PH INSIDE WIKILEAKS
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PH INSIDE WIKILEAKS
Mit Benedict Cumberbatch, Daniel Brühl, Anthony Mackie, David Thewlis, Alicia Vikander, Peter Capaldi, Carice van Houten, Dan Stevens, Stanley Tucci und Laura Linney, sowie: Moritz Bleibtreu, Edgar Selge, Axel Milberg, Alexander Beyer, Anatole Taubmann u.v.m. Produzenten Steve Golin, Michael Sugar Drehbuch Josh Singer nach „Inside WikiLeaks” von Daniel Domscheit-Berg und „WikiLeaks” von David Leigh und Luke Harding Regie Bill Condon Kinostart: 31. Oktober 2013 Länge ca. 128 min Im Verleih der Inhaltsverzeichnis KURZINHALT & PRESSENOTIZ 3 ÜBER DIE PRODUKTION 3 AUF DER JAGD NACH EINER UNVOLLENDETEN GESCHICHTE 5 DER AUFMÜPFIGE: JULIAN ASSANGE 10 DER AUSSTEIGER: DANIEL DOMSCHEIT-BERG 12 WELTWEITE REAKTIONEN: DIE NEBENDARSTELLER 14 EIN DREH WIE IM LAUFSCHRITT 15 INFORMATIONEN SICHTBAR MACHEN: DIE SUBMISSION PLATFORM 16 DIE WIKILEAKS-CHRONOLOGIE 19 DIE DARSTELLER 22 BENEDICT CUMBERBATCH (Julian Assange) 22 DANIEL BRÜHL (Daniel Domscheit-Berg) 22 ANTHONY MACKIE (Sam Coulson) 23 DAVID THEWLIS (Nick Davies) 24 ALICIA VIKANDER (Anke) 25 PETER CAPALDI (Alan Rusbridger) 25 CARICE VAN HOUTEN (Birgitta Jónsdóttir) 26 DAN STEVENS (Ian Katz) 27 STANLEY TUCCI (James Boswell) 27 LAURA LINNEY (Sarah Shaw) 29 DIE FILMEMACHER 30 BILL CONDON (Regie) 30 STEVE GOLIN (Produzent) 30 MICHAEL SUGAR (Produzent) 31 JOSH SINGER (Drehbuch) 32 RICHARD SHARKEY (Executive Producer) 32 PAUL GREEN (Executive Producer) 33 JEFF SKOLL (Executive Producer) 33 JONATHAN KING (Executive Producer) 33 TOBIAS SCHLIESSLER (Kamera) 34 MARK TILDESLEY (Produktionsdesign) 34 VIRGINIA KATZ (Schnitt) 35 SHAY CUNLIFFE (Kostüm) 35 CARTER BURWELL (Musik) 36 KONTAKTE 37 2 Die erste Gewalt: Klerus/ Regierung Die zweite Gewalt: Adel/ vermögende Oberschicht Die dritte Gewalt: Bürger/ Arbeiter Die vierte Gewalt: Presse/ Medien Die fünfte Gewalt: All jene, die die anderen Gewalten im Zaum halten wollen – zuletzt als Whistleblower, Watchdogs oder Bürgerjournalisten definiert... und WikiLeaks KURZINHALT & PRESSENOTIZ 2010 veröffentlichte eine Webseite, die sich dem Schutz von Whistleblowern verschrieben hatte, eine ganze Lawine geheimer US-Unterlagen, die ein Zeitalter der aufgedeckten Staatsgeheimnisse und explosiven Nachrichten-Enthüllungen auslöste. Der auf wahren Ereignissen basierende dramatische Thriller INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT erzählt nun von den Versuchen, die Täuschungen und Korruptionen der Mächtigen offen zu legen, die jenes kleine Internet-Startup in die am heftigsten debattierte Organisation des 21. Jahrhunderts verwandelte. Die Geschichte beginnt, als sich WikiLeaks-Gründer Julian Assange (Benedict Cumberbatch) und sein Kollege Daniel Domscheit-Berg (Daniel Brühl) zusammentun, um aus dem digitalen Untergrund heraus die Privilegierten und Mächtigen dieser Welt zu überwachen. Mit minimalsten Mitteln entwerfen sie eine Internet-Plattform, die es Whistleblowern erlaubt, anonym jene Daten zu veröffentlichen, die dunkle Regierungsgeheimnisse und Industrieverbrechen ans Licht zerren. Schnell decken sie mehr Nachrichten auf als die bekanntesten Medien der Welt. Doch als Assange und DomscheitBerg Zugang zur größten Ansammlung vertraulicher Geheimdienst-Dokumente in der USGeschichte bekommen, überwerfen sie sich über eine der entscheidenden Fragen unserer Zeit: Welche Bedeutung haben Geheimnisse in einer freien Gesellschaft? Und welche Folgen hat es, sie zu enthüllen? INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT wird präsentiert von DreamWorks Pictures und Reliance Entertainment in Zusammenarbeit mit Participant Media und wurde produziert von Steve Golin und Michael Sugar. Regie führte Bill Condon (KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX, DREAMGIRLS, BREAKING DAWN – BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT). Als ausführende Produzenten zeichnen Richard Sharkey, Paul Green, Jeff Skoll und Jonathan King verantwortlich. Das Drehbuch stammt von Josh Singer („Fringe“, „The West Wing“), basierend auf den Büchern „Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Webseite der Welt“ von Daniel Domscheit-Berg und „WikiLeaks – Julian Assanges Krieg gegen Geheimhaltung“ von David Leigh und Luke Harding. Weitere Rollen spielen Anthony Mackie, David Thewlis, Alicia Vikander, Peter Capaldi, Carice van Houten und Dan Stevens sowie Stanley Tucci und Laura Linney. ÜBER DIE PRODUKTION „Es wird womöglich Jahrzehnte dauern, bis wir wirklich verstanden haben werden, welche Bedeutung WikiLeaks tatsächlich für unsere Gesellschaft hatte und wie die Organisation den Informationsfluss revolutioniert hat. Die Ereignisse sind ja noch lange nicht abgeschlossen, deswegen ist es nicht das Ziel des Films, ein zusammenfassendes Urteil über das Thema zu fällen. Wir haben viel mehr versucht, eine Geschichte zu erzählen, die die 3 Herausforderungen der Transparenz auslotet und – hoffentlich – die von WikiLeaks ausgelösten Diskussionen belebt und bereichert.“ -- Bill Condon, Regisseur Jede Generation bringt einen Rebellen hervor, der die Spielregeln der Macht verändert und dabei zu etwas Größerem als er selbst wird - für die einen zu einem visionären Symbol der Hoffnung, für die anderen zu einem gefährlichen Staatsfeind. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts tauchte ein solcher in der Gestalt von Julian Assange und seiner bahnbrechenden, Informationen verbreitenden Organisation WikiLeaks auf. Gegründet wurde WikiLeaks 2006 als gemeinnütziges Unternehmen, das es sich zur Aufgabe machte, geheimes und potentiell umstürzlerisches Informationsmaterial von anonymen Quellen unter der Verwendung von hochmoderner Kryptographie-Technologie zu veröffentlichen. Assange und seine Mitstreiter erschütterten so das festgefahrene System der Nachrichtenerfassung, übertrumpften die Mainstream-Medien und versetzten jene an den Hebeln der Macht in Rage. Doch dann wurde Assange selbst zur Nachricht: Als unter der Führung von WikiLeaks 2010 die bislang größte Sammlung geheimer Regierungsakten an die Öffentlichkeit gelangte, trat damit auch Assange ins gleißende Rampenlicht, wo er wahlweise als Held oder Bösewicht, als Journalist oder einfach nur als verschlossen-zurückhaltender Mann wahrgenommen wurde. Bis heute stehen Assange und WikiLeaks im Zentrum glühender Debatten darüber, wo unsere Gesellschaft die Grenzen zieht zwischen Offen- und Sicherheit – und wer über den Verlauf dieser Grenzen entscheiden darf. Diese Diskussionen werden nicht zuletzt immer dann wieder neu entfacht, wenn brisante Informationen, die ebenso Welt verändernd wie gefährlich sein können, ans Tageslicht kommen, so wie zuletzt etwa im Falle Edward Snowdens. Brach also WikiLeaks 2010 mutig eine Lanze für die Demokratie und die Gerechtigkeit, in dem der breiten, lange im Dunkeln gelassenen Öffentlichkeit ermöglicht wurde, Einblick in die unter Verschluss gehaltenen Aktionen von Regierungen und Konzernen in den Grauzonen des Rechts zu erhalten? Oder öffnete die Organisation damit die digitalen Schleusen für leichtsinnige Enthüllungen, die Menschen und ganze Nationen in unberechenbare Gefahren bringen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des ersten großen Spielfilms, der sich mit dem Phänomen WikiLeaks auseinander setzt. Regisseur Bill Condon untersucht sie in einem rasanten, kaleidoskop-artigen Porträt unseres informationsversessenen Zeitalters, ohne vorzugeben, dass es zum jetzigen Zeitpunkt irgendwelche endgültigen Antworten geben könnte. Vielmehr verwandelt er die Geschichte vom Aufstieg WikiLeaks‘ von einer anonymen Hacker-Bewegung zu einer gewichtigen Figur auf dem Spielbrett der Weltpolitik in einen packenden Politthriller, ein Drama über Freundschaft und Betrug sowie in das zum Nachdenken anregende Porträt einer Welt, in der elektronische Kommunikation gleichzeitig Erlösung und Bedrohung sein kann. Obwohl sich ein Großteil der Handlung auf einer Vielzahl von Bildschirmen abspielt – in Tweets, Chat-Protokollen, SMS-Nachrichten und jeder Menge Code-Strängen –, entfaltet Condon dennoch eine schonungslos menschliche Geschichte über feurige Ideale, die mit der dornigen Realität aufeinanderprallen. Wie bei allen noch nicht abgeschlossenen Geschichten über Erfindungen und Veränderungen gibt es selbstverständlich auch über den Aufstieg von WikiLeaks viele verschiedene, sich oft widersprechende Versionen. Genau aus diesem Grund pocht Condon darauf, dass INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT nur eine Sicht auf jene 4 umstrittenen Ereignisse darstellt, die selbst von denen, die daran beteiligt waren, ganz unterschiedlich bewertet werden. „Bei diesem Thema ist sich im Grunde niemand einig“, erkärt Condon. „Das berücksichtigend wollten wir vor allem einen Spielfilm drehen, der echte Diskussionen über die Themen auslöst, die in diesem Teil der Geschichte von WikiLeaks eine Rolle spielen. Wir hatten weder vor, einen Anti-WikiLeaks-Film zu drehen noch einen Pro-WikiLeaks-Film. Wir wollten einfach ganz genau hinsehen, wie und warum WikiLeaks so viele erstaunliche Dinge erreicht hat. Aus diesem Grund haben wir entschieden, verschiedene Standpunkte zu zeigen, viele Fragen aufzuwerfen und es dann jedem selbst zu überlassen, eigene Schlüsse zu ziehen.“ Obwohl der Film auf zwei der detailreichsten Ausführungen basiert, die über WikiLeaks bislang erschienen sind, erweiterte Condon den Rahmen des Films noch zusätzlich. Das Ergebnis ist eine Vielfältigkeit in den Perspektiven. Es gibt die von Daniel Domscheit-Berg als frühem Bewunderer, der schließlich Assange Verantwortungslosigkeit vorwerfen wird; die der US-Diplomaten, deren heikle Arbeit und ortsansässige Agenten durch die unerwarteten WikiLeaks-Enthüllungen in Gefahr gerieten; die der Journalisten, die immer wieder mit Assange aneinander gerieten im Bemühen, die WikiLeaks-Dokumente auf professionell abgesicherte Weise in Schlagzeilen machende Artikel zu verwandeln. Und auch jene auf Assanges eigenen Worten basierende Sicht, mit der er für die reine Freiheit der Information kämpfte und davor warnte, selbst zum Opfer von regierungsgesteuerten Schmierkampagnen zu werden und darauf verwies, dass bislang kein Beweis erbracht werden konnte, dass auch nur eine einzige Person durch die WikiLeaks-Veröffentlichungen zu körperlichem Schaden gekommen sei. Vor allem aber ist INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT ein Werk cineastischer Fiktion, keine reine Wiedergabe historischer Fakten. Ereignisse wurden komprimiert, verschiedene reale Figuren zu einzelnen Filmcharakteren verschmolzen. Und natürlich setzten die Filmemacher ganz auf ihre eigene Vorstellungskraft und Interpretation, um den schwer fassbaren Assange und seine Privatgespräche für ein fesselndes Kinoerlebnis auf die Leinwand zu bringen. „Dieser Film ist keine Dokumentation und will auch keine sein“, gibt Condon zu Protokoll. „Es gibt bereits eine Reihe guter Dokumentationen über WikiLeaks und weitere werden ohne Zweifel folgen. Wir wollten etwas anderes. Uns ging es darum, einige der großen Anliegen zu verhandeln, die WikiLeaks auf die weltweite Tagesordnung gesetzt hat und gleichzeitig unser Publikum auf eine emotionale Reise mit einer der faszinierendsten Figuren unserer Zeit zu schicken. INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT zeigt nur einen Teil der Geschichte um WikiLeaks und davon wiederum nur eine Interpretation. In der Zukunft wird diese Geschichte sicherlich noch um etliche weitere Kapitel ergänzt werden und genau das macht die Sache so aufregend.“ AUF DER JAGD NACH EINER UNVOLLENDETEN GESCHICHTE Wie erzählt man eine Geschichte, die sich noch weiterentwickelt und verändert, während man sie erzählt? Wie strickt man eine dichte Erzählung aus Geheimnissen, komplizierten Persönlichkeiten, technologischer Zauberei und so elementaren, aber flüchtigen Konzepten wie Information, nationale Sicherheit und Redefreiheit? Diese Fragen beschäftigten die Filmemacher zu Beginn von INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT. Seinen Ursprung nahm das Projekt kurz nachdem DreamWorks die Rechte an Domscheit-Bergs Buch „Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Webseite der Welt“ erwarb. Assange und andere haben die Korrektheit des Buches mehrfach bestritten, doch es ist bis heute die Haupt-Insiderquelle über den faszinierenden 5 Aufstieg von WikiLeaks. Außerdem spiegelt es Domscheit-Bergs eigene Einblicke in Assanges Persönlichkeit und seine weltanschaulichen Ideale wider, ganz zu schweigen von der Art und Weise, wie er mit der immensen Verantwortung umging, mit seiner Webseite plötzlich im Besitz von hunderttausenden hoch sensiblen Geheimunterlagen des US-Militärs zu sein. Die Produzenten Michael Sugar und Steve Golin von Anonymous Content brachten das Buch – mit all den von ihm aufgeworfenen Fragen zu WikiLeaks und darüber, wem man in einer Geschichte mit so vielen Figuren und politischen Standpunkten überhaupt trauen kann – zu Drehbuchautor Josh Singer, der vor allem für gefeierte Fernsehserien wie „The West Wing“ oder „Fringe“ bekannt ist. Sie waren sich sicher, dass er dazu in der Lage sein würde, sowohl die Elemente der Jugendkultur in der Geschichte zum Vorschein zu bringen als auch dem komplizierten Geflecht gegensätzlicher Standpunkte Herr zu werden. Auch einen Regisseur hatten die beiden sofort im Sinn: Bill Condon, dessen Filme von dem mit dem Oscar® prämierten Drama GODS AND MONSTERS (1998) über erfolgreiche Kinomusicals wie CHICAGO (2002) (ausgezeichnet unter anderem mit dem Oscar® als Bester Film) und DREAMGIRLS (2006) bis hin zum Blockbuster-Franchise TWILIGHT reichen. Gerade diese Vielseitigkeit und die dabei unter Beweis gestellte Intelligenz überzeugten Sugar und Golin davon, dass er der Richtige für den Job sei. „Bill war von Anfang an der ideale Regisseur für unseren Film, denn er ist jemand, der in Beziehungen auch die feinsten Nuancen einfangen und gleichzeitig enorm relevante Geschichten erzählen kann“, führt Sugar aus. „Er hatte das Gespür dafür, aus einem ganz bestimmten Zusammenhang heraus auf die Geschichte von WikiLeaks zu schauen – und zu zeigen, dass sie, wie im Falle von so vielen der einflussreichsten Erfindungen der Welt, mit einer bemerkenswerten Idee und einer sehr menschlichen Beziehung begann.“ „Abgesehen davon hat er einfach unglaublich viel Erfahrung“, ergänzt Golin. „Ich glaube nicht, dass wir mit einem weniger erfahrenen Regisseur den Film auf diese Art und Weise hätten drehen können. Denn der Film passt ja in keine Schublade. Er ist eine Art Thriller, aber gleichzeitig auch ein Drama und eine Moralgeschichte über das Hin- und Hergerissen sein zwischen Richtig und Falsch. Bill hat genau das richtige Händchen für eine solche Mischung.