Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern

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Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern
Lorrainehof
Nachrichte
Infos aus dem Alters- und Pflegeheim Lorrainehof Bern
Nr. 50 / Herbst 2013
Editorial
Impressum // Die «Lorrainehof Nachrichte»
sind die zweimal jährlich erscheinenden
Infos des Alters- und Pflegeheims Lorrainehof.
Redaktionsteam: Bernadette Vaudan,
Annerös Beuret, Brigitte Bruderer,
Erika Zimmermann, Sibylle Werndli
Adresse: Lorrainestrasse 34, 3013 Bern
Telefon: 031 330 16 16
lorrainehof@heilsarmee.ch, www.lorrainehof.ch
Grafik und Druck:
www.jordibelp.ch
Sterben und Tod ist in unserer
Gesellschaft ein Tabuthema. Ich habe
festgestellt, dass dies sogar im Altersheim der Fall ist, was ich eigentlich
nicht unbedingt erwartet hätte. Trotzdem haben wir dieses Thema gewählt
für die Heimzeitung, weil der Tod im
Altersheim zum Alltag gehört und weil
wir darüber reden möchten. Wie wir
den Aussagen der Heimbewohner entnehmen können, ist der Gedanke an
den Tod mit Unsicherheit, Angst und
vielen offenen Fragen verbunden. Was
mich positiv überrascht hat, ist der
starke Lebenswille und die Lebensfreude, welche bei vielen Heimbewohnern noch zum Ausdruck kommt. Der
Umgang mit Sterben und Tod ist auch
für die Mitarbeitenden im Heim eine
grosse Herausforderung. Jeder verstorbene Heimbewohner hinterlässt eine
Das Vorgehen bei einem
Todesfall im
In unserer Institution sterben gemäss
der Statistik der letzten zehn Jahre 6 bis
12 Heimbewohner pro Jahr. Dies kann
stark variieren. Es kommt auch vor, dass
in einem Monat mehrere Heimbewohner
sterben.
Was ist nach Eintritt eines Todesfalls zu
tun?
• Herrichten des Verstorbenen
• Mitteilung an die Angehörigen und/oder
Beistand
• Ausstellung der ärztlichen Todesbescheinigung
• Todesmeldung an die amtlichen Stellen
(AHV, Krankenkasse, Zivilstandsamt,
Erbschaftsamt usw.)
• Gespräch mit den Angehörigen oder
Beistand betreffend dem weiteren
Vorgehen, Wünschen gemäss Patientenverfügung usw.
• Auftrag an eine Bestattungsfirma
zwecks Organisation der Todesfallformalitäten, Folgendes muss geklärt
werden:
Fortsetzung Editorial
grosse Lücke und viele Erinnerungen.
Als Mitarbeitende kann man sich nicht
wirklich ans Sterben gewöhnen, der
Schmerz über den Verlust eines Menschen ist jedes Mal wieder neu präsent.
«Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist
ungewiss», lautet ein Spruch. Obwohl
wir das alle wissen, haben wir trotzdem
die starke Tendenz, Gedanken an den
Tod zu verdrängen.
Jeder Mensch geht anders mit der
Tatsache der menschlichen Vergänglichkeit um. Auch die Vorstellungen
was nach dem Tod sein wird, sind sehr
verschieden.
– Kremation oder Erdbestattung
– Organisation der Abdankung und/oder
Urnenbeisetzung (Welcher Friedhof,
Wahl des Pfarrers, Predigers oder
Heilsarmeeoffiziers)
– Erstellen eines Lebenslaufs
– Organisation musikalische Umrahmung sowie andere Beiträge
• Information der Heimbewohner und der
Mitarbeitenden im Lorrainehof (Aushang einer Todesanzeige). Es besteht die
Möglichkeit, sich noch vom Verstorbenen zu verabschieden.
• Bestellen eines Blumenkranzes mit der
Schleife «zum Abschied», Schreiben
einer Trauerkarte für die Angehörigen
• Vor dem Speisesaal wird die Todesanzeige mit Photo sowie ein Lämpchen aufgestellt.
• In der Aktivierungstherapie wird eine
Kerze angezündet für den Verstorbenen. Falls bekannt, wird sein Lieblingslied gesungen und die Heimbewohner
tauschen Erinnerungen aus über den
Verstorbenen.
• Organisation der Räumung des Zimmers
mit den Angehörigen.
