Dividendentitel: Auf die Auslese kommt es an
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Dividendentitel: Auf die Auslese kommt es an
Das Vontobel-Monatsmagazin für strukturierte Produkte Dividendentitel: Auf die Auslese kommt es an Markt im Fokus, Seite 6 Aktienanleihen: Wie Dividenden die Konditionen beeinflussen Know-how, Seite 12 Pharmariesen sagen Alterskrankheiten den Kampf an Investmentidee, Seite 14 November/Dezember 2014 – Ausgabe Deutschland 2 mehrwert November/Dezember 2014 Inhaltsverzeichnis 3 Editorial 4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen an den Kapitalmärkten 6 Markt im Fokus Dividendentitel: Auf die Auslese kommt es an 9 Interview Mit Andreas Nigg, CFA, Head of Equity and Commodity Strategy, Bank Vontobel AG 10 Charts des Monats SAP und Alllianz im Fokus 11 Hebel-Kolumne »Schließlich wissen wir alle, dass man sich an der Börse nicht nur auf sein Glück verlassen sollte.« 12 Know-how Aktienanleihen: Wie Dividenden die Konditionen beeinflussen 14 Investmentidee Pharmariesen sagen Alterskrankheiten den Kampf an 16 Rohstoff-Kolumne Getreidepreise erholen sich 17 Antworten auf Ihre Fragen Wie unterscheiden sich Optionen und Optionsscheine? 18 Wussten Sie, dass … 19 News und Tipps Das Vontobel-Logo: Wie aus Sternen ein Quadrat wurde »Die Stärken von Dividendenstrategien begründen sich oft in Investitions entscheidungen, die nach definierten Regeln gefällt werden.« Andreas Nigg, CFA, Head of Equity and Commodity Strategy, Bank Vontobel AG 3 mehrwert November/Dezember 2014 Editorial Liebe mehrwert-Leserinnen und -Leser, Heiko Geiger Head of Public Distribution Deutschland und Österreich Anleger, die eine substantielle Renditequelle mit regelmäßigen Ausschüttungen suchen, landen schnell bei Dividendentiteln. Selektiert man allerdings seine Dividendenflagschiffe anhand der erweiterten Dividendenrendite, so wird man keine nachhaltigen Dividendenausschüttungen erhalten. Die Solactive AG hat einen Index kreiert, der in Unternehmen investiert, die nachhaltig Dividenden zahlen und gleichzeitig über eine tiefe Volatilität verfügen. Auf Seite 6 erfahren Sie, wie dieser Index zusammengesetzt ist und welche Vorzüge diese Strategie bietet. Außerdem stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser neues Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive European High Dividend Low Volatility Index vor. Bestimmten Segmenten der Pharmaindustrie dürfte eine rosige Zukunft bevorstehen. Die Gründe liegen vor allem in der Alterung unserer Gesellschaft und in der Entwicklungsdynamik vieler aufstrebender Regionen. Auf Seite 14 lesen Sie, welche Sektoren der Pharmaindustrie boomen und welche Unternehmen davon profitieren könnten. Wir freuen uns, Ihnen die nächste mehrwert-Ausgabe im neuen Jahr zu präsentieren. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und erfolgreiche Anlageideen sowie eine besinnliche Adventszeit. Mit freundlichen Grüßen Heiko Geiger Financial Products/Public Distribution, Vontobel Frankfurt am Main Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zum »mehrwert«. Senden Sie uns eine E-Mail an zertifikate@vontobel.de. In der Rubrik »Antworten auf Ihre Fragen« werden unsere Spezialisten Stellung nehmen. 4 mehrwert November/Dezember 2014 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen an den Kapitalmärkten Aktienmärkte EURO STOXX 50® 3.600 9.000 3.100 7.000 5.000 2009 DAX 1.400 2.600 2.100 2010 2011 2012 2013 2014 1.200 1.000 800 600 400 1.600 3.000 ® MSCI® Emerging Markets Index Indexpunkte 11.000 Indexpunkte Indexpunkte DAX® 2009 2010 EURO STOXX 50 2011 ® 2012 2013 2014 2009 2010 2011 2012 2013 2014 MSCI® Emerging Markets Index Quelle: Bloomberg; Stand am 11.11.2014. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. USA1 Die US-Indizes erlitten Anfang Oktober kräftige Verluste, was mit den enttäuschenden Konjunkturdaten zusammenhing. Nachdem die Kurse des S&P 500® bei hoher Volatilität aus dem Aufwärtstrend herausgefallen waren und am 15. und 16.10. in der Spitze nur knapp über 1.800 Punkten einen Halt gefunden hatten, setzte ab dem 17.10 eine Gegenbewegung ein: Der S&P® nahm Kurs auf 2.000 Punkte. Der Dow Jones kletterte bis zum Ende des Monats von über 16.000 auf 17.200 Punkte. Dass die von Marktteilnehmern als »Flashcrash« bezeichnete Talfahrt bei den US-Indizes drehte, lag zum einen an Spekulationen um ein Eingreifen der US-Notenbank Fed. Zum anderen stützten verbesserte Wirtschaftsdaten aus den USA. Einen besonders kräftigen zusätzlichen Impuls gab dann zum Ende des Monats die überraschende geldpolitische Lockerung der Bank of Japan, die die Anleger an der Wall Street in ihrer Kauflaune bestärkte. Vor diesem Hintergrund markierte der Dow Jones bei 17.387 Punkten ein neues Allzeithoch. Der marktbreitere S&P 500® gewann am letzten Handelstag des Monats 1,02 %, während an der Technologiebörse Nasdaq der Composite-Index um 1,29 % zulegte. Deutschland2 Der DAX® startete im Oktober mit 9.500 Punkten, fiel aber in einem Abwärtstrendkanal bis zum 16. des Monats auf knapp über 8.300 Punkte, womit er wieder auf dem Niveau des Jahres 2013 notierte. Die Panik der Anleger spiegelte sich im VDAX®: Am 16.10. war der Stressindikator bis auf 33 % hochgeschossen. Hintergrund der überstürzten Verkäufe waren die Sorgen um die europäische Wirtschaft. Jüngste Inflationsraten signalisierten eine weitere Abschwächung des Preisdrucks in der Eurozone, was die Angst vor einer Deflation erhöhte. Ab dem 17.10. notierte der DAX® wieder fester – der Markt in New York hatte sich stabilisiert – und am 23.10. gelang es ihm, die Marke von 9.000 Punkten zu überwinden. Nachdem am 26.10. die Ergebnisse des EZB-Stresstests bekannt gegeben worden waren, drehte der DAX® am Montagmorgen zunächst ins Plus, um nach Veröffentlichung der schwachen Zahlen des Ifo-Geschäftsklimaindex wieder zurückzurutschen. Als zum Ende des Monats Japans Notenbank den Geldhahn überraschend noch weiter aufdrehte, legten die DAX®-Titel auf breiter Front zu und ließen die Marke von 9.000 Punkten deutlich hinter sich. Wichtiger Hinweis 2 Dieser Beitrag wurde von GodmodeTrader (www.godmode-trader.de) erstellt und unverändert von der Bank Vontobel Europe AG (Vontobel) weitergegeben. Für den Inhalt ist ausschließlich die angegebene Drittquelle verantwortlich. Weitere Informationen sowie die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sind der aufgeführten Website der Drittquelle zu entnehmen. Vontobel übernimmt für den Inhalt, die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen keine Gewähr. Vontobel wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen nur Informationszwecken und sind kein Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots oder zur Zeichnung, zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie werden außerhalb einer etwaigen Vertragsbeziehung mitgeteilt, begründen zu keinem Zeitpunkt ein vertragliches Beratungs- oder Auskunftsverhältnis und beinhalten keine Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind keine »Finanzanalysen« im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes, genügen nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegen keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Sie können von den von Vontobel bzw. von Unternehmen der Vontobel-Gruppe veröffentlichten Analysen abweichen. mehrwert November/Dezember 2014 Marktbericht Rohstoffmärkte Zinsen Währungen JPMCCI Aggregate Euro-Bund-Future EUR/CHF – EUR/USD Prozentpunkte Indexpunkte 550 500 450 400 350 300 Absoluter Wert (in EUR/CHF) 155 600 145 135 125 115 2009 2010 JPMCCI Aggregate 2011 2012 2013 2014 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Euro-Bund-Future 1,60 1,60 1,40 1,40 1,20 1,20 1,00 1,00 2009 EUR/CHF 2010 2011 2012 2013 2014 Absoluter Wert (in EUR/USD) 5 EUR/USD Quelle: Bloomberg; Stand am 11.11.2014. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. Europa2 Aufkommende Wachstumsangst hielt Europas Börsen im Oktober in Bann. So stürzte etwa der STOXX® 600 von seinem Septemberhoch bis zum Tief im Oktober um 11%. Besonders augenfällig wurde die schlechte Entwicklung der europäischen Aktien im Licht des US-Aktienmarktes: Der S&P 500® verbuchte seit Jahresbeginn ein Plus von 6 %. Analysten argumentierten angesichts der Schwäche europäischer Aktien allerdings, dass die Anleger möglicherweise zu viel Pessimismus in Bezug auf die Wachstumsaussichten der Unternehmen hegen: Um das Wachstum anzukurbeln, werde die EZB ihre Geldpolitik massiv lockern und zugleich den Euro schwächen. Am besten schnitten im Oktober die britischen Aktien ab, wie der Russell Developed Europe Index zeigte. Getragen wurde die starke Performance der Aktien aus dem Vereinigten Königreich von der Erholung der britischen Wirtschaft. Allzu beherzt griffen die Anleger jedoch auch hier nicht zu: Aufgrund des Anziehens der Wirtschaft dürfte die britische Zentralbank bald ihre Leitzinsen erhöhen. Anders als in Großbritannien werde das Wachstum in der Eurozone jedoch trotz geldpolitischer Schritte weiterhin schwach bleiben, prognostizierten Analysten übereinstimmend und mahnten zur Vorsicht: Die Anleger sollten keine ausufernde Aktienrally erwarten. Emerging Markets1 Der Wachstumsausblick für Schwellenländer hat sich in den letzten Monaten weiter eingetrübt, insbesondere in China prognostizieren die Vontobel-Experten für 2015 eine Wachstumsverlangsamung auf 6,9 %. Zwei positive Ausnahmen sind Mexiko und Indien, wo mittlerweile reformwillige Regierungen an der Macht sind und eine deutliche Wachstumserholung voranschreitet. Mexiko dürfte in den kommenden Monaten insbesondere von der US-Konjunkturerholung profitieren. Schwellenländeranlageklassen, speziell