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SMART CITY Zielmarktanalyse USA 2014 Ostküste, Schwerpunkt New York City mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce, Inc. (AHK USA – New York) 75 Broad Street, 21st Floor New York, NY 10004 Telefon: +1 (212) 974-8830 Fax: +1 (212) 974-8867 E-Mail: info@gaccny.com Internetadresse: www.gaccny.com Stand 15. September 2014 Bildnachweis AHK USA-New York Kontaktpersonen Susanne Gellert, sgellert@gaccny.com Susanne Rehse, srehse@gaccny.com Maria Nateva, mnateva@gaccny.com Autoren Susanne Rehse, AHK USA – New York Maria Nateva, AHK USA – New York Lydia Wiesmann, AHK USA – New York Georg Koernig, AHK USA – New York Merle Koepp, AHK USA – New York Urheberrecht Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York (AHK USA – New York) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Geführte Interviews stellen die Meinung der Befragten dar und spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Unser Angebot enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich und die AHK USA – New York übernimmt keine Haftung. 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Wir bieten vielmehr eine allgemeine Beratung an, für deren inhaltliche Richtigkeit keine Haftung übernommen werden kann. II Inhaltsverzeichnis. TABELLENVERZEICHNIS ..................................................................................................................................................... VI ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...............................................................................................................................................VII ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ........................................................................................................................................... VIII 1. EINLEITUNG .................................................................................................................................................................. 1 2. LÄNDERPROFIL UND ZIELMARKT ALLGEMEIN .................................................................................................... 2 2.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................................... 2 2.1.1 2.1.2 Staatsaufbau ............................................................................................................................................................. 2 Innenpolitik.............................................................................................................................................................. 3 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ................................................................................................................................... 3 2.3 Aktuelle wirtschaftliche Lage .................................................................................................................................................. 5 2.4 Außenhandel ............................................................................................................................................................................ 6 2.5 Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland ........................................................................................................................ 6 2.6 Wirtschaftsförderung .............................................................................................................................................................. 8 2.7 Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen ....................................................................................................... 9 3. ENERGIEMARKT IN DEN USA .................................................................................................................................. 13 3.1 Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen ...................................................................................... 15 3.2 Energieerzeugung und –verbrauch nach Energiequellen .................................................................................................... 17 3.3 Energieverbrauch nach Industriesektoren ........................................................................................................................... 18 3.4 Der US-Strommarkt .............................................................................................................................................................. 20 3.5 Strom- und Energiepreise ..................................................................................................................................................... 22 3.6 Lage und Perspektive der Energiewirtschaft im Zielmarkt ................................................................................................. 25 4. ENERGIEEFFIZIENZ UND SMART CITY PLANNING ............................................................................................ 26 III 4.1 Das Smart City Konzept......................................................................................................................................................... 26 4.2 Aktuelle Herausforderungen der US-Stadtplanung............................................................................................................. 29 4.3 Entwicklungstrends und Marktchancen ............................................................................................................................... 32 4.4 Smart City New York ............................................................................................................................................................. 39 4.4.1 Gebäude ..................................................................................................................................................................40 4.4.2 Verkehr ................................................................................................................................................................... 49 4.4.3 Nachhaltige Stadtplanung ..................................................................................................................................... 54 4.4.4 Energie ................................................................................................................................................................... 56 4.5 Smart City Boston .................................................................................................................................................................. 63 4.6 Smart City Philadelphia ......................................................................................................................................................... 65 5. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN............................................................................................................... 67 5.1 International Building Codes und weitere Model-Bauvorschriften .................................................................................... 67 5.2 LEED-Zertifizierungssystem ................................................................................................................................................. 69 5.3 Energy Star ............................................................................................................................................................................. 70 5.4 Weitere Standards und Zertifizierungsstellen....................................................................................................................... 71 5.5 Baurecht und Energieeffizienz in New York City .................................................................................................................. 71 5.6 Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen .......................................................................................................... 72 5.7 Buy American Act/ Buy America .......................................................................................................................................... 74 6. MARKTCHANCEN UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN ...................... 75 6.1 Marktbarrieren und kulturelle Unterschiede ....................................................................................................................... 76 6.2 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen .........................................................................................................77 7. ZIELGRUPPENANALYSE ............................................................................................................................................ 78 7.1 Organisationen/Verbände/Forschungseinrichtungen ........................................................................................................ 78 7.2 Regierungsorganisationen auf nationaler Ebene ................................................................................................................. 88 7.3 Organisationen im Bundesstaat New York ........................................................................................................................... 90 7.4 Unternehmen ......................................................................................................................................................................... 95 IV 7.5 Wichtige Messen in den USA ................................................................................................................................................ 97 7.6 Wichtige Links und Webseiten ............................................................................................................................................. 99 8. SCHLUSSBETRACHTUNG ........................................................................................................................................ 100 9. QUELLENVERZEICHNIS .......................................................................................................................................... 101 V Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Handelsströme USA - Deutschland nach SITC in 2013, in Mrd. USD ............................................................................ 7 Tabelle 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarktes bis 2015 ............................................................................................. 15 Tabelle 3: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) ........................................................................ 17 Tabelle 4: Durchschnittlicher Verkaufspreis für Elektrizität an Endkonsonanten (Cent/kWh), 2013-2014 .............................. 23 Tabelle 5: Erneuerbare Energiekonsum, USA 2012-2015, in Brd. Btu .......................................................................................... 25 Tabelle 6: Bevölkerungsreichste Städte und Wachstumsraten ...................................................................................................... 29 Tabelle 7: Baubeginne in den USA ................................................................................................................................................... 36 Tabelle 8: Produzentenpreisentwicklung Baumaterialien und -komponenten ............................................................................. 36 Tabelle 9: Top 10 Bauunternehmen ................................................................................................................................................. 37 VI Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in %, real) ......................................................................................................... 4 Abbildung 2: Internationaler Handel in Waren und Dienstleistungen, in Mrd. USD .................................................................... 6 Abbildung 3: Spinnennetzanalyse Wettbewerbsfähigkeit USA ...................................................................................................... 10 Abbildung 4: Wachstum des Elektrizitätsbedarf in den USA, 1950-2040 ......................................................................................13 Abbildung 5: Anteile Energieträger an Primärenergieversorgung, 2013 ........................................................................................14 Abbildung 6: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2040 (in Bio. kWh/Jahr) ......................................................................16 Abbildung 7: Energieintensität im Vergleich, gesamter Primärenergieverbrauch pro USD des BIP (Btu/Jahr) in 2005 USD .. 17 Abbildung 8: Primärenergiefluss nach Sektor und Quelle, 2013 (in Billiarden Btu) .................................................................... 18 Abbildung 9: Sektoranteile an Gesamtenergieverbrauch USA 2013 ...............................................................................................19 Abbildung 10: Netto-Energieimporte USA (1985-2013), in Brd. Btu............................................................................................. 20 Abbildung 11: Durchschnittlicher Strompreis in den USA 2012 (Cent/kWh) ............................................................................... 22 Abbildung 12: Pro-Kopf Elektrizitätsproduktion, in Mio. kWh ...................................................................................................... 24 Abbildung 13: Strompreis für Privathaushalte, Cent/kWh, Anstieg in Prozent ............................................................................ 24 Abbildung 14: Energie als verbindendes Element der Themenfelder Smart City ......................................................................... 27 Abbildung 15: Smart City Bereiche und Indikatoren ...................................................................................................................... 28 Abbildung 16: US Infrastrukturausgaben gemessen am BIP.......................................................................................................... 30 Abbildung 17: Vielversprechendste Technologien zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO2 Emissionen .....................31 Abbildung 18: Zielbereiche für Energieeffizienz ............................................................................................................................. 32 Abbildung 19: Energieverbrauch in New York City 2011 ................................................................................................................ 38 Abbildung 20: BCP Programm und neue Wohnprojekte in New York City ....................................................................................41 Abbildung 21: Verwendung der durch das BCP gewonnenen Flächen .......................................................................................... 42 Abbildung 22: Sektoraler Energieverbrauch und Energiequellen .................................................................................................. 43 Abbildung 23: Top 10 Staaten nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA .......................................................... 44 Abbildung 24: Energieverbrauch in Privathaushalten in den USA, 1993 und 2009 ..................................................................... 45 Abbildung 25: Regionale Verteilung Heizgradtage und Kühlgradtage .......................................................................................... 46 Abbildung 26: Reduktionsziele in New York City ........................................................................................................................... 47 Abbildung 27: Infrastrukturprojekt Water Tunnel No. 3 ............................................................................................................... 55 Abbildung 28: Extreme Wetterphänomene in den USA 2012 ........................................................................................................ 57 Abbildung 29: Stromnetzregionen in den USA ............................................................................................................................... 58 Abbildung 30: Stromausfälle in den USA 1992-2012...................................................................................................................... 58 Abbildung 31: Entwicklung Smart Meter Installationen 2007 bis 2011 nach Sektoren ................................................................ 60 Abbildung 32: Prognose Smart Meter Abdeckung in den USA in 2014 ..........................................................................................61 Abbildung 33: Auszug aus dem City Record .................................................................................................................................... 73 VII Abkürzungsverzeichnis ACEEE AMI AMR ANSI ARRA ASCE ASHRAE BAA BCP BERDO BIP CFA DA DEC DOB DOE DOR DPR DR DWSRF EIA EISA EPA FAR FDI FED FERC FERC FHA FTA GCTF GGBP GIS GSA GTAI HOV HPI IBSG ICC I-Code IEC IECC IPP VIII American Council for an Energy-Efficient Economy Advanced Metering Infrastructure Automated Meter Reading American National Standards Institute American Recovery and Reinvestment Act Gesetz American Society of Civil Engineers American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers Buy American Act Brownfield Cleanup Program Energy Reporting and Disclosure Ordinance Bruttoinlandsprodukts Code of America Distribution Automation Department of Environmental Conservation Department of Buildings US Department of Energy Digital On-Ramps New York Department of Parks and Recreation Demand and Response Drinking Water State Revolving Fund US Energy Information Administration Energy Independence and Security Act Environmental Protection Agency Federal Acquisition Regulation Foreign Direct Investment Federal Reserve Bank (amerikanische Zentralbank) Federal Energy Regulatory Commission Federal Energy Regulatory Commission Federal Highway Administration Federal Transit Administration New York City Green Codes Task Force Greener, Greater Buildings Plan Geographische Informationssysteme US General Service Administration Germany Trade and Invest Heavy Occupancy Vehicle Help Point Intercoms Cisco Internet Business Solution Group International Code Council International Code International Electrotechnical Commission International Energy Conservation Codes Independent Power Producer ISO IST LEED LIPA MIT MIV MTA NERC NIST NSSN NYC NYCDOT NYCECC NYCECC NYCEDC NYPA NYSERDA NYSPro NYSSGC OER OFPP OGS OLTPS OMB ÖPNV ORR OSHA ÖV PCA PE PE PSC PUC QE RA RECS SBS SFL TLC TMC TRACI UL URC USD USGBC VDE IX International Organization for Standardization Intelligent Transportation Society of America Leadership in Energy and Environmental Design Long Island Power Authority Massachusetts Institute of Technology motorisierter Individualverkehr Metropolitan Transportation Authority North American Electric Reliability Corporation National Institute of Standards and Technology National Standards Systems Network New York City New York City Department of Transportation NYC Energy Conservation Code New York City Energy Conservation Code New York City Economic Development Corporation New York Power Authority New York State Energy Research and Development Authority New York State Procurement Smart Grid Consortium Mayor’s Office of Environmental Remediation Office of Federal Procurement Policy NYS Office of General Services Office of Long-Term Planning and Sustainability Office of Management and Budget öffentlicher Personennahverkehr Mayor’s Office of Recovery and Resiliency US Department of Labor Occupational Safety & Health öffentlicher Verkehr Portland Cement Association Professional Engineer Professional Engineers Public Service Commission Public Utility Commission Quantitative Easing (Quantitative Lockerung) Registered Architects Residential Energy Consumption Survey Select Bus Service New York State Finance Law New York City Taxi and Limousine Commission Traffic Management Center Agency’s Tools for the Reduction and Assessment of Chemical and Other Environmental Impacts Underwriters Laboratories Inc. Utility Regulatory Commission US-Dollar US Green Building Councils Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik WEF X World Economic Forum 1. Einleitung Der Begriff Smart City ist sehr weit gefasst und es existiert keine einheitliche Definition. Seit den 1990er Jahren ist der Begriff immer wieder im Rahmen von städtebaulichen Maßnahmen zu hören und zu lesen. Die fehlende eindeutige Definition des Begriffs ist zugleich Stärke und Schwäche. In der politischen Diskussion dient er zur Formulierung von Konzepten, um auf die wachsenden Herausforderungen durch De-Industrialisierung, Alterung der Bevölkerung und Energieabhängigkeit zu antworten. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung führt die mangelnde Definition zu einer wenig fokussierten Debatte. In den USA, wo das Konzept Smart City geprägt wurde, ist der Begriff eher auf die weichen Standortfaktoren fixiert. Diese umfassen den Wettbewerb der Städte untereinander um Investitionen und Humankapital. Im Zentrum der Diskussion stehen der Unternehmer und die Wirtschaftsförderung. In den USA wird er Begriff Smart City von der Wired City abgegrenzt, welcher auf die digitale Infrastruktur abzielt. Dabei geht es vor allen Dingen um Effizienz von Management aller Arten von Ressourcen, denn die Innovationskraft der städtischen Wirtschaft durch IT und Technologie steht im Vordergrund. 1 Es ist Aufgabe der Stadtplaner zusätzlich ressourceneffiziente, nachhaltige Lösungen anzubieten, die zu einer höheren Lebensqualität und einer besseren Wirtschaft beisteuern. Zahlreiche Entwicklungen in Demographie, Wirtschaft und technologischem Fortschritt führen einerseits zu neuen Herausforderungen, die Stadtplaner zu bewältigen haben, aber auch zu neuen Tätigkeitsfeldern und technologischen Hilfestellungen. Im europäischen Kontext vereint das Smart City Konzept die planerischen Lösungsansätze zu diesen Herausforderungen mit neuen Technologien (unter anderem im IT-Bereich) und hat die intelligente (oder smarte) Organisation von Städten zum Ziel. Strenger werdende Umweltstandards, Energie- und Ressourceneffizienz, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie neue Anforderungen an Qualität und Kapazität von Infrastrukturen sind nur einige Beispiele für Herausforderungen, denen Planer derzeit gegenüberstehen. Sowohl im Bereich des Gebäudesektors als auch im Infrastruktursektor liegen die USA noch weit hinter Deutschland wenn es um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geht. Energiepreise sind nach wie vor niedriger als in Deutschland, was zu weniger Anreiz führt, in diesem Bereich hohe Investitionen zu tätigen, die sich außerdem erst nach viel längeren Amortisationsphasen als in Deutschland rechnen. Hinzu kommt, dass es in weiten Teilen des Landes an Budgetmitteln zu Finanzierung derartiger Projekte fehlt. Dennoch kann man auch in den USA eine Weichenstellung in Richtung Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Smart City Planung erkennen. Die vorliegende Zielmarktstudie beschreibt zuerst allgemeine Informationen über die USA, wirtschaftliche Aspekte und Fakten zum US-Energiemarkt für ein besseres Verständnis der Ausgangslage. Der Schwerpunkt der Studie beschäftigt sich mit den derzeitigen Entwicklungen, vorherrschenden Programmen und Projekten sowie Trends und Marktchancen für deutsche Unternehmen in den folgenden Bereichen: Energieeffizientes Bauen Nachhaltige Stadtplanung Verkehrsinfrastruktur (motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr, nicht-motorisierter Individualverkehr) Wasserinfrastruktur Energieinfrastruktur und Smart Grid In weiterer Folge werden Empfehlungen für deutsche Unternehmen, die Interesse am US-Markt haben, angegeben. Dazu werden diverse Eigenheiten des US-Marktes sowie Unterschiede zum deutschen Markt angeführt. Zusätzlich werden relevante Weblinks, interessante Messen der jeweiligen Branche, Literatur und wichtige Marktakteure beschrieben. Ein gesonderter Teil geht hierbei detailliert auf die rechtlichen Rahmenbedingungen in den USA als Zielmarkt ein. 1 Vgl.: Meyer, U.: (2014) 1 2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein flächenmäßig großes Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Die USA haben mit 9,06 Mio. km² in etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Hinter Kanada und Russland ist die USA somit das drittgrößte Land der Erde. Trotz der mehr als 310 Mio. Einwohner ist die Bevölkerungsdichte mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering. Verglichen dazu liegt die Bevölkerungsdichte in Deutschland bei 229 Einwohnern pro km². Die Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. mit gut 600.000 städtischen Einwohnern und 4,69 Mio. Einwohnern im Großraum. 2 Obwohl es keine offizielle Amtssprache gibt, werden alle amtlichen Dokumente und Gesetzestexte in englischer Sprache verfasst. Auf Grund der verstärkten Immigration von lateinamerikanischen Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren, diese bilden nunmehr ca. 17% der Gesamtbevölkerung, ist der Gebrauch der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein, als auch in der Wirtschaft gestiegen. 3 So ist es mittlerweile üblich, Produktetiketten und Gebrauchsanweisungen bilingual – in Englisch und Spanisch zu verwenden. Firmen versuchen gezielt durch das Anbieten von spanischsprachigen Dienstleistungen diese wachsende Bevölkerungsgruppe als Kunden zu gewinnen. 4 Auch in der Werbebranche werden Inhalte und Plakate auf die Spanisch sprechende Bevölkerung abgestimmt. 2.1. Politischer Hintergrund Im folgenden Kapitel wird der politische Hintergrund der USA beleuchtet und analysiert. Hierbei wird zunächst der Staatsaufbau und anschließend die innenpolitische Situation dargelegt. 2.1.1 Staatsaufbau Die USA können sich auf eine über 200 jährige demokratische Tradition mit einer beachtlichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei dominierenden Parteien, den Demokraten und den Republikanern. Die Gewaltenteilung schlägt sich in drei unabhängigen Säulen nieder. An der Spitze der Regierung steht ein gewählter Präsident, dessen Legislaturperiode vier Jahre beträgt. Die Legislative stellt der Kongress dar. Der Kongress gliedert sich in zwei Kammern, den Senat und das Repräsentantenhaus. In beiden Kammern sitzen gewählte Vertreter aus den 50 Bundesstaaten. Die Legislative übt die Entscheidungsgewalt über Gesetze und das Budget aus. Die Judikative ist föderal aufgebaut mit dem obersten Gerichtshof als höchste Instanz.5 Im Hinblick auf das politische System unterscheiden sich die USA von den meisten europäischen Ländern. Die zentrale Regierung in Washington, D.C. genießt besonders in der Außenpolitik und Fragen der nationalen Verteidigung weitreichende Befugnisse. In anderen Bereichen muss die zentrale Regierung die Macht mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allen Dingen Themen wie Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen. So können diese Bereiche teils Vgl.: Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 17.07.2014 Vgl.: U.S. Census Bureau - Population, 2012 , abgerufen am 17.07.2014 4 Vgl. USA.gov - Learn About the United States of America, 2014, abgerufen am 17.07.2014 5 Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, abgerufen am 17.07.2013 2 3 2 erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten, bis herunter auf Landkreisebene, aufweisen. Darüber hinaus sind die Vertreter im Kongress in erster Linie ihren jeweiligen Bundessstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber, nicht ihren Parteien, verantwortlich. Aus diesem Grund stimmen diese bei Entscheidungen nicht unbedingt einheitlich der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen üblicherweise der Fall ist. Die USA sind in 50 Bundesstaaten unterteilt, die sich ihrerseits wiederum in mehr als 3.000 Landkreise (counties) gliedern. Innerhalb dieser Landkreise befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), welche alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Einige Städte, vor allem größere können unabhängig von Landkreisen sein, oder sogar mehrere counties umfassen. Dieser Aspekt ist besonders für Unternehmen interessant, die nicht nur in die USA exportieren, sondern auch eigene Produktions- oder Geschäftseinheiten im Land betreiben wollen. In manchen Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die Landkreisregierung bestimmt. 2.1.2 Innenpolitik Das in den USA bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei starken Parteien, den Demokraten und den Republikanern. Die Demokratische Partei versteht sich als progressive Kraft, die dem Staat eine größere Rolle einräumen will. Die Republikaner treten für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte ein. Dritte Parteien haben kaum Möglichkeiten bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Seit Barack Obamas Amtsantritt als 44. Präsident im Januar 2009 wird ein politisches Klima des Wandels angestrebt. In den Mid-Term Wahlen im November 2010 büßten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu Gunsten der Republikaner ein. Ausschlaggebend für diese Wahlniederlage der Demokraten war die wirtschaftliche Lage im Land. Mit den veränderten Mehrheitsverhältnissen müssen nun der Präsident und beide Parteien Kompromissbereitschaft zeigen, um neue Gesetze zu verabschieden. Trotzdem gelang es Obama, sich in der 57. US-Präsidentschaftswahl am 6. November 2012 für eine zweite Amtsperiode bestätigen zu lassen. 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die folgende Aufstellung bietet einen Überblick über grundlegende Kennzahlen der amerikanischen Volkswirtschaft mit Stand aus dem Jahr 2013.6 6 3 Vgl. GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2014, abgerufen am 17.07.2014 Bruttoinlandsprodukt: US$ 16.800 Mrd. (2013) Wachstumsrate des BIP: 1,8% Anteile am BIP: Landwirtschaft 1%, Industrie 20%, Dienstleistungen 79% Inflationsrate: 1,5% (2013) Arbeitslosenquote: 8,1% (2012) Staatseinnahmen: US$ 5.380,4 Mrd. Staatsausgaben: US$ 6.449,8 Mrd. Haushaltsdefizit/-Überschuss (am BIP): -6,6% Staatsverschuldung (am BIP): 111,0% Export: US$ 1.837,576 Mrd. Hauptexportgüter: Maschinen und Transportmittel (39,2%), chemische Erzeugnisse (14,0%), Fertigwaren (9,7%), industrielle Vorprodukte (9,4%), Brennstoffe und Schmiermittel (8,7%), Nahrungsmittel und Vieh (6,9%) Exportpartner: Kanada 18,9%, Mexico 14%, China 7,2%, Japan 4,5% Import: US$ 2.337,607 Mrd. Hauptimportgüter: Maschinen und Transportmittel (36,0%), Brennstoffe und Schmiermittel (20,6 %), Fertigwaren (14,0%), industrielle Vorprodukte (10,5%), chemische Erzeugnisse (9,0%) Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in %, real) (Quelle: Entnommen aus: GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2014, abgerufen am 17.07.2014) Nach Schätzungen von Germany Trade and Invest (GTAI) wird das Wirtschaftswachstum, gemessen an der Veränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Jahren 2014 und 2015 um 3% betragen. Das BIP der USA beträgt knapp 17 Billionen US-Dollar (USD) und macht somit in etwa ein Fünftel der globalen Wirtschaftsleistung aus. Somit sind die Vereinigten Staaten die bedeutendste Volkswirtschaft der Welt.7 Der größte Anteil der inländischen Wertschöpfung wird mit 79% im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Der Industriesektor deckt 20% und der landwirtschaftliche Primärsektor 1% der Wirtschaftsleistung in den USA. 7 4 Vgl. GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2014, abgerufen am 17.07.2014 2.3 Aktuelle wirtschaftliche Lage Momentan befindet sich die US-Wirtschaft auf Erholungskurs. Dennoch sind die Auswirkungen der Finanzkrise aus dem Jahr 2008 noch zu spüren. Die Erholung des produzierenden Sektors stützt sich dabei vor allem auf gesunkene Lohnkosten und niedrigere Energiepreise. Die Ausgaben der öffentlichen Kassen steigen nur zögerlich und die Verrentung der BabyBoomer Generation belasten den Arbeitsmarkt. Zukünftige Herausforderungen zeichnen sich vor allem im Bereich Unternehmensbesteuerung ab. Aggressive Steuervermeidungsstrategien von multinationalen Konzernen erhöhen die marginale Steuerlast für individuelle Steuerzahler. 8 Themen wie die geringe Arbeitsmarktpartizipation, komplizierte Einwanderungsbestimmungen, Unterstützung junger Eltern und bezahlbarer Zugang zu Bildung stellen weitere langfristige Reformfelder dar.9 Von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der USA ist die Lage am Arbeitsmarkt. Zuletzt sank die Arbeitslosenquote im Juni 2014 auf 6,1%. Im Juni 2014 waren 9,5 Mio. Erwerbspersonen ohne Anstellung, 325.000 weniger als im Vormonat. Seit Beginn des Jahres ist die Erwerbslosenquote um 1,4% gefallen, dies bedeutet einen Rückgang von 2,3 Mio. Dabei sind die meisten neuen Stellen in den Bereichen Dienstleistung, Einzelhandel, Gastronomie und Gesundheit entstanden. Dennoch liegt das Beschäftigungsniveau noch deutlich unter dem Vorkrisenwert von 4,6% Arbeitslosen im Jahr 2007. 