- Wir sind umgezogen
Transcription
- Wir sind umgezogen
Greetings Massive! WELCOME | 03 Nanu, dürfte der ein oder andere sagen – Eine Ausgabe und verschiedene Inhalte? Richtig erkannt, ihr haltet gerade Big Up! Nr.6b in der Hand. Wir versuchen immer möglichst aktuell in den Dates zu sein, und mit dem erscheinen in 2 Wellen haben wir eine super Hilfe gefunden. Wer sein Date vermisst, einfach in unseren Party Kalender eintragen und das nächste Mal bist du dabei. Da die Zeit nicht stehen bleibt hat sich bis zum erscheinen von Nr.6b einiges getan: Neue Dates, neue Reviews (u.a. Shaggy, Pyro, Mavado) und ganz exklusive 2 Zeichnungen von Christian Beijer . Der Festival-Sommer neigt sich ja nun dem Ende zu, und schon steht der OnTour-Herbst vor der Tür. Neben vielen Anderen ist auch Gentleman mit seiner neuen Show für Another Intensity mit dabei – und überzeugt. Bevor wir kommende Ausgabe (Mitte Nov.) ein ausführliches Interview mit Germanys Reggae Artist #1 abdrucken, gibt es online schon mal ein 14min. Audio Interview. Thema ist u.a. die Arbeit an dem aktuellen Album. In dieser Ausgabe erinnern wir uns mit PowPow an die Anfänge des Reggae in Köln, um bei den neuesten PowPow Projekten zu landen – ein langer Weg der in einem recht umfangreichem Interview mündet. Mit Nosliw gehen wir auf einen der derzeit angesagtesten deutschen Reggae Artists ein. Und Everton „Blend Dem“ Blender ist mit seinem jahrenlangem Wirken immer ein Garant für gute Geschichten ..Viel Spass!! INHALT 04........POWPOW Interview 14........NOSLIW Interview 18........EVERTON BLENDER Interview 22........REVIEWS 32........SUDOKU / VERLOSUNG 33........REGULAR PARTYS 35........ON TOUR 38........PARTYs & EVENTS 42........COMIC / IMPRESSUM www.BIGUPMAGAZIN.de INTERVIEW | 05 mit. Internet und Mailorder gab es ja noch nicht! Ich kaufte also im Saturn, der seinerzeit schon eine gut sortierte Import-Abteilung hatte, oder in holländischen Coffee-Shops die Platten von Ninjaman, Shabba, Supercat - diese Epoche. Parties gab es auch schon, z.B. wurde David Rodigan von karibik-stämmigen englischen Militärs öfter mal nach Mönchengladbach oder Bielefeld gebucht. Über BFBS haben wir davon mitbekommen und sind dann zu jeder möglichen Party gefahren. Nicht lange danach fing Gerd Gummersbach auch schon an, im Rose Club Reggae aufzulegen. POWPow Hinter Pow Pow Movement verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte, wie sie kaum ein anderes Soundsystem in Europa vorweisen kann. Die Kölner haben einen gewaltigen Einfluss auf Reggae in Deutschland ausgeübt, was nicht zuletzt an den Produktionen von Mastermind Ingo Rheinbay liegt. Diese fanden schon so manches Mal, gevoict durch den ehemaligen MC des Soundsystems, Tilmann Otto aka Gentleman, ihren Weg an die Spitze der deutschen Billboard Charts. Gegründet im Jahr 1990 von Selector Ingo Rheinbay und MC Backra, avancierte Pow Pow innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Soundsystems Deutschlands. Spätestens mit der Teilnahme beim WorldClash 2000 konnte Pow Pow auch ohne Sieg international höchste Anerkennung gewinnen und wird nicht erst seitdem so häufig gebucht wie kein zweites Soundsystem in Europa. Im Kölner Petit Prince veranstalten sie seit 1995 jeden Freitag ihren eigenen Dance und führen damit die längste bestehende Partyreihe im Bereich Reggae in ganz Deutschland. Also genügend Gründe, die sympathischen Kölner zu treffen. BigUp! Wie seid Ihr zum Reggae gekommen? Ingo: Das erste, an das ich mich im Nachhinein erinnere, ist, dass ich mit 12, 13 Jahren die Reggaeplatten von meinen Eltern zuhause gehört habe - BobMarley, Peter Tosh... Eine Schlüsselszene ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Der Tod von Bob Marley. Im Fernsehen liefen rund um die Uhr Bob Marley Konzerte; ich fand den Typen irgendwie gut, sein Tod war für mich ungewöhnlich schlimm. Im Teenie-Alter hat sich das allerdings wieder etwas verflüchtigt, durch das Skateboard-Fahren bin ich dann eher auf Punk und härtere Sachen abgegangen. Wir waren eine Posse von Leuten, die sich über das Skateboardfahren kannte, unter anderem dieser kleine Tilmann Otto, der damals etwa 14 Jahre alt war... Dann bin ich allerdings wieder auf eine andere Art von Reggae, die ich bis dahin noch nicht kannte, gekommen - das war dann mein erstes Dancehall-Tape, das ich von einem Freund bekam, der hatte das wiederum von jemandem, der das irgendwann einmal aus Jamaika mitgebracht hatte. Ich glaube, das war eines der ersten Stone Love-Tapes. Durch den Einsatz von Mikro war das für mich was ganz anderes als der Reggae, den ich bis dato kannte - völlig faszinierend! Und so bin ich dann halt mit 16, 17 in das ganze Ding reingewachsen... Die andere Seite war die England-Connection, auch schon David Rodigan. Mein Vater hat in London gearbeitet und immer, wenn ich ihn besucht habe, hing ich den ganzen Tag in dessen Wohnung und schnitt Reggae-Radiosendungen BigUp! Wie kamt Ihr untereinander in Kontakt bzw. wie kam es zu dem Entschluss, ein eigenes Soundsystem zu gründen? Ingo: Untereinander kannten wir uns wie gesagt über das Skateboarden. Ein guter Kumpel von mir war Vlado, der später das 7Stars-Sound betrieb. Wir waren schon Reggae-orientiert, als Tilmann, der vorher eher HipHop hörte, auch bald dazu stieß. Tilmann und Mr. Brown - auch vorher HipHopper - gehörten ebenfalls zu unserer „Skate-Posse“, der ganzen frühen Domplattenszene. Außer Reggae und Skateboard fahren gab es für uns eigentlich nicht viel. Vlado war dann der erste, der sich irgendwann einmal ein Ticket klarmachte und nach Jamaika geflogen ist. Als er zurückkam, war er nicht nur total begeistert, sondern hatte auch jede Menge Platten im Koffer, was für uns der ausschlaggebende Grund war, auch so bald wie möglich hinzufliegen. Auf den wenigen Veranstaltungen, die es damals gab, hat man sich natürlich auch immer wieder gesehen. So lernten wir Devon kennen - der erste Jamaikaner, den ich kennen lernte! Devon kam über seine damalige Frau nach Deutschland und war eigentlich auf jedem Dance. Devon: Ich bin 1989 nach Deutschland gekommen. Ich hatte mich dann nach Läden umgesehen, in die man abends gehen konnte. So habe ich dann im Rose Club bei Gerd Gummersbach den kleinen Mr. Tilmann kennen gelernt, der von sich meinte, er wolle Artist werden. Ich sagte daraufhin nur ‚Ja super, cool‘, aber in erster Linie wollte ich einen Platz finden, wo ich meine „Heimatmusik“ hören konnte. Das war dann entweder bei Gerd Gummersbach oder bei den so genannten „illegalen“ Partys, bei denen irgendwo auf einer Wiese ein Sound aufgebaut war. Dadurch habe ich die Jungs von Pow Pow kennen gelernt, die später auch im Petit Prince aufgelegt haben. Vorher war ich auch im Prince, da lief immer afrikanische Musik. So bin ich bei Pow Pow geblieben, denn diese Jungs haben mir sozusagen ein Stück Heimat wiedergegeben. Ansonsten wurden höchstens mal Bob Marley oder Shabba Ranks, die gerade sehr populär waren, gespielt. Die Jungs waren einfach total begeistert und hatten Spaß und das war für mich das wichtigste. 06 | INTERVIEW BigUp! Hattest du denn in Jamaika auch schon aktiv mit Musik zu tun? Devon: Eigentlich nicht; ich war Bademeister! Ich war ein braver Junge und war nur als Gast in Diskotheken. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Musik meine Bestimmung ist, obwohl ich mich auskannte und wusste, was läuft. Aber Mitglied in einem Soundsystem war ich vor meiner Zeit bei Pow Pow nicht. Allerdings wusste ich da von Anfang an, dass ich MC sein wollte - auf selecten hatte ich keine Lust, mir lag eher die Kommunikation mit der Massive. Erst habe ich mir damit schwer getan, aber es wurde immer besser. Es war halt alles aus dem Spaß an der Musik geboren! BigUp! Wie und wann waren denn Eure ersten Partys? Und was für Publikum war da, denn so was wie eine „Reggae-Massive“ gab es ja noch nicht? Ingo: Das stimmt. Die erste Party war im damaligen Rhenania. Das gehörte eher zur links-autonomen Szene, wodurch man den Raum günstig mieten konnte. Wir haben dann all unsere Platten, was noch nicht viele waren, zusammen geschmissen... Bei der ersten Party waren auch einige Live-Acts, z.B. die heutige Killin Riddim Section, als Shorty und Engin noch gesungen haben! Dann noch Scope, Chicken George, Rick Ski, Don Abi - wir hatten das ganze zwar als Reggae-Party bezeichnet, hatten aber noch gar nicht genug Reggae-Platten für einen ganzen Abend, so dass wir auch HipHop gespielt haben. Dadurch wurde das ganze aber auch irgendwie zu einem großen Happening. Außerdem spielten wir nur reine „Tanzmusik“, also kein Bob Marley, kein Roots, sondern nur Dancehall und HipHop. Auf dem Flyer - damals noch handgemalt! - war eine Pistole, die auf den Betrachter gerichtet war. Um den Lauf herum stand „Pow Pow!“; ein Pow für Dancehall, eins für HipHop... Also Raum gemietet und einfach mal sehen, was geht... Insgesamt war es ein totaler Erfolg, ein supergeiler Abend - etwas chaotisch, weil so viele da waren und jeder mal was machen wollte, egal ob auflegen oder singen oder rappen. Danach war uns klar, das wir die nächste Party machen wollten. Das fand im Frühjahr statt; im Sommer haben wir dann auf den Poller Wiesen unsere ersten Partys draußen gemacht, komplett mit LKW etc. Für uns war wichtig, dass wir nicht von einem Club abhängig waren, sondern komplett unser eigenes Ding machen konnten - original jamaican soundsystem style! Club machte man damals quasi nicht... Wir haben dann auch angefangen, an den Wochenenden unser eigenes Soundsystem aufzubauen, Boxentürme zusammengeschraubt etc... BigUp! Ist denn durch die Party bzw. durch den Flyer dann auch der Name „Pow Pow“ entstanden? Ingo: Ja, genau. Der Flyer von der zweiten Party war dem ersten vom Layout sehr ähnlich, wir haben das dann auch „Pow Pow“ genannt - irgendwann stand dann halt nur noch „Pow Pow“, ohne Pistole, drauf. Als wir uns dann entschlossen haben, ein Soundsystem zu gründen - ursprünglich wollten wir ja nur eine Party machen, um unsere eigene Musik zu hören! - hat sich das daraus ergeben. Zu der Zeit, ca. 1992, bin ich dann auch das erste Mal nach Jamaika geflogen - zusammen mit Alfred (Backra), Chicken George und Tilmann. Da haben wir dann in einem ziemlich abgefuckten Studio in Montego Bay unsere ersten paar Dubs gevoict - das allererste war eine Combination von Tilmann, also Gentleman, mit einem Ghetto Girl namens Patricia. Die haben wir auch noch... Damals ist jeder Artist, der sich in Montego herumgetrieben hat, ins Studio gekommen, weil sich das Gerücht verbreitet hatte, dass da ein paar weiße Jungs seien, die Dubplates machen lassen wollten. Damals wurden die Dubplates noch direkt vom Mikrofon ins Plate geritzt, was oft dazu führte, dass auch Fehler mit eingeritzt wurden! In Montego Bay gab es dann noch eine Talentshow, zu der wir mit Chicken George gegangen sind. Die Jammys haben sich totgelacht über den Weißen mit dem albernen Namen; als Chicken George dann noch zur Band meinte ‚Gimme di Punanny riddim!