Anleihen in lokalen Währungen, dürften durch eine anhaltend hohe globale Liquidität unterstützt bleiben. Zwar hat die Fed ihr Anleihekaufprogramm eingestellt, jedoch sollten die expansiven Maßnahmen der EZB und der Bank of Japan dies kompensieren. Im Umfeld tiefer Renditen in Industrieländern dürften Renditen um die 6,5 % für Schwellenländeranleihen in lokaler Währung äußerst attraktiv bleiben – vor allem, da sich Fundamentaldaten wie Leistungsbilanzen weiter verbessern. Währungsentwicklung CHF/EUR/USD 2 Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Oktober erneut bekräftigt, im Notfall auch mit unbegrenzten Devisenkäufen den Mindestkurs von CHF 1,20 zum Euro zu verteidigen: »Wir werden mit der allergrößten Entschlossenheit sicherstellen, dass der Mindestkurs nicht infrage gestellt wird«, versicherte SNB-Ratsmitglied Fritz Zurbrügg laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am 21. Oktober. Die SNB werde wenn nötig »unbegrenzte Käufe von ausländischen Währungen« tätigen und gegebenenfalls auch andere Maßnahmen ergreifen. Der Euro-Dollar-Wechselkurs änderte zum Oktoberbeginn nach einer beinahe drei Monate andauernden Abwärtsbewegung seine Richtung und tendierte bis zur Monatsmitte leicht fester. Hintergrund waren durchwachsene Konjunkturdaten aus den USA. Mit dem Ende der Quantitative-Easing-Maßnahmen und der Aussicht auf eine bevorstehende erste Zinsanhebung sollte jedoch zukünftig ein stärkerer US-Dollar einhergehen. Diese Einschätzung vieler Analysten spiegelte sich auch im Wechselkurs: Zum Monatsende ermäßigte sich der Euro mit fallender Tendenz auf unter USD 1,25. 1 2 Beitrag von Vontobel Research Beitrag von GodmodeTrader (www.godmode-trader.de) 6 mehrwert November/Dezember 2014 Markt im Fokus Dividendentitel: Auf die Auslese kommt es an Dividendenzahlungen sind eine wichtige Ertragsquelle. Aufgrund der starken operativen Verfassung vieler Unternehmen zeigen sich diese derzeit spendabel. »Blindes Kaufen« von Aktien mit hohen Dividendenrenditen macht jedoch wenig Sinn, vielmehr sollte man bei der Titelauswahl systematisch vorgehen. Ein neuer Index könnte dabei helfen. Rund um den Globus strotzen viele Unternehmen geradezu vor finanzieller Kraft. Diese These bestätigt nicht nur ein Blick auf die seit mehreren Jahren nach oben zeigenden Aktienkurse, sondern auch die Bilanzen der Konzerne, wo sich immense Geldbestände auftürmen. Gemäß der im Januar 2014 publizierten Analyse »M&A Perspectives« der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte bringen es allein die weltweit 1.000 größten Unternehmen außerhalb des Finanzsektors zusammen auf Barreserven in Höhe von USD 2,8 Billionen. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sich die Konzerne hinsichtlich ihrer Ausschüttungen spendabel zeigen wie nie – vereinzelt auch mit sanftem Druck der Aktionäre. Im ersten Quartal 2014 legten die global gezahlten Dividenden um knapp ein Drittel oder USD 54,6 Milliarden zu. Mit USD 228,4 Milliarden erreichten die Gewinnbeteiligungen einen Rekordwert für das erste Vierteljahr (Henderson Global Investors Ltd.; Mai 2014). Großzügige Ausschüttungen Vielen Anlegern kommen die großzügigen Ausschüttungen gerade recht. Schließlich stoßen sie bei der Suche nach Renditen schon seit Jahren auf Magerkost und auch jüngste geldpolitische Beschlüsse zeigen, dass ein Ende des Zinstiefes nicht in Sicht ist. Gleichwohl fußt der Reiz der Dividende als Renditequelle nicht nur auf dem Mangel an Alternativen. Seit jeher steuert dieses Instrument, mit dem Unternehmen ihre Teilhaber am Gewinn partizipieren lassen, einen Großteil zu den Gesamterträgen der Anlageklasse Aktien bei. Laut Berechnungen von Allianz GIobal Investors erreichte der MSCI® Europa zwischen 1970 und 2012 eine jährliche Rendite von 9,8 %. Während davon 5,7 % auf Kursgewinne zurückzuführen waren, steuerten die Dividenden der Indexmitglieder 4,1 Prozentpunkte zur annualisierten Gesamtperformance bei (»Dividendenstrategien in Zeiten Die Ausschüttungspolitik ist längst auch als viel beachtetes Qualitätskriterium börsenkotierter Gesellschaften etabliert. Ein häufig verwendeter Gradmesser ist dabei die Dividendenrendite. Diese Kennzahl stellt die zuletzt geleistete oder zukünftig erwartete Ausschüttung in Relation zum aktuellen Aktienkurs dar. Allein betrachtet kann sie nicht mehr als eine Momentaufnahme sein. Langfristig nachhaltige Dividendenstrategien betrachten mehrere Kennzahlen und legen Wert darauf, dass Unternehmen ein langfristiges Dividendenwachstum pflegen und vor allen Dingen die Dividende nicht aus der Substanz heraus bezahlen. Spendable Briten Eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite zeigen Aktien aus Großbritannien. Per 30. September 2014 betrug diese im Leitindex FTSE 100 laut einem von der FTSE Group vorgelegten Factsheet exakt 3,50 %. Auf der Insel hat eine besonders aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik durch die etablierte Aktienkultur lange Tradition. Hinzu kommt, dass die Konzerne ihre Cash-Bestände seit der Finanzkrise enorm ausgebaut haben. Bei einer Reihe von britischen Aktien beläuft sich die erwartete Dividendenrendite auf mehr als 5 %. Das gilt beispielsweise auch für das Pharmaschwergewicht GlaxoSmithKline mit einem Wert von 5,3 %. Rückblickend auf die letzten fünf Jahre erhöhte der Konzern die Ausschüttung jährlich im Schnitt um mehr als 6,5 % (Bloomberg, Reuters, Solactive; 28.10.2014). Ebenfalls auf die Mischung aus hohen und deutlich wachsenden Dividenden stoßen Anleger bei Pennon Group. Das Unternehmen beschäftigt 4.800 Mitarbeiter und ist unter anderem in der Wasserversorgung und -entsorgung aktiv. Eine vergleichbare Strategie fährt auch Standard Life. Seit dem Börsengang im Juli 2006 erhöhte der Assekuranzkonzern die Gewinnbeteiligung Jahr für Jahr. Kürzlich sorgte das Unternehmen mit dem Verkauf des Kanadageschäftes für Aufsehen. Standard Life möchte die Aktionäre laut einer Medienmitteilung vom 3. September 2014 mit einer Sonderdividende von umgerechnet rund CHF 2,7 Milliarden am Deal teilhaben lassen. Grafik 1: »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« – Auswahlprozess Auswahlpool der 500 größten Unternehmen Europas Zentrale Kriterien: • Kein negativer Ertrag pro Aktie während der letzten 12 Monate • Kein negatives jährliches Dividendenwachstum während der letzten 5 Jahre Selektion von 40 Unternehmen Kriterium: • Höchste erwartete Dividendenrendite Selektion von 30 Unternehmen Kriterium: • Höchstes durchschnittliches Dividendenwachstum über 5 Jahre Selektion von 20 Unternehmen Finales Kriterium: • Tiefste Volatilität der finanziellen Repression«; März 2013). Quelle: Vontobel 7 mehrwert November/Dezember 2014 Markt im Fokus Auf die Auslese kommt es an, denn bewährte Dividendenstrategien berücksichtigen bei der Aktienauswahl oft gleich mehrere Faktoren. Innovative Benchmark Widerhall findet die attraktive Dividendenkultur Großbritanniens auch im neu lancierten, innovativen »Solactive European High Dividend Low Volatility Index«. Die Ausrichtung der neuen Benchmark ist dabei gesamteuropäisch. Herkömmliche Dividendenindizes wie der allseits anerkannte S&P® Aristocrats oder auch der STOXX® Select Dividend Index Grafik 2: Rückrechnung des »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« anhand historischer Daten in EUR Zunächst wird ein Pool geschaffen. Dieser enthält – gemessen an der Marktkapitalisierung – 500 europäische Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Qualitativ dürfen die infrage kommenden Firmen in den zurückliegenden zwölf Monaten kein negatives Ergebnis je Aktie erzielt haben. Außerdem muss die Dividende über einen historischen Zeitraum von fünf Jahren ohne Unterbrechung jährlich entweder stabil geblieben oder gestiegen sein (Grafik 1). 220 200 Wertentwicklung in % fokussieren zu stark auf die erwartete Dividendenrendite. Vergangene Dividendenzahlungen oder die Herkunft der Dividende werden nicht oder nur am Rande betrachtet. Regionale Selektionskriterien und Kappungen bei der Auswahl führen bei diesen Indizes dazu, dass die Dividendenstars nicht konsequent in den Index aufgenommen werden. Hinter dem neuen Indexkonzept steckt die Idee der systematischen Suche nach bewährten und gleichzeitig aussichtsreichen Dividendentiteln. Dazu wurden klare Regeln für die Aktienauswahl definiert. 