Glossar Physikalische Stoffkenngrößen_Stand070706

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Glossar Physikalische Stoffkenngrößen_Stand070706
BAUSTOFFE
GLOSSAR PHYSIKALISCHE STOFFKENNGRÖßEN
MECHANISCHE KENNGRÖßEN
Rohdichte ? [kg/m³, kg/dm³]
Die Rohdichte ist das volumenbezogene Gewicht eines trockenen
Baustoffs einschließlich Poren und Zwischenräumen (Masse pro
Volumen). Bei bestimmten Baustoffgruppen (z.B. Beton und
Mauerwerk) werden Rohdichteklassen zur Definition der
Materialeigenschaften z.B. der Festigkeit oder Wärmeleitfähigkeit
verwendet. Die Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von der Rohdichte
verschiedener Baustoffe ist beispielsweise in DIN 4108-4 oder DIN EN
12524 tabellarisch zusammengefasst.
Wichte ? (Spezifische s Gewicht) [kN/m³]
Das spezifische Gewicht eines Körpers bezeichnet das Verhältnis von
Gewichtskraft zu Volumen. Im Unterschied zur Dichte bezieht sich die
Wichte auf die Gewichtskraft, nicht auf die Masse, d.h. Dichte und
spezifisches Gewicht unterscheiden sich um den Faktor der
Fallbeschleunigung [g=9,81 N/kg].
Druckfestigkeit fc [N/mm²]
Die Druckfestigkeit definiert die maximal aufnehmbare Spannung eines
Werkstoffs bei einer Druckbeanspruchung. Sie bestimmt sich aus dem
Quotienten der maximal aufnehmbaren Druckkraft und dem
Ausgangsquerschnitt der Werkstoffprobe.
Zugfestigkeit ft [N/mm²]
Die Zugfestigkeit definiert die maximal aufnehmbare Spannung eines
Werkstoffs bei einer Zugbeanspruchung. Sie wird aus dem Quotienten
der maximal aufnehmbaren Zugkraft und dem Ausgangsquerschnitt der
Werkstoffprobe bestimmt.
Biegezugfestigkeit fm [N/mm²]
Die Biegezugfestigkeit ist die maximal aufnehmbare Spannung eines
Prüfkörpers bei einer Biegebeanspruchung im Zustand des Versagens.
Sie bestimmt sich aus dem Quotienten des maximalen Biegemoments
und dem Widerstandsmoment des Querschnitts der Werkstoffprobe. Die
Normung sieht je nach Werkstoff verschiedene Prüfungen zur
Bestimmung der Biegezugfestigkeit vor.
Spaltzugfestigkeit ßSZ [N/mm²]
Das Spaltzugverfahren ist eine Methode zur indirekten Bestimmung der
Zugfestigkeit von Gesteinen und Baustoffen mit hydraulischen
Bindemitteln. Im Gegensatz zur direkten Zugfestigkeit wird ein
zylindrischer Körper einer zunehmenden Druckbeanspruchung
ausgesetzt, welche Zugspannungen senkrecht zur Druckspannung
erzeugt. Überschreiten diese die Kohäsion (Zusammenhangskräfte
zwischen Atomen bzw. Molekülen eines Stoffes), tritt der Bruch ein.
Elastizitätsmodul E (Young’s Modulus) [N/mm²]
Der Elastizitätsmodul ist ein Materialkennwert, der den Zusammenhang
zwischen Spannung und Verformung (meist Dehnung) bei
mechanischer Beanspruchung eines festen Körpers beschreibt. Er ist
als Steigung des Spannungs-Dehnungs -Verhaltens innerhalb des
elastischen Bereichs definiert.
Der Zahlenwert des Elastizitätsmoduls ist um so größer, je mehr
Widerstand ein Material seiner Verformung entgegensetzt. Ein Material
mit hohem E-Modul ist also steif, ein Material mit niedrigem E-Modul ist
weich.