“ Condon selbst hatte von Beginn an eine ganz konkrete Vision für den Film: „Für mich stand er immer in der Tradition des Journalismus-Thrillers, eines meiner liebsten Genres. Auch hier geht es darum, auf der Jagd nach der großen Story zu sein und dabei immer denen einen Schritt voraus zu sein, die nicht wollen, dass man an diese Geschichte herankommt. Dadurch entsteht die Spannung wie in einem Krimi. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Menschen zwar womöglich schon viel über WikiLeaks gehört und gesehen haben, aber eben noch nie genau diese Geschichte, noch nie aus dieser sehr persönlichen Perspektive, die einen mitten ins Zentrum der Ereignisse versetzt.“ Unterdessen stürzte sich Singer in seine ausufernde Recherche und nahm sich Assanges alles andere als geradlinige Vergangenheit vor. Der Drehbuchautor beschäftigte sich mit seiner scheinbar einsamen Kindheit, in der sich seine Mutter einer australischen Sekte namens ‚The Family‘ anschloss, und mit den Hacker-Abenteuern seiner Jugend unter dem Pseudonym Mendax. Damals wäre Assange beinahe im Gefängnis gelandet, hätte nicht der zuständige Richter erkannt, dass sich der Teenager nur aus intellektuellem Nervenkitzel in die Seiten des Pentagons und anderer Behörden gehackt hatte. Doch natürlich setzte sich Singer auch mit Assanges letztlich nicht abgeschlossenem Studium in den Fächern Mathematik, Physik und Philosophie an einer australischen Universität sowie seiner katalytischen Entscheidung, seine meisterlichen Verschlüsselungs-Talente für den Kampf um soziale Gerechtigkeit einzusetzen, auseinander. 6 Er traf sich mit Insidern und einer ganzen Bandbreite führender Denker, um mit ihnen über WikiLeaks zu sprechen, flog für ausführliche Gespräche mit Domscheit-Berg nach Berlin und nach London, um den Erzählungen der Journalisten vom Guardian zu lauschen und skypte mit der isländischen Parlamentarierin Birgitta Jónsdóttir. Er las endlose Blog-Einträge, die sich mit Assange auseinandersetzten und traf sich außerdem mit den Rechtswissenschaftlern Lawrence Lessig und Jonathan Zittrain sowie P.J. Crowley, einem ehemaligen Mitarbeiter des US-Außenministeriums (der im Zuge einiger umstrittener Aussagen bezüglich der Behandlung Bradley Mannings zurückgetreten war). Ebenso traf er Nicholas Lemann, den ehemaligen Dean der Columbia School of Journalism, Ethan Zuckerman, den Leiter des MIT Center for Civic Media, diverse Transparency-Aktivisten, Mitglieder der Hacker-Community und viele andere. All diese Begegnungen flossen in die komplexe Mischung seiner Erzählung ein. „Ich fing an, die Geschichte vor allem im Spiegel einer der faszinierendsten Fragen unserer Zeit zu betrachten: Welche Informationen sollten öffentlich sein – und welche nicht?“, berichtet Singer. „Gleichzeitig erkannte ich natürlich, dass dies die Geschichte eines Mannes ist, der in eine Bewegung hineingezogen wird, die die Welt verändern könnte, aber eben auch lernen muss, dass das Verändern der Welt seine ganz eigenen Gefahren birgt.“ Sogar die Recherche selbst blieb nicht ohne Risiken. Nicht nur wurde Singers eigener Computer von einem anonymen Hacker infiltriert, auch das FBI befragte den Drehbuchautor, nachdem sein Name scheinbar im Zuge einer chinesischen Hacker-Ermittlung aufgetaucht war. „Das war ein bisschen unheimlich“, gesteht Singer. „Aber es hat mir auch geholfen, über Paranoia zu schreiben. Ich habe gemerkt, dass es unter solchen Umständen vielleicht gar nicht so verrückt ist, irgendwann unter Verfolgungswahn zu leiden.“ Als Singer und Condon mit ihrer Zusammenarbeit begannen, knüpften sie sich umgehend die eher brüchige Freundschaft zwischen Julian und Daniel als Herzstück des Films vor. „Josh ist ein wunderbarer Autor und als wir uns auf die Geschichte von Daniel und Julian konzentrierten, sahen wir sie bald als eine Art in die Brüche gegangene Liebesgeschichte“, erinnert sich Condon. „Man hätte gleich mehrere Filme aus diesem Material machen können“, fügt Singer hinzu. „Aber wir mussten uns für eine entscheiden und letztlich war die von Daniels Weg an der Seite von Julian diejenige, die uns am zugänglichsten erschien. Das ist eine sehr universelle Geschichte: die eines Idealisten, der seinen Prinzipien folgt, nur um mitzuerleben wie sie zerstört werden. Doch gleichzeitig haben wir immer versucht, die Stärke und Wichtigkeit von Julians Ideen zum Thema Transparenz von der Geschichte über den Konflikt der beiden Freunde getrennt zu betrachten.“ Die Frage, mit der Domscheit-Berg im Film ringt, ist die gleiche, vor der auch der Rest der Welt noch immer steht: Wer genau ist Julian Assange? Einfache Antworten lassen sich darauf nicht finden. Ohne Frage ist er ein Mann seiner Zeit. Manche nennen ihn den ultimativen „Cyberpunk“, ein Begriff, der in den Achtzigerjahren geprägt wurde, um jemanden zu beschreiben, der moderne Codierungs-Technologien zum Zwecke gesellschaftlicher Veränderung, zur Bloßstellung ungerechter Systeme oder zur Umkehr des Status quo zugunsten von „Datenschutz für die Schwachen und Transparenz für die Mächtigen“ einsetzt. Assange selbst scheint sich mit diesem Bild identifizieren zu können, schließlich schrieb er einmal: „Jedes Mal, wenn wir Ungerechtigkeit erleben und nicht eingreifen, erziehen wir uns selbst dazu, in solchen Fällen passiv zu bleiben und verlieren so mit der Zeit sämtliche Fähigkeiten, uns selbst und unsere Lieben zu verteidigen.“ Doch für Singer wirft Assanges Glauben an diese stärkste Form der Meinungsfreiheit genauso viele moralische Fragen auf wie sie adressiert: „Es gibt ohne Frage Situationen, in 7 denen wir als Bürger viel besser darüber informiert sein müssten, was vor sich geht. Aber die Frage ist natürlich, wer darüber entscheidet, welche Informationen nach außen gelangen. Kann man allen Informationen trauen? Genau diese Frage treibt den Film voran.“ Als Assange WikiLeaks 2006 aus der Taufe hob, hatten Menschenrechtler, Dissidenten und Whistleblower erstmals eine Plattform um ohne Angst vor Verfolgung die Verbrechen von Regierungen und Unternehmen offen zu legen. So wurde die Organisation nicht nur schnell zu einer brandheißen Nachrichten-Quelle, sondern auch ein weltweiter Störfaktor, der den gewohnten Gang der Dinge für Banker, Politiker und Wirtschaftsbosse ins Stocken brachte. Geheimnisträger auf der ganzen Welt gerieten in Alarmbereitschaft, als WikiLeaks so unterschiedliche Dokumente wie einen somalischen Erschießungsbefehl, Schweizer Geldwäsche-Unterlagen, Beweise für massive Korruption in Kenia, Dienstanweisungen aus Guantanamo Bay, Belege für einen Nuklearunfall im Iran, die Chronik der illegalen GiftmüllEntsorgung an der Elfenbeinküste oder Beweise für massives Fehlverhalten der Banken in Island veröffentlichte. Bald nannten die ersten Assange den „James Bond des Journalismus“. Die britische Tageszeitung The Guardian bezeichnete WikiLeaks als „nicht zurückverfolgbare und unzensierbare Leaking-Maschine“. Doch so hoch die Einsätze bereits damals waren, betrat WikiLeaks die wahre Gefahrenzone erst 2010, als ein anonymer Kontakt Zugang zu einem echten „Mega-Leak“ anbot: Eine schier unvorstellbare Ansammlung hoch sensibler militärischer und diplomatischer US-Akten (darunter 91.000 Dokumente aus dem Afghanistan-Krieg, 400.000 aus dem Irak-Krieg und 251.287 Depeschen über Diplomatieund Geheimdienst-Missionen auf der ganzen Welt) wie sie so noch nie in zivile Hände geraten waren. Nun sah sich WikiLeaks mit einem Mal niemand anderem als der US-Regierung als Gegner gegenüber – und die Ereignisse überschlugen sich. Schon wenig später wurde der ArmySpezialist Bradley Manning im Irak als Verräter der Informationen verhaftet. Denn obwohl die Einsendungs-Plattform von WikiLeaks tatsächlich sicher war, hatte Manning sich gegenüber dem Hacker Adrian Lamo als Informant geoutet und damit genau jene Art der Enthüllung provoziert, die WikiLeaks eigentlich verhindern wollte. Gleichzeitig zeichneten die USA ein Feindbild von WikiLeaks als großer Gefahr für Geheimdienstquellen, ohne dass überhaupt eindeutig geklärt wurde, ob Assanges Organisation überhaupt gegen US-Gesetze verstoßen hatte. War WikiLeaks also eine neue Medienform, die deswegen durch das Verfassungsrecht auf freie Meinungsäußerung geschützt war? Oder doch eher so etwas wie eine neuartige, staatenlose Spionage-Organisation, die Geheimunterlagen ohne Rücksicht auf die Folgen für beteiligte Personen veröffentlichte? Für viele unterstreicht der Erfolg von WikiLeaks das Versagen der etablierten Presse – der vierten Gewalt – beim Stellen der schwierigen, aber notwendigen Fragen über die Macht, die eine Demokratie lebendig halten und vor Tyrannei schützen. Eine Presse, die in den Augen vieler zu freundlich zu den Eliten geworden war, zu eng verknüpft mit finanziellen Interessen und zu langsam im Umgang mit einer elektronischen Welt, in der WikiLeaks immer einen Schritt voraus zu sein schien. Aus diesem Grund bezeichneten die ersten WikiLeaks bald als die fünfte Gewalt. „Die fünfte Gewalt bezieht sich letztlich auf den Aufstieg eines neuen Bürger-Journalismus im InternetZeitalter“, sagt Condon. „Aber damit verknüpft ist natürlich eine der großen Fragen, die unser Film stellt: Wenn nun auch die Bürger die Nachrichten öffentlich machen und verbreiten können, wer sorgt dann dafür, dass diese Nachrichten auch der Wahrheit entsprechen? Das war bislang die traditionelle Rolle der vierten Gewalt, doch das Finden der Wahrheit braucht Zeit und kostet Geld, was viele Medienorganisationen heute beides nicht mehr haben.“ 8 Singer, der stundenlang mit Journalisten und Wissenschaftlern über die rasanten Veränderungen der Medienlandschaft und deren Folgen für den investigativen Journalismus gesprochen hat, stimmt zu, dass WikiLeaks eine eklatante Lücke gefüllt hat: „In den letzten Jahren sind uns viele Zeitungen und tausende Journalisten verloren gegangen. Darunter hat natürlich die Kontrolle der Macht gelitten, die eigentlich die Aufgabe der vierten Gewalt ist. Genau da springen dann auch diese Bürgerjournalisten ein und es ist aufregend zu sehen, wie sie die Mächtigen zusätzlich kontrollieren. Doch so schnell, wie WikiLeaks gewachsen ist, stellt sich natürlich auch eine andere wichtige Frage: Wer genau ist die fünfte Gewalt und woher wissen wir, dass wir ihr trauen können?“ Genau wie Condon betont auch Singer, dass der Film kein Doku-Drama ist. „An einigen Stellen haben wir uns für Abweichungen von der Realität entschieden, sei es aus zeitlichen oder dramaturgischen Gründen“, erklärt er. „Von daher gibt es im Film durchaus Elemente der Fiktion. Das waren schwierige Entscheidungen, über die Bill und ich uns jedes Mal intensiv auseinandergesetzt haben. Aber unser Ziel war es immer, mit Geschichte auf jeden Fall thematisch die Wahrheit einzufangen.“ Gleichzeitig betont Singer, dass die Gerüchte, Daniel Domscheit-Berg habe in Wahrheit nie eng mit Assange zusammengearbeitet, nicht durch Tatsachen gestützt werden. „Ich habe vier Tage mit Daniel in Berlin verbracht und bin mit ihm die gesamte Geschichte durchgegangen. Da habe ich ihn zu den verschiedensten Fragen und Themen in die Zange genommen“, berichtet er. „Es war dabei vollkommen klar, dass er an diesen Ereignissen beteiligt war. Ganz abgesehen davon, dass man online Aufzeichnungen vom Chaos Communication Congress 2008 und 2009 findet, wo Daniel und Julian gemeinsam auftraten.“ Die Nähe der beiden Männer wurde ihm außerdem von der isländischen Abgeordneten Birgitta Jónsdóttir bestätigt, die früher mit WikiLeaks zusammenarbeitete: „Sie erzählte mir, dass Julian und Daniel sehr wohl ein Team waren, als sie damals nach Island kamen. Wie Batman und Robin. Doch dann folgte die nicht eben freundschaftliche Trennung. Ihre Außenseiterperspektive zu hören war extrem hilfreich. Abgesehen davon ist sie ja eine Transparenz-Aktivistin, die mir wirklich sehr dabei geholfen hat, über das Phänomen WikiLeaks auch im weiteren Sinne nachzudenken.“ Trotz Druck aus allen Richtungen, so Singer, ließ sich Condon nicht davon abbringen, in seiner Erzählung weiter zu gehen als bloß die Chronologie der Ereignisse zu dokumentieren: „Wir haben sehr viel hin und her diskutiert und er war wirklich unglaublich. Wenn man sich seine Filme anguckt, erkennt man sofort, worin er – neben anderem – besonders gut ist. Denn er hat einen bemerkenswerten Blick dafür, wie Menschen funktionieren. Schon in GODS AND MONSTERS (1998) und KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX (2004) wollte er vor allem in die Köpfe dieser komplizierten Männer vordringen. Und das war es auch, was er sich von mir im Falle von Julian und Daniel erhoffte.“ Während Singer noch unter Hochdruck schrieb, begann parallel auch schon die Produktion des Films, als die Struktur des Drehbuchs einmal stand. Das hohe Tempo war notwendig angesichts der Geschwindigkeit der Geschichte. Doch es half auch dabei, das Team zusammenzuschweißen. „Jeder musste jeden Tag Höchstleistung abliefern“, berichtet Condon. „Das war ein unglaublich aufregender Prozess, denn von der Vorbereitung über den Dreh und den Schnitt bis hin zur Postproduktion – und im Grunde bis jetzt – entwickelte sich die kontroverse Geschichte um Assange und die im Film verhandelten Themen ja ständig weiter.“ 9 DER AUFMÜPFIGE: JULIAN ASSANGE „Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er in eigener Person spricht. Gib ihm eine Maske und er sagt die Wahrheit.“ -- Oscar Wilde Im Zentrum von INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT steht ein Mann, der stets ein faszinierendes Rätsel bleibt und wahlweise als cleverer Hacker, nonkonformistischer Revolutionär, leidenschaftlicher Idealist, Medienpionier von historischem Rang, arroganter Unruhestifter, paranoider Exzentriker oder Gesetzloser wahrgenommen wird. Dieser Mann ist Julian Assange, das weißhaarige, in Australien geborene Technikgenie, das WikiLeaks ins Leben gerufen hat. Bei Google lassen sich mehr als 36 Millionen Einträge über ihn finden, zahllose unautorisierte Bücher wurden über ihn geschrieben. Doch seine weitreichende Intelligenz und geheimnisvolle Persönlichkeit machen ihn zu einem Mann, der sich kaum analysieren oder kennen lässt. Assange war stets der Dreh- und Angelpunkt von WikiLeaks. „Ich bin das Herz und die Seele dieser Organisation, ihr Gründer, Philosoph, Sprecher, Hauptprogrammierer, Organisator, Geldgeber und alles andere“, sagte er selbst einmal. Und tatsächlich hätte WikiLeaks ohne Assange vermutlich nicht nur nie die weltweite Landschaft der Geheimniskrämerei verändert, sondern gar nicht erst existiert. Für Bill Condon ist Assange jemand, der gleichzeitig voller Licht und Dunkelheit ist, als sei er einer griechischen Tragödie entsprungen. „Er hat all die Eigenschaften, die auch solche klassischen Dramenfiguren haben“, findet der Regisseur. „Seine Vergangenheit hat ihn zu einem Visionär gemacht, der die Welt verändert hat. Doch gleichzeitig liegt darin auch sein Absturz begründet.