‘, sind sie dann völlig ausgerastet und haben Forwards ohne Ende gegeben, wie ich es bis heute nicht mehr erlebt habe: Ein Weißbrot, das auf deren Sprache Musik macht! Tilmann hat schon gepennt, den haben wir dann auch noch geholt - der hat dann das gleiche gemacht und noch mal dieselbe Reaktion erzielt! Am nächsten Morgen waren wir dann das Stadtgespräch in Glenn Devon, was dazu geführt hat, dass wir von einem Soundsystem namens King-A-Tone eingeladen wurden. Das waren alte Jungs, die in den 60ern mal ein dicker Sound waren. Denen haben wir eine Flasche Rum mitgebracht und die haben uns dann, während wir uns mit denen volllaufen liessen, die ganzen alten 08 | INTERVIEW Studio One Sachen gezeigt, uns an ihrem Foundation-Wissen teilhaben lassen und uns ihr Toasting gezeigt. Das war für uns alle ein ganz entscheidender Trip und hat uns im Nachhinein schon sehr geprägt. BigUp! Hat diese Studio One- Session denn auch Euren Musikgeschmack geprägt? Ingo: Ich habe mir bei dieser Session jeden einzelnen Tune aufgeschrieben - wirklich jeden! Aber trotzdem bin ich danach nicht soo auf Foundation abgegangen, das kam dann erst relativ spät. Bis dahin kannte ich kaum Studio One Sachen. Damals war halt Raggamuffin angesagt, die ganz schnellen Sachen aus England. Daddy Freddy hatte seine erste Platte gemacht; Shabba, Supercat, Ninjaman, diese ganzen Badman-Dinger - das hat uns viel mehr angesprochen. Wir waren ein reines Dancehall-Soundsystem. Dass wir das erste Mal Bob Marley gespielt haben, ist auch noch gar nicht so lange her... BigUp! Devon, wie war das für dich, als die Jungs das erste Mal aus Jamaika zurückgekommen sind und Studio One „entdeckt“ hatten? Devon: In erster Linie hat es mich gefreut, dass die Jungs überhaupt dahin gefahren sind und sich den Ursprung der ganzen Kultur angesehen haben! Glenn Devon ist nicht weit von meiner Heimat entfernt, ca. 2 km; ein wirkliches Ghetto. Das hat mich beeindruckt, dass sie nicht in irgendwelche Tourismus-Gegenden gefahren INTERVIEW | 09 sind, sondern sich das echte, authentische Jamaika angesehen haben und total begeistert zurückkamen. Da wusste ich, dass sie das Ganze ernst meinten. Ingo: Da, wo wir waren, in Montego Bay, gab es ja auch Tourismus. Wir sind auch immer wieder mal auf Deutsche gestoßen. Aber wir wollten wissen, wo die Musik herkommt, wir wussten ja, dass es „Ghetto-Musik“ ist, und diesen Ursprung wollten wir kennen lernen. Am ersten Abend haben wir ein paar Jungs kennen gelernt, die erfahren hatten, dass wir uns für die Musik interessieren, und nach ein paar Drinks haben sie uns dann auf einen Dance eingeladen. Wir also mit denen im Auto quer durchs Country gefahren, bis wir mitten in der Nacht in einer stockdunklen Stadt angekommen sind, mit Matschwegen statt Straßen. Da gab es dann nur eine funzelige Glühbirne, dafür aber riesige Boxentürme und einen wahnsinnigen Sound. Die Leute haben teilweise auf den Dächern getanzt. Wir mittendrin als Weißbrote, mit Schlappen und total dreckig vom Matsch... Kurzzeitig gab es dann noch ein wenig Trouble wegen unserer Hautfarbe - in diesem Moment, und dann noch Jahre später einmal in New York hatte ich wirklich kurzzeitig etwas Bedenken... Jedenfalls war das Ganze wie ein surrealer Traum und eine ziemliche Erfahrung. BigUp! Was ist eigentlich an dem Gerücht dran, dass Ihr wegen der Partys an den Poller Wiesen Ärger mit der GEMA bekommen habt? Ingo: Eher von der Polizei! Mit denen haben wir uns damals gerne angelegt. Wir wollten ja alles so richtig jamaikanisch, und auf Jamaika hört man nachts halt bis zu 10 km weit den Bass der Soundsystems... Dementsprechend wurden unsere Boxentürme immer größer und fetter... Meist stand die Polizei gegen Mitternacht da und forderte uns auf, die Lautstärke runterzudrehen. Das haben wir dann gemacht, die Polizei ist wieder weg, wir wieder lauter gemacht, Polizei kam wieder an... Einmal war es besonders krass, da war die Polizei richtig aggressiv, weil sie wahrscheinlich wegen der Lighter dachten, wir hätten Flammenwerfer und deswegen geradezu militant aufgetreten sind und auch unseren Stromgenerator konfisziert haben. Wir haben uns da eine Menge Anzeigen eingehandelt und auch richtig Kohle gelöhnt. Trotz des Gedankens, das Ganze nicht sterben zu lassen, kamen wir irgendwann an den Punkt, an dem es dadurch einfach nicht mehr ging. Das war 1995 und hat sich zeitlich überschnitten mit der ersten Anfrage vom Prince... BigUp! Wie kam der Kontakt zum Petit Prince denn genau zustande? Ingo: Im Prince gab es damals wie gesagt auch schon Partys mit afrikanischer Musik und Salsa. Freitags waren da auch fast nur Afrikaner. Nachdem der damalige DJ der Freitags-Party an Krebs gestorben war, suchte der Chef vom Prince einen Ersatz und ist so auf uns gestoßen. Wir waren uns anfänglich nicht sicher, da wir ja unsere Unabhängigkeit und Freiheit bewahren wollten - außerdem wollten wir auf gar keinen Fall auf deren Hausanlage spielen, was dazu geführt hat, dass wir während der ersten zwei Jahre jeden Freitag unsere kompletten Boxensysteme in den Club geschleppt und unseren eigenen Sound gefahren haben. Wir wollten halt auch kein DJ sein, sondern ein echtes Soundsystem, das war uns sehr wichtig. Mittlerweile verrottet das ganze Soundsystem im Keller... Damals waren wir meines Wissens nach das einzige Soundsystem, dass diesen Schritt gemacht hat und sich von einem Club fest buchen ließ, um da regelmäßig zu spielen. 10 | INTERVIEW Devon: Ich bin wie viele, die auf Reggae abgegangen sind, vorher auch schon ins Prince gegangen. Da waren die Parties aber noch richtig Disco- Style. Als die Jungs von PowPow mit ihrem Soundsystem kamen und die ganzen Leute, die die Tunes schon von den illegalen Partys kannten, im Club die Tunes mitgesungen haben, gab mir das das Gefühl, da angekommen zu sein, wo die Leute die Musik meiner Heimat verstanden haben. Das war für mich natürlich auch ein Anreiz, bei Pow Pow mitzuwirken. BigUp! Ihr hattet erwähnt, dass Gentleman und Chicken George in Jamaika aufgetreten sind. Woher hatten die ihr Patois- Wissen? Hat Devon ihnen das beigebracht? Ingo: Nee, das haben wir uns alle selber beigebracht. Tilmann, der ja von Anfang an Artist werden wollte, hatte derart Feuer gefangen, dass er kurz nach unserem ersten Trip nach Jamaika mit 17 oder 18 Jahren alleine, nur mit einer Adresse in der Tasche und ohne Englisch-Kenntnisse für 2-3 Monate wieder nach Jamaika. Da hat er dann durch das tägliche Leben sozusagen notgedrungen Patois gelernt. Der kann bis heute nur Patois statt Englisch. Wir haben auch, so albern das jetzt klingt, untereinander Patois gesprochen, einfach weil wir es lernen wollten. Und wenn wir doch mal was nicht wussten, konnten wir ja immer noch Devon fragen. /.../ BigUp! Carl, haben Devon und Backra auf deinen MC- Style Einfluss genommen? Carl: Klar, Devon ist ja so was wie mein Sparringspartner. Und Backra war für mich im Alter von 16, 17 so was wie mein Idol - so wie für andere Michael Jackson (alle lachen)! Als ich bei Pow Pow angefangen habe, war das für mich anfangs auch schwierig, mit dem ein normales Wort zu reden, weil es ja mein persönlicher Superstar war. Die beiden haben mich also schon ziemlich beeinflusst. BigUp! Ihr habt ja eine relativ steile Karriere hinter euch. Woran lag es? An eurem besonderen bzw. einzigartigen Style? Wie habt Ihr es bis zum Worldclash geschafft? Ingo: Steil würde ich nicht unbedingt sagen. Man muss auch mal sehen, wie lange wir schon am Start sind; wir haben es ja auch nicht immer leicht gehabt! Ich sehe das als Ergebnis von jahrelanger (guter) Arbeit verknüpft mit der Tatsache, dass wir alle mit vollem Herzen dabei INTERVIEW | 11 sind und Reggae leben und lieben. Wir haben Reggae ja auch schon vor dem großen Boom in Köln promotet und davon dann natürlich auch profitiert. Der Worldclash ist deswegen auch in meinen Augen eher eine logische Konsequenz. Ähnlich wie Mighty Crown oder One Love, die einen ganz ähnlichen Weg gegangen sind wie wir, haben wir auch von Anfang an uns nur an jamaikanischem Reggae, an jamaikanischen Sounds und Artists orientiert, nie auf deutsch getoastet etc. Über die Jahre konnten wir damit dann halt auch auf Jamaika Aufmerksamkeit erregen. /.../ Fragen zum World Clash - soon online BigUp! Wie kamst du zum produzieren, und wie kamen die Kontakte zu den grossen Artist zustande? Ingo: Die Idee ein eigenes Label zu gründen war schon lange da. Da wir über die Jahre hinweg viele PowPow Dubplates machten, auch oft auf Jamaika waren, hatten wir sehr viele Kontakte zu Artists. Diese fragten uns immer öfter, ob wir nicht mal eine richtige 45 machen wollten anstatt Dubplates. Die Idee war aber auch schon zuvor vorhanden. Beim Auflegen dachte ich öfter: Der Artist und dieser Beat/Riddim wär perfekt, sprich da hatte ich schon Ideen was eigenes zu machen, nur an Labelgründung dachte ich noch nicht. Der ersten Riddim den wir umsetzten und raus brachten, „Celebrate“, war auch gleich ein großer Erfolg. Der Flow, der Vibe und der Zeitpunkt stimmten und so kam der Riddim einfach super bei den Leuten an. Vor allem die darauf gevoicten Songs des damals in Deutschland relativ unbekannten Turbulence „Celebrate“ und Gentlemans „Runaway“ wurden Mega Hits. International, durch Gentlemans Single-Veröffentlichung + Video wurde unser Release überall auf Dances, Radio und TV-Stationen gespielt, was uns natürlich sehr hilfreich war und bekannt machte. Nach diesem ersten Erfolg war die eigene Meßlatte sehr hoch gesteckt und wir wollten beim nächsten nichts unterbieten. Doch mit „Shanty Town“, einem alten Skariddim, besetzt mit aktuellen Künstlern landeten wir den nächsten Clou. Die Idee hierfür kam durch unser Luciano „Love and Devotion“ Dubplate, einem alten Wailers Song. Meiner Meinung nach musste dies der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden und so produzierte ich nachdem ich erst versuchte Lizenzen für das Original zu bekommen den „Shanty Town-Riddim“, der seit dem Erscheinen 2002 noch bis heute nachgepresst wird. Wahnsinn! BigUp! Bist du dann mit einem bestimmten Wunsch-Artistliste nach Jamaika geflogen, Riddims im Gepäck oder nach dem Motto: Erst mal sehen was sich so ergibt? Ingo: Ich hatte schon eine Vorstellung, wen ich gerne da drauf haben möchte. Turbulence und Gentleman waren von vornherein klar. Luciano und die anderen Artists, die auf unseren ersten Riddims sind, kannten wir durch die vielen Dubplate Aufnahmen, teilweise schon seit 10 Jahren. Bei meinen Jamaika Aufenthalten hing ich auch immer wieder mit Leuten ab, lernte dadurch auch One Love und z.B. Mighty Crown kennen, oder auch General Degree & Jah Mason, die den Riddim toll fanden. Super für uns war auch das Interesse von Beenie Man. Dieser war damals auf Promotour unterwegs und wir tourten mit ihm für ne Woche bis Paris. Nach dem „legendären“ Geheimgig in Köln zusammen mit Gentleman, wo Beenie auch erstmals den Riddim und Tilmanns Song darauf hörte, meinte er nur noch: „morgen gehen wir ins Studio und nehmen einen Tune auf!