10 Die expansive Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank (Federal Reserve Bank, FED), die im Rahmen des sog. Quantitative Easing-Programms (QE) (Quantitative Lockerung) durch Aufkäufe von Staatsanleihen und Wertpapieren, der Wirtschaft Liquidität zur Verfügung stellt, wird nun wieder zurückgefahren. Nach derzeitigem Stand der Planungen soll der graduelle Rückgang der Anlagenkäufe durch die FED Ende 2014 beendet sein. Als Zielgröße gilt die Inflationsrate, die trotz der Ausweitung der Geldmenge unter 2% blieb. Mit Einstellung des QE-Programms und einer weniger expansiven Geldpolitik wird ein Zinsanstieg ab Mitte 2015 prognostiziert.11 Vgl. Reifenschneider et al.: Aggregate Supply in the United States, abgerufen am 18.07.2014 Vgl. OECD Economic Surveys United States, abgerufen am 18.07.2014 10 Vgl. IMF: Report for Selected Countries and Subjects=, BLS: Employment Situation Summary, abgerufen am 18.07.2014 11 Vgl.: OECD Economic Surveys United States, abgerufen am 18.07.2014 8 9 5 2.4 Außenhandel Wie Abbildung 2 zu entnehmen ist, weist die Handelsbilanz von Waren und Dienstleistungen im Mai 2014 ein Defizit von 44,4 Mrd. USD auf. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich dieses um 2,6 Mrd. USD. Im Jahresvergleich konnte das Defizit um 0,4 Mrd. USD reduziert werden. Abbildung 2: Internationaler Handel in Waren und Dienstleistungen, in Mrd. USD (Quelle: Entnommen aus: Bureau of Economic Analysis: U.S. INTERNATIONAL TRADE IN GOODS AND SERVICES, abgerufen am 21.07.2014) Die Exporte von Waren und Dienstleistungen betrugen im Mai 2014 195,5 Mrd. USD; dem gegenüber stehen Importe in Höhe von 239,8 Mrd. USD.12 Im Jahresverlauf 2013 betrugen die Exporte 2.272,3 Mrd. USD und die Importe 2.743,9 Mrd. USD. Die Handelsbilanz wies somit ein Jahresdefizit von 471,5 Mrd. USD auf. Im Vergleich zum Jahr 2012 konnte das Handelsbilanzdefizit um 11,8%, oder 63,2 Mrd. USD verringert werden. 13 2.5 Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland Deutschland ist nach Kanada, China, Mexiko und Japan der fünftgrößte Handelspartner der USA. Im Jahr 2013 führten die USA Waren im Wert von 116,9 Mrd. USD aus Deutschland ein. Im Gegenzug betrugen die Exporte in die Bundesrepublik 47,4 Mrd. USD. Aus amerikanischer Sicht ergibt sich so ein Defizit von 66,9 Mrd. USD (s. Tabelle 1). Zwischen Januar und Mai 2014 beläuft sich das bilaterale Handelsdefizit auf knapp 30 Mrd. USD. Deutschland exportiert vor allem Produkte aus der SITC-Kategorie 7 (elektronische Erzeugnisse und Fahrzeuge) in die Vereinigten Staaten. Im Jahr 2013 machten, wie in Tabelle 1 zu sehen, Ausfuhren dieser Produktgruppe, Kosten, Fracht und Versicherung (cif value) inbegriffen, mit einem 12 13 6 Vgl.: Bureau of Economic Analysis: U.S. INTERNATIONAL TRADE IN GOODS AND SERVICES, abgerufen am 21.07.2014 Vgl.: US Census: Annual Trade Highlights, abgerufen am 21.07.2014 Wert von 68,2 Mrd. USD mehr als 50% des Exports in die USA aus. Genauer betrachtet entfallen knapp 33 Mrd. USD davon auf SITC-Kategorie 78 (Fahrzeuge und –teile) und knapp 10 Mrd. USD auf SITC-Kategorie 74 (Maschinen, Apparate und Geräte für verschiedene Zwecke).14 Tabelle 1: Handelsströme USA - Deutschland nach SITC in 2013, in Mrd. USD 2013 in Mrd. USD, cif-Wert SITC Beschreibung Exporte Importe Bilanz 0 Nahrungsmittel und lebende Tiere 1,25 1,20 0,04 1 Getränke und Tabak 0,34 0,49 -0,14 2 Rohstoffe (ausg. Nahrungsmittel und mineralische Brennstoffe) 2,26 0,95 1,31 3 Mineralische Brennstoffe, Schmiermittel und verwandte Erzeugnisse 0,86 0,45 0,42 4 Tierische und pflanzliche Öle, Fette und Wachse 0,08 0,02 0,06 5 Chemische Erzeugnisse 7,20 21,14 -13,94 6 Bearbeitete Waren 3,36 10,03 -6,67 7 Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge 22,93 68,24 -45,31 8 Verschiedene Fertigwaren 6,80 10,65 -3,85 9 Waren und Warenverkehrsvorgänge 2,36 3,76 -1,40 47,44 116,92 -69,48 Total (Quelle: Eigene Darstellung nach: destatis: Internationales Warenverzeichnis für den Außenhandel, US Census: U.S. International Trade Statistics, abgerufen am 21.07.2014) 14 7 US Census: Top Trading Partners - May 2014, abgerufen am 21.07.2014 2.6 Wirtschaftsförderung In den USA gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Förderprogramme auf nationaler Ebene. Die Wirtschaftsförderung obliegt den einzelnen Bundesstaaten. Die Bundesstaaten verwalten individuelle Förderungsfonds. Neben der Möglichkeit, auf Barmittel aus diesen Fonds zurückzugreifen besteht desweiteren die Aussicht auf kommunale Fördermittel. So gibt es regionale Förderprogramme, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden. Erst in den letzten zwei Jahren ist mit dem SelectUSA Programm ein Grundstein für ein national koordiniertes Förderprogramm gelegt worden. 15 Zusätzliche Anreize bieten weitere Programme welche unter anderem Steuernachlässe oder vergünstigte Grundstückspreise umfassen. Sowohl die Höhe der bereitgestellten Mittel und Vergünstigungen als auch die Regularien zur Gewährung fallen in den Bundestaaten individuell aus. Grundsätzlich werden Förderentscheidungen auf Projektebene gefällt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen sich bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über Fördermittel ab. Das Department of Energy (DOE) gibt auf seiner Webseite eine Übersicht verschiedener Förderprogramme in den einzelnen Bundesstaaten für den Bereich Energie und Energieeffizienz. Hier können interessierte Unternehmen gezielt nach IncentiveProgrammen in der gewünschten Region suchen.16 Wird beispielsweise der Bundesstaat New York betrachtet, können auf der Webseite des DOE Informationen zu unterschiedlichen Förderprogrammen abgerufen werden: Förderprogramme des Staates New York Existing Facilities Program: Für bestehende Gebäude können Bewerber Incentives für Energiesparmaßnahmen wie Beleuchtung, Heizung und Kühlung, Messuhren („Smart Meters“) etc. erhalten. New Construction Program: Für Neubauten gibt es zum einen Unterstützung bei der technischen Planung und dem Design von Gebäuden, um energieeffiziente Technologien miteinzubeziehen, zum anderen gibt es auch finanzielle Unterstützung, um den Kostenunterschied zwischen energieeffizienten Technologien und herkömmlichen Produkten zu verringern. FlexTech Program: Bewerber können finanzielle Unterstützung für Machbarkeitsstudien, technische Analysen, Energieeffizienz-Analysen und andere Projekte erhalten. Analysen können mithilfe eines qualifizierten EnergieConsultant durchgeführt werden. Energy Audit Program: Kunden, die weniger als 100 kW an Elektrizität verbrauchen, können sich für eine kostenfreie Energieflusserfassung („Energy Audit“) qualifizieren. Förderprogramme von Versorgungsunternehmen in New York New Construction Rebates: Die Long Island Power Authority (LIPA) bietet Fördermittel für die Installation energieeffizienter Ausrüstung in Neubauten oder für Renovierungsarbeiten. Neben finanzieller Unterstützung ist auch die technische Beratung beim Einsatz energieeffizienter Technologien möglich. Energy Services Program: Die New York Power Authority (NYPA) bietet im Rahmen dieses Programms an, mit Facility Managern öffentlicher Gebäude Energiesparprogramme zu identifizieren und zu entwickeln. Die Projekte werden durch NYPA finanziert und durch die Einsparungen der Elektrizitätskosten direkt über Rechnung abgezahlt. Commercial Lighting Program: Das Program der Central Hudson Gas & Electric bietet kostenlose Energieflusserfassungen an und übernimmt anschließend 70% der Kosten, um Beleuchtung auf den neuesten Stand zu bringen. Die restlichen 30% können über 24 Monate zinsfrei finanziert werden. 15 16 8 Vgl. : WEF: The Global Competitiveness Report 2013-2014, abgerufen am 21.07.2014 Vgl.: DOE: Energy Incentive Programs, abgerufen am 12.09.2014 Commercial and Industrial Energy Efficiency Program: Mit diesem Programm bietet der Energieanbieter Con Edison weitreichende Fördermöglichkeiten von den Einsatz energiesparender Elektrizitäts- und GasEinrichtungen. Con Edison übernimmt auch die Hälfte (bis zu 67.000 USD) der Projektkosten für Machbarkeitsstudien energieeffizienter Lösungen. Large Non-Residential Conservation Program: Das Programm von National Fuel ermöglicht vielseitige Fördermöglichkeiten im Bereich der Energieeffizienz. Die maximale Förderung für kommerzielle Kunden beträgt 200.000 USD und kann für Projekte wie beispielsweise die Isulierung von Rohren und Schächten verwendet werden. Commercial and Industrial Rebate Program: Rochester Gas & Electric bietet verschiedene Fördermöglichkeiten in Form von Rabatten und Incentives. Auch freie Energieverbrauchsanalysen werden angeboten. Die von der New York State Public Service Commission (PSC) beauftragte New York State Energy Research and Development Authority (NYSERDA) für außerdem eine umfangreiche Liste mit Fördermöglichkeiten im Bundesstaat New York. Auch aktuelle Ausschreibungen und Angebotsaufforderungen für den kommerziellen und industriellen Sektor sowie im Verkehrswesen und Umweltschutz werden hier veröffentlicht.17 Weitere Fördermöglichkeiten können direkt über die jeweiligen Bundesstaaten oder die zuständigen Behörden und ansässigen Versorgungsunternehmen in den Bundesstaaten abgerufen werden. 2.7 Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen Die USA sind weltweit bei Investoren als Zielland für ausländische Direktinvestition anerkannt. Laut dem World Economic Forum (WEF), welches jährlich den Global Competitve Report veröffentlicht, rangieren die Vereinigten Staaten weltweit auf Platz fünf im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit. Die USA sind in die Gruppe der innovationsgetriebenen Volkswirtschaften eingeordnet. Im Vergleich zur Peer-Group der innovationsgetriebenen Nationen erscheinen besonders die Marktgröße, die Innovationsfähigkeit, das gut entwickelte Finanzsystem, sowie der Entwicklungsstand der Geschäftstätigkeiten als überdurchschnittlich reizvoll (s. Abbildung 3). Die größten Schwächen sehen die Experten im Bereich der Steuerregulierung, der Höhe der Steuern, der ineffizienten Bürokratie und der makroökonomischen Instabilität. 18 Im Jahr 2012 verzeichneten die USA, laut dem Foreign Direct Investment Confidence Index der Beratungsfirma A.T. Kearny, FDI-Zuflüsse von 167,7 Mrd. USD. Somit sind die Vereinigten Staaten nach wie vor das bedeutendste Zielland für Investitionen. Im Vergleich zum Jahr 2011 musste jedoch ein Rückgang von ca. 25% verzeichnet werden. Bedeutende Desinvestments in diesem Zeitraum umfassen den Verkauf der ING Direct USA durch die ING Group (Niederlande) an Capital One für 8,9 Mrd. USD, sowie den Verkauf der Sicherheitsausstattungsfirma ADT durch die Schweizer Firma Tyco International für 8,3 Mrd. USD. Interessanterweise bildet die Energierevolution durch die Schiefergasproduktion neue Möglichkeiten für ausländische Direktinvestitionen. 28% der im Rahmen der A.T. Kearny Studie Befragten gaben an, dass der Schiefergasboom einen positiven Einfluss auf die Höhe ihrer zukünftigen FDIs in den USA haben wird. Auch im Bereich des produzierenden Gewerbes steigt auf Grund von anziehenden Löhnen in Entwicklungsländern und einem schwachen USDollar die Attraktivität der USA. So siedelten sich allein im Jahr 2013 drei deutsche Automobilzulieferer, Kayser Automotive Systems, Bilstein und Dr. Schneider in Kentucky an.19 17 18 19 9 Vgl.: NYSERDA: Funding Opportunities, PONs, RFPs, RFQs, abgerufen am 15.09.2014 Vgl.: WEF: The Global Competitiveness Report 2013-2014, abgerufen am 21.07.2014 Vgl.: A.T. Kearny: Foreign Direct Investment Confidence Indexabgerufen am 21.07.2014 Abbildung 3: Spinnennetzanalyse Wettbewerbsfähigkeit USA (Quelle: Entnommen aus: WEF: The Global Competitiveness Report 2013-2014, abgerufen am 21.07.2014) Im Jahr 2012 betrug der FDI-Bestand in den Vereinigten Staaten 2,65 Bio. USD. Die größten Quellenländer waren dabei Großbritannien, Japan und die Niederlande. Deutschland hat mit einem FDI-Volumen von knapp 200 Mrd. USD einen Anteil von 7,5% am Gesamtvolumen.20 Im Ease of Doing Business Ranking der Weltbank nehmen die USA nach Singapur, Hongkong und Neuseeland, den vierten Platz ein. Grundlage dieses Rankings ist die Analyse von Regulierungen, welche die Geschäftstätigkeit und Eigentumsrechte innerhalb einer Nation beeinflussen. 11 Sektoren werden durch die Weltbank bewertet. Dazu gehören u.a. die Aufnahme einer Geschäftstätigkeit, Zugang zu Elektrizität und der Entwicklungsgrad des Finanzmarktes. 21 Die konservative Heritage Foundation stuft die USA weltweit auf Platz 12 ein, was den Freiheitsgrad der Wirtschaft angeht. Damit fallen die USA im siebten Jahr in Folge in der Rangfolge des Index of Economic Freedom. Die amerikanische Volkswirtschaft befindet sich somit in der Gruppe der überwiegend freien Marktwirtschaften. Gründe für den kontinuierlichen Abstieg sehen die Experten der Heritage Foundation im Rückgang der fiskalischen Handlungsfreiheit, der geringer werdenden unternehmerischen Entscheidungsfreiheit und bei der Auslegung von Eigentumsrechten. 22 20 21 22 Vgl.: UNCTAD: World Investment Report 2014, abgerufen am 22.07.2014 Vgl.: World Bank: Doing Business, abgerufen am 22.07.2014 Vgl.: Heritage Foundation: 2014 Index of Economic Freedom, abgerufen am 22.07.2014 10 Unterschiede in den Bedürfnissen und Erwartungen zwischen Konsumenten aus verschiedenen Kulturkreisen machen häufig eine Anpassung des Produktes für den Markt notwendig. Dies betrifft nicht nur die Produkte selbst, sondern auch Vermarktungsstrategien. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor einer Entscheidung alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind prinzipiell pragmatischer orientiert und treffen Entscheidungen spontaner. So lässt sich verallgemeinernd festhalten, dass für deutsche Unternehmer eher Fakten ausschlaggebend sind, während für ihre amerikanischen Pendants die Präsentation der Produkte im Vordergrund steht. Abgesehen von den kulturellen Gesichtspunkten unterscheiden sich die USA auch im Hinblick auf Vertrags- und Haftungsrecht und technische Standards. Auch hier ist zu erwähnen, dass diese teils auch auf zwischenbundesstaatlicher Ebene divergieren können. Unternehmen, die planen auf dem amerikanischen Markt aktiv zu werden, sollten sich daher umfassend über in den USA auf regionaler sowie nationaler Ebene geltende, rechtliche und technische Vorschriften, informieren. So können Haftungs- und Regressrisiken im Vorhinein minimiert werden. Besonders das US-Standardisierungsgesetz, welches sich vom europäischen unterscheidet, ist gesondert zu betrachten. Generell gilt zwar, dass viele US-Standardisierungsorganisationen einen hohen Standard gewährleisten, dieser jedoch nicht von allen Bundesstaaten anerkannt wird. Obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 StandardEntwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht, ist eine Einhaltung dieser Standards oftmals nicht ausreichend. Firmen, die ihre Produkte in den gesamten USA anbieten wollen, müssen daher zusätzlich nationale und bundesstaatliche Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der International Organization for Standardization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC), diese werden aber nicht gesondert von anderen Standardisierungsorganisationen unterschieden. Daneben existiert in den USA ein umfangreiches Konglomerat an verschiedenen Bemessungsnormen. Insbesondere die Bauvorschriften der Bundesstaaten und Kommunen müssen bei der Errichtung von Gebäuden beachtet werden. Dabei variieren die Bauvorschriften, sog. Construction Codes, zwischen den Bundesstaaten und den Kommunen. Alle Bundesstaaten haben in ihre Construction Codes/Bauvorschriften den sog. International Code (I-Code) aufgenommen. Der I-Code ist eine Zusammenfassung von Standards zu unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Sicherheit und Feuerprävention, die bei der Errichtung von Gebäuden und Einrichtungen beachtet werden müssen.23 Zudem sind bei Importen auch Handelshemmnisse zu beachten. Diese sogenannten local content requirements machen teilweise bindende Vorschriften für die Beschaffung von Materialien bei öffentlichen Ausschreibungen. Diese Regelungen sind gesondert zu beachten, weitere Informationen dazu liefert Kapitel 5.6. Des Weiteren eröffnet eine Niederlassung in den USA Zugang zu diversen anderen Märkten rund um die Welt durch Freihandelsabkommen zwischen den USA und 20 anderen Staaten: Australien, Bahrain, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Israel, Jordanien, Korea, Mexico, Marokko, Nicaragua, Oman, Panama, Peru und Singapur.24 Die US-Amerikaner selbst stellen auch einen Anreiz für ausländische Investoren dar, sowohl als Konsumenten von Produkten und Dienstleistungen, als auch als hochproduktive, sehr gut ausgebildete und anpassungsfähige Arbeitskräfte. So sind nach dem Times Higher Education World University Ranking für 2013 und 2014 sieben der Top 10 Universitäten der Welt in den USA ansässig.25 23 24 25 Vgl.: American National Standards Institute (ANSI) - Company Overview, abgerufen am 22.07.2014 Vgl.: Office of the United States Trade Representative: Free Trade Agreements, abgerufen am 22.07.2014 Vgl.: Times Higher Education World University Rankings 2013-2014, abgerufen am 22.07.2014 11 Investitionen in den USA werden außerdem durch eine großzügig ausgebaute Infrastruktur begünstigt: Die USA haben eines der umfassendsten Infrastrukturnetzwerke der Welt (Rang 15 weltweit). 26 Ein weitläufiges Straßennetz von 6.506.204 km sowie eine Reihe von Seehäfen in Boston, Chicago, New York, Houston, Los Angeles und Seattle erleichtern den Warenaustausch. Das Schienennetz ist mit 161.682 km eines der längsten der Welt und wird hauptsächlich zum Güterverkehr von verschiedenen privaten Gesellschaften befahren. 27 Chicago spielt dabei als historisches Infrastrukturdrehkreuz eine besondere Rolle im nationalen und internationalen Güter- und Personenverkehr. Rund ein Viertel des nationalen Güterverkehrs verlässt, passiert oder mündet in Chicago. Der Ausbau der regionalen Internetleitungen hat sich an den bestehenden Schienennetzen orientiert, womit Chicago in diesem Bereich ebenfalls einen wichtigen Infrastrukturknoten bildet. In der Luftfahrt ist Chicago nach Atlanta mit rund 880.000 Starts und Landungen die zweitverkehrsreichste Logistikdrehscheibe der Welt. 28 Die Qualität dieser Infrastrukturnetze ist jedoch aus europäischer Sicht nicht zuletzt aufgrund des hohen Alters verbesserungswürdig und weist ein hohes Potenzial für Investitionen auf. 26 27 28 Vgl. WEF: The Global Competitiveness Report 2013-2014, abgerufen am 21.07.2014 Vgl.: CIA: World Factbook, abgerufen am 22.07.2014 Vgl.: Airports Council International: Media Release March 2013, abgerufen 22.07.2014 12 3. Energiemarkt in den USA Wie Abbildung 4 dargestellt, verläuft der Trend des Elektrizitätsbedarf seit den 1950er Jahren fallend. Betrug der durchschnittliche Zuwachs im Zeitraum zwischen 1949 und 1959 noch knapp 10% im Jahr, so ist seit 2000 eine jährlicher Zuwachs um ca. 0,7% zu verzeichnen. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte wird der steigende Energiebedarf von effizienteren Geräten und Investments in Energieeffizienz abgefedert. Die US Energy Information Administration (EIA) rechnet bis 2040 mit einem Mehrenergiebedarf von ca. 30% im Vergleich zum Jahr 2012 auf 4.954 Mrd. kWh.29 Abbildung 4: Wachstum des Elektrizitätsbedarf in den USA, 1950-2040 (Quelle: Entnommen aus: EIA: Annual Energy Outlook 2014, abgerufen am 23.07.2014) Grob kann Energie in drei Gruppen unterteilt werden. Die erste und bedeutendste Kategorie umfasst die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas. Diese Energieträger haben die Energie der Sonne in den letzten Jahrtausenden gespeichert und werden genutzt, um die heutigen ökonomischen Aktivitäten zu betreiben. Seit Beginn an spielen diese fossilen Energieträger eine essentielle Rolle bei der Energieversorgung der USA. Die zweite Gruppe umfasst Kernenergie. Diese relativ junge Form der Energieerzeugung begann in den Vereinigten Staaten 1957 mit dem Netzanschluss des ersten 29 Vgl.: EIA: Annual Energy Outlook 2014, abgerufen am 23.07.2014 13 Atomkraftwerks in Shippingport im Bundesstaat Pennsylvania. Wie Abbildung 5 anschaulich macht, wurden im Jahr 2013 ca. 10% der Primärenergie aus Atomkraft generiert. Die dritte Kategorie stellen erneuerbare Energien, die im Gegensatz zu fossilen Energieträgern nicht endlich, sondern qua natura in nahezu unerschöpflicher Menge vorhanden sind. Diese erneuerbaren Energieformen umfassen Wasser-, Biomasse-, Geothermie-, Solar- und Windenergie. Vor dem Siegeszug der fossilen Brennstoffe im späten 18. Jahrhundert wurde der Großteil der benötigten Energie in den USA aus Holz gewonnen. Im Jahr 2013 wurden gut 11% der Primärenergie aus erneuerbaren Energien gewonnen. Innerhalb der erneuerbaren Energien dominieren Biomasse und Wasserkraft, während Windkraft, Solarenergie und Strom aus Geothermie untergeordnete Rollen spielen.30 Abbildung 5: Anteile Energieträger an Primärenergieversorgung, 2013 Flüssigerdgas 4.2% Erdöl 19.3% Wasserkraft 3.1% Kernenergie 10.1% 0 Geothermie 0.3% Wind 2.0% Erneuerbare Energien 11,4% Solar/PV 0.4% Erdgas 30.5% Biomasse 5.6% Kohle 24.5% (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: EIA: Annual Energy Outlook 2014, abgerufen am 23.07.2014) 30 Vgl.: EIA: Primary Energy Production by Source, abgerufen am 24.07.2014 14 3.1 Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen Tabelle 2: Überblick und Aussicht des US-Energiemarktes bis 2015 Einheit 2012 2013 2014 2015 2012-2015 Energieversorgung Prognose Veränderung Mio. Barrel pro Erdölproduktion Tag 6,47 7,44 8,46 9,28 30% Erdgasproduktion Mrd. ft3 pro Tag 65,7 66,53 69,02 69,88 6% Kohleproduktion Mio. US Tonnen 1020 984 1011 1002 -2% Rohstoffverbrauch zur Energieerzeugung Flüssige Brennstoffe Mrd. ft3 pro Tag 18,55 18,89 18,88 18,95 2% Mio. Barrel pro Erdgas Tag 69,56 71,33 72,37 72,09 4% Kohle Mio. US Tonnen 889 925 951 924 4% Mrd. kWh pro Strom Tag 10,44 10,5 10,66 10,67 2% Erneuerbare Energien Brd. Btu 8,15 8,61 8,81 9,14 11% Gesamter Energieverbrauch Brd. Btu 95,51 97,53 98,42 98,33 3% Energiepreise Erdöl USD pro Barrel 100,84 100,46 99,8 94,15 -7% USD pro 1.000 Erdgas ft3 2,75 3,73 4,77 4,5 39% USD pro Mio. Kohle Btu 2,4 2,35 2,39 2,41 0% Quelle: Eigene Darstellung nach: EIA: U.S. Energy Markets Summary, abgerufen am 23.07.2014) Wie Tabelle 2 dargestellt, wird laut Prognose der EIA sowohl die Erdöl- als auch die Erdgasproduktion innerhalb der USA in den Jahren 2014 und 2015 zunehmen, die prognostizierte Ausweitung beträgt 30 bzw. 6%. Die Kohleproduktion zeigt mit einem Rückgang von 2% eine kaum nennenswerte Veränderung. Durch alle Energieträger hinweg zeichnet sich ein steigender Verbrauch in den kommenden Jahren ab. Hier ist der relativ betrachtet mit 11% Zuwachs zwischen 2012 und 2015 im Bereich der erneuerbaren Energien besonders erwähnenswert. Was die Preise für Energieträger angeht, zeigt Erdgas mit einer geschätzten Verteuerung von annähernd 40% die bedeutendste Veränderung. Der Preis von Kohle wird als stabil eingeschätzt, während Erdöl innerhalb der nächsten Jahre um 7% günstiger wird. 15 Abbildung 6: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2040 (in Bio. kWh/Jahr) (Quelle: Entnommen aus: EIA: Annual Energy Outlook 2014, abgerufen am 23.07.2014) Abbildung 6 zeigt die Langfristprognose der Stromerzeugung nach Energiequellen in den USA auf. Der steigende Energiebedarf wird dabei zunehmend aus Erdgas und erneuerbaren Energien gedeckt. Im Jahr 2035 wird, nach Aussage der EIA, erstmals Erdgas Kohle als bedeutendsten Energieträger ablösen. Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der ersten Dekade der Prognose wird dabei hauptsächlich von politischen Entscheidungen getragen. Da aber die Preise für Erdgas in Zukunft steigen werden, entwickeln sich erneuerbare Ressourcen, allen voran Wind- und Solarenergie, zu ökonomisch konkurrenzfähigen Alternativen. So wird eine 16%ige Deckung des Energiebedarfs im Jahr 2040 aus erneuerbaren Energien als realistisch angesehen. Dabei geht die EIA von der Umsetzung und Einhaltung der mit Stand Oktober 2013 geltenden Gesetze und Vorschriften und keiner bedeutenden politischen Trendwende im Energiesektor aus. 31 31 Vgl.: EIA: Annual Energy Outlook 2014, abgerufen am 23.07.2014 16 Energieerzeugung und –verbrauch nach Energiequellen 3.2 Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums. Besonders durch den hohen Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte Co2-Emittent der Welt.32 Problematisch sind die relativ günstigen Energiepreise für fossile Brennstoffe, was es Erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein. Dies äußert sich in der häufigen Nutzung des Autos und in fehlender Isolierung der Häuser. Wie Abbildung 7 zeigt, schlägt sich dieser Verbrauch auch in einer hohen Energieintensität der amerikanischen Volkswirtschaft nieder. Gemessen am Verbrauch von Energie pro erwirtschafteten USD liegen die USA weit über den Vergleichswerten der EU-27 und Deutschland. Es ist auch ein kontinuierlicher Abfall über den Beobachtungszeitraum zu erkennen, der für eine sich verbessernde Energieeffizienz in den Vereinigten Staaten steht. Abbildung 7: Energieintensität im Vergleich, gesamter Primärenergieverbrauch pro USD des BIP (Btu/Jahr) in 2005 USD 10,000 9,000 8,000 7,000 6,000 EU-27 5,000 Deutschland 4,000 USA 3,000 2,000 1,000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: EIA: International Energy Statistics, abgerufen am 25.07.2014) Wie Daten der Weltbank im Bezug auf den Pro-Kopf-Verbrauch verdeutlichen, liegt der Energieverbrauch in den Vereinigten Staaten mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt in der europäischen Union, ebenso im Vergleich zu Deutschland sind die Werte signifikant höher. Im 5-Jahresverlauf zeigt sich ein um ca. 14% gesunkener Energieverbrauch (s. Tabelle 3). Tabelle 3: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (kg Erdöläquivalent) % Veränderung Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2007-2012 USA 7.758 7.488 7.056 7.162 7.032 6.794 -14,19% Europäische Union 3.534 3.505 3.296 3.417 3.285 3.338 -5,87% Deutschland 4.020 4.075 3.825 4.033 3.811 3.822 -5,18% (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: Weltbank, WDI-Datenbank , abgerufen am 24.07.2014) 32 Vgl.: EIA: Annual Energy Review, abgerufen am 24.07.2014 17 Mögliche Ursachen für den höheren Energiekonsum sind die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen sowie eine oft mangelhafte Isolierung amerikanischer Gebäude. Nicht zuletzt spielt auch ein anderes Bewusstsein und fehlendes Wissen, zu Themen wie Energiesparen und Umweltschutz bei Privatpersonen, eine Rolle. Frau Judah vom Architekturbüro FX Fowle sieht aber mittelfristig ein wachsendes Bewusstsein für effzientere Wohnraumisolierung zur Steigerung des Wohnkomforts in Gebäuden.33 3.3 Energieverbrauch nach Industriesektoren Abbildung 8 veranschaulicht den Fluss von Primärenergie aufgeschlüsselt nach Energiequelle und Verwendung. Es wird deutlich, dass die Energieaufteilung in den USA stark von fossilen Kraftstoffen dominiert wird, wovon Erdöl so gut wie den gesamten Verkehrssektor beliefert. Die Energiequellen für die Industrie sind größtenteils zwischen Erdöl und Erdgas aufgeteilt. Besonders im privaten Wohnbereich und gewerblichen Sektor sowie bei der Stromerzeugung besteht ein Trend zu Erdgas und erneuerbaren Energien.34 Abbildung 8: Primärenergiefluss nach Sektor und Quelle, 2013 (in Billiarden Btu) (Quelle: Entnommen aus: EIA: Primary Energy Consumption by Source and Sector, abgerufen am 23.07.2014) 33 34 Interview am 22.08.2014 mit Ilana Judah, Director of Sustainability, FX Fowle Vgl.: EIA: Annual Energy Review, abgerufen am 24.07.2014 18 Die Entwicklung des Energieverbauchs im Allgemeinen variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt dabei stark von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ab. Dennoch können auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft zu einer Verringerung der Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z.B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der Endverbrauch-Energieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden.35 Im Jahr 2013 verbrauchte der Industriesektor ca. ein Drittel der Energie in den USA. Knapp 30% entfallen auf den Verkehrssektor, gefolgt von privaten Haushalten mit gut 20% und dem Dienstleistungssektor, der 18% verbraucht (s. Abbildung 9). Abbildung 9: Sektoranteile an Gesamtenergieverbrauch USA 2013 Verkehr, 28% Haushalte, 22% Dienstleistung, 18% Industrie, 32% (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: EIA: Energy Consumption by Sector, abgerufen am 25.07.2014) Insgesamt betrachtet sind die USA nach wie vor ein Netto-Energieimporteur, dies bedeutet, dass die heimische Nachfrage nach Energie nicht von inländischer Produktion gedeckt werden kann. Nachfolgende Abbildung zeigt den Trend im Zeitverlauf. Wie in Abbildung 10 deutlich wird, befindet sich der Netto-Energieimport seit 2006 in einem rückläufigen Trend. Im Jahr 2013 wurde die niedrigste Importquote seit 20 Jahren erreicht. Dieser Rückgang liegt in einer steigenden Produktion von Erdgas und Erdöl begründet. Die Kombination von einem großen Rückgang der Importe und einer Ausweitung der Exporte führte zu einer 19%igen Verringerung des Netto-Energieimports von 2012 zu 2013. Zu den wichtigsten Erdölimportländern der USA gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien. 35 Vgl.: European Environment Agency: Final energy consumption intensity, abgerufen am 24.07.2014 19 Abbildung 10: Netto-Energieimporte USA (1985-2013), in Brd. Btu (Quelle: Entnommen aus: EIA: Net energy imports in 2013 lowest in more than 20 years, abgerufen am 24.07.2014) 3.4 Der US-Strommarkt Auf Bundesebene wird der Strommarkt von der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) beaufsichtigt. Diese ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion. In dem Aufgabenbereich der FERC fallen folgende Bereiche: Stromtransport und Großhandelsraten, Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen, Transportraten und –dienste von Erdgaspipelines und Transportraten und –dienste von Ölpipelines.36 In weiten Teilen herrscht freier Wettbewerb auf dem Markt, jedoch unterscheidet sich das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung in den Bundesstaaten. Dies ist abhängig von der bundesstaatlichen Rechtsprechung und den Kompetenzen der bundesstaatlichen Marktaufsichtsbehörden. In den einzelnen Staaten reguliert je eine Stromaufsichtsbehörde, genannt utilities commission, utility regulatory commission (URC), public utilities commission (PUC) oder public service commission (PSC), den Strommarkt. Da diese meist auch Marktaufsicht über alle anderen Versorgungsunternehmen ist, ist sie außerdem für die Erdgasversorgung, die Telekommunikation und die Wasserversorgung zuständig. Zum einen regulieren die bundesstaatlichen Aufseher die Strompreise. Des Weiteren überwachen sie aber auch die Konstruktion von großen Hochspannungsleitungen und Energieerzeugungsanlagen im Hinblick auf Nachfrage, Alternativen und Kosten. Hinzu kommt die Kontrolle der Finanzierung, Strukturierung und potenziellen Fusion von Stromversorgungsunternehmen. Diesbezüglich evaluieren sie ebenfalls die Auswirkungen, die Änderungen der Marktstruktur auf kleinere Unternehmen haben könnten. Außerdem überwachen sie den Energieverbrauch und mögliche Einsparungen. 36 Vgl.: FERC: What FERC Does, abgerufen am 25.07.2014 20 Der Strommarkt ist in die drei Bereiche Erzeugung, Distribution und Transmission unterteilt. Bei der Erzeugung wird zwischen regulierten und den unabhängigen Stromanbietern unterschieden. Letztere, die sogenannten Independent Power Producer (IPP), verkaufen ihren Strom auf Vertragsbasis oder auf dem freien Markt. Typische Energiequellen zur Erzeugung von Elektrizität sind importierte fossile Energieträger, Kernenergie und verstärkt auch erneuerbare Energien. Dabei obliegt der lokalen Aufsichtsbehörde die Gerichtsbarkeit über die Konstruktion von Energieerzeugungsanlagen mit einer Kapazität über 100 MW.37 Die Distributoren untergliedern sich in drei Kategorien Stadtwerke, deren Inhaber die Stadt selbst ist, Elektrizitätsversorger in Aktionärsbesitz und Kooperationen, bei denen Kunden gleichzeitig Inhaber sind. Das Versorgungsunternehmen ist dabei für den Bau, den Betrieb und die Pflege der Stromversorgungseinrichtungen in seinem Besitz zuständig. Dazu zählen Leitungen, Leitungsmasten, Transformatoren und Umspannwerke. In der Regel bestehen zudem Abnahmeabkommen zwischen kleineren Stromproduzenten und wenigstens einem der jeweils zuständigen großen Energieversorger. 