Bruchdehnung eB [-]
Die Bruchdehnung ist ein Werkstoffkennwert, der angibt, um wie viel
Prozent sich ein Material plastisch verformen lässt, bevor es zum Bruch
des Festkörpers kommt. D.h. der Zusammenhalt eines Festkörpers wird
unter der Wirkung von äußeren Kräften aufgehoben, z.B. Zerstörung
des inneren Gefüges, Aufhebung des molekularen Verbundes.
Mohs-Härte HM [-]
die Mohs'sche Härteskala ist eine relative, zehnstufige Härteskala
(Ritzhärte), bei der das nächst härtere Mineral das vorhergehende,
weichere Mineral ritzt. Die Skala reicht von der Härte 1 (Talk) bis zur
Härte 10 (Diamant) und besitzt keine Einheit.
Mohshärte Referenzmineral
absolute Härte
Bemerkungen
1
Talk
0,03
mit Fingernagel schabbar
2
Halit
1,25
mit Fingernagel ritzbar
3
Kalzit
4,5
mit Kupfermünze ritzbar
4
Fluorit
5
mit Messer leicht ritzbar
5
Apatit
6,5
mit Messer noch ritzbar
6
Orthoklas
37
mit Stahlfeile ritzbar
7
Quarz
120
ritzt Fensterglas
8
Topas
175
9
Korund
1000
10
Diamant
140.000,00
härtestes natürlich vorkommendes Mineral; nur von sich selber
ritzbar
Brinell-Härte HB [N/mm²]
Die Härteprüfung nach Brinell wird bei weichen bis mittelharten Metallen wie
unlegiertem Baustahl oder Aluminiumlegierungen, bei Holz und bei
Werkstoffen mit ungleichmäßigem Gefüge, z. B. Gusseisen, angewendet.
Dabei wird eine Stahl- oder Hartmetallkugel mit einer festgelegten Prüfkraft
in die Oberfläche des Werkstoffs gedrückt.
Nach Brinell misst man die bleibende Eindruckfläche, die durch eine
vorgegebene Belastung erzeugt wird. Die Brinell-Härte ergibt sich aus dem
Quotient der Prüfkraft und Eindruckfläche.
Vickers-Härte HV [N/mm²]
Beim Verfahren nach Vickers wird eine vierseitige, regelmäßige
Diamantpyramide mit einem Winkel von 136° zwischen den
gegenüberliegenden Flächen in die Oberfläche des Werkstoffs
gedrückt.. Wie die Brinell-Härte ergibt sich die Vickers-Härte aus dem
Quotient der Prüfkraft und Eindruckfläche.
Biegefestigkeit von Glas [N/mm²]
Die Biegefestigkeit von Gläsern ist kein Materialkennwert; ihr Messwert
wird durch die Beschaffenheit der Oberflächen beeinflusst.
Oberflächenverletzungen führen zu einer Minderung der Biegefestigkeit.
Daraus folgt, dass der Begriff “Biegefestigkeit“ nur statistisch über einen
zulässigen Wert der Bruchwahrscheinlichkeit definiert werden kann. Bei
vorgegebener Spannung hängt die Bruchwahrscheinlichkeit von der
Größe der auf Zug beanspruchten Oberfläche und der Dauer der
Beanspruchung ab.
Druck p [Pa]
Der Druck p ist eine physikalische Zustandsgröße und wird in der
Einheit Pascal angegeben. Der Luftdruck ist der hydrostatische Druck
der Luft. Er bezeichnet die Gewichtskraft der Luftsäule, die über einer
Fläche oder einem Körper steht. In einem Vakuum ist diese
Gewichtskraft nicht vorhanden.
MECHANISCHE KENNGRÖßEN FÜR BETON
Nennfestigkeit β WN [N/mm²]
Grundlage für die Ermittlung der Nennfestigkeit ist die Druckfestigkeit
von Würfeln mit einer Kantenlänge von 20 cm nach 28 Tagen
Normlagerung. Die Druckfestigkeit βW28 eines jeden Würfels muss
mindestens der Nennfestigkeit βWN entsprechen. Aufgrund der
Nennfestigkeit erfolgt die Einstufung in die entsprechende
Betonfestigkeitsklasse.