“ BigUp! Gibt es auch Künstler mit denen es nicht geklappt hat, die du aber auf der Liste hattest? Ingo: Bei den ersten Riddims nicht, aber es gab später auch ein paar Sachen die nicht geklappt haben. Durch Gründe wie unpassender Vibe, die Verhandlungen, Terminprobleme, usw. kommt sowas schon mal vor. Außerdem hab ich bestimmte Vorstellungen wie was sein soll, werden die nicht erfüllt lass ich es bleiben. Bewährt haben sich da Turbulence und andere PowPow Künstler, mit denen man immer wieder gerne etwas macht. Oft kommen auch junge Artists auf uns zu, oder befreundete Künstler schleppen sie mit ins Studio und fragen bei uns an, passt alles featuren wir auch Newcomer. Inzwischen kennt uns bzw. die PowPow Veröffentlichungen in Jamaika jedes Kind, durch die Videos zu Runaway und Superior. Für uns war das auch ein Grund unsere Releases nicht nur über Europa sondern auch über Jamaika zu vertreiben. Das brachte zusätzlichen Verkaufserfolg BigUp! Gibt es da Zahlen? Ingo: Die hab ich leider nicht im Kopf. Damals war es eh anders im Vergleich zu heute mit den Verkaufszahlen. Der Shanty Town ist auch nach Japan und andere Länder gegangen. Das muss dann extra und richtig promotet werden, da es ein ganz anderer Markt ist. Nach der 2., 3.Selection haben wir angefangen das richtig zu promoten und zu nutzen. Unsere vielen Kontakte in Amerika, Kanada usw. wurden weiter ausund aufgebaut, um so den weltweiten Markt zu erreichen. Nur allein von Deutschland aus ist es schwer, einen Song in Jamaika, USA oder Japan zu platzieren. Mit unserem dritten Riddim „Blaze“ war das dann ein ganz anderes Level. Den zuvor erschienenen Shanty Town nahm man in vielen Ländern wahr und er verkaufte sich gut, aber was uns als Soundystem, Producer und Label weltweit bekannt gemacht hatte, war Richie Spice mit seinem „ Blood again“ auf dem BlazeRiddim. Nach „Earth a run Red“ seine zweitbeste Single bis dato. BigUp! War das also euer größter Erflog bisher? Ingo: International, waren das Blaze und Superior. „Blood again“ von Richie kennt jeder in Jamaika und der Song läuft da heute noch immer im Radio. Superior aber allerdings auch, denn es war erstens die erfolgreichste Singleauskopplung Gentlemans bisher und zweitens wurde sein letztes Album mit Platin ausgezeichnet; ein Level, an das z.B. ein Richie Spice Album nicht rankommt. BigUp! Bei der neuen Selection Overstand, sind mir ein paar unbekannte Artists aufgefallen, die ich persönlich aber auch schon bei Myspace entdeckt hatte- Wie bist du auf Die gestossen? Ingo: Bei jeder Selection waren ein paar unbekanntere Artists dabei, was ich für sehr wichtig halte. Neuen Artist muss man eine Chance geben mitzuwirken. In Jamaika wird das kaum beachtet, da hat man wenig Chancen ohne einen großen Namen, es sei denn, man hat mal einen Hit 12 | INTERVIEW gehabt. Dabei gibt es dort ohne Ende Talente die gefördert werden müssten. Ich lerne diese meist auf meinen Reisen oder auch schon mal übers Netz kennen. Meist lass ich mir die Sachen dann zuschicken und wenn es gut ist und alles passt, kommt es auf die Selections. Jeder soll eine Chance bekommen und wenn sie später wie Turbulence auch durch uns „Groß“ werden ist das schon ein sehr gutes Gefühl. BigUp! IWie kam es zu Elijah Prophets Album? Ingo: Mit Elijah verbindet mich eine lange Freundschaft seit Mitte der 90er Jahre, als er uns mal spontan ein Dub eingesungen hatte. Das hat mich vom Gesang total umgehauen. Ich mochte seine Performance, seinen Style und seine Stimme und wunderte mich warum den keiner kennt. Manchmal ist es leider so, das nicht jeder gute Künstler eine Chance in Jamaika bekommt. Zu viele Polittricks sind meist der Hauptgrund. Irgendwann fragte mich Elijah dann ob wir nicht mal ein Album machen könnten. Für mich war das sozusagen etwas Neues. Klar, mit der Anzahl der Turbulence Tunes die ich von ihm habe, hätte ich auch schon ein Album machen können, aber er hat einfach zu viele Alben released in den letzten Jahren- finde ich. Da ich zu Elijah Prophet einen guten Bezug und Bock drauf hatte willigte ich ein. Im Endeffekt ist auch alles gut gelaufen mit den Verkäufen. Auf Jamaika nicht so sehr, aber es ist auch schwierig(er) dort. In Europa wurde es gut angenommen, was mich auch anspornt weitere ganze Alben mit anderen Künstlern zu produzieren. BigUp! Welche weiteren Alben sind geplant? Ingo: Im Moment arbeite ich am Debut- Album von „Zareb“, einigen auch als Mister Flash bekannt, vor allem durch die Combination mit Fantan Mojah “ Rastafari is the ruler“ auf dessen Album. Das Album wird dann wohl so im September / Oktober erscheinen. Darauf wird es einige ziemlich gute Combinations und verschiedene Produzenten zu hören geben: PowPow, Bobby Digital, Soulvybez aus Frankreich, High Score aus Schweden. Eine gute Mischung also um nicht eintönig zu sein. Kennen gelernt habe ich Zareb über Fantan Mojah, Ende letzen Jahres, Beim voicen von Fantan‘s Tune auf dem „Overstand“ Riddim. Er gehört mit zur „Macka Tree“- Crew und wollte auch einen Tune auf dem „Overstand“ einsingen. Der Song ist gut geworden, nur bei den vielen Artists auf dem Riddim ein wenig untergegangen. Später kam dann die INTERVIEW | 13 Frage ob wir nicht zusammen ein Album machen könnten. Was ich an ihm mag ist, das Zareb ein Künstler ist, der sich selber sehr bemüht. Er hat eben erst angerufen, ist da sehr hinterher. Nur noch nicht so bekannt, was sich ändern sollte mit dem Albumrelease. Es wird ein zeitloses schönes Rootsalbum, jeder Song hat Energy! BigUp! Sind auch weitere Riddims geplant? Ingo: Ja, ich arbeite zur Zeit an 3 Riddims - einem Dancehall und zwei Rootsriddims. Zwei davon sind fertig, einer von diesen geht in Richtung Rub a Dub, für den ich schon einen Tune mit Eek a Mouse aufgenommen habe. So ne Art 80‘s Revival Style wird man dann hören können. Ein neuer Gentleman Song „respond to yourself“ wird auf seinem neuen Album „another intesity diesen Monat erscheinen. Der Dancehall Riddim geht in Richtung „Celebrate“. Ist einfach mein persönlicher Geschmack und hebt sich von den neueren harten Dancehall-Productionen Geschichten ab. Die neuen Sachen sind zwar gut, aber oft nicht tanzbar. Daher tendiere ich mehr zu melodiösen Riddims mit Flow und Soul. Der Gladiator 2005, einer unserer Dancehall Riddims, war zu seiner Zeit fast nicht mehr zeitgemäß, da er etwas spät fertig wurde. Daher baue ich auch am liebsten Riddims bei denen man nicht darauf achten muss was gerade aktuell ist, da man „zeitlos“ arbeitet. Ich bin so auch nicht gezwungen die gerade angesagtesten Artists drauf zu haben und kann ohne Druck arbeiten. BigUp! Da hast du ein gutes Händchen dafür, was gerade „up to date“ ist. Momentan ist mehr der Modern Roots gefragt. Wo holst du dir deine Informationen was gerade in ist? Ingo: Die Infos kommen einfach so durchs beobachten und reisen. Unser Haupttagesgeschäft ist immer noch das Soundsystem, kennen dadurch jede Szene in Europa und wissen was da abgeht. Ich muss mich nicht wirklich orientieren, weil moderner Rootsreggae ja eigentlich zeitlos ist. Unterscheiden kann man da nur ob mit Computer oder Live eingespielt. Bei Rootsriddims hat ein Live eingespielter Riddim für mich mehr Feeling, aber ich habe beides schon produziert. BigUp! Hast du da eigene Musiker? Ingo: Nein, aber ich arbeite mit verschiedenen Musikern. Mal arbeite ich mit Teilen der Fire House Crew, oder auch mit deutschen Musikern. Je nachdem wo ich gerade bin und aufnehme. Generell hab ich aber auf Jamaika viele gute Connections zu Musikern aus den unterschied- lichsten Bands wie Dean Frasier oder Bongo Hermann. Auf der Insel ist das wie in einer großen Familie: Ich bin von Studio zu Studio unterwegs, und treffe dort Musiker, Studiobetreiber, Artists und die Engineers. Kennt man sich noch nicht, stellt man sich einfach vor oder wird vorgestellt. Zum Glück ist es inzwischen so, das Pow Pow bekannt ist und den Leuten dort ein Begriff ist, was es um ein vielfaches einfacher macht dort zusammenzuarbeiten. Wenn man von Null anfangen müsste auf Jamaika, noch dazu aus Deutschland kommend, wäre das schon schwer bis fast unmöglich, so ganz ohne Hilfe. BigUp! Welche Projekte stehen 2007 an? Ingo: Da gibt es eine Menge, das Jahr ist ja erst zur Hälfte um. Zum einen eben die Produktionen: Erst eine Pow Pow Remix 7“ Miss Platnum (B-Side Voicemail) im August, die neue Mix CD Roots & Culture Vol. 23 im August, dann 2 neue Riddims im September und November, eine neue Pow Pow Kollektion (2 T-Shirts, 1 Longsleeve, 1 Kapuzenjacke) bei Irie Daily im September, das Album von Zareb (Mr.Flash) im Oktober und ein 3 Artist-Album (Turbulence, Jah Mason, Anthony B) im Dezember. Mit dem Soundsystem werden wir natürlich alle unsere Dates in ganz Europa abspielen, die auch alle schon feststehen was wir aber noch vorhaben ist die Präsentation des „KILL OR BE KILLED“ Clashs mit 4 Nachwuchssounds am 17. November im Kölner Gloria. Carl: PowPow veranstaltete ja schon 2001 einen Clash um zu sehen wer gut dabei ist in der Szene, und Sounds wie Supersonic und Sentinel, die damals teilnahmen zählen ja heute auch wirklich zu den Großen. Da dies nun schon ein paar Jahre zurückliegt war es an der Zeit so etwas zu wiederholen. Da wir selbst fast überall spielen und viele Sounds kennen, haben wir in einem demokratischen Auswahlverfahren 4 Sounds ausgesiebt. Da wir mit vielen Sound befreundet sind, war das nicht einfach. Entschieden haben wir uns für Herbalize It (NL), Warriorsound Intl (GER), Soundbwoys Destiny (GER) und Ruffpack (CH), um zu sehen wer die neue Generation ist. Bei dem Clash arbeiten wir auch mit Raggakings.net zusammen, die mit uns diese Veranstaltung promoten. Viele haben mich auch, nachdem sie erfahren hatten das wir „Kill or be Killed“ organisieren gefragt wieso sie nicht berücksichtigt wurden, denn so was wär genau ihr Ding.... Denen kann ich nur sagen: wenn alles gut läuft wird das Ganze eh wiederholt Ingo: Auf jeden Fall! Geplant ist eine richtige Serie. Mit unserem Soundnamen stehen wir ja auch für gute Qualität, man kann also sicher sein das es keine Idiotclashs werden, sondern Clashs auf einem hohen Level. Hauptsächlich geht es darum den Nachwuchs zu fördern und zu unterstützen. Wir haben ja auch selbst an einigen Clashes teilgenommen, nur ist unsere aktive Zeit vorbei, deshalb gilt es fähige Newcomer zu promoten, wo wir dann auch gerne Unterstützen und mit unseren Namen dahinter stehen. BigUp! Habt Ihr noch Wünsche/Ziele? Ingo: Ja, schon. was die Productions betrifft möchte ich einfach weiterhin viel gute, erfolgreiche Musik releasen und stets Spaß dabei haben. Es gibt auch einiges was ich noch mit den verschiedensten Künstlern verwirklichen möchte, auch außerhalb der Reggaemusik. Reggae ist zwar mein „Mainding“ aber auch andere Genres sind interessant, denn Musik und Lifestyle sind mein Leben. Ich würde halt gerne das Label auf andere Musiksparten die ich mag ausweiten, mit neuen Künstlern arbeiten und diese fördern. Ich denke das wird die Zukunft mit sich bringen. Ansonsten plane ich noch ein Projekt mit Warrior King, was auch gut aussieht und auch mit Sizzla und Richie Spice würde ich gerne mehr machen, was bisher aus Zeitgründen nicht klappte. Mit Gentleman werde ich weiterhin was machen, da er für mich als Freund, aber auch als Künstler mit zu den Besten gehört und es ein angenehmes arbeiten mit ihm ist. Mit dem Soundsystem, Gigs betreffend, zieht es mich nach Japan bzw. generel mal nach Asien und in die Ostblockländer. Dort steckt viel Potential weswegen ich dort auch gerne mal touren möchte. Was mir auch wichtig ist, auch neue Leute wie z.b. Junior Carl oder Paul an Bord zu holen, damit das Movement weiter „up to the time“ bleibt. Carl: Meine Ziele und Wünsche ergeben sich von Gig zu Gig fast selbst und werden erfüllt. Was mir viel Sapß macht ist das reisen mit der Crew. Da ich erst 2 Jahre dabei bin gibt es für mich noch vieles zu entdecken und zu erleben. Die Jungs waren ja schonmal in Afrika - ich selbst würd dort auch gern mal hin....