“ Die Rolle eines Mannes zu besetzen, der gleichzeitig vergöttert und verachtet, ständig hinterfragt und ewig rätselhaft bleiben wird, war ein riskantes Unterfangen. Von Beginn an wusste Condon, dass er einen Schauspieler finden wollte, der sich nicht bloß auf Imitation verlassen würde. Vielmehr suchte er jemanden, dem eine eigene, nachvollziehbare Interpretation dieses Mannes gelingen würde, der sich in der Realität so vehement dagegen sträubt, sich selbst zu offenbaren. Auf der Suche nach dem passenden Darsteller einigten sich die Filmemacher bald darauf, dass ein Schauspieler ganz besonders geeignet war, Assange in seiner einzigartigen Mischung aus Geek-Coolness und Unbeirrbarkeit zu verkörpern: Benedict Cumberbatch, der in diesem Jahr mit einer ganzen Reihe eindrucksvoller Leistungen von sich reden macht. Diese reichen vom Bösewicht in STAR TREK INTO DARKNESS (2013) über einen Schuld gebeutelten Sklavenhalter in 12 YEARS A SLAVE (2013) und einen arbeitslosen Familienaußenseiter in OSAGE COUNTY IM AUGUST bis hin zum Drachen Smaug in DER HOBBIT – SMAUGS EINÖDE. Doch die Rolle in INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT sollte etwas ganz Besonderes sein. „Bendict ist ein Schauspieler, über den wir immer noch mehr erfahren wollen und das ist für Julian höchst passend“, erklärt Condon. „Schon als Sherlock Holmes schien seine unglaubliche Intelligenz ja immer wieder durch. Und er hat dieses gewisse Etwas, das nicht von dieser Welt zu sein scheint, das auch Assange so faszinierend macht.“ Cumberbatch war von dem Stoff auf Anhieb begeistert: „Die Geschichte erzählt von diesem einschneidenden Moment, den wir gerade in der Politik, den Medien und allgemein unserer modernen Geschichte erleben. Aber sie handelt eben auch von einer Freundschaft, die inmitten all diesen Veränderungen eine Krise erlebt.“ 10 Dass Assange eine umstrittene Person ist, war ihm selbstverständlich klar. Doch er fand auch viele Seiten an diesem Mann, die ihn für ihn einnahmen, nicht zuletzt seine Bereitschaft, seine Ideale offen auf den Tisch zu legen und zu handeln, wo andere nur schweigen. „Eine Idee wie die für WikiLeaks zu haben, ist eine Sache“, meint Cumberbatch. „Aber sie auch umzusetzen – und das auf dem Niveau und mit der Hartnäckigkeit, wie Assange es getan hat – ist eine ganz andere. Ich habe deswegen höchsten Respekt vor ihm. Es war sein Gedanke, den Informationsfluss zu erhöhen, um mehr Gerechtigkeit zu erreichen. Und ganz gleich, in welchem Licht man ihn als Person betrachtet, wird diese Idee fortan unsere Geschichte prägen.“ Dennoch war sich Cumberbatch darüber bewusst, dass er vor einer beängstigenden Aufgabe stand. Immerhin würde er einen Mann verkörpern, der neben Respekt auch sehr viel Ärger und Hass provoziert – und der seinerseits jede Darstellung seiner selbst durch Autoren, Dokumentaristen und andere stets abgelehnt hat. „Nach einem kurzen Moment der Euphorie wurde ich beinahe panisch, weil ich nicht wusste, wie ich das anstellen sollte“, erinnert sich der Schauspieler. „Diese Rolle brachte so viele Herausforderungen mit sich, von der Stimme über seine Körpersprache bis hin zur allgemeinen Bedeutung der ganzen Geschichte. Also bin ich in mich gegangen. Es war spannend, die Bücher zu lesen, auf denen das Drehbuch basiert. Aber gleichzeitig wusste ich natürlich, dass Julian selbst die Leute verachtet, die sie geschrieben haben. Deswegen habe ich mich anschließend anderem Recherchematerial zugewandt, darunter Interviews, die er gegeben hat. Und am Ende habe ich die Person, die ich beim Lesen kennen gelernt habe, mit der im Drehbuch verschmolzen.“ Je mehr Aufnahmen er von Assange sah, desto mehr Empathie entwickelte Cumberbatch für ihn: „Er hat mich oft um den Finger gewickelt mit dem, was er gesagt hat und dem Image, das er projizierte. Die Art und Weise, mit der er in den Interviews die Kontrolle übernimmt, ist bemerkenswert. Ihm geht es nicht bloß darum, im Fernsehen einen netten Eindruck zu machen. Sondern er besitzt eine leidenschaftliche Integrität und bleibt immer bei seiner Position.“ Diese Unerschütterlichkeit, die sowohl als mutiges Engagement als auch als sture Missachtung verstanden werden kann, wurde für den Schauspieler zu einem der Schlüssel für die Rolle. „Es wäre unentschuldbar gewesen, nicht möglichst detailgetreu seine Körpersprache wiederzugeben, deswegen waren Bill und ich uns von Anfang an einig, dabei so präzise wie möglich zu sein“, sagt Cumberbatch. „Aber gleichzeitig sollte er auf keinen Fall zweidimensional wirken. Wir sind nicht davor zurückgeschreckt, uns den menschlichen Seiten seiner Person zu widmen, auch wenn Julian die lieber für sich behält. Denn uns ging es darum, eine möglichst runde, vielseitige Filmfigur zu erschaffen.“ Am Set waren alle beeindruckt von der Hingabe, mit der sich Cumberbatch seiner Aufgabe widmete. „Benedict hat Julians emotionalen Kern gefunden, durch den man wirklich einen Bezug zu dieser Figur bekommt. Und ihm ist etwas gelungen, das nicht bloß eine Imitation, sondern sein Eindruck von diesem Mann ist“, meint etwa Michael Sugar. Gleichermaßen wichtig für die Bandbreite von Cumberbatchs Darstellung war Julians Beziehung zu Daniel, die sich von einer impulsiven, jugendlichen Partnerschaft in einen ernsthaften Streit der Ideale verwandelt. „Ich glaube, dass Daniel sich auf eine platonische Art und Weise in Julian und seine Ideen verliebt hat“, führt Cumberbatch aus. „Sie kamen sich in der entscheidenden, prägenden Phase von WikiLeaks sehr nahe und haben gemeinsam ein außergewöhnliches Abenteuer erlebt. Aber letztlich wurde daraus eben ein Kampf der Prinzipien zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern.“ 11 Auch über das unverwechselbare Äußere verwandelte Cumberbatch sich in Assange, wobei Make-up-Prothesen, farbige Kontaktlinsen, gebleichte Augenbrauen und natürlich das typische schneeweiße Haar ihren Teil dazu beitrugen. Darüber hinaus unterzog er sich einem intensiven Sprachtraining, um Assanges sehr spezielle Sprechweise – schnell und leise, mit weichen Zischlauten – und den australischen Akzent hinzubekommen. Auf der von all diesen komplexen Facetten geprägten Suche nach seiner eigenen Interpretation von Assange konnte sich Cumberbatch immer auf die unerschütterliche Unterstützung von Condon verlassen. „Man hat das Gefühl, Bill sei ausschließlich auf dich fokussiert“, sagt der Schauspieler über seinen Regisseur. „Es geht ihm nicht nur darum, seine Szenen im Kasten zu haben, sondern er ist Schritt für Schritt an deiner Seite. Darüber hinaus lagen ihm die Verantwortung und die moralischen Aspekte, die mit dieser Geschichte einhergehen, am Herzen. Ihm sind die Menschen, die an diesen wahren Ereignissen beteiligt sind, wirklich wichtig. Deswegen hat er sich zwar bemüht, einen packenden und spannenden Film zu drehen, aber immer auch darauf geachtet, dass die Integrität des Themas keinen Schaden nimmt.“ Gleichermaßen war Condon von der Hingabe seines Hauptdarstellers beeindruckt, die sogar so weit ging, dass es ihm schließlich gelang, einen persönlichen E-Mail-Kontakt zu Assange herzustellen. „Julian hat eine ganz spezifische Sicht auf diese Ereignisse, die niemand so wirklich teilt. Aber seine Antworten an Benedict waren sehr interessant und nützlich“, berichte der Regisseur. „Benedict verstand, dass es sein Job war, sich ganz in Julian zu verwandeln und seine Perspektive einzunehmen. Er hat so tief in Julian hineingesehen, dass wirklich eine wunderschöne Performance dabei herausgekommen ist.“ Oder um es mit Josh Singer zu sagen: „Benedict suchte nach einem Weg, sowohl Julian zu verkörpern als auch eine bestimmte Sicht auf ihn zu haben. Hätte er nicht so sehr damit gerungen, was die Wahrheit und wer Julian ist, wäre meiner Meinung nach nicht diese großartige Leistung dabei herausgekommen.“ Genau wie Condon sieht auch Cumberbatch INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT als eine Geschichte, die den Anfang einer neuen Ära darstellt und noch längst nicht abgeschlossen ist. „Das Drama um WikiLeaks und Assange ist noch in vollem Gange“, fasst er zusammen. „Als Geschichtenerzähler kann man immer nur eine Version der Ereignisse abgeben. Aber hoffentlich führt unsere Version dazu, dass die Leute sich etwas näher ansehen, was um sie herum passiert. Denn letztlich gibt es so etwas wie eine objektive Wahrheit nicht, sondern nur eine persönliche Wahrheit.“ DER AUSSTEIGER: DANIEL DOMSCHEIT-BERG Seit er sich von WikiLeaks losgesagt und seine Erinnerungen an die Arbeit mit Assange veröffentlicht hat, ist auch der deutsche Technologie-Aktivist Daniel Domscheit-Berg zu einer kontroversen Figur geworden. Sein Enthüllungsbuch „Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Webseite der Welt“ brachte zuvor unbekannte Details über WikiLeaks und Assange zutage, obwohl einige seine Motive in Frage gestellt und ihn sogar als WikiLeaksSaboteur bezeichnet haben. Alleine machte er sich daran, eine WikiLeaks-ähnliche Organisation namens OpenLeaks zu etablieren, die noch transparenter sein und auf engere Zusammenarbeit mit den etablierten Medien setzen soll, noch aber nicht voll einsatzbereit ist. Doch zu Beginn von INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT ist Domscheit-Berg (der während seiner WikiLeaks-Zeit das Pseudonym Daniel Schmitt annahm) noch der 12 ungestüme, naive Spezialist für Netzwerksicherheit, der sich für jene Ideen begeistert, von denen er – wie Julian – hoffte, dass sie die Welt verändern würden. Um Domscheit-Bergs Entwicklung vom Assange-Verehrer zum Assange-Skeptiker darzustellen musste jemand gefunden werden, der ein dynamischer Partner von Benedict Cumberbatch würde sein können. Die Filmemacher fanden genau das in dem deutschen Schauspieler Daniel Brühl, den man international vor allem aus Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS (2009) und aktuell Ron Howards RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG (2013) kennt. „Dass Daniel tatsächlich Deutscher ist, hat uns allen gefallen“, sagt Steve Golin. „Bill hat wirklich an ihn geglaubt und für ihn gekämpft, obwohl wir wussten, dass es durchaus Druck geben würde, jemand bekannteren zu besetzen. Doch er brachte einfach unglaublich viel Einfühlungsvermögen mit.“ Und Condon ergänzt: „Daniel ist in unserem Film der Jedermann, der Stellvertreter des Publikums. Deswegen war es so aufregend, einen Schauspieler zu finden, mit dem man – zumindest im englischsprachigen Raum – noch kein bestimmtes Bild verbindet.“ Brühl fand sofort Gefallen an der Entwicklung von Domscheit-Bergs Freundschaft mit Assange, die erst zu Höhenflügen ansetzt und dann jäh abstürzt. „Die beiden legen eine wirklich intensive Reise zurück: Am Anfang sind sie beide ein Niemand, Geeks und Computer-Nerds, die dann sehr, sehr schnell berühmt geworden sind“, führt er aus. „Ich finde es ist wichtig, diese Geschichte zu erzählen, denn was diese Männer getan haben, hat unsere Vorstellungen von Geheimhaltung und Transparenz verändert. Doch die Informationslawine war vielleicht zu viel für sie und die Organisation noch zu anfällig. Ganz abgesehen davon, dass manchmal rasanter Erfolg und Aufmerksamkeit das Verhalten von Menschen sehr verändern können.“ Als Brühl mit seinen eigenen Recherchen begann, stellte er genau wie die anderen fest, dass es verschiedene Versionen vom Hergang der Ereignisse gibt. Doch das Potential für Kontroversen änderte nichts an seinem Interesse. „Mir war klar, dass wir eine Version der Geschichte erzählen würden, die auf den spezifischen Perspektiven von Leuten basiert, die dabei gewesen sind. Und ich denke, dass der Film die menschlichen Schwächen von beiden Männern zeigt“, fährt er fort. „Es ist ganz normal, dass eine Freundschaft sich verändert, wenn man ein so irrsinniges Leben führt. Doch das ändert nichts an den wichtigen Dingen, die sie geleistet haben, an den Lügen, die sie aufgedeckt haben.“ Anders als Cumberbatch hatte Brühl die Gelegenheit, den Mann zu treffen, den er auf der Leinwand darstellt. Dadurch gelangte er noch einmal zu ganz neuen Erkenntnissen, wie der Schauspieler berichtet: „Daniel strotzt vor Energie und als wir über WikiLeaks sprachen, hatte er immer noch ein Funkeln in den Augen und wurde wieder ganz hyperaktiv. Er ist noch immer durch und durch Aktivist. Als ich ihn zuhause, außerhalb von Berlin, besucht habe, lebten und arbeiteten gerade zwei französische Antifaschisten bei ihm in der Scheune, weil sie sonst nirgends hin konnten. Er versucht noch immer, Dinge zu verändern und zu verbessern. Er war sehr offen und hat mich teilhaben lassen an seiner Traurigkeit darüber, dass eine der intensivsten Beziehungen seines Lebens in die Brüche gegangen ist. Ich habe verstanden, was das für ihn bedeutet hat und hoffe, dass ich das im Film auch eingefangen habe.“ Nach Drehbeginn war es auch für ihn Condons Art, jedem Schauspieler seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, die ihm in seinem Spiel besonders geholfen hat, erzählt Brühl: „Bill versteht, dass Schauspieler, die echte Persönlichkeiten verkörpern, besondere und individuelle Unterstützung dabei brauchen, um unsere Figuren und ihre verschiedenen Perspektiven zu verteidigen.“ 13 Besondere Freude machte es Brühl, eine enge Beziehung zu Cumberbatch aufzubauen, obwohl jene von Assange und Domscheit-Berg irgendwann unter einer Last von Ereignissen zusammenbrach, die viel größer waren als eine einzelne Person. „Benedict ist voller Energie, ausstrahlungsstark, sehr lustig und er hat großartige, spontane Ideen“, fasst Brühl zusammen. „Wir sind wirklich Freunde geworden – und ich glaube, dass man das auf der Leinwand sieht.