Lockvogel-Download - (LBV)
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Lockvogel-Download - (LBV)
Liebe Mitglieder unserer Kreisgruppe Roth-Schwabach! Das Jahr 2015 wird wohl den meisten durch den gewaltigen Strom der Flüchtlinge, der zu uns kam, in Erinnerung bleiben. Weltweit gibt es Wanderbewegungen, aber nicht nur von Menschen. Auch Tiere, Pflanzen und andere Lebewesen wandern wegen der globalen Klimaveränderung oder als freiwilliges und unfreiwilliges Reisemitbringsel von Touristen oder im Verpackungsmaterial von Handelsgütern in neue Regionen. Das Auftauchen des asiatischen Laubholz-Bockkäfers im Großraum München zeigt beispielhaft, wie unbeholfen reagiert wird. Im Umkreis von 100 m werden alle Laubbäume gefällt. Nicht auszudenken, wenn diese Maßnahme in großen Stadtparks angewendet wird. Angeregt durch den Vortrag von Dr. Jürgen Schmidl über totholzbewohnende Käferarten wollen wir versuchen, mit allen Beteiligten ein Schutzkonzept für unsere alten Bäume zu erstellen. Die weitverbreitete und anhaltende Baumfeindlichkeit zahlreicher Menschen macht mir große Sorgen. Klaus Brünner, der sich immer schon für den Erhalt von Spechtbäumen stark gemacht hat, will nun in einem neuen Projekt dem Wiedehopf und dem Wendehals vermehrt Brutmöglichkeiten anbieten. Seine Arbeit greift auf die jahrzehntealten Daten von unserem ersten Kreisvorsitzenden Alfred Reinsch zurück. Dass sich Naturschutz und Golfsport auch ergänzen können, darüber berichtet Armin Jonik. Er berät die Mitglieder des Golfclubs Abenberg über naturnahe Platzgestaltung, Artenhilfsmaßnahmen und Biotopverbesserung. Der Mauersegler-Workshop von Klaus Bäuerlein in der Umweltstation Rothsee bot den Teilnehmern eine Fülle von Informationen. Das Beringer-Trio Heinz Armer, Klaus Brünner und Klaus Bäuerlein berichtete über ihre zehnjährige Arbeit. Die geplanten Umgehungsstraßen von Hilpoltstein und Meckenhausen und die Windkraftanlagen bei Heideck führten zu einem starken Engagement in den Orten. Durch Bürgerentscheide kam der demokratische Wille des Volkes zum Ausdruck. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Bürgerinnen und Bürger aktiv an der nachhaltigen Gestaltung unserer Heimat beteiligen würden. Das wünscht Euch und Ihnen Ruppert Zeiner 3 Armin Jonik – ein unbändiges Interesse an der Natur Am 5. August 1946 wurde Armin Jonik in Erlangen-Frauenaurach geboren. Als Kind seiner Zeit hatte er entweder Ruinen oder die Natur außerhalb der Ortschaften als Spielplatz. Dort entstand seine Begeisterung für Tiere und Pflanzen. Sein Wissensdurst an der Natur war so groß, dass er die Fischer- und Jägerprüfung ablegte. Doch seine Liebe zu den Tieren war noch viel größer. Deshalb konnte er sich nicht überwinden, Tiere zu töten. In seinem Beruf als Werkzeugmacher, später als Maschinenbautechniker und technischer Betriebswirt, war die Naturerfahrung in seiner Freizeit eine willkommene Abwechslung. Seit 1993 wohnt er in Büchenbach und hat seinen Garten naturnah gestaltet. Ein Teich für Amphibien, Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel, naturbelassene Flächen für Igel und andere Gartenbewohner fügen sich harmonisch um sein Haus am Ortsrand. Auch für den Kreisverband des Obst- und Gartenbauvereins war er einige Jahre tätig. Zu unserer LBV-Kreisgruppe kam er 2003 über Jürgen Stief (Naturschutzwächter) und Renate Haberacker (Kreisfachberaterin für Gartenbau- und Landschaftspflege) als wir Mitarbeiter für unseren Stand auf der Gartenschau in Roth suchten. Seit dem ist er als Naturschutzwächter am Rothsee unterwegs, hat mit Roland Schindler den Hornissenschutz weitergeführt, bildete sich als Ameisenberater weiter und hat sich inzwischen auch das nötige Fachwissen für Muscheln an der Akademie für Natur- und Landschaftspflege angeeignet. Bis letztes Jahr beteiligte er sich auch als Amphibienretter am zwei Kilometer langen Zaun zwischen Barthelmesaurach und Mildach. Jetzt berät er den Golfclub Abenberg in Sachen Naturschutz unter dem Motto „Golf und Natur“ (s. Seite 30). Auf diesem Gelände lassen sich viele naturschonende Maßnahmen und Verbesserungen für den Artenschutz umsetzen. Als Delegierter der Kreisgruppe und tätiges Mitglied ist Armin Jonik ein Aktivposten der Kreisgruppe. Wir wünschen ihm, dass er noch viel über die Natur in Erfahrung bringt und sich lange an ihr erfreuen kann! Ruppert Zeiner 4 Michael Simon – 12 Jahre unser Kreisvorsitzender Wir mögen es kaum glauben, und er selbst am wenigsten, dass unser ehemaliger Kreisvorsitzender Michael Simon schon 70 wird. Ich kann mich noch gut an unser erstes Kreisgruppentreffen erinnern, bei dem er mit den Aktiven ins Gespräch kam. Am Schluss standen noch ein paar zusammen und Bernd Weinhardt meinte: „Der Michel - der passt zu uns!“ Alfred Reinsch suchte damals schon seit längerem einen Nachfolger als Kreisvorsitzenden. Michael Simon war ihm aus dem Lehrerseminar und auch später von Landschaftspflegeeinsätzen in Hilpoltstein bekannt, wo er mit seinen Schülern regelmäßig mithalf. Michael Simon wurde 1981 LBV-Mitglied, war aber sonst in der Kreisgruppe noch nicht in Erscheinung getreten. Wir waren deshalb alle heilfroh, als er sich im Herbst 1993 zur Wahl stellte. Die neugewählte Vorstandschaft mit Bernd Weinhardt, Renate Haberacker und Klaus Bäuerlein setzte logischerweise andere Schwerpunkte. Simon musste als Vorsitzender in Sachen Vogel- und Naturschutz quasi von Null auf 180 hoch. Mit dem Kauf eigener, leistungsfähiger, robuster Geräte professionalisierte er unsere Landschaftspflegearbeiten. Für den Naturschutz verbesserte er zu seinen Lehrerkollegen an anderen Schulen den Informationsaustausch. Dies führte zu einer wachsenden Teilnahme der Schulen an den Haus- und Straßensammlungen. Der Kauf des Stadelweihers als Amphibienbiotop war finanziell gesehen die größte und gleichzeitig anspruchsvollste Angelegenheit seiner Amtszeit. Die Amphibienrettung an weiteren Stellen wurde zu einem wichtigen Betätigungsfeld für neue Mitglieder, deren Zahl durch die erste Werbeaktion um mehr als das Doppelte anwuchs. Der Lockvogel wurde die neue KreisgruppenInformation. Gemütlich und beliebt waren die Sommerfeste, die wir in seinem Garten feiern durften. Nach 10 Jahren als Kreisgruppen-Kassier konnte ich 2005 auf eine sehr schöne Zeit mit Michael Simon zurückblicken, als man mich zu seinem Nachfolger wählte. Besonders seine Menschenkenntnis und sein freundlicher Umgang mit Anderen beeindruckten mich tief. Er wollte einen „sauberen Schnitt“ und versprach, sich nicht weiter in Belange des LBV einzumischen. 5 Am 12.10.1946 in Röckenhofen geboren, kennt Michael Simon das Dorfleben noch aus der Übergangszeit von der Handarbeit zur immer stärker mechanisierten Landwirtschaft. Seine Liebe gilt neben seiner Familie deshalb dem Pflanzgarten vor seinem Haus in Altenhofen, dem Interesse an unserer Heimat, die er mit dem Fahrrad erkundet, und auch an fremden, sonnigen Ländern, die er mit seinem Wohnwagen erreichen kann. Wir wünschen Michael Simon, dass er noch viele Jahre bei guter Gesundheit unsere wunderschöne Natur genießen kann! Ruppert Zeiner Danke, Danke, Danke ! Herbert Rindt hat unserem KG Archiv drei großformatige Bände „Die Vögel Mitteleuropas“ aus den 1920er Jahren übergeben. Auch Werner Harzer hat dem KG Archiv zwei Bücher „Die Zukunft der Arten“ und „Ornis – das Leben der Vögel“ vermacht. Carola Bria, Martina Gehret und Christiane Geidel haben an den Weihnachtsmärkten in Kammerstein und Hilpoltstein durch den Verkauf von Artikeln aus dem LBV-Shop 355,95 € unserer Kreisgruppe zukommen lassen. Heidrun Albrecht stellte den Kontakt zu Hans Meermann in Mildach her, der für unsere Kreisgruppe an seinem Geburtstag eine Spendenbüchse aufgestellt hatte. Es kamen genau 400 € zusammen. Allen Spendern sei ein herzliches Dankeschön gesagt! Ruppert Zeiner Wildblume des Jahres 2016: Primel / Schlüsselblume Foto: LBV-Archiv Z. Tunka Lurch des Jahres 2016: Feuersalamander Foto: LBV-Archiv H.-P. Schönecker 6 Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Herbert Tonn Dr. Walter Frank Gerhard Radzautzki Heidi Hilgert Christl Lange Armin Völkle Lotte Gorki Margrit Fischer Benno Basso Georg Oppel Schwabach Schwabach Schwabach Roth Hilpoltstein Büchenbach Heideck Schwanstetten Roth Kammerstein Wir starten wieder durch: Die NAJU-Kindergruppe Allersberg Als Auftakt unserer diesjährigen Gruppentreffen haben wir am 13.01.16 nach unserem Biber an der Kleinen Roth geschaut. Er hat Großes vor, wagt sich auch an dicke Eichen, die er frech schält und er staut, und staut und staut. Mal sehen, wie lange „man“ noch zusieht, wie er sich sein Revier einrichtet und gestaltet. Bestimmt lässt sich unsere Gruppenleiterin Birgitt mit ihren beiden Co’s Brigitte und Marianne wieder viele interessante, spannende und lustige Sachen einfallen. Einen Igeltunnel und ein Igelhaus bauen, bezugsfertige Insektenhotels basteln, eine Fackelwanderung und ein Lagerfeuer mit Stockbrot und/oder Kartoffeln. Vielleicht machen wir auch mal einen Ausflug zum Kletterwald an der Straßmühle! Schaut doch einfach mal vorbei, wenn ihr Lust auf Spiele und Spaß in der Natur habt und zwischen 6 und 10 Jahren alt seid. Wir freuen uns! Weitere Auskünfte und Informationen: Birgitt Hirscheider, Tel. 09176 / 1068, E-Mail: b.hirscheider@t-online.de. 7 Regionalbetreuer Armin Roder unterstützt die Kinder- und Jugendgruppen der Kreisgruppe Dringend neue BetreuerInnen für Familien-, Kinder- und Jugendgruppen gesucht! Als Jugendbeauftragter und Regionalbetreuer der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach, unterstütze ich u.a. im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach die BetreuerInnen der Kinder- und Jugendgruppen. Nach meiner Meinung ist es für den LBV und den Naturschutz insgesamt außerordentlich wichtig, dass Kinder und Jugendliche regelmäßig im Rahmen von wöchentlich oder monatlich stattfindenden Gruppentreffen mit der Natur vertraut werden. Nur so können sie die heimischen Tiere, Pflanzen und Lebensräume und damit letzten Endes die ökologischen Zusammenhänge unserer Natur kennen, schätzen und lieben lernen. Durch die Teilnahme an einmaligen oder sehr unregelmäßigen Veranstaltungen, z.B. im Rahmen des Schulunterrichts an der Umweltstation am Rothsee, ist diese intensive Beschäftigung mit der Natur nur schwer möglich. Um Nachwuchs für den LBV und den Schutz unserer Heimat zu gewinnen, sind solche Kinder- und Jugendgruppen essentiell. Auch Familiengruppen, die sich regelmäßig treffen, sind sehr erwünscht! Leider haben 2015 unsere beiden Jugendgruppen in Rednitzhembach und Hilpoltstein aufgrund der hohen Anforderungen unserer Gesellschaft an die Jugend (z.B. in Form von erhöhtem Schulstress durch das G8) ihre Tätigkeit beendet. Auch die Kindergruppe in Hilpoltstein ist in Schwierigkeiten geraten. Alleine die von Birgitt Hirscheider mit zwei Co-Betreuerinnen geleitete Kindergruppe in Allersberg läuft hervorragend. Deshalb möchte ich gerne neue Familien-, Kinder- und Jugendgruppen gründen, und suche dringend neue, ehrenamtliche BetreuerInnen im Landkreis Roth, aber auch sehr gerne in der Stadt Schwabach. Armin Roder 8 Das Handwerkszeug für die Gruppenleitung bekommen Sie von uns, von der Naturschutzjugend im LBV: vielseitige Seminare, Workshops und praktische Tipps für die Gestaltung von interessanten Gruppenstunden. Einen umfangreichen Starter-Kit (Anleitungs- und Informations-Ordner) inklusive. Bitte melden Sie sich bei Interesse bei Armin Roder: Tel. 09122 / 887521, E-Mail: armin-roder@t-online.de 9 Der Ameisenlöwe, Insekt des Jahres 2010 Ist diese Auszeichnung gerecht? Der angebliche Grund soll die einzigartige Beutefangmethode des Ameisenlöwen sein. Er baut Trichter, welche die Beute sehr schwer entkommen lassen. Doch was zeichnet sie auf physikalischer Ebene aus? Die Antwort liefert meine Seminararbeit - sie blickt neben der Masse verschiedener Sandproben (Sandkastensand, Quarzsand, Ameisenlöwensand) auch auf die unterschiedlichen Winkel, die bei einem Experiment entstehen. Bei der Untersuchung der verschiedenen Körner konnte herausgefunden werden, dass sich die durchschnittlichen Massen deutlich unterscheiden. Man erkennt, Quarzsand besitzt einen kleineren Durchmesser, während der Sandkastensand einen höheren Betrag des Durchmessers im Vergleich zum Ameisenlöwensand hat. Das Prinzip der Fangmethode ist die schiefe Ebene, welches besagt: ,,Der Kraftaufwand wird verringert, während der Arbeitsaufwand unverändert bleibt“. Mithilfe des Reibungskoeffizienten kann vermutet werden, dass der Sand des Ameisenlöwen eine andere äußere Beschaffenheit als die anderen Proben besitzt. Philipp Moyrer (Zusammenfassung seiner Seminararbeit in Physik 2015) 10 Schlaglichter 2015 Der Wappenvogel des LBV, der Eisvogel, ging im Winter 2014/2015 mitten in Allersberg nahe der Kirche am Zusammenfluss der Kleinen Roth und des Langweidgrabens regelmäßig auf Fischjagd. Die Stelle kurz vor der Einmündung in den sog. Spitalweiher gefriert im Winter wegen der Strömung meistens nicht zu und wimmelt zudem voller Kleinfische. Wie ein Foto: Wolfgang Backfisch direkter Anwohner berichtete, hielt sich der Vogel täglich mehrere Stunden am Gewässer auf und ließ sich weder durch vorbeilaufende Fußgänger, noch durch die 50 m entfernten lärmenden Eisstockschützen auf dem zugefrorenen Spitalweiher aus der Ruhe bringen. Wolfgang Backfisch 3.2. 