(BE/CW/KR/EP) weitere Infos zu PowPow www.PowPow.de www.myspace.com/powpowmovement NOSLIW Der in Bonn geborene Eric Alain Wilson, vielen als Nosliw bekannt, begann 1991 mit englischsprachigem Hip-Hop, widmete sich aber 1995 mit seiner damaligen Band D.U.G. (Die Unendlichen Gedichte) dem deutschsprachigen Hip Hop. Ende der 90er Jahre wendet er sich, inspiriert durch seinen Freund Nattyflo, mehr und mehr der Musik seiner Kindheit, dem Reggae und Dancehall zu. Durch Beiträge auf CompilationPlatten mit verschiedenen Künstlern, ersten eigenen Longplayer und gemeinsamen Touren mit anderen deutschen Reggae-Größen wie Seeed oder Gentleman, wurde er immer bekannter. Nun, knapp 3 Jahre nach seinem Debüt „Mittendrin“ erschien Nosliws neues Album „Mehr Davon“, ein Werk mit positiver Grundstimmung ohne dümmliche Kiffertexte. Nach dem Weggang von Warner stand die Veröffentlichung zunächst unter keinem guten Stern, aber der smarte Wahlberliner schaffte mit Unterstützung des Rootdown camps modernsten Rootsreggae, den es so in Deutschland noch nicht gegeben hat. Sprich Album Nummer zwei, zu releasen. Grund genug also, um dem Ausnahmeartist der in den letzten 7 Jahren mit einigen Big Tunes seinen Beitrag in der deutschen Reggae und Soundsystem Kultur geleistet hat, einmal ein paar Fragen zu stellen. Foto von Julian Schmidt INTERVIEW | 15 Big Up! Dein neues Album ist sehr rootslastig? Willst du bewusst vom Dancehall und Hip Hop wegkommen? Nosliw: Nein, dass nicht, aber ich wollte ein konsequentes Album machen, dass einen roten Faden verfolgt. In der Endphase des Albums waren einfach die stärksten Songs Rootsreggaesongs und daran haben wir uns orientiert. Ich hab natürlich auch noch ganz andere Sachen produziert. Dancehall, Soulgeschichten, auch was ganz Experimentelles, aber die Erfahrung im Musikbusiness zeigt, dass die langlebigsten Alben die sind, die wirklich nachvollziehbar sind. Die einen Anfang und ein Ende haben und bei denen die Songs zueinander einen Bezug haben. Big Up! Wo bekommt man die experimentellen Werke zuhören? Live? Auf der nächsten CD? Nosliw: Es gibt einen Song „Hei Jau“ den ich schon live probiere um zu sehen, wie die Leute darauf abgehen. Viele Songs sind aber auch nicht für die Öffentlichkeit zu gebrauchen, aber es gibt auch ca. 10 Songs, die wirklich gut sind, die aber nicht in das Konzept gepasst haben. Diese werden definitiv noch veröffentlicht, entweder auf dem nächsten Album, dass ich dann drum herum bauen werde oder als Bonusmaterial für Single-Veröffentlichungen oder als Exklusivmaterial für Sampler-Beiträge. Big Up! Beim Song „immer wieder hören“ geht es um die Soundsystemkultur. Ein kluger Schachzug um in Dances gespielt zu werden, oder was verbindet dich mit den Soundsystems? Nosliw: Die Soundsystems sind meine Supporter. Ich bin mit den Soundsystems groß geworden. Es gibt mittlerweile eine neue Generation von Soundsystems, die mich all die Jahre unterstützt haben. Mit denen bin ich auch gewachsen. Das ist ein Dankeschön an all die Jungs und Mädels, die meine Sachen spielen, ohne deren Support wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Das ist halt das Wunderbare daran als Reggaekünstler auf Reggaepartys aufzutreten. Wenn der Veranstalter nicht das Budget hat, eine ganze Band zu finanzieren, komm ich und das Soundsystem legt meine Riddims auf. Das ist ne super Sache! Es war schon Absicht, das so zu machen, weil ich wieder nach Außen zeigen wollte, woher ich komme: Aus der DancehallKultur- und für wen ich das eigentlich mache. Es ist ein Statement nach Außen, um Otto Normal und Lieschen Müller zu zeigen, was abgeht, was ich für ein Künstler bin und wo das alles herkommt. In dem Video sieht man dann auch ganz viele Soundsystems, bei denen ich mich sozusagen direkt bedanke. Big Up! Hast du überhaupt noch Zeit privat das geschehen in der „Szene“ zu verfolgen? Nosliw: Privat geh ich nicht mehr auf Dances. Ich bin froh, wenn ich zu Hause bin. Ich bin nicht mehr so der Partygänger, weil es ja sozusagen mein Beruf ist, auf Partys zu gehen. Somit bekomme ich nur noch die Sounds mit, von denen ich gebucht werde. Daher bin ich etwas außen vor, was die Soundsystemkultur und den Nachwuchs angeht. Ich krieg schon hin und wieder Sachen mit, aber eigentlich beschränkt sich das auf die Sounds, mit denen ich groß geworden bin. Das sind nicht nur die ganz großen Sounds, wie die, die du eben genannt hast, (PowPow, Sentinel, Kingstone, Soundquake, Supersonic...). Dann gibt’s auch noch unbekanntere z.B. Hurricane Sound und noch viele mehr, die nicht unbedingt international, aber in Deutschland ihre Massive haben. Die krieg ich schon mit. Es ist schade, dass ich den Künstlernachwuchs nicht so mitbekomme, zum Beispiel auf Festivals, wo diese Künstler auftreten, komm ich erst 2 Stunden vor meinem Auftritt an und dann muss ich mich mit meiner Band vorbereiten… Das ist wirklich schade, aber ich weiß, dass es brodelt! Auf jeden Fall! Big Up! Wieso erschien dein neues Album nicht mehr auf einem Major Label? Nosliw: Der Grund dafür ist, dass wir uns von Warner Music getrennt haben, weil es inhaltliche Differenzen gab. Ich war jetzt fünf Jahre bei einem Major und hab das Album raus gebracht, aber für Major-Maßstäbe hat es sich nicht gut genug verkauft. Dadurch wurde Stück für Stück unsere Freiheit eingegrenzt. So dass sie irgendwann feuchte Hände bekommen haben in Bezug auf das nächste Album und es ging am Ende nur noch um die Single. Wir haben ein Jahr damit vergeudet, eine Single zu produzieren, worüber wir den Focus auf das Album verloren haben. Das war ein großes Problem, welches uns stark gebremst hat. Es ging nicht mehr um das Albumkonzept sondern darum, wie kriegen wir die Single, die alle sofort wegbläst, die sofort ohrwurmtechnisch jeden anspricht. Junge Mädchen, alte Männer, Hausfrauen, Gefängnisinsassen und Schüler…alles querbeet Big Up! Im Zugzwang einen Hit zu produzieren? Nosliw: Ja, nach dem Baukastenprinzip. Es ging nicht mehr um die Soulmusik. Irgendwann waren wir an dem Punkt, wo wir gesagt haben, das hier ist unser Material. Nehmt es oder nicht. Und sie haben gesagt ... oh,… ne… das war natürlich erstmal ein bisschen doof. Aber im 16 | INTERVIEW zweiten Atemzug war es eine Befreiung. Es ist das Beste, was uns hat passieren können. Das klingt aufgesetzt; aber es ist nun mal so, dass das Album ohne diesen klaren Schnitt nicht so geworden wäre, wie es ist. Wir haben, nachdem diese Entscheidung gefallen war, innerhalb von sechs Tagen sechs Songs gemacht. Die kamen alle aufs Album und haben eine ganz klare Aussage. Wir wussten auf einmal genau, wo wir hinwollen, was wir sind und für wen wir das machen. Die ganze Entwicklung war hilfreich, auch wenn es ein Riesenstress war und uns viel Tränen und Schweiß gekostet hat. Big Up! Hat dich das darin bestärkt, vermehrt deine eigenen Interessen zu verfolgen? Nosliw: Ja, ich war frei. Rootdown war als mein Label immer dabei, ich war nur gesignt bei einem Major. Von daher hab ich mit Rootdown auch „Mittendrin“ komplett gemacht. Der ganze kreative Output ging über Rootdown. Im Endeffekt ging es weiter wie bisher, nur dass wir eine Null weniger fürs Promotion- Budget hatten. Aber sonst ist Rootdown komplett aufgestellt auf allen Ebenen was Promotion, Booking, Label, Vertrieb usw. angeht. Das Gute war, dass Warner Musik uns den Produktionsvorschuss überlassen hat. So konnten wir weitermachen wie bisher. Wir konnten beim selben Mischer bleiben, dieselben Musiker verpflichten. Daher ist das Album auf einem Topstandard was Sound und Produktion betrifft. Big Up! Dein neues Album hat fast 3 Jahre auf sich warten lassen - was hat sich für dich in der Zeit von „Mittendrin“ bis „Mehr Davon“ getan? Nosliw: Ahhh…persönlich bin ich gereift, das liegt daran, dass ich älter geworden bin und in gewisser Hinsicht vielleicht gelassener. Ich bin mittlerweile nach Berlin gezogen. Gesanglich habe ich mich verändert, weil ich unentwegt auf Tour war, was die Stimme natürlich geschult hat, so halte ich jetzt auch viel länger durch. Ich bin auch musikalisch gereift. Das jetzige Album geht mehr in Richtung Songwriteralbum. Das liegt daran, dass ich an der Produktion von Anfang bis Ende beteiligt war. Ich hab mit Teka zusammen die Songs erarbeitet. Während er produziert hat, hab ich geschrieben, wir haben uns gegenseitig die Bälle zugeworfen. So wurde das Album auch persönlicher. Was ist noch passiert? Ich war viel unterwegs! Ich glaub, ich hab auch meine Position in der INTERVIEW | 17 deutschen Musik Szene verfestigt, also ich fühl mich als noch ernsthafterer Artist. Big Up! Wieso gibt es eigentlich nur einen Feature Track mit Gentleman auf dem Album? Nosliw: Maxim ist auch auf dem Album. Wenn man sich es genau anhört, wird man es finden … Aber offensichtlich ist nur ein Feature auf dem Album, weil ich ein Nosliw-Album machen wollte. Gerade live ist es problematisch, wenn ich dann sagen muss: Jaa, das ist ein Feature mit so und so, leider kann er heute nicht hier sein. Ich sing seine Strophe. Das geht für zwei Lieder, aber irgendwann ist es auch gut. Und außerdem fühle ich mich als Künstler - na wie soll ich sagen - fähig, ein ganzes Album zu füllen. Das mit Gentleman war ein Vibes-Ding. Der hat Bock drauf gehabt und dann haben wir es gemacht und es war richtig. Ich hab natürlich auch noch ein Feature mit Promo für das Album gemacht. Das hat aber leider am Ende nicht mehr ins Konzept gepasst. Aber das wird auf alle Fälle noch veröffentlicht. Aber ich finde es cool so wie es ist, der Focus liegt halt auf mir und als Bonbon gibt’s Gentleman und das ist für mich eine super große Ehre. Big Up! Du bist umgezogen von Bonn nach Berlin. Viele ziehen nach Berlin wegen dem Hype usw. spielte das bei dir auch eine Rolle? Nosliw: Es gibt nur einen einzigen Grund und der heißt Rebecca! Es ist für mich natürlich auch wegen der Reggaeszene gut in Berlin zu leben, aber Köln hat auch ne super Szene. Ich sags mal so: Ich hab zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Aber wenn ich sie nicht kennen gelernt hätte, wäre ich weiterhin in Köln geblieben. Es kam auch zum richtigen Zeitpunkt. Denn mittlerweile kenn ich in Deutschland meine Pappenheimer und war daher nicht verlassen in der großen Stadt. Ich kenn die Reggaekünstler und es ist ziemlich geil auch dort integriert zu sein und ich wurde sehr warmherzig aufgenommen. Auch für Rootdown ist das genial einen Stützpunkt in Berlin zu haben. Die anderen können so auch mal bei mir pennen…. Big Up! Generell hast du ja viele Liebeslieder geschrieben - stört es dich nicht da in eine gewisse Ecke gedrängt zu werden? Der Lovers Artist und Frauenschwarm? Denn deine Wurzeln waren ja im Hip Hop mit „D.U.G.“ Nosliw: Nein, das stört mich gar nicht. Die erste Reaktion von vielen war schon:“ Öhh, sind ja viele Liebeslieder.