Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern
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Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern
Lorrainehof Nachrichte Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern Nr. 50 / Herbst 2013 Editorial Impressum // Die «Lorrainehof Nachrichte» sind die zweimal jährlich erscheinenden Infos des Alters- und Pflegeheims Lorrainehof. Redaktionsteam: Bernadette Vaudan, Annerös Beuret, Brigitte Bruderer, Erika Zimmermann, Sibylle Werndli Adresse: Lorrainestrasse 34, 3013 Bern Telefon: 031 330 16 16 lorrainehof@heilsarmee.ch, www.lorrainehof.ch Grafik und Druck: www.jordibelp.ch Sterben und Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Ich habe festgestellt, dass dies sogar im Altersheim der Fall ist, was ich eigentlich nicht unbedingt erwartet hätte. Trotzdem haben wir dieses Thema gewählt für die Heimzeitung, weil der Tod im Altersheim zum Alltag gehört und weil wir darüber reden möchten. Wie wir den Aussagen der Heimbewohner entnehmen können, ist der Gedanke an den Tod mit Unsicherheit, Angst und vielen offenen Fragen verbunden. Was mich positiv überrascht hat, ist der starke Lebenswille und die Lebensfreude, welche bei vielen Heimbewohnern noch zum Ausdruck kommt. Der Umgang mit Sterben und Tod ist auch für die Mitarbeitenden im Heim eine grosse Herausforderung. Jeder verstorbene Heimbewohner hinterlässt eine Das Vorgehen bei einem Todesfall im In unserer Institution sterben gemäss der Statistik der letzten zehn Jahre 6 bis 12 Heimbewohner pro Jahr. Dies kann stark variieren. Es kommt auch vor, dass in einem Monat mehrere Heimbewohner sterben. Was ist nach Eintritt eines Todesfalls zu tun? • Herrichten des Verstorbenen • Mitteilung an die Angehörigen und/oder Beistand • Ausstellung der ärztlichen Todesbescheinigung • Todesmeldung an die amtlichen Stellen (AHV, Krankenkasse, Zivilstandsamt, Erbschaftsamt usw.) • Gespräch mit den Angehörigen oder Beistand betreffend dem weiteren Vorgehen, Wünschen gemäss Patientenverfügung usw. • Auftrag an eine Bestattungsfirma zwecks Organisation der Todesfallformalitäten, Folgendes muss geklärt werden: Fortsetzung Editorial grosse Lücke und viele Erinnerungen. Als Mitarbeitende kann man sich nicht wirklich ans Sterben gewöhnen, der Schmerz über den Verlust eines Menschen ist jedes Mal wieder neu präsent. «Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss», lautet ein Spruch. Obwohl wir das alle wissen, haben wir trotzdem die starke Tendenz, Gedanken an den Tod zu verdrängen. Jeder Mensch geht anders mit der Tatsache der menschlichen Vergänglichkeit um. Auch die Vorstellungen was nach dem Tod sein wird, sind sehr verschieden. – Kremation oder Erdbestattung – Organisation der Abdankung und/oder Urnenbeisetzung (Welcher Friedhof, Wahl des Pfarrers, Predigers oder Heilsarmeeoffiziers) – Erstellen eines Lebenslaufs – Organisation musikalische Umrahmung sowie andere Beiträge • Information der Heimbewohner und der Mitarbeitenden im Lorrainehof (Aushang einer Todesanzeige). Es besteht die Möglichkeit, sich noch vom Verstorbenen zu verabschieden. • Bestellen eines Blumenkranzes mit der Schleife «zum Abschied», Schreiben einer Trauerkarte für die Angehörigen • Vor dem Speisesaal wird die Todesanzeige mit Photo sowie ein Lämpchen aufgestellt. • In der Aktivierungstherapie wird eine Kerze angezündet für den Verstorbenen. Falls bekannt, wird sein Lieblingslied gesungen und die Heimbewohner tauschen Erinnerungen aus über den Verstorbenen. • Organisation der Räumung des Zimmers