24.2. 4.3. 21.3. 20.5. 22.5. 22.5. 22.5. 22.5. 24.5. Rotmilan Laibstadt Star (s. Foto) Schwabach Kiebitze und Weihen beim Durchzug Schloßberg Schwarzstorch Liebenstadt Schwarzstorch Hämmerleinsmühle Wiedehopf Walting Wiedehopf Abenberg Wendehals MD-Kanal Baumfalke Heideck Wiedehopf Pyras Foto: Heidi Schindlmayr Dirk Ullmann Heidi Schindlmayr Dirk Ullmann Richard Bengel Ingrid Hutter Dirk Ullmann Armin Jonik Armin Jonik Dirk Ullmann Jürgen Mosandl Foto: Barbara Steigerwald Seit Anfang Juni haben wir ein Falkenpaar beim Sitzen in unserem Garten beobachtet. Es hat sich herausgestellt, dass die Beiden in der großen Fichte, die bei uns im Garten ist, einen Horst gebaut haben! 11 Die Jungen konnten wir jetzt immer hören, wenn die Eltern mit Beute im Anflug waren. Der Nistplatz war von unten nicht einsehbar; allerdings sind die Jungen nun so groß, dass ihre Bewegungen auch zu sehen sind. Es ist pures Wildlife in unserem kleinen Garten, und wir haben unsere helle Freude dran! Inzwischen ist auch klar, dass es ein einziger Jungvogel ist, der die letzten Tage rund um die Baumspitze turnt und seine Flügel kräftigt (Foto s. Seite 11). Er ruft immer schon, bevor die Altvögel die Beute bringen, als wenn er das schon vorher weiss. Barbara Steigerwald 13.6. 15.7. 10.9. Schwarzstorch Kiebitze Trauerschnäpper Allersberg Wolfgang Backfisch Weinsfeld Helmut Maluche Büchenbach Armin Jonik Dazu die Bestimmung von Dr. Thomas Rödl: Der Vogel, den Sie fanden, war ein weibchenfarbiger Trauerschnäpper im Ruhekleid. Trauerschnäpper ziehen im September bei uns durch. Der Vogel war vermutlich geschwächt, vielleicht kam er zusätzlich auch noch aus hochnordischen Wäldern, wo er in seinem kurzen Leben noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. 23.11. Raubwürger Liebenstadt Foto: Armin Jonik Dirk Ullmann Vogelfelsen Burg Hilpoltstein Brutvogelbeobachtungen vom 16.04. bis 30.05.2015 Bevor ein weiterer Abschnitt der Burg renoviert werden sollte, beobachtete ich, was alles in die Burgmauern zum Nest bauen, Brüten und Füttern hineinfliegt. Bei einem Ortstermin im Juli versicherte uns Herr Schermeier vom Landratsamt, dass die Brutnischen erhalten bleiben und ggf. noch gesichert werden. Foto: Michael Stengl 12 Aufzeichnung der Beobachtungen: 16.04. 19:00 – 20:00 Turmfalken-Männchen: am Turm Ostseite, oberes Fenster 17.04. 09:30 – 10:15 zwei Ringeltauben suchen nach Nistplatz 18.04. 09:30 – 10:30 Turmfalken (TF) lösen sich beim Brüten ab: Turm Ostseite rechts oben Blaumeisen (BM) räumen Nistmaterial heraus: Wand Ostseite 19.04. 10:00 – 11:00 TF brütet, BM tragen Nistmaterial ein: Wand Ost, Stare fliegen Loch an: Wand Südseite re. ob. 20.04. 19:00 – 20:00 TF brütet, TF-Männchen sitzt im oberen Fenster: Turm Ost; Stare fliegen Loch an: Wand Süd 21.04. 09:45 – 10:15 TF brütet, Stare fliegen ein und aus: Wand Süd Kleiber fliegen ein und aus: Wand Süd unter den Staren, BM fliegen ein und aus: Wand Ost 22.04. 18:45 – 19:15 TF brütet, Stare fliegen ein und aus: Wand Süd 24.04. 20:00 – 20:30 TF brütet, Stare füttern, Kleiber fliegen ein und aus 25.04. 08:45 – 09:45 TF brütet, Stare füttern, Kleiber und BM fliegen ein und aus, Dompfaff frisst Sandsteinkörnchen: Wandfuß Nordseite 26.04. 08:45 – 09:45 TF brütet, Stare und Kleiber füttern 27.04. 19:15 – 20:15 TF brütet, Stare und Kleiber füttern, Blaumeisen fliegen ein und aus; Hummelkönigin fliegt in Loch ein: Wand Ost 28.04. bis 01.05. ca.19.30 – 20:30 TF brütet, Stare und Kleiber füttern 02.05. und 03.05. ca. 19:30 – 20:30 TF brütet, Stare und Kleiber füttern, BM fliegen ein und aus 04.05. 20:00 – 20:30 TF brütet, Stare und Kleiber füttern, 05.05. 19:45 – 20:15 TF brütet, Stare und Kleiber füttern, Hummelkönigin fliegt ein 06.05. 19:30 – 20:00 TF brütet, Stare und Kleiber füttern 07.05. 18:00 – 18:30 TF brütet, Stare und Kleiber füttern 08.05. 14:30 – 15:00 TF sitzt am Nistplatzrand, Stare und Kleiber füttern, (Mittelalterfest); die ersten Mauersegler kreisen über der Stadt 09.05. 08:30 – 09:00 Kopf von jungen TF zu sehen, Stare ?, Kleiber füttern, (Mittelalterfest); einige Mauersegler um kreisen die Burg 13 10.05. 08:45 – 09:30 Kopf von jungemTF ist zu sehen und beide TF sind anwesend, (Mittelalterfest); Stare füttern nicht mehr, Kleiber füttern und haben Angst vor Mauerseglern; einige MS umkreisen die Burg, ein MS fliegt vom Starenloch aus 11.05. 19:30 – 20:30 Kopf von jun. TF ist zu sehen, Kleiber füttern, Kohlmeisen füttern: Turm West, BM füttern: Wand Ost / Nord; einige MS umkreisen die Burg, ein MS fliegt vom Starenloch aus 12.05. 19:00 – 20:00 TF füttern, Kleiber füttern mit Angst vor MS, Kohlm. füttern: Turm West, BM füttern: Wand Ost und Nord; ca. 8 MS umkreisen die Burg, ein MS fliegt in Starenloch: Wand Südseite 14.05. 09:30 – 10:30 TF füttern, Kleiber, Blau.- und Kohlm. füttern, ca. 8 MS um die Burg 15.05. 19:15 – 20:15 TF füttern, Kleiber ?, Blau.- und Kohlm. füttern, einige MS um die Burg, ein MS fliegt ins Starenloch 16.05. 19:00 – 20:00 TF füttern, Kleiber füttert nicht mehr, BM und Kohlm. füttern, ca. 8 MS um die Burg 17.05. 16:00 – 17:00 TF füttern, BM und Kohlm. füttern, wenige MS um die Burg 18.05. 19:00 – 20:00 TF füttern, BM und Kohlm. füttern, ca. sechs MS um die Burg 20.05. 19:00 – 20:00 TF füttern, BM und Kohlm. füttern, nach Regen keine MS 21.05. 19:30 – 20:15 TF füttern, BM und Kohlm. füttern, ca. drei MS hoch über der Burg 22.05. 19:00 – 19:45 junger TF alleine, BM und Kohlm. füttern, ein MS fliegt in Loch – Wand Ost 23.05. 18:45 – 19:30 junger TF alleine, BM füttern, Kohlm. füttern nicht mehr; wenige MS um die Burg, ein MS fliegt in Loch: Wand Ost 26.05. 18:30 – 19:45 drei junge TF klettern in den Sandsteinen über dem Nistplatz, Blaum. füttern: Wand Nordund Ostseite, Kohlmeisen füttern: Wand Süd 27.05. 19:00 – 20:00 drei junge TF sitzen auf Sandsteinen über dem Nistplatz, BM füttern, Kohlm. füttern: Wand Süd, ein MS fliegt aus Starenloch: Süd, ein MS fliegt in Loch von Kohlm.: Turm West 14 28.05. 19:00 – 20:00 drei junge TF sitzen über dem Nistplatz, BM füttern, Kohlm. füttern: Süd; ein MS fliegt in Loch von Kohlm.: Turm West; ca. 15-20 MS um die Burg 29.05. 19:00 – 20:00 junge TF klettern flügelschlagend an Turmmauern auf und ab, einer stützt ab und fliegt bis auf Linde am Freyerskeller, BM füttern, Kohlm. füttern, ca. 10 MS um die Burg 30.05. 18:00 - 19:00 nur noch ein junger TF anwesend, BM füttern: Wand Ost, BM in Wand Nord füttern nicht mehr; Hummel fliegt in Loch: Wand Ost ca. 8 MS nur kurz um die Burg Foto: LBV-Archiv H.-J.Fünfstück Michael Stengl „Naturschutz an Gebäuden in Schwabach“ Projekt zur Rettung gefährdeter Tierarten Mehlschwalben Im Frühjahr 2005 hat der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Schwabach gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) der Stadt Schwabach das Projekt „Naturschutz an Gebäuden in Schwabach“ ins Leben gerufen. Zwergfledermaus Mit diesem Projekt soll Tieren, die sich gerne an Häusern ansiedeln, wie Mauerseglern, Schwalben, Hausrotschwänzen und Fledermäusen, geholfen werden. Oftmals werden diese nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geschützten Tiere durch Gebäudesanierungen (z.B. durch den Einsatz von giftigen HolzFoto: LBV-Archiv schutzmitteln oder den Verschluss der Einfluglöcher zu Wolfgang Lorenz ihren Brutplätzen) aus ihren Fortpflanzungs- und Ruhestätten vertrieben. Dies ist jedoch nach § 44 BNatSchG verboten. Deshalb wurde zunächst ein Faltblatt erstellt, mit dem die Bürger über das Projekt informiert und dazu aufgerufen wurden, Beobachtungen von den genannten, gebäudebewohnenden Tieren zu melden (s. S. 16). Gleichzeitig wurden aber auch von Günter Grimm, einem Fachmann des Bund Naturschutz, die Mauerseglernistplätze in Schwabach genau kartiert und alle Eigentümer der betroffenen Gebäude von der UNB per Sammelbrief informiert, dass sich an ihrem Gebäude Mauer-seglerNistplätze befinden und diese geschützt sind und nicht zerstört werden dürfen. 15 Weiterhin wird die UNB seither von der Bauordnungs- und der Denkmalschutzbehörde informiert, wenn insbesondere im Innenstadtbereich und der näheren Umgebung, sowie an denkmalgeschützten Gebäuden Sanierungsmaßnahmen oder Gebäudeveränderungen stattfinden sollen. Daraufhin werden die gemeldeten Häuser mit den kartierten Brutplätzen abgeglichen und im Falle eines Treffers mit dem Gebäudeeigentümer vor Ort ein Beratungstermin anberaumt. Auf diesem Termin wird z.B. geklärt, ob die Fortpflanzungsstätten offen gehalten oder, wie viele Ersatznistkästen, in die neue Fassade eingebaut oder außen an der Fassade aufgehängt werden. Auf diese Art und Weise sind in Schwabach schon zahlreiche Mauersegler-Brutplätze erhalten geblieben oder aber an der Fassade ErsatzNistkästen angebracht worden, so z. B. an den Hochhäusern in Limbach oder in der ehemaligen Kaserne am Eichwasen. Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch bezüglich der Fledermäuse, der Schwalben und z. B. der Hausrotschwänze, der Turm- und Wanderfalken, sowie der Spatzen. Jedoch sind unsere Listen hier noch nicht so detailliert, so dass wir hiermit die LBV-Mitglieder in Schwabach aufrufen möchten, bei der Kartierung und den Ortsterminen mitzuhelfen. Bitte melden Sie auch Brutplätze und sonstige Beobachtungen von den oben genannten Tierarten in Schwabach ! Auch ein Fledermausbeauftragter wird noch gesucht, der sich z. B. um die Fledermauskästen im Schwabacher Stadtwald und andernorts kümmert. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Schwabach, E-Mail: armin.roder@schwabach.de Tel. 09122 / 860-270. Inzwischen gibt es auch einen neuen Ratgeber zum Projekt, der zusammen mit der Regierung von Mittelfranken erstellt wurde und im Umweltschutzamt der Stadt Schwabach, AlbrechtAchilles-Str. 6-8, 91126 Schwabach, erhältlich ist. Armin Roder 16 Schlaglichter 2016 - gleich hier eintragen! Melden Sie uns bitte Ihre ersten Vogelbeobachtungen des Jahres von Star, Kiebitz, Kuckuck, Weißstorch, Rauch- und Mehlschwalbe, Mauersegler und anderen besonderen Vogelarten. Bitte an Ruppert Zeiner senden, Adresse siehe Seite 60. Wir werden sie im kommenden Lockvogel veröffentlichen. Datum Uhrzeit Art Ort Umstände: (z.B. Wetter) Hinweis: Auf der Internetseite www.ornitho.de können Sie Ihre Daten eintragen und auch die anderer Vogelbeobachter einsehen! 17 Umzug von Mauerseglerkästen in Greding Die Leiterin des Caritas-Altenheims in Greding wollte Anfang 2015 an diesem Gebäude und im kleinen Park davor Vogelnistkästen aufhängen. Gleichzeitig zeichnete sich zwischen ihrem privaten Hausnachbarn und ihr ein Streit ab, wegen der Kotverschmutzung von Sperlingen und Staren, die aus ihren Nistkästen stammen. Rolf Hülsberg und Michael Stengl hatten diese 12 Nistkästen für Mauersegler vor einigen Jahren mit Aufwand an ihrem Wohnhaus montiert. Nach ein paar „Verwicklungen“ wurden diese Mauerseglerkästen vor der Brutsaison Für die Mauersegler waren abmontiert. die Nistkästen in der Innenstadt ideal angebracht. Rolf Hülsberg hatte passende Plätze am Altenheim ausfindig gemacht und der Hausmeister montierte sie dort wieder an. Ruppert Zeiner Übersicht der Mauerseglerbruten in den untersuchten Kolonien in Abenberg und Roth von 2010 bis 2015 Trotz der Schwankungen der Brutbestände zeigen die einzelnen Kolonien eine gewisse Stabilität. Deutlich wird das vor allem in den Brutperioden vor und nach 2013: Nachdem 2013 wochenlanges nasskaltes Wetter den Beginn der Brutperiode bestimmte, schritten viele Mauersegler erst spät zur Brut und hatten weniger Junge als sonst im Durchschnitt. Allerdings waren die vorhergehenden Jahre 2011 und 2012 sehr gute Mauerseglerjahre, in denen viele erfolgreiche Bruten stattfanden. Diese damaligen Jungvögel beteiligten sich nun 2014 und 2015 am Brutgeschehen und glichen die Verluste von 2013 wieder aus. Voraussetzung dazu war aber auch ein großes und konstant nutzbares Nistplatzangebot in den Kolonien. Beringung Mauersegler: alle drei Fotos KG Roth / Peter Bria 18 Die folgende Tabelle zeigt die jeweilige Brutzahl in den einzelnen untersuchten Kolonien, aufgeschlüsselt nach den Jahren 2010 bis 2015. Ort Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Roth Roth Kolonien Gabrieliring Karzer Oberes Tor Schottenturm Kath.Kirche Klöppelschule Schloss Ratibor Ev.Stadtkirche 2010 mind. 7 4 4 43 26 7 60 10 2011 mind. 7 6 7 51 35 11 62 16 2012 mind. 10 8 8 41 43 10 66 20 Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Abenberg Roth Roth Gabrieliring Karzer Oberes Tor Schottenturm Kath.Kirche Klöppelschule Schloss Ratibor Ev.Stadtkirche 2013 7 5 8 25 30 9 34 13 2014 14 9 10 33 44 15 66 8 2015 17 7 9 36 44 17 66 18 Quelle: Beringungsgemeinschaft Armer, Bäuerlein und Brünner Chronik der untersuchten Mauerseglerkolonien Foto links: Seltene Viererbrut beim Mauersegler. Insgesamt dreimal gab es solche Bruten zwischen 2010 und 2015 im Schloss Ratibor, 2014 und 2015 im selben Nistkasten. Hitzesommer 2015 beeinträchtigte viele Mauerseglerbruten Oder: Man lernt auch als Vogelschützer nicht aus. Im Bereich des Gebäudebrüterschutzes haben wir es meist mit Kirchen, Hochhäusern, Schlössern und Scheunen zu tun. Jede Gebäudebrüterart hat so ihre spezifischen Ansprüche und ist heute auf die menschliche Hilfe in Form von künstlichen Nisthilfen angewiesen. Wichtig ist aber, dass wir keine Vogelfallen bauen! 