“ Aber wenn man das wirklich analysiert, ist es ein einziger Song, den ich für meine Freundin geschrieben habe. Die anderen sind einfach Geschichten übers Leben. In dem Fall Beziehungsgeschichten. Das hätten auch Beziehungen zwischen Nachbarn sein können. Aber ich hatte in dem Moment Bock, über eine gescheiterte Beziehung zu schreiben. Über einen Typen, der ein Arschloch ist und nicht verdient hat, die Frau zurück zu bekommen; aber diese typischen Sprüche von sich lässt, über die eigentlich jeder schmunzeln sollte. Big Up! Spielst du auf „Allerletzte Chance“ an? Nosliw: Ja oder „Bitte schick mir Hilfe“, das geht um den verzweifelten Hilferuf eines „Besten Freundes“, der keinen Focus auf sich lenken kann. Während sie sich immer die falschen Typen schnappt, sitzt er daneben und muss ihr die Tränen wegwischen. Derweil wäre er der Richtige. Auch nur eine Geschichte übers Leben. In „Kurz allein sein“ geht’s eigentlich nur darum zu poppen - galant umschrieben… der Song sollte einfach nur entertainen. Es gibt viele Artists die schreiben, komm lass mal ficken gehen. Ich hab versucht das in den deutschen Kontext zu bringen. Mit dieser höflichen distanzierten Art. Der Song „Liebe“ handelt von der generellen Liebe, die die Leute einfach mal wieder zulassen sollten. Was für mich die Lösung für ein Grundproblem in unserer Gesellschaft ist, da die Leute nicht mehr offenherzig sind. Damit haben wir ja schon viele Songs ausgegrenzt und es bleibt nur ein wirkliches Liebeslied über. Big Up! Ist es denn nicht seltsam auf großen Festivals, oder Tourneen immer als der deutschsprachige Gentleman oder als deutsche Nr. 2 angepriesen zu werden? Nosliw: Solange ich Gentleman vor mir habe, ist mir das sehr recht. Beim Vergleich mit anderen Künstlern gibt es schon den einen oder anderen bei dem ich Zähneknirschen bekomme. Ich frage mich, wie nehmen die Leute meine Musik wahr? Was ist für die Reggae? (CW/AR) weitere Infos zu Nosliw: www.nosliw.com/ www.myspace.com/nosliw www.rootdown-records.com Audio Interview bald im Big Up! Podcast INTERVIEW | 19 mit dem Singen angefangen. Für mich bedeutet Musik Leben und hat Substanz. In dieser Zeit konnte ich noch nicht von meiner Musik leben, also hatte ich verschiedene Jobs. Unter anderem arbeitete ich als Zimmermann und Anstreicher um mir ein bisschen was dazu zu verdienen. Lieber arbeite ich hart für mein Geld, denn stehlen oder Leute auszurauben war nie mein Ding. EVERTON BLENDER Everton Dennis Williams aka Everton Blender gehört zu den Conscious Dancehall-Artists, die seit Anfang/Mitte der 90er Jahre grundsolide und gute Musik abliefern. Seinem Ruf als erstklassigen Roots-Sänger macht er alle Ehre, denn unzählige Hits wie „Lift Up Your Head“, „Ghetto People Song“ und „Blend Dem,“ gehören für Roots-Fans längst zu den kulturellen Hymnen unserer Zeit. Der Gesangsstil, seine Sanftheit und die positive Ausstrahlung sind besondere Merkmale für den erfolgreichen jamaikanischen Künstler. Das auch sein Weg zur Spitze wie bei vielen anderen bekannten jamaikanischen Stars nicht leicht war, kann man sich denken. Doch harte Arbeit, sein tiefer Glaube und die Gründung seines „Blend Dem Productions“ Labels brachten die erwünschte Karriere. Die Reggae- Legende fördert aber auch junge Talente wie Tochter Isha Blender, aufgehender ReggaeStar Jamaikas und Sängerin erster Güte. Auch bekannte Sänger wie Yami Bolo, Prezident Brown, Tony Rebel und Louie Culture wissen die Qualitäten des „Family Man‘s“ zu schätzen und arbeiteten mit ihm zusammen. Um noch mehr über den Nyahbinghi Rasta in Erfahrung zu bringen, führten wir ein umfangreiches Gespräch und erfuhren so mehr über sein Leben, seine Gedanken und zukünftigen Pläne. Big Up! Everton, erzähl ein wenig über dich. Stimmt es, dass du vor deiner Musikkarriere als Zimmermann gearbeitet hast? E. Blender: Ich bin schon sehr lange im Musikbusiness und habe bereits mit sechs Jahren Big Up! Was brachte dich zum Reggae? E. Blender: Ich wuchs mit großartigen Künstlern wie Sugar Minott, Dennis Brown, Impressions, Alton Ellis, Nat King Cole und einigen anderen auf. So konnte ich bereits als Jugendlicher die natürliche Mystik von Reggae-Musik erfassen. Big Up! Gibt es speziell einen Künstler oder eine Band die dich beeinflusst hat? E. Blender: Wie schon eben erwähnt hörte ich diese ganzen Artists, wie die Impressions oder die Heptones. Was sie spielten war für das Herz. Das sind Songs die für immer bleiben. Sie sind unvergesslich, denn das zeichnet gute Musik aus. Big Up! Du hast bei „Destiny Outernational“ mit Leuten wie Garnet Silk zusammengearbeitet. Wie war diese Zeit für dich? E. Blender: Ich sang bereits für viele Soundsystems, unter anderem auch für Destiny’s, Aqua, Papa Leo, Papa Roots und Jah Mike von Emperor Lord. Inspiriert wurde ich von vielen großartigen Künstlern und ich hatte nie gedacht, dass ich es selbst auch mal soweit bringen würde. Entmutigen ließ ich mich jedoch nie, aber ich prahlte auch nicht, sondern ließ mich von dem was passierte überraschen. Heute ist es schon zu sehen, dass die meisten unserer Familie ebenso erfolgreich sind, wie zum Beispiel auch Garnet Silk, Uton Green, Tony Rebel, Joker Irie, Shabba Ranks und viele mehr. Big Up! Wann hast du dein erstesAlbum veröffentlicht? E. Blender: Mein erstes Album „Lift up your head“ erschien ’94, zwei Jahre später folgte das Album „Piece of Blender“. Big Up! Wie bist du eigentlich zu deinem Namen gekommen? E. Blender: Als ich noch in Kingston lebte, mochten viele meinen Gesang. Damals hieß ich noch Everton Williams. Viele sagten, dass ich mir besser einen Künstlernamen zulegen solle. Zuerst wollte ich mich Booba Roon nennen. Zu der Zeit gab es viele ähnliche Namen und man fragte mich oft ob ich DJ oder Toaster wäre. Daraufhin entschied ich mich, mich Everton Blender zu nennen. Der Name kam ziemlich gut an und somit behielt ich ihn. So einfach! Big Up! Einer deiner Spitznamen lautet der „Family Man“. Wie wichtig ist die Familie für dich? E. Blender: (lacht) Everton Blender, der „Family Man“, liebt die Familie als Institution. Diese zu bewahren ist eines meiner Ziele. Man muss die Familie achten und lieben. Man muss bedenken, dass da draußen genug junge Menschen und Kinder ohne Eltern, die ihnen Liebe geben aufwachsen müssen. Niemand lässt sie wissen, dass sie vollwertige Menschen sind. Es ist nicht richtig, wenn junge Frauen gar Mädchen schwanger werden und dann allein in Armut leben müssen. Familie ist ein Teil des Lebens und als „Family Man“ nehme ich Anteil daran, lasse sie dies auch wissen und schütze sie. Man weiß nie was passieren wird. Eine Tages kommen dieselben Kinder zurück und haben etwas erreicht. Das ist der Grund warum man Kinder lieben muss, denn du musst wissen, du hast den besten Vater getroffen, den man sich in Jamaika vorstellen kann! (lacht) Ich liebe die Familie. 20 | INTERVIEW Big Up!Arbeitest du gerade wieder an einem neuen Projekt? E. Blender: Ich produziere gerade überwiegend andere Artists. Unter anderem auch meine Tochter Isha Blender. Wir haben schon Songs zusammen mit Morgan’s Heritage und George Nooks. Außerdem haben wir viele junge Künstler wie Mark Wonder, Ishanti und Macka Beard, die jetzt mit ihren Songs bekannt werden. Für eine Menge dieser Künstler, die gerade versuchen was zu erreichen, ist diese Kultur des „Erziehens“ Teil der Musik und sehr wichtig. Sie müssen an vieles herangeführt werden, damit die nächsten fünfundzwanzig bis fünfzig Jahre eine konstruktive Zusammenarbeit stattfinden kann. Big Up! Du hast ja dein eigenes Label, die Blend Dem Productions. Wie ist es für dich mit so vielen verschiedenen Bands und Artists zusammenzuarbeiten? E. Blender: Manchmal arbeitet man mit Bands und manchmal ist man auf Tour aber die ist meist sehr teuer. Man muss das alles tun um seine Arbeit gut zu erledigen. Es ist kein Problem mit anderen Bands zusammenzuarbeiten, denn es gibt viele die ihren Job sehr gut machen. INTERVIEW | 21 Trotzdem muss man viel mit ihnen üben, denn es ist ja nicht die eigene Band. Natürlich gibt es auch gute Bands, wie zum Beispiel House of Riddim, die absolut wissen was sie tun. Es ist gut eine eigene Band zu haben aber es macht mir auch Spaß mit anderen zu spielen. Big Up! Welche jungen Artists gefallen dir derzeit? E. Blender: Als erstes wäre da natürlich meine junge Tochter Isha Blender. Es gibt ein paar gute junge Artists an deren Namen ich mich nicht unbedingt immer erinnere, weil sie noch so unheimlich jung sind aber sie machen wunderbare Musik wie zum Beispiel Fantan Mojah. Big Up! Wie hat Rasta dein Leben verändert? Was bedeutet es für dich? E. Blender: Die Rastaphilosophie begleitet und führt mich seit meiner Jugend und sagt mir alles was ich wissen muss, deshalb gebe ich gern ein kleines Stück ab. Rastafari ist mehr als nur Herb rauchen! Manchmal bringt es dir etwas Außergewöhnliches im Leben. Es ist ein Licht das so hell leuchtet, dass es jeder sehen kann. Manchmal ist es jedoch so, dass die, die Augen haben es nicht sehen können. Es gibt viel Gutes was dir passieren kann. Wenn du was über Rasta wissen möchtest, musst du die Wahrheit sehen und wenn du die Wahrheit siehst, weißt du auch was über Rastafari. Wenn die Leute richtig denken und diesen Weg gehen wollen, muss man das wissen und man muss die Präsenz des Allmächtigen bedenken, denn er zeigt dir den richtigen Weg. Viele sagen, sie wären Rastas aber sie wissen nicht was das bedeutet. Sie sind nur der langhaarige Harry, Johnny oder Brown aber sie sind keine Rastas. Wer dabei an Korruption denkt und daran das Menschen unterdrückt werden, der kennt Rasta nicht. Rasta ist eine saubere Sache! Big Up!: Wir leben in einer politisch und religiös erschütterten Welt. Was denkst du kann der Einzelne verändern? E. Blender: Wir wissen, dass wir in einer solchen Welt leben. Wir müssen Dinge tun, die spirituell sind. Wir wissen auch, dass es Menschen gibt, die einen vom Glauben abbringen wollen. Man muss jedoch in seinen Glauben vertrauen. Es ist wichtig seine „Headings“ zu kennen und ihnen zu folgen. Manchmal versuchen dir andere ihre Erfahrungen aufzuzwängen aber du musst alles selbst herausfinden und nicht immer dem folgen was andere sagen. Die eigene Individualität ist für mich sehr wichtig. Man muss weise sein und bei Gott anfragen, um etwas zu verändern und um Größe zu erlangen. Big Up! Gibt es noch irgendwas besonderes was du den Leuten da draußen mitteilen möchtest? E. Blender: Allen Menschen da draußen und allen in der Welt möchte ich sagen, dass ihr euch untereinander lieben und niemals schlecht zueinander sein sollt. Neidet nicht das Glück des anderen, denn nach jedem Regen kommt Sonnenschein. Passt auf euch auf, versucht das Richtige zu tun und bleibt anständig. Ich danke euch! Möge Gott euch auf all euren Wegen behüten. One love, blessed love! Und denkt daran, ihr müsst gute Lieder singen. Everton Blender sagt euch das, damit die nächsten fünfundzwanzig bis fünfzig Jahre gut werden. (CW/YAF) weitere Infos zu Everton Blender: www.myspace.com/evertonblender Audio Interview im Big Up! Podcast 22 | REVIEWS Der sichere Weg zu einer Review Die Review in einem Magazin oder auf einer vielbesuchten Internetseite ist für jeden Musiker eine der besten Möglichkeiten, seine Werke einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Unwichtig, ob Artist, Soundsystem oder Label, ob einzelner Tune, Mixtape oder zehn LPs in der Woche: Mit minimalem Kostenaufwand (maximal 2 Euro pro Review) wird nicht nur Druck und Distribution in professionelle Hände gegeben, sondern auch und gerade eine Vielzahl an Menschen erreicht - im Falle eines Fachmagazins wie der BigUp! zudem eine konkrete, nämlich auf Reggae fixierte Zielgruppe. Mit einem derart geringen Einsatz finanzieller Mittel ein solches Werbe-Ergebnis zu erzielen, ist auf anderem Wege undenkbar. Umso merkwürdiger erscheint es da, dass gerade die professionellen großen Labels, die oft ein nicht gerade knapp bemessenes Budget an Werbegeldern zur Verfügung haben und durchaus in der Lage wären, eigene Vertriebswege zu nutzen, sich mit der Bereitstellung der zu bewerbenden Materialien die größte Mühe geben - umfangreiches Zusatzmaterial wie Informationen über den Artist, Kontaktadressen, ein kurzer Pressetext zur beigefügten Original-CD ist hier durchaus Standard. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der zuständige Redakteur kann schnell und effizient arbeiten, die Infos entsprechen der Realität und keinen Internet-Gerüchten, die Review erscheint wesentlich früher. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch Artists, Sounds und Labels, die ihre Produkte weit weniger mühevoll bewerben - die Palette reicht von der unbeschrifteten CD über nicht vorhandene Pressetexte bis hin zum Albtraum des Musikredakteurs: Der E-Mail mit beigefügtem Link zum Download einer mp3-File mit 80 min. Spieldauer und dem lapidaren Hinweis, der neue Mix möge doch so schnell wie möglich seinen Platz in den Reviews finden; von Zusatzinfos keine Spur. Die Realität gestaltet sich derart, dass in der BigUp!