37 Vgl.: An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States, abgerufen am 25.07.2014 21 3.5 Strom- und Energiepreise Wie Abbildung 11 zeigt, variiert der Endpreis für Strom stark von Bundesstaat zu Bundesstaat. Es zeigen sich aber bestimmte geographische Regionen, die über vergleichbare Preislevels verfügen. Die 13 Bundesstaaten im Nordosten der USA, Connecticut, Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia und West Virginia werden im folgenden, mit Hinblick auf den regionalen Fokus dieser Zielmarktanalyse, detailliert analysiert. Abbildung 11: Durchschnittlicher Strompreis in den USA 2012 (Cent/kWh) (Quelle: Entnommen aus: Electric Choice: Latest U.S Electricity Prices by State, abgerufen a, 25.07.2014) 22 Tabelle 4: Durchschnittlicher Verkaufspreis für Elektrizität an Endkonsonanten (Cent/kWh), 2013-2014 Alle Sektoren Haushalte Dienstleistungen Industrie Bundesstaat Apr-14 Apr-13 Apr-14 Apr-13 Apr-14 Apr-13 Apr-14 Apr-13 Connecticut 17,07 15,64 19,19 17,15 15,73 14,83 13,4 12,8 Maine 13,5 12,26 14,88 14,38 13,7 12,11 11,02 9 Massachusetts 15,46 14,05 17,28 14,68 14,73 14,48 13 12,93 New Hampshire 15,58 14,54 17,11 16,37 15,07 13,72 12,72 11,78 Rhode Island 16,63 14,18 18,51 15,49 15,69 13,51 13,81 12,29 Vermont 14,68 14,26 17,32 16,71 14,54 14,39 10,34 10,16 New Jersey 14,31 13,07 15,62 15,33 13,62 12,09 13,1 10,15 New York 16,74 15,18 20,44 18,28 16,43 14,76 7,13 6,51 Pennsylvania 10,71 9,81 13,06 12,38 10,07 9,31 8,2 7,02 Delaware 11,54 10,99 12,54 12,94 11,27 10,26 9,53 8,43 Maryland 12,49 11,21 13,5 12,56 11,73 10,31 10,33 8,36 Virginia 8,91 8,78 10,4 10,32 7,98 7,91 6,76 6,6 West Virginia 7,82 8,06 9,18 9,47 8,1 8,35 6 6,27 (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: Electric Power Monthly: Average Retail Price of Electricity to Ultimate Customers by End-Use Sector, abgerufen am 28.07.2014) Bis auf den Bundesstaat West Virginia zeigen alle anderen Staaten im Vergleich zwischen April 2013 und 2014 im Nordosten der USA, einen gestiegenen Strompreis. Dies korrespondiert mit der Feststellung, dass die Gesamtenergieproduktion nach Daten der EIA in den letzten sieben Jahren gesunken ist (s. Abbildung 12). Im Vergleich zwischen 2007 und 2012 ist die Energieproduktion um 2,6% gefallen. Noch deutlicher wird das Bild, wenn die Pro-Kopf-Energieproduktion in Betracht gezogen wird, hier ist ein Rückgang von 6,6% im Vergleich zum Jahr 2007 zu verzeichnen. Der Großteil dieses Rückgangs ist auf die Abnahme der Energieproduktion aus Kohle zurückzuführen, welche nicht durch andere Energieträger wie Erdgas oder erneuerbare Energien ausgeglichen wurde.38 Besonders der lange und harte Winter 2013/14 sorgte auf dem Strommarkt für ungewöhnlich hohe Volatilität und teils extreme Preisschocks. In Chicago sprang der Handelspreis im Januar 2014 für eine kWh Strom um den Faktor 40 auf fast zwei US-Dollar.39 38 39 Vgl.: CNS News: Electricity Price Index Soars to New Record at Start of 2014; U.S. Electricity Production Declining, abgerufen am 29.07.2014 Vgl.: LA Times: U.S. electricity prices may be going up for good, abgerufen am 29.07.2014 23 Abbildung 12: Pro-Kopf Elektrizitätsproduktion, in Mio. kWh (Quelle: Entnommen aus: CNS News: Electricity Price Index Soars to New Record at Start of 2014; U.S. Electricity Production Declining, abgerufen am 29.07.2014) Zumeist beziehen Verbraucher Strom zu saisonalen Raten, welche im Sommer höher sind als im Winter. Preisdifferenzen ergeben sich aus der Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit von Erzeugungsquellen und Kraftwerken, Wetterbedingungen, sowie schwankenden Rohstoffpreisen. Wie in Tabelle 4 ersichtlich unterscheidet sich der Endpreis nach Verbrauchssektoren, wobei Haushalte die höchsten Preise zu entrichten haben. Im Schnitt zahlen industrielle Abnehmer die geringsten Raten, da diese große Mengen abnehmen.40 Die EIA geht davon aus, dass der Strompreis für private Verbraucher im Jahresverlauf um 3,1% steigen wird. Der Preisanstieg ist in erster Linie auf die Verteuerung von Brennstoffen zurückzuführen. Für das kommende Jahr wird mit einer Preissteigerung von 2,4% gerechnet. Die stärksten Steigerungen werden dabei im Nordosten erwartet. 41 Abbildung 13: Strompreis für Privathaushalte, Cent/kWh, Anstieg in Prozent (Quelle: Entnommen aus: EIA: Short-Term Energy Outlook, abgerufen am 29.07.2014) 40 41 Vgl.: EIA: Electricity Explained, abgerufen am 29.07.2014 Vgl.: EIA: Short-Term Energy Outlook, abgerufen am 29.07.2014 24 3.6 Lage und Perspektive der Energiewirtschaft im Zielmarkt Auf lange Sicht ist in den USA eine Weichenstellung Richtung gesteigerte Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erkennbar. Im Gegensatz zu Deutschland geht in den Vereinigten Staaten die Initiative von lokalen Regierungen und Organisationen in Form von Grassroot-Projekten aus. Dies entspricht einem sog. Bottom Up Ansatz, in dem Lösungen aus einem kleinen Maßstab in höhere Instanzen übertragen werden. Laut Prognosen der EIA können alle erneuerbaren Energien ein positives Wachstum verzeichnen. In 2015 werden laut EIA 4% mehr Elektrizität und Wärme aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die EIA geht von robustem Wachstum in den Solar- und Windenergiebranchen aus, so sollen in 2015 rund 4,5% des Stroms aus Windkraftanlagen generiert werden, während Solarenergie ca. 0,5% beiträgt.42 Tabelle 5: Erneuerbare Energiekonsum, USA 2012-2015, in Brd. Btu Energiequelle 2012 2013 2014* 2015* Konventionelle Wasserkraft 2,629 2,561 2,54 2,628 Geothermie 0,212 0,221 0,223 0,226 Solar 0,227 0,307 0,413 0,51 Wind 1,339 1,595 1,702 1,784 Holzbiomasse 2,01 2,138 2,137 2,148 Ethanol 1,092 1,116 1,13 1,138 Biodiesel 0,117 0,201 0,186 0,196 Biomasse aus Abfall 0,467 0,476 0,487 0,505 Total 8,093 8,613 8,811 9,136 *Prognose (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: EIA: Short-Term Energy Outlook, abgerufen am 29.07.2014) Im Gleichlauf wird in Zukunft auch die Energiegewinnung aus Schiefergas gesteigert. Dies soll durch die Ausweitung des Fracking-Verfahrens erreicht werden. Ein schlagkräftiges Argument für Fracking ist die steigende Energiesicherheit und geringere Abhängigkeit von Energieimporten. Nachteilig wirken sich Diskussionen von Naturschutzgruppen und Bürgerbewegungen zum Thema Umweltschutz und Sicherheit beim Fracking aus. Diese Gruppen befürworten deshalb eine vermehrte Nutzung von erneuerbaren Energien. Ohne weitere grundsätzliche Änderungen der Politik und von Gesetzen wird der CO2-Ausstoß, vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, einer stärkeren Bedeutung von erneuerbaren Energien und Treibstoffen sowie ein geringeres Wachstum der Nachfrage an Energie, langsam anwachsen. Nachdem die CO2-Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine Steigerung erwartet, bei der die Ausstöße in 2027 wieder den Wert von 2005 annehmen. Neue Gesetze können diese Prognosen verändern und zu abweichenden Werten führen. Wie bereits dargelegt, gibt es auf nationaler Ebene kaum Gesetze und Standards, die auf dem Energiemarkt Gültigkeit besitzen. Daher haben viele Staaten in Eigeninitiative Standards festgelegt und definiert. Darüber hinaus plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zu regulieren. Bislang stieß sie dabei doch auf erhebliche Widerstände, unter anderem weil eine Regulierung auch gleichzeitig die Erhöhung der Strompreise bedeuten würde. 42 Vgl.: EIA: Short-Term Energy Outlook, abgerufen am 29.07.2014 25 4. Energieeffizienz und Smart City Planning Da laut UN-Prognose die Urbanisierung immer weiter voranschreitet und seit dem Jahr 2008 erstmals mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in Städten lebt, übernehmen diese urbanen Ballungszentren eine Schlüsselrolle bei der Reduktion von CO2-Emissionen. Im Jahr 2050 werden 75% der Erdbevölkerung städtische Einwohner sein. 4.1 Das Smart City Konzept Der Begriff Smart City wurde in den letzten Jahren von internationalen Konzernen aus dem städtischen Infrastrukturbereich und Informations- und Kommunikationsbereich genutzt, um für die Verwirklichung einer Vision von reibungslos funktionierenden Metropolen zu werben. Dies sollte durch technische Innovationen gewährleistet werden. Der Ursprung des Begriffs stammt von Smart Home Konzepten aus den 1990er Jahren, die für eine Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit von High-Tech-Gebäuden durch Gebäudeautomationssystemen sowie Informations- und Kommunikationstechnologien warben. Aktuell wird der Begriff zunehmend von städtischen Verwaltungen genutzt, die durch Projekte zur Erhöhung der Lebensqualität und zur Senkung des CO2 Ausstoßes in Städten, smarter werden.43 Dieses Smart City Konzept umfasst nicht nur die Planung selbst (z.B. Vereinfachung von Planung durch GIS (Geographische Informationssysteme) und Applikationen), sondern auch die Einbindung der Bevölkerung im Planungsprozess (etwa durch Online-Plattformen zur Bürgerbeteiligung), die effizientere Abwicklung der Verwaltung einer Stadt (IT, Smart Phone Applikationen etc.) sowie die Einflussnahme bzw. Bewusstseinsbildung auf das Verhalten der Bewohner einer Stadt (z.B. intelligente Parkraumbewirtschaftung durch Smart Phone Applikationen, Bewusstseinsbildung über Energieverbrauch durch Smart Metering, Verbesserung von öffentlichen Verkehrssystemen durch Echtzeitanzeigen etc.). Das Konzept Smart City umfasst je nach Anwendungsbereich verschiedene Dimensionen und wird mit verschiedenen Bereichen assoziiert. Es existiert keine allumfassende Definition des Konzepts. Bevor das Konzept im Bereich der Energieeffizienz Anwendung fand, wurde der Begriff Smart City zur Charakterisierung von unterschiedlichen Eigenschaften von Städten herangezogen. In einer wissenschaftlichen Untersuchung der Anwendung des Begriffs mit dem Titel „Will the real Smart Cities please stand up“ aus dem Jahr 2008 beschreibt Robert Hollands die meist gedachten Eigenschaften, die den Begriff Smart City untermauern. Er stellt fest, dass keine Stadt das Konzept vollständig umgesetzt hat, obwohl sich viele Städte selbst als Smart Cities bezeichnen. Der Fokus der vorliegenden ZMA legt den Fokus der Anwendung des Konzepts auf die Kernbereiche Ressourcen- und Energieeffizienz. Energie ist dabei als zentrales, verbindendes Element zu sehen. Um einen holistischen Ansatz für die zukünftige Entwicklung von Städten zu gewährleisten, werden auch Fragen, die über den Bereich Ressourcen und Energie hinausgehen, wie z.B. Attraktivität und Lebensqualität, behandelt. 43 Saringer et al. (2012): bmvit: Endbericht Smart Cities, abgerufen am 31.07.2014 26 Abbildung 14: Energie als verbindendes Element der Themenfelder Smart City (Quelle: Entnommen aus: Saringer et al. (2012): bmvit: Endbericht Smart Cities, abgerufen am 31.07.2014) Um den Fokus noch enger zu stecken werden im Detail die Aspekte des Smart City Planning, also Stadtplanung als integrative Tätigkeit, vorgestellt. Smart City Planning umfasst somit sechs Achsen oder Dimensionen: (1) Smarte Wirtschaft (smart economy), (2) Smarte Mobilität (smart mobility), (3) Smarte Umwelt (smart environment), (4) Smarte Bewohner (smart people), (5) Smartes Wohnen (smart living) und (6) Smarte Verwaltung (smart government) (s. Abbildung 15).44 Eine effiziente Vernetzung dieser sechs Achsen führt zu nachhaltiger und konkurrenzfähiger Wirtschaftsentwicklung, hoher Lebensqualität und einem effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen durch aktives Mitwirken der Bevölkerung. Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Infrastruktur sowie die dafür notwendigen verwaltungstechnischen Voraussetzungen. 44 Vgl.: Fast Company: What Exactly Is A Smart City?, abgerufen am 31.07.2014 27 Abbildung 15: Smart City Bereiche und Indikatoren (Quelle: Entnommen aus: Fast Company: What Exactly Is A Smart City?, abgerufen am 31.07.2014, abgerufen am 31.07.2014) Im Smart City Ranking innerhalb der USA belegen die Städte Boston (Innovation, Forschung und Entwicklung), San Francisco (Technologie), Seattle (e-governance und smart governance), New York City (Clinton 40 Climate Initiative und smart mobility), Washington, D.C. (ÖV-Infrastruktur und e-governance) sowie Chicago (Greening the City, Smart City Chicago, Digital Excellence Smart Communities Program) die oberen Plätze.45 Für die vorliegende Zielmarktanalyse wird speziell das Thema Energieeffizienz im Zusammenhang mit Smart City und Chancen für deutsche Unternehmen in den damit verbundenen Sektoren betrachtet. Der Schwerpunkt wird hierbei auf den Gebäudesektor und städtische Infrastruktur gelegt. 45 Vgl.: Fast Company: The Top 10 Smartest Cities In North America, abgerufen am 31.07.2014 28 4.2 Aktuelle Herausforderungen der US-Stadtplanung Immer strenger werdende Regulierungen im Bereich Energieeffizienz, das Bewusstsein über die negativen Auswirkungen von Energieerzeugung und -verbrauch, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie schlechte Gebäudesubstanzen und veraltete, ineffiziente Infrastruktursysteme, stellen US-Stadtplaner vor neue Herausforderungen und haben mittlerweile auch in den USA dazu geführt, dass es zu einem Umdenken in Richtung Energieeffizienz in der Stadtplanung kommt. Derzeit ist in den USA laut Daten der Brookings Institution wieder ein Trend zur Urbanisierung erkennbar. Einwohner ziehen wieder vermehrt in Städte und Metropolregionen und die Bevölkerungszahlen in den Vororten, sog. Suburbs, befinden sich in einer Stagnation. Die Stadt New York rechnet bis zum Jahr 2030 mit ca. einer Million zusätzlicher Einwohner, was einem Wachstum von 12,5% entspricht. Tabelle 6: Bevölkerungsreichste Städte und Wachstumsraten Bevölkerung Wachstum Rang Stadt 2013 2012-2013 1 New York 8.405.837 61.440 0,7% 2 Los Angeles 3.884.307 31.525 0,8% 3 Chicago 2.718.782 5.862 0,2% 4 Houston 2.195.914 35.202 1,6% 5 Philadelphia 1.553.165 4.518 0,3% 6 Phoenix 1.513.367 24.843 1,6% 7 San Antonio 1.409.019 25.378 1,8% 8 San Diego 1.355.896 18.867 1,4% 9 Dallas 1.257.676 15.976 1,3% 10 San Jose 998.537 15.958 1,6% (Quelle: Eigene Darstellung, Daten aus: US Census: Population, abgerufen am 01.08.2014) Mit steigenden Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen muss auch die Infrastruktur entsprechend angepasst, ausgebaut und effizienter gestaltet werden. Energieeffiziente, nachhaltige Lösungen werden dabei immer wichtiger. Hinzu kommt, dass gerade städtische Bevölkerungsgruppen dazu tendieren, vom PKW (motorisierter Individualverkehr, MIV) auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) umzusteigen. Aufgrund von Verkehrsüberlastungen, hohen Preisen für Parkplätze und dem wachsendem Bewusstsein für energieeffizientere, umweltfreundliche Verkehrsmittel, führt dies zu einer wachsenden Nachfrage nach städtischen ÖV-Systemen. Laut dem World Economic Forum (WEF) belegen die USA weltweit Rang 15 im Bereich der Infrastruktur. Eine bedeutende Herausforderung stellen auch die mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten für öffentliche Infrastrukturinvestitionen dar. Die American Society of Civil Engineers (ASCE) geht von einem Investitionsbedarf in Höhe von 3,6 Billionen USD bis zum Jahr 2020 aus. 46 Der Anteil der Ausgaben für öffentliche Infrastruktur befindet sich auf einem Tiefstand. Besonders nach den wirtschaftlichen Turbulenzen zu Beginn der 2000er Jahre und der Finanzkrise von 2008 (graue Schattierungen) fielen die Ausgaben der öffentlichen Haushalte für Infrastrukturprojekte, gemessen am BIP, signifikant (s. Abbildung 16). Um international konkurrenzfähig zu bleiben, muss die US-Infrastruktur kontinuierlich gewartet und verbessert werden. Die ASCE erstattet alle vier Jahre im Rahmen der Report Card for America’s Infrastructure Bericht über den Zustand der Infrastruktur und vergibt Noten auf Grundlage einer Skala von A=sehr gut bis zu 46 Vgl.: Infrastructure Report Card 2013, abgerufen am 01.08.2014 29 F=inakzeptabel. Im aktuellen Bericht aus dem Jahr 2013 hat sich der Allgemeinzustand leicht auf die Note D+ verbessert. Jährlich sind etwa 450 Mrd. USD nötig, um die Infrastruktur zu verbessern. Derzeit stellt die Regierung etwa 250 Mrd. USD zur Verfügung, somit geht die ASCE von einer Finanzierungslücke von gut 200 Mrd. USD pro Jahr aus. 47 Abbildung 16: US Infrastrukturausgaben gemessen am BIP (Quelle: Entnommen aus: FED St. Louis: Total Public Construction Spending, abgerufen am 01.08.2014) Nach wie vor gibt es keinen nationalen Infrastrukturplan in den USA. Bereits seit 2010 wird allerdings unter der Obama Regierung eine nationale Infrastruktur Bank diskutiert. Damit sollen private Investitionen im Bereich öffentlicher Infrastrukturen attraktiver gestaltet werden. 50 Mrd. USD sollten damals für attraktive Finanzierungsmodelle (Steuervergütung, niedrigverzinste Kredite, etc.) zur Verfügung gestellt werden. Bis heute wurden diese Pläne allerdings nicht umgesetzt.48 Die ASCE kritisiert den Mangel an nationaler Verantwortung für die Erneuerung der maroden Infrastruktur. Auch im Gebäudesektor und speziell im Bereich des energieeffizienten bzw. nachhaltigen Bauens (in den USA Green Building genannt), liegen die USA noch massiv hinter Europa. Was in Deutschland und anderen europäischen Ländern als Standard gilt, lässt sich in den USA oft nur durch spezielle Fördermaßnahmen umsetzen. In Bereichen der Passivhausbauweise führen gesetzliche Regelungen in US-Bauordnungen sogar teilweise zur Verhinderung des Einsatzes der entsprechenden Technologien. Speziell im Gebäudesektor und im Bereich städtischer Infrastrukturen (speziell Verkehrs-, Wasser-/Abwasser- und Energieinfrastruktur) sind jedoch oder gerade deshalb derzeit massive Entwicklungen in Richtung Energieeffizienz erkennbar, die auch auf Chancen für deutsche Unternehmen schließen lassen. Zum Thema der zukünftigen Entwicklung von Energieeffizienzmaßnahmen in US-Städten wurde außerdem von der US Conference of Mayors eine Befragung durchgeführt. 47 48 Vgl.: Infrastructure Report Card 2013: Executive Summary, abgerufen am 01.08.2014 Vgl.: Brookings: Setting Priorities, Meeting Needs: The Case for a National Infrastructure Bank, abgerufen am 01.08.2014 30 Die US Conference of Mayors, ein offizieller nichtparteilicher Verband aller US-amerikanischen Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern, führte im Jahr 2011 in Kooperation mit Siemens und Global Scan Incorporated eine Umfrage durch, bei der 396 Bürgermeister in allen 50 Staaten zu Plänen, Bedürfnissen und Dringlichkeiten im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in ihren Städten befragt wurden.49 Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen (s. Abbildung 17): Trotz schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen erwarten 75% der befragten Städte eine Ausweitung von Clean Energy Technologie in den nächsten fünf Jahren Finanzielle Einschränkungen werden als größte Hürde bei der Verbesserung der Energieeffizienz und der Entwicklung erneuerbarer Energien gesehen LED und andere effiziente Beleuchtungssysteme, Niedrigenergiegebäude und Solaranlagen sind die vielversprechendsten Wege, um Energieverbrauch und CO2 Emissionen zu senken Abbildung 17: Vielversprechendste Technologien zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO2 Emissionen (Quelle: Entnommen aus: US Mayors Conference: Clean Energy, abgerufen am 01.08.2014) 49 Vgl.: US Mayors Conference: Clean Energy, abgerufen am 01.08.2014 31 86% der Städte sehen öffentliche Gebäude als Ziel für Energieeffizienzmaßnahmen, gefolgt von Außenbeleuchtung und Abwassermanagement. Abbildung 18: Zielbereiche für Energieeffizienz (Quelle: aus: US Mayors Conference: Clean Energy, abgerufen am 01.08.2014) 4.3 Entwicklungstrends und Marktchancen Das Bewusstsein über den großen Aufholbedarf der USA im Vergleich zu vielen europäischen Ländern ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Der Markt für Green Building hat in den letzten drei Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Laut dem 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht, veröffentlicht im November 2012 von McGraw-Hill, ist der Markt (Wohngebäude und kommerziell genutzte Gebäude) von 10 Mrd. USD in 2005 auf 78 Mrd. USD in 2011 gewachsen. Für 2013 sagte der Bericht ein Wachstum auf 98 bis 106 Mrd. USD voraus und eine Verdreifachung dessen bis 2016.50 Der Anteil der Projekte im Bürogebäudebereich betrug 2011 etwa 20%, weitere 20% waren Schulen und Universitätsgebäude, 11% Gebäude in der Gesundheitswirtschaft, 13% Regierungsgebäude und 19% Wohngebäude. 51 Im Bereich der Energieeffizienz in Wohngebäuden wurde für 2012 ein Anstieg von 20% geschätzt. In 2013 wird ein weiterer Anstieg um 2% bis 5% erwartet, so dass der Marktanteil etwa einem Wert von 34 Mrd. USD bis 38 Mrd. USD entsprechen wird. Eine Prognose für 2016 geht von einem Marktanteil von 29% bis 38% am US-Baumarkt mit einem Wert von 89 Mrd. USD bis 116 Mrd. USD aus.52 50 51 52 Vgl.: McGraw-Hill – 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht, abgerufen am 22.08.2014 Vgl.: Albuquerque Business First: McGraw Hill: Green building outlook strong, 22.08.2014 Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, abgerufen am 22.08.2014 32 Diese Prognose hängt nicht zuletzt von der Unterstützung durch die politische Seite ab, die sowohl auf föderaler als auch bundesstaatlicher Ebene stattfindet, wobei aus Washington, D.C. eher allgemeine Zielvorgaben und Fördergelder kommen, die dann von den Staaten und lokalen Regierungen individuell in konkrete Baurichtlinien und Förderprogramme umgewandelt werden. Aufgrund von unterschiedlichen umweltpolitischen Denkweisen, budgetären Prioritäten in den einzelnen Staaten und Differenzen in der Unterstützung durch private Organisationen, kann das Ausmaß der jeweiligen tatsächlichen Förderungen sehr unterschiedlich ausfallen. Die vom US Department of Energy (DOE) ins Leben gerufene Better Building Challenge bietet eine Plattform für Experten und Interessensgruppen zur Unterstützung von Energieeffizienzprojekten im Gewerbe- und Industriebereich. Durch eine technische Beratung und den Austausch zu Technologiethemen soll eine verbesserte Energieeffizienz in diesen Bereichen erreicht werden.53 Präsident Obama hat angekündigt, Gebäudeeffizienz während seiner zweiten Amtszeit zu einer Priorität zu machen. In 2013 wurden bereits größere Initiativen gestartet, bei denen IBM und GSA (US General Service Administration) zusammenarbeiten, um die Energieeffizienz der 50 energieintensivsten Regierungsgebäude, inklusive des Weißen Hauses, zu verbessern. Durch den American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) von 2009 wurde das Advanced Energy Manufacturing Tax Credit Programm ins Leben gerufen. Damit werden Steuergutschriften, sogenannte tax credits, für Projekte in den Bereichen der sauberen und Erneuerbare Energien (clean energy) und Energieeffizienzprodukte bereitgestellt. In der ersten Runde wurden bereits vom US Department of Energy und dem DOE 2,3 Mrd. USD für 183 Projekte zur Verfügung gestellt – weitere 150 Mio. USD sind noch zu verteilen. Qualifizieren können sich unter anderem Fertigungsunternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Strom und Stromnetze, Energiespeichersysteme, Ausrüstung für Energiesparen inklusive Lichtanlagen und Smart Grid-Technologien und viele mehr. Nachdem der Steueranreiz für gewerbliche Gebäude von vielen Kritikern als zu niedrig angesehen wurde, wurde dem Senat in 2012 der Commercial Building Modernization Act vorgelegt, um den Steuerabzug von 1,80 USD/f2 für Energieeinsparung von 50% auf 3 USD/f2 für eine Energieeinsparung von 20% zu erhöhen, die mit wachsender Einsparung ebenfalls noch weiter angehoben wird. Durch den erhöhten Anreiz erhofft man sich mehr als 77.000 zusätzliche Stellen im Bauwesen, der industriellen Fertigung und im Dienstleistungsbereich in den gesamten USA und eine zusätzliche Erhöhung der nationalen Energiesicherheit und -unabhängigkeit. Das Gesetz wurde allerdings bis dato nicht durchgesetzt. Generell ist zum US-Immobilienmarkt zu sagen, dass der Zusammenbruch des US-Wohnimmobilienmarkts in 2008 viele Wirtschaftsbereiche des Bausektors dramatisch hat abstürzen lassen. In letzter Zeit gibt es jedoch Anzeichen, die auf eine Erholung der Bauindustrie hindeuten bzw. eine Periode einläuten, in der die zahlreichen aufgeschobenen Bau- und Investitionsprojekte von damals nachgeholt werden. Die Erholung des Baugewerbes hat sich bereits in den Arbeitsplatzstatistiken aus dem Jahr 2013 niedergeschlagen. Seit Februar 2013 erlebten Konstrukteure, Architekten und Ingenieure einen signifikanten Anstieg bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Von 236.000 zusätzlichen Stellen, um die die US-Wirtschaft im Februar gewachsen ist, fielen 3.100 auf das Architektur- und Ingenieurswesen und 48.000 auf das Bausegment. Letzteres stellte eine Weiterführung des Vormonatstrends dar, der sich mit 28.000 neuen Stellen im Januar und 30.000 im Dezember 2012 bereits in diese Richtung andeutete.54 53 54 Vgl.: U.S. Department of Energy - Better Buildings Challenge, abgerufen am 26.08.2014 Architect: February Jobs: A Big Boost for Construction, Architecture, and Engineering, abgerufen am 26.08.2014 33 Während die Gesamtentwicklung von Stellenschaffung am US-Arbeitsmarkt in den darauffolgenden Monaten bis zur Jahresmitte 2013 etwas abgeflacht ist und die Anzahl neuer Stellen sich mit 138.000 Stellen im März, 149.000 im April und 175.000 im Mai im Verhältnis zum Februar reduziert hat, ist die Zahl der Neustellenschaffung im Architektur- und Ingenieursgewerbe stetig gewachsen – im Mai 2013 zuletzt um 4.900 Stellen.55 Bautätigkeiten sind im Mai 2013 bereits um 5% im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Der Großteil der Projekte findet derzeit im Bereich kommerziell genutzter Gebäude statt. Hier gab es im Mai einen Anstieg von über 9%. Speziell ein Anstieg im Bereich des Einzelhandels und der Einkaufscenter konnte verzeichnet werden. Der Bereich der Wohngebäude stieg im Mai 2013 um 3%, wobei Einfamilienhäuser in diesem Jahr eine um 26% höhere Wachstumsrate und Mehrfamilienhäuser eine um 24% höhere Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr aufweisen. Im Bereich der Einfamilienhäuser liegt der Mittlere Westen mit einem Anstieg von 6% im Mai 2013 an der Spitze. Die Top 5 Metropolregionen im Mehrfamilienhausbereich sind New York City (New York), Miami (Florida), Washington, D.C., Boston (Massachusetts) und Los Angeles (Kalifornien).56 Besonders der US-Markt für Baumaterialien verzeichnet eine ansteigende Nachfrage. Laut GTAI dürfen Bauzulieferunternehmen seit letztem Sommer in den USA auf eine zunehmende Absatzdynamik hoffen. Vor allem im Häuserund Wohnungsbereich gibt es erheblichen Nachholbedarf. Dabei gibt es vor allem Nachfrage nach Kunststoff und Kompositmaterialien, wie beispielsweise Fenster und Türen. Gute Wachstumschancen bieten sich für moderne Materialien zur Isolation und Wärmedämmung. Eine Erholung im Bausektor sollte außerdem die während der Krise stark in Mitleidenschaft gezogene Holzbranche in eine Aufwärtsbewegung bringen. Auch die Möglichkeit, in Zukunft Hochhäuser aus Holz zu bauen, könnte die Nachfrage nach Bauholz befeuern. 57 Das Marktforschungsinstitut Freedonia Group sieht dies allerdings begleitet von einer strukturellen Verschiebung von Naturhölzern zu Holzmischmaterialien und Kunststoffimitaten. Produkte mit anerkannten Produktsiegeln, die die umweltfreundliche Herstellung und Herkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Forstkulturen attestieren, wird in Zukunft eine größere Bedeutung beigemessen.58 In den USA macht sich die positive Entwicklung der Baukonjunktur auch bei den Lieferanten von Baumaterialien bemerkbar. Aufgrund der Bemühungen um mehr Energieeffizienz wächst der Bedarf an energieeffizienten Materialien und Komponenten. Dies liegt vor allem auch daran, dass der Einsatz energieeffizienter Baumaterialien durch eine Reihe von Förderprogrammen auf Bundes-, Bundesstaaten- und kommunaler Ebene sowie durch viele regionale Energieversorger gefördert wird. Gute Aussichten gibt es auch für den Zementabsatz in den USA. In 2013 ist die Zementnachfrage um 4% gestiegen und auch in 2014 rechnet die Portland Cement Association (PCA) mit einer spürbaren Absatzbeschleunigung. Der Wirtschaftsaufschwung kommt auch dem Markt für vorgefertigte Betonteile zugute. Im Bereich der Zement- und BetonZusatzstoffe sind Produkte gefragt, die zu einer Verkürzung der Bauzeiten beitragen und generell eine gute Umweltbilanz aufweisen. Die Absatzaussichten für Asphalt korrelieren stark mit denen für Zement und Beton. Asphalt ist in den USA auch ein wichtiger Baustoff für Gebäudebedachungen. Die Erholungsbewegung im US-Wohnungsbau sorgt auch bei Bauholz, Holzbohlen und -dielen, Sperrholz, Zierholzelementen und anderen Holzerzeugnissen für eine steigende Nachfrage. Die Preise für Nutz- und zugeschnittenes Bauholz zogen im Jahresverlauf 2013 kräftig an. In der Bauglasbranche ist ebenfalls ein Aufschwung für die nächsten Jahre zu erwarten. Hier wird allerdings mit einer zunehmenden Bedeutung von innovativen High-Tech-Produkten wie Sicherheitsglas, Sonnenschutzglas und anderen „Smart Glasses“ gerechnet, mit einem überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial im Gewerbeimmobilienbau. Durch „Smart Glasses“ oder intelligente Fenster können einerseits Gebäude energieeffizienter betrieben werden (je nach Sonneneinstrahlung verdunkelt oder erhellt das Glas automatisch) und tragen außerdem zu einem besseren Raumklima und qualität bei. Vgl.: Vgl.: Architect: May Jobs: More Jobs in Architecture, Engineering, and Construction, 07.06.2013, abgerufen am 26.08.2014 Vgl.: National Mortgage Professional: New Construction Starts Rise Five Percent in May, abgerufen am 2608.2014 57 Interview am 22.08.2014 mit Ilana Judah, Director of Sustainability, FX Fowle 58 Vgl.: GTAI: Wieder günstigere Aussichten auf dem US-Markt für Baumaterialien, abgerufen am 26.08.2014 55 56 34 Ein immer wichtiger werdendes Thema sowohl im Wohn- als auch im Gewerbegebäudebereich ist außerdem die Installation von Smart Meters. Diese dienen zur beinahen Echtzeitanzeige von Energie- oder auch Wasserverbrauch von Gebäuden und einzelnen Wohneinheiten. Durch Smart Meters kann diese Information direkt an den Endverbraucher übermittelt werden, was zur Bewusstseinsbildung über den eigenen Energieverbrauch beiträgt. Diese Smart Meter Lösungen haben nicht nur den Vorteil, energieeffizienteres Verhalten bei den Endverbrauchern zu generieren (der Endverbraucher erkennt Einsparpotenziale), sondern auch zur intelligenteren Steuerung von Energienetzen generell (Smart Grid). Dieses Thema wird im Kapitel 4.4.4 genauer beleuchtet. Die Prognose für die US-Bauwirtschaft in 2014 fällt insgesamt positiv aus. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und weiterer zu erwartender staatlicher Ausgabenkürzungen ist die US-Bauwirtschaft auch 2014 auf Erholungskurs. Wachstumsfördernde Impulse werden sich wieder etwas besser durchsetzen. Der Arbeitsmarkt dürfte sich verbessern, das Zinsniveau auf seinem historischen Tiefstand und die US-Notenbank bei ihrer expansiven Haltung bleiben. Positiv dürften zudem erleichterte Kreditvergabebedingungen und die sich langsam verbessernde finanzielle Lage vieler Bundesstaaten und Kommunen wirken.59 Es wird erwartet, dass der Gesamtwert der Baustarts um etwa 9% auf 555 Mrd. USD zulegen wird. Der Wohnungs- und Gewerbegebäudebau soll sich dabei am besten entwickeln und es werden zweistellige Zuwachsraten erwartet. Das nur begrenzte Marktangebot und weiter steigende Hauspreise werden demnach die Neubauaktivitäten in diesem Bereich auch 2014 nach oben treiben. Die Auftragslage im öffentlichen Sektor wird sich hingegen langsamer entwickeln. 60 Tabelle 7 zeigt nicht nur in welche Sektoren die US-Baubranche unterteilt werden kann, sondern auch den Gesamtwert der Baubeginne im jeweiligen Sektor in 2013 und 2014 und die prozentuale Veränderung zum Vorjahr. Der größte Sektor mit einem prognostizierten Gesamtwert von 254,2 Mrd. USD in 2014 ist der Wohnbau. Dieser setzt sich aus dem Bau von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern zusammen, wobei Einfamilienhäuser einen deutlich größeren Teil ausmachen. Der Wohnungsbau soll sich laut der Prognose am besten entwickeln. Das nur begrenzte Marktangebot und weiter steigende Hauspreise werden demnach die Neubauaktivitäten in diesem Bereich auch 2014 nach oben treiben. Bei Mehrfamilienhäusern könnte das zuletzt zu beobachtende, sehr große Investoreninteresse allerdings etwas abschwächen. Der zweitgrößte Sektor ist der Bau öffentlicher Projekte und der Tiefbau. Hier ist allerdings ein Rückgang von 5% im Vergleich zum Vorjahr zu erwarten, so dass die Lage bei öffentlich finanzierten Projekten als schwierig bezeichnet werden kann. Gesteigerte Aktivitäten der Bundesstaaten und Kommunen sollen jedoch 2014 dafür sorgen, dass die Auftragsausfälle bei von der US-Bundesregierung finanzierten Maßnahmen zumindest zum Teil kompensiert werden. Auch im Sektor für Stromversorgungsprojekte ist ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr (-33%) zu erkennen. Der Abbau von Überkapazitäten in der US-Stromerzeugung wird sich der Prognose zufolge auch im kommenden Jahr fortsetzen. Die Neuinvestitionen in diesem Bereich würden davon weiter stark in Mitleidenschaft gezogen werden.61 Zum Sektor Gewerbebau ist zu sagen, dass der solide private Konsum den Bau von Handelsgebäuden fördern dürfte. Für Hotelbauten wird ebenso eine positive Entwicklung prognostiziert, da die verbesserte Ertragslage vieler Unternehmen für ein höheres Geschäftsreisevolumen sorgt. Im Bürogebäudebau wird erwartet, dass sich die gegenwärtige Stabilisierung auf niedrigem Niveau verfestigt.62 Vgl.: McGraw-Hill – 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht, abgerufen am 22.08.2014 Vgl.: 2014 Dodge Construction Outlook, abgerufen am 22.08.2014 61 Vgl.: 2014 Dodge Construction Outlook, abgerufen am 22.08.2014 62 Vgl.: 2014 Dodge Construction Outlook, abgerufen am 22.08.2014 59 60 35 Tabelle 7: Baubeginne in den USA Sektor 2013 2014 Veränderung in % in Mrd. US$ in Mrd. US$ von 2013/2014 Bauindustrie insgesamt 508,1 555,3 9 - Wohnbau 207,5 254,2 23 Einfamilienhäuser 159,5 201,1 26 Mehrfamilienhäuser 48,0 53,1 11 - Gewerbebau 1) 62,4 72,7 17 - Institutioneller Bau 2) 87,1 89,1 2 - Industriebau 13,8 14,9 8 - öffentliche Projekte/Tiefbau 114,3 108,9 -5 - Stromversorgungsprojekte 23,0 15,5 -33 1) Handel, Hotels, Büros; 2) Bildung, Gesundheit, öffentliche und andere Gebäude Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS), August 2013 In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten Baumaterialien und -komponenten in den USA sowie deren Produzentenpreisentwicklung genannt. Es ist zu erkennen, dass sich die Preise der erwähnten Baumaterialien im Vergleich zum Vorjahr alle nach oben entwickelt haben. Da viele Hausbauer und -besitzer immer noch recht sparsam sind und auf kurze Amortisationszeiten ihrer Gebäudeinvestitionen Wert legen, sind im Markt vor allem kostengünstige Materialien gefragt. Auf der anderen Seite sind viele US-Bürger aber auch bereit für eine anspruchsvolle Innenausstattung ihrer Häuser etwas tiefer in die Tasche zu greifen.63 Tabelle 8: Produzentenpreisentwicklung Baumaterialien und -komponenten Baumaterialen Indexstand Veränderung in % August 2013 Aug. 2013/Aug. 2012 Gesamtindex Baumaterialien und - 223,0 2,0 komponenten Weichholz 191,0 8,4 Hartholz 212,7 15,8 Installationszubehör und Messingarmaturen 247,3 2,4 Heizungsanlagen 239,9 1,3 Flachglas 118,5 3,0 Zement 199,3 4,1 Betonprodukte 221,8 3,1 Asphaltprodukte 243,6 3,6 Gipsprodukte 268,4 14,0 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS), August 2013 Die Zeitschrift Engineering News Record erstellt jedes Jahr umfassende Auflistungen der in den USA führenden Bauunternehmen, aufgegliedert nach verschiedenen Sparten. In Tabelle 9 werden die zehn führenden US-Bauunternehmen in 2013 sowie deren Umsätze genannt. Es ist zu erkennen, dass die ersten zwei Unternehmen, Bechtel Corporation und Fluor Corporation, die Branche deutlich anführen. Die folgenden Unternehmen haben einen wesentlich geringeren Umsatz zu verzeichnen. Demnach ist auch die Konkurrenz zwischen diesen Unternehmen sehr hoch. Branchenkennern zufolge gibt es insbesondere bei öffentlichen Aufträgen einen intensiven Preiswettbewerb. Es ist außerdem zu erkennen, dass ein Großteil der Bauunternehmen in Clusterregionen wie New York, Texas und Kalifornien angesiedelt sind. 63 Vgl.: GTAI: Baumaterialien sind in den USA wieder stärker gefragt, abgerufen am 22.08.2014 36 Tabelle 9: Top 10 Bauunternehmen Firma, Sitz Umsatz (Stadt, Bundesstaat) in Mio. US$ Bechtel Corp., 29.436 San Francisco, CA Fluor Corp., Irving, TX 22.353 Kiewit Corp., 9.601 New York, NY The Turner Corp., 9.085 New York, NY PCL Construction 6.842 Enterprises, Denver, CO KBR, Houston, TX 6.070 Skanska USA, 5.779 New York, NY CB&I, 4.415 The Woodlands, TX Balfour Beatty US, 4.143 Dallas, TX The Shaw Group, Inc., 4.130 Baton Rouge, LA (Quelle: ENR 2013 Top 400 Contractors 64) Mitarbeiter Internetadresse 53.000 www.bechtel.com 41.000 26.000 www.fluor.com www.kiewit.com 5.200 www.turnerconstruction.com 10.500 www.pcl.com 27.000 8.300 www.kbr.com www.usa.skanska.com 50.000 www.cbi.com 2.400 www.balfourbeattyus.com 25.000 wurde im Feb. 2013 von CB&I aufgekauft Wird der Fokus auf New York gelegt, zeigt sich, dass laut der Initiative PlaNYC ca. 75% der Treibhausemissionen auf Gebäude zurückzuführen sind, nahezu doppelt so viel wie im nationalen Durchschnitt. Darüber hinaus geht PlaNYC davon aus, dass im Jahr 2030 mehr als 85% der Gebäude noch existieren werden. Der Fokus richtet sich daher auf die Effizienzsteigerung bereits bestehender Immobilien. Die Stadt New York rief im Jahr 2008 die New York City Green Codes Task Force (GCTF) ins Leben, um die Building Codes (Bauvorschriften für Gebäude) umweltfreundlicher zu gestalten. 