardt die Gesamtverantwortung für den weltweiten Vertrieb der Marke Hanro. Die 40-jährige Diplom betriebswirtin ist bereits seit 2007 beim Wäsche- und Loungewear-Unternehmen und hat in ihrer bisherigen Funktion als Exportleiterin die Hanro-Vertriebsstrukturen in rund 40 Ländern auf- und ausgebaut. In ihrer neuen Funktion als internationale Verkaufsleiterin werden zusätzlich zum Exportteam auch die Marktverantwortlichen der umsatzstärksten HanroLänder mit Vertriebsniederlassungen – die USA, die Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich – direkt an Hardt berichten. Sie soll nun eine engere Zusammen arbeit der Länder, eine global abgestimmte, einheitliche Verkaufspolitik in allen Märkten und dadurch eine schnellere Erreichung der Wachstumsziele und Strategieumsetzung sicherstellen. Vor ihrem Engagement bei Hanro war Brigitte Hardt unter anderem von 2001 bis 2007 als Exportleiterin bei der deutschen Kanz Kinderbekleidung. Klagenfurt Fußgängerzone, Bestlage Gut eingeführte Boutique, ca. 65m2, sucht Nachfolge wegen Pensionierung. Für weitere Informationen melden Sie sich bitte unter 0664/5230607 PICARD: GENERATIONSWECHSEL Mit 1. Jänner hat Thomas Picard die verantwortliche Leitung der Picard Leder waren GmbH & Co. KG an seinen Neffen Georg Picard übergeben. Thomas Picard war 40 Jahre im Unternehmen tätig, nach seinem Eintritt wurde er 1982 Geschäftsführer der Picard Lederwaren, im Jahr 1985 übernahm er von seinem Vater die Geschäftsleitung. Gemeinsam mit seinem Bruder Christof zeichnete er bis 2000 für das Design verantwortlich. Mit der Übergabe an seinen Neffen liegen die Geschicke des Unternehmens nun in den Händen der vierten Generation. Georg Picard ist bereits seit 15 Jahren Teil des Führungsteams bei Picard HANDELSVERBAND: NEUES INNOVATIONSRESSORT Beim Handelsverband entstand das neue Ressort »Innovation im Handel« unter der Leitung von Werner Wutscher. Als Gründer und Geschäftsführer der New Venture Scouting spürt er für innovationsinteressierte Unternehmen weltweit passende Start-ups und junge Technologieunternehmen auf. Dabei liegt ein Fokus auf neuen Retail- und Logistiklösungen. Die erste Sitzung findet am 9. Juni statt und wird die Rolle der Start-ups als Innovationstreiber beleuchten sowie mögliche Modelle der Kooperation und Erfolgsfaktoren anhand konkreter Best-Practice-Beispiele aufzeigen. Werner Wutscher war von 2007 bis 2011 im Vorstand der Rewe International AG. Zuvor war er in der Wirtschaftskammer Österreich und in der Agrana Beteiligungs-AG tätig, ehe er zum Generalsekretär des Lebens ministeriums bestellt wurde. IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48100, E-Mail: office@manstein.at, Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at, Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, m.friedl@textilzeitung.at, Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, s.arlits@textilzeitung.at, Christian Derflinger (cd), christian@derflinger.at, Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at, Hildegard Suntinger (hs), hil.suntinger@gmx.at, Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, c.joerdens@textilzeitung.at, Redaktionsassistenz: Kevin Widler, DW 211, k.widler@textilzeitung.at Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, c.jordan@textilzeitung.at, Anzeigenberatung: Mag. 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Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels , Web: www.textilzeitung.at, Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. TZ 05 2015 43 viBIZ Digital Shopfitting Digital Services viBIZ Digital Shopfitting Über seine Rolle als ein führendes europäisches Ladenbau-Unternehmen hinaus ist Umdasch Shopfitting Vorreiter bei der Entwicklung und Realisierung digitaler POS-Konzepte. Dafür steht die Division viBIZ (visionäres Business). umdasch-shopfitting.com