-Redaktion pro Woche ca. 50 Bitten um Reviews und unzählige E-Mails mit neuen Tunes eingehen - es wäre beim besten Willen nicht möglich, alle zu berücksichtigen. Eine CD, die in dieser Ausgabe besprochen wird, wurde uns in dreifacher Ausführung inklusive dreiseitigem Promotext zugesandt - und das, obwohl es sich um eine reine Gratis- und Promo-CD handelt! Hervorragende Presse-Arbeit von seiten des Sounds; klar, dass eine solche CD bei der Verteilung der spärlichen zur Verfügung stehenden Seiten bevorzugt behandelt wird. Es ist kein großer Aufwand, eine CD adäquat zu beschriften, einen fünfzeiligen Text dazu zu verfassen und dann noch die wichtigsten Infos zum Künstler (Name, Webseite, Herkunft, kurze Biographie) zu notieren; es ist auch kein Garant für eine positive Review - dafür muss das Produkt immer noch gut sein! - aber der mit diesem geringen Einsatz erzielte Gewinn ist enorm. (KR) Reggae and more presents: Pekah (a.k.a. Pierpoljak) Das neue Album Tuff Gong Blues mit Features von Jr. Kelly, Anthony B., Elephant Man and much more... RAS MYRHDAK – Prince of Fyah Vol. I Immer wieder gerne in einem Atemzug mit aktuellen Künstlern wie Fantan Mojah, I-Wayne oder Bacom X genannt, bringt der Capleton-Protegé nun nach dem großen Erfolg seinesTunes „Blazer“ sein Debütalbum „Prince of Fyah Vol. I“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Brotherman und dessen Label Minor7Flat5 heraus. Lange hat sich der Dreißigjährige dafür Zeit gelassen, um so besser sollte das Ergebnis demnach sein. Seinem Anspruch, in Anlehnung an King Shango alias Capleton „Prince“ genannt zu werden, kann er in meinen Augen und Ohren jedoch nicht gerecht werden: Ras Myrhdak nutzt seine eigentlich gute Stimme auf dem reinen One-Drop-Album leider nicht wie erhofft, sondern setzt weder inhaltlich noch musikalisch neue Akzente und langweilt geradezu mit einem behäbigen Vortrag üblicher „Jah-Jah“-Floskeln. Interessanter wäre eine Mixtur aus Rootsund Dancehall-Tunes gewesen. Schade, denn dass der Jamaikaner durchaus hörbares Potential hat, hat er schließlich mit „Blazer“ auf dem selbstproduzierten „Forty Sup‘emmh“ bewiesen. Gerade dieser Song hat ihn zu seinem Durchbruch verholfen; gerade diesen Tune jedoch sucht man auf „Prince of Fyah Vol.I“ vergeblich. Die Riddims von Brotherman sind zwar größtenteils durchaus hörenswert, leider aber teilweise auch schon gut bekannt. Das Ergebnis: Ein verzichtbarer OneDrop-Einheitsbrei. Mir persönlich wurde die Lust auf Vol. 2 genommen.(KR) Bassix Riddim Cooperation Tanzkinder Santeria & The Porn Horns Defender II Revue Passé Rocksteady Telegraph all items available @ www.soulfire-artists.de 24 | REVIEWS PYRO MERZ - Pyro Bereits der Einstiegssong „Superlax“ läßt auf ein abwechslungsreiches Album schließen, denn soulig-groovig geht die musikalische Reise Pyros auf dessen neuster Compact Disc „Pyro“ los, und genauso geht sie auch weiter. Das ehemalige Mitglied einer Ragga-Punkband, packte 18 freshe Songs auf seinen neuen Longplayer, die irgendwo in der Sparte HipHop und Reggae eingeordnet werden können, irgendwie aber auch nicht. Pyro‘s Style ist eigen und einzigartig, was sicher auch an seiner Vielseitigkeit liegt, denn außer seiner Musikerkarriere widmet er sich der Jonglage, Pyrotechnik, Booking/Tourorga für Mellow Mark+Martin Jondo und den anfallenden Arbeiten beim eigenem Label „RucksackRecords“. Cleveres, intelligentes Songwriting, hin und wieder ein paar treibende Gitarren, dicke Beats, melodische Samples und Scratches bilden den Rahmen des Albums, und so entstand mit Hilfe Scratch Dee‘s ein weiteres schönes, dynamisches Solowerk fernab typischer Szeneklischees. Einen kleinen Anteil am Vielfalt und Abwechslungsreichtum des Ganzen muß und will ich der Ruffcat Band zugestehen, die ebenso wie Pyro‘s Bühnenpartner Mellow Mark („Neuer Tag“) und Martin Jondo („Schatten&Sohn“) auf der CD mit vertreten sind. Gesamtfazit: Genau das Richtige für den angehenden (hoffentlich) schönen Spätsommer! (CW) www.pyromusic.de SHAGGY - Intoxication Mr.Bombastic meldet sich mit seinem neusten Longplayer „Intoxicaton“ zurück. Einen guten Vorgeschmack lieferte Shaggy schon vorab mit dem Big Tune „Church Heathen“ auf dem gleichnamigen sehr gelungenen Riddim. Wenn man die Tracklist beachtet fällt einem gleich auf das die Standart Kombinationen Rik Rok, Tony Gold und Rayvon wieder am Start sind. Im Vergleich zu den vorherigen Alben von Shaggy ist es diesmal ein richtiges Reggae/Dancehall Album geworden- Es wurde fast durchgehend auf Pop Einflüsse verzichtet. Es hämmern nur so die Dancehallbäse wie bei den Tunes „Those Days“, „More Woman“, „Body A Shake“ und dem allbekannten „Church Heathen“. Unterstützung musste sich Shaggy aber bei den mehr oder weniger Hip-Hop lastigen Tracks holen. Collie Buddz und Sizzla sind auf dem Track „Mad Mad World“ vertreten, eine sehr verwunderliche Kombination aber trotzdem ebenso gut gelungen wie das Duett mit Akon der Shaggy auf „Whats Love“ unter die Arme greift. Der Off-Beat kommt aber auch nicht zu kurz wie „Bonafide Girl“ und „All about Love“ klarstellt. Durch und durch ein sehr abwechslungsreiches und gelungenes Album auf das sich vor allem die Dancehallgemeinde freuen dürfte. (MB) Release: 5. Oktober 2007 www.bigyardmusic.com MAVADO - Gangsta For Live Mit dem Hinweis „Parental Advisitory“ und der „Angriest Introduction“ eröffnet Hype Phänomen Mavado „Gangsta For Life - The Symphony of David Brooks“ und liefert mit diesem Album den Stoff ab, der jedes Dancehallfan-Herz höher schlagen läßt. Mavados Debüt wird vom ersten bis zum letzen Song dem Titel gerecht, denn mit kratzigem Gesang erzählt er in Badman-Manier vom Leben im Ghetto. Die Tunes verbindet er mit Skits und Zwischenspielen weshalb man also durchaus auch von einem Symphoniewerk sprechen könnte. Pushende Dancehall-Riddims mit drückenden Bässen werden einem hier um die Ohren geweht, auf Dauer allerdings etwas anstrengend, nicht zuletzt wegen der etwas eintönigen Stimme des Jamaikaners. Da ist dann so ein Song wie „Sadness“, ein Counscious-Roots Tune, dem er seinen letztes Jahr in der Schweiz ermordeten Vater widmet, eine willkommene Sache. Schade das nicht mehr solcher Stücke vertreten sind. Was mir ausserdem fehlt (ja, ich weiß, ist auf Busy Signals CD veröffentlicht) ist der geniale Big-Tune „Badman Place“. Aber Hits wie „Real McKoy With A Full Clip“, „Dreaming“ oder „Top Shatta Nah Miss“ stimmen mich dann doch wieder zufrieden. Insgesamt ist „Gangsta For Live“ trotzdem ein Album voller Authentizität das man sich unbedingt einmal anhören sollte. (CW) www.vprecords.com 26 | REVIEWS GENTLEMAN - Another Intensity Der zweifellos größte deutsche Reggae-Artist meldet sich nach fast einem Jahr ohne Release eindrucksvoll zurück: Auf „Another Intensity“ überrascht Gentleman neben der fast klassischen Combination mit Jack Radics und Daddy Rings („Jah Love“) auch mit zwei eher unerwarteten Features: Einerseits die jamaikanische Soulsängerin Diana King, manch einem bekannt von den „Bad Boys“ oder „Die Hochzeit meines besten Freundes“ Soundtracks, mit der der Kölner das gefühlvolle Duett „Light Within“ anstimmt; andererseits Mr. Kalonji, der auf dem hervorragenden Tune „Lack of Love“ vertreten ist. Für mich persönlich zählt überdies „Mount Zion“, dass auf einem sehr interessanten, sehr HipHoplastigen Riddim basiert, zu den absoluten Hits dieses Albums. Insgesamt macht „Another Intensity“ einen subjektiv besseren Eindruck als „Confidence“; wobei für mich die Frage offen bleibt, was für Träume in Sachen Features Herr Otto noch haben kann. (KR) TANZKINDER - Revue passé Hinter dem mir zu Beginn sehr suspekt wirkenden Bandnamen verbirgt sich eine Gruppe junger Männer, deren größtes Hobby neben der Musik das Surfen ist. Sie zeigen sich auf dem Cover ihres Debutalbums mit Surfbrettern und machen Musik, die eher an Dick Dale erinnert als an Bob Marley. Wo ist also der Schnittpunkt zum Reggaemagazin? Ganz einfach: Zunächst ist das Album über das mittlerweile Reggae-Label Soulfire erschienen, zum anderen arbeitete der Frontmann und Virtuose an der Gitarre, Stefan Witzany, längere Zeit mit Mellow Mark zusmmen. Schlußendlich ist es aber die positive Stimmung, die von den Tanzkindern und ihrer Musik ausgeht, die „Revue Passé“ in die Sammlung unserer Reviews erhebt: Ob nachdenkliche Töne wie bei „Wandel“ oder schnellere Tunes wie der Titelsong, „Revue Passé“ ist ein gutes Album und kann jedem empfohlen werden, der bereit ist, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. (KR) PEKAH - Tuff Gong Blues Pierpoljak a.k.a. Pekah ist in Frankreich so etwas wie Gentleman hierzulande. Zwei goldenen Schallplatten, eine Platinauszeichnung und vor allem eine treue Fangemeinde waren der logische Lohn für seine Musik. Die ersten Alben veröffentlichte er auf französisch, doch auf „Tuff Gong Blues“ startet Pierpoljak erstmals in englischer Sprache und neuem Namen international durch und bekommt auch gleichzeitig Schützenhilfe von jamaikanischen Künstlern wie Junior Kelly, Horace Andy, Anthony B., Elephant Man, Doniki u.a. Zusammen mit Ihnen schuf er ein ein Album-Highlight für Fans des zeitlosen Reggae. Jeder Song hat einen unglaublich coolen Drive, was das Ganze zu einem Roots Reggae Meisterwerk macht. Besondere Anspieltipps: „Calling“, „Scandal Bad“ und „Shining Light“. Auf keinen Fall sollte man sich auch die anstehenden Konzerte des „Frenchy Troubador of Reggae“entgehen lassen! (CW) www.pierpoljak.com, www.soulfire soulfire-artists.de JAH CURE - True Reflection Jah Cure wurde gerade in die Freiheit entlassen, pünktlich dazu veröffentlicht Vp Records eine Sammlung an Songs, die während Jah Cure‘s Haftstrafe als Singles erschienen. So gibt es also leider bis auf den bislang unveröffentlichten, brandneuen Tune „To Your Arms of Love“ nicht viel neues auf „True Reflections“ zu entdecken. Trotzdem genial, seine Hitsongs wie „Dem Nuh Build Great Man“ feat. Fantan Mojah, „Share The Love“ feat. Gentleman, „Love Is“ oder „Jamaica“ u.v.a. alle auf einer CD versammelt serviert zu bekommen. So hört sich meiner Meinung nach die Zukunft des Reggae an! (CW) www.vprecords.com 28 | REVIEWS REVIEW | 29 SIZZLA - I-Space Schon wieder ein neues Sizzla-Album, und dann noch mit einem Titel, der mir zuerst einen polarisierenden und von mir ungeliebten Künstler ins Gedächtnis ruft... Dennoch versuche ich, mir die CD neutral anzuhören, um eine möglichst subjektive Review zu schreiben. Doch schon nach dem fünften Tune, „Chant Dem Down“ auf Byron Murrays unglaublichen Street Swing Riddim, scheitere ich auf ganzer Linie: Mr. Kalonji hat sich nach seinen zahlreichen Konzeptalben der letzten Jahre, sei es im Soul-, Mainstream- oder Bluesbereich endlich wieder auf das besonnen, was er am besten beherrscht und was ihn groß gemacht hat: Kraftvolle und nach vorne treibende Roots-Tunes mit Gefühl. Im Gegensatz zu vielen der den Markt überschwemmenden Sizzla-Alben zerreisst der Bobo endlich wieder mit seiner kratzigen Stimme die Riddims, flötet mit einer unglaublichen Kraft zuckersüße Melodien und gibt dem Reggae wieder, was ihm momentan fehlt: Gefühl. Für mich das beste Sizzla-Album seit langem, wenn nicht seit immer.