“ WELTWEITE REAKTIONEN: DIE NEBENDARSTELLER Um all die unterschiedlichen Meinungen, die schnell zu WikiLeaks gebildet wurden, auf die Leinwand zu bringen, setzt INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT auf eine Vielzahl verschiedener Charaktere, die von einem hochkarätigen Ensemble verkörpert werden. Für die Reaktionen der USA angesichts der Veröffentlichung der amerikanischen Geheimunterlagen stehen im Film drei fiktive Figuren, die sich aus diversen realen Insidern der US-Regierung zusammensetzen: Anthony Mackie (TÖDLICHES KOMMANDO – THE HURT LOCKER, 2008) spielt Sam Coulson, den stellvertretenden Sicherheitsberater des Weißen Hauses. Die dreifach Oscar®-nominierte Laura Linney verkörpert Sarah Shaw, die Staatssekretärin des Außenministeriums; und der ebenfalls Oscar®-nominierte Stanley Tucci ist James Bowell, der stellvertretende politische Staatssekretär im Außenministerium. „Meine Figur ist die Verbindung zum Weißen Haus und muss dem Präsidenten darüber berichten, was in den Medien vorgeht. Er muss einen Weg finden, mit diesen Veröffentlichungen umzugehen und öffentliche Statements abgeben“, erklärt Mackie. Linney, die eine Oscar®-Nominierung für Condons KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX bekam und mit dem Regisseur für die Pilotfolge der Serie „The Big C“ erneut zusammenarbeitete, freute sich über die Gelegenheit, abermals für ihn vor der Kamera zu stehen. „Bill liebt Herausforderungen, deswegen sorgt er stets für ein fantastisches Arbeitsklima“, sagt die Schauspielerin. „Was so interessant ist an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass die Menschen so viele verschiedene, sich widersprechende und leidenschaftliche Meinungen über Assange, WikiLeaks und den von ihnen ausgelösten Diskussionen haben. Anthony, Stanley und ich repräsentieren im Film also den Gegenpol zu Assange.“ Tucci sieht die Sache ähnlich: „Ich mag, dass der Film sich nicht auf die eine oder die andere Seite stellt, sondern einfach diese sehr komplexe und noch nicht abgeschlossene Geschichte präsentiert. Noch immer ringen ja alle mit den Folgen dieser Ereignisse, was den Film natürlich besonders spannend macht.“ Einen weiteren Blickwinkel auf WikiLeaks nehmen die Journalisten der britischen Zeitung The Guardian ein, die sich mit Assange nicht nur zusammentaten, sondern auch heftig auseinandersetzten nachdem sie ihn überzeugt hatten, die Mainstream-Presse zu nutzen, um diese unglaubliche Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Letztlich waren es drei der weltweit wichtigsten Publikationen – der Guardian, die New York Times und der Spiegel – die versuchten, die WikiLeaks-Dokumente zu verifizieren, zu untersuchen und in Texte zu fassen. Condon entschied sich für drei hoch angesehene britische Schauspieler, um die echten Guardian-Journalisten zum Leben zu erwecken. David Thewlis, zuletzt unter anderem in Steven Spielbergs GEFÄHRTEN (2011) zu sehen, spielt den renommierten Reporter Nick Davies, der auf der Höhe der WikiLeaks-Enthüllungen viele der großen Geschichten schrieb. Peter Capaldi, der kürzlich als neue Besetzung des legendären Dr. Who bekannt gegeben wurde, verkörpert Alan Rusbridger, den gegenwärtigen Chefredakteur des Guardians. Und Dan Stevens („Downton Abbey“) spielt dessen damaligen Stellvertreter Ian Katz. 14 Abgerundet wird das Ensemble von der schwedischen Schauspielerin Alicia Vikander (ANNA KARENINA, 2012) als Daniels skeptischer Freundin Anke, der holländischen Schauspielerin Carice van Houten, die jüngst in „Game of Thrones“ zu sehen war, als Birgitta Jónsdóttir, die isländische Dichterin, Künstlerin, Aktivistin und Abgeordnete, die zu den ersten Unterstützern von WikiLeaks gehörte, sowie Moritz Bleibtreu, der kürzlich auch in WORLD WAR Z (2013) mitspielte. EIN DREH WIE IM LAUFSCHRITT Um INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT das instinktive Gefühl einer rasanten Realität zu verleihen, die aber mit erhöhter Intimität eine geradezu shakespeare‘sche Geschichte über sich verschiebende Loyalitäten erzählt, setzten die Filmemacher auf mehrere Handkameras. So wurden sowohl eine ganz unmittelbare Nähe als auch eine Vielzahl von Perspektiven gewährleistet. Bill Condon tat sich dafür nach DREAMGIRLS (2006) erneut mit dem Kameramann Tobias Schliessler zusammen, für einen Dreh, der sie von Belgien und Deutschland bis Island und Kenia in die unterschiedlichsten Länder führte. Laut Condon entstand der Look des Films, in dem die Funktion der Form folgt, aus leidenschaftlichen Diskussionen, die eng mit den Themen des Films verknüpft waren. „Wir haben auf der Suche nach der visuellen Herangehensweise viel Zeit damit verbracht, das Drehbuch durchzuarbeiten“, erinnert sich der Regisseur. „Ich wollte etwas ausprobieren, worin Tobias mittlerweile ein Meister ist, nämlich einer Gruppe wirklich toller Kameraassistenten je eine Kamera in die Hand zu drücken und sie einfach herumstreifen zu lassen, um das richtige Geschehen einzufangen.“ „Das passte zur Geschichte und es hat viel Spaß gemacht“, fährt er fort. „Auch die Arbeit mit den Schauspielern wurde dadurch besonders aufregend, weil wir auf jegliche Beschränkungen verzichteten und einfach die Kamera herausfinden ließen, wie sich am besten einfangen ließ, was passierte. Das war für das gesamte Team enorm befreiend. Doch Tobias beleuchtet und dreht auch auf eine sehr ausdrucksstarke Weise, mit der sich wirklich gut Emotionen zeigen lassen.“ Condon, Schliessler und Produktionsdesigner Mark Tildesley sprachen auch viel über die inhärenten Spannungen zwischen den beiden sehr verschiedenen Welten des Films. „Wir suchten nach einem starken Kontrast zwischen der Glas-und-Stahl-Welt der Macht, also der Banken, Konzerne und Regierungen auf der einen und der handgemachten, handbemalten und mit Graffiti übersäten Welt von Julian und Daniel mit all ihrer kinetischen Energie. Letztere ist eine revolutionäre Welt voller gesättigter Farben.“ Tildesley brachte die idealen Voraussetzungen mit, um diese hyper-zeitgenössische Welt auf die Leinwand zu bringen. Er ist bekannt für seine zahlreichen Kollaborationen mit Danny Boyle, mit dem er zuletzt auch die viel gerühmte Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London entwarf. Mit diesem riesigen Unterfangen stellte er nicht nur seine Vielseitigkeit, sondern auch sein Talent im Umgang mit weitreichenden kulturellen Themen unter Beweis. All das kam ihm zugute bei der nicht gerade kleinen Aufgabe, für den Film die vielen Orte zu rekreieren, an denen sich rund um die Welt die Geschichte von WikiLeaks abspielte – und das in knapper Zeit und mit begrenzten Mitteln. Es wurde zu einer Arbeit im Laufschritt, passend zum Stil von WikiLeaks und dem Film. „Wir mussten eine beinahe nomadische Art des Arbeitens finden, denn wir zogen insgesamt durch neun verschiedene Länder“, berichtet Tildesley. „Aber dadurch entstand auch eine einzigartige Energie, die uns half, das richtige Gefühl für den Look des Films zu finden.“ 15 Die Dreharbeiten begannen in Island, dieser kleinen, von Vulkanen geprägten Nation am Rande der Arktis, die sich nirgends sonst auf der Welt nachbilden lassen würde. Hier spielt eine der atmosphärischsten Szenen des Films in der Blauen Lagune, einem riesigen Lavafeld voller Geysire, wo Cumberbatch und Brühl ein Schlüsselgespräch in pfeifendem Wind und beinahe waagerechtem Regen filmten. In Berlin wurde an verschiedenen ikonischen Orten gedreht, darunter der Kuppel des Doms, wohin Assange Domscheit-Berg mitnimmt, um ihm eine Stadt zu zeigen, die sich von einer verschlossen-faschistischen Gesellschaft in eine Gesellschaft der Freiheit verwandelt hat. Mitten während des Drehs dort zog ein starker Schneesturm auf. „Der Schneesturm ruinierte fast die Sicht“, berichtet Condon. „Aber dafür gewannen wir etwas anderes, nämlich einen Himmel voller Krähen und dichtem Schnee. Die Schauspieler haben sich davon inspirieren lassen, so dass Benedict sogar das Wetter mit in seine Rede einbezogen hat. Für die Crew war die Location aber wahrlich kein Zuckerschlecken. Wir mussten die gesamte Ausrüstung diese alte Treppe hochschleppen und ich war noch nie irgendwo, wo es so kalt war. Außerdem läuteten jede halbe Stunde die Glocken für gefühlte zehn Minuten. Aber gerade deswegen war es eine dieser Erfahrungen, die Leute wirklich zusammenschweißt.“ Eine der größten Herausforderungen für Tildesley war es, das legendäre Tacheles wieder aufleben zu lassen, wo Domscheit-Berg sich damals öfter aufhielt. In den 1990er Jahren wurde das baufällige Gebäude, in dem einst ein Kaufhaus und ein Gefängnis der Nazis untergebracht waren, zu einem Ort für Künstler, Anarchisten und Freidenker, die es in eine lebendige Galerie verwandelten, in und an der sich Menschen aller Couleur Ausdruck verschaffen konnten. Lange galt es als pulsierendes Symbol für Berlins hemmungslose kreative Freiheit, doch nach jahrelangen Rechtstreitigkeiten wurde es 2012 geschlossen, um einem Wohnhaus Platz zu machen. Laut Condon ist der alte Mythos dort aber noch immer zu spüren: „Von dem Gebäude geht immer noch ein unglaublich starkes Gefühl aus und noch immer trifft man dort die erstaunlichsten Menschen. Etliche Leute befürchteten, dass wir es wieder zum Leben erwecken würden, wenn wir dort ein paar Nächte lang drehen. Und insgeheim hatten wir das natürlich auch gehofft.“ Nachdem es endlich gelungen war, eine Drehgenehmigung für das Gebäude zu bekommen, begann Tildesleys Team damit, es zurück in jene Tage zu versetzen, als dort noch die Luft vibrierte. Sogar der Club, der dort früher zu finden war, wurde nachempfunden. „Wir konnten die ehemaligen Betreiber ausfindig machen und bekamen von ihnen all die originalen Möbel und Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Sogar den Feuer speienden Drachen über der Bar konnten wir wieder installieren“, schwärmt der Produktionsdesigner. „Es sah am Ende wirklich alles genau so aus, wie es wohl damals ausgesehen hat.“ Als Daniel Domscheit-Berg ans Set kam, war er besonders beeindruckt davon, wie das Team das Berliner Congress Centrum so umgestaltet hatte, dass es wieder so aussah wie damals, als dort der Chaos Computer Club, Europas größter Hacker-Verein, seine Treffen veranstaltete, an denen er mit Assange teilnahm. „Daniel sagte, dass wir es so perfekt hinbekommen hätten, dass er sich wirklich zurückversetzt fühlte“, lacht Sugar. INFORMATIONEN SICHTBAR MACHEN: DIE SUBMISSION PLATFORM Den Kern von WikiLeaks stellte Assange sichere „Submission Platform“ dar, jener Datenhafen, der es – dank eines speziellen Verschlüsselungsmechanismus – jedem ermöglichte Informationen und Dokumente hochzuladen, ohne dass diese zu ihrer Quelle zurückverfolgt werden konnten. Das war ein brillantes und letztlich Leben rettendes Konzept, 16 für das Bill Condon einen Weg finden musste, es in verständliche, fesselnde Bilder zu verwandeln. So entstand eine Reihe von Kulissen, die das „Rubberhose“ genannte kryptografische Archivsystem, das Assange gemeinsam mit Suelette Dreyfus und Ralf-Philipp Weinmann entwickelt hatte, greifbar machen sollten. Zunächst hatten die Programmierer es für Menschenrechtsgruppen in repressiven Staaten entwickelt, daher der Name. Rubberhose ist das englische Wort für Gummischlauch – und mit eben jenem wurden häufig Informationen aus Gefangenen herausgeprügelt. Doch es bildete bald den Grundstock für WikiLeaks, wo schließlich eine noch viel ausgefeiltere (angeblich von einem Programmierer namens „der Architekt“ entwickelte) Verschlüsselungstechnik verwendet wurde, um sämtliche Informationen eines Whistleblowers so zu verhüllen, dass nicht einmal innerhalb der Organisation jemand wusste, wer die geheimen Unterlagen eingereicht hat. So hätten im Falle einer Befragung noch nicht einmal die WikiLeaks-Mitarbeiter Informationen preisgeben können, selbst wenn sie es gewollt hätten. Tatsächlich blieb die WikiLeaks-Plattform bis zum Schluss sicher. Doch was Assange nicht mit einkalkuliert hatte, war der unberechenbare Faktor Mensch. Und so kam es, dass der junge Bradley Manning in einem Chatroom offen über seine ‚Leaks’ mit einem anderen Hacker sprechen konnte, der wiederum zum Regierungsinformanten wurde. Um die Plattform für das Publikum greifbar zu machen, „begriffen wir sie als sicheren Hafen, in dem sämtliche Informationen frei sind“, erklärt Tildesley. „Wir beginnen also mit jemandem, der an einem Monitor sitzt und tippt. Dann sieht man, wie die Buchstaben Fahrt aufnehmen und sich zu einem Verschlüsselungscode zusammensetzen. Das führt uns zu einem Raum voller einfacher Computer, in den von allen Seiten Dokumente flattern. So bekommt man eine visuelle Idee davon, wie die Informationen gesammelt und gelagert werden.“ Genau solche Herausforderungen sind es, die Tildesley am meisten liebt. „Der Versuch, eine Geschichte über lauter Menschen vor Bildschirmen in etwas wirklich Kinotaugliches zu verwandeln, war wirklich aufregend“, freut er sich. Das gleiche Ziel nahm Condon auch mit in den Schneideraum, wo er mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Virginia Katz (DREAMGIRLS, 2006) daran arbeitete, seiner Geschichte den letzten Schliff zu verpassen. „Die Art und Weise, wie wir den Film gedreht haben, sorgte für eine ausgesprochen intensive Schnittphase“, berichtet der Regisseur. „Wir hatten bergeweise Material, das Ginny und ich nach den besten Momenten durchforsteten. Das dauerte lange und war wirklich aufwändig, aber es hat sich gelohnt.“ Eine weitere Herausforderung im Schnitt war das Tempo, nicht zuletzt weil einige dramatische Höhepunkte fast ausschließlich über den Austausch von Texten funktionierten. „Die Hauptfrage war: Wie gestaltet man das Lesen eines Textes so dramatisch wie es zwei sich anschreiende Menschen sein können? Ginny hat es wirklich ganz wundervoll hinbekommen, dass man tatsächlich an jedem Wort kleben bleibt“, fährt er fort. Abgerundet wurde der Film schließlich durch die Musik von Carter Burwell, der nicht nur mit Condon, sondern auch mit den Coen-Brüdern schon bei zahlreichen Filmen zusammengearbeitet hatte. Für INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT profitierte er nun auch von seinem früheren Studium der elektronischen Musik in Hardvard und am MIT. „Wir haben uns von einem ganz bestimmten Sound inspirieren lassen, der Deutschland in jenen Jahren geprägt hat, einem Techno-Sound“, sagt Condon. „Carter hat sich sofort darauf gestürzt, obwohl er mit dieser Musikrichtung beim Film noch nie wirklich gearbeitet hatte. Ergänzt haben wir das um einen Soundtrack, der sich aus verschiedenen europäischen und amerikanischen Künstlern zusammensetzt. Techno gibt den Ton an, aber die Szenen im US17 Außenministerium oder die in der Zeitungsredaktion haben einen ganz anderen Sound. Die Bandbreite unserer musikalischen Stile ist groß und Carter hat sie alle zu einem großen, stimmigen Ganzen zusammengefügt.