Festigkeitsklasse [-]
Für die Betonfestigkeitsklassen nach Euro Code 2 gilt eine
Doppelbezeichnung, z.B. C 20 / 25. Die erste Zahl bezeichnet die 5% Fraktile der Druckfestigkeit eines 30 cm langen Zylindern mit 15 cm
Durchmesser, sie ist für die Bemessung maßgebend. Die zweite Zahl
bezeichnet die Druckfestigkeit von Würfeln mit 15 cm Kantenlänge. Die
5%-Fraktile gibt den Wert der Druckfestigkeit an, den die betrachteten
Proben mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% unterschreiten.
Eignungsprüfung
Vor dem Einbau des Betons wird überprüft, ob mit der beabsichtigten
Betonzusammensetzung die geforderten Eigenschaften des Frisch- und
Festbetons auch erreicht werden. Die Verhältnisse auf der Baustelle wie
z.B. Einbauverfahren und Temperatur sind dabei zu berücksichtigen. Es
werden grundsätzlich immer Konsistenz, Frischbeton-Rohdichte und
Druckfestigkeit geprüft. Zusätzlich der w/z-Wert (Wasserzementwert) bei
Beton B II. Alle Prüfungen sind bei einer Frischbetontemperatur
zwischen 15 und 22 °C durchzuführen. Um das Ansteifen zu
kontrollieren, ist die Konsistenz 10 und 45 Minuten nach Wasserzugabe
zu bestimmen. Bei Verwendung von Transportbeton wird die
Eignungsprüfung direkt in der Prüfstelle des Transportbetonwerks
ausgeführt.
Güteprüfung
Während des Betoneinbaus hat eine Güteprüfung den Nachweis zu
erbringen, dass die Zusammensetzung des Betons den Anforderungen
entspricht und die geforderten Eigenschaften fortlaufend erzielt werden.
Die Güteprüfung bezieht sich dabei auf die Eigenschaften des Frischund Festbetons. Zement, Zuschläge und Zusätze – die Ausgangsstoffe
des Betons – sind güteüberwacht, d.h. sie unterliegen einer Eigen- und
Fremdüberwachung. Bei Transportbeton ist eine Kontrolle der
Ausgangsstoffe nicht notwendig, da dies bereits in der Prüfstelle des
Transportbetonwerks geschieht. Die einzelnen Betonproben müssen für
jeden Probekörper und für jede Prüfung der Konsistenz und des w/zWertes aus unterschiedlichen Mischerfüllungen gleichmäßig über die
Zeit des Betonierens verteilt entnommen werden. Das Prüfverfahren
sowie die Herstellung und Lagerung der Probekörper sind in DIN 1048
beschrieben.
PHYSIKALISCHE KENNGRÖßEN FÜR METALL
Elektrochemische Spannungsreihe [-]
In der Elektrochemischen Spannungsreihe sind Stoffe nach der Stärke
ihres Bestrebens angeordnet, Elektronen abzugeben (Reduktionsmittel)
bzw. aufzunehmen (Oxidationsmittel).
Stoffe, die ein großes Bestreben zur Elektronenabgabe haben, wie z.B.
Natrium, sind mit negativem Vorzeichen dargestellt, Stoffe mit einem
großen Bestreben, Elektronen aufzunehmen, wie z.B. Chlor, haben ein
positives Vorzeichen.
Streckgrenze Re [N/mm²]
Die Streckgrenze gibt die Grenze an, bis zu der duktile Werkstoffe bei
einachsigem und momentenfreiem Zug ohne bleibende plastische
Verformung gestreckt werden können. Bei Überschreiten der
Streckgrenze kehrt das Material nach Entlastung nicht mehr in die
ursprüngliche Form zurück, d.h. es verbleibt eine plastische
Probenverlängerung.
Für technische Werkstoffe wird in der Regel nicht die Streckgrenze,
sondern die 0,2 %-Dehngrenze RP 0,2 angegeben.