48 von 111 Vorschlägen der GCTF wurden bereits in Gesetzen kodifiziert. Im Jahr 2009 wurde der Greener, Greater Buildings Plan (GGBP) in Leben gerufen, der im Wesentlichen vier Bestimmungen umfasst: Local Law 84: Benchmarking: jährliche Berichtspflicht über Energie- und Wasserverbrauch Local Law 85: NYC Energy Conservation Code (NYCECC): lokale Energievorschriften für Renovierungen oder Umbauten Local Law 87: Energy Audits & Retro-commissioning: Alle 10 Jahre muss ein Energie-Audit durchgeführt werden Local Law 88: Lightning & Sub-metering: bis zum Jahr 2025 sollen alle kommerziell genutzten Gebäude mit modernen und energieeffizienten Leuchten ausgestattet und Stromzähler für jeden kommerziellen Mieter installiert werden Abbildung 19 verdeutlicht den hohen Anteil, den Großgebäude am Energiekonsum haben. Insgesamt machen diese Großgebäude zusammengenommen knapp 50% des Energieverbrauchs der Stadt aus. Sie stellen gleichzeitig ca. 45% der Bruttogeschossfläche der Stadt. Im Rahmen des Local Law 84 müssen Gebäude mit einer Geschossfläche von mehr als 4.650 m² jährlich Bericht über Energie- und Wasserverbrauch erstatten. In einem Online Tool geben Hausbesitzer Daten über Grundfläche, Anzahl der Mieter und Personen im Haus, Öffnungszeiten und Konsum von Wasser und Energie ein und erhalten dann ein Ergebnis zur Energieeffizienz des Gebäudes. Bei stadteigenen Gebäuden gilt diese Berichtspflicht ab einer Geschossfläche von 930 m². Im Jahr 2012 wurden 24.071 Immobilien in privatem Besitz und 2.615 in städtischem Besitz dem 64 Vgl.: ENR Top 400 Contractors, abgerufen am 22.08.2014 37 Benchmarking unterzogen. Die Ergebnisse werden nach Ende der Berichtsperiode unter folgendem Online-Link veröffentlicht: (http://www.nyc.gov/html/gbee/html/plan/ll84_scores.shtml) Abbildung 19: Energieverbrauch in New York City 2011 (Quelle: Entnommen aus: Local Law 84 Benchmarking Report, abgerufen am 20.08.2014) Wird die Wettbewerbssituation in den USA betrachtet, ist zu sagen, dass es aufgrund des Aufschwungs der Bauindustrie und der Entwicklungen im Energiemarkt viele mögliche Mit- und Wettbewerber für deutsche Unternehmen gibt. Trotz Markteinstiegsbarrieren, haben deutsche Unternehmen dennoch gute Chancen in den USA. Deutsche Produkte gelten i.d.R. als qualitativ hochwertig und sind vor allem in den Bereichen energieeffizienter Gebäude- und Infrastrukturtechnologien sehr angesehen. US-Amerikanern ist der Vorsprung Deutschlands in Energie- und Energieeffizienzthemen durchaus bewusst. Zu den zehn energieeffizientesten Staaten in den USA gehören u.a. die Nordost-Staaten Connecticut, Maryland, Massachusetts, Pennsylvania, New York und New Jersey.65 Somit kann der Nordosten der USA als Hochburg und Vorreiter im Bereich der Energieeffizienz betrachtet werden. Einerseits ist es für deutsche Unternehmen von Vorteil, dass die Märkte im Nordosten der USA bereits ein gewisses Verständnis für Themen wie Energieeffizienz und nachhaltige Stadtplanung mit sich bringen, andererseits zieht dieses positive Marktklima aber natürlich auch andere Wettbewerbsunternehmen an. Die Gründe für eine starke Wettbewerbssituation in einem Staat sind zum einen gute Fördermöglichkeiten innerhalb des Staates und zum anderen hohe Energiepreise, die ein Umdenken in Richtung Energieeffizienz begünstigen. Im direkten Wettbewerb mit US-Firmen können sich deutsche Unternehmen oft nicht durch den Preis absetzen, sondern müssen einen möglichen höheren Preis auch durch höhere Qualität oder innovative Technologien rechtfertigen. Die besten Wettbewerbs- und Marktchancen haben daher natürlichdeutsche Unternehmen, die ein neuartiges, innovatives Produkt auf den Markt bringen, welches es in dieser Form noch nicht gibt. Besonders in New York City boomt momentan die Start Up Szene, so dass gerade im Bereich IT, Telekommunikation und Smart Phone Lösungen und Apps, was die Bereiche Energieeffizienz und Smart Cities mit einschließt, eine Vielzahl neuer und innovativer Produkte und Lösungen auf den Markt drängt. Aufgrund der Auswirkungen des Hurrikan Sandy in 2012 und Smart Cities Initiativen wie New Yorks PlaNYC rücken die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Klimaschutz, Smart Grid, Energieunabhänigkeit und ähnliche immer weiter in den Fokus. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Unternehmen, auch aus dem Ausland, in diesen Markt eintreten und so zu einer gesunden Wettbewerbssituation führen. 65 Vgl.: Compete: Energy Efficiency Thrives in Competitive Market States, 2010, abgerufen am 15.09.2014 38 4.4 Smart City New York Im Jahre 2007 wurde die Initiative PlaNYC ins Leben gerufen, um die langfristigen Herausforderungen in den Bereichen Klimawandel, alternder Infrastruktur, Einwohnerwachstum und eine sich verändernde Wirtschaftsstruktur zu meistern. PlaNYC ist dem Mayor’s Office of Long-Term Planning and Sustainability (OLTPS) untergeordnet. Die Initiative bringt mehr als 25 Stadtverwaltungen und Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgerschaft zusammen, um die Lebensqualität der Stadt zu steigern. Das OLTPS und das Mayor’s Office of Recovery and Resiliency (ORR) berichten jährlich über den Verlauf der Initiative und passen den Entwicklungsplan alle vier Jahre an. Insbesondere in Folge des Wirbelsturms Sandy im Jahr 2012 rückte Widerstandsfähigkeit in den Fokus der Stadtplaner. 66 Hauptziele von PlaNYC sind: Schaffung von bezahlbarem, nachhaltigem Wohnraum für ca. eine Million neue Einwohner Ausweitung von nachhaltigen Verkehrslösungen und Erhalt der Zuverlässigkeit des Transportnetzes Jeder Einwohner soll innerhalb von zehn Gehminuten einen Park erreichen können Der Energiekonsum soll reduziert und die Energieerzeugung sauberer und zuverlässiger werden Städtische Brachflächen sollen gereinigt und dekontaminiert werden Die Luftqualität soll die beste unter US-Großstädten werden Wasserstraßen sollen verbessert werden und Küstenökosysteme wieder hergestellt werden, um Naherholung zu bieten Der Feststoffabfall, der in Deponien entsorgt wird, soll um 75% reduziert werden Die Qualität der Wasserversorgung soll erhalten und die Verlässlichkeit gesteigert werden Die Treibhausgasemissionen sollen um mehr als 30% verringert werden Wohnraum, Quartiere und Parks PlaNYC arbeitet mit diversen Organisationen zusammen, um bezahlbare und lebenswerte Quartiere mit gutem Verkehrsnetzanschluss, Freizeitangeboten, Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen zu schaffen. Das Department of Buildings (DOB) verwaltet das Programm für Steuervergünstigungen für die Installation von Solar-Anlagen auf Hausdächern, um nachhaltige Energielösungen zu fördern. Die Initiative CoolRoofs unterstützt Hauseigentümer im Bereich der Aufbringung von lichtreflektierenden Beschichtungen auf Hausdächern, um die Wärmeaufnahme zu reduzieren. Die New York City Economic Development Corporation (NYCEDC) fördert die Schaffung von ÖPNV-orientierten, bezahlbaren Quartieren. In Hunter’s Point South im Stadtteil Queens wurden neue Straßen, Abwassersysteme und Gehsteige geschaffen, um die Entwicklung der zuvor vernachlässigten Nachbarschaften voranzutreiben. Zudem wurde ein 22 km² großer Uferstreifen revitalisiert, um bei Überschwemmungen einen raschen Wasserabfluss zu gewährleisten. Insgesamt wurden 66 Mio. USD investiert, um die erste Phase der Entwicklung einer vielseitig nutzbaren Nachbarschaft abzuschließen. Es befinden sich 5.000 neue Wohneinheiten in Planung, von denen mindestens 60% erschwinglich sein werden. Im Rahmen des Staten Island „Race for Space“ Wettbewerbs wurden Anreize für Einzelhändler geschaffen, damit diese sich in leer stehenden Immobilen in Downtown Staten Island ansiedeln, um so die lokale Nahversorgung zu verbessern. Diese Projekte stehen stellvertretend für weitere Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung von Stadtteilquartieren. Das New York Department of Parks and Recreation (DPR) verwaltet gut 120 km² Park- und Naturlandschaft, die auch die Küstenlinie der Stadt beinhaltet. Im Jahr 2013 wurden mehr als 76.000 m² Parklandschaft hinzugefügt und die von 66 Vgl.: About PlaNYC, abgerufen am 05.08.2014 39 Wirbelsturm Sandy in Mitleidenschaft gezogenen Flächen rekonstruiert. Zunehmend werden Grünstreifen und sog. „Bioswales“ (Versickerungsgräben) angelegt, um den Wasserabfluss bei schweren Regenfällen zu verbessern. 67 Im Jahre 2011 wurde zudem das Projekt ‘Vision 2020: New York City Comprehensive Waterfront Plan’ ins Leben gerufen, ein 10-Jahres Plan zur Nutzung der 840 km Küstenlinie. Noch im gleichen Jahr erhielt das Konzept den ‘Excellence on the Waterfront Award’ des Waterfront Center und 2012 den ‚Daniel Burnham Award‘ der ‚American Planning Association‘. Durch ‚Vision 2020‘ sollen Parks und Küsten besser genutzt und zugänglich gemacht werden. 68 4.4.1 Gebäude Städtische Brachflächen Industriebrachen liegen hauptsächlich in wirtschaftlich benachteiligten Gegenden und belasten die Anwohner durch Verschmutzung. Das Mayor’s Office of Environmental Remediation (OER) arbeitet mit Partnern aus Bürgerinitiativen, Verwaltung und Wirtschaft zusammen, um die vernachlässigten Brachflächen zu revitalisieren und dort bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das OER reinigt und gestaltet im Rahmen des US-weit einzigartigen Brownfield Cleanup Program (BCP) mehr als 500 Brachen neu. Im Rahmen des BCP sollen stadtweit 45 neue, bezahlbare Wohnprojekte mit 3.900 Wohneinheiten geschaffen werden. Es sollen 6.400 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden (s. Abbildung 20). 67 68 Capital New York: The bioswales of New York: A city plan to make more tree-stands and less sewage runoff, abgerufen am 0.08.2014 New York City Comprehensive Waterfront Plan, abgerufen am 26.08.2014 40 Abbildung 20: BCP Programm und neue Wohnprojekte in New York City (Quelle: Entnommen aus: PlaNYC, abgerufen am 08.08.2014) Das OER arbeitet eng mit lokalen Initiativen zusammen, um Freiflächen in Zusammenarbeit mit Anwohnen zu revitalisieren. Dabei werden lokale Entwicklungsprojekte in technischen Fragen und durch Bereitstellung von öffentlichen Mitteln unterstützt. Bis dato wurden 36 Flächen ausgewählt und knapp eine Million US-Dollar zur Verfügung gestellt. Über die geplante Verwendung der Flächen gibt Abbildung 21 Aufschluss. So sollen 69% der Flächen für Wohnraum, davon 19% erschwinglich, 18% für Büro- Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien, 7% für Parkmöglichkeiten und 6% für Gemeinschaftseinrichtungen bereitgestellt werden. 41 Abbildung 21: Verwendung der durch das BCP gewonnenen Flächen (Quelle: PlaNYC, abgerufen 08.08.2014) Der Energieverbrauch in Wohngebäuden und kommerziell genutzten Gebäuden beträgt 22%, bzw. 19% des Gesamtenergieverbrauchs in den USA. Der größte Anteil wird dabei aus Kohle (35%) und Erdgas (34%) gewonnen. Kernenergie liefert 16% und weitere 5% stammen aus Energie die aus Erdöl gewonnen wird. Knapp 10% der Energie, die in Gebäuden verbraucht wird, stammt aus erneuerbaren Energiequellen (s. Abbildung 22). 42 Abbildung 22: Sektoraler Energieverbrauch und Energiequellen (Quelle: Entnommen aus: Buildings Energy Data Book, abgerufen am 15.08.2014) Wenn es um generelle Energieeffizienz geht, liegen die USA weiter hinter Europa, die Gründe hierfür sind vielschichtig: Die nach wie vor niedrigen Energiepreise resultieren in längeren Amortisationsphasen von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Amerikaner sind eher an kurzfristigen Investitionen interessiert, eine 10 jährige Amortisationsdauer, wie sie bei Energieeffizienzmaßnhamen die Regel ist, ist für Amerikaner ein deutlich zu langer Zeithorizont Der relativ mobile Lebensstil mit häufigen Wohnortswechseln führt zu weniger Investitionen im Gebäudesektor Fehlende gesetzliche Regelungen im Bereich Energieeffizienz, so werden Projekte teilweise gefördert, aber ein Unterbleiben von effizienzsteigerndern Maßnahmen wird nicht sanktioniert, wie dies beispielsweise in Deutschland durch eine Nicht-Erteilung von Baugenehmigungen der Fall ist69 Während in Europa vergleichsweise strenge Baunormen hinsichtlich der Einhaltung gewisser Energieeffizienzstandards gelten, werden Energieeffizienzmaßnahmen in den USA kaum gesetzlich verpflichtend vorgeschrieben. Generell ist zu sagen, dass es in den USA keine national einheitlichen Bauvorschriften gibt. Die sogenannten „Building Codes“, die Minimalstandards für Bauten enthalten, werden vielmehr von den einzelnen Staaten und lokalen Verwaltungen festgelegt und können deshalb regional sehr unterschiedlich sein. So liegt es auch an den Staaten, ob und inwiefern sie die Richtlinien des International Energy Conservation Codes (IECC) implementieren. Der IECC wird vom International Code Council (ICC) entwickelt, eine 1994 gegründete NonprofitOrganisation, die bei der Zusammenlegung verschiedener regionaler Codeentwicklungsorganisationen entstand, um den regulatorischen Bedürfnissen des Landes mit einheitlicheren Richtlinien entgegenzukommen.70 Der Code wird alle drei Jahre erneuert und reguliert die minimalen Energieeinsparungsanforderungen von neuen privaten und gewerblichen Gebäuden. Er definiert Richtlinien für alle Arten von Energieverbrauch in Gebäuden, wie z.B. für das Heizen und Kühlen von Räumen, die elektrische Beleuchtung, die Warmwasserbereitung und den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten, reguliert aber auch die Wärmedämmung und Isolationsanforderungen von Wänden und Dächern neuer Gebäude.71 69 70 71 Vgl.: Stieninger, P. (2012) Vgl.: About ICC, abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: National Roofing Contractors Association: International Energy Conservation Code (IECC), abgerufen am 21.08.2014 43 Seit 2000 wird im Bereich des nachhaltigen Bauens in den USA die sogenannte LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) des US Green Building Councils (USGBC) angewandt, welche zusätzlich zur Energieeffizienz auch die Bewertung von Raumqualität, Wassereffizienz, Anbindung an öffentlichen Verkehr etc. beinhaltet. Weitere Bewertungs- und Zertifizierungssysteme im Energieeffizienzbereich sind die Standards der American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) sowie das EnergyStar Programm vom US Department of Energy. Diese Programme und Regelungen werden im Kapitel 5 detailliert beschrieben. Die meisten Gesetze im Bereich energieeffizientes Bauen betreffen lediglich den öffentlichen Sektor. Manche Staaten verpflichten ihre kommunalen Regierungen, bei öffentlichen Bauprojekten gewisse Standards einzuhalten, wie z.B. in Illinois durch das Energy Building Act 2009. Manche Städte, wie etwa Chicago, Illinois, Atlanta, Georgia und Los Angeles, Kalifornien, schreiben LEED-Zertifizierungen für öffentliche Gebäude vor. Nur einige wenige Städte und Gemeinden verlangen auch LEED-Zertifizierungen vom privaten Sektor (etwa Santa Monica (Kalifornien) oder Washington, D.C.).72 Die nachfolgende Abbildung zeigt die Top 10 der US-Staaten mit der höchsten Anzahl an LEED zertifizierten Gebäuden. Kalifornien übernimmt dabei die Führung. Der Bundesstaat New York liegt hier auf dem dritten Rang. Abbildung 23: Top 10 Staaten nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA (Quelle: Entnommen aus: Top 10 US Cities Ranked by Total Number of LEED Projects, abgerufen am 21.08.2014) Ein derzeit erkennbarer Trend zu strenger werdenden Regulierungen sowie wachsendes Umwelt- und Ressourcenbewusstsein lassen in diesem Bereich auf zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen schließen. Auf längere Sicht betrachtet, hat die Energieeffizienz in Gebäuden in den USA in den letzten Jahrzehnten bereits eine wünschenswerte Entwicklung aufzuweisen. Seit 1980 ist die Energieintensität von Gebäuden um mehr als 40% gesunken. 73 Dies ist vor allem auf einen geringeren Energieverbrauch im Neubau sowie auf erhöhte Energieeffizienz von Haushaltsgeräten, Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen zurückzuführen. Dies wird auch durch Zahlen der US Energy Information Administration (EIA) bestätigt, die in ihrem Residential Energy Consumption Survey (RECS) herausgefunden hat, dass Wohnhäuser, die im Jahr 2000 und später gebaut wurden, zwar 30% größer sind, aber nur 2% mehr Energie verbrauchen als solche, die vor 2000 gebaut wurden. Nach 2000 gebaute Gebäude verbrauchen durchschnittlich 21% weniger Energie für die Beheizung von Räumen. So sank der Anteil von 53,1% in 1993 auf 41,5% in 2009. 74 72 73 74 Vgl.: Stieninger, P. (2012) Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: EIA: Newer U.S. homes are 30% larger but consume about as much energy as older homes, abgerufen am 21.08.2014 44 Abbildung 24: Energieverbrauch in Privathaushalten in den USA, 1993 und 2009 (Quelle: Entnommen aus: EIA: Heating and cooling no longer majority of U.S. home energy use, abgerufen am 21.08.2014) Der Gesamtenergieverbrauch steigt nach wie vor. Es findet allerdings eine Umverteilung des Energieverbrauchs statt. Der Energieverbrauch durch Klimaanlagen ist seit 1980 um 56% angestiegen, der von Haushalts- und Elektrogeräten und Licht von 24% auf 34,6%. Diese Verschiebung des Energieverbrauchs spricht dabei nicht gegen die Energieeffizienzentwicklung der Geräte, sondern ist auf einen allgemein stark erhöhten Gebrauch und eine ständig wachsende Anzahl derer zurückzuführen und zeigt gleichzeitig eine generell verbesserte Isolierung und Wärmedämmung von Gebäuden, effizientere Fenster und anderen Baumaterialien in Regionen, wo mehr geheizt als gekühlt wird. Dennoch gibt es auch hier noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial. Laut US Energy Department gehen nach wie vor rund 42% der Energie in einem durchschnittlichen Wohn- oder Gewerbsgebäude aufgrund der schlecht isolierten Gebäudehülle (Türen, Dächer, Fußböden, Dachböden und Fundamente) nach außen verloren. 75 Im Vergleich zu Deutschland bestehen in den USA, aufgrund der Größe des Landes, regional viel größere Unterschiede beim Heiz- bzw. Kühlbedarf. Die nachfolgende Abbildung zeigt die regionale Verteilung der Heizgradtage und der Kühlgradtage in den USA. 75 Vgl.: GTAI: Wieder günstigere Aussichten auf dem US-Markt für Baumaterialien, abgerufen am 21.08.2014 45 Abbildung 25: Regionale Verteilung Heizgradtage und Kühlgradtage (Quelle: Entnommen aus: Ludwig, P. (2013), CNT Energy 2013 [ed.]; U.S. Energy Information Administration – U.S. Climate Zones-Households, abgerufen am 21.08.2014) Gouverneur Cuomo hat im Jahr 2012 die Initiative Build Smart NY gestartet, die das Ziel verfolgt, bis zum Jahr 2020 die Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden um 20% zu senken. Dieses Ziel soll in einer koordinierten, kosteneffizienten und datenbezogenen Weise erreicht werden.76 76 Interview mit Lloyd Kass, Head of BuildSmart NY Initiative, New York Power Authority (NYPA) 46 Abbildung 26: Reduktionsziele in New York City (Quelle: Entnommen aus dem Build Smart NY Anual Progress Report http://www.nypa.gov/BuildSmartNY/BuildSmartNY-2013-Annual-Progress-Report.pdf) 2013, abrufbar unter Bis 2020 wird der Energieverbrauch sämtlicher Regierungsgebäude im Staat New York gemessen; für Gebäude mit hohem Energieverbrauch wird im Rahmen der Initiative ein sog. „energy master plan“ entwickelt und umgesetzt. Zunächst soll dabei bei den wenigen effizienten Gebäuden mit dem größten Energiebedarf angesetzt werden. Gebäude, die niedrige Energieeffizienz aufweisen, werden einem Level II Energy Audit der American Society of Heating, Refrigeration, and Air Conditioning Engineers (ASHRAE) unterzogen. Dieses Audit soll, neben weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, Möglichkeiten zur kosteneffizienten Gewinnung von Energie vor Ort aufzeigen. 77 Zusätzlich zu dem Ziel, Energieverschwendung, Treibhausgasemmissionen und Kosten zu senken, sollen als Modellprojekt die wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Vorteile von energieefizienten Gebäuden aufgezeigt werden. New York State besitzt etwa 20.809.600 Quadratmeter Grundbesitz, was unter anderem Universitäten, Gefängnisse und Bürogebäude umfasst.78 Die größten Energieverbraucher hierbei sind die State University of New York, das Department of Corrections and Correctional Services, die City University of New York, das Office of General Services, das Office of Mental Health und die Metropolitan Transportation Authority, die zusammengenommen 92% der öffentlichen Energiekosten verursachen.79 Die jeweiligen Einsparziele für diese öffentlichen Gebäude sind in der Abbildung 26 dargestellt. Vgl.: Build SmartNY, abgerufen am 26.08.2014, Interview mit Lloyd Kass, Head of BuildSmart NY Initiative, New York Power Authority (NYPA), am 29.08.2014 78 Vgl.: Build Smart NY, abgerufen am 26.08.2014, Interview mit Lloyd Kass, Head of BuildSmart NY Initiative, New York Power Authority (NYPA), am 29.08.2014 79 Vgl.: Build Smart NY, abgerufen am 26.08.2014, Interview mit Lloyd Kass, Head of BuildSmart NY Initiative, New York Power Authority (NYPA), am 29.08.2014 77 47 Primäre Träger der Inititative sind das NYS Office of General Services (OGS), die New York Power Authority (NYPA) sowie die New York State Energy Research and Development Authority (NYSERDA). Im Rahmen der Build Smart NY Initiative wurde etwa die Grand Central Station für 1.512.868 USD energietechnisch aufgewertet, indem beispielsweise Beleuchtungsanlagen, Druckluftkompressoren und Motoren ausgetauscht und neue Sensoren installiert wurden. Diese Arbeiten führen zu jährlichen Kosteneinsparungen im Wert von 168.872 USD. 80 Ein weiteres Großprojekt, das durch Build Smart NY realisiert wurde, war der Neubau des Hauptquartiers der State Police in Latham im Osten von New York State. Für 236.000 USD wurde dort ein 8.400 Quadratmeter großes Gebäude errichtet, das unter anderem über neuste, energieefiziente Verglasung, intelligente Sensoren für Licht- und Klimaanlagensteuerung und eine reflektierende Beschichtung auf dem Dach verfügt, die Hitzeentwicklung in dem Gebäude vermeidet. Das Projekt spart alleine 100.000 USD pro Jahr ein.81 Intelligentes Gebäudemanagement Dank der Vielzahl der Regierungsinitiativen für nachhaltigere Bauwirtschaft und den Veränderungen der building codes, die Energieeffizienz und nachhaltigere Technologien fordern und fördern, belegt New York City den ersten Platz bei der Reduzierung von Energieverbrauch in amerikanischen Städten.82 Eine Entwicklung, die Hand in Hand geht mit dem Streben nach immer weiterer Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden, ist die Einbindung von intelligentem und innovativem Gebäudemanagement. Der 2006 fertiggestellte, vom Architekten Norman Foster entworfene Hearst Tower in New York City verfügt beispielsweise über eine Wasserskulptur, die sich über drei Stockwerke erstreckt und zur natürlichen Luftbefeuchtung dient. In dem ganzen Gebäude befinden sich intelligente Sensoren, die automatisch etwa die Beleuchtung der Büroräume regeln. Weitere Sensoren registrieren, wenn Mitarbeiter ihren Schreibtisch oder das Büro verlassen, und schalten selbstständig Licht und Computer aus. Durch den Einsatz von hocheffizienter Klimaanlagen- und Heizungstechnologie konnte der Energieverbrauch des Hearst Towers im Vergleich zu einem regulären Bürogebäude um 26% reduziert werden.83 Auf dem Dach des Gebäudes wird Regenwasser gesammelt und natürlich aufbereitet. Mit diesem Wasser können die zentrale Klimaanlage und die Wasserskulptur im Atrium quasi ohne Fremdwasserzufuhr betrieben und die natürliche und künstlich angelegte Vegetation in und um das Gebäude das ganze Jahr über bewässert werden. Durch die bewusste Reduzierung von Trennwänden innerhalb der Büroräume wird das durch die speziellen Glasfronten eintretende natürliche Licht optimal verteilt. Die Inneneinrichtung ist aus schadstoffarmen Materialien hergestellt, und sämtliches Holz kommt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Vom U.S. Green Building Council erhielt der Hearst Tower die höchste Zertifizierung nach dem LEEDProgramm.84 Ein weiteres Modellprojekt für die Einbindung intelligenter Technologie in Gebäude ist das voraussichtlich noch in diesem Jahr fertiggestellte One World Trade Center, das auf der Stelle des bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstörten World Trade Centers errichtet wird. Das von dem Architekten David Childs und dem Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill entworfene Hochhaus wird nicht nur neue sicherheitstechnische Standards setzen, sondern wird auch das umweltfreundlichste Gebäude dieser Größenordnung darstellen.85 Vgl.: Build Smart NY, abgerufen am 26.08.2014 Vgl.: Build Smart NY, abgerufen am 26.08.2014 82 Vgl.: CBS: Top Five Green Buildings in NYC, abgerufen am 26.08.2014 83 Vgl.: Hearst: Hearst Tower Officially Certified as New York City's First Occupied Green Office Tower, abgerufen am 26.08.2014 84 Vgl.: Green Buildings: Hearst Tower is First LEED-NC Gold Building in NYC to Earn LEED-EB: OM Platinum, abgerufen am 26.08.2014 85 Vgl.: Iowa Energy Center: New One World Trade Center will sport sustainable features, abgerufen am 27.08.2014 80 81 48 Das One World Trade Center wird 70% seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Durch den Einbau von 12 Brennstoffzellen-Stacks wird das Gebäude über eine der größten Brennstoffzell-Installationen der Welt verfügen. Die Abwärme der Brennstoffzellen wiederum wird für die Warmwasserversorgung und Beheizung des Gebäudes genutzt. Durch den Einsatz innovativer Technologien kann die Abwärme ebenfalls für den Betrieb der Klimaanlage genutzt werden. Regenwasser wird gesammelt und für die Kühlung des Gebäudes sowie für den Betrieb der Brandschutzanlagen und die Bewässerung der mehr als 400 Bäume, die auf dem Vorplatz des Gebäudes gepflanzt wurden, genutzt. Durch die Installation von mehr als 3000 Sensoren, die ständig die Luftqualität im Gebäude messen und bei Bedarf Frischluft zuführen, wird die Gesundheit der Büroangestellten geschont und die Luftqualität konstant hoch gehalten. Durch den Einsatz von speziellem Glas, welches wärmeblockierende Eigenschaften bei höherer Transparenz als gewöhnliches Glas hat, kann Energie für die Klimaanlage und die interne Beleuchtung, die bei starker Sonneneinstrahlung automatisch heruntergedimmt wird, eingespart werden. Das Gebäude verfügt weiterhin über besonders wassersparende Toilettenanlagen und wurde mit enegiesparenden Elektrogeräten ausgestattet. Es erfüllt den LEED-Gold Standard des U.S. Green Building Council.86 4.4.2 Verkehr Der durchschnittliche Autofahrer in New York City legt jährlich ca. 14.300 km zurück und liegt so 25% unter dem US-weiten Durchschnitt. Dies ist auf das gute Nahverkehrsnetz und die dichte Besiedlung der Stadt zurückzuführen. Trotzdem trägt der Transportsektor zu 22% der Treibhausgas-Emissionen der Stadt bei, wobei 74% davon auf Personenkraftwägen und Kleinlaster entfallen.87 Um das in der Initiative PlaNYC anvisierte Ziel zu erreichen, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 30% gegenüber den Werten von 2005 zu senken, entwickelt die Stadt insbesondere Initiativen zur Verringerung der Verkehrsbelastung sowie zum vermehrten Einsatz von Elektrofahrzeugen. Daneben sind die Verkehrssicherheit und Widerstandsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs gegen Naturgewalten, wie Hurrikane und Stürme, wichtige Themen im Verkehrsbereich. Zuständig für den Verkehr und die Transport-Infrastruktur ist das New York City Department of Transportation (DOT). Das DOT überwacht den Verkehr durch das Traffic Management Center (TMC) in Queens mit modernen Überwachungssystemen. So besteht im gesamten Stadtgebiet ein umfassendes Netzwerk an Echtzeit-Verkehrskameras, die teilweise auch öffentlich im Internet und über den Sender NYC TV abrufbar sind. 88 Daneben werden vermehrt aktuelle Technologie-Systeme eingesetzt, welche die Verkehrsbelastung reduzieren und gewährleisten, dass die Verkehrsingenieure zeitnah auf Überlastungen und Staus reagieren können. So wurden zum Beispiel im Rahmen des von der Intelligent Transportation Society of America (IST America) ausgezeichneten Projekts „Midtown in Motion“ zahlreiche Sensoren, zusätzliche Verkehrsvideokameras und E-ZPass- Lesegeräte (elektronisches Mautsystem) installiert. Es handelt sich damit um ein „Vorzeigeprojekt der fortschrittlichsten intelligenten Verkehrslösungen, die einer Behörde zur Verfügung stehen“, so der Präsident des IST America, Scott Belcher.89 Vgl.: Industry Market Trends: Green Facts About New York’s New One World Trade Center, abgerufen am 26.08.2014 Vgl.: Exploring Electric Vehicle Adoption in New York City, abgerufen am 21.08.2014 88 Weitere Informationen unter http://www.nyc.gov/html/dot/html/motorist/atis.shtml. 89 Vgl.: NYC DOT Announces Expansion of Midtown Congestion Management System, Receives National Transportation Award, abgerufen am 21.08.2014 86 87 49 4.4.2.1 Personentransport Die New Yorker Metropolitan Transportation Authority (MTA) ist Nordamerikas größtes Transportnetzwerk, indem es einer Bevölkerung 15,1 Millionen Menschen in der New Yorker Metropolregion als öffentlicher Verkehrsanbieter zur Verfügung steht. Allein die New Yorker Subway transportiert täglich durchschnittlich 7,6 Millionen Passagiere und fährt durchgängig 24 Stunden am Tag.90 Insgesamt transportiert die MTA an Wochentagen durchschnittlich 8,5 Millionen Fahrgäste. Da das New Yorker U-Bahn-System über Hundert Jahre alt ist, sind auch die Informations- und Kommunikationssysteme dementsprechend nicht durchgängig auf dem aktuellsten Stand. Anzeigensysteme und Lautsprecherdurchsagen gibt es noch immer nicht an allen Stationen. Die MTA ist aber dabei, das Transportsystem in New York und die U-Bahnhöfe „in das 21. Jahrhundert zu führen,“ indem umfangreiche neue Technologie-Projekte durchgeführt werden, die zum einen die Kundenzufriedenheit verbessern sollen und zum anderen die Sicherheit erhöhen werden. 91 Dazu gehört, dass innerhalb der nächsten Jahre in allen Stationen umfassender Mobilfunk- und Internetzugang möglich sein soll, vermehrt sogenannte Help Point Intercoms (HPIs) eingerichtet werden, welche den Fahrgästen ermöglichen, mit dem Kundencenter der MTA oder im Notfall mit dem Rail Control Center in Kontakt zu treten und seit 2010 bereits in mehr als 200 U-Bahn-Stationen verschiedenste Versionen elektronischer Echtzeit-Anzeigetafeln bzw. Countdown-Uhren installiert wurden.92 Neben großen Bauprojekten, wie der Second Avenue Line oder der Station Fulton Street in Downtown Manhattan, stehen für die New Yorker U-Bahn auch zwei Jahre nach dem Sturm „Sandy“ entsprechende Recovery-Programme auf dem Plan. Die Reparaturarbeiten werden noch bis zu sechs Jahre in Anspruch nehmen. Ziel ist dabei nicht nur die Ausbesserung der entstandenen Schäden, sondern auch, das Transportsystem widerstandsfähiger gegen zukünftige Stürme und Überschwemmungen zu machen.93 Ilana Judah, Director of Sustainability des Architekturbüros FX Fowle sieht Sturm- und Hochwasserschutz im Infratrukturbereich als eines der wichtigsten Themen unter Architekten in der Metropolregion New York City.94 Das New Yorker Bussystem kann mit 2,7 Millionen Fahrgästen täglich gegenüber den 90er Jahren hinischtlich der Fahrgastzahlen einen Anstieg von 60% verzeichnen. Die größte Herausforderung in diesem Bereich ist, dass New Yorks Busse zu den lagsamsten der Welt zählen. In besonders verkehrsbelasteten Gebieten wie Downtown Brooklyn oder Midtown Manhattan, kann ein Bus häufig kaum schneller als ein durchschnittlicher Fußgänger fahren. 