“ Viele verschiedene Elemente stimmig zusammenzuführen, das könnte auch das Motto der gesamten Produktion gewesen sein. Doch auch den Filmemachern ist bewusst, dass sich die Geschichte – ganz gleich aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet – wie die Teilchen eines Kaleidoskops immer noch weiter verändert. Das beste Beispiel dafür, dass sie längst noch nicht abgeschlossen ist, sind die jüngsten NSA-Enthüllungen durch Edward Snowden. „Ich glaube, durch Snowden haben die Leute begriffen, dass die Ereignisse um WikiLeaks keine einmalige Sache gewesen sind“, meint Josh Singer. „Manning war kein Einzelfall. So etwas könnte immer und immer wieder passieren, denn in unserer Welt ist der Datentransfer heute so unglaublich einfach. Und ganz gleich, wo Geheimnisse enthüllt werden, werden wir uns damit auseinandersetzen müssen.“ Condon selbst fasst abschließend zusammen: „Solche Fragen stellen wir uns dieser Tage alle: Wer entscheidet darüber, welche Geheimnisse wir kennen sollten und welche zum Teilen zu gefährlich sind? Julian Assange glaubt, dass praktisch keine Information zu gefährlich ist, um sie zu teilen und deswegen die Mehrheit aller Informationen frei verfügbar sein sollte. Andere argumentieren, dass es unverantwortlich ist, alles zu veröffentlichen, was eine Regierung oder ein Unternehmen tut und selbst in demokratischen Gesellschaften manche Dinge unter Verschluss gehalten werden müssen. Diese Fragen sind unglaublich komplex. Aber durch WikiLeaks sind sie längst nicht mehr hypothetisch.“ 18 DIE WIKILEAKS-CHRONOLOGIE Dez. 2006: WikiLeaks.org startet und bietet Whistleblowern und Informanten eine sichere Plattform, um geheime, berichtenswerte Dokumente zu veröffentlichen, ohne ihre Identität preisgeben zu müssen. Julian Assange, ein Ex-Hacker, Kryptograf und Internetaktivist aus Australien mit festen Überzeugungen zu Freiheit und Transparenz, bezeichnet sich als Chefredakteur. Aug. 2007: Die Zeitung The Guardian veröffentlicht auf der Titelseite eine Geschichte über massive Regierungskorruption in Kenia und zitiert WikiLeaks als Hauptquelle. Nov. 2007: Ein Dokument mit den „Standard Operating Procedures for Camp Delta“, in denen Interna aus dem Gefangenenlager in Guantanamo Bay dargelegt werden, geht online. Nov. 2007: Daniel Domscheit-Berg beginnt als freiwilliger Mitarbeiter bei WikiLeaks. Dez. 2008: Domscheit-Berg und Assange treffen beim Chaos Communication Congress (24C3) erstmals persönlich aufeinander. Assange hält einen kleinen Vortrag. Jan. 2008: WikiLeaks veröffentlicht interne Unterlagen aus denen sich entnehmen lässt, dass die Julius Baer Bank in der Schweiz ihren Kunden bei der Geldwäsche hilft. Das Bankhaus reicht Klage gegen WikiLeaks ein, die sie später aber wieder fallen lässt. Nov. 2008: WikiLeaks veröffentlicht einen Bericht von John Paul Oulu und Oscar Kamau Kingara von der kenianischen Nationalkommission für Menschenrechte. Darin werden der kenianischen Polizei tausende von unrechtmäßigen Tötungen vorgeworfen. Dez. 2008: Domscheit-Berg und Assange sprechen beim Chaos Communication Congress (25C3) vor vollem Haus. Jan. 2009: Domscheit-Berg kündigt seinen Job und arbeitet fortan hauptberuflich für WikiLeaks. Jan. 2009: WikiLeaks veröffentlicht Telefonmitschnitte von peruanischen Politikern und Wirtschaftsbossen im Zusammenhang mit dem Petroperu-Ölskandal. März 2009: John Paul Oulu und Oscar Kamau Kingara von der kenianischen Nationalkommission für Menschenrechte werden ermordet. Apr. 2009: Der Architekt (Markus) schließt sich WikiLeaks an. Er beginnt sofort damit, das Betriebssystem und die Submission Platform nachzurüsten. Jun. 2009: WikiLeaks veröffentlicht interne Dokumente der Kaupthing Bank in Island, die mehrere Besitzer der Bank für ihren Kollaps verantwortlich machen. Jul. 2009: WikiLeaks veröffentlicht einen Bericht aus dem hervorgeht, dass der Iran einen schwerwiegenden Nuklearunfall in den Atomanlage Natanz vertuscht hat. Nov. 2009: Eine halbe Millionen bislang unbekannter Pager-Nachrichten, die während der Anschläge vom 11. September 2001 verschickt wurden, werden durch WikiLeaks zugänglich gemacht. Dez. 2009: Domscheit-Berg und Assange sprechen erneut beim Chaos Communications Congress (26C3). 19 Apr. 2010: WikiLeaks stellt ein Video mit dem Titel „Collateral Murder“ online, das zeigt, wie 2007 bei einem Helikopter-Einsatz des US-Militärs im Irak mehrere Zivilisten, darunter zwei Angestellte der Nachrichtenagentur Reuters, angegriffen und getötet wurden. Mai 2010: Bradley Manning, ein Angehöriger der US-Streitkräfte, wird im Irak in Zusammenhang mit der Veröffentlichung des unter Verschluss gehaltenen „Collateral Murder“-Videos verhaftet. Jul. 2010: In Zusammenarbeit mit WikiLeaks veröffentlichen der Guardian, die New York Times und der Spiegel dutzende Artikel, die auf über 91.000 Geheimdokumenten des USMilitärs aus dem Afghanistan-Krieg basieren. Die Artikel enthalten bislang unbekannte Details über Kriegseinsätze und Verluste. WikiLeaks veröffentlicht 76.000 dieser Dokumente unredigiert. Aug. 2010: Zwei Schwedinnen behaupten, Julian Assange habe auf ungeschütztem Geschlechtsverkehr bestanden. Ein Haftbefehl wegen sexueller Nötigung wird ausgestellt und dann wieder zurückgezogen. Aug. 2010: Assange suspendiert Domscheit-Berg. Sep. 2010: Domscheit-Berg und der Architekt verlassen WikiLeaks und machen alle Verbesserungen, die der Architekt an der Submission Platform unternommen hatte, wieder rückgängig. Das Einreichen neuer Dokumente wird dadurch unmöglich. Okt. 2010: In Zusammenarbeit mit WikiLeaks veröffentlichen der Guardian, die New York Times und der Spiegel die so genannten Kriegstagebücher des Irak-Kriegs, basierend auf 400.000 Geheimunterlagen des US-Militärs. Es ist der größte Verrat von Militärgeheimnissen in der Geschichte der USA. Nov. 2010: In Schweden wird ein Haftbefehl gegen Assange ausgestellt. Nov. 2010: In Zusammenarbeit mit WikiLeaks veröffentlichen der Guardian, die New York Times, der Spiegel, El Pais und Le Monde eine Reihe von Artikeln, die auf 251.287 geheimen Diplomaten-Depeschen basieren. Das US-Außenministerium verurteilt die Veröffentlichung, die von Aktivisten auf der ganzen Welt begrüßt wird. Dez. 2010: Assange stellt sich der britischen Polizei und verbringt einige Tage im Gefängnis, bevor er unter Hausarrest gestellt wird, den er im Landsitz eines Unterstützers verbringt. Feb. 2011: Ein britisches Gericht weist Assanges Behauptung zurück, er werde an die USA ausgeliefert oder keinen fairen Prozess bekommen, sollte man ihn den schwedischen Behörden übergeben. Assange legt Widerspruch ein. Aug. 2011: WikiLeaks entdeckt, dass eine Kopie des Dokuments mit den unredigierten Diplomaten-Depeschen online durchgesickert ist. Die Organisation veröffentlicht daraufhin sämtliche 251.287 Depeschen in ihrer ursprünglichen Form, ohne jegliche Schwärzungen. Okt. 2011: WikiLeaks gibt bekannt, vorübergehend den Betrieb einzustellen nach einer finanziellen Blockade durch große Kreditkartenunternehmen. Mai 2012: Assanges Berufung wird in Großbritannien vom obersten Gericht abgewiesen. Er soll einmal mehr nach Schweden ausgeliefert werden. Die ecuadorianische Botschaft in London gewährt ihm Asyl. Dort sitzt Assange seit mittlerweile über einem Jahr fest. 20 Jun. 2013: Edward Snowden, ein 29 Jahre alter Mitarbeiter der US-Sicherheitsbehörde NSA, macht Details eines Überwachungsprogramms der Regierung öffentlich. WikiLeaks steht ihm in der Folge mit juristischem Rat zur Seite. Jul. 2013: Bradley Manning wird verurteilt, mit der Veröffentlichung der Dokumente auf WikiLeaks in mehreren Fällen gegen das Spionagegesetz verstoßen zu haben. Das Urteil beläuft sich auf 35 Jahre Haft. 21 DIE DARSTELLER BENEDICT CUMBERBATCH (Julian Assange) BENEDICT CUMBERBATCH gelang der große Durchbruch in der Rolle des Sherlock Holmes in der BBC-Serie „Sherlock“ von Steve Moffat und Mark Gattiss, die auf den Originalromanen von Sir Arthur Conan Doyle basiert. Neben weltweitem Ruhm brachte die Rolle ihm auch zahlreiche Ehrungen ein, darunter zwei BAFTA®-Nominierungen sowie eine Nominierung für den BAFTA®-Publikumspreis. Im Kino sah man ihn kürzlich als Major Stewart in Steven Spielbergs GEFÄHRTEN (2011) sowie in der Romanverfilmung DAME, KÖNIG, AS, SPION (2011) mit Gary Oldman, Tom Hardy und Colin Firth. 2011 kehrte er außerdem zurück ans National Theatre, wo er und Johnny Lee Miller unter der Regie von Danny Boyle in „Frankenstein“ abwechselnd die Kreatur und Dr. Frankenstein spielten. Gemeinsam erhielten die beiden Schauspieler dafür den Laurence Olivier Award und den Evening Standard Theatre Award. Cumberbatch studierte Schauspiel an der University of Manchester, bevor er an die London Academy of Music and Dramatic Art wechselte. Frühe Fernsehrollen hatte er in „Tipping the Velvet“, „Silent Witness“, „Nathan Barley“, „MI-5“, „Dunkirk“, „To the Ends of the Earth“ und „The Last Enemy“. Die größte Aufmerksamkeit erregte er allerdings als Stephen Hawking in der vielfach gelobten BBC-Produktion „Hawking“, für die er seine erste BAFTA®Nominierung erhielt. Eine weitere folgte 2010 für „Small Island“. Zu seinen Kinoarbeiten gehören STARTER FOR 10 (2006), AMAZING GRACE (2006), THIRD STAR (2010), WHISTLEBLOWER – IN GEFÄHRLICHER MISSION (2010) mit Rachel Weisz, WRECKERS (2011), FOUR LIONS (2010), DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN (2008) und Joe Wrights Oscar®-preisgekrönter ABBITTE (2007). Auf der Bühne war Cumberbatch unter anderem zwei Spielzeiten lang im Open Air Theatre in Regent’s Park mit der New Shakespeare Company und in Stücken wie „Lady from the Sea“, Tennessee Williams’ „Zeit der Anpassung“, Ionescos „Die Nashörner“ sowie in „The Arsonists“ und „The City“ am Royal Court Theatre zu sehen. Für Richard Eyres West End Produktion „Hedda Gabler“ wurde er für den Olivier Award und den Ian Charleson Award nominiert. 2010 spielte er außerdem in Thea Sharrocks preisgekröntem Revival von Terrence Rattigans „After the Dance“ am National Theatre. Jüngst spielte Cumberbatch die Hauptrolle in dem BBC-Mehrteiler „Parade’s End“, außerdem hat er bereits die Dreharbeiten zu einer dritten Staffel von „Sherlock“ abgeschlossen. Im Kino sah man ihn zuletzt als Bösewicht in J.J. Abrams’ STAR TREK INTO DARKNESS (2013), demnächst ist er in Steve McQueens 12 YEARS A SLAVE (2013), in der Theateradaption OSAGE COUNTY IM AUGUST (2013) mit Meryl Streep und Julia Roberts sowie als Drache Smaug in DER HOBBIT: SMAUGS EINÖDE (2013) zu sehen. DANIEL BRÜHL (Daniel Domscheit-Berg) DANIEL BRÜHL war bereits in zahlreiche von der Kritik hoch gelobte Kino- und TV-Projekte involviert, die ihm viel Anerkennung für sein Talent und seine Vielseitigkeit einbrachten. Gerade ist er in Ron Howards RUSH - ALLES FÜR DEN SIEG (2013) als Niki Lauda an der Seite von Chris Hemsworth zu sehen. Demnächst spielt Brühl in Anton Corbijns Thriller A MOST WANTED MAN (2013) neben Rachel McAdams, Robin Wright und Philip Seymour Hoffman und in Wolfgang Beckers ICH & KAMINSKI (2014), wo er die Hauptfigur des opportunistischen jungen Journalisten Sebastian Zöllner verkörpert. 22 Dem internationalen Kinopublikum ist Brühl bestens bekannt für seine Rolle des deutschen Kriegshelden Frederick Zoller in Quentin Tarantinos INGLORIOUS BASTERDS (2009) an der Seite von Brad Pitt und Christoph Waltz. In Europa ist Brühl bereits ein etablierter und preisgekrönter Schauspieler. 2003 war er als Alexander Kerner in der Tragikomödie GOOD BYE, LENIN! (2003) zu sehen. Für seine bewegende und vielgelobte Darstellung eines jungen Mannes, der gegen das DDR-Regime protestiert und dann versucht, seine gebrechliche Mutter vor der Wahrheit des Mauerfalls zu bewahren, gewann er sowohl den Europäischen Filmpreis als auch den Deutschen Filmpreis als Bester Schauspieler. Andere herausragende Titel seiner Filmographie sind: Stéphane Robelins UND WENN WIR ALLE ZUSAMMENZIEHEN? (2011) mit Jane Fonda und Geraldine Chaplin, DER DUFT VON LAVENDEL (2004), in dem er sein englischsprachiges Debüt an der Seite von Judi Dench und Maggie Smith gab, DAS WEISSE RAUSCHEN (2001), WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN (2003), der ihm den Publikumspreis als Bester Schauspieler beim Europäischen Filmpreis einbrachte, DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI (2004), für den er eine Nominierung als Bester Schauspieler beim Europäischen Filmpreis erhielt, MERRY CHRISTMAS (2005), SALVADOR – KAMPF UM DIE FREIHEIT (2006), DAS BOURNE ULTIMATUM (2007), Julie Delpys DIE GRÄFIN (2009) und DAS LAGER – WIR GINGEN DURCH DIE HÖLLE (2007) mit John Malkovich. Brühl spricht fließend Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Katalanisch. ANTHONY MACKIE (Sam Coulson) Entdeckt wurde Anthony Mackie, der eine klassische Schauspielausbildung an der renommierten Juilliard School of Drama hinter sich hat, als er in dem Off-Broadway-Stück „Up Against the Wind“ niemand anderen als Tupac Shakur verkörperte und von der Kritik gefeiert wurde. Sein Leinwanddebüt gab er anschließend als Eminems Widersacher Papa Doc in 8 MILE (2002) von Curtis Hanson. Den Film wiederum bekam Spike Lee zu Gesicht, der Mackie in seinen Filmen SUCKER FREE CITY (2004) und SHE HATE ME (2004) besetzte. Außerdem war er in Clint Eastwoods Oscar®-Gewinner MILLION DOLLAR BABY (2004) mit Hilary Swank und Morgan Freeman, in Jonathan Demmes Remake DER MANCHURIAN KANDIDAT (2004) sowie neben Samuel L. Jackson in der Komödie COOL & FOOL – MEIN PARTNER MIT DER GROSSEN SCHNAUZE (2005) zu sehen. Für seine Rolle in dem in Sundance ausgezeichneten BROTHER TO BROTHER (2004) von Rodney Evans wurde Mackie für den Independent Spirit Award sowie den Gotham Award nominiert. An der Seite von David Strathairn, Timothy Hutton und Leelee Sobieski war er anschließend in der Independent-Produktion HEAVEN’S FALL (2006) zu sehen. Zu seinen weiteren Filmen gehören: SIE WAREN HELDEN (2006) mit Matthew McConaughey, HALF NELSON (2006) mit Ryan Gosling, CROSSOVER (2006), HAVEN (2004) mit Orlando Bloom und Bill Paxton sowie DAS GESICHT DER WAHRHEIT (2006) mit Samuel L. Jackson und Julianne Moore. Immer wieder war Mackie auch auf der Theaterbühne zu sehen. Sein Broadway-Debüt gab er neben Whoopi Goldberg in August Wilsons „Ma Rainey’s Black Bottom“, anschließend übernahm er Rollen in dem Pulitzer Preis-Gewinner „Soldier’s Play“, Stephen Belbers „McReele“ an der Roundabout Theatre Company sowie in Regina Kings modernder Adaption von Tschechows „Die Möwe“. Zuletzt war Mackie in Martin McDonaghs „A Behanding in Spokane“ zu sehen sowie Mitglied der Produktion von August Wilsons „20th Century“ am Kennedy Center, wo sämtliche zehn Stücke von Wilsons Zyklus auf die Bühne gebracht wurden, von denen Mackie in drei mit von der Partie war. 23 In Kathryn Bigelows mehrfachem Oscar®-Gewinner TÖDLICHES KOMMANDO – THE HURT LOCKER (2008) spielte Mackie eine Nebenrolle, die ihm eine weitere Nominierung für den Independent Spirit Award