180 160 140 120 100 80 Okt 09 Okt14 STOXX® Europe Select Dividend S&P® High Yield Aristocrats Solactive European High Dividend Low Volatility Index Quellen: Solactive, Bloomberg Nachhaltige Dividendenstrategie Sobald der Auswahlpool gebildet ist, werden die enthaltenen Titel streng auf weitere Merkmale hin überprüft. Zunächst selektiert der Indexanbieter Solactive AG die 40 Aktien mit der größten erwarteten Dividendenrendite. In einem nächsten Schritt erfolgt die Sortierung nach dem durchschnittlichen Dividen- denwachstum über die jeweils vergangenen fünf Jahre. Übrig bleiben die 30 Aktien mit der höchsten Steigerungsrate. Aus dieser Auswahl schaffen es daraufhin die 20 Aktien mit der niedrigsten Volatilität in die finale Indexzusammensetzung. Die skizzierte Methodik soll der Nachhaltigkeit Rechnung tragen. Um eine erfolgreiche Dividendenstrategie zu realisieren, reicht es nicht, einzig auf die absolute Höhe respektive Verzinsung der Ausschüttung zu achten. Als letzte Hürde für die Aufnahme in den Index setzen die Verantwortlichen bewusst die Volatilität als intelligentes Qualitätskriterium ein. Je geringer die Kursschwankungsbreite, desto besser, denn mit Aktien, die zwar eine attraktive Dividende bezahlen, jedoch starke Kursausschläge verzeichnen, ist in den meisten Fällen kein Mehrwert und ein erhöhtes Verlustrisiko verbunden. Direkte Partizipation Die 20 im »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« enthaltenen Aktien sind gleichgewichtet. Darüber hinaus ist im Zuge bestimmter Ereignisse eine außerordentliche Überprüfung möglich. Die Simulation anhand historischer Daten zeigt, dass sich das Konzept in der Vergangenheit gelohnt hätte: Über einen Zeitraum von fünf Jahren hätte sich der Wert des Index in Euro mehr als verdoppelt (Grafik 2; Solactive, 8 mehrwert November/Dezember 2014 Markt im Fokus Zusammensetzung des gleich gewichteten »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« bei Anfangsfixierung Name Sektor Währung Börse Dividendenrendite (e) Ø Hist. Dividendenwachstum (5 Jahre) Volatilität 260 Tage Pennon Group Versorger GBP London 4,7 % 7,6 % 14,4 British American Tobacco Konsumartikel GBP London 4,3 % 11,2 % 14,8 GlaxoSmithKline Health Care GBP London 5,3 % 6,5 % 15,7 Rubis Versorger EUR Paris 4,9 % 9,1 % 15,9 Svenska Handelsbanken Finanzen SEK Stockholm 4,7 % 10,4 % 16,8 Sampo Finanzen EUR Helsinki 5,0 % 15,6 % 17,0 Centrica Versorger GBP London 5,8 % 8,2 % 17,3 Swiss Re Finanzen CHF Zürich 6,7 % 107,5 % 17,4 Statoil Öl & Gas NOK Oslo 4,0 % 9,7 % 17,4 Red Electrica Versorger EUR Madrid 4,5 % 14,7 % 18,1 Imperial Tobacco Konsumartikel GBP London 5,2 % 11,9 % 18,1 Informa Konsumdienstleistung GBP London 4,1 % 13,6 % 18,5 IG Group Finanzen GBP London 4,5 % 13,4 % 19,3 Next Konsumdienstleistung GBP London 5,0 % 18,6 % 19,7 Amec Öl & Gas GBP London 4,1 % 22,2 % 20,3 BAE Systems Industrie GBP London 5,0 % 6,7 % 21,1 Pearson Konsumdienstleistung GBP London 4,7 % 7,3 % 21,5 Ericsson Technologie SEK Stockholm 4,2 % 10,2 % 21,8 Standard Life Finanzen GBP London 4,8 % 6,1 % 21,9 British Sky Broadcasting Konsumdienstleistung GBP London 3,9 % 12,7 % 23,1 Quellen: Bloomberg, Reuters; (e) = erwartet Bloomberg; 27.10.2014). Zu beachten ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass historische Daten und Simulationen keine Hinweise auf künftige Entwicklungen geben können. Mit dem Open End Partizipationszertifikat auf den »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« partizipieren Anleger nahezu 1 : 1 an dieser interessanten Indexstrategie – an potenziellen Kurssteigerungen des Index, aber auch an möglichen Verlusten. Die Laufzeit des Index-Zertifikats ist nicht begrenzt und notiert in EUR. Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten droht dem Anleger ein Geldverlust. Weitere Informationen: Der Emittent dieser Produkte ist die Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main, Garant ist die Vontobel Holding AG, Zürich. Listing im Freiverkehr der Börse Frankfurt Zertifikate Premium und EUWAX® (Stuttgart). Weitere Informationen sowie den allein maßgeblichen Wertpapierprospekt zum Produkt finden Sie unter www.vontobel-zertifikate.de. Produkteckdaten Open End Partizipationszertifikat auf den »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« Basiswert »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« WKN / ISIN VZ7HDL / DE000VZ7HDL4 Startkurs des Basiswertes EUR 100,00 Bezugsverhältnis 1:1 Basispreis EUR 100,00 Festlegungstag 05.12.2014 Anfänglicher Ausgabepreis EUR 100,00 zzgl. Ausgabeaufschlag 1,5 % Laufzeit Open End Zeichnungsfrist 05.12.2014, 12:00 Uhr Bitte beachten Sie, dass bei einer Investition in dieses Produkt keine laufenden Erträge anfallen. Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten droht dem Anleger ein Geldverlust. Anleger sollten in jedem Fall beachten, dass vergangene Wertentwicklungen und/ oder Analystenmeinungen kein hinreichender Indikator für künftige Wertentwicklungen sind. Kompakt Beim neuen »Solactive European High Dividend Low Volatility Index« handelt es sich um ein innovatives Konzept: Er beinhaltet Aktien von Unternehmen, die einerseits dank ihres soliden Geschäftsmodelles eine nachhaltig stabile Dividendenpolitik betreiben können und andererseits eine tiefe Kursschwankungsbreite aufweisen. 9 mehrwert November/Dezember 2014 Interview »Bewährte Dividendenstrategien berücksichtigen oft gleich mehrere Faktoren.« mehrwert: Wie schätzen Sie die künftigen Dividendenentwicklungen ein? Längerfristig hängt die Dividendenentwicklung von der Gewinnentwicklung ab. Einige Unternehmen verzichten aber auch auf Dividendenzahlungen und bevorzugen einen Rückkauf der eigenen Titel. Dies kann die Dividendenentwicklung negativ beeinflussen. Wegen des eher verhaltenen Wirtschaftswachstums sollte man bei der Gewinnentwicklung nicht zu euphorisch werden. mehrwert: Welche grundsätzliche Bedeutung haben Dividenden für Unternehmen? Andreas Nigg, CFA Head of Equity and Commodity Strategy Bank Vontobel AG Herr Nigg verwaltet seit 1998 globale Aktienportfolios und seit 2014 gemischte Fonds (Global Balanced) für das Vontobel Asset Management. Seit 2012 hat er die Funktion des Head of Equity and Commodity Strategy inne. Dabei blickt er schon auf mehr als 20 Jahre Erfahrung als Portfoliomanager zurück, denn vor seiner Zeit bei Vontobel war er als Portfoliomanager für US-amerikanische und kanadische Aktienfonds bei UBS tätig. Andreas Nigg ist CFA Charterholder und erwarb den Bachelor of Commerce an der Universität von Calgary in Kanada. Zudem hat er das Executive Program der Swiss Banking School absolviert. Sie bieten einem Unternehmen ganz einfach die Möglichkeit, seine Aktionäre an der Gewinnentwicklung teilhaben zu lassen. mehrwert: Aus welchen Gründen sind Dividendenstrategien im aktuellen Umfeld interessant? Investoren unterschätzen oft, dass ein wesentlicher Teil der Gesamtperformance des Aktienportfolios nicht nur über einen möglichen Kursgewinn, sondern auch über Dividendenrenditen erzielt wird. Zudem fallen viele Dividendenstrategien oft etwas weniger volatil aus. Dabei ist zu erwähnen, dass diverse Dividendenstrategien im Vergleich zu den meisten Anleihenmärkten zu tendenziell höheren Auszahlungen führen, allerdings oft mit einem höheren Risiko behaftet sind. mehrwert: Welchen Mehrwert können Dividenden im Portfoliokontext bieten? Ein Mehrwert kann aus einer besseren risikoadjustierten Performance resultieren. Zusätzlich kann der Erhalt einer Dividende für Investoren, die mit dem Portfolio ein regelmäßiges Einkommen erwirtschaften möchten, interessant sein. mehrwert: Welche Arten von Dividendenstrategien gibt es und worin liegen ihre Stärken? Da gibt es viele Möglichkeiten. Kombinieren könnte man beispielsweise eine überdurchschnittliche Dividendenrendite mit einer hohen Bilanzqualität oder Aktien mit einer hohen Dividende und einer tiefen Volatilität. Eine andere Strategie ist, in Aktien zu investieren, die über einen langen Zeitraum eine stetig steigende Dividende aufweisen. Wie so oft liegen die Stärken dieser Strategien letztlich darin, dass Entscheidungen nach klaren Grundsätzen gefällt werden und definierten Regeln entsprechen. Man kann sagen, dass sich diese Strategien im Vergleich zu einem regionalen oder globalen Aktienindex oft weniger volatil zeigen. mehrwert: Welche Strategien konnten sich bereits bewähren? Meistens waren es Dividendenstrategien, die gleich mehrere Faktoren berücksichtigen. Es ist oft besser, ein Unternehmen mit ansprechender Dividende, guter Bilanz und stabilem Dividendenwachstum zu kaufen als ausschließlich auf die Höhe der Dividende zu schauen. mehrwert: Welche Risiken sind zu beachten? Gefährlich wird es, wenn die Dividendenausschüttung höher ausfällt als der Gewinn. Die Aktien von Gesellschaften, die Dividenden kürzen müssen, leiden dabei meist unter deutlichen Kurseinbußen. Zusätzlich sollte man beachten, dass auch gute Dividendenstrategien den generellen Marktbewegungen ausgesetzt sind. 10 mehrwert November/Dezember 2014 Charts des Monats SAP und Alllianz im Fokus Kursverlauf vom 08.11.2009 bis 10.11.2014 EUR 70,00 60,00 56,70 53,63 52,16 50,00 40,00 30,00 09 10 11 SAP 12 13 14 gleitender Durchschnitt (50 Tage) gleitender Durchschnitt (200 Tage) Kursstand: EUR 53,63; Stand am 10.11.2014. Mini-Futures1 auf SAP SE Basispreis 2 Stop-Loss 2 (in EUR ) (in EUR ) Hebel 2 WKN Basiswert Typ VZ6631 SAP SE Long 47,89 50,26 8,57 VZ7C7V SAP SE Long 49,75 52,22 12,00 VZ6EBF SAP SE Short 62,08 59,04 6,51 VZ6WNE SAP SE Short 59,01 56,06 10,39 Kursverlauf vom 08.11.2009 bis 10.11.2014 140,00 131,70 124,55 110,10 EUR 120,00 100,00 80,00 60,00 09 10 11 Allianz 12 13 14 gleitender Durchschnitt (50 Tage) gleitender Durchschnitt (200 Tage) Kursstand: EUR 131,70; Stand am 10.11.2014. Mini-Futures1 auf Allianz SE WKN Basiswert Typ VZ630L Basispreis 2 Stop-Loss 2 Hebel 2 (in USD) (in USD) Allianz SE Long 111,97 117,50 VZ7DZY Allianz SE Long 116,79 122,50 6,30 8,20 VZ6GG7 Allianz SE Short 144,06 136,99 11,65 VZ57NU Allianz SE Short 158,77 150,93 5,02 SAP – Der Aufwärtstrend ist gebrochen Bis zum März dieses Jahres näherten sich die Aktien von SAP mit großen Schritten dem Allzeithoch aus dem Jahr 2000, welches bei EUR 71,58 lag. Doch nach einem neuen Rallyhoch bei EUR 65,00 schwenkte der Wert ab April in eine Korrektur ein, die sich dreiecksförmig zuspitzte und Anfang September zum Bruch der langfristigen Aufwärtstrendlinie führte. Kurzzeitig fiel die Aktie bereits unter die Unterstützung bei EUR 51,87 zurück, ehe es in den letzten Wochen zu einer leichten Erholung kam. Diese Gegenbewegung im intakten mittelfristigen Abwärtstrend hat aktuell Potenzial bis EUR 56,70. Dort sollten die Bären allerdings wieder aktiv werden und den Wert bis EUR 51,87 abverkaufen. Wird diese Haltemarke ein zweites Mal unterschritten, wäre ein Verkaufssignal gebildet, dem ein mittelfristiger Einbruch bis EUR 44,59 folgen könnte. Aktuell wäre die Gefahr eines solchen Rückgangs erst gebannt, sollte