95 Ein Lösungsansatz ist die Einrichtung des Select Bus Service (SBS) durch die Stadt und die MTA. Dies beinhaltet, dass die Busse weitere Strecken zurücklegen, eigene Busspuren befahren und von längeren grünen Ampelphasen profitieren. Dadurch konnten tägliche Transitzeiten für 95.000 Pendler um 20% gesenkt werden. Frau Judah sieht im SBS ein emissionsarmes, effizientes und schnelles Transportmittel, welches in Zukunft weiter ausgebaut werden wird. 96 90Vgl.: MTA: Public Transportation for the New York Region, abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: GOVERNOR CUOMO ANNOUNCES WIRELESS SERVICE HAS ARRIVED AT 30 ADDITIONAL UNDERGROUND SUBWAY STATIONS, abgerufen am 21.08.2014 92 Vgl.: MTA: Wireless Service Arrives At 30 Additional Underground, abgerufen am 21.08.2014 93“Vgl.: Superstorm Sandy: Fix&Fortify Efforts Continue, abgerufen am 21.08.2014 94 Interview am 22.08.2014 mit Ilana Judah, Director of Sustainability, FX Fowle 95 Vgl.: MTA: Select Bus Service., abgerufen am 21.08.2014 96 Interview am 22.08.2014 mit Ilana Judah, Director of Sustainability, FX Fowle 91 50 Täglich fahren 600.000 Fahrgäste mit den typischen gelben Taxen97. Daneben gibt es weitere von der New York City Taxi and Limousine Commission (TLC) lizensierte Dienste in New York, zum Beispiel die sogenannten „Black Cars“, „Community Cars“ und Luxus Limousinen. Auch die noch recht neuen taxiähnlichen Dienste, wie Uber und Lyft, deren Fahrzeuge über Apps gerufen werden können, fahren mit einer Lizenz des TLC.98 Seit Sommer 2013 sind zudem die grünen „Boro Taxis” im Rahmen des "Street Hail Livery Program“ hinzugekommen. Diese ähneln den typischen gelben Taxen hinsichtlich Design und Ausstattung, dürfen Fahrgäste aber nur im nördlichen Manhattan (oberhalb der West 110th Street und East 96th Street) sowie in der Bronx, Brooklyn, Queens (mit Ausnahme der Flughäfen) und Staten Island aufnehmen. Ziel ist es, künftig alle Gebiete in der Stadt besser mit spontan anzuhaltenden Taxen zu versorgen. Denn bisher wurden 95% der Fahrgäste in Manhattan, unterhalb der 96. Straße, oder an den Flughäfen JFK und La Guardia aufgenommen. 4.4.2.2 Initiativen zur Verkehrsverringerung und Shared Mobility Um den Verkehr noch weiter zu reduzieren, wurde unter anderem Geld in den Ausbau der Fahrradwege investiert. Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte durch Investitionen in die Fahrradinfrastruktur die Anzahl der Radfahrer vervierfacht werden. Neben dem öffentlichen Ausbau der Straßen können auch neue Unternehmen des Bereichs „Shared Mobility“ zur Verkehrsverringerung beitragen. So hat zum Beispiel das im Mai 2013 eingeführte und allein durch das Sponsoring der Citigroup und Mitgliedsbeiträgen finanzierte „CitiBike“-System dazu beigetragen, dass Fahrräder in New York als alltägliches Fortbewegungsmittel genutzt werden. Das CitiBike-Projekt stellt mittlerweile 6.000 Mieträder für 40.000 tägliche Touren zur Verfügung und ist somit das größte Bikesharing-Projekt Nordamerikas. Daneben sind Car Sharing Modelle wie Zipcar oder „Ride-Sharing“ bzw. taxiähnliche Dienste wie Lyft, Uber und Sidecar, die über Apps gerufen werden können, in New York City aktiv. Das Department of Transportation der Stadt New York (NYCDOT) arbeitet zudem daran, die Parksituation zu verbessern und dadurch unter anderem den Verkehr durch parkplatzsuchende Fahrer zu reduzieren sowie gleichzeitig die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Parken zu erleichtern. Unter dem Stichwort „ParkSmart“ wurde eine Initiative ins Leben gerufen, in deren Rahmen sechs-Monats-Pilot-Projekte in verschiedenen Nachbarschaften in der ganzen Stadt durchgeführt werden und evaluiert wird, wie das Programm in diesen unterschiedlichen Umgebungen wirkt. Es wurden bereits einige der Pilotprojekte als dauerhafte Lösungen umgesetzt. Das Pilotprojekt zielt darauf, mehr Parkplätze zur Verfügung zu stellen, indem die Parkzeiten verkürzt werden. Dementsprechend sind die Parkpreise höher, wenn die Nachfrage nach Parkplätzen am höchsten ist. Außerdem arbeitet das DOT mir drei Unternehmen an einem Technologie-Pilot-Projekt, um die Park-Verfügbarkeit zu verbessern und Smart Phone-Applikationen zu entwickeln. Nutzer sollen so die Möglichkeit erhalten, bereits im Vorfeld, zum Beispiel über ihr Smart Phone, in Erfahrung zu bringen, welche Parkplätze frei sind. Dafür wurden in der Bronx an 177 Parkplätzen Sensoren installiert, die erkennen, ob ein Parkplatz belegt ist. Wenn sich das Pilotprojekt als erfolgreich erweist, soll unnötiges Umherfahren auf der Suche nach einem Parkplatz minimiert und damit die Verkehrsbelastung reduziert werden. Nutzer können im Rahmen des Pilotprojektes online aufrufen, ob Parkplätze erhältlich sind und zudem per Mobiltelefon den Parkplatz zahlen.99 97 98 99 Vgl.: 2014 Taxicab Fact Book der Taxi & Limousine Commission (TLC), abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: Lyft will not Launch an Unlicensed Service in New York City, abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: DOT: Motorists & Parking, abgerufen am 26.08.2014 51 Auf einigen Strecken in New York gibt es zudem „HOV“ (high-occupancy vehicle)- Fahrbahnen, die zu bestimmten Zeiten nur von PKW mit mehr als 2 Insassen sowie Bussen und Motorrädern genutzt werden dürfen, sodass diese privilegiert und Anreize für die Mitnahme von mehreren Personen gesetzt werden. Die Verringerung des innerstädtischen Verkehrs begünstigt Frachtbewegungen in und um New York. Die New York City Economic Development Corporation (NYCEDC) plant 22 Mio. USD in den Ausbau des Schienennetzes zu investieren, um den eigehenden Schienenfrachtverkehr zu erleichtern. In den Stadtteilen Brooklyn und Staten Island sollen unter der Schirrmherrschaft der NYCEDC zwei neue Frachtzentren entstehen. Der Flughafen JFK International wird von der Port Authority betrieben, die Port Authority arbeitet mit der NYCEDC, um den Luftfrachtverkehr durch Investitionen auszubauen. Die Luftfrachtindustrie stellt einen wichtigen und wachsenden Arbeitgeber für die Einwohner New Yorks dar. 4.4.2.3 Verkehrssicherheit Das New York City Department of Transportation (DOT) arbeitet an der Erhöhung der Sicherheit der Straßen, insbesondere für Fußgänger. Die Verkehrssicherheitsmaßnahmen des DOT reichen von zusätzlichen Radwegen über Fußgängerinseln bis zur Einführung von verkehrsberuhigten Zonen. Durch diese Maßnahmen konnten Unfälle bereits um 34% reduziert werden. New York hat im Rahmen der WalkNYC Initiative seit 2013 Orientierungshilfen für Fußgänger installiert, um die Stadt fußgängergerecht zu gestalten und die Erkundung und Sightseeing für Touristen zu vereinfachen. Durch das Programm „Neighborhood Slow Zones” wurde in einigen Gebieten das Tempolimit von 30mph (ca. 50 km/h) auf 20mph (ca. 30 km/h) gesenkt. Zudem führt das DOT Verkehrsschulungen für Kinder, Eltern, Pädagogen und Senioren durch und besucht in diesem Rahmen jährlich 600 Schulen und 100 Seniorenheime. Unter der Initiative “Safety City” wurden zudem an mehreren Schulen New Yorker Straßen nachgebaut, durch die Kindern die Verkehreerziehung praxisnah beigebracht werden kann. Im Rahmen des Projekts “Safe Streets for Seniors” arbeitet die Stadt auch an Lösungen, um die Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr zu erhöhen, da diese Gruppe mit einem Anteil von 36% der im Straßenverkehr getöteten Fußgänger bei einem Bevölkerungsanteil von bloß 12% überproportional häufig Opfer von Verkehrsunfällen werden. Dafür wurden Gebiete identifiziert, die sich in der Vergangenheit als besonders gefährlich für über 65-Jährige erwiesen haben bzw. häufig von älteren Menschen frequentiert werden und verschiedene Maßnahmen entwickelt, die bisher teilweise umgesetzt wurden. So wurden vermehrt Countdown-Fußgängerampeln eingesetzt, die Intervalle für Fußgänger an 600 Kreuzungen verlängert und 130 Fußgängerinseln erbaut.100 Das New Yorker Department of Transportation (DOT) hat sich der Vision Zero, einer Kampagne gegen tödliche Unfälle unter Schirrmherrschaft des Bürgermeister Bill de Blasio, verschrieben. Die kontinuierliche Verbesserung der Verkehrswege soll diese effizienter und sicherer machen. Ein erfolgreiches Projekt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ist das Projekt „Green Light for Midtown”, in dessen Rahmen Straßen, zum Beispiel am Times Square, zu Fußgängerzonen umgewandelt wurden. Die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer konnte so um 63% und die der Passanten um 35% reduziert werden. 100 52 Vgl.: Safe Streets for Seniors New York City, abgerufen am 26.08.2014 4.4.2.4 E-Mobilität Der Transportsektor trägt zu 22% der Treibhausgas-Emissionen der Stadt bei, wobei knapp drei Viertel davon auf PKW und Kleinlaster entfallen. 101 Gleichwohl ist die Anzahl von Haushalten, die einen PKW in New York City besitzen, gering, insbesondere im Vergleich zu den anderen Landesteilen der USA. So besitzen im Durchschnitt weniger als die Hälfte der Haushalte ein Fahrzeug, verglichen mit einem Anteil von 90% in den gesamten USA. Insgesamt gibt es in New York aber immerhin allein zwei Millionen registrierte Fahrzeuge, sodass Elektroautos deutlich zu einer geringeren Luftverschmutzung beitragen können. Elektroautos können insbesondere zu der Verbesserung der Luftqualität beitragen, da sie im Vergleich zu herkömmlichen Autos keine oder weniger Abgase produzieren. Ein Teil der Initiative PlaNYC ist es daher, den Anteil der Elektroautos im New Yorker Stadtverkehr zu erhöhen. 102 Der Beitrag der Elektromobilität zur Emissions-Reduzierung hängt entscheidend von den Energiequellen ab, die den Strom für die Aufladung der Fahrzeuge liefern, sodass die Entwicklung der Nutzung von Windenergie und anderen erneuerbaren Energien entscheidend für den Erfolg sein wird. Schon heute besteht für die Nutzer von Elektroautos die Möglichkeit, die Kohlenstoffemissionen auf Null zu reduzieren, wenn die Fahrzeuge direkt mit Wind- oder Solar-Energie aufgeladen werden. Bedenken gegen die Nutzung von Elektrofahrzeugen werden hinsichtlich der Stabilität des New Yorker Stromnetzes vorgetragen. Die Stadt hält diese Kritik aber nicht für gerechtfertigt. Nach einer Untersuchung des Stromanbieters Con Edison und dem „Mayor's Office of Long-term Planning and Sustainability“ wird das Stromnetz der erwarteten Anzahl von Elektroautos standhalten, insbesondere weil die meisten Autos nachts geladen würden.103 New York eignet sich grundsätzlich gut für Elektroautos, da sich die Stadt trotz der Einwohnerzahl über eine relativ kleine Fläche erstreckt, sodass ein Elektroauto die 72 Kilometer durch alle fünf Stadtteile und zurück mit einer einzigen Aufladung zurücklegen kann.104 Der stadteigene Fuhrpark umfasst bereits 600 Elektrofahrzeuge, die an 153 Stationen aufgeladen werden können. In Partnerschaft mit der Firma Zipcar sollen weitere 58 Fahrzeuge hinzukommen. In Zusammenarbeit mit GreeNYC wurden Hinweisschilder für Ladestationen und Aufkleber an den Fahrzeugen entworfen und angebracht, die die Bewohner auf den wachsenden Anteil der Elektromobilität aufmerksam machen sollen. Momentan befinden sich auch elektrische Taxis in der Testphase. Im Dezember 2013 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches vorsieht, dass 20% der neu angelegten Parkplätze Charger-Ready gebaut werden müssen. Dies bedeutet, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre tausende Parkplätze entstehen werden, die über einen Anschluss an das Stromnetz verfügen, um diese in Zukunft einfacher mit Ladestationen ausstatten zu können. Derzeit bietet New York 260 öffentliche Ladestationen. Davon sind zwei Schnellladestationen, die eine Batterie innerhalb von 30 Minuten zu 80% aufladen können. Darüber hinaus stattet die Stadt zehn Tiefgaragen mit insgesamt 30 Ladestationen aus, um es Privatpersonen zu erleichtern Elektroautos zu nutzen. Vgl.: Exploring Electric Vehicle Adoption in New York City, abgerufen am 21.08.2014 Vgl.: Drive Electric NYC, abgerufen am 26.08.2014. 103Vgl.: Are Electric Cars Good for Society?, abgerufen am 26.08.2014 104Vgl.: Owning: Does an electric car work for me?, abgerufen am 26.08.2014 101 102 53 4.4.3 Nachhaltige Stadtplanung Wasserinfrastruktur Der Bundesstaat New York verfügt über ein Kanalisationsnetz von rund 35.400 km Länge. Laut des Department of Environmental Conservation (DEC) sind mehr als 30% der Rohre über 60 Jahre alt und benötigen dringend Reparaturarbeiten. Auch rund 23% der Abwasseranlagen sind älter als 30 Jahre und haben ihre Lebensdauer bei weitem überschritten. Mehr als 60 Gemeinden im Bundesstaat New York werden zudem von Kanalisationssystemen versorgt, die Regenwasser und Sanitärkanalisation in einem System kombinieren. Bei Unwettern wird die Kapazität dieser Systeme oftmals überlastet, so dass sich große Mengen unbehandeltes Wasser ansammeln. Obwohl sich die Wasserqualität seit der Verabschiedung des ‘Federal Clean Water Act’ 1972 erheblich verbessert hat, werden Erneuerungen und Reparaturen der Wasserinfrastruktur immer dringender, um die Qualität weiterhin zu sichern. Bei mehr als 610 städtischen Klärwerken, tausenden privaten Anlagen im Wohnsektor und ca. 1,5 Millionen Faulanlagen stellen diese Instandhaltungsmaßnahmen eine enorme Herausforderung dar. Beim Bau des New Yorker Abwassersystems spielte die bundesstaatliche Regierung eine wichtige Rolle und kam mit Hilfe verschiedener finanzieller Zuschüsse für 55% und 75% der Projektkosten auf. 1996 wurde beispielsweise der ‚Drinking Water State Revolving Fund (DWSRF)‘ ins Leben gerufen, über den in den folgenden Jahren knapp 2,4 Mrd. USD für Trinkwasserprojekte zur Verfügung gestellt wurden. Seitdem sind Bundesmittel für Abwasserprojekte jedoch stark reduziert worden und neue Investitionen auf lokale Regierungen zurückgefallen. Hinzu kommen demographische Veränderungen, der globale Klimawandel und der zunehmende Wunsch vieler Menschen nach nachhaltigen Projekten und einem bewussten Umgang mit Ressourcen. Aktuell werden die Kosten für Reparaturarbeiten, Erneuerungen und Modernisierungen auf 38,7 Mrd.USD innerhalb der nächsten 20 Jahre geschätzt – eine Summe, die lokale Regierungen nicht tragen können. Das DWSRF Programm kann aktuell nur noch rund 5% der anfallenden Arbeiten am New Yorker Wasserinfrastruktursystem übernehmen. Aus den Reservoiren im Norden des Bundesstaates werden täglich mehr als 3,8 Mrd. Liter Wasser nach New York City befördert, welches einen Weg von rund 200km zurücklegt, um die neun Millionen New Yorker mit frischem, sauberen Wasser zu versorgen. Das Wasser in NYC wird mit Chlor, Fluorid, Phosphorsäure und (in einigen Fällen) Natriumhydroxid behandelt, um die Vorschriften des ‚New York State Sanitary Code‘ und des staatlichen ‚Safe Drinking Water Act‘ zu erfüllen. Im Rahmen des ‚New York City Health Code’ wird Fluorid hinzugefügt, um Bürger vor Karies zu schützen. Das Wassereinzugsgebiet für New York City sind die 3060 Quadratkilometer der Catskill Region sowie des Hudson Flusstals. Das City Department of Environmental Protection (DEP) verwaltet die 830 km lange Küstenlinie von New York City. Ziel ist es, die Küste der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Ökosystem der Sumpfgebiete zu verbessern. Das DEP hat eine Reihe von „grauen Infrastrukturprojekten“ abgeschlossen, um die Sauberkeit und Qualität des Trinkwassers zu bewahren und die Kanalisation widerstandsfähiger zu gestalten. Es wurden mehr als 1.200 km Kanalsystem gereinigt und in Stand gesetzt. Die Kanäle wurden mit Sensoren ausgestattet, die Rückmeldung über Pegel in den Kanälen übermitteln. Es wurde umfangreich in neue Infrastruktur zur Wasserversorgung investiert. Das Projekt Water Tunnel No. 3 gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadtgeschichte. Mit einer Länge von knapp 100km und Kosten von über sechs Milliarden USD soll die Versorgung von Manhattan mit Wasser auf lange Sicht gesichert werden. Desweiteren hat die Stadt 1,6 Mrd. USD in eine Wasseraufbereitungsanlage in Delaware investiert. 54 Abbildung 27: Infrastrukturprojekt Water Tunnel No. 3 (Quelle: Entnommen aus: NYT: After Decades, a Water Tunnel Can Now Serve All of Manhattan, abgerufen am 08.08.2014) Smartphone Applikationen Im Rahmen der Smart City Initiativen werden vermehrt Technologien entwickelt und genutzt, die es Bürgern und Behörden erlauben, zu kommunizieren und nachhaltige Ideen effizient umzusetzen. Viele Bürgermeister in den USA nutzen Apps, um Smart Cities zu entwickeln, in dem Bürger z.B. Fotos von reparaturbedürftigen Gegenständen wie Schlaglöcher, Bahnsteige oder Ampeln schicken und anschließend den Prozess der Reparaturarbeiten verfolgen können. Bürgerengagement und Vertrauen in Beamte werden als wichtige Voraussetzungen für gut funktionierende Smart Cities angesehen.105 Citi Bike Share Program Wie bereits an anderer Stelle dieser Studie erwähnt, besitzt NYC ein umfangreiches Netz an öffentichen Fahrrädern, die Bürger sich für ein geringes Entgelt ausleihen können. Neben dem Ausbau von Fahradwegen und einer stetig steigenden Anzahl an Fahrradstationen, wurde auch eine App entwickelt, die es Fahrradfahrern erlaubt, die nächstgelegene Station mit verfügbaren Fahrrädern zu lokalisieren. Diese App macht das Fahrradleihsystem somit noch effizienter und flexibler.106 WiFi Booths In NYC soll eines der größten stadtweiten WiFi-Netzwerke des Landes entstehen, indem veraltete Telefonzellen durch neue WiFi-Stationen ersetzt werden. Bisher wurden bereits 7.300 Telefonzellen ersetzt und viele weitere sollen zeitnah folgen. 105 106 55 Interview am 02.09.2014 mit Dr. Anthony M. Townsend, Senior Research Scientist des New York University's Rudin Center for Transportation Vgl.: CitiBike: Citi Bike App, abgerufen am 28.08.2014 Diese WiFi Booths sollen zudem über digitale Bildschirme verfügen, auf denen aktuelle Informationen und Hinweise verbreitet werden.107 City 24/7 Zusammen mit Cisco Internet Business Solution Group (IBSG) hat die Stadt New York eine Plattform ins Leben gerufen, die dem Informationsaustausch dienen und somit die Entwicklung einer Smart City vorantreiben soll. Informationen über Regierungsprogramme, lokale Geschäfte, Verkehr, Stau, öffentliche Sicherheit uvm. werden auf dieser Plattform kommuniziert und für alle Interessierten zugänglich gemacht, so dass diese die Stadt und die von der Stadt gebotenen Möglichkeiten optimal nutzen können.108 GreenStarNYC App GreenStar NYC ist ein digitaler Marktplatz, auf dem New Yorker ihre nachhaltigen Projekte, Initiativen und Geschäftsmodelle potentiellen Kunden oder Besuchern der Stadt vorstellen können. GreenStar NYC soll insbesondere kleinen Geschäften mit geringen finanziellen Ressourcen dabei helfen, Interessenten und Käufer zu gewinnen und ihre Ideen zu verbreiten. Jedes auf der Plattform vorgestellte Produkt wird auf einer Skala von eins bis fünf nach bestimmten Nachhaltigkeits-Kriterien bewertet. Teil der Plattform ist die sogenannte ‚Green Wall‘, ein Blog für Ideen im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz. GreenStarNYC hat einige Auszeichnungen von internationalen und nationalen Patentämtern erhalten und außerdem die Kategorie ‘Best Overall‘ im Smart City App Wettbewerb gewonnen.109 4.4.4 Energie Extreme Wetterphänomäne sind der Hauptgrund für Stromausfälle in den USA. Zwischen 2003 und 2012 kam es zu ca. 700 Elektrizitätsausfällen, die auf extreme Wetterlagen zurückzuführen sind. Diese Stromausfälle führen zur Schließung von Schulen, Geschäften und Erschweren die Arbeit von Rettungsdiensten. Die verursachten Kosten werden auf mehrere Milliarden USD (zwischen 18 und 75) geschätzt und betreffen das alltägliche Leben von Millionen von Amerikanern. Im Juni 2011 veröffentlichte Präsident Obama das „Policy Framework for the 21st Century Grid“, welches mit Hilfe von Milliardeninvestitionen in den Bereichen Smart Grid, Effizienz, Zuverlässigkeit und Widerstandfähigkeit, das Stromnetz in Zukunft robuster und weniger anfällig für Stromausfälle gestalten soll. Abbildung 28 zeigt einen Überblick über Wetterlagen, die einen geschätzten Schaden von mehr als einer Milliarde US-Dollar versursacht haben. Experten gehen im Rahmen der globalen Erderwärmung und einer steigenden Taktzahl solcher Wetterlagen aus. 110 Vgl.: NYC: New York City Issues Request for Proposals to Build Citywide Wi-Fi Network and State-of-the-Art Information Hubs, abgerufen am 27.08.2014 Vgl.: Transforming the City of New York New Platform for Public-Private Cooperation Ushers in Smart Cities of the Future, abgerufen am 27.08.2014 109 Vgl.:GreenStar Hub NYC, abgerufen am 27.08.2014 110 Vgl.: ECONOMIC BENEFITS OF INCREASING ELECTRIC GRID RESILIENCE TO WEATHER OUTAGES, abgerufen am 19.08.2014 107 108 56 Abbildung 28: Extreme Wetterphänomene in den USA 2012 (Quelle: Entnommen aus: National Oceanic and Atmospheric Administration, abgerufen am 19.08.2014) Das Stromnetz gilt als eine der zentralen Komponenten der kritischen Infrastruktur und Grundlage des Wohlstandes in USA. Das Netz liefert Strom für mehr als 144 Millionen Endnutzer und verbindet diese über eine Strecke von knapp 725.000 km mit 5.800 Stromwerken. Das Übertragungsnetz ist US-weit in acht Regionen unterteilt und wird von der North American Electric Reliability Corporation (NERC) beaufsichtigt, die NERC wiederum wird von der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) beaufsichtigt (s. Abbildung 29). Der Großteil des Stromnetzes ist in der Hand von privaten Energieversorgern, welche auf Grund des Natürlichen Monopols durch staatliche Einrichtungen reguliert werden. Im Jahr 2010 waren ca. 62% der Versorgungsunternehmen in öffentlicher Hand, private Versorgungsunternehmen versorgten jedoch knapp 70% der Endkunden.111 111 Vgl.: ECONOMIC BENEFITS OF INCREASING ELECTRIC GRID RESILIENCE TO WEATHER OUTAGES, abgerufen am 19.08.2014 57 Abbildung 29: Stromnetzregionen in den USA (Quelle: Entnommen aus: ECONOMIC BENEFITS OF INCREASING ELECTRIC GRID RESILIENCE TO WEATHER OUTAGES, abgerufen am 19.08.2014) Die Konstruktion des Stromnetzes begann um 1880 und dauert bis heute an. Im historischen Vergleich jedoch zeigt sich seit den 2000er Jahren ein deutliches langsameres Wachstum ab. So kamen seit 2005 nur ca. 1.600 km an neuen Leitungen hinzu. Um 2010 konnte dieser Wert wieder mehr als verdoppelt werden, jedoch bleiben die neu gebauten Leitungsstrecken weit unter den Werten von 1960- 1990. 70% der Verteilernetze sind heute mehr als 25 Jahre alt und Kraftwerke sind durchschnittlich mehr als 30 Jahre alt. Abbildung 30 zeigt, dass Unwetter der bedeutendste Grund für Stromausfälle in den USA sind. Abbildung 30: Stromausfälle in den USA 1992-2012 (Quelle: Entnommen aus: ECONOMIC BENEFITS OF INCREASING ELECTRIC GRID RESILIENCE TO WEATHER OUTAGES, abgerufen am 19.08.2014) 58 Das hohe Alter der Netzkomponenten und die Tatsache, dass der Großteil der Stromleitungen oberirdisch verläuft, trägt entscheidend zur Anfälligkeit bei extremen Wetterlagen bei (s. Abbildung 30). Die Ortung von mechanischen Störungen wird durch das Fehlen von moderner Sensortechnik erschwert und die nötigen Reparaturarbeiten verzögern sich. Als Antwort auf diese Herausforderungen hat die US-Bundesregierung, im Rahmen des American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) von 2009, 4,5 Mrd. USD für die Modernisierung der Netzinfrastruktur vorgesehen. Zwischen 2011 und 2013 wurden 343 Sensoren an Stromleitungen installiert und 3.000 Verteilerstationen auf digitale Technologie umgerüstet. Desweiteren wurden 6,2 Mio. Smart Meter installiert und in 16 Energiespeicherungsprojekte investiert. Smart Grid Zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung des Stromnetzes wird auch in den USA die Implementierung von Smart Grid Technologien, also computergestützte, automatisierte Systeme, immer wichtiger. Das Thema Smart Grid wurde durch Obamas American Reinvestment and Recovery Act nochmal besonders in den Fokus der nationalen Politikagenda gerückt. Nachdem die Weichenstellung einer Netzmodernisierung bereits 2007 mit dem „Title XIII of the Energy Independence and Security Act of 2007 (EISA)“ beschlossen wurde, erklärte Obama in seiner ARRA-Rede im Oktober 2009 die Bedeutung einer Modernisierung der Stromnetze unter anderem mit den ersparten Kosten von 150 Mrd. USD, die ansonsten jährlich durch Stromausfälle verursacht werden. Neben der erhöhten Zuverlässigkeit sind weitere Ziele mehr Effizienz, eine größere Sicherheit des nationalen elektrischen Netzes, die Ermutigung von Stromkunden, ihren Verbrauch effizient zu managen, Treibhausgase zu reduzieren und schließlich die Integration von dezentralen erneuerbaren Energiequellen und elektrischen Fahrzeugen zu erlauben.112 So ermöglichte das ARRA bereits mehr als 4.5 Mrd. USD an Förderungen für die Modernisierung der Stromverteilung und die Verbesserung der Ausfallsicherheit. Projekte, die dadurch finanziert wurden, sind sowohl Bildungs- und Beratungsinitiativen, als auch Installierung von Smart Technologies, wie etwa Smart Meters (elektrische Verbrauchszähler mit erweiterten Kommunikationsfähigkeiten). Seit der Verabschiedung dieses Gesetzes gab es einen enormen Anstieg bei der Installation von Smart Meters. Zusätzlich wurden 5,5 Mrd. USD vom privaten Sektor und lokalen Regierungen in den Bereichen Smart Grid und Energiespeichertechnologien investiert. 7,1 Mrd. USD wurden gleichzeitig an Darlehen durch den Rural Utilities Service bereitgestellt. Mehr als 152 Mio. USD dieser Darlehen wurden alleine für die Investition in Smart Meters ausgegeben. Derzeit haben 25 Staaten Richtlinien zur Implementierung von Smart Grid Technologien eingeführt und in 2010 wurden mehr als 70 Millionen Smart Meter Einheiten installiert – ein wesentlicher Anstieg von 46 Millionen in 2008. Im Jahr 2011 hatten bereits über 23% sämtlicher Stromkunden Smart Meter Systeme installiert (s. Abbildung 31). 112 59 Vgl.: SmartGrid - About, abgerufen am 27.08.2014 Abbildung 31: Entwicklung Smart Meter Installationen 2007 bis 2011 nach Sektoren (Quelle: Entnommen aus: EIA: Smart meter deployment continues to rise, abgerufen am 27.08.2014) Unter ARRA wurden US-weit mindestens 15 Millionen Smart Meter installiert. Diese Smart Meter, auch AMI (advanced metering infrastructure) genannt, können nahezu Echtzeitmessungen des Stromverbrauchs vornehmen, über Stromausfälle informieren, die Stromqualität kontrollieren und hauseigene Stromanwendungen unterstützen. Im Gegensatz zu AMI beinhaltet der allgemeinere Ausdruck „advanced meters“ auch Zähler mit einfacher Kommunikationsrichtung von Zähler zu Stromversorgungsunternehmen, dies wird auch AMR (automated meter reading) genannt.113 Smart Meter ermöglichen den Stromkonsumenten Zugang zu Informationen über ihren Energieverbrauch. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zählern, mit denen die Verbraucher nur einmal im Monat eine Stromabrechnung erhalten, können die neuen Geräte den Haushaltsverbrauch in stündlichen oder viertelstündlichen Intervallen erfassen. Die Energieversorgungsunternehmen können diese Datensammlung mit Webtools und Software kombinieren, die den Energiekunden hilft, Strategien zur Energieeinsparung zu ermitteln und sich dadurch auch finanziell besser zu stellen. 114 Seit beispielsweise die Tri-State Electric Cooperative mit Hilfe der Recovery Act Finanzierung den Großteil ihres Dienstleistungsbereichs in Georgia, Tennessee und North Carolina mit 15.000 Smart Meters abgedeckt hat, konnten Energiekunden durch den verbesserten Datenzugang ihren Energieverbrauch um 10% senken.115 Die Vorteile von Smart Meters beschränken sich jedoch nicht nur auf die Energie- und Kosteneinsparungen auf Kundenseite. Auch Stromversorgungsunternehmen haben Anreize, advanced meters zu installieren, weil AMR ihnen hilft, ihre Zuverlässigkeit für die Stromkunden zu erhöhen und ihre Betriebs- und Wartungskosten reduzieren kann. Wenn die Datensammlung durch die Installation von Smart Meters mit geeigneten Geräten und Software zur Datenanalyse kombiniert wird, kann AMI die Stromversorgungsunternehmen mit einer detaillierten Auskunft über Stromausfälle und erhöhte Netzausfallrisiken durch extreme Wetterereignisse versorgen. Die erhöhte Informationseffizienz hilft dem Stromanbieter auf Stromausfälle und Netzstörungen in kürzester Zeit zu reagieren.116 Die rund 1.500 städtischen Energieunternehmen des Landes versorgen rund 13% der nationalen Bevölkerung mit Energie, waren aber bisher weitaus weniger investitionsfreudig was neue Technologien angeht. GTM Research schätzt aber, dass auch die städtischen Werke zwischen 4,5 Mrd. USD und 9 Mrd. USD bis 2017 für Smart Grid Technologien ausgeben werden, wobei AMI- und DA- (distribution automation) Installationen priorisiert werden, aber auch DR (demand and response) Service und verbraucherorientierte Anwendungen eine wichtige Rolle spielen.117 Vgl.: U.S. Department of Energy - Smart Meters and a Smarter Grid, abgerufen am 27.08.2014 Vgl.: U.S. Department of Energy: Smart Grid Week: How the Transition to 21st Century Grid Impacts You, abgerufen am 27.08.2014 115 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, abgerufen am 27.08.2014 116 Vgl.: U.S. Department of Energy: Smart Grid Week: How the Transition to 21st Century Grid Impacts You, abgerufen am 27.08.2014 117 Vgl.: Greentechmedia: What Municipal Utilities Want From the Smart Grid, abgerufen am 27.08.2014 113 114 60 Der nationale Ausbau eines sogenannten Smart Grids bringt außerdem noch viele weitere Möglichkeiten für Unternehmer mit sich, die Innovationen im IT-Bereich entwickeln können. Die Datenbereitstellung durch Smart Meter eröffnet verschiedenste potenzielle Wege, auf welchen die Daten an den Endverbraucher gelangen und welche Management- und Kontrollfunktionen bereitstehen wie beispielswiese durch die Entwicklung von Smart Phone Applikationen und Cloud Computing Infrastrukturen etc.118 Obwohl in den letzten Jahren schon viel Fortschritt am Smart Grid Markt zu beobachten war, ist auf dem US-amerikanischen Markt jedoch noch bei Weitem nicht von einer Saturiertheit zu sprechen. Die Durchdringungsrate von Smart Meters variiert sehr stark zwischen den einzelnen Bundesstaaten. In 2011 lag die durchschnittliche nationale Durchdringungsrate bei über 23%, während 13 Staaten weit über 25% lagen, wie z.B. Maine mit einer AMI Durchdringungsrate von 84%. Allein West Virginia zählte null AMI-Installationen in 2011. Diese staatlichen Unterschiede beruhen hauptsächlich auf Unterschieden in Gesetzgebung und Regulierung, so muss z.B. die Kostendeckung für Metering-Projekte typischerweise durch die staatlichen Regulierer von Energieversorgungsunternehmen genehmigt werden.119 Auch für die nähere Zukunft wird erwartet, dass nur einige wenige Staaten den Markt dominieren. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass ein großer Teil des Landes – 28 Staaten – auch bis 2014 weniger als 25% seiner Stromzähler mit smarter Technologie aufgerüstet haben wird. Abbildung 32: Prognose Smart Meter Abdeckung in den USA in 2014 (Quelle: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, abgerufen am 27.08.2014) 118 119 61 Vgl.: U.S. Department of Energy: Smart Grid Week: How the Transition to 21st Century Grid Impacts You, abgerufen am 27.08.2014 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, abgerufen am 27.08.2014 Der Rückstand in diesen Staaten ist neben den staatlichen Gesetzes- und Politikunterschieden auch mit unterschiedlich hohen relativen Strompreisen zu begründen und hängt außerdem davon ab, ob Versorgungsunternehmen eventuell bereits in jüngerer Vergangenheit Investitionen in diesem Bereich getätigt haben. Zum Beispiel haben viele ländliche Kooperativen im Mittleren Westen zwar AMR-Technologien übernommen, diese entsprechen aber nicht den allerneuesten Standards. Auf der anderen Seite sind Staaten wie Kalifornien und Texas sehr progressiv, was die Übernahme von Smart Meter Technologie angeht.120 Weitere Hürden, die es im Smart Grid Bereich zu überwinden gilt, sind außerdem das Thema Sicherheit der Privatsphäre und Datenschutz sowie das Problem, dass sich die finanziellen Vorteile, die sich langfristig für die Konsumenten ergeben, bislang nur schwer beweisen lassen. Diese Bedingungen haben teilweise zu erheblichen Aufschiebungen von Smart Meter Installationsprojekten geführt bzw. zur Einführung von so genannten „opt-out“-Programmen, die es Energiekunden ermöglichen, sich aus solchen Projekten innerhalb einer Gemeinde heraus zu kaufen. Auch wenn Stromversorgungsunternehmen in Oregon, Maine und Kalifornien berichtet haben, dass nur eine sehr kleine Zahl von Verbrauchern solche Angebote nutzen.121 Nachdem es in der Durchdringungsrate durch die föderalen Anreize von 2010 bis 2011 einen großen Sprung von 8,7% auf 22,9% gegeben hat, wird in den kommenden Jahren eine Normalisierung erwartet, aber dennoch ein langsam aber stetiger Anstieg der Smart Meter Zahlen, so dass eine Verdoppelung von 2012 bis 2015 möglich ist. 122 Die Meinungen der Forschungsinstitute über das Ausmaß der Smart Grid Ausweitung gehen zwar mit Projektionen der Smart Meter Penetration von 50% bis 75% bis zum Jahr 2016 auseinander, stimmen aber hinsichtlich einer sehr positiven Tendenz überein. Wie genau die Förderung von Smart Grid Technologien auf lokaler Ebene aussieht, zeigt sich an verschiedenen Projekten und Kooperationen in Chicago, wie z.B. der Zusammenarbeit des privaten Stromversorgungsunternehmen ComEd oder Ameren mit verschiedenen Stakeholdern, wie der lokalen Regierung oder NGOs. Im Oktober 2009 startete ComEd ein einjähriges Pilotprojekt, bei dem sie neun Gemeinden und den Stadtbezirk Humboldt Park mit Smart Meters ausgestattet haben. Durch das Projekt sollten Kundenvorteile und Verbesserungspotenziale von Smart Grid Technologien identifiziert werden, die der Illinois Commerce Commission vorgestellt wurden, um das Projekt später in größerem Rahmen auf die restliche Region Chicagos auszuweiten. 