Die diesjährige Jahreslosung der
Kirche lautet:
«Wir haben hier keine bleibende
Stadt, sondern die zukünftige suchen
wir.» Hebräer 13.14
Dieser Vers bringt etwas davon zum
Ausdruck, dass das Leben auf dieser
Erde zeitlich begrenzt ist, und wir auf
der Suche sind nach dem Weg zur Ewigkeit.
Es ist mein Wunsch, dass im
Lorrainehof das Thema Sterben und
Tod seinen Platz hat und dass wir die
Bewohner auf der Suche nach Antworten begleiten.
Erika Zimmermann, Heimleiterin
Lorrainehof
Im Lorrainehof leben überdurchschnittlich viele Heimbewohner mit nur
wenigen oder keinen Angehörigen. Falls
der Heimbewohner Familienmitglieder
hinterlässt, übernehmen diese die Formalitäten für den Todesfall. Andernfalls
teilen sich der Beistand und der Lorrainehof die Aufgaben auf. Viele Heimbewohner
wünschen in ihrer Patientenverfügung
eine Abdankung im Saal des Lorrainehofs, diesen Wunsch erfüllen wir gerne.
In der Regel ist die Heimleitung sowie die
Bezugsperson anwesend an den Abdankungsfeiern. Als Institution der Heilsarmee ist es uns ein grosses Anliegen, dass
für jeden Heimbewohner eine würdige Abdankungsfeier oder eine Urnenbeisetzung
mit der Anwesenheit eines Pfarrers oder
Predigers durchgeführt wird, auch wenn
keine Angehörigen da sind. Wir übernehmen somit in einigen solchen Fällen die
Organisation dieser Veranstaltungen.
Erika Zimmermann, Heimleiterin
Statistik Todesfälle
Statistik Todesfälle
(2002 – 2012)
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Aussagen der Heimbewohner zu
«
Ich mache mir immer wieder Gedanken über
das Sterben und den Tod. Ich möchte nicht leiden.
«
«
»
Ich glaube nicht an eine höhere
Macht, welche mir beim Sterben helfen kann.
«
»
»
Mit dem Tod bin ich noch nicht im Reinen.
Ich bin mir bewusst, dass das Pflegeheim Endstation für mich ist,
aber vielleicht lebe ich noch lange.
«
«
Abends bedrückt mich oft der Gedanke, dass ich eines Tages
sterben muss. Doch ich möchte gerne noch lange leben.
Wenn ein Bewohner im Heim stirbt,
tut es schon weh. Es löst in mir Angst
und Traurigkeit aus. Ich denke dann
auch: Wann bin ich wohl dran?
»
«
Ich habe noch nie über das Sterben
und den Tod nachgedacht. Ich kann mich
darüber nicht äussern.
«
»
»
«
»
Vor dem Sterben habe ich keine Angst
mehr. Früher hatte ich Angst, doch habe ich
dann angefangen, mich intensiv mit Gott zu
beschäftigen. Gott spricht mit mir seit vielen
Jahren und ich bin überzeugt, dass nur der
Körper stirbt, jedoch der Mensch (die Seele)
weiterlebt. So kann ich mich gelassen fühlen
und muss den Tod nicht fürchten. Niemand
geht verloren. Der Mensch geht zu Gott und
bleibt immer mit ihm.
»
«
»
Ich verdränge alles, was mit dem Sterben zusammenhängt.
Ich habe Angst vor dem Tod, doch möchte ich
gerne noch ein paar Jahre weiterleben. Ich hoffe, dass
ich dann beim Sterben nicht zu fest leiden muss.
»
um Thema Sterben und Tod
«
Ich glaube an eine Wiedergeburt, weil auch Jesus
Christus auferstanden ist und lebt. «Ich lebe und ihr
sollt auch leben», sagte Jesus. Wenn man von Jesus
angenommen ist, geht man nicht verloren nach dem Tod.
«
«
Ich zweifle, dass es nach dem
»
Tod ein Weiterleben gibt.
»
»
Ich möchte möglichst schnell sterben und niemand dabeihaben.
Zitate aus der Bibel zum
Thema Tod und Vergänglichkeit
«Geboren werden hat seine Zeit, sterben hatPrediger
seine Zeit.»
Salomo 3.2
«Kein Mensch weiss, wann seine Zeit zum Sterben gekommen ist.» Prediger 9.12
«daran
Jeder Mensch muss einmal sterben,
sollte sich jeder während seines Lebens erinnern.»