Dehngrenze RP [N/mm²]
Als Dehngrenze eines Werkstoffs bezeichnet man diejenige
mechanische Spannung, die bei einer nichtproportionalen Dehnung zu
einer bestimmten plastischen Verformung führt. Die 0,01 %-Dehngrenze
bezeichnet man als technische Elastizitätsgrenze. Daneben werden in
der Anwendung üblicherweise die 0,2 %-Dehngrenze (RP 0,2) oder die 1
%-Dehngrenze (RP 1,0) bestimmt.
THERMODYNAMISCHE GRÖßEN
Schmelzpunkt TSM [°C]
Als Schmelzpunkt oder Schmelztemperatur bezeichnet man die
Temperatur, bei der ein Stoff schmilzt, d. h. vom festen in den flüssigen
Aggregatzustand übergeht.
Siedepunkt TS [°C]
Als Siedepunkt bzw. Siedetemperatur oder Kochpunkt bezeichnet man
die Temperatur, bei der ein Stoff siedet, d. h. sein Dampfdruck gleich
dem äußeren Druck ist und er vom flüssigen in den gasförmigen
Aggregatzustand übergeht.
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK]
Die Wärmeleitfähigkeit ist eine spezifische Stoffeigenschaft. Sie gibt den
Wärmestrom an, der bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin
2
durch eine 1 m große und 1 m dicke Schicht eines Stoffs geht. Je
kleiner die Wärmeleitfähigkeit, umso besser ist das Dämmvermögen.
Der λ-Wert bezieht sich als Laborwert auf trockene Baustoffe.
spezifische Wärmekapazität c [J/kgK]
Die spezifische Wärmekapazität gibt die benötigte Wärmemenge an, um
1 kg eines Stoffes um 1 Kelvin zu erwärmen.
Mit Hilfe der spezifischen Wärmekapazität lassen sich Aussagen treffen,
ob ein Stoff besser oder schlechter als Wärmespeicher geeignet ist. Je
größer der Zahlenwert für c ist, desto größere Wärmebeträge lassen
sich in der gleichen Stoffmasse speichern.
Wärmespeicherfähigkeit QSP [Wh/m²K]
Die Wärmespeicherfähigkeit gibt Auskunft über die Fähigkeit von
Baustoffen Wärme zu speichern. Sie errechnet sich aus dem Produkt
der spezifischen Wärmekapazität c, der Rohdichte ? und der Dicke d
der Stoffschicht des betrachteten Baustoffs (QSP= c ⋅ ρ ⋅ d [Wh/m²K]). In
der Regel haben Materialien mit hohem Dämmwert eine geringere
Speicherfähigkeit als Materialien mit schlechtem Dämmwert. Eine hohe
Speicherfähigkeit wirkt sich positiv auf das Raumklima aus, da sie
Temperaturspitzen ausgleichen kann und damit zu hohe
Temperaturschwankungen vermeiden hilft.
-1
thermischer Längenausdehnungskoeffizient a [K ]
Der thermische Längenausdehnungskoeffizient gibt an, um welchen
Betrag sich ein fester Körper im Verhältnis zur gesamten Länge bei
einer Temperaturänderung im baupraktischen Bereich (in der Regel 50°C bis +80°C) von einem Kelvin vergrößert oder verkleinert.
Wärmedurchgangskoeffizient U (U-Wert) [W/m²K]
Der U-Wert definiert jene Wärmemenge, welche durch 1 m² eines
Bauteils hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied der beiderseits
angrenzenden Luftschichten 1 Kelvin beträgt und dabei die
Wärmeübergangswiderstände zwischen Luftschichten und
Bauteilmaterial berücksichtigt werden. Der U-Wert ist zur Ermittlung der
Transmissionswärmeverluste erforderlich.
Wärmedurchgangswiderstand R [m²K/W]
Der Wärmedurchgangswiderstand, setzt sich aus dem
Wärmedurchlasswiderstand eines Bauteils und den
Wärmeübergangswiderständen innen und außen zusammen. Er ist der
Kehrwert des Wärmedurchgangskoeffizienten.