123 Das im Mai 2011 vorgelegte Gesetz, das den Weg für ComEd und Ameren freigemachen sollte, weitflächige Netzmodernisierungsprojekte durchzuführen, wurde schließliche im Juni 2013 verabschiedet und trat mit sofortiger Wirkung in Kraft. Dadurch wird es ComEd ermöglicht, ab dem vierten Quartal 2013 seine Smart Meter Installationen durchzuführen, die bis 2021 abgeschlossen sein sollen und zu einer Reduzierung von bis zu 700.000 Stromausfällen jährlich führen soll, die den Energiekunden wiederum eine Kosteneinsparung von 100 Mio. USD einbringen soll.124 Der Supersturm Sandy vom 29. Oktober 2012 überflutete weite Teile von Manhattan mit einer knapp fünf Meter hohen Flutwelle. Der Sturm beschädigte 650.000 Häuser und führte zu Stromausfällen bei 8,5 Mio. Verbrauchern. 72 Todesopfer sind direkt auf Sandy zurückzuführen und der Gesamtschaden wird auf über 65 Mrd. USD beziffert. Smart Grid Investitionen vom U.S. Department of Energy sorgten dafür, dass zum Zeitpunkt des Sturms ca. 186.000 intelligente Stromzähler in und um Philadelphia installiert waren, die Stromausfallzeiten konnten durch den Einsatz von Smart Metering deutlich reduziert werden. In Washington D.C. konnte die Stromversorgung für 130.000 Haushalte, dank 425.000 installierter Smart Meters, innerhalb von zwei Tagen wieder hergestellt werden. Die intelligenten Stromzähler melden Stromausfälle und tragen so zu einer effizienteren Störungsbeseitigung bei. Vgl.: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, abgerufen am 27.08.2014 Vgl.: Greentechmedia: Smart Meter Opt-Out: Noise Versus Reality, abgerufen am 28.08.2014 122 Vgl.: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, abgerufen am 27.08.2014 123 Vgl.: CNT Energy - ComEd Smart Meter Program, abgerufen am 28.08.2014 124 Vgl.: ComEd: Legislators Enact Senate Bill 9, Putting Smart Grid Back on Track, 22.05.2013, abgerufen am 28.08.2014 120 121 62 Im Bundesstaat New York wurde 2009 das Smart Grid Consortium (NYSSGC), ein Zusammenschluss aus privaten und öffentlichen Partnern, mit dem Ziel ein sicheres und verlässliches Smart Grid innerhalb des Bundesstaates voran zu treiben, ins Leben gerufen. Das Konsortium bringt führende Versorgungsunternehmen, Technologieanbieter, Politiker und Forschungseinrichtungen zusammen, um Möglichkeiten für die Implementierung von Smart Grid Technologien zu identifizieren. Um diese Zusammenarbeit zu intensivieren und die Adaption von neuen Technologien zu beschleunigen, verfolgt das NYSSGC eine Reihe von Initiativen. Bereits bestehende Projekte im Bundesstaat sollen mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommen, Forschungsprojekte auf Universitätsniveau sollen gefördert und eine Vision des „Utility 2.0“ (Versorgungsunternehmen der Zukunft) soll implementiert werden. Die internationale Erfahrung anderer Smart Grid Implementierungen soll genutzt werden, um Beispiele von guter Umsetzung zu identifizieren. 4.5 Smart City Boston Die Stadt Boston im Bundesstaat Massachusetts profitiert in vielerlei Hinsicht von dem akademischen Reichtum der umliegenden Institutionen. Dank weltbekannter Universitäten und Forschungseinrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Harvard University und anderen Organisationen, die Wissenschaftler und Unternehmen aus der ganzen Welt anziehen, gehört die Stadt Boston auch im Bereich Smart Cities zu den führenden des Landes. 2013 wurde Boston vom American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE) zur energieeffizientesten Stadt der USA ernannt. Kriterien für die Ernennung waren Energieeffizienz in den Bereichen Gebäude, Transport, Energie- und Wasserversorgung, Arbeitsweise der Lokalbehörde und sonstige Initiativen. Boston hat dabei besonders in den Bereichen Gebäudeenergie und Bürgerengagement gepunktet.125 Im Folgenden werden einige Programme und Zielsetzungen vorgestellt, die Boston zu einer ‚smart city‘ machen sollen. Im Jahre 2010 hat das ‘IBM Corporate Citizenship’ die ‘Smart Cities Challenge’ ins Leben gerufen, um 100 Städten weltweit über einen Zeitraum von drei Jahren dabei zu helfen, ‚smart cities‘ zu werden. Boston wurde als eine von 40 Städten für den finanziellen Zuschuss ‚Smarter Cities®Challenge grant‘ ausgewählt. Im Juni 2012 hat ein Team von sechs IBM Experten innerhalb von drei Wochen eine detaillierte Analyse von Schwachstellen vorgenommen und anschließend Empfehlungen ausgesprochen, wie das von Bürgermeister Thomas M. Menino identifizierte Problem gelöst werden kann. Dazu gehört die Verbesserung von Bostons Klima- und Verkehrssituation durch Entschlüsselung, Teilung und Analyse von Transportdaten. Ein Problem in Boston war bis dahin die unzureichende Auswertung von Datenquellen und der damit verbundene Informationsverlust. Eine Empfehlung der IBM Experten war daher, die Daten aus den verschiedenen Quellen zu standardisieren, um diese anschließend effizienter auswerten und kommunizieren zu können. Dazu gehören u.a. die Optimierung von Ampelschaltungen, Zeitplanung von öffentlichen Bauvorhaben und Staumeldungen. LangzeitEmpfehlungen bezogen sich zudem auf den vermehrten Einsatz von Überwachungskameras, die Auswertung von Verkehrsdaten, GPS Daten von öffentlichen Verkehrsmitteln uvm. Die Auswertung dieser Daten soll dazu führen, dass insgesamt weniger Kilometerleistung zurückgelegt, Staus und damit Abgase reduziert werden. 126 Neben diesen auf die Technologie bezogenen Verbesserungsvorschlägen, sahen die IBM Experten Potential in der Zusammenarbeit zwischen der städtischen Regierung, Universitäten und dem Privatsektor. Hier können durch eine engere Kooperation und einen verstärkten Wissensaustausch Synergien geschaffen werden, die Boston langfristig zu einer ‚smart city‘ machen. 125Vgl.: 126 63 City of Boston: Boston Ranked Most Energy-Efficient City in the United States, abgerufen am 20.08.2014 Vgl.: IBM: Boston, United States, abgerufen am 19.08.2014 Durch die ‚Smarter City Challenge‘ wurde in der Stadt Boston eine solide Grundlage für eine nachhaltige Zukunft geschaffen, die seitdem weiter ausgebaut wird. Boston war eine der ersten Städte, die für den ‘Code of America (CFA)’ ausgewählt wurde. Teilweise inspiriert vom ‚Teach for America’, arbeitet CFA mit Stadtbeamten und Website-Entwicklern zusammen, um Website-Lösungen zu entwickeln, die auch in anderen US Städten Anwendung finden können. Die im Rahmen dieses Programms entwickelten Apps sollen Bostons öffentliche Schulen sowie der Stadt Boston an sich bei einer Vielzahl von Projekten im Bereich Nachhaltigkeit und Smart City helfen, von Busfahrplänen (Where’s my Schoolbus?) bis zum Erhalt von Feuerhydranten (‚Adopt-A-Hydrant‘). Dieses Programm des ‘Boston Transportation Department’ verantwortet Entwurf, Ausarbeitung und Umsetzung von Verkehrsregelungen, nachhaltigem Autobahnbau, effizienter Straßennutzung, Parkregulierungen und Verkehrsmanagementplänen, welche die Auslastung von Bostons Straßen optimieren soll. Seit sieben Jahren gibt es in Bosten das ‘GreenFest’, das sich auf alternative Transportmöglichkeiten und Energieeffizienz fokussiert. Das Fest informiert Jung und Alt über umweltrelevante Themen und regt zum Ideenaustausch an. Interaktive Programme sollen dabei helfen, kreativ zu denken und ‚smart city‘ Konzepte zu entwickeln. Adopt-a-Tree ist ein Pilotprogramm, das zum verantwortungsvollen Umgang mit jungen Straßenbäumen in der Stadt Boston und dessen Parks anregen soll. Die weniger als sieben Jahre alten Bäume sind besonders anfällig für Wasserverlust, Unkrautbefall, und Schädigung durch die städtische Umgebung. Durch die Programmpartner und eine interaktive Website können Anwohner Bäume finden und adoptieren. 2013 hat die Stadt Boston die ‘Building Energy Reporting and Disclosure Ordinance (BERDO)’ erlassen, eine Verordnung zur Reduzierung der Treibhausgase. Im Rahmen der BERDO muss für alle großen und mittelgroßen Gebäude der jährliche Energie- und Wasserverbrauch sowie Treibhausgas-Ausstoß gemeldet werden. Diese Maßnahme soll Gebäudebesitzer dazu anregen, an Energie-Effizienz-Programmen teilzunehmen und Bewohner über nachhaltiges Wohnen zu informieren.127 127Vgl.: 64 City of Boston: Building Energy Reporting and Disclosure Ordinance, abgerufen am 20.08.2014 4.6 Smart City Philadelphia Die Stadt Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania gehört dank ihrer zentralen Lage an der Ostküste zu einer der wichtigsten Transportknotenpunkte der USA. Philadelphia verfügt über ein ausgezeichnetes Transportnetz, einen großen Flughafen, Hafen und Highway-Anbindungen. Wie auch in Boston gibt es in Philadelphia einige bedeutende Colleges und Forschungseinrichtungen, welche die Stadtentwicklung prägen. Philadelphia hat es sich zum Ziel gesetzt, die grünste Stadt Amerikas zu werden.128 Dabei baut die Stadt auf ihr effizientes Transportsystem, ihre Hingabe zur Nachhaltigkeit und eine zunehmend umweltbewusste Industrie. Die Hälfte der Einwohner geht zu Fuß zur Arbeit oder nimmt das Fahrrad – mehr als in jeder anderen amerikanischen Stadt. Philadelphia ist zudem führend im Bereich energieeffizientes Bauen und verfügt über mehr als 80 LEED registrierte Gebäude. Philadelphia gehört wie Bosten zu den von IBM ausgewählten Städten, die 2011 im Rahmen des ‚Smarter Cities® Challenge‘ eine Beratung von einem IBM Expertenteam bekommen haben. Die Analyse der Stadt hat gezeigt, dass ein Drittel der Einwohner Ausbildungslücken haben, wodurch mehr als die Hälfte der ansässigen Unternehmen Probleme hat, gut ausgebildete Mitarbeiter anzuwerben. Über eine halbe Millionen der Einwohner können nicht ausreichend lesen, um sich für eine Arbeitsstelle zu bewerben. Und obwohl die Stadt von mehr als 50 Colleges und Universitäten umgeben ist, haben nur 23 Prozent der Einwohner einen College Abschluss. Zudem haben nur 40 Prozent der Einwohner Zugang zu einem Computer oder Online-Technologie. Durch das Programm ‚Digital On-Ramps (DOR)‘ schafft Philadelphia nun eines der größten stadtweiten Systeme zur Management des Bildungskapitals innerhalb der USA. Die Vision des DOR ist es, Bürgern einen Zugang zu Ausbildung und Trainings zu ermöglichen, so wie sie dabei zu unterstützen, ihre Lese- und Schreibfähigkeiten zu verbessern und grundlegende Skills zu erlernen. Das Langzeitziel ist es, Arbeitslose wieder im Arbeitsmarkt zu integrieren und durch eine insgesamt besser ausgebildete Bevölkerung eine Grundlage für Philadelphias Entwicklung hin zu einer ‚smart city‘ zu schaffen.129 Die U.S. Environmental Protection Agency und die Stadt Philadelphia haben sich zusammengeschlossen, um den Bereich ‚grüne Infrastruktur‘ voranzutreiben und städtische Verschmutzung durch nasses Wetter zu reduzieren. Durch diese Partnerschaft soll sowohl die Wasserqualität verbessert, als auch Nachhaltigkeit innerhalb der einzelnen Stadtteile gefördert werden. Green City, Clean Waters ist der 25 Jahre Plan, durch den das Wassereinzugsgebiet der Stadt Philadelphia geschützt und verbessert werden soll, in dem Regenwasser effizienter genutzt wird. Das ‚Water Department‘ hat Green City, Clean Waters ins Leben gerufen, um ein klares Konzept für eine nachhaltige Zukunft zu haben.130 Greenworks ist nach dem Vorbild des New Yorker Nachhaltigkeitsprogramms ‘PlanNYC’ entwickelt worden. Philadelphias Bürgermeister Michael Nutter verkündete bei seinem Amtseintritt 2008, dass er ein ’Mayor's Office of Sustainability‘ gründet, welches sich ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen soll. Ein Jahr lang hat das ‚Mayor's Office of Sustainability’ recherchiert, mit Bürgern gesprochen und ein Konzept für Greenworks Philadelphia entwickelt. 2009 wurde daraufhin Greenworks ins Leben gerufen, ein ambitionierter Plan, der 15 Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen Energie, Umwelt, Fairness, Wirtschaft und Engagement umfasst. Für jeden dieser Bereiche wurde ein Ziel mit messbaren Werten gesetzt, die bis 2015 erreicht werden sollen. Bereits 2011 waren 89% dieser Ziele erreicht oder auf dem Weg dorthin. 131 Vgl.: http://www.pidc-pa.org/userfiles/file/Philadelphia_Smart.City_Smart.Choice.pdf, abgerufen am 20.08.2014 Vgl.: IBM: Philadelphia, abgerufen am 20.08.2014 130 Vgl.: Green City, Clean Waters, abgerufen am 20.08.2014 131 Vgl.: GREENWORKS: Philadelphia, abgerufen am 19.08.2014 128 129 65 Die 15 Ziele sind: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Reduzierung des Energiekonsums durch die städtische Regierung um 30% Reduzierung des stadtweiten Energieverbrauchs um 10% Nachrüstung von 15% der Gebäude mit Isolation, Versiegelung und sog. Cool Roofs Generierung von 20% der gekauften oder erzeugten Energie aus alternativen Energiequellen Reduzierung der Abgase um 20% Verbesserung der Luftqualität Reduzierung des Mülls auf Mülldeponien durch Recycling und Waste-to-Energy Maßnahmen Management des Regenwassers, um staatliche Standards zu erreichen Zugang zu Parks und Naherholungsgebieten für alle Bürger schaffen Zugang zu bezahlbaren, gesunden Lebensmitteln Zunahme des Baumbestandes um 30% in allen Stadtteilen bis 2025 Reduzierung der gesamten Fahrleistung um 10% Verstärkung der regionalen Clean Economy Verbesserung der Infrastruktur Vereinigung aller Bürger der Stadt Philadelphia, um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen Aufbauend auf die von Greenworks gesetzten Ziele, wurden weitere Programme und Pläne erlassen, wie z.B. ‘the updated zoning code‘, der ‚Philadelphia2035 comprehensive plan‘‚ der ‚Green 2015: An Action Plan for the First 500 Acres‘ und ‚Green City, Clean Waters‘. 66 5. Gesetzliche Rahmenbedingungen Die Menge an Standards, Normen, Zertifizierungen und anderen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den USA ist relativ umfangreich und unübersichtlich. Die Größe des Landes, die unterschiedliche Verteilung der Zuständigkeiten auf mehrere Regierungsebenen sowie die Vielzahl der Stakeholder im Bereich der Stadtplanung machen es schwer, eine Aussage über einzuhaltende Normen oder Standards zu treffen. Im Nachfolgenden werden kurz die wichtigsten Informationen zum Thema energieeffiziente Stadtplanung sowie gängige Zertifizierungen und Standards aufgeführt. Je nach Art und Umfang des Projektes empfiehlt es sich jedoch jeweils bei den eingebundenen Stakeholdern die zuständigen Behördenebenen (es können auch mehrere pro Projekt sein) abzuklären. 5.1 International Building Codes und weitere Model-Bauvorschriften Generell ist zu sagen, dass es in den USA keine national einheitlichen Bauvorschriften gibt. Die Minimalstandards von Bauvorhaben regelnden „Building Codes“ werden vielmehr von den einzelnen Staaten und lokalen Verwaltungen festgelegt. In der Vergangenheit hatten sogar alle großen Städte in den USA ihre jeweils eigenen Building Codes. Heutzutage haben aber die meisten Staaten bzw. lokalen Verwaltungen jeweils angepasste Model-Codes in ihre jeweiligen Regelungen eingeführt. Die Bauvorschriften variieren damit zwar zwischen den verschiedenen Bundesstaaten und Kommunen, enthalten aber gleichwohl viele ähnliche Regelungen und Vorgaben. Insbesondere die vom ICC (International Code Council) entwickelten „International Codes“ (I-Codes), stellen zudem aber eine wichtige Grundlage für Bauvorhaben dar. Sie enthalten Mindeststandards für die Sicherheit von Gebäuden und der Prävention von Feuer – sei es im Eigenheim, in Bürogebäuden oder öffentlichen Gebäuden, beispielsweise Schulen. Viele dieser Model-Codes werden von den meisten US-Gemeinden genutzt bzw. in ihre jeweiligen Bauvorschriften implementiert und stellen damit für die Industrie eine Vorgabe für Bauvorhaben dar. Einen Überblick darüber, in welchen Staaten welche Codes übernommen wurden, gibt es auf der Homepage des ICC. 132 Auch viele Bundesbehörden (Federal agencies), beispielsweise Architect of the Capitol, General Services Administration, National Park Service, Department of State, Department of Defense, U.S. Forest Service und die Veterans Administration haben I-Codes in Ihre Bestimmungen aufgenommen. Das Department of Defense verlangt zum Beispiel, dass die US-Militäreinrichtungen weltweit den Standards des International Building Code entsprechen. Auch das amerikanische Bahnunternehmen Amtrak greift auf die Standards der I-Codes zurück und hat den International Green Construction Code neuen Bauvorhaben und Renovierungen zugrundegelegt. 132 67 Vgl.: International Codes-Adoption by State , abgerufen am 20.08.2014. Folgende I-Codes133, wurden in unterschiedlichem Umfang von fast allen US-Bundesstaaten übernommen: der International Building Code (IBC) wird in 50 US-Bundesstaaten sowie im District of Columbia, Guam, Northern Marianas Islands, NYC, den U.S. Virgin Islands und Puerto Rico genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Residential Code (IRC) wird in 49 US-Bundesstaaten sowie im District of Columbia, Guam, Puerto Rico und den U.S. Virgin Islands genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Fire Code (IFC) wird in 42 US-Bundesstaaten sowie im District of Columbia, NYC, Guam und Puerto Rico genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Energy Conservation Code (IECC) wird in 47 US-Bundesstaaten sowie im District of Columbia, den U.S. Virgin Islands, NYC und Puerto Rico genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Plumbing Code (IPC) wird in 35 US-Bundesstaaten, im District of Columbia, NYC, Guam, und Puerto Rico genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Mechanical Code (IMC) ist in 46 US-Bundesstaaten, im District of Columbia, NYC, Guam, Puerto Rico und den U.S. Virgin Islands genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert der International Fuel Gas Code (IFGC) wird in 43 US-Bundesstaaten, im District of Columbia, NYC, Guam, und Puerto Rico genutzt bzw. wurde in die jeweiligen Gesetze implementiert Zu beachten ist aber, dass in den einzelnen Staaten teilweise verschiedene Versionen der Codes gelten. Beispielsweise ist in New York State der International Building Code in der Version von 2006, in Massachusetts der International Building Code in der Version von 2009 und in Connecticut die Version von 2003 umgesetzt. Auch unterscheiden sich die übernommenen Regelungen hinsichtlich Details, Umfang und Verbindlichkeit der Regelungen. Daneben gibt es weitere – zumeist relativ neue – I-Codes, die nur in einigen Staaten oder Gemeinden umgesetzt wurden: der International Green Construction Code (IgCC) stellt Regelungen bzgl. ökologischer Bauweise auf und ist erst 2012 fertiggestellt worden, sodass er bisher noch nicht in allen Staaten gilt, erste Gemeinden und Staaten haben aber bereits einige der Regelungen probeweise und auf freiwilliger Basis eingeführt 134 ICC Performance Code International Property Maintenance Code International Zoning Code International Swimming Pool and Spa Code Die jeweiligen Standards http://shop.iccsafe.org/. können über die Homepage des International Code Council bezogen werden: Unterschiedliche Regelungen führen auch zu unterschiedlichen Genehmigungserfordernissen und Verfahren, sodass vor jedem Bauvorhaben stets genau die jeweiligen Regelungen zu prüfen sind. Zudem ist zu beachten, dass die auf der Baustelle Beschäftigten ggf. lizensiert sein müssen, zum Beispiel müssen Ingenieure (Professional Engineer, PE), Architekten und grundsätzlich auch Bauunternehmer Zulassungen bzw. Lizensierungen von speziellen Instituten vorweisen, um in diesen Berufen tätig zu werden. Die Voraussetzungen der dafür erforderlichen Lizenzerteilung sind jedoch ebenfalls nicht US-weit einheitlich geregelt, sondern richten sich nach dem Recht des Bundesstaates, in welchem der Beruf ausgeübt werden soll, wobei allerdings generell ähnliche Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Vgl. Aktuelle Übersicht zum Geltungsbereich der Codes auf der Homepage des ICC, International Codes-Adoption by State, abgerufen am 20.08.2014. Ein Überblick der ersten Gemeinden und Staaten, die IgCC-Standards berücksichtigen, findet sich unter First International Green Construction Code (IgCC) Adoptions, abgerufen am 20.08.2014. 133 134 68 5.2 LEED-Zertifizierungssystem Das „Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED)-Zertifizierungssystem ist ein “Green Building”Zertifizierungsprogramm, welches vom US Green Building Council (USGBC), einer privaten NonprofitMitgliederorganisation, entwickelt wurde. Der USGBC ist außerdem für seine jährliche Greenbuild International Conference and Expo bekannt, der weltgrößten Ausstellung im Bereich Green Building. Das LEED-Zertifizierungssystem dient nicht nur der Bewertung von Energieeffizienz in Gebäuden, sondern umfasst eine ganzheitliche Betrachtung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes und seiner Lage im Siedlungsgefüge. Dabei werden auch der effiziente Umgang mit anderen Ressourcen wie etwa Wasser, eingesetzte Materialien, die Raumqualität, Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz etc. bewertet. Es wurde in den 1990er Jahren vom USGBC entwickelt und wird seit 2000 im USBausektor angewandt. Seither wird das Zertifizierungssystem laufend durch das USGBC verbessert und aktualisiert. 135 Das USGBC investiert jährlich rund 30 Mio. USD in die Verbesserung des Programms. Das Markenzeichen des LEED-Rating-Systems ist außerdem, dass es einen offenen und transparenten Entwicklungsprozess darstellt, bei dem die technischen Kriterien von USGBC-Mitgliedern vorgeschlagen werden, um dann öffentlich von den fast 20.000 Mitgliederorganisationen, die das USGBC bilden, geprüft und in Kraft gesetzt zu werden. Um diese Zertifizierungsprozesse zu überwachen, wurde 2008 das Green Building Certification Institute eingerichtet, ein Netzwerk von ISO zertifizierten internationalen Zertifizierungsstellen, die für die Sicherstellung der Anforderungen des Zertifizierungsprozesses verantwortlich sind. Das Institut bietet außerdem einen Akkreditierungsprozess an, durch den sich erfolgreiche Teilnehmer aus der Green Building und ähnlichen Branchen die Kenntnis des LEED Rating Systems bescheinigen lassen können.136 Dies wird entweder durch die LEED Accredited Professional oder die LEED Green Associate vorgenommen. Das Bewertungssystem besteht aus fünf Bewertungsgruppen, die wiederrum aus verschiedenen Untersystemen bestehen:137 135 136 137 69 Building Design and Construction – Neubau und großflächige Renovierungen o Neubau, (New Construction), Rohbau (Core and Shell), Schulen (Schools), Handel (Retail), Gesundheitswesen (Healthcare), Rechenzentren (Data Centers), Gastgewerbe (Hospitality), Lagerhäuser und Logistik (Warehouses and Distribution Centers) Interior Design and Construction – Innenausstattungen o Kommerzielle Innenausstattung (Commercial Interiors), Handel (Retail), Gastgewerbe (Hospitality) Building Operations and Maintenance – Ausbesserungsarbeiten und Instandhaltungen von Gebäuden o Existierende Gebäude (Existing Buildings), Rechenzentren (Data Centers), Warenhäuser und Logistik (Warehouses and Distribution Centers), Gastgewerbe (Hospitality), Schulen (Schools), Handel (Retail) Neighborhood Development – Stadtteilentwicklung Homes – Wohngebäude o Einfamilienhäuser (single family homes), ein- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser (Low-rise multifamily (one to three stories)), vier- bis sechsgeschossige Mehrfamilienhäuser (mid-rise multi-family (four to six stories)) Vgl.: Stieninger, P. (2012) Vgl.: USGBC: Credentials, abgerufen am 20.08.2014. Vgl.: USGBC: LEED, abgerufen am 20.08.2014. Ziel des LEED ist es, Punkte „aufgrund des potenziellen Umwelteinflusses und den menschlichen Vorteilen des Projektes“ zu vergeben. Um die Einflüsse zu gewichten, richtet sich das USGBC nach den Umwelteinflusskategorien der United States Environmental Protection Agency’s Tools for the Reduction and Assessment of Chemical and Other Environmental Impacts (TRACI). In diesem System gibt es 100 zu vergebende Punkte in verschiedenen Kategorien. Ein Gebäude gilt ab 40 Punkten als zertifiziert, jedoch muss in jeder Kategorie eine gewisse Mindestanzahl an Punkten erreicht werden. 138 Die Zertifizierungsstufen gestalten sich wie folgt: 5.3 Zertifiziert: 40-49 Punkte Silber: 50-59 Punkte Gold: 60-79 Punkte Platin: 80 Punkte und mehr Energy Star Das Umweltzeichen Energy Star wurde 1992 von der US-amerikanischen Umweltbehörde, der Environmental Protection Agency (EPA), gemeinsam mit dem US Department of Energy (DOE), als optionale Zertifizierung für energiesparende Geräte, Baustoffe und öffentliche und gewerbliche Gebäude eingeführt. Der Energy Star bescheinigt z.B. elektrischen Geräten, dass sie die Stromsparkriterien der EPA und des Energieministeriums der Vereinigten Staaten erfüllen. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, dass sich ein eingeschaltetes Gerät nach einiger Zeit selbständig zurückschaltet. Insbesondere im EDV-Bereich gibt es viele Geräte (z.B. PCs, Computermonitore, Drucker, Faxgeräte, Kopierer, Scanner, Multifunktionsgeräte) mit diesem Kennzeichen. Bis zum heutigen Tage sind es mehr als 65 verschiedene Produktkategorien, die mit dem EnergyStar-Label ausgezeichnet werden können. Aber auch für die Zertifizierung von Gebäuden spielt Energy Star eine wichtige Rolle. In 2012 wurden die Anforderungen an eine solche Zertifizierung erhöht, sodass Gebäude, die mit der neuen Version des Labels ausgezeichnet werden, um mindestens 15% effizienter sind als die mit dem in 2009 ausgezeichneten International Energy Conservation Code (IECC) und zusätzliche energiesparende Elemente beinhalten, um die Sparleistung im Vergleich zu herkömmlich gebauten Häusern um weitere 30% zu steigern. Die Anzahl der Energy Star zertifizierten Gebäude auf nationalem Level ist in Zeitraum von 2011 bis 2012 um 25% gewachsen. Das 2014 veröffentlichte Ranking der Metropolen mit der größten Anzahl an Energy Star zertifizierten Gebäuden platzierte Los Angeles zum sechsten Mal in Folge an erster Stelle. New York City nahm 2014 hinter Washington D.C. und Atlanta den vierten Platz ein, nachdem es beim ersten Ranking 2008 noch auf dem zwölften Platz gelandet war.139 138 139 70 Vgl.: Stieninger, P. (2012). Energy Star: Top 25 cities with the most ENERGY STAR certified buildings, abgerufen am 21.08.2014 5.4 Weitere Standards und Zertifizierungsstellen Für den US-Markt sind internationale Zertifizierungen wie etwa CE oder TÜV nicht ausreichend. Wichtige weitere Zertifizierungsstellen in den USA sind zum Beispiel: 5.5 American National Standards Institute (ANSI) National Institute of Standards and Technology (NIST) National Standards Systems Network (NSSN) Underwriters Laboratories Inc. (UL) US Department of Labor Occupational Safety & Health Administration (OSHA) American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) EnergyStar Programm des US Department of Energy Baurecht und Energieeffizienz in New York City New York hat 2008 seinen eigenen Building Code aufgegeben, um eine – angepasste – Version des vom ICC entwickelten International Building Codes einzuführen. Zuständige Behörde für Genehmigungen von Bauvorhaben (es sei denn es handelt sich um bloße kosmetische Veränderungen) in New York City ist das Department of Buildings. Genehmigungen müssen grds. über lizensierte Ingenieure oder Architekten eingeholt werden (sogenannte „Professional Engineers“ (PE) or „Registered Architects“ (RA)). Hinsichtlich der nachhaltigen Stadtplanung bzw. Energieeffizienz gibt es im Staat New York bereits seit 1979 einen Energy Code, der mit dem International Energy Conservation Code des ICC in Einklang steht. Für New York City formuliert zudem der neuere New York City Energy Conservation Code (NYCECC) Energieeffizienz-Standards für neue Gebäude und Umbauten bestehender Gebäude. Dieser ist strenger als der New York State Energy Code. Alle Neu- und Umbauten, die nach Dezember 2010 beantragt werden, müssen die Voraussetzungen der Version des NYCECC von 2011 einhalten. Der Code ist als Teil des „Greener, Greater Buildings Plan“ (GGBP) im Rahmen des der Initiative „PlaNYC“ eingeführt worden, um einen Beitrag zu dem anvisierten Ziel der Stadt New York zu leisten, Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 30% zu senken. Der GGBP stellt laut Aussage des PlaNYC die umfassendste Zusammenstellung von Energieeffizienz-Regelungen in den USA dar140. Im selben Zusammenhang wurde zum Beispiel auch die „Energy Benchmarking and Disclosure Rule“ eingefügt, nach der gewerblich genutzte Gebäude, die größer als 50.000 f2 (etwa 4.600 m2) sind, jährlichen Berichtspflichten über den Energie- und Wasserverbrauch nachkommen müssen und Local Law 88, nach den bis zum Jahr 2025 alle kommerziell genutzten Gebäude mit modernen und energieeffizienten Leuchten ausgestattet werden und Stromzähler für jeden kommerziellen Mieter installiert werden sollen. Nach den ebenfalls durch den GGBP eingefügten Local Law 87 sind zudem alle zehn Jahre bestimmte Energie-Audits durchzuführen. 2010 wurde die sogenannte „Green Task Force“ durch die Initiative „PlaNYC“ ins Leben gerufen. Diese hatte zum Ziel, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in den rechtlichen Rahmenbedingungen der bestehenden Energie- und Gebäude-Codes stärker zu verankern. Es wurden insgesamt 111 Vorschläge zu Bereichen wie Wasserverbrauch, giftige Baumaterialien, Widerstandsfähigkeit von Gebäuden oder Energieeffizienz entwickelt, von denen bis Juni 2014 bereits 51 in die bestehenden gesetzlichen Vorschriften oder Verwaltungsvorgaben eingefügt wurden. So wurden zum Beispiel „Zone Green“-Zusätze in die städtebaulichen Bebauungsvorschriften eingefügt, um Hausbesitzer bei dem Einbau ökologischer Baumaßnahmen zu unterstützen. Dadurch sind einige zuvor bestehende Hemmnisse weggefallen, zum Beispiel hinsichtlich der Installation von Solarpanelen, der Isolierung von Wänden oder der Errichtung von Windrädern auf hohen Häusern. 140 71 Vgl.: PlaNYC: Overview of the Greener, Greater Buildings Plan, abgerufen am 21.08.2014. Daneben bietet die Stadt New York Steuererleichterungen für Hauseigentümer, die ökologische Dächer bauen oder Solarpanelen auf ihren Dächern installieren.141 5.6 Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen Öffentliche Vergabeverfahren stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Traditionell beläuft sich das Volumen des Vergabewesens von Industriestaaten auf 10-15% des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes. 142 Die amerikanische Regierung alleine vergibt jährlich öffentliche Aufträge im Wert von 500 Mrd USD.143 Das öffentliche Vergabesystem der USA wird geregelt von zahlreichen Gesetzen und internationalen Übereinkommen. Daneben existieren eigene Vergabegesetze in den einzelnen US-Bundesstaaten und auf Kommunalebene. Auf Bundesebene ist die Federal Acquisition Regulation (FAR) die wichtigste Gesetzesgrundlage für öffentliche Ausschreibungen. Die FAR verfolgt das Ziel, das öffentliche Vergabewesen landesweit einheitlich zu gestalten und Korruption vorzubeugen.144 Das dem Office of Management and Budget (OMB) zugehörige Office of Federal Procurement Policy (OFPP) ist die primär zuständige Regierungsbehörde für das öffentliche Beschaffungswesen. Das OFPP gibt die Richtlinien vor, nach denen die staatlichen Behörden die Güter und Dienstleistungen beschaffen, die zur Ausführung ihrer Verantwortlichkeiten notwendig sind. Auf Landes- sowie kommunaler Ebene gibt es eigene Vergabegesetze und eigens eingerichtete, für öffentliche Vergabeverfahren zuständige Behörden. Im U.S.-Bundesstaat New York ist Artikel 11 des New York State Finance Law (SFL) die gesetzliche Grundlage für öffentliche Vergabeverfahren. 145 Das Office of General Services (OGS) ist zuständig für das öffentliche Vergabewesen in NY und hat eigens eine Behörde hierfür geschaffen. Diese trägt den Namen New York State Procurement (NYSPro) und ist für das Abschließen und Verwalten von Aufträgen für Güter und Dienstleistungen, die von Regierungsbehörden landesweit benötigt werden, zuständig. Unternehmen, die öfffentliche Aufträge für NYS wahrnehmen möchten, finden aktuelle Ausschreibungen auf der Website des New York State Contract Reporters. Regionale Behörden und die meisten lokalen Regierungen sind gesetzlich verpflichtet, dort alle Ausschreibungen zu veröffentlichen. Die Städte und Kommunen veröffentlichen daneben eigene Ausschreibungen auf ihren jeweiligen Websites. New York City (NYC), das alleine im Fiskaljahr 2013 öffentliche Aufträge im Wert von 16,5 Mrd. USD vergeben hat,146 veröffentlicht alle behördlichen Ausschreibungen zentral im City Record, der gedruckt herausgegeben sowie online einsehbar ist. In der nachfolgenden Abbildung 147 ist ein Ausschnitt der Auflistung aller laufenden, im City Record veröffentlichten Ausschreibungen zu sehen. Vgl.: NYC: Green Roofs und NYC: Solar Panels, abgerufen am 21.08.2014. Vgl.: WTO: WTO and government procurement, abgerufen am 25.08.2014 143 Vgl.: World Bank: Procurement & Procurement Processes, abgerufen am 25.08.2014 144 Vgl.: Code of Federal Regulations, abgerufen am 21.08.2014 145 Vgl.: NYS Finance Law, Article XI, State Purchasing, abgerufen am 21.08.2014 146 Vgl.: NYC: About Procurement, abgerufen am 25.08.2014 147 Vgl.: Procurement Search Results, abgerufen am 25.08.2014 141 142 72 Abbildung 33: Auszug aus dem City Record (Quelle: The City Record Daily Editions, abgerufen am 03.09.2014) Auf internationaler Ebene haben die USA – neben weiteren bilateralen Abkommen – am 01. Januar 1996 das internationale Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) der WTO unterzeichnet. 