mit den Angehörigen. Die diesjährige Jahreslosung der Kirche lautet: «Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.» Hebräer 13.14 Dieser Vers bringt etwas davon zum Ausdruck, dass das Leben auf dieser Erde zeitlich begrenzt ist, und wir auf der Suche sind nach dem Weg zur Ewigkeit. Es ist mein Wunsch, dass im Lorrainehof das Thema Sterben und Tod seinen Platz hat und dass wir die Bewohner auf der Suche nach Antworten begleiten. Erika Zimmermann, Heimleiterin Lorrainehof Im Lorrainehof leben überdurchschnittlich viele Heimbewohner mit nur wenigen oder keinen Angehörigen. Falls der Heimbewohner Familienmitglieder hinterlässt, übernehmen diese die Formalitäten für den Todesfall. Andernfalls teilen sich der Beistand und der Lorrainehof die Aufgaben auf. Viele Heimbewohner wünschen in ihrer Patientenverfügung eine Abdankung im Saal des Lorrainehofs, diesen Wunsch erfüllen wir gerne. In der Regel ist die Heimleitung sowie die Bezugsperson anwesend an den Abdankungsfeiern. Als Institution der Heilsarmee ist es uns ein grosses Anliegen, dass für jeden Heimbewohner eine würdige Abdankungsfeier oder eine Urnenbeisetzung mit der Anwesenheit eines Pfarrers oder Predigers durchgeführt wird, auch wenn keine Angehörigen da sind. Wir übernehmen somit in einigen solchen Fällen die Organisation dieser Veranstaltungen. Erika Zimmermann, Heimleiterin Statistik Todesfälle Statistik Todesfälle (2002 – 2012) 16 14 12 10 8 6 4 2 0 r ua n Ja r ua F r eb z är M ril Ap ai M ni Ju li Ju t r us g Au pt Se r O o kt r r be be em ov N be em ez D be em Aussagen der Heimbewohner zu « Ich mache mir immer wieder Gedanken über das Sterben und den Tod. Ich möchte nicht leiden. « « » Ich glaube nicht an eine höhere Macht, welche mir beim Sterben helfen kann. « » » Mit dem Tod bin ich noch nicht im Reinen. Ich bin mir bewusst, dass das Pflegeheim Endstation für mich ist, aber vielleicht lebe ich noch lange. « « Abends bedrückt mich oft der Gedanke, dass ich eines Tages sterben muss. Doch ich möchte gerne noch lange leben. Wenn ein Bewohner im Heim stirbt, tut es schon weh. Es löst in mir Angst und Traurigkeit aus. Ich denke dann auch: Wann bin ich wohl dran? » « Ich habe noch nie über das Sterben und den Tod nachgedacht. Ich kann mich darüber nicht äussern. « » » « » Vor dem Sterben habe ich keine Angst mehr. Früher hatte ich Angst, doch habe ich dann angefangen, mich intensiv mit Gott zu beschäftigen. Gott spricht mit mir seit vielen Jahren und ich bin überzeugt, dass nur der Körper stirbt, jedoch der Mensch (die Seele) weiterlebt. So kann ich mich gelassen fühlen und muss den Tod nicht fürchten. Niemand geht verloren. Der Mensch geht zu Gott und bleibt immer mit ihm. » « » Ich verdränge alles, was mit dem Sterben zusammenhängt. Ich habe Angst vor dem Tod, doch möchte ich gerne noch ein paar Jahre weiterleben. Ich hoffe, dass ich dann beim Sterben nicht zu fest leiden muss. » um Thema Sterben und Tod « Ich glaube an eine Wiedergeburt, weil auch Jesus Christus auferstanden ist und lebt. «Ich lebe und ihr sollt auch leben», sagte Jesus. Wenn man von Jesus angenommen ist, geht man nicht verloren nach dem Tod. « « Ich zweifle, dass es nach dem » Tod ein Weiterleben gibt. » » Ich möchte möglichst schnell sterben und niemand dabeihaben. Zitate aus der Bibel zum Thema Tod und Vergänglichkeit «Geboren werden hat seine Zeit, sterben hatPrediger seine Zeit.» Salomo 3.2 «Kein Mensch weiss, wann seine Zeit zum Sterben gekommen ist.» Prediger 9.12 «daran Jeder Mensch muss einmal sterben, sollte sich jeder während seines