HYGRISCHE STOFFEIGENSCHAFTEN
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ [-]
Das Maß für die Dampfdichtheit eines Baustoffs ist die
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl. Sie ist eine Vergleichszahl, die
angibt, um wie viel der Widerstand gegen Wasserdampfdiffusion einer
Schicht größer ist als in einer gleich dicken Luftschicht. Der
Wasserdampfdiffusionswiderstand vieler Baustoffe variiert mit der
Änderung von Temperatur und Feuchte. Hieraus resultiert ein unterer
und oberer Grenzwert der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (z.B.
Vollziegel: µ = 5/10 ).
Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftsichtdicke sd (sd -Wert) [m]
Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl berücksichtigt, ähnlich wie
die Wärmeleitfähigkeit, als reine Materialkenngröße noch keine
Schichtdicken des Baustoffs. Erst die Multiplikation mit der Dicke des
Bauteils gibt den Bezug zum Diffusionswiderstand des Bauteils, der als
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke bezeichnet wird. sd = d ⋅ µ [m]
0,5
Wasseraufnahmekoeffizient w [kg/m² h ]
Der Wasseraufnahmekoeffizient ist eine Maßzahl zur Beschreibung des
Wasseraufnahmevermögens von Baustoffen und Beschichtungen, die
mit flüssigem Wasser in Kontakt stehen. Durch regelmäßiges Wiegen
der betreffenden Proben erhält man eine Kurve für die
Wasseraufnahme in Abhängigkeit von der Eintauchzeit. Alternativ wird
oft der w24-Wert angegeben, d.h. die ermittelte Wasseraufnahme nach
24 stündigem Eintauchen.
volumenbezogener Feuchtegehalt ? [-]
Der volumenbezogene Feuchtegehalt ist die prozentuale Angabe des
Quotienten aus dem Volumen des verdampfbaren Wassers und dem
Volumen des betrachteten Stoffes. Das Volumen des betrachteten
Stoffes kann entweder auf den feuchten oder trockenen Zustand
bezogen werden. Der Bezug ist daher bei der Angabe des jeweiligen
Feuchtegehalts mit aufzuführen.
massebezogener Feuchtegehalt u [-]
Der massebezogene Feuchtegehalt ist die prozentuale Angabe des
Quotienten aus der Masse des verdampfbaren Wassers und der Masse
des betrachteten Stoffes. Die Masse des betrachteten Stoffes kann
entweder auf den feuchten oder trockenen Zustand bezogen werden.
Der Bezug ist daher bei der Angabe des jeweiligen Feuchtegehalts mit
aufzuführen.
Ausgleichsfeuchte [-] (bei 20°C / 65% relative Luftfeuchte)
Die gemessene Materialfeuchte zeigt an, wieviel Wasser in Prozent in
einem Material vorhanden ist. Ändert sich das umgebende Klima, ändert
sich auch der Wassergehalt. Die Materialfeuchte bei 20° und 65%
relativer Luftfeuchte, die sich nach einer gewissen Zeit einstellt, wird als
Ausgleichsfeuchte bezeichnet.
Quell- und Schwindmaß e [-]
Das Quell- und Schwindmaß gibt die prozentuale Volumenänderung
des unbelasteten Materials während der Wasseraufnahme bzw. der
Austrocknung an. Dabei wird angenommen, dass der Quell- bzw. der
Schwindvorgang durch eventuell im Material wirkende Spannungen
nicht beeinflusst wird. Bei inhomogenen Werkstoffen wie Holz ist eine
Unterscheidung in die drei Hauptrichtungen tangential, radial zu den
Jahresringen und parallel zur Holzfaser zu berücksichtigen.
AKUSTISCHE STOFFGRÖßEN
längenbezogener Strömungswiderstand r [kPa s/m²]
Der längenbezogene Strömungswiderstand ist eine von der
Schichtdicke unabhängige Materialeigenschaft für einen
schallabsorbierenden Baustoff. Speziell für die Hohlraumdämmung darf
der längenbezogene Strömungswiderstand nicht zu gering sein (> 5 kPa
s/m²), damit Schallwellen gut absorbiert werden.