einbrachte. Für das Biopic NOTORIOUS B.I.G. (2009) schlüpfte er erneut in die Rolle des legendären Rappers Tupac Shakur, außerdem war er in so unterschiedlichen Filmen wie dem Überraschungserfolg EAGLE-EYE – AUSSER KONTROLLE (2008) mit Shia LaBeouf, NIGHT CATCHES US (2010) mit Kerry Washington, DER PLAN (2011) mit Matt Damon und Emily Blunt oder REAL STEEL (2011) mit Hugh Jackman zu sehen. Zu Mackies jüngsten Filmen gehören RUNNER RUNNER (2013) mit Justin Timberlake und Ben Affleck, Michael Bays PAIN & GAIN (2013) mit Mark Wahlberg und Dwayne Johnson, GANGSTER SQUAD (2013) mit Sean Penn, Josh Brolin, Ryan Gosling und Emma Stone, 10 YEARS (2011) mit Channing Tatum und Rosario Dawson, die Romanverfilmung ABRAHAM LINCOLN: VAMPIRJÄGER (2012) von Timur Bekmambetov sowie EIN RISKANTER PLAN (2012) mit Sam Worthington, Jamie Bell und Elizabeth Banks. Demnächst übernimmt er die Rolle des Falcon in der Marvel-Comicverfilmung CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER, die 2014 in die Kinos kommen wird. DAVID THEWLIS (Nick Davies) Im Kino gelang DAVID THEWLIS der Durchbruch mit seiner Rolle in Mike Leighs NACKT (1993), für den er den Darstellerpreis in Cannes und den Evening Standard British Film Award gewann und auch von den Kritikervereinigungen von New York und London sowie von der National Society of Film Critics geehrt wurde. Zuletzt war er in so unterschiedlichen Filmen wie THE ZERO THEOREM (2013) von Terry Gilliam, R.E.D. 2 (2013) mit Bruce Willis und Helen Mirren, Luc Bessons THE LADY (2011) oder ANONYMOUS (2011) von Roland Emmerich zu sehen. Außerdem war er in LONDON BOULEVARD (2010), MR. NICE (2011), VERONIKA BESCHLIESST ZU STERBEN (2009) und DER JUNGE IM GESTREIFTEN PYJAMA (2008) mit von der Partie. Ein Millionenpublikum kennt ihn auch als Professor Lupin aus HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN (2004), HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX (2007), HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ (2009) sowie HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES TEIL 1 & 2 (2010 bzw. 2011). Demnächst wird er im Thriller ELIZA GRAVES und in THE WINTER QUEEN zu sehen sein. Zu seinen weiteren Filmen gehören THE INNER LIFE OF MARTIN FROST (2007), DAS OMEN (2006), ALL THE INVISIBLE CHILDREN (2005), THE NEW WORLD (2005), KÖNIGREICH DER HIMMEL (2005), TIMELINE – BALD WIRST DU GESCHICHTE SEIN (2003), GANGSTER NR. 1 (2000), WHATEVER HAPPENED TO HAROLD SMITH? (1999), SHANDURAI UND DER KLAVIERSPIELER (1998), THE BIG LEBOWSKI (1998), SIEBEN JAHRE IN TIBET (1997), DANN – DIE INSEL DES DR. MOREAU (1996), TOTAL ECLIPSE – DIE AFFÄRE VON RIMBAUD UND VERLAINE (1995), DRAGONHEART (1996), ZEIT DER SINNLICHKEIT (1995), BLACK BEAUTY (1994), DER PROZESS (1993), RESURRECTED (1989), VROOM (1988) und LIFE IS SWEET (1991). Im Fernsehen spielte er in der Serie „The Street“ die Doppelrolle der Zwillinge Joe und Harry, wofür er beim Fernsehfestival in Monte Carlo für den Darstellerpreis nominiert war. Zu seinen weiteren TV-Auftritten gehören Rollen in „Dinotopia“, „Endgame“, „Dandelion Dead“, „Prime Suspect“, „Frank Stubbs“, „Journey to Knock“, „Screen One“, „Skulduggery“, „A Bit of a Do“, „Road“, „Oranges Are Not the Only Fruit“ und „The Singing Detective“. 24 Auf der Bühne konnte man ihn neben Sam Mendes’ Inszenierung von „The Sea“ am Royal National Theatre auch in Stücken wie „Ice Cream“, „Buddy Holly“, „Ruffian on the Stairs/ The Woolley“ oder „The Lady and the Clarinet“ erleben. Auch in anderen Bereichen kann Thewlis, der 2008 bei den British Independent Film Awards mit dem angesehenen Richard Harris Award für seine Verdienste um den britischen Film ausgezeichnet wurde, auf Erfolge verweisen. Sein Regiedebüt CHEEKY (2003), für das er auch das Drehbuch schrieb und als Darsteller fungierte, kam 2007 in die Kinos. Sein Kurzfilm „Hello, Hello, Hello“ war zudem für einen BAFTA® nominiert. Sein erster Roman „The Late Hector Kipling“ erschien 2007 und wurde von der Kritik begeistert besprochen. ALICIA VIKANDER (Anke) In ihrer Heimat erhielt ALICIA VIKANDER den schwedischen Filmpreis Guldbagge als Beste Hauptdarstellerin in dem Drama DIE INNERE SCHÖNHEIT DES UNIVERSUMS (2009), das gleichzeitig ihr Leinwanddebüt darstellte. Auf der Berlinale wurde sie 2011 als Shooting Star geehrt und beim BAFTA® als EE Rising Star nominiert. Der internationale Durchbruch gelang Vikander als Caroline Mathilde in Nikolaj Arcels Historienfilm DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT (2012) mit Mads Mikkelsen. Das Drama wurde als Bester fremdsprachiger Film für den Oscar® nominiert. Bereits abgedreht hat sie HOTELL (2013) von Lisa Langseth, Sergey Bodrovs Fantasy-Epos SEVENTH SON (2013) mit Jeff Bridges, Kit Harrington und Julianne Moore und Julius Averys SON OF A GUN (2014), für den sie gemeinsam mit Ewan McGregor in Australien vor der Kamera stand. Demnächst folgen Alex Garlands EX MACHINA (2014) sowie MAN FROM U.N.C.L.E. (2014) mit Henry Cavill und Armie Hammer. Zu ihren weiteren Filmen gehören Joe Wrights ANNA KARENINA (2012) neben Keira Knightley und Jude Law sowie der schwedische Berlinale-Beitrag KRONJUVELERNA (2011) von Ella Lemhagen. PETER CAPALDI (Alan Rusbridger) Für seine Rolle als Malcolm Tucker in der britischen Polit-Satire „The Thick of It“ gewann PETER CAPALDI den BAFTA und wurde drei weitere Male dafür nominiert. Die gleiche Rolle übernahm er auch in dem Film KABINETT AUSSER KONTROLLE (2009), für den er gemeinsam mit seinen Ensemble-Kollegen den Chlotrudis Award erhielt und von den Kritikervereinigungen von New York, Los Angeles, Ohio, Chicago und London sowie wie für den Evening Standard British Film Award und den British Independent Film Award als Bester Nebendarsteller nominiert wurde. Seine Karriere begann 1983 mit der Hauptrolle in Bill Forsyths Komödie LOCAL HERO (1983) an der Seite von Burt Lancaster. Seither war er in zahllosen Film- und Fernsehrollen zu sehen. Demnächst spielt er neben Angelina Jolie in MALEFICENT (2014) und den Cardinal Richelieu in der Fernsehserie „The Musketeers“. 1995 gewann Capaldi für sein Regiedebüt „Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life“ den Oscar® für den Besten Kurzfilm. Außerdem schrieb er das Drehbuch zu NONSTOP NACH GLASGOW (1993) und hat den Spielfilm STRICTLY SINATRA (2001) inszeniert. Im Fernsehen übernahm er außerdem die Regie des BAFTA-nominierten TV-Films „The Cricklewood Greats“ und einiger Folgen der Comedy-Serie „Getting On“. 25 Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass der Schotte als zwölfter Schauspieler die legendäre Rolle des Dr. Who übernehmen wird. Die gleichnamige Serie, die längst nicht mehr nur in Großbritannien Kult ist, läuft dort bereits seit 1963. CARICE VAN HOUTEN (Birgitta Jónsdóttir) In ihrer niederländischen Heimat gehört CARICE VAN HOUTEN längst zu den talentiertesten und beliebtesten Schauspielerinnen ihrer Generation. 2011 gewann sie für ihre Rolle in BLACK BUTTERFLIES (2011) verschiedene Preise, unter anderem beim Tribeca Film Festival und beim Niederländischen Film Festival. Insgesamt wurde sie bereits fünfmal mit dem Niederländischen Filmpreis ausgezeichnet, außerdem wurde sie 2008 vom Publikum zur besten holländischen Schauspielerin aller Zeiten gewählt. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit der Hauptrolle in Paul Verhoevens Kriegsepos BLACK BOOK (2006), gefolgt von der Rolle der Nina von Stauffenberg neben Tom Cruise in Bryan Singers OPERATION WALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTAT (2008). 2012 stieß sie zum Ensemble der erfolgreichen Fantasyserie „Game of Thrones“. Carice Anouk van Houten wurde am 5. September 1976 in Leiderdorp bei Leiden geboren. Ihre Eltern sind Margje Stasse, die im Ausschuss des holländischen Bildungsfernsehens sitzt, und der Schriftsteller Theodore van Houten. Carice ist außerdem die ältere Schwester der Sängerin und Schauspielerin Jelka van Houten. Carice van Houtens Begeisterung für die Schauspielerei nahm ihren Anfang, als sie fünf Jahre alt war und ihr Vater sie zu Abel Gances „Napoleon“ mit ins Kino nahm. Ihr eigenes Talent stellte sie später im Schultheater unter Beweis. Eine ihrer ersten Rollen war die Titelfigur in Hugo Claus’ „Till Eulenspiegel“. Sie wurde 1995 sowohl in Maastricht als auch in Amsterdam fürs Schauspielstudium zugelassen, entschied sich dann aber für letzteres. Noch als Studentin begann sie ihre TVKarriere mit „Labyrint“. 1999 erhielt sie den Pisuisse Preis als vielversprechendste Schauspielabsolventin. Im Jahr darauf bekam sie den Top Naeff Preis für ihre Leistungen auf der Theaterbühne, sowie den Niederländischen Filmpreis als Beste Fernsehdarstellerin für Martin Koolhovens „Suzy Q“. 2001 drehte sie mit demselben Regisseur „AmnesiA“. Auf der Bühne spielte und sang van Houten als Polly in der „Dreigroschenoper“ und erhielt dafür überwältigende Kritiken. Außerdem war sie in der Hauptrolle des Musicals „Foxtrot“ und als Herzogin von Parma in „Cassanova in Bolzano“ zu sehen. 2001 spielte sie die Titelrolle im Kinofilm DIE GEHEIMNISVOLLE MINUSCH, der auf dem gleichnamigen klassischen Kinderbuch von Annie M.G. Schmidt basiert. Fünf Jahre später glänzte sie in der Rolle der jüdischen Sängerin Rachel Stein in Paul Verhoeven’s vielgelobtem BLACK BOOK, der in Holland als der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten gilt. Für ihre Leistung wurde sie als Beste Schauspielerin zum dritten Mal mit dem Niederländischen Filmpreis ausgezeichnet. Ihre erste englischsprachige Rolle spielte van Houten in DOROTHY MILLS (2008), einem in Irland gedrehten Thriller der französischen Regisseurin Agnès Merlet. Bryan Singers OPERATION WALKÜRE war ihre erste große Hollywood-Produktion. Sie spielte darin die Ehefrau der von Tom Cruise verkörperten Hauptfigur Claus von Stauffenberg, der einen Anschlag auf Hitler verübt. Außerdem war sie neben Maggie Smith in FROM TIME TO TIME (2009), an der Seite von Jude Law in REPO MEN (2010), mit Sean Bean im Horrorfilm BLACK DEATH (2010) und neben Clive Owen und Daniel Brühl in INTRUDERS (2011) zu sehen. 26 Doch auch dem Kino ihrer Heimat blieb sie treu und spielte in Kassenerfolgen mit wie LOVE LIFE – LIEBE TRIFFT LEBEN (2009), indem sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellte, oder DE GELUKKIGE HUISVROUW (2010), für den sie zum vierten Mal den Niederländischen Filmpreis gewann. An der Seite ihrer Schwester Jelka und Holly Hunter spielte sie zuletzt die Hauptrolle in der niederländischen Produktion JACKIE – WER BRAUCHT SCHON EINE MUTTER (2012). Neben ihrer Schauspielkarriere ist Van Houten auch als Sängerin erfolgreich. 2012 veröffentlichte sie ihr vielgelobtes Debütalbum „See You On the Ice“, für das sie mit legendären Musikern wie Antony Hegarty, Marc Ribot oder Howe Gelb zusammenarbeitete. DAN STEVENS (Ian Katz) Zu DAN STEVENS kommenden Filmen gehören THE GUEST (2014) von Adam Wingard und A WALK AMONG THE TOMBSTONES (2014) mit Liam Neeson und Ruth Wilson. Bisher war er im Kino unter anderem in SUMMER IN FEBRUARY (2013), Amy Heckerlings VAMPS – DATING MIT BISS! (2012) sowie in der deutschen Produktion HILDE (2009) mit Heike Makatsch zu sehen. Einem großen Publikum ist Stevens vor allem als Matthew Crawley in den ersten drei Staffeln der Erfolgsserie „Downton Abbey“ bekannt. Außerdem war er auf dem Bildschirm unter anderem in „Sense & Sensibility“, „Maxwell“, „Miss Marple: Nemesis“, „Dracula“, „In the Line of Beauty“ und „Frankenstein“ zu sehen. Immer wieder steht der Schauspieler in seiner britischen Heimat und den USA auf der Bühne, zuletzt etwa in der vielgelobten Broadway-Produktion „The Heiress“, in „Arcadia“ am Londoner West End, „Every Good Boy Deserves Favor“ am National Theatre, „The Vortex“ am Apollo Theatre und „Hay Fever“ am Theatre Royal Harmarket, beide inszeniert von Sir Peter Hall, sowie „The Romans in Britain“ am Lyceum Theatre Sheffield. Unter der Regie von Sir Peter Hall tourte Stevens außerdem mit Inszenierungen von „Viel Lärm um nichts“ und „Wie es euch gefällt“ durch Großbritannien, für letztere auch durch die USA. Für „Wie es euch gefällt“ wurde Stevens für den Ian Charleson Award nominiert. Regelmäßig ist er auch als Sprecher in Radio-Produktionen zu hören, unter anderem in „Widower’s Houses”, „Readings from the King James Bible“, „Dracula’s Guest“, „The Secret Pilgrim“, „The Custom of the Country“, „The Coral Thief“, „Guilty Until Proved Innocent“, „The Music Room“, „The Lady of the Camellias“, „Orley Farm“, „Dickens Confidential“, „The Tennis Court“ und „A Question of Attribution“. Außerdem hat er diverse Hörbücher eingesprochen: „My Dear I Wanted to Tell You“, das 2011 als Bestes Hörbuch mit dem Galaxy National Book Award ausgezeichnet wurde, sowie „War Horse“ und „Wolf Hall“. Die letzten beiden kamen in die engere Wahl für das Beste Hörbuch des Jahres 2010. STANLEY TUCCI (James Boswell) STANLEY TUCCI ist bereits in über 50 Filmen, zahllosen Fernsehserien sowie dutzenden Theaterstücken aufgetreten. Und auch hinter der Kamera ist er als Autor, Regisseur und Produzent tätig. Zu einer seiner bekanntesten Kinorollen gehört die an der Seite von Meryl Streep in JULIE & JULIA (2009). Sein größtes Publikum erreichte er jedoch mit dem Blockbuster DIE TRIBUTE 27 VON PANEM – THE HUNGER GAMES (2012), in dem er – genau wie in der Fortsetzung DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCING FIRE (2013) – Caesar Flickerman spielte. Für seine Rolle in der Romanverfilmung IN MEINEM HIMMEL (2009) von Peter Jackson wurde er für den Oscar®, den Golden Globe®, den BAFTA®, den SAG Award und den Broadcast Film Critics Award nominiert. Zuletzt war Tucci in dem Fantasy-Abenteuer PERCY JACKSON: IM BANN DES ZYKLOPEN (2013), in Robert Redfords THE COMPANY YOU KEEP (2012) sowie in SOME VELVET MORNING (2013) von Neil LaBute zu sehen, der dieses Jahr beim Tribeca Film Festival seine Weltpremiere feierte. Auch auf dem Bildschirm brilliert der Schauspieler immer wieder. Seine Gastrolle in der Serie „Emergency Room“ brachte ihm eine Emmy®-Nominierung ein, die in „Monk“ hatte ihm den Preis zuvor schon beschert. Einen weiteren Emmy® sowie den Golden Globe® gewann er für Paul Mazurskys Fernsehfilm „Winchell“. Einen Golden Globe® erhielt er außerdem für seine Darstellung Adolf Eichmanns im HBO/BBC-Fernsehfilm „Die Wannseekonferenz“. Tuccis Regiearbeit BLIND DATE (2008), ein Remake des Films von Theo van Gogh, zu dem er auch das Drehbuch schrieb und eine der Hauptrollen spielte, feierte seine Premiere beim Sundance Film Festival. Zuvor hatte er bereits JOE GOULDS GEHEIMNIS (2000) inszeniert, in dem er neben Ian Holm eine der beiden Hauptrollen übernahm. Der