19 Während man vor 25 Jahren entsprechende Konstruktionspläne fast ausschließlich durch Fachliteratur oder persönliche Kontakte von „Ornis“ bekommen hatte, hilft heute schon der Blick ins Internet schnell weiter. Aber halt! So einfach ist es auch wieder nicht. Unsere Arbeitsgruppe „Gebäudebrüter“ ist kreativ und so wurden viele Mauerseglerkästen kostensparend aus Palettenholz gebaut; egal, wenn nur die Größe richtig war und ist! Ähnlich ging es beispielsweise beim Mauerseglerschutzprojekt zu. In Gebäuden angebrachte Sperlings- und Starenkästen wurden nach Feststellung einer Besiedlung durch den Foto: KG Roth / Peter Bria Mauersegler von uns ummontiert. Was wurde gemacht? Der Segler benötigt wegen seiner kurzen Beine und langen Flügel eher flache Kästen mit einer großen Grundfläche im Gegensatz zu anderen Höhlenbrütern. Deren Kästen sind meist hoch mit einer Grundfläche von 12 bis14 cm im Quadrat. Also wurden die Staren- und Sperlingskästen Foto: KG Roth / Peter Bria demontiert und um 90° gedreht wieder befestigt, so dass die hohe Kante nun Grundfläche wurde. In diesen Nistkästen brüten heute noch erfolgreich Segler in den verschiedenen Kolonien. Unsere Kontakte zu anderen Vogelschützern zeigten, dass diese Nisthilfen optimiert werden können. Heute ist es bei uns Standard, eine Grundfläche von 30 x 18 cm anzubieten. Die Höhe schwankt nach Einbaumöglichkeit. Einzelkästen bauten wir auch schon deutlich größer aus unterschiedlichen Werkstoffen, mit verdeckten Lüftungsschlitzen und Klappdeckel für eine deutliche Zeitersparnis bei Kontrolle und Beringung. Nach dem Hochwasserjahr 2013 mit drei Wochen langer Sommerkälte (8 bis 14° C Tagestemperatur, Dauerregen und ständigem Wind) und bis zu 80 % Bestandseinbrüchen ist unser Bestand in den Kolonien inzwischen langsam wieder am Wachsen (s. Beitrag von Klaus Brünner: Übersicht Mauerseglerbruten, Seite 18). Nun folgte 2015 mit Trockenheit und großer, anhaltender Hitze mit Tagestemperaturen über 35° C. Es kühlte auch nachts nicht ab. Tagelang stand die Luft und die Gebäude heizten sich voll auf. Hierdurch bedingt, wurden uns in kurzer Zeit über 50 MauerseglerPfleglinge zugeführt. Dabei handelte es sich größtenteils um nicht flugfähige Jungtiere, welche abgemagert und dehydriert waren. 20 Offensichtlich konnten einzelne Altsegler trotz besten Sonnenscheinwetters nicht mehr genügend Nahrung herbeischaffen oder gaben die Fütterung ganz auf. Anders ist es nicht zu erklären, dass manche der eingelieferten Jungsegler Abflugversuche machten und abstürzten. Der Mauersegler legt bei uns ab dem 10. Mai seine Eier ab, aus denen im Schnitt 20 Tage später die Jungsegler schlüpfen. Im Alter von 42 Tagen sind die Segler flugfähig und sofort selbständig. Der Abflug der ersten Jungsegler ist somit ab Mitte Juli normal. Erst danach fliegen Alt- und Jungsegler aus dieser Saison miteinander um die Häuserzeilen oder hoch über den Orten. Bei unseren Flugbeobachtungen ist 2015 aufgefallen, dass diese Truppbildung erst Ende Juli einsetzte und nur wenige Tage anhielt. Ganz offensichtlich sind die flugfähigen Segler schnellstmöglich gen Süden abgewandert. Aus noch unerklärlichen Gründen ist die Masse der Segler in 2015 auch später im Brutgebiet angekommen. Bisher meinte man, dass Schlechtwetterperioden in Nordafrika oder der iberischen Halbinsel für einen Zugstau und Verspätungen verantwortlich sind. In 2015 gab es aber keine Schlechtwetterperiode auf der Zugstrecke Ende April / Anfang Mai! Und trotzdem sind die Segler später zu uns gekommen. Welche Veränderungen sind in Afrika für das späte Eintreffen im Brutgebiet verantwortlich? Während die Altpaare zügig das Brutgeschäft aufgenommen haben und quasi mit der Hitzeperiode rechtzeitig fertig wurden, hatten die vielen Spätbrüter unter der Hitze extrem zu leiden. Zwei wesentliche Punkte sind uns bei unseren Kontrollen aufgefallen: 1. In großen Mauerseglerkästen (Grundfläche > DIN A4) mit ausreichender Höhe (> 18 cm) und Lüftungsmöglichkeiten (> Ø 20 mm oder Längsschlitz) gab es praktisch keine überhitzten oder dehydrierten Jungsegler. 2. In Nistkästen mit einer Grundfläche von 25 cm Länge, 14 cm Breite und 14 cm Höhe wurden verstärkt überhitzte Jungvögel festgestellt; selbst bei fest im Mauerwerk versenkten und überputzten Nistkästen. Foto: KG Roth / Peter Bria Die Schlussfolgerung daraus ist für uns, die vorhandenen Nistkästen z.B. mit Lüftungsloch zu versehen und künftige Nistplätze als geräumigere und optimal konfigurierte Brutplätze anzubieten. 21 Bei stehender Luft und Überhitzungsgefahr sind selbst Nisthilfen, die auf Nordseiten angebracht sind, kein Überlebensschutz, wie ich bei meiner Hauskolonie selbst erleben musste. Unsere Arbeitsgruppe (gleichzeitig Beringergemeinschaft „ABB“, bestehend aus Heinz Armer, Klaus Brünner und mir) führt jährlich einen Mauerseglerworkshop und Exkursionen (s. Seite 34) durch. Klaus Bäuerlein WebCam für den Turmfalken in Heideck Hoch oben am Ostgiebel des Rathauses in Heideck brütet seit Jahren der Turmfalke. Nachdem in anderen Orten auch WebCams auf Falkenoder Storchenhorste gerichtet sind, kam mir die Idee, eine weitere in Heideck zu installieren. Bürgermeister Ralf Beyer befürwortete diese Maßnahme, Erhard Korzer konstruierte einen speziellen Nistkasten, den wir statt des Fensters einbauten und Christian Albrecht beschaffte die Kamera. Schauen Sie Ende Februar mal auf die Homepage der Stadt Heideck und dann unter WebCam – wir hoffen, dass der Turmfalke wieder brütet! Link: http://heideck.de/cam Ruppert Zeiner Nochmals Zwei Grüne Engel in Heideck Nachdem Gerlinde Grün-Harrer und Ruppert Zeiner im September 2014 für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzende der gemeinsamen OG Heideck von BN und LBV ausgezeichnet wurden, bekamen nun KarlHeinz Neuner und Hans Beer am 26.11.2015 Urkunde und Ehrennadel aus der Hand von Umweltministerin Ulrike Scharf überreicht. Es wird wohl kaum eine weitere Ortsgruppe, sowohl bei BN als auch beim LBV geben, die vier Grüne Engel in ihren Reihen hat. Wir gratulieren und wünschen, dass beide noch lange aktiv bleiben! Ruppert Zeiner 22 Aus dem Bayerischen Staatsministerum für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV): Laudatio für Herrn Dr. Karl-Heinz Neuner In der gemeinsamen Ortsgruppe Heideck des Bund Naturschutz und des Landesbundes für Vogelschutz engagiert er sich seit dem Jahr 1993 als aktives Mitglied in der Vorstandschaft. Seit 1994 ist er im Arbeitskreis Landwirtschaft der Kreisgruppe sowie als Vertretung auf Kreisgruppenveranstaltungen tätig. Durch seine vielfältige Mitwirkung ist er eine wichtige Stütze der Ortsgruppenarbeit. Dabei schafft und vertritt er klare, fachlich fundierte Positionen und Stellungnahmen. Darüber hinaus war er maßgeblich an der Erstellung eines Baumkatasters der Stadt Heideck beteiligt. Von überörtlicher Bedeutung war seine Mitarbeit bei den Kartierungen für den Brutvogelatlas Bayern und bei der Biotopvernetzung. Laudatio für Herrn Johann Beer Seit der Gründung der gemeinsamen Ortsgruppe Heideck des Bund Naturschutz und des Landesbundes für Vogelschutz ist er aktives Mitglied bei den verschiedensten Aktionen und kompetenter Berater in Sachen Landwirtschaft, Gartenbau, Imkerei und ökologischem Bauen. Bei seinen Veranstaltungen für Schulklassen und seiner Mitwirkung an Umwelttagen sensibilisiert er Kinder und Jugendliche für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Als kritischer Bürger betreibt er Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zum Thema Gentechnik im Landkreis Roth-Schwabach. Die Vertretung der Ortsgruppenvorsitzenden rundet sein vielfältiges Engagement ab. Quelle: StMUV 23 Wind am Schloßberg – oder: Noch nie war Vogelschutz so wertvoll wie heute! Der Regionalplan sieht für den Nordwesthang des Schloßberges das Vorbehaltsgebiet WK 72 für Windkraftanlagen (WKA) vor. Die N-ergie beauftragte Anfang 2014 ein Büro mit der faunistischen Untersuchung dieses Gebietes. Förster und Jäger hatten schon seit ca. 15 Jahren am Schloßberg den Uhu immer wieder gehört und gesehen. Auf Grund dieser Tatsachen lehnte die Höhere Naturschutzbehörde (HNB) an der Reg. v. Mfr. das Vorhaben ab. Der LBV wurde aber daraufhin fälschlicherweise als Verhinderer der Energiewende in Heideck beschimpft. Als Kreisvorsitzender erklärte ich mich bereit, bei der Suche nach einer Lösung des Konflikts zwischen alternativer Energiegewinnung und Artenschutz zu helfen. Die N-ergie zog sich wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten (artenschutzrechtliche Belange) aus der weiteren Planungsarbeit als Investor zurück. Im Dezember 2014 stellte ein neuer Foto: LBV-Archiv / Z. Tunka Investor sein Konzept u. a. dem LBV vor. Er wollte zunächst nur den Uhu fangen und besendern lassen, um eine detaillierte Aussage treffen zu können, ob eine Genehmigung der WKAs doch noch möglich wäre. Der LBV sollte über die laufende Aktion unterrichtet werden und wir erklärten uns dazu bereit, mit einer Stellungnahme bis zur offiziellen Bekanntgabe der Endergebnisse zu warten. Bis Ende April 2015 war den Bewohnern von Liebenstadt, Rambach, Schloßberg und Haag trotz frühzeitiger öffentlicher Bekanntgabe anscheinend nicht bewusst, welche Planungen vor ihren Türen laufen. Man hörte nämlich bis dahin nichts von ihnen. Im Mai hatte der Vogelfänger schon die Genehmigung zum Besendern. Mit Hilfe von Lebend-Ködern gingen zuerst das Weibchen und fast drei Wochen später das Männchen in die Falle. Die Flugspuren des Weibchens waren hauptsächlich um den Schloßberg auszumachen. Das Männchen hingegen flog sogar bis zum Brombachsee. Der Horst lag gerade noch in dem 1000 m Radius um die geplanten WKAs. Von den zwei Jungvögeln überlebte nur einer den ersten Monat. Der Todesgrund ist unbekannt. 24 Nach einer Informationsveranstaltung des Investors am 30.6.2015 formierte sich nun merklicher Widerstand gegen die WKAs. Die vier Orte liegen nur ca. 800 m vom geplanten Standort entfernt. Dem Bürgermeister wurden alsbald fast 1000 Unterschriften gegen diese Planung übergeben. Dem LBV wurde nun von den Gegnern vorgeworfen, dass er sich nicht vehement genug für die gefährdeten Vogelarten Uhu, Rotmilan, Schwarzstorch und Wespenbussard einsetzt. In der Stadthalle Heideck fanden im Herbst noch weitere Informationsveranstaltungen pro und contra Energiewende statt. Offiziell wurde das Ergebnis der Uhu-Besenderung nicht mehr vorgestellt. Am 15.11.2015 votierten in einem Bürgerentscheid fast 61 % der Heidecker gegen die WKAs. Ruppert Zeiner Sommeradonisröschen und andere Ackerwildkräuter Nach dem gemeinsamen Jahresvortrag 2014 von BN und LBV über Ackerwildkräuter von Karl-Heinz Donth, wollte es die gemeinsame Ortsgruppe Heideck von BN und LBV genau wissen. Mit dem versierten Botaniker machten wir uns zu einer Exkursion, die viele Überraschungen brachte, nördlich des Schloßbergs am Sonntagnachmittag, den 21. Juni, auf den Weg. Am Ackerrand neben dem Freibad erklärte er, dass man zwischen Ackerwildkräutern auf Getreide- und auf Hackfruchtflächen unterscheide. „Die Kornblume gehört zu den schönsten Wildkräutern im Getreideacker“, ist sich Donth sicher. Bekannt sind außerdem der rote Klatschmohn und das gelbe Johanniskraut. Wenig beliebt bei Landwirten und Gärtnern sind dagegen Quecke, Ackerkratzdistel und Ampfer. Karl-Heinz Donth (2. v. r.) erklärt an einem Hackfruchtacker den hier typisch vorkommenden Schachtelhalm. 