Lebens erinnern.» Prediger 7.2 «Doch Unser Leben dauert siebzig Jahre, vielleicht sogar achtzig Jahre. selbst die besten Jahre sind voller Kummer und Schmerz, wie schnell ziehen die Jahre vorüber und alles ist vorbei.» Psalm 90.10 «Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen ,auf dass wir klug werden. » Psalm 90.12 «Keiner Niemand lebt ewig, sondern alle müssen sterben. entkommt der Macht des Todes.» Psalm 89.49 «verschwindet, Du wischst die Menschen fort wie ein Traum, der am Morgen wie Gras, das in der Frühe wächst. » Am Morgen grünt und blüht es, aber am Abend ist es welk und trocken. Psalm 90.5,6 Eine Lebensflamme erlischt – geht hinüber in die Ewigkeit Viele Menschen verbringen einen Teil ihrer letzten Lebensphase in einem Alters- und Pflegeheim. Jeder weiss, hier werde ich hinausgetragen. Die Tage gehen dahin – da sieht man eine Bewohnerin, die immer weniger isst und trinkt. Dort ein Bewohner, der sich immer mehr zurückzieht. Eine Bewohnerin hat eine Lungenentzündung und erholt sich nicht. Da ein Bewohner der gestürzt ist und den Schenkelhals gebrochen hat – wird die Operation gut gehen? Was immer auch die Ursache ist, da und dort ist es, so scheint mir, wie eine Flamme, die immer kleiner wird und entschwindet. Ab und zu kann es jedoch auch sein, dass ein Bewohner sich hinlegt zum Schlafen und nicht mehr erwacht – er ist für immer eingeschlafen. Für mich, wie für uns alle im Pflege- und Betreuungsteam, ist es ein Anliegen, die Zeit des Loslassens, die letzte Lebensphase so angenehm wie möglich zu gestalten. Das heisst, Angehörige werden informiert und einbezogen. Ist der Wunsch für einen Pfarrer, Seelsorger oder ein Gebet vorhanden, wird er erfüllt. Das Pflegeteam erfüllt nach Möglichkeit Wünsche (in Zusammenarbeit mit dem Arzt), lindert Schmerzen und Ängste, befeuchtet den Mund, um das Durstgefühl zu mindern, unterstützt bei Lagewechsel, um ein Wundliegen zu vermeiden. Die Pflegenden arbeiten ruhig, ohne Hast. Im Zimmer wird auf ein angenehmes, gedämpftes Licht geachtet. Auf Wunsch des Sterbenden oder der Angehörigen erfüllt sanfte Musik den Raum. Eine Palliative Pflege ist angesagt. Für alle Mitbewohner und das Altersheim-Team ist dies eine Zeit des Abschieds. Eine Beziehung wurde aufgebaut, nun heisst es loslassen – loslassen tut weh. Bei vielen Mitbewohnern ist die stille Frage zu erkennen: «Wer ist der/die Nächste? Bin ich es?» Ein Mensch ist nicht mehr unter uns – eine Lebensflamme ist erloschen. Nur kurze Zeit ist es im Team wie unter den Bewohnern ein Thema und doch spürt man: Viele Gedanken wandern zu den nicht mehr unter uns Weilenden. Auch wenn nicht lange über einen Verstorbenen gesprochen wird, werden doch immer wieder da und dort Erinnerungen ausgetauscht – im Team oft über Jahre. Viele Menschen, Junge und Alte, durfte ich in ihrer letzten Lebensphase begleiten. Oft war es eine intensive Zeit, pflegerisch wie menschlich und es entstand auch bei mir eine Lücke. So wie die Tage dahingehen – so schnell wurde die Lücke auch wieder gefüllt. Was bleibt, ist die Erinnerung. Annerös Beuret, Leitung Pflege und Betreuung Stellvertreterin Der Tod gehört zum Lauf des Lebens Als ich mit meiner Arbeit im Lorrainehof vor 10 Jahren begonnen habe, hat mich jeder Todesfall sehr mitgenommen. Dies waren damals sehr neue und herausfordernde Erlebnisse für mich, welche nicht immer einfach zu verarbeiten waren. Wenn ich heute Heimbewohner in den letzten Tagen ihres Lebens sehe, geht mir das immer noch sehr nahe. Doch habe ich inzwischen gelernt, dass der Tod zum Lauf