BRANDING FÜR START-UP`S
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BRANDING FÜR START-UP`S
BRANDING FÜR START-UP’S ALLE GROSSEN UNTERNEHMEN HABEN ALS Der Brand repräsentiert das Unternehmen im wahr- KLEINE MARKEN («BRANDS») ANGEFANGEN. sten Sinne des Wortes. Durch das Markenzeichen DESHALB SPIELT SCHON BEI DER GRÜNDUNG (Logo) werden alle durch sämtliche Sinne erhaltenen EINES UNTERNEHMENS DAS BRANDING EINE Informationen, die in den Köpfen und hoffentlich auch WICHTIGE ROLLE. WIE KANN ES SYSTEMA- Herzen der Betrachter abgespeichert sind, abgerufen. TISCH, KREATIV UND EFFEKTIV AUFGEBAUT Dieses Image ist der Torhüter, welcher über die Ein- WERDEN? stellung gegenüber einem Brand entscheidet. Ein «guter» Brand ist ein positives Vorurteil und die beste BACKGROUND Vermarktungshilfe. Ein schlechter das Gegenteil. Ihr Bild von einem andern Menschen wird durch sein Aussehen, seine Sprache und sein Verhalten geprägt. KOMPETENZ X SYMPATHIE = VERTRAUEN Wenn Sie einen Menschen kennen lernen, geschieht Ein Brand wird nur begehrt, wenn er für eine bestimm- das meistens in dieser Reihenfolge. Je mehr sein Aus- te Kompetenz steht. Im Wettbewerb zu andern Brands sehen, seine Sprache und sein Verhalten zusammen muss diese Kompetenz mit Fakten wie z.B. spezielles passen, desto klarer wird Ihr Bild (Image) von diesem know-how oder einen einzigartigen Produktvorteil be- Menschen. legt werden. Die Kompetenz ist quasi die rationale Begründung für eine Markenentscheidung. Da jede Die Wahrnehmung von Unternehmen, Produkten und Kaufentscheidung (auch im B2B-Bereich!) auch emo- Services funktioniert gleich. Sie basiert auch auf dem tional getroffen wird, braucht ein Brand aber mehr Aussehen (Corporate Design), der Sprache (Corporate als harte Fakten, um zu überzeugen. Er braucht Sym- Communication) und dem Verhalten (Corporate Be- pathie. Warum? Wer sich unter mehreren Brands mit haviour). Je kongruenter sie aufeinander abgestimmt identischer oder gleichartiger Kompetenz entscheiden sind, desto klarer können sich die relevanten Ziel- kann, wird dies immer für jenen Brand tun, der sym- gruppen ein Bild (Image) von dem für ein bestimmtes pathischer wirkt. Je mehr es gelingt, sich emotional Unternehmen stehenden Brand machen. Durch sein bei den relevanten Zielgruppen zu verankern, desto Corporate Design wird das Unternehmen sichtbar. In enger die Kundenbindung, desto höher fällt der Ertrag seiner Corporate Communication erkennbar und durch aus. Wenn ein Brand als kompetent und sympathisch sein Coporate Behaviour erlebbar. wahrgenommen wird, entsteht Vertrauen. Das ist die Grundlage für jedes Geschäft. Vor allem bei start-up’s! BEKANNTHEIT + PROFILIERUNG = PRÄFERENZ Aussehen Corporate Design Corporate Vision/ Mission Je bekannter und profilierter ein Corporate Communication Sprache Corporate Image (Relevante Zielgruppen) Brand ist, desto mehr wird er präferenziert. Ein hoher Be- kanntheitsgrad führt noch nicht zu Präferenz. Das Profil ist eben- Corporate Behavior Verhalten so wichtig. Es geht im Branding immer um folgendes Ziel: «Ja, diese Marke kenne ich. Ja, dieser Marke vertraue ich. Ja, diese 12 IMPULS OKTOBER 2005 S T A R T UNTERNEHMENSZENTRUM ZÜRICH Marke kaufe ich.» Und speziell bei Services oder im leistern ist die Marke idealerweise mit der Firma, offi- B2B-Bereich, ist