Schallabsorptionsgrad α s [-]
Bei Schwingungen in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern wird ein
Teil der Bewegungsenergie irreversibel in Wärme umgewandelt. Diesen
Vorgang nennt man Absorption. Der Schallabsorptionsgrad ist definiert
durch das Verhältnis aus nicht reflektierender und auftreffender
Schallenergie. Bei vollständiger Absorption ist αs gleich eins, bei
vollständiger Reflexion gleich Null. Der Schallabsorptionsgrad eines
Schallabsorbers ist Frequenzabhängig und wird mit Terzbandfiltern im
Frequenzbereich von 100Hz bis 5000Hz bestimmt.
dynamische Steifigkeit s [MN/m³]
Als dynamische Steifigkeit wird der Widerstand einer Feder gegen eine
Wechselkrafteinwirkung bezeichnet. Im Allgemeinen ist die dynamische
Steifigkeit größer als die Steifigkeit unter statischer Krafteinwirkung. Bei
schalldämmenden Systemen wird die Feder z. B. aus dem
eingeschlossenen Luftpolster zwischen zwei abdeckenden Schalen
oder der elastischen Dämmschicht unter einer Estrichplatte gebildet.
BRANDSCHUTZTECHNISCHE STOFFEIGENSCHAFTEN
Baustoffklassen [A-B, A-F]
Für die Entstehung und Ausbreitung eines Brands spielt die
Brennbarkeit eines Baustoffes eine wesentliche Rolle. Nach DIN 4102-1
werden Baustoffe entsprechend ihrem Brandverhalten in
Baustoffklassen eingeteilt. Zur Baustoffklasse A gehören die nicht
brennbaren Baustoffe. Baustoffe der Klasse A1 müssen in ihrer
Zusammensetzung vollständig unbrennbar sein, während Baustoffe der
Klasse A2 in geringem Maße brennbare Bestandteile enthalten dürfen.
Die Klasse B der brennbaren Baustoffe gliedert sich in schwer
entflammbare (B1), normal entflammbare (B2) und leicht entflammbare
(B3) Baustoffe.
Die europäische Normung (DIN EN 13501-1) unterscheidet für nicht
brennbare Baustoffe die Klassen A1 und A2. Die brennbaren Baustoffe
sind in die Klassen B bis F gegliedert. Das europäische
Klassifizierungssystem regelt zusätzlich zum Brandverhalten die
Brandnebenerscheinungen. Jeweils drei Klassen mit Angaben zur
Rauchentwicklung (smoke release rate: s1, s2, s3) und zur brennenden
Abtropfbarkeit (d0, d1, d2) sind festgelegt.
Die Klassifizierung kann nach nationaler bzw. europäischer Norm
erfolgen
Bauaufsichtliche
Benennungen
Zusatzforderungen
Kein
Rauch
Nicht brennbar
Schwerentflammbar
X
Kein brenn.
Abfallen/
Abtropfen
X
Leichtentflammbar
Klasse nach DIN
4102-1
A1
A1
X
X
A2 – s1 d0
A2
X
X
X
B, C – s1 d0
B, C – s3 d0
B, C – s1 d2
B, C – s3 d2
D – s3 d0
E
D – s3 d2
E – d2
X
Normalentflammbar
Europäische
Klasse nach DIN
EN 13501-1
X
F
B1¹
B2¹
B3
CHEMISCHE STOFFEIGENSCHAFTEN
pH-Wert [-]
Der pH-Wert ist ein Maß für den “Säuregrad“ eines Baustoffs. Er ist der
+
negative dekadische Logarithmus der Konzentration der H3O -Ionen.
Der neutrale pH-Wert liegt bei 7, Säuren und alkalische Stoffe befinden
sich dann im Gleichgewicht. Je niedriger der pH-Wert ist, um so größer
der Säuregehalt eines Baustoffs.
ELEKTRISCHE STOFFEIGENSCHAFTEN
elektrische Leitfähigkeit ? ?
