Topographische Karte 1:50000 und esen erstehen

Transcription

Topographische Karte 1:50000 und esen erstehen
Topographische Karte
1: 50000
esen und
erstehen
Herausgegeben
von der Kommission Kartennutzung
der Deutschen Gesellschaft für Kartographie
Druck Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
Wie topographische Karten aufgebaut sind
Siedlungen, Verkehrswege, Beschriftung
Siedlungen
MARBACH
Benningen
Name einer Stadt
Geschlossene Bebauung
Name einer Gemeinde
Einzelne Gebäude,
Gebäudegruppen
Sonnenhof
Name eines Stadtteils
oder Gemeindeteils
Eintürmige Kirche,
Kirche ohne Turm
Altenberg
Landschaftsname
Gewächshaus
Friedhof
Sportplatz
Hervorragende Bäme
Verkehr
Bahnen
Eingleisige Eisenbahn
mit Bahnhof
Anschlussgleis
Straßen und Wege
Ausbauzustand
Schnellverkehrsstraße
(mindestens vier Fahrstreifen)
mit Kilometerangabe
Bodennutzung
teilweise
im Bau
Hauptstraße (Breite mindestens 6 m)
Nebenstraße (Breite mindestens 4 m)
Hauptweg (befestigt)
Nebenweg (befestigt oder unbefestigt)
Fußweg
Gesetzliche Klassifizierung
L 1100
Landesstraße
K 1603
Kreisstraße
Verkehrsbedeutung
Fernverkehr
Regionalverkehr
Vegetation
Laubwald
Schneise
Nadelwald
Mischwald
Einzelne Bäume; Gebüsch
Regelmäßige Baumanpflanzung;
Baumschule
Garten
Weinanbau
Acker
Wiese, Weide;
nasse Stellen
Relief und Gewässer
Gewässer
Strom, Fluss mit
Fließrichtungspfeil;
Kilometerangabe
und Buhnen
Bach
Brunnen
Wasserbehälter
Fluss mit Wehr
Pumpwerk
Kanal mit Schiffsschleuse
Kläranlage
Relief
100 m - Höhenlinie
10 m - Höhenlinie
5 m - Höhenlinie
2,5 m - Höhenlinie
149
Höhenpunkt mit Höhenangabe
Gesamtbild (Normalausgabe)
Wenn man die verschiedenen Karten zu Siedlungen und Verkehr,
Bodennutzung, Relief und Gewässern übereinanderlegt, erhält man das Gesamtbild einer
topographischen Karte.
Zur Kartenauswertung kann es hilfreich sein,
aus dem Gesamtbild gedanklich wieder die
einzelnen Schichten herauszulösen.
Wie man Karten liest ?
?
Beispiele für Kartenzeichen
he
Autobahn
Weinberg
6
Fabrikgebäude
5
Gewächshaus
an einer Straße
4
Einzelhäuser
hier: Aussiedlerhöfe
an einer Straße
3
Obstwiese
2
Feldwege
Orientierungshilfen
Sendemast
7
Gabelung/ Kreuzung
von Wegen und Straßen
Herausragende Gebäude
Höhen und Geländeformen
(z.B. Haus, Turm, o. ä.)
hier: Kirche in einer Siedlung
8
Höhenlinien
weit auseinander:
flacher Hang
Fluss
271
n
Insel
hier: Ende (Spitze) der Insel
Ausschnitt der Topographischen Karte 1 : 50 000 L 7120 Stuttgart - Nord
10
Höhenpunkt
hier: 271m über
dem Meeresspiegel
e
Brücke, mit Bahn
Steg
9
Höhenlinien
eng zusammen:
steiler Hang
Für Top. Karte 1 : 50 000 (1 cm auf der Karte entspricht 500 m in der Natur)
Hochspannungsleitung
1 km
Am besten, indem Sie die Zeichenerklärung am Rande Ihrer Karte nach den Dingen durchsehen, die für
ihren Zweck wichtig sein könnten.
Merken Sie sich die entsprechenden Zeichen und erst dann sehen Sie auf Ihr Kartenblatt.
Und wenn Sie dort auf etwas stoßen, was Sie noch nicht kennen, gehen Sie zurück zur Zeichenerklärung.