es damit nicht getan. Wer nachhalti- zielle im Handelsregister (HR) einzutragende Firmen- gen Erfolg will, muss auch folgendes erreichen: «Ja, bezeichnung, identisch. diese Marke kaufe ich wieder.» Im B2B-Berreich sind Referenzen die wichtigsten Marketingargumente! Die- 3. LOGO jenigen Brands, die Zuneigung bei den Zielgruppen er- Die Umsetzung der Wortmarke zum emotional-bild- reichen, dürfen sogar damit rechnen: «Ja, diese Marke haft wirkenden Logo sollte auch ein kreativer start-up empfehle ich weiter.» den Gestaltungs-Profis überlassen. Verlangen Sie Einblick in der Skizzenphase, um die grobe Richtung VORGEHEN rechtzeitig vorzugeben. Achten Sie bei der Beurtei- Wie gelangt ein start-up zu einem starken Brand lung von Logo-Entwürfen auch auf Ihre Spontan- (einer starken Corporate Identity), der schon in der reaktion, denn nur mit einer Visitenkarte, die Ihnen Startphase Erfolg suggeriert? Bevor Sie einem gefällt, können Sie Ihr Unternehmen authentisch und Grafiker den Auftrag für ein Logo erteilen, orientieren überzeugend vertreten. Vernachlässigen Sie auch Sie sich wie eingangs erwähnt, am Menschen. Diese technische Aspekte wie die Lesbarkeit extremer Ver- funktionieren gleich wie Ihr start-up. Wer schon ein- kleinerungen bzw. Vergrösserungen oder die Druck- mal das Glück hatte, Mutter oder Vater zu werden kosten von Mehrfarbenlösungen nicht. Das wichtigste weiss, dass ein werdendes Kind immer mit der Na- Ziel eines Logo ist und bleibt die Erkennbarkeit. Im mensfindung beginnt. Und im Gegensatz zu Firmen, Dschungel aller andern Logos muss Ihr Logo auch so- die ihre Namen leider viel zu oft wechseln, hält ein fort wieder erkannt werden. Wer das Apple-Signet Vorname in der Regel ein Leben lang. Die Gestaltung heute sieht, denkt automatisch an IT und nicht an der Geburtskarte und die Einrichtung des Kinderzim- einen Frischfrucht-Anbieter. mers kommt später. Halten Sie sich als start-up an dieses Rezept und gehen wie folgt vor: 4. ERSCHEINUNGSBILD Neben dem Logo bestimmen weitere visuelle Auftritte 1. IDEE / VISION bzw. Eindrücke das Image ihres start-up. Von den «Was man träumen kann, kann man auch realisieren» Briefschaften (Schriften, Farben, Papier) über die sagte einer der erfolgreichsten Jungunternehmer: Homepage, die Architektur ihres Domizils bis zur Kra- Walt Disney. Rund um den Globus vertraut heute fast watte ihres Verkäufers oder Ihr persönliches Auftre- jedes Kind dem Brand Disney. Wenn Sie Ihre unter- ten als Unternehmer/in gehört alles zum Corporate nehmerische Idee (WAS) und Strategie (WIE) einfach Design. Deshalb müssen alle visuellen Auftritte ein- und prägnant zu Papier bringen, liegt Ihr Briefing an heitlich gestaltet bzw. aufeinander abgestimmt sein. die Namensfinder und Gestalter Ihres Erscheinungs- Das muss nicht uniform wirken. Ein gutes Erschei- bildes und später Ihrer Kommunikation schon vor. nungsbild lässt trotz vielfältigen Adaptationen dieselbe visuelle Anmutung erkennen. Es lohnt sich, wenn sie 2. NAME zu Beginn schon verschiedenste Anwendungen ent- Vielleicht haben Sie selbst einen Namen für Ihr start- wickeln (lassen). Egal, ob und wann Sie sie realisie- up kreiert. Oder er hat sich ganz natürlich ergeben. ren. Die Durchgängigkeit und der Gesamteindruck Lassen Sie ihn beim Institut für geistiges Eigentum lassen