25 Auf den Hackfruchtäckern entdeckten wir das Ackerstiefmütterchen, das Hirtentäschel und auch die Vogelmiere. Das Sumpfruhrkraut zeigt dem Kenner die einsetzende Bodenverdichtung an. Auf halber Höhe zwischen Liebenstadt und dem Schloßberg konnte Donth zwei Exemplare des seltenen Sommeradonisröschens zeigen. Obwohl es in der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten steht, hat es in der Landwirtschaft keinen Schutzstatus. „Wildkräuter können heute nur noch am Ackerrand überleben, weil dort manchmal die Spritzmittel nicht ganz hinreichen“, gibt Donth zu bedenken. Es ist für Das Sommeradonisröschen blüht rot und ist den Botaniker inzwischen sehr viel höher als das gelbe Frühlingsadonisröschen schwierig, noch Äcker oder Randstreifen mit blühenden Wildkräutern zu finden. Auf dem letzten Abschnitt von Rambach zum Freibad entdeckten wir noch eine zweite Rote Liste-Art: Die Raue Nelke. Auswärtige Exkursionsteilnehmer zeigten sich über die landschaftliche Schönheit am Fuße des Schloßbergs sehr beeindruckt. Ruppert Zeiner Ausflug zu den Hufeisennasen Die gemeinsame Tagesexkursion der Heimatkundlichen Sammlung Heideck und der gemeinsamen Ortsgruppe Heideck von BN und LBV führte die Mitglieder am 5. Juli zu drei Zielen in die nahe Oberpfalz. Neben den Fledermäusen in Hohenburg standen die Spiegelglasschleife in Theuern und das Heimatmuseum Kastl auf dem Programm. Zum Teil waren die hochsommerlichen Temperaturen schuld, dass sich nur eine kleine Gruppe in zwei PKWs auf die Reise begab. In Hohenburg erwartete Projektleiter Rudi Leitl uns schon mit dem aktuellen Infrarotvideo aus der Wochenstube der Großen Hufeisennasen. Diese vom Aussterben bedrohte Fledermausart hat im Gebiet des Truppenübungsplatzes Hohenfels ein geeignetes Biotop gefunden. In Deutschland ist das Vorkommen dieser geschützten Säugetiere inzwischen einmalig. 26 Die positive Bestandsentwicklung rechtfertigt auf jeden Fall die Ausgaben für die Sanierung des Anwesens mitten im Ort. Spannend war die Beobachtung eines Jungtiers, das wahrscheinlich das erste Mal selbst geflogen ist. Rudi Leitl (am Laptop) zeigte den Heimatkundlern und Naturschützern die ansonsten unsichtbare Welt der Hufeisennasen-Fledermäuse mit einer Infrarotkamera. Um den Truppenübungsplatz herum führte die Route zur zweiten Station, dem Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern, südlich von Amberg. Neben den Ausstellungen über die Mineralien, Porzellan- und Glasherstellung in Ostbayern begeisterte auch eine Sonderausstellung über Achate in Deutschland. Sehr beeindruckend war die Spiegelglasschleife mit Polierwerk. Hier werden die Maschinen noch über Transmissionen angetrieben, was einen authentischen Eindruck von der früheren Arbeitsbedingung vermittelt. Nach dem Mittagessen besuchten wir das Heimatmuseum in Kastl. Anna Maria Weiß verwaltet hier mit viel Liebe die Sammlungen ihres verstorbenen Mannes Franz, der über Jahrzehnte handwerkliche und bäuerliche Gerätschaften zusammengetragen hat. Im einstigen Hammerschmiedemeisterhaus erwarten den Besucher eine sogenannte Rußkuchl, ein Kapellenraum, der früher als Stall diente, und eine gute Stube. Auf zwei Etagen werden Arbeitsbereiche von Schuster, Schneider, Töpfer, Imker, Metzger sowie Exponate der Feuerwehr, Trachten, Hauswirtschaftsgegenstände und vieles mehr gezeigt. In der dazugehörigen Scheune staunt man über alte Handwerkzeuge, die auf dem Hof, auf dem Acker und im Wald benutzt wurden. Außerdem sind eine Schmiede, eine Schreiner- und eine Sattlerwerkstatt zu besichtigen. Ruppert Zeiner 27 Fledermaus-Sommerquartier in Kammerstein Volker Bauer wohnt am nördlichen Ende Kammersteins. Man könnte das Umfeld, in dem der Landtagsabgeordnete mit Familie lebt, durchaus als Idylle bezeichnen. Als einen "Traum in Grün" gewissermaßen. Denn das Einfamilienhaus befindet sich umstanden von Wald neben Wiese und Feld. Nun aber ist Bauer in seinem Haus nicht mehr der alleinige Herr. Nach und nach sind innerhalb der vergangenen fünf Jahre ökologisch bedeutsame und bedrohte Untermieter eingezogen. Eine große Kolonie Fledermäuse hat es sich unter den Ziegeln seines Daches bequem gemacht. Jeden Abend verlassen die nachtaktiven Flugkünstler im Zwielicht ihr Domizil, um auf Nahrungssuche zu gehen. "Ein echtes Schauspiel", sagt Bauer, der seine Hausgenossen bereits mehrmals gezählt hat und dabei auf annähernd 130 Fledermäuse gekommen ist. Etwa eine Stunde lang fliegen sie in Zweier- und Dreier-Gruppen aus. Dann schwärmen sie in der Gegend, um Futter zu jagen. Nachtfalter, Käfer und andere Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Die Fledermäuse fliegen aus dem Firstgiebel Foto: Robert Schmitt Ruppert Zeiner, Fledermausbeauftragter des LBV im Kreis Roth und der Stadt Schwabach, ist begeistert. "Vermutlich sind es Zwergflederrmäuse", sagt er beim Besuch in Kammerstein. Für ihn und den Naturschutzverband ist es wichtig, solch große Fledermausstandorte zu dokumentieren. "Außerdem melden wir sie der Uni Erlangen", erklärt er. Dort existiert die Fledermaus-Koordinationsstelle Nordbayern. Die Zwergfledermaus bevorzugt als Spaltenbewohner Hohlräume hinter hölzernen Wandverschalungen, zwischen Ziegeln oder der Dachverkleidung. Bereits ein fingerbreiter Spalt genügt den Tieren als Einschlupfloch. Sie schläft auch an Scheunen, Speichern und Kirchtürmen in teilweise großen Gruppen. In einem Raum von der Größe eines Telefonbuches haben beispielsweise 25 oder mehr Zwergfledermausweibchen mit ihren Jungtieren Platz, also mehr als fünfzig Tiere. 28 Die Männchen schlafen eher einzeln. Enge Spalten und Ritzen an der Außenseite werden bevorzugt. Typische Quartiere befinden sich hinter Holzverkleidungen, Eternit-Verschalungen und Blech-Verwahrungen. Durch die Renovierung alter Gebäude werden solche Schlafmöglichkeiten häufig zerstört, sodass auch diese Art auf die Hilfe der Menschen angewiesen ist. Sie will Volker Bauer gerne gewährleisten. "Ich freue mich, dass ich hier alleine als Hausbesitzer tätigen Naturschutz leisten kann", sagt der CSU-Landtagsabgeordnete und LBVMitglied. Wenn die Dämmerung hereinbricht, verlassen die Zwergfledermäuse ihre Quartiere, die sich meist im Siedlungsbereich der Menschen befinden. Sie sind ein fester Bestandteil des dörflichen und städtischen Naturlebens und jagen dort, oder auch in Parks, Alleen, am Ufer von Teichen und Seen oder an Waldrändern nach Insekten. Ihre Jagdstrategie ist es, in drei bis fünf Meter Höhe in schnellen Zickzackflügen ihre Beute an der Vegetation zu verfolgen und zu erbeuten. Es werden kleinste Flugräume unter Brücken oder zwischen den Bäumen zur Jagd genützt. Während der Nacht kann eine Zwergfledermaus in einer Stunde knapp fünfhundert Insekten erbeuten. In einer ganzen Nacht kann sie schon mal bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichtes an Nahrung aufnehmen. Die Zwergfledermaus erreicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern und eine Spannweite bis zu 25 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm. Sie wiegt also nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Sie gehört zu den kleinsten Vertretern der Säugetiere und ist neben der Mückenfledermaus eine der kleinsten innerhalb ihrer Gattung. Robert Schmitt Volker Bauer und Ruppert Zeiner Foto: Robert Schmitt 29 Golfplatz Abenberg - wo nicht nur Vögel fliegen Golfplätze sind heute nicht nur Landschaft aus grünem Rasen, wo eine elitäre Gesellschaft ihrem Sport frönt, der nicht jedermann zugänglich ist, sondern sie bestehen auch aus abwechslungsreichen Vegetationsformen und stellen so insgesamt ein Naturrückzugsgebiet dar. So können gut angelegte Golfplätze einen Ausgleich zu einer eintönigen Monokultur schaffen, wie sie uns die konventionelle Landwirtschaft bietet. Für Insekten, Vögel, Wirbeltiere, Amphibien und Pflanzen können sie ein Ersatzlebensraum sein. Auch Außenstehende können durch einen Spaziergang mit oder ohne Anleitung eine erholsame Stunde in dieser kleinen, künstlich geschaffenen Welt verbringen. Ich bekam Anfang 2015 die Anfrage, ob ich Interesse hätte, den Golfplatz Abenberg in Punkto Natur zu betreuen. Ziel ist es, mit dem Qualitätsmanagement-Programm des Golfsports „Golf und Natur“ den Platz und das Image zu verbessern. Dies betrifft die Gestaltung der Hecken, die Pflege der Bäume, der Teichflächen und der Wasserläufe, das Anlegen von Insektennisthilfen und Bienenweiden für den Nahrungserwerb und auch die Erfassung der Vogelpopulation mit deren Lebens- und Überlebensmöglichkeiten. Sicherlich soll dies das Image der Golfplätze als immergrüne Rasenanlage verbessern. Die Zertifizierung besteht aus drei verschiedenen Stufen: der bronzenen, der silbernen und der goldenen. Die naturnah gestalteten Biotope dürfen von Golfern nicht betreten werden, auch nicht zum Suchen von verschlagenen Golfbällen. Bei Zuwiderhandlung droht der Ausschluss. 30 Begonnen wurde mit der Bestandsaufnahme der Wintervögel, danach die der Zugvögel im Frühjahr mit Hubertus Scholz. Dabei konnten wir 68 verschiedene Vogelarten nachweisen. Darunter sind auch seltene Arten, wie Wendehals, Raubwürger, Schwarzspecht, Neuntöter und die in letzter Zeit wieder häufiger vorkommende Dorngrasmücke. Alle Fotos: LBV-Archiv / Bild links: Wendehals, Marcus Bosch / Bild Mitte: Raubwürger, Z. Tunka Bild rechts: Dorngrasmücke, Helga und Hubertus Zinnecker Diese Biotope werden gepflegt. Dazu gibt es einen Plan, der genau den Zeitpunkt und die Pflegeart festlegt, damit ein Eingriff in diesen Lebensbereich naturgerecht stattfindet. Die Gewässerpflege ist ebenfalls klar geregelt. Diese betrifft die sogenannten Himmelweiher und die Fließgewässer mit deren Umfeld. Im Moment ist die Golfanlage mit Silber zertifiziert und soll innerhalb der nächsten zwei Jahre für Gold vorbereitet werden. Dazu sind noch allerlei Maßnahmen notwendig, wie der Bau von verschiedenen, artgerechten Insektenhotels, was landläufig leider nicht immer der Fall ist. Bienenweiden mit den entsprechenden einjährigen oder mehrjährigen Nahrungspflanzen sollen erblühen. Es sollen Kästen für Hornissen aufgehängt werden, die mangels alten Baumbestands, die Schutzhütten der Golfer belegen. Nistkästen für Höhlenbrüter und Halbhöhlenbrüter sollen angebracht werden; speziell bei denen für Wendehals- und Wiedehopf werden wir durch Klaus Brünner unterstützt. Es ist schön zu sehen, dass in einer Landschaft, die immer mehr verarmt, sich doch ein positiver Lichtblick zeigt, der hoffen lässt. Armin Jonik Wiedehopf Foto: LBV-Archiv / Z. Tunka 31 Der Stadelweiher und der Biber Am 17.7.2015 beobachtete ich zwei Kormorane am Südufer beim Trocknen ihres Gefieders. Der Weiher war etwa zur Hälfte mit Teichrosen bedeckt. Durch den Mönch floss seit Wochen kein Wasser. Der Überlauf funktionierte unterhalb des bogenförmigen Biberdamms dagegen einwandfrei. Da ab 1.9. unser Oberlieger, Herr Oberfrank, wieder seine Weiher ablassen wollte, musste bis dahin der Mönch funktionsfähig gemacht werden. Der Biber hatte vor dem Mönch eine Rampe aus Sedimenten errichtet und das Schutzgitter, das wir letztes Jahr einsetzten, mit Zweigen und Blättern verstopft. Diese Rampe wollten wir mit Schaufel und Schöpfeimern zurücknehmen und das Sediment flächig auf dem Dammweg verteilen. Mein Nachbar Hans Beer schenkte uns einen Metallkorb (1 x 1,2 x 1 m), den wir am 7.8. vor dem Mönch platzierten und anschraubten. Dabei gingen Birgitt Hirscheider, Hubertus Scholz und letztendlich auch ich buchstäblich baden. Birgitt und Hubertus graben die Biberrampe unter Wasser ab Der Korb vor dem Mönch soll vor Biberverbauung schützen. Die Überprüfung der Stauhöhe mit einem GPS-Gerät ist leider nur auf rund 1 Meter genau. Laut Wasserwirtschaftsamt ist der Wasserspiegel des Stadelweihers mit 362,10 m über NN angegeben. Wir maßen auf den Oberkanten unseres Mönches und auch des Oberliegerweihers jeweils 362 m. Sollte die Funktion unseres Schutzkorbs vom Biber überlistet werden, fand Erhard Korzer eine bewährte Lösung: Wenn der Wasserspiegel auf seinem untersten Pegel ist, kann auf dieser Höhe ein Kunststoffrohr in den Biberdamm eingebaut werden, das im Weiher mindestens 2 m vom Ufer entfernt enden muss. Das Rohr ist leicht nach außen geneigt einzubringen. An der Oberen Donau hat man damit gute Erfahrungen gemacht. Anscheinend erkennt der Biber diese Abflussöffnung nicht. Ruppert Zeiner 32 Jahresprogramm 2016 Fr. 26.02. 19.30 Uhr Jahreshauptversammlung unserer Kreisgruppe im Hotel-Gasthof Raab, Äußere Rittersbacher Str. 14, 91126 Schwabach 29.02. bis LBV Sammelwoche 2016 einschl. 06.03. Sammler bitte direkt in der Landesgeschäftsstelle bei Renate Steib (09174/4775-14) melden. Fr 04.03. Vortrag: Stieglitz - Vogel des Jahres 2016 20.00 Uhr von Ruppert Zeiner, in Euerwang, Gasthaus Schmidt So 13.03. 10.00 Uhr Vorfrühlingsexkursion im Stadtpark Roth mit Helmut Beran, Roth, Realschule, Brentwoodstr. 1 Di 15.03. 19.30 Uhr Fr 18.03. 