Prediger 7.2
«Doch
Unser Leben dauert siebzig Jahre, vielleicht sogar achtzig Jahre.
selbst die besten Jahre sind voller Kummer und Schmerz, wie
schnell ziehen die Jahre vorüber und alles ist vorbei.» Psalm 90.10
«Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen ,auf dass wir klug werden.
»
Psalm 90.12
«Keiner
Niemand lebt ewig, sondern alle müssen sterben.
entkommt der Macht des Todes.» Psalm 89.49
«verschwindet,
Du wischst die Menschen fort wie ein Traum, der am Morgen
wie Gras, das in der Frühe wächst.
»
Am Morgen grünt und blüht es, aber am Abend ist es welk und trocken.
Psalm 90.5,6
Eine Lebensflamme erlischt –
geht hinüber in die Ewigkeit
Viele Menschen verbringen einen Teil ihrer
letzten Lebensphase in einem Alters- und
Pflegeheim. Jeder weiss, hier werde ich
hinausgetragen.
Die Tage gehen dahin – da sieht man
eine Bewohnerin, die immer weniger
isst und trinkt. Dort ein Bewohner, der
sich immer mehr zurückzieht. Eine
Bewohnerin hat eine Lungenentzündung und erholt sich nicht. Da ein
Bewohner der gestürzt ist und den
Schenkelhals gebrochen hat – wird
die Operation gut gehen? Was
immer auch die Ursache ist, da
und dort ist es, so scheint mir, wie
eine Flamme, die immer kleiner
wird und entschwindet. Ab und
zu kann es jedoch auch sein, dass
ein Bewohner sich hinlegt zum
Schlafen und nicht mehr erwacht
– er ist für immer eingeschlafen.
Für mich, wie für uns alle im
Pflege- und Betreuungsteam,
ist es ein Anliegen, die Zeit des
Loslassens, die letzte Lebensphase so angenehm wie möglich zu
gestalten. Das heisst, Angehörige
werden informiert und einbezogen. Ist der Wunsch für einen
Pfarrer, Seelsorger oder ein Gebet
vorhanden, wird er erfüllt. Das
Pflegeteam erfüllt nach Möglichkeit Wünsche (in Zusammenarbeit
mit dem Arzt), lindert Schmerzen
und Ängste, befeuchtet den Mund,
um das Durstgefühl zu mindern,
unterstützt bei Lagewechsel, um ein
Wundliegen zu vermeiden. Die Pflegenden arbeiten ruhig, ohne Hast. Im
Zimmer wird auf ein angenehmes, gedämpftes Licht geachtet. Auf Wunsch
des Sterbenden oder der Angehörigen
erfüllt sanfte Musik den Raum. Eine
Palliative Pflege ist angesagt.
Für alle Mitbewohner und das
Altersheim-Team ist dies eine Zeit des
Abschieds. Eine Beziehung wurde aufgebaut, nun heisst es loslassen – loslassen
tut weh. Bei vielen Mitbewohnern ist die
stille Frage zu erkennen: «Wer ist der/die
Nächste? Bin ich es?»
Ein Mensch ist nicht mehr unter uns
– eine Lebensflamme ist erloschen. Nur
kurze Zeit ist es im Team wie unter den
Bewohnern ein Thema und doch spürt
man: Viele Gedanken wandern zu den
nicht mehr unter uns Weilenden. Auch
wenn nicht lange über einen Verstorbenen gesprochen wird, werden doch
immer wieder da und dort Erinnerungen ausgetauscht – im Team oft
über Jahre.
Viele Menschen, Junge und
Alte, durfte ich in ihrer letzten
Lebensphase begleiten. Oft war es
eine intensive Zeit, pflegerisch wie
menschlich und es entstand auch
bei mir eine Lücke. So wie die Tage
dahingehen – so schnell wurde
die Lücke auch wieder gefüllt. Was
bleibt, ist die Erinnerung.
Annerös Beuret, Leitung Pflege und
Betreuung Stellvertreterin
Der Tod gehört
zum Lauf des Lebens
Als ich mit meiner Arbeit im Lorrainehof vor
10 Jahren begonnen habe, hat mich jeder Todesfall
sehr mitgenommen. Dies waren damals sehr neue
und herausfordernde Erlebnisse für mich, welche
nicht immer einfach zu verarbeiten waren.
Wenn ich heute Heimbewohner in den letzten Tagen ihres Lebens sehe, geht mir das immer
noch sehr nahe. Doch habe ich inzwischen gelernt,
dass der Tod zum Lauf des Lebens gehört. Dies gilt
besonders für Menschen in fortgeschrittenem Alter.