sich in der Breite besser beurteilen, als nur (IGE, www.ige.ch) eintragen. Dort erhalten Sie auch aufgrund einer Visitenkarte und einem Prospekt. alle Informationen zum Markenschutz. Oder wenden Vergessen sie auch Bereiche wie die persönliche Be- Sie sich an spezialisierte Markenanwälte. Bei Dienst- kleidung bei Firmenauftritten, die Gestaltung ihrer S T A R T UNTERNEHMENSZENTRUM ZÜRICH IMPULS OKTOBER 2005 13 Powerpoint-Präsentation, die Einrichtung ihrer Geschäfträu- Unternehmensziele Ereignisse (geplant, ungeplant) me oder das besondere give- Marketing-/Verkaufsziele Image (Wahrnehmung) away nicht. Je kompetenter, professioneller und einzigarti- Kommunikationsbedürfnisse ger Ihr Erscheinungsbild wirkt, Kommunikationsziele desto grösser sind ihre Erfolgschancen – vom kreditgebenWissen Einstellung Verhalten den Banker bis zum potenziellen Kunden und Mitarbeiter. Interne Kommunikationsziele Externe Kommunikationsziele Bekanntheit Profilierung Präferenz Achten Sie darauf, dass die Nutzungsrechte zeitlich und 1. Absender (WER) 2. Zielgruppen (WEM) jederzeitige Änderungsrecht abgegolten werden. Dies sollte unbedingt schriftlich geregelt bzw. gegenseitig bestätigt Controlling räumlich unbegrenzt und das 3. Botschaften (WAS) Strategie (WIE) Instrumente (z.B. Werbung) Medien (z.B. Inserate) werden. Sind Sie einmal Marktführer, können Nachforderungen teuer werden. Als start-up müssen Sie Ihr Soll-Image definieren, an alle Mitarbeitenden kommunizieren, stets kontrollieren 5. KOMMUNIKATION und wenn nötig korrigieren. Dafür braucht es keine auf- Als professionelles start-up verfügen Sie über einen wändige Marktforschung. Jeden Tag ein persönliches Business Plan. Er bildet die Basis für Ihren Kommuni- Kundengespräch zeigt Ihnen mehr auf als ein Stapel kationsplan. Aus den Unternehmens-, Marketing- und Datenauswertungen. Gleichzeitig verlieren Sie nie die Verkaufszielen lassen sich Ihre Zielgruppen und die Bodenhaftung und können allfällige Reklamationen Kommunikations-Bedürfnisse und -Ziele ableiten. persönlich bearbeiten. Reklamierende Kunden sind Dabei hilft Ihnen das einfache Schema: WER (Absen- besonders wertvoll und werden oft zu treuen Kunden. der) sagt WEM (Zielgruppe) WAS (Botschaft/en). Erst Vorausgesetzt sie werden (an)gehört und respektiert. wenn das definiert ist, können Sie und/oder die beauftragten Kommunikationsprofis (z.B. PR-Agentur) die GUTES BRANDING SCHAFFT EIN POSITIVES geeignetsten Medien bestimmen, die Ihre Zielgruppen VORURTEIL effizient und effektiv erreichen. Wenn Sie das Aussehen, die Sprache und das Verhalten Ihres Brand von Beginn weg professionell gestal- 6. VERHALTEN ten und aufeinander abstimmen, erhalten Sie ein kla- Die Erfolgsformel lautet Markenversprechen = Marken- res Image. Dieses «positive Vorurteil» ist die beste erlebnis, ist aber schwierig zu erreichen. Gutes Bran- Voraussetzung für Ihren Erfolg! ding beginnt deshalb auch im start-up mit Qualitätsmanagement bzw. strikter Qualitätskontrolle. Produ- STEFAN VOGLER zierende Unternemen mit physischen Produkten ha- Markenberater ben es leichter, denn die Qualität von Dienstleistern hängt nicht nur vom WAS (Leistung bzw. Nutzen), sondern mindestens so stark vom WIE (Erlebnis) ab. 14 IMPULS OKTOBER 2005 S T A R T UNTERNEHMENSZENTRUM ZÜRICH stv@markenexperte.ch Tel. 079 633 76 08