des Lebens gehört. Dies gilt besonders für Menschen in fortgeschrittenem Alter. Manchmal denke ich sogar, dass es besser ist für sie, wenn sie sterben können, da es eine Erlösung von ihren Leiden bedeuten kann. In den letzten Tagen im Leben eines Menschen ist es für mich wichtig, dass seine Wünsche erfüllt werden und dass er den Tagesablauf nach seinen Bedürfnissen erleben kann. Ich denke hier besonders an Ruhe, Zufriedenheit, aber auch an spezielle Essenswünsche oder religiöse Wünsche. Jeder Verstorbene bleibt irgendwo in meiner Erinnerung. Auch in Gesprächen mit Arbeitskollegen erinnern wir uns immer wieder an Situationen, welche wir mit Heimbewohnern erlebt hatten, welche nicht mehr unter uns sind. Besonders lebhafte Erinnerungen habe ich an Bewohner, welche wir jahrelang im Lorrainehof betreut haben und zu denen ich eine gute Beziehung aufbauen konnte. Es sind besonders diese Menschen, bei denen mir der Tod und der Abschied immer noch besonders schwerfällt. Sonja Leston Ich habe keine Angst vor dem Tod Ich habe keine Angst vor dem Tod, wenn auch etwas Ungewissheit damit verbunden ist. Ich habe schon in jungen Jahren Jesus Christus als meinen persönlichen Heiland kennengelernt. Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, sonst hätte alles keinen Sinn. Ohne Glauben an Gott hätte ich mein Leben nicht durchgestanden. Meine Eltern starben beide, als ich noch ein Kind war, anschliessend lebte ich 3 Jahre in einem Kinderheim. Ich glaube an die Bibel, welche mir ewiges Leben verheisst. Der Tod ist für mich ein «Heimgehen», in meinem Herzen ist eine stille Freude auf diesen Tag, auch weil ich dann meine Lieben wiedersehen werde. Auch das Leiden vor dem Tod fürchte ich nicht. Ich habe schon sehr viel gelitten in meinem Leben und Gott hat mich immer durch getragen. Ich habe auch gelernt, mit Schmerzen zu leben. Wenn ich weiss, dass andere Heimbewohner im Sterben liegen und ich einen guten Kontakt zu ihnen hatte, versuche ich ihnen noch ein Wort aus der Bibel mitzugeben auf ihrem Weg und besuche sie im Zimmer. Meistens nehme ich teil an den Abdankungen im Heim und verabschiede mich so von ihnen. Auf einer Todesanzeige sah ich einen Spruch, welcher mir sehr gefallen hat: «Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde, legte er den Arm um sie und sprach: Komm heim!» In meine Agenda habe ich Folgendes geschrieben: «Sollte ich nicht mehr erwachen, bitte trauert mir nicht nach. Ich gehe gerne. Hier verliere ich nichts. ADIEU!» Das ist mein Wunsch für meine letzte Wegstrecke. Eine Heimbewohnerin Man denkt an die vergangene Zeit Seit ich die ersten Schritte im Pflegeberuf gemacht habe, musste ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen. Dadurch fällt es mir einfacher, über dieses Thema zu schreiben. Auch im Lorrainehof gibt es Bewohner, die einem mehr ans Herz wachsen als andere. Wenn die Beziehung enger wird, wird automatisch bei mir auch die Trauer grösser, wenn ich mich von dieser Person verabschieden muss. Jedoch ist es mein Ziel, bei jedem und jeder BewohnerIn, dass sie auf dem letzten Weg nicht leiden müssen. Mein persönliches Ritual ist es, zu der verstorbenen Person zu gehen und mich persönlich zu verabschieden. Auch im Lorrainehof habe ich mich schon von einigen Bewohnern verabschieden müssen. Und immer wieder kommen mir Situationen in den Sinn, bei denen ich mit ihnen gelacht habe oder einfach nur bei ihnen sass. In solchen Momenten vermisst man diese Person und man denkt an die vergangene Zeit, die man mit ihnen verbracht hat. Die Bewohner vermissen die