Weiße Flecken auf der Karte sind in der
Regel Ackerland, dessen Nutzung sich von
Jahr zu Jahr ändert.
Der Kartenausschnitt zeigt an einigen
Beispielen, wie man sich mit Hilfe einer Karte
orientieren kann.
Dazu muss man wissen,
- dass im Kartenbild oben Norden und unten
Süden ist. Dreht man den oberen Kartenrand
(Nordrand) in Richtung Norden, ist die Karte
"eingenordet" und stimmt mit den Richtungen
in der Natur überein;
- dass das Kartenbild das Abbild der Natur in
einem bestimmten Verkleinerungsverhältnis
oder "Maßstab" ist. Die Entfernungen in den
Karten des Maßstabs 1:50 000 können mit
der Maßstabsleiste gemessen werden;
- welche Bedeutung Farben, Linien, Punkte,
Einzelzeichen, Zahlen und Beschriftungen
haben.
Dafür hat jede Karte eine "Zeichenerklärung".
Einzelne Objekte
0
fange ich an
verschiedenen
sieht
man
auf der Karte ?
Schriften ?
Bei den Siedlungen/Ortsnamen muss man auf die
Größe der Schrift, Gross - und Kleinbuchstaben sowie
die Schriftneigung achten.
(s. Auszug aus der Zeichenerklärung)
MARBACH
Benningen
Auf dem Foto ist deutlich der gebogene Verlauf
des Flusses (Neckar, s. Karte) mit der zentral gelegenen Eisenbahnbrücke zu sehen.
Vor der Brücke befindet sich ein Fußgängersteg,
und im Bildvordergrund ist die Spitze einer Insel
zu erkennen.
Am linken Bildrand sieht man noch einen Kirchturm,
vor dem Bergvorsprung bei der Flussmündung deutet
sich eine Straßengabelung an.
Nördlich von Benningen wird
an einem Steilhang Wein
angebaut.
Name einer Stadt
Name einer Gemeinde
Sonnenhof
Name eines Stadtteils
oder Gemeindeteils
Altenberg
Landschaftsname
Siedlungs- und Ortsnamen
Unter den Siedlungsnamen ist die Höhe des Ortes
(in m) angegeben.
Die Ackerflächen südlich
von Benningen liegen an
einem flachen Hang.
Wie steil geht es
oder
?
Auf dem Foto links sind die Höhen und Geländeformen
gut zu erkennen, nicht ganz so leicht ist das auf einer
Karte. Die Kartenzeichen - vor allem die Höhenlinien sollen dabei helfen.
Im Blockbild zur Karte und zum Foto links wird deutlich,
was es mit den Höhenlinien auf sich hat: wo sie eng zusammen sind, ist es steil, wo sie weit auseinander liegen,
ist es flacher.
Gewässer- und Landschaftsnamen
müssen nicht waagerecht geschrieben sein, sie können sich dem Gelände anpassen. Namen für Gebirge
oder Täler folgen z.B. der Scheitellinie bzw. der
Talsohle.
Welche Karte für welchen Zweck ?
Die Genauigkeit der Karten ist von ihrem Maßstab abhängig. Welchen Maßstab man wählen sollte, hängt vom Zweck der Kartennutzung ab;
Fußgänger werden andere Karten nehmen als Autofahrer.