[m/O?
mm²]
Die Fähigkeit von Stoffen Strom zu leiten wird durch die Zahl und
Beweglichkeit der freien Ladungsträger bestimmt. Die elektrische
Leitfähigkeit fester Körper hat bei Raumtemperatur die Variationsbreite
von 24 Zehnerpotenzen. Diese Variationsbreite führt zur Einteilung in
drei elektrische Stoffklassen: Leiter (Metalle), Halbleiter (z.B. Silizium)
und Nichtleiter (Isolatoren, z.B. Keramik)
Die elektrische Leitfähigkeit ist der Kehrwert des spezifischen
Widerstandes.
OPTISCHE STOFFGRÖßEN
Transmissionsgrad ? ?
[ -]
Zur Raumausleuchtung spielt die Transmission der sichtbaren Strahlung
(Tageslicht) mit Wellenlängen von 380 - 780 nm durch transparente
Bauteile eine entscheidende Rolle. Als Kennwert wird der
Lichttransmissionsgrad angegeben. Dieser drückt den direkt
durchgelassenen, sichtbaren Strahlungsanteil im Bereich der
Wellenlängen des sichtbaren Lichtes bezogen auf die
Hellempfindlichkeits des menschlichen Auges aus. Der
Lichttransmissionsgrad angegeben in [%] ergibt sich aus dem Quotient
der einfallenden und ausfallenden Strahlung nach Durchqueren des
transparenten Baustoffs.
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) g [-]
Der g-Wert ist der Gesamtenergiedurchlassgrad im Bereich der
Wellenlängen von 300 - 2500nm. Die Größe ist für klimatechnische
Berechnungen not wendig und wird in Prozent ausgedrückt. Der
Gesamtenergiedurchlassgrad setzt sich zusammen aus der direkten
Transmission von Solarstrahlung sowie aus der Wärmeabgabe der im
Glas absorbierten Anteile in Form von Wärmestrahlung und Konvektion
nach innen.
Reflexionsgrad (Lichtreflexion) ? [-]
Der Reflexionsgrad ist der Anteil des auf eine Oberfläche auftreffenden
Lichts, welcher von dieser in die Umgebung zurückreflektiert wird. Bei
sehr glatten Oberflächen, z. B. bei Spiegeln, wird Licht einheitlich
reflektiert, sodass der Einfallswinkel immer dem Ausfallswinkel
entspricht (spiegelnde Reflexion). Wird das Licht in mehrere Richtungen
gestreut, spricht man von einer diffusen Reflexion.
Emissivität (Emissionsverhältnis) ? ?
[-]
Die auf einen Körper fallenden Strahlungen werden reflektiert,
absorbiert oder transmittiert. Ein Körper, der alle auf ihn treffende
Strahlung absorbiert, wird “schwarzer Körper“ genannt. Technische
Oberflächen absorbieren verschiedene Wellenlängen unterschiedlich
stark, sie werden als farbige Körper bezeichnet. Mit der Emissivität wird
die Wärmeabstrahlung einer Oberfläche im Verhältnis zu einem
“schwarzen Körper" bei gleicher Temperatur bezeichnet. Eine geringe
Emissivität bedeutet geringe Wärmeabstrahlung.
optische Dichte (Extinktion) E [-]
In der Optik ist die Extinktion oder optische Dichte ein Maß für die
Abschwächung einer Strahlung (z.B. Licht) in einem Medium.
Mit I0 als einfallende Strahlung und I als ausfallende Strahlung (nach
dem Durchqueren des Mediums) definiert sich die Extinktion E wie folgt:
E = − lg
I
[-]
I0
Die Extinktion ist der negative dekadische Logarithmus des
Transmissionsgrades.
Farbwiedergabe (Farbwiedergabeindex) Ra [-]
Die Farbwiedergabe wird durch die spektrale Verteilung des Lichts
bestimmt. Der Farbwiedergabeindex beschreibt die Eigenschaften, die
anhand einer Bezugslichtquelle und diverser Testfarben ermittelt
werden. Je höher der Wert für Ra, desto geringer ist die Abweichung der
unter der betreffenden Lichtquelle visuell wahrgenommen Körperfarbe
von der der Bezugslichtquelle, z.B. des Tageslichts.