148 Die Vorschriften des GPA regeln, welche Marktzugangsmöglichkeiten internationalen Ausschreibungen offen stehen müssen. Der überarbeiteten Version des Abkommen sind die USA am 06. April 2014 beigetreten. 148 73 Vgl.: WTO: Parties, observers and accessions, abgerufen am 21.08.2014 5.7 Buy American Act/ Buy America Im direkten Konflikt mit dem vom GPA verfolgten Zweck, öffentliche Ausschreibungen international leichter zugänglich zu machen, steht der 1933 erlassene Buy American Act (BAA). Der BAA verpflichtet amerikanische Regierungsbehörden dazu, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zur Beschaffung von Gütern solche zu bevorzugen, die am US-Markt produziert wurden. Das Gesetz findet Anwendung, wenn die zu beschaffenden Güter einem öffentlichen Verwendungszweck dienen und ein bestimmtes Auftragsvolumen überschritten wird. Von dem BAA betroffen sind unter anderem Baumaterialien wie Stahl und Eisen. Bevorzugt werden sollen nach dem Gesetz solche Güter, die in den USA gefertigt wurden und deren Komponenten zu mehr als 51% in den USA hergestellt worden sind. 149 Es existieren jedoch zahlreiche kodifizierte Ausnahmen zu dem BAA. So wird etwa im Rahmen des oben genannten GPA der BAA für die anderen Mitgliedsstaaten des Abkommens temporär suspendiert, um diesen Zugang zum öffentlichen Beschaffungswesen für Waren zu gewähren. Der BAA findet zudem keine Anwendung bei der Vergabe von Dienstleistungsaufträgen. Daneben regelt der 1983 in Kraft getretene Buy America Act die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Massenverkehrsmitteln, die mit Geldern der Federal Highway Administration (FHA), der Federal Transit Administration (FTA) oder des nationalen Department of Transportation (DoT) subventioniert oder vollständig finanziert werden. Auch der Buy America Act schreibt – mit gewissen Ausnahmen – bei öffentlichen Beschaffungsaufträgen die Bevorzugung im Inland hergestellter Produkte vor. 150 Zu beschaffende Endprodukte und deren Komponenten müssen zu 100% aus amerikanischer Herstellung stammen, wobei die Beschaffung von Teilkomponenten ausländischen Ursprungs gestattet ist. 151 Der American Recovery and Reinvestment Act (ARRA), der seit 2009 mit Regierungsgeldern in Höhe von mehr als 48 Mrd. USD 152 über 1.500 Infrastrukturprojekten initiiert und gefördert hat, 153 enthält daneben weitere Beschränkungen für die öffentliche Beschaffung. Die im ARRA enthaltenen Bestimmungen haben Vorrang gegenüber dem Buy American Act und dem Buy America Gesetz.154 Abgesehen von diesen drei Bestimmungen zum Schutz des US-Marktes kann es gegebenenfalls auch auf Landesebene lokale Beschaffungsbestimmungen geben. Laut Bloomberg Businessweek haben derzeit etwa 21 Staaten derartige Regulierungen erlassen. Statistiken weisen allerdings darauf hin, dass diese nicht unbedingt dazu beitragen, dass in diesen Staaten auch vorwiegend amerikanische Produkte gekauft werden. 155 Wie bereits erläutert, hat die USA zudem das GPA unterzeichnet, in dessen Rahmen die vorstehenden Gesetze nicht anwendbar sind, was andere Mitgliedsstaaten zu gleichberechtigten Projektbewerbern macht. Da die Rechtslage sehr komplex ist, und zahlreiche Ausnahmen der vorstehend geschilderten Grundsätze existieren – etwa wenn eine Nichtanwendung der Gesetze im öffentlichen Interesse liegt – empfiehlt sich im Vorfeld einer Bewerbung auf eine öffentliche Ausschreibung die umfassende Abklärung der Rahmenbedingungen dieser. Die oben beschriebenen Bestimmungen variieren je nach Projekt, Finanzierungsquelle und nachgefragtem Produkt. Informationen dazu können in der Regel im Rahmen der jeweiligen Ausschreibung online auf der Website der jeweiligen ausschreibenden Behörde eingesehen werden. Vgl.: Subpart 25.1—Buy American—Supplies , abgerufen am 25.08.2014 Vgl.: DOT: Buy America, abgerufen am 25.08.2014 151 Vgl.: DOT: Buy America, abgerufen am 25.08.2014 152 Vgl.: DOT: The American Recovery & Reinvestment Act (ARRA), abgerufen am 25.08.2014 153 Vgl.: The Whitehouse: FACT SHEET: Modernizing and Investing in America’s Ports and Infrastructure, abgerufen am 25.08.2014 154 Vgl.: DOE: FAQ, abgerufen am 25.08.2014 155 Vgl.: Businessweek: 'Buy America' Laws: Feel-Good Politics, Little Real-World Impact, abgerufen am 25.08.2014 149 150 74 6. Marktchancen und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen Wie die vorhergegangenen Kapitel zeigen, gibt es in allen Bereichen der Stadtplanung einen Trend in Richtung Energieeffizienz. Verkehrsinfrastruktur erlebt einen Wechsel vom MIV zu ÖV und NMIV, Gebäude werden immer energieeffizienter und Metropolregionen ringen um den ersten Platz bei LEED zertifizierten Gebäuden. Energieeinsparpotenziale bei sämtlichen anderen Infrastruktursystemen wurden erkannt und diese Entwicklung wird zusätzlich durch neue, innovative Technologien (unter anderem im IT-Bereich) unterstützt. Aus der Studie wird deutlich, dass die Hauptprobleme bei der Umsetzung einerseits bei zum Teil noch fehlenden Anreizen für Energieeffizienzmaßnahmen aufgrund der niedrigen Energiepreise und andererseits bei fehlenden Budgets zur Umsetzung (bzw. bei Infrastruktur auch für den Betrieb und die Instandhaltung) liegen. Hierbei ist auch zu erwähnen, dass viele USStädte zwar fast bankrott sind, aber in den USA, im Vergleich zu Deutschland, viele Infrastruktursysteme, die in Deutschland als öffentlich betrieben werden, in den USA in privater Hand sind bzw. sogar über separate Steuersysteme verfügen. Dies betrifft vor allem Unternehmen im Bereich Wasserinfrastruktur, öffentlichen Verkehr und Schulen. Zusätzlich gibt es, wie bereits erwähnt, von allen Regierungsebenen unterschiedlichste Förderprogramme. Der Trend in Richtung Public-Private-Partnership führt zu zusätzlichen Einnahmequellen. Es empfiehlt sich also auf Projektebene die jeweils verfügbaren Budgetmittel ausfindig zu machen und auch die Chancen zum Markteintritt zu evaluieren. Anthony M. Townsend von der New York University sieht die geringen Budgetmittel der Kommunen als Engpass für die Finanzierung von neuen Technologien.156 Da deutsche Unternehmen in allen Bereichen der energieeffizienten Stadtplanung eine Vorreiterrolle übernehmen und fortgeschrittenere Produkte in vielen Bereichen anbieten können, wird hier durchaus ein großes Marktpotenzial gesehen. Durch weitläufige Erfahrung und erprobte Technologien kann „Made in Germany“ hier punkten. Energieeffizienzmaßnahmen fallen unter den in den USA als Clean Economy bezeichneten Industriesektor. Der Clean Economy Sektor lässt sich nach Brookings Institution in fünf Kategorien unterteilen:157 Erhaltung landwirtschaftlicher und natürlicher Ressourcen, Bildung/Erziehung und Regulierungen, Energieeffizienz und Ressourceneffizienz, Treibhausgasreduzierung, Umweltmanagement und Recycling sowie Erneuerbare Energien. Diese Kategorien wurden weiter in Segmente unterteilt. Abfallmanagement und -behandlung mit fast 400.000 Angestellten und der öffentliche Verkehr mit über 350.000 Angestellten (2010) sind die arbeitsplatzintensivsten Segmente. 156 157 75 Interview am 02.09.2014 mit Dr. Anthony M. Townsend, Senior Research Scientist des New York University's Rudin Center for Transportation Vgl.: Brookings Insitution (2011) 6.1 Marktbarrieren und kulturelle Unterschiede Die Regulierung des Energieeffizienzmarktes und die Handhabung diverser Projekte sind in den USA sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Während in Deutschland sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor Regelungen über Energiestandards gesetzlich festgeschrieben sind, deren Nichteinhaltung durch unterlassene Baugenehmigungen sanktioniert werden kann, sind in den USA sämtliche Regelungen bezüglich Energieeffizienz, Abfallrecycling etc., von denen der private Sektor betroffen ist, freiwillig. Für ihre Einhaltung werden lediglich Anreize durch Förderprogramme geschaffen, Sanktionsmechanismen hingegen gibt es nicht. Stadtplaner in den USA haben generell eher den Auftrag, Ziele zu formulieren und Verträge mit verschiedenen Stakeholdern aus der Privatwirtschaft abzuschließen, die dann für die Realisierung dieser Ziele zuständig sind. In Deutschland hingegen sind Stadtplaner meist mit öffentlichen Budgets in den aktiven Umsetzungsprozess mit eingebunden. Dies führt dazu, dass in den USA die Eingriffsmöglichkeiten von Stadtplanern vor allem im privaten Sektor sehr begrenzt sind und sich Stadtverwaltungen und ihre Planer mit der Umsetzung von Energieeffizienzzielen hauptsächlich auf ihre eigenen Gebäude und Anlagen beschränken müssen. In Deutschland haben Stadtverwaltungen dagegen einen viel größeren Spielraum, was das Erlassen von Gesetzen und Regelungen betrifft, an die sich dann auch der private Sektor halten muss. Unterstützende Tätigkeiten von lokalen Regierungen finden hauptsächlich in Form der Verteilung von Fördergeldern aus Budgettöpfen der staatlichen und der Bundesregierung statt. Aufgrund dieser Strukturen werden Initiativen im Bereich der Stadt- und Infrastrukturplanung in den USA oft von der Öffentlichkeit bzw. dem privaten Sektor gestartet (sogenannte Grassroots Projekte). Dadurch formieren sich oft private Nonprofit-Organisationen oder Netzwerke, die so ihre Ideen durchsetzen wollen. Dies trifft auf fast alle Themen in den Bereichen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu. Auch wenn man diese Bottom-Up-Strategie gerne auch in Europa verstärkt sehen würde, werden nach wie vor die meisten Entscheidungen dort von Politik und Regierung in einer Top- Down-Manier gefällt. Die Rechte des Einzelnen und des privaten Sektors ist in Deutschland bei weitem nicht so ausgeprägt wie in den USA. Was den Planungshorizont von Stadtplanungsprojekten angeht, so ist dieser in den USA, wo im Durchschnitt mit 1-JahresBudgets geplant wird, wesentlich kürzer als in Deutschland, wo Infrastrukturprojekte in der Regel in 10- bis 30-Jahresplänen ausgearbeitet werden. Man kann auf Planungsebene mittlerweile ein Umdenken erkennen, besonders jetzt, wo auch das Nachhaltigkeitsthema in den USA immer wichtiger wird. Aufgrund der starken Einbindung des privaten Sektors wird die Umsetzung allerdings nach wie vor in kleinen Schritten gehandhabt. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa die Stadt Chicago, die langfristige Ziele in ihrem Chicago Climate Action Plan formuliert, diese in kurzfristige Strategien in einem Sustainable Chicago 2015 Plan unterteilt und dann durch PPP und mithilfe des Infrastructure Trust Fund zur Umsetzung bringt. Ein weiterer Unterschied zur eher ganzheitlichen Stadtplanung, wie sie in Deutschland stattfindet, ist die Formierung von Nonprofit-Organisationen als Planungsinstitutionen, die sich oft auf Einzelprojekte und Neighborhood Planung beschränken.158 Die Vielzahl an Stakeholdern macht es schwer, ganzheitliche Stadtentwicklungspläne zu formulieren. Dieses Dilemma wurde allerdings auch schon von vielen Städten erkannt und so sind unter anderen Chicago mit GO-TO 2040, New York City mit seinem PlaNYC2030 und Los Angeles mit seiner Measure R auf einem Weg Richtung ganzheitliche Stadtplanung. 158 76 Interview am 06.08.2014 mit Christoph Reinhart, Associate Professor am MIT 6.2 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen Für den US-Markteinstieg ist es wichtig für deutsche Unternehmen, sich der oben genannten Markt- und kulturellen Unterschiede bewusst zu sein. Man darf hier nicht erwarten, dass Energieeffizienz gesetzlich vorgeschrieben ist, wie es in Deutschland der Fall ist. Die Umsetzung dieser Projekte findet auf einem privatwirtschaftlich geprägten Markt statt, dessen Ziel es ist, möglichst gewinnbringend zu agieren bei gleichzeitig niedrigen Energiekosten und nur geringem gesetzlichen Druck. Wie bereits erwähnt, ist deshalb ein Einstieg auf Projektebene anzustreben. In vielen Bereichen empfiehlt es sich außerdem für deutsche Unternehmen, mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten bzw. Partnerschaften einzugehen, da dies in weiterer Folge den Weg für weitere Projekte freimachen kann. Die Partnerschaft mit einem US-Unternehmen oder der Kauf eines solchen kann außerdem die Teilnahme als nicht US-Unternehmen aus steuerlicher und rechtlicher Sicht vereinfachen. Besonders wichtig am US-Markt und für den US-Kunden ist es, eine gewisse Präsenz in den USA zu zeigen. Kaum ein USAmerikaner würde ein Produkt von einem Unternehmen mit Adresse und Telefonnummer in Deutschland (unter anderem wegen der Sprachbarriere und dem Zeitunterschied) kaufen wollen. Der Kundenservice ist in den USA sehr wichtig und muss vor Ort in der Landessprache stattfinden. Sobald eine US-Marktpräsenz in Form einer Niederlassung oder auch lediglich in Form einer Adresse und Telefonnummer vorliegt, steigen die Absatzchancen. Ein weiterer wichtiger Punkt zum US-Markt ist die Tatsache, dass die USA zwar ein Land sind, allerdings aus 50 Staaten mit unterschiedlichen staatlichen und lokalen Regulierungen bestehen. Es empfiehlt sich daher sehr - gerade am Anfang des Markteinstiegs - sich für eine Region zu entscheiden und dann, sobald das Unternehmen am regionalen Markt gefestigt ist, weiter zu expandieren. Für die Auswahl der Region, in der gestartet wird, empfiehlt es sich eine detaillierte Marktrecherche über Angebot und Nachfrage sowie beteiligten Stakeholder etc. durchzuführen. Zusätzlich sollte das Thema Personalaufteilung bereits zu Beginn auf der Agenda stehen. Kulturelle Unterschiede zeigen, dass Deutsche dazu tendieren (speziell im Ingenieursbereich), sehr detaillierte Planungen, Berechnungen etc. durchzuführen. Dies spricht für die Qualität deutscher Produkte, ist aber nicht zielführend für eine Marketingstrategie in den USA. Es empfiehlt sich deshalb bei der Personalfindung eine Mischung aus US-Amerikanern und Deutschen anzustreben. 77 7. Zielgruppenanalyse In diesem Kapitel werden zunächst bedeutende Marktakteure samt Kontaktdaten vorgestellt, die im Bereich Smart Cities federführend sind. Im Anschluss werden wichtige Messen aufgeführt sowie Interessensverbände und Institutionen auf bundesstaatlicher und nationaler Ebene. Dieses Kapitel gibt einen Überblick potentieller Geschäftskontakte und Anlaufstellen zum Netzwerken. 7.1 Organisationen/Verbände/Forschungseinrichtungen American Council On Renewable Energy 1600 K Street NW Suite 650 Washington, DC 20006 +1 (202) 393-0001 http://www.acore.org/ ACORE ist eine Non-Profit Organisation, die erneuerbare Energie fördert. ACORE dient als Plattform für den Wissensaustausch innerhalb der Mitglieder der Organisation und als Wissensquelle für Interessierte aus unterschiedlichsten Bereichen. Alliance for Environmental Sustainability 949 Wealthy St. SE. Grand Rapids, MI 49506 Die Alliance for Environmental Sustainability ist eine im Jahr 2000 gegründete Non-Profit Organisation mit dem Ziel, das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen zu fördern. Dafür werden unter anderem Trainings, Beratungen und Seminare für Privatpersonen, aber auch Unternehmer und Projektentwickler angeboten und LEED-Zertifizierungen durchgeführt. Brett Little Executive Director www.alliancees.org +1 (616) 458-6733 Alliance for Water Efficiency 300 W. Adams St., Suite 601 Chicago, IL 60606 www.allianceforwaterefficiency.org Jeffrey Hughes Administrative Director jeffrey@a4we.org +1 (773) 360-5100 Alliance to Save Energy 1850 M Street NW, Suite 600 Washington, D.C. 20036 www.ase.org Maria Ellingson Senior Program Manager - Energy and environmental initiatives +1 (202) 857-0666 78 Die Alliance for Water Efficency ist eine Non-Profit Organisation, welche sich mit der nachhaltigen und effizienten Verwendung von Wasser auseinandersetzt. Die Alliance fördert wassereffiziente Produkte und Programme und stellt Informationen zu Wassersparmaßnahmen zur Verfügung. Die Alliance to Save Energy ist eine Verbund diverser Industrie-, Technologie- und Energieunternehmen. Gemeinsames Ziel ist die Unterstützung energieeffizienter Technologien und kostengünstiger Energieträger im Rahmen der bestehenden Marktbedingungen. Die ASE setzt sich dafür ein, Treibhausgase zu minimieren und dabei die Kosten des Klimawandels für die Gesellschaft und den einzelnen Verbraucher möglichst gering zu halten. and Die American Association of State Highway and Transportation Officials (AASHTO) ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss der "highway and transport departments" ("Verkehrsministerien") der 50 US-Bundesstaaten. Ziel ist die effiziente Koordinierung der Arbeit der Einzelbehörden durch die Definition gemeinsamer Standards. Die Organisation mit Sitz in Washington, D.C. ist zuständig für Luftfahrt, Straßen, Wasserwege, Schienenverkehr und öffentlichen Nahverkehr. American Consulting Engineers Council of New York (ACEC-NY) 8 West 38th Street, Suite 1101 New York, NY 10018 http://www.acecny.org/ Der American Council of Engineering Companies of New York (ACEC-New York) ist ein Verband von knapp dreihundert Ingenieurbüros im Bundesstaat New York. ACEC-New York unterstützt seine Mitgliedsunternehmen beim Abschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen, u.a. bei der Planung von Infrastrukturprojekten, Abfallbehandlungsanlagen, Umwelt-Systemen und komplexen mechanischen und elektrischen Systemen. American Association of State Transportation Officials (AASHTO) 444 N. Capitol St. NW, Suite 249 Washington, D.C. 20001 www.transportation.org Highway Bud Wright Executive Director info@aashto.org +1 (202) 624-5800 Jay J. Simson, CAE President jay@acecny.org + 1 (212) 682-6336 American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEE) 529 14th St. NW., Suite 600 Washington, DC 20045 www.aceee.org Jennifer Thorne Amann Buildings Program Director jamann@aceee.org +1 (202) 507-4015 American Institute of Architects (AIA) 1735 New York Av., NW Washington, D.C. 20006-5292 www.aia.org infocentral@aia.org +1 (800) 242-3837 79 Das American Council for an Energy Efficient Economy (ACEEE) ist eine Non-Profit Organisation, welche Politik, Technologie und Investitionen im Bereich Energieeffizienz fördert. Neben technischen Analysen berät das ACEE Politiker und Manager sowie Interessensgruppen und Organisationen. Zudem bietet das ACEE Konferenzen und Workshops an. Das American Institute of Architects (AIA) ist eine professionelle Berufsorganisation für Architekten in den Vereinigten Staaten. Politische Interessenvertretung, Bildungsangebote, kommunale und regionale Entwicklungspläne, sowie die Öffentlichkeitsarbeit gehören zu den Kernaufgaben der Organisation. Das American Institute of Architects arbeitet dabei eng zusammen mit Designern und Bauingenieuren. American Institute of Certified Planners American Planning Association (APA) 205 N. Michigan Av., Suite 1200 Chicago, IL 60601 www.planning.org customerservice@planning.org +1 (312) 431-9100 (AICP) American National Standards Institute (ANSI) 1899 L St., NW., 11th Floor Washington, D.C. 20036 www.ansi.org Scott P. Cooper Vice President Government Relations scooper@ansi.org +1 (202) 293-8020 American Public Transportation Association (APTA) 1666 K St. NW., 11th Floor Washington, D.C. 20006 www.apta.com James LaRusch Chief Counsel and VP-Corporate Affairs jlarusch@apta.com +1 ( 202) 496-4808 Das American Institute of Certified Planners (AICP) ist Teil der American Planning Association's (AIP), welche zuständig für die Zertifizierung der Ausbildung von Stadt- und Regionalplanern ist. Aus- und Weiterbildungsangebote der AICP setzen dabei Schwerpunkte auf die Bereiche Berufsethik, die langfristige berufliche Entwicklung und bei der Definition von Standards für die Planungspraxis. Die AICP Zertifizierung ist ein national anerkannter Standard für die Ausbildung professioneller Planer. Das American National Standards Institute (ANSI) ist ein US-amerikanisches Institut zur Normung industrieller Verfahrensweisen mit Sitz in Washington D.C Die ANSI ist Mitglied in der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Die American Public Transportation Association ist eine Non-Profit-Organisation, welche sich die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in den USA zum Ziel gesetzt hat. Durch Öffentlichkeitsarbeit, politische Interessenvertretung und Bildungsinitiativen versucht die Organisation die Öffentlichkeit von den Vorteilen eines gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrsnetzes zu überzeugen. American Society of Civil Engineers (ASCE) 1801 Alexander Bell Drive Reston, VA 20191 www.asce.org +1 (800) 548-2723 Die American Society of Civil Engineers ist mit mehr als 140 000 Mitgliedern die größte Berufsvereinigung von Bauingenieuren in den USA. Ziele der Organisation sind die Förderung des technologischen Fortschrittes und die lebenslange Weiterbildung Ihrer Mitglieder. American Water Works Association (AWWA) 150 Dexter Ct., Elgin, IL 60120 www.awwa.org Die American Water Works Association ist eine NonProfit-Organisation, mit der Zielsetzung die Wasserqualität und die Wasserversorgung weltweit zu verbessern. In der AWWA sind unter anderem Wasserversorger, Kläranlagenbetreiber, Wissenschaftler, Behörden und andere Interessengruppen vertreten. Kyla B. Jacobsen Member of the Board of Directors jacobsen_k@cityofelgin.org +1 (847) 931-6150 80 Architecture 2030 607 Cerrillos Road Santa Fe, NM 87505 www.architecture2030.org Edward Mazria Founder info@architecture2030.org +1 (505) 988-5309 Argonne National Laboratory (ANL) 9700 S. Cass Av. Argonne, IL 60439 www.anl.com Marcy Rood Werpy Principal Environmental Transportation Analyst mroodwerpy@anl.gov +1 (217) 362-9844 Association for Demand Response & Smart Grid 1101 17th St NW, Suite 610 Washington, D.C. 20036 www.demandresponsesmartgrid.org Dan Delurey Executive Director dan.delurey@demandresponsesmartgrid.org +1 (202) 296-1641 Brookings Institutions 1775 Massachusetts Av. NW. Washington, D.C. 20036 www.brookings.edu Adie Tomer Senior Research Associate and Associate Fellow atomer@brookings.edu +1 (202) 797-6060 Center for Transportation Excellence 1030 15th St., NW., Suite 750 West Washington, D.C. 20005 www.cfte.org Jason Jordan Director info@cfte.org +1 (202) 349-1037 81 Architecture 2030 ist eine Non-Profit-Organisation gegründet durch den Architekten Edward Mazria. Ziel der Organisation ist die massive Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen im privaten und öffentlichen Gebäudesektor. Dafür soll aktiv Einfluss auf Architekten, Gebäudeplaner und Bauträger ausgeübt werden. Argonne National Laboratory ist das größte Forschungslabor im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Forschungsschwerpunkte bilden neben der Grundlagenforschung, die Themen Energiespeicher und Erneuerbare Energien, ökologische Nachhaltigkeit und die nationale Sicherheit. Argonne wird im Auftrag des US Department of Energy durch UChicago Argonne, LLC geführt. Die Association for Demand Response & Smart Grid (ADS) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahr 2004 gegründet wurde. ADS setzt sich zusammen aus Fachleuten und Organisationen aus dem Bereich Smart Grid. ADS strebt eine öffentliche Debatte zum Thema Smart Grid an und möchte dafür Entscheidungsträger, Versorgungsunternehmen, Netzbetreibern, Technologie-Unternehmen, Verbraucher und andere Interessengruppen einbinden. Brookings Institution ist seit der Gründung im Jahr 1916 eine der berühmtesten und ältesten Think Tanks Amerikas. Brookings leitet Forschungs- und Bildungsprojekte im Bereich Wirtschaft, Stadtplanungspolitik, Staatsführung, Auslandspolitik und globale Wirtschaftsentwicklung. Das Center for Transportation Excellence ist eine Clearingstelle für Informationen zu Transportentscheidungen. Die Organisation hat die Ziele, zum einen die Vorteile des öffentlichen Nahverkehrs zu bewahren und zu kommunizieren und zum anderen die Bereitstellung von Informationen über den öffentlichen Nahverkehr an lokale und regionale Entscheider. Building Owners and Managers Association of Greater New York, Inc. (BOMA/NY) 11 Penn Plaza, 22nd Floor Suite 2201 New York, New York 10001 +1 (212) 239-3662 Die Building Owners and Managers Association (BOMA) ist eine Vereinigung von Maklern, Vermietern, Entwicklern und Serviceprovidern sowie Immobilienverwaltern und - Besitzern. Roberta M. McGowan CAE, Executive Director Competitive Inner Cities (ICIC) 184 Dudley St., Suite 400 Roxbury, MA 02119 www.icic.org Brenda Harley Office Manager bharley@icic.org +1 (617) 238-3004 Congress for the New Urbanism (CNU) The Marquette Building 140 S. Dearborn St., Suite 404 Chicago, IL 60603 www.cnu21.org Sandrine Milanello Events Director smilanello@cnu.org +1 (312) 551-7300 Energy Efficiency Innovation Collaborative (EE-INC) http://www.eeinc-ny.com/Home.aspx Energy Recovery Council 2200 Wilson Boulevard Suite 310 Arlington, VA 22201 www.wte.org Ted Michaels President tmichaels@energyrecoverycouncil.org +1 (202) 467-6240 82 Die Initiative for Competitive Inner Cities (ICIC) ist eine gemeinnützige Strategieund Forschungsorganisation. Die ICIC bietet Unternehmen, Regierungsmitgliedern und Investoren Informationen über Marktchancen im städtischen Raum an. Der Congress for the New Urbanism (CNU) hat es zum Ziel die weitläufige Ausuferung der Städte zu verhindern. Ziel ist die Kleinstadt als Reaktivierung der Wohnform sowie nachhaltige Nachbarschaften zur dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität für eine möglichst breite Zielgruppe. E-INC ist eine umfassende Initiative im Rahmen des von Gouverneur Andrew M. Cuomo ins Leben gerufene ‘Build Smart NY´ Programms, welches die Industrie im Bereich Energieeffizienz fördern soll. Die Verwendung von neuen Technologien in kommerziellen Gebäuden sowie Schulen, Büros, öffentlichen Einrichtungen und Krankenhäusern wird vorangetrieben. Das Energy Recovery Council ist eine nationale Handelsorganisation, welche die Interessen der Industrie der energetischen Müllverwertung und Kommunen, welche energetische Müllverwertungsanlagen besitzen, repräsentiert. Green Building Certification Institute (GBCI) 2101 L St., NW., Suite 500 Washington, D.C. 20037 www.gbci.org info@gbci.org +1 (202) 828-1145 Das Green Building Certification Institute (GBCI) ist eine unabhängige Aufsicht, welche Standards für die Zertifizierung von Green Building Maßnahmen setzt. GBCI stellt die Einhaltung von Design- und Konzeptionsrichtlinien sicher und entwickelt Messverfahren für den Energieverbrauch und die Leistung von energiefreundlichen Gebäuden. Darüber hinaus bietet das CBCI berufliche Prüfungen, Qualifikations- und Weiterbildungsmaßnahmen an. GreenBiz 350 Frank H. Ogawa Plaza Oakland, CA 94612 www.greenbiz.com GreenBiz ist ein Online Magazin, das sich mit dem Themen ökologische Verantwortung und nachhaltige Geschäftsbeziehungen auseinandersetzt. Joel Makower Executive Editor editor@greenbiz.com +1 (510) 550-8285 Institute for Electric Efficiency - Edison Foundation 701 Pennsylvania Av., NW. Washington, D.C. 20004 www.edisonfoundation.net TD Smith Manager, Operations tsmith@edisonfoundation.net +1 (202) 508-5440 Local Governments for Sustainability USA (ICLEI) 414 13th St., Suite 400 Oakland, CA 94612 www.icleiusa.org Casey Johnston Renewable Energy Program Director casey.johnston@iclei.org +1 (706) 206-7220 National Association of State Energy Officers (NASEO) 2107 Wilson Blvd. Arlington, VA 22201 www.naseo.org David Terry Executive Director dterry@naseo.org +1 (703) 299-8800 83 IEE ist ein Institut der Edison Stiftung, das sich auf die Einführung und Weiterentwicklung innovativer und effizienter Technologien, besonders unter Stromversorgern und deren Technologiepartnern, spezialisiert hat. Ziel ist es, das bestehende Stromnetz zu modernisieren und anzupassen. Das IEE fördert den Austausch von Informationen, Ideen und Erfahrungen zwischen Regierungsbehörden, Politik, Technologieunternehmen, Experten und der Energiewirtshaft. ICLEI-Local Governments for Sustainability USA ist eine gemeinnützige Organisation von US-Städten, Gemeinden und Counties, welche die Themen Klimawandel, saubere Energie und lokale Nachhaltigkeit zusammen angehen. ICLEI USA ist die US-Niederlassung der internationalen Organisation mit dem gleichen Namen, ICLEI-Local Governments for Sustainability. Die NASEO ist der nationale Verband der Beamten, tätig in staatlichen oder lokalen Regierungsbüros im Energiebereich. National Resource Defense Council 40 W. 20th St. New York, NY 10011 www.nrdc.org nrdcinfo@nrdc.org +1 (212) 727-2700 National Roofing Contractors Association 10255 W. Higgins Road Suite 600 Rosemont, IL 60018-5607 +1 (847) 299-9070 www.nrca.net Der National Resource Defense Council ist eine Umweltschutzorganisation mit mehr als 1,4 Mio. Mitgliedern in den USA und gilt als eine der erfolgreichsten Non-Profit Organisationen der USA. Die NRCA ist der offizielle Interessenvertreter der Unternehmen der Bauindustrie, welche mit Planung und Bau von Dächern in Verbindung stehen. Seine Mitglieder sind z.B. Bauunternehmer, Herstellerfirmen, Vertriebshändler, Architekten, Berater, Ingenieure, Hausbesitzer und Regierungsorganisationen. Jeff Jarvis Director of Business Development jjarvis@nrca.net Northeast Energy Efficiency Partnerships, Inc. (NEEP) 91 Hartwell Ave. Lexington, MA 02421 +1 (781) 860-9177 info@neep.org Die 1996 gegründete Non-Profit Organisation setzt sich für Energieeffizienz im Bausektor im Nordosten und Mittleren Westen der USA ein. Gabe Arnold Market Strategies Program Manager garnold@neep.org New York State Energy Research and Development Authority 1359 Broadway, 19th Floor New York, NY 10018-7842 https://www.nyserda.ny.gov/ +1 (212) 971-5342 Michael Colgrove Director of Energy Programs michael.colgrove@nyserda.ny.gov 84 NYSERDA bietet eine Vielzahl an Programmen, die New Yorkern dabei helfen sollen Energie zu sparen und die Energieeffizienz ihrer Wohnungen bzw. Häuser zu steigern. New York-Connecticut Sustainable Communities Consortium http://www.sustainablenyct.org/ info@sustainablenyct.org Das ‘Sustainable Communities Regional Planning Grant Program’ unterstützt städtische und multijurisdiktionale Projekte in den Bereichen Wohnraum, Landwirtschaft, Entwicklung von Arbeitskräften, Transport und Infrastruktur uvm. Im Mai 2014 hat das New York-Connecticut Sustainable Communities Consortium den ‘Plan for Regional Sustainable Development’ verabschiedet, der eine 3-jährige Partnerschaft der beiden Bundesstaaten festlegt. Die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes und Nachhaltigkeit haben dabei Priorität. Next City 1500 JFK Boulevard, #1220 Philadelphia, PA, 19102 www.nextcity.org Diana Lind Executive Director diana@americancity.org +1 (267) 239-0762 Northeastern Sustainability Energy Association (NESEA) 50 Miles St. Greenfield, MA 1301 www.nesea.org Mary Biddle BuildingEnergy Director mbiddle@nesea.org +1 (413) 774-6051 ext. 22 Next City ist eine Non-Profit Medienorganisation, die ihren Auftrag darin sieht, über die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Vorgänge im Stadtentwicklungsbereich in US-amerikanischen Städten zu informieren. NESEA ist eine führende Mitgliederorganisation im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden. Während sie bislang hauptsächlich für Mitglieder und Projekte in den sechs Neu-England-Staaten verantwortlich war, will sie zunehmend auch international aktiv werden. So hat sie bereits erfolgreich mit dem Deutschen Konsulat und Handelskammern zusammengearbeitet, um europäische Produkte und Ideen auf Konferenzen vorzustellen. Mayor’s Office of Long-Term Planning and Sustainability Mayor’s Office of Recovery and Resiliency City Hall, New York, NY 10007 www.nyc.gov/planyc PlaNYC ist ein Zusammenschluss aus Organisationen, Agenturen und New Yorkern, die einen Nachhaltigkeits-Blueprint für die Stadt New York entwickeln. Innerhalb der letzten 50 Jahre haben sie einige beachtliche Erfolge erzielt, wie z.B. die Anpflanzung von 865.000 Bäumen, die Reduzierung der Abgase um 19% seit 2005, und die sauberste Luft in NYC seit 50 Jahren. The Information and Technology Innovation Foundation (ITIF) 101 K St. NW., Suite 610 Washington, DC 20005 www.itif.org mail@itif.org +1 (202) 449-1351 Die Information Technology and Innovation Foundation (ITIF) ist ein unabhängiges Forschungsund Bildungsinstitut, welche Politik und Gesetzgebung auf nationaler und staatlicher Ebene fördert, die technologische Innovationen sowie Produktivität in den Vereinigten Staaten erhöhen. 85 The Urban Collaborative 800 Willamette St. Eugene, OR 97401 www.urbancollaborative.com David P. Riley Executive Director driley@edc.org +1 (617) 618-2340 Die Urban Collaborative ist ein Entwicklungs- und Planungsunternehmen, das Stadtplanungsprojekte für NGOs, Regierungsorganisationen und private Unternehmen entwickelt. Dazu stellt es auch Bildungs- und Forschungsangebote bereit. The Institute for Sustainable Cities (CUNY) Hunter College 695 Park Avenue, New York, NY 10065 +1 (212) 396 – 6264 info@cunysustainablecities.org http://www.cunysustainablecities.org/ The Urban Land Institute (ULI) 1025 Thomas Jefferson St., NW Washington, D.C. 20007 www.uli.org Das CUNY Institute for Sustainable Cities (CISC) des Hunter Colleges entwickelt Ideen für nachhaltige Städte und betreibt Forschung im Bereich Umweltschutz. Dean Schwanke Senior Vice President, Case Studies and Publications Schwanke@uli.org +1 (202) 624-7115 Transportation Research Board (TRB) 500 Fifth St., NW. Washington, D.C. 20001 www.trb.org +1 (202) 334-2934 Das ULI ist eine Mitgliederorganisation die stadtplanerische Bildungs- und Forschungsangebote anbietet. Das TRB ist eine Non-Profit Organisation, die Forscher und Berufstätige aus dem öffentlichen und privaten Bereich zum Informationsaustausch zusammenbringt und Regierungsorganisationen zum Thema öffentlicher Fern- und Nahverkehr' berät. US High Speed Rail Association Capitol Hill Office at Union Station 10 G Street NE, Suite 710 Washington, DC 20002 email@ushsr.com +1 (202) 248-5001 Die US High Speed Rail Association ist eine NonProfit Mitgliederorganisation, die sich für die Förderung und Ausweitung des Schienenverkehrsnetzes in den gesamten USA einsetzt. Sie vertritt die Interessen des Schienenverkehrs gegenüber Regierungsverantwortlichen und anderen öffentlichen Institutionen. U.S. Green Building Council (USGBC) 2101 L St., NW., Suite 500 Washington, D.C. 20037 www.usgbc.org +1 (202) 742-3792 Der USGBC ist eine Non-Profit Mitgliederorganisation, die die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden in den USA fördert. Sie ist vor allem berühmt für die LEED-Zertifizierung, die zu einer der wichtigsten Gebäudeeffizienzstandards weltweit zählt. 