die Aktie über den massiven Widerstand bei EUR 60,72 ausbrechen können. In diesem Fall wäre zugleich ein übergeordnetes Kaufsignal generiert. In der Folge dürfte die Käuferseite die 65,00-Euro-Marke erneut angreifen. Allianz – Rallyhoch im Visier der Käufer Mit dem erfolgreichen Ausbruch über den Widerstand bei EUR 108,85 setzten die Aktien der Allianz ihren übergeordneten Höhenflug zu Beginn des Jahres 2013 fort. Zunächst erreichte der Wert ein neues Verlaufshoch bei EUR 134,40, welches nach einer zwischenzeitlichen Seitwärtsphase im September dieses Jahres überschritten wurde. Allerdings versagten den Bullen bereits bei EUR 139,00 die Kräfte und eine scharfe Korrektur führte den Wert an die Unterstützung bei EUR 116,60 zurück. Deren Verteidigung löste Mitte Oktober allerdings eine neuerliche Kaufwelle aus, die die Aktie der Allianz aktuell wieder in Richtung des Verlaufshochs antreibt. Gelingt den Bullen jetzt der Ausbruch über den Widerstand bei EUR 139,00, wäre ein langfristiges Kaufsignal aktiviert. Im Anschluss dürfte der Wert zunächst bis EUR 145,00 ansteigen. Mittelfristig könnte es jedoch bereits zu einer Kaufwelle bis EUR 155,00 kommen. Erst ein nachhaltiger Bruch der Unterstützung bei EUR 116,60 würde derzeit wieder die Bären auf den Plan rufen. In diesem Fall müsste man sich auf einen mehrwöchigen Einbruch bis an die Haltemarke bei EUR 94,94 einstellen. Beitrag von BörseGo AG (www.boerse-go.de) Wichtige Hinweise Die hierin enthaltene Analyse wurde von BörseGo AG (www.boerse-go.de) erstellt und unverändert von der Bank Vontobel Europe AG (Vontobel) weitergegeben. Für den Inhalt ist ausschließlich die angegebene Drittquelle verantwortlich. Weitere Informationen sowie die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sind der aufgeführten Website der Drittquelle zu entnehmen. Vontobel übernimmt für den Inhalt, die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen keine Gewähr. Vontobel wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht. 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Die Produkte sind nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten. Darüber hinaus ist der Anleger bei Nicht-Quanto-Produkten einem Währungsrisiko ausgesetzt. Anleger sollten zudem beachten, dass es sich bei Hebelprodukten um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handelt. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. 2 Stand am 11.11.2014. 1 11 mehrwert November/Dezember 2014 Hebel-Kolumne »Schließlich wissen wir alle, dass man sich an der Börse nicht nur auf sein Glück verlassen sollte.« mehrwert: Das Schlagwort »FinTech« ist in aller Munde. Sich im Internet mit Finanzen zu beschäftigen, ist heute nahezu selbstverständlich. Sie haben diese Trends bereits im Jahr 2000 erkannt und die BörseGo AG gegründet. Wo stehen Sie heute? Unser Finanzportal GodmodeTrader ist mittlerweile das reichweitenstärkste Internetportal für Trading, technische Analyse und Anlagestrategien im deutschsprachigen Raum. Gleichzeitig haben wir mit unserer Investment- und Analyseplattform Guidants eine Vorreiterrolle eingenommen. Dass wir das aus eigener Kraft und ohne Hilfe von Investoren geschafft haben, macht uns besonders stolz. Aber wir haben uns nicht nur bei Privatanlegern und institutionellen Investoren als Informationsquelle etabliert, sondern auch Banken und Finanzdienstleister setzen auf unsere Expertise in Form von innovativen IT-Lösungen, redaktionellen Inhalten oder unseren Top-Tradern, die wir ihnen für Roadshows, Messen und Webinare zur Verfügung stellen. mehrwert: Was ist der Unterschied zwischen GodmodeTrader und Guidants? Ganz grob könnte man sagen, dass GodmodeTrader eher den Charakter einer klassischen Website hat, während Guidants mehr und mehr zur Social-Media-Plattform wird. Auf GodmodeTrader finden die Nutzer Finanznachrichten, Kurse und Charts in Echtzeit sowie kostenpflichtige Premium-Services, die von professionellen Tradern betreut werden. Diese bilden die Abonnenten aus und lassen sich beim Traden über die Schulter schauen. Hohen Stellenwert hat auf GodmodeTrader die Vermittlung von Wissen, zum Beispiel über Webinare und Seminare. Zudem gibt es auf GodmodeTrader einen Einsteigerund Wissensbereich, denn schließlich wissen wir alle, dass man sich an der Börse nicht nur auf sein Glück verlassen sollte. Guidants ist unsere Investment- und Analyseplattform. Kostenlos und browserbasiert, d. h. ganz ohne Software-Download, können GuidantsNutzer die Märkte beobachten, analysieren und diskutieren – und zwar vollständig personalisiert. mehrwert: Wie darf man sich das vorstellen? Auf Guidants kann man Marktdaten in Form von Mini-Programmen, sogenannten Widgets, auswählen und individuell auf seiner Arbeitsoberfläche zusammenstellen. Alle Widgets nutzen die Echtzeit-Push-Technologie und können miteinander interagieren. So erhält der Nutzer mit nur einem Mausklick genau die Marktinformationen, die er für seine Investmententscheidung braucht. Unser Ziel ist dabei, allen Ansprüchen normaler bis semiprofessioneller Anleger gerecht zu werden und trotzdem in der Basisversion kostenlos zu bleiben. Guidants soll eine Investment- und Analyseplattform für jedermann sein, weshalb wir gerne in Kauf nehmen, keine Datentiefe wie z. B. Bloomberg anbieten zu können. Stattdessen erhalten Social-Media-Aspekte wie die interaktive Kommunikation zwischen Nutzern sowie zwischen Nutzern und Experten einen hohen Stellenwert. mehrwert: Gibt es denn noch weitere Neuerungen aus dem Hause BörseGo AG, auf die sich Anleger und Trader freuen dürfen? Ich kann mich an kein Jahr unserer Unternehmensgeschichte erinnern, in dem wir nicht eine attraktive Neuerung präsentieren konnten. Mit mittlerweile über 100 Mitarbeitern sind wir darauf bedacht, niemals still zu stehen und uns flexibel am Markt und an den Bedürfnissen unserer Kunden und Nutzer zu orientieren. Diese Dynamik macht uns aus und mit dieser Dynamik wollen wir Innovationsvorreiter bleiben. Woran wir derzeit konkret arbeiten, verraten wir nicht. Es lohnt sich aber, regelmäßig auf GodmodeTrader (www.godmode-trader.de), Guidants (www.guidants.com) oder auf unserem Echtzeitnachrichtendienst Jandaya (www.jandaya.de) vorbeizuschauen. mehrwert: Um welche Experten handelt es sich hier? Zum einen sind das natürlich die Top-Trader von GodmodeTrader. Zum anderen stellen aber auch immer mehr externe Börsen- und Finanzexperten ihr Know-how über eigene Guidants-Streams zur Verfügung und laden zur Diskussion ein. Nutzer können ihnen folgen und verpassen so keinen neuen Post oder Kommentar. Das Prinzip funktioniert so, wie man es auch von Facebook, Twitter & Co. kennt. Mit dem Unterschied, dass keine Urlaubsbilder oder Spieleanfragen in den eigenen Stream tickern, sondern hochwertige Beiträge, die den eigenen Tradingalltag bzw. die nächste Investmententscheidung bereichern. In Kürze kann der Austausch mit Experten und anderen Nutzern sogar unterwegs stattfinden, denn die Streams werden in Guidants Mobile integriert. Derzeit optimieren wir die bestehende App und wir freuen uns darauf, im vierten Quartal 2014 mit tollen neuen Features aufwarten zu können. Robert Abend Gründer und Vorstand der BörseGo AG Robert Abend, geboren 1971, studierte Betriebswirtschaftslehre in Augsburg. Schon während dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft für die Aktienmärkte. Im Jahr 2000 gründete er gemeinsam mit Partnern die BörseGo AG. Heute ist er Vorstand des Münchner Mittelständlers und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Sowohl Privat- als auch Geschäftskunden setzen auf die fundierten Finanzinformationen und innovativen Technologielösungen der BörseGo AG, die unter anderem für ihr Finanzportal GodmodeTrader (www.godmode-trader.de) und die Investment- und Analyseplattform Guidants (www.guidants.com) bekannt ist. 12 mehrwert November/Dezember 2014 Know-how Aktienanleihen: Wie Dividenden die Konditionen beeinflussen Dividendenstarke Aktien können zu besseren Produktkonditionen beitragen, bei Aktienanleihen etwa durch die beim Verkauf einer Put-Option eingenommene Prämie. Was sich bei der Produktentwicklung als günstig erweist, kann die Kursentwicklung bereits emittierter Produkte jedoch negativ beeinflussen. Dividenden beeinflussen die Konditionen … Auf die Konditionen und Preise strukturierter Produkte wirken verschiedene Faktoren ein, beispielsweise die erwartete Schwankungsbreite – also die implizite Volatilität – des zugrunde liegenden Basiswertes oder die Höhe des aktuellen Kapitalmarktzinses. Handelt es sich beim Basiswert um eine Aktie, spielen bei bestimmten Produkttypen zudem die Dividenden eine wichtige Rolle. So können die Konditionen strukturierter Produkte während der Produktentwicklung von hohen Dividendenerwartungen profitieren; oft wird dadurch eine attraktive Produktausstattung sogar erst ermöglicht. Dividenden können die Konditionen gewisser strukturierter Produkte daher positiv beeinflussen. Im Gegenzug verzichtet der Anleger bei strukturierten Produkten allerdings grundsätzlich auf jegliche Dividendenzahlungen, die er im Falle einer Direktanlage in die Aktie gegebenenfalls erhalten würde. … beispielsweise von Aktienanleihen … Zu den Produktstrukturen, deren Konditionen durch hohe Dividendenerwartungen begünstigt werden, gehören Aktienanleihen, auch als »Reverse Convertible« bekannt. Sie zeichnen sich durch eine Kuponzahlung in vorab definierter Höhe aus, die gewöhnlich über den üblichen Marktkonditionen liegt. Die Höhe des Kupons bestimmt neben etwaigen Kursgewinnen auch den maximal möglichen Ertrag für den Anleger. Ob Letzterer am Laufzeitende den Nennwert zurückerhält, hängt von der Entwicklung