19.30 Uhr Vortrag: Effektive Mikroorganismen von Hemma Ehrnsperger, zusammen mit KAB Heideck in Heideck, Haus St. Benedikt Vortrag: Igel - was ihnen wirklich hilft von Martina Gehret, in der LBV-Umweltstation Rothsee Sa 09.04. LBV Bezirksversammlung Mittelfranken in Ansbach So 24.04. 17.00 Uhr Führung durch die Vogelschutzanlage mit Armin Roder, Schwabach, Wengleinspark So 01.05. 8.00 Uhr Vogelstimmenwanderung mit Hubertus Scholz Leerstetten, Kirchweihplatz. Gedeckte Kleidung und ggf. Fernglas mitbringen 5-jähriges Jubiläum der LBV-Umweltstation für Familien, mit Informationen aus der Naturschutzjugend und der Kreisgruppe, LBV-Umweltstation Vogelexkursion im Stadtpark Roth mit Helmut Beran, Roth, Realschule, Brentwoodstr. 1 So 01.05. 14 bis 17 Uhr Fr 13.05. 18.00 Uhr 13.05. bis Stunde der Gartenvögel Informationen in der einschl. 15.05. Landesgeschäftsstelle bei Alf Pille (09174/4775-24) Mo 16.05. 8.00 Uhr So 22.05. 8.00 Uhr Vogelstimmenwanderung mit Joachim Driemel, zus.mit dem Heimatverein Abenberg, nach Obersteinbach Abenberg, am Schützenhaus Naturkundliche Wanderung mit Dr. Karl-Heinz Neuner Greding, ehemaliger Steinbruch Kraftsbucher Str. 33 Fr. 03.06. 20.00 Uhr Amphibienretter-Abschlussbesprechung Hilpoltstein, Stadthallen-Restaurant Di 14.06. 19.30 Uhr Mauerseglerexkursion mit Klaus Bäuerlein Abenberg, Stillaplatz Sa 18.06. bis So 19.06. Fr. 24.06. 18.00 Uhr Exkursion zu Wiedehofplätzen in den Schwarzwald mit Klaus Brünner, Begrenzung auf 15 Teilnehmer Uhrzeit und Treffpunkt werden noch bekanntgegeben. Exkursion zu den Schwarzachwiesen mit Erhard Korzer, Kauerlacher Weiher Fr 24.06. 20.00 Uhr 1. Mitgliedertreffen der Kreisgruppe Sindersdorf, Gasthaus Dotzer Sa 25.06. 9.00 Uhr So 03.07. 14.00 Uhr Exkursion: Bewirtschaftung der Faber-Castell’schen Kiefernwälder mit Dr. Rüdiger Hunke Harrlach, an der Bushaltestelle Wanderung zu den alten Bierkellern mit Ruppert Zeiner, Heideck, Marktplatz August und September Sommerferienprogramm der gemeinsamen OG Heideck, Infos bei Gerlinde Grün-Harrer (09177/1336) So 07.08. 13.00 Uhr Wanderung zum Bergfest Euerwang mit Edwin Brettner, Greding, Parkplatz Bauerkeller Sa 27.08. 20.30 Uhr Do 15.09. 15.30 Uhr Europäische Fledermausnacht: Wanderung mit dem Batdetector zum Rothsee-Hauptdamm mit Ruppert Zeiner, LBV Umweltstation Rothsee Vortrag: Was macht der LBV? von Ruppert Zeiner Hilpoltstein, evang. Gemeindehaus, Altstadtring Sa 17.09. 16.00 Uhr Exkursion zur Vogelinsel mit Klaus Bäuerlein Muhr am See, Fichtenstr., Parkplatz Vogelinsel Sa 17.09. 19.00 Uhr Mauersegler-Workshop mit Klaus Bäuerlein Muhr am See, LBV-Altmühlzentrum Fr 23.09. 17.00 Uhr Archäologischer Wanderweg mit Erhard Korzer Landersdorf, Landgasthof Weglehner Fr 23.09. 17.00 Uhr 2. Mitglieder- und Delegiertentreffen der Kreisgruppe Landersdorf, Landgasthof Weglehner 34 Mo 03.10. 16.00 Uhr Europäischer Vogelbeobachtungstag LBV Umweltstation Rothsee Sa 08.10. 10 bis 12 Uhr Sa 22.10. 10.00 Uhr Familienaktion zur Entbuschung einer nahen Sandgrube mit Ruppert Zeiner. Handschuhe und festes Schuhwerk sind erforderlich. In Zusammenarbeit mit der LBV Umweltstation Rothsee. Allersberg, DB-Parkplatz Rothsee Sauerkraut einmachen wie bei Großmutter mit Martin Harrer, Anmeldung bitte unter 09177/509, Liebenstadt, Haus Nr. 13, Harrerhof Delegiertenversammlung Amberg, Congress-Centrum So 23.10. 9.00 Uhr Artenschutzseminar Amberg, Congress-Centrum Do 10.11. 19.30 Uhr gemeinsamer Jahresvortrag von BN und LBV Bienen und Blühflächen von Imkermeister Hans Beer aus Heideck, Roth, Johann-Strauß-Str. 1, Aula des AELF Führung durch die Eiersammlung mit Armin Roder, Schwabach, Naturkundemuseum Sa 22.10. 10.00 Uhr So 20.11. 14.00 Uhr Sa 26.11. 15.00 Uhr Verkaufsstand mit Naturmaterialien der gemeinsamen OG Heideck Heideck, Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz Terminvorschau 2017 08.01.2017 bis Stunde der Wintervögel Informationen in der einschl. 10.01. Landesgeschäftsstelle bei Alf Pille (09174/4775-24) Fr. 20.01.17 Jahreshauptversammlung gemeinsame OG von BN und LBV Heideck, evangelisches Gemeindehaus an der Kapell So Jan/Feb 17 Winterwanderung der gemeinsamen OG von BN und LBV mit Dr. Karl-Heinz Neuner Termin, Uhrzeit, und Ort werden noch bekanntgegeben 35 Amphibienrettung nach wie vor notwendig! Die Kurve am Tiefenbacher Weiher wollte das Straßenbauamt Nürnberg im Herbst 2015 erneuern. Dazu erfassten Dirk Ullmann und Volker Münzner erstmals die hin- und die rückwandernden Amphibien. Leider musste das Bauvorhaben auf Mitte 2016 verschoben werden. Mein herzlicher Dank gilt allen Sammlerinnen und Sammlern, den Mitarbeitern der Straßenmeisterei, der beiden Kreisbauhöfe und der beteiligten kommunalen Bauhöfe für die gute Zusammenarbeit! Die detaillierten Ergebnisse und Erfahrungen werden auch dieses Jahr wieder bei der Abschlussbesprechung am Fr. 03.06. (s. Seite 34 Jahresprogramm) diskutiert. Bitte dazu die ausgefüllten Ergebnisblätter mitbringen. Jeder Interessierte ist dazu herzlich eingeladen. Zusammengefasstes Ergebnis von 2015: (in alphab. Reihenfolge, z. T. Zahlen der Hin- und Rückwanderung) Altenheideck – Tautenwind Altenhofen Altenhofen – Mörlach Altenhofen – Riedersdorf Appelhof Appelhof-Heuberg Barthelmesaurach – Mildach Eichelburg – Eckersmühlen Georgensgmünd – Untersteinb. Greding - Kaising Heideck - Rambach Laibstadt, Dorfweiher Ottersdorf – Ungerthal Riedersdorf – Göggelsbuch Tiefenbacher Weiher Kröten 892 405 23 84 243 Frösche 35 123 3807 775 211 1565 2 174 1046 5 2051 331 360 7 28 1 36 16 4724 87 5 45 1 92 44 2 1 Molche 334 48 1 7 4 Tote 5 200 115 27 Ruppert Zeiner 36 18 103 7 5 10 12 63 1 35 Lebendige Bäche in Allersberg Das Projekt “Lebendige Bäche in Bayern – Kommunaler Hochwasserschutz und biologische Vielfallt“ startete in 2015 und zielt auf die Erstellung einer Handlungsempfehlung für den Unterhalt und die ökologische und hydraulische Verbesserung von kommunalen Kleingewässern (Gewässer III. Ordnung) ab. Wir betrachten hierbei Kleinstgewässer vom Quellbereich bis zur Mündung in Gewässer höherer Ordnung. Gefördert wird das Projekt durch die Michael-Otto-Stiftung und die Stiftung Bayerisches Naturerbe. Im Rahmen des Projektes werden in verschiedenen Modellgemeinden in Bayern Methoden gegenübergestellt und entwickelt, Beratungen der Kommunen stattfinden und, sofern möglich, erste Maßnahmen durchgeführt. Wir kooperieren in diesem Projekt mit diversen Akteuren, wie den Ämtern für ländliche Entwicklung, dem Landesamt für Umwelt, den Bayerischen Staatsforsten, den Kommunen und den zuständigen Behörden, um synergetische Effekte zu erkennen und diese im Sinne einer ökologischen und dem dezentralen Hochwasserschutz dienlichen Weise zu fördern. Naturnaher Abschnitt am Weihergraben mit gewundenem Gewässerverlauf und intakter Aue Verrohrung und Sohlverbau am Weihergraben Wie am 24.06.2015 im Umweltrat der Gemeinde Allersberg beschlossen, wird ein Pilotprojekt im gesamten Gemeindegebiet durchgeführt. Die Arbeiten begannen im Juli und werden bis Ende 2017 fortgesetzt. Weiterhin fanden Abstimmungstermine mit der unteren Naturschutzbehörde, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth, dem Forstbetrieb Allersberg sowie dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg statt. Mit Vertretern dieser Institutionen wurde eine projektbegleitende Arbeitsgruppe geschaffen, welche in den kommenden zwei Jahren ihre Fachkenntnisse einfließen lässt und unterstützend mitwirkt. 37 Von rund 85 km Fließstrecke der Gewässer III. Ordnung im Gemeindegebiet Allersberg sind zum aktuellen Zeitpunkt rund 80 % strukturell und teilweise auch biologisch, mit Fokus auf die Besiedlung der Tiere an der Bachsohle, erfasst worden. Zum Frühjahr 2016 wird der Gemeinde ein Konzept zur strukturellen und ökologischen Verbesserung der gemeindeeigenen Fließgewässer vorgelegt. Dieses Konzept wird eine Priorisierungsaufstellung beinhalten, welche der Gemeinde für die kommenden Jahre als Leitfaden und Hilfestellung dienen wird. Innerhalb der verbleibenden Projektlaufzeit sollen gemeinsam mit dem Forstbetrieb Allersberg beispielhaft Maßnahmen im Staatsforstbetrieb umgesetzt werden. Zusammen mit der Gemeinde und dem AELF Roth wird eine Abstimmung mit den Landwirten stattfinden und auch exemplarische Umsetzungen an Bächen in landwirtschaftlich geprägtem Umfeld angestoßen. Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an mich. Maximilian Sehr, MSc Projekt “Lebendige Bäche in Bayern“, Referat Landschaftspflege, Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), Landesgeschäftsstelle, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/4775-63, Fax 09174/4775-75, Email: m-sehr@lbv.de Biotopverbund Hilpoltstein - Sportliche Kinder gibt es noch Am Umwelttag der Stadt Hilpoltstein helfen uns seit Jahren Schülerinnen und Schüler der Realschule, geschützte Pflanzen am Froschweiher zu erhalten. Bedingt durch den heißen und trockenen Sommer wuchs diesmal weniger Gras als sonst. Dies galt auch für unsere Trollblumenwiese. Wir geben jährlich mehrere tausend Euro für die Pflege eigener und städtischer Biotopflächen aus. Die Steilhangflächen am Froschweiher werden mit der Motorsense gemäht, damit Enziane sich weiter ausbreiten können. Die Teilflächen dieses geschützten Landschaftsbestandteils werden zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr gemäht, damit den Ansprüchen der dort vorkommenden geschützten Pflanzen Rechnung getragen wird. Mit dieser Erklärung wies ich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse kurz ein, um dann mit Rechen das Mähgut vom Steilhang einzusammeln und mit Gabeln die gemähten Schwaden auf Folien zu werfen. 38 Die Kinder waren sehr motiviert und zogen die beladenen Folien zum Uferweg, wo sie abgeladen und für die Aufnahme mit einem Ladewagen vorbereitet wurden. In Rekordzeit von zwei Stunden war die Gemeinschaftsarbeit geschafft. Selbstverständlich gab es danach eine kleine Brotzeit von der Stadtverwaltung und es blieb noch Zeit für sportliche Betätigung. Erstmals erlebte ich, wie Schüler einen Salto rückwärts in die Mähguthaufen vollführten. Die Kinder arbeiteten fleissig mit Rechen, Gabel und zogen die beladenen Planen weg. Ein Salto rückwärts in den Mähguthaufen war den Kindern nach der Arbeit vergönnt. Der Stadtrat von Hilpoltstein hatte beschlossen, den Froschweiher auszubaggern, weil das Schilf fast schon die gesamte Wasserfläche bedeckte. Diese Arbeit wurde nach unserer Aktion durchgeführt. In Absprache mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken (LPV Mfr) nutzten wir die Gelegenheit, um auf einer nicht Biotop-kartierten Fläche von 100 m2 den Oberboden abtragen zu lassen. Von der im November zuletzt gemähten Enzianfläche brachten wird anschließend das Mähgut auf dieser Rohbodenfläche aus, in der Hoffnung, dass auch Enziane aussamen mögen. Ruppert Zeiner Der Igel bleibt ein Sympathieträger Es kommt immer wieder vor, dass aus vermeintlicher Tierliebe Igel aus freier Wildbahn aufgesammelt werden. Doch wohin damit und wie kann man helfen? Der LBV hat bayernweit eine Aktion gestartet, um über den richtigen Umgang und vor allem über die naturnahe Gestaltung von Gärten aufzuklären. 39 Außerdem beginnen Forschungsprojekte, u. a. zur genetischen Verbreitung von Weißbrust- und Braunbrustigeln. Jedermann kann auch seine Beobachtungen von lebenden und auch toten Igeln an die LBV-Landesgeschäftsstelle in Hilpoltstein melden. Weitere Infos unter: www.lbv.de/igel Alfred Reinsch und ich hatten 1991 angefangen, die Zahl der überfahrenen Igel auf den von uns regelmäßig befahrenen Straßen, vor allem im südlichen Landkreis Roth, zu notieren. Die meisten toten Tiere waren an den Ortsrändern zu sehen. An manchen Straßenabschnitten kamen im Durchschnitt zwei Tiere pro drei Kilometer. 