Manchmal denke ich sogar, dass es besser ist für sie,
wenn sie sterben können, da es eine Erlösung von
ihren Leiden bedeuten kann.
In den letzten Tagen im Leben eines Menschen
ist es für mich wichtig, dass seine Wünsche erfüllt
werden und dass er den Tagesablauf nach seinen
Bedürfnissen erleben kann. Ich denke hier besonders an Ruhe, Zufriedenheit, aber auch an spezielle
Essenswünsche oder religiöse Wünsche.
Jeder Verstorbene bleibt irgendwo in meiner
Erinnerung. Auch in Gesprächen mit Arbeitskollegen erinnern wir uns immer wieder an Situationen, welche wir mit Heimbewohnern erlebt
hatten, welche nicht mehr unter uns sind. Besonders
lebhafte Erinnerungen habe ich an Bewohner, welche
wir jahrelang im Lorrainehof betreut haben und zu
denen ich eine gute Beziehung aufbauen konnte. Es
sind besonders diese Menschen, bei denen mir der
Tod und der Abschied immer noch besonders schwerfällt.
Sonja Leston
Ich habe keine
Angst vor dem Tod
Ich habe keine Angst vor dem Tod, wenn
auch etwas Ungewissheit damit verbunden ist. Ich habe schon in jungen Jahren
Jesus Christus als meinen persönlichen
Heiland kennengelernt. Ich glaube an ein
Leben nach dem Tod, sonst hätte alles keinen Sinn. Ohne Glauben an Gott hätte ich
mein Leben nicht durchgestanden. Meine
Eltern starben beide, als ich noch ein
Kind war, anschliessend lebte ich 3 Jahre
in einem Kinderheim. Ich glaube an die
Bibel, welche mir ewiges Leben verheisst.
Der Tod ist für mich ein «Heimgehen»,
in meinem Herzen ist eine stille Freude
auf diesen Tag, auch weil ich dann meine
Lieben wiedersehen werde.
Auch das Leiden vor dem Tod fürchte
ich nicht. Ich habe schon sehr viel gelitten in meinem Leben und Gott hat mich
immer durch getragen. Ich habe auch
gelernt, mit Schmerzen zu leben.
Wenn ich weiss, dass andere Heimbewohner im Sterben liegen und ich einen
guten Kontakt zu ihnen hatte, versuche
ich ihnen noch ein Wort aus der Bibel
mitzugeben auf ihrem Weg und besuche
sie im Zimmer. Meistens nehme ich teil an
den Abdankungen im Heim und verabschiede mich so von ihnen.
Auf einer Todesanzeige sah ich einen
Spruch, welcher mir sehr gefallen hat:
«Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der
Hügel zu steil und das Atmen zu schwer
wurde, legte er den Arm um sie und
sprach: Komm heim!»
In meine Agenda habe ich Folgendes geschrieben: «Sollte ich nicht mehr
erwachen, bitte trauert mir nicht nach.
Ich gehe gerne. Hier verliere ich nichts.
ADIEU!»
Das ist mein Wunsch für meine letzte
Wegstrecke.
Eine Heimbewohnerin
Man denkt an die
vergangene Zeit
Seit ich die ersten Schritte im Pflegeberuf gemacht habe, musste ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen. Dadurch fällt es mir einfacher, über dieses Thema zu schreiben. Auch im Lorrainehof gibt es Bewohner,
die einem mehr ans Herz wachsen als andere. Wenn die Beziehung enger wird, wird automatisch bei mir auch
die Trauer grösser, wenn ich mich von dieser Person verabschieden muss. Jedoch ist es mein Ziel, bei jedem und
jeder BewohnerIn, dass sie auf dem letzten Weg nicht leiden müssen. Mein persönliches Ritual ist es,
zu der verstorbenen Person zu gehen und mich persönlich zu verabschieden. Auch im Lorrainehof habe ich
mich schon von einigen Bewohnern verabschieden müssen. Und immer wieder kommen mir Situationen in
den Sinn, bei denen ich mit ihnen gelacht habe oder einfach nur bei ihnen sass. In solchen Momenten vermisst
man diese Person und man denkt an die vergangene Zeit, die man mit ihnen verbracht hat. Die Bewohner
vermissen die Verstorbenen und schwelgen auch teilweise in den Momenten, die sie gemeinsam verbrachten.
Sie, wie auch ich, wissen, dass der Tod wie die Geburt zu unserem Dasein dazugehört. Und mit diesem Wissen
fällt es uns leichter, wieder in den Alltag zu finden.