Verstorbenen und schwelgen auch teilweise in den Momenten, die sie gemeinsam verbrachten. Sie, wie auch ich, wissen, dass der Tod wie die Geburt zu unserem Dasein dazugehört. Und mit diesem Wissen fällt es uns leichter, wieder in den Alltag zu finden. Melissa Dias, Pflegefachfrau HF Ich lasse Trauer zu Ich finde es schwer, wenn man einen Heimbewohner leiden sieht, aber nicht helfen kann. Man versucht, das Leiden zu vermindern, aber man kann trotzdem oft nicht wirklich helfen. Wenn ein Bewohner im Sterben liegt, ist es mir ein grosses Anliegen, dass man dem Bewohner den letzten Abschied vor dem Tod noch so angenehm wie möglich gestaltet. Zum Beispiel mit seiner Lieblingsmusik. Mir geht es sehr nahe, wenn ein Bewohner stirbt. Ich versuche dann, mir das Leben, welches dieser Mensch einmal hatte, vorzustellen. Im Team spreche ich mit anderen darüber. Aber wir versuchen, uns nichts anmerken zu lassen und den anderen Bewohnern die zustehende Pflege zu gewährleisten. Von meiner Seite her funktioniert dies gut dank der Abgrenzung von privaten Gefühlen und der Professionalität. Ich denke jedoch ab und zu an die verstorbenen Bewohner, man begleitete sie Tag für Tag, egal ob gute oder schlechte Tage. Man war soweit möglich für sie da. Ich versuche aber, nicht nur gute Erinnerungen in mir zu erhalten, sondern auch schlechte, denn beides gehört zum Menschen. Ich lasse Trauer zu, aber gegenüber den Menschen in meiner Umgebung, egal ob Freunde, Arbeitskollegen oder Bewohner, grenze ich mich eher ab. Jeder hat seine eigene Art und Weise, wie er mit der Trauer umgeht. Wenn ich die Möglichkeit habe, gehe ich, nachdem der Bewohner hergerichtet ist, für den letzten Weg nochmals in dessen Zimmer und bete das «Vaterunser» und wünsche dem Bewohner alles Gute und viel Sonnenschein auf dem Weg, der ihm noch bevorsteht. Wie nehmen die Bewohner Abschied? Sie sind wie wir Pflegenden auch, sie haben Rituale und trauern. Die meisten tun dies jedoch eher für sich alleine oder im Gottesdienst. Sonja Wüthrich Geborgenheit vermitteln Das Sterben gehört zum Leben dazu. Der Tod wartet auf jeden von uns. Wenn unsere Heimbewohner am Sterben sind, finde ich es wichtig, dass sie gut begleitet und unterstützt werden durch das Pflegepersonal. Diese sollen für die Heimbewohner da sein und ihnen Geborgenheit vermitteln. Der Tod von Heimbewohnern löst in mir Traurigkeit aus. Ich finde, wir sind im Heim wie eine grosse Familie und der Abschied tut weh. Ich brauche jeweils Zeit, um mich an das leere Zimmer zu gewöhnen. Die Leiche möchte ich nicht sehen, ich behalte die verstorbenen Heimbewohner lieber in Erinnerung wie sie lebend ausgesehen haben. Immer wieder denke ich an sie und traure sehr um sie. Ich leide stark und brauche viel Zeit, um mich vom Tod eines Heimbewohners zu erholen. Der Gedanke, diese Person nie mehr wiederzusehen, zerreisst mir fast das Herz. Wenn ich sehe, dass das Ende naht, bete ich mein letztes Gebet auf Portugiesisch. Die anderen Heimbewohner sind jeweils traurig, wenn jemand im Heim stirbt. Sie sagen auch immer wieder: «Ich werde der Nächste sein.» Maria Carreira, Mitarbeiterin Reinigung Heimferien in Interlaken Dieses Jahr war es wieder so weit: 5 Tage Heimferien standen auf dem Programm im Hotel Artos in Interlaken. 