des Basiswertes ab. Nehmen wir an, der Basiswert sei eine bestimmte Aktie, die am Laufzeitende mindestens auf der Höhe des Basispreises oder darüber notiert. In diesem Fall wird zusätzlich zum Kupon auch der Nennbetrag zurückgezahlt. Notiert die Aktie bei Schlussfixierung jedoch unterhalb des Basispreises, erfolgt – in Abhängigkeit der Produktausstattung – entweder eine Lieferung der Aktien in vorab festgelegter Zahl oder eine Barabgeltung, wobei der Kurswert dann allerdings geringer ist als zum Zeitpunkt der Anfangsfixierung. Für den Anleger bedeutet dies jedoch erst dann einen Verlust, wenn der fixe Kupon der Aktienanleihe den Kursrückgang des Basiswertes nicht ausgleicht. … die sich aus zwei Komponenten zusammensetzen … Insbesondere Basiswerte, die hohe Dividenden erwarten lassen, begünstigen die Höhe des Kupons einer Aktienanleihe. Doch weshalb ist das so? Um dies zu verstehen, lohnt ein Blick auf die einzelnen Komponenten, aus denen sich eine Aktienanleihe zusammensetzt. Die Struktur eines klassischen Reverse Convertibles ist verhältnismäßig simpel, denn sie besteht aus lediglich zwei Elementen: Ein Zero-Bond wird mit dem Verkauf einer Put-Option auf die Aktie verknüpft, die der Aktienanleihe zugrunde liegt. Beim Zero-Bond handelt es sich um ein Zinspapier, das – wie der englische Fachterminus bereits vermuten lässt – keinen Kupon besitzt, sondern am Laufzeitende zum Bezug eines Betrages in Höhe seines Nennbetrages berechtigt. Der Gewinn eines Zero-Bonds besteht in der Differenz zwischen einem tieferen Kurs zum Kaufzeitpunkt und der Höhe seines Nennbetrages. Es wird schnell deutlich, dass dieses reine Zinspapier – das eine der nur zwei Komponenten der Aktienanleihe darstellt – unter keinem Dividendeneinfluss der zugrunde liegenden Aktie steht. Folglich muss der zweite Bestandteil der Struktur die entscheidende Rolle spielen: die Put-Option. … wobei nur die Put-Option unter Dividendeneinfluss steht … Mit einer Put- beziehungsweise Verkaufsoption auf den Basiswert hat der Optionsinhaber das Recht, innerhalb eines Zeitraumes oder zu einem festen Zeitpunkt eine festgelegte Menge des betreffenden Basiswertes zu einem im Voraus festgelegten Preis – dem Basispreis – zu verkaufen. Dieses Recht wird er ausüben, wenn es für ihn vorteilhaft ist. Das ist der Fall, wenn der Kurs des Basiswertes gegenüber dem Basispreis sinkt, denn der Inhaber der Put-Option erzielt dann aus dem Verkauf des Basiswertes einen höheren Preis als dies am Markt möglich wäre. Die Entwicklung einer Put-Option ist der ihres Basiswertes entgegengesetzt: Fällt der Kurs unter den Basispreis, befindet sich die Put-Option »im Geld« und der Optionsinhaber fährt mit Ausübung seines Optionsrechtes einen Gewinn ein. Wenn etwas gekauft wird, muss es auch einen Verkäufer geben: in unserem Fall den Verkäufer der Put-Option. Geht man als Optionsverkäufer also die Put-Option »short«, wie es im Finanzjargon im Falle des Verkaufes auch heißt, nimmt man eine Prämie, den Optionspreis, ein. Der Verkäufer hat nach dem Verkauf der Put-Option und der Einnahme der Prämie dann eine Short-Position inne. Im Falle eines sinkenden Kurses des Basiswertes und einer im Geld notierenden Put-Option muss er aber die festgelegte Anzahl an Basiswerten zum zuvor vereinbarten Preis vom Inhaber der Option kaufen – denn der Optionsinhaber wird nun sein Optionsrecht ausüben. Für den Verkäufer der Put-Option ist dies ungünstig, denn er könnte den Basiswert mittlerweile zu einem tieferen Preis am Markt beziehen, wenn er nicht seiner vereinbarten Kaufverpflichtung gegenüber dem Inhaber der PutOption nachkommen müsste. … und bei der Produktentwicklung den Kupon finanziert … Der Wert der Option ist umso höher, je tiefer sie im Geld notiert. Dies schlägt sich letztlich im Preis der Option nieder – also in der Prämie, die der Verkäufer der Option einnimmt und deren Höhe auch die Höhe des Kupons einer Aktienanleihe maßgeblich beeinflusst. Doch welche Rolle spielen dabei die Dividenden? Je höher die erwartete Dividendenzahlung ist, beziehungsweise je mehr potenzielle Dividendentermine es während der Produktlaufzeit geben könnte, desto höher ist die 13 mehrwert November/Dezember 2014 Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs des zugrunde liegenden Titels fällt, denn nach einer erfolgten Dividendenzahlung notieren Aktienkurse grundsätzlich mit einem entsprechenden Abschlag. Unter der Prämisse, dass andere Preiseinflüsse konstant bleiben, steigt so die Wahrscheinlichkeit, dass die Put-Option im Geld notieren wird. Dies hätte zur Folge, dass die Optionsprämie in ihrem Wert steigt. Die höhere Prämie kann bei der Konstruktion einer Aktienanleihe einen vergleichsweise höheren Kupon finanzieren. Werden in Bezug auf den zugrunde liegenden Titel hingegen niedrigere Dividenden erwartet, sinkt die Wahrscheinlichkeit hoher Abschläge auf den Aktienkurs und die eingenommene Prämie fällt geringer aus. Dadurch würden die Konditionen einer neu entwickelten Aktienanleihe tendenziell unattraktiver. … mit umgekehrter Wirkung auf bereits emittierte Produkte Wir stellen fest, dass sich hohe Dividendenerwartungen bei der Produktentwicklung tendenziell positiv auf die Konditionen einer Akienanleihe auswirken. Was man sich in diesem Zusammenhang jedoch unbedingt verinnerlichen sollte: Sind Anleger bereits in einem Produkt investiert und erhöhen sich während der Produktlaufzeit die für den Basiswert erwarteten Dividendenzahlungen, so verhält es sich mit dem Effekt genau umgekehrt als in der Produktentwicklungsphase, das heißt, die steigende Dividendenerwartung wirkt sich negativ auf die Kursentwicklung der Aktienanleihen aus. So sinkt dann der Kurs bereits emittierter Aktienanleihen während der Laufzeit, denn die in der Aktienanleihe integrierte Put-Option gewinnt an Wert, was sich letztlich negativ auf den Preis der Aktienanleihe auswirkt. Mit einer Aktienanleihe befindet man sich also theoretisch auf der Seite des Verkäufers der Put-Option (Stillhalter). Know-how Marktzinsniveau liegt, und Anleger können je nach ihrem Chance-Risiko-Profil verschiedene Anlagestrategien verfolgen. Aktienanleihen spielen ihre Stärken in Seitwärtsphasen aus. Im Fall stark steigender Kursentwicklungen schneiden Aktienanleihen schlechter ab als ihre Basiswerte. Abschließend können wir daher das folgende Fazit ziehen: Dividendenstarke Basiswerte begünstigen die Konditionen von Aktienanleihen, wohingegen sich während der Laufzeit steigende Dividendenerwartungen in Bezug auf den zugrunde liegenden Titel negativ auf die Kursentwicklung bereits emittierter Aktienanleihen auswirken (vgl. Grafik). Bitte beachten Sie, dass bei einer Investition in diese Produkte keine laufenden Erträge anfallen. Die Produkte sind nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten. Aktienanleihen gelten aufgrund ihres relativ einfachen Auszahlungsprofils als Einstiegsprodukte, die sich sowohl für private als auch für institutionelle Anleger eignen. Für die Übernahme des Markt- und Emittentenrisikos bieten Aktienanleihen einen attraktiven Kupon, der üblicherweise über dem allgemeinen Die Struktur einer Aktienanleihe Aktienanleihe (Reverse Convertible) Zero-Bond + Verkauf einer Put-Option Besteht ein Dividendeneinfluss? Nein Ja Einfluss steigender Dividendenerwartungen auf die Produktstruktur insgesamt: Positiver Einfluss auf die Konditionen während der Produktentwicklung Negativer Einfluss auf die Kursentwicklung während der Laufzeit Quelle: Vontobel Kompakt Attraktive Konditionen von Aktienanleihen finanzieren sich in der Regel durch dividendenstarke Basiswerte. Einen positiven Einfluss auf die Konditionen können hohe Dividendenerwartungen bei Auflage des Produkts nehmen. Eine umfassende Palette verschiedenster Aktienanleihen mit interessanten Konditionen finden Sie auf www.vontobel-zertifikate.de. 14 mehrwert November/Dezember 2014 Investmentidee Pharmariesen sagen Alterskrankheiten den Kampf an Bestimmte Segmente der Pharmaindustrie könnten (weiter) boomen – vor allem wegen der alternden Gesellschaft und der hohen Entwicklungsdynamik der Schwellenländer. Ein Blick auf bekannte Pharmaunternehmen, die sich auf Diabetesbehandlung, Onkologie und Augenheilkunde spezialisiert haben, könnte sich lohnen. Die Gesellschaft altert In vielen Teilen dieser Welt altert die Bevölkerung rasch. Und da sich mit zunehmendem Alter die Krankheiten häufen, steigen auch die Ausgaben für die Verschreibung von Medikamenten. Die Analysten des IMS Institute for Healthcare Informatics prognostizierten im November 2013, dass die weltweiten Arzneimittelausgaben im Jahr 2017 um USD 205 bis USD 235 Milliarden höher liegen dürften als 2012 und somit die Eine-Billion-Dollar-Marke knacken könnten. Bayer bei Augenheilkunde gefestigt Zu den Pharmaunternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren könnten, zählt Bayer. Der deutsche Pharmariese weist ein starkes Augenheilkundesegment auf und scheint diesbezüglich auch künftig gut positioniert zu sein (vgl. Vontobel Research IB; 10/2014). Die Augenheilkunde stand 2013 an fünfter Stelle der umsatzstärksten Bereiche globaler Medizintechnik – nach In-vitro-Diagnostik, Kardiologie, bildgebender Diagnostik und Orthopädie. Was den gesamten Pharmamarkt betrifft, belegt Bayer derzeit den dreizehnten Platz hinter anderen bekannten Branchengrößen wie Novartis, Pfizer, Roche oder Sanofi. Gemäß aktueller Prognosen sollte sich bis 2020 weder an der Attraktivität des Augenheilkundesegmentes noch an Bayers gutem Ranking etwas ändern (vgl. EvaluateMedTech – World Preview 2014, Outlook to 2020). Steigende US-Gesundheitsausgaben Zur steigenden Lebenserwartung in den Industrieländern