Laubwald
Wald; Schneise
Schneise
Nadelwald
Park
Mischwald
100 m - Höhenlinie
20 m - Höhenlinie
10 m - Höhenlinie
5 m - Höhenlinie
Park
50 m - Höhenlinie
10 m - Höhenlinie
5 m - Höhenlinie
2,5 m - Höhenlinie
1,25 m - Höhenlinie
Bahnhof Marbach
Bahnhof Marbach
Maßstab 1:25 000
Maßstab 1:25 000
1cm der Karte entspricht 250m der Natur
Meter 500
250
0
0,5
1,0
1,5 Kilometer
Maßstab 1:100 000
1 km²
1cm der Karte entspricht 1 km der Natur
Meter 1000
0
1
2
3
4
5
6
7 Kilometer
10
12
14 Kilometer
4 cm
Maßstab 1:100 000
1 km²
4 cm
1 cm
Maßstab 1:50 000
500
0
1
= die Flächen von
jeweils 1 Quadratkilometer in den
jeweiligen Maßstäben
1 km²
Maßstab 1:200 000
0,5 cm
0,5 cm
1cm der Karte entspricht 500m der Natur
Meter 1000
1 cm
2
1 km²
3 Kilometer
2 cm
Meter 2000
2 cm
Maßstab 1:50 000
Bahnhof
Marbach
Laubwald
Schneise
Nadelwald
Mischwald
Bahnhof Marbach
Park
100 m - Höhenlinie
10 m - Höhenlinie
5 m - Höhenlinie
2,5 m - Höhenlinie
1cm der Karte entspricht 2 km der Natur
Maßstab 1:200 000
Wald, Park
200 m - Höhenlinie
50 m - Höhenlinie
25 m - Höhenlinie
12,5 m - Höhenlinie
0
2
4
6
8
Wie man mit topographischen Karten weiterkommt
bin
?
ist es
weit
ich?
bis?
N
NW
NO
O
W
SW
SO
S
Auf der topographischen Karte ist am oberen Kartenrand
Norden. Im Gelände kann man die Nordrichtung mit dem
Kompass bestimmen, dessen Nadel stets nach Norden
zeigt.
Wenn "Kartennord" und "Kompassnord" übereinstimmen,
liegt die Karte richtig zum sichtbaren Gelände:
die Karte ist "eingenordet".
Man muss also den nach Norden zeigenden Kartenrand
parallel zur Kompassnadel legen, um die Karte mit dem
Gelände vergleichen zu können.
Anmerkung für Kenner:
Ganz genau stimmt das nicht, weil der Kartenrand zum geographischen Nordpol
zeigt, die Kompassnadel aber zum magnetischen Nordpol.
Wenn man nicht genau weiß, wo man sich gerade befindet,
sucht man sich einen markanten Punkt in der Ferne,
z. B. einen Sendemast, sowie einen weiteren Punkt, der
sich auf derselben Sichtlinie befindet, z. B. einen Kirchturm.
Die beiden Objekte werden auf der Karte markiert und
mit einer Linie verbunden. Dann sucht man zwei weitere
Objekte, die auf einer anderen Sichtlinie liegen und
zeichnet eine zweite Linie in die Karte. Wo sich beide
Linien schneiden ist der eigene Standort.
Will man Entfernungen herausfinden, misst man die
Distanz auf der Karte (in cm) und nutzt die Maßstabsleiste am Kartenrand oder rechnet die gemessene
Strecke mit dem Maßstab der Karte um
(z.B. Massstab 1: 50000; Kartenstrecke 1cm; Srecke
in der Natur = 1 cm x 50 000 = 50 000 cm = 500 m).
Strecken, die nicht gerade verlaufen, werden in
kleineren Abschnitten gemessen, die ungefähr gerade
sind. Die Messungen markiert man auf einem Papierstreifen und addiert sie.
v
Stimmt
die
( Man kann die Entfernungen auch mit einem "Kartenmessrädchen"
ermitteln.)
Sendemast
Einmündung einer
Straße
Kirche
Brücke
Kompassnord
Kompassnord
von Marbach nach Steinheim:
Kartennord
Steinheim Kirche
N
O
S
8
8
6
cm
7
4
3
2
2
1
1
Marbach Kirche
8,
ife
n
4
5
3
4
5
Standort
Maßstab 1:50000
>
6
7
tre
S
9
rs
W
10
10
9
1cm = 500 m
8,4 cm = 4,2 km
>
W
ie
O
Pa
p
N
Kartennord
Landschaftsformen der Schwäbischen Alb
Karstformen
Höhle
N
Trockental
700
S
O
W
Trockentäler sind Täler ohne Bach oder Fluss,
das Wasser fließt unterirdisch ab.
N
W
O
Doline
Dolinen sind Senken, die durch unterirdische
Auswaschung entstanden sind.
Östliche Schwäbische Alb
N
S
Ausschnitt aus TK L7324
750
750
700
700
700
Im Nordwesten des Kartenausschnittes gibt es zahlreiche Bäche, die in ca. 580 m Höhe entspringen
(Quellhorizont).