Film, der im New Yorker Greenwich Village in den 1940er Jahren spielt, thematisiert das ungewöhnliche Aufeinandertreffen und die langjährigen Freundschaft zwischen dem Schriftsteller Joe Gould (Holm) und dem Journalisten Joe Mitchell (Stucci). Sein Regiedebüt hatte Stucci mit BIG NIGHT (1996) gegeben, an dem er auch als Co-Autor und Darsteller beteiligt war. Der Film gewann einen Independent Spirit Award, Auszeichnungen des National Board of Review und der Filmkritiker von New York und Boston sowie Preise bei den Festivals von Sundance und Deauville. Sein zweites Projekt, bei dem er als Drehbuchautor, Regisseur, Co-Produzent und Hauptdarsteller fungierte, war THE IMPOSTORS – ZWEI HOCHSTAPLER IN NOT (1998), eine Komödie mit Oliver Platt, Steve Buscemi, Alfred Molina, Lily Taylor und Hope Davis spielt, die im offiziellen Programm des Festivals von Cannes lief. Im Fernsehen war er in wiederkehrenden Rollen in so unterschiedlichen Serien wie „Bull“, „Equal Justice“, „Wiseguy“ und „thirtysomething“ zu sehen. Seine erste Emmy®-Nominierung erhielt er für die Krimiserie „Murder One“. Zu den Theaterstücken, in denen Tucci mitspielte, gehören „Franky and Johnny in the Clair de Lune“, „Execution of Hope“, „The Iceman Cometh“, „Brighton Beach Memories“ und „The Misanthrope“. Außer am Broadway war er auch in Off-Broaway-Produktionen, am Yale Repertory Theater und am SUNY Purchase, wo er mit seiner Schauspielausbildung begonnen hatte, zu sehen. Seinen Regieeinstand am Broadway feierte er mit dem Tonynominierten Revival von Ken Ludwigs „Lend Me a Tenor“, in dem Tony Shalhoub die Hauptrolle spielte. Seine Filmografie beinhaltet außerdem: JACK AND THE GIANTS (2013), CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER (2011), DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL (2011), BURLESQUE (2010), EINFACH ZU HABEN (2010), DESPERAUX – DER KLEINE MÄUSEHELD (2008), KIT KETTREDGE: AN AMERICAN GIRL (2008), SWING VOTE (2008), INSIDE HOLLYWOOD (2008), DER TEUFEL TRÄGT PRADA (2006), DARF ICH BITTEN? (2004), TERMINAL (2004), THE LIFE AND DEATH OF PETER SELLERS (2004), SPIN (2003), ROAD TO PERDITION (2002), AMERICA’S SWEETHEARTS (2001), SEITENSPRÜNGE IN NEW YORK (2001), EIN SOMMERNACHTSTRAUM (1999), THE ALARMIST (1997), HARRY AUSSER SICH (1997), SEITENSPRUNG IN MANHATTAN (1996), JEDE MENGE ÄRGER – BIG TROUBLE (1999), LEBE LIEBER UNGEWÖHNLICH 28 (1997), KISS OF DEATH (1995), MRS PARKER UND IHR LASTERHAFTER KREIS (1994), 2 MILLIONEN DOLLAR TRINKGELD (1994), DIE AKTE (1993), BODYSWITCH – VERHEXTE KÜSSE (1992), ALLES KINO (1992), BILLY BATHGATE (1991) und GROSSSTADTSKLAVEN (1989). Als Autor veröffentlichte Tucci 2012 „The Tucci Cookbook“, das es in die Bestsellerliste der New York Times schaffte. Darüber hinaus sitzt er im Vorstand der New Yorker Organisation The Food Bank. LAURA LINNEY (Sarah Shaw) LAURA LINNEY ist eine amerikanische Film-, TV- und Theaterschauspielerin, die bereits dreimal war für den Oscar® nominiert war: für ihre Rollen in Kenneth Lonergans YOU CAN COUNT ON ME (2000) mit Mark Ruffalo und Matthew Broderick, in Bill Condons KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX (2004) neben Liam Neeson und in Tamara Jenkins’ DIE GESCHWISTER SAVAGE (2007) mit Philip Seymour Hoffman. Für YOU CAN COUNT ON ME wurde sie darüber hinaus für den Golden Globe®, den Screen Actors Guild (SAG) und den Independent Spirit Award nominiert, außerdem erhielt sie die Preise der New Yorker Filmkritiker und der National Society of Film Critics als Beste Darstellerin. KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX brachte ihr eine Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin vom National Board of Review sowie Nominierungen für den Golden Globe® und den SAG Award ein. Für DIE GESCHWISTER SAVAGE wurde sie unter anderem vom London Film Critics Circle für den Darstellerinnenpreis nominiert. Für die Fernsehserie „The Big C“, an der sie auch als ausführende Produzentin beteiligt war, wurde Linney mit einem Golden Globe® ausgezeichnet und für den Emmy® nominiert. Ihr Auftritt als Abigail Adams in Tom Hoopers gefeierter Miniserie „John Adams“ mit Paul Giamatti brachte ihr einen Golden Globe®, einen SAG Award und einen Emmy® ein. Weitere Emmys® erhielt sie für ihre Gastrolle in der letzten Staffel der Sitcom „Frasier“ sowie für den TV-Film „Wild Iris“ mit Gena Rowlands und Emile Hirsch. Zu Linneys weiteren Filmen gehören Roger Michells HYDE PARK AM HUDSON (2012), DER TINTENFISCH UND DER WAL (2005) von Noah Baumbach, für den sie für den Golden Globe® und den Independent Spirit Award nominiert wurde, Clint Eastwoods Filme MYSTIC RIVER (2003), für den sie eine BAFTA®-Nominierung erhielt, und ABSOLUTE POWER (1997), Peter Weirs DIE TRUMAN SHOW (1998) mit Jim Carrey, ZWIELICHT (1996) und DIE MOTHMAN PROPHZEIUNGEN (2002), in denen sie jeweils neben Richard Gere vor der Kamera stand, Richard Curtis’ TATSÄCHLICH... LIEBE (2003), LORENZO’S ÖL (1992) mit Susan Sarandon, Ivan Reitmans DAVE (1993), Steve Zaillians DAS KÖNIGSSPIEL (1993), Gillies MacKinnons A SIMPLE TWIST OF FATE (1994), Frank Marshalls CONGO (1995), Terence Davies’ HAUS BELLOMONT (2000) und die TV-Produktionen „Blind Spot“ mit Joanne Woodward und „Love Letters“ von Stanley Donen. Große Aufmerksamkeit erregte sie auch als Mary Ann Singleton in den beliebten „Stadtgeschichten“-Miniserien nach den Bestsellern von Amistead Maupin. Die Juilliard-Absolventin erhielt erst kürzlich Tony- und Drama Desk Award-Nominierungen für das Theaterstück „Time Stands Still“. Zuvor war sie am Broadway unter anderem in Stücken wie „Gefährliche Liebschaften“, Arthur Millers „Hexenjagd“ mit Liam Neeson (wofür sie eine Tony-Nominierung bekam), Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ (wofür sie 1994 den Calloway Award gewann) oder „Sight Unseen“ zu sehen. Letzteres brachte ihr ihre erste Tony-Nominierung ein. Zehn Jahre zuvor war sie in demselben Stück bereits Off-Broadway zu sehen, wo sie einen Theatre World Award gewann und für den Drama Desk, den Drama League und Outer Critics Circle Award nominiert war. 29 DIE FILMEMACHER BILL CONDON (Regie) BILL CONDON ist ein gefeierter Regisseur und Oscar®-prämierter Drehbuchautor, der bekannt dafür ist, aus seinen Schauspielern preisverdächtige Leistungen herauszuholen. Seine Leinwandadaption des Broadway-Erfolges DREAMGIRLS (2006) wurde mit zwei Oscars® und drei Golden Globes® bedacht, darunter jenem für den Besten Film in der Sparte Musical oder Comedy. Condon, der den Film nach seinem eigenen Drehbuch inszenierte, wurde für den Directors Guild of America Award nominiert. Zum Ensemble gehörten Jamie Foxx, Beyoncé Knowles, Eddie Murphy und Jennifer Hudson, die für ihr Schauspieldebüt prompt den Oscar®, den Golden Globe®, den BAFTA®, den Screen Actors Guild Award und weitere Preise gewann. Als Regisseur und Drehbuchautor verantwortete Condon auch KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX (2004), der ihm 2005 den Preis der britischen Directors Guild einbrachte. Das kompromisslose Porträt einer der einflussreichten und kontroversesten Männer des 20. Jahrhunderts bescherte seinem Hauptdarsteller Liam Neeson den Preis der Filmkritiker von Los Angeles und Laura Linney eine Oscar®-Nominierung. Auch bei GODS AND MONSTERS (1998) saß Condon nicht nur auf dem Regiestuhl, sondern schrieb auch das Drehbuch, wofür er mit dem Oscar® in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch ausgezeichnet wurde. Der Film wurde mit dem Independent Spirit Award geehrt und vom National Board of Review zum besten Film des Jahres ernannt. Darüber hinaus wurden für die poetische Betrachtung des Lebensendes von „Frankenstein“Regisseur James Whale Ian McKellen und Lynn Redgrave für den Oscar® nominiert. Condon selbst erhielt seine zweiter Oscar®-Nominierung für das Drehbuch zu Rob Marshalls erfolgreicher, mit sechs Oscars® ausgezeichneter Musicalverfilmung CHICAGO (2002) mit Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones und Richard Gere. Zuletzt inszenierte er mit BREAKING DAWN – BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT (2011/2012) das zweiteilige Finale der populären TWILIGHT-Saga. Der in New York geborene Condon besuchte die Columbia University, wo er seinen Abschluss in Philosophie machte. Ein analytischer Artikel, den er für das Magazin Millimeter schrieb, erregte die Aufmerksamkeit von Produzent Michael Laughlin. Gemeinsam mit dem schrieb Condon daraufhin sein erstes Drehbuch für den Film DIE EXPRIMENTE DES DR. S (1981), den Laughlin auch inszenierte. Der Film wurde zu einem Kulthit, der mit DAS GEHEIMNIS VON CENTREVILLE (1983) sogar eine inoffizielle Fortsetzung nach sich zog. Mit SISTER, SISTER (1987) gab Condon schließlich sein Regiedebüt, in dem Jennifer Jason Leigh, Judith Ivey und Eric Stoltz die Hauptrollen spielten. Condon ist sowohl Mitglied des Board of Governors of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences als auch des Board of Film Independent. STEVE GOLIN (Produzent) STEVE GOLIN ist Gründer und Vorstandsvorsitzender von Anonymous Content, einer Entwicklungs-, Produktions- und Managementfirma. In den vergangenen 20 Jahren erarbeitete er sich dabei den Ruf, gleichzeitig künstlerische Freiheit zu kultivieren, aber auch kommerzielle Erfolgsaussichten stets im Blick zu behalten, sei es in Film und Fernsehen oder Bereichen wie Werbung, Musikvideos oder neue Medien. Als Produzent zeichnete er für mehr als 40 Film- und Fernsehprojekte verantwortlich, darunter Alejandro González Iñárritus BABEL (2006), der mit dem Golden Globe® als Bester 30 Film und dem Regie-Preis in Cannes ausgezeichnet sowie für mehrere Oscars® nominiert wurde. Weitere Höhepunkte seiner Karriere stellen Spike Jonzes BEING JOHN MALKOVICH (1999) und VERGISS MEIN NICHT (2004) von Michel Gondry dar. WILD AT HEART (1990), seine Zusammenarbeit mit David Lynch, gewann die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes. Zu Golins Filmen der jüngsten Zeit gehören auch AUF DER SUCHE NACH EINEM FREUND FÜRS ENDE DER WELT (2012) mit Steve Carrell und Keira Knightley, Ken Kwapis’s DER RUF DER WALE (2012) mit Drew Barrymore, John Krasinski, Ted Danson, Dermot Mulroney und Kristen Bell, der Sundance-Beitrag EL ULTIMO ELVIS (2012), Jodie Fosters DER BIBER (2011), in dem sie neben Mel Gibson zu sehen war, das Regiedebüt des gefeierten Werberegisseurs Malcolm Venville 44 INCH CHEST (2009) mit Ray Winstone, John Hurt, Ian McShane, Tom Wilkinson, Stephen Dillane und Joanne Whalley, und MACHTLOS (2007) von Anonymous-Klient Gavin Hood, mit Jake Gyllenhaal, Meryl Streep und Reese Witherspoon in den Hauptrollen. Im vergangenen Jahr produzierte Anonymous die Komödie FUN SIZE – SÜSSES ODER SAURES (2012) mit Victoria Justice, Jane Levy und Chelsea Handler. Zwei Filme wurden kürzlich fertig gestellt: Erik Van Looys THE LOFT mit Karl Urban, Wentworth Miller, Isabel Lucas, James Marsden, Rhona Mitra und Eric Stonestreet, sowie der auf einem Vanity Fair-Artikel basierende UWANTME2KILLHIM von Andrew Douglas. Auch an Filmen wie IN BED WITH MADONNA (1991), Jane Campions PORTRAIT OF A LADY (1996), David Finchers THE GAME (1997) und den beiden Neil LaBute-Filmen YOUR FRIENDS & NEIGHBORS (1998) und NURSE BETTY (2000) war Golin beteiligt. Darüber hinaus produzierte er Fernsehserien wie „The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben“ oder „Das Geheimnis von Twin Peaks“ von David Lynch. Seine erste Firma Propaganda Films gründete Golin mit Partnern 1986. Daraus wurde die größte Produktionsfirma für Musikvideos und Werbespots weltweit, die mehr MTV Video Awards und Goldene Palmen in Cannes gewann als jeder ihrer Konkurrenten. Mit der Firma legte Golin den Grundstein für die Karrieren von Regisseuren wie David Fincher, Spike Jonze, Michael Bay, Antoine Fuqua, Gore Verbinski, Alex Proyas, David Kellogg, Simon West und anderen. Golin ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und der Producers Guild of America. Sein Studium absolvierte er an der New York University und am American Film Institute. MICHAEL SUGAR (Produzent) MICHAEL SUGAR ist ein Teilhaber der innovativen Management- und Produktionsfirma Anonymous Content. Seit er sich 2005 der Firma anschloss, konnte er eine beeindruckende Reihe neuer Klienten gewinnen, darunter Steven Soderbergh, Allan Loeb, Richard Linklater, Gavin Hood, Edgar Wright, Marc Webb, Miranda Cosgrove und Russell Brand. Zuvor hatte Sugar selbst eine Produktionsfirma und Management-Organisation gegründet und nach seinem Studienabschluss an der Georgetown Law School von zuhause aus geleitet. Als Manager stellte er schnell sein besonderes Händchen für das Entdecken von Talenten unter Beweis, als einer seiner ersten Klienten, der TSOTSI (2005)-Regisseur Gavin Hood, die Regie von X-MEN ORIGINS: WOLVERINE (2009) übernahm. Aufgewachsen mit einem Elternteil in der Filmindustrie (sein Vater Larry Sugar war ein Verleiher von IndependentFilmen), entwickelte Sugar schon früh eine besondere Leidenschaft für die Branche. Auch bei Anonymous Content hat er sich einen besonderen Ruf für die Arbeit mit talentierten 31 Klienten erarbeitet, an deren Erfolg er entscheidenden Anteil hat. Zuletzt etwa gewann sein Klient Chris Terrio für ARGO (2012) den Oscar® für das Beste adaptierte Drehbuch. Als Produzent war Sugar zuletzt unter anderem an DER RUF DER WALE (2012) mit Drew Barrymore und John Krasinski beteiligt. Er produziert außerdem die CNN-Talkshow seines Klienten George Stroumboulopoulos. Demnächst produziert er Projekte wie STRAIGHT NO CHASER mit Michael Sucsy als Regisseur, BOSTON GLOBE mit Tom McCarthy als Autor und Regisseur, WHEN THE STREET LIGHTS GO ON, den Brett Morgen inszenieren wird, und das Reboot von FLETCH. Als ausführender Produzent arbeitet er derzeit an der von Steven Soderbergh inszenierten Miniserie „The Knick“ mit Clive Owen in der Hauptrolle. JOSH SINGER (Drehbuch) JOSH SINGER ist als Drehbuchautor für Film und Fernsehen tätig. Kürzlich vollendete er ein Drehbuch für Participant Media über die Rolle des Boston Globe bei der Enthüllung des Missbrauchsskandals der katholischen Kirche. Das Skript schrieb er gemeinsam mit Tom McCarthy, der den Film auch inszenieren soll. Derzeit arbeitet Singer an einem Spielfilmprojekt für Fox. Neben seinen Arbeiten fürs Kino schrieb und produzierte Singer auch Folgen von Serien wie „The West Wing“, „Law & Order: Special Victims Unit“, „Lie to Me“ oder „Fringe – Grenzfälle des FBI“. Für das Finale der fünften Staffel von „The West Wing“, das sich mit dem Nahostkonflikt auseinandersetzte, wurde Singer für den WGA Award nominiert. Sein erstes Drehbuch für „Law & Order: SVU“ wurde bei den Television