1991 38 1992 38 1993 27 1994 25 1995 38 1996 44 1997 49 1998 69 1999 77 2000 54 2001 54 2002 78 2003 45 2004 53 2005 44 2006 41 2007 52 2008 43 2009 37 2010 19 2011 8 2012 31 2013 15 2014 6 2015 14 2016 ? Wir fragten uns immer wieder, wie lange die Reproduktionsrate der Populationen mit den Verkehrsopfern Schritt halten kann. Ab 2009 konnten wir die Beobachtungen aus mehreren Gründen leider nicht mehr so regelmäßig durchführen. Ruppert Zeiner Natur 2016 Alle Fotos: LBV-Archiv / Bild links: Hecht, Andreas Hartl / Bild Mitte: Feldhamster, Andreas Hartl Bild rechts: Schlüsselblumenwiese, C. Geidel 40 Ehrung von langjährigen Mitgliedern Der Vorstand bedankt sich bei folgenden Mitgliedern ganz herzlich für die vielen Jahre, die sie dem LBV treu geblieben sind. 40 Jahre Mitglied: Ehrennadel in Gold mit Similistein Herr Karl Goller Roth 30 Jahre Mitglied: Ehrennadel in Gold Herr Herr Herr Herr Frau Herr Herr Frau Frau Herr Herr Frau Herr Herr Werner Helmut Helmut Waldemar Maria Manfred Heinz Elisabeth Bettina Friedrich Franz Ruth Otto Ruppert Ernst Gerstner Gruner Kerczynski König Kutzki Lange Meier Odorfer Raab Raspiller Schleicher Sippenauer Zeiner Hilpoltstein Hilpoltstein Hilpoltstein Büchenbach Schwabach Schwabach Roth Schwabach Hilpoltstein Abenberg Schwabach Schwabach Hilpoltstein Heideck 20 Jahre Mitglied: Ehrennadel in Silber Herr Frau Frau Herr Frau Herr Frau Herr Frau Frau Frau Frau Wolfgang Gerlinde Stephanie Roland Helga Marcus Alexandra Timo Elfriede Hannelore Gisela Monika Backfisch Bartl Busch König König Meyer Prinz Sorgatz Sturm Täufer Thilo Vogelgesang 41 Allersberg Rohr Büchenbach Rohr Schwabach Hilpoltstein Thalmässing Heideck Hilpoltstein Roth Schwanstetten Schwabach 10 Jahre Mitglied: Ehrennadel in Bronze Frau Frau Frau Frau Herr Herr Frau Herr Frau Frau Herr Herr Herr Herr Herr Martina Ulrike Antje Gabi Rudolf Werner Christiane Helmuth Elfie Maria Klaus Gottfried Michael Peter Gerd Beck Besner Bölt Brafford Dotzer Fischer Geidel Geyer Hellmann Peters Schinkel Sewnert Stöhr Ulrich Wielgosz Georgensgmünd Spalt Wassermungenau Büchenbach Hilpoltstein Wendelstein Roth Thalmässing Schwabach Greding Büchenbach Spalt Thalmässing Rothaurach Greding Es würde uns sehr freuen, wenn wir Ihnen Ihre Ehrennadel anlässlich der Jahreshauptversammlung am Freitag, dem 26. Februar 2016, um 19.30 Uhr in Schwabach persönlich überreichen dürften. Bitte informieren Sie Frau Maria Gerngroß in der Landesgeschäftsstelle in Hilpoltstein unter Telefon 09174-477519, ob Sie an der Jahreshauptversammlung teilnehmen werden. Wir freuen uns auf Sie! Stieglitz, Vogel des Jahres 2016 / Foto: pixabay / gabio 42 Um unseren Mitgliedern im nördlichen Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach entgegenzukommen, laden wir recht herzlich ein zu unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung der LBV Kreisgruppe Roth – Schwabach am Freitag, 26. Februar 2016, um 19.30 Uhr in 91126 Schwabach, Äußere Rittersbacher Str. 14, im Hotel-Gasthof Raab - Inspektorsgarten Tagesordnung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Begrüßung Grußwort - Landesvorsitzender Dr. Norber Schäffer Jahresrückblick 2015 - Ruppert Zeiner Kassenbericht - Erhard Korzer Rechnungsprüfung - Markus Reitlinger Entlastung des Vorstands Wahl eines Schriftführers Ehrung langjähriger Mitglieder und verdienter Kinder- und JugendgruppenleiterInnen 9. Der LPV Schwabach - Andreas Barthel 10. Jahresprogramm 2016 - Hubertus Scholz 11. Anträge, Wünsche, Sonstiges Eine weitere schriftliche Einladung an die Mitglieder erfolgt nicht. Wir würden uns sehr freuen, viele interessierte und neugierige Mitglieder an der Jahreshauptversammlung zu begrüßen. 43 Haus- und Straßensammlung heisst nun Sammelwoche Herzlichen Dank an alle kleinen und großen Sammlerinnen und Sammler! Mit 17.228,21 € lag unsere Kreisgruppe diesmal auf Platz 4 in Bayern und wieder auf Platz 1 in Mittelfranken. Es beteiligten sich diesmal 21 Schulen und vier Einzelsammler im LK Roth und in der Stadt Schwabach. Die Wilhelm-von-Stieber-Realschule in Roth führt mit 2.682,15 € die Liste im LK Roth an und kommt bayernweit auf Platz 13. Die ChristianMaar-Schule verfehlte mit 1.648,21 € als beste Schule der Stadt Schwabach die Aufnahme in die Liste der 50 besten Schulen Bayerns nur knapp. Renate Steib, die selbst die Sammlung von der Landesgeschäftsstelle aus mitorganisierte, lag mit 371,34 € auf Platz 18 der Einzelsammler. In Bayern kamen so insgesamt 459.099,29 € für den LBV zusammen; in Mittelfranken 63.874,42 €. Das vierte Jahr in Folge stellen wir wieder den Betrag, der über den 10.000 € liegt, der Umweltstation Rothsee zur Verfügung. In unserer Kreisgruppe wird das Geld für Artenhilfsprojekte, Landschaftspflegearbeiten, Pachten, Miete, Versicherung, Gerätewartung und zur Bildung von Rücklagen für geplante Flächenankäufe verwendet. Die Sammelwoche 2016 beginnt schon am 29. Februar und dauert bis zum 6. März. Wir würden uns freuen, wenn sich wieder viele Sammlerinnen und Sammler bereit erklären würden, mitzuhelfen, den LBV ein Stück weiter voranzubringen. Interessenten melden sich bitte bei Renate Steib (09174/4775-14) in der Landesgeschäftsstelle. Ruppert Zeiner Foto: LBV-Archiv / Peter Bria 44 Bündnis Gentechnikfreier Landkreis Roth/Stadt Schwabach Im Internet findet man uns unter info@zivilcourage-roth-schwabach.de Im Jahr 2015 setzten wir unsere Informationsveranstaltungen zum Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union (TTIP) fort. Andrea Dornisch hielt dazu Vorträge beim Lions Club Schwabach (23.2.), in Wemding (25.2.), beim Gewerbeverein Allersberg (26.2.), in Schernfeld (5.3.), bei der gem. OG Heideck von BN und LBV gemeinsam mit der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Heideck (17.3.), in Rittersbach (19.3.) und in Erkertshofen (9.4.). Wir nahmen an der Demo in München (18.4) teil. Am selben Tag war auch in Schwabach ein Informationsstand aufgebaut. Weitere Aktionen waren: Zivilcourage Roth-Schwabach (ZC) spricht zu TTIP beim Bayer. Gemeindetag LK Neumarkt (20.4.) TTIP–Vortrag in Rohr, zusammen mit Wilhelm Neurohr (7.5.) Das Bayer. Fernsehen war am 10. und 11.5. zu Dreharbeiten im LK Roth (Sendung “Geld und Leben” vom 21.5.) ZC beim Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) zum Mahnfeuer (1.6.) Vorträge über TTIP in Denkendorf (11.6.), mit Hartmut Distler in Limbach (8.7.), in Böhmfeld (23.7.) und im Odenwald (2.10.) Vortrag von Harald Klimenta (Attac) in Schwabach (28.9.) Gemeinsames Podium (ZC, BN SC, AWO, DGB) beim Seniorenrat Schwabach (30.9.) ZC Stand am Kartoffelmarkt in Röttenbach (4.10.) ZC (A.Dornisch, W.Schmid) beim Verband der Bayer. Wirtschaft in Nürnberg (7.10.) Anti-TTIP-Demo in Berlin (10.10.). Mit Bussen und Bahnen kamen mindestens 250.000 in die Bundeshauptstadt. Dies war dort eine der größten Demonstrationen seit Jahrzehnten. Wir fuhren mit einem eigenen Bus zur Anti-TTIP-Demo in Berlin 45 TTIP–Vortrag in der vollbesetzten Stadthalle Lahnstein: 1.200 Zuhörer (24.10. – Vortrag wurde aufgezeichnet und kann erworben werden.) Gemeinsames Podium mit ZC, BN SC, AWO, DGB bei Kirchengemeinde Dietersdorf (12.11.) ZC Stand am Waldmarkt Kammerstein (21.11.) Bayern 2 Radio war zu Rundfunkaufnahmen bei Zivilcourage im LK Roth (mit Walter Schnell, Andrea Dornisch, Karl Dollinger und Medizingerätehersteller. Gesendet wird voraussichtlich am 24. Januar 2016 um 12 Uhr in “Zeit für Bayern”.) Andrea Dornisch Energiebündel Roth-Schwabach, Aktivitäten 2015 10.01.2015 02.02.2015 20.02.2015 11.03.2015 12.03.2015 26.03.2015 11.04.2015 07.05.2015 13.05.2015 14.05.2015 16.05.2015 30.06.2015 03.07.2015 22.07.2015 23.07.2015 Clevere Tipps gegen Stromfresser - Projekt-Seminar des Gymnasium Roth stellten ihre 1-jährige Arbeit und das Ergebnis in einer Broschüre vor Besichtigung Bauhof Roth wegen neuer Heizung Besuch Technologiezentrum auf AEG Vorstellung Stromsparen in privaten Haushalten in Schwanstetten Vorstellung EB in Forchheim Vorstellung Stromsparen in privaten Haushalten in Georgensgmünd Ausstellung zur Biogasanlage in Schwabach Vortrag Strohhausbau im Amt für Landwirtschaft Roth Energiebündel zu Besuch bei B90/Die Grünen LED-Beleuchtung im Einzelhandel Vorbild: Der Bioladen "Die Ähre" Der unumkehrbare Weg: Energiebündel feiert 5. Geburtstag Stadtratssitzung Roth, neue Heizung wie von uns vorgeschlagen Energiewende ist eine Generationenaufgabe: Klimaschutzkonferenz in Nürnberg BN Strategietreffen für Bayern in Nürnberg Klimawoche: Energiebündel-Vortrag zu Klimaschutz & Energiewende 46 24.07.2015 "Bayern steht gut da" Diskussion mit dem CSU Staatssekretär Franz-Josef Pschierer - Wie gehts weiter mit der Energiewende in Bayern? 01.08.2015 Hervorragende Initiative zur Energieeinsparung: Ein kleines Dorf spart Energie, Vorstellung des BN Energiespardorfs 19.09.2015 "Energetische Einblicke" Eine Delegation aus Mosambik/Afrika besucht Energiebündel in Roth 10.10.2015 Energiebündel iniziiert "Energiewende-Stammtisch" 26.10.2015 Besichtigung Strohhauszentrum Verden 26.10.2015 Energiewende im Einklang mit Artenschutz - Umfangreiche Untersuchung ergibt: Keine Gefahr für den Uhu 29.10.2015 Energiewende-Kino in Heideck: der Film " Energiewende 3" wurde gezeigt 05.11.2015 Erster Energiestammtisch in Roth 12.11.2015 Vortrag Dr. Franz Alt in Heideck: Dem Gewissen verpflichtet 17.11.2015 Klimagipfel betend begleiten - Auch das Energiebündel schließt sich den Appellen zum Klimagipfel in Paris an. Es geht um die Zukunft der Menschheit und des Planeten! 21.11.2015 Geldbeutel und Klima schonen - Energiebündel hält Vortrag in Rohr 21.11.2015 LED-Leuchten im Gym.Roth, Vortrag 03. 12. 2015 Wie man das Energiesparen spielerisch lernen kann: Vorstellung des Energiespardorfs bei den Bürgermeistern des Landkreises 47 20 Jahre unabhängige Energieberatung 1995 — 2015 Ö Ö Ö Ö Ö Ö Unabhängige Energiesparkonzepte für Neu- und Bestandsgebäude Energieausweis KfWEffizienzhaus, Passivhaus Fördermittelberatung Zuschussberatung BAFA und KfW Holz, Kraftwerk Sonne, Raumklima Nutzen Sie unsere Beratungsangebote Unabhängige EnergieBeratungsAgentur des Landkreises Roth 48 LRG15 Weinbergweg 1, 91154 Roth www.landratsamt-roth.de/ena ena@landratsamt-roth.de Tel.: 09171 814000 Fax: 09171 8174000 Nisthilfen für Wendehals und Wiedehopf Ein neues Projekt der Kreisgruppe Wiedehopf und Wendehals sind sehr bedrohte Höhlenbrüter, die im Landkreis Roth ehemals eine größere Verbreitung hatten. Heute ziehen jährlich Vertreter dieser beiden Arten hier noch durch und sind seltene Brutvögel. Zum Brüten brauchen sie Spechthöhlen oder Nistkästen in der Umgebung geeigneter Nahrungslebensräume (offene Sande mit geringer Vegetation, Kurzrasen und Ameisen). Vor allem Sandgruben während der Abbauphase stellen geeignete Bruthabitate dar, wenn am Rand Nisthilfen eingebracht werden können. Erfreulicherweise konnten mehrere Mitarbeiter gewonnen werden: Im Raum Abenberg – Büchenbach ist Armin Jonik tätig, er betreut gemeinsam mit Hubertus Scholz die Flächen des Golfclubs Abenberg. Hier sollen bis zum Frühjahr 2016 insgesamt 6 Wendehalskästen gefertigt und aufgehängt werden. Zudem wird an einer geeigneten Sandfläche bei Büchenbach, bei der eine Beobachtung bereits vorliegt, ein Wiedehopfkasten angebracht werden. Im Südlichen Reichswald in den Wäldern Faber-Castell waren Klaus Bäuerlein und Klaus Brünner schon 2009 beratend tätig. Es hängen bereits an 3 Stellen Wiedehopfkästen. Am Rand der Sandgrube Neumühle fand in einem Wiedehopfkasten 2015 eine Wendehalsbrut statt. Wendehals-Nistkasten am Sandgrubenrand Nistkasten am Sandgrubenrand Bis zur Brutzeit 2016 sollen die beiden Wiedehopfkästen umgehängt und 4 Wendehalskästen gebaut werden. Für den ehem. Schießplatz Herzogschlag liegen Wendehalsbeobachtungen aus mehreren Jahren vor. Zusätzlich zu dem bereits hängenden Wiedehopfkasten sollen bis Frühjahr 2016 weitere 2 Wiedehopfkästen und 6 Wendehalskästen am Rand der Freifläche angebracht werden. In der Sandgrube Langweiher sind ebenfalls 4 Wendehals- und 2 Wiedehopfkästen geplant. Nistkastenbau: Rolf Hülsberg. Aufhängung: Klaus Brünner und Interessierte. 