Der Südosten ist dagegen ohne einen einzigen Bach;
die Entwässerung erfolgt unterirdisch. Dafür sprechen
auch die Trockentäler, Dolinen und Höhlen.
650
650
650
750
600
600
600
700
550
550
550
650
S
N
S
W
O
W
unterer flacher Hang mit
Obstbäumen, dann steiler
Hang mit Wald
isolierter Berg vor der
Stufe
scharf eingeschnittenes
Tal, mit Wasserfall
von allen Seiten sanft
ansteigender Hügel
Albtrauf
Zeugenberg
Klinge
Kuppe
O
Auf der Bundesstraße 317 durch den Schwarzwald
Karsee
Der Feldsee liegt in einem während der Eiszeit von einem
Gletscher geschaffenen "Kar ".
Das Kar hat eine steile Rückwand
(Felsen) im Westen und einen
flachen Ostteil mit einem Bach.
Felsen
Kerbtal
Steiles, engwandiges Tal
("Kerbtal") mit Wildbach,
Straße in Serpentinen.
Trogtal
Flacher Talboden, versumpft
und moorig, steile Talwände:
u-förmiger Talquerschnitt durch
eiszeitliche Überformung
(ehemals Gletschertal).
Ausschnitt aus TK L8114
Hochschwarzwald beim Feldberg
Pass und Passstraße
8%
Starke Steigung:
Serpentinen
1231 m
1200 m
1100 m
900 m
4%
1000 m
900 m
1104 m
geringes Gefälle:
Höhenlinien werden in
großen Abständen geschnitten
976 m
870 m
Ein Landschaftsquerschnitt
Raumeinheiten:
begradigter,
kanalisierter
Rhein mit
Kiesseen und
Randkanälen
niedrig gelegene Auenlandschaft
mit Altarmen, großen Ackerflächen
und kleinen Siedlungen
niedrigere Auenlandschaft mit Wiesen,
Entwässerungsgräben, Kläranlagen
höher gelegene
Niederterrasse
mit Wald und Dünen
1 km in der
Wirklichkeit
Höhenangaben:
Signaturen:
117
119
weiße Flächen
= Ackerland
Altarm
des Rheins:
115
Kanal
Staatsgrenze
nicht befahrbarer Damm
einzelne Bäume
123
Wiese, Weide
128
Mischwald
nasse Stellen
Siedlungsausbau
Oberrheinische Tiefebene bei Rastatt
Der alte Dorfkern von Neuhaeusel zeigt nur geringe
Ausbauten.
Ein vergleichbares Dorfzentrum mit Kirche und
Straßenkreuz ist in Iffezheim zu erkennen. Der Ausbau
von Iffezheim erfolgte zunächst an den Ausfallstraßen,
dann dazwischen und zur B 36 hin.
Neuhaeusel
Iffezheim
Plansiedlung
Sternförmige Befestigungsanlage
des 18. Jahrhunderts im Wald
Siedlung mit
schematischem
Grundriss
Ausschnitt aus TK L7114
c
Landesvermessungsamt Baden-Württemberg 2001
Büchsenstraße 54, D -70174 Stuttgart
Telefon (0711)123-2831, Telefax (0711)123-2980
http://www.lv-bw.de
in Verbindung mit der Kommission Kartennutzung der
DGfK von Melanie Hohlfeld, Isabel Scharnbeck und
Stephan Saaler realisiert
Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Vervielfältigung
nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Als Vervielfältigung
gelten z.B. Nachdruck, Fotokopie, Mikroverfilmung,
Digitalisierung, Scannen sowie Speicherung auf
Datenträger.
Die Kommission Kartennutzung der Deutschen
Gesellschaft für Kartographie (DGfK) bemüht sich um
eine Verbesserung der Nutzung und Gestaltung von
Karten. Für Anregungen, die topographische Karten
und ihre Nutzungsmöglichkeiten betreffen,
bitten wir um Zuschrift an:
Prof. Dr. Armin Hüttermann, PH Ludwigsburg,
Reuteallee 46, 71634 Ludwigsburg
e-mail: huettermann_armin@ph-ludwigsburg.de