haben sicherlich die verbesserten Lebens- und Arbeitsbedingungen beigetragen, der stärkste Einfluss ist jedoch dem medizinischen Fortschritt und dem Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung – und damit auch zu Medikamenten – zuzuschreiben. Ein globaler Vergleich zeigt, dass ein im Jahr 2013 geborener Nordamerikaner derzeit die besten Chancen auf ein langes Leben hat (vgl. Population Reference Bureau, World Population Data Sheet 2013). Den Vereinigten Staaten dürfte künftig der größte Anteil an den Gesundheitsausgaben von Industrieländern zufallen, wofür vor allem der »Patient Protection and Affordable Care Act« – im Volksmund: »Obama Care« – sorgen könnte, der die medizinische Versorgung insbesondere der weniger wohlhabenden amerikanischen Gesellschaftsschicht regelt (vgl. IMS Health; 11/2013). Zweistelliges Wachstum in den »Pharmerging Markets« Während die Wachstumsraten der Arzneimittelausgaben in Nordamerika, Europa und Japan künftig in einem moderaten einstelligen Bereich bleiben dürften, könnten die der »Pharmerging Markets« auch zweistellig ausfallen. Die voraussichtlich höheren Ausgaben in Schwellenländern sind darauf zurückzuführen, dass ein vergleichsweise starkes Wirtschaftswachstum auf eine ebenfalls alternde Gesellschaft, epidemiologische Veränderungen Grafik 1: Diabetes – Länder mit der höchsten Zahl von Diabeteskranken – 2013 und 2035 142,7 98,4 China Indien 109,0 65,1 65.1 USA 29,7 24,4 Brasilien 19,2 11,9 Russland 11.2 10,9 Mexiko 15,7 8,7 Indonesien 14,1 8,5 0,0 7,5 Deutschland 13,1 7,5 Ägypten 0,0 7,2 Japan Pakistan 12,8 0,0 Türkei 11,8 0,0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Diabetiker (in Millionen) 2035 2013 Quellen: International Diabetes Federation, IDF Diabetes Atlas – Sixth Edition (2013) und eine verbesserte Bereitstellung staatlicher und privater Mittel für das Gesundheitswesen trifft (vgl. IMS Health; November 2013). China: der am stärksten wachsende »Pharmerging Market« In China wächst der Pharmamarkt hinsichtlich der Menge an Medikamentenverschreibungen am schnellsten, denn dort hat die Regierung vor einiger Zeit Maßnahmen ergriffen, die zu einer massiven Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen sollten, und wird diese auch künftig weiter vorantreiben. Bis 2020 will das Reich der Mitte eine flächendeckende Gesundheitsversorgung etablieren, was in der Folge auch die Pharmasegmente des Landes verändern dürfte. Grundsätzlich wird das stärkste weltweite Wachstum des pharmazeutischen Marktes in der gesamten südost- und ostasiatischen Region erwartet, gefolgt vom südlichen Asien und von Lateinamerika (vgl. IMS Health; November 2013). Steigende Ausgaben für die Behandlung von Diabetes Zu den typischen Alterskrankheiten gehört Diabetes. Bereits 8,3 % aller Menschen im Alter zwischen 20 und 79 Jahren leiden an Diabetes und im Jahr 2035 sollen gemäß der International Diabetes Federation (IDF) bereits 10,1% der Weltbevölkerung betroffen sein. Grafik 1 zeigt die Länder mit den meisten Diabeteskranken (Typ 1 und 2) und die entsprechende Prognose für das Jahr 2035. Demnach steht China auch in Bezug auf die Zahl der Diabeteserkrankungen an der Spitze – gefolgt von den Wachstumsmärkten Indien, Brasilien und Russland; die USA sind die Industrienation mit der höchsten Zahl von Diabeteserkrankungen und als einzige entwickelte Region auf einem der vorderen Plätze zu finden. Die IDF beziffert die weltweiten Gesundheitsausgaben für Diabetes im Jahr 2013 mit mehr als USD 500 Milliarden und den Prognosen zufolge dürften die Ausgaben in den nächsten zwei Jahrzehnten schon USD 627 Milliarden betragen (vgl. IDF; 2013). 15 mehrwert November/Dezember 2014 Aussichtsreiche Player auf dem Markt der Diabetesbehandlung Novo Nordisk führt die Liste der zehn erfolgreichsten Hersteller von Diabetestherapieprodukten des Jahres 2013 an: Sein Umsatz belief sich 2013 auf rund USD 11,7 Milliarden. Mit rund USD 8,7 Milliarden, das heißt mit einem deutlichen Abstand zum schwedischen Marktführer, folgt der Pharmariese Sanofi. Nach aktuellen Schätzungen wird Sanofi wohl auch künftig den zweiten Platz hinter Novo Nordisk einnehmen, denn der Umsatz beider Branchenführer dürfte bis zum Jahr 2020 weiter stark wachsen: der von Novo Nordisk um fast 80 % und der von Sanofi um fast 50 % im Vergleich zu 2013 (vgl. EvaluatePharma – World Preview 2014; 2014). Noch höhere Ausgaben für Onkologie In anderen Pharmasegmenten verhält es sich ähnlich. Allein in den entwickelten Märkten entfallen gemäß den Schätzungen des IMS Institute for Healthcare Informatics die höchsten Arzneimittelausgaben auf das Segment der Onkologie. Für das Jahr 2017 werden die Ausgaben dieses medizinischen Spezialbereiches auf USD 74 bis USD 84 Milliarden geschätzt. In Bezug auf die Ausgaben belegt die Onkologie in den Industrieländern somit den Spitzenrang – noch vor der Diabetestherapie. Vergleicht man die Ausgaben für Onkologie mit jenen für die Diabetesbehandlung, bekommt man zudem eine genauere Vorstellung über die Größe des Onkologiemarktes: In den Industrienationen wurden für die Behandlung von Diabetespatienten »nur« USD 34 bis USD 39 Milliarden ausgegeben, das heißt weniger als die Hälfte der Summe, die für onkologische Therapien aufgewendet wurde (vgl. IMS Health; 2013). Onkologie: möglicherweise das aussichtsreichste Segment Die Ausgaben für Spezialmedizin könnten bis zum Jahr 2017 in entwickelten Regionen insgesamt um 30 % und in den sogenannten Kompakt Bestimmte Segmente der Pharmaindustrie könnten (weiter) boomen, wobei Diabetestherapie, Onkologie und Augenheilkunde zurzeit als besonders aussichtsreich gelten. Bayer, Roche, Sanofi und Merck KGaA sind bekannte Pharmagrößen, die sich in einem der drei Gebiete gut positioniert haben. Investmentidee »Pharmerging Markets« – damit sind überwiegend die Schwellenländer gemeint – um nahezu 90 % steigen. Diabetesbehandlung und Onkologie sind die Fachgebiete der Medizin, die bereits seit 2010 durch steigende Zahlen innovativer Markteinführungen auffallen und vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft weiter in den Fokus rücken dürften. Insbesondere der Onkologiebereich könnte dabei von weiteren herausragenden Innovationen profitieren. Eine bekannte Größe auf dem Gebiet der Onkologie ist das Schweizer Pharmaunternehmen Roche, das als weltweiter Marktführer andere bekannte Pharmagiganten weit hinter sich gelassen hat und dem weitere erfolgreiche Jahre bevorstehen dürften (vgl. Grafik 2). Auch die deutsche Merck KGaA setzt durch die Übernahme des Biotechnologie-Unternehmens Serono auf die Forschungsschwerpunkte Onkologie und neurodegenerative Erkrankungen. In diesem Bereich konnte Merck seit 2011 das organische Wachstum um jährlich 4 – 5 % steigern. Grafik 2: Top 10 der Pharmaunternehmen im Onkologiesegment weltweit 2013 und Prognose für 2020 (in Millionen US-Dollar) Roche 22,3 34,3 Novartis 5,6 10,8 Celgene 6,8 8,7 Johnson & Jonson 4,0 5,1 Bristol-Myers Squibb 7,3 4,5 AstraZeneca 3,4 4,4 Pfizer 5,3 4,0 Eli Lilly 3,1 3,9 Astellas Pharma 3,6 1,0 Merck & Co. 2,8 1,0 0 2013 2020 10 20 30 40 Marktanteil (in %) Quelle: EvaluatePharma – World Preview 2014, Outlook to 2020 Bonus Cap-Zertifkate Basiswert WKN Abstand zur Barriere Bonuslevel = Höchstbetrag Barriere Bewertungstag Aktueller Briefkurs* Sanofi SA VZ44DL 13,45 % EUR 100,00 EUR 65,00 20.03.2015 EUR 90,99 Sanofi SA VZ6240 17,47 % EUR 84,00 EUR 62,00 19.06.2015 EUR 77,28 Bayer AG VZ56PE 20,02 % EUR 150,00 EUR 90,00 19.06.2015 EUR 133,45 Bayer AG VZ56RL 15,51 % EUR 150,00 EUR 95,00 20.03.2015 EUR 134,29 Merck KGaA VZ6CC9 16,24 % EUR 80,00 EUR 60,00 18.09.2015 EUR 71,72 Merck KGaA VZ56Q0 16,37 % EUR 96,00 EUR 60,00 19.06.2015 EUR 84,28 Aktienanleihen Basiswert WKN Kupon p. a. Anzahl Aktien Basispreis Bewertungstag Aktueller Briefkurs* Sanofi SA VZ62UA 12,50 % 13,33333 EUR 75,00 19.06.2015 100,53 % Sanofi SA VZ62T9 6,75 % 14,28571 EUR 70,00 18.09.2015 100,48 % Bayer AG VZ6B1A 10,75 % 9,09091 EUR 110,00 19.06.2015 99,71 % Bayer AG VZ5V6E 7,00 % 10,00000 EUR 100,00 18.09.2015 101,40 % Merck KGaA VZ63L6 9,45 % 14,28571 EUR 70,00 19.06.2015 100,06 % Merck KGaA VZ6B7R 6,80 % 14,28571 EUR 70,00 18.09.2015 99,08 % *Stand am 12.11.2014 Bitte beachten Sie, dass bei einer Investition in diese Produkte keine laufenden Erträge anfallen. Die Produkte sind nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten. Darüber hinaus ist der Anleger bei Nicht-Quanto-Produkten einem Währungsrisiko ausgesetzt. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung, Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. 