(KR) COCOA TEA - Biological Warfare Cocoa Tea, der wie so viele Reggaekünstler als Jugendlicher im Kirchen- und Schulchor begann, kann auf eine über 30jährige Gesangskarriere zurückblicken, ruht sich aber dennoch nicht aus. „Biological Warfare“, der neueste Streich des Roarin Lion Label-Inhabers ist Conscious Reggae vom Feinsten: Schnörkellos gut produzierte, abwechslungsreiche und aussagekräftige Tunes. Die 15 Tracks auf dem neuen Album sind genau das was ein RootsFan-Herz begehrt: Reggae mit Message und Herzblut. Produziert wurde Cocoa Tea‘s Exclusiv-Album von Andreas „Brotherman“ Christopherson, dem Mann, dem wir bereits zahlreiche Roots-Reggae Perlen zu verdanken haben. Kein Wunder also, daß es an diesem Release nichts auszusetzen und zu kritisieren gibt. Anspieltipp: alles! (CW) DA‘VILLE - My mind Bei vielen Künstlern ist ein Superhit ausschlaggebend für ein auf dem Fuss folgendes Album, das die Konsumfreudigkeit der Kundschaft ausnutzen soll. Bei Da‘Ville war dieser ausschlaggebende Superhit sein immens populäres Duett mit der Queen des Reggae, Marcia Griffith; „All My Life“. Nichtsdestotrotz war Da‘Villes Album schon lange überfällig: Der smarte Sänger, der sich im Laufe der vergangenen Jahre an die Spitze der Lovers Rock-Gilde gesungen hat, war auf nahezu jedem erfolgreichen Riddim der letzten Jahre vertreten und hat durchweg starke Tunes abgeliefert, ob auf Roots- oder Hardcore-Riddims. Mit der oben angeführten Combination, „Give Thanks For What You‘ve Got“ auf Arif Coopers erfolgreichem Guardian Angel Riddim und einer weiteren Combination, „Always On My Mind“ mit Sean Paul hat Da‘Ville in den vergangenen Monaten allerdings gleich drei verdammt heiße Eisen im Feuer, die allesamt auf dem sehr schönen Album vertreten sind. Mainstream- und R‘nB-A&Rs aufgepasst: Hier ist etwas Großes im Anmarsch. (KR) BASSIX RIDDIM COOP- Defender II Bassix ist ein Phänomen. Schon allerhand, was der der Macher aus Wien diesmal wieder auf CD zaubert. Denn im Vergleich zum Vorgänger, das sehr dubbig ausfiel, zeigt sich „Defender II“ von einer harmonischen Modern-Roots Seite, die seinesgleichen sucht. Zwölf echte Ohrwürmer und erstklassige Artists tummeln sich auf seinem zweiten Schaffenswerk: Conscious Fiyah/Jahcoustix - „Faith“, Marlene Johnson - „Mo Love“, Iriepathie - „Ein Mädchen wie Du“, Fitta Warri - „Ganjatown“ und weitere international alt bekannte und neue Acts. Wirklich eine echte Überraschung was der inzwischen als fester Producer bei Irievibration Records arbeitende Bassix auf Silberling Nummer zwei vereint und präsentiert. Für mich eines der Alben mit Lust auf mehr davon! Perfekt für Sommer, Sonne und Party. (CW) www.bassix.at, www.soulfire-artists.de SOJA- Get Wiser Auf „Get Wiser“ geht es sehr conscious zur Sache. Die Songs sind als Chapters unterteilt, das Booklet und die Texte lassen auf eine große Affinität zu Hailie Selassie schließen. Kritisch, auf OneLove Einheitsbrei zu stoßen, lege ich die Cd in meinen Player. Ok - ich tue Buße. Das ist wirklich absolut hörenswerter Reggae made in France. Die Songs sind absolut full of niceness - positive Energie in Schallwellen gepackt. Fesselnde Hooklines, ein absolut eingängiger Sound. Besonders der Gesang sticht positiv heraus. Ich habe lang nicht mehr so einen talentierten Sänger gehört. Charakteristisch, eine absolut eigene Stimme. Der Sound erinnert stark an Alpha Blondy, viel Hall auf den Drums und den Vocals, teilweise etwas strange gemischt - jedoch entschädigt jeder einzelne Tune./.../(check online) Wirklich sehr fettes Album, musikalisch wie inhaltlich- kann ich jedem nur ans Herz legen - SOJA - merkt euch den Namen... (PT) www.sojamusic.com DOPEWALKA - Fernweh Durc den gratis Download erhält man eine Mischung von neuen Dopewalka tunes und „altem“ Material. Riddims wie: King Orle, Istanbul, Ganjamans January oder der dauerbrenner Military sind neben eigen produzierte Riddims vertreten. „Meant to be together“ überzeugt nicht nur mit dem eigen gebautem Riddim sondern auch durch dem schönen romantischen Text in deutscher und englischer Sprache. Ein anderes Highlight ist „Fernweh“, in dem Dopewalka beschreibt wie er das eintönige Leben in seiner Heimatstadt nicht mehr mitmachen will. „Kranke Welt“ überzeug mit aktuellen Problemen wie Armut und Politik. Ich finde jedoch die Remixe, in der Mitte des Albums unnötig. Die letzten Tracks (2002-2004) können bis auf „Wasserfall der Kreativität“ nicht mit den aktuelleren Titeln mithalten. Letztendlich ist Dopewalka ein sehr guter aufstrebender deutscher Reggaeartist der fast komplett auf den 16 Titeln des Albums überzeugt. (MB) www.dopewalka.de IRIE ITES REC: - Rocking Time Mafia & Fluxy legen nach! Und das mit dem durchaus gelungenen Rocking Time Riddim. Ein echt nicer, laidbacker New Roots Riddim, der geprägt ist durch seine sehr ausgesparte Instrumentierung, Drums & Bass, Gitarre, Piano und sehr schöne Horns. Das Ding geht zumindest sofort in den Nacken und man freut sich schon darauf in der Dancehall abzufiren! Mit (u.a.) Sizzla, Turbulence & Spectacular, Lutan Fyah, Perfect, Sugar Roy haben die zwei Producer wirklich eine feine Auswahl an Big Tunes zusammen gebastelt.. Thematisch gehts von „High Grade“ über „Gun Play“ bis „Show more love“ ziemlich abwechslungsreich zu. Neben 11 Tunes, gibt es natürlich die Version, eine Dubverison und Special Horns Version als Extra. Ein Kritikpunkt bleibt: meiner Meinung nach hätte man sich die ein oder andere Version schenken können, da einige Artists wirklich glänzen, andere dagegen weniger. Aber urteilt selbst und ziehts euch rein! Mein Tip: Turbulence & Spectacular: „HighGrade“ - fi all me farmers ;-) !!! (PT) www.irieites.net 30 | REVIEWS REGGAE GOLD 2007 Der übliche Jahressampler aus dem Hause VP lässt zur Zeit die Herzen höher schlagen: Im Look passend zum Fluch der Karibik-Hype fliegen dem Hörer die heissestenTunes der Saison um die Ohren: Angefangen bei Sean Pauls „Watch Dem Roll“ über die enorm populären Newcomer Munga und Pressure und bis hin zum Riesenhit „This Is Why I‘m Hot (Blackout Remix)“ von Mims feat. Cham & Junior Reid, der in deutschen Dancehalls genau wie der doppelt vertretene Mavado immer noch für Unverständnis und Kopfschütteln sorgt, ist die Creme de la Creme des Reggae vertreten: Buju Banton, Morgan Heritage, Elephant Man, Shaggy, Jah Cure und noch mehr. Wie jedes Jahr kann man einfach keinen Fehlkauf mit dieser CD tätigen. (KR) ROGER & SHORTY - V.A. Etwas länger schon releast, nämlich im Sommer 2006 wurde Roger & Shortys One-Riddim Sampler, der aber erst jetzt den Weg in unsere Redaktion fand. Aber egal, denn was Shorty, einigen noch bekannt von Gentlemans Ex-Backingband der Killing Riddim Section, auf CD bringt ist feinster ModernRoots der immer aktuell sein wird. Aber wie so oft wurde das Ganze schon vor einigen Jahren geplant, aber bis heute in irgendwelchen Schubläden zurückgehalten, da die Aufnahmen alle erst nach und nach, von 97 bis 2000 entstanden, man sich also Zeit ließ. Da die Hit-Tunes aber nicht länger im Archiv verstauben sollten, wurden die 9 Reggae-Perlen (Frankie Paul, Tolga, Freddie Mc Gregor, Gregory Isaacs, Toyin Adekale, Dutchie Gold, Half Pint) veröffentlicht und nun über reggae4u.de vertrieben. Gregorys Beitrag erschien zwar zuvor schon einmal auf 12inch, aber auf dem vorliegenden One-Riddim-Sampler von Roger&Shorty gibt es eine neue remasterte Version von „Dapper Slapper“ zu hören, die neben Tolgas „Cocaine“ mit zu meinen Favoriten zählt! Echt Hut ab, was hier auf dieser Compilation an Hammer Songs geboten wird. Absolut dicke Tunes! Nur schade, das solche klasse Songs immer erst jahrelang in Verstecken schlummern bevor sie erscheinen. (CW) www.reggae4u.de RIDDIM KEEPAZ - Herb fi bun Ein interessantes, wenn in meinen Augen auch gewagtes Konzept verfolgt der Ludwigshafener Sound Riddim Keepaz: Sie wollen die Massive in Zukunft mit einer Mixtape-Serie versorgen, die sich thematisch ausschließlich auf den Konsum von Ganja beschränken soll. Hinter dem als „Herb Fi Bun“ betitelten Volume 1 verbergen sich auf 80 Minuten komprimierte 77 Tunes quer durch die gesamte Bandbreite des Reggae - von John Holt und Frankie Paul bis hin zu Collie Buddz und Alborosie, Patois und Deutsch, Specials und Remixe, alles sauber und unterhaltsam gemixt. Mein persönliches Highlight ist allerdings die Tatsache, dass die Jungs auch die Grenze zum HipHop überschreiten und den Paradesmokern von Cypress Hill ihre wohlverdiente Nische auf der CD gönnen. Ich bin gespannt, ob und wie die Riddim Keepaz das hohe Niveau der ausgewählten Tunes halten können. (KR) BONGO DISCO mit Dj Oliver Hinter dem Namen Bongo Disco verbirgt sich nicht nur die Hälfte von Silly Walks, sondern auch eine von eben dieser Hälfte organisierte regelmäßige Tanzveranstaltung in Hamburg, bei der - ganz kosmopolitisch und weltoffen, wie Hamburger nun mal so sind - nicht nur Reggae, sondern eine Vielzahl von Musikstilen läuft, die jedoch alle eines gemein haben: Reggae, Kwaito, Zouk, Dancehall, Soca, Merengue, Salsa, Cumbia, Soukouss sind verdammt tanzbar - bei diesem eklektischen Mix, der ebenfalls als Bongo Disco betitelt ist, fackelt selbst der traurigste Stubenhocker nach wenigen Minuten die Tanzfläche ab; da bleibt kein Auge trocken, die Tränen kommen einem allerdings ausschließlich vor Freude über diesen hervorragend gemachten Mix, der eine solche pure und atemlose Energie verströmt, dass ich die gesamte Review in einen einzigen Satz packen musste! (KR) Der Weg der Shisha Die Wurzeln der Shisha reichen bis in das 16. Jahrhundert zu den Osmanen zurück. Von dort verbreitete sich die Shisha in den arabischen Ländern- Noch heute ist sie ein fester Bestandteil der Kultur und hat so manche Region der Welt im Strum erobert. Neben der traditionellen Art Shisha zu rauchen, kann man z.B. auch das Glas mit Whiskey oder Rotwein füllen, um einen besonderen Geschmack zu erhalten. Da dies jedoch auf die Dauer recht teuer wird, genügt sich der Genießer meist mit dem Lieblingsgeschmack seines Tabaks. Im Orient wird die Shisha an besonderen Tagen oder Ereignissen geraucht, dabei werden meist Tee und kleinen Speisen wie Kekse und türkische Süßigkeiten serviert. Dies findet meistens zur Entspannung oder gar zum schlafen in Räumen mit Kissen, Teppiche oder auch Liegen und Matratzen statt. In Deutschland wächst die Beliebtheit der Wasserpfeife immer mehr und wird oft und gerne zum Chillen in Shisha Bars, auf der Wiese oder am Strand benutzt. Als Symbol der Gastfreundlichkeit und Entspannung ist die Shisha auf ihren weiten Weg natürlich auch nach Köln gekommen. Die InOne Crew mit ihren versierten Kenntnissen hat sich für Köln aufgemacht, um uns das Schönste aus der Shisha Welt zu präsentieren. Neben einer (fast) unzählbaren Auswahl an Tabak und Shishas (von 15cm – 1,30m), denkt die Crew auch an die Gesundheit der Raucher- Aktivkohlefiltern schützen vor so manchem Schadstoff. Bei all den Utensilien und Variationen verliert der interessierte Besucher schnell den Überblick – Zum Glück ist die InOne Crew nicht nur nett und gesprächig sondern auch fachlich Kompetent. Immer einen Besuch wert! InOne Habsburger Ring 18-20 50674 Köln (direkt am Rudolfplatz) www.bongobong.de 32 | SUDOKU PARTY | 33 Regular Dates Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen - schickt einfach eine Mail mit den 5 Ziffern an win@ BigUpMagazin.de. Bitte immer 3 Gewinnwünsche angeben! Einsendeschluss ist der 01.10.2007. Gewinnen könnt Ihr 3x Cocoa Tea „Biological Warefare“ Album CD (Minor7Flat5) www.minor7flat5.com 3x VP Festival Paket (Soca Gold Trillerpfeiffen+ Bam Bams + VP Rec. Sampler mixed by Supreme Team) www.vprecords.com 3x Ras Shiloh „Coming home“ Album CD www.rootdown-music.com 3x Nosliw „Mehr davon“ Single www.rootdown-music.com, www.nosliw.de 3x Pekah - „Tuff Gong Blues“ Album CD www.soulfire-artists.de 3x Bassix Riddim Cooperation - „Defender II“ Album CD www.soulfire-artists.de Aachen Donnerstags- Small Axe @ Wild Rover Berlin Dienstags- ReggaeRockers @Careca Bar Donnerstags - Herbclub @ MS Hoppetosse Bielefeld 4th Mittwo- Goodvibez @ Studio 9 Detmold 3rdSamstag- SoundQuake@ Late Night Club Dortmund Montags - Nickel, Pedro, Daniel @ Hisch-Q 3rd