BITUMEN
Nadelpenetration [1/10 mm]
Die Nadelpenetration (Nadeleindringtiefe) beschreibt die Bitumenhärte
und gibt die Eindringtiefe einer Nadel Durchmesser 1,01 mm, bei 25 °C
unter einer Auflast von 1,0 N während 5 s Belastungszeit in 1/10 mm
an.
Erweichungspunkt Ring und Kugel [°C]
Die Erweichungspunkttemperatur wird gemessen, wenn die
Bitumenfüllung eines Ringes eine definiert große Verformung durch
einen Erwärmungsvorgang unter der Belastung einer Stahlkugel erlitten
hat. Der Erweichungspunkt ist auch die Temperatur, bei der die
Penetration 800 1/10 mm beträgt.
Brechpunkt nach Fraas [°C]
Als Brechpunkt nach Fraas wird diejenige Temperatur bezeichnet, bei
der eine auf ein Stahlplättchen aufgeschmolzene Bitumenschicht unter
festgelegten Bedingungen bei gleichmäßiger Abkühlung bricht oder
Risse bekommt, wenn diese gebogen wird
SI-Vorsätze
Yokto
Zepto
Atto
Femto
Piko
Nano
Mikro
Milli
Zenti
Dezi
Deka
Hekto
Kilo
Mega
Giga
Tera
Peta
Exa
Zetta
Yotta
Zeichen
Faktor / Umrechnung
y
z
a
f
p
n
?
m
c
d
da
h
k
M
G
T
P
E
Z
Y
10 = 0,000 000 000 000 000 000 001
-21
10 = 0,000 000 000 000 000 001
-18
10 = 0,000 000 000 000 001
-15
10 = 0,000 000 000 001
-12
10 = 0,000 000 001
-9
10 = 0,000 000 001
-6
10 = 0,000 001
-3
10 = 0,001
-2
10 = 0,01
-1
10 = 0,1
1
10 = 10
2
10 = 100
3
10 = 1 000
6
10 = 1 000 000
9
10 = 1 000 000 000
12
10 = 1 000 000 000 000
15
10 = 1 000 000 000 000 000
18
10 = 1 000 000 000 000 000 000
21
10 = 1 000 000 000 000 000 000 000
24
10 = 1 000 000 000 000 000 000 000 000
-24
Grösse
Einheit
weitere Einheiten
Beziehung zwischen den Einheiten
Dichte ?
Wichte ?
[Kg/m³]
[N/m³]
-----
? ? ? · gErde
gErde= 9,81 N/kg
Energie
Joule [J]
Wattsekunde [Ws]
Kilowattstunde
[kW h]
Kalorie [cal]
Elektronenvolt
[eV]
1 J = 1 Ws
Druck
Pascal
[Pa]
Bar [bar]
Atmosphäre [atm]
Pfund pro
Quadratzoll [psi]
Volumen
[cm³]
Temperatur
Grad
Celsius
[°C]
Länge
Meter [m]
-7
1 J = 2,778· 10 kW h
1 J = 0.239 cal
18
1 J = 6,242· 10
-5
1 Pa = 10
eV
bar
-6
atm
-6
psi
1 Pa = 9,87·10
1 Pa = 145·10
Liter [l]
US Barrel [bbl]
UK Barrel [bbl]
US Gallonen [gal]
UK Gallonen [gal]
1000 cm³ = 1 Liter
-3
1 Liter = 6,290·10 US -bbl
-3
1 Liter = 6,285·10 UK -bbl
1 Liter = 0,264 US-gal
1 Liter = 0,220 UK-gal
Kelvin [K]
TCelsius = TKelvin - 273,15
Grad Fahrenheit
[°F]
TCelsius = (TFahrenheit - 32) ÷ 1,8
Inch [in]
Fuß [ft]
1 m = 39.370 in
1 m = 3.281 ft