49 An den Harmer Weihern wurde 2012 ein rufender Wendehals beobachtet. Hier sollen mit der Jugendgruppe der OG Schwanstetten des BN zwei Wendehalskästen angebracht werden. In der LBV-Sandgrube Altenfelden hängen seit 2009 zwei Wendehalskästen. Die Stelle ist auch als ehemaliger Wiedehopfplatz bekannt (A. Reinsch). Hier soll zusätzlich ein Wiedehopfkasten bis zum Frühjahr 2016 hängen. Im Heidecker Forst im Bereich des Forstbetriebs Allersberg / Waldabteilung Bienenweide ist eine Sandgrube mit Spülsandanlage. Hier sind zwei Wendehals- und zwei Wiedehopfkästen geplant. Der Raum Hilpoltstein mit den Pyraser Sandgruben wird von Thomas Rödl von der LBV-Geschäftsstelle und von Richard Radle von der KG des BN betreut. Hier liegen aus jüngster Zeit von mehreren Plätzen Beobachtungen rufender Wiedehopfe vor. Nach Rücksprache mit den jeweiligen Grundstückbesitzern sollen hier an den alten Stellen von A. Reinsch Wiedehopf-Nisthilfen angebracht werden. Für eine fortlaufende Dokumentation zu den Wendehals- und Wiedehopfvorkommen bei Klaus Brünner sind sowohl alte als auch aktuelle Beobachtungen mit möglichst genauer Ortsangabe von großer Bedeutung. Wir bitten um Mitteilung solcher Beobachtungen. Großer Dank gilt posthum Herrn Alfred Reinsch, der im Jahr 1992 alle seine Wiedehopfstellen punktkartierte und die jährliche Besetzung seit 1956 festhielt. Ihm verdanken wir die Grundlage zu unserem heutigen Projekt. Klaus Brünner, E-Mail: info@klaus-bruenner.de, Tel.: 09170 / 9433775 Unsere alten Bäume im Landkreis Ihre Bedeutung für den Naturhaushalt ist schier unermesslich. Abgesehen von den unzähligen Kubikmetern Sauerstoff, die sie bereits über Jahrhunderte liefern, sind sie selbst ein reichhaltiges Biotop für Hunderte von anderen Lebewesen. Nicht nur historische Bausubstanz braucht Denkmalschutz. Vielmehr brauchen so alte lebendige Organismen einen verantwortlichen Naturschutz. Wie würde man z. B. selbst mit einem eigenen Barockgebäude umgehen? Warum gehen aber viele Menschen mit gleichalten Bäumen so uneinsichtig um? 50 Für die heimischen Methusalem-Bäume wollen wir ein Schutzkonzept mit allen Beteiligten erstellen. Lassen Sie uns gemeinsam Wege und Mittel finden, um diese einmaligen Baumriesen auch noch unseren Enkeln zeigen zu können, wie z. B. die Huteichen bei Eysölden, am Festplatz von Hilpoltstein, am Schloß Kreuth oberhalb von Heideck oder im Kaisinger Tal bei Greding. So mächtige Huteichen, wie zwischen Eysölden und Weinsfeld findet man heute nur noch selten. Scheinbar zum Totenmonat November passend, wählten wir das Thema „totholzbewohnende Käferarten“ für unseren gemeinsamen Jahresvortrag der BN und LBV Kreisgruppe. Dass aber ein toter Baum voller Leben ist, bewies uns der Biologe Dr. Jürgen Schmidl mit seinen Fotos. Die 1380 totholzbewohnenden Käferarten in Deutschland kennt er genau. Einige auffällige und leider inzwischen sehr seltene Arten stellte er als „das Großwild in der europäischen Insektenfauna“ vor. Vom großen Eichenheldbock hatte er ein Stammstück aus Bamberg mit den fingerdicken Fraßspuren mitgebracht. Vor zwei Jahrzehnten wurde dieser Käfer auch noch an einer Eiche im Heidecker Staatsforst nachgewiesen. Der große Hirschkäfer dürfte der bekannteste Vertreter dieser Käferart sein. Er braucht feuchtes Eichenholz mit Erdkontakt. . Den Eremit bezeichnete Schmidl „als Der große Eichenheldbock frisst den mächtigsten Käfer in Deutschland“. fingerdicke Löcher ins Holz. Er ist ein typischer Mulmhöhlenbewohner. Sein Vorkommen kann sogar städtebauliche Planungen verhindern, weil er eine europaweit geschützte Art ist. 51 Inzwischen sind diese einst weit verbreiteten Käferarten aber fast alle am Aussterben. In Mitteleuropa würden unter natürlichen Verhältnissen Waldlandschaften dominieren. Somit war Holz das allgegenwärtigste organische Substrat. Die totholzbewohnenden Käferarten zersetzen es und sorgten während der Jahrtausende dafür, dass wir in Deutschland nicht in einem Morast aus abgestorbenen Holzteilen waten müssen. Die Käfer lassen sich einteilen in Holz- und Rindenfresser, Holzpilzbesiedler und Pilzmyzelfresser, Baumsaftlecker und Höhlenbrüter, Baummulmbewohner und spezialisierte Räuber. Einige dieser Arten stellte Schmidl vor und hatte dazu auch noch historische Präparate als Anschauungsmaterial dabei. Schmidl bedauerte, dass das Biotopbaumkonzept der Bayerischen Staatsforsten bisher noch nicht ausreichend umgesetzt wird. Die Beteiligten in unserer Gesellschaft bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Artenschutz, Baumpflege und Verkehrssicherungspflicht. „Für Gutachten wird leider genauso viel Geld ausgegeben, wie für den Erhalt dieser Bäume“, sagte der Käferkenner. Der Verkehrssicherungspflicht kann man auch noch auf andere Art nachkommen, als den „Kronenschnitt in 10 Zentimeter Höhe“ auszuführen. „Altbäume können bei Kippgefahr im Vorfrühling nach Anschwellen der Blattknospen zurückgeschnitten werden. Man sollte sich aber dazu mit den Naturschutzbehörden absprechen“, empfiehlt Schmidl. Notfalls können für bedeutende Baumriesen auch Wege abgesperrt werden. „Früher galt man als Idiot, wenn man bei Sturm in den Wald ging. Heute ist derjenige eine Idiot, der einen alten Baum stehen lässt“, kritisierte Schmidl die geltende Rechtslage. Für Baumpfleger hat er ein Beurteilungsschema entwickelt: Erstens muss feststehen, dass es sich um besonders bedeutsame Baumarten, wie Eiche, Weide, Linde, Buche, Ahorn, Kastanie oder Pappel handelt. Zweitens muss man die Mulmhöhlen kontrollieren, ob sie mit oder ohne Kotpellets der Käfer sind oder staubtrocken sind. Und drittens ist es wichtig, dass stehendes Totholz erhalten wird. Ruppert Zeiner Der Eremit Foto: LBV-Archiv / Thomas Stephan 52 Der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016 Der Stieglitz, auch Distelfink genannt, ist ein ausgesprochen attraktiver Jahresvogel. Foto (Ausschnitt): LBV-Archiv / Rosl Rössner Er wird mit Sicherheit keine Kontroversen auslösen. Doch warum ist er Jahresvogel? Weil er sich gern von Samen der Pflanzen ernährt, die auf Brachflächen wachsen, wie zum Beipiel von Disteln. Daher auch sein zweiter Name! Aber auch, weil der Dachverband der Deutschen Avifaunisten (DDA) festgestellt hat, dass sich das Stieglitz-Vorkommen zwischen 1990 und 2013 um fast die Hälfte verringert hat. Zwar wird der Bestand der in Deutschland lebenden Brutpaare noch mit mehr als 300.000 angegeben, doch der Trend ist weiter negativ. Viele unserer Landschaften leiden unter einem massiven Strukturverlust. Die intensive Landwirtschaft duldet keine breiteren Ackerraine, keine Randstreifen zwischen Acker bzw. Feld und Bach, keine freien Brachflächen usw. Um darauf aufmerksam zu machen und eine Korrektur im Denken zu erreichen, wurde der sympathische, hübsche Stieglitz, der früher oft als Käfigvogel gehalten wurde, ausgewählt. Viele Insekten und andere Tiere würden auch von einer Verbesserung der Landschaften profitieren. Stieglitze fallen oft in Gruppen auf ein Feld oder auf einen Baum ein und machen sich durch ihr beständiges „stiglitt“ (Name!) aufmerksam. Im Gegensatz zu den meisten anderen Singvögeln singt auch das Weibchen, wenn auch etwas leiser. Der Gesang dient daher auch dem Zusammenhalt der Paare und der Gruppe. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, obgleich die rote Gesichtsmaske beim Weibchen nicht bis zum hinteren Augenrand reicht. Jungvögeln, die eher bräunlich gefärbt sind, fehlt die rote Gesichtmaske. Bei Stieglitzen währt die Partnerschaft zwischen Männchen und Weibchen eine Saison, in der ein bis zwei Bruten erfolgen können. Das Weibchen brütet, während das Männchen für Nahrung sorgt. 53 Als gesellige Vögel brüten sie gern in Nachbarschaft, daher haben sie auch kein stark ausgeprägtes Revierverhalten. Lediglich unmittelbar um das Nest zeigen sie Revierverhalten. Das Nahrungsrevier nutzt die ganze Gruppe. Stieglitze füttern auch ihre Jungen mit Samen, was bei Körner fressenden Singvögeln die Ausnahme ist. Stieglitze sind Strichvögel, das heißt, sie weichen bei Kaltwetterperioden nach Südwesten in wärmere Gefilde aus. Wie aber dem Stieglitz helfen? Der LBV hat zusammen mit dem NABU die Aktion „Bunte Meter für Deutschland“ ins Leben gerufen: Sie, verehrter Leser, und ihre Kollegen, jede LBV-Kreisgruppe, ihre Sportmannschaft und Jugendgruppen sind aufgerufen, neue Wildblumenwiesen, Grünflächen oder Beete anzulegen. Setzen Sie sich für den Erhalt von Brachflächen in ihrer Umgebung ein. Sprechen Sie auch mit Landwirten und Kommunen und bitten Sie diese, auf Düngung, Mahd und den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel an Feld- und Wegrändern sowie öffentlichen Grünflächen zu verzichten. Hubertus Scholz Bunt und vielfältig – die Nahrungspflanzen des Stieglitzes (Carduelis carduelis) im Landkreis Roth Der Stieglitz zählt zu unseren häufigsten Brutvögeln. Er besiedelt bäuerliche Siedlungen mit Obstbaumkulturen, aber auch Feldgehölze, städtische Parks, baumbestandene Innenhöfe oder Brach- und Industrieflächen und kommt damit überall dort vor, wo blumen- und artenreiche Wiesen, Feldraine und Säume ihm ausreichend Nahrung bieten. Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft, der fortschreitende Flächenverlust durch Erschließung und Versiegelung im Siedlungsraum sowie fehlendes Wissen in weiten Teilen der Bevölkerung bezüglich der Pflanzenarten, die vom Stieglitz gefressen werden, gefährden jedoch die Nahrungsgrundlagen des Jahresvogels 2016. Aus diesem Grund möchte die LBV-Landesgeschäftsstelle dieses Jahr ein Glücksspirale-Projekt durchführen. Ziel des Projektes soll es sein, modellhaft und mit regionalem Bezug den Stieglitz und seine Nahrungsvorlieben im Rahmen einer mehrteiligen Ausstellung vorzustellen, um so die Basis für den Erhalt und die Förderung seiner Nahrungsgrundlagen zu legen. 54 Während auf politischer Ebene in der Regel nur die Verbände Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt einfordern und durchsetzen können, kann „im Kleinen“ jedoch bereits jede Kommune oder jeder private Gärtner seinen Teil zum Erhalt der Lebensräume und Nahrungsgrundlagen des Stieglitzes beitragen. Schon das richtige Bepflanzen eines Balkonkastens kann dem Stieglitz Futter bieten. Dafür ist zunächst ein Umdenken in unseren Köpfen erforderlich: Nicht jedes „Unkraut“ muss ausgerupft oder weggespritzt, nicht jede abgeblühte Pflanze umgehend abgeschnitten werden. Es gibt viele einfache Möglichkeiten, im Garten oder auf dem Balkon Nahrung für den Stieglitz anzubieten. An dieser Stelle soll eine Kooperation mit lokalen Gärtnereifachbetrieben anknüpfen. Sie sollen in ihrem Sortiment bestimmte Pflanzen anbieten, deren Samen vom Stieglitz gefressen werden. Die Tiere sind nicht wählerisch und fressen die Sämereien einer Vielzahl typischer Garten- oder Balkonpflanzen, darunter viele Gewürz- oder Heilpflanzen sowie Schnittblumen. Der Schwerpunkt des Pflanzangebots soll deshalb zunächst auf diesen Kulturpflanzen liegen. Sie werden von den meisten Menschen gern gepflanzt und daher - im Gegensatz zu Distel, Klette und Co. - als „Naturschutzmaßnahme“ im Garten bereitwillig akzeptiert. Christiane Geidel 55 Die Winter-Linde, Baum des Jahres 2016 Am Brunnen vor dem Tore Da steht ein Lindenbaum: Ich träumt' in seinem Schatten So manchen süßen Traum. Dieses Gedicht von Wilhem Müller (1832) kennt als Lied wohl fast jeder. Die Linde steht schon immer für Liebe, (Gast-)Freundschaft und auch Bescheidenheit. Als guter Schattenspender war und ist sie beliebter Treffpunkt. Dabei schwang immer die Vorstellung mit, dass sie Kraft und Mut gibt und Streit abwendet. Sie war im Dorf ein Kommunikationszentrum. Bei den alten Germanen war sie der heilige Baum von Frigga, der Fruchtbarkeitsgöttin. Ihr Baum galt als Schutz gegen Unglück und böse Geister. Ein Lindenbaum vor einem Haus durfte daher nicht gefällt werden. Aufgrund der vielen Eigenschaften der Linden gab / gibt es in fast jedem Dorf die „Dorflinde“. So ist der häufigste Gasthausname „Zur Linde“. Aber von welcher Linde ist denn hier die Rede? Häufig von der Sommer-Linde! Sie war übrigens schon 1991 Baum des Jahres. Die Winter-Linde ist von den beiden bekanntesten Linden die kleinwüchsigste: 15 – 25 m. Die Krone hat die Form eines mit der Spitze nach oben zeigenden Herz. Sie hat kleinere, herzförmige, aber fast kreisrunde Blätter, die in den Achseln der Blattnerven rostbraune Härchen aufweist, siehe Foto links unten (Sommer-Linde weiße Bärtchen). Die Winter-Linde hat 5 – 12 gestielte Früchte, die Sommer-Linde nur 2 – 5. Die Winter-Linde ist anspruchsloser, was Licht, Wasser und Mineralstoffversorgung angeht. Ihr Holz ist genauso gut geeignet als Schnitzholz wie das der Sommer-Linde. Die Blüten werden gern für die Zubereitung von Lindenblütentee verwendet. Die Bienen sammeln gern von der spät blühenden Winter-Linde Nektar, ebenso den Honigtau von den Blättern. Die Imker können so noch relativ spät den Lindenhonig ernten, der hell ist bei wenig Honigtauanteil und dunkler je mehr Honigtau dabei ist. 56 Die Autofahrer freut allerdings der Honigtau weniger, wenn ihr Auto unter so einer Linde stand. Mit Wasser ist der klebrige Belag aber schnell beseitigt. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Krankheitsresistenz sollte die Winter-Linde vermehrt als Stadt- und Alleebaum Verwendung finden, auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung. Warum hat die Stiftung Baum des Jahres die Winter-Linde als Baum des Jahres 2016 ausgewählt? Es ist der „Baum mit den vielfältigsten Verwendungsmöglichkeiten, der höchsten Wertschätzung und der größten Bedeutung in der Mythologie“. Doch sollte die Wertschätzung nicht so weit gehen, wie es der Verliebte in der zweiten Strophe des Gedichts von W. Müller macht: Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort Denn unmittelbar unter der Rinde befinden sich die Nährstoffleitungen des Baumes. Durch das Einritzen noch so gut gemeinter Worte leidet der Baum. Also sollte man als Verliebter doch lieber zu Papier und Stift greifen! Denn wegen der Liebe sollte kein anderes Lebewesen Schaden nehmen. Hubertus Scholz Ein Kurzbericht aus Bolivien mit Schwerpunkt Vogelwelt Aus Bolivien? Viele kennen das Land, wenn überhaupt, wegen des größten Salzsees der Welt; Vogelkundler, weil es eines der vogelreichsten Länder der Erde ist. 2010 wurden 1415 Arten festgestellt. Beides waren nur Teilaspekte, warum meine Frau und ich für drei Monate in Bolivien waren. Wir haben uns nach langer Recherche nach einer Freiwilligenarbeit für das ökologische Zentrum für Jugendliche und Familien in Cajamarca (3300 m hochgelegen, 30 km von der Hauptstadt Sucre entfernt) entschieden. In dem Zentrum hatten wir eine Hütte für uns. Wir hatten aber auch ein Zimmer im Gästehaus für Freiwillige in Sucre. Im Zentrum hatten wir uns einige Arbeiten vorgenommen. Auf Wunsch der Gründerin belebte ich die etwas vernachlässigte Imkerei. Im Unterschied zu Deutschland haben sie afrikanisierte Bienen, die sehr aggressiv sind. Ohne vollkommenen Schutz geht gar nichts. Auch einen kleinen Workshop, damit es nach mir geordneter weitergeht, sogar mit Markieren der Königin, hielt ich ab. 57 Ebenso gewünscht war ein Erste-Hilfe-Kurs, den meine Frau mit meiner Unterstützung durchführte. Haben wir doch erst vor zwei Jahren einen Sanitätshelferkurs bei den Johannitern in Nürnberg absolviert. Meine Frau entwarf und realisierte einen Waldlehrpfad, denn vor noch gut dreißig Jahren war die ganze Berglandschaft kahl! Außerdem wollte man hier gerne wissen, welche Vogelarten sich in diesem mit kanadischen Pinien aufgeforsteten Gebiet angesiedelt haben. Daher waren meine Frau und ich immer mit Fernglas unterwegs. Wir haben schließlich circa 30 Vogelarten identifiziert. Die 20 häufigsten und am leichtesten zu beobachtenden hat meine Frau auf eine knapp 1 m x 1 m große, weiße Tafel gemalt, die im Freien aufgestellt wurde. Das Bestimmen der Vogelarten war schwierig, da uns keine Vogelbücher aus Bolivien vorlagen. Ein Vogelbuch mit 548 Arten Boliviens, das 2012 erschien, konnten wir in den Buchhandlungen Sucres nicht kaufen bzw. bestellen. Buchbestellungen machen die nicht! Erst nach Wochen konnten wir ein Exemplar in der Wirtschaftsmetropole Boliviens, Santa Cruz de la Sierra, erstehen und das auch erst in der vierten Buchhandlung. Santa Cruz ist nur mit dem Flugzeug oder mit einer 12-stündigen Nachtfahrt im Bus von Sucre aus zu erreichen! Neben unserer Freiwilligenarbeit in Cajamarca haben wir bei einigen Exkursionen einen Einblick in den Vogelreichtum nehmen können. So den endemischem Papagei Ara rubrogenys in den trockenen interandinen Tälern, die Flamingos Phoenicoparrus andinus und jamesi in den Lagunen auf über 4000 m Höhe, den Reiher Syrigma sibilatrix , den Kiebitz Vanellus chilensis und den Tucan Ramphastos toco aus dem Tiefland bei Santa Cruz. Phoenicoparrus jamesi Paraba frente roja Vanellus chilensis Ramphastos toco 58 Syrigma sibilatrix Aus Cajamarca selber will ich den hier sehr häufigen, amselähnlichen Turdus chiguanco hervorheben. Von den acht in unserem Buch vorkommenden Zaunkönigarten sahen wir fast immer die Art Troglodyytes aedon. Aus derselben Gattung wie der Stieglitz das Pärchen Carduelis magellanica. Sehr hübsch ist auch der häufige, fast überall vorkommende Saltator aurantiirostris. Mit explosionsartigem Gesangsanfang meldete sich nicht selten der stolzierende Furnarius rufus, spanisch Hornero (Ofenbauer), weil er eine Nesthöhle aus Lehm auf Ästen baut, wie die Brotbacköfen der Bauern. Ihn trifft man auch überall an. Mehr Bilder können wir aus Platzgründen nicht zeigen. Die lateinischen Namen erleichtern die Suche der Vögel im Internet. Natürlich gäbe es noch viel mehr aus Bolivien zu berichten, dem Land zwischen Amazonas-Tiefland und den Kordilleren der Anden. Hubertus Scholz Carduelis magellanica Troglodyytes aedon Turdus chiguanco Furnarius rufus Furnarius rufus Nesthöhle Saltator aurantiirostris 59 Vorstand der LBV Kreisgruppe Roth-Schwabach Vorsitzender: Ruppert Zeiner Maximilianstr. 2, 91161 Hilpoltstein und An der Gredl 22, 91180 Heideck (09177 / 1451) E-Mail: ruppert-zeiner@t-online.de Mitglied im Naturschutzfonds, Vertreter des LBV im LPV Mfr. e. V. 1. Stellvertreter: Hubertus Scholz Köhlerweg 13, 90596 Schwanstetten (09170 / 2699) E-Mail: auhscholz@odn.de, Mitglied im Naturschutzbeirat Schatzmeister: Erhard Korzer Offenbau 20, 91177 Thalmässing (09173 / 1255) Kassenprüfer: Markus Reitlinger Pirckheimer Str. 2, 91154 Roth (09171 / 70180) E-Mail: m-reitlinger@lbv.de Jugendbeauftragter und Regionalbetreuer: Armin Roder Westerwald Str. 27, 91126 Rednitzhembach (09122 / 887521) E-Mail: armin-roder@t-online.de Kreisgruppenkonto: Sparkasse Mittelfranken Süd IBAN: DE51 7645 0000 0000 1970 12 BIC: BYLADEM1SRS Landesgeschäftsstelle des LBV: Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174 / 4775-0 , Fax: 09174 / 4775-75, www.lbv.de und naturshop@lbv.de Geschäftsführer und Bezirksgeschäftsstellenleiter: Gerhard Koller (09174 / 4775-10) E-Mail: g-koller@lbv.de Stellvertr. Geschäftsführer: Helmut Beran (09174 / 4775-29) Referent für Klima und Wasser, Handy 0170 / 4540875 E-Mail: h-beran@lbv.de 60 Die Vorsitzenden sind laut Satzung automatisch Teilnehmer an der Delegiertenversammlung. Laut „Ausführungsbestimmungen für die Arbeit der Kreis-/ Orts- und Regionalgruppen gem. § 9 Nr. 5 der Satzung“ ist der Stichtag für die Zahl der Delegierten der 30. Juni d. J. An diesem Tag hatten wir 2597 Mitglieder im LKr Roth und 377 Mitglieder in der Stadt Schwabach = zusammen 2974 Mitglieder. Da pro 300 Mitglieder ein Delegierter gewählt werden kann, haben wir aktuell neun. Delegierte: (in alphabetischer Reihenfolge) 1. Klaus Bäuerlein Gabrieliring 6, 91183 Abenberg, Tel. 09178 / 9989790 2. Antje Bölt Günzersreuth 3 a, 91126 Kammerstein-Haag, Tel. 09178 / 904431 3. Armin Jonik Untermainbacher Weg 36, 91186 Büchenbach; Tel. 09171 / 88532, Mitglied der Naturschutzwacht 4. Susanna Korber Kolpingstr. 34, 91171 Greding, Tel. 08463 / 1266 5. Erhard Korzer Offenbau 20, 91177 Thalmässing, Tel. 09173 / 1255 6. Hans Oischinger Am Espan 25, 91186 Büchenbach, Tel. 09171 / 61595 7. Klaus Reitmayer Austr. 26, 91126-Kammerstein-Haag, Tel. 09122 / 13221 8. Armin Roder Westerwald Str. 27, 91126 Rednitzhembach, Tel. 09122 / 887521 9. Michael Stengl Adalbert-Stifter-Str. 14, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174 / 1870 Stellvertreter: (in alphabetischer Reihenfolge) Werner Harzer Untere Pfaffensteigstr. 49, 91126 Schwabach, Tel. 0911 / 9649459 Birgitt Hirscheider Polsdorfer Str. 4, 90584 Allersberg, Tel. 09176 / 1068 61 Stellvertreter Forstsetzung: (in alphab. Reihenfolge) Christa Münzner Offenbau 62, 91177 Thalmässing, Tel. 09173 / 561 Brigitte Stengl Adalbert-Stifter-Str. 14, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174 / 1870 Philipp Weinhardt Gauchsdorfer Hauptstr. 17, 91186 Büchenbach, Tel. 09178 / 1754 Wichtige Adressen: Gemeinsame OG Heideck von BN und LBV: 1. Vorsitzende BN Gerlinde Grün-Harrer Birkenstr. 1, 91180 Heideck, 09177 / 1336, 1. Vorsitzender LBV Ruppert Zeiner, Kontaktdaten siehe Seite 60 Fledermausschutz: Ruppert Zeiner, Kontaktdaten siehe Seite 60 Günther Mainka, Gerstenring 22, 91187 Röttenbach, 09172 / 5742913, 0151 / 54712180, E-Mail: mainka@nefkom.net Antje Bölt, Kontaktdaten siehe Seite 61 Holznistkästen nach Maß: Rolf Hülsberg Am Hochgericht 3, 91154 Roth, 09171 / 7756 Hornissenschutz (nur noch Beratung): Armin Jonik Untermainbacher Weg 36, 91186 Büchenbach, 09171 / 88532 E-Mail: ae.jonik@googlemail.com Kindergruppe Allersberg der NAJU im LBV: Leiterin: Birgitt Hirscheider, Polsdorfer Str. 4, 90584 Allersberg, 09176 / 1068, E-Mail: b.hirscheider@t-online.de, auch NAJU Bezirksjugendleiterin Mittelfranken Mauerseglerschutz: Klaus Bäuerlein Gabrieliring 6, 91183 Abenberg, 09178 / 9989790 E-Mail: klaus-baeuerlein@t-online.de 62 Nisthilfen aus Porenbeton: Weinhardt Artenschutz Tel./Fax 09178 / 1754, E-Mail: weinhardt-artenschutz@gmx.de Vogelpflegestation (nur noch Beratung): Birgit Kirchhof Gundekarstr. 13, 91171 Greding, 08463 / 6033320, E-Mail: fam.kirchhof@t-online.de Die Aufnahme von verletzten Singvögeln ist grundsätzlich nicht mehr möglich! Wiedehopf und Wendehals: Klaus Brünner Karl-Plesch-Str. 61, 90596 Schwanstetten, 09170 / 9433775 E-Mail: info@klaus-bruenner.de Ansprechpartner der Amphibienrettungsaktionen: 1. Ungerthal, Breitenlohe und Gauchsdorf: Armin Jonik 09171 / 88532 und Elke Sauer 09122 / 86481 2. Kammerstein: Heidrun Albrecht 09122 / 632299 3. Georgensgmünd: Gabi Rubick 09172 / 684892 4. Tiefenbach, Weiher: Ruppert Zeiner 09177 / 1451 5. Heideck, Rambach Ruppert Zeiner 09177 / 1451 6. Altenhofen (HIP): Miriam Simon 09174 / 2994 7. Appelhof (Allersberg): Michael Stengl 09174 / 1870 8. Greding, Kaisinger Tal: Edwin Brettner 08463 / 269 9. Laibstadt, Dorfweiher: Susanne Flock 09177 / 485807 10. Altenheideck: Dirk Ullmann 09173 / 794757 11. Eichelburg: Isabella Azazi 09171 / 859893 63 Veranstaltungsprogramm 2016 LBV Umweltstation Rothsee 5. März 2016, Samstag, 10 bis 16 Uhr, für Erwachsene Weidenobjekte für Haus und Garten, Treffpunkt: Umweltstation Rothsee Kosten: 25 EUR (LBV-Mitglieder: 21 EUR) plus Materialkosten 13. März 2016, Sonntag, 10 Uhr, für Familien mit Kindern ab 9 J. Vorfrühlings-Exkursion im Stadtpark Roth Treffpunkt: Realschule Roth, Brentwoodstr. 1, 91154 Roth Es gilt: Spende statt Eintritt! 23. März 2016, Mittwoch, 10 bis 13 Uhr, für Kinder ab 8 Jahren Weidenflechten, Treffpunkt: Umweltstation Rothsee Kosten: 8 EUR (LBV-Mitglieder 6 EUR) plus Materialkosten 23. April 2016, Samstag, 14 bis 17 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren Imkern Teil 1, Treffpunkt Umweltstation Rothsee Kosten für Teil 1+2 15 EUR (LBV-Mitglieder 10 EUR) 1. Mai 2016, Sonntag, 14 bis 17 Uhr, für Alle Tag der offenen Tür und 5-jähriges Jubiläum an und in der Umweltstation Rothsee. Es gilt: Spende statt Eintritt! 13. Mai 2016, Freitag, 18 Uhr, für Familien mit Kindern ab 9 Jahren Vogelstimmen-Exkursion im Stadtpark Roth Treffpunkt: Realschule Roth, Brentwoodstr. 1, 91154 Roth Es gilt: Spende statt Eintritt! 14. Mai 2016, Samstag, 14 bis 17 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren Imkern Teil 2, Treffpunkt: Imkerei Beer, Waldhausstr. 23, HeideckSeiboldsmühle 24. Mai 2016, Dienstag, 10 bis 12 Uhr, für Kinder ab 8 Jahren Vertikales Gärtnern – kleine Stadtgärtner in Aktion Treffpunkt: LBV-Stadtgärtchen, Stieberstr., Roth (gegenüber Kulturfabrik) 1. Juni 2016, Mittwoch, 19 bis 21 Uhr, für Erwachsene Vortrag: Garten - Biene - Umwelt Treffpunkt: Umweltstation Rothsee. Es gilt: Spende statt Eintritt! 64 25. Juni 2016, Samstag, 14 bis 16 Uhr, für Erwachsene Kochen mit wilden Kräutern, Treffpunkt Umweltstation Rothsee 3. August 2016, Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, für Familien mit Kinder ab 6 Jahren Aus dem Garten frisch auf den Tisch: Kochkurs für Kids Treffpunkt: LBV-Stadtgärtchen, Stieberstr., Roth (gegenüber Kulturfabrik) 13. August 2016, Samstag, 14 bis 16 Uhr, für Familien mit Kindern ab 10 Jahren Unterwegs mit dem Drachenboot, Treffpunkt Umweltstation Rothsee 1. September 2016, Donnerstag, 10 bis 12 Uhr, für Kinder ab 9 J. Färben mit Pflanzenfarben, Treffpunkt Umweltstation Rothsee 18. September 2016, Sonntag, 13 bis 17 Uhr, für Alle Herbstfest in Kooperation mit Auhof, Offene Behindertenhilfe und Kreisjugendring, Treffpunkt Umweltstation Rothsee Es gilt: Spende statt Eintritt! 15. Oktober 2016, Samstag, 14 bis 17 Uhr, für ALLE Erntedankfest zum Saisonabschluss im LBV-Stadtgärtchen Treffpunkt: LBV-Stadtgärtchen, Stieberstr, Roth (gegenüber Kulturfabrik) Es gilt: Spende statt Eintritt! Die Kosten betragen – wenn nicht anders angegeben - für LBVMitglieder 3 Euro, für alle anderen 5 Euro. Die Familienkarte kostet 15 Euro. Wir bitten um vorherige Anmeldung, da die Veranstaltungen nur mit einer Mindestteilnehmerzahl stattfinden können. Sie erreichen uns telefonisch unter 09174 - 977 377 3 oder per Mail an: umweltstationrothsee@lbv.de. Besuchen Sie uns auch im Internet:: www.rothsee.lbv.de Impressionen von Aktionen der LBV-Umweltstation Rothsee 65 In eigener Sache Wir haben die Nummerierung unseres Lockvogels wieder aufgenommen. Irgendwie war sie bei der Umstellung auf Farbdruck verloren gegangen. Es ist schon eine Tradition, dass wir aktive Mitglieder, die ihren 70. Geburtstag begehen, allen Mitgliedern in einem Kurzportrait vorstellen. Es ist aber einigen nicht recht, wenn sie besonders erwähnt werden. Ihnen sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt. Unser Kreisgruppen-Archiv ist der geeignete Ort, wenn Sie mit alten Fotos, Filmen oder sonstiger naturkundlicher Literatur aus dem Landkreis nicht wissen, wohin damit. Ihre Beiträge für den Lockvogel 2017 bitte getrennt in Text (Word-Datei, Arial, Schriftgröße 12, Blattformat möglichst in DIN A5) und Foto (.jpg) bis 1.12.2016 per E-Mail an: ruppert-zeiner@t-online.de Redaktion und Layout: Birgit Helbig, Birgitt Hirscheider, Hubertus Scholz, Dr. Reinhard Spörl, Ruppert Zeiner Druck: Druck und Werbetechnik, Birgit Warter Konrad-von-Megenberg-Str. 17, 91166 Georgensgmünd Auflage: 2.500 Exemplare Zu guter Letzt: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende. 66