Melissa Dias, Pflegefachfrau HF
Ich lasse Trauer zu
Ich finde es schwer, wenn man einen Heimbewohner leiden sieht, aber nicht helfen kann. Man versucht, das
Leiden zu vermindern, aber man kann trotzdem oft nicht wirklich helfen.
Wenn ein Bewohner im Sterben liegt, ist es mir ein grosses Anliegen, dass man dem Bewohner den letzten
Abschied vor dem Tod noch so angenehm wie möglich gestaltet. Zum Beispiel mit seiner Lieblingsmusik. Mir
geht es sehr nahe, wenn ein Bewohner stirbt. Ich versuche dann, mir das Leben, welches dieser Mensch einmal
hatte, vorzustellen. Im Team spreche ich mit anderen darüber. Aber wir versuchen, uns nichts anmerken zu
lassen und den anderen Bewohnern die zustehende Pflege zu gewährleisten. Von meiner Seite her funktioniert
dies gut dank der Abgrenzung von privaten Gefühlen und der Professionalität. Ich denke jedoch ab und zu an
die verstorbenen Bewohner, man begleitete sie Tag für Tag, egal ob gute oder schlechte Tage. Man war soweit
möglich für sie da. Ich versuche aber, nicht nur gute Erinnerungen in mir zu erhalten, sondern auch schlechte,
denn beides gehört zum Menschen. Ich lasse Trauer zu, aber gegenüber den Menschen in meiner Umgebung,
egal ob Freunde, Arbeitskollegen oder Bewohner, grenze ich mich eher ab. Jeder hat seine eigene Art und Weise,
wie er mit der Trauer umgeht. Wenn ich die Möglichkeit habe, gehe ich, nachdem der Bewohner hergerichtet
ist, für den letzten Weg nochmals in dessen Zimmer und bete das «Vaterunser» und wünsche dem Bewohner
alles Gute und viel Sonnenschein auf dem Weg, der ihm noch bevorsteht.
Wie nehmen die Bewohner Abschied? Sie sind wie wir Pflegenden auch, sie haben Rituale und trauern. Die
meisten tun dies jedoch eher für sich alleine oder im Gottesdienst.
Sonja Wüthrich
Geborgenheit vermitteln
Das Sterben gehört zum Leben dazu. Der Tod wartet auf jeden von uns.
Wenn unsere Heimbewohner am Sterben sind, finde ich es wichtig, dass sie gut begleitet und unterstützt
werden durch das Pflegepersonal. Diese sollen für die Heimbewohner da sein und ihnen Geborgenheit vermitteln.
Der Tod von Heimbewohnern löst in mir Traurigkeit aus. Ich finde, wir sind im Heim wie eine grosse Familie
und der Abschied tut weh. Ich brauche jeweils Zeit, um mich an das leere Zimmer zu gewöhnen.
Die Leiche möchte ich nicht sehen, ich behalte die verstorbenen Heimbewohner lieber in Erinnerung wie sie
lebend ausgesehen haben. Immer wieder denke ich an sie und traure sehr um sie. Ich leide stark und brauche
viel Zeit, um mich vom Tod eines Heimbewohners zu erholen. Der Gedanke, diese Person nie mehr wiederzusehen, zerreisst mir fast das Herz.
Wenn ich sehe, dass das Ende naht, bete ich mein letztes Gebet auf Portugiesisch.
Die anderen Heimbewohner sind jeweils traurig, wenn jemand im Heim stirbt. Sie sagen auch immer
wieder: «Ich werde der Nächste sein.»
Maria Carreira, Mitarbeiterin Reinigung
Heimferien in Interlaken
Dieses Jahr war es wieder so weit:
5 Tage Heimferien standen auf dem
Programm im Hotel Artos in Interlaken.
15 Heimbewohner, 6 davon im Rollstuhl, stiegen am 13. Mai erwartungsvoll
in die zwei bereitgestellten Busse, begleitet von 6 Betreuungspersonen (2 davon
freiwillige Helfer) sowie einem Chauffeur.
Wir kamen gut in Interlaken an und
bezogen unsere schönen, rollstuhlgängigen Zimmer. Anschliessend durften wir
das erste feine Mittagsmenü im Speisesaal
geniessen.
Nach einer Siesta ging die ganze Gruppe spazieren und die Sonne, die blühenden
Bäume und wunderschöne Blumen auf
dem Weg erfreuten unser Herz. Auf der
Höhenmatte landeten alle paar Minuten
Deltasegler, dies war für unsere Heimbewohner ein besonderes und nicht alltägliches Ereignis. Eine Frau meinte: «Ich
würde auch gerne einmal so fliegen», alle
bewunderten ihren Mut.