16 mehrwert Oktober 2014 Rohstoff-Kolumne Getreidepreise erholen sich Die Rohstoffmärkte waren im Oktober angesichts einer sich beschleunigenden Aufwärtsbewegung des US-Dollars unter Druck, denn die in US-Dollar gehandelten Rohstoffe werden für ausländische Käufer teurer, wenn der US-Dollar an Wert gewinnt. Nachdem die US-Notenbank Ende des Monats ihr Kaufprogramm für Hypothekar- und Staatsanleihen gestoppt hatte und es konkretere Hinweise auf die im kommenden Jahr wahrscheinlich werdende erste Leitzinserhöhung gegeben hatte, stieg der US-Dollar auf den höchsten Stand seit Juni 2010 an. Gold litt unter dieser Entwicklung etwas weniger (– 6 %) als Silber, das gleich um 11% sank. Der Goldpreis unterschritt die von technischen Analysten oft genannte Unterstützungsmarke von 1.180 USD/Unze, wodurch die Abwärtsbewegung Anfang November abermals an Kraft und Schwung gewann. Seit dem Hoch im Herbst 2011 sank der Goldpreis zwischenzeitlich um 41%. Silber, das seinen Hochpunkt ein halbes Jahr vor Gold erreicht hatte, sank seither um 70 %. Durch die Korrektur bei Gold und Silber wurde auch Platin nach unten gezogen. Das vorwiegend für Dieselkatalysatoren verwendete Edelmetall dehnte seine Korrektur der Vormonate aus und sank im Monatsvergleich um 8 %. Palladium, das wie Platin zur KatHerstellung, allerdings vorwiegend in Ottomotoren, verwendet wird, gab relativ geringfügig um 2 % nach. Nach wie vor übersteigt die Nachfrage nach mit Benzinmotoren ausgestatteten Fahrzeugen die nach Dieselautos, während die Nachfrage nach Automobilen in den USA und China insgesamt in diesem Jahr kräftig wächst. Diese Entwicklung könnte sich aufgrund des weiter sinkenden Ölpreises weiter beschleunigen. So verlor die amerikanische Ölsorte WTI im Monatsvergleich 15 % und die Nordseeölsorte Brent rauschte um 14 % nach unten. Ein Barrel Brent kostet Anfang November nur noch knapp mehr als 80 USD und damit so wenig wie zuletzt im Jahr 2010. Die amerikanischen Erdgasnotierungen, die günstigsten weltweit, legten im Vorfeld des Winters wie in den Vormonaten auch im Oktober leicht zu und stiegen um 3 %. Erdgas kostet in den Vereinigten Staaten nicht einmal halb so viel wie in Europa, in Asien hingegen das Dreifache. Der Kakaopreis sank im Monatsvergleich um 12 % und reagierte damit auf das wachsende Angebot durch die Ernte in Westafrika. Da sich auch die Befürchtungen der Händler, das Ebola-Virus könnte auch in den beiden für die weltweite Kakaoernte maßgeblichen Anbauländern Elfenbeinküste und Ghana ausbrechen, nicht bewahrheiteten, wurde eine neunmonatige Serie an Kursgewinnen am Kakaomarkt unterbrochen. Obwohl mehrere Marktbeobachter übereinstimmend von einer weltweiten Rekordernte bei Sojabohnen und Mais im laufenden Jahr ausgehen, stiegen die Preise beider Agrargüter im Verlauf des Oktobers an. Sojabohnen gewannen um 10 % an Wert, während Mais sogar um 14 % teurer wurde. Dies lag daran, dass im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten die Ernte langsamer ablief als man das aus den vergangenen Jahren gewohnt war und außerdem an der Chicagoer Warenterminbörse CME durch eine hohe Exportnachfrage nach Soja und Mais Käufer angelockt wurden. Weizen gewann im günstigen Fahrwasser von Mais und Soja und aufgrund einer höheren Exportnachfrage um 12 %. Gold – der starke US-Dollar bremst. Mini-Futures1 auf Gold WKN Der Zuckerpreis sank um 5 %. Die Abschaffung der Zuckerquoten durch die Europäische Union und eine weltweite Erholung der Zuckerernten hat das Angebot stark ausgeweitet, was dem Zuckerpreis auch im Oktober neue Preisverluste bescherte. Typ Basispreis2 Stop-Loss2 Hebel2 (in USD) (in USD) VZ6EWY Gold Long 1.016,25 1.030,39 VZ4ZTB Long 1.048,90 1.063,17 10,01 Gold 7,82 VZ7BV7 Gold Short 1.235,51 1.217,54 16,44 VZ5798 Gold Short 1.281,24 1.263,40 10,00 Mini-Futures1 auf Coffee Future WKN Der Kaffeepreis rutschte um 4 %. Händler verweisen auf die Regenfälle in Brasilien in den letzten Oktoberwochen, die die Wahrscheinlichkeit einer etwas weniger enttäuschend ausfallenden Ernte verringern. Normalerweise bilden Kaffeesträucher von August bis November die Blüten aus, aus denen bis zum Ende der Saison die reifen Kaffeebohnen entstehen. Da es im August und in der ersten Hälfte des Oktobers nicht regnete und sich eine seit Jahresbeginn herrschende Dürre weiter ausbreitete, war der Kaffeepreis im Vorfeld kräftig angestiegen. Basiswert Basiswert Typ Basispreis2 Stop-Loss2 Hebel2 (in USD) (in USD) VZ3MB0 Coffee Future Long 1,649 1,700 VZ5NZJ 1,755 1,808 14,62 Coffee Future Long 8,01 VZ7BM6 Coffee Future Short 2,110 2,048 7,97 VZ7BM4 Coffee Future Short 2,200 2,138 5,75 Bitte beachten Sie, dass bei einer Investition in diese Produkte keine laufenden Erträge anfallen. Die Produkte sind nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten. Darüber hinaus ist der Anleger bei Nicht-Quanto-Produkten einem Währungsrisiko ausgesetzt. Anleger sollten zudem beachten, dass es sich bei Hebelprodukten – wie Mini-Futures – um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handelt. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. 2Stand am 12.11.2014. 1 Bestellen Sie unsere regelmäßige VontobelRohstoff-Kolumne kostenlos unter www.vontobel-zertifikate.de/services. Weitere Informationen zu Chancen und Risiken der Produkte finden Sie unter www.vontobel-zertifikate.de. Beitrag von BörseGo AG (www.boerse-go.de) Bitte beachten Sie den wichtigen Hinweis auf Seite 10. 17 mehrwert November/Dezember 2014 Antworten auf Ihre Fragen Wie unterscheiden sich Optionen und Optionsscheine? Im Zusammenhang mit Hebelprodukten habe ich von der Knock-out-Barriere gelesen. Welche Bedeutung kommt dieser zu? Die sogenannte Knock-out-Barriere darf während der gesamten Beobachtungszeit eines Knock-out-Produktes nicht berührt oder durchbrochen werden. Ansonsten kommt es zu einem Knock-out-Ereignis. Dieses Ereignis führt zu einem Totalverlust, also zum Verlust des eingesetzten Kapitals. Ein solches Knock-out-Ereignis kann sich in den VontobelProduktkategorien Turbo-Optionsscheine und Open-End-Turbo-Optionsscheine ereignen. Optionsscheine hingegen verfügen nicht über eine Knock-out-Schwelle. Da Optionsscheine tendenziell längere Laufzeiten und daher höhere Zeitwerte haben, ist eine kurzfristige Spekulation mit Optionsscheinen in der Regel mit einem höheren Preis verbunden als es bei Knock-out-Produkten auf denselben Basiswert der Fall wäre. Bei Knock-out-Produkten handelt es sich um Hebelprodukte, die schon mit einem oft geringeren Kapitaleinsatz eine überproportionale Partizipation an der Wertentwicklung des Basiswertes ermöglichen. Entsprechend sind auch die Verlustrisiken überproportional hoch. Ebenfalls in die Kategorie der Knock-out-Produkte gehören die sogenannten Mini-Futures. Diese sind anstatt mit einer Knock-out-Barriere mit einer Stop-LossBarriere ausgestattet, welche einen gewissen Abstand zum Basispreis des Mini-Futures aufweist. Im Falles eines Stop-Loss-Ereignisses bleibt so in der Regel ein geringer Restwert erhalten, welcher ausgezahlt wird. Dennoch handelt es sich auch bei Mini-Futures um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage. Weshalb notiert ein Bonus-Zertifikat, welches die Barriere berührt hat, unter dem Preis seines Basiswertes? Um zu verstehen, wie der Preis eines BonusZertifikats entsteht und wie er reagiert, wenn sich die verschiedenen Einflussfaktoren ändern, ist ein Blick auf die Konstruktion des Zertifikats hilfreich: Ein Bonus-Zertifikat entspricht der Kombination des synthetischen Basiswertes (Zero-Strike-Call) mit einem gekauften Down-and-Out-Put auf diesen Basiswert. Die Partizipation am Basiswert erfolgt durch den Zero-Strike-Call, eine Kaufoption mit einem Ausübungspreis von Null. Der Zero-Strike-Call entspricht praktisch dem Basiswert (ohne Dividendenanspruch), der zu einem festen Zeitpunkt geliefert wird, und ist im Falle von Aktien um die diskontierten (erwarteten) Dividenden günstiger als die Aktie selbst. Der Down-and-Out-Put sichert den Bonusbetrag ab, verfällt aber bei Verletzung der Barriere wertlos. Der Ausübungspreis des Down-and-Out-Put entspricht dem Bonuslevel, die Knock-out-Barriere der Barriere. Aufgrund dieser Ausgestaltung kann mit Bonus-Zertifikaten auch bei stagnierenden oder mäßig fallenden Kursen des Basiswertes eine positive Rendite erzielt werden. Aufgrund der fehlenden Dividendenansprüche des Zero-Strike-Call und damit mittelbar auch des Inhabers eines Bonus-Zertifikats notiert ein Bonus-Zertifikat nach Verletzung der Barriere unterhalb des jeweils aktuellen Kurses des Basiswertes. Wie unterscheiden sich Optionen und Optionsscheine? Optionen und Optionsscheine werden von Anlegern oft für das gleiche Instrument gehalten und die Begrifflichkeiten werden synonym verwendet. Dabei sind dies zwei vollkommen unterschiedliche Produkte. Optionen sind an einer Terminbörse (wie EUREX) gelistete und gehandelte Derivate, während Optionsscheine verbriefte Wertpapiere sind, die an der Börse Frankfurt Zertifikate Premium und an der EUWAX in Stuttgart, aber auch direkt mit dem Emittenten außerbörslich gehandelt werden. Emittenten sind in der Regel Banken, welche Optionsscheine mit beliebigen Basiswerten, Laufzeiten und Basispreisen emittieren. Optionen hingegen werden stets nach bestimmten Prinzipien begeben. Neben der Kontraktgröße werden auch die Basispreisabstände sowie die jeweiligen Laufzeiten nach festen Kriterien fixiert. Der Verfall vieler Optionen ist am dritten Freitag eines Monats. Im dritten Monat eines Quartals ist jeweils der große Verfall von Optionen, der Hexensabbat genannt wird. Ein ganz entscheidender Unterschied zu Optionsscheinen ist die Verpflichtung des Verkäufers einer Option, eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, zu hinterlegen. Dies ist bei Optionsscheinen nicht der Fall. Optionen werden zur Konstruktion von Zertifikaten und Aktienanleihen eingesetzt, auf diese Weise werden sie als verbrieftes Wertpapier an Börsen gelistet und auch den Privatanlegern zugänglich gemacht. Wir freuen uns auf Ihre Fragen rund um das Thema Zertifikate. Senden Sie uns eine E-Mail an zertifikate@vontobel.de oder rufen Sie uns an. Die Derivate-Spezialisten unseres Financial-Products-Teams stehen Ihnen bei Fragen rund um Hebelprodukte und Zertifikate zur Verfügung. Sie erreichen unsere Spezialisten täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr telefonisch oder per E-Mail unter zertifikate@vontobel.de. Ihr Vontobel Zertifikate-Team Bockenheimer Landstraße 24, D-60323 Frankfurt am Main Hotline 00800 93 00 93 00, Telefax +49 (0)69 69 59 96-290 E-Mail zertifikate@vontobel.de 18 mehrwert November/Dezember 2014 Wissenswertes Wussten Sie, dass … In Zeiten niedriger Zinsen und steigender Inflationsraten sind sogenannte Dividendenperlen eine interessante Alternative. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf globale Dividendenrenditen. Wussten Sie beispielsweise, dass… … Vodafone nach dem Verkauf seiner Beteiligung an Verizon Wireless 2014 die höchste Dividende aller Zeiten ausschüttete? Die Sonderdividende belief sich auf 26 Milliarden Dollar brutto. … im ersten Quartal 2014 nur drei Unternehmen für die Hälfte aller europäischen Ausschüttungen aufkamen? Roche, Novartis und Siemens zahlten insgesamt 34,5 Milliarden Dollar an Dividenden aus. … das Wachstum der Dividenden im ersten Quartal 2014, selbst wenn man die Sonderdividenden ausklammert, weltweit beeindruckende 12,1% gegenüber dem Vorjahr betrug? Dies ist das größte Plus seit dem vierten Quartal 2012. … die globalen Dividenden 2014 mit einem Zuwachs von 31,4 % auf 228,4 Milliarden Dollar einen neuen Rekord erreichten? Dies entspricht einem Plus von 54,6 Milliarden Dollar. … der Aktienmarkt in China trotz einem überdurchschnittlich hohen Wirtschaftswachstum noch immer um 60 % unter den Höchstständen von 2007 liegt? Die Industrienationen übertreffen derzeit die Schwellenländer und Asien bei gleichzeitig geringeren Risiken. … mehr als 100 US-Firmen ihre Dividenden in den letzten 25 Jahren jährlich erhöhten? Ganz oben auf der Liste des amerikanischen Fondsmanagers David Fish finden sich Procter & Gamble (58 Jahre), 3M (56 Jahre) sowie Coca-Cola und Johnson & Johnson (jeweils 52 Jahre). … die Danske Bank in Dänemark 2014 seit der Rettung durch Staatshilfen erstmals wieder eine Dividende zahlte? Die Ausschüttungsquote betrug 28 %. Die letzte Dividende hatten die Aktionäre für das Jahr 2007 erhalten. … die derzeitige Kombination aus hohen Dividendenrenditen und tiefen Zinsen selten vorkommt? Zum letzten Mal war sie vor rund 30 Jahren anzutreffen. … die weltweiten Aktienmärkte unter Berücksichtigung der entrichteten Dividenden seit März 2009 um 180 % gestiegen sind? Der MSCI Equity World® Index gewann in der Folge durchschnittlich 20 % pro Jahr. … der S&P 500® Dividend Aristocrats Index seit Ende 1989 um über 1300 % geklettert ist? Mit seinem Fokus auf Dividendenaristokraten, also Aktien, deren Dividende in den letzten 25 Jahren stetig gestiegen ist, schlug er den S&P 500® um Längen. … die Dividendenrendite von derzeit 60 % der Aktien im europäischen STOXX®-600-Index über der Rendite der jeweiligen Unternehmensanleihen liegt? Zuvor befanden sich lediglich rund 20 % der Firmen in dieser komfortablen Situation. … zahlreiche Schweizer Unternehmen auch heute noch Naturaldividenden wie Hotelübernachtungen, Bergbahnfahrten oder Schokolade ausschütten? Mit solchen Naturaldividenden kommen einzelne Aktiengesellschaften auf eine Rendite von über 100 % und erreichen so eine Quote, die für Barausschüttungen illusorisch ist. Dividenden sind oft eine lukrative Ertragsquelle. In die Titel sollte man nicht nur wegen historisch hoher Dividendenrenditen investieren. Vielmehr sollten die Unternehmen auch künftig in der Lage sein, eine stabile Dividendenpolitik zu gewährleisten. 19 mehrwert November/Dezember 2014 News und Tipps Das Vontobel-Logo: Wie aus Sternen ein Quadrat wurde Happy Birthday, Vontobel! Am 21. November 2014 feiert die Bank ihren 90. Geburtstag. Ein stattliches Alter! Wir nehmen es zum Anlass, uns auf eine kleine Zeitreise zu begeben. Wie kam es eigentlich zur quadratischen Form unseres Logos? Wappen Vontobel Der Name »von Tobel« – später »Vontobel« – fand 1324 erstmals Erwähnung. Ursprünglich stammt das Geschlecht wohl aus der Gemeinde Wald im Zürcher Oberland, wo die kleine mittelalterliche Burg Tobel namensgebend gewesen sein dürfte. Um 1710 kam es nach Irgenhausen, dem Geburtsort von Jakob Vontobel, der Gründergestalt der Bank. Kurz vor der Jahrhundertwende gelangten die Vontobels nach Zürich. Das von 1488 überlieferte Wappen zeigt sich in seiner heraldisch einfachen und klaren Form in Gold mit einem Pfahl, der seinerseits mit einem roten und drei silbernen Sternen verziert ist. J. Vontobel & Co. Bankiers Zürich Am 13. Juli 1936 wurde die Firma J. Vontobel & Co. ins Handelsregister eingetragen und die Börsenkonzession von Haeberli & Cie wurde auf die Firma Vontobel übertragen. Die Eidgenössische Bankenkommission hielt dabei fest, dass die neue Firma gemäß Bankengesetz als Privatbank fungierte. Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgehen, dass dieses Logo – wie auch das Wappen der Familie Vontobel – durch drei Sterne auf einem abstrahierten Pfahl gekennzeichnet ist und das Wort »Bankiers« nun zusätzlich auf die Natur der Geschäftstätigkeit verweist. Haeberli/Vontobel Das älteste überlieferte Firmenlogo weist einen deutlichen Bezug auf die Kommanditgesellschaft Haeberli & Cie auf, die 1924 gegründet wurde und als Vorgängerinstitut von Vontobel gilt. Deshalb wird 1924 als Gründungsjahr angenommen, obwohl Haeberli & Cie erst 1936 von Jakob Vontobel übernommen und in J. Vontobel & Co. umbenannt wurde. Bank Vontobel Zürich Die frühen 1990er-Jahre standen ganz im Zeichen der Modernisierung. Nachdem Jakob Vontobel 1976 gestorben war, veränderte sein Sohn Hans die rechtliche Gesellschaftsform, was eine Ausweitung der Partnerschaft zur Folge hatte und letztlich das Fundament für einen Generationenwechsel in der Geschäfts- Rechtliche Hinweise Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner unabhängigen Prüfung unterzogen haben. Sie wurden von uns nach bestem Wissen zusammengestellt. Diese Publikation ist kein Angebot und keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die in dieser Publikation enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung und keine Finanzanalyse dar, sondern dienen ausschließlich der Information und genügen daher auch nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse. Rechtlich verbindlich sind alleine die Basisprospekte und die endgültigen Angebotsbedingungen, die beim Emittenten, der Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, kostenlos erhältlich sind. Vor dem Erwerb eines Wertpapieres sollten Sie den Prospekt zu Chancen und Risiken lesen und etwaige Fragen mit Ihrem Finanzberater besprechen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Angaben und keine Verpflichtung zur Richtigstellung etwaiger unzutreffender, unvollständiger oder überholter Angaben. Die Autoren, der Herausgeber und zitierte Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen. Der Leser trifft seine Entscheidungen in jedem Fall auf eigene Gefahr. Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und dem Verkauf der von der Vontobel Financial Products GmbH emittierten Produkte können Gesellschaften der Vontobel-Gruppe direkt oder indirekt Provisionen in unterschiedlicher Höhe an Dritte (z. B. Anlageberater) zahlen. Solche Provisionen sind im jeweiligen Produktpreis enthalten. Weitere Informationen erhalten Sie auf Nachfrage bei Ihrer Vertriebsstelle. In der Vergangenheit erzielte Performance ist kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Bitte beachten Sie, dass Aussagen über zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen grundsätzlich auf Annahmen und Einschätzungen basieren, die sich im Zeitablauf als nicht zutreffend erweisen können. Die Unternehmen der Vontobel-Gruppe übernehmen daher keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der in dieser Publikation getroffenen Aussagen und Bewertungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen einer früheren Wertentwicklung oder Prognosen einer früheren Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung zulassen. In dieser Ausgabe dargestellte Wertentwicklungen berücksichtigen keine etwaigen Provisionen, Gebühren und andere Entgelte, welche sich negativ auf die Rendite auswirken. Hinweis Die in dieser Publikation genannten Marken und Warenzeichen sind zugunsten der jeweiligen Rechteinhaber geschützt und eingetragen. leitung legte. Im Zuge der Reformen wurde auch das Logo modernisiert. Da »& Co.« nicht mehr den rechtlichen Gegebenheiten entsprach, verschwand es aus dem Logo. Das Wort »Bank« deutet seinerseits darauf hin, dass nun die Gesellschaft und nicht mehr deren Inhaber im Vordergrund steht. Das heutige Logo 1995 wurde das heutige Logo mit dem blauen Quadrat eingeführt, das einerseits als Erkennungszeichen dient, denn sowohl die Form als auch die Farbe ermöglichen die rasche Identifizierung der Bank. Andererseits sollen damit die Werte von Vontobel visuell transportiert werden: Blau steht für Ehrlichkeit, Offenheit und Freimütigkeit, während mit der markanten quadratischen Form Beständigkeit und Ausgewogenheit assoziiert werden. Auch die schwarze Linie ist nicht zufällig gewählt: Als »die Aufrechte« symbolisiert sie Stabilität und Standhaftigkeit. Impressum Herausgeber: Bank Vontobel Europe AG Bockenheimer Landstraße 24 60323 Frankfurt am Main Hotline 00800 93 00 93 00 Telefax +49 (0)69 69 59 96-290 E-Mail zertifikate@vontobel.de www.vontobel-zertifikate.de Redaktion: Sandra Chattopadhyay, Torsten Metzner, Nicole Wittmann Marketing: Nicole Wittmann Erscheinungsweise: monatlich Auflage: 4.800 Exemplare Layout: E,T&H Werbeagentur AG BSW, Zürich/Schweiz, www.ethcom.ch Bestellung: Telefon 00800 93 00 93 00 (kostenlos) www.vontobel-zertifikate.de 11-12/14 SC2014110706 Informieren Sie sich mit den Newslettern von Vontobel. ! Jetzt neu s-App New Vontobel loaden. down Interessiert an Aktienanleihen? Informieren Sie sich mit dem Aktienanleihen Weekly – jede Woche neu! Aktienanleihen Weekly – per Post oder E-Mail Jede Woche präsentiert Vontobel Ihnen eine Auswahl an Aktienanleihen sowie die aktuellen Neuemissionen in kompakter Listenform. 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