Academy Honors ausgezeichnet. Der in Philadelphia geborene Singer schloss sein Studium magna cum laude an der Yale University in den Fächern Mathematik und Wirtschaft ab. In Yale war er auch Mitglied der Gesangsgruppe The Whiffenpoofs. Nach seinem Collegeabschluss setzte er sein Studium an der Harvard Law School und der Harvard Business School fort. Singer lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Laura Dave, in Los Angeles. RICHARD SHARKEY (Executive Producer) Seine Filmkarriere begann RICHARD SHARKEY als Geräuschemacher in der Tonabteilung von Londoner Postproduktionsfirmen. Von dort wechselte er ins Art Department und schließlich in die Bereiche Regieassistenz und Location Managing. Mehr als ein Jahrzehnt arbeitete er dabei als Location Manager sowohl in Großbritannien als auch im Ausland. Er wirkte an zahllosen großen Studioproduktionen mit, darunter drei James Bond-Filmen, MISSION: IMPOSSIBLE (1996), MISSION TO MARS (2000), die DER HERR DER RINGETrilogie, ALI (2001), TIMELINE (2003), DOOM (2005), VERLOCKENDE FALLE (1999), ERAGON – DAS VERMÄCHTNIS DER DRACHENREITER (2006) und FANTASTIC FOUR: THE RISE OF THE SILVER SURFER (2007). Darüber hinaus arbeitete er für Firmen wie Dimension Films, Weinstein Company, Intrepid, Atlas Entertainment, Relativity Media und Endgame Entertainment. Sharkey war Aufnahmeleiter bei der Golden Globe®-prämierten HBO-Miniserie „John Adams – Freiheit für Amerika“, für die Tom Hanks als Produzent verantwortlich zeichnete. Für ihn und dessen Partner Steven Spielberg zog er anschließend direkt weiter nach Australien, wo er an der Produktion von „The Pacific“, einer HBO-Serie über den zweiten Weltkrieg beteiligt 32 war. Zuletzt produzierte er Oren Pelis CHERNOBYL DIARIES (2012) und für das Studio LD Entertainment THERESE (2013) mit Jessica Lange, Elizabeth Olsen und Tom Felton. PAUL GREEN (Executive Producer) PAUL GREEN ist Präsident und COO von Anonymous Content. Dort ist er seit April 2004 mit an Bord, nachdem er zuvor mit Anonymous CEO Steve Golin bei Propaganda Films zusammengearbeitet hatte. Bei Anonymous beaufsichtigt er die Abteilungen für Film, Fernsehen und Klienten-Management ebenso wie die Geschäftsund Rechtsangelegenheiten. Darüber hinaus zeichnet er verantwortlich für die strategischen Planungen in Sachen Film, Werbung (TV und Internet) und Musikvideos. Er assistiert bei der Entwicklung, Finanzierung, Produktion und dem Vertrieb der Film-, Fernseh-, Werbe- und Digitalproduktionen. Zu seinen Aufgaben gehört auch das Verhandeln über und die Sicherung von Fremdkapital und Produktionsfinanzierungen. Als Produzent oder Executive Producer war und ist er zuletzt auch an Filmen wie FUN SIZE – SÜSSES ODER SAURES (2012), DER RUF DER WALE (2012), 44 INCH CHEST (2009) und DER BIBER (2011), UWANTME2KILLHIM? (2013), ADULT WORLD (2013), SCENIC ROUTE (2013), sowie bei den beiden kommenden Projekten LAGGIES und THE LOFT beteiligt. Im Laufe seiner Karriere hatte Green bereits Führungspositionen bei Icon Productions, Beacon Productions, Propaganda Films und der Walt Disney Motion Pictures Gruppe inne. JEFF SKOLL (Executive Producer) JEFF SKOLL ist Philanthrop und Unternehmer. Als Gründer vor Vorsitzender der Skoll Foundation, bei Participant Media und dem Skoll Global Threats Fund erweckt er seine Vision einer nachhaltigen Welt des Friedens und Wohlstands zum Leben. 2004 gründete er Participant Media in dem Vertrauen darauf, dass eine gut erzählte Geschichte es schaffen kann, die Menschen zu inspirieren und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Die Filme von Participant werden stets von sozialem Engagement und Kampagnen begleitet, um dem Publikum die Themen der Filme näher zu bringen. Skoll war als ausführender Produzent bislang an über 38 Filmen beteiligt, die mit insgesamt sieben Oscars® und 35 weiteren Nominierungen bedacht wurden. Zu den Filmen von Participant gehören GOOD NIGHT AND GOOD LUCK (2005), KALTES LAND (2005), SYRIANA (2005), EINE UNBEQUEME WAHRHEIT (2006), DRACHENLÄUFER (2007), DER KRIEG DES CHARLIE WILSON (2007), EIN SOMMER IN NEW YORK – THE VISITOR (2007), DIE BUCHT (2009), COUNTDOWN TO ZERO (2010), WAITING FOR SUPERMAN (2010), FOOD INC. (2008), THE HELP (2011), CONTAGION (2011), BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL (2011), LINCOLN (2012) und A PLACE AT THE TABLE (2012). 2009 ging Participants Digitalsender TakePart.com an den Start. Am 1. August 2013 folgte der Fernsehsender Pivot für die 2000-er Generation, den über 40 Millionen US-Haushalte empfangen können. JONATHAN KING (Executive Producer) JONATHAN KING ist Executive Vice President von Participant Media, wo er die Spielfilmentwicklung und –produktion beaufsichtigt. Zu den letzten Filmen der Firma gehören 33 unter anderem THE HELP, THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL, LINCOLN, SNITCH und die chilenische Produktion NO, die in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für den Oscar® nominiert wurde. Bevor er zu Participant stieß, arbeitete King als Produzent und Manager bei Firmen wie Focus Features, Laurence Mark Productions und Miramax Films. Unter anderem war er dabei an Filmen wie DREAMGIRLS (2006), FORRESTER – GEFUNDEN! und STUDIO 54 beteiligt. Seine Filmkarriere begann er im New Yorker Büro von MGM und UA, wo er an der Suche nach Büchern, Theaterstücken und Independentfilmen mitwirkte. TOBIAS SCHLIESSLER (Kamera) Zuletzt drehte TOBIAS SCHLIESSLER als Kameramann das Actiondrama LONE SURVIVOR (2013) von Peter Berg. Zuvor hatten die beiden bereits bei zahlreichen Projekten zusammengearbeitet, darunter BATTLESHIP (2012), HANCOCK (2008) mit Will Smith, das Football-Drama FRIDAY NIGHT LIGHTS (2004) oder WELCOME TO THE JUNGLE (2003) mit Dwayne Johnson. Auch mit Bill Condon kollaborierte Schliessler schon in der Vergangenheit, das erste Mal bei Condons Oscar®-Gewinner DREAMGIRLS (2006). Des Weiteren konnte man seine Arbeit in Tony Scotts Thriller DIE ENTFÜHRUNG DER UBAHN PELHAM 123 (2009) und BAIT – FETTE BEUTE (2000) von Antoine Fuqua bewundern. Der gebürtige Deutsche studierte Kameraarbeit an der Simon Fraser University in British Columbia, Kanada. Er begann seine Karriere mit dem Dreh von Dokumentarfilmen, bevor er sich auch Independent-Produktionen, Fernsehfilmen, Musikvideos und Werbespots zuwandte. Für „Wake Up“, einen Werbespot für die Firma Audi und für „Doctor“ im Auftrag von Lincoln Financial wurde Schliessler in den Jahren 2000 und 2001 von der Association of Independent Commercial Producers (AICP) mit Preisen bedacht. Beide Werbeclips sind mittlerweile Bestandteil des Archivs der Abteilung für Film und Video des Museum of Modern Art in New York. Darüber hinaus verantwortete er die Kameraarbeit in Werbespots für Firmen wie Mercedes Benz, BMW, Bank of America, Citibank, AT&T und Verizon. MARK TILDESLEY (Produktionsdesign) MARK TILDESLEY ist ein britischer Designer und Regisseur. Nach seinem Abschluss am London College of Printing studierte er an der Wimbledon School of Art bei Richard Negri. Gemeinsam mit Francis O’Connor gründete er die Catch 22 Theatre Company, außerdem entwarf er Kulissen für Inszenierungen am Young Vic Theatre in London. Zuletzt konnte man eine Bühnenarbeit von ihm in Danny Boyles gefeierter Inszenierung von „Frankenstein“ am National Theatre sehen, für die er den Critics Circle Theatre Award gewann und für den Evening Standard Award nominiert wurde. Beim Film arbeitete er als Produktionsdesigner mit verschiedenen Regisseuren immer wieder zusammen. Für Boyle entwarf er 28 TAGE SPÄTER (2002), MILLIONS (2004) und SUNSHINE (2007), wofür er den British Independent Film Award gewann. Mit Mark Evans kollaborierte er bei RESURRECTION MAN (1998) und HOUSE OF AMERICA (1997), wofür er den BAFTA® Cymru Award erhielt. Bei I WANT YOU (1998), WITH OR WITHOUT YOU (1999), WONDERLAND (1999), DAS REICH UND DIE HERRLICHKEIT (2000), 24 HOUR PARTY PEOPLE (2002) und CODE 46 (2003) arbeitete er mit Michael Winterbottom zusammen. Für die beiden letztgenannten Filme wurde er jeweils für den British Independent Film Award nominiert. 34 Zu seinen weiteren Filmen als Produktionsdesigner gehören Fernando Meirelles’ DER EWIGE GÄRTNER (2005), für den er für den Art Directors Guild Award nominiert wurde, Mike Leighs HAPPY-GO-LUCKY (2008), DIE MUTTER – THE MOTHER (2003) von Roger Michell oder Carlos Fresnadillos 28 WOCHEN SPÄTER (2007). Zuletzt arbeitete er mit Ron Howard an IN THE HEART OF THE SEA. Tildesleys Zusammenarbeit mit Boyle setzte sich auch bei TRANCE – GEFÄHRLICHE ERINNERUNG (2013), dem jüngsten Film des Regisseurs fort. 2012 entwarf er, gemeinsam mit Suttirat Anne Larlab für Boyle die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele in London. VIRGINIA KATZ (Schnitt) VIRGINIA KATZ’ Zusammenarbeit mit Bill Condon reicht bereits 25 Jahre zurück. Sie schnitt seine Filme GODS ANDS MONSTERS (1998), KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX (2004), wofür sie für den American Cinema Editors Eddie Award nominiert wurde, und DREAMGIRLS (2006), für den sie eben diesen Preis schließlich erhielt. Auch für BREAKING DAWN – BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT 1&2 (2011/2012) holte Condon sie in sein Team. Katz lernte ihr Handwerk von ihrem Vater, dem erfahrenen Cutter Sidney M. Katz, mit dem sie als Assistant- und Co-Editor zusammenarbeitete. SHAY CUNLIFFE (Kostüm) SHAY CUNLIFFE entwarf bereits die Kostüme für zwei Filme des BOURNE-Franchise: Tony Gilroys DAS BOURNE VERMÄCHTNIS (2012) und DAS BOURNE ULTIMATUM (2007) von Paul Greengrass. Im Laufe ihrer Karriere als Kostümbildnerin arbeitete sie mit zahllosen renommierten Regisseuren zusammen, darunter James L. Brooks bei SPANGLISH (2004) und WOHER WEISST DU DASS ES LIEBE IST? (2010), John Sayles bei LONE STAR (1996), WENN DER NEBEL SICH LICHTET (1999) und SILVER CITY (2004), Gary Sinise bei VON MÄUSEN UND MENSCHEN (1992) und MILES FROM HOME (1988), Taylor Hackford bei DOLORES (1995) sowie BLOOD IN, BLOOD OUT – VERSCHWOREN AUF LEBEN UND TOD (1993), Rob Reiner bei AN DEINER SEITE (1999) und ALEX & EMMA (2003), Thomas Bezucha bei DIE FAMILY STONE – VERLOBEN VERBOTEN! (2005) und PlÖTZLIH STAR (2011) sowie Ken Kwapis bei ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH (2009) und DER RUF DER WALE (2012). Zu Cunliffes weiteren Filmen gehören ZIVILPROZESS (1998) von Steven Zaillian, Michael Apteds GENUG – JEDER HAT EINE GRENZE (2002), BEIM LEBEN MEINER SCHWESTER (2009) von Nick Cassavetes, Roland Emmerichs 2012 (2009), STADT DER ENGEL (1998) von Brad Silberling, Amy Heckerlings HAUPTSACHE VERLIEBT (2007) und SPARTAN (2004) von David Mamet. Zu ihren Theaterwurzeln kehrte sie zurück, als sie sich mit Rob Marshall für die Fernsehfilmversion „Annie“ zusammentat. Dafür erhielt sie sowohl einen Costume Designers Guild Award als auch eine Emmy®-Nominierung. In ihre britische Heimat kehrte sie zurück, um an Dennie Gordons WAS MÄDCHEN WOLLEN (2003) mitzuwirken. 35 Ihren ersten Job als Kostümdesignerin hatte sie bei FLUCHT ZU DRITT (1984) mit Diane Keaton und Mel Gibson. Letzterer engagierte sie später für sein Regiedebüt DER MANN OHNE GESICHT (1993). Cunliffe studierte an der University of Bristol in England und begann ihre Karriere am Theater in New York. CARTER BURWELL (Musik) CARTER BURWELL schloss 1977 erfolgreich sein Studium am Harvard College ab, wo er unter anderem Animation bei Mary Beams und George Griffin und elektronische Musik bei Ivan Tcherepnin studierte und einen Independent Study Course am MIT Media Lab (damals bekannt als Architecture Machine Group) belegte. Nach seinem Abschluss wurde er Teaching Assistant am Harvard Electronic Music Studio. 1979 belegte sein Animationsfilm „Help, I’m Being Crushed to Death by a Black Rectangle“ den ersten Platz beim Jacksonville Film Festival und den zweiten Platz beim Ottawa International Animation Festival. Von 1979 bis 1981 arbeitete Burwell als Chief Computer Scientist beim Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island, wo er Software zur Bildverarbeitung, Labor-Automatisierung und Proteinanalyse entwickelte. Von 1982 bis 1987 arbeitete er am New York Institute of Technology, wo er zunächst als Computer-Modeler und –Animator begann, bevor er zum Director of Digital Sound Research wurde. Während seiner Zeit dort wirkte er an vielen computeranimierten Fernsehspots und Filmen mit und entwarf unter anderem Modelle und Animationen für den japanischen Anime „Lensman“. In den Achtzigerjahren trieb Burwell parallel seine Musik- und Komponistenkarriere voran. In New York spielte er in einer ganzen Reihe von Bands, darunter The Same, Thick Pigeon und Radiante. Außerdem komponierte er Musik für Tanztheater („RAB“, ein Stück, das 1984 beim Festival in Avignon Premiere feierte), Theaterstücke („The Myth Project“ 1989 am Naked Angels) und Filme wie BLOOD SIMPLE – EINE MÖRDERISCHE NACHT (1984), PSYCHO III (1986) oder ARIZONA JUNIOR (1987). Seither hat er die Musik zu einer ganzen Reihe von Filmen komponiert, darunter MILLER’S CROSSING (1990), BARTON FINK (1991), HUDSUCKER – DER GROSSE SPRUNG (1994), ROB ROY (1995), FARGO (1996), FLETCHERS VISIONEN (1997), DIE UNSICHTBARE FALLE (1997), GODS AND MONSTERS (1998), THREE KINGS (1999), BEING JOHN MALKOVICH (1999), BEFORE NIGHT FALLS (2000), ADAPTION (2002), TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG – BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU’RE DEAD (2007), BURN AFTER READING (2008), WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN (2009), TWILIGHT – BIS(S) ZUM MORGENGRAUEN (2008), TRUE GRIT (2010) und 7 PSYCHOS (2012). Gleichzeitig arbeitet er aber auch immer wieder an Projekten in Bereichen wie Tanz („The Return of Lot’s Wife“) oder Theater („Cara Lucia“, „Theater of the New Ear“). 36 KONTAKTE VERLEIH Constantin Film Verleih GmbH Wiebke Döhla Feilitzschstraße 6 80803 München Tel.: 089-44 44 60-0 www.constantin-film.de PRESSEBETREUUNG JUST PUBLICITY GmbH Regine Baschny, Georgia Totsidou & Sabine Palme Tel.: +49 - 89 - 20 20 82 60 E-mail: info@just-publicity.com Fotomaterial (TIFF/JPEG in verschiedenen Auflösungen) sowie Textmaterial sind online abrufbar und stehen zum Download bereit unter: www.constantinfilm.medianetworx.de OSCAR® und ACADEMY AWARD® sind eingetragene Markenzeichen und Dienstleistungsmarken der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. GOLDEN GLOBE® ist ein eingetragenes Markenzeichen und Dienstleistungsmarke der Hollywood Foreign Press Association. EMMY® ist ein eingetragenes Markenzeichen von ATAS/NATAS. BAFTA®-Award ist ein eingetragenes Markenzeichen und Dienstleistungsmarke der British Academy of Film and Television Arts. 37