Die Abende verbrachten wir oft mit
Elferrausspielen und hatten dabei viel
Spass.
Die Tage begannen jeweils mit einem
ausgiebigen Morgenessen und anschliessender Andacht.
Am Dienstag war schönes Wetter angesagt und wir entschieden uns für eine Schifffahrt auf dem Brienzersee. Vor lauter Aufregung waren wir viel zu früh am Schiffsteg und mussten warten, bis das Schiff endlich am Horizont erschien. Die Fahrt war
für alle ein eindrückliches Erlebnis: herrlichster Sonnenschein,
blaugrünes Wasser, Sicht auf die teilweise noch verschneiten
Berge, die rauschenden Giessbachfälle, gute Stimmung, Besuch
im Schiffsrestaurant. Am Abend waren alle sehr müde und es gab
früh Feierabend.
An den folgenden beiden Tagen war das Wetter etwas durchzogen, doch unternahmen wir weitere Ausflüge an den Thunersee, nach Beatenberg und machten eine Bödelibähnlirundfahrt,
wo wir uns an vielen Sehenswürdigkeiten erfreuen konnten.
Auch das Lädelen in Interlaken durfte nicht fehlen.
Weitere Programmpunkte waren: gemeinsames Singen,
Tanzen bei Drehorgelmusik, Spielen, Filmabende usw.
Wir hatten eine sehr schöne Gemeinschaft und es gab viel zu
lachen. Es war sehr bereichernd, mit den Heimbewohnern ein
paar Tage in einer anderen Umgebung zu verbringen und sie so
noch besser kennenlernen zu dürfen.
Glücklich und
zufrieden und voller
Dankbarkeit kehrten
wir am Freitag wieder nach Bern in den
Stadtalltag zurück.
Erika Zimmermann
1. Augu
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Heimausflug 22. August 2013
zum Hallwilersee am 22. August 2013
Eintritte
Heimbewohner
April 2013
bis August 2013
09. Mai 2013
27. Mai 2013
29. Juli 2013
Runde Geburtstage
Heimbewohner
Kunz Hans
Christine Bänziger
Nguyen Thi Ngoc Vy
Kunz Hans
Schiler Maria
25. Mai 2013
01. August 2013
80 Jahre
70 Jahre
Eintritte Personal
01. Juni 2013
01. Juni 2013
15. Juni 2013
18. Juni 2013
01. Juli 2013
01. Juli 2013
01. Juli 2013
01. Juli 2013
01. Juli 2013
01. August 2013
01. August 2013
Villiger Theresia, Pflegefachfrau AKP
Pizzimenti Tatyana, Praktikantin Pflege
Vaterlaus Tamara, Fachangestellte Gesundheit
Mujawayezu Anne-Marie, Pflegehilfe
Fischer Angelika, Hotelfachassistentin
Koch Erwin, Hauswart
Friedrich Uwe, Altenpfleger
Romero Ines, Mitarbeiterin Hauswirtschaft
Woo Lecco, Koch
Schönmann Anina, Lernende Fachangestellte Gesundheit
Hügli Sarah, Lernende Fachfrau Hauswirtschaft
Austritte Personal
31. Mai 2013
22. Mai 2013
30. Juni 2013
30. Juni 2013
Charif Maissa, Pflegefachfrau
Sghaier Jasmine, Mitarbeiterin Hauswirtschaft
Brunner Sonja, Fachangestellte Gesundheit
Mani Krenare, Praktikantin Pflege
Verstorbene
Heimbewohner
April 2013
bis August 2013
24. April 2013
24. April 2013
03. Juli 2013
24. August 2013
Hollenweger Lucie
Rumpf Armin
Fankhauser Ernst
Zwahlen Werner
Dienstjubiläen
5 Jahre Lorrainehof
Ajgeraj Gentiana
01. August 2013
Alters- und Pflegeheim Lorrainehof
Lorrainestrasse 34, 3013 Bern
Telefon 031 330 16 16
Heimzmorge
Am Samstag, den 19. Oktober 2013
laden wir Sie herzlich zu unserem
Heimzmorge im Lorrainehof,
zwischen 8.30 und 11.00 Uhr ein.
Es erwartet Sie
ein reichhaltiges Buffet
für Fr. 12.– / Person (Kinder Fr. 5.–)