15 Heimbewohner, 6 davon im Rollstuhl, stiegen am 13. Mai erwartungsvoll in die zwei bereitgestellten Busse, begleitet von 6 Betreuungspersonen (2 davon freiwillige Helfer) sowie einem Chauffeur. Wir kamen gut in Interlaken an und bezogen unsere schönen, rollstuhlgängigen Zimmer. Anschliessend durften wir das erste feine Mittagsmenü im Speisesaal geniessen. Nach einer Siesta ging die ganze Gruppe spazieren und die Sonne, die blühenden Bäume und wunderschöne Blumen auf dem Weg erfreuten unser Herz. Auf der Höhenmatte landeten alle paar Minuten Deltasegler, dies war für unsere Heimbewohner ein besonderes und nicht alltägliches Ereignis. Eine Frau meinte: «Ich würde auch gerne einmal so fliegen», alle bewunderten ihren Mut. Die Abende verbrachten wir oft mit Elferrausspielen und hatten dabei viel Spass. Die Tage begannen jeweils mit einem ausgiebigen Morgenessen und anschliessender Andacht. Am Dienstag war schönes Wetter angesagt und wir entschieden uns für eine Schifffahrt auf dem Brienzersee. Vor lauter Aufregung waren wir viel zu früh am Schiffsteg und mussten warten, bis das Schiff endlich am Horizont erschien. Die Fahrt war für alle ein eindrückliches Erlebnis: herrlichster Sonnenschein, blaugrünes Wasser, Sicht auf die teilweise noch verschneiten Berge, die rauschenden Giessbachfälle, gute Stimmung, Besuch im Schiffsrestaurant. Am Abend waren alle sehr müde und es gab früh Feierabend. An den folgenden beiden Tagen war das Wetter etwas durchzogen, doch unternahmen wir weitere Ausflüge an den Thunersee, nach Beatenberg und machten eine Bödelibähnlirundfahrt, wo wir uns an vielen Sehenswürdigkeiten erfreuen konnten. Auch das Lädelen in Interlaken durfte nicht fehlen. Weitere Programmpunkte waren: gemeinsames Singen, Tanzen bei Drehorgelmusik, Spielen, Filmabende usw. Wir hatten eine sehr schöne Gemeinschaft und es gab viel zu lachen. Es war sehr bereichernd, mit den Heimbewohnern ein paar Tage in einer anderen Umgebung zu verbringen und sie so noch besser kennenlernen zu dürfen. Glücklich und zufrieden und voller Dankbarkeit kehrten wir am Freitag wieder nach Bern in den Stadtalltag zurück. Erika Zimmermann 1. Augu st Heimausflug 22. August 2013 zum Hallwilersee am 22. August 2013 Eintritte Heimbewohner April 2013 bis August 2013 09. Mai 2013 27. Mai 2013 29. Juli 2013 Runde Geburtstage Heimbewohner Kunz Hans Christine Bänziger Nguyen Thi Ngoc Vy Kunz Hans Schiler Maria 25. Mai 2013 01. August 2013 80 Jahre 70 Jahre Eintritte Personal 01. Juni 2013 01. Juni 2013 15. Juni 2013 18. Juni 2013 01. Juli 2013 01. Juli 2013 01. Juli 2013 01. Juli 2013 01. Juli 2013 01. August 2013 01. August 2013 Villiger Theresia, Pflegefachfrau AKP Pizzimenti Tatyana, Praktikantin Pflege Vaterlaus Tamara, Fachangestellte Gesundheit Mujawayezu Anne-Marie, Pflegehilfe Fischer Angelika, Hotelfachassistentin Koch Erwin, Hauswart Friedrich Uwe, Altenpfleger Romero Ines, Mitarbeiterin Hauswirtschaft Woo Lecco, Koch Schönmann Anina, Lernende Fachangestellte Gesundheit Hügli Sarah, Lernende Fachfrau Hauswirtschaft Austritte Personal 31. Mai 2013 22. Mai 2013 30. Juni 2013 30. Juni 2013 Charif Maissa, Pflegefachfrau Sghaier Jasmine, Mitarbeiterin Hauswirtschaft Brunner Sonja, Fachangestellte Gesundheit Mani Krenare, Praktikantin Pflege Verstorbene Heimbewohner April 2013 bis August 2013 24. April 2013 24. April 2013 03. Juli 2013 24. August 2013 Hollenweger Lucie Rumpf Armin Fankhauser Ernst Zwahlen Werner Dienstjubiläen 5 Jahre Lorrainehof Ajgeraj Gentiana 01. August 2013 Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Lorrainestrasse 34, 3013 Bern Telefon 031 330 16 16 Heimzmorge Am Samstag, den 19. Oktober 2013 laden wir Sie herzlich zu unserem Heimzmorge im Lorrainehof, zwischen 8.30 und 11.00 Uhr ein. Es erwartet Sie ein reichhaltiges Buffet für Fr. 12.– / Person (Kinder Fr. 5.–)