Donn- Journey to Jamaice @ Im Keller 1stFreitag- Babylon Night @ Mandigo 1stFreitag- Jamaican Flavours @ Cosmotopia 2&4Freitag- Top Frankin´@FZW 2ndFreitag- Fofo @ Mandingo 2nd- Pott on Reggae @ Hoesch 2&4Samstag- Ska(ndal) @ Hisch-Q Ohne Gewähr! Erlangen 1stFreitag- Mountain High @ Bertos lastFreitag- Champions Bashment @ E-Werk 2ndSamstag- Shaolin Sound@ Omega Essen 1stFreitag- Dacnehall Rockers@ Lighthouse Frankfurt 2ndFreitag- Riddim Wize @ Antagon Halle Halle 2ndFreitag- Bashy Bashy @ Volkspark 1stSamstag- Hotstepper@ La Bim Hamburg Montags- Passa Passa @ Waafenbau Dienstags- Dub Cafe @ Rote Flora(19-23h) Dienstags- Vibez Dancehall @ Souledge 2&4 Diens- Elbsoundation @ Rote Laterne Mittwochs- Silly Walks @ Astra Stube Donnerstags- Caribean Thursday@ Grüner Jäger PARTY | 35 Hamburg 1stFreitag- Rainbow @ Knust 3rdFreitag- Channel 227 @ Bar 227 3rdFreitag- Palm Dancehall @ Knust 1stSamstag- Nuff Vibez @ Souledge 2&4Samstag- Afro @ Shango 3rdSamstag- Junction Club@ Tafalgar 4thSamstag- Ram Jam @ Hafenklang Kassel 2ndSamstag @ Grosse Halle Köln Freitags - Pow Pow @ Petit Prence Samstags- Kingstone @ Studio 672 1stSamstag- Frontline Sound@ All Area Mainz 1st Freitag- Baldread @ Kultur Kassematte Mannheim Montags- Darktales, SoundBarrier @ Liquid Room Mittwochs- v.a. @ S.U.I.T.E Donnerstags- Reggae Night @ Club Genesis Münster Mittwochs- Natural Vibes @ Club Facela 3rdDonnerstags- Chalwa @ Triptychon München Donnerstags Roots & Culture @ Titanic City Freitags- V.A. @ Cantree Club Samstag- Kingstone Club @ Cafe Muffathalle 1stSamstag- Root@ Feierwerk 2&4Samstag- Nicetime@ Pulverturm 4thSamstag- Reggae Attack @ Triptychon Nürnberg Dienstags- Sheng Peng @ Planet Earth 3rdFreitag- More Fire @ Desi 4thSamstag- Bay-Root @ ZBau Saarbrücken 2&4Freitag- Monster Bubbler @ Die Garage Solingen lastFreitag- Jaspora @ Club Getaway Wermelskirchen 2ndDonnerstag- G-Force @ AJZ Wuppertal 1stFreitag Reggae & Dancehall @ Cafe Ada On Tour BOUNDZOUND 10.08.07 L-Echternach - E-Lake Festival 01.09.07 Berlin - IFA Sommergarten 08.09.07 Hannover - XtremeFreakyday 28.09.07 Pforzheim - Campus Fest www.fourartists.com CLUESO 01.09.07 Berlin - IFA Sommergarten OpenAir 06.09.07 Jena - Unicampus 07.09.07 Erfurt - Petersberg www.fourartists.com CULCHA CANDELA 17.08.07 Essen, Essen Original 18.08.07 Lahr, Universal D.O.G. Open Air 01.09.07 Braunschweig, Reggae Nation 28.09.07 Pforzheim, Campus Festival 29.09.07 Wismar, Campus Open Air www.culchacandela.de/ Ohne Gewähr! GENTLEMAN 07.10 München, Zenith 08.10 Kempten, Big Box 10.10 Würzburg, S.Oliver Arena 11.10 Stuttgart, Liederhalle 12.10 Mainz, Phönixhalle 16.10 Saarbrücken, E-Werk 26.10 Köln, Palladium 05.11 Leipzig, Auensee 06.11 Braunschweig, Volkswagen Halle 07.11 Bremen, Pier 2 08.11 Rostock, Stadthalle 13.11 Essen, Grugahalle 14.11 Hamburg, Sporthalle 15.11 Kassel, Messehalle 17.11 Freiburg, Rothaus Arena 19.11 A-Wien, Gasometer 20.11 A-Graz, Helmut List Halle 25.11 Mannheim, Maimarktclub (verlegt vom 18.11.!!) 26.11 Berlin, Arena 27.11 Bielefeld, Ringlokschuppen www.fourartists.com IRIE REVOLTES 02.10 Erlange - E-Werk 04.10 Düsseldorf - Zakk 05.10 Leipzig - Club Vaudeville 07.10 Augsburg - Musikkantine 08.10 Reutingen - Nepomuk 10.10 Prag Lucerna Music Bar 11.10 Göttingen Musa 12.10 Bremen - Zucker 13.10 Amsterdam - Melkweg 15.10 Hamburg - Knust 16.10 Dortmund - FZW 18.10 Freiburg - Jazzhaus 19.10 München - Ampere 20.10 Chemnitz - Talschock 16.11 Berlin - Maria am Ufer www.Irie-Revoltes.com JAMARAM 15.09. CH-Buchs - Krempel 16.09. München - Streetlife Festival 21.09. A-Wien - Szene 22.09. A-Wels - Schlachthof 28.09. Mindelheim 29.09. Amberg - Club Habana 12.10. A-Schruns - Kulturbühne 13.10. München, Muffathalle 19.10. I-Modena - Vibra Club 20.10. I-Trieste - Casa Della Culture 25.10. Göttingen, Musa 26.10. Sarstedt, Juz 27.10. Köln, Underground 29.10. Denzlingen - Juze 03.11. Bischofswerda - East Club 04.11. Potsdam - KenFm 09.11. Altenkunstadt - Nepomuk 10.11. Scheyern - Rock Im Treff 16.11. Ansbach - Kammerspiele 17.11. Weinheim - Cafe Central 25.12. Traunstein - Club Metro www.jamaram.de LEBENSWEGE Macht Alarm Tour 2007 28.09 Köln, Mtc 04.10 Stuttgart, Zwölfzehn 05.10 Tuttlingen, Rittergarten 06.10 Egelsee, Schwarzer Adler 13.10 Siegburg, Casbah 21.12 Bonn, Brückenforum www.lebenswege.com NOSLIW 25.08.07 - Waltrop, Parkfest 01.09.07 - Neuss, Greyhound Pier 1 @ 7 Seals Reggae Indoor Festival backed by The Magnetics www.nosliw.de Pekah (a.k.a. Pierpoljak) 21.09. Berlin - Popkomm Reggae Festival PowPow 08.09. Netherland, Keytown, tbc 14.09. Köln, Petit Prince 15.09. Hannover , tbc 21.09. Köln, Petit Prince 21.09. Wien, Volksgarten 22.09. Wuppertal, U-Club 28.09. Köln, Petit Prince 28.09. Frankfurt, O25 29.09. Schweiz, Zürich, Tonimolkerei www.powpow.de SANTERIA & The Porn Horns 08.09. Ingolstadt - Open Flair 16.09. München - Streetlife Festival 21.09. A-Innsbruck - Treibhaus 22.09. Regensburg - Privatfest 24.10. Marburg - KfZ 25.10. Augsburg - Mahagoni Bar www.soulfire-artists.de 38 | PARTY Events & Specials 15.09 Köln - Stamina Sound + Conjahs Fiyah @ Sky Beach Club Cologne 16.09 Bremen - Reggae Nights - Roots Ashanti, El Niño Storm, Freedom Sound, Deichdread special @Ostkurvensaal Weserstadion 26.09 Leipzig - Austria United!! KeenTunez lgs. HotSteppa 22h 3€ @Distillery 20.09 Berlin - Herbclub - Lou Large & Simon (Soundbless), special guest: SIMON (Soundbless) @ MS Hoppetosse 22h:4€ 21.09 Augsburg - Irie Riddim Sound @ Mahagoni Bar „Musikclub“ Berlin - Popkom Reggae Festival @ RAW Temple : Pekah aka Pierpoljak (Fr), Big Famili (Fr), Open Season (Ch), Tiger HiFi, Super Fly longsite Local Heros, Junkyard Productions (Dk), Kaya, Sunrise Tribe, Jahranimo (Can), Monsieur Lézard (Fr), Smiley (NL), Easy Flex, Traffic Light Soundsystem, Sammy Dread (Jam/D), Winjy Lion, Selecta G, Triple D., Mystic Roots (Ru/D), Selecta G, Triple D., Sammy Dread (Jam/D), Winjy Lion, Easy Flex, Traffic Light Darmstadt - Radical Sunflowers, Dynamight Sound, @ Bes. Knabenschule Frankfurt A.M. - Alozade @ Mokambo Köln - Rufftone Sound, Soundessence, @ Lurple Club 22h 5€ Köln - BamBam Babylon Bajasch @ Tsunami Leipzig - PluggEen @ Distillery Tübingen - Skaff-Links (JAP) Ska-Jazz und Swing@ Epplehau Heidelberg - Soundclash pt3(45 clash) - Cosmohouse vs Soundbless vs Shake A Dem @ Schwimmbad Musik Club 19.09 Ohne Gewähr! Stuttgart - Alozade @ Zollamt 27.09 Berlin - Herbclub : Lou Large & Simon (Soundbless), Winjy Lion @ MS Hoppetosse 22h 4€ 28.09 Aachen - SoundCLASH - tba @ König Keller Saarbrücken - Locco Vibez @ KiTu Klub Berlin - Barney Millah, Fling-a-stone, Mash Up Crew @ Geburtstagsklub Erlangen - Kanga Roots , Mangotree @ E-Werk 22.09 Berlin - DHM Linkup 2007 : Soundbless Sound, Rise And Shine, SWS Sound, Jammer Collective & Guests, MashUp Crew, Massaya Soundsystem, Hakuna Matataa, Bushfire Sound, Soul-Force, King Kong Sound, RunDem Sound, Rebel Rock & General Schoppe, Dopewalka, Spruddy One Hamburg - Inna di dance - Juggla´z Birthday Bash” with Talawah Sound & Renaissance 29.09 Disco (JA) @ Mandarin Kasino Hamburg - Treasure Isle Dancehall - X-TA-C 4x4(UK) Kanga Roots @ Waagenbau Reutlingen - Mellow Mark & Ruffcats Feat. 02.10 Pyro @ Cafe Nepomusik Köln - PowPow, Conjahs Fiyah Soundsystem + tba @ Petit Prince Pforzheim - Campus Festival : Silbermond, Revolverheld, Culcha Candela, Boundzound und weitere Acts @ Tiefenbronner Straße Celle - Ghetto Force Sound @ Vanity Kiel - Soulfire HiFi, Shake a Leg @ Luna Club Dortmund - No Te Va Gustar @ FZW Hamburg - Silly Walks @ Waagenbau 40 | PARTY 02.10 Hamburg - I Fire Band & Dubtari @ Lola REPORT | 41 20.10 Leipzig - Zion Train „Live As One“ Tour 2007 @ Open Air 05.10 Essen - One Mission Sound , Szone Circle Sound @ Jamaica Lounge for FREE Mannheim - Island Refreshers+ guest @ Suit Hamburg - Mono & Nikitaman, Royal Flash, Fiyahtalk Sound@ Hafenklang Hamburg - ‚I-Fire Band & Dubtari @ Lola 21h 26.10 Berlin - Connected Sound - Reggae Night @Kesselhaus 13.10 Wemigerode - Benefiz Reggae Jam, Sachsen- 03.11 Anhalt : Mystic Dan & Singin´Gold feat. Gangdalero Crew, MacoRas, Bassguerilla, Longfingah, Dreadeye*** Sounds: I Soul Reggae Sound, Conjahs Fiyah Soundsystem, Selecta Jahmike 16.11 @ Clubhouse myspace.com/baobabevents Potsdam - Ohrbooten @ Schinkenhalle Hamburg - Manu Chao @ Sporthalle HH 19.10 Hamburg - Heavy Dub Part III” Rote Flora Berlin - Born fi Burn Clash Vol.5 - Sensi Movement vs Rocketeer @ Geburtstagsclub Erlangen - Rainbow Warrior, Mangotree @ E-Werk 06.10 18.10 Düsseldorf - Riddim Soundclash - Rodigan vs Sentinel vs Black Scorpio @ Stahlwerk Würzburg - Ohrbooten @ AKW 17.11 The Community! IrieItes.de, Nuff-Vibez.de, Reggaenode.de, Punkyreggae.de, Irie-Beats.de, Reggaestation.de und jetzt auch Big Up! Magazin Nachdem es unzählige kleine Foren im Land gibt, die mehr oder weniger frequentiert besucht werden oder etwas größere, bei denen das Schreiben in Foren oft mit Chatrooms verwechselt wird, haben sich mittlerweile insgesamt 6 Internetseiten zu einem gemeinsamen Forum zusammengetan... Dabei sind drei überregional agierende Seiten (www.irieites.de, www.reggaenode.de und www.bigupmagazin.de, www.reggaestation.de) sowie drei regional aktive Seiten (www.nuff-vibez. com, www.punkyreggae.de, www.irie-beats.de, ). Rein geografisch ist damit zwischen Hamburg und Oberbayern der Bogen geschlagen. Thematisch erhoffen wir uns, dass viele anregende Diskussionen, bedeutende Hinweise auf Veröffentlichungen, Neuentdeckungen und Internetlink-Tipps erfolgen. Auf Chatgeschwafel wird kein Wert gelegt. CommUnity! - weil‘s nur gemeinsam voran geht. Hamburg - Raggabund meets Babacools @ Knust Kiel - 8 Years of Soulfire HiFi- Punchline, Day clean, Hotta Music, Catchy Record @ Pumpe Köln - Kill or be Killed CLASH! Warrior Sound vs Soundbwoys Destiny vs Ruffpack vs Herba-lize-it Gloria Theater - Cologne 12/15€ 22:30h Host/Warmup: Pow Pow Movement www.myspace.com/killorbekilled2007 Party Kalender! Neben dem Forum hat sich Big Up! auch mit dem IrieItes Partykalender zusammen geschlossen. Party eintragen ohne Anmeldung möglich, Dates werden dann von einem Moderator freigeschaltet. Alle eingetragenen Partys werden in das Magazin übernommen. www.BigUpMagazin.de 42 | IMPRESSUM Zum Abschluss noch etwas in eigener Sache: - Alle Party Dates die ihr bei www.BigUpMagazin.de eintragt, werden in das Heft übernommen! - Falls Ihr Big Up! unterstützen möchtet, freuen wir uns über Eure Kontaktaufnahme: - Leserbriefe, Beiträge oder Feedback bitte an ichwill@BigUpMagazin.de senden. Impressum Big Up! Magazin Kontakt: www.BigUpMagazin.de Steinmetzstr 11, 51103 Köln Tel.: 0177 / 1852943 (Bastian) E-Mail: info@BigUpMagazin.de Grafik & Layout: Klaus Riebeth, Bastian Eckhardt, Nadine Helfenbein, Johannes Stahl. Web: Bastian Eckhardt, Miguel Gomes Auflage: Special Service: Redaktion: Druck: 10.000 Stück - Gratis Chris Weber, Klaus Riebeth, Bastian Eckhardt, Yasmin Abdel Nabi, Mustafa Sachsenhausen, Florian Schlottner, Philipp Tann, Simone Marie Dinger, Daniel Bergmann, Angie Riecks, Rutha Debesai, Ermis Panagopoulos, Max Bauer, Andi Bäumler Fotos: Corinna Arndt, Chris Weber, Bastian Eckhardt. Foto Nosliw von julian Schmidt Reggaephotos.de Gabi Deneke, Simone Heidgen, Rutha Debesai Flyeralarm, 97259 Greußenheim. Alle Angaben ohne Gewähr! Keine Haftung für unverlangt eingesandtes Foto/Textmaterial. Texte geben die Meinung unserer Autoren wieder, nicht aber unbedingt die des Herausgebers bzw. der Redaktion. Anzeigen: anzeigen@BigUpMagazin.de Big Up! Nr.7 erscheint Mitte November Anzeigen müssen bis zum 01.10 bei uns sein. Danke an alle Mitwirkenden!!