86 Union of Concerned Scientists (UCS) National Headquarters 2 Brattle Square Cambridge, MA 02138-3780 www.ucsusa.org Die UCS USA ist eine Allianz von mehr als 400.000 Bürgern und Wissenschaftlern, die durch Informations- und Wissensaustausch für aktuelle Klimaund Umweltprobleme passende Lösungsstrategien adressiert. Sam Gomberg Energy Analysts gomberg@ucsusa.org +1 (312) 578-1750 Ext 17 US Passive House Alliance P.O. Box 268204 Chicago, IL 60626 www.phaus.org New York Branch (now forming) Long Island, NY Anthony Musso ajmarchitect@gmail.com Die Passive House Alliance wurde gegründet, um die Arbeit des Passive House Institute (PHIUS) zu ergänzen. PHIUS verbreitet den international bekannten Passive House Standard durch Ausbildungs- und Informationsangebote in den USA. Dabei ist es die Aufgabe von PHIUS, die ausgebildeten Energieberater zu vernetzen und gemeinsame Initiativen zu organisieren. US Green Building Council (USGBC) 2101 L Street, NW Suite 500 Washington, DC 20037 +1 (202) 742-3792 Das USGBC setzt sich für Nachhaltigkeit durch kosteneffiziente und energiesparende Gebäude ein. Das Council versucht mit Hilfe seines LEED Green Building Programms den Markt zu verändern, durch Bildungsinitiativen, ein US-weites Netz an Zweigstellen und die jährliche Greenbuild International Conference & Expo. Zu den Mitgliedern gehören Architekten, Ingenieure, Designer und Regierungsangestellte. Water Environment Federation (WEF) 601 Wythe St., Alexandria, VA 22314 www.wef.org Die Water Environment Federation (WEF) ist eine Non-Profit Organisation, in welcher Experten aus dem Bereich Wasserqualität vertreten sind. Die Organisation setzt sich für den sicheren Zugang zu sauberem Wasser ein. Insgesamt sind in der WEF 36.000 Einzelmitglieder und 75 Mitgliedsverbände organisiert. Board of Trustees Sandi Grooms sgrooms@wef.org +1 (703) 684-2429 87 7.2 Regierungsorganisationen auf nationaler Ebene Environmental Protection Agency (EPA) 1310 L St. NW. Washington, DC 20005 www.epa.gov +1 (202) 272-0167 Federal Highway Administration (FHA) 1200 New Jersey Av. Washington, DC 20590 www.fhwa.dot.gov +1 (800) 424-9071 Federal Transit Administration (FTA) 1200 New Jersey Av. Washington, DC 20590 www.fta.dot.gov +1 (202) 366-4043 National Capital Planning Commission (NCPC) 401 9th St. NW. North Lobby, Suite 500 Washington, DC 20004 www.ncpc.gov +1 (202) 482-7200 National Surface Transportation Infrastructure Financing Commission 1200 New Jersey Av., SE. Washington, DC 20590 www.financecommission.dot.gov financecommissionreport@dot.gov +1 (202) 366-4000 U.S. Commercial Service 1401 Constitution Av. NW. Washington, DC 20230 www.trade.gov/cs +1 (800) 872-87233 U.S. Conference of Mayors 1620 Eye St., NW. Washington, DC 20006 www.usmayors.org info@usmayors.org +1 (202) 293-7330 88 Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA oder USEPA) ist eine Abteilung der nationalen Regierung, die basierend auf Gesetzen des Kongresses Vorschriften verfasst und durchsetzt, welche die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt schützen sollen. Die Federal Highway Administration ist eine Abteilung des U.S. Department of Transportation, welche bundesstaatliche und regionale Regierungen bei Ausbau, Gestaltung und Instandhaltung der nationalen Highways unterstützt. Die Federal Transit Administration ist eine Abteilung des United States Department of Transportation, welches finanzielle und technische Hilfe für den öffentlichen Nahverkehr bereitstellt. Die National Capital Planning Commision ist die Planungsbehörde der Bundesregierung für die Region in und um Washington D.C. Die National Surface Transportation Infrastructure Financing Commisson analysiert Transport- und Verkehrsbedürfnisse, sowie den "Highway Trust Fund" und gibt Empfehlungen für alternative Finanzierungsmöglichkeiten von Verkehrsprojekten. Der U.S. Commercial Service ist das ausführende Organ des U.S. Department of Commerce International Trade Administration und hilft U.S.Unternehmen in mehr als 100 Städten und 75 Ländern ihre Exportgeschäfte auszubauen. Die U.S. Conference of Mayors ist eine überparteiliche Organisation von Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern. Von diesen Städten gibt es heute 1.302 in den USA, deren Bürgermeister sich zweimal jährlich zu einer Konferenz treffen, wo über das aktuelle politische Geschehen diskutiert sowie über Beschlüsse abgestimmt wird. U.S. Department of Agriculture Rural Development 1400 Independence Av. SW. Washington, DC 20250 www.rurdev.usda.gov +1 (202) 690-4730 U.S. Department of Energy (DOE) 1000 Independence Av. Washington, DC 20585 www.energy.gov the.secretary@hq.doe.gov +1 (202) 586-5000 U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) 451 7th St. SW. Washington, DC 20410 www.hud.gov +1 (202) 708-1112 U.S. Department of Transportation (DOT) 1200 New Jersey Av. Washington, DC 20590 www.dot.gov +1 (202) 366-4000 U.S. Energy Information Administration (EIA) 1000 Independence Av. Washington, DC 20585 www.eia.gov InfoCtr@eia.gov +1 (202) 586-8800 89 Das USDA Rural Development hat zum Ziel, die Wirtschaft in den ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten zu unterstützen. Diese Unterstützung findet einerseits durch Kredite für private Unternehmen statt, aber auch durch Unterstützung öffentlicher Einrichtungen. Das U.S. Department of Energy ist verantwortlich für eine effiziente und zuverlässige Energieversorgung der Vereinigten Staaten. Forschung im Bereich Energie, das Nuklearwaffenprogramm und Reaktorsicherheit sind weitere Verantwortlichkeitsbereiche des DOE. Das U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) gehört zur nationalen Regierung der USA und hat das Ziel eine nachhaltige und hohe Wohnqualität in den USA zu gewährleisten. Des Weiteren sollen durch Maßnahmen des HUD die Wirtschaft gestärkt und Verbraucher geschützt werden. Das U.S. Department of Transportation ist eine Abteilung der nationalen Regierung, mit der Aufgabe, den Vereinigten Staaten ein effizientes, sicheres und zugängliches Transportwesen bereitzustellen. Die U.S. Energy Information Administration (EIA) sammelt, analysiert und verbreitet unabhängige Informationen aus dem Bereich Energie, um nachhaltige Politik, effiziente Märkte und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen und eine positive Zusammenwirkung zwischen Wirtschaft und Umwelt zu fördern. 7.3 Organisationen im Bundesstaat New York Governor Cuomo's Capital Region Economic Development Council (CREDC) Governor's Press Office +1 (212) 681-4640 press.office@exec.ny.gov SUNY College of Nanoscale Science and Engineering (CNSE) Smart Cities Technology Innovation Center (SCiTI) 257 Fuller Road Albany, NY 12203 Frank Tolic Associate Vice President for Business, Wafer Processing +1 (518) 956-7221 ftolic@albany.edu U.S. Photovoltaic Manufacturing Consortium (PVMC) College of Nanoscale Science and Engineering, State University of New York (SUNY) 257 Fuller Road Albany, NY, 12203 http://www.uspvmc.org/ Joe Hudgins Senior Vice President Business Development & Strategic Alliances joe.hudgins@uspvmc.org New York University Center for Urban Science and Progress (CUSP) 1 MetroTech Center, 19th Floor Brooklyn, NY 11201 cusp.admissions@nyu.edu +1 (646) 997-0500 90 Mit Hilfe von 4 Mio. USD von Governor Cuomo's ‘Capital Region Economic Development Council (CREDC)’ wurde das SCiTI Gebäude gekauft und restauriert. Das Projekt soll 250 Arbeitsplätze im High-Tech Sektor schaffen, Albany zu einem attraktiven Standort für Technologieunternehmen und den Bundesstaat New York zu einem weltweiten Führer im Bereich Smart Cities machen. Neben seiner Funktion als Forschungshub, wird das SCiTI auch Fortbildungen und Trainings anbieten. Das U.S. Photovoltaic Manufacturing Consortium (PVMC), ist ein Konsortium von Vertretern aus Industrie, Forschung, Universität und Regierungspartnern, welches die Entwicklung, Kommerzialisierung, Testung und Verwendung von Photovoltaikanlagen fördert. Das PVCM dient u.a. als Plattform für den Wissensaustausch und somit als Grundlage für die Entwicklung von Produktinnovationen. Das CUSP ist ein öffentlich-privates Forschungszentrum, das New York City als Labor und Klassenraum nutzt, um Städten in der ganzen Welt dabei zu helfen, produktiver, lebenswerter, zeitgemäßer und rücksichtsvoller zu werden. CUSP beobachtet, analysiert und entwirft Städte, um Optimierungen zu erreichen, Prototypen zu entwerfen, neue Lösungsansätze und Abläufe zu entwickeln und neue Experten heranzuziehen. Regional Plan Association (RPA) 4 Irving Place, 7th Floor New York, NY 10003 +1 (212) 253-2727 Robert D. Yaro President RPA ist Amerikas älteste unabhängige Forschungsorganisation. RPA hat es sich zum Ziel gesetzt Wohlstand, Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Lebensqualität von New York City, New Jersey und Connecticut zu verbessern. Einige der bekanntesten öffentlichen Arbeiten und wirtschaftlichen Entwicklungen haben ihren Ursprung bei der RPA, wie z.B. den Standort der George Washington Bridge, die Widerbelebung von Downtown Brooklyn, die Nutzung von Governors Island als Naherholungsgebiet uvm. Die RPA betreibt unabhängige Forschung und veranstaltet jährlich eine Konferenz. Seit 1920 hat die RPA drei Stadtbebauungspläne vorgestellt und erarbeitet aktuell einen vierten, welcher Probleme wie Klimawandel, instabile Finanzmärkte und schwindende wirtschaftliche Möglichkeiten adressiert. Terreform ONE 63 Flushing Ave, Unit 192 Navy Yard, BLDG 280 STE 814 Brooklyn, NY 11205 info@terreform.org +1 (617) 285-0901 Terreform ONE ist eine Non-Profit Design Gruppe, die energiebewusste Stadtplanung in NYC vorantreibt. Terreform ONE sucht nach neuen Lösungen und sieht sich als Labor für Wissenschaftler, Künstler, Architekten, Studenten und Interessierte, die den Austausch über sozio-ökologisches Design suchen. Neben innovativen Lösungen sollen Technologien entwickelt werden, die den Umgang mit Energie, Transport, Infrastruktur, Gebäude, Abfallwirtschaft, Wasser und Lebensmittel verbessern. IBM Corporation 1 New Orchard Road Armonk, New York 10504-1722 United States +1 (914) 499-1900 Die IBM Academy of Technology hat weltweit 40 Ableger, die jeweils aus führenden IBM Technologen bestehen und als Inkubatoren für die Förderung von technischen Skills dienen. Jeder Ableger unterstützt auf eigene Art regionale Projekte. NYC Buildings Department New York, NY 10065 http://www.nyc.gov/html/dob/html/home/home.shtml +1 (212) 639-9675 NYC Department of Parks & Recreation The Arsenal Central Park 830 Fifth Avenue New York, NY 10065 http://www.nycgovparks.org/ +1 (212) 639-9675 Das NYC Department of Buildings stellt sicher, dass die rund 975.000 Gebäude und Grundstücke sicher und rechtmäßig genutzt werden. 91 NYC Parks verantwortet knapp 120 km2 Fläche –14% von New York City – auf denen über 5.000 Gebäude, 800 Sportfelder, 1.000 Spielplätze, 550 Tennisplätze, 66 öffentliche Schulen, 48 Sporteinrichtungen, 13 Golfplätze, 22km Strand, 1200 Monumente und 23 Museums stehen. Außerdem ist NYC Parks für 650.000 Straßenbäume verantwortlich und diverse Veranstaltungen wie Konzerte, Festivals und Sport Events. Massachusetts Institute of Technology (MIT) City Science 20 Ames Street, E15-392 Cambridge, MA, 02142 Ryan Chin, Ph. D. Managing Director, City Science Initiative Research Scientist, MIT Media Lab rchin@media.mit.edu +1 617 319 0778 Die City Science Initiative des MIT Media Lab ist ein einzigartiges Netzwerk von Forschergruppen im Bereich Technologie und Infrastruktur, Datenanalyse und Entwicklung von wissenschaftlichen Theorien. Ziel ist es, die Gestaltung, Lebenswertigkeit, und den Umweltschutz zu fördern. Eine datenbasierte Herangehensweise soll sicherstellen, dass ein wissenschaftliches Verständnis dafür entwickelt wird, was Städte in der Zukunft leisten müssen, um die Welt nachhaltig zu gestalten. Build It Green! NYC Brooklyn Reuse Center 69 9th St. Gowanus, NY 11215 brooklyn@bignyc.org http://www.bignyc.org/ +1 (718) 725-8925 Urban Green Council USGBC, New York Chapter 20 Broad Street, Suite 709 New York, NY 10005 info@urbangreencouncil.org +1 (212) 514-9385 Build It Green!NYC (BIG!NYC), ist ein Outlet in NYC, in dem gebrauchte oder überschüssige Baumaterialien angeboten werden. Das Angebot reicht von Türen über Kühlschränke bis hin zu Fensterläden, Küchenschränken und Fußbodenbelägen. GreenHomeNYC P.O. Box 1052 JAF Building NY, NY 10116-1052 http://greenhomenyc.org/ GreenHomeNYC ist eine von Freiwilligen geführte Organisation, die sich für den Einsatz von nachhaltigen Bauweisen mit nachhaltigen Materialien einsetzt. Die Organisation ist von New Yorkern für New Yorker und fokussiert sich auf kleine Gebäude. New York City Economic Development Corporation (NYC EDC) 110 William Street New York, NY 10038 FOIL@nycedc.com http://www.nycedc.com/ +1 (212) 619-5000 Das 2011 ins Leben gerufene Green NYC versucht zusammen mit Industrieführern und Interessensvertretern den Einsatz von umweltfreundlichen Technologien voranzutreiben. NYCEDC hat New York Citys aktuelle Position im weltweiten Markt für umweltfreundliche Technologien bewertet, Potentiale identifiziert und anschließend Initiativen vorgeschlagen, um dieses Potential auszunutzen. Bureau of Water Resource Management Division of Water 625 Broadway Albany, NY 12233-3508 Das Bureau of Water Resource Management ist verantwortlich für den Schutz, die Koordinierung, und Konservierung sowohl des Grundwassers als auch des Oberflächenwassers im Staate New York. Es entwickelt Management Strategien, um die Wasservorräte und die Wasserqualität zu schützen. Maureen Martinez Secretary +1 (518) 402-8086 92 Das Urban Green Council setzt sich für die Entwicklung nachhaltiger Städte ein und fokussiert sich dabei auf New York City. Das Urban Green Council ist die New Yorker Zweigstelle des U.S. Green Building Council (USGBC) und betreibt neben Schulungen und Bildungsveranstaltungen auch eigene Forschung. New York State Procurement 38th Floor, Corning Tower Empire State Plaza Albany, NY 12242 +1 (518) 474-6717 customer.services@ogs.ny.gov http://ogs.ny.gov/BU/PC/ New York City – Department of Transportation (NYCDOT) 50 Wolf Road Albany, NY 12232 +1 (518) 457-6195 New York City – Department of Streets and Sanitation Central Correspondence Unit 59 Maiden Lane, 5th Floor New York, NY 10038 Die Procurement Services der Stadt New York ist der verantwortliche Auftraggeber für den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen der Stadt New York. New York City Housing Authority (NYCHA) 250 Broadway New York, New York 10007 +1 (212) 306-3000 http://www.nyc.gov/html/nycha/html/home/home.shtml Die NYCHA setzt sich dafür ein, Geringverdienern in NY bezahlbaren und sicheren Wohnraum zur Verfügung zu stellen und ihnen Zugang zu Sozialleistungen zu verschaffen. Mehr als 400.000 New Yorker leben in den 334 Einrichtungen des NYCHA und weitere 235.000 erhalten Wohnzuschuss durch das NYCHA ‚Section 8 Leased Housing Program‘. New York City – Office of the Mayor City Hall New York, NY 10007 +1 (212) 637- 6975 http://www1.nyc.gov/office-of-the-mayor/ City of Boston Boston City Hall One City Hall Square Boston, MA 02201 +1 (617) 635-4500 http://www.cityofboston.gov/ Bill de Blasio ist seit 2013 Bürgermeister der Stadt New York und setzt sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Boston Redevelopment Authority (BRA) One City Hall, Ninth Floor Boston, Massachusetts 02201 +1 (617) 722-4300 http://www.bostonredevelopmentauthority.org/ Die BRA ist die ist zuständig für die Stadtplanung und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Boston. Die BRA prägt maßgeblich das Stadtbild. 93 Das New York State Department of Transportation verantwortet, dass das New Yorker Transportsystem reibungslos, sicher, effizient und nachhaltig funktioniert. Mit 10.500 Tonnen Restmüll und 1.760 Tonnen wiederverwertbarem Abfall, ist das Department of Streets and Sanitation in New York eines der größten weltweit. Boston ist innerhalb der USA eine der fortschrittlichsten Städte im Bereich Smart City. Das Unternehmen IBM hat dort ein sehr erfolgreiches Pilotprojekt für den Bereich Verkehrsreduzierung gestartet und Boston damit zum Vorbild für andere Stadtentwicklungspläne gemacht. Energy Action Network (EAN) 3 Pitkin Court Montpelier, VT 05602 www.eanvt.org +1 (802) 595-2622 Andrea Colnes Executive Director acolnes@eanvt.org Environmental Protection Agency New England Headquarters 5 Post Office Square - Suite 100 Boston, MA 02109-3912 +1 (888) 372-7341 http://www2.epa.gov/aboutepa Massachusetts Executive Office of Energy and Environmental Affairs Department of Conservation and Recreation 251 Causeway Street, Suite 900 Boston, MA 02114-2104 +1 (617) 626-1250 mass.parks@state.ma.us 94 Das Energy Action Network ist ein Netzwerk aus Unternehmen, Regierungsvertretern und Non-Profit Organisationen und hat zum Ziel, bis 2030 80% des Energieverbauchs in Vermont aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Die Aufgabe des EPA ist es, die Gesundheit der Bewohner und Umwelt sicherzustellen. Das Department of Conservation and Recreation der Stadt Boston verantwortet die Instandhaltung des öffentlichen Raumes für Mensch und Tier. Das Department sorgt für die Einhaltung entsprechender Gesetze und schafft Naherholungsgebiete. Dabei wird versucht, umweltbewusst zu agieren und ein sauberes, gesundes und nachhaltiges Massachusetts zu schaffen. 7.4 Unternehmen ARCHITERRA INC. 68 Long Wharf Boston, MA 02110 +1 (617) 778-2470 admin@architerra-inc.com http://architerra-inc.com/web/index.html Amtrak Corporate Headquarters 4300 Garden City Dr, Washington, DC 20005 MediaRelationsNYC@amtrak.com +1 (212) 630-6933 Atkins 11 East 26th Street, 18th Floor New York, NY 10010-1402 Faithful+Gould Contact: Chris Baxter +1 (212) 252-7070 Consolidated Edison Company of New York (Con Edison) Cooper Station P.O. Box 138 New York, NY 10276-0138 http://www.coned.com/ +1 (800) 752-6633 Duncan Architect PLLC 271 Union St #4 Brooklyn NY 11231 +1 (646) 621-9553 greg@duncanarchitectpllc.com http://duncanarchitectpllc.com/ Ecotality, Inc. 1 Montgomery St., Suite 2525 San Francisco, CA 94104 www.ecotality.com +1 (415) 992-3000 95 ARCHITERRA verbindet Architektur, Konzeption für Gemeinschaftsprojekte und Forschung, um ganzheitliche Designansätze zu entwickeln und nachhaltige Gebäude zu entwerfen. Amtrak mit Hauptsitz in Washington, D.C. ist eine der führenden Bahngesellschaften für den Personenfernverkehr in den USA. Das Unternehmen bietet Verbindungen von der Ost- bis an die Westküste und den Golf von Mexico an. Insbesondere im Nordosten der USA besitzt Amtrak ein beachtliches Schienennetz, das mit den Knotenpunkten Boston und NYC zu den meistbefahrendsten der USA gehört. Atkins ist ein international agierendes Ingenieursunternehmen. Das Unternehmen befasst sich unter anderem mit der Planung und dem Design von Gebäuden und städtischen Infrastrukturprojekten. Consolidated Edison ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit Firmensitz in New York City. Das Unternehmen ist als Energieversorger in New York City sowie in den Bundesstaaten New York, New Jersey und Pennsylvania tätig. ConEd New York verantwortet die Energieversorger im Raum New York City und Westchester County. Ducan Architect PLLC ist ein Architekturbüro mit Fokus auf energieeffizientem Bauen. Das Unternehmen hat das erste zertifizierte ‘Passive House‘ in Connecticut geplant. Ecotality, Inc. ist ein Technologieanbieter im Bereich Elektromobilität mit drei Geschäftsbereichen. Diese sind: Blink, ein Ladestationssystem für privat und kommerziell genutzte Elektrofahrzeuge; Minit Charger, ein Ladesystem für industriell genutzte Elektrofahrzeuge sowie ETEC LABS. Letztere ist die Forschungs- und Beratungssparte von Ecotality für innovative Fahrzeug- und Batterietechnologien. Garforth International LLC 2121 Boshart Way Toledo, OH 43606 www.garforthint.com Peter Garforth Principale peter@garforthint.com +1 (419) 578-9613 Kiss + Cathcart, Architects 44 Court St. Tower C Brooklyn N.Y. 11201 +1 (718) 237-2786 info@kisscathcart.com http://www.kisscathcart.com/ MTA New York City Transit 2 Broadway New York, NY 10004 http://www.mta.info/ +1 (212) 878-7000 Carmen Bianco President MTA Long Island Rail Road (LIRR) Jamaica Station Jamaica, NY 11435-4380 http://www.mta.info/ +1 (212) 878-7000 Patrick Nowakowski President MTA Metro-North Railroad 347 Madison Avenue New York, NY 10017-3739 http://www.mta.info/ +1 (212) 878-7000 Joseph Giulietti President Qualcomm 5775 Morehouse Drive San Diego, CA 92121 www.qualcomm.eu +1 (858) 587-1121 96 Garforth ist eine Beratungsfirma, die auf die Entwicklung von nachhaltigen und dennoch rentablen Geschäftsstrategien für die Implementierung von Energieproduktivität spezialisiert ist. Garforth berät sowohl größere Unternehmen, Städte, Kommunen als auch einzelne Politiker bei ganzheitlichen Ansätzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Kiss + Cathcart ist ein Architekturbüro mit dem Ziel ‘Productive architecture’ zu erschaffen, d.h. Gebäude die sich sowohl auf den Menschen, als auch auf die Umwelt und die Wirtschaft positiv auswirken. Die MTA ist Nordamerikas größtes Transportationsnetz, das 15,1 Mio. Menschen in New York und Connecticut verbindet. Die 1904 gegründete Subway und das 1905 ins Leben gerufene Busnetz verbinden bis heute Millionen von New Yorkern in allen fünf Boroughs. Die MTA ist Nordamerikas größtes Transportationsnetz, das 15,1 Mio. Menschen in New York und Connecticut verbindet. Die LIRR ist sowohl die älteste, als auch die größte Bahnverbindung, die seit 1934 unter dem gleichen Namen operiert. Die MTA ist Nordamerikas größtes Transportationsnetz, das 15,1 Mio. Menschen in New York und Connecticut verbindet. Metro-North Railroad ist die zweitgrößte Bahnverbindung des Landes. Die wichtigsten Strecken sind Richtung Hudson, Harlem, und New Haven. Qualcomm ist ein internationales Halbleiterunternehmen mit Hauptsitz in San Diego, das digitale drahtlose Telekommunikationstechnologien und dienstleistungen entwickelt, herstellt und vermarktet. Der Konzern ist ebenso im Elektrofahrzeugbereich tätig und hat eine Lösung zum kabellosen Aufladen von elektrischen Fahrzeugbatterien entwickelt. Smart Design 601 W. 26th Street, 18th floor New York, NY 10001 http://smartdesignworldwide.com/ +1 212 807 8150 Smith Electric Vehicles 12200 N.W. Ambassador Drive Kansas City, MO 64163 www.smithelectric.com anfragen@smithelectric.com Tischler Bise 4701 Sangamore Road S240, Bethesda, MD 20816 www.tischlerbise.com L. Carson Bise President carson@tischlerbise.com +1 (800) 424-4318 ZeroEnergy Design, P.C. 156 Milk St. Suite 3 Boston, MA 02109 +1 (617) 720-5002 info@ZeroEnergy.com Smart Design ist ein Beratungsunternehmen, das ‚bedeutungsvolles Design‘ anbietet, d.h. Innovationen und Lösungsansätze, die den Anforderungen von modernem Mensch und Lebensraum gerecht werden. Smith Electric Vehicles produziert und vermarktet emissionsfreie Elektromobile im Gewerbebereich, die aufgrund ihrer Effizienz und niedrigeren Gesamtkosten eine Alternative zu herkömmlichen Hochleistungs-Lastkraftwagen darstellen. Tischler Bise ist ein Beratungsunternehmen für die Bereiche Strukturorganisation und Planung. Das Unternehmen hat sich dabei besonders auf Infrastrukturprojekte spezialisiert und hat bereits eine Vielzahl von Städten und Gemeinden in den USA beraten. ZeroEnergy Design (ZED) ist ein Architekturbüro mit einem Schwerpunkt auf grünem, d.h. nachhaltigem Bauen. Das Unternehmen entwickelt neue Bauweisen und leitet umfassende Renovierungsarbeiten mit dem Ziel nachhaltige Bauten zu erschaffen. ZED bietet zu diesem Thema auch umfassende Beratung. Adam Prince +1 (617) 933-9258 aprince@ZeroEnergy.com 7.5 Wichtige Messen in den USA Im Folgen werden einige der bekanntesten Messen der USA aufgeführt, die für die Bau- und Planungsbranche und somit auch für das Thema Smart Cities relevant sind. Messe Zeitraum Ort Webseite Transportation Research Board 94rd Annual Meeting 11. – 15. Jan. 2015 Washington (D.C.) http://www.trb.org/Ann ualMeeting2014/Annual Meeting2014.aspx IEEE – Power & Energy Society: 6th Innovative Smart Grid Technologies Conference 18. – 20. Feb. 2015 Washington (D.C.) http://ieee-isgt.org/ 97 Messe Zeitraum Ort 9. - 11. März 2015 San (Kalifornien) 18. – 22. April 2015 Seattle (Washington) http://www.planning.org /conference/ American Water Works Association: Annual Conference and Exposition 7. – 10. Juni 2015 Anaheim (Kalifornien) http://www.awwa.org/co nferenceseducation/conferences.as px American Transportation Association – Conference 3. – 6. Juni 2015 National (Maryland) http://www.apta.org/Co nference/FutureDates/ U.S. Conference of Mayors: 83nd Annual Conference of Mayors 21.-23. Januar 2015 Washington (DC) http://www.usmayors.or g/meetings/ AIA Convention 2015 14. – 16. Mai 2015 Atlanta (Georgia) http://www.aia.org/conf erences/ 21st World Congress on Intelligent Transport Systems 7. - 11. Sept. 2014 Detroit (Michigan) http://www.itsa.org/even ts/2014-world-congress WEFTEC 27. Sept. – 1. Okt. 2014 New Orleans (Louisiana) http://www.weftec.org/ Urban Land Institute – Fall Meeting 21. – 24. Okt. 2014 New York (New York) http://www.uli.org/ Greenbuild – International Conference and Expo 22 – 24. Okt. 2014 New Orleans (Louisiana) http://greenbuildexpo.or g/faqs/GeneralInformation.aspx EcoDistricts Summit 24. – 26. September 2014 Washington (D.C.) http://ecodistricts.org/su mmit Energy Storage America 30. September Oktober 2014 San Jose (Kaliornien) http://www.esnaexpo.co m/ New York (NY) http://worldtonyc.com/c urrent-program/ 2015 Design-Build Transportation American Association Smart Cities 98 & in Planning Public Webseite Antonio Harbor http://www.dbia.org/con ferences/transportation/ Pages/default.aspx Annual North Sustainable – 02. 29. Sept – 01. Oktober 2014 Messe Zeitraum Ort VERGE – where tech meets sustainability 27. – 30. Oktober 2014 San (Kalifornien) Innovation Conference 9. Oktober 2014 New York (NY) Intersolar North America 14.-16. Juli 2015 San (Kalifornien) PV America Juni 2015 Tbd http://www.pvamericaex po.com/ National Association of Home Builders (NAHB) International Builders' Show (IBS) 20.-22. Januar 2015 Las Vegas (NV) http://buildersshow.com /Home/ Build Expo 1.-2. Oktober 2014 New York (NY) http://www.buildexpous a.com/index.html 7.6 Webseite Francisco http://events.greenbiz.co m/events/verge/sanfrancisco/2014?src=ppcv sf300x250v1adroll http://construction.com/ events/2014/innovationny/ Fransisco https://www.intersolar.u s/en/intersolar.html Wichtige Links und Webseiten Für das Smart City Thema relevante Webseiten und Links können dem Quellenverzeichnis entnommen werden. 99 8. Schlussbetrachtung Immer strenger werdende Regulierungen im Bereich Energieeffizienz, das Bewusstsein über die negativen Auswirkungen von Energieerzeugung und -verbrauch, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie schlechte Gebäudesubstanzen und veraltete, ineffiziente Infrastruktursysteme, stellen US-Stadtplaner vor neue Herausforderungen und haben mittlerweile auch in den USA dazu geführt, dass es zu einem Umdenken in Richtung Energieeffizienz in der Stadtplanung kommt. Dennoch hat sich auch sechs Jahre nach der Finanzkrise die Bau- und Immobilienbranche in den USA noch nicht vollständig erholen können. Dies führt weiterhin zu Finanzierungsengpässen für Projekte im Bereich energieeffzienter Infrastruktur und Gebäude. Trotz Barack Obamas Konjunkturprogramm 2011, welches massive Investitionen (circa 74 Mrd. USD für energiebezogene Ausgaben über zehn Jahre, davon ungefähr 16 Mrd. USD für Energieeffizienz) zur Kürzung des Energieverbrauchs und zum Kampf gegen den Klimawandel ankündigte, steht die Regierung staatlichen Finanzhilfen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gespalten gegenüber. Dennoch ist als positiver Meilenstein die Entwicklung zu vermerken, dass zum Beispiel Regierungsgebäude sowie rund 1 Mio. Haushalte jährlich energieeffizienter werden und dabei in den nächsten 10 Jahren gleichzeitig rund 5 Mio. Arbeitsplätze in US-Betrieben entstehen. In den USA werden auf bundesstaatlicher Ebene eher allgemeine Zielvorgaben gegeben, die dann von den Staaten und lokalen Regierungen individuell in konkrete Baurichtlinien und Förderprogramme umgewandelt werden. Aus diesem Grund können der Entwicklungsstand und Fördermaßnahmen im Bereich der Energieeffizienz von Staat zu Staat sehr unterschiedlich sein. Deutsche Unternehmen sollten sich daher genau über die im jeweiligen Bundesstaat geltenden Regularien informieren. Für deutsche Produktlösungen und deutsches Know-How im Bereich energieeffizienter Infrastruktur ist der erfolgreiche Markteintritt nicht nur aus diesen Gründen nicht ganz einfach. Unterschiede im Käuferverhalten müssen, neben Hürden im Bereich der Projektförderung und –finanzierung, berücksichtigt werden. Dafür bietet der US-Markt deutschen Unternehmen aber ein fast unerschöpfliches Potential. Auch ungeachtet der Staatssubventionen ist das Potential des US-Markts für Energieeffizienz sehr groß. Gebäude sind in den USA für knapp 38 % des Energieverbrauches und 72 % des Elektrizitätskonsums verantwortlich und die EIA schätzt, dass der Elektrizitätsbedarf von Gebäuden bis 2025 sogar 75 % betragen wird. Dies bedeutet, dass Energieeffizienz in der Infrastruktur und in Gebäuden bei steigenden Energiepreisen, knappen Energieressourcen und dem Ziel der Energieunabhängigkeit eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird. Insbesondere in den Ballungsräumen im Nordosten der USA mit Großstädten wie New York, Washington DC, Philadelphia und Boston besteht großes Potential für deutsche Unternehmen der Energieeffizienzbranche, da die Energiepreise im landesweiten Vergleichen zu den Höchsten zählen. Außerdem gibt es in Städten wie New York City, Philadelphia und Boston bereits weitreichende Pläne und Initiativen, um die Energieeffizienz in der Infrastruktur und Gebäuden zu verbessern und nachhaltige Stadtplanung hin zu „Smart Cities“ zu betreiben. Das steigende Qualitäts- und Umweltbewusstsein amerikanischer Auftraggeber begünstigt die Position deutscher Unternehmen. Die deutsche Industrie hat frühzeitig in energieeffiziente Technik investiert. Laut einer Umfrage des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) stammen ein Fünftel aller umwelttechnologischen Anwendungen in der Welt aus Deutschland. Deutschland besitzt besonders im Bereich des energieeffizienten Bauens einen hohen Technologie- und Wissensvorsprung gegenüber den USA. Da dies der US-Industrie bewusst ist, genießen deutsche Produkte sowie Architektur- und Ingenieursdienstleistungen landesweit ein großes Ansehen. 100 9. Quellenverzeichnis 2014 Dodge Construction Outlook, abgerufen am 22.08.2014 2014 Taxicab Fact Book der Taxi & Limousine Commission (TLC), 2014, abgerufen am 21.08.2014 A.T. 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Townsend, Senior Research Scientist des New York University's Rudin Center for Transportation Interview am 06.08.2014 mit Christoph Reinhart, Associate Professor am MIT Interview am 22.08.2014 mit Ilana Judah, Director of Sustainability, FX Fowle Interview am 29.08.2014 mit Lloyd Kass, Head of BuildSmart NY Initiative, New York Power Authority (NYPA) Iowa Energy Center: New One World Trade Center will sport sustainable features, 2013, abgerufen am 27.08.2014 LA Times: U.S. electricity prices may be going up for good, 2014, abgerufen am 29.07.2014 Lyft will not Launch an Unlicensed Service in New York City, 2014, abgerufen am 21.08.2014 McGraw-Hill – 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht, 2012, abgerufen am 22.08.2014 Meyer, U.: (2014): “Smart City” ist popular, aber fehlt die qualifizierte Debatte? in green building Magazin 07-08/2014 MTA: Public Transportation for the New York Region, 2014, abgerufen am 21.08.2014 MTA: Select Bus Service, o.A., abgerufen am 21.08.2014 MTA: Wireless Service Arrives At 30 Additional Underground, o.A., abgerufen am 21.08.2014 National Mortgage Professional: New Construction Starts Rise Five Percent in May, 2013, abgerufen am 26.08.2014 National Roofing Contractors Association: International Energy Conservation Code (IECC), 2014, abgerufen am 21.08.2014 New York City Comprehensive Waterfront Plan, 2014, abgerufen am 26.08.2014 103 NYC DOT Announces Expansion of Midtown Congestion Management System, Receives National Transportation Award, 2012, abgerufen am 21.08.2014 NYC: About Procurement, 2014, abgerufen am 25.08.2014 